23
Einst und Heute

Einst und Heute - Wildkraeuter-Gastlichkeit.de · Einst: Von Paracelsus bei Brandwunden durch Blitzschlag empfohlen. Ferner als kalte und narkotische Arznei, als Styptikum (Blutstillung)

  • Upload
    others

  • View
    3

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Einst und Heute

Heute: wegen der Pyrrolizidinalkaloide

innerlich nur homöopathisch (z.B.

Symphytum C30) nach Operationen

und Verletzungen von Knochen oder

Sehnen. Äußerlich bei

Sportverletzungen, Sehnenzerrungen,

Knochenhautverletzungen,

Knochenhautreizungen usw.

Einst: von Paracelsus CONSOLIDA

genannt und zur Behandlung von

Knochenbrüchen sowie bei

Wunden und offenen Schäden

empfohlen

Einst: Paracelsus nannte die Betonie „das edelste Wundkraut“ und empfahl eine Abkochung in Essig als Auflage „bei jeder Geschwulst durch einen Stoß und Streich“. Ferner lobte er ihre Kräfte zusammen mit Sanikel beim Nabelbruch der Kinder, bei Schädelbruch, zur Nierenstärkung, bei Wassersucht sowie als Fieber- und Gebärmutterarznei

Heute: wegen des hohen Gerbstoffgehalts fördern Waschungen und Auflagen die Narbenbildung bei infizierten Wunden. Dennoch ist die Betonie als Wundkraut außer Gebrauch. Das Kraut findet selten Anwendung als Tee bei Nervenschwäche, zur Nierenstärkung, bei Blutungsneigung und Durchfällen. Für die blutstillende Wirkung werden Gerbstoffe und Stachyndrin verantwortlich gemacht.

Einst: Von Paracelsus bei Brandwunden durch

Blitzschlag empfohlen. Ferner als kalte

und narkotische Arznei, als Styptikum

(Blutstillung) und gegen Podagra (Gicht).

Heute: Von den Römern als Schutz vor

Blitzschlag auf Dächer gepflanzt. Altes

Fiebermittel. Wegen der Schleimstoffe

als Aloe-Ersatz und wegen der

Ameisensäure bei Krebs gebraucht.

Einst: Von Paracelsus bei Geschwüren als

Wundtrank und –öl, bei Knochenbrüchen,

bei Gelenkschmerzen sowie zur

Magenstärkung gelobt.

Heute: Als Wundarznei nicht mehr gebräuchlich. In der griechischen Volksmedizin gilt der Weinauszug von Dracunculus vulgaris als Aphrodisiakum. In Aronstabgewächsen kommen Darm- und hautreizende Calciumoxalat-Kristalle vor. In der Homöopathie noch gebräuchlich als Wundarznei bei Rachenkatarrh (D4).

Einst: Paracelsus verwendete die Eichenblätter

zusammen mit Wegerich bei „stinkenden

Löchern“ als Auflage

Heute: Blätter und Rinde enthalten Gerbstoffe,

deren Wirkung nachweislich

austrocknend, zusammenziehend und

antibiotisch ist.

Einst: Paracelsus gebrauchte Alchemilla für

Wundtränke bei innen und äußeren

Wunden sowie bei Knochenbrüchen

Heute: Aufgrund der Gerbstoffe spricht man dem

Kraut eine stopfende Wirkung bei

Durchfällen zu.

Volksmedizinisch schätzt man das Kraut

als Universalmedizin für Frauen

Einst: Lieblingsmittel und bewährtes Wundkraut des Paracelsus. Er gebrauchte nicht nur die Blüten, sondern fertigte auch ein Samenöl an. Seine Hauptindikationen waren Wunden, speziell Stichwunden, faule Geschwüre, Quetschungen, Sehnenzerrungen, Narben.

Heute: Obwohl im Kraut antibiotische und

antivirale Wirkstoffe, etwa Gerbstoffe,

Hyperforin, nachgewiesen wurden, wird

es nur noch volksmedizinisch als Wund-

und Brandmittel gebraucht.

Johanniskraut hemmt nachweislich das

Wachstum von Staphylokokken.

Eine Wirkung bei Neurodermitis wird

diskutiert.

Einst: Paracelsus schätzte Kamillenblüten als

Wund- und Geschwürmittel und empfahl

sie zur Reinigung von Geschwürhöhlen.

Ferner nannte er Chamomilla bei

Gebärmutterleiden, als Klistier bei Kolik

und als Menstruationsmittel.

