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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad in Zusammenarbeit mit JRK Aglasterhausen und Martin Ludäscher

Erste Hilfe Handbuch

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Hier finden Sie alles wichtige zur richtigen Ersten Hilfe

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Page 1: Erste Hilfe Handbuch

Erste Hilfe Notfall-Handbuch

Daniel Konrad in Zusammenarbeit mit JRK Aglasterhausen

und Martin Ludäscher

Page 2: Erste Hilfe Handbuch

Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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Inhaltsverzeichnis: 1 DIE UNFALL-BASICS.................................. .................................................................................. 4

1.1 DIE RETTUNGSKETTE ............................................................................................................... 4 1.2 DER NOTRUF ........................................................................................................................... 4 1.3 ALLGEMEINES: SOFORTMAßNAHMEN ......................................................................................... 4

2 VERBRENNUNGEN UND VERBRÜHUNGEN..................... ......................................................... 5

2.1 URSACHEN:.............................................................................................................................. 5 2.2 FOLGEN: .................................................................................................................................. 5 2.3 ERKENNEN: .............................................................................................................................. 5 2.4 MAßNAHMEN: ........................................................................................................................... 5

3 DER SCHOCK................................................................................................................................ 6

3.1 URSACHEN:.............................................................................................................................. 6 3.2 ERKENNEN: .............................................................................................................................. 6 3.3 MAßNAHMEN: ........................................................................................................................... 6

4 UNTERKÜHLUNG/ERFRIERUNG............................ ..................................................................... 7

4.1 URSACHEN:.............................................................................................................................. 7 4.2 ERKENNEN: .............................................................................................................................. 7 4.3 MAßNAHMEN: ........................................................................................................................... 7

5 VERÄTZUNGEN............................................................................................................................. 8

5.1 URSACHEN:.............................................................................................................................. 8 5.2 ERKENNEN: .............................................................................................................................. 8 5.3 GEFAHREN:.............................................................................................................................. 8 5.4 MAßNAHMEN BEI VERÄTZUNGEN ............................................................................................... 8

6 VERGIFTUNGEN ........................................................................................................................... 9

6.1 URSACHEN:.............................................................................................................................. 9 6.2 GEFAHREN:.............................................................................................................................. 9 6.3 ERKENNUNGSMERKMALE: ......................................................................................................... 9 6.4 MAßNAHMEN BEI VERGIFTUNGEN .............................................................................................. 9

7 ELEKTROUNFÄLLE..................................... ............................................................................... 10

7.1 NIEDERSPANNUNGSBEREICH:.................................................................................................. 10 7.2 HOCHSPANNUNGSBEREICH: .................................................................................................... 10

8 DER HERZINFARKT.................................... ................................................................................ 11

8.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 11 8.2 MAßNAHMEN: ......................................................................................................................... 11

9 SCHLAGANFALL: ...................................... ................................................................................. 12

9.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 12 9.2 MAßNAHMEN: ......................................................................................................................... 12

10 HIRNBLUTUNG: ....................................... ................................................................................... 13

10.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 13 10.2 MAßNAHMEN: ........................................................................................................................ 13

11 GEHIRNERSCHÜTTERUNG ....................................................................................................... 14

11.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 14 11.2 MAßNAHMEN: ......................................................................................................................... 14

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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Inhaltsverzeichnis: 12 KNOCHENBRUCH (FRAKTUR)............................. ..................................................................... 15

12.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 15 12.2 ALLGEMEINE MAßNAHMEN: ..................................................................................................... 15

13 GELENKVERLETZUNGEN ................................. ........................................................................ 16

13.1 ERKENNEN: ............................................................................................................................ 16 13.2 ALLGEMEINE MAßNAHMEN: ..................................................................................................... 17

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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1 Die Unfall-Basics

1.1 Die Rettungskette

1.2 Der Notruf

1.3 Allgemeines: Sofortmaßnahmen

� stabile Seitenlage � Absichern der Unfallstelle (100 m Warndreieck) � Retten aus der Gefahrenzone � Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) � stark blutende Wunden verbinden � Schockbekämpfung

