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483 Beton- und Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 7 Persönliches/Bücher Dialma Jakob Bänziger: Brückenbau 1960–2005 Theiler Druck AG, Wollerau, 2009, 394 Seiten Mit diesem Buch legt einer der bekann- testen Schweizer Bauingenieure (geb. 1927) seine Autobiographie vor – ein Le- ckerbissen für Fachleute, geeignet, Junge für den Beruf des Bauingenieurs zu be- geistern und den Blick der diesen Beruf Ausübenden auf das Wesentliche ihrer Tätigkeit zu lenken. Nach seinem Diplom als Bauinge- nieur an der ETH (1951) war Bänziger zuerst in der Bauunternehmung und im Ingenieurbüro Locher & Cie. tätig, vor- wiegend als Baustellen-Ingenieur im Wasserkraftwerkbau. Anschließend arbeitete er im Inge- nieurbüro Hans Eichenberger, Zürich, namentlich als Projekt- und Bauleiter für das Kraftwerk Melchsee-Frutt und dann als Projektleiter für die Weinland- brücke Andelfingen, ein Pionierwerk der Spannbetonbauweise. Schließlich lernte er während eines knappen Jahres bei der Sektion für Brückenbau der Kreisdirek- tion III der Schweizerischen Bundes- bahnen (SBB) auch die Bauherrenseite von innen kennen. Derart vorbereitet eröffnete Bänziger 1959 sein eigenes Ingenieurbüro in Zürich, das er sukzessive mit Zweig- niederlassungen in der Ostschweiz und Graubünden sowie im Mittelland aus- baute und durch die Integration jünge- rer Partner breit abstützte. 1999 übergab er den Vorsitz der Geschäftsleitung an Albert Köppel. Seit 2004 leiten seine Partner die Bänziger Partner AG mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mit- arbeitern und Bänziger als Berater. Mit seinem Ingenieurbüro war Dial- ma Jakob Bänziger bis 2004 für rund 500 ausgeführte Brückenbauwerke als Projektverfasser bzw. Bauleiter verant- wortlich. Von 1960 bis 1999 nahm er an 50 Brücken-Wettbewerben teil, oft in Arbeitsgemeinschaft mit Bauunterneh- mungen oder andern Planern. Dabei war er überaus erfolgreich. Sein Büro wurde bei über 40% der Wettbewerbe Bücher wissenschaftlichen Meinungsstreit ge- fördert. Wir möchten stellvertretend für eine große Zahl von Bauingenieuren, die Leser der Zeitschrift BAUTECHNIK sind, herzlich zum Geburtstag gratulie- ren, uns für die geleistete Arbeit sehr be- danken und für die Zukunft beste Ge- sundheit und alles Gute wünschen. Prof. i.R. Dr.-Ing. Jürgen Stritzke Prof. i.R. Dr.-Ing. habil. Heinz Opitz TU Dresden, Institut für Massivbau Die Zeitschrift BAUTECHNIK deckt durch interessante, praxisorientierte und wissenstheoretische Themen den ge- samten Bereich des konstruktiven Bau- ingenieurs ab. Mit Engagement, Fleiß und großer Sachkenntnis hat die Chef- redakteurin Frau Dr. Greiner-Mai die Beiträge zusammengestellt und monat- lich interessantes Wissen aus Praxis und Forschung vermittelt. Zu Ihrem 65. Geburtstag gratuliert die Redaktion BETON- UND STAHLBETONBAU ganz herzlich und dankt Ihr für die Zusammenarbeit. Für den weiteren Lebensabschnitt wünschen wir Frau Dr. Greiner-Mai Gesundheit, Lebens- freude und weiterhin Begeisterung für interessante Ingenieurbauwerke. Die Redaktion Beton- und Stahlbetonbau, Wien Ernst Karl Schneider gestorben Der Bauingenieur, Lektor und langjähri- ge Verlagsleiter Dipl.-Ing. Ernst Karl Schneider ist am 1. Juni 2010 im Alter von 71 Jahren in Kleinmachnow bei Berlin verstorben. Auch wenn er in den letzten Jahren nicht sehr gesund war, kam sein Tod doch überraschend. Schneider war von 1983 bis 1999 Ge- schäftsführer des traditionsreichen Ver- lags für Bauingenieure Ernst & Sohn und hat nach dessen Übernahme durch den Verlag Chemie VCH Weinheim die Geschicke des Hauses unter den nicht einfachen Verhältnissen einer Konzern- bildung geleitet und auch wieder als Verlag für Architektur und Architekten nachhaltig geprägt. Obgleich einer der erfolgreichsten Eigentümer des Verlages, Herr Georg Ernst, der in der ersten Hälfte des 20. Jh. die technischen Neuerungen im Bau- wesen erkannt und kompetent publizis- tisch begleitet hatte – mit dem Titel eines Dr.-Ing. E. h. der Technischen Hochschule Breslau ausgezeichnet wor- den war – gab es bis zur Übernahme der Geschäftsführung durch Ernst Karl Schneider keinen ausgebildeten Bau- ingenieur in der Spitze des Verlags für Architektur und technische Wissen- schaften, Wilhelm Ernst & Sohn. Schneider hat die Ingenieurkompetenz unter den Mitarbeitern für Lektorat und Schriftleitung als notwendig erkannt und in der Folge z. T. bis zu sieben Ab- solventen bautechnischer Fakultäten im Verlag beschäftigt. Unter seiner Ägide erschienen ab 1985 wieder Architekturtitel bei Ernst & Sohn und damit viele große und be- kannte Namen von Vertretern der Bau- kunst aus Vergangenheit und Gegen- wart, was dem Verlag zeitweilig einen beachteten Platz unter den wichtigen deutschen Architekturverlagen ver- schaffte. Die aus wirtschaftlichen Gründen Ende 1995 erfolgte Einstellung des Programms wurde in Architekten- kreisen mit Bedauern zur Kenntnis ge- nommen. Schneiders uneingeschränktes Inte- resse galt allerdings anspruchsvoller Literatur für Bauingenieure. Der Idee, die der Schriftleiter der Zeitschrift Beton- und Stahlbetonbau, Dr. Klaus Stiglat, um 1986 an den Verlag heran- trug, einen Preis für herausragende Leis- tungen im Konstruktiven Ingenieurbau zu stiften, stand Herr Schneider nicht nur wohlwollend gegenüber, sondern er hat sie erfolgreich in die Tat um- gesetzt. Der seither alle zwei Jahre aus- gelobte „Ingenieurbau-Preis von Ernst & Sohn“ wird 2010 zum 12. Mal ver- geben. Für Autoren und Mitarbeiter war Ernst Karl Schneider ein geschätzter Partner, dessen Rat zählte. Durch seine besonderen Fähigkeiten, die wesent- lichen Probleme zu erkennen und mit Hilfe oftmals pragmatischer Ansätze zu deren Lösung beizutragen, erzeugte er ein angenehmes Betriebsklima. Nach einem weiteren Eigentümer- wechsel und einer Personalumbildung 1999 verließ Schneider Ernst & Sohn. Ein Jahr später nahm er Kontakt zu seinem Namensvetter Professor Klaus- Jürgen Schneider auf, gemeinsam führ- ten sie den in Berlin neu gegründeten Verlag BauWerk zum erfolgreichen Unternehmen in der Branche. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, der er sehr fehlen wird. Wir früheren Kollegen und Freunde werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten. Dr.-Ing. Doris Greiner-Mai, Berlin

