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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 1 Erfahrungsbericht Beijing Institute of Technology im Sommersemester 2016 Erfahrungsbericht über die Anfertigung einer Bachelorarbeit im Rahmen des Beijing Institute of Technology Programms im Sommersemester 2016 von Mai bis August. Abbildung 1: Haupteingang des 北京理工大学 - beijingligongdaxue - BIT Abbildung 2: Verschiedene empfehlenswerte Reiseziele (unbekanntere Ziele sind auch reizvoll): 平遥 - pingyao (UNESCO Weltkulturerbe), 大连 – dalian (Hafenstadt mit russischem Einfluss), 西安 - xi'an (Ton Armee), 青岛 - qingdao (ehemalige deutsche Kolonie, Bierbrauereien, Hafenstadt), 沈阳 - shenyang (verbotene Stadt), 上海 - shanghai (The Bund bei Wolken)

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 1

Erfahrungsbericht Beijing Institute of Technology im Sommersemester 2016 Erfahrungsbericht über die Anfertigung einer Bachelorarbeit im Rahmen des Beijing Institute of

Technology Programms im Sommersemester 2016 von Mai bis August.

Abbildung 1: Haupteingang des 北京理工大学 - beijingligongdaxue - BIT

Abbildung 2: Verschiedene empfehlenswerte Reiseziele (unbekanntere Ziele sind auch reizvoll): 平遥 - pingyao (UNESCO

Weltkulturerbe), 大连 – dalian (Hafenstadt mit russischem Einfluss), 西安 - xi'an (Ton Armee), 青岛 - qingdao (ehemalige

deutsche Kolonie, Bierbrauereien, Hafenstadt), 沈阳 - shenyang (verbotene Stadt), 上海 - shanghai (The Bund bei Wolken)

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 2

Inhaltsverzeichnis Erfahrungsbericht BIT Sommersemester 2016 Über diesen Erfahrungsbericht ..................................................................................................................... 3

Vorbereitungen ............................................................................................................................................. 3

Kenntnisse der chinesischen Sprache ....................................................................................................... 3

Im Vorhinein ............................................................................................................................................. 3

Aufenthaltsplanung................................................................................................................................... 3

Impfungen ................................................................................................................................................. 4

Visum ........................................................................................................................................................ 4

Flug ............................................................................................................................................................ 4

Vor der Abreise ......................................................................................................................................... 4

Vor Ort .......................................................................................................................................................... 5

VPN............................................................................................................................................................ 5

Chinesische SIM-Karte .............................................................................................................................. 5

Wohnheim ................................................................................................................................................ 5

Fortbewegung ........................................................................................................................................... 6

Lernen und Abschlussarbeit schreiben ..................................................................................................... 7

Wohnheim ............................................................................................................................................ 7

Uni Bibliothek ........................................................................................................................................ 7

International Students Office ................................................................................................................ 7

Essen ......................................................................................................................................................... 7

Essen an der Uni .................................................................................................................................... 8

Chinesisch Sprachkurs ............................................................................................................................... 8

Reisen und Sightseeing ................................................................................................................................. 8

Beijing und Umgebung .............................................................................................................................. 9

Entferntere Ziele ....................................................................................................................................... 9

Persönliche Erfahrungen ............................................................................................................................... 9

Hinweise/Links für den Chinaaufenthalt .................................................................................................... 10

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 3

Über diesen Erfahrungsbericht Dieser Erfahrungsbericht soll dazu dienen einige Informationen und Erfahrungen die ich im Rahmen des

Austauschprogramms gemacht habe wiederzugeben und einen Einblick in die wichtigen Vorbereitungen

sowie das Leben dort vor Ort zu geben. Keinesfalls ist der Bericht allumfassend, sondern sollte

insbesondere auch in Ergänzung zu den vielen Berichten, welche online verfügbar sind, gesehen werden.