WO? Unfallort, Straße, Hausnummer WAS? was ist passiert, z. B. Verkehrsunfall,

Elektrounfall, oder Brandunfall WIE VIELE? wie viele Verletzte WELCHE Verletzungen? (z. B. Atemstillstand, Kreislaufstillstand,

Verbrennungen, starke Blutungen, Vergiftungen, Stromschlag)

WARTEN auf Rückfrage Evtl. was nicht verstanden

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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2.2 Folgen:

Störungen der Vitalfunktionen (bei einer Ausdehnung von ca. 15 % beim Erwachsenen und ca. 8-10 % bei Kleinkindern besteht akute Schockgefahr)

Haut- und Gewebeschädigungen

Infektionen

Flüssigkeits- und Elektrolytverluste

evtl. Verbrennungen im Gesicht bzw. Mund/Rachenraum

2.3 Erkennen:

Brandwunden unterschiedlicher Verbrennungsgrade

1. Grad Hautrötungen, Schwellung, Schmerz (es ist nur die oberste Hautschicht betroffen; Regeneration vollständig möglich)

2. Grad Blasenbildung (auch tiefere Hautschichten betroffen; Regeneration möglich)

3. Grad tiefergehende Gewebeschädigungen bis zur Verkohlung (teilweise völlige Zerstörung der Haut; keine Regeneration)

Schockanzeichen

2.4 Maßnahmen:

Bestehende Kleiderbrände löschen

Entfernen von nicht mit der Brandwunde verklebter Kleidungsstücke

Kühlen (15 - 20 min.); Extremitäten: fließendes Wasser; Körperstamm bzw. Kopf: Abtupfen mit feuchten Tüchern

Schockbekämpfung, Schocklagerung

keimfreie Wundabdeckung (Verbandtuch)

bei Verbrühungen: durchtränkte Kleidung entfernen (Eigenschutz beachten!)

bei Gesichtsverletzungen: keine Bedeckung; ggf. auf Verbrennungen im Mund-/Rachenraum achten!

2 Verbrennungen und Verbrühungen

2.1 Ursachen:

Strahlen (z.B. Sonnenbrand) Reibungshitze Blitzschlag

heiße Gegenstände elektrischer Strom heiße Dämpfe

Flammen heiße Flüssigkeiten flüssiges Metall

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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ständige Kontrolle der Vitalfunktionen, Blutdruckmessung

3 Der Schock

3.1 Ursachen:

� starke Blutung � Brandwunden � Insektenstiche (Allergie) � Angst, Schreck, Schmerz

3.2 Erkennen:

� kalte Haut � blaß � Blaufärbung (Nase, Ohren, Mund) � Schweiß auf der Stirn � schneller und schwacher Puls � Teilnahmslosigkeit

3.3 Maßnahmen:

� ggf. Blutstillung � Schocklage � Wärme erhalten � für Ruhe sorgen � ständige Betreuung (unterhalten) � Puls und Atmung kontrollieren � Notruf

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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4 Unterkühlung/Erfrierung

4.1 Ursachen:

� Aufenthalt im Kalten in nasser Kleidung � Sturz ins kalte Wasser � zu wenig Bewegung im Kalten � Aufenthalt im Kalten nach Alkohol- oder

Schlafmittelmißbrauch � Liegen auf kalter, nasser Straße

4.2 Erkennen:

� zittern � bläuliche Verfärbung der Haut � Absinken der Körpertemperatur � schwacher Puls und schwache Atmung � Arme und Beine steif

A C H T U N G: nicht bewegen, nicht massieren!!!

4.3 Maßnahmen:

� wärmen � ständige Kontrolle von Puls und Atmung � ggf. stabile Seitenlage oder sogar Atemspende � Notruf !! � gezuckerte, warme Flüssifkeit zum Trinken geben (kein Alkohol !!)

