18
FAZIT DES MESSEINSATZES Die in Deutschland geltenden Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Fel- dern (26. BImSchV) wurden über den kompletten Zeitraum des Messeinsatzes hinweg in allen Frequenzbereichen deutlich unterschritten. Im u.a. für den Mobilfunk sowie WLAN relevanten Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 3 Gi- gahertz wurden die geltenden gesetzlichen Personenschutzgrenzwerte für Immissionen durch Funkanlagen in jedem Messdurchlauf um mindestens das 1400-fache unterschritten. Die durch- schnittliche Unterschreitung lag annähernd den Faktor 5500 unterhalb des Grenzwerts. Die Grenzwertausschöpfung für den Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 10 Megahertz lag durch- gängig um mindestens den Faktor 400 unterhalb des erlaubten Werts. Durchschnittlich wurde der Grenzwert hier um annähernd das 2000-fache unterschritten. F A C H I N F O EINSATZ EINES AUTOMATISCHEN EMF-MESSSYSTEMS IN 88239 WANGEN IM ALLGÄU, HERRENSTRAßE 5 In Absprache mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie der Stadt Wan- gen wurde von der Bundesnetzagentur für den Zeitraum vom 23.02.2016 bis zum 15.06.2016 ein automatisches Messsys- tem (AMS) zur Darstellung der vorhandenen Immissionen durch elektromagnetische Felder (EMF) an der Herrenstraße 5 in der Wangener Innenstadt zur Verfügung gestellt. Dieser Bericht stellt eine zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse dieses Messeinsatzes dar. Die vom Messsystem erfassten Messergebnisse können in der für jedermann im Internet frei zugäng- lichen EMF-Datenbank 1 in Form von Balkendiagrammen weiter aufgerufen werden. 1 EMF-Datenbank: http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/ ABBILDUNG 1: AUSZUG AUS DER EMF-DATENBANK DER BUNDESNETZAGENTUR ABBILDUNG 2: DAS AMS DER BUNDESNETZAGENTUR

EMF-Messung Wangen, Herrenstraßeemf3.bundesnetzagentur.de/Erlaeuterungen/AMS_Wangen_2016-02 (2016-11-2… · fachinfo: einsatz eines automatischen emf-messsystems in 88239 wangen

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FAZIT DES MESSEINSATZES Die in Deutschland geltenden Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Fel-dern (26. BImSchV) wurden über den kompletten Zeitraum des Messeinsatzes hinweg in allen Frequenzbereichen deutlich unterschritten. Im u.a. für den Mobilfunk sowie WLAN relevanten Frequenzbereich von 100 Kilohertz bis 3 Gi-gahertz wurden die geltenden gesetzlichen Personenschutzgrenzwerte für Immissionen durch Funkanlagen in jedem Messdurchlauf um mindestens das 1400-fache unterschritten. Die durch-schnittliche Unterschreitung lag annähernd den Faktor 5500 unterhalb des Grenzwerts. Die Grenzwertausschöpfung für den Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 10 Megahertz lag durch-gängig um mindestens den Faktor 400 unterhalb des erlaubten Werts. Durchschnittlich wurde der Grenzwert hier um annähernd das 2000-fache unterschritten.

F A C H I N F O

EINSATZ EINES AUTOMATISCHEN EMF-MESSSYSTEMS IN

88239 WANGEN IM ALLGÄU, HERRENSTRAßE 5

In Absprache mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie der Stadt Wan-gen wurde von der Bundesnetzagentur für den Zeitraum vom 23.02.2016 bis zum 15.06.2016 ein automatisches Messsys-tem (AMS) zur Darstellung der vorhandenen Immissionen durch elektromagnetische Felder (EMF) an der Herrenstraße 5 in der Wangener Innenstadt zur Verfügung gestellt.

Dieser Bericht stellt eine zusammenfassende Auswertung der Ergebnisse dieses Messeinsatzes dar. Die vom Messsystem erfassten Messergebnisse können in der für jedermann im Internet frei zugäng-lichen EMF-Datenbank1 in Form von Balkendiagrammen weiter aufgerufen werden.

1

EMF-Datenbank: http://emf3.bundesnetzagentur.de/karte/

ABBILDUNG 1: AUSZUG AUS DER EMF-DATENBANK DER BUNDESNETZAGENTUR ABBILDUNG 2: DAS AMS DER BUNDESNETZAGENTUR

Page 2: EMF-Messung Wangen, Herrenstraßeemf3.bundesnetzagentur.de/Erlaeuterungen/AMS_Wangen_2016-02 (2016-11-2… · fachinfo: einsatz eines automatischen emf-messsystems in 88239 wangen

FACHINFO: EINSATZ EINES AUTOMATISCHEN EMF-MESSSYSTEMS IN 88239 WANGEN IM ALLGÄU, HERRENSTRAßE 5 BUNDESNETZAGENTUR, REFERAT 414 SEITE 2

INHALT

Informationen zum AMS ......................................................................................................................................... 2

Grundlage der Messung .......................................................................................................................................... 3

Ort und Dauer des Messeinsatzes ........................................................................................................................... 7

Anlass des Messeinsatzes ........................................................................................................................................ 7

Auswertung der Messergebnisse ............................................................................................................................ 7

Grafische Darstellung maximal erfasster Feldstärken .......................................................................................... 10

Standortbescheinigungspflichtige Funkanlagen in der Umgebung....................................................................... 12

Maximal erfasste Feldstärkepegel einzelner Funkdienste..................................................................................... 13

Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................................................... 18

INFORMATIONEN ZUM AMS

WAS IST DAS AUTOMATISCHE MESSSYSTEM DER BUNDESNETZAGENTUR?

Das automatische Messsystem eignet sich in besonderer Weise zur Einschätzung und Bewertung der tatsächlichen Immissionen von Funkanlagen. Mit diesem Messsystem lassen sich an Messorten rund um die Uhr und über längere Zeiträume die Immissionen von Funkanlagen im Frequenzbereich von 9 Kilohertz bis 3 Gigahertz erfassen und in Bezug auf die in Deutschland gültigen Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern dokumentieren. Die Messergebnisse bieten damit eine belastbare und transparente Grundlage zur Einschätzung der von Funkanlagen stammen-den Immissionen.

ABBILDUNG 3: AUSZUG AUS DER EMF-DATENBANK DER BUNDESNETZAGENTUR

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FACHINFO: EINSATZ EINES AUTOMATISCHEN EMF-MESSSYSTEMS IN 88239 WANGEN IM ALLGÄU, HERRENSTRAßE 5 BUNDESNETZAGENTUR, REFERAT 414 SEITE 3

AUSLEIHE EINES AMS?

Das Messsystem wird von der Bundesnetzagentur für einen zuvor zu vereinbarenden Messzeitraum Gemeinden, Kommunen oder einer für den Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern zuständigen Behörde kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die detaillierten Ausleihbedingungen finden Sie auf den EMF-Internetseiten der BNetzA2. Haben Sie als Privatperson Interesse am Einsatz eines AMS, sollten Sie sich mit Ihrem Messwunsch zunächst an die zuständige Stelle der Kommune (z.B. Landratsamt, Umweltamt, Kreisverwaltung) oder des Landes (z.B. Landesumweltamt) wenden.

GRUNDLAGE DER MESSUNG

NACH WELCHEN VORGABEN UND AUF BASIS WELCHER GRENZWERTE WIRD GEMESSEN?