Ernst Karl Schneider gestorben

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483Beton- und Stahlbetonbau 105 (2010), Heft 7

Persönliches/Bücher

Dialma Jakob Bänziger: Brückenbau1960–2005

Theiler Druck AG, Wollerau, 2009,394 Seiten

Mit diesem Buch legt einer der bekann-testen Schweizer Bauingenieure (geb.1927) seine Autobiographie vor – ein Le-ckerbissen für Fachleute, geeignet, Jungefür den Beruf des Bauingenieurs zu be-geistern und den Blick der diesen BerufAusübenden auf das Wesentliche ihrerTätigkeit zu lenken.

Nach seinem Diplom als Bauinge-nieur an der ETH (1951) war Bänzigerzuerst in der Bauunternehmung und imIngenieurbüro Locher & Cie. tätig, vor-wiegend als Baustellen-Ingenieur imWasserkraftwerkbau.

Anschließend arbeitete er im Inge-nieurbüro Hans Eichenberger, Zürich,namentlich als Projekt- und Bauleiterfür das Kraftwerk Melchsee-Frutt unddann als Projektleiter für die Weinland-brücke Andelfingen, ein Pionierwerk derSpannbetonbauweise. Schließlich lernteer während eines knappen Jahres bei derSektion für Brückenbau der Kreisdirek-tion III der Schweizerischen Bundes-bahnen (SBB) auch die Bauherrenseitevon innen kennen.

Derart vorbereitet eröffnete Bänziger1959 sein eigenes Ingenieurbüro inZürich, das er sukzessive mit Zweig-niederlassungen in der Ostschweiz undGraubünden sowie im Mittelland aus-baute und durch die Integration jünge-rer Partner breit abstützte. 1999 übergaber den Vorsitz der Geschäftsleitung anAlbert Köppel. Seit 2004 leiten seinePartner die Bänziger Partner AG mitrund 100 Mitarbeiterinnen und Mit-arbeitern und Bänziger als Berater.

Mit seinem Ingenieurbüro war Dial-ma Jakob Bänziger bis 2004 für rund500 ausgeführte Brückenbauwerke alsProjektverfasser bzw. Bauleiter verant-wortlich. Von 1960 bis 1999 nahm er an50 Brücken-Wettbewerben teil, oft inArbeitsgemeinschaft mit Bauunterneh-mungen oder andern Planern. Dabeiwar er überaus erfolgreich. Sein Bürowurde bei über 40% der Wettbewerbe

Bücher

wissenschaftlichen Meinungsstreit ge-fördert.

