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Mitteilen 4/2013 Ursberger Josefsbote B 08038

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Mitteilen

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UrsbergerJosefsbote

B 08038

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Inhalt

Erscheinungsweise: Vierteljährlich. Herausgeber: St. Josefskongregation Ursberg. Redaktion Josefsbote, c/o ReferatÖffentlichkeitsarbeit, 86513 Ursberg. Redaktionsteam: Pater Benedikt Grimm OFM, Christian Pagel, Sr. M. ChristianeSchrom CSJ, Paul Steghöfer, Sr. M. Lucia Tremel CSJ, Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ. Layout: Paul Steghöfer. Druck:Auer Buch +Medien GmbH,86609 Donauwörth.Versand/Vertrieb:Angelika Baur,Tel.08281 92-3031.Bezugspreis: DurchSpenden abgegolten. Bilder: Titel: Wildenauer; S. 5: retirements.com; S. 6: Steghöfer (l), wikimedia.org (M); episcopal-digitnetwork.com (r); S. 7: newyorkentspecialist.com (l), adrienchan.files.wordpress.com (M), stunnurse.com (r); S. 9:my-walls.net; S. 10: foodmatters.org; S. 13: Förderstätte Ursberg (2,M); Wildenauer (u); S. 15: Steghöfer; S. 16: amazona-was.com; S. 17: wordpress.com; S. 18: 2.bp.blogspot.com; S. 19: deaconessministries.org; S 21: Steghöfer; s. 22: Gu-genberger (o), Bestle (M), Steghöfer (u); S. 23: Steghöfer; S. 25: Wildenauer; S. 27/28: Drexel; S. 32: FörderschulenFür unaufgefordert zugesandte Artikel besteht kein Anspruch auf Rücksendung!

Mit auf demWegIm Anfang war das Wort S. 04

Lk 7,35–50Wie sich Jesus den Menschen mitteilt S. 10

Ordenszeitschriften – warum?Der Ursberger Josefsbote – Wir teilen uns mit S. 12

Ein besonders kommunikationsfreudiger Mensch – mit einer ganz besonderen SpracheEin besonderer Mensch S. 14

S. 16

Gott weint S. 20

Neu auf dem BüchertischBuchtipps S. 29

Ein Fest der Treue und des DankesFranziskustag 2013 S. 24

Die OrdenstrachtMitteilen durch Symbole S. 26

Verstorbene aus unseren ReihenIm Gedenken S. 33

Spendenkonten St. Josefskongregation IBAN DE97750903000000121762BIC GENODEF1M05

Stiftung Dominikus-Ringeisen-Werk IBAN DE80750903000000137200BIC GENODEF1M05

Bank: Liga Augsburg

Impressum

Applaus, Applaus für deine WorteRunter von den Bäumen

Gedenken an Euthanasieopfer am Ort ihrer Ermordung

Herzlichen Dank für Ihre Spende!Für Spenden ab 15,- erhalten Sie von uns eine Spendenbestätigung.Für Spenden bis 15,- gilt der Bankbeleg für die Einreichung beim Finanzamt.

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Editorial

Ihre

Sr. M. Lucia Tremel CSJMitglied der Redaktion

ZudiesemHeft

Liebe Leserinnen und Leser!

Unser Themenjahr neigt sich dem Ende zu.Wie angekündigt, trägt die letzte Ausgabe dieses Jahres den Titel Mitteilen.Ein unglaublich spannendes, weites Wort.

Wie wir uns hier mitteilen, erleben Sie somit wieder neu. Ja, jedem im Redaktionsteam ist esein Anliegen, sich Ihnen auf seine je eigene Weise mitzuteilen.

Wie Sie lesen, ist Mitteilen Anliegen Gottes und Urbedürfnis des Menschen.Wundervoll, wie das geschieht.Unbegrenzt die Vielfalt der Möglichkeiten,mit und ohne Worte,mit und ohne Bilder,einfach durch SEIN!

Das Geheimnis der Weihnacht ist das Sich-Mitteilen Gottes an seine Schöpfung in derMenschwerdung Jesu Christi.

In der Bibel lesen wir bei Johannes im Evangelium, der Frohen Botschaft:„Im Anfang war das Wort,und das Wort war bei Gott,und das Wort war Gott. …Und das Wort ist Fleisch gewordenund hat unter uns gewohnt,und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater,voll Gnade und Wahrheit.“ Joh 1,1.14

Ja, Gott teilt sich uns mit. Lassen Sie Sich reich beschenken.In diesem Sinne gesegnete Weihnacht!

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Im Anfang wardasWort

Sich mitteilen zu können – das ge-hört zu den wichtigsten und grund-legenden Fähigkeiten des Menschen.Das entscheidende Mittel dazu istdie Sprache, das Wort. Jahre brauchtein Kind, bis es sich der Spracheunbefangen bedienen kann. Wiefroh sind Eltern, wenn ihr Kind dieersten Worte formuliert, Mama undPapa sagt. Aber Kommunikation be-ginnt schon viel früher. Lachen undWeinen sind Ausdrucksformen, dieKörpersprache bei Kindern und Er-wachsenen erschließt eine zusätzli-che Welt der Selbstmitteilung.Der Vorgang der Kommunikationist gleichzeitig einfach und dochunwahrscheinlich kompliziert. DemLaut, mit der Zunge und den Stimm-bändern erstellt, entspricht das Ohr.Es ist gewissermaßen das Empfangs-organ für die akustischen Wellen,die der Mund aussendet. GehörloseMenschen sind daher zunächst vonder zwischenmenschlichen Kom-munikation ausgeschlossen, wennes nicht gelingt, andere Wege derMitteilung zu erschließen, z. B. dieGebärdensprache. Die geistige undemotionale Entwicklung eines Men-schen hängt weitgehend ab von derMöglichkeit, sich mitzuteilen unddie optischen und akustischen Sig-nale der anderen wahrzunehmen.

MitaufdemWeg

MitaufdemWeg Dabei darf nicht übersehen wer-

den, dass wir uns auch über die an-deren Sinne, über Geruch, Ge-schmack und Gefühl der Haut ei-nander mitteilen. Diese Sinne er-gänzen unsere Kommunikations-möglichkeiten und runden sie ab zueiner Erlebniswelt, die erst im Todallmählich ausgeblendet wird.

In einfacher Sprache bringt dasZweite Vatikanische Konzil eineWahrheit ins Wort, die für unserenGlauben von entscheidender Be-deutung ist: Gott spricht zu denMenschen.

Gott hat in seiner Güte und Weisheitbeschlossen, sich selbst zu offenba-ren und das Geheimnis seines Wil-lens kundzutun: dass die Menschendurch Christus, das fleischgewor-dene Wort, im Heiligen Geist Zu-gang zum Vater haben und teilhaftigwerden der göttlichen Natur. In die-ser Offenbarung redet der unsicht-bare Gott aus überströmender Liebedie Menschen an wie Freunde undverkehrt mit ihnen, um sie in seineGemeinschaft einzuladen und auf-zunehmen. (Dogmatische Konstitu-tion über die göttliche OffenbarungNr. 2).

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Mit auf dem Weg

Spricht er tatsächlich? Es fällt unsnicht leicht, diese Zusage in denBereich der persönlichen Erfahrungzu übersetzen. Die einen tun sichmit dieser Zusage schwer, sie ver-harren in Unsicherheit und Zweifel.Die anderen behaupten mit einererstaunlichen Gewissheit, dass Gottzu ihnen spricht, wenn auch leiseund oft mehrdeutig. Und dann gibtes noch die Heiligen, aus deren Le-ben berichtet wird, dass Gott zu ih-nen gesprochen hat. Vom Kreuzherab hört der heilige Franziskus inder halb zerfallenen Kapelle von St.Damiano: Franziskus, siehst dunicht, wie mein Haus zerfällt? Gehhin und stell es wieder her! Unmit-telbar vor Damaskus spricht Gottzu Saulus: Warum verfolgst dumich? Und auf die Frage, wer bistdu, Herr, erhält Saulus die Antwort:Ich bin Jesus, den du verfolgst. (Vgl. Apg 9,4) Zu den klassischen Szenen, in de-nen Gott sich mitteilt, gehört die

Begegnung des Mose in der Wüstemit Gott im brennenden Dorn-busch (Ex 3). Mose hütet am Sinaidie Schafe seines Schwiegervaters.Er ist auf der Flucht vor dem Pha-rao. Da sieht er plötzlich den Dorn-busch brennen und doch nicht ver-brennen und aus dem Dornbuscherreicht ihn die Stimme: Mose,Mose. Im weiteren Verlauf der Of-fenbarung erhält Mose den Auftrag,das Volk aus dem Land der Knecht-schaft herauszuführen. Und vonMose wird es einmal heißen: Keinerhatte einen so vertrauten Umgangmit Jahwe wie Mose.(Vgl. Dtn 34,10 f.)

Gott spricht zu den Menschen. Inder Geschichte Jesu von Nazarethverdichtet sich dieser „Vorgang“:Im Glauben der Kirche ist er dasWort Gottes, das in der Fülle derZeit „Fleisch annimmt“, Menschwird aus der Jungfrau Maria. Dazuheißt es in dem o.g. Dokument des

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Zweiten Vatikanischen Konzils überdie göttliche Offenbarung (Nr. 4):

Gott hat seinen Sohn, das ewigeWort, das Licht aller Menschen ge-sandt, damit er unter den Menschenwohne und ihnen vom Inneren Got-tes Kunde bringe, Jesus Christus, dasfleischgewordenen Wort, als „Menschunter Menschen“ gesandt, „redetdie Worte Gottes“… Wer ihn sieht,sieht auch den Vater (vgl. Joh 14,9).Er ist es, der durch sein ganzes Da-sein und seine Erscheinung, durchWorte und Werke, durch Zeichenund Wunder, vor allem aber durchseinen Tod und seine herrliche Auf-erstehung von den Toten … die Of-fenbarung erfüllt und abschließt.

Im Alten und im Neuen Testamentsind uns Zeugnisse von Menschengeschenkt, zu denen Gott gespro-chen hat bzw. die ihre Erfahrungenaus dem unmittelbaren Umgangmit Jesus festgehalten haben. Diese

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Erfahrungen werden Menschen vonheute erschlossen, wo das WortGottes von damals heute verkündetwird, in der Liturgie und der Pre-digt, in der Lebensbotschaft über-zeugender Christen und im ge-meinschaftlichen oder privaten Le-sen der Heiligen Schrift. „Die Schrift nicht kennen, heißtChristus nicht kennen“ (hl. Hiero-nymus).

