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Sebastian Heilmann Referent für Konzeption und Innovation Empirica Jugendstudie 2018 „Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche“ Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst

Empirica Jugendstudie 2018 - EJB · (3) Shell Deutschland (2015): Jugend 2015. 17. Shell Jugendstudie. Eine pragmatische Generation im Aufbruch. (4) BMFSFJ. (2016). Freiwilliges Engagement

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Sebastian Heilmann Referent für Konzeption und Innovation

Empirica Jugendstudie 2018 „Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche“ Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst

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Sebastian Heilmann Referent für Konzeption und Innovation

Gliederung

Ziel, Aufbau der Studie Was bedeutet „hochreligiös“? - Wer sind „hochreligiöse Jugendliche“? Der neue Mainstream der heutigen Jugendgeneration Die neuen Wertesynthesen im Glauben

• Gottesbild • Mission • Bibel • Ehrenamt • Glaubenspraxis • Lobpreis als Liturgie der Jugend • Einstellung zur Kirche • Hauptamtliche – kirchliche Berufe als Perspektive

Fazit zur Generation Lobpreis Bedeutung für die Ev. Jugendarbeit

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Ziel und Aufbau der Studie

Ziel ist ein umfassendes Porträt über „hochreligiöse Jugendliche“ (1) Was glauben Sie? Wie stehen Sie zu Kirche, Gebet, Bibel? Was ist

ihnen wichtig und aus welcher Lebenswelt kommen sie? Quantitative Erhebung: Es wurden N=3187 evangelische

Jugendliche (14-29 Jahre) befragt auf dem Jugendkirchentag (EKHN), dem Christival und online über aej, CVJM, FeG und social media – davon waren 2386 dem hochreligiösen Spektrum zuzuordnen

Qualitative Erhebung: 30 Interviews auf Jugendkirchentag und Chritsival, sowie 32 Interviews in der Nacherhebung

Forschungsbericht einsehbar unter www.empirica-institut.de

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Was bedeutet hochreligiös?

Der Begriff wird im allgemeinen Sprachgebrauch missverstanden und mit Fundamentalismus oder einer verengten Frömmigkeit gleichgesetzt. Dies ist nicht gemeint, sondern:

Der religionssoziologische Begriff „hochreligiös“ (Huber 2007) umfasst diejenigen, bei denen der Glaube quasi im Zentrum der Persönlichkeit steht und sich auf die Persönlichkeit auswirkt (z.B. politische Einstellung, Handlungsweisen im Alltag).

Der Begriff geht auf eine Typologie zurück, die bereits in über 100 Studien in 25 Ländern bestätigt wurde.

Laut Bertelsmann Religionsmonitor sind ca. 20% aller Jugendlichen als hochreligiös einzustufen.

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Wer sind die hochreligiösen Jugendlichen?

Die untersuchten hochreligiösen Jugendlichen fühlen sich zu 48% der ev. Kirche und 9% den Landeskirchlichen Gemeinschaften verbunden. Der Rest verteilt sich auf FeG, Baptisten und andere Freikirchen.

Nach Logik der Sinus Milieus lässt sich die Mehrheit der Hochreligiösen irgendwo zwischen adaptiv-pragmatisch un dbürgerlich-konservativ einordnen. Eine Ausgangsthese der Studie, dass die Lebenswelten vielfältig sind, wurde widerlegt. Die Milieuverengung ist deutlicher als gedacht.

In den Glaubensfragen zeigt sich, dass das Feld hochdifferenziert ist. Aus dem Antwortverhalten lassen sich verschiedene Typen ableiten (dazu gibt es eine weitere Zusammenfassung als pptx: „Fromme Typen“)

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Der neue Mainstream der heutigen Jugendgeneration In der Studie bestätigten sich die Tendenzen, die allgemein bei der heutigen

Generation beobachtet werden: Starke Gegenwartsorientierung, Pragmatismus, sowie moderater Hedonismus (2) Hoher Druck, das eigene Leben zu managen und die richtigen Entscheidungen zu

treffen (2) „sowohl als auch“ statt „entweder oder“ – neue Wertesynthesen (3):

• Flexibilität und Sicherheit beim Beruf (flexicurity) • Hyperindividualisierung und Sehnsucht nach Gemeinschaft • Selbstbewusst und angepasst • Leistungsorientierung und Suche nach Formen der Entschleunigung • Demokratiezufriedenheit und Misstrauen in Politik/Parteien • Ehrenamtliches Engagement: für andere und den eigenen Lebenslauf

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Wertesynthesen im Glauben

Wie leben die hochreligiösen Jugendlichen ihren Glauben?

Welche Formen und Inhalte sind ihnen wichtig?

Was stehen sie zu Bibel, Mission und Kirche?

Welches Gottesbild haben sie?