Selbstverständlich stehe ich gerne für Nachfragen zur Verfügung: mawen2016(at)yandex.com

Vorbereitungen

Kenntnisse der chinesischen Sprache Im Laufe des Erfahrungsberichts werde ich zwar noch darauf eingehen, trotzdem an dieser Stelle der

erste Hinweis: Bevor ich abgeflogen bin, hatte ich einige Semester am KIT einen Sprachkurs Chinesisch

besucht, trotzdem war ich ab der Ankunft nur sehr eingeschränkt dazu in der Lage erfolgreich zu

kommunizieren. Es ist trotzdem sehr zu empfehlen im Vorhinein sich mit der Chinesischen Sprache

auseinanderzusetzen, diese ist zwar auf den ersten Blick sehr kompliziert, jedoch gilt auch hier Übung

macht den Meister. Falls Ihr jedoch nur aufgrund der Sprachkenntnisse bedenken habt am

Austauschprogramm teilzunehmen, so kann ich Euch nur ermuntern trotzdem teilzunehmen, denn fast

niemand der Teilnehmer hatte vor seinem Austausch ernsthafte Chinesisch Kenntnisse oder meistens

gar keine und trotzdem sind wir alle erfolgreich zurückgekehrt. Wenn jedoch genügend Zeit für den

Besuch eines Chinesisch Kurses zur Verfügung steht, dann sollte man diese wirklich nutzen, spätestens,

wenn man dort weiter lernt, wird es von großem Nutzen sein.

Im Vorhinein Bevor mit den Planungen für den Aufenthalt begonnen sollte man sich über das Austauschprogramm

informieren, alleine die Tatsache diesen Erfahrungsbericht zu lesen ist auf jeden Fall ein guter erster

Schritt. Im Anschluss daran sollte man auf jeden Fall so früh wie möglich den Kontakt zum Betreuer des

Austauschprogramms suchen (Timm Caporale bzw. neuerdings Andreas Fritsch). In gleichem Maße ist es

von hoher Bedeutung sich ein Thema für seine Bachelor-/Masterarbeit und einen Betreuer am AIFB zu

suchen. Sofern noch kein Thema und Betreuer gefunden ist, auf keinen Fall zögern und trotzdem auf

den BIT-Programm Betreuer zu gehen, das ist meist sehr hilfreich um ein Thema zu finden. Außerdem ist

für das BIT-Programm mit einer Vorlaufzeit von allermindestens zwei, eher mehr Monaten zu rechnen.

Da es von Nöten ist ein offizielles Einladungsschreiben über die Uni sowie vom Amt zu erhalten, welches

beispielsweise am Chinesischen Neujahrsfest (春节) für zwei Wochen geschlossen ist, ist sehr ratsam

sich alsbald möglich mit dem Betreuer des Austauschprogramms in Verbindung zu setzen.

Sobald diese Fragen von Deutscher Seite geklärt sind, wird man dem BIT vorgeschlagen, muss sich online

(pro forma) bewerben und kommt in Kontakt mit Summer, welche die Verwaltung des Austauschs von

chinesischer Seite koordiniert.

Aufenthaltsplanung Mit dem Kontakt zu Summer stehen die eigentlichen Vorbereitung des Aufenthalts an. Auf die

zusätzlichen Vorbereitungen und Treffen mit dem/den Fachlichen-Betreuern gehe ich im Folgenden

nicht mehr ein. Man muss sich über den genauen Aufenthaltszeitraum abstimmen, wobei als

Empfehlung definitiv die Sommerzeit und das Sommersemester genannt werden kann, denn das Wetter

ist durchgehend warm (persönlich empfand ich es nicht als zu warm), der Smog im Sommer ist deutlich

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weniger stark und viel seltener als im Winter, die Atmosphäre zum Erkunden von Beijing (=Peking) und

Umland ist m.E. sehr gut. Außerdem ist es zu empfehlen zu Beginn des Chinesischen Semesters

anzureisen, um in den Kontakt mit den anderen Studierenden zu kommen, sowie um den Einstieg in den

Chinesisch Kurs (eignet sich sehr gut um andere Ausländische Studenten kennen zu lernen) nicht zu

verpassen. Zudem sollte man sich darum kümmern, dass man ein Platz im Wohnheim auf dem

Hauptcampus, bzw. direkt neben dem Nord Tor des Hauptcampus zu bekommen.

