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Europa 360° Das Weltatlas Magazin • 01 / 2011 • www.diercke.de 6 Randstad Holland (Unterrichtseinheit Sek I) 10 Diercke WebGIS (Unterrichtseinheit Sek I) 14 Europa im Blick (Unterrichtseinheit Sek l + Il) 22 Die Ostseeregion (Unterrichtseinheit Sek Il) 18 Wohin zieht Familie Morelli? (Unterrichtseinheit Sek l + Il) 26 Diercke Drei inkl. Arbeitsheft Das intelligente Lernkonzept

Europa - diercke.westermann.de · Bestandteil eines jeden Diercke Welt-, Regional-, Universal- oder Internationalatlas ab 2008 ( → Premium Bereich). Er ermöglicht es, alle Karten

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Europa

360°Das Weltatlas Magazin • 01 / 2011 • www.diercke.de

6 Randstad Holland (Unterrichtseinheit Sek I)

10 Diercke WebGIS(Unterrichtseinheit Sek I)

14 Europa im Blick(Unterrichtseinheit Sek l + Il)

22Die Ostseeregion (Unterrichtseinheit Sek Il)

18Wohin zieht Familie Morelli?(Unterrichtseinheit Sek l + Il)

26 Diercke Drei inkl. ArbeitsheftDas intelligente Lernkonzept

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°INTERVIEW

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Im Gespräch mit Günter Verheugen

Günter Verheugen

Honorarprofessor „Europäisches

Regieren“ an der Europa-Universi-

tät Viadrina Frankfurt (Oder),

Vizepräsident der Europäischen

Kommission a. D.

Diercke 360°: Was fällt Ihnen spontan zum Diercke Weltatlas ein?

Günter Verheugen: Natürlich der Erdkundeunterricht an meiner Schule, dem Städtischen Gymnasium in Brühl. In meiner Schulzeit war Erdkunde noch ein eigenständiges Fach und es war eines meiner Lieblingsfächer. Der (grüne) Diercke hat mich bis zum Abitur begleitet. Ich habe als Schüler oft in diesem Atlas geblättert und mir vorgestellt, die vielen fremden Länder einmal sehen zu können.

Diercke 360°: Gibt es eine Karte, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

Günter Verheugen: Ich fand alle Karten spannend. Besonders fasziniert hat mich aber immer der afrikanische Kontinent. Später hatte ich das Glück, fast alle afrikanischen Länder bereisen zu können und dabei habe ich auch die Karten aus meinem Diercke vor Augen gehabt.

Diercke 360°: Welche Bedeutung messen Sie der Orientierung mithil-fe von Atlanten bzw. Karten in der heutigen Zeit bei?

Günter Verheugen: In Politik und Wirtschaft, meinen beiden Arbeitsfeldern, sind Karten und Atlanten unverzichtbar. Um die Probleme eines Landes verstehen zu können, muss man zunächst einmal wissen, wo es liegt. Welche Nachbarn hat es, wie ist die To-pographie, zu welcher Klimazone gehört es, welche Vegetations-formen gibt es usw. Diese Informationen liefern moderne Atlanten und sie sind für alle Menschen wichtig.

Diercke 360°: Welche Rolle spielen Karten bei Ihrer politischen Arbeit bzw. bei Ihrer Lehrtätigkeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)?

Günter Verheugen: In meiner Lehrtätigkeit setze ich gute geographische Kenntnisse voraus. Ich empfehle meinen Studie-renden dennoch sehr eindrücklich, sich nicht nur die politische Geographie Europas genau einzuprägen. Alle Konflikte, die wir in Europa hatten und haben, hängen mit der Geographie zusammen – Kaukasus, ehemaliges Jugoslawien, Transnistrien. Letztlich ist die Geographie unser Schicksal.

Diercke 360°: Welchen Stellenwert hat Europa in Deutschland? Ist die Staatengemeinschaft „Europa“ schon in den Köpfen der Bürger angekommen? Ist Europa mittlerweile vielleicht sogar wichtiger als Deutschland?

Günter Verheugen: In den Köpfen ist Europa wohl angekom-men, aber nicht überall in den Herzen. Deutschland ist das Land, das am meisten auf die Schicksalsgemeinschaft Europa angewiesen ist. Nur so konnte unser Land in die Familie der demokratischen Staaten zurückkehren. Das dürfen wir niemals vergessen. Ohne die europäische Integration gäbe es auch kein vereintes Deutschland. Mehr als für alle anderen sollte deshalb Europa für uns Deutsche eine Herzenssache sein. Unsere Frei-heit, unsere Sicherheit, unser Wohlstand und unser Ansehen in der Welt hängen davon ab. Nur gemeinsam werden wir in Euro-pa in der globalen Welt des 21. Jahrhunderts bestehen können.

Diercke 360°: Wird das europäische Thema ausführlich genug in der Schule behandelt oder besteht hier Verbesserungsbedarf?

Günter Verheugen: Mir fehlen die Kenntnisse über die heu-tigen Unterrichtspläne. Ich weiß deshalb nicht, ob die Schule eine Mitverantwortung trägt für den betrüblich geringen Kenntnisstand über die europäische Integration. Aber sicher ist, dass nur Lehrerinnen und Lehrer, für die die europäische Integration selbst eine Herzensangelegenheit ist, ihre Schüle-rinnen und Schüler mitreißen können. Die Idee der Integration, die immer wieder neu gestaltet werden muss, ist eine Aufga-be, in der sich jede Generation neu bewähren muss. Mir hat deshalb auch eine Initiative der deutschen Ratspräsidentschaft 2007 besonders gut gefallen, bei der aktive Europapolitiker und Mitarbeiter der Europäischen Kommission für einen Tag zurück an ihre ehemaligen Schulen gingen und dort darüber diskutier-ten, wie diese Integration tatsächlich funktioniert. Sie haben ihr damit ein Gesicht gegeben und das ist unverzichtbar.

Diercke 360°: Mit welchem Atlas sind Sie zur Schule gegangen bzw. aufgewachsen, und besitzen Sie ihn noch?

Günter Verheugen: An meiner Schule gab es nur den Diercke und er ist für mich immer noch der Standard. Ich habe meinen Diercke von damals immer noch.

Diercke 360°: Was wünschen Sie dem Diercke für die Zukunft?

Günter Verheugen: Ich wünsche dem Diercke, dass er auch künftige Generationen mit seinen aktuellen, präzisen und anschaulichen Kartenwerken zum Entdecken und Verstehen unserer Welt einlädt.

Zum Titelbild:

Karte: Europa - politische Übersicht (Diercke Weltatlas, Seite 77) auf physischer Kugeloberfläche. Position: 20°42’10’’ Ost; 52°24’18’’ Nord, Transparenzregler der Karte: 0%, Betrachtungshöhe: 9.051 km über Zenit, geringer Neigungswinkel Richtung Süden mit leichter Drehung gen Westen. Der Diercke Globus Online ist Bestandteil eines jeden Diercke Welt-, Regional-, Universal- oder Internationalatlas ab 2008 (www.diercke.de → Premium Bereich). Er ermöglicht es, alle Karten aus dem jeweiligen Atlas auf die 3-D-Kugel zu legen und wahlweise eine physische Oberfläche oder ein homogenes Satelliten-bild zu hinterlegen. Durch Kippen und Zoomen der Kugel, entsteht ein 3-D-Oberflächenrelief, das einen ganz neuen Betrachtungswinkel bekannter ebener Flächen bzw. Karten erzeugt. Weltkarten legen sich passgenau um die Kugel, sodass z.B. Karten zu Waren-, Transport- oder Verkehrsströmen lückenlos gedreht werden können. Für die Schüler wird so ein neues Raum- und Orientierungsbewusstsein geschaffen. Sebastian Schlüter

InhaltInterview – im Gespräch mit Günter Verheugen

Prof. Dr. Sebastian Lentz: Europäisierung im Alltag

Dr. Leon Vankan: Randstad Holland (Unterrichtseinheit Sek I)

246

Lothar Püschel: Wirtschaftliche Disparitäten in der EU mit dem Diercke WebGIS (Unterrichtseinheit Sek I)

Dr. Nadine Diekmann-Boubaker: Europa im Blick (Unterrichtseinheit Sek l+ll)

14 Gewinnspiel „Diercke Heißluftballon“, Impressum, Bildnachweis

Frank Morgeneyer: Die Ostseeregion – Europa im Kleinen (Unterrichtseinheit Sek lI)

Diercke Drei Universalatlas: Das intelligente Lernkonzept

31

22

26

3

Stephan Schuler: Wohin zieht Familie Morelli? (Unterrichtseinheit Sek l+lI)

18

10Diercke Atlasführerschein – Die Brücke zwischen Grund- und weiterführender Schule

28Diercke Interaktive Wandkarten: Vorschau30

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben Ihnen im aktuellen Diercke 360° wieder viele neue und spannende Beiträge und

Unterrichtseinheiten zusammengestellt. Der Auftaktartikel von Prof. Dr. Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde und Professor für Regio-nale Geographie an der Universität Leipzig, geht der Frage nach, wie viel Europa eigentlich bereits in unserem Alltag zu finden ist. Der Euro, UEFA, Schengen, Brüssel, offene Gren-zen und EU der 27 sind nur einige der Begriffe, die für unser Europa im 21. Jahrhundert stehen. Offene Grenzen existieren jedoch nicht nur zwischen be-freundeten Nachbarstaaten, sondern auch im World Wide Web. Im Internet können wir grenzenlos bis in den kleinsten Winkel der Erde surfen und uns über alles und jeden infor-mieren. Mittlerweile wird nahezu jedes Produkt im Internet bewor-ben, unterstützt oder begleitet. So auch der Diercke Weltat-las, der durch www.diercke.de mit zahlreichen Hintergrund-informationen, Kartenergänzungen, Produktinformationen, Wettbewerben und einem eigenen Shop vertreten ist. Außerhalb des schulischen Bereichs ist die Marke Diercke mittlerweile auch im Social Media Network vertreten. Die

Fan-Seite des Diercke Weltatlas ist nur eines der über 500 Millionen Profile und Fan-Seiten bei Facebook. Allein aus Deutschland gibt es bereits ca. 14,2 Millionen Facebook-Accounts, Tendenz steigend. Unter www.facebook.de/DierckeWeltatlas präsentiert sich der Diercke über eine redaktionell betreute Fan-Seite. Hier informieren sich die Fans, die sich übrigens nur freiwillig über den eigenen Account mit der Diercke-Seite verknüpfen können, über Neuerscheinungen, Gewinnspiele, Kuriositäten oder aktuelle geographische News. Falls auch Sie einen eigenen Account bei Facebook haben, surfen Sie doch mal grenzenlos bei uns vorbei und sagen Pfürti, Servus oder Hallo. Wir freuen uns auf Sie. Weitere innovative und hilfreiche Neuerscheinungen werden im Heft präsentiert, die Sie u.a. zu attraktiven (Prüf-)Konditi-onen bestellen können. Und mit einem bisschen Glück gewinnen Sie eine der be-gehrten Fahrten im Diercke Heißluftballon. Wir drücken Ihnen die Daumen! Ihre Diercke 360°-Redaktion

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°TITElThEma

4

Europäisierung im Alltag

Heutzutage ist die ökonomische und

politische Integration der europäischen

Länder so weit fortgeschritten, dass es

keine größeren Probleme mehr bereitet,

kurzfristig von Deutschland aus einen

Kurzurlaub nach Rom oder Barcelona zu

organisieren oder Geschäftskontakte

nach Finnland oder Frankreich anzu-

bahnen. Reisepass oder Personalausweis

genügen für den Grenzübertritt, sofern

überhaupt kontrolliert wird (vgl. Foto

S. 4). In vielen Ländern gilt der Euro oder

es ist zumindest über EC-Geldautomaten

und Kreditkarten kein Problem, vor Ort

Bargeld abzuheben oder Rechnungen

zu bezahlen. Und die gesetzlichen

Bestimmungen für Unternehmen

werden langsam aber konsequent

immer weiter angeglichen.

Europa = EU?

Zählt man solche Phänomene der

europäischen Einigung auf, dann hat

man meist die Europäische Union als

supranationale Organisation im Sinn.