In diesem Wort des heiligen Igna-tius von Loyola erschließt sich einweites Feld von Anlässen, an denenund durch die sich Gott mitteilt.Ignatius nimmt konsequent ernst,dass Gottes Wort an Weihnachten

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Mit auf dem Weg

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Fleisch angenommen hat und unteruns wohnt. Seitdem befindet sichder Ort, an dem das Reich Gottesbeginnt, auf der Erde, an der Stelle,die Gott uns zugewiesen hat, an derwir leben und arbeiten. Seit derMenschwerdung Gottes darf dieWelt nicht mehr eingeteilt werdenin eine Welt Gottes (Liturgie, Sakra-mente, Kirche, persönliches Gebet,Gebet in der Familie oder in der Ge-meinschaft, Kloster) und eine welt-liche Welt mit Industrie, Geschäf-ten, Gewerbegebieten, Stadt, Stra-ßenverkehr, Berufs- und Arbeits-welt, Medien, Freizeit. Gott bedientsich der Welt in ihrer Fülle, mit ih-ren Bildern, den schönen und denhässlichen, um sich als der Schöp-fer und als Erlöser mitzuteilen. In

einem Brief an einen Mitbruderschreibt Ignatius:Die Studierenden sollen sich „darinüben, die Gegenwart Gottes unseresHerrn in allen Dingen zu suchen, z. B.im Sprechen, im Gehen, Sehen,Schmecken, Hören, Denken, über-haupt in allem, was sie tun; ist jadoch Gottes Majestät in allen Din-gen, durch seine Gegenwart, durchsein Wirken und sein Wesen. DieseArt zu ‚betrachten’, bei der manGott unseren Herrn in allem findet,ist leichter, als wenn wir uns zugeistlichen Stoffen mehr abstrakterArt erheben wollten, in die wir unsdoch nur mit Mühe hineinversetzenkönnen.“Lange vor Ignatius hat sich bereitsFranziskus von Assisi auf dieses

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Mit auf dem Weg

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Weltverständnis eingelassen. Er singtdas Lob der Schöpfung in dem fro-hen Glauben, dass Gott sich ihrerbedient, um uns immer wieder dieBotschaft seiner Liebe zuzuspre-chen, auch durch jene, die verzei-hen, auch durch „unseren Bruder,den leiblichen Tod“. Der großeFranziskanertheologe Bonaventura(† 1274) schreibt:„Wer durch den Glanz der geschaf-fenen Dinge nicht erleuchtet wird,ist blind; wer von ihrem lauten Ru-fen nicht erwacht, ist taub; wer oball dieser Schöpfungen nicht lobt, iststumm; wer aufgrund dieser Zeug-nisse den ersten Ursprung nicht er-kennt, ist ein Tor. Öffne also deineAugen, neige dein geistiges Ohr, lösedeine Lippen und bereite dein Herz,

damit du in allen Geschöpfen dei-nen Gott sehen mögest und lobenund lieben und verehren und prei-sen.“Papst Franziskus lebt aus solchenZusagen und er ist selbst ein Teildieser Zusagen. Er weiß allerdingsauch um die Grenzen, er versteht zuunterscheiden zwischen authentischund unecht:Ja, bei diesem Suchen und FindenGottes in allen Dingen bleibt immerein Bereich der Unsicherheit. Ermuss da sein. Wenn jemand be-hauptet, er sei Gott mit absoluter Si-cherheit begegnet, und nicht be-rührt ist von einem Schatten derUnsicherheit, dann läuft etwasschief. Für mich ist das ein wichtigerErklärungsschlüssel. Wenn einer

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Antworten auf alle Fragen hat, dannist das der Beweis dafür, dass Gottnicht mit ihm ist. … Das Risikobeim Suchen und Finden Gottes inallen Dingen ist daher der Wunsch,alles zu sehr zu erklären, etwa mitmenschlicher Sicherheit und Arro-ganz zu sagen: „Hier ist Gott.“ Dannfinden wir nur einen Gott nach un-serem Maß. Die richtige Einstellungist die von Augustinus: Gott suchen,um ihn zu finden, ihn finden, umihn immer zu suchen. Und häufigfindet man nur tastend, wie man inder Bibel liest. (Interview vom August 2013)

Der Ausdruck der „Zeichen derZeit” wurde im II. Vatikanum vor al-

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Mit auf dem Weg

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lem durch die Pastoralkonstitution„Gaudium et Spes“ („Freude undHoffnung“) geprägt. Die Kirchehabe stets die Aufgabe „nach denZeichen der Zeit zu forschen und sieim Licht des Evangeliums zu deu-ten“ (Nr. 4), um ihren Auftrag zumDienst am Menschen erfüllen zukönnen.

Die einzelnen Teile der Welt wer-den immer mehr miteinander ver-flochten, die Vorstellungen vom Zu-sammenleben der Menschen in Eheund Familie haben sich gewandelt,wir Menschen sind oft ratlos mituns selber, immer noch hungernunzählige Menschen, atemberau-bend entwickeln sich technischeMöglichkeiten mit allen Risiken undChancen. Die überaus begründetenSorgen um die Bewahrung derSchöpfung beginnen mehr undmehr auch die Politik zu bestim-men. Die neuen Möglichkeiten dersekundenschnellen Übermittlungvon Informationen führen dazu,dass wirtschaftliche Prozesse im-mer undurchsichtiger werden mitschlimmen Folgen. Ratlos schautdie ganze Welt zu, wie in SyrienHunderttausende von Menschenumkommen und Millionen vor demTerror flüchten. Alle zehn Sekundenstirbt ein Kind an Hunger. Dieneuen Medien bestimmen geradeauch das konkrete Leben jungerMenschen, ihr Denken und Fühlen.Es ist nicht so sehr die Frage nachder Botschaft, die in den Zeichender Zeit verborgen ist, als vielmehrdie Frage, welche praktischen –auch schmerzhaften – Konsequen-zen daraus zu ziehen sind.

Die Welt ist Gottes so voll.Aus allen Poren der Dingequillt er gleichsam uns entgegen.

Wir aber sind oft blind.Wir bleiben in den schönenund in den bösen Stunden hängenund erleben sie nicht durchbis zu dem Punkt,an denen sie aus Gott herausströmen.

Dies gilt für das Schöneund auch für das Elend.In allem will Gott Begegnung feiernund fragt und will die anbetende,hingebende Antwort.

Die Kunst und der Auftragist nur dieser:aus diesen Einsichten und Gnadendauerndes Bewusstsein und dauernde Haltungzu machen bzw. werden zu lassen.

Dann wird das Leben freiin der Freiheit, die wir oft gesucht haben.

Alfred Delp SJhingerichtet am 2.2.1945

Gedanken aus seiner Gefängniszeit

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Mit auf dem Weg

Die Antwort des Menschen aufeinen Gott, der sich mitteilt, istdas Gebet. Im Gebet teil sich derMensch Gott mit. Er spricht sichaus in der Fülle seiner Möglich-keiten, im Wort und im Schwei-gen, im Lobpreis und in der Klage.Er bekennt sich zu seinen Gren-zen und seiner Hilfsbedürftig-keit. Er öffnet sich im ganz per-sönlichen Wort und er schließtsich mit anderen zusammen imGebet und in der Liturgie. DasLeben in seiner ganzen Vielfalt istsozusagen der Rohstoff seinesBetens. Und wenn einem die Worte aus-gehen, dann kann er sich unterden Gebetsschirm großer Beterflüchten, sich ihre Gedanken undWorte zu eigen machen. Einenbesonderen Rang in diesem Zu-sammenhang haben die GebeteJesu, vor allem das Vaterunser.Jesus als Beter – er hat auch dasPsalmengebet genützt in der Li-turgie in der Synagoge bis zumKreuz.Gerade die Psalmen werden nichtmüde, die ganze Fülle menschli-cher Erfahrung aufzugreifen,Freude und Hoffnung, Trauerund Angst, Gott mitzuteilen.Da heißt es dann: „Du leihst unsstets dein Ohr” (vgl. Ps 66,19).Oder: „Vertrauen will ich dir,denn du bist meine Rettung”(vgl. Ps 13,6). Oder: „Mach weitdie Enge meines Herzens” (vgl.Ps 25,17). „Lass mich dir zurHand gehen” (vgl. Ps 140,13)und schließlich: „Leg Freude mir

ins Herz, damit ich dich lobpreise”(vgl. Ps 69, 33f).

In schwierigen Situationen drückenmanche ihr Vertrauen aus, dass eseinen Weg geben wird, oder sie ge-ben zu erkennen, wie sie darum rin-gen. Sie stellen Fragen, horchen aufAntworten, einzelne singen laut inder Kirche oder sie erzählen, indemsie aufschreiben, was sie bewegtund umtreibt. Immer wieder auchknien Menschen – sie beten mitdem Körper. Das Vertrauen ist derAngelpunkt des Betens, – das Ver-trauen in ein Gegenüber, das vonsich Kunde gibt und doch nicht zusehen ist. Beten ist die Einstim-mung auf das große, nahe und im-mer wieder unbekannte Du Gottes,

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das wir Menschen im Vollzug unse-res Lebens immer mehr und immertiefer anzusprechen versuchen.Wer etwa in der Kirche eine Kerzeanzündet, vertraut Gott das eigeneLeben an, die Lieben, die Nächsten,auch die Schwierigen, die großenFragen des Lebens. Er gibt sie Gottin die Hand, mit Vertrauen im Sym-bol des Lichtes, das das Dunkel er-hellt. Was könnte es Tieferes im Le-ben geben, als so aus dem Herzensprechen zu können?

P. Benedikt Grimm OFM

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Er wusste, dass sie eine Sünderin ist

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Jesus ging in das Haus eines Pha-risäers, der ihn zum Essen einge-laden hatte, und legte sich zuTisch.

Jesus ging gerne dorthin, wo dieMenschen sich versammelten, indie Welt der Menschen, also auchzu Gastmählern. Das hat ihm denVorwurf seiner Gegner eingetragen,er gebe sich mit Zöllnern und Sün-dern ab, er sei überhaupt ein Fres-ser und Säufer. Für Jesus sind Be-gegnungen in diesem Rahmengleichzeitig Gelegenheiten, vor Ort,geerdet also, Situationen aufzugrei-fen und sie im Hinblick auf die Bot-schaft vom Reich zu vertiefen.

Als nun eine Sünderin, die in derStadt lebte, erfuhr, dass er imHaus des Pharisäers bei Tischwar, kam sie mit einem Alabas-tergefäß voll wohlriechendem Ölund trat von hinten an ihn heran.Dabei weinte sie und ihre Tränenfielen auf seine Füße. Sie trock-nete seine Füße mit ihrem Haar,küsste sie und salbte sie mit demÖl.

Die Sünderin sucht den Kontakt mitihm und sie teilt sich ihm mit, ohneein Wort zu sagen. Das wohlrie-chende Öl und die Tränen, mit de-nen sie seine Füße behandelt, ver-raten, wie sie sich einschätzt („tratvon hinten an ihn heran“) und wiesehr sie ihn liebt. Sie bedient sichder Körpersprache und der Spracheder Dinge (Öl), intensiver als sie esmit Worten vermocht hätte. Jesuslässt sich von der Frau berühren,ohne ihr Verhalten im Wort zu kom-mentieren.

Als der Pharisäer, der ihn eingela-den hatte, das sah, dachte er:Wenn er wirklich ein Prophetwäre, müsste er wissen, was dasfür eine Frau ist, von der er sichberühren lässt; er wüsste, dasssie eine Sünderin ist.