Impfungen Es empfiehlt sich die vorgeschlagenen regulären Impfungen für Deutschland sowie die für China

vorgeschlagenen Impfungen zu holen. Dabei bin ich persönlich – aus Zeitgründen – ohne Tollwut

Impfung dort gewesen, was vielleicht nicht optimal ist, aber im Regelfall kein Problem darstellte. Ans

Herz legen kann ich jedem die Impfung gegen die Japanische Enzephalitis, welche bei Zeitknappheit

sogar innerhalb von einer Woche geimpft werden konnte (Fast Track), da ich von jemandem weiß, der

im Rahmen eines anderen Aufenthalts in China davon unangenehmere Folgen fortgetragen hat.

Visum Für den Aufenthalt in China ist ein sog. X2 Visum erforderlich (bei Aufenthalt über 6 Monaten sog. X1

Visum mit vorherigem Gesundheitscheck etc.). Das X2 Visum wird nur für die einmalige Einreise

ausgestellt, jedoch kann man sich das relativ unkompliziert mit Hilfe von Summer, wenn man vor Ort ist,

umschreiben lassen. Insbesondere zu beachten ist, dass gesonderte Gebiete, wie bspw. Macau oder

Hongkong als Ausland zählen und es deshalb bei Rückreise als eine Wiedereinreise nach China gewertet

wird. Mittels des Einladungsschreibens der Uni und weiterer Dokumente muss man (im Regelfall) nach

Frankfurt zu einem China Visa Application Center (nicht die chinesische Botschaft), dabei ist bei

persönlicher Abgabe und Abholung mit Kosten von gut 120EUR zu rechnen.

Flug Sobald man die sonstigen Planungen abgeschlossen hat, kann man sich mit der Flugbuchung

beschäftigen, wobei ich – aufgrund hoher Preise bei Buchung eines Fluges von China aus – dazu raten

kann direkt ein Hin- und Rückflugticket zu buchen. Flüge mit morgendlichen Ankunftszeiten haben den

Vorteil, dass man noch am gleichen Tag mit Summer reden kann, die wichtigen Verwaltungsakte

vornehmen kann und erfolgreich sein neues Zuhause beziehen kann. Flüge mit abendlicher Ankunft

haben den Vorteil, dass man aufgrund des Zeitverzugs (im Sommer 6, Winter 7 Stunden) kaum Spuren

des Fluges mit sich trägt, bei nachmittäglicher Ankunft konnte ich trotzdem im Wohnheim „einchecken“.

Vor der Abreise Man sollte sich an die üblichen Gepflogenheiten für solch einen längeren Auslandsaufenthalt halten. Die

Mitnahme von einigen kleinen Medikamenten hat sich für mich gelohnt, insbesondere da man im Fall

der Fälle so deutlich schneller und unkomplizierter an Versorgung kommt. Falls man tatsächlich einer

schlimmeren Krankheit etc. erlegen ist, sollte man sich an die vorher in Deutschland abzuschließende

Reiseversicherung wenden, denn auch wenn eine chinesische (Kosten 300RMB) für BIT-

Austauschstudenten vorgeschrieben ist, so sollte man sich davon nicht viel erwarten.

Um das Wohnheim und den BIT Campus zu finden sollte man sich tatsächlich die Beschreibung die man

Summer erhält ausgedruckt (inkl. Der chinesischen Zeichen) mitnehmen, da die Kommunikation in

Englisch nur auf dem Campus selbst möglich ist. Am besten im Vorhinein überlegen wie man vom

Flughafen zur Uni kommt, es gibt prinzipiell die folgenden Möglichkeiten: 1. Abholung (sehr praktisch) 2.

