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SPEZ.15802 2/2014 Das Magazin der Regio Energie Solothurn SwissShrimp Meeresfrüchte aus der «Hefefabrik» Die Regio Energie Solothurn unterstützt ein junges Unternehmen beim Versuch, Schweizer Shrimps zu züchten – energieeffizient und nachhaltig. || Seite 6 Solarhäuser Studierende der Hochschule Luzern nehmen am Solar Decathlon teil. || Seite 8 Softdrinks Probieren Sie während der Fussball-WM mal ein neues Getränk. || Seite 20

Energie 2014, Nr. 2

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2/2014

Das Magazin der Regio Energie Solothurn

SwissShrimp

Meeresfrüchte aus der

«Hefefabrik»Die Regio Energie Solothurn unterstützt ein junges

Unternehmen beim Versuch, Schweizer Shrimps zu

züchten – energieeffizient und nachhaltig. || Seite 6

SolarhäuserStudierende der Hochschule

Luzern nehmen am

Solar Decathlon teil. || Seite 8

SoftdrinksProbieren Sie während der

Fussball-WM mal ein neues

Getränk. || Seite 20

Diese Uhr tickt richtig und sieht erst noch toll aus! Die kleine Solarzelle produziert genügend Strom, um das Quarz-Uhrwerk anzutreiben. Die Solaruhr bleibt auch im Dunkeln vier Monate funktionsfähig. Ein echtes Schweizer Qualitätsprodukt!

Die geniale Kombination aus

Sonne und Zeit

Swiss made, 2 Jahre Garantie

Schwarzes Echtleder-Armband

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INHALT

4 Spots

Sparlampen und Lampen, die sparen

6 SwissShrimp

Viel Grips für feine Shrimps

8 Schwerpunkt

Wer wird Sonnenkönig? Zum ersten Mal ist ein Schweizer Team mit einem

eigenen Solarhaus beim Solar Decathlon dabei.

13 Vor 20 Jahren in der «Energie»

Beim Gewitter den Stecker ausziehen

14 Infografik

Ein neues Leben für Elektroschrott

16 Trafotürmchen

Schmuckstücke der Stromversorgung

18 Stromnetz

Freileitung oder Erdkabel?

19 Kein Kabelsalat beim Musikhören im Freien

Noten ohne Knoten

20 Trendige Getränke für den modernen Fussballfan

Anstossvarianten

24 Ausflugstipps für einen kühlen Kopf

Ab in die Höhle!

26 Leserreise in den Neuenburger Jura

Wir drehen am Rad der Zeit

28 Energiekoch

Artischocken – ein Herz für Korbblütler

30 Preisrätsel

Strandkorb von Beliani zu gewinnen

31 Galerie Energie

Limetten und Zitronen geben «Saft»

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Investitionen in die Zukunft – mit Rendite

Felix Strässle

Direktor Regio Energie Solothurn

Der Gründungsvater unseres Unternehmens und seine Nach- folger waren Visionäre. Menschen, die innovative Ideen konsequent und kontinuierlich auf Realisierungsmöglich-keiten überprüften. Und in neue Technologien investier- ten, die nicht a priori als erfolgreich und vielversprechend einzustufen waren.

Lanciert wurden sie trotzdem. Der Erfolg gab und gibt uns Recht. Neueste Leuchtturmprojekte wie das Hybrid-werk in Zuchwil sind auf gutem Weg.

Nicht weit davon, auf dem Areal Attisholz Süd in Luter-bach, baut ein visionäres Team nach intensiven Markt-abklärungen eine Pilotanlage. Ziel: frische Shrimps aus Schweizer Produktion. Die Idee hat Potenzial. Nach fünf Jahren Projektarbeit können im Mai die ersten Shrimps-Larven eingewässert werden. Regio Energie Solothurn freut sich, als Sponsoringpartner von SwissShrimp die Pilot- phase zu begleiten. Ob das ambitionierte Unternehmen gelingt? Erkenntnisse und Resultate werden laufend ausge-wertet. Eine erste Ernte wird 2016 erwartet.

Viel Glück!

INHALT

Regio Energie Solothurn

Rötistrasse 17, 4502 Solothurn

Hauptnummer 032 626 94 94

Pikett Strom 032 622 47 61

Pikett Gas/Wasser/Fernwärme 032 622 37 31

Energieberatung 032 626 94 67

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Impressum: 92. Jahrgang | Heft 2, Juni 2014 | Erscheint vierteljährlich | ISSN-1421-6698 | Verlag und Redaktion: Infel AG, Postfach 3080, 8021 Zürich Telefon: 044 299 41 41, Telefax: 044 299 41 40 E-Mail: [email protected] Chefredaktion: Matthias Bill, Simon Fallegger (Stv.) Art Director: Franziska Neugebauer Layout: Melanie Cadisch, Marina Maspoli Bildredaktion: Diana Ulrich (Ltg.), Matthias Jurt, Yvonne Schütz | Druck und Distribution: Vogt-Schild Druck AG, Derendingen | Anzeigenmarketing: Publicitas Publimag AG, Telefon: 044 250 38 03 | Gesamtauflage: 678 875 Ex. (WEMF / SW-beglaubigt)

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Umweltbeschwerden sind häufig berechtigt

Einsprachen untersucht

Nicht Einsprachen von Umweltorganisationen ver-zögern Grossprojekte, vielmehr sind es meistens Einsprachen von Privaten. Beschwerden von Um -welt organisationen dagegen haben eine hohe Er-folgsquote, das heisst, sie waren berechtigt und erfül-len damit ihren Zweck. Dies belegen Untersuchungen des Bundesamts für Umwelt.

2012 wurden bei insgesamt 81 erledigten Einspra-chen beschwerdeberechtigter Umweltorganisationen nur 22 Prozent abgewiesen. 63 Prozent wurden ganz oder teilweise gutgeheissen. 9,9 Prozent der Be-schwerden erwiesen sich als gegenstandslos, weil das Baugesuch zurückgezogen oder abgeändert wurde. In den Jahren 2008 bis 2011 lag die Erfolgsquote zwi-schen 55 und 62 Prozent.

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Ein Abstieg ohne Folgen

Fische am Kraftwerk vorbeileiten

Flusskraftwerke verhindern die Fisch-wanderung. Bekannt als Abhilfe für flussaufwärts schwimmende Fische sind Fischtreppen. Diese eignen sich aber nicht für abwärts schwimmende Fische. Der Weg durch die Turbine endet für viele Fische tödlich. Wis-senschaftler der Versuchsanstalt für Wasserbau der ETH und des Wasser-forschungsinstituts Eawag untersu-chen deshalb an einem Modell, wie sich Fische in einen harmlosen By-pass leiten lassen, der an den Turbi-nen vorbeiführt. Der Modellkanal ist

dreissig Meter lang und zwei Meter breit. Die turbulente Strömung, die die Stäbe eines Leitrechens erzeu-gen, soll die Fische davon abhalten, in den Turbinenbereich zu schwimmen. Erste Versuche mit lebenden Fischen verliefen erfolgreich, funktionierten aber nicht mit allen Fischarten. Ge-mäss Gesetz müssen bis 2030 alle Flusskraftwerke mit Fischabstiegen versehen sein.

Mehr Informationen und ein Video:

eawag.ch/medien/bulletin/20131212

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Leuchtstofflampen («Energiesparlam-pen») benötigen für ihre Funktion eine kleine Menge Quecksilber. Da dieses Metall giftig ist, wurden dafür gesetzli-che Grenzwerte eingeführt. Die Empa hat nun erstmals den Quecksilberge-halt in Energiesparlampen untersucht. Dabei hat sie eine neu entwickelte Methode angewendet, die es ermög-licht, nicht nur das gebundene Queck-silber in einer Sparlampe zu bestim-men, sondern auch das gasförmige. Getestet hat die Empa 75 handelsübli-che Lampen. Sie stellte fest, dass keine mehr Quecksilber enthielt als erlaubt (maximal 2,5 Milligramm bei Lampen mit weniger als 30 Watt Leistung). Besser als Leuchtstofflampen sind LED-Lampen, denn sie enthalten gar kein Queck silber.

Sparlampen enthalten nur so viel Quecksilber wie erlaubt

Quecksilbergehalt gemessen

Der 27-jährige Visionär und Erfinder Michael Suttner hat einen Maschinenbau-Background und einen Bachelor in Brand Ma-nagement, beschäftigte sich in der Vergangenheit aber auch mit Fotografie oder Computertechnologie und war als Unternehmer tätig. Als Südafrikaner sieht er die Probleme der Dritten Welt aus nächster Nähe. Mit «The Lightie» will er mithelfen, diese zu lösen. Zwei Milliarden Menschen leben zum Beispiel ohne Beleuchtung. Andere nutzen teure, gesundheitsschädliche Petrollampen, die erst noch CO2 abgeben.