Die Aufnahme der Feldstärken erfolgt im Frequenzbereich von 9 kHz bis 3 GHz nach dem in der Messvorschrift 09/EMF/33 der Bundesnetzagentur festgelegten Verfahren. Die so erfassten Immissi-onen (Feldstärken) von Funkanlagen werden IT-gestützt entsprechend den in Abbildung 4 gezeigten Personenschutzgrenzwerten der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV4) bewer-tet. Als Ergebnis lässt sich eine Aussage treffen, um wie viel Prozent der zulässige Grenzwert bei einer erfassten Frequenz ausgeschöpft wird. Für die Auswertung als relevant werden dabei mindestens alle Feldstärkewerte im Bereich von bis zu 40 dB unterhalb der Grenzwerte betrachtet.

0

20

40

60

80

100

120

0,01 0,1 1 10 100 1000 10000 100000

Elek

tris

che

Feld

stär

ke [

V/m

]

Frequenz [MHz]

ca. 159 dBµV/m

ca. 149 dBµV/m

ca. 156 dBµV/m

ABBILDUNG 4: GRENZWERTE DER ELEKTRISCHEN FELDSTÄRKE FÜR DIE ALLGEMEINBEVÖLKERUNG NACH 26. BIMSCHV

Aus den für einzelne Frequenzen ermittelten Grenzwertausschöpfungen lässt sich anschließend der Gesamtbetrag der Grenzwertausschöpfung bestimmen. Hierzu werden die in der 26. BImSchV defi-nierten Grenzwertbedingungen mit der entsprechenden Summenformel herangezogen.

2

Internetauftritt der Bundesnetzagentur: http://emf3.bundesnetzagentur.de/ams.html 3

Messvorschrift 09/EMF/3: http://emf3.bundesnetzagentur.de/pdf/MV.pdf 4

26. BImSchV: http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_26

Reizwirkung Thermische Wirkung

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GRENZWERTBEDINGUNGEN NACH 26. BIMSCHV

Summenformeln zu Grenzwertbedingungen 1 und 2 (Reizwirkung): Die Überprüfung auf Einhaltung der Grenzwertbedingungen 1 und 2 erfolgt nach Messvor-schrift 09/EMF/3 der Bundesnetzagentur im Frequenzbereich von 9 kHz bis 10 MHz. Dieser Bereich beinhaltet im Wesentlichen Radio sowie Amateurfunk im Lang-, Mittel- und unteren Kurzwellenbereich. Hinzu kommen im Unterschied zur Bedingung 3 und 4 Aussendungen im unteren Lang- bzw. Längstwellenbereich (z.B. Zeitzeichensender DCF77 zur Ansteuerung von Funkuhren oder induktive Anwendungen kurzer Reichweite, wie z.B. elektronische Artikelsi-cherungssysteme).

Zur Berechnung wird zunächst jeder erfasste Feldstärkemesswert eines Messgangs durch den für die jeweilige Frequenz geltenden Grenzwert entsprechend der anzuwendenden Summenformel geteilt. Die Summe dieser Einzelergebnisse ergibt die insgesamte Grenzwertausschöpfung. Dieser Wert ist dimensionslos. Ist er kleiner oder gleich eins, so ist die Grenzwertbedingung unter Berücksichtigung sämtlicher messtechnisch erfasster Aussendungen von Funkanlagen einge-halten.

Summenformeln zu Grenzwertbedingungen 3 und 4 (thermische Wirkung): Die Messvorschrift 09/EMF/3 sieht für die Überprüfung der Grenzwertbedingungen 3 und 4 einen Frequenzbereich von 100 kHz bis 3 GHz vor. Dies beinhaltet Radio-, TV-, und Mobil-funkfrequenzbereiche. Im Vergleich zu Bedingung 1 und 2 kommen somit der obere Kurzwel-lenbereich, UKW, DAB (jeweils Radio), DVB-T (TV) sowie GSM, UMTS und LTE (jeweils Mobil-funk) hinzu. Ebenfalls abgedeckt werden weitere Amateurfunkfrequenzbereiche sowie bei-spielweise WLAN bei 2,4 GHz.

∑𝐼𝐸,𝑖

𝐺𝐸,𝑖 ≤ 1

10 𝑀𝐻𝑧

𝑖=1 𝐻𝑧

GRENZWERTBEDINGUNG 1: ELEKTRISCHES FELD, 1 HZ BIS 10 MHZ

Mit: ▪ IE,i = Gemessene elektrische Feldstärke

bei der Frequenz i ▪ GE,i = Grenzwert der elektrischen Feld-

stärke bei der Frequenz i ▪ IM,i = Gemessene magnetische Feldstärke

bei der Frequenz i ▪ GM,i = Grenzwert der magnetischen Feld-

stärke bei der Frequenz i

∑𝐼𝑀,𝑖

𝐺𝑀,𝑖 ≤ 1

10 𝑀𝐻𝑧

𝑖=1 𝐻𝑧

GRENZWERTBEDINGUNG 2: MAGNETISCHES FELD, 1 HZ BIS 10 MHZ

TABELLE 1: GRENZWERTBEDINGUNGEN 1 UND 2

∑ (𝐼𝐸,𝑖

𝐺𝐸,𝑖)

2

≤ 1

300 𝐺𝐻𝑧

𝑖=100 𝑘𝐻𝑧

GRENZWERTBEDINGUNG 3: ELEKTRISCHES FELD, 100 KHZ BIS 300 GHZ

Mit: ▪ IE,i = Gemessene elektrische Feldstärke

bei der Frequenz i ▪ GE,i = Grenzwert der elektrischen Feld-

stärke bei der Frequenz i ▪ IM,i = Gemessene magnetische Feldstärke

bei der Frequenz i ▪ GM,i = Grenzwert der magnetischen Feld-

stärke bei der Frequenz i

∑ (𝐼𝑀,𝑖

𝐺𝑀,𝑖)

2

≤ 1

300 𝐺𝐻𝑧

𝑖=100 𝑘𝐻𝑧

GRENZWERTBEDINGUNG 4: MAGNETISCHES FELD, 100 KHZ BIS 300 GHZ

TABELLE 2: GRENZWERTBEDINGUNGEN 3 UND 4

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Im Vergleich zu den beiden ersten Bedingungen beinhaltet die Berechnung auf Einhaltung der Grenzwertbedingungen 3 und 4 einen zusätzlichen Schritt. Zunächst wird auch hier für jeden erfassten Feldstärkemesswert eines Messgangs der Quotient ermittelt, der sich aus Feldstärkemesswert geteilt durch den für die jeweilige Frequenz geltenden Grenzwert ergibt. Anders als zuvor werden diese Einzelergebnisse jedoch quadriert, bevor sie im nächsten Schritt aufsummiert werden. Zur Einhaltung der Grenzwertbedingungen 3 und 4 muss diese Summe auch hier jeweils ein Ergebnis von kleiner oder gleich eins ergeben.

Wie zu erkennen, überschneiden sich die Frequenzen für die Überprüfung der Grenzwertbedingun-gen im Bereich von 100 kHz bis 10 MHz. Innerhalb dieses Bereiches müssen demnach alle der Grenz-wertbedingungen eingehalten werden.