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 5

Taxi (aufpassen, dass man nicht auf die falschen und gefälschten Taxis hereinfällt) 3. Flughafen Bus (bis

zur Station „Friendshiphotel“, von dort noch ca. 500m nach Westen bis zum Nord Tor der Uni, keine

Gepäckkontrolle, die richtige Ausstiegsstation zu nehmen ist nicht einfach) 4. U-Bahn (das Gepäck wird

an jedem Eingang durchleutet, ähnlich wie am Flughafen, einmal Umsteigen, aber relativ sicher nur mit

Englisch Kentnissen bis „Weigongcun“ von dort nach Nord Westen zum Eingang der Uni).

Um sich in China mit der lokalen Währung (Renminbi RMB, vor Ort: yuán 元 oder inoffiziell kuài 块) zu

versorgen ist es empfehlenswert sich eine Kreditkarte mit kostenloser Auslandsabhebung zuzulegen. In

Beijing (und auf Reisen bei mir ebenfalls) selbst wird man überall Geldautomaten finden und meistens

machen die keine Probleme. Es ist zu beachten, dass man damit auch am Flughafen selbst abheben

kann, für mich war es nicht notwendig mich vor Abflug mit Fremdwährung zu versorgen.

Vor Ort Wenn man vor Ort angekommen ist, wird man sehr schnell in Kontakt mit anderen Austauschstudenten

kommen (Sprachkurs, Aufenthaltsraum, Mitbewohner etc…) und sollte dabei auf jeden Fall seine

eigenen Erfahrungen machen, das heißt nicht alles was hier geschrieben ist objektiv und natürlich kann

(da es sich um China handelt ist es sehr wahrscheinlich) sich die Situation dort jederzeit ändern. Zu den

wichtigsten Freunden dort wird sehr schnell die VPN Verbindung ans KIT.

VPN Da Google (Scholar), sämtliche Archive und Literaturverwaltungen, Facebook, YouTube etc. in China

gesperrt sind (Bing ist nicht gesperrt, das chinesische Baidu für nicht Chinesen ist wenig hilfreich) und

auch sonst man sich eher so vorkommt, als surfe man in einem vollständig abgetrennten Internet wird

der VPN zum besten Freund. Insbesondere bei der Literaturrecherche ist eine VPN-Verbindung

unabdingbar. Meistens ist diese relativ stabil aber nicht gerade sehr schnell, jedoch ausreichend. Die

schnellste Verbindung hatte ich beim VPN, wenn ich in der Uni Bibliothek arbeitete.

Chinesische SIM-Karte Eine Chinesische SIM-Karte ist vor Ort unabdingbar. Man kann die u.U. am Flughafen direkt bei Ankunft

erwerben oder wie es bei mir war, direkt an der Uni in einem Laden gekauft. Neuerdings muss man als

Ausländer seinen Reisepass mit Visum etc. dabeihaben und in eines der größeren Geschäfte gehen. Zu

empfehlen ist China Unicom (Orangefarben), es hat in Beijing und auf Reisen einwandfrei funktioniert.

Wichtig ist bei diesem Gang unbedingt jemand mit sehr fortgeschrittenen Chinesisch Kenntnissen (am

besten Chinesen selbst) dabei zu haben. Kosten damals ca. 35 元 pro Monat für 1GB und unbekannte

Menge an Freiminuten, jedoch braucht man die fast nie.

Wohnheim Das Wohnheim in dem ich während meines Aufenthalts wohnte befindet sich außerhalb des Campus,

allerdings ist es direkt gegenüber des Nord Tores der Universität, im Wesentlichen muss man nur eine in

jede Richtung 6-spurige Straße queren. Es sind zu Fuß zum Nord Tor ca. 3min, zur Bibliothek ca. 20min

(Fahrrad 5 bis 10 min), International Student Center und Mensen ca. 10min (Fahrrad 5min). Der Vorteil

besteht darin, dass man somit auch außerhalb der Zeiten zu denen das Uni Gelände gesperrt ist ein und

ausgehen kann, jedoch ist das offiziell nicht unbedingt erlaubt, meistens nur geduldet (unter der Woche

ab 2400 – das mag für deutsche Studenten sehr früh klingen, jedoch isst man i.d.R. zwischen 5 und 6 Uhr

abends). Aber keine Sorge in der Nähe vom Wohnheim kann man sich 24/7 mit Essen etc. versorgen.