Ein heller Kopf ...

Michael Suttner

... und seine Idee

Licht aus der PET-FlascheWas aussieht wie ein Reagenzglas, enthält ein flexibles Solar-panel und eine Lithium-Batterie. Acht Stunden Sonnenein-strahlung ergeben bis zu 40 Stunden Licht. Als Leuchtkörper dient eine ganz normale PET-Flasche. Das Gewinde von «The Lightie» ist damit kompatibel. Bis jetzt hat das Prinzip vor allem Awards abgeräumt. Wenn es dereinst in Produktion geht, soll es bei einem Preis von unter zehn Dollar erschwinglich sein. Mit einer Batterielaufzeit von vier bis fünf Jahren und einer zwölfmal höheren Lichtausbeute als bei Petrol ist «The Lightie» nicht nur gut für Gesundheit und Umwelt, sondern entlastet auch das Budget. In Entwicklungsländern frisst eine Stunde Licht im Schnitt ein Viertel des Einkommens.

Mehr Informationen:

thelightie.com, @TheLightie

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Ein Team von Jungunternehmern will Shrimps made in Switzerland produzieren: ökologisch, energieeffizient und mit hoher Qualität. Die Regio Energie Solothurn unterstützt das Engagement als Sponsoringpartner.

Viel Grips für feine ShrimpsSwissShrimp

Michael Siragusa (r.), Mitgründer von SwissShrimp, holt sich Tipps beim holländischen Profi Leon Claessens.

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Zahlen & Fakten

Aktiengesellschaft: seit Oktober 2013Unternehmer:

Rafael Waber, eidg. dipl. Marketingleiter, GeschäftsführungDavid Misteli, dipl. Meisterlandwirt, ProduktionMartin Weber, dipl. Laborant, Tierwohl, NachhaltigkeitMichael Siragusa, MSc Life Sciences FHNW, Forschung und EntwicklungThomas Tschirren, Informatiker, Vertrieb und VerwaltungJörg Bruppacher, dipl. Designer FH, Kommunikation und Verkauf

Pilotanlage:

Zuchwilerstrasse 6, 4542 LuterbachBüroadresse: Jurastrasse 11, 4542 Luterbach

Mehr Informationen:

www.swissshrimp.ch

SWISSSHRIMPWarum sollte, so fragte sich vor fünf Jah-

ren Informatiker Thomas Tschirren, in der

Schweiz nicht möglich sein, was in Holland

und Deutschland schon lange funktionierte:

fangfrische Meeresfrüchte. ökologisch produziert

mit hoher Qualität, kurzen Transportwegen und trans-

parenter Herkunft. Shrimps made in Switzerland – die

geniale Idee hatte Potenzial und begeisterte auch Mar-

ketingleiter Rafael Waber und Landwirt David Misteli:

Zuchtbecken auf der grünen Wiese statt Kartoffeln

oder Weizen, und die Produktion kann beginnen.

Schade nur, dass Aquazucht in einer Landwirtschafts-

zone nichts zu suchen hat. Die «geniale Idee» entpup p-

te sich als Wundertüte und stellte die potenziellen

Shrimp-Produzenten vor etliche Herausforderungen.

Begeisterung als Lohn

«Keine Begeisterung sollte grösser sein als die nüchter-

ne Leidenschaft zur praktischen Vernunft.» Das Zitat

des deutschen alt Bundeskanzlers Helmut Schmidt

könnte als Leitmotiv für die konzeptionelle Arbeit zum

Projekt SwissShrimp, für die Pilotphase (ab Mai 2014)

sowie die Produktion (ca. 2016) genommen werden.

Pragmatisch und konzentriert machte sich das Team

an die Arbeit: Recherchen, Besuche von Shrimp-

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Wir bringen nicht nur

Shrimps zum Baden

Unsere Sanitärspezialisten planen, sanieren und gestalten Bäder nach indivi-duellen Kundenwünschen. Wir unter-breiten Ihnen gerne einen Vorschlag, mit dem Sie bestimmt nicht baden gehen.

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie. Wir beraten Sie gerne:

Cyril Kuratli, Gebäudetechnik/Sanitär

032 626 94 41, [email protected]

Sanitärabteilung bei Regio Energie SolothurnFarmen, Marktabklärungen, erste Konzepte, Netz-

werkaufbau, Kontakte zu Umweltverbänden und

Behörden bis hin zum Know-how-Transfer vom hol-

ländischen Profi Leon Claessens.

In dieser Phase – so das Team – wurden mehrere

Tausend unbezahlte Arbeitsstunden geleistet. Spesen

und Fremdkosten wurden aus einem von allen Team-

mitgliedern alimentierten Konto bezahlt. Der Auf-

wand hat sich gelohnt. Am Berner Businessplan-Wett-

bewerb 2012 ging man als Sieger hervor.

Pilotanlage in der Hefefabrik

SwissShrimp fand in der riesigen, leerstehenden Halle

der ehemaligen Hefefabrik auf dem Areal der Borre-

gaard in Luterbach einen idealen Standort zum Betrieb

einer skalierten Pilotanlage (1:100). Gebraucht wird

nur eine kleine Ecke. In Fronarbeit bauten die Macher

eine Mini-Produktionsanlage im Minergie-Standard.

Regio Energie Solothurn erstellte die Sanitäranlagen

(geschlossener Salzwasserkreislauf mit Kläranlage.

Lüftung etc.) und bleibt während der Testphase Spon-

soringpartner von SwissShrimp. Das für die Produkti-

on benötigte Wasser wird in mehreren Stufen mecha-

nisch sowie mit Bakterien biologisch aufbereitet und

wieder in den Kreislauf eingespeist. Die aus Florida

importierten Larven kommen erst in einen kleinen An-

zuchtbehälter und werden zeitlich gestaffelt in grösse-

re Becken ausgesetzt. Gefüttert werden sie im 30 Grad

warmen Wasser mit Algen-Pellets. Nach sechs Mona-

ten wiegen sie ca. 30 Gramm. Vor der Ernte müssen sie

acht Stunden hungern, damit der Darm entleert wird.

Landwirt David Misteli (ganz r.) ist der Produktionschef der Truppe.

Die sauberen, antibiotikafreien Shrimps werden in Eis-

wasser getötet und sofort an die Kunden ausgeliefert.

Das lange Warten auf SwissShrimps

Rafael Waber und Thomas Tschirren dämpfen die

Euphorie: «Während der Pilotphase dürfen keine

Shrimps verkauft werden. Getestet werden sie von

den zuständigen Behörden, potenziellen Investoren

und Gastronomen. Sollten alle Pro-

zesse optimal funktionieren, können

wir mit der eigentlichen Produktion

beginnen. Wir suchen zurzeit inten-

siv weitere Investoren/Aktionäre.»

Der geeignete Standort ist noch nicht

gefunden. SwissShrimp braucht 2000

Quadratmeter Fläche in einer Indust-

riezone und eine Gigawattstunde

Wärmeenergie (Industrieabwärme).

Ziele sind eine hochautomatisierte

und ökologisch schonende Anlage

und eine Ernte von 25 Tonnen pro

Jahr. Leider haben jetzt die Ab-

klärungen ergeben, dass sich

eine langfristige Ansiedlung

der Pro duktionsanlage auf

dem Luterbacher Borregaard-

Areal, mit Fernwärme aus

der nahegelegenen regiona-

len Kehricht ver bren nungs-

anlage, nicht rechnet. Schade.

Hoffen wir, dass die Idee

SwissShrimp in der Hefefab-

rik mit dem nötigen Pfuus ge-

impft wird. Helena Tillein

Thomas Tschirren (Bild r.) hatte vor fünf Jahren die Idee zu SwissShrimp. Rafael Waber (Bild u. l.)

ist der Geschäftsführer, Jörg Bruppacher (Bild u. r.) kümmert sich um die Kommunikation.

Martin Weber (Bild r.) behält das Tierwohl

und die Nach-haltigkeit im

Blick.

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Schweizer Team beim Solar Decathlon

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Aufgeregt sind sie, die Studierenden der Hochschule Luzern. Wird ihr Projekt your+

am Solar Decathlon im französischenVersailles gewinnen? Sie entwerfen nicht einfach nur ein Solarhaus, sondern auch

ein neues Lebensmodell.

WER WIRD SONNENKÖNIG?

your+ ist eine Herzens-angelegenheit der Studierenden. Trotz intensiver Arbeit kommt daher die Freude am gemeinsamen Projekt nie zu kurz.