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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5 Verätzungen

5.1 Ursachen:

� Säuren und Laugen

5.2 Erkennen:

� Rötung der Augen oder der Haut � starke, kräftige Schmerzen � Wunde � Blutungen

5.3 Gefahren:

� Erblinden � Infektionsgefahr � Schock � tiefere Wunde

5.4 Maßnahmen bei Verätzungen

Mund, Magen, Speiseröhre:

� Wasser geben � Schockbekämpfung � Notruf � nicht zum Erbrechen bringen !!!!!!!!!!

Augen:

� mit Wasser ausspülen, ca. 20 Minuten � Person hinlegen � steril abdecken, beide Augen

Haut:

� Kleidung ausziehen � Notruf � mit Wasser spülen

Page 9: Erste Hilfe Handbuch

Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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6 Vergiftungen

6.1 Ursachen:

� Schlangenbiss � Rauchvergiftung � Verbrennungsvergiftung � Lebensmittelvergiftung � Medikamentenvergiftung � Giftpilze � Reinigungsmittel � Alkohol

6.2 Gefahren:

� Lähmung � Schock � Bewußtlosigkeit � Atemstillstand � Herzstillstand � Gehirnschäden � Leberschäden � Nierenschäden

6.3 Erkennungsmerkmale:

� Schock � Atemschwierigkeiten � Bewußtlosigkeit � Herz- und Atemstillstand � Erbrechen und Übelkeit � Schwindelgefühl und Kopfschmerzen

6.4 Maßnahmen bei Vergiftungen

� Notruf � Beruhigung � ggf. stabile Seitenlage � ggf. Schocklage

� Nicht zum Erbrechen bringen!!!

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7 Elektrounfälle Arten: Niederspannungsbereich und Hochspannungsbereich Was kann passieren?

- Haut- und Gewebeschäden, - Verbrennungen, - Herzflimmern bis zum Herzstillstand, - Verkrampfung von Muskeln, - Schäden am Gehirn und Nervensystem, - Bewusstlosigkeit.

7.1 Niederspannungsbereich: Ursachen: Fön in der Wanne, nicht fachmännisches reparieren von Geräten usw. Maßnahmen:

� An eigene Sicherheit denken, also nicht selbst in den Stromkreis kommen.

� Stromkreis unterbrechen, durch Stecker ziehen oder Hauptsicherung ausschalten.

� Falls das nicht klappt, versuchen das Opfer mit einem nichtleitenden Gegenstand aus dem Stromkreis wegzuziehen.

� Vitalfunktionen überprüfen und entsprechend reagieren, sprich Stabile Seitenlage, HLW usw.

� Notruf � ggf. Brandwunden versorgen.

7.2 Hochspannungsbereich: Ursachen: Nicht beachten die Sicherheitshinweise, z.B. bei einem Umspannwerk oder beim Erklimmen eines Hochspannungsmasts. Maßnahmen:

� Sofort einen Notruf absetzen. � Die Bergung erfolgt ausschließlich durch

Fachpersonal. � Wenn dann noch Hilfe benötigt: HLW und

Brandwunden versorgen Der Strom kann in Form eines Lichtbogens überspringen: Sicherheitsabstand von mind. 5m!!!

Stommarken

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8 Der Herzinfarkt Ein Herzinfarkt ist ein absoluter Notfall, bei dem jede Minute zählt! Ohne schnelle Hilfe kann der akute Verschluss einer Herzkranzarterie tödlich enden. Je schneller aber das verschlossene Gefäß wieder geöffnet wird, desto besser sind die Überlebenschancen und desto geringer fallen oft die Schäden am Herzmuskel aus.

8.1 Erkennen:

� Starke Schmerzen in der Brust, die bis in den linken Arm, die Schulter, den Hals, dem Kiefer oder den Oberbauch ausstrahlen können.

� Dazu kommen ein starkes Engegefühl (Brustenge), � Allgemeine Schwäche � Kurzatmigkeit/Atemnot. � Angstzustände bis hin zu Todesangst. � Blass-grau Gesichtsfarbe und Schweißausbruch (kalter Schweiß). � In einigen Fällen treten Übelkeit und Erbrechen auf.

8.2 Maßnahmen:

� Notarzt (Notruf: 112) alarmieren.