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Das Wohnheim bietet 3-Bett Zimmer, mit nach Geschlecht getrennten Fluren. In meinem Fall war das

Zimmer meistens nur von 3 Personen bewohnt und hat sich damit als kein Problem herausgestellt. Die

Betten sind zwar relativ hart, jedoch vermisst man diese, sobald man wieder in Deutschland ist. Für mich

kam ich im Sommer mit einem Laken, einem Spannbetttuch, einem dort gekauften Kopfkissen und einer

netten Leihgabe der Airline in Form einer Minidecke vollkommen aus. Dank Waschmaschine und

Trockenraum im Wohnheim genügte ein Satz vollkommen. Im Wohnheim kostet alles erstmal Geld

(Strom im Zimmer, Klimaanlage im Zimmer, Duschen, Waschen 7 元/Maschine, Internet 80 元/Monat-

monatsweise), jedoch sind es meistens eher nur Kleinbeträge. Zum Waschen sollte man sich vor Ort

Waschmittel und Desinfektionszusatzmittel kaufen, da die Wäschen tendenziell relativ kalt ablaufen.

Abbildung 3: Wohnheimszimmer, normal mit Matratze etc. und surrealer Sonnenuntergang über einem Fussballfeld

Fortbewegung In Beijing selbst nutzt man auf dem Campus und den Umliegenden Gegenden am besten ein Fahrrad.

Dieses kann man (mit Unterstützung von Chinesen) bei einem der vielen Stände auf dem Campus kaufen

oder wenn es sich ergibt über einen Chinesischen Bekannten direkt von anderen Studenten.

Grundsätzlich kann man auch laufen, allerdings dauert es etwas länger, wodurch man sich mit Fahrrad

freier fühlt.

In der Stadt kommt man meist mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln (unbedingt an einer U-Bahn-Station

eine Karte mit Wiederaufladungsmöglichkeit gegen Pfand ca. 20 元 ausleihen, dadurch muss man nicht

jedes Mal anstehen um ein Ticket zu lösen). Die U-Bahn kostet ein Paar 元 ist aber für die zurückgelegte

Strecke sehr günstig und auch sehr schnell (Taktung alle 3min eine Bahn). Mit dem Bus kann man sich

auch bewegen, jedoch ist dieser – im Gegensatz zur Metro – nicht auf Englisch ausgeschildert und

verhältnismäßig. Hier empfiehlt es sich mit Baidu Maps (Baidu = chin. Google) eine Route berechnen zu

lassen. Nachts fährt die U-Bahn nicht, d.h. ab ca. 23 Uhr ist man auf Taxen angewiesen. Diese sind auch

verhältnismäßig günstig, so kostet z.B. eine Fahrt nach Sanlitun (Viertel auf der anderen Seite der Stadt

mit noblen Restaurants, Clubs, Botschaften etc.) ca. 50 元。

Generell sollte man außerhalb der Uni immer seinen Reisepass dabeihaben, ich habe bereits eine

Kontrolle in der U-Bahn erlebt, allerdings konnte man die umgehen und ansonsten braucht man in

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Beijing selbst den Pass nur für besondere Gebiete wie beispielsweise Nationalmuseum, Verbotene Stadt

und Tiananmen (Platz vor der verbotenen Stadt).

Lernen und Abschlussarbeit schreiben Meine Abschlussarbeit entstand im Wesentlichen in der Uni Bibliothek, dem International Students

Center, und meinem Wohnheim. Darüber hinaus kann man einen Platz im Software Engineering

Gebäude bekommen und die Nationalbibliothek (per U-Bahn sehr schnell erreichbar) nutzen. Auch

einige Cafés (bspw. im Stadion) laden zum Arbeiten ein. Insgesamt sollte man – wie bei jeder Arbeit –

den Aufwand nicht unterschätzen und am besten jeden Tag beginnen zu Schreiben etc., denn es gibt

einfach zu viele Angebote welche damit locken entdeckt zu werden.