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Gottesbild: Zustimmung zu Gottesbildern

0 1 2 3 4 5 6

Gott liebt mich bedingungslos

Vor Gott bleiben meine Sünden nicht verborgen

Gott hat Jesus gesandt, mich zu erlösen

Gott hat einen Plan für mich

Gott spendet mir Trost, wenn ich traurig bin

Gott lässt mir meinen freien Willen

Gott erhört meine Gebete

Gott greift in mein Leben ein

Gott ist zornig auf mich, wenn ich gegen seine Gebote verstoße

Gott bestraft meine Verfehlungen

Wie sehr stimmen die Aussagen mit deiner persönlichen Vorstellung von Gott überein? (Mittelwerte auf einer Skala 1-5)

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Gottesbild

Es gibt eine Wertesynthese zwischen Prädestination (81% Zustimmung) und Freiem Willen (87% Zustimmung)

Positives Gottesbild zwischen • göttlichem Butler,

o der Probleme löst und Wünsche erfüllt,

• und kosmischen Therapeuten, o der liebt, zuhört und tröstet.

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Praxis des Bibellesens

27% der Hochreligiösen geben an, täglich in der Bibel zu lesen und weitere 47% tun dies wöchentlich. – Im Vergleich dazu: in der KMU der EKD gaben 80% nie in der Bibel zu lesen.

Die Jugendlichen sehen in der Bibel eine noch heute aktuelle Inspiration für den Alltag. Sie nutzen einzelne Bibelverse zur Inspiriation und Motivation.

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Bibelverständnis

0%5%

10%15%20%25%30%35%

Zustimmung zurAussage: Die Bibel solltewortwörtlich verstanden

werden.

HochreligiöseJugendliche

EKDJugendliche(KMU V)

Vergleicht man die Befunde

mit der EKD- Mitgliedschafts-

untersuchung (KMU V) ergibt

sich ein spannendes Bild: Ein

klassisches evangelikales

Bibelverständnis ist unter

hochreligiösen Jugendlichen

noch weniger verbreitet als

unter den Kirchenmitgliedern.

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Schwierige Stellen in der Bibel

39% stimmen der Aussage zu, dass die biblischen Gebote heute noch gültig sind (35% sagen teils/teils). Gleichzeitig betonen viele den Interpretationsspielraum (Pragmatismus).

Die hochreligiösen Jugendlichen wollen die Bibel als Orientierungshilfe, gleichzeitig wissen sie, dass man sie nicht wörtlich verstehen kann. Dadurch zerbrechen sie sich über viele Verse und Widersprüchlichkeiten insb. der Sexualmoral den Kopf.

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Mission

73% stimmen der Aussage zu, dass nur der christliche Glaube zum Heil führt.

Der Begriff Mission wird hingegen eher kritisch gesehen („Den Glauben sollte man nicht aufzwingen“).

Hochreligiöse Jugendliche reden „häufig“ (53,7%) mit Freunden über den Glauben und fühlen sich „gut über den christlichen Glauben informiert“ (92%).

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Mission – eine weitere Wertesynthese

Hochreligiöse Jugendliche vertreten selbstbewusst ihren Glauben, gleichzeitig ist ihnen wichtig, dies in einer offenen unaufdringlichen Art zu tun.

Es lässt sich folgern, dass exklusivistisch glaubende Christen zunehmend lernen, ihren Glauben in einer pluralistischen Welt zu leben.

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Ehrenamt

73% der hochreligiösen Jugendlichen sind ehrenamtlich engagiert – das liegt deutlich über dem gesellschaftlichen Durchschnitt (49 %) (4)

Die Motive für ihr Engagement sind ähnlich den Ergebnissen der anderen Untersuchungen zum freiwilligen Engagement. Sie sind Ausdruck einer weiteren Wertesynthese: • Persönlicher Spaß (92%) und Anderen helfen (85%) • Gemeinschaft (85%) und christliche Motive (77%)

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Glaubenspraxis

63,7%

56,6%

54,1%

47,2%

43,7%

42,7%

37,3%

Lobpreis/Worship

persönliches Gebet

Gespräche mit Familien und Freunden

christliche Freizeiten

Predigten

Bibellesen

Kleingruppen/Hauskreis

Was stärkt deinen Glauben?

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Lobpreis als Liturgie der Jugend

Klassische Liturgie ist out, doch ähnliche Abläufe finden sich jetzt im Lobpreis.

Lobpreis als Musik ist wichtigste Quelle des Glaubens (64%) und steht andererseits für ein ganz bestimmtes Lebens- und Glaubensgefühl. (Subjektivierung des Glaubens)

Lobpreis ist eine Kritische Anfrage an eine körperlose protestantische Glaubenstradition

Glaube wird emotionalisiert. Lobpreis als Resonanzraum: „Da ist einer, der dich versteht und der Wege findet, dich zu erreichen.“

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Einstellung zur Kirche

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%

Andere

FeG

Baptisten

Pfingst. & charism. Freikirchen

Landesk. Gemeinschaft

Ev. Kirche

Welcher Gemeinde fühlst du dich zugehörig?

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Einstellung zur Kirche

Jugendliche trennen zwischen formaler und emotionaler Zugehörigkeit. Sie haben kein Problem damit die Gemeinde nach Situation zu wechseln (z.B. wegen Freunden).