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«Es wäre toll, wenn your+ tatsächlich einmal

gebaut würde.» Veronika Melber, Architektur

Eine junge, dunkelhaarige Frau stapft in schweren

Stiefeln und mit Bauhelm aus dem Büro. Dort sirren die

Computer, die Luft ist stickig, es ist ein reges Kommen

und Gehen. «Heute legen wir das Fundament», ruft sie

ihrem Kollegen zu. Vom Büro aus sieht man den gelben

Kran in den blauen Himmel ragen. An der Hochschule

Luzern wird gebaut. Aber nicht nur Bauarbeiter sind auf

der Baustelle, sondern auch eine Gruppe Studierender.

Auf einer Brache des Hochschulgeländes bauen sie ein

einstöckiges Gebäude mit drei Räumen, einer Holzfas-

sade und Solarzellen. Was man nicht sieht: Das Gebäu-

de hat es in sich, und zwar wortwörtlich. Denn hinter

der Fassade steckt eine hochkomplexe Technik und

eine ebensolche Bauweise.

Sich selber mit Energie zu versorgen, den Verbrauch

geschickt zu lenken und dabei mehr Energie zu produ-

zieren, als man benötigt, ist der Anspruch. your+ heisst

das Wettbewerbsprojekt, mit dem die Studierenden am

Solar Decathlon teilnehmen. Solar Decathlon? Das ist

ein zweiwöchiger Architektur- und Technikwettbewerb,

bei dem internationale Hochschulteams mit energie-

autarken Solarhäusern gegeneinander antreten. Dieses

Jahr findet er im französischen Versailles statt – die So-

larhäuser sind zu Besuch beim Sonnenkönig. Das Team

der Hochschule Luzern ist das erste Schweizer Team, das

die Herausforderung Solar Decathlon annimmt.

«999 Punkte sind das Ziel!», lacht Deborah Stoller –

halb im Ernst, halb im Spass. Das Maximum sind 1000

Punkte. Veronika Melber und Claudia Bless stimmen

schmunzelnd zu. Die Studierenden sind ehrgeizig.

Denn der Weg nach Versailles ist geprägt von fachli-

chen und organisatorischen Herausforderungen, viel

Leidenschaft, engem Zusammenarbeiten und neuen

Freund schaften.

Ich – du – wir

Veronika, Deborah und Claudia sitzen an einem Tisch

im Luzerner Solar-Decathlon-Atelier. Obwohl sie un-

terschiedlicher nicht sein könnten, wurden sie Freun-

dinnen. Sie sprechen über ihr Projekt: «Jetzt bin ich

langsam nervös! In ein paar Wochen sind wir in Ver-

sailles.» «Ich bin gespannt, ob alles so funktionieren

wird, wie wir es geplant haben. Und ob wir es schaffen,

das Gebäude in den geforderten zehn Tagen aufzubau-

en.» «Und ich hoffe, dass die Besucher und die Jury das

Konzept hinter your+ verstehen.»

Mit dem «Konzept dahinter» meint Deborah das

Konzept des klugen Teilens. Denn your+ ist weit mehr

als «nur» ein energieeffizientes Haus. Es ist eine Vision

eines Lebensmodells. «In der Schweiz wird immer

energieeffizienter gebaut. Doch da der Raumbedarf

des Einzelnen zunimmt, brauchen wir letzten Endes

dennoch mehr Energie», erklärt Hanspeter Bürgi, Lei-

ter des Solar-Decathlon-Teams und Dozent für Archi-

tektur. Um Ressourcen zu sparen, soll man teilen – so

einfach könnte es sein. Beim your+-Haus ist das Teilen

von Lebensraum mit drei verschiedenen Raumtypen

gelöst: «my room» ist das private Schlaf- und Badezim-

mer, «our room» bezeichnet Küche und Wohnraum,

Das Atelier ist der Dreh- und Angelpunkt des

Solar-Decathlon-Teams.

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guter Wettervorhersage die Heizung frühzeitig ab.

Ausserdem informiert eine App die Bewohner über den

aktuellen Energieverbrauch und schlägt ihnen Spar-

möglichkeiten vor.

«Das Projekt ist enorm vielseitig und technisch an-

spruchsvoll. Manchmal raubt es mir schon den Schlaf»,

gibt Claudia offen zu.

Sich verstehen lernen

Während die drei Frauen im Atelier am Erzählen sind,

gehen Teammitglieder ein und aus. Terminpläne und

ein riesiges Organigramm schmücken die Wände, klei-

ne Gruppen besprechen ihre Aufgaben. Stärken des

Luzerner Teams sind die ausgeprägte Diskussions-

kultur und das enge Zusammenarbeiten der Diszipli-

nen. Das entworfene Lebensmodell spiegelt sich in der

Arbeitsweise: teilen von Ideen und Lösungen.

Veronika, Deborah und Claudia stehen sinnbildlich

für die vielen Disziplinen. Architektur, Innenarchitektur

und Gebäudetechnik sind ihre Fachrichtungen. Ihre

Teamkollegen sind Wirtschaftsingenieure, Informatiker,

die man mit einigen Bewohnern des grossen Wohn-

hauses teilt. Den dritten Raum, «your room», können

alle Bewohner als Gäste-, Musikzimmer oder Atelier

benutzen. Die Bewohner teilen dabei nicht nur Raum,

sondern auch den Alltag. So profitieren zum Beispiel

Familien davon, dass immer jemand da ist, der auf die

Kinder aufpasst.

«Obwohl man weniger besitzt, hat man einen Mehr-

wert und einen höheren Nutzen.» Veronika ist ganz

der Kommunikationsprofi. Deborah fügt engagiert an:

«Wieso braucht jeder Haushalt einen eigenen Mixer?

Es reicht doch, einen zur Verfügung zu haben. Und so

geht es mit vielem.»

Intelligentes Gebäudesystem

Die your+-Bewohner teilen aber nicht nur Raum, son-

dern auch Energie. Dabei werden der Strom und das

warme Wasser von Photovoltaikzellen und thermi-

schen Solarkollektoren produziert. Zudem ist das

Wohnhaus your+ im Gesamtkonzept Teil eines städti-

schen Quartiers, in dem die Gebäude über eine Areal-

vernetzung miteinander verbunden sind und so Wär-

me, Kälte sowie Strom austauschen.

Im Idealfall produziert your+ mehr Energie, als es

benötigt. Dies bedingt, dass der Energieverbrauch mög-

lichst gering ist. Die Studierenden setzen dazu einer-

seits aktive Massnahmen ein wie eine intelligente Ge-

bäudeautomation, die den Verbrauch der Endgeräte

steuert. Andererseits verwenden sie passive Massnah-

men: eine gut gedämmte Gebäudehülle, einen effizien-

ten Sonnenschutz, eine geschickte Raumdisposition

sowie eine Phasenverschiebung zum Beispiel durch La-

tentwärmespeicher. Das sind Baumaterialien, die Wär-

me speichern und sie wieder abgeben – und so die

Raumtemperatur passiv regulieren. Eine Heiz- bzw.

Kühldecke, die an einen Wärme- bzw. Kältespeicher

angeschlossen ist, reguliert die Raumtemperatur

wied erum aktiv. Zusätzlich wird das von den thermi-

schen Solarkollektoren erhitzte Wasser auch für die

Heizung benutzt. Eine vorausschauende Regelung

steuert das System. So schaltet sie beispielsweise bei

«your+ ist technisch anspruchsvoll. Manchmal raubt

es mir schon den Schlaf.» Claudia Bless, Gebäudetechnik

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Was ist so besonders am Solar

Deca thlon?

Der Wettbewerb ist sehr realitätsnah und umfassend. Die Studierenden planen nicht nur, sondern bauen die Vision zu einem Gebäude, bewirtschaften es, rich- ten es mit selbst entworfenen Möbeln ein. In die Bewertung fliessen auch die Kommunikation im Vorfeld ein und das Kochen für Gäste.

Warum stellt gerade die Hochschule

Luzern das erste Schweizer Team?

Die Hochschule Luzern – Technik & Architektur vereint auf dem Campus in Horw alle relevanten Disziplinen. Das sind ideale Voraussetzungen, wobei der Austausch noch nie so stark war. Der Solar Decathlon ist deshalb eine fachli-che, didaktische, organisatorische und menschliche Herausforderung – intensiv und sehr lohnend.

Was erhoffen Sie sich von der Teil-

nahme am Wettbewerb?

Vor allem ist mir die Einsicht der Studierenden wichtig, dass sie nur ge- meinsam die wirklich guten Lösungen finden und dass die Disziplinen voneinan-der abhängig sind.

Herr Bürgi, wie sieht denn Ihr persön-

liches Traumhaus aus?