Wohnheim Man kann netterweise sofort beginnen zu arbeiten (nach Ankunft und jeden Morgen), wenn man

aufsteht, allerdings ist die Internetverbindung nicht immer anstandslos. Dafür ist dieser Raum sehr gut

geeignet um die Skype Gespräche zur Fernbetreuung der Arbeit zu führen

Uni Bibliothek Die Uni Bibliothek ist bis abends um 22:30 Uhr geöffnet und besticht durch Klimaanlage und schnelles

Internet. Wie für das gesamte Internet auf dem Campus muss man sicher vorher registrieren und ca. 20

元/Monat zahlen. Dazu bekommt man Informationen von Summer und sollte sich optimaler Weise eine

chinesisch sprechende Begleitung zu suchen. Um diese anzutreffen eignet sich die Bibliothek am besten.

Dort wird man hin und wieder angesprochen (man fällt einfach auf, die Frage nach dem gemeinsamen

Selfie mag auch vorkommen) und sollte sich auch nicht scheuen möglicherweise den/die ein oder

andere/-n anzusprechen, als Deutscher ist man immer sehr beliebt. Jedoch sollte man Bedenken, dass

die Bibliothek ein Ort zum Arbeit nicht zum Reden ist. Dafür kann man viele andere Möglichkeiten

nutzen (Essen, abends weggehen, etc.).

International Students Office Das International Students Office bietet einen offenen Lernraum, indem es kostenloses (und ohne

Anmeldung) Internet gibt. Dieses funktioniert eigentlich recht gut, weshalb der Raum gerade zu Beginn

oftmals eine gute Möglichkeit bietet zu lernen und Internetzugang zu bekommen.

Essen Im Allgemeinen ist das Essen sehr Nahr- und Schmackhaft, jedoch wird man kaum umhinkommen

aufgrund des Aussehens, der Bilder oder der Identifikation von ein paar chinesischen Zeichen zu

entscheiden, was man essen möchte. Um es ganz genau herauszufinden empfiehlt es sich mit Chinesen

Essen zu gehen. Damit man dort nicht verhungert sollte man sich das Essen mit Stäbchen aneignen,

allerdings wird man das i.d.R. erst dort richtig lernen (zwangsläufig). Verhungert bin ich jedoch sicher

nicht. Es gibt auch schärferes und scharfes Essen, jedoch kommt man aus, ohne scharf zu lieben. Sollte

man auf Reisen sein, so sollte man die Lokalen Spezialitäten versuchen, in Beijing gilt dies natürlich

genauso. Neben der weltbekannten Peking-Ente gehören Innereien zu einem der Highlights. Die Preise

sind für Deutsche sehr niedrig, insbesondere muss man sich daran gewöhnen auf keinen Fall Trinkgeld

zu geben (sehr praktisch) und als Ausländer in einem gehobenen Restaurant außerhalb Pekings kommt

schon mal der Küchenchef vorbei und erkundigt sich, wie das Essen gemundet hat. In Restaurants in der

Provinz wird man mit einer einfachen „Nudelsuppe mit Fleischeinlage“ für ca. 1,50EUR satt. In Peking

sind es dann schon eher 2,50EUR. Im Restaurant reicht es von wenigen Euros (lokal/chinesisch/asiatisch)

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 8

über Preise die mit Deutschland vergleichbar sind (westliches Essen) bis zu ungefähr 30EUR (Peking-Ente

in sehr gehobenen Restaurants oder einen Abend all you can eat and drink im noblen Restaurant).

Meistens ist es jedoch sehr günstig.