AUSWAHL DER ZU BERECHNENDEN GRENZWERTBEDINGUNGEN

Bei Messungen elektrischer oder magnetischer Feldstärken von Funkanlagen kommt dem Abstand zwischen Messort und den abstrahlenden Antennen eine wesentliche Bedeutung zu. Dieser Abstand

zu einer Antenne wird in der Antennentechnik in die in Ab-bildung 5 gezeigten Regionen unterteilt, deren Größe jeweils von der Betriebsfrequenz und den Abmaßen der Antenne abhängig ist. Aufgrund des physikalisch bedingt unterschiedlichen Verhal-tens elektromagnetischer Felder in den drei Regionen ist es relevant zu wissen, in welcher Region die Messung erfolgte. Die Angabe einer genauen Grenze zwischen den Regionen

ist allerdings nur bedingt möglich, da der Übergang fließend verläuft. Im Übergangsbereich, auch als strahlendes Nahfeld bezeichnet, liegen jedoch bereits näherungsweise Fernfeldbedingungen vor. Im Gegensatz zu einer Messung im Nahfeld ist es im Fernfeld nicht erforderlich, die Einhaltung sämt-licher vier Grenzwertbedingungen zu überprüfen. Der Grund hierfür liegt darin, dass - anders als im Nahfeld - bei der Messung im Fernfeld die Berechnungen der Summenformeln für das elektrische und magnetische Feld im Ergebnis zu der gleichen Grenzwertausschöpfung führen. Werden die Mes-sungen in ausreichendem Abstand unter Fernfeldbedingungen eingehalten, kann die Einhaltung der Grenzwerte demnach im unteren Frequenzbereich wahlweise mit der Summenformel zu Bedingung 1 (elektrisches Feld) oder 2 (magnetisches Feld) überprüft werden. Gleiches gilt ebenso im oberen Fre-quenzbereich für den Zusammenhang zwischen den Grenzwertbedingungen 3 und 4. Die Messungen mit dem automatischen Messsystem erfolgen jeweils im Fernfeld. Da die vorliegen-den Immissionen hierfür als elektrische Feldstärke aufgenommen werden, erfolgt die weitere Aus-wertung nach den Summenformeln zu den Grenzwertbedingungen 1 bzw. 3. Die Darstellung der Grenzwertausschöpfung erfolgt dabei im Folgenden zur besseren Verständlichkeit in Prozent. Zur Einhaltung der Grenzwerte dürfen die beiden Summenwerte demzufolge nicht über 100 % liegen.

BEISPIELBERECHNUNG ZUR ÜBERPRÜFUNG DER GRENZWERTBEDINGUNGEN

Zum Verständnis der nachfolgenden Berechnungen zeigt Tabelle 3 eine Beispielrechnung zu den verwendeten Grenzwertbedingungen 1 (für gemessene Feldstärkewerte im Frequenzbereich von 9 kHz – 10 MHz) sowie 3 (Frequenzbereich 100 kHz – 3 GHz).

Reaktives

Nahfeld Strahlendes

Nahfeld

Fernfeld

Abstand von Antenne

ABBILDUNG 5: NAH- UND FERNFELDREGIONEN

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Die in der Tabelle dargestellten Frequenzen und Feldstärkewerte entsprechen den Messergebnissen des AMS vom 13.04.2016 um 09:35 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt wurde die im Verlaufe des Messeinsat-zes höchste Ausschöpfung der Grenzwerte nach Bedingung 3 ermittelt (vgl. auch Tabelle 5). Abzulesen sind in jeder Zeile die Messfrequenz, der zugehörige Messwert der elektrischen Feldstärke sowie der für diese Frequenz geltende Grenzwert. Die beiden rechten Spalten geben den Anteil an, den der jeweilige Messwert berechnet nach der zugehörigen Summenformel zur gesamten Grenz-wertausschöpfung beiträgt. In den beiden unteren Zeilen sind die berechneten Ergebnisse der Sum-menformeln bzw. die gesamte Grenzwertausschöpfung in Prozent angegeben.

f [MHz]Feldstärke

IE [V/m]

Grenzwert

GE [V/m]

Grenzwert-

Bedingung 1

Grenzwert-

Bedingung 3

0,116 0,0204 87,0 0,00023 <0,00001

0,236 0,0116 87,0 0,00013 <0,00001

3,672 0,0048 45,4 0,00011 <0,00001

11,857 0,0042 27,5 - <0,00001

30,8 0,0013 27,5 - <0,00001

34,5 0,0016 27,5 - <0,00001

101,5 0,0067 27,5 - <0,00001

106,5 0,0047 27,5 - <0,00001

110,9 0,0002 27,5 - <0,00001

120,5 0,0002 27,5 - <0,00001

212,5 0,0130 27,5 - <0,00001

222,1 0,0146 27,5 - <0,00001

314,3 0,0002 27,5 - <0,00001

392,7 0,0061 27,5 - <0,00001

466,1 0,0303 29,7 - <0,00001

498,0 0,0317 30,7 - <0,00001

778,0 0,0335 38,4 - <0,00001

818,0 0,1165 39,3 - <0,00001

938,6 0,5160 42,1 - 0,00015

959,6 0,4076 42,6 - 0,00009

1.089,8 0,0037 45,4 - <0,00001

1.099,0 0,0039 45,6 - <0,00001

1.833,0 0,0924 58,9 - <0,00001

1.845,0 0,0577 59,1 - <0,00001

2.112,8 0,2697 61,0 - 0,00002

2.167,2 1,2601 61,0 - 0,00043

0,00047 0,00070

0,047% 0,070%

Ergebnis Summenformel ∑

Grenzwertausschöpfung in Prozent

� E E

� E

E

TABELLE 3: BEISPIELBERECHNUNG DER GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG MIT MESSPAKET VOM 29.01.2016, 02:09 UHR

In diesem Beispiel ergibt die Überprüfung der Grenzwertbedingungen für beide Frequenzbereiche mit etwa 0,05 % bzw. 0,07 % jeweils einen Wert deutlich unterhalb 100 %. Es kommt dementspre-chend unter Betrachtung aller relevanten Feldstärkeimmissionen in Summe zu keiner Überschrei-tung, sondern einer deutlichen Unterschreitung des Grenzwertes. Bei Messwerten, die aufgrund einer Frequenz von 10 MHz oder tiefer sowohl die Berechnung nach Grenzwertbedingung 1 als auch Bedingung 3 erfordern, fallen unter Umständen die im Ergebnis für

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beide Bedingungen unterschiedlichen Grenzwertausschöpfungen auf. Die Ursache hierfür liegt in der wie zuvor erläutert unterschiedlichen Berechnung der beiden Bedingungen, wonach für die Grenz-wertbedingung 3 der Quotient aus Messwert zu Grenzwert zusätzlich quadriert wird.

ORT UND DAUER DES MESSEINSATZES

WANN UND WO WURDE GEMESSEN?

Die Messung erfolgte vom 23. Februar 2016 bis zum 15. Juni 2016 in der Herrenstraße 5 in Wangen im Allgäu. Aufstellort des Messsystems war die Dachterrasse des an dieser Adresse befindlichen Tiefbauamts der Stadt Wangen im Allgäu.

ANLASS DES MESSEINSATZES

WARUM WURDE IN DER HERRENSTRAßE 5 GEMESSEN?