Es müsste urban und auf allen Ebenen nachhaltig sein. your+ trifft meine persön-lichen Vorstellungen eines Traumhauses ziemlich gut.

Zur Person:

Hanspeter Bürgi ist Professor für Architektur und Leiter des Ateliers Solar Decathlon. Er begleitet das Projekt an der Hochschule Luzern – Technik & Architektur zusammen mit einem interdisziplinären Dozententeam.

«DER INTER-DISZIPLINÄRE

AUSTAUSCH WAR NIE STÄRKER»

Vier Fragen an Hanspeter Bürgi

Der Solar Decathlon ist ein umfassender Wettbewerb: Die Studierenden planen ihr Haus nicht nur, sondern müssen es auch selber bauen.

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Elektrotechniker, Bautechniker und Kunststudierende.

Mittlerweile zählt das Team über 70 Mitglieder. Verste-

hen, was der andere meint, ist dabei nicht immer einfach.

Claudia muss über die anfänglichen Schwierigkei-

ten lachen. Zu Beginn habe sie den Kopf geschüttelt

über die Diskussionskultur der Architekten. Alles wur-

de zehnmal besprochen, angepasst, wieder bespro-

chen. Die technischen Disziplinen arbeiten ganz an-

ders. Sie analysieren ein Problem und rechnen eine

Lösung aus. Basta. «Ich habe viel durch die Zusammen-

arbeit gelernt. Wie ich etwas erklären muss, damit es

die anderen verstehen», resümiert das Energiebündel.

«Früher arbeiteten die Disziplinen für sich. Jetzt ma-

chen wir etwas Gemeinsames», meint Veronika ruhig.

Keine Utopie

«Es wäre toll, wenn your+ tatsächlich gebaut würde.»

Veronika schaut in die Runde. Einstimmiges Nicken.

Eine Utopie? Nein, meint Hanspeter Bürgi. Solche

Projekte mit räumlich innovativen Architekturkon-

zepten, Arealvernetzung und kluger Gebäudetech-

Zehnkampf im Zeichen der Sonne

Der Solar Decathlon wurde 2003 vom amerikanischen Ener-giedepartement initiiert, seit 2010 wird er alternierend auch in Europa ausgetragen. Dieses Jahr findet der Wettbewerb vom 27. Juni bis zum 14. Juli in Versailles (Frankreich) statt. 20 Hochschulteams aus 16 Nationen werden ihre Solarhäu-ser im Schlosspark von Versailles aufbauen.

Die Jury bewertet die Projekte in zehn Disziplinen: Ar-chitektur, Energieeffizienz, Komfort, Kommunikation, Inno-vation, Technik und Konstruktion, Energiebilanz, Gebrauchs-tauglichkeit, Städtebau, Nachhaltigkeit.

Ziel des Solar Decathlon ist es einerseits, der Gesell-schaft die Vorteile von erneuerbaren Energien aufzuzeigen. Andererseits fördert er neue Konzepte von praxistaugli-chen Solarhäusern.

Mehr Informationen:

solardecathlon.ch

Solar Decathlon 2014 in Versailles

nik lägen in der Luft – und seien teilweise schon rea-

lisiert worden. Das betrifft auch das Teilen von Raum.

Diese Idee basiert auf der urschweizerischen Wohn-

form der Genossenschaften und wird schon seit Lan-

gem in der Schweiz gelebt. International sind solche

Ideen eher neu. Claudia, Veronika und Deborah hoffen

also zu Recht auf einen erfolgreichen Solar Deca thlon.

Manchmal darf man nach den Sternen greifen. Oder

eben nach der Sonne. Julie Freudiger

«999 Punkte sind das Ziel. Jetzt bin ich

langsam nervös.» Deborah Stoller, Innenarchitektur

Hauptprobe in Luzern. In Versailles muss das Solar-Decathlon-Team your+ innerhalb von zehn Tagen aufbauen.

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pro m2

Mittelland: 1 bis 2,5

Alpen (Grat und Gipfel): über 3

Südliches Tessin (Ebene): über 3

In der Schweiz schlagen so im

Durchschnitt rund 60 000 bis

80 000 Blitze im Jahr ein – mit

Nebenblitzen sogar 150 000.

(Quelle: Meteo Schweiz)

WIE VIELE BLITZE SCHLAGEN JEDES JAHR IN DER SCHWEIZ EIN?

Gut zu wissen

1910

1910

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«Wild zuckt der Blitz. In fahlem Lichte steht ein Turm.

Der Donner rollt.» So beginnt Conrad Ferdinand Mey-

ers Ballade «Die Füsse im Feuer» und gibt eine Vorstel-

lung von der Gewalt, die in Gewittern steckt. Während

der Donner nur eine harmlose – wenn auch manchmal

eindrückliche – akustische Begleiterscheinung eines

Gewitters ist, kann ein Blitzschlag sehr gefährlich sein.

Die Ströme, die in einem Blitzkanal fliessen, liegen in

der Regel zwischen 10 000 und 30 000 Ampere. Zum

Vergleich: Gewöhnliche Steckdosen sind mit 10 Am-

pere abgesichert.

Wohngebäude häufig ohne Blitzschutz

Ein Gebäude und seine Einrichtungen lassen sich ge-

gen Blitzeinwirkungen schützen, sei es gegen direkten

Blitzeinschlag, sei es gegen Überspannungen aufgrund

eines entfernten Einschlags. Eine Blitzschutzpflicht

besteht allerdings längst nicht bei allen Gebäuden, nur

bei solchen, die – je nach Höhe, Bauart oder Nutzung –

besonders gefährdet sind, zum Beispiel Hochhäuser,

Vor 20 Jahren in der «Energie»

Die Zeitschrift «Energie» berichtet schon seit Jahrzehnten aus der Welt der Elektrizität und der Energie. Ein Blick ins Archiv zeigt, dass gewisse Themen auch heute noch aktuell sind, während andere nur noch zum Schmunzeln anregen. So sollte vor 20 Jahren die Devise «Stecker auszie-hen» die sensiblen Elektrogeräte vor Blitzschäden schützen.

Beim Gewitter den Stecker ausziehen

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grosse Holzgebäude oder Bauten mit grosser Perso-

nenbelegung wie Schulen, Spitäler oder Hotels. Etwa

80 Prozent der Wohnhäuser in der Schweiz weisen

keinen Blitzschutz auf.

Hat der «Energie»-Tipp von 1994 «Beim Gewitter

den Stecker ausziehen» also heute auch noch Gültig-

keit? Grundsätzlich ja. Wenn elektrische Geräte vom

Stromnetz und auch vom Telekommunikationsnetz

getrennt werden, sind sie gut gegen blitzbedingte

Überspannungen geschützt. Allerdings ist das häufig

wenig praktikabel, sei es weil die Apparate fest ver-

drahtet sind und sich deshalb nicht vom Netz trennen

lassen, sei es weil die Bereitschaft der Benutzer klein

ist, während eines Gewitters auf den Gebrauch der Ge-

räte zu verzichten. Alexander Jacobi

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Info

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1 Trafo Schlipf, Wald (ZH), Baujahr 1924.

2 Flaschentrafo, Freienbach (SZ), Baujahr 1911.

3 Möhlin (AG), heute ein Wohnhaus.

4 Trafo Gätzibrunnen mit Basketballkorb, Winterthur, Baujahr ca. 1906.

5 Trafo einer ehemaligen Weberei, Wald (ZH).

6 Trafo Oberhasli (ZH), Baujahr 1906.

7 «Litfasssäulen-Trafo», Basel, Doppelfunktion als Trafo und Werbeträger.

8 Der erste Solothurner Trafo stand damals auf der Turmschanze. 8Fo

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Sie stehen gut getarnt als Litfasssäule im Stadtpark –

oder augenscheinlich als «Stromhäuschen» erkennbar

in einem Feld auf dem Land. Sie sind im Art-déco-Stil

gebaut oder im industriellen Backsteinlook. Sie haben

die Form einer Flasche oder würden auch als mittel-

alterlicher Wehrturm eine gute Falle machen: Rund

1000 Trafotürmchen gibt es heute noch in der Schweiz.

Das schätzt die Schwyzer Autorin Yvonne Scheiwiller,

die mit ihrem Buch «Trafoturm – Turmtrafo» eine Hom-

mage an eine Architekturform geschrieben hat, die

heute nicht mehr gebaut wird.

Die letzten Exemplare wurden wahrscheinlich in

den 1960er-Jahren eingeweiht. Denn immer mehr

Stromleitungen gerade in städtischen Gebieten wer-

den in den Boden verlegt, weshalb die Türmchen mit

ihren überirdischen Anschlüssen überflüssig gewor-

den sind. Heutige Trafostationen finden in unschein-

baren kleinen Kästen Platz. Schade eigentlich, vom

architektonischen Standpunkt her gesehen.