Tatsächlich ist sie die prominenteste

Institution, die für die Integration der

europäischen Staaten steht. Im öffent-

lichen Diskurs hat sie eine beinahe

hegemoniale Position erreicht, d. h. sie

wird oft mit Europa schlechthin gleich-

gesetzt. Dabei ist sie keineswegs die

einzige Institution, die „Europa“ im

Namen führt oder auf dem europä-

ischen Kontinent agiert. So regelt auch

die Europäische Freihandelszone EFTA

die ökonomische Zusammenarbeit

zwischen europäischen Staaten, und in

der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten

(GUS) haben sich eine Reihe von Nach-

folgestaaten der Sowjetunion zusam-

mengefunden, von denen einige auch

nach der klassischen geographischen

Definition in Europa liegen (s. Diercke ◆

S. 76.4, Diercke 2 ◆ S. 60.4, Diercke Drei ◆

S. 94.2, Diercke International ◆ S. 39.3). Die

UEFA steht als Beispiel für einen Zusam-

menschluss, der den organisatorischen

Hintergrund für eine Art ökonomisch-

kultureller Integration bereitstellt, die

wiederum das Freizeitvergnügen von

Millionen Menschen in Europa bedient.

Dass Letzteres nicht ein gänzlich banaler

Aktionsbereich einer sich europäisie-

renden Gesellschaft ist, mag das

Finanzvolumen der UEFA Champions

League (Einnahmen 2008/2009: 822 Mio.

Euro) illustrieren. Aber vielleicht zeigt es

sogar noch besser die Bosman-Entschei-

dung durch den Europäischen Gerichts-

hof 1995, mit der die Freizügigkeit für

Profifußballer durchgesetzt und die

lokale oder nationale Verankerung von

professionellen Vereinsmannschaften

zugunsten einer stärkeren „Europäisie-

rung“ aufgehoben wurde.

Schritte zur europäischen Integration

Außerdem reicht die Idee einer Vereini-

gung europäischer Staaten ein Stück

weit hinter den unmittelbaren Entste-

hungsprozess der Europäischen Union

zurück: Die aufklärerische Idee, durch die

Gründung supranationaler Organisati-

onen den Exzessen nationalstaatlicher

Kriege Einhalt zu gebieten, erhielt durch

die historische Erfahrung des Ersten

Weltkriegs besonderen Vorschub. So

wurde 1920 der Völkerbund gegründet

und Graf Coudenhove-Kalergi rief 1922

die Paneuropa-Bewegung ins Leben. Sie

stand nach dem Zweiten Weltkrieg Pate

für die Ideen des europäischen Eini-

gungsprozesses. Neben dieser „Befrie-

dungslegende“ wird allerdings auch

noch ein starkes wirtschaftliches Motiv

in der Geschichte der europäischen

Integration sichtbar: die Schaffung eines

großen, leistungsfähigen Produktions-

und Konsumraums Europa. Diese kann

man natürlich auch als strategische

Positionierung im Prozess der ökono-

mischen Expansion verstehen, die in den

letzten Jahrzehnten in das gemündet ist,

was man als Globalisierung bezeichnet.

Die großen europäischen Staatenbünde

haben untereinander zahlreiche

Abkommen geschlossen, mit deren Hilfe

z. B. der internationale Handel verein-

facht wird. Zudem gibt es jenseits der EU

noch einmal zahlreiche binationale

Abkommen, die den grenzüberschrei-

tenden Güter- und Personenverkehr

vereinfachen. Hinzu kommt der ständige

Ausbau und vor allem die technische

Unmerklich ist „Europa“ in den letzten Jahrzehnten ein Bestandteil des All-tags vieler Menschen geworden, im Bewusstsein wie in ihrem praktischen Handeln. Dazu haben viele Einzelschritte beigetragen, wie zum Beispiel die Regeln zum freien Grenzübertritt im „Schengener Abkommen“ und die Einführung des Euro.

zum autor: Prof. Dr. Sebastian lentz Direktor des Leibniz-Instituts für Länder-kunde und Professor für Regionale Geographie an der Universität Leipzig

Grenze Frankreich – Deutschland bei Scheibenhardt: In ein Wohnhaus mit Loggia umgewandeltes ehemaliges Zöllnerhaus

5

Anpassung der grenzüberschreitenden

Infrastrukturen, seien es Schnellstraßen

und Autobahnen, sei es das Netz der

Hochgeschwindigkeitszüge, seien es die

Fernleitungsnetze der Energieversor-

gung (Diercke ◆ S. 104/105, Diercke 2 ◆

S. 80/81, Diercke Drei ◆ S. 116/117, Diercke

International ◆ S. 58/59 und 80/81) und der

Datenübermittlung, die die physische

Infrastruktur für diesen Prozess bereit-

stellen. Die Asymmetrie der Netzdichten

und -kapazitäten zwischen Ost- und

Westeuropa steht allerdings auch für die

Dynamik des Integrationsprozesses, der

in Westeuropa schon sehr viel länger

andauert. Die 2004 und 2007 beigetre-

tenen Staaten des mittleren und

östlichen Europa weisen im Vergleich

noch mehr Strukturschwächen auf.

Mit solchen Angleichungen werden die

üblichen Widerstände, die grenzüber-

schreitendes Reisen und unternehme-

risches Handeln mit sich bringen,

ständig reduziert. So kann man resümie-

ren, dass „Europa“ als Aktionsraum

derart gut funktioniert, dass die Europä-

er selbst es immer weniger wahrneh-

men. In einem erweiterten Sinn kann

man für diese mehr oder weniger

bewusste Bezugnahme auf Europa in der

individuellen wie kollektiven Lebenswelt

den Begriff „Europäisierung“ verwenden.

Damit bezeichnen Politikwissenschaftler

üblicherweise den Prozess der Übernah-

me und Ausrichtung von Verfahrenswei-

sen und Standards in politischen

Systemen unter dem Einfluss der

europäischen Integration.

Europäische Irritationen

Aber „Europa“ macht sich im Alltag

seiner Bürger auch immer wieder

irritierend bemerkbar: So mögen die

Anwohner der Grenzflüsse Rhein und

Oder, die sich über die Planung und

Einrichtung von Flutrückhalteflächen

(Polder) vor ihrer Haustür empören,

erfahren, dass der Strom in ein übernati-

onales Flussmanagement eingebunden

ist. Dieses sieht die Schaffung von eben-

solchen Rückhaltegebieten vor, um die

Hochwassergefahr in anderen Ge-

genden, auch solchen in anderen

Ländern, zu verringern. Das Signal lautet:

Ihre lokale Planungs- und Gestaltungs-

hoheit geht zunehmend in internationa-

len, oft „europäischen“ Vereinbarungen

auf. Ein anderes Beispiel für solche

internationalen Abkommen, in denen

Lasten geteilt werden, sind die Verträge

zur Wiederaufarbeitung und Lagerung

von radioaktiven Abfällen, in die die

Bundesrepublik Deutschland eingebun-

den ist (EURATOM-Vertrag 1957).

Besondere Aufmerksamkeit haben die

wirtschaftlichen Verflechtungen im

Rahmen der gemeinsamen Währung

Euro seit dem Frühsommer 2010 auf sich

gezogen, als die Bundesregierung wie

andere Staaten auch sich an dem

„Rettungspaket“ beteiligte, das Bürg-

schaften von insgesamt bis zu 750 Mrd.

Euro vorsieht, um die gemeinsame

Währung (Diercke ◆ S. 76.4, Diercke 2 ◆

S. 60.4, Diercke Drei ◆ S. 94.2, Diercke

International ◆ S. 39.3) gegen Börsenspe-

kulationen zu schützen.

Ein ganz besonders irritierendes Agieren

der EU bzw. derjenigen Staaten, die das

Schengen-Abkommen zum freien

Personenverkehr unterzeichnet haben

(Diercke ◆ S. 88.2, Diercke 2 ◆ S. 70.2, Diercke

Drei ◆ S. 95.5, Diercke International ◆ S. 41.4),

entsteht im Rahmen des Versuchs, die

Zuwanderung in die EU zu kontrollieren

und zu regulieren. Während der Bedarf

an Fachkräften in vielen Regionen

betont wird, versucht man gleichzeitig

den Grenzübertritt von Personen, die

man für den Arbeitsmarkt für nicht

geeignet hält, zu unterbinden, um die

nationalen Wohlfahrtssysteme zu

schützen. In den letzten Jahren ist das

Argument der Grenzsicherung gegen

Terroristen hinzugekommen. Zwar gibt

es Bestrebungen, das Grenzregime zu

vereinheitlichen, wofür nicht zuletzt

auch die EU-Agentur Frontex vorgese-

hen ist. Dennoch entsteht in der

alltäglichen Praxis der krasse Wider-

spruch zwischen dem Anspruch einer

Wertegemeinschaft, die sogar Vorbild-

funktion in der Welt beansprucht, und

der Tatsache, dass Menschen auf der

Flucht bei dem Versuch, sich nach

„Europa“ zu retten, oft unter Verletzung

der Regeln der EU-Menschenrechtskon-

vention schon in Drittstaaten abgefan-

gen oder abgeschoben werden (vgl.

Foto S. 5) oder sogar umkommen.

Nicht zuletzt die Überlegung, dass die

Europäer selbst, die die Errungen-

schaften einer friedlichen und wohlha-

benden Welt genießen, aus moralischen

Gründen besonders verpflichtet sind,

solche Missstände zu bekämpfen, macht

die weitere Europäisierung des alten

Kontinents Europa zu einem auch

zukünftig spannenden Prozess.

Literatur: Le Monde Diplomatique (2006): Atlas der Globalisierung, S. 60/61Le Goff, J. (1997): Jacques LeGoff erzählt die Geschichte Europas. Frankfurt, New York

Von den spanischen Behörden aufgegriffene Bootsflüchtlinge aus Afrika im Hafen von Los Cristianos/Teneriffa

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°UNTERRIchTSEINhEIT

SEkUNDaRSTUfE I

6

Randstad Holland

Eine besondere Metropole …

Der Name „Randstad“ wurde erst in den

1930er-Jahren für einen nicht vollständig

geschlossenen Ring von Städten geprägt

(Diercke ◆ S. 109.1, Diercke 2 ◆ S. 83.1). Sie

besteht aus neun einzelnen Stadtregi-

onen, die nur begrenzt miteinander

vernetzt sind. Zur Randstad gehören die

vier großen Städte Amsterdam, Rotter-

dam, Den Haag und Utrecht mit ihrem

Umland sowie fünf kleinere Städte.

Die Einwohner dieser Stadtregionen

tätigen ihre Einkäufe fast ausschließlich

im jeweils eigenen Zentrum. Drei Viertel

der Berufstätigen arbeiten in der Stadt,

in der sie auch wohnen. Allerdings gibt

es viele Pendler, insbesondere in

Richtung Amsterdam. Die Randstad ist

somit keine vernetzte Metropole mit

komplementären Zentren.

In der Randstad leben rund 7 Mio.

Einwohner bei einer Bevölkerungsdichte

von mehr als 1000 Einw./km2. Kennzeich-

nend ist die große Zahl von verstäd-

terten Gemeinden am Rande und

zwischen den großen Städten. 700 000

Menschen wohnen im „Grünen Herz“,

einem Weidegebiet, das mit 330

Einw./km2 etwa gleich dicht besiedelt ist

wie der Rest des Landes und immer

mehr bebaut wird. Die Pufferzonen

zwischen den Städten, meist Agrarland-

schaften, dienen ebenfalls als Ruhe- und

Erholungsgebiete. In der landwirtschaft-

lichen Nutzung der noch offenen

Randstadgebiete spielen die Glashäuser-

kulturen und der Anbau von Blumen-

zwiebeln eine wichtige Rolle.

... von nationaler ...

Die Randstad ist der Motor der nieder-

ländischen Wirtschaft. Hier wohnen

42 Prozent der niederländischen Bevöl-

kerung. Hier wird jeder zweite Euro in

den Niederlanden verdient. Das Einkom-

men liegt wesentlich höher als im

Landesdurchschnitt. In der Randstad

sind 50 Prozent der Unternehmen

angesiedelt. Die Randstad ist auch das

kulturelle Herz der Niederlande.

Die großen Städte haben auf nationaler

Ebene eine jeweils eigene Bedeutung.

Amsterdam ist die Landeshauptstadt

und zugleich das bedeutendste finanzi-

elle, kulturelle und Innovationszentrum.