� Den Patienten nicht aus den Augen lassen und regelmäßig sein Bewusstsein und seine Atmung kontrollieren.

� Ist der Patient nicht bewusstlos, sollte man ihn vorsichtig in eine bequeme, liegende (bei Atemnot sitzende) Position bringen. Der Oberkörper sollte erhöht gelagert sein, um das geschwächte Herz zu entlasten.

� Man sollte einengende Kleidungsstücke wie Hemdkragen oder Gürtel öffnen.

� Für Ruhe in der unmittelbaren Umgebung des Patienten sorgen

� Verliert der Patient das Bewusstsein, sofort in die stabile Seitenlage bringen.

� Setzt seine Atmung aus, sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen und sie bis zum Eintreffen des Notarztes weiterführen!

� Auf keinen Fall den Patienten selbst ins Krankenhaus bringen.

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9 Schlaganfall: Unter Schlaganfall versteht man die Verstopfung eines Blutgefäßes im Gehirn. Dabei kommt es zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Es entstehen Ausfall Erscheinungen, wie z. B. das Sprechen, die Motorik, die Artikulation oder sogar das Versagen der Vitalfunktionen. Wird ein Schlaganfall nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, bleiben bleibende Schäden zurück oder der Patient verstirbt sogar.

9.1 Erkennen:

� Verwirrtheit � Taubheitsgefühl in den Extremitäten � Sprach- und Wortfindungsstörrungen � Herabhängender Mundwinkel mit Speichelfluss � Einseitige Sehstörung � Halbseitige Lähmung � Übelkeit, Schwindel und Erbrechen � evtl. Krämpfe

9.2 Maßnahmen:

� Notarzt (Notruf: 112) alarmieren.

� Den Patienten nicht aus den Augen lassen und regelmäßig sein Bewusstsein und seine Atmung kontrollieren.

� Liegend mit leicht erhöhten Kopf-Schulter-Bereich, ca. 30 Grad lagern. Diese Lagerung ist hilfreich, um den Blutdruck im Kopf ein wenig zu senken.

� Für Ruhe in der unmittelbaren Umgebung des Patienten sorgen

� Verliert der Patient das Bewusstsein, sofort in die stabile Seitenlage bringen.

� Setzt seine Atmung aus, sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen und sie bis zum Eintreffen des Notarztes weiterführen!

� Auf keinen Fall den Patienten selbst ins Krankenhaus bringen.

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10 Hirnblutung: Bei einer Hirnblutung platzt ein Gefäß im Gehirn, dies kann verschiedene Ursachen haben. Oft ist ein erhöhter Blutdruck, oder ein Schlag auf den Kopf der Auslöser, seltener kommt auch eine geplatzte Aussackung eines Gefäßes (Aneurysma) in Frage. Starke körperliche Anstrengung kann auch ein Gefäß platzen lassen. Bei angeborener Gefäßschwäche ist auch eine Hirnblutung möglich. Durch die Blutung entsteht ein Bluterguss zwischen Gehirn und Schädeldach, der so entstehende Hirndruck führt zum Tod durch Versagen der Vitalfunktionen.

10.1 Erkennen:

� Kopfschmerzen

� Übelkeit und

� Erbrechen

� Krampfanfall

� Bewusstlosigkeit

� Halbseitenlähmung

� ungleich weite Pupillen

10.2 Maßnahmen:

� Notruf (112)

� Gegebenenfalls lebensrettende Sofortmaßnahmen durchführen

� ggf. Wunden bedecken, ohne

Druck auszuüben

� Kopf und Oberkörper erhöht lagern (wenn Patient bei Bewusstsein)

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� Bewusstlose Patienten auf die unverletzte Seite lagern (stabile Seitenlage)

11 Gehirnerschütterung Sie entsteht durch äußere Gewalteinwirkung auf den Schädel. Dabei wird das Gehirn, welches in der Gehirnflüssigkeit „schwimmt“ nach vorne und wieder zurück gegen die Schädeldecke geschleudert. Das Gehirn schwillt an. Gefahr: Hirndruck entsteht, dies kann zur Folge haben, dass die Vitalfunktionen versagen.

