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Einfluss neuer Energielabels auf den Verbrauch von TV
Analysebeitrag von Lothar Rausch, Öko-Institut
Fragestellung: Was wäre, wenn es auch bei Fernsehern Energielabels geben würde und wie würde sich die Einführung der Labels A+ und A++ auf den Stromverbrauch/CO2-Emission auswirken.
Maximalannahme: Wenn es keine Labels A+ und A++ gibt, dann gibt es keine Nachfrage nach diesen energiesparenden Geräten (Selbstverständlich würden auch A++ Geräte gekauft, auch wenn diese so nicht gekennzeichnet wären. Hier ist maximale Trennschärfe unterstellt)
Randbedingung 1: Derzeit gibt es noch keine Labels für TV
Randbedingung 2: Zwischenzeitlich gibt es einen Entwurf
COMMISSION DELEGATED REGULATION (EU) implementing Directive 2010/…/EU of the European Parliament and of the Council with regard to energy labelling of televisions
Szenariodefinition
• Zwei Szenarien: Basis und ‚Neue Verbrauchslabels‘ • Labels für TV werden 2010 eingeführt• Neue Labels (A+ und A++) werden ab 2015 eingeführt• Betrachtungszeitraum 2010 bis 2030• Demografische Änderungen entsprechend DeStatis• 4 Größenklassen für neue TV• Leichter Mehrverbrauch durch Verhaltensänderung,
Längerer Fernsehkonsum Größere Geräte
• keine Änderung des Käuferverhaltens bezüglich Bildschirmgröße nach Einführung der neuen Labels
• Labeldefinition berücksichtigt Größe des Geräts
Modellierung und Parametrisierung
• Entwicklung eines Stock-/Exchange-Modells zur Beschreibung des Fernsehparks in den Haushalten
• Treffen von Annahmen über zukünftiges Kaufverhalten• Treffen von Annahmen über zukünftiges Konsumverhalten
(Anhaltspunkte aus Befragung)• Keine Berücksichtigung von Suffizienz, da keine Hinweise in
Ergebnissen der Befragung• Längerer Konsum• Größere Geräte
Angenommenes KaufverhaltenNeugeräte 2010 Label D Label C Label B Label A Label A+ Label A++
32" und kleiner 4,5% 4,5% 18,0% 18,0%
37" 4,0% 4,0% 16,0% 16,0%
40" 1,0% 1,0% 4,0% 4,0%
größer 46" 0,5% 0,5% 2,0% 2,0%
Neugeräte 2030, Basisszenario32" und kleiner 4,5% 10,5%37" 4,5% 10,5%40" 12,0% 28,0%größer 46" 9,0% 21,0%
Neugeräte 2030, Neue Verbrauchslabels32" und kleiner 1,5% 4,5% 4,5% 4,5%
37" 1,5% 4,5% 4,5% 4,5%
40" 4,0% 12,0% 12,0% 12,0%
größer 46" 3,0% 9,0% 9,0% 9,0%
0
10.000.000
20.000.000
30.000.000
40.000.000
50.000.000
60.000.000
70.000.000
80.000.000
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030
Neugeräte
Altgeräte
Bestandsentwicklung
Altgeräte gehen aus dem Bestand
Stromverbrauchsentwicklung
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
2010 2015 2020 2025 2030
GW
h/a
Basisszenario
Neue Verbrauchslabel
‚Markteinführung‘ A++ Geräte
Entwicklung CO2-Äquivalent
0,00
0,50
1,00
1,50
2,00
2,50
3,00
3,50
4,00
4,50
2010 2015 2020 2025 2030
Mio
.t C
O2
Äq
.
CO2-Äq. Basisszenario
CO2-Äq. Neue Verbrauchslabel
Anstieg des Stromverbrauchs wird durch CO2 armen Kraftwerkspark überkompensiert
Anhang: Kosten vs. Verbrauch aktueller TV
HD-Ready
Full HD
Niedriger Energieverbrauch und preiswertestes Gerät
Energieeffizienzindex (EEI): genannte Geräte hätten Label A oder B
Ergebnisbetrachtung 1Gegenläufige Entwicklungen+Erhöhung des Energieverbrauchs durch
• Größere Bildschirmdiagonale
• Längeren Konsum
• Kleinere Haushalte, mehr Geräte
-Verringerung des Energieverbrauchs durch• Verbesserte Technik
• Geringere Bevölkerung, weniger Geräte
-Verringerung der CO2-Bilanz durch• Besseren Kraftwerkspark
Beharrung•Angenommene Nutzungsdauer 12 Jahre•Geräte mit A+ und A++ Label werden erst 2015 gekauft
Ergebnisbetrachtung 2 Die Einführung eines Labelsystems, wie von der EU
vorgeschlagen, ist sinnvoll (++) Das vorgeschlagene Labelsystem bietet keine Anreize
kleinere Geräte zu kaufen (-) Die Abstand zwischen den Effizienzklassen ist sehr hoch
(ca. 20%) (+) Die Einführung von A+++ Geräten ist mit heutiger Technik
noch nicht möglich (+)
Die Politik hat die Forschung überholt Möglicherweise haben aber auch Forschungsergebnisse die
Politik beeinflusst