Wenige Wochen vor Inbetriebnahme des automatischen Messsystems wurde in der Wangener In-nenstadt ein öffentliches WLAN-Netz in Betrieb genommen. Zusätzlich befinden sich in etwa 100 bis 150 Metern Entfernung zwei Mobilfunkstandorte. Mit Hilfe des Messsystems sollten die vorhandenen Feldstärkeimmissionen dokumentiert und ein möglicher Einfluss des WLAN-Netzes als Alternative zu Mobilfunkverbindungen auf die gesamten Feldstärkeimmissionen untersucht werden.

AUSWERTUNG DER MESSERGEBNISSE

ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM VERLAUF DER DIAGRAMME

Ein AMS führt mehrmals pro Stunde einen Messdurchlauf für den kompletten Frequenzbereich von 9 kHz bis 3 GHz durch. Für die Aussendungen aller in einem Messdurchlauf erfassten Funkdienste in Summe wird anschließend der Ausschöpfungsgrad der Grenzwertbedingungen nach der 26. BImSchV bestimmt. Die Auswertungen enthalten sämtliche Funkdienste (Mobilfunk, Rundfunk, Amateurfunk, etc.), die im jeweiligen Messdurchlauf erfasst wurden. Hierzu ist zu erwähnen, dass die Sendeleistung von Mobilfunkanlagen nicht konstant ist. Sie ist last- und bedarfsabhängig und passt sich durchgehend automatisch an die jeweiligen Erfordernisse an5. Eine hohe Anzahl von Nutzern sowie entferntere Aufenthaltsorte der Nutzer zur relevanten Basissta-tion führen zu einem Hochregeln und umgekehrt zu einer Absenkung der Sendeleistung, was zu deut-lich variierenden Grenzwertausschöpfungen (siehe z.B. Abbildung 3) führt. Ebenfalls abzulesen ist dieser Zusammenhang üblicherweise bei einem Vergleich der Ergebnisse für die Grenzwertbedingung 3 tagsüber (höhere Mobilfunkauslastung) mit denen während der Nacht (geringe Auslastung). Sofern sich im näheren Umfeld des Mess-Standorts keine Funkanlage im betreffenden Frequenzbe-reich bis 10 MHz befindet (z.B. Mittel- oder Kurzwellenrundfunk), ist auch für die Grenzwertbedin-gung 1 im Tagesverlauf ein Absinken der empfangenen Feldstärken zu beobachten. Hier liegt diese Absenkung jedoch aufgrund physikalischer Zusammenhänge nicht nachts, sondern tagsüber.

5 Bei der Erteilung einer Standortbescheinigung wird stets im Sinne des Schutzes von Personen in elektromagnetischen

Feldern von der maximalen Anlagenauslastung ausgegangen.

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FREQUENZBEREICH 9 KHZ BIS 10 MHZ (GRENZWERTBEDINGUNG 1 UND 2)

Minimale und maximale Grenzwertausschöpfungen 9 kHz – 10 MHz

Messort ZeitraumMinimale Ausschöpfung

des Grenzwerts

Maximale Ausschöpfung

des Grenzwerts

Durchschnittliche

Ausschöpfung des Grenzwerts

Herrenstraße 5 23.02.2016 - 15.06.2016 0,004 % 0,225 % 0,051 % TABELLE 4: MINIMALE, MAXIMALE UND DURCHSCHNITTLICHE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 1 (SIEHE 26. BIMSCHV)

Die Auswertung der Summationsformel zur Grenzwertbedingung 1 für den Frequenzbereich bis 10 MHz zeigt eine Unterschreitung der geltenden Personenschutzgrenzwerte aller in diesem Bereich messtechnisch erfassten relevanten Feldstärkeimmissionen um durchgehend mehr als 99,7 %. Durchschnittlich gesehen ergab sich über den kompletten Messzeitraum eine Grenzwertunterschrei-tung nach Bedingung 1 um annähernd den Faktor 2000. Durchschnittlicher Verlauf der Grenzwertausschöpfungen 9 kHz - 10 MHz im Tagesmittel

0,03%

0,04%

0,05%

0,06%

0,07%

23.0

2.20

16

01.0

3.20

16

08.0

3.20

16

15.0

3.20

16

22.0

3.20

16

29.0

3.20

16

05.0

4.20

16

12.0

4.20

16

19.0

4.20

16

26.0

4.20

16

03.0

5.20

16

10.0

5.20

16

17.0

5.20

16

24.0

5.20

16

31.0

5.20

16

07.0

6.20

16

14.0

6.20

16

Gren

zwer

taus

schö

pfun

g

Bedi

ngun

g 3

+ 4

ABBILDUNG 6: VERLAUF DER DURCHSCHNITTLICHEN GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 1 IM TAGESMITTEL

In Abbildung 6 ist der Verlauf der Grenzwertausschöpfung für den Frequenzbereich von 9 kHz bis 10 MHz im Tagesmittel angegeben, d.h. der durchschnittlichen Ausschöpfung an jedem des Messeinsat-zes. Durchschnittlicher Verlauf der Grenzwertausschöpfungen 9 kHz - 10 MHz im Stundenmittel

0,03%

0,05%

0,07%

0,09%

00 -

01 U

hr

02 -

03 U

hr

04 -

05 U

hr

06 -

07 U

hr

08 -

09 U

hr

10 -

11 U

hr

12 -

13 U

hr

14 -

15 U

hr

16 -

17 U

hr

18 -

19 U

hr

20 -

21 U

hr

22 -

23 U

hr

Gren

zwer

taus

schö

pfun

g

Bedi

ngun

g 1

+ 2

Abbildung 7 zeigt den während des Messzeitraums bestimmten durchschnittlichen Tagesverlauf der Grenzwertausschöpfung im Frequenzbereich von 9 kHz bis 10 MHz. Die Kurve nimmt den zuvor be-schriebenen typischen Verlauf mit einem leichten Anstieg der Immissionen während der Abend- und Nachtstunden.

ABBILDUNG 7: VERLAUF DER DURCHSCHNITTLICHEN GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 1 IM STUNDENMITTEL

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FREQUENZBEREICH 100 KHZ BIS 3 GHZ (GRENZWERTBEDINGUNG 3 UND 4)

Minimale und maximale Grenzwertausschöpfungen 100 kHz – 3 GHz

Messort ZeitraumMinimale Ausschöpfung

des Grenzwerts

Maximale Ausschöpfung

des Grenzwerts

Durchschnittliche

Ausschöpfung des Grenzwerts

Herrenstraße 5 23.02.2016 - 15.06.2016 0,004 % 0,070 % 0,018 % TABELLE 5: MINIMALE, MAXIMALE UND DURCHSCHNITTLICHE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 3 (SIEHE 26. BIMSCHV)

Sowohl das im Bereich von 2,4 GHz betriebene WLAN als auch die benachbarten Mobilfunkstandorte fallen durchgehend in den von der Grenzwertbedingung 3 umfassten Frequenzbereich von 100 kHz bis 3 GHz. Auch hier ergab die Auswertung der zugehörigen Summenformel eine deutliche Unter-schreitung der nach der 26. BImSchV geltenden Personenschutzgrenzwerte. Die festgestellte Grenz-wertausschöpfung bewegte sich, wie in zu sehen, zu jedem Zeitpunkt der Messungen zu mehr als 99,9 % unterhalb des erlaubten Wertes. Durchschnittlich lag der Ausschöpfungsgrad in etwa um den Faktor 5500 unter dem Grenzwert nach Bedingung 3. Durchschnittlicher Verlauf der Grenzwertausschöpfungen 100 kHz – 3 GHz im Tagesmittel