Rotterdam zeichnet sich als Industrie-

und Transportzentrum aus. Den Haag ist

Regierungssitz und Beamtenstadt,

Utrecht vor allem ein Verkehrszentrum

und deshalb bevorzugter Messe- und

Tagungsstandort.

... und internationaler Bedeutung

Seit kurzem firmiert die Randstad unter

dem Namen „Deltametropole“, was

ihren Anspruch unterstreicht, eine

prominente Rolle innerhalb der europä-

ischen Metropolen zu spielen. Die Stärke

der Randstad ist ihre Lage in Nordwest-

europa und ihre internationale Bedeu-

tung als Tor zur EU. Die vorhandene

Logistik- und Kommunikationsinfrastruk-

tur der Deltametropole gehört zu den

besten der Welt, die Wirtschaftsstruktur

weist traditionell einen Schwerpunkt im

Bereich der spezialisierten Dienstleis-

tungen auf.

Amsterdam ist nicht nur eine kreative

Hauptstadt Europas, sie hat auch mit

Schiphol den fünftgrößten Passagier-

flughafen der EU. Der Hafen von

Rotterdam ist bei Weitem der größte

europäische Seehafen. Seine Vorteile

sind die offene Verbindung zum Meer,

die sehr tiefe Fahrrinne, die strategische

Lage in Europa, die perfekten Hinter-

landverbindungen sowie das hochwer-

tige Dienstleistungsangebot.

Das politische, kulturelle und wirtschaftliche Herz der Niederlande ist die Randstad Holland, ein Ring von Städten rund um das weitgehend ländlich geprägte „Grüne Herz“. Die Randstad hat einen Durchmesser von rund 60 Kilometern, ihre Gesamtfläche beträgt etwa 5600 km².

zum Autor: Leon VankanDidaktik der Geographie, Radboud Universität Nimwegen, Niederlande

Die Randstad mit dem „Grünen Herz“

HaarlemAmsterdam

Leiden

Rotterdam

Den HaagUtrechtZoetermeer

Gouda Nieuwegein

Alphena/d Rijn

Capelle a/d IJssel

Haarlem-mermeer

Schiedam

Vlaardingen

Spijkenisse

Euro-poort

Dordrecht

Delft

Huizen

Hilversum

Zeist

Amers- foort

Amstelveen

Waal

N o r d s e e

Rin

gv

aart

Ringva art

Drecht

Amst

el

Oude Rijn

Spui

L inge

Lek

HaringvlietAlte Maas

Hollandse IJ ssel

Amsterdam-Rhein-Kanal

verstädtertes Gebietgeschlossene BesiedlungStrandWiese, WeideWald„Grünes Herz“

14109E_1

0 5 10km

7

Herausforderungen

Wie in anderen Großstädten gibt es auch

in der Randstad Lärmbelastung,

Luftverschmutzung, Kriminalität,

Probleme zwischen Einheimischen und

Zugezogenen sowie neue Armut. Die

Arbeitslosigkeit bleibt in den zentralen

Städten der Randstad zwei- bis dreimal

so hoch wie in den Randgemeinden,

auch wenn die Wirtschaft wächst.

Ein Grundproblem ist und bleibt, dass

ein polyzentrischer Raum mit einem

grünen Zentrum verkehrstechnisch

schlechter zu erschließen ist als ein

monozentrischer Ballungsraum – beson-

ders dann, wenn eine Zerschneidung der

zentralen Grünflächen vermieden

werden soll. Berufspendler werden

deshalb auch weiterhin tagtäglich mit

Staus und Verspätungen leben müssen.

Es gab viele Versuche, die innere und

äußere Erreichbarkeit der Randstad zu

verbessern. So wurden die alten

Telefonleitungen durch leistungsfähige

Glasfaserkabel ersetzt, an die Stelle des

früheren Bahnnetzes trat ein differen-

ziertes Hochgeschwindigkeits-, IC- und

Regionalbahnnetz und die Autobahnen

wurden um eine Spur verbreitert.

Ein besonderes Problem der Randstad

Holland ist die zersplitterte Verwaltung

mit ihren vielen Behörden auf mehreren

Verwaltungsebenen. Die Randstad

dehnt sich über etwa 100 Gemeinden

und vier Provinzen (Nord-Holland,

Süd-Holland, Utrecht und Flevoland) aus.

Aber es gibt keine genaue Abgrenzung,

keine Randstad-Behörde.

Ein weiteres Problem ist der Mangel an

Wohnungen aufgrund der zuneh-

menden Anzahl von Einpersonenhaus-

halten. Die bewährte Strategie, die

städtischen Regionen weiter zu verdich-

ten und am Stadtrand neue, durch den

öffentlichen Personennahverkehr gut

erschlossene Wohngebiete auszuweisen,

Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad

Aufgaben 1–5

In einem ersten Erarbeitungsschritt

lösen die Schüler die Aufgaben 1–5, um

einen topographischen Überblick über

die Randstad zu bekommen.

Das Thema im Unterricht

Vorbereitung:

Bilden Sie Gruppen von 2–5 Schülern.

Für jede Gruppe benötigen Sie

mindestens einen Diercke Weltatlas

sowie ein Arbeitsblatt. Die vier Fotos

können Sie den Schülern auch großfor-

matig an die Hand geben. Eine

Kopiervorlage dazu finden Sie unter

www.diercke.de/360grad.

Diese Lernmethode können Sie

sowohl am Anfang als auch am Ende

einer Unterrichtsreihe einsetzen, denn

die Schüler müssen ihre Vorkenntnisse

mit den Informationen, die sie den

Basisinformationen, der Karte und den

Fotos entnehmen, verknüpfen.

Durchführung:

Verteilen Sie die Arbeitsblätter (und

eventuell die großformatigen Fotos).

Alternativ zur reinen Gruppenarbeit

können die Schüler zunächst auch

individuell die Aufgabe lösen. Erst

danach besprechen sie ihre Lösungen

in der Gruppe, einigen sich und tragen

anschließend ihre Entscheidungen

und Begründungen der Klasse vor.

Reflexion:

Neben den Ergebnissen sollten Sie

auch die Herangehensweise und die

Zusammenarbeit in den Gruppen

besprechen. Sie können analysieren,

wie Ihre Schüler den Vergleich dieser

vier Städte durchgeführt haben. In

Kapitel 6 „Wo ist was möglich?“ aus

„Diercke Methoden – Denken lernen

mit Geographie“, finden Sie die fünf

Schritte des Vergleichs, die Sie für

diese Analyse nutzen können.

Die Aufgaben können von den

Schülern mithilfe der Basisinformati-

onen auf diesen Seiten (diese finden

Sie auch noch einmal als Kopiervorla-

ge unter www.diercke.de/360grad)

und der Atlaskarten Diercke ◆ S. 109.1

und S. 109.2 bzw. Diercke 2 ◆ S. 83.1 und

S. 83.2 selbstständig gelöst werden.

führte in der Vergangenheit meist zur

Errichtung von Reihenhaussiedlungen.

Um künftig auch Besserverdienende in

der Region zu halten, bleibt eigentlich

nur das „Grüne Herz“ als potenzieller

Wohnraum. Dieses aber soll auch

weiterhin grün bleiben.

Links:www.uni-muenster.de/HausDerNiederlande/zentrum/Projekte/Schulprojekt/Lernen/Nachbar/20/10.htmlwww.portofrotterdam.com

Literatur:Vankan, L. (Hrsg.)/Rohwer, G./Schuler, S.: Diercke Methoden. Denken lernen mit Geographie. Braunschweig 2007.Bontje, M.: Randstad. In: Beiträge zur Regionalen Geographie, Bd. 61, 2005, S. 121–133.

Aufgabe 6

Hier steht das Wechselspiel zwischen

den Raumvorstellungen der Schüler

und den geographischen Merkmalen

des Untersuchungsgebietes im

Vordergrund. Die Schüler sollen

Sachverhalte ein oder mehreren Orten

zuordnen.

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Leon Vankan Diercke 360° 1/2011

Zur Bearbeitung der Aufgaben benötigst du die Atlaskarten Diercke ◆ S. 109.1 und S. 109.2 bzw. Diercke 2 ◆ S. 83.1 und S. 83.2.

Aufgabe 1

Naturräumliche Gegebenheiten

Die heutige Struktur der Randstad ist eine Folge der natur-

räumlichen Gegebenheiten. Die Randstad ist in einem Delta

mit vielen Flussmündungen entstanden. Handel und Schiffs-

verkehr haben seit jeher die Wirtschaft der Region bestimmt.

Die Städte entstanden auf den Uferwällen entlang der Flüsse

(Utrecht und Leiden entlang des Alten Rheins [Oude Rijn]) und

in den etwas höher gelegenen Gebieten auf den Dünen im

Westen (Haarlem und Den Haag), Amersfoort und Hilversum

auf den pleistozänen Sandgebieten im Osten. Im Mittelalter

begann die Urbarmachung des zentral gelegenen Moorge-

bietes. Es wurden Polder (eingedeichte Flusslandschaften)

angelegt, die etwa auf Höhe des Meeresspiegels lagen oder

– sofern es sich um trockengelegte, durch Torfablagerung

entstandene Seen handelte – auch mehrere Meter darunter.

Ab dem 13. Jh. entwickelten sich auch hier Städte. Dazu war es

nötig, dass man mit Dämmen das unter dem Meeresspiegel

liegende Moorgebiet vor dem Meereswasser sicherte.

a) Wie hoch sind die Dünen im Westen und die Sandgebiete im

Osten? Wie tief sind die Polder des zentralen Moorgebietes?

b) Welche drei Städte sind aufgrund ihres Namens an einem

Damm entstanden und wie heißt der entsprechende Fluss?

Aufgabe 2

Struktur der Randstad

Die Randstad hat eine besondere Struktur, die neben Vorteilen

auch Probleme mit sich bringt.

a) Was sind die Merkmale dieser besonderen Struktur?

b) Welche Vorteile und Probleme ergeben sich dadurch?

Aufgabe 3

abgrenzung der Randstad

Will man die Randstad mit anderen Metropolen vergleichen, so

benötigt man Daten. Dabei ergibt sich das Problem der

Abgrenzung. Es gibt keine statistische Einheit „Randstad“.

Somit muss man entweder auf Daten von über 100 Gemeinden,

zwölf Planregionen oder vier Provinzen zurückgreifen. Sie

spiegeln jeweils eine andere Randstad wider.

a) Warum hat die Randstad keine eindeutige Grenze?

b) Warum ergibt sich durch die Wahl einer anderen Datenbasis

(Gemeinden, Planregionen oder Provinzen) auch eine

andere Grenze?

Aufgabe 4

Das „Grüne herz”

Die Randstad besteht aus einem Ring von Städten und dem

„Grünen Herz“. Das „Grüne Herz“ ist eine hochattraktive

Wohnumgebung für die Einwohner der Städte.

a) Welche Gemeinden im „Grünen Herz“ brauchen Raum für

neue Wohnungen, sowohl für die eigenen Einwohner als

auch für die Einwohner der umliegenden Großstädte?

b) Liste die Argumente auf, die für die Bewahrung des „Grünen

Herzens“ und die für eine kontrollierte Bebauung sprechen.

Streckenabschnitt Bauweise Grund

am Westrand von Delft

im Polder Delftland

zwischen den Wohnvierteln von

Schiedam und Vlaardingen

Aufgabe 5

ausbau der autobahn a4

Um den Ausblick über das offene Polderland zu behalten, die Einwohner vor Verkehrslärm zu schützen und Probleme mit der

europäischen Richtlinie für Feinstaub zu vermeiden, wird man die sieben Kilometer lange Strecke zwischen den Autobahnkreuzen

südwestlich von Delft und südlich von Kethel (Diercke ◆ S. 109.1 und S. 109.2, Diercke 2 ◆ S. 83.1 und 83.2; in der Karte ist die Autobahn

schon eingezeichnet) zum Teil halb vertieft, ganz vertieft und in einem Tunnel bauen. Dadurch werden die Baukosten ungefähr

900 Mio. Euro betragen. Die Fertigstellung ist für 2015 geplant. Notiere hinter jeden Streckenabschnitt, wie man die Autobahn

wahrscheinlich bauen wird: halb vertieft, ganz vertieft oder in einem Tunnel. Begründe.