Der Pharisäer Simon ärgert sich,aber die Situation ist ihm zu pein-lich, als dass er sie freimütig ange-sprochen hätte. An seinem Gesichtwohl hat Jesus erkannt, was erdachte. Er hat nicht den Mut, seineStörung einzubringen.

Da wandte sich Jesus an ihn undsagte: Simon, ich möchte dir et-was sagen. Er erwiderte: Sprich,Meister!Jesus überfällt ihn nicht mit seinerBotschaft, er überlässt es dem Si-mon, sich für sein Wort bereit zuerklären oder nicht. Jesus möchteihn nicht bloßstellen. Erst als erseine Bereitschaft erklärt, fährt Je-sus mit seiner Mitteilung fort.

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Er wusste, dass sie eine Sünderin ist

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(Jesus sagte:) Ein Geldverleiherhatte zwei Schuldner; der einewar ihm fünfhundert Denareschuldig, der andere fünfzig. Alssie ihre Schulden nicht bezahlenkonnten, erließ er sie beiden.Wer von ihnen wird ihn nunmehr lieben?

Jesus erzählt eine kleine Ge-schichte. Er hebt das persönlicheProblem auf die sachliche Ebeneund gibt dem Pharisäer die Mög-lichkeit, selbst die Antwort zu fin-den. Die Antwort auf eine Frage, dieeiner selbst findet, hat eine andereQualität als der gleiche Gedanke,den ein anderer – vielleicht noch imSinn einer unausgesprochenen An-klage – formuliert.

Simon antwortete: Ich nehme an,der, dem er mehr erlassen hat.Jesus sagte zu ihm: Du hastrecht.Jesus nützt die Gelegenheit, Simonseine Wertschätzung und seine An-erkennung spüren zu lassen: „Duhast recht!“ Wer einmal ja gesagthat, tut sich später schwer, nein zusagen.

Dann wandte er sich der Frau zuund sagte zu Simon: Siehst dudiese Frau? Als ich in dein Hauskam, hast du mir kein Wasserzum Waschen der Füße gegeben;sie aber hat ihre Tränen über mei-nen Füßen vergossen und sie mitihrem Haar abgetrocknet. Duhast mir (zur Begrüßung) keinenKuss gegeben; sie aber hat mir,seit ich hier bin, unaufhörlich dieFüße geküsst. Du hast mir nichtdas Haar mit Öl gesalbt; sie aberhat mir mit ihrem wohlriechen-den Öl die Füße gesalbt.

Siehst du diese Frau? fragt Jesus.Der Pharisäer hatte sie gesehen,aber nicht wahrgenommen als Frau,als Mensch mit Gefühlen, mit Sehn-süchten, mit schlimmen Erfahrun-gen der Verachtung und der Demü-tigung. Jesus tut, was Simon nichtkonnte, nämlich sich der Frau zu-wenden. Die Aufzählung seiner Un-terlassungen als Gastgeber hinter-lässt Simon sprachlos.

Deshalb sage ich dir: Ihr sind ihrevielen Sünden vergeben, weil sie(mir) so viel Liebe gezeigt hat.Wem aber nur wenig vergebenwird, der zeigt auch nur wenigLiebe.Die Quintessenz dieser Szene be-darf nicht mehr der großen Erklä-rung. Die Fortsetzung des Dialogsmit dem Pharisäer wird in der Ge-schichte nicht direkt aufgegriffen.Zumeist ist dies der Ort in Ge-schichten, die Jesus erzählt, wo dieHörer selbst gefragt sind, wo ihreAntwort dran ist. Jesus nützt dieGelegenheit, um sich vorzustellenals der, der selbstverständlich Sün-den vergibt und den Glauben alsdas benennt, was der Mensch ein-bringen muss.

Dann sagte er zu ihr: Deine Sün-den sind dir vergeben. Da dach-ten die anderen Gäste: Wer istdas, dass er sogar Sünden ver-gibt? Er aber sagte zu der Frau:Dein Glaube hat dir geholfen.Geh in Frieden!

P. Benedikt Grimm OFM

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Ordenszeitschriften – warum?

Allerorten lesen wir vom Zeitungs-sterben – alles ist online zu lesenund zu haben. Dies geht auf Kostender Zeitungen und Zeitschriftenund betrifft auch die kirchlichePresse, zumal religiöse Inhalte im-mer mehr in den Hintergrund desallgemeinen Interesses geraten. Inder Herderkorrespondenz (9/2013)war zu lesen: „Während sich dieAuflage der Bistumspresse weiterungebremst im Sinkflug befindet,…“ Der Rheinische Merkur, einstFlaggschiff der katholischen Publi -zis tik, wurde Ende 2010 wegen zugeringer Nachfrage eingestellt. DasBistum Essen wird zum Jahresendeals erste Diözese in Deutschlandseine wöchentliche Abonnement-zeitung „Ruhr-Wort“ einstellen. DieAuflagen und die Anzeigenerlösesanken stetig. Die gesamte Kirchein Deutschland überlegt, wie kir-chenferne und kirchennahe Gläu-bige medial zu erreichen sind. Sogibt es im Internet bereits zahlrei-che Angebote, es werden zudemVersuche gemacht mit kostenlosenMagazinen, die einzelnen Zeitun-gen beigelegt werden. Derzeit hat die Bistumspresse inDeutschland mit den verschiede-nen Zeitungen eine Auflage von570 000 Exemplaren. Diese erschei-

Der

Wir teilen uns mitnen wöchentlich, sprechen aberkaum mehr junge Leserinnen undLeser an. Viel wird versucht, dieseZeitungen attraktiver zu machen. InDeutschland gibt es derzeit etwa 70Ordenszeitschriften mit einer Auf-lage von 1,5 Millionen Exemplaren.Immerhin, so könnten wir als Re-daktion einer Ordenszeitschrift stolzsagen, erreichen wir mehr Leserin-nen und Leser als die Bistumszei-tungen – allerdings nicht wöchent-lich, sondern viermal jährlich. Aberauch die Zahl der Abonnenten die-ser Zeitschriften ist im Abwärts-trend. Die Frage der Herder korres -pon denz lautet: „Ist die katholischePresse ein Auslaufmodell?“

Gibt ein Orden seine publizistischeTätigkeit auf, so ist dies auch ein„Schritt gesellschaftlichen Rück-zugs“. Deshalb bemühen sich dieRedaktionen der Ordenszeitschrif-ten (Ordenschristen und Mitarbei-ter – oft auch ehrenamtliche Mitar-beiter!), verschiedene Leserkreiseanzusprechen. Missionsorden in-formieren über ihre Arbeit in denverschiedenen Gebieten der Welthautnah und ehrlich. Andere Or-denszeitschriften – wie auch der Jo-sefsbote – versuchen ihre Spirituali-tät zu vermitteln und so Bewusst-

sein zu bilden, Glaubenshilfe undLebenshilfe zu geben, aber auch an-zuregen, sich über den Sinn unddas Wie des sozialen Wirkens Ge-danken zu machen. Der Josefsboteist damit nicht primär ein Mittel zurSelbstdarstellung der St. Josefskon-gregation, sondern der Versuch,Seelsorge auf vielseitiger Ebene zugestalten.

Dieses Anliegen war auch das desGründers des Dominikus-Ringeisen-Werkes. Ringeisen wollte Seelsorgegeben. Er wollte aber auch denSpendern, den Schwestern, den Be-wohnern und den Angehörigen vonBetreuten Berichterstattung gebenvon der Entwicklung der Einrich-tung für Menschen mit einer Behin-derung. Manche junge Frau fandüber den Josefsboten den Weg inunsere Gemeinschaft. Eine Schwes -ter, Sr. M. Thiemo, berichtet zumBeispiel: „Ich war im Dienst. DieBäuerin besaß den Josefsboten. Ineiner Nummer las ich den Berichteiner Schwester, in dem sie überihre Arbeit bei den behindertenMenschen erzählte. Der Inhalt fas-zinierte mich so sehr, dass ich denEntschluss fasste, in die St. Josefs-kongregation einzutreten.“

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Ordenszeitschriften – warum?

Diese Faszinationskraft für denchristlichen Glauben wünsche ichmir ein wenig für unseren Josefsbo-ten, mit dem wir alle aus unseremTeam den Leserinnen und Lesernimmer wieder etwas mitteilen, wasuns als Christen ausmacht, was unsbewegt und antreibt. Dies ist in ei-ner Zeit, in der der Bevölkerungsan-teil der konfessionslosen Christenimmer größer wird, ein wichtigerMotivationsgrund für unsere Arbeit.Dabei soll deutlich werden, dassChristsein in vielen Facetten unse-res Lebens deutlich wird und sichäußerst vielfältig ausdrückt. Des-halb haben wir momentan nichtvor, trotz Zeitknappheit und finan-ziellen Aufwandes, unser „Mittei-lungsblatt“, den Josefsboten, einzu-stellen. Dankbar wären wir Ihnenallerdings auch, wenn es Ihnen –neben dem persönlichen Abonne-ment – gelänge, immer wieder neueLeserinnen und Leser für den Jo-sefsboten zu finden. Eine Freude istes, dass junge Menschen – Schüle-rinnen und Schüler des Ringeisen-Gymnasiums – sich bereits in dieseReihe stellen und den Josefsbotenfür uns in ihren Heimatgemeindenaustragen.

Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ

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Einer von uns

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Ossi lacht. Sein fast zahnloserMund öffnet sich und er will sichausschütten über einen Witz, dennur er versteht. Helle wasserblaueAugen glänzen und der Kopf wa -ckelt vor Vergnügen hin und her.Mit den verkrümmten Fingern un-terstreicht er die Worte seiner Ge-schichte in einer Sprache, die nur erspricht. „Shibui“, sagt er kicherndund dann „kwetsch, garam“ und„ramai“. Pausenlos sprudeln die Sil-ben und Worte aus ihm heraus.Zwischendurch sind Worte zu hö-ren, die deutsch ähneln und mankann einen gewissen Sinn erahnen.Ossi freut sich, dass ich ihm zu-höre. Er akzentuiert und moduliertwie in einem konkreten Monologmit einem Mittelteil und einem Hö-hepunkt, leiser und lauter werdendund zum Schluss fragend und sehrdeutlich: „Utepils paseo?“ Ich nickeund lache ebenfalls.

Er seufzt zufrieden und streicheltdann sanft den kleinen Plüschbärenin seinem Schoß. Ossi sitzt im Roll-stuhl, das Laufen fällt ihm sehrschwer. Der verkrümmte Rückenmacht längeres Gehen nahezu un-möglich. Als kleiner Bub hatte Ossieine Hirnhautentzündung. Seitdemist nichts mehr, wie es vorher warund er ist so geworden, wie erheute ist. Ein schleichender Pro-zess, besonders schmerzhaft fürseine Familie. Wenn Ossi nichtspricht, ist er äußerlich ein ganz

durchschnittlicher älterer Herr mitleicht exzentrischem Kleidungsstilund mit verschmitzten Augen, hin-ter denen der Schalk lauert. Kurzgeschorene, graue widerborstigeHaare stehen wie Draht nach oben.Manchmal ähnelt Ossi einem be-kannten Politiker – besonders wenner in ein nachdenkliches grübleri-sches Schweigen verfällt, als ob erinnerlich an einer wichtigen Prob -lem lösung arbeiten würde.