Die Türmchen hatten ihre Blütezeit in der ersten

Hälfte des 20. Jahrhunderts – das älteste datiert aus

dem Jahr 1890. Sie sind damit Zeitzeugen der damals

wachsenden Elektrifizierung in der Schweiz.

Die Türmchen waren Garant dafür, dass der steigen-

de Hunger nach elektrischer Energie nicht nur gestillt,

sondern der Strom auch in der richtigen Spannung

zum Endverbraucher befördert wurde. Denn Strom

wird von den Kraftwerken über mehrere Spannungs-

ebenen hinweg bis zur heimischen Steckdose trans-

portiert. Dabei wandeln Transformatoren (Unter-

werke, Trafostationen oder eben Trafotürmchen) den

Strom von einer höheren in eine tiefere Spannung um

Schmuckstücke der StromversorgungSie sind schöne Zeitzeugen der steigenden Elektrifizierung – die über 1000 Trafotürmchen in der Schweiz. In der modernen Stromversorgung spielt diese Architekturform keine Rolle mehr. Eigentlich schade.

Trafotürmchen

17

(siehe Abbildung unten). Die Spannung bei Grosskraft-

werken in der Schweiz beträgt bis zu 380 000 Volt, die

an unseren Steckdosen 230 Volt.

Aus Türmchen wird «Häuschen»

Immer mehr Trafotürmchen werden umfunktioniert:

Heute dienen sie als Klettertürme, Bierbrauereien,

Wohnsitz, Tierunterkunft, Museum oder als «Häus-

chen» im doppelten Sinn – nämlich als Toilette. Auch

diese hat Scheiwiller in ihrem Buch beschrieben.

Wer die Augen offenhält, entdeckt ab jetzt wahr-

scheinlich regelmässig neue alte Türmchen – und weiss,

was es damit auf sich hat. Wetten, dass bei Ihnen in der

Nähe ein besonders schmuckes Exemplar steht?

Simon Fallegger

Mehr Informationen:

swisstrafos.ch, industriekultur.ch

Yvonne Scheiwiller: «Trafoturm – Turmtrafo», triner.ch

Funktionsweise Transformator Eine Wechselspannung, die an die rote (Primär-)Spule angelegt wird, erzeugt im Eisenkern einen magnetischen Fluss. Dieser induziert in der blauen (Sekundär-)Spule eine Wechsel spannung. Das Verhältnis zwischen Primär- und Sekundärspannung entspricht dem Verhältnis der Anzahl Windungen. Im gezeichneten Beispiel ist die Sekundärspannung halb so gross wie die Primärspannung. Der Sekun-därstrom ist entsprechend doppelt so gross, denn die Leistung (= Spannung × Strom) bleibt gleich.

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80 Prozent des Stromverteilnetzes (250 000 km) verlaufen im Bo-den. Der Strom im Übertragungsnetz (6700 km) fliesst bis auf

wenige Kilometer von Strommast zu Strommast. Wir zeigen, dass sowohl Erdkabel wie Freileitungen ihre Berechtigung haben.

Matthias Bill/Simon Fallegger

Freileitung oder Erdkabel?Stromnetz

Im landesweiten Übertragungsnetz (Höchstspannung)

sind Freileitungen der Standard. Im überregionalen

Verteilnetz (Hochspannung) sind sie sehr verbreitet.

Der grösste Teil des regionalen (Mittelspannung) und

des lokalen Verteilnetzes (Niederspannung) verläuft im

Boden (im WWZ-Versorgungsgebiet 94,7 %)

Freileitungen sind bei Überspannungen robuster als

Erdkabel. Ausfälle durch umstürzende Bäume, Stein-

schlag, Blitze usw. sind möglich. Eine Störung ist aber

schnell geortet und behoben.

Erdkabel sind kaum anfällig auf äussere Einflüsse.

Eine Störung ist jedoch schwierig zu lokalisieren. Und

die Reparatur braucht viel Zeit.

Die Strommasten sind sichtbar, können dafür auch in

unwegsamem Gebiet gebaut und gewartet werden. Das

Gebiet bleibt landwirtschaftlich nutzbar.

Die Verkabelung verschwindet im Boden, mit Aus-

nahme von Zugangsschächten bei den Muffen. Es fallen

Grabungsarbeiten an (je höher die Spannung, desto

breiter der Graben). Zufahrten für schweres Gerät und

Material müssen erstellt werden.

Freileitungen sind dünner als Erdkabel und nicht

ummantelt. Der Materialverbrauch (6 –15 t/km) und der

Anteil an grauer Energie sind dadurch geringer.

Kabel in der Erde erwärmen sich stärker als Leitungen

in der Luft und weisen darum bei gleichem Querschnitt

geringere Übertragungsraten auf. Das wirkt sich nega-

tiv auf den Materialverbrauch aus (120 t/km), auch weil

die Kabel isoliert werden müssen.

Nur im Hoch- und Höchstspannungsbereich sind

die Kosten für den Freileitungsbau im Vergleich zur

Erdver kabelung tiefer.

Im Hoch- und Höchstspannungsbereich sind bei

Verkabelungen hohe Investitionen nötig. Auf dem Rest

des Netzes sind die Kosten vergleichbar.

Anwendung

Versorgungssicherheit

Landschaftsbild

Ressourcen

Kosten

Mit 41,8 Kilometern Mittelspan-

nungs- und 409,7 Kilometern

Niederspannungsleitungen, 2 Un-

terwerken und 69 Trafostationen

versorgt die Regio Energie Solo-

thurn ihre Kundschaft mit Strom.

Freileitungen gibt es in diesem

Versorgungsnetz schon seit länge-

rem keine mehr. Das Kabelnetz

im Boden wird laufend ausgebaut.

Regelmässige Kontrollen und

Erneuerungen sind die Basis einer

zuverlässigen und preiswerten

Stromversorgung.

VERTEILNETZ DER REGIO ENERGIE SOLOTHURN OHNE FREILEITUNGEN

Gut zu wissen

19

Kein Kabelsalat beim Musikhören im Freien

Noten ohne Knoten

Die warme Jahreszeit spielt sich in der Natur ab. Die Musik spielt dort aber meist nur dank Kopfhörern. Vier praktische «Kabelhilfen» sorgen dafür, dass diese nicht zu «Chnopf hörern» werden. Matthias Bill

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Magnetisch, praktisch, buntJoggen geht nicht ohne Musik. Und leider

auch nicht ohne tänzelnde Kopfhörer -

kabel und lose Ohrstöpsel. Die bunten

magnetischen Clips für das Sportshirt

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auch die Ohrstöpsel fest.

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schneller – als Schuhe binden: Schlaufe

ins Kabel, einhaken, aufzie-

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und der Kopfhörer

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das sich darum – wenn überhaupt – auch nur noch halb so

stark verheddert.

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AnstossvariantenEs muss nicht immer Bier und Cola sein. Wir zeigen Ihnen, mit welchen Softdrinks Sie die verbleibenden WM-Partien ebenso spielend überstehen. Die eine oder andere Zutat ist dabei genauso kurios wie die Anekdoten aus vergangenen WM-Turnieren. Matthias Bill

Trendige Getränke für den modernen Fussballfan

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Fritz Walter führte Deutschland als Kapitän zum Titel an der WM 1954 in der Schweiz. «Das Wunder von Bern» war nach eigenen Angaben aber nicht das Spiel seines Lebens. Das fand nach dem Zweiten Weltkrieg in einem sow-jetischen Gefangenenlager statt. Wäh-

Spiel des Überlebens

Von Deutschland aus erobert ein Wachmacher das Schweizer Nachtleben. Nicht so süss wie Cola, aber mit doppelt so viel Koffein (20 mg / 100 ml), macht Club-Mate vielen Energydrinks Konkurrenz. Er basiert auf dem in Südamerika sehr beliebten Mate-Tee. Dieser wird aus den Blättern des Yerba-Strauches in einem Kürbis (Ma-te) gebraut. Der lateinische Name «Ilex paraguariensis» deutet die Herkunft des Yerba-Strauches an. Genauso verbreitet ist er – und auch das Getränk Mate – aber in Brasilien und Argentinien.

Brasilien und Argentinien sind Stammgäste bei der WM. Die «Seleção» war immer mit von den Partien, und die «Albiceleste» hat nur einmal gefehlt

(1970). Die «Albirroja» aus Paraguay hingegen glänzte häufig mit Abwesen-heit, verewigte sich aber mit einem der torreichsten Spiele trotzdem in den Geschichtsbüchern: 1958 in Schwe-den gab sie innert 40 Minuten eine 3:2-Führung gegen Frankreich noch aus der Hand und verlor am Schluss 3:7. Vermutlich stand Mate-Tee damals auf der Dopingliste. Obwohl, Brasi-lien holte im gleichen Jahr seinen ersten Titel.