11.1 Erkennen:

� Bewusstlosigkeit � Erbrechen � Keine Erinnerung an das Unfallgeschehen � Kopfschmerz � Schwindel � Übelkeit

11.2 Maßnahmen:

� Notruf (112) � Den Patienten hinlegen � Kopf leicht erhöht lagern � Wenn nötig, Hilfe beim Erbrechen � Wärmeerhaltung � Verletzungen am Kopf verbinden � Bei Bewusstlosigkeit -> Stabile Seitenlage � Ansprechen, beruhigen

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12 Knochenbruch (Fraktur) Ein Knochenbruch (Fraktur) entsteht meist durch Gewalteinwirkung, z.B. Sturz oder Verdrehung. Grundsätzlich wird zwischen geschlossenen und offenen Brüchen unterschieden. Beim geschlossenen Bruch ist die Haut im Bruchbereich nicht verletzt. Es ist also keine Wunde vorhanden, und es besteht somit auch keine Infektionsgefahr. Beim offenen Bruch befindet sich dagegen im Bruchbereich eine Wunde. Gelegentlich ragen Knochenstücke aus der Wunde heraus. Für Wunde und Knochen besteht erhebliche Infektionsgefahr, wodurch der Heilungsprozess verzögert wird.

12.1 Erkennen:

� Abnorme Lage � Abnorme Beweglichkeit � Schwellung � Knochen sichtbar � Starke Schmerzen bei Bewegung

12.2 Allgemeine Maßnahmen:

� Notruf (112)

� Offene Brüche sofort mit keimfreien Wundauflagen oder einem Verbandtuch bedecken.

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Erste Hilfe Notfall-Handbuch Daniel Konrad

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� Der Bruchbereich ist über die angrenzenden Gelenke hinaus mit geeignetem weichem Polstermaterial ruhigzustellen.

� Den Verletzten zu decken und betreuen, bis der Rettungsdienst eintrifft.

� Wenn sich ein Schock entwickelt, den Verletzten flach lagern, allerdings ohne die Beine erhöht zu lagern.

� Bei geschlossenen Brüchen entwickelt sich oft eine Schwellung, diese kann man mit kalten Umschlägen versorgen. Die Kühlung lindert zudem die Schmerzen.

13 Gelenkverletzungen Durch Gewalteinwirkungen auf Gelenke können Verstauchungen, Verrenkungen, Bänderrisse oder Gelenkbrüche entstehen. Durch die Verletzung von Blutgefäßen entwickeln sich oft beträchtliche Schwellungen. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Gelenkverletzungen sind sehr schmerzhaft.

Verstauchungen Bei einer Verstauchung werden die Gelenkteile mit Gewalt gegeneinander verschoben oder kurzzeitig voneinander getrennt. Dabei werden die Bänder, die die Gelenkkapsel bilden, oft erheblich überdehnt. Innen liegende Blutgefäße werden verletzt, und es bildet sich eine Schwellung. Verrenkung Die Verrenkung (Luxation) ist eine Trennung und Verschiebung der Gelenkanteile. Die gegeneinander verschobenen Gelenkteile nehmen ihre ursprüngliche Stellung nicht wieder ein; sie befinden sich in einer abnormen Stellung.

13.1 Erkennen:

� Eingeschränkte Beweglichkeit � Schwellung � Starke Schmerzen bei Bewegung

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13.2 Allgemeine Maßnahmen: Verrenkte Gelenke dürfen nur von einem Arzt eingerenkt werden!

� Das verletzte Gelenk nicht mehr belasten und ruhig stellen.

� Die Schwellung sollte man z.B. mit kalten Umschlägen, Eisbeuteln o.Ä. nachhaltig kühlen.

� Der Betroffene muss zum Arzt (Notruf), damit eine sichere Diagnose gestellt wird und andere Verletzungen, wie z.B. ein Bänderriss oder Gelenkbruch, ausgeschlossen bzw. rechtzeitig erkannt werden kann.