0,005%

0,015%

0,025%

0,035%

0,045%

23.0

2.20

16

01.0

3.20

16

08.0

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16

15.0

3.20

16

22.0

3.20

16

29.0

3.20

16

05.0

4.20

16

12.0

4.20

16

19.0

4.20

16

26.0

4.20

16

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5.20

16

10.0

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16

17.0

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16

24.0

5.20

16

31.0

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16

07.0

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16

14.0

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16

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Bedi

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+ 4

ABBILDUNG 8: VERLAUF DER DURCHSCHNITTLICHEN GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 3 IM TAGESMITTEL

Im in Abbildung 8 zu sehenden Verlauf des Tagesmittelwerts der Grenzwertausschöpfung für den Frequenzbereich von 100 kHz bis 3 GHz ist Verlaufe des 21.04.2016 ein deutlicher Abfall der Kurve zu erkennen. In den aufgenommenen Messdaten sind ab diesem Tag deutlich geringere Feldstärkewer-te eines bis dahin dominierenden UMTS-Funksystems zu erkennen. Durchschnittlicher Verlauf der Grenzwertausschöpfungen 100 kHz – 3 GHz im Stundenmittel

0,010%

0,015%

0,020%

0,025%

00 -

01 U

hr

02 -

03 U

hr

04 -

05 U

hr

06 -

07 U

hr

08 -

09 U

hr

10 -

11 U

hr

12 -

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hr

14 -

15 U

hr

16 -

17 U

hr

18 -

19 U

hr

20 -

21 U

hr

22 -

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hr

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+ 4

ABBILDUNG 9: TAGESVERLAUF DER DURCHSCHNITTLICHEN GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG NACH SUMMATIONSFORMEL ZU BEDINGUNG 3 (SIEHE 26. BIMSCHV)

Der durchschnittliche Tagesverlauf der Grenzwertausschöpfung berechnet nach Summationsformel zu Bedingung 3 für den Frequenzbereich von 100 kHz bis 3 GHz weist keine besonderen Auffälligkei-ten auf. Zwischen Abend, Mitternacht und den frühen Morgenstunden zeigt sich das beschriebene leichte Abfallen der ermittelten Feldstärkeimmissionen.

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Nach dieser allgemeinen Auswertung werden die gewonnenen Ergebnisse im Folgenden hinsichtlich der wesentlichen im untersuchten Frequenzbereich betriebenen Funkdienste aufgeschlüsselt. Auf diese Weise kann der jeweilige Anteil vom Mobilfunk (GSM, UMTS, LTE), Rundfunk oder anderen Funkdiensten an der gesamten Grenzwertausschöpfung bewertet werden.

GRAFISCHE DARSTELLUNG MAXIMAL ERFASSTER FELDSTÄRKEN

Um einen Gesamteindruck zu erhalten, werden im Folgenden die über den kompletten Messzeit-raum hinweg maximalen messtechnisch erfassten Feldstärken über der Frequenz grafisch dargestellt. Zur besseren Übersicht wurde die Darstellung in zwei Frequenzbereiche aufgeteilt. Abbildung 10 zeigt den Frequenzbereich bis 100 MHz, der u.a. den Rundfunkbereich der Mittel- und Kurzwelle sowie teilweise UKW umfasst. In Abbildung 11 ist der Bereich ab 100 MHz bis 3 GHz zu sehen, der sich vom oberen UKW-Radiobereich u.a. über das terrestrische Fernsehen (DVB-T) und die Mobilfunksysteme (GSM, UMTS und LTE) erstreckt. Bei den Grafiken ist zu beachten, dass die gemessene Feldstärke in V/m zur besseren Darstellbarkeit in dBµV/m umgerechnet wurde. Anschließend an die beiden Abbildungen folgt hierzu eine Tabelle als einfache Umrechnungshilfe. Messtechnisch maximal erfasste Feldstärkewerte über den Frequenzbereich 9 kHz – 100 MHz

ABBILDUNG 10: MAXIMAL GEMESSENE FELDSTÄRKEWERTE AM AUFSTELLORT (9 KHZ – 100 MHZ) ÜBER DEN KOMPLETTEN MESSZEITRAUM

* In einigen Fällen teilen sich mehrere Funkdienste einen Frequenzbereich, beispielsweise im Bereich um 2400 MHz Amateurfunk und WLAN6. Da es sich hier um Immissionsmessungen handelt, ist eine eindeutige Zuordnung zu einzelnen Funkanwendungen nur bedingt möglich. Zur besseren Verständ-lichkeit sind jedoch für die Frequenzen der für die Auswertung bestimmenden Feldstärken Funk-dienste eingetragen.

6 Frequenznutzungsplan erhältlich über Internetauftritt der BNetzA: http://www.bundesnetzagentur.de

u.a.

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Messtechnisch maximal erfasste Feldstärkewerte über den Frequenzbereich 100 MHz – 3 GHz

* Frequenzbereich, dem mehrere Funkdienste zugeordnet sind. Siehe dazu auch Anmerkung zu Ab-bildung 10. Hinweis Die nachfolgende Tabelle 6 dient als Hilfe, um die in der Grafik logarithmisch in dBµV/m dargestellten Feldstärkewerte linear in Volt pro Meter (V/m) auszudrücken.

dBµV/m V/m dBµV/m V/m dBµV/m V/m dB - Spannungsverhältnis

0 0,000001 60 0,001 120 1 +6 dB ≙ Faktor 2

20 0,00001 80 0,01 140 10 +12 dB ≙ Faktor 4

40 0,0001 100 0,1 160 100 +20 dB ≙ Faktor 10

TABELLE 6: UMRECHNUNGSHILFE DBµV/M NACH V/M

ABBILDUNG 11: MAXIMAL GEMESSENE FELDSTÄRKEWERTE AM AUFSTELLORT (100 MHZ – 3 GHZ) ÜBER DEN KOMPLETTEN MESSZEITRAUM

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STANDORTBESCHEINIGUNGSPFLICHTIGE FUNKANLAGEN IN DER UMGEBUNG Zur weiteren Einschätzung der Messergebnisse erfolgt zunächst ein Überblick über standortbeschei-nigungspflichtige Funkanlagen7 in der Umgebung des Mess-Standorts. Abbildung 12 zeigt hierfür den aktuellen Ausschnitt aus der Karte der EMF-Datenbank, in der standortbescheinigungspflichtige Funkstandorte jeweils mit einem orangenen Dreieck markiert sind. Mit einem grünen Punkt markiert ebenfalls zu erkennen sind Orte, an denen in der Vergangenheit Feldstärkemessungen im Rahmen der durch die Bundesnetzagentur regelmäßig durchgeführten EMF-Messreihen durchge-führt wurden. Der Aufstellort des automatischen Messsystems wurde mit dem Symbol hervorge-hoben. An den zum Messort des AMS nächstgelegenen Funkstandorten 271511 und 27012858 waren zum Zeitpunkt der Messungen folgende Funkdienste in Betrieb:

Mobilfunk: o GSM 900 MHz o UMTS 2100 MHz o LTE 800 MHZ und 1800 MHz

Im weiteren Umkreis bis 1000 m waren zusätzlich dazu folgende Funkdienste in Betrieb:

Mobilfunk: o GSM 1800 MHz

Bahnfunk

ABBILDUNG 12: AUSZUG AUS EMF-DATENBANK DER BUNDESNETZAGENTUR. KARTENDATEN © 2016 GEOBASIS-DE/BKG (©2009), GOOGLE

7 Eine von der Bundesnetzagentur erteilte Standortbescheinigung ist auf Grundlage der BEMFV erforderlich, wenn an einem

Funkstandort eine oder mehrere Funkanlagen mit einer äquivalenten Strahlungsleistung von insgesamt 10 Watt EIRP oder mehr betrieben werden sollen.