Zusammen mit seiner Schwesterkommt er gern hierher in diesesgroße Café, in dem Menschen sit-zen, sich unterhalten oder lesen.Man kennt ihn hier. Wenn er merkt,dass ihm besondere Aufmerksam-keit geschenkt wird, beginnt er wie-der zu erzählen. Von Zeit zu Zeitglaube ich zu wissen, was er sagt,einzelne Worte klingen vertraut, ha-ben aber alle einen schwäbischenKlang.

In der Wohneinrichtung, in der Ossilebt, teilt er sich ein Zimmer mitseinem Freund Erich. Als dieser imKrankenhaus war, hat ihn Ossi sehrvermisst. Als seine Schwester fragt,wie es Erich jetzt ginge, fängt Ossifast zu weinen an. Er hat Angst,dass Erich wieder fortgeht.

Vor einigen Jahren beging Ossi einJubiläum. Seit mehr als 50 Jahren isteine Wohneinrichtung für Men-schen mit Behinderungen weit weg

Ein besonderer MenschJeder Mensch ist besonders.Jeder Mensch auf seine ganzspezielle Weise.

Manche regen deswegen an,über sie zu schreiben.So ging es auch einer Freundinvon Oskar Mayers Schwester,die uns diesen Artikel zuge-schickt hat.

Und da „Ossi“, wie er genanntwird, ein besonders kommuni-kationsfreudiger Mensch ist –wenn auch in einer sehr eige-nen Sprache – passt diese Ge-schichte prima zum Thema un-seres Josefsboten.

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Einer von uns

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sein Zuhause. Alle paar Wochenwird er von seiner großen Schwes -ter für ein paar Tage hierher nachNürnberg geholt, obwohl es immereine Halbtagesreise ist. Im Wintermit den prekären Straßenverhältnis-sen ist es außerdem gefährlich.Während Ossi über das Kopfstein-pflaster mühsam nach hause ge-schoben wird, grüßt er jeden Entge-genkommenden laut und deutlich.Die meisten grüßen zurück und lä-cheln. Ossi ist außerdem musika-lisch. Er liebt schöne tragende Me-lodien, besonders die der Kirchen-lieder. Seine Schwester fängt an zusummen. Es ist die Melodie von„Großer Gott wir loben dich“. Ossispitzt die Ohren und fällt schließ-lich ein mit „aquellare aware“ und„Amen, Amen“. Heute ist Ossi zu-frieden, es war ein guter Tag für ihn.

Christa Bellanova

und

Googeln Sie mal und Sie werden sich wundern:

ist japanisch und steht für eine bestimmteÄsthetik einfacher, subtiler und unaufdringlicherSchönheit.

heißt im Jiddischen „drücken“ oder Ähnli-ches, „gebn a kwetsch far a knepl“ wäre hoch-deutsch „eine Taste drücken“

ist indonesisch „Salz“, mit dem Zusatz „ma-sala“ (auf Hindi heißes Gewürz), eine Gewürzmi-schung von meistens gemahlenen Gewürzen zurZubereitung von Currys in der indischen Küche.

ist ein Dorf in der Autonomen Region TibetChinas.

ist ein norwegisches Bier, spanischSpaziergang

ist ein ziemlich düsteres Gemälde vonFrancisco José de Goya

= englisch für „bewusst, wissend“

Welche Sprache ist das wohl, in der Ossi spricht?

Noch Fragen?

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Runter von den Bäumen

Ursberger Josefsbote 4/2013

Kinder lernen neue Wörter mit ei-ner Geschwindigkeit, die uns Er-wachsene staunen lässt. Und das,obwohl wir es ja damals auch nichtanders gemacht haben. Stolze El-tern berichten von jeder neuenWorterkenntnis, selbst wenn sienoch so undeutlich herauszuhörenist: „Babinentange“ hieß nicht„Gardinenstange“, sondern „Sabi-nes Zange“. Oder war es doch um-gekehrt? Egal! Wenn Kinder begin-nen, Laute und Sil ben miteinanderzu kombinieren, haben sie bereitseinen langen Lernprozess hintersich, der nicht erst mit der Geburtbeginnt. Circa ab der 27. Schwan-gerschaftswoche beginnen Men-schen, akustisch die Außenwelt der

„Hukaka“, „Rababan“ und„Uleuch“– kleine Kinder interessie-ren sich einfach für alles. Und diescharfe Beobachtungsgabe ist auchunschlagbar: „Da, Dattler faat ub-batz.“ Klar, wie sollte der Fahrerdenn sonst den Kippmechanismusbetätigen und an der Baustelle Sandabladen? Sie haben nicht alles ver-standen? Hier die Überset zung:Hubschrauber, Straßenbahn undFlugzeug sind faszinierende Ver-kehrsmittel, die man gerne im Bil-derbuch oder in Wirklichkeit ausder Nähe betrachtet. Und dass derLaster rückwärts fahren muss, umden Sand abzuladen, ist doch lo-gisch.

Mutter wahrzunehmen. Und selbstdavor ist die Geräuschkulisse be-eindruckend: Die Stimme und dieHerzschläge der Mutter sowie zahl-reiche Geräusche des Verdauungs-traktes sind die ersten Töne, die einUngeborenes aufnimmt – etwa abder 18. Schwangerschaftswoche.Und auch wenn das Kind in deners ten zwölf Monaten nach der Ge-burt nicht viel Konkretes sagt: Esnimmt den Klang, die Sprachmelo-die, die Betonung der Silben, dieHäufigkeit und Reihenfolge von Vo-kalen und Konsonanten mit verblüf-fender Präzision auf. Etwa ab demzehnten Monat ist es deshalb auchvorbei mit der Universalität desSpracherwerbs. Dann wird ent-schieden: Lerne ich nun Deutschoder Englisch, Ara bisch, Bengalioder Mandarin? Doch immer gilt:Kinder müssen in ihrer Sprache„baden“, vielfache Beispiele undAnregungen bekommen – und dasso früh wie möglich. Das hilftenorm beim späteren Sprechen.Aber natürlich wird es nie so seinwie in folgendem Witz:Ein kleines Kind weigert sich überJahre hinweg, auch nur ein paarWörter zu sprechen. Schließlich istes vier Jahre alt. Eines Tages sitzt esmit seinen Eltern am Frühstücks-tisch und meint: „Kann mal jemandbeim Einkauf Marmelade mitbrin-

Sportfreunde StillerErstveröffentlichung 10. Mai 2013

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Runter von den Bäumen

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gen?“ Die Eltern sind ganz aus demHäuschen: „Kind, du kannst ja spre-chen! Warum hast du denn bishernie etwas gesagt?“ Darauf das Kind:„Bis jetzt war ja immer alles da!“

Doch auch so ist die Entwicklungder Redebereitschaft eines Kindesenorm. Die ers ten einfachen Silbenwerden im Alter von etwa sechsMonaten aneinander gereiht („ma-ma-ma-ma“, „pa-pa“, „wau-wau“,„de-fau-de“) und nach weiterensechs Mo naten auch mit Sinn undBedeutung gefüllt. Auf diese Weisekommen bis zum 18. Monat etwa50 Wörter zusammen. Das ist be-reits ein beachtlicher Wortschatz,der eine Fülle von Aussagen ermög-licht. Doch jetzt geht es erst richtiglos. Bis zu seinem dritten Geburts-tag beherrscht ein Kind rund 500Wörter. Die Lerngeschwindigkeitkann zeitweise geradezu atembe-raubend hoch sein: Bis zu zehnneue Wörter am Tag sind schon be-obachtet worden – natürlich nichtals Dauerleistung. Bis zur Einschu -lung stehen bis zu 5.000 Wörter zurVerfügung. Während zu Beginn vorallem Hauptwörter gelernt und ge-sprochen werden, kommt im Laufeder Zeit die ganze Palette von Wort-arten einschließlich der notwendi-gen Grammatik hinzu. Der aktiveWortschatz eines erwachsenenDeutschen ist sehr schwer zu schät-zen. Man geht im Durchschnitt vonca. 10.000 Wörtern aus, die be-wusst verwendet werden. KurtSchumacher, SPD-Fraktionsvorsit-zender im ersten Deutschen Bun-destag (ab 1949), hat einmal be-hauptet, der damalige Bundeskanz-

ler Konrad Adenauer komme mitnur tausend Wörtern aus. Angeb-lich – so wird berichtet – sei dasnicht als Kritik, sondern als Kompli-ment gemeint gewesen.

In diesem Zusammenhang ist eswichtig, sich darüber Gedanken zumachen, durch welche Eigenschaf-ten Sprache überhaupt gekenn-zeichnet ist:

Sprache ist ein System zur Ver-ständigung, bei dem Sprecherund Hörer schnell und gleichwer-tig die Rollen vertauschen kön-nen. Im Deutschen gibt es fürdiese Erkenntnis das schöne Wort„Gespräch“. Es wird also immereine Beziehung aufgebaut zwi-schen einem ICH und einem DU.Äußerungen können sich auchauf Situationen, Gegenstände oderPersonen be ziehen, die nicht an-wesend sind: „Haben Sie schongehört, was dem Nachbarn mitseinem Auto passiert ist …?“

Die kleinsten Lauteinheiten (ver-gleichbar den Buchstaben in derSchrift) sind bedeutungslos, erstgrößere, zusammengesetzte Ele-mente tragen Bedeutung: „ra“ +„be“ = „Rabe“Minimale Lautänderungen kön-nen zu einer Änderung der Be-deutung führen, z. B. unterschei-den sich die „Maße“ eines Ge-genstandes (Länge, Höhe, Breite)von seiner „Masse“.Kleine Einheiten von Äußerungensind im Gehirn gespeichert (z. B.Wörter), vollständige Äußerun-gen werden erst durch Kombina-tion dieser Teile herge stellt. Dazubedarf es grammatikalischer Re-geln.

Dieses Sortiment an Eigenschaftenermöglicht überhaupt erst die Viel-falt und Fülle an Informationen unddie feinen Unterscheidungen, die inunserer sprachlichen Ver ständigunggegeben sind.

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All das funktioniert aber nicht, wennnicht auch der entsprechendeSprechapparat vorhanden ist:Neben der Grundaufgabe des Kehl-kopfs als Lauterzeuger ist vor allemdas Zusammenspiel von Zunge,Gaumen und Zähnen von Bedeu-tung. Und natürlich gehört dazu eingut ausgebildetes Gehirn, das nichtnur in der Lage ist, alle beteilig tenMuskeln gekonnt zu steuern, son-dern auch die Speicher- und Verar-beitungsleis tung bereitzuhalten.