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Leon Vankan Diercke 360° 1/2011

Gouda – altes historisches Zentrum mit Rathaus und Marktplatz

Bahnhof Zoetermeer – hier treffen sich S-Bahn- und Regionalbahn-Linie

Binnenhof Den Haag – histo-rische Regierungsgebäude

Amsterdam-Zuidas – neues Finanzzentrum

Aufgabe 6

Wo ist was möglich? – Die innere Differenzierung der Randstad

Notiere zu jeder Frage den Ort (zur Auswahl stehen: Amsterdam, Den Haag, Zoetermeer oder Gouda), in dem der angesprochene

Sachverhalt deiner Meinung nach vorhanden sein könnte. Manchmal gibt es auch mehrere Lösungen. Begründe jeweils deine

Entscheidung.

In welchem Ort gibt es

wahrscheinlich...

Antwort Begründung

1. ... nachts viel Lärm auf

der Straße?

2. …einen U- oder

S-Bahnhof, den man zu

Fuß erreichen kann?

3. ... einen Yachthafen?

4. … eine internationale

Schule?

5. … einen Strand mit

Dünen?

6. ... Seen, wo man segeln

kann?

7. … fast nur Neubauvier-

tel?

8. … einen Laden, in dem

man abends noch Milch

und Brot kaufen kann?

9. … viele Künstler,

Theater und Verlage?

10. … ein historisches

Zentrum?

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°UNTERRIchTSEINhEIT

SEkUNDaRSTUfE I

10

Wirtschaftliche Disparitäten in der EU mit dem Diercke WebGIS

GIS, Online-GIS und Diercke WebGIS – eine Übersicht

Geographische Informationssysteme

(GIS) sind heute nicht nur in Wirtschaft,

Forschung und Kommunen selbstver-

ständlich, sondern spielen auch in

unserem Alltag eine große Rolle. Auch

für Schulen werden immer mehr

Konzepte zur Einbindung von GIS im

Unterricht entwickelt und angewendet.

Was verstehen wir unter einem Geogra-

phischen Informationssystem?

Als Geographisches Informationssystem

wird eine Software (verbunden mit der

entsprechenden Hardware) bezeichnet,

mit deren Hilfe man Daten, wie zum

Beispiel Strukturdaten wie das Bruttoin-

landsprodukt, über einen Raum

– mit einer Dateneingabe erfassen

– in einer Datenbank verwalten

– über eine Datenauswertung analysie-

ren und

– mit einer Datenausgabe (Karte)

präsentieren kann.

Zwei GIS-Anwendungen sind zu

unterscheiden: In einem WebGIS oder

Online-GIS (z. B. http://diercke.webgis-

server.de, http://webgis.bildung-rp.de)

werden Datensätze vorgegeben, die zu

Karten verarbeitet, aber nicht verändert

werden können.

Das wesentlich aufwändigere Desktop-

GIS wird auf lokalen Rechnern und

Netzwerken installiert und bietet die

Möglichkeit eigene Daten einzugeben

und eigene Kartenthemen zu erstellen.

Unterschiedliche Formen des Desktop-

GIS finden sich in nahezu allen mit

Planungsaufgaben befassten Behörden

und Firmen sowie in Schulen (z. B.

Diercke-GIS, ArcGIS, GDV Spatial

Commander).

Im vorliegenden Unterrichtsbeispiel wird

das Diercke WebGIS genutzt. Gegenüber

der herkömmlichen Atlasarbeit hat die

Arbeit mit dem Diercke WebGIS den

Vorteil, dass die Aktualität gewährleistet

ist, da die WebGIS-Daten immer auf dem

aktuellen Datenstand basieren.

Vom Diercke Weltatlas ...

Im Diercke Weltatlas finden sich vier

thematische Karten zur Europäischen

Union zu den Themen Erwerbsstruktur,

Wirtschaftskraft, Arbeitslosigkeit und

Bevölkerungsentwicklung (Diercke ◆

S. 86.1–4, Diercke 2 ◆ S. 59.1 [Wirtschaftskraft]

und S. 59.3 [Bevölkerungsentwicklung]).

Im Unterricht können diese Karten sehr

gut nebeneinander genutzt werden, um

sich einen Gesamtüberblick über

strukturstarke und strukturschwache

Regionen in der Europäischen Union zu

verschaffen.

... ins Diercke WebGIS

Das Diercke WebGIS bietet mehr als die

reinen Atlaskarten, indem es zusätzlich

die Daten zur Verfügung stellt, die den

Atlaskarten zugrunde liegen – und zwar

räumlich verknüpft. Dadurch besteht die

Möglichkeit zu unterschiedlichen

Attributabfragen, wobei es um einzelne

Meldungen wie „Schuldenkrise in Griechenland“ oder „Irland stellt Antrag für EU-Rettungsschirm“ schaffen aktuelle Ansatzpunkte für das Thema „Wirtschaftliche Disparitäten in einem zusammenwachsenden Europa“. Als Unterrichtsmittel dienen traditionell Atlaskarten sowie Statistiken und Diagramme aus dem Schülerbuch. Geographische Informationssysteme (GIS) verbinden beide Informationsquellen und ermöglichen eine schnelle Vernetzung und Auswertung von Geodaten.

zum autor: lothar PüschelStudiendirektor am Gymnasium zu St. Katharinen Oppenheim, Referent am Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz für Neue Medien und Geobasisdaten im Erdkundeunterricht

Der Kartendienst „Europa – EU-Wirtschaftskraft” im Diercke WebGIS

11

Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad

Indikatoren oder auch um eine Kombi-

nation verschiedener Indikatoren aus

verschiedenen Atlaskarten gehen kann.

Die beiden Arbeitsblätter mit Schritt für

Schritt-Anleitungen zeigen, wie das

Thema „Wirtschaftliche Disparitäten in

der Europäischen Union“ mit den

WebGIS-Kartendiensten erfolgreich im

Unterricht behandelt werden kann.

Aufgabe 1

Hier ermitteln die Schüler mithilfe des

Kartendienstes „Europa – Politische

Übersicht“ die Namen und die Lage

der Staaten der EU-Osterweiterungen

von 2004 und 2007. Die gewonnenen

Informationen sind Grundlage für die

weiteren Aufgaben.

GIS-Kompetenzen: In diesem ersten

Schritt wird die Kompetenz „Themen

(Layer) sichtbar und abfragbar (aktiv)

schalten“ vermittelt.

Tipp

Im Sommer erscheint das Buch

„Diercke – Lernen mit GIS“ mit einer

methodisch-didaktischen Einführung

in die Möglichkeiten von WebGIS und

Desktop-GIS im Erdkundeunterricht

und 18 Unterrichtsbeispielen mit

Arbeitsblättern.

„Diercke – Lernen mit GIS”

Autor: Lothar Püschel

ISBN: 978-3-14-109724-5

34,95 € u

Fragestellungen

Die Schüler sollen mithilfe geeigneter

Indikatoren im Diercke WebGIS

überprüfen, ob folgende Aussage gilt:

„Zwischen den reichen Regionen in

Zentraleuropa und den Regionen in

den Randlagen der EU besteht ein

deutliches wirtschaftliches Gefälle, das

durch die Osterweiterung verstärkt

wurde.”

Aufgabe 2

Im nächsten Arbeitsschritt wechseln

die Schüler im Diercke WebGIS auf den

Kartendienst „Europa – EU-Wirt-

schaftskraft“ und gehen der Aus-

gangsfragestellung nach, inwieweit

das Wirtschaftsgefälle innerhalb der

EU durch die Osterweiterung verstärkt

wurde.

Mithilfe einer gezielten Attributabfra-

ge ermitteln die Schüler alle EU-

Regionen, die unter dem BIP-Durch-

schnittswert der EU liegen. Die

Regionen – als Datensätze in der

Attributtabelle angezeigt – werden

Aufgabe 3

Durch weitere Attributabfragen, bei

denen in verschiedenen Etappen nach

den Regionen gesucht wird, die unter

90 %, 80 % etc. des EU-Durchschnitts-

wertes liegen, kann die zu überprüfen-

de These bestätigt werden: Bei einem

BIP-Durchschnittswert von 75 % sind

noch acht, bei 70 % noch vier und bei

60 % ist keine Region aus der EU 15

mehr vertreten – dagegen noch 20

Regionen, die alle mit der Osterweite-

rung dazu kamen.

Aufgabe 4

Die Schüler untersuchen nun, inwie-

weit Zusammenhänge bestehen

zwischen einem hohen BIP und einem

geringen Anteil der Erwerbstätigen im

primären Sektor, ggf. verbunden mit

einem hohen Anteil im tertiären

Sektor.

GIS-Kompetenzen: Hierzu werden

kombinierte Attributabfragen benö-

tigt, die mittels des Operators „and“

verknüpft werden.

Aufgabe 5

In Aufgabe 5 wird die kombinierte

Attributabfrage erneut angewandt,

um die Lage der ärmeren Agrarregi-

onen in der EU zu bestimmen.

Das Thema im Unterricht den EU-15-Staaten (vor der Osterweite-

rung) und den Beitrittsstaaten

zugeordnet, wobei noch keine

signifikanten Unterschiede zu erken-

nen sind.

GIS-Kompetenzen: Hier wird ein

wichtiges GIS-Analysewerkzeug

eingeführt: die Attributabfrage. Mit

ihrer Hilfe können Abfragen mit einem

oder mehreren Attributen erstellt und

ausgewertet werden.

Voraussetzungen

Die Schüler haben die Entwicklung der

EU, insbesondere die politisch und

wirtschaftlich wichtige Erweiterung

von der EU 15 zur EU 27 kennengelernt.

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Lothar Püschel Diercke 360° 1/2011

Aufgabe 1

Ermittle die Staaten der Osterweiterung, die in den Jahren 2004

und 2007 Mitglied der Europäischen Union wurden.

1. SchrittGehe auf die Seite www.diercke.webgis-server.de und öffne den Kartendienst Europa – Politische Übersicht.

Land Beitrittsjahr

Europäische Union – Regionale Unterschiede in der Wirtschaftskraft anhand des Indikators BIP aufzeigenUntersuche die Aussage „Zwischen den reichen Regionen in Zentraleuropa und den Regionen in den Randlagen der EU besteht

ein deutliches wirtschaftliche Gefälle, das durch die Osterweiterung verstärkt wurde.“

2. SchrittSchalte das gewünschte Thema – hier: EU-Erweiterung 2004 und EU-Erweiterung 2007 – sichtbar und aktiv (Häkchen bei und ).Schalte die folgenden Themen nicht sichtbar:– EU-Erweiterung 1995– Deutsche Wiedervereinigung 1990– EU-Erweiterung 1986– EU-Erweiterung 1981– EU-Erweiterung 1973– EU-Gründungsstaaten 1951/1957.

3. SchrittAktiviere in der Werkzeugleiste die Vergrößerung . Wenn du nun in die Karte klickst, vergrößert sich die Abbildung und du kannst alle Namen der Länder, die zur Osterweiterung gehören, ablesen. Trage sie in die Tabelle ein.

EU-Erweiterung 2004 und 2007

Aufgabe 2

Ermittle mit dem Werkzeug Attributabfrage alle Regionen der

Europäischen Union, die mit ihrer Wirtschaftskraft (hier: BIP in

% - EU-Durchschnitt = 100 in KKS) unter dem Durchschnitts-

wert 100 % liegen.

1. SchrittWechsle in der Menüleiste auf den Kartendienst Europa – EU-Wirtschaftskraft.

2 .SchrittSchalte das Thema EU: BIP (in % - EU-Durchschnitt = 100) sichtbar und abfragbar (Häkchen bei und ) und folgende Themen nicht sichtbar:– EU-Beitrittskandidaten:

BIP-Veränderung (in %)– EU-Beitrittskandidaten: BIP

(in % - EU-Durchschnitt = 100)– EU: BIP und Beschäftigung– EU: BIP-Veränderung (in %).

Kartenthema: EU-BIP (in % - EU-Durchschnitt = 100)Abfrageindikator: BIP06_EUAbfrageoperator: <Abfragewert: 100

Das Ergebnis, d. h. die Regionen, die unter dem EU-Durchschnitts-wert liegen, wird in der Kartenansicht und unter Suchergebnisse 67 als Tabelle angezeigt.Trage die Anzahl der Regionen in die Tabelle ein, die zur Osterwei-terung und zur EU 15 vor der Osterweiterung gehören.

