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Seit 1993 die Ergebnisse der Deutschen Mammographiestudie für negative Schlagzeilen zum Thema Mammogra- phie sorgten, läßt das öffentliche Inter- esse an der Qualität deutscher Mammo- grapheure und ihrer apparativen Aus- stattung nicht mehr nach. Jüngstes Beispiel ist die aktuelle Fern- sehberichterstattung der ARD im Maga- zin Plusminus vom 12.1.1999 zur besten Sendezeit.Die Schlagzeile lautete „Warum in Deutschland Brustkrebs schlecht dia- gnostiziert wird“. Mittlerweile auch nach- zulesen im Internet unter www.mdr.de/plusminus. Fragen wir uns selbstkritisch, wie kommt es zu einer derart negativen Medienprä- senz der Radiologie. Fakt ist, daß wir längst nicht mehr im stillen Kämmerlein in aller Ruhe über unsere Probleme bei der Qualität in der Mammographie nachdenken können. Wir stehen mit der gesamten Problema- tik im Scheinwerferlicht der interessier- ten Öffentlichkeit - und die Zeit wird knapp. Denn der Druck, der sich aus den Modellprojekten zum „Qualitätsgesi- cherten Mammographiescreening“ auf- baut, nimmt ständig zu. Europaweit werden in Ländern wie Schweden, Holland, England, Frankreich seit Jahren erfolgreiche Screeningpro- jekte durchgeführt, deren Ergebnisse in Bezug auf die geforderte Qualität mitt- lerweile zu neuen EU-Richtlinien geführt haben. Auch die Modellprojekte, die in Deutsch- land zur Zeit anstehen, werden diese so- genannten EUREF-Richtlinien als Grundlage für die technische und medi- zinischen Qualitätssicherung haben. In den europäischen Mammascreening- Ländern sind seit Anfang der neunziger Jahre Qualitätssicherungszentren aufge- Der Radiologe 2·99 M 25 Mitteilungen Berufsverband der Deutschen Radiologen Qualitätsoffensive in der kurativen Mammographie Die Mammographie hat sich zum Dauer- brenner in der Medienlandschaft ent- wickelt. Immer häufiger werden Frauen vor die Kameras geholt, die der er- schrockenen Öffentlichkeit über uner- kannt gebliebene Mammakarzinome berichten. Auch in unseren Reihen wird der Ruf nach einer neuen Form der Brustkrebsfrüherkennung lauter. In Frage gestellt wird in erster Linie die bisherige Qualitätssicherung. Nur wer qualitätsgesichert arbeitet, soll künftig noch Mammographieleistungen erbrin- gen dürfen. Die Berufsverbände haben mit dem Qualitäts-Ring-Radiologie (QRR) bereits vor zwei Jahren eine Qua- litätsoffensive gestartet, die es Ihnen ermöglicht, Ihr Gerät kontinuierlich und nach neuesten Erkenntnissen überprü- fen zu lassen. Viele Kollegen haben die Teilnahme am QRR als Chance verstan- den, das eigene Qualitätsbewußtsein nach außen zu dokumentieren. Lassen Sie Ihr Mammographiegerät überprüfen ! Der Qualitäts-Ring-Radiologie bietet folgende Leistungen - für BDR-Mitglieder günstiger: Mammographie-Paket Qualitätssicherung der Filmverarbeitung für den Mammographiefilm für je eine Ent- wicklungsmaschine über den Prüfzeitraum von 4 Wochen, inkl.Versand der vorbelich- teten Prüfstreifen Vollständige Prüfung einer Mammographieanlage mit zugesandtem Prüfset, inkl.Aus- wertung, Optimierungsberatung und ggf.Wiederholungsmessungen unter folgenden Aspekten Ortsauflösungsvermögen, Oberflächendosisbedarf Belichtungsautomatik, Film-Folien-Kontakt Versand und Rückholung des Prüfsets, Beurkundung Prüfung der Filmqualität Kontinuierliche Beratung und Betreuung für 12 Monate Kosten: DM 950.- zzgl. Mwst. bzw. DM 850.- zzgl. Mwst. (für BDR-Mitglieder) Melden Sie sich bei der Gesellschaft für Qualitätssicherung in der Medizintechnik (GQmed) telefonisch unter 07153/74 509 oder per Fax 07153/26 279 an.Von dort erfahren Sie dann alles Weitere. Dr. Helmut Altland, stellver- tretender BDR-Vorsitzender, Siegburg

Epiphysenfugenverletzungen der distalen Tibia

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Seit 1993 die Ergebnisse der DeutschenMammographiestudie für negativeSchlagzeilen zum Thema Mammogra-phie sorgten, läßt das öffentliche Inter-esse an der Qualität deutscher Mammo-grapheure und ihrer apparativen Aus-stattung nicht mehr nach.Jüngstes Beispiel ist die aktuelle Fern-sehberichterstattung der ARD im Maga-zin Plusminus vom 12.1.1999 zur bestenSendezeit.Die Schlagzeile lautete „Warumin Deutschland Brustkrebs schlecht dia-gnostiziert wird“.Mittlerweile auch nach-zulesen im Internet unterwww.mdr.de/plusminus.Fragen wir uns selbstkritisch,wie kommtes zu einer derart negativen Medienprä-senz der Radiologie.