Heute: Die Blüten enthalten ätherisches Öl mit

Chamazulen und Bisabolol, die für die

entzündungswidrige und die

krampflösende Wirkung verantwortlich

sind.

Der Aufguss wie auch die Extrakte haben

eine antibiotische Wirkung, die auch

Staphylokokken einschließt und daher bei

eitrigen Leiden wie Angina oder zur

Reinigung von Abszessen hilfreich sind.

Einst: Paracelsus führte die Malve in

Pestrezepten und bei

Lungenentzündungen auf. Ferner

schätzte er den Wein als Wundtrank und

eine Wundauflage mit Malven- und

Johanniskrautblüten sowie Centaurea.

Heute: Wegen des Gehalts an Schleimstoffen

werden die Malvenblüten häufig als

reizlindernder Tee (Mazerat) bei

Bronchitis und Reizhusten zubereitet.

Nur volksmedizinisch nutzt man die

reizlindernde Wirkung der Blüten noch

bei Magenschleimhautentzündung.

Einst: Paracelsus kannte die konservierende Kraft

und lobte Terpentin als Geschwürmittel.

Ferner nutzte er das Harz als Zugpflaster für

Pestbeulen, als Fiebermittel, zur Einreibung

bei Beinbruch, Sehnenzerrung, Nabelkolik,

Gicht und Tuberkulose und zur

Nierenstärkung

Heute: Alle von Paracelsus genannten

Anwendungsgebiete lassen sich nach wie

vor mit den im Handel befindlichen

Arzneispezialitäten mit Lärchenharz

behandeln. Dem Lärchenharz kommen

vor allem eine stark antiseptische,

durchblutungsfördernde, erwärmende

und harnwegsdesinfizierende Heilwirkung

zu.

Einst: Nach Paracelsus bei Geschwüren, Magen-

und Gelenkschmerzen wirksam

Heute: Wird Mastix nur noch als Räucherstoff,

sowie zum Harzen griechischer Weine

gebraucht

Heute: Enthält etwa 7% ätherische Öle, bis zu

40% Harz mit Commiphora-Säuren und

Sequiterpenen mit antimikrobieller, pilz-

und wurmfeindlicher, antitumoraler

Wirkung. Tinkturen wirken

adstringierend, desinfizierend,

wundheilend. Daher bewährt zum

Gurgeln und Pinseln bei Entzündungen

von Mundraum oder Zahnfleisch und

innerlich bei Darmpilz und Reizdarm. In

Form von Salben bei Hautpilz.

Einst: Paracelsus nutzte die antiseptischen Kräfte

der Myrrhe in Pesttränken gekaut oder in

Wein eingenommen als Pestprophylaxe, zur

Reinigung der Luft bei Pest und zusammen

mit anderen Harzen bei Geschwüren. Ferner

als Bestandteil des Aqua vitae und als

Altersheilmittel

Einst: Von Paracelsus bei jauchigem Eiter als Wundkraut und Wundtrank empfohlen. Ferner gebrauchte er Agrimonia bei Kontrakturen . (=Eine Kontraktur ist eine fehlerhafte Gelenkstellung infolge einer Inaktivität des Bewegungsapparates (Gelenke, Bänder, Sehnen, Muskeln).

Heute: Wegen der Gerbstoffe bei leichten

Durchfällen indiziert.

Volksmedizinisch als

„Leberklettentee“ und wegen der

stimmbandstraffenden Wirkung als

„Sängerkraut“ in Gebrauch.

Einst: Wurde von Paracelsus zu Milzsalbe als

Zugpflaster für Eiterbeulen und

Pestgeschwüre und in verschiedenen

Geschwürrezepturen verarbeitet

Heute: Obgleich in der Antike als Heilmittel

geschätzt, findet Opoponax heute keine

heilkundliche Verwendung mehr. Das

ölige Harz ist nur noch als Räucherstoff

und zur Herstellung von Lacken für die

Malerei in Gebrauch.

Einst: Paracelsus lobte die wundheilenden

Kräfte der Persicaria speziell bei frischen

Wunden, beim Satteldruck der Pferde

sowie beim Wundliegen der Kranken.

Ferner bei Krebs und als Zahnwasser.

Heute: Persicaria ist nur noch volksmedizinisch in Gebrauch. Unklar beleibt, ob es sich um den Wasserpfeffer oder um den pfirsichblättrigen Knöterich handelt; Ersterer schmeckt scharf, worauf Paracelsus hinwies, Letzterer gedeiht am Geburtsort. Die Signatur des Blutstropfens hat nur der Pfirsichblättrige Knöterich.