Regionen mit einem BIP unterhalb des EU-Durchschnitts

Attribut- abfrage

Anzahl Regi-onen gesamt

davon EU 15 (vor der Ost-erweiterung)

davon aus der Osterweite-rung

BIP06_EU < 100 67

BIP06_EU <

BIP06_EU <

BIP06_EU <

Gehe danach auf karte neu zeichnen

fi Jetzt werden die Staaten der EU-Erweiterung 2004 und 2007 farblich abgesetzt angezeigt.

Gehe danach auf karte neu zeichnen

3. SchrittKlicke mit der Maustaste auf das Werkzeug attributabfrageund nimm folgende Einträge vor:

Klicke danach auf abfrage bilden und abfrage ausführen.

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Lothar Püschel Diercke 360° 1/2011

Ergebnis:

Überprüfe, ob die entsprechenden Regionen auch einen

hohen Anteil der Beschäftigten im tertiären Sektor (> 60 %)

aufweisen.

Aufgabe 5

Überprüfe durch eine kombinierte Abfrage die Aussage: Die

ärmeren (BIP < 100 %) Agrarregionen (Anteil der Erwerbstäti-

gen im primären Sektor > 10 %) liegen in den peripheren Lagen

an den Außenrändern der EU.

Aufgabe 3

Erstelle neue Attributabfragen, um folgende Aussage zu

untersuchen „Das Wirtschaftsgefälle in der EU wird durch die

Osterweiterung verstärkt“. Verändere bei den Attributabfragen

den Durchschnittswert unter 100 % und orientiere dich dabei

an der Legende des Abfragethemas. Trage die Ergebnisse in

die Tabelle von Aufgabe 2 ein. Gibt es einen Grenzwert, unter

dem nur noch Regionen im Osten angezeigt werden?

Grenzwert:

Interpretiere deine Ergebnisse:

Aufgabe 4

Inwieweit besteht ein Zusammenhang zwischen einem hohen

BIP und einem geringen Anteil der Erwerbstätigen im primären

Sektor? Erstelle hierzu eine kombinierte Abfrage mit „AND“.

Klicke mit der Maustaste auf das Werkzeug attributabfrage

und nimm folgende Einträge vor:

Kartenthema: EU: BIP und BeschäftigungAbfrageindikator: BIP_PZ07Abfrageoperator: >Abfragewert: 100Operator zur Verkettung: AND abfrage bilden

fi Neue Abfrage:Abfrageindikator: SEK1_07Abfrageoperator: <Abfragewert: 10

Klicke danach auf abfrage bilden und abfrage ausführen.

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

14

UnterrichtseinheitsekUnDarstUfe i + ii

Europa im Blick – Ein Vergleich zwischen Mitgliedstaaten der EU

zur autorin: Dr. nadine Diekmann- Boubaker, Studienrätin am Oberharz-Gymnasium Braunlage und Lehrbeauf-tragte an der TU Clausthal

Disparitäten in Europa

Unter räumlichen Disparitäten versteht

man unausgeglichene Raumstrukturen.

Sie kennzeichnen die ungleiche räum-

liche Verteilung von z. B. Rohstoffen,

industriellen Standorten und Städten.

Die Folgen von Disparitäten können

beispielsweise regionale Unterschiede in

der Erwerbstätigkeit, des Lebensstan-

dards sowie in der Art und Konzentrati-

on wirtschaftlicher Aktivitäten sein.

Diese Unterschiede können auf verschie-

denen Maßstabsebenen auftreten.

(Bathelt/Glückler 2002, S. 63)

Aktiv- und Passivräume

In einem Aktivraum liegen die Wirt-

schaftskraft und der Lebensstandard

über dem Durchschnitt der EU. Die

Erwerbsstruktur ist dienstleistungsbe-

tont und die Arbeitslosigkeit gering.

Zu diesen aufstrebenden Regionen

gehören, bezogen auf dieses Unter-

richtsbeispiel, die Niederlande, Schwe-

den und Nordost-Spanien. Estlands

Arbeitslosigkeit ist zwar ebenso gering,

die Wirtschaftskraft ist aber schwächer,

eher industriebetont und die Bevölke-

rungsentwicklung rückläufig (M2). Es ist

also nur teilweise als Aktivraum zu

bezeichnen. Als Passivraum kann

Rumänien, aber auch der Westen

Spaniens gesehen werden.

Eine pauschale Einordnung in Aktiv- und

Passivräume ist aber insofern schwierig,

Die Karten im Diercke Weltatlas auf den Seiten 84–89 geben Informa-tionen zur Wirtschaft und Bevölkerung in Europa. Die Schüler erstellen mithilfe dieser Karten im Rahmen eines Gruppenpuzzles Steckbriefe europäischer Staaten und gewinnen damit einen Überblick über die wirtschafts- und bevölkerungsbezogenen Disparitäten in Europa.

dass ein Indikator nicht für das ganze

Land gleichwertig gesehen werden

kann. Die Bevölkerungsdichte ist

beispielsweise auch in einigen Aktiv-

räumen Europas sehr gering. Um zu

erkennen, dass nur eine Analyse

verschiedener Indikatoren und regionale

Unterteilungen zu einem differenzierten

Bild der Disparitäten führen, sollen die

Schüler vielfältige Informationen

sammeln und in einem Steckbrief

zusammenstellen.

Der Atlas als Informationsbasis

In Atlaskarten lassen sich zwar nicht alle

Aspekte der Wirtschaft und Bevölkerung

darstellen, es ist aber eine vergleichende

Charakterisierung der Staaten möglich,

auf deren Basis vertiefende Aufgaben-

stellungen und Fallbeispiele erarbeitet

werden können. Dabei ist es eine

Herausforderung für die Schüler, aus

verschiedenen komplexanalytischen

und synthetischen Karten fragegeleitet

Informationen zu entnehmen. So verbes-

sern die Schüler auch ihre Kartenkompe-

tenz. Die ausgewählten Karten sind auf

den ersten Blick einfach zu lesen,

beinhalten aber komplexe Informati-

onen, die selektiv erfasst und struktu-

riert werden müssen. Durch Vorgaben

Methode: Gruppenpuzzle

Phase i: Die einzelnen Stammgruppen bearbeiten Aufgaben, die in jeder Gruppe

verschieden (arbeitsteilig), aber auch gleich sein können.

Phase ii: Die Mitglieder der Stammgruppen trennen sich, nachdem sie die Frage-

stellung entwickelt haben, und versammeln sich in Expertengruppen. Es wird in

jeder Gruppe eine Aufgabe besprochen. Die Gruppenmitglieder tauschen ihre

Lösungen aus und erwerben so Expertenwissen für diese Aufgabe.

Phase iii: Die Expertengruppen lösen sich wieder auf und die Experten gehen

zurück in ihre Stammgruppen. Hier vermittelt jeder Experte den anderen Gruppen-

mitgliedern sein Expertenwissen.

Phase iV: Sicherungsphase im Plenum

A B

D E

CA B

D E

C

...

A A

A

AB B

B

B

...A B

15

Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad

zum Steckbrief wird die Aufgabenstel-

lung konkret, die Schüler wissen,

wonach sie suchen sollen. So wird die

durch die Karten gegebene kognitive

Belastung vermindert.

Kompetenzorientierung

Mit dieser Unterrichtseinheit werden

verschiedene Kompetenzen geschult,

die in den Standards der DGfG festgelegt

sind. Es geht um die Kenntniserweite-

rung grundlegender topographischer

Wissensbestände und darum, Räume auf

nationaler und internationaler Ebene

nach bestimmten Merkmalen zu

kennzeichnen und sie vergleichend

gegeneinander abzugrenzen. Speziell

genannt sind in den Bildungsstandards

die Verdichtungs- und Peripherieräume

in Europa. Die Kompetenzorientierung

wird in dieser Sequenzplanung einer-

seits darin sichtbar, dass Informationen

in Gruppen gesammelt werden, die im

Anschluss eigenständig verglichen

werden und andererseits darin, dass die

Kartenkompetenz im Umgang mit dem

Atlas geschult wird.

Literatur: Bathelt, H./Glückler, J.: Wirtschaftsgeographie. Stuttgart 2002.Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Die demographische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern. Berlin 2008.Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG) (Hrsg.): Bildungsstandards im Fach Geographiefür den Mittleren Schulabschluss. Bonn 2010.Green, N./Green, K.: Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium: Das Trainings-buch. Seelze-Velber 2005.

Links:http://epp.eurostat.ec.europa.euhttp://www.footprintnetwork.org

Das Thema im Unterricht

Erarbeitung

Expertengruppe: Sammeln von Infor-

mationen aus Karten und Tabellen in

einem Steckbrief (Aufgabe 4)

Sicherung und Vertiefung

Stammgruppe: Vergleichen der

ausgewählten Staaten mit Deutsch-

land und Aufstellen eines Rankings

(Aufgabe 6)

Vorbereitung

Vor Beginn der Unterrichtssequenz

sollte die Lehrkraft farbige Karten

anfertigen (s. Abb. Methodenkasten).

In den Stammgruppen arbeiten

jeweils fünf Schüler. Ist die Klassenstär-

ke nicht durch fünf teilbar, benutzen

zwei Schüler eine Karte und arbeiten

zusammen.

Auswertung und Präsentation

Stammgruppe (Aufgabe 5): Da es vier

bis sechs Gruppen gibt, die am Schluss

der Erarbeitungsphase ähnliche Ergeb-

nisse haben, sollte die Präsentation

der Gruppenergebnisse nur innerhalb

der Stammgruppe durch gegensei-

tiges Vorstellen der Steckbriefe

erfolgen.

Ziel des Unterrichts ist es, räumliche

Disparitäten in Europa anhand von

Ländersteckbriefen zu erfassen. Das

Gruppenpuzzle ist in dieser zwei- bis

dreistündigen Unterrichtseinheit die

methodische Herangehensweise.

Verglichen werden in Gruppen die

Staaten Estland, Rumänien, Schweden,

Spanien, Niederlande. In der Vertie-

fungsphase wird ein indikatorenbezo-

genes Ranking aufgestellt, in dem

auch Deutschland als Vergleich

herangezogen wird.

Angesprochen sind Schüler der 9. bis

12. Jahrgangsstufe, die am Anfang

einer Unterrichtsreihe zum Thema

„Europa“ stehen.

Einstieg

– Beschreiben der Karte M1 zur

Internetnutzung in der EU (Aufgabe 1)

– Entwickeln der Fragestellung und

von Hypothesen zu Disparitäten in

Europa (Aufgaben 2 und 3) in der

Stammgruppe

Vertiefung und Hausaufgabe

Einordnung der Staaten zu Aktiv- bzw.

Passivräumen in der EU (Aufgabe 7)

Ausschnitt aus der Karte Diercke ◆ S. 84/85.1 „Europa – Wirtschaft”

Aktivraum

Passivraum

C O P Y

bearbeitet von:

Autorin: Nadine Diekmann-Boubaker Diercke 360° 1/2011

M 1 Einzelpersonen, die das Internet regelmäßig (mind. einmal pro Woche) nutzen (2009)

M 2 Bevölkerungsprognosen 2020–2060 (in Mio.)

M 3 Materielle Entbehrung (2008)

Anteil der Bevölkerung (in %), die sich nicht leisten können …

2020 2030 2040 2050 2060

EU 27 513,83 519,94 520,10 515,30 505,71

Deutschland 81,47 80,15 77,82 74,49 70,75

Estland 1,31 1,27 1,22 1,18 1,13

Spanien 51,10 52,66 53,28 53,22 51,91

Niederlande 16,89 17,20 17,22 16,90 16,59

Rumänien 20,83 20,04 19,16 18,14 16,92

Schweden 9,85 10,27 10,47 10,67 10,87

… eine Woche Urlaub zu machen

… ihre Wohnung

ausreichend zu heizen

… einen eigenen

Wagen zu besitzen

EU 27 37 10 (geschätzt) 9

Deutschland 25 6 5

Estland 44 1 17

Spanien 34 5 5

Niederlande 14 2 5

Rumänien 76 25 49

Schweden 24 6 5

Quelle: EUROSTAT

Quelle: EUROSTATQuelle: EUROSTAT

M 4 Hauptsitze der 100 größten börsennotierten Unternehmen in Europa (2007)

Quelle: Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine nach Wikipedia – Liste der größten Unternehmen in Europa

0 500km

Dublin

20

17

London

MadridRom

Paris München

Edinburgh

1 Utrecht2 Rotterdam

Den Haag

21

3

3 Antwerpen

BilbaoTurin

Triest

Mailand

Stavanger

Göteborg

Vevey Zürich

Basel

Luxemb. StuttgartLudwigshafen

Frankfurt a. M.