Wir möchten stellvertretend für einegroße Zahl von Bauingenieuren, dieLeser der Zeitschrift BAUTECHNIKsind, herzlich zum Geburtstag gratulie-ren, uns für die geleistete Arbeit sehr be-danken und für die Zukunft beste Ge-sundheit und alles Gute wünschen.

Prof. i.R. Dr.-Ing. Jürgen StritzkeProf. i.R. Dr.-Ing. habil. Heinz OpitzTU Dresden, Institut für Massivbau

Die Zeitschrift BAUTECHNIK decktdurch interessante, praxisorientierte undwissenstheoretische Themen den ge-samten Bereich des konstruktiven Bau-ingenieurs ab. Mit Engagement, Fleißund großer Sachkenntnis hat die Chef-redakteurin Frau Dr. Greiner-Mai dieBeiträge zusammengestellt und monat-lich interessantes Wissen aus Praxis und Forschung vermittelt. Zu Ihrem65. Geburtstag gratuliert die RedaktionBETON- UND STAHLBETONBAUganz herzlich und dankt Ihr für dieZusammenarbeit. Für den weiterenLebensabschnitt wünschen wir Frau Dr. Greiner-Mai Gesundheit, Lebens-freude und weiterhin Begeisterung fürinteressante Ingenieurbauwerke.

Die Redaktion Beton- und Stahlbetonbau, Wien

Ernst Karl Schneider gestorben

Der Bauingenieur, Lektor und langjähri-ge Verlagsleiter Dipl.-Ing. Ernst KarlSchneider ist am 1. Juni 2010 im Altervon 71 Jahren in Kleinmachnow beiBerlin verstorben. Auch wenn er in denletzten Jahren nicht sehr gesund war,kam sein Tod doch überraschend.

Schneider war von 1983 bis 1999 Ge-schäftsführer des traditionsreichen Ver-lags für Bauingenieure Ernst & Sohnund hat nach dessen Übernahme durchden Verlag Chemie VCH Weinheim dieGeschicke des Hauses unter den nichteinfachen Verhältnissen einer Konzern-

bildung geleitet und auch wieder alsVerlag für Architektur und Architektennachhaltig geprägt.

Obgleich einer der erfolgreichstenEigentümer des Verlages, Herr GeorgErnst, der in der ersten Hälfte des 20. Jh.die technischen Neuerungen im Bau-wesen erkannt und kompetent publizis-tisch begleitet hatte – mit dem Titeleines Dr.-Ing. E. h. der TechnischenHochschule Breslau ausgezeichnet wor-den war – gab es bis zur Übernahme derGeschäftsführung durch Ernst KarlSchneider keinen ausgebildeten Bau-ingenieur in der Spitze des Verlags fürArchitektur und technische Wissen-schaften, Wilhelm Ernst & Sohn.Schneider hat die Ingenieurkompetenzunter den Mitarbeitern für Lektorat undSchriftleitung als notwendig erkanntund in der Folge z. T. bis zu sieben Ab-solventen bautechnischer Fakultäten imVerlag beschäftigt.

Unter seiner Ägide erschienen ab1985 wieder Architekturtitel bei Ernst &Sohn und damit viele große und be-kannte Namen von Vertretern der Bau-kunst aus Vergangenheit und Gegen-wart, was dem Verlag zeitweilig einenbeachteten Platz unter den wichtigendeutschen Architekturverlagen ver-schaffte. Die aus wirtschaftlichenGründen Ende 1995 erfolgte Einstellungdes Programms wurde in Architekten-kreisen mit Bedauern zur Kenntnis ge-nommen.

Schneiders uneingeschränktes Inte-resse galt allerdings anspruchsvollerLiteratur für Bauingenieure. Der Idee,die der Schriftleiter der ZeitschriftBeton- und Stahlbetonbau, Dr. KlausStiglat, um 1986 an den Verlag heran-trug, einen Preis für herausragende Leis-tungen im Konstruktiven Ingenieurbauzu stiften, stand Herr Schneider nichtnur wohlwollend gegenüber, sondern er hat sie erfolgreich in die Tat um-gesetzt. Der seither alle zwei Jahre aus-gelobte „Ingenieurbau-Preis von Ernst& Sohn“ wird 2010 zum 12. Mal ver-geben.

Für Autoren und Mitarbeiter warErnst Karl Schneider ein geschätzterPartner, dessen Rat zählte. Durch seinebesonderen Fähigkeiten, die wesent-lichen Probleme zu erkennen und mitHilfe oftmals pragmatischer Ansätze zuderen Lösung beizutragen, erzeugte erein angenehmes Betriebsklima.

Nach einem weiteren Eigentümer-wechsel und einer Personalumbildung1999 verließ Schneider Ernst & Sohn.Ein Jahr später nahm er Kontakt zuseinem Namensvetter Professor Klaus-Jürgen Schneider auf, gemeinsam führ-ten sie den in Berlin neu gegründetenVerlag BauWerk zum erfolgreichenUnternehmen in der Branche.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie,der er sehr fehlen wird. Wir früherenKollegen und Freunde werden ihn indankbarer Erinnerung behalten.

Dr.-Ing. Doris Greiner-Mai, Berlin