Die Sprache ist also ein echtes Son-dermerkmal (heute würde man sa-gen: Alleinstel lungsmerkmal) desMenschen. Natürlich kommunizie-ren auch Tiere auf vielfältige Weisemiteinander, wie folgende Beispielezeigen:

Festgelegte Auslöser (Schlüssel-reize) haben definierte Verhal-tensweisen zur Folge: EineMeise erscheint bei ihren Jung-tieren am Nest. Diese sperrenden Schnabel auf (sie gehören zuder großen Gruppe der Sper-lingsvögel, die genau deshalb soheißen) und das Elterntier stopftFutter hinein.Ritualisierte Kämpfe um dieRangordnung und das Reviersind bei vielen Tier arten an derTagesordnung.Bienen teilen ihren Stockgenos-sinnen Lage und Größe einer Fut-terquelle mit („Sprache der Bie-nen“).Einige Schimpansen und Gorillashaben in Gefangenschaft und in-nerhalb vieler Übungsjahre ge-lernt, eine einfache Zeichenspra-

che zu benutzen. Dazu warmeist ein hoher Aufwand in derDressur erforderlich.

Dicke verhaltensbiologische Bü-cher sind voll mit entsprechendenBeispielen. Doch in keinem Fallliegt eine Sprache vor, wie wir siekennen. Natürlich versteht ein guterzogener Hund, wann er sitzenoder bei Fuß gehen muss. Und erkann auf seine Weise mitteilen,dass er Hunger hat oder nach drau-ßen will. Aber ein Gespräch könnenFrauchen oder Herrchen nicht mitihm führen. Und dass sich Hundeuntereinan der über ihre menschli-chen Rudelführer oder ihre Artge-nossen austauschen, kommt auchnur in Märchen oder Comics vor.

Doch wozu das alles? „Reden istSilber, Schweigen ist Gold“, sagtder Volksmund und liegt mit dieserEinschätzung vermutlich mal wiederfalsch. Denn evolutions biologisch

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betrachtet würden wir Menschendann wohl immer noch Bananenmamp fend auf den Bäumen ho -cken. Warum?

Sprache wird benötigt, um Sozial-verhalten, wie es Menschen zei-gen, überhaupt möglich zu ma-chen. Die Verständigung unter-einander ist der Schlüssel zumEr folg, sei es bei der Jagd oderVerteidigung oder bei anderenDingen, die gemein sam einfachbesser zu bewerkstelligen sindals alleine. Hinzu kommen wich-tige Vorteile im Zusammenlebenvon Gruppen, wenn es um zent -rale Entscheidungen geht: Wohinwird gewandert? Wo wird gesie-delt? Die Menschheit hätte sichnicht so rasant entwickelt ohnedie Fähigkeit zu umfassendersprachlicher Kommunikation.Sprache wird benötigt, um Tradi-tionen aufzubauen. Vor der „Er-findung“ der Sprache waren Men-schen darauf angewiesen, sichpfiffige Verhaltensweisen di rekt

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von den Artgenossen abzuschau-en, nachzumachen und auf dieseWeise weiterzugeben. Mit derSprache eröffneten sich hier ganzneue Horizonte: Er zählungenwurden möglich, Geschichtenund Sagen.Sprache wird benötigt, um an-spruchsvolle Denkprozesse greif-bar zu machen. Das Nachdenkenüber sich und andere, Wissen-schaft, Kunst, Philosophie undReligion wären unmöglich ohneSprache. Ohne Austausch würdejeder einzelne Mensch in seinereigenen Denkwelt verharren unddiese wäre sehr beschränkt.Sprache wird benötigt, um mitGott in Kontakt zu treten, um zubeten, wissend, dass es ein Ge-genüber gibt. Joseph Ratzingersetzte das mit der Menschwer-dung gleich: „Das erste DU, das –wie stammelnd auch immer –von Menschenmund zu Gott ge-sagt wurde, bezeichnet den Au-genblick, in dem der Geist aufge-stan den war in der Welt.“

Kurz gesagt: Die Entwicklung derSprache hat uns den erforderlichenSchub hin zum modernen Menschengegeben.

Christian Pagel

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Ein beklemmendes Erlebnis

Der Abstand von zweiundsiebzigJahren schrumpfte bei der direktenBegegnung vor Ort zur Unmittel-barkeit. Eine Reise voller Nachdenk-lichkeit und Betroffenheit, aberauch eine schmerzliche Konfronta-tion mit einer unglaublichen histori-schen Wahrheit erlebten Mitarbei-ter, Betreute und Schwestern desDominikus-Ringeisen-Werkes undder St. Josefskongregation beim Be-such der Euthanasie-GedenkstätteSchloss Hartheim in Alkoven beiLinz in Österreich.

Es galt der 199 Menschen mit Be-hinderungen (von insgesamt 379)aus Ursberg, Kloster Holzen undMaria Bildhausen zu gedenken, diein der Zeit von Mai 1940 bis August1941 dort getötet wurden. Für die

120 Besucher wurde es ein schwe-rer Gang an einen unfassbaren Ort. Bereits einige Tage vor der Fahrtwaren die Mitfahrenden zu Vorbe-reitungstreffen eingeladen. In Urs-berg berichtete Peter Kapfer beein-druckend über das Euthanasiepro-gramm T4, in dessen Zusammen-hang Schloss Hartheim eine un-rühmliche Rolle spielte. In MariaBildhausen wurden unter Leitungvon Michael Böckler den Teilneh-mern mit Handicap Informationenund Gespräche zur nationalsozialis-tischen Gedankenwelt und SchlossHartheim angeboten.

Auf der Fahrt nach Alkoven wurdein der Benediktinerabtei Niederal-teich Zwischenstation eingelegt. Inder Klosterkirche hielt der Leiter

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des Religionspädagogischen Fach-dienstes Peter Betscher eine mitden Dezentralen Wohnangebotenvorbereitete Andacht, in deren Mit-telpunkt die Spiegelbildlichkeit Got-tes und des Menschen stand.

Zu einem beklemmenden, tief wir-kenden Erlebnis wurde der fol-gende Tag im Schloss Hartheim.70 Kilometer östlich von Passau ge-legen, eines der bedeutendstenoberösterreichischen Renaissance-Schlösser, ist es heute eine Gedenk-stätte für über 30000 dort ermor-deter Opfer nationalsozialistischerVerfolgung, davon 18269 Men-schen mit geistiger und psychischerBehinderung im Rahmen des Eutha-nasie-Programmes. 199 davon ka-men aus den Einrichtungen des Do-minikus-Ringeisen-Werks. Ursprünglich war das Schloss einePflegeanstalt für behinderte undpsychisch kranke Menschen, ab1939 wurde es zu einer Residenzdes Todes, der Folter und Qualenumfunktioniert.

Der Weg der Besucher durch dieRäume der Anstalt war ein Hinein-gehen in das Unglaubliche, Un-menschliche. Beim Rundgang durchdie Räume traf man statt auf Wohn-und Schlafräume auf Auskleide- undUntersuchungsräume, auf die Gas-kammer und einen Raum zur Auf-bewahrung der Leichen. Ein Bildzeigt, dass der Rauch des Verbren-nungsofens ständig über dem Ortschwebte. Vor dem Ende des Krie-ges wurde von den Tätern versucht,durch Rückbau der Örtlichkeitendie Untaten zu verschleiern.

Gott weintDominikus-Ringeisen-Werkund St. Josefskongregationbegegnen der schmerzlichenSeite ihrer Geschichte

Gedenken an Euthanasie-Opferam Ort ihrer Ermordung

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Ein beklemmendes Erlebnis

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Bei der Information durch den Lei-ter der Gedenkstätte Peter Eigels-berger konnte auch die Sachlichkeiteiner Power-Point-Präsentation tiefeBetroffenheit nicht verhindern. Einebeeindruckende, umfangreiche Aus-stellung stellte die Entstehung undUmsetzung des nationalsozialisti-schen Gedankengutes dar.

Die namentliche Aufzählung der er-mordeten Betreuten aus dem Do-minikus-Ringeisen-Werk erinnertenachhaltig, dass hinter jedem der199 Toten eine Persönlichkeit mitNamen, Gesicht und Würde stand.Bei der Vorstellung legte sich tiefeBetroffenheit über die Versamm-lung und niemand musste sich sei-ner Gefühle schämen.

Direktor Walter Merkt verlieh derSpiritualität dieser Stunde mit ei-nem beeindruckenden Satz Aus-druck: „Gott weint. Gott weint überdas, was Menschen anderen Men-schen antun.“ Merkt mahnte, dieLeistungsorientierung des Men-schen könne zu dem gefährlichenGedanken führen, dass das Lebendessen wertlos ist, der diese Leis -tung nicht erbringen kann. Er hieltdem entgegen: „Uns alle eint, dasswir Kinder Gottes sind. Allein dieserGedanke ist Leben spendend.“

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Ein beklemmendes Erlebnis

Still, andachtsvoll und getragen voneinem tiefen Ernst versammeltensich die Besucher, die bei dieserFahrt auch zu einer Gemeinschaftzusammenrückten, im Innenhofdes Schlosses zum abschließendenGedenken.

An der Seite der bereits bestehen-den Erinnerungstafeln für Men-schen aus ganz Europa enthüllteGeneraloberin Sr. M. Edith Schlach-ter CSJ die Granitplatte für die St.Josefskongregation und das Domi-

nikus-Ringeisen-Werk. In ihrer An-sprache erinnerte sie an den Einsatzder Schwestern in der Zeit derEutha nasie: „An der Gedenktafelspüren wir das Leid der Euthanasie-Opfer, wir spüren auch das Leid je-ner Schwestern der St. Josefskon-gregation, die mit unerschrocke-nem Widerstand versuchten, Lebenzu retten und die mit und für jenegelitten haben, die ihnen in einengrausamen Tod entrissen wurden.“Und sie bekräftigte mit Blick auf dieGegenwart: „Der Schutz und die

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Ein beklemmendes Erlebnis

Achtung jeden Lebens in den ver-schiedenen Situationen und allenAltersstufen sind der St. Josefkon-gregation und dem Dominikus-Ringeisen-Werk Selbstverständnisund steter Auftrag.”

Für die Mitarbeiter legten MargitBuchberger und Roland Jochum einGebinde nieder. Die GemeindeUrsberg vertraten die GemeindräteKonrad Bestle und Peter Kapfer. Sieriefen auch die Verantwortung derpolitischen Gemeinschaft ins Ge-dächtnis: „Sie waren Bürger unse-rer Gemeinde!“

Heinz Helfert, ein Betreuter, spracham Ende des Gedenkens allen ausdem Herzen: „Wie bin ich froh,dass ich nicht damals gelebt habe!“

Voll Anteilnahme und Betroffenheitklang das gemeinsame Lied, dasDietrich Bonhoeffer im Gefängnisvor seinem Tod verfasst hat, zumAbschluss durch den Hof desSchlosses, das für so viele Men-schen ein Ort des Grauens gewor-den war: „Von guten Mächten wun-derbar geborgen, erwarten wir ge-trost, was kommen mag.“

Konrad Bestle

e t n un s n m f e

lu m s me ls e f g

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Schwesternjubiläum

Fünf Schwestern konnten am Fran-ziskustag im Oktober 2013 ein Pro-fessjubiläum feiern.

Eine Freude ist für die gesamte Ge-meinschaft, dass wieder eine jungeFrau sich traut, den Weg mit Gott,für Gott und mit den Menschen inunserer Gemeinschaft zu gehen: Sr.M. Johanna König, die am Vorabenddes Jubeltages in das Noviziat derSt. Josefskongregation aufgenom-men wurde.Sr. M. Johanna kennt Ursberg seiteinigen Jahren und absolvierte imDominikus-Ringeisen-Werk die Aus-bildung zur Heilerziehungspflegerin.