Tag des offenen Tores

rend er mit den Wachsoldaten Fussball spielte, erkannten diese den Nationalspieler und stellten ihn dem Lagerkommandanten vor. Sei-ne Prominenz verhinderte die De-portation nach Sibirien. Vielleicht war es aber auch seine angeschlagene Gesundheit. Er war nämlich an Mala-ria erkrankt.

Das Trinken von Tonic-Wasser hät-te ihm damals allenfalls Linderung ver-schafft, ist doch der darin enthaltene Bitterstoff Chinin als Malaria-Heilmittel bekannt. Die Chinin-Konzentration in heutigen Tonics ist für eine medi zinische Wirkung zu gering. Dafür erfrischt zum Beispiel der Schweizer Tonic «Gents» umso mehr – mit seinem Zitronenaroma und einer Note gelben Enzians aus dem Schweizer Jura.

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DER «PENAL-TEE-HELD»Mate-Tee84 kJ/100 mlclubmate.ch

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DER «BAUM»

Fichtennadelöl – Taigawurzel

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Im November 1973 drohte die UdSSR die Qualifikation für die WM 1974 in Deutschland zu verpassen. Die Barrage

in Chile stand an. Verlie-ren verboten. Das Spiel ging verloren. Das war nicht schwer, denn die Chilenen konnten auf ein leeres Tor spielen. Aus Protest waren die Sowjets nicht ange-reist. Zwei Wochen vor dem Anpfiff hatte Au-gusto Pinochet in einem

Staatsstreich die Macht ergriffen. Das Stadion in Santiago diente ihm als Ge-fängnis für Regimegegner. Nach einem kurzen Ballgeschiebe beendete der

Kürzestes Fussballspiel aller Zeiten

Auf Jamaica hat jede Familie ein eigenes Rezept für Sorrel, die Brause aus Hibiskus und Ingwer. In der Schweiz hat zu-mindest eine Familie ein eige-nes Rezept für Sorrel. Fabian Brunner und seine Frau Ysa Yaheya vertreiben ihre Variante vom Zürichsee aus. 10 Rappen pro verkaufte Flasche gehen an einen Fonds zugunsten hei-mischen Musikschaffens. Un-ter dem Namen Lee Everton macht auch Fabian Brunner Musik. Sorrel hat er während seiner Ausbildung an der Jamaica School of Music in Kingston kennengelernt. Ob-wohl Reggae nur eine Facette seines Stils ausmacht, nennt er Bob Marley als seinen Haupteinfluss. Dieser wiederum bewunderte Fussballer fast mehr als Musiker.

Während der WM 1978 in Argentinien verschob Bob Marley sogar Pressekonferenzen, um den Gastgebern dabei zuzusehen, wie sie den Titel errangen. Eigentlich ein glühender Fan der Brasilianer rund um Pelé, zeigte er sich begeistert von den Argentiniern Ricardo Villa und Osvaldo Ardiles. Als diese später in England anheuerten, wurde er sogar bekennender Fan von Tottenham Hotspur.

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DER «RASTAFARI»

Hibiskus – Ingwer

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erste Treffer der Chilenen zwangsläufig das Spiel, das vor ein paar wenigen geladenen Gästen und vor viel Militär stattfand.

1973 war aber nicht nur aufgrund der verpassten WM-Qualifikation ein schlechtes Jahr für die UdSSR. Mitten im Kalten Krieg gelang Pepsi Cola der Sprung hinter den Eisernen Vorhang. Ein Moskauer Institut lancierte sogleich den Softdrink «Baikal» als Gegenmass-nahme. Der Niederländer Joris van Velzen bringt nun mit «Wostok» (Os-ten) die Essenz dieser Kräuterbrause zu uns in den Westen. Seine Berliner Kre-ation hat er aber noch mit so unge-wohnten Zutaten wie Fichtennadelöl und Taigawurzel verfeinert.

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WM 1978

Diego Armando Maradona wurde an der WM 1994 in den USA des Dopings überführt. Jahre später gab er zu Protokoll, dass der Verband seine Teamkollegen und ihn schon vor der Barrage in Australien gezwungen hat-te, einen speziellen Kaffee zu trinken: «Da war etwas drin, damit wir schneller laufen.»

Ob dem Kaffee damals tatsächlich etwas beigemischt worden war, wissen wir nicht. Was wir wissen, ist, dass der «Chalte Kafi» aus dem Appenzellerland jede Menge natür-

liches Koffein enthält (82,5 mg / 100 ml). Verglichen mit einer herkömmlichen Cola (ca. 10 mg / 100 ml) ist das das reinste Doping.

22

Ganz grimmig schaut es drein, das Mädel auf dem Etikett der «Sauer Rha-Rha-Rhabarberschorle». Ist die Redewendung «Sauer macht lustig» etwa falsch? Nein, denn ursprünglich hiess es eher «Sauer macht gelüs-tig». Will heissen: Saure Lebensmittel machen Appetit, regen Magensäfte und Speichelfluss an.

Was der Holländer Frank Rijkaard an der WM 1990 in Italien am Tag des Achtelfinalspiels gegen Deutschland getrunken hat, ist nicht überliefert. Aber dass Speichel geflossen ist, haben die erstmals omnipräsenten Fernsehkame-ras eingefangen. Vielleicht ist das Etikett der norddeutschen Schorle mit 30 Pro-zent Rhabarbersaftanteil also auch ein-fach eine Hommage an das Spuckopfer Rudi Völler alias «Tante Käthe». Nach der unfreiwilligen Dusche auf dem Platz und der frühen Dusche in der Kabine – wie Rijkaard sah er die rote Karte – war er auf jeden Fall ziemlich «angesäuert». Und die Frisur kommt ja auch in etwa hin.

Zwei Männer sehen «Rot»

au

Mexiko machte an der WM 1998 in Frankreich vor allem mit einem auffälligen Trikot Furore. Darauf prangte flä-chendeckend ein Azteki-scher Kalender. Am rechten Innenarm war beispielswei-se der Schöpfungsgott Quet-zalcoatl in Gestalt der gefie-derten Schlange zu erkennen.

Dessen Federschmuck ist inspiriert vom lan-gen Schwanz des Quetzalvogels, der in

Calendar Boys

D

Kabine«angesä

DER «KOFFEINBOMBER»

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DER «SCHOGGIFUESS»Kakao

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Kaffee «Flitz»

den wilden Avocadobäumen Mit-telamerikas lebt.

Neuerdings ist der Quetzalvo-gel auch in der Schweiz heimisch. Als Markenzeichen von «Choclo». Der kohlensäurehaltige Scho-kodrink besteht zu 12 Prozent aus Bio-Kakaoextrakt und ent-hält trotzdem 30 Prozent weni-ger Zucker als Cola. Die Azte-ken glaubten übrigens, dass die Schokolade ein Geschenk Gottes sei – ein Geschenk von Quetzalcoatl.

WM 1990

WM 1994

WM 1998

DIE «SAFTGRÄTSCHE»Rhabarbersaftca. 120 kJ/100 mlrhabarberschorle.de

SAUER Rha-Rha-Rhabarberschorle

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Ab in die Höhle!

Wenn im Sommer das Thermometer auf über 30 Grad klettert, verspricht selbst ein schattiges Plätzchen nicht mehr genug Erfrischung. Wir stellen vier Zufluchtsorte unter der Erde vor, wo konstant kühle Temperaturen herrschen. Matthias Bill

Ausflugstipps für einen kühlen Kopf

24

Lac Souterrain

St-Léonard (VS)

Entdecken Sie auf einer halb-stündigen Bootsfahrt den grössten unterirdischen See Europas.

Täglich vom 9. März bis 1. November: 9.00 bis 17.00 Uhr (Juni bis September bis 17.30 Uhr)

lac-souterrain.com

Höllgrotten Baar (ZG)

Erleben Sie die 6000 Jahre alten Tropfstein-formationen dank moderner LED-Beleuchtung in ihrer ganzen Farben- und Formenpracht.

Täglich vom 1. April bis 31. Oktober: 9.00 bis 17.00 Uhr

hoellgrotten.ch

15 Grad

10 Grad

Foto

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4

25

Nidlenloch

Das Nidlenloch ist keine Schau-höhle wie die anderen erwähn-ten, sondern will erklettert werden. Obwohl die Erkun-dung auf eigene Faust wäh-rend der Öffnungszeiten des Restaurants «Hinterer Weis-senstein» möglich ist, empfeh-len wir eine professionelle Führung.