Essen an der Uni Das Essen in der Mensa ist sehr günstig (ca. 1 bis 3 EUR, je nach Hunger und Auswahl) und es gibt sehr

viele Mensen. Dabei sind je nach Vorliebe alle Mensen zu empfehlen. Man zahlt dort mit dem Studenten

Ausweis, den man vorher aufladen muss (vergleichbar zum KIT) – Aufladezeiten der Schalter,

insbesondere in den Ferien, beachten. Meist kann man durch draufdeuten erklären, was man essen

möchte, manchmal kann man auch auf einer Karte auswählen (Preis ca. 15 元).

Abbildung 4: Chinesische Menu, Mensa und frisch zubereitetes Mittagessen

Chinesisch Sprachkurs Wie bereits angeklungen, empfiehlt es sich den angebotenen Chinesisch Sprachkurs zu besuchen, nicht

nur um mehr als die drei wichtigsten Worte Chinesisch zu lernen, sondern auch um Leute kennen zu

lernen, gemeinsam verschiedenes zu unternehmen und möglicherweise Reisen zu planen. Falls man

nicht zu Semesterbeginn kommt, sollte man mit Summer reden, damit man trotzdem teilnehmen kann.

Zusätzlich zum Sprachkurs, kann man unter der Woche nachmittags von ca. 13 Uhr an im International

Students Office Chinesisch lernen, denn es kommen einige angehende Chinesisch Lehrer, welche dort

Erfahrung sammeln, sodass man als International ganz ungezwungen sein Chinesisch aufbessern kann.

Wer wirklich tiefer in die Sprache eintauchen möchte, dem ist es zu empfehlen sich - sobald ein gewisser

Level erreicht wurde – mit Chinesen in Chinesisch auszutauschen.

Reisen und Sightseeing Den Auslandsaufenthalt nur zwischen Wohnheim, Bibliothek und Sprachkurs zu verbringen kann ich auf

gar keinen Fall empfehlen. Sei es das abendliche Ausgehen mit Freunden im Süden des Campus in einer

der vielen Bars (Treffpunkt der meisten Ausländer ist PBD) dass man nicht missen möchte oder die

kostenfreien Clubs in Sanlitun, Wudakou etc., für Party ist es in Beijing nie die falsche Uhrzeit. Auf der

anderen Seite ist insbesondere ein Einblick in die Chinesische Kultur empfehlenswert. Aus diesem Grund

sollte man sich auch kulturell weiterbilden und Entdeckungen machen. Sofern man Chinesen persönlich

besser kennenlernt und sich die Gelegenheit dazu bietet, ist das gemeinsame Erkunden der Heimatstadt

und die chinesische Gastfreundschaft eine unausschlagbare Kombination.

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 9

Beijing und Umgebung In Beijing und der Reichweite des U-Bahn-Netzes gibt es bereits so viele unzählige Sehenswürdigkeiten,

dass ich nur wenige Worte darüber verlieren möchte. Am besten nimmt man sich einen Reiseführer nur

explizit für Beijing mit. Highlights wie Tiananmen, die Verbotene Stadt, das Nationalmuseum, die

chinesische Mauer, den Sommerpalast, den Himmelstempel, den Lamatempel oder die unzähligen Parks

und sonstigen Sehenswürdigkeiten sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Erreichbarkeit ist meist

sehr gut, zur Mauer kann per Reisegruppe oder mit einem Spezialzug oder sonstigen Möglichkeiten

nutzen. Für Kirchgänger (Achtung Christen sind in China ein eher kompliziertes und nicht unbedingt sehr

gutes Thema) gab es sogar sonntags Gottesdienste in Englischer und Französischer Sprache.

Entferntere Ziele China hat ein sehr gut funktionierendes Bahnsystem, mit dem man nahezu überall hinkommt. Die

Fortbewegung per Zug ist zu empfehlen, manchmal sind Flüge ähnlich günstig. Für Extremsparer lohnt

sich eine Reise in einem „Hard Seat“ Übernachtzug. Man kommt für wenig Geld in einer Nacht sehr weit,

ist nahe an der Bevölkerung, allerdings ist der Komfort nicht hervorragend. Dafür ist es eine Erfahrung.