Schwestern der St. Josefskongrega-tion, Schülerinnen und Lehrkräftedes Ringeisen-Gymnasiums und ei-nige ehemalige Schülerinnen ge-stalteten den Festgottesdienst fürdie Jubilarinnen gemeinsam mitdem Organisten der Pfarrei EwaldSchmid.

Prälat Dr. Bertram Meier, Domkapi-tular im Bistum Augsburg, nahm inder Ansprache im FestgottesdienstBezug auf das Kreuzzeichen, dasuns von der Taufe bis zum Tod be-gleitet: „Christus nachzufolgen kannsehr anstrengend, ja ein Kreuzwegsein.“ Es sei deshalb gut, das Glau-benssymbol täglich zu erneuern, essei mehr als eine Handlung, denn„das Kreuz ist ein Zeichen der Lei-denschaft Gottes zu uns“. Die Jubi-larinnen könnten dies verstehen, dasie im Verlauf ihres Wirkens sicher-lich manche Strecken als Kreuzweggehen mussten.

So arbeitete Sr. M. Stella Meier CSJ40 Jahre in der Wäscherei, Sr. M.Hadwigis Krawutschke CSJ wirktein der Filiale Percha und mehrereJahre als Oberin im Konvent St. Sal-vator, Sr. M. Emilie Wendt CSJ ist imkaufmännischen Bereich tätig undSr. M. Gertrudis Mühlauer CSJ warim Mutterhaus als Generalsekretä-rin eingesetzt. Sr. Cäcilia Schneiderist bekannt als Musiklehrerin amRingeisen-Gymnasium und nochheute zuständig für die Musik imKloster.

Franziskustag 2013Ein Fest der Treueund des Dankes

Ordensleben: keine Ich-AG, sondern Leben mit Gott,für Gott und mit den Menschen

Geistl. Direktor Walter Merkt

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Schwesternjubiläum

Sr. M. Johanna König mit General-oberin Sr. M. Edith Schlachter CSJSr. M. Stella Meier CSJ

Konvent St. CamillusSr. M. Hadwigis Krawutschke CSJKonvent St. Salvator

Sr. M. Gertrudis Mühlauer CSJSr. M. Cäcilia Schneider CSJSr. M. Emilie Wendt CSJalle Mutterhauskonvent(von links)

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Symbole der Ordenstracht

Wir Menschen teilen uns nicht nurin Worten einander mit. Wir wählendazu auch Gesten oder Symbole.Symbole wollen etwas sichtbar ma-chen, was nicht konkret fassbar ist.Sie teilen etwas mit von einer Le-bensebene, die das konkret Wahr-nehmbare übersteigt. Parteien z. B. bieten uns Buchsta-ben und Farben an und wir wissenin welcher Richtung sie ihre Anlie-gen vertreten wollen. Im Verkehrhelfen uns Bildsymbole uns so zuverhalten, damit der Verkehr rei-bungslos ablaufen kann. Vereinewählen Anstecker und Embleme,um auf diese Weise ihre Zusam-mengehörigkeit kund zu tun. Beieinem Unfall löst ein entgegenkom-mender Polizist in Uniform – erbraucht noch kein Wort gesprochenzu haben – je nach Situation ein Ge-fühl der Erleichterung und Sicher-heit oder das der Beklemmung aus.Ein Arzt im weißen Kittel vermitteltuns Kompetenz.Auch die Religionen verwendenSymbole. In früheren Zeiten wähl-ten die Christen den Fisch1 als Er-kennungszeichen. Später war esdas Kreuz. Religiöse Symbole wer-den nicht unhinterfragt hingenom-men. Wir kennen die Diskussionenum das Kopftuch der muslimischenFrauen. Wo und wann dürfen sie estragen? Warum tragen sie es über-

haupt? Es ist in Deutschland auchnicht mehr selbstverständlich, einKreuz in einem öffentlichen Raum,ja in einem Klassenzimmer aufzu-hängen. Viele Ordenschristen sind an ihrerKleidung zu erkennen. Wir Franzis-kanerinnen der St. Josefskongrega-tion haben in einem Generalkapitelbeschlossen, weiterhin das Ordens-kleid zu tragen. Mit diesem gebenwir ein öffentliches Bekenntnis zuunserem Ordensleben. Die Or-denstracht macht sichtbar undwahrnehmbar, was die Absicht un-seres persönlichen Lebens ist. Das Ordenskleid macht den Ordenals geistliche und kirchliche Le-bensgemeinschaft in der Gesell-schaft sichtbar. Wurde früher diesesals Zeichen der Buße getragen, soist heute der Gedanke der Zugehö-rigkeit zu unserer Lebensform unddas Bekenntnis des Glaubens we-sentliches Anliegen. Das Ordens-kleid will auf den aufmerksam ma-chen, der unser Leben trägt undprägt. Es will helfen, die Botschaftdes Evangeliums sichtbar zu ma-chen. War ein Ordenschrist im Ordensge-wand vor 50 Jahren auf den Straßenin den Städten noch oft zu sehenund bot ihm dieses Gewand einenSchutz, ja mitunter auch Privilegien,so provoziert es heute ver schie -

Mitteilen durch SymboleDie Ordenstracht„Für mich ist dieOrdenstracht ein Symbolfür die christlich-abend-ländische Geschichteund für ein Leben nachchristlichen Werten, dieauch in der bayerischenVerfassung verankertsind.“

Siegfried Schneider(2005–2008 Bayerischer Staats -

minister für Unterricht und Kultus)

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27Ursberger Josefsbote 4/2013

Symbole der Ordenstracht

denste Reaktionen bei den Men-schen: Manche reagieren mit Aner-kennung und Respekt, manche ver-lachen oder verhöhnen uns. Oft istdas Ordenskleid aber auch Auslö-ser für Gespräche, in welchen deut-lich wird, wie sehr die Menschennach etwas suchen, das ihnen Haltund Sicherheit gibt.Dem hl. Franziskus war es ein An-liegen, dass sein Ordensgewandden Geist der Armut und Demutausdrückte. Es war deshalb einfachund schlicht. Er wählte als Gewanddie Kleidung der einfachen Leutevom Land aus rauer ungefärbterWolle, die ein schlichter Strick alsGürtel zusammenhielt. Nach dem2. Vatikanischen Konzil besannendie Orden sich darauf und es wurdeauf verschiedene und auch unnö-tige Sonderbarkeiten verzichtet.Die St. Josefskongregation verzich-tete auf das Collar und machte denSchleier im Tragen leichter und inder Pflege einfacher. Die Kleidersollen den Bedürfnissen des Diens -tes entsprechen. Deshalb wählteunsere Gemeinschaft, im Alltag einschlichter geschnittenes Kleid an-stelle des Habits zu tragen. Kran-kenschwestern tragen z. B. die FarbeWeiß, andere Grau oder Schwarz.Die weitgehende Einheitlichkeit inder Kleidung ist ein Zeichen derGleichheit. Wir Schwestern wollenuns Schwestern sein. Das Ordensgewand ist ein Kennzei-chen einer Ordensgemeinschaftund für uns Ordenschristen ein Zei-chen der Zusammengehörigkeit.Wir Ursberger Schwestern werdenin Insiderkreisen an unserem lan-gen Kleid mit dem ihm typischen

eckigen Ausschnitt erkannt, dieMallersdorfer Schwestern dagegenan ihrer Medaille. Unsere Zugehö-rigkeit zur Familie der Franziskane-rinnen ist am Gürtel mit den dreiKnoten zu erkennen. Dass wirSchwestern der St. Josefskongrega-tion sind, erkennen Kundige an denFarben des Gürtels, der nicht weiß,sondern lila und gelb2 ist.Betrachten wir noch ein wenig dieeinzelnen Teile unserer Tracht:Sonntags tragen wir in den Gottes-diensten den Habit mit Skapulier,Gürtel und Rosenkranz. An denWerktagen und bei den Arbeiten inder Regel haben wir ein leichteres,langes Kleid an, das in groben Zü-gen an den Habit erinnert.

Der (lat.: habitus „Ge-wohnheit“) ist ein weites, langesGewand, das von einem Cingu-lum (Gürtel) zusammengehaltenwird. Er ist ein äußeres Zeichender Zusammengehörigkeit. DemSkapulier, das über dem Habitmit Gürtel getragen wird, kommtdie Symbolik des Schutzes zu.Gott möge uns schützen vordem Bösen. Der ist ein Zeichen derBereitschaft, sich an Gott undseinen Ruf binden zu wollen. Diedrei Knoten stehen für die Ge-lübde der Armut, des Gehor-sams und der Ehelosigkeit. Der will sagen, dassunser Leben in steter Beziehungzu Jesus Christus sein soll. Wirwollen beten mit Worten, imSchweigen, in gemeinsamen Un-ternehmungen und in unserenTaten.

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Symbole der Ordenstracht

28 Ursberger Josefsbote 4/2013

Der als Teil der Ordens-kleidung von Ordensfrauen istein Zeichen der Jungfräulichkeit.Kamen früher Frauen bei ihrerHochzeit unter die Haube (einStandeszeichen, das in der Artund Weise der Gestaltung derHaube zur Geltung kam), so tru-gen sie zur Eheschließung einenSchleier. Der Schleier als verhül-lendes Element ist zum Symbolder Brautschaft und Ehe gewor-den. Der mit den BuchstabenIHS3 drückt die Verbundenheitmit Jesus Christus aus.

Wenn wir mit unserer Kleidung soviel mitteilen wollen, steht unserLeben unter einem hohen An-spruch. Wir werden erkannt undgemessen an dem, was wir tragen.Wir geben Zeugnis. Aber wir sindnicht nur deshalb Ordensfrauen,weil wir ein Ordensgewand tragen.Das Leben muss übereinstimmenmit dem, was wir sagen wollen.Manche Ordensleute tragen keineOrdenstracht mehr, da dieses fürdie Menschen um sie herum nichtmehr verständlich ist und es gibtLebensumstände, die das Tragen ei-nes Ordensgewandes erschweren,ja unmöglich machen. Sie habensich dazu entschlossen, zivile Klei-dung zu tragen, um ihren Mitmen-schen in der Alltagswelt näher zusein. Dies kann bei bestimmten Be-rufsfeldern (z. B. in der Sozialarbeit)den Kontakt zu den Menschen ver-einfachen und zeigt auf diese Weisedas geschwisterliche Miteinanderin deutlicherer Weise, als es ein Or-densgewand kann. Dabei entschlie-

ßen sich die Ordenschristen zumTragen einfacher, schmuckloser Klei-dung. Die Mitglieder tragen dannhäufig als Zeichen ihrer Gemein-schaft ein Abzeichen oder einKreuz.