Fakt ist, daß wir längst nicht mehr imstillen Kämmerlein in aller Ruhe überunsere Probleme bei der Qualität in derMammographie nachdenken können.

Wir stehen mit der gesamten Problema-tik im Scheinwerferlicht der interessier-ten Öffentlichkeit - und die Zeit wirdknapp.Denn der Druck,der sich aus denModellprojekten zum „Qualitätsgesi-cherten Mammographiescreening“ auf-baut, nimmt ständig zu.

Europaweit werden in Ländern wieSchweden,Holland,England,Frankreichseit Jahren erfolgreiche Screeningpro-jekte durchgeführt, deren Ergebnisse inBezug auf die geforderte Qualität mitt-lerweile zu neuen EU-Richtlinien geführthaben.Auch die Modellprojekte,die in Deutsch-land zur Zeit anstehen, werden diese so-genannten EUREF-Richtlinien alsGrundlage für die technische und medi-zinischen Qualitätssicherung haben. Inden europäischen Mammascreening-Ländern sind seit Anfang der neunzigerJahre Qualitätssicherungszentren aufge-

Der Radiologe 2·99 M 25

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Qualitätsoffensive in der kurativen Mammographie

Die Mammographie hat sich zum Dauer-brenner in der Medienlandschaft ent-wickelt. Immer häufiger werden Frauenvor die Kameras geholt, die der er-schrockenen Öffentlichkeit über uner-kannt gebliebene Mammakarzinomeberichten. Auch in unseren Reihen wirdder Ruf nach einer neuen Form derBrustkrebsfrüherkennung lauter. InFrage gestellt wird in erster Linie diebisherige Qualitätssicherung. Nur werqualitätsgesichert arbeitet, soll künftignoch Mammographieleistungen erbrin-gen dürfen. Die Berufsverbände habenmit dem Qualitäts-Ring-Radiologie(QRR) bereits vor zwei Jahren eine Qua-litätsoffensive gestartet, die es Ihnenermöglicht, Ihr Gerät kontinuierlich undnach neuesten Erkenntnissen überprü-fen zu lassen. Viele Kollegen haben dieTeilnahme am QRR als Chance verstan-den, das eigene Qualitätsbewußtseinnach außen zu dokumentieren.

Lassen Sie Ihr Mammographiegerätüberprüfen !Der Qualitäts-Ring-Radiologie bietet folgende Leistungen - für BDR-Mitglieder günstiger:

Mammographie-Paket• Qualitätssicherung der Filmverarbeitung für den Mammographiefilm für je eine Ent-

wicklungsmaschine über den Prüfzeitraum von 4 Wochen, inkl.Versand der vorbelich-

teten Prüfstreifen

• Vollständige Prüfung einer Mammographieanlage mit zugesandtem Prüfset, inkl. Aus-

wertung, Optimierungsberatung und ggf.Wiederholungsmessungen unter folgenden

Aspekten

• Ortsauflösungsvermögen, Oberflächendosisbedarf

• Belichtungsautomatik, Film-Folien-Kontakt

• Versand und Rückholung des Prüfsets, Beurkundung

• Prüfung der Filmqualität

• Kontinuierliche Beratung und Betreuung für 12 Monate

Kosten: DM 950.- zzgl. Mwst. bzw. DM 850.- zzgl. Mwst. (für BDR-Mitglieder)

Melden Sie sich bei der Gesellschaft für Qualitätssicherung in der Medizintechnik (GQmed)

telefonisch unter 07153/74 509 oder per Fax 07153/26 279 an.Von dort erfahren Sie dann

alles Weitere.

Dr. Helmut Altland, stellver-tretender BDR-Vorsitzender,Siegburg

M 26 Der Radiologe 2·99

baut worden, die als Netzwerk über dasEUREF-Zentrum in Nimwegen kontrol-liert und zusammengeschaltet werden.Dieser europaweiten Entwicklung wer-den wir uns kaum entziehen können.Um es noch einmal deutlich zu sagen:Wir setzen uns seit langem und auf al-len Ebenen für eine gezielte Brustkrebs-früherkennung bei Frauen im Alter zwi-schen 40 und 70 Jahren ein. Wir stehenfür eine qualitativ hochwertige Mam-madiagnostik.Dennoch sind wir einer erschreckend ne-gativen Debatte in den Medien zumThema Qualität in der Mammographieausgesetzt.Unser Problem ist: wenn wir den Ge-genbeweis antreten wollen,brauchen wirFakten - und genau daran mangelt es bis-lang.