27012858

271217

271511

271463

270212

27011430

271004

271038

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MAXIMAL ERFASSTE FELDSTÄRKEPEGEL EINZELNER FUNKDIENSTE Auf den folgenden Seiten werden die während des Messzeitraums erfassten Feldstärkewerte einzel-ner Funkdienste dargestellt und die jeweilige prozentuale Grenzwertausschöpfung nach der bzw. den für den Frequenzbereich zugehörigen relevanten Grenzwertbedingung(en) beurteilt. Dies soll eine Einschätzung darüber ermöglichen, welchen Beitrag der jeweilige Funkdienst zur gesamten Immissi-onssituation vor Ort beisteuert.

FOKUS MOBILFUNK

Die folgenden Tabellen zeigen, aufgeschlüsselt in die Frequenzbereiche der einzelnen Mobilfunk-dienste, die Frequenzen bzw. Kanäle mit den höchsten innerhalb des Mess-Zeitraums gemessenen elektrischen Feldstärkewerten. Jeweils in der letzten Spalte wurde die aus diesem Messwert resultie-rende prozentuale Grenzwertausschöpfung bewertet nach Bedingung 3 berechnet. Da die im Mobil-funk verwendeten Frequenzen nicht in den von der Grenzwertbedingung 1 erfassten Frequenzbe-reich fallen, kann hier keine Auswertung nach Bedingung 1 erfolgen. LTE, Frequenzbereich 800 MHz

Mobilfunk-

Technologie

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Prozentuale

Ausschöpfung

LTE 818,0 31.05.2016 16:45 0,282 39,3 0,00515%

LTE 811,7 12.06.2016 17:00 0,024 39,2 0,00004%

� Emess

Egren

TABELLE 7: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN IM FREQUENZBEREICH LTE 800 MHZ

Im Frequenzbereich von LTE bei 800 MHz (791 – 821 MHz) wurden im Verlauf der Messungen nur geringe Feldstärkewerte erfasst. LTE-Funksysteme für diesen Bereich sind u.a. am nahe gelegenen Funkstandort 27012858 bescheinigt und in Betrieb gemeldet. Die maximale festgestellte Grenzwert-ausschöpfung liegt bei leicht über 0,005 %, gleichbedeutend einer durchgehenden Grenzwertunter-schreitung um nahezu den Faktor 20000. GSM + GSM-R, Frequenzbereich 900 MHz (Top 10)

Mobilfunk-

Technologie

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Prozentuale

Ausschöpfung

GSM 938,6 14.04.2016 08:50 0,537 42,1 0,016%

GSM 959,6 15.04.2016 07:25 0,426 42,6 0,010%

GSM 938,8 01.04.2016 21:41 0,218 42,1 0,003%

GSM 946,6 27.02.2016 08:25 0,199 42,3 0,002%

GSM 938,4 01.04.2016 07:14 0,195 42,1 0,002%

GSM 956,8 01.05.2016 17:37 0,193 42,5 0,002%

GSM 957,2 27.02.2016 08:16 0,191 42,5 0,002%

GSM 958,8 09.06.2016 11:46 0,188 42,6 0,002%

GSM 955,8 23.04.2016 20:18 0,169 42,5 0,002%

GSM 945,8 27.02.2016 06:18 0,165 42,3 0,002%

� Emess

Egren

TABELLE 8: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN IM FREQUENZBEREICH GSM / GSM-R 900 MHZ

GSM 900-Funksysteme kommen ebenfalls am zum Messort nahegelegenen Funkstandort 27012858 zum Einsatz. Die prozentuale Ausschöpfung der Grenzwertbedingung 3 liegt über den kompletten

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Messzeitraum bei maximal etwa 0,16 %. Die festgestellten Feldstärkeimmissionen lagen demnach für jede Funkanlage um durchgehend mehr als den Faktor 6000 unterhalb des geltenden Grenzwerts. GSM/LTE, Frequenzbereich 1800 MHz (Top 8)

Mobilfunk-

Technologie

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Prozentuale

Ausschöpfung

GSM 1844,8 27.02.2016 08:35 0,123 59,1 0,0004%

GSM 1842,6 28.02.2016 10:39 0,117 59,0 0,0004%

LTE 1821,0 21.05.2016 12:43 0,116 59,0 0,0004%

LTE 1817,4 04.05.2016 18:01 0,114 58,6 0,0004%

LTE 1822,0 02.06.2016 17:21 0,113 58,7 0,0004%

LTE 1833,0 14.03.2016 11:11 0,112 58,9 0,0004%

GSM 1843,8 03.06.2016 20:00 0,111 59,0 0,0004%

LTE 1821,2 21.04.2016 11:51 0,111 58,7 0,0004%

� Emess

Egren

TABELLE 9: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN IM FREQUENZBEREICH GSM / LTE 1800 MHZ8

Der Frequenzbereich von 1805 – 1880 MHz wird am nahegelegenen Standort 27012858 laut Stand-ortbescheinigung für LTE, sowie im weiteren Umfeld auch für GSM-Funksysteme genutzt. Die nach der Summenformel für Bedingung 3 ermittelten Grenzwertausschöpfungen bewegen sich mit maxi-mal etwa 0,0004 % in ein einem sehr niedrigen Bereich. Dieser Wert entspricht einer Unterschreitung des geltenden Grenzwerts um ca. den Faktor 250000. UMTS, Frequenzbereich 2100 MHz

Mobilfunk-

Technologie

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Prozentuale

Ausschöpfung

UMTS 2162,3 08.04.2016 12:52 1,305 61,0 0,046%

UMTS 2167,2 13.04.2016 09:35 1,260 61,0 0,043%

UMTS 2152,4 27.04.2016 07:39 0,466 61,0 0,006%

UMTS 2112,8 27.02.2016 05:43 0,422 61,0 0,005%

UMTS 2157,2 21.04.2016 17:08 0,401 61,0 0,004%

UMTS 2117,6 05.05.2016 15:31 0,385 61,0 0,004%

UMTS 2132,6 26.02.2016 22:27 0,250 61,0 0,002%

UMTS 2122,7 24.02.2016 07:15 0,225 61,0 0,001%

UMTS 2127,5 27.04.2016 15:52 0,212 61,0 0,001%

� Emess

Egren

TABELLE 10: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNG IM FREQUENZBEREICH UMTS 2100 MHZ

Im Frequenzbereich von 2110 – 2170 MHz sind an den beiden nahegelegenen Mobilfunkstandorten 27012858 und 271511 jeweils UMTS-Funksysteme bescheinigt. Die im Verlauf der Messungen höchs-te festgestellte Grenzwertausschöpfung lag mit 0,046 % höher als in den anderen Mobilfunkfre-quenzbereichen, der geltende Grenzwert wurde jedoch auch hier in jedem Messdurchgang um mehr als den Faktor 2000 unterschritten.