Mittwoch bis Samstag: 8.00 bis 22.00 Uhr (Sonntag: 7.00 bis 18.00 Uhr)

nidlenloch.ch

6 Grad

St.-Beatus-Höhlen,

Sundlauenen (BE)

Erkunden Sie das weit verzweigte Höhlensystem. 14 Kilometer sind erforscht, 1 Kilometer davon ist öffentlich zugänglich (am Nachmittag nur mit Führung).

Täglich vom 22. März bis 26. Oktober: 9.30 bis 17.00 Uhr

beatushoehlen.ch

9 Grad

Nach einer Fahrt durch die jurassi-

sche Landschaft erwarten Sie im

weltweit grössten Uhrenmuseum in

La Chaux-de-Fonds über 4500 kleine techni-

sche Meisterwerke. Schauen Sie auch mal einem Uhr-

macher über die Schulter, bevor es an den Grenzfluss

Doubs geht. Dort bringt Sie ein Boot zum Mittagshalt

am idyllischen Lac des Brenets, wo der Spaziergang zu

einem eindrücklichen Naturschauspiel beginnt: dem

27 Meter hohen Wasserfall «Saut du Doubs».

Nach den kleinen Zahnrädern am Morgen im Uh-

renmuseum geht es am Nachmittag zu den grossen

Mühlrädern – und in den Untergrund. Vor vierhundert

Wir drehen am Rad der Zeit

Von kleinen Zahnrädern in den Uhrwerken bis zu grossen Mühlrädern im Untergrund bleiben Sie auf der diesjährigen Leserreise immer in Schwung. Und die Schönheit der jurassischen Natur bleibt auch nicht auf der Strecke.

«Energie»-Leserreise mit Eurobus in den Neuenburger Jura

26Fo

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er

Jahren ist in der Nähe von Le Locle eine einmalige

Höhlenfabrik entstanden. Mit einem übereinander an-

geordneten Rädersystem trotzte man dem Wasserfall

in der Grotte jedes Quäntchen Energie ab.

Melden Sie sich noch heute mit dem nebenstehen-

den Talon oder über energie-leserangebot.ch an.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Eurobus:

056 461 61 61, [email protected]

Auf dem Lac des Brenets.

Dieses Mal ist die Leserreise auch eine Zeitreise.

27

Ja, ich bin bei der «Energie»-Leserreise mit dabei!Bitte kreuzen Sie den Abfahrtsort und Ihr Wunschreisedatum an.

Anmeldebedingungen: Die Reise findet bei jeder Witterung statt. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, daher erfolgt die Reservation nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Als Bestätigung Ihrer Anmeldung erhalten Sie Ihre Rechnung (Einzahlungsschein). Annullierung: Bis 15 Tage vor Abreise entstehen keine Kosten; 14 bis 8 Tage vor Abreise 50 Prozent des Rechnungsbetrags; 7 bis 0 Tage vor Abreise oder bei Nichterscheinen 100 Prozent. Es gelten die Vertragsbedingungen der Eurobus Gruppe, die Sie jederzeit bei Eurobus anfordern oder im Internet unter www.eurobus.ch einsehen können.

Technik auf dem Gipfel: Lernen Sie den Säntis

von seiner innovativen Seite kennen.

Wir bitten Sie, sich spätestens 15 Minuten vor der Abfahrtszeit am Treffpunkt einzufinden. Rückkehr jeweils zwischen 18.00 und 19.30 Uhr.

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Ersatzdatum:

Anzahl Teilnehmer:

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E-Mail:

Datum / Unterschrift:

Preis pro Person: Fr. 134.–(Keine Reduktion mit Halbtax oder GA)

Coupon bitte einsenden an:

EUROBUS AG, «Energie»-Leserreise,

Schwimmbadstrasse 1, 5210 Windisch

Oder benutzen Sie den Link auf:

www.energie-leserangebot.ch

Ab Aarau

Dienstag, 22. Juli Mittwoch, 6. August Donnerstag, 11. September

Abfahrt: 7.30 Uhr, Bahnhof SBB/Busparkplatz Feerstrasse

Ab Jegenstorf

Donnerstag, 21. AugustAbfahrt: 8.00 Uhr, Bahnhof

Ab Liestal

Mittwoch, 23. Juli Dienstag, 12. August Donnerstag, 28. August

Abfahrt: 7.15 Uhr, Bahnhof

Ab Luzern

Dienstag, 29. Juli Mittwoch, 27. August

Abfahrt: 7.15 Uhr, Busstandplatz Inseli

Ab Münchenstein

Donnerstag, 24. Juli Mittwoch, 20. August Dienstag 2. September

Abfahrt: 7.30 Uhr, Weidenstrasse/EBM

Ab Olten

Mittwoch, 30. Juli Dienstag, 9. September

Abfahrt: 7.45 Uhr, Busparkplatz Bahnhof SBB

Ab Solothurn

Donnerstag, 7. AugustAbfahrt: 8.15 Uhr, Bahnhof SBB

Ab Sursee

Donnerstag, 14. AugustAbfahrt: 7.30 Uhr, Marktplatz Oberer Graben

Ab Winterthur

Dienstag, 5. August Mittwoch, 13. August

Abfahrt: 7.00 Uhr, Archplatz Lagerhausstrasse

Ab Zug

Dienstag, 19. August Mittwoch, 10. September

Abfahrt: 7.00 Uhr, Bahnhof/Dammstrasse

Ab Zürich

Donnerstag, 31. Juli Dienstag, 26. August

Abfahrt: 7.00 Uhr, Bus-Terminal (Welti-Furrer-Areal), Pfingstweidstrasse 3

Das ist inbegriffen:Fahrt im Komfort-Bus

Kaffee und Gipfeli im Bus Eintritt ins Musée international d’horlogerie inkl. Führung

Eintritt in die unterirdischen Mühlen inkl. Führung

Doubs-Bootsfahrt zum Lac des Brenets

3-Gang-Menü im Restaurant «Saut du Doubs» inkl. Mineralwasser (2,5 dl)

Zweimal Räder-werk: das Uhren-museum und die unterirdischen Mühlen.

27 Meter hoch und sehr eindrücklich – der «Saut du Doubs».

7 GradHinweis: Die Temperatur in den unterirdischen Mühlen beträgt 7 Grad. Es kann feucht sein. Wir empfehlen, warme Kleidung mitzubringen und gutes Schuh- werk zu tragen (Trittsicherheit vorausgesetzt).

28Fo

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Ein Herz für Korbblütler Energiekoch

Artischocken landen bei uns meistens auf dem Pizza- oder Häppchenteller. Energiekoch Michael Küng zeigt, dass man sich mit der Zubereitung von frischen Artischocken nicht die Finger verbrennen muss – aber kann.

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Energiekoch Michael Küng

kommt auch zu Ihnen nach Hause.

Und er bringt alle Zutaten mit!

Haben Sie

eine Frage zu einer

bestimmten Zubereitungsart?

Sind Sie auf der Suche nach einem

bestimmten Rezept oder einer

Spezialität?

Senden Sie uns eine E-Mail, Betreff «Energiekoch», an [email protected].

Bitte begründen Sie kurz, weshalb die Zubereitungsart Sie interessiert.

Bernadette wollte schon immer wissen, was man mit «diesem schönen Gemüse» alles kochen kann.

Energiekoch Michael Küng zupft die Blätter der Blüte so

behutsam aus – man könnte fast meinen, er zähle den

klassischen Countdown der Verliebten hinunter: Sie liebt

mich, sie liebt mich nicht. Sie liebt mich, sie liebt mich

nicht. In der Tat ist er dabei, ein Herz zu erobern – aller-

dings nicht das einer Angebeteten, sondern das in der

Artischocke, die er in der Hand hält. Und wie in der Liebe

kann auch der Kampf um ein Artischockenherz mit

Schmerzen verbunden sein. Doch dazu später mehr.

Michael Küng ist zu Gast bei Bernadette und Jürg.

Der Energiekoch zeigt ihnen und einem befreundeten

Ehepaar, wie man frische Artischocken zubereitet.

Wieso, Bernadette? «Immer wieder habe ich dieses

wunderschöne Gemüse gesehen und mich gefragt,

wie man es zubereitet.» Michael Küng zeigt es ihr

gerne, hält er doch grosse Stücke auf die grünen Korb-

blütler: «Artischocken sind nahrhaft, gesund und

enthalten viel Vitamin C. Ausserdem wirken sie appe-

titanregend.» Verantwortlich dafür ist der Bitterstoff

Cynarin, Namensgeber des bekannten Aperitifs. Bitter

ist aber auch, dass jeweils etwa 80 Prozent der Arti-

schocke als Rüstabfall im Korb landen. So auch bei der

eingangs erwähnten Zubereitungsart.