Mit der Ev. Kirche besteht eine höhere Verbundenheit Man möchte den Gemeinden abspüren, dass hier Glaube

authentisch gelebt wird. Hauptgründe für guten Gemeindebezug:

• Beziehungen (Ich treffe Freunde in Gemeinde) • Emotional (Ich fühle mich wohl, werde unterstützt) • Partizipation (Ich kann mich beteiligen)

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Hauptamtliche als Vorbild

Hauptamtliche besonders in der Jugendarbeit spielen eine besondere Rolle – als Vertrauensperson, Organisatoren und Vorbild • „Ohne Hauptamtlichen wäre ich nicht hier.“ • „Hauptamtliche können was auf den Weg mitgeben, was jüngere nicht

können“, weil sie „theologisch was machen, Andachten und so“

Ausnahme Pfarrberuf – der hat ein schlechteres Image. Pfarrberuf können sich signifikant diejenigen häufiger vorstellen, die angaben, der Pfarrer trage viel zum Gemeindeleben bei.

Das lässt Rückschlüsse zu auf die inhaltliche Gemeindearbeit und das Auftreten von Pfarrpersonal gegenüber Jugendlichen

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Kirchliche Berufe als Perspektive

18,4

48,7

13,1

34,3

28,5

25

44,4

12,3

59,5

2,9

10,5

2,4

0% 20% 40% 60% 80% 100%

Diakonie

christliche Jugendarbeit

Pfarrer*in Ja

Vielleicht

Nein

Arbeite bereits in diesemBereich

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Kirchliche Berufe als Perspektive

Hochreligiöse sind die größte Gruppe, aus der sich Hauptberufliche rekrutieren.

Ein weiterer begünstigender Faktor für die Wahl eines kirchlichen Berufs ist das Ehrenamt.

Während Hochreligiöse auch jenseits Ehrenamtlicher Tätigkeiten sich einen kirchlichen Beruf vorstellen können ist das bei religiösen deutlicher abhängig vom Ehrenamt.

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Fazit zur Generation Lobpreis

Erlebnisorientierung, Subjektorientierung, Konsumorientierung – Das alles findet sich wieder in den Aussagen der Befragten!

Es sind ganz normale Jugendliche, die ihren Glauben leben mit den Mitteln, die sie in der Gesellschaft und Biografie geprägt haben.

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Was heißt das für die Kirche/Jugendarbeit?

Jugendliche wollen Kirche gestalten („wenn ich selbst Andachten gestalte, dann motiviert mich das“)

Jugendliche wollen Kirche beleben • Verantwortliche sollen Freiräume anbieten und

Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen

Jugendliche wollen Hauptamtliche als Begleitende als Impulsgeber und Unterstützer • Hauptamtliche sollen theologisch sprachfähig, pädagogisch

„empowernd“ und gut organisiert sein

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Was heißt das für Kirche/Jugendarbeit?

Die Generation Lobpreis lässt sich nicht in feste Schemata pressen. Sie vereint Dinge, die bisher als Gegenteil gedacht wurden. • Dies erfordert eine Kompetenz zur „Mehrsprachigkeit“

der kirchlichen Akteure!

Jugendarbeit und Mitgestaltung sind zentrale Aspekte – sie dürfen nicht bloße Folklore sein. • Wie können Jugendliche besser eingebunden werden?

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Was heißt das für Kirche/Jugendarbeit?

Jugendliche wollen Gott ganzheitlich begegnen, jenseits der kognitiven Dimension. • Lobpreis, Gebet, hedonistisch-körperorientierte Formen

und Ästhetik brauchen zukünftig mehr Raum in der Kirche

Hochreligiöse sind sich des Glaubens gewiss und haben Probleme mit dem Wort Mission • Es braucht ein neues Missionsverständnis jenseits der

alten Grabenkriege zwischen liberalen und evangelikalen Christen

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Was heißt das für Kirche/Jugendarbeit?

Aspekte im Glaubensleben drohen in die Individualisierungsfalle zu tappen. Der Grat zwischen Anbetung und Konsum ist schmal. • Wie werden Schmerzen, Zweifel, Wut thematisiert?

Wie wird die Verantwortung für die Welt in das Glaubensleben integriert?

• Es braucht Wege zu einer ganzheitlichen Theologie und Spiritualität!

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Quellen und Verweise

Faix/Künkler (2018): Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche. Neukirchener Verlag.

(1) Huber, Stefan (2007): Aufbau und strukturierende Prinzipien des Religionsmonitors 2008, Bertelsmann Stiftung, S. 28

(2) Calmbach/Thomas/Borchard/Flaig (2012): Wie ticken Jugendliche 2012? Lebenswelten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren in Duetschland.

(3) Shell Deutschland (2015): Jugend 2015. 17. Shell Jugendstudie. Eine pragmatische Generation im Aufbruch.

(4) BMFSFJ. (2016). Freiwilliges Engagement in Deutschland. Zusammenfassung zentraler Ergebnisse des Vierten Deutschen Freiwilligensurveys. Berlin: Bundesministerium für Familie, Soziales, Frauen und Jugend (Hrsg.).