Zug

Wolfsburg

Reading EssenDüsseldorfLeverkusen

Bonn

Amster-dam

Brüssel

Stockholm

Helsinki

Kopenhagen

Moskau

12889E_2

0 500km17234E

76–90%

65–75%

55–64%

44–54%

31–43%

k. A.

Internetnutzer

C O P Y

bearbeitet von:

Autorin: Nadine Diekmann-Boubaker Diercke 360° 1/2011

Aufgaben

1. Wertet die Karte M1 in eurer Stammgruppe aus. Vergleicht dabei die Staaten Estland, Rumänien, Schweden, Niederlan-de und Spanien. Ordnet die Staaten in einer Rangfolge.

2. Inwieweit kann die Häufigkeit der Internetnutzung ein Indi-kator für den Entwicklungsstand eines Staates sein? Notiert eure Vermutungen in der Gruppe.

3. Ergänzt weitere räumliche Ungleichheiten, die in den ge-nannten Staaten zu vermuten sind.

4. a) Verteilt in der Gruppe die fünf genannten Staaten und sammelt euch mit Mitgliedern der anderen Gruppen zu einer Expertengruppe. In der Expertengruppe treffen immer diejenigen zusammen, die denselben Buchstaben auf ihrer Karte haben.

b) Erstellt in eurer Gruppe einen Steckbrief (s. Vorlage) für das gewählte Land. Verwendet dafür die Atlaskarten Diercke ◆ S. 84.1, S. 85.2, S. 86.1–4, S. 88.1, S. 89.1, die Statistiksei-

Steckbrief des Staates............................................................................................................................... ...............................................................................................................................

Hauptstadt:

Geographische Lage, Fläche:

Bevölkerungszahl, -dichte,

-entwicklung, -prognose:

Wirtschaftsraum („Human

Footprint“):

Rohstoffe:

Wirtschaftszentren (Lage, Aus-

richtung, Ausstrahlung):

Erwerbsstruktur:

Wirtschaftskraft (BIP pro Kopf,

materielle Entbehrung):

Arbeitslosigkeit:

Standorte großer Unterneh-

men:

Stellenwert im wirtschaft-

lichen Raummodell:

Touristische Bedeutung:

ten Diercke ◆ S. 298/299 sowie M1–M4. Geht in der Gruppe zunächst arbeitsteilig vor und fügt dann die Ergebnisse im Steckbrief zusammen.

5. a) Vergleicht die Steckbriefe in der Stammgruppe. Jedes Gruppenmitglied präsentiert den anderen die erarbei-teten Informationen.

b) Inwieweit passen die gesammelten Ergebnisse zu der Rangfolge der Internetnutzung?

c) Formuliert ein gemeinsames Fazit in der Gruppe.

6. Vergleicht in der Stammgruppe in Form eines Rankings die fünf ausgewählten Staaten mit Deutschland. Ordnet einmal nach wirtschaftlichen Aspekten und einmal nach der Bevöl-kerungsentwicklung.

7. Erläutert, inwiefern es sich bei den verglichenen Staaten um Passiv- oder Aktivräume handelt.

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

18

UnterrichtseinheitsekUnDarstUfe i + ii

Wohin zieht Familie Morelli? – Eine Planen-und-Entscheiden-Aufgabe zum Leben und Arbeiten in der Region Venedig

Die Lernmethode „Planen und entschei-

den” ist ein typisches Beispiel aus dem

Ansatz „Denken lernen mit Geographie“

(Vankan u. a. 2007a und 2007b). Diese

Methode hat einige Parallelen zu einem

Planspiel, ist aber wesentlich kürzer und

weniger komplex angelegt. Bei einer

Planen-und-Entscheiden-Aufgabe

müssen die Schüler ausgehend von einer

zentralen Problemstellung raumrele-

vante Entscheidungen treffen – und

stehen dabei häufig unter ökono-

mischen Zwängen. Dadurch sind sie

gezwungen, sich mit den geogra-

phischen Gegebenheiten des Fallbei-

spiels intensiv auseinanderzusetzen und

sich sowohl in die jeweilige Region als

auch in die Perspektive der handelnden

Personen hineinzuversetzen.

Bei der hier vorliegenden Aufgabe

spielen die beiden Karten zur Stadt

(Diercke ◆ S. 121.2) und zur Lagune

Venedigs (Diercke ◆ S. 121.3) eine zentrale

Rolle. Die Schüler müssen verschiedene

Hintergrundinformationen zu den

Stadtteilen und zu den möglichen

Standorten für Wohnung und Restaurant

in der Karte verorten und aus der Karte

weitere raumbezogene Informationen

Venedig – eine Stadt mit magischem Klang, zu der die meisten Schüler be-reits vielfältige Vorstellungen haben. In der hier vorliegenden Aufgabe be-trachten die Schüler die Stadt und ihr Umland allerdings nicht aus touris-tischer oder historischer Sicht. Vielmehr sollen sie sich aus der Perspektive der Bewohner der Region mit den Siedlungs- und Raumstrukturen in der Lagune von Venedig auseinandersetzen, indem sie ein alltagsweltliches Problem lösen: Sie suchen den besten Standort für Familie Morelli, die in-nerhalb der Region umziehen und ein Restaurant eröffnen möchte.

entnehmen, um eine begründete

Standortentscheidung fällen zu können.

Dadurch schulen sie auf induktivem Weg

ihre Kartenauswertekompetenz und

üben sich zugleich in geographisch-

vernetzendem Denken.

Da in der Gruppenarbeit und im Plenum

verschiedene Lösungsvorschläge

diskutiert werden, fördert die Aufgabe

auch gezielt Fähigkeiten aus den

Kompetenzbereichen „Kommunikation“

und „Beurteilung/Bewertung“ (DGfG

2007, S. 23ff.). Ein wichtiges Anliegen aller

Lernmethoden im Ansatz „Denken

lernen mit Geographie“ ist das metakog-

nitive Lernen in der Reflexionsphase, in

der sich die Schüler u. a. bewusst

machen, wie sie zu ihren Lösungen

gekommen sind.

Hintergrundinformationen zu Venedig

und zur Lagune von Venedig finden sich

u. a. auf www.diercke.de (Karten-Code

D1-120) und bei Döpp (2008), Huse (2008)

oder Küffner (2009). Als vertiefendes

Material kann auch die Doppelseite

62/63 im Diercke Satellitenbildatlas

herangezogen werden.

zum autor: stephan schulerAkademischer Oberrat in der Abt. Geogra-phie an der PH Ludwigsburg

Screenshot: Karte 121.3 „Lagune von Venedig/Podelta” auf dem Diercke Globus Online

19

Arbeitsblätter finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad

Literatur:Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG) (Hrsg.): Bildungsstandards im Fach Geographie für den Mittleren Schulabschluss – mit Aufgabenbei-spielen. 4. Aufl. 2007. Döpp, W.: „Venedig“ und „Lagune von Venedig/Podelta“. In: Diercke Handbuch. Braunschweig 2008, S. 231–233.Huse, N.: Venedig. Von der Kunst, eine Stadt im Wasser zu bauen. München 2008.Küffner, G.: Mit Pressluft die Fluttore heben. Eindei-chung von Venedig. (www.faz.net/-00std2, 22.07.2009)Vankan, L./Rohwer, G./Schuler, S.: Diercke Methoden – Denken lernen mit Geographie. Braunschweig 2007.Vankan, L./Rohwer, G./Schuler, S.: Pedro Morales auf dem Weg in die USA. Die Lernmethode „Planen und Entscheiden“ am Beispiel der Migration aus Mexiko in die USA. In: Praxis Geographie, H. 5/2007, S. 22–27.

Links:www.salve.it/ukwww.comune.venezia.it/flex/cm/pages/ServeBLOB.php/L/EN/IDPagina/1748http://atlante.silvenezia.it/en/index_ns.html

Erarbeitung

Zu Beginn der Erarbeitungsphase

sollten einige grundlegende Merk-

male der Stadtteile Venedigs und die

Hochwasserproblematik geklärt

werden. Je nach Zeitbudget erfolgt

dies entweder über M1 im Rahmen der

Einzelarbeit oder in der Form eines

knappen einführenden Lehrervor-

trags.

Die eigentliche Planen-und-Entschei-

den-Aufgabe umfasst zwei Stufen:

Einstieg

Als Einstieg dient ein Luftbild Venedigs

bzw. der Lagune von Venedig (z. B. ein

Blick auf die Lagune mit dem Diercke

Online Globus, s. Abb. S. 18 ). Davon

ausgehend können zunächst Vor-

kenntnisse der Schüler zu Venedig

erfragt werden, bevor in knappen

Zügen die spätere Aufgabe umrissen

wird: die Suche nach einem geeig-

neten Standort für ein Restaurant und

eine Wohnung für Familie Morelli.

zum autor: stephan schulerAkademischer Oberrat in der Abt. Geogra-phie an der PH Ludwigsburg

Das Thema im Unterricht

Besprechung und Reflexion

Bei der Besprechung präsentieren die

Schüler zunächst ihre unterschied-

lichen Lösungen und stellen diese im

Klassengespräch zur Diskussion. In der

anschließenden metakognitiven Phase

wird die Aufgabe selbst reflektiert.

Typische Fragen dabei sind z. B.: Wie

seid ihr vorgegangen, um eine

Entscheidung treffen zu können? Wie

habt ihr die Karten analysiert und

welche Rolle haben sie bei der

Entscheidung gespielt?

Lösungshinweise für die Besprechung und Reflexion

Eine Charakteristik fast aller Lernme-

thoden aus dem Ansatz „Denken

lernen mit Geographie“ ist, dass die

Aufgaben keine allgemeingültige

Lösung haben. Bei der optimalen

Standortwahl gibt es mehrere gute

Lösungen, denn letztlich geht es nicht

um den besten, eindeutig bestimm-

baren Standort, sondern um die beste

Begründung, um die Qualität der

geographisch fundierten Argumente

sowie um die metakognitive Reflexion

des Lösungswegs.

In der ersten Stufe entscheiden sich

die Schüler in Einzelarbeit aus Sicht

von Lorenzo Morelli für einen von vier

möglichen Standorten für Restaurant

und Wohnung. Dazu benötigen sie die

beiden Karten S. 121.2 und 121.3 im

Diercke Weltatlas sowie die Standort-

beschreibungen möglicher Restau-

rants (M2). Anschließend stellen sich

die Schüler in Kleingruppen von 2–4

Personen ihre jeweiligen Standortent-

scheidungen vor und legen einen

gemeinsamen Standort fest, dessen

Wahl sie schriftlich begründen.

In der zweiten Stufe suchen die

Schüler aus der Perspektive von

Lorenzos Frau Rosa und der Tochter

Alessia erneut nach einem optimalen

Standort. Durch diesen Perspektiven-

wechsel wird die erste Standortwahl

nochmals überprüft und ggf. variiert.

Schließlich wird ein endgültiger

Standort für die Familie festgelegt und

begründet.

Welche Rauminformationen waren

dabei besonders wichtig?

Was waren besonders gute Argu-

mente und wodurch zeichnen sie sich

aus? Was hat sich durch den Perspekti-

venwechsel zu Tochter und Mutter

verändert? Was habt ihr bei der Arbeit

an dieser Aufgabe gelernt? Welche

Fähigkeiten konntet ihr dabei trainie-

ren? In welchen Alltagssituationen

steht man vor ähnlichen Problemen

bzw. benötigt ähnliche Fähigkeiten?

1966: Eines dieser Hochwasserwar mit +194 cm das bislang höchste

1210

86420

1210

86420

20001990198019701960195019401930192019101900189018801870186017237E

Anzahl der Winterhochwasser mit über 110 cm Wasserhöhe

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Stephan Schuler Diercke 360° 1/2011

Familie Morelli zieht umRosa, Lorenzo und Alessia Morelli wohnen derzeit in Chioggia-Sottomarina in einer kleinen Wohnung. Dort ist es zwar gemütlich,

aber leider sehr beengt. Alle möchten gerne bald umziehen.