Ab auf den Heuboden

Unter Anweisung von Michael Küng bricht Gastgeberin

Bernadette Stängel und Blütenblätter der Artischocke

Artischocken werden heute nur noch selten

frisch zubereitet.

29

«Zuzeln» von Weisswürs-

ten in Bayern.

Hierzu schneidet Mi-

chael Küng den oberen

und unteren Teil der Blü-

ten ab und gibt sie umgehend in ein Gefäss mit Zitro-

nenwasser, damit sie nicht braun werden. Nachdem

die Blüten eine halbe Stunde im Salzwasser gekocht

haben, nimmt er sie in die Hand, um den inneren Teil

nach aussen zu ziehen. Beim Hantieren mit der dritten

Blüte sieht man seinem Gesicht an, dass er offensicht-

lich etwas Heisses in der Hand hält. Bei der vierten

Blüte kommen dezente Prustgeräusche dazu, und bei

der fünften entfährt ihm ein ehrliches «Aaaaaah».

Eben noch hat Michael Küng lächelnd beobachtet, wie

der Schreibende mit seinen Bürohänden einen «heis-

sen» Teller nur mithilfe eines Kochlappens zum Tisch

tragen konnte. Und nun hat der Energiekoch sich die

Finger verbrannt. Allerdings hatte er aber auch etwas

richtig, richtig Heisses in der Hand.

Nach dem Hitzeschock begibt sich die gesellige Run-

de an den Tisch und beginnt gemütlich an der Vorspeise

zu «zuzeln». In Bayern «känntns des ned bessa macha».

Simon Fallegger

ab. Allerdings weitaus weniger ver-

träumt als der Energiekoch zuvor. Als

sie zum Inneren der Artischocke vor-

stösst, wird offensichtlich, dass diese

ein Distelgewächs ist. Die Ähnlichkeit

mit der Alpenblume ist bestechend. Bernadette ent-

fernt das sogenannte «Heu» und schneidet sich so weit

vor, bis nur noch das kleine Bödeli übrig bleibt. In Tat

und Wahrheit hat es Michael Küng nämlich gar nicht

auf das Herz abgesehen (das wächst nur in kleinen Sor-

ten, in denen das «Heu» noch nicht ausgereift ist), son-

dern auf den Boden. Dieser kommt für zehn Minuten

ins kochende Salzwasser und wird später mit Rata-

touille belegt – eine schöne Beilage für den Hauptgang.

«Zuzeln» wie die Bayern

Die zweite, nur noch selten gesehene Zubereitungsart

von Michael Küng ergibt die Vorspeise und wird tradi-

tionellerweise mit einer Vinaigrette gereicht. Man

kocht die ganze Blüte und zupft die Blätter der gekoch-

ten Artischocke aus. Dann schabt man das Fleisch auf

den Blättern mit den Zähnen ab. Fast wie beim

Vor den Augen von Jürg, Klaus, Bernadette und Irma (v.l.) schneidet Michael Küng die Artischocke bis aufs Bödeli herunter. Dieses belegt Bernadette mit Ratatouille.

Fertig gekocht, jetzt wird gearbeitet: «Zuzeln» ist angesagt.

Zum NachkochenDas Rezept des Energiekochs finden Sie wie immer im Internet unter:

energie-koch.ch

Wir wünschen «en Guete»!

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… gewinnen!

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Machen Sie mit!

Sie haben drei Möglichkeiten:1. Rufen Sie an unter Telefon

0901 908 118 (1 Franken pro Anruf) und sagen Sie nach dem Signalton das Lösungs-wort, Name und Adresse.

2. Senden Sie uns eine Postkarte mit dem Lösungswort an Infel AG, «Energie-Preisrätsel», Postfach, 8099 Zürich.

3. Geben Sie das Lösungswort online ein.

energie-preisraetsel.ch

Teilnahmeschluss: 11. Juli 2014

Gewonnen!

Das Lösungswort des letzten Preisrätsels lautete: «Autostopp»

Wir gratulieren den Gewinnern:

1. Preis Die Gartenliege/-bank von Hunn hat gewonnen: Carole Jakob, Neuenhof

2. Preis Den Rucksack von The North Face hat gewonnen: Erwin Helfenstein, Schenkon

3. Preis Das Fruchtmesser-Set von Kuhn Rikon hat gewonnen: Mathilola Gyarmati, Emmen-brücke

Wir gratulieren!

sommer-liche Vieh-haltung aufBergweiden

italien.Nudel-gericht

Alpenweilerauf 2126 mStadt amGenfersee

Flug-hafen beiLugano

Schieds-richter

laute kurzeÄusserungRepublik(Abk.)

alkoho-lischesGetränk

Diskussi-onsrednerSpracheder Antike

Kriminal-amt der EUOrt imKt. Glarus

Ver-hältnis-wort

Verwandter

Körper-spray (Kzw.)

siebtergriech.Buchstabe

BitteAbwasser-schacht

Kies,Baumaterial

bereit,gebrauchs-fertig

Aktiondigitale Lei-tung (Abk.)

Wasser-pflanze

Art v. Tomo-grafie (Abk.)Golfver-band (Abk.)

Neun-Ton-IntervallTV-Sender(Abk.)

griechi-scheFleisch-spezialität

englischerAdelstiteldänischeMünze

Kantons-autokz.zu keinerZeit

Ersatz,Vorrat

japan.Zahlen-rätsel

heidnischesÜberwesen

übrigeKarten

Pickel,Pustel,Mitesser

tiefgefühlt,herzlich

grössterTeil desKörpers

Heizgerät

kleiner bio-logischerBaustein

Stunde(Abk.)

frz. unbest.Artikelöffentl. Ver-kehrsmittel

brasilian.Hafenstadt

Zeitalter

Knauserig-keit

Schrankteil

alterTragsessel

Gefrorenes

Autokz.für BernTeil derWoche

Gesichts-farbe beiVerlegen-heit

bestimmterAnteilUnited Na-tions (Abk.)

zer-fallenesBauwerk

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Rosinen-branntwein

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Spiel-leitung beiFilm undTheater

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GALERIE ENERGIEFotografiert von Caleb Charland

Denken Sie jetzt auch an Mojitos? Sie könnten auch an Stromproduktion denken. Der Fotograf Caleb Charland treibt das altbekannte Kartoffel-experiment aus dem Physikunterricht weiter. Mit galvanisierten Nägeln und Kupferdrähten stellt er «Früchte-Batterien» her, die genug Strom er- zeugen, um ihr eigenes Foto auszuleuchten. In diesem Fall sind es Limetten (Vordergrund) und Zitronen (Hintergrund), die «Saft» geben.

Weitere Bilder aus der gleichen Serie:

calebcharland.com/back-to-light

EXKLUSIV-BESTELLSCHEINReservierungsschluss 28. Juli 2014

Ja, ich reserviere die 4-teilige Keramikbildsammlung

Ich wünsche eine Gesamtrechnung pro Lieferung

Ich bezahle per MasterCard oder Visa

Gültig bis: (MMJJ)

Vorname/Name Bitte in Druckbuchstaben ausfüllen

Strasse/Nummer

PLZ/Ort

E-mail

Unterschrift

TelefonBitte einsenden an:

5275

9

Frühling

Sommer

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Winter

Nennen Sie bei Online-Bestellung 52759

Hans Erni - ein Jahrhundertkünstler

Hans Erni gehört zu den wichtigsten Schweizer Künstlern des zwanzigsten Jahr-hunderts. Mit seinem grossen Engagement für die Kunst und die guten Werte der Menschheit schuf er über Jahrzehnte ein Œuvre, das seinesgleichen sucht. Einer von Hans Ernis Leitsätzen heisst: „Erfreuen und nützen“ und dementspre-chend wirkt er mit seinen Kunstwerken immer wieder in den Alltag hinein und verschönert ihn damit. Mit diesem exklusiven Angebot erwerben Sie Kunstobjekte von zeitloser Schönheit, geschaffen von einem der renommiertesten Künstler der Gegenwart.

Im Kreis der Jahreszeiten - Vierteilige KeramikbildsammlungIn der gekonnten Verbindung von kräftigen Farbtönen und subtiler Strichführung schuf Hans Erni eine Kom-position, die alle Kunstfreunde begeistern wird.

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The Ashton-Drake Galleries The Hamilton Collection

Werte, die erhalten bleiben

Dank dem speziellen Display und der quadratischen Bildgestaltung können Sie die Sammlung auch horizontal aufhängen.

Grösse der Keramik-Tafeln: 20 x 20 cmLänge inklusive Display: 86 cm