Sr. M. Katharina Wildenauer CSJ

1 Das griechische Wort für Fisch(ichthýs) enthält ein kurzgefass-tes Glaubensbekenntnis:

Iesous: JesusChristós: Christus (der Gesalbte)Theoú: GottesHyiós: SohnSōtér: Erlöser

2 Die Farben des hl. Josef sind Lilaund Gelb

3 IHS: in hoc signo = in diesemZeichen; IΗΣ = Jes für Jesus; Je-sus, Heiland, Seligmacher

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Neu auf dem Büchertisch

29Ursberger Josefsbote 4/2013

Elisabeth Lukasn n n

Was uns im Leben weiterbringtVerlag Neue Stadt, 2. Auflage 2013ISBN 978-3-87996-907-4

Gleich drei Büchermöchte ich Ihnenvorstellen. Sie ent-stammen aus glei-cher Feder.„Binde deinen Kar-ren an einen Stern“– ein Wort von Leo-nardo da Vinci hatdie Verfasserin alsTitel gewählt. Kar-ren steht für unserLeben. Wir kennenden Ausdruck „DenKarren aus dem

Dreck ziehen“. Das ist wichtig: Wenn etwasschief gelaufen ist, den Lebenskarren wie-der flott zu machen. Biblisch heißt das„Umkehr“. Aber das darf nicht alles sein.

Wir feiern bald Weihnachten, das Fest derMenschwerdung unseres Herrn und Bru-ders Jesus. Wir tun es in Dankbarkeit undLiebe. Dabei geht es nicht nur um den Ge-burtstag Jesu, sondern auch um unsere ei-gene Menschwerdung nach dem bekanntenSlogan von Bischof Kamphaus: „Mach’s wieGott, werde Mensch.“

Hilfen zur Menschwerdung gibt es zuhauf.Seit Jahren schätze ich die Bücher von Elisa-beth Lukas.

Wer ist diese Frau?Zur Vorstellung benütze ich den „Steck-brief“ auf der Rückseite des Buches:„Dr. habil. Elisabeth Lukas, geboren 1942 inWien, Schülerin von Viktor E. Frankl.Klinische Psychologin und approbierte Psy-chotherapeutin, war u. a. langjährige Leite-rin des Süddeutschen Instituts für Logothe-rapie in Fürstenfeldbruck bei München.Vorträge und Vorlesungen sowie Publikatio-nen in 17 Sprachen machten sie internatio-nal bekannt.“Viktor Frankl, ihr Lehrer, war der Begründerder Logotherapie. Seine These: „Heilungdurch Sinn“. Dem Leben Sinn geben.Darum der tiefsinnige Titel: „Binde deinenKarren an einen Stern.“Für uns Christen ist der Stern, der Star, JesusChristus. Wir sehen in ihm den „Geburts-helfer“ zu unserer Menschwerdung.

BindedeinenKarrenan einenSternWas unsim Lebenweiterbringt

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Neu auf dem Büchertisch

Ursberger Josefsbote 4/2013

„Freude schöner Götterfun-ken, Tochter aus Elysium …“,heißt es bei Schiller. „Ich ver-künde euch eine großeFreude …“, so steht es in derBibel. Für uns Christen gibtes eine Freude, die nur Gottschenken kann. Sie ist eineTochter direkt aus dem Him-mel.Wir haben diese Freude desHerzens nicht ein für allemal.Sie kann verloren gehen, sie

kann sich eine Weile verstecken, das Lachen kann ei-nem vergehen.

Muss das so bleiben? Für mich sind die Worte Jesu inden Evangelien immer wieder eine Quelle der Freude.

Aber auch die Psychologie kann aufhelfen. ElisabethLukas weiß, wie notwendig Freude als Lebenselixiermit zu einem erfüllten Leben gehört. In ihrer langjäh-rigen psychotherapeutischen Praxis kann sie so et-was wie eine Freudenspenderin sein und wie es imUntertitel des Buches heißt: „Sieben Schritte, um dieSeele fit zu halten“ aufzeigen.Ich schlage das Inhaltsverzeichnis auf und lese siebenTipps, Freude zu halten oder sie wiederzugewinnen:

Tipp 1: Über psychosomatische ZusammenhängeBescheid wissen!

Wie das geht? – „Was uns im Leben weiterbringt“(der Untertitel des Buches) – dazu gibt uns die Psy-chotherapie in Form der Logotherapie wertvolle Hil-fen. Die Bücher von Frau Lukas dienen in besondererWeise dazu: aufgrund ihrer Erfahrung, ihrer ver-ständlichen Sprache, ihrer liebevollen Einfühlung indie Psyche.

Im letzten Kapitel unter der Überschrift „EinanderFreund sein“ gibt sie fünf wertvolle Tipps für das, „was

uns im Leben weiterbringt“. Ich darf sie einfach auf-zählen:

Tipp 1: Aktiv zuhören.Tipp 2: Gezielt Zeichen der Zustimmung geben.Tipp 3: Man nehme eine Prise Heiterkeit.Tipp 4: Mittragen ohne große Worte.Tipp 5: Die Fremdheit des anderen bejahen.

Habe ich Sie neugierig gemacht?

DerFreudeauf derSpurSieben Schritte,um die Seelefit zu halten

Elisabeth Lukas

Sieben Schritte, um die Seele fit zu haltenVerlag Neue Stadt, 3. Auflage 2013ISBN 978-3-87996-797-1

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Neu auf dem Büchertisch

Ursberger Josefsbote 4/2013

Elisabeth Lukas

Kinder ins Leben begleitenVerlag Neue Stadt, 1. Auflage 2013ISBN 978-3-87996-961-6

Das dritte Buch dieser Vor-stellungsreihe beginnt ohneeigentliches Vorwort mit ei-ner Frage: „Was wird IhrKind glücklich machen?“Die Überschrift zu Kapitel 1.Und so beginnt jedes Kapi-tel mit ein paar fett gedruck-ten Sätzen. Hier: „Sie sindMutter oder Vater. Siemöchten, dass Ihr Kind einglücklicher Mensch wird?Nun, dann lassen Sie uns

darüber nachdenken, ob es etwas gibt, das die Chan-cen erhöht, dass ein Mensch glücklich wird.“

Wer Elisabeth Lukas kennt, wer schon ein Buch vonihr gelesen hat, weiß, dass die Autorin nicht mitschönen Worten um den heißen Brei herumredet,sondern mit klaren Aussagen viele gute und hilfrei-che Hinweise gibt, wie Leben glücken kann.So auch in ihrem neuesten Buch. Sie zeigt auf, wel-che Möglichkeiten gegeben sind, „Kinder ins Lebenzu begleiten“. Das Buch ist voll von „Fallbeispielen“,welche dem Ganzen eine besondere Lebensnähe ge-ben.Für mich besonders tröstlich – im letzten Kapitelheißt es: „Und hätten Sie in der Erziehung praktischalles verkehrt gemacht, aber würden Sie unbeirrbarin der selbstlosen Liebe zu Ihrem Kind verharren,würde es genügen“ (Seite 147).

Die Kunstder Wert-schätzungKinderins Lebenbegleiten

Tipp 2: Die Aufmerksamkeit bewusst und sorgfältiglenken!

Tipp 3: Möglichst auf Spekulationen verzichten!Tipp 4: Man halte gelegentlich inne und starte sein

Leben neu!Tipp 5: Löse täglich das Rätsel des kleinen Glücks!Tipp 6: Genieße das Dasein, solange du da bist.Tipp 7: … auch ohne zu sehen! Oder: Selbst wenn

nicht der geringste Grund zur Freude inSichtweite ist, es gibt ihn!

Bilder, Beispiele, eine einladende Sprache lassenkeine Langeweile aufkommen, regen an, das aus denKapiteln herauszupicken, was gerade persönlich guttut.

Ich finde, das Buch ist auch ein wertvolles Weih-nachtsgeschenk.

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Neu auf dem Büchertisch

Ursberger Josefsbote 4/2013

Es geht auf Weihnachten zu. Deshalb will ich ein Zi-tat von Viktor E. Frankl, das auf der letzten Seite zufinden ist, als weihnachtlichen Impuls weitergeben:„So ist denn der Vater eines Kindes eigentlich niemalsderjenige, der es gezeugt hat, nicht der ‚Zeuger’, viel-mehr ist er (gemeinsam mit der Mutter, Einschub derAutorin) in Wirklichkeit nur dies: Zeuge – Zeuge jenesWunders, das jede Menschwerdung letztlich ist. InWahrheit erzeugen wir keinen Menschen – wir bezeu-gen nur eben dieses Wunder …“Ich möchte dieses Buch gerne Eltern und Großelternauf den Weihnachtstisch legen.

Karl Heidingsfelder

80. Geburtstag von Sr. M. Christiane Schrom CSJ

Lesern des Ursberger Josefsboten ist sie in Wort und Bild als Mitglied des Redaktionsteams bekannt:Sr. M. Christiane Schrom CSJ. Jetzt feierte sie ihren 80. Geburtstag im Ursberger Mutterhaus.Die Jubilarin war 17 Jahre lang Schulleiterin des Ringeisen-Gymnasiums sowie nach der Errichtung der Stif-tung Dominikus-Ringeisen-Werk fünfzehn Jahre Mitglied des Vorstandes. In dieser Funktion war sie verant-wortlich für die Ursberger Förderschulen, den Kindergarten St. Lucia und die Frühförderung. Insgesamt 18Jahre trug sie als Generalvikarin Verantwortung für die Schwestern der St. Josefskongregation.

Das Bild zeigt Sr. M. Christiane im Kreis der Schulleiter der Urs-berger Förderschulen und mit ihrem Nachfolger als für die För-derschulen verantwortlichen Vorstand Wolfgang Tyrychter.