8 Der Frequenzbereich von 1805 – 1880 MHz wird von allen Netzbetreibern für GSM 1800 eingesetzt, zusätzlich von E-Plus

und der Telekom in manchen Regionen auch für LTE 1800. In den Fällen, wo aus diesem Grund eine eindeutige Zuordnung zwischen GSM und LTE nicht möglich war, wurde die Einordnung anhand der aufgenommenen Messdaten vorgenommen.

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LTE, Frequenzbereich 2600 MHz Im Umfeld des Messortes war von der Bundesnetzagentur zum Zeitpunkt der Messungen kein Funk-standort für die Nutzung von LTE bei 2600 MHz bescheinigt. Der entsprechende Frequenzbereich von 2500 – 2690 MHz war dennoch Teil der Immissionsmessung, es wurden dort jedoch wie erwartet keine Aussendungen von Funkanlagen festgestellt. Kommunikationsrichtung: Mobilgerät Basisstation (Mobilgerät sendet, Top 8) Durch die lückenlose Messung von 9 kHz bis 3 GHz ermöglicht der Einsatz eines AMS als weitere Ver-gleichsmöglichkeit ebenso eine Auswertung für die umgekehrte Kommunikationsrichtung9, d.h. die Auswertung der Anteile von sendenden Mobilgeräten an der Ausschöpfung zur zu erfüllenden Grenzwertbedingung 3. Oder mit anderen Worten: Wie viel Sendeleistung von im Umfeld betriebe-nen Mobilgeräten (Smartphone, Handy, etc.) kommt am Messsystem an?

Mobilfunk-

Technologie

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Prozentuale

Ausschöpfung

GSM 883,0 01.06.2016 15:20 0,441 40,9 0,0117%

GSM 893,1 29.04.2016 11:27 0,360 41,1 0,0077%

GSM 894,5 29.04.2016 11:27 0,317 41,1 0,0059%

GSM 882,9 25.05.2016 08:55 0,262 40,9 0,0041%

LTE 1737,3 14.04.2016 14:39 0,165 57,3 0,0008%

LTE 834,0 30.05.2016 16:45 0,108 39,7 0,0007%

GSM 1749,8 02.05.2016 16:30 0,101 57,5 0,0003%

LTE 1738,2 18.05.2016 09:04 0,093 57,3 0,0003%

� Emess

Egren

TABELLE 11: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN DURCH MOBILGERÄTE

Wo und in welcher Entfernung zum Messsystem sich das jeweilige Mobilgerät zum Zeitpunkt der Messung befand ist nicht bekannt, weshalb eine wirkliche Wertung der Messergebnisse dieser Tabel-le nicht möglich ist. Sie soll daher nur deutlich machen, dass auch Smartphones, Handys, etc. zur gesamten Grenzwertausschöpfung beitragen.

FOKUS RADIO & TV

Die folgende Tabelle zeigt die für den Rundfunk freigegebenen Frequenzen, bei denen im Verlaufe der Messungen mit dem AMS die höchsten elektrischen Feldstärkewerte registriert wurden. Der An-teil an der Grenzwertausschöpfung wurde jeweils nach der bzw. den für den Frequenzbereich zuge-hörigen relevanten Grenzwertbedingung(en) beurteilt. Aufgrund der verwendeten Messbandbreite und der sich damit ergebenden Frequenzauflösung kön-nen die Frequenzangaben insbesondere im unteren Frequenzbereich (Lang-, Mittel-, und Kurzwelle) um wenige Kilohertz abweichen. Mehrfach vom Messsystem bei einer Frequenz festgestellte Pro-gramme wurden, soweit diese aus dem vorgenannten Grund zuordenbar waren, nur einmal und ent-sprechend ihrem Maximalwert der Grenzwertausschöpfung aufgeführt.

9 Eine Funkverbindung im Mobilfunk besteht zwischen Basisstation und Mobilgerät (z.B. Handy oder Smartphone). Die

Kommunikation erfolgt dabei in beide Richtungen: Sowohl die Basisstation als auch das Mobilgerät senden ihre Informatio-nen zur jeweiligen Gegenseite. Bei den aktuell betriebenen Mobilfunktechnologien sind beiden Seiten unterschiedliche Frequenzbereiche zugewiesen, so dass anhand der Sendefrequenz zugeordnet werden kann, ob das gemessene Signal von einer Basisstation oder einem Mobilgerät stammt.

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Messung in Radio- & TV-Frequenzbereichen (Top 10)

ProgrammartFrequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Ausschöpfung

Bedingung 1

Ausschöpfung

Bedingung 3

Radio (DAB) 191,500 27.03.2016 09:49 0,172 27,5 - 0,0039%

Radio (DAB) 198,500 24.05.2016 11:36 0,098 27,5 - 0,0013%

Radio (DAB) 212,500 10.05.2016 08:43 0,074 27,5 - 0,0007%

Fernsehen (DVB-T) 522,000 28.04.2016 07:34 0,069 31,4 - 0,0005%

Fernsehen (DVB-T) 474,000 28.04.2016 07:34 0,066 29,9 - 0,0005%

Fernsehen (DVB-T) 778,000 06.06.2016 20:03 0,063 38,4 - 0,0003%

Fernsehen (DVB-T) 498,000 19.04.2016 10:34 0,062 30,7 - 0,0004%

Radio (KW) 9,501 08.06.2016 21:22 0,056 28,2 0,20% 0,0004%

Radio (KW) 3,976 27.02.2016 22:54 0,049 43,6 0,11% 0,0001%

Radio (KW) 3,973 15.05.2016 22:59 0,048 43,7 0,11% 0,0001%

TABELLE 12: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN IM BEREICH DER RADIO- & TV-FREQUENZBEREICHE

Die im Bereich von Radio und Fernsehen festgestellten Feldstärken bewegten sich durchgehend in einem niedrigen Bereich um etwa den Faktor 500 oder mehr (Grenzwertbedingung 1) bzw. Faktor 25000 oder mehr (Grenzwertbedingung 3) unterhalb der geltenden Grenzwerte. Insbesondere im Bereich der Kurzwellenfrequenzen, die in den Auswertebereich sowohl für Grenz-wertbedingung 1 als auch Grenzwertbedingung 3 fallen, sind physikalisch bedingt deutlich höhere Reichweiten als bei Mobilfunkfrequenzen erreichbar. Bei hier festgestellten Feldstärkewerten han-delt es sich daher um meist wesentlich weiter entfernt liegende Funkstandorte.

FOKUS AMATEURFUNK

In der folgenden Tabelle werden die Amateurfunkbänder (d.h. Frequenzbereiche) aufgelistet, in de-nen vom AMS innerhalb des Messzeitraums relevante elektrische Feldstärken gemessen wurden. Es ist jeweils pro Amateurfunkband der während der Messungen maximal gemessene Feldstärkewert mit zugehöriger Frequenz angegeben. Hierzu kann zusätzlich die prozentuale Grenzwertausschöp-fung dieses Funkdiensts abgelesen werden, beurteilt nach der bzw. den für den jeweiligen Frequenz-bereich relevanten Grenzwertbedingungen. Messung in Amateurfunkfrequenzbändern (Top 5)

Amateur-

funkband

Frequenz

[MHz]Datum Uhrzeit

Messwert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Ausschöpfung Grenz-

wertbedingung 1

Ausschöpfung Grenz-

wertbedingung 3

80 m 3,715 25.04.2016 10:10 0,042 45,1 0,094% 0,0000009

6 m 50,727 12.06.2016 08:51 0,020 27,5 - 0,0000005

2,2 km 0,137 01.03.2016 01:51 0,019 87,0 0,022% 0,0000000

70 cm 433,519 14.04.2016 08:26 0,017 28,6 - 0,0000003

40 m 7,047 06.03.2016 19:13 0,012 32,8 0,036% 0,0000001

TABELLE 13: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN IM BEREICH DES AMATEURFUNKS

Anhand der in der Tabelle ablesbaren gemessenen Feldstärkewerte war der Anteil von Aussendun-gen auf unter anderem auch für den Amateurfunk freigegebenen Frequenzen6,10 an der örtlichen

10

Die Mehrheit der für den Amateurfunk freigegebenen Frequenzbereiche ist ebenfalls für andere Funkdienste freigege-ben, beispielsweise WLAN im Frequenzbereich von 2400 – 2483,5 MHz. Eine eindeutige Zuordnung zu einzelnen Funkan-wendungen kann daher insbesondere hier nicht erfolgen.