Wohlwissend,was auf uns zukommt, ha-ben D.I.R. und BVDRN zwar vor zweiJahren den Qualitäts-Ring-Radiologie

QRR ins Leben gerufen. In vielen Aufru-fen haben wir immer wieder darauf hin-gewiesen, daß es in unserem eigenen In-teresse liegt, die Qualitätssicherungsfra-gen aktiv anzupacken, insbesondere inder Mammographie.Im QRR wird für die technische Qua-litätssicherung ein Zertifizierungsver-fahren angewandt, das uns als Mammo-grapheuren die Gewähr dafür bietet,daßwir mit einer optimalen Mammogra-phieeinrichtung arbeiten.Hierüber stelltder BDR eine Urkunde aus, die 12 Mo-nate gültig ist und mit der wir unserenPatientinnen gegenüber unser Qualitäts-und Strahlenbewußtsein demonstrierenkönnen.

Der hohe technische Qualitätsstandardläßt sich mit Hilfe des Qualitäts-Ring-Radiologie jederzeit gegenüber der Öf-fentlichkeit darstellen. Mit Daten undFakten schaffen wir Klarheit und Trans-parenz. Leider sind bis heute zu wenige

Radiologen unseren Aufrufen zur Teil-nahme an dieser freiwilligen Maßnahmegefolgt .

Wir rufen deshalb alle mammographie-renden Ärzte im BDR auf, sich am QRRMammographie-Programm zu beteili-gen (siehe Kasten). Wir brauchen drin-gend eine große Qualitätsoffensive in derMammographie, damit in der Öffent-lichkeit ein korrektes Bild über die Qua-lität und Strahlenhygiene in der Mam-madiagnostik entsteht.

Qualität und Information sind dieSchlagwörter, die den Wettbewerb imGesundheitswesen bestimmen. Gehenwir den Weg einer präventiven Qua-litätssicherung in der Mammographie,um das positive Bild der Radiologie inder Öffentlichkeit wieder herzustellen.

Dr. Helmut Altland,stellvertretender BDR-Vorsitzender

Berufspolitik

Am 1.7.1999 beginnt ein neues EBM-Kapitel zur Laborproblematik.Die Laborreform wird mit härtestenBandagen durchgepeitscht. Gewinnersind die, die auch zuvor am Labor parti-zipierten. Verloren geht dabei eine qua-lifizierte Diagnostik, insbesondere auchbei der Schilddrüse, da die Vorhaltungeines eigenen Labors wirtschaftlich un-möglich gemacht wird. Hatten die über-weisenden Ärzte einer Laborgemein-schaft bisher nach dem Motto gehan-delt,„Soviel Parameter wie möglich“,wurde ihnen zunächst das Spiel durchPauschalierungen eingegrenzt. Nungeht man einen völlig neuen Weg unddieser lautet: Je weniger Labor veran-laßt wird, um so höher wird das verblei-bende Honorar sein!

Im Dezember wurden sich Bewertungs-ausschuß und Vorstand der KBV überdie grundsätzliche Laborreform zum1.7.1999 einig.Wesentliches Kriterium istdas sogenannte Honorarsplitting. Hier-bei wird zwischen Kosten und ärztlicherLeistung in allen Laborabschnitten unddie Einführung einer Zuschlagsziffer fürdie wirtschaftliche Erbringung und/oderVeranlassung von Leistungen des Kapi-tels O je kurativ-ambulantem Behand-lungsfall unterschieden. Beide Mecha-nismen sollen dazu führen, im Systemvorhandene Wirtschaftlichkeitsreservenauszuschöpfen.

Die Verbände der Krankenkassenhaben ihr Einverständnis gegeben, daßdie hierdurch entstehenden Einsparun-gen im Leistungsbereich der Ärzte blei-ben.Lediglich 100 Mio.DM sollen für an-dere Leistungsbereiche zur Verfügung zustehen.

Für den Arzt bedeutet dies, daß er eine,,arztgruppenspezifische, fallzahlabhän-gige Laborgrundgebühr“ als Ausgleichfür seinen Aufwand bei der Indikation,Veranlassung, Befundung und Interpre-tation der Laborergebnisse erhält. DieseGrundgebühr wird pro kurativ-ambu-lantem Fall gezahlt, ausgenommen beireinen Auftragsleistungen ! Zu dieserGrundgebühr erhält der Arzt ein ,,arzt-gruppenbezogenes, fallzahlabhängigesBudget“ jeweils für die LaborabschnitteO I und O II einerseits sowie O III ande-rerseits. Diese Budgets stehen dem ein-zelnen Arzt zur Verfügung,um selbst La-borleistungen zu erbringen oder abervon einer Laborgemeinschaft zu bezie-hen bzw. durch Überweisung bei einemanderen Arzt zu veranlassen. Bei Über-schreitung dieser Budgets erfolgt nichtetwa keine Vergütung mehr, sondern derÜberschreitungsbetrag wird von einem

Die Laborreform überrollt unsere Praxen