Ansonsten ist man besser in einem Sleeper Abteil aufgehoben. Alternativ sind die Schnellzüge (高铁 –

gao tie) zu empfehlen. Diese fahren tatsächlich fast dauerhaft ca. 300km/h und legen zum Beispiel die

Strecke nach Shanghai in unter 5 Stunden zurück. Mit Anreise ist das zum Flugzeug konkurrenzfähig.

Außerdem sieht man mehr von der Landschaft. Zug (und Flug) kann man online buchen (z.B. ctrip.com

auch in Englisch, Tickets dann am Bahnhof abholen) oder mit Reisepass zum Bahnhof gehen,

vorausgesetzt man ist mit Chinesisch Kenntnissen ausgestattet oder hofft auf Hilfe durch andere.

Persönliche Erfahrungen Die Entscheidung für die Anfertigung der Bachelorarbeit im Rahmen des BIT-Programms gehört bisher

zu den Besten in meiner Studienlaufbahn. Über einen solchen Studienaufenthalt lässt sich neben den

vielen fachlichen bzw. persönlichen Entwicklungen, die Chinesische Kultur und Sprache signifikant

leichter verstehen, als ich es mir anders vorstellen kann. Wer bisher nur im europäischen Ausland

studiert hat, wird feststellen, wie unterschiedlich doch die Definition von Ausland sein kann. Man macht

unglaubliche Erfahrungen, welche einen zeitlebens prägen werden. Natürlich mag es dem ein oder

anderen sehr kompliziert vorkommen in ein Land zu gehen, in dem der Internet Anschluss eingeschränkt

ist, um eine Forschungsarbeit in der Informatik anzufertigen. Allerdings funktionierte die Betreuung vom

AIFB aus sehr gut. Es sollte erwähnt werden, dass es zwar einiges Ungewohntes gibt (aus deutscher

Sicht), jedoch gewöhnt man sich sehr schnell daran, z.B. im Rahmen seines Aufenthalts kein einziges Mal

selbst zu kochen und vermisst sonstige chinesische Angewohnheiten, wenn man zurückkommt. Sofern

man nicht als einziger Austauschstudent vom KIT dort ist, bekommt man von auch von den

verschiedenen anderen Arbeiten am Lehrstuhl mit. Insgesamt ist das Austauschprogramm eine

hervorragende Erfahrung, welche ich jedem empfehlen kann.

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BIT Programm Erfahrungsbericht Sommersemester 2016 Seite 10

Abbildung 5: Himmelstempel und Olympiastadion (letzteres bei hervorragendem Wetter) in Beijing

Hinweise/Links für den Chinaaufenthalt Im Folgenden ist eine unvollständige Liste mit Hinweisen zum Chinaaufenthalt. Auf jeden Fall sollte man

sich selbst noch weitergehend informieren.

Chinesisches Konto: Die An- und Abmeldung ist etwas umständlich, ich habe es nicht gebraucht, ist aber

für den Online Einkauf nötig. Alles vor Ort regelbar.

WeChat: das Chinesische Pendant zu WhatsApp jedoch deutlich umfangreicher (z.B. Zahlen per App).

Auf jeden Fall vor dem Abflug installieren. Vor Ort kann man dann auch damit bezahlen (chin. Konto).

Pleco: Dein Freund und Helfer in allen Situationen. Eine App um chinesische Zeichen/Lautschrift in

Englisch und umgekehrt zu Übersetzten. Man kann Zeichen scannen und selbst schreiben. Unverzichtbar

BaiduMaps/AMaps: Navigation inkl. Der öffentlichen Verkehrsmittel.

Je nach Vorlieben sollte man sich eine der vielen Apps zum aktuellen Luftverschmutzungsgrad

installieren.

Es ist immer und überall eine Rolle Toilettenpapier mitzuführen, ebenso ist die Mitnahme von

Desinfektionsspray zu empfehlen, die öffentlichen Toiletten entsprechen nicht deutschem Standard.