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Grenzwertausschöpfung nur sehr gering. Die maximale von einer in diesen Frequenzbereich fallen-den Funkanlage verursachte Ausschöpfung der Feldstärkegrenzwerte lag im Verlauf der Messungen um mehr als den Faktor 1000 (Grenzwertbedingung 1) bzw. 100 Millionen (Grenzwertbedingung 3) unter dem Grenzwert.

FOKUS SONSTIGE FUNKDIENSTE

Neben den bereits aufgeführten Funkdiensten wurden vom Messsystem auch auf weiteren Frequen-zen Aussendungen aufgenommen. Dies können beispielsweise Betriebsfunk, Polizei- und Rettungs-funk und Flugradar sein, oder aber auch nahe des Aufstellorts betriebene Systeme mit kürzerer Reichweite wie WLAN oder DECT (Schnurlostelefone). In der folgenden Übersicht sind hierzu die höchsten bestimmten Feldstärkewerte je nach ihrer Be-triebsfrequenz mit ihrem Anteil zur Grenzwertausschöpfung nach Bedingung 1 und bzw. oder Bedin-gung 3 angegeben11. Pro Frequenzbereich wurde dafür in der Tabelle jeweils nur der höchste festge-stellte Wert berücksichtigt. Für eine Zuordnung der aufgenommenen Frequenzen zu den jeweiligen Funkdiensten siehe den Frequenznutzungsplan der Bundesnetzagentur12. Vorzugsweise bei niedrigen Frequenzen im Kilohertzbereich kann es sich auch nicht um Funkdienste sondern um kurzzeitige Impulse handeln, beispielsweise erzeugt durch ein im näheren Umfeld be-triebenes Steckernetzteil oder auch Gleichrichter von Solaranlagen. Messung in sonstigen Frequenzbereichen (Top 8)

Frequenz [MHz] Datum UhrzeitMesswert maximal

[V/m]

Grenzwert

[V/m]

Ausschöpfung Grenz-

wertbedingung 1

Ausschöpfung Grenz-

wertbedingung 3

2462,0 14.04.2016 14:54 0,287 61,0 - 0,0022%

1890,432 03.06.2016 12:41 0,227 59,8 - 0,0014%

0,041 07.06.2016 23:55 0,113 83,0 0,14% -

0,016 07.06.2016 13:30 0,089 83,0 0,11% -

1089,563 16.05.2016 11:58 0,086 45,4 - 0,0004%

0,288 07.06.2016 16:06 0,075 87,0 0,09% 0,0001%

0,021 07.06.2016 15:51 0,075 83,0 0,09% -

0,035 07.06.2016 22:52 0,067 83,0 0,08% -

TABELLE 14: MAXIMALE GRENZWERTAUSSCHÖPFUNGEN DURCH SONSTIGE FUNKDIENSTE

Die hier mit den höchsten Feldstärkewerten aufgenommenen Messergebnisse umfassen WLAN so-wie DECT (Schnurlostelefon). Wie die Tabelle zeigt, lag die im Messzeitraum festgestellte Grenzwert-ausschöpfung sonstiger Funkdienste jedoch in jedem Messgang um mindestens etwa den Faktor 45000 (Grenzwertbedingung 3) unterhalb des erlaubten Grenzwerts. Die Grenzwertunterschreitung von allen bei Frequenzen von 10 MHz oder darunter festgestellten Feldstärkewerten lag mit maximal 0,14 % bei mehr als dem Faktor 700. Auf der den vorliegenden Informationen zufolge genutzten Frequenz des in Wangen betriebenen öffentlichen WLAN wurden im gesamten Verlauf der Messungen keine in Bezug auf die Messvor-schrift Reg TP MV 09/EMF/3 relevanten Feldstärkewerte erfasst.

11

Wurden von einem Funkdienst mehrere Frequenzen innerhalb eines gleichen Frequenzbereichs erfasst, wird nur der höchste erfasste Feldstärkewert angegeben. 12

Frequenznutzungsplan erhältlich über Internetauftritt der BNetzA: http://www.bundesnetzagentur.de

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ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abkürzung Bedeutung

26. BImSchV 26. Bundes-Immissionsschutzverordnung (Verordnung über elektromagnetische Felder)

AMS Automatisches Messsystem für elektromagnetische Felder

BfS Bundesamt für Strahlenschutz

BNetzA Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen

BEMFV Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder

BOS Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben

DAB, DAB+ Digital Audio Broadcasting (Übertragungsstandard für terrestrische Verbreitung von Digitalradio)

dB Logarithmisches Verhältnismaß

dBµV/m Logarithmisches Maß für die elektrische Feldstärke, bezogen auf 1 Mikrovolt pro Meter

DECT Digital Enhanced Cordless Telecommunications (Schnurlostelefon)

DVB-T Digital Video Broadcasting - Terrestrial (Übertragungsstandard für terrestrische Verbreitung von

digitalem Radio & TV, findet in Deutschland nur für TV Anwendung)

EMF Elektromagnetische Felder

GHz Gigahertz (Frequenzangabe, 1.000.000 kHz = 1.000 MHz = 1 GHz)

GSM Global System for Mobile Communications (Mobilfunkstandard)

kHz Kilohertz (Frequenzangabe, 1.000.000 kHz = 1.000 MHz = 1 GHz)

KW Kurzwelle (Frequenzbereich 3 MHz - 30 MHz)

LTE Long Term Evolution (Mobilfunkstandard)

LW Langwelle (Frequenzbereich 30 kHz - 300 kHz)

MHz Megahertz (Frequenzangabe, 1.000.000 kHz = 1.000 MHz = 1 GHz)

MW Mittelwelle (Frequenzbereich 300 kHz - 3 MHz)

UKW Ultrakurzwelle

UMTS Universal Mobile Telecommunications System (Mobilfunkstandard)

V/m Volt pro Meter (Maßeinheit für die elektrische Feldstärke)

WLAN Wireless Local Area Network (Funkübertragungsstandard für kurze Reichweiten)

Bei Fragen zu diesem Bericht oder zum Einsatz des Messsystems wenden Sie sich bitte an:

Copyright © Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen 2016 Vervielfältigung und Verbreitung ausdrücklich gestattet

http://emf3.bundesnetzagentur.de

Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen

Referat 414

Umweltverträglichkeit von Funkanlagen, EMF-Datenbank, Energieeffizienz in der

Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)

Postfach 8001

55003 Mainz