M 1 Die Stadtteile von Venedig und die Stadt Chioggia Die geschichtsträchtige altstadt von Venedig zählt zu den bekanntesten Touristenzielen weltweit und wird jährlich von ca. 20

Millionen Menschen besucht. Sie wurde auf einer der zahlreichen flachen Inseln in der Lagune von Venedig erbaut. Hier gibt es

keinen Auto- oder Busverkehr, sondern nur Fußwege und Kanäle, auf denen Personenboote („Wasserbusse“) fahren, die tagsüber

regelmäßig innerhalb der Altstadt und auch nach Lido verkehren. Arbeitsplätze findet man auf der Altstadtinsel fast nur im

Tourismussektor. Die meisten Altstadtbewohner leben abseits der prachtvollen Sehenswürdigkeiten und Luxushotels in sanie-

rungsbedürftigen und dennoch teuren Altbauwohnungen, die oft wenig attraktiv in den engen Altstadtgassen liegen. Die

Bevölkerung der Altstadtinsel ist von 175 000 Einwohnern im Jahr 1950 auf heute nur noch 60 000 zumeist ältere Bewohner

geschrumpft. Ein ernstes Problem für die historische Altstadt ist das alljährliche Winterhochwasser. An immer mehr Tagen im Jahr

steigt der Wasserspiegel über die Marke von 110 cm über Normalnull. Dann stehen mindestens 12 % der Altstadt unter Wasser, ab

140 cm sogar 90 %. Die Stadtverwaltung baut dann Stege für die Fußgänger auf. Derzeit werden an den Eingängen zur Lagune

Die Entscheidung – Teil 1

Lorenzo Morelli, 42 Jahre alt

Lorenzo arbeitet als Koch in einem großen Ristorante am

Strand in Chioggia-Sottomarina. Das Arbeitsklima ist sehr

schlecht, der Chefkoch ein Tyrann.

Lorenzo ist leidenschaftlicher Angler. In jeder freien Minute

fährt er zur Entspannung auf seinem kleinen Boot hinaus, um

in den noch unverschmutzten Gewässern der südlichen

Lagune frischen Fisch zu angeln.

Lorenzo hat nun endlich genug Geld angespart, um sich

seinen Traum zu verwirklichen: Er möchte ein eigenes

Ristorante eröffnen und mit seiner Familie in eine größere

Wohnung umziehen. Er hat sich verschiedene Restaurants

angesehen, die derzeit zum Verpachten angeboten werden.

Vier Angebote kommen in die engere Wahl (M2).

Bevor er diese Angebote seiner Familie vorstellt, möchte er

sich zuerst für seinen eigenen Wunschstandort entscheiden.

Die Entscheidung – Teil 2

Lorenzo präsentiert die vier Standorte seiner Familie und

verkündet voller Stolz seine Entscheidung. Dabei muss er

feststellen, dass seine Frau und seine Tochter durchaus

eigene Interessen haben:

rosa Morelli, 43 Jahre alt, Lorenzos frau

Rosa arbeitet bei einer großen Airline am Flughafen Marco

Polo. Die Arbeit macht ihr Spaß, sie verdient dort sehr gut.

Das gemütliche Chioggia findet sie eigentlich ganz nett, aber

die lange Anreise zur Arbeit und die Staus im Berufsverkehr

durch Venedig-Mestre ärgern sie täglich. Sie interessiert sich

sehr für Kunst und Museen und liebt es, ab und zu einen

Stadtbummel durch die Altstadt von Venedig zu machen.

alessia Morelli, 17 Jahre alt, tochter von Lorenzo und rosa

Alessia hat einen großen Freundeskreis in Chioggia und liebt

es, am Strand zu liegen oder abends in die angesagten Clubs

und Bars auszugehen. Ihre große Leidenschaft gehört dem

Windsurfing. In den Sommerferien arbeitet sie sogar als

Surflehrerin am Strand im Ortsteil Sottomarina.

Aufgaben

Einzelarbeit

1. Analysiere die Angebote zu den vier Standorten (M2) und die Karten „Venedig“ (Diercke ◆ S. 121.2) und „Lagune von Venedig/Podelta“ (Diercke ◆ S. 121.3). Verwende dazu auch die Hintergrundinformationen in M1.

2. Entscheide dich für einen Standort und begründe schriftlich, was für diesen Standort und was gegen die anderen Stand-orte spricht.

Gruppenarbeit

3. Stellt euch gegenseitig eure Entscheidungen vor.

4. Einigt euch auf eine gemeinsame Entscheidung in eurer Gruppe und schreibt auf:

– Lorenzos Entscheidung

– Gründe für seine Entscheidung

– Argumente gegen die anderen Standorte.

AufgabenGruppenarbeit

1. Überlegt euch, welchen Wohnstandort Rosa und Alessia wählen würden, wenn sie alleine entscheiden könnten. Analysiert dazu nochmal genau die Karten „Venedig“ (Diercke

◆ S. 121.2) und „Lagune von Venedig/Podelta“ (Diercke ◆

S. 121.3). Schreibt jeweils für Rosa und Alessia auf:

– Rosas bzw. Alssias Entscheidung,

– Gründe für die Entscheidung.

2. Die Familie versucht nun, eine gemeinsame Entscheidung zu finden. Entscheidet euch für einen endgültigen Standort und gebt eine Begründung für euren Kompromiss. Schreibt auf:

– gemeinsame Entscheidung der Familie,

– Gründe für den Kompromiss.

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Stephan Schuler Diercke 360° 1/2011

M 2 Restaurants zum Pachten – vier Angebote an verschiedenen Standorten

Chioggia (50 000 Einwohner)

Lage: Die Pizzeria „La Laguna“ wird demnächst im neu erbauten „Chioggia Beach Ressort“ eröffnet, einem großen Hotelkomplex direkt am Strand.Beschreibung: Die Pizzeria hat 100 Sitzplätze im Inneren und 100 weitere auf einer großen Terrasse mit Meerblick.Gäste: Touristen kommen nur in den Sommermonaten, im Winter ist hier kaum etwas los.kosten: Die Pacht beträgt 2000 € pro Monat. Wohnen: Für weitere 1000 € könnte die Familie eine Wohnung mit Balkon dazumieten, die direkt über dem Restaurant liegt.

Venedig-Mestre (180 000 Einwohner)

Lage: Das Ristorante „Olivo“ liegt am Bahnhof Venedig-Mestre, nahe der Autobahnausfahrt „Venedig“. Beschreibung: Das Restaurant hat 150 Sitzplätze, aber keine Terrasse. kosten: Die Pacht beträgt 2000 € pro Monat.Gäste: Das Lokal wird nicht nur von Bahnreisenden auf der Durchreise besucht, sondern ist auch bei Angestellten aus dem nahegele-genen Industrie- und Gewerbegebiet „Marghera“ beliebt, die hier den günstigen Mittagstisch schätzen.Wohnen: Mestre ist geprägt von den großen Industrie- und Gewerbege-bieten. Vor allem im Osten der Stadt gibt es aber auch schöne, z. T. recht günstige Wohnungen für unter 1000 €.

Venedig-Altstadt (60 000 Einwohner)

Lage: Das Ristorante „Romeo“ liegt unweit vom Markusplatz an einem kleinen Seitenkanal.Beschreibung: Das Restaurant hat 50 Sitzplätze im Inneren und nochmal 30 Plätze auf einer kleinen Terrasse. Bei Hochwasser über 110 cm muss man das Restaurant schließen und durch Hochwassersper-ren in den Türen schützen. Ab einem Hochwasser von 140 cm steht auch der Gastraum des Restaurants unter Wasser. Das kommt in zehn Jahren etwa 2- bis 3-mal vor. Dann muss man die wertvolle Einrichtung nach oben bringen und hinterher eine Großreinigung durchführen.kosten: Die Pacht beträgt 5000 € pro Monat.Gäste: Es kommen ganzjährig sehr viele Tagestouristen. In der Regel geben sie viel Geld in der Stadt aus.Wohnen: Im Preis inbegriffen ist eine Wohnung direkt über dem Restau-rant, in der die Familie wohnen könnte. Wie viele andere Altbauwohnungen in Venedig steht sie schon länger leer und müsste von der Familie selbst saniert werden (Heizung, Sanitäranlagen etc.).

Venedig-Lido (17 000 Einwohner)

Lage: Das Ristorante „Casa del Cinema“ liegt in einem Villenviertel direkt hinter dem Festspielhaus. Hier finden alljährlich die weltberühmten Filmfestspiele von Venedig statt, zu denen immer viele internationale Kinostars kommen. Zum großen Sandstrand an der Adria sind es nur 100 m.Beschreibung: Das Restaurant ist elegant eingerichtet. Es hat 100 Sitzplätze und eine kleine Terrasse unter alten Bäumen mit 30 weiteren Plätzen.kosten: Die Pacht beträgt 4000 € im Monat.Gäste: Die Gäste sind meist recht wohlhabend. Im Sommer kommen viele Badetouristen, im Winter nur wenige, aber sehr betuchte Stammgäste.Wohnen: Wohnungen sind hier sehr teuer. Der Restaurantbesitzer bietet aber für nur 1500 € im Monat eine schöne und recht große Wohnung an. Von hier sind es noch 3 km bis zur Anlegestelle der Fähre, die Lido mit Venedig-Altstadt verbindet.

gigantische Hochwassertore gebaut, die bei Flut geschlossen werden können und so das Hochwasserproblem verringern sollen.

Venedig-Lido ist seit dem 19. Jahrhundert ein mondäner Badeort mit mehreren Grand-Hotels, ausgedehnten Villenvierteln und

langen Sandstränden. Es liegt hochwassergeschützt auf einer Sand-Nehrung, einer langgestreckten Insel, die die Lagune von

Venedig von der Adria trennt. Personenboote („Wasserbusse“) und Autofähren verbinden Lido mit Venedig-Altstadt und dem

Festland.

Venedig-Mestre auf dem Festland wird oft als „hässliche Schwester“ der Altstadt bezeichnet. Der Stadtteil hat sich im letzten

Jahrhundert als bedeutender Industriestandort und Eisenbahnknotenpunkt zu einer eigenständigen Großstadt entwickelt.

Inzwischen leben hier und in den übrigen Festlandsstadtteilen fast 180 000 Menschen. Hier gibt es die meisten Arbeitsplätze,

einen gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr und viele Einkaufsmöglichkeiten.

chioggia ist eine eigenständige Stadt im Süden der Lagune von Venedig und wird oft als „Klein-Venedig“ bezeichnet. Es hat eine

nette, kleine Altstadt, die ähnlich wie Venedig von Kanälen und Wasserstraßen durchzogen ist. Die Stadt ist geprägt vom Fisch-

fang, vom Gemüseanbau und vom Sommertourismus am langen Sandstrand im Ortsteil Sottomarina.

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

22

UnterrichtseinheitsekUnDarstUfe ii

Die Ostseeregion – Europa im Kleinen

Die Ostseeregion oder auch Baltic-Sea-

Region (BSR) wird aufgrund mehrerer

Faktoren auch als „Europa im Kleinen“

bezeichnet. In dieser Region leben mehr

als 100 Millionen Menschen und damit

etwa ein Siebtel aller Europäer. Seit

Öffnung des Eisernen Vorhangs in den

1990er-Jahren kommt es wieder zu

einem ungehinderten politischen,

wirtschaftlichen und kulturellen

Austausch zwischen den Anrainer-

staaten. Zu diesen gehören Gründungs-

mitglieder der Europäischen Union

sowie neue Mitgliedstaaten der EU und

Nichtmitgliedstaaten.

Das Binnenmeer Ostsee ist heute wie in

der Vergangenheit der verbindende

Faktor dieser Region. Die Abgrenzung

und Größe der Ostseeregion schwankt

dabei je nach Kontext. Während z. B. die

BSR die Anrainerstaaten bzw. Regionen

umfasst, die in verschiedensten wirt-

schaftlichen und sozialen Ebenen und

Projekten zusammenarbeiten, grenzt die

Helsinki Commission (HELCOM, ein

nichtstaatlicher Zusammenschluss der

Anrainerstaaten zum Schutz und zur

Sanierung der Ostsee) die Ostseeregion

nach deren Wassereinzugsgebiet ab.