Von links: Wolfgang Tyrychter, Manfred Seitz (Berufsschule),Konrad Bestle (Förderzentrum geistige Entwicklung), Dr. Wolf-gang Schrader (Sonderpädagogisches Förderzentrum) und Bri-gitte Lang (Förderzentrum Hören)

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Im Gedenken

Ursberger Josefsbote 4/2013

geb. 10. September 1928 in Greuth, Lkr. Unterallgäugest. 19. September 2013 in Ursberg

Unsere Sr. M. Dagobert ist am Donnerstag, 19. Sep-tember, nach der Mitfeier der hlg. Messe zu diesemewigen Feiertag heimgeholt worden: nach einem Le-ben schwerer Arbeit, freudigen Einsatzes im Beruf undeinem Ordensleben, in dem Gott und der Dienst amMenschen im Mittelpunkt standen.Sehr frühe Fotografien zeigen sie als letztes der neunKinder auf dem Anwesen ihrer Eltern Anna und JosefFürgut in Greuth, Landkreis Unterallgäu. Sie erlebtesehr bald den Abschied ihrer älteren Schwester, die insKloster nach Ursberg ging. Die kleine Zita war damalsdrei Jahre alt. Jahre später verlor sie die Mutter, die1944 durch ein Fuhrwerk tödlich verunglückte. Ihr äl-terer Bruder ist in Russland vermisst. Diese frühen Er-eignisse prägten sich ihr tief ein und machten sie sen-sibel für Leid und Schmerz. Noch in späteren Jahrenfüllten sich ihre Augen schnell mit Tränen, wenn sieNachrichten über Unglück und Leid in Familien und inder Welt erfuhr. Sie besuchte die Volksschule in Illerbeuren, dort auchdie landwirtschaftliche Berufsschule und arbeitete mitauf dem elterlichen Anwesen. So oft es ihr möglichwar, fuhr sie mit dem Rad zusammen mit ihrem Brudernach Ursberg, um dort ihre ältere Schwester, unsereSr. M. Antida Fürgut CSJ, zu besuchen.1951 erfüllte sich ihr Wunsch, in die St Josefskongre-gation einzutreten, wo sie als Sr. M. Dagobert von1953 bis 1955 im Noviziat lebte und am 19. März 1958die Gelübde auf Lebenszeit ablegte. Die Berufung zum Ordensleben war das große Glückihres Lebens, für das sie immer dankbar war. DieSchwestern lernten sie als schlichte, aufrechte und hu-morvolle Mitschwester in der Gemeinschaft kennenund schätzen.Ihre Oberen erkannten die Fähigkeiten der von Naturaus kräftigen Schwester und ließen sie 1954 eine Aus-bildung im Brauerhandwerk machen, die sie 1961 ander Meisterschule erfolgreich beendete. Mit Freude und

Elan übernahm Sr. M. Dagobertvon 1961 bis 1971 die Leitungder Ursberger Brauerei, bildeteLehrlinge aus. Auch weiterhinarbeitete sie gemeinsam mit ei-ner Mitschwester und den Mit-arbeitern im Männerberuf desBrauerei-Handwerkes. Nie warihr etwas zu viel.Sr. M. Dagobert lebte im Kloster-gasthof. So war sie weiterhin aufs Engste verbundenmit diesem Betrieb, den Mitarbeitern und den Gästen,die sie als frohe, weltoffene und tatkräftige Ordensfrauerlebten mit großer Begeisterung für den FC Bayern.Eine ganz große Freude war es für Sr. M. Dagobert beieiner Romfahrt 1983, dem heiligen Vater Papst Johan-nes Paul II. persönlich einige Flaschen Ursberger Bock-bier überreichen zu dürfen und von ihm einen weißenRosenkranz zu erhalten. Mit diesem Rosenkranz in derHand begann für sie fortan jeder neue Tag. In ihrer tiefen Gläubigkeit empfand Sr. M. Dagobertgroße Ehrfurcht vor dem Schöpfer, vor den Gesetzenund Gaben der Natur, mit denen sie täglich im Prozessdes Bierbrauens konfrontiert war. Mit großer Freudean ihrem Beruf, mit Sorgfalt, reichem Fachwissen undKönnen erfüllte sie ihren Auftrag in der Brauerei. Das Gottvertrauen, das Ringeisen die Schwestern ge-lehrt hat, war für sie Halt und Stütze in den schwerenTagen und Veränderungen, die mit zunehmendem Al-ter auf sie zukamen. Sie, die immer treu und gewis-senhaft ein Ordensleben lang Gebet und Arbeit mit-einander verbunden hatte, widmete sich mehr undmehr dem Gebetsleben. Besonders als die Kräftenachließen und sie 2007 auf die Altenstation im Mut-terhaus zog und 2011 auf die Krankenstation in St. Ca-millus wechselte. An manchen Tagen blätterte Sr. M.Dagobert in dieser Zeit in ihren Fotoalben, suchte dieVergangenheit, suchte die Bilder ihrer Geschwister, ih-rer Familie auf, der sie sich immer herzlich verbundenwusste. Wir danken unserer Sr. M. Dagobert für ihr Leben, fürihr Beispiel, für ihre Zuneigung zu uns Mitschwestern.

Verstorbene Schwestern

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Im Gedenken

Ursberger Josefsbote 4/2013

geb. 25. August 1918 in Au/Niederbayerngest. 18. Oktober 2013 in Ursberg

Am Freitag, 18. Oktober 2013, nahm Sr. M. WaldemarAbschied von ihrem Leben hier auf dieser Erde, um mitMaria, die sie ihr Leben lang verehrt hat, unserenHerrn und Gott zu schauen. Kurz nach ihrem 70-jähri-gen Professjubiläum, am Franziskustag 2009, hielt Sr.M. Waldemar schriftlich einen Lebensrückblick. Des-halb wollen wir Sr. M. Waldemar mit ihren eigenenWorten auf ihr Leben zurückschauen lassen:„In Niederbayern, am 25. August 1918, als sechstesKind geboren, bin ich mit neun Geschwistern aufge-wachsen. Wir waren eine glückliche Familie mit Gebetund gegenseitiger Hilfe und Zufriedenheit. Leider istunser ältester Bruder vom 2. Weltkrieg nicht mehrheimgekommen.In meiner Heimat wurden wir durch eine Drittordens-schwester auf Ursberg aufmerksam gemacht, denn siewar mit einer Ursberger Schwester verwandt. MeineEltern sagten, ich darf dort von 1933–1936 die Mittel-schule besuchen, dann bis 1937 einen Erzieherkurs fürbehinderte Kinder. Ich hatte sehr große Freude undden Wunsch, Schwester zu werden.Ich freute mich sehr über die Aufnahme in das Novi-ziat am 4. Oktober 1937 und darüber, am 4. Oktober1939 die Profess für drei Jahre und im 2. Weltkrieg amFranziskustag 1942 die Ewige Ordensprofess ablegenzu dürfen. 1941 musste ich auch die Verlegungen unserer Behin-derten in den ,grauen Bussen‘ erleiden. Ich war in St.Martha eingesetzt. Wir sollten Trost spenden und Mutgeben. Das war sehr schwer und sehr schmerzvoll. 1954 kam meine Versetzung nach Kloster Fendsbachals Stationsleitung bei behinderten heranwachsenden,Buam‘, wie wir damals sagten. Es waren 22 in meinerGruppe. Ich hatte sie alle sehr gerne und leitete dieGruppe mit Güte und Festigkeit. Wir hielten zusam-men wie in einer Familie bei einfachsten Verhältnissen.Es gab noch keine Waschmaschine, keinen Fernseher –aber später schon. Meine Anvertrauten waren beschäf-tigt im Garten, in der Landwirtschaft und im Stall. Siegingen alle sehr gerne an die Arbeit, die unter Anlei-

tung erfolgte. Abends hatte je-der seine eigene Beschäftigungnach Neigung und Eignung. Wirmachten auch Spiele, hörtengerne Volksmusik aus dem Ra-dio oder von Schallplatten. Ei-nige konnten auch Mund- oderZiehharmonika spielen.Im Oktober 1985 musste ichschweren Herzens meineGruppe in Kloster Fendsbach verlassen (diese Nieder-lassung wurde in die Hände einer anderen Einrichtungübergeben) und kam nach Kloster Holzen. Von 1985–1998 betreute ich auf der Pflegestation im AltenheimSchwerkranke und Sterbende. Ich durfte sie begleitenzum Übergang in die Ewigkeit. Ab 1999 konnte ichmich dann noch nützlich machen als Hilfe in der Klos -ter kirche und der Versorgung der Kirchenwäsche. Am 27. Februar 2009 kam ich auf die Altenstation imMutterhaus in Ursberg und war froh, dass ich auchhier noch nach meiner Möglichkeit kleine Hilfsdienstemachen kann. Ich schätze vor allem die tägliche Hei-lige Messe und dass ich mit Lobpreisen, Danken undBitten in der Sakramentskapelle Anbetung halten kann.Ich mache auch dort gerne ,Vertretung‘, wenn eineSchwester krank wurde und verweile gerne im Gebetbei sterbenden Mitschwestern.Meinen 70. Professjubeltag am 3. Oktober 2009 habeich mit viel Freude und in großer Dankbarkeit feierndürfen – auch mit meinen lieben Angehörigen.Dank sei Gott für alles!“

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Im Gedenken

Verstorbene aus dem Leserkreis

Verstorbene Betreute

Lanzinger Hugolinde, St. Maria, Haus Elisabeth

, St. Vinzenz von Paul, St. Vinzenz von Paul

, St. Vinzenz von Paul, St. Vinzenz von Paul

, St. Vinzenz von Paul, St. Vinzenz von Paul

, St. Vinzenz von Paul

, Seniorenzentrum St. Anna

, Fachpflegeeinrichtung St. Nikolaus

, Haus Angela, Haus Bernadette

, Haus Johannes, Haus Ulrich

, Biessenhofen,Schwägerin von Sr. M. Daniela Bergmeir CSJ

, Petersthal/Feld, Petersthal/Feld

, Edelstetten/Neuburg, Altusried, Münsterhausen,

ehemaliger Mitarbeiter, Maria Bildhausen,

ehemaliger Mitarbeiter, Augsburg

, Ebensfeld, Roggenburg

, Weiden, Balzhausen

, Breitenthal,ehemalige Mitarbeiterin

, Zaisertshofen, Ursberg, langjährige Mitarbeiterin, Landau

, Rettenberg, Bad Grönenbach, Zaisertshofen, Herrsching, Mammendorf

, Mindelzell, Mitarbeiterin, Bad Grönenbach

, Dinkelscherben,ehemalige Mitarbeiterin

, Oberrohr, Zaisertshofen

, Petersthal/Riedis, Edenkoben

, Pforzen

Ursberger Josefsbote 4/2013

Schenke uns, Herr,die Freude anDeiner Herrlichkeit.

Wenn wir sie haben, dann sind wir reich.

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AdrAdressfelessfeld fürd fürEinzEinzelposelpostvetversandrsand

Aus Sr. M. LuciasFundgrube

UrsbergerJosefsbote

1906

Ursberger Josefsbote 4/2013

Sich mitteilen zu können war Dominikus Ringeisenfür seine Betreuten von elementarer Bedeutung.

Das Bild links zeigt eine Vorrichtung, mit derhörbehinderten Kindern geholfen wurde,das Bild unten eine offensichtlich blinde undgehörlose Frau, der eine Schwester in die Handschreibt.

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Zusammenfassung Fehler Warnung Repariert InfoDokument - - - -PDF/X - - - -Seiten - - - -Farben - - - -Schriften - - - -Bilder - 10 - -Inhalt - - - -

BilderAuflösung von Farbbildern 150 dpi ist unter 200 dpi #5 (3,29-31)Auflösung von Bitmapbildern 25 dpi ist unter 600 dpi #1 (29)Auflösung von Bitmapbildern 38 dpi ist unter 600 dpi #1 (30)Auflösung von Bitmapbildern 75 dpi ist unter 600 dpi #3 (29-31)

Sonstige InformationenFarbseparationen: 5

CMYKJobo

FarbräumeDeviceCMYK / DeviceGray / Separation / DeviceN

Schriften: 20AvantGarde-Book Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeAvantGarde-Demi (3x) Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeAvantGarde-Medium (4x) Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeAvantGarde-MediumObl Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeCourierNewPSMT (3x) Type1 / Custom / eingebettete Untergruppe

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HoboStd Type1 / Custom / eingebettete UntergruppePapyrus-Regular Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeTahoma Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeZapfHumanist601BT-Demi (3x) Type1 / Custom / eingebettete UntergruppeZapfHumanist601BT-DemiItalic (2x)

Type1 / Custom / eingebettete Untergruppe