Einst: Paracelsus nutzte die wundheilenden Kräfte

des Sanikels, der bei ihm Diapensia hieß,

vor allem in seinen Wundtränken und als

Knochenmittel und mit Betonie beim

Nabelbruch der Kinder

Heute: In der Volksmedizin bewährte sich Sanikel

wegen seiner entzündungswidrigen

Wirkung in Erkältungs-, Bronchial- und

Magentees. In den Blättern kommen

Saponine vor, die antimykotische und

antivirale Aktivität speziell gegen

Influenzaviren zeigen.

Einst: Paracelsus schätzte das Schöllkraut als

Feigwarzenmittel, bei Wunden und

Geschwüren. Er Kannte auch die

Gallenwirkung und nannte es der

Farbsignatur entsprechend oft bei

Gelbsucht.

Heute: Wegen der gallenbildenden und –

treibenden Wirkung heute vor allem bei

Gallensteinen, bei Leberschwäche, als

Begleitmittel bei Hepatitis und Kolik

eingesetzt.

Homöopathisch bei rechtsseitiger

Migräne bewährt (z.B. Chelidonium Ferro

cultum Dilution D2 von Weleda).

Einst: Paracelsus gebrauchte den Stinkasant für

eine Geschwürsalbe, bei nekrotisierenden

Geschwüren sowie bei Lepra. Ferner lobte

er die Räucherung zur Austreibung der Pest,

zur Epilepsiediagnostik und zum Vertreiben

böser Geister

Heute: Im Ayurveda als heilsames Gewürz wie

auch als Arznei gebraucht, z.B. bei

Blähkoliken der Kinder. Homöopathisch

bewährt sich Asa foetida D6 bei

Blähungen, Hysterie und bei

Bauchspeicheldrüsenschwäche.

Schamanen nutzen das Harz zur

Geisterbannung und für exorzistische

Heilrituale

Einst: Als Heilmittel für innere Wunden und als

balsamisches Wundmittel von Paracelsus

mehrfach gelobt. Ferner bei Fieber, als

Lebermittel und bei Gelbsucht oft

erwähnt.

Heute: Heute fast nur noch als Bittermittel in

Gebrauch, vor allem zur Anregung der

Verdauungssäfte bei

Verdauungsschwäche, bei Altersgastritis

und zur Verbesserung der Eisenresorption

bei Anämie sowie Rekonvaleszenz mittel.

Einst: Von Paracelsus als universelles Wund- und

Geschwürmittel gepriesen, selbst bei

eitrigen und stinkenden Geschwüren.

Ferner als blutstillendes Kraut, als

Zahnmedizin, bei Migräne, Magenschmerz

und zur Nierenstärkung verwendet.

Heute: Im Wegerich fand man den antibakteriellen Wirkstoff Aucubin, der die Anwendung als Wund- und Geschwürmittel und Eitermittel rechtfertigt. In der Homöopathie wird die Urtinktur von Plantago major bei Zahnschmerz empfohlen.

Einst: Bei Paracelsus als Umschlag bei

Geschwulst, als Balsam nach

Kontrakturen, als Bestandteil eines

Gummipflasters und Wundöls. Außerdem

empfahl er es als Pestprophylaxe,

Weihrauch im Mund zu halten, wenn man

zu Kranken geht.

Heute: Enthält bis zu 15% ätherisches Öl und

etwa 60% Harz mit Boswellinsäure.

Äußerlich wirkt Olibanum antiseptisch

und durchblutungsfördernd und hilft in

Salben bei Hautpilz, Narbenkeloid sowie

bei schlechter Wundheilung.

Boswellinsäure hemmt die Synthese von

Prostaglandinen und Leukotrien und wirkt

daher entzündungswidrig und

schmerzlindernd bei Rheuma usw.

Einst: Als Wundöl erwähnte Paracelsus den

Wacholder nur zusammen mit

Johanniskraut.

Sonst gebrauchte er die „Krametbeeren“

bei Pest, bei Kontrakturen, als

Magenarznei, gegen Kolik, sowie zur

Blutreinigung.

Heute: Das ätherische Wacholderöl verfügt über

ein beachtliches antibiotisches Potential,

was den Gebrauch als Wunddesinfiziens

rechtfertigt.

In der Volksheilkunde zählt die

Wacholderbeerenkur zu den beliebten

Magenstärkungsmitteln. Die Einreibung

mit dem verdünnten Öl wird bei Rheuma

und Gelenkschmerzen praktiziert.