Mit dem EU-Beitritt Finnlands und

Schwedens 1995 und der EU-Osterweite-

rung im Mai 2004 ist die Ostseeregion

vom nördlichen Rand stärker in das

zum autor: frank MorgeneyerLehrer am Rudolf-Hildebrand- Gymnasium Markkleeberg

Die Ostsee

… ist hinsichtlich ihrer Fläche und durchschnittlichen Tiefe im Vergleich zu anderen Binnenmeeren ein „Bonsai-Meer“

… ist das größte Brackwassermeer der Erde

… hat eine etwa 8000 km lange Küste

… besitzt erst seit etwa 4000 Jahren eine sehr schmale Verbindung zum Ozean

… hat ein Wassereinzugsgebiet von etwa 1,7 Mio. km², das fast vollständig zu den Anrainerstaaten gehört

… hat 7 größere Zuflüsse: Newa, Weichsel, Memel, Daugava, Oder, Götaälv und Kemijoki

Die Ostseeregion

… besitzt seit dem Mittelalter starke kulturelle Bindungen

… ist seit Jahrhunderten eine natürliche Handelsregion

… hat etwas mehr als 100 Millionen Einwohner in elf Ländern bzw. Teilen davon

… besitzt zehn Großstadtregionen mit mehr als 1 Mio. Einwohnern

… besitzt eine große Zahl von bewohnten und unbewohnten Inseln

… hat 7 große Inseln (Rügen, Öland, Bornholm, Gotland, Ösel, Dagö und Åland), auf denen zusammen 300 000 Menschen leben

Die Öresundbrücke stellt seit 2000 eine wichtige Verkehrsverbindung im Ostseeraum dar

23

Blickfeld Europas gerückt. Zwischen den

Ländern entwickeln sich ein immer

intensiverer wirtschaftlicher Austausch

und ein engeres Netzwerk von staatli-

chen und nicht staatlichen Kooperati-

onen. Die wirtschaftliche und soziale

Struktur der Ostseeregion ist bis heute

durch große Unterschiede gekennzeich-

net, z. B.

– bestehen große Disparitäten im

Entwicklungsstand der beteiligten

Staaten und Regionen

– ist die Bevölkerung ungleichmäßig

verteilt

– weist sie ein deutliches wirtschaftliches

West-Ost-Gefälle sowie ein Süd-Nord-

Gefälle auf

– gibt es deutliche Unterschiede in der

Ausstattung der technischen Infra-

struktur.

Ziel zahlreicher Programme und

Maßnahmen der EU, anderer politischer

Gremien (z. B. Ostseerat der Außenminis-

ter, Nordischer Rat, Union of Baltic Cities),

aber auch von Nichtregierungsorganisa-

tionen (seit 1980 HELCOM), ist der Abbau

dieser Disparitäten und der damit

verbundenen Folgen. Das Ökosystem

des Binnenmeeres wurde und wird

belastet u. a. durch

– den Eintrag von Schad- und Giftstoffen

über die Flüsse aus dem Einzugsgebiet

der Ostsee durch direkte Einleitung,

über die Atmosphäre oder illegale

Verklappung

– einen hohen Phosphat- und Stick-

stoffeintrag, die für ein erhöhtes

Plankton- und Algenwachstum

verantwortlich sind

– die Überfischung bzw. die Einflüsse der

Fischerei auf die Flora und Fauna der

Ostsee

– hohe Zuwachsraten in der Schifffahrt

(die Ostsee ist eines der meistbefah-

renen Seeverkehrsgebiete der Welt).

Links:www.helcom.fi (engl.)www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/stoffhaushalt/sseidm/ssm2.htm

Literatur:HELCOM: Ensuring safe shipping in the Baltic. Helsinki Commission, 2009.

Arbeitsblätter und Lösungen finden Sie online unter: www.diercke.de/360grad

EU-Mitgliedsstaaten in der Ostseeregion

Einstieg

Für den Einstieg eignet sich ein kurzer

Film (2:35 min) vom Sommer 2010 über

die Algenblüte in der Ostsee, der in

der Mediathek des ZDF abgerufen

werden kann (www.zdf.de/ZDFmedia

thek/hauptnavigation/startseite/#/

beitrag/video/1096958/Urlauber-be

sorgt-Algenteppich-in-Ostsee). Sicher

kennen viele Schüler die Ostseeregion

zudem auch aus dem eigenen Urlaub.

Diese Erfahrungen und der Film bilden

die Basis für die folgende Bearbeitung

ökologischer Fragestellungen in der

Ostseeregion.

Das Thema im Unterricht

Erarbeitung

Mit den Aufgaben 1 und 2 sollen sich

die Schüler einen grundlegenden

Überblick über die Ursachen der

ökologischen Belastung der Ostsee

und die Besonderheiten dieses

Ökosystems verschaffen. Anhand der

Aufgaben 3 und 4 vertiefen sie zwei

dieser Ursachen. Diese können jeweils

separat oder in zwei Gruppen erarbei-

tet werden. Nach einer Auswertungs-

phase sollen die Schüler mit der

Aufgabe 5 auf Grundlage der vorange-

gangenen Analyse begründete

Schlussfolgerungen bzw. Lösungsan-

sätze entwickeln.

Weiterführend bietet die Internetseite

von HELCOLM zahlreiche Materialien

sowie einen Mapservice, in dem

Karten über die aktuelle Situation,

aber auch Entwicklungen abgerufen

bzw. zusammengestellt werden

können.

Schüler lernen Europa als einen

vielgestaltigen und differenzierten

Kontinent in verschiedenen Maßstabs-

ebenen kennen. Diese Mannigfaltig-

keit sollen sie mithilfe von Rastern und

Modellen (Klima- und Vegetationszo-

nen, Aktiv-/Passivräume, Raumstruk-

turmodelle) ordnen und strukturieren

können. Die ökologischen Probleme

der Ostsee bieten dafür zahlreiche

Anknüpfungspunkte. Die Diercke

Atlanten stellen für die Analyse bzw.

Erläuterung naturgeographischer,

ökologischer und wirtschaftsgeogra-

phischer Strukturen des Ostseeraumes

zahlreiche Karten bereit (z. B. Diercke ◆

S. 90/91.2, S. 92/93.2, Diercke 2 ◆ S. 72/72.2,

Diercke Drei ◆ S. 104/105, S. 106/107, Diercke

International ◆ S. 58/59, S. 60/61).

Estland

17235E

PolenDeutsch-land

FinnlandRussischeFörderation

Schweden

Norwegen

zu Russl.

LettlandLitauen

Weiß-russland

Dänemark

EU-MitgliedsstaatenNicht-EU-Mitgliedsstaaten

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Frank Morgeneyer Diercke 360° 1/2011

M 1 Ökosystem Ostsee

In ihrer kurzen nacheiszeitlichen Geschichte entwickelte sich

die Ostsee vor etwa 6000 Jahren zu einem der größten Brack-

wassermeere unserer Erde. Sie liegt in der gemäßigten Klimazo-

ne mittlerer geographischer Breite, in der jährlich mehr

Niederschlag fällt als verdunstet. Daher führen die einmün-

denden Flüsse der Ostsee große Mengen Süßwasser zu. Hieraus

resultiert ein Überschuss an Süßwasser, der oberflächennah in

die Nordsee ausströmt. Gleichzeitig dringt von dort durch die

Belte und den Sund salzreiches Tiefenwasser über die untersee-

ischen Schwellen in die Ostsee ein. Im langjährigen Mittel sind

Ein- und Ausstrom ausgeglichen.

Die ausgeprägten vertikalen Unterschiede im Salzgehalt

beeinflussen die Schichtung der Wasserkörper und damit die

Austauschprozesse zwischen dem salzarmen Wasser der

Deckschicht und dem salzreichen Tiefenwasser. Infolgedessen

wird die Artenvielfalt von Flora und Fauna durch horizontale

und vertikale Gefälle im Salzgehalt geprägt, die von klima-

tischen Veränderungen und Schwankungen der vorherr-

schenden Wetterlagen (wie Wind und Niederschläge) abhän-

gen. Insofern sind in der Ostsee Artenveränderungen sowie

Sauerstoffschwund in Bodennähe natürliche Ereignisse.

Das Ökosystem Ostsee reagiert aufgrund dieser Eigenschaften

besonders empfindlich auf anthropogene (durch den Men-

schen verursachte) Veränderungen in ihrem großen Einzugsge-

biet. Deren Einwirkungen, von der Überdüngung (Eutrophie-

rung) über Schadstoffeinleitungen, Fischerei, Verkehr,

Tourismus bis zum Küsten- und Wassermanagement, sind

besonders deutlich in den küstennahen Gewässern zu beo-

bachten, aber zunehmend auch in der offenen Ostsee. Die

damit verbundenen Veränderungen des Ökosystems laufen

nicht allmählich, sondern sprunghaft ab und werden häufig

durch die natürlichen Schwankungen verdeckt.

Die Ostsee gilt als eines der am besten erforschten Meeresge-

biete der Welt. Trotz dieser Anstrengungen ist es bis heute

nicht möglich, eindeutig vorherzusagen, wie das Ökosystem

Ostsee auf die unterschiedlichen Einflüsse seines Einzugsge-

biets reagiert. Die Vertreter der Anrainerstaaten haben sich das

Ziel gesetzt, den Zustand der Ostsee von vor etwa 50 Jahren

wiederherzustellen. Die Kommission beschloss deshalb, die

Einleitungen in das Meer um 50 Prozent zu verringern. Quelle: von Bodungen, B./Zülicke, C.: Ökosystem Ostsee. In: Spektrum der Wissenschaft, 2/1999, S. 933; gekürzt

M 2 Nährstoff- und Gifteintrag in die Ostsee

„Der Eintrag von Nährstoffen ist im Trend rückläufig, was vor

allem auf die bessere Reinigung von Abwasser im Einzugsge-

biet zurückzuführen ist. Doch die Überdüngung der Ostsee ist

vor allem wegen der intensiven Landwirtschaft ein ungelöstes

Problem. Und von sicheren Beständen zum Erhalt der Artenviel-

falt kann nach wie vor keine Rede sein“, sagt Maria Laamanen.

Die Meeresbiologin spricht für HELCOM, die Helsinki-Kommissi-

on. 1974 verständigten sich die Anrainer über alle Blockgrenzen

hinweg auf dieses gemeinsame Gremium zur Rettung der

schon damals schwer belasteten Ostsee. Die Organisation mit

Sitz in Helsinki koordiniert Forschungsprojekte, arbeitet

konkrete Reduktionsziele der Länder aus und stößt politische

Debatten an. Erfolgreich setzte sich die HELCOM dafür ein,

Giftstoffe wie Dioxin, PCB und DDT aus Düngemitteln und

Pestiziden zu verbannen. Doch der Anrainerverbund schaffte

es nicht, grundsätzliche Probleme wie die noch immer

mangelhafte Reinigung von Abwässern zu lösen. So nimmt die

Algenblüte in den Sommermonaten regelmäßig erschreckende

Ausmaße an. Auch der Eintrag von Stickstoff und Phosphaten

auf dem Luft- und Wasserweg ist noch immer viel zu groß,

beklagen Umweltschützer wie Lasse Gustavsson, Generalsekre-

tär des WWF in Schweden. „Viele Länder intensivieren ihre

Landwirtschaft. Das führt zu weiteren Belastungen. Europas

Landwirtschaftsminister tun wenig, um die Überdüngung der

Ostsee aufzuhalten.“ Quelle: Budde, A.: Sorgenkind Ostsee, Deutschlandfunk vom 10.02.2010

(www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1123065/); gekürzt

M 3 Wassereinzugsgebiet und Gliederung der Ostsee

Quelle: „Fourth Baltic Sea Pollution Load Compilation (PLC-4)“, Baltic Sea Environ-ment Proceedings no. 93, Helsinki Commission, 2004

Finnischer

Meerbusen

Rigaischer Meer- busen

Katte-gat

Skagerrak

Nord-

see

E u r o p ä i s c h e s N o r d m e e r

Os

ts

ee

Bot

tnis

cher

Mee

rbus

en

NorwegenSchweden

Finnland

Estland

Lettland

Litauenzu Russ-land

Polen

Slowakei

TschechischeRepublik

Weißrussland

Ukraine

Deutschland

Dänemark

Russland

km2000 400

2589E_1

C O P Y

bearbeitet von:

Autor: Frank Morgeneyer Diercke 360° 1/2011

Aufgaben1. Stellen Sie anhand der Karte Diercke ◆ S. 107.3 Umweltbelas-

tungen für die Ostsee dar.

2. Begründen Sie, dass die Ostsee ein aus ökologischer Sicht besonders gefährdetes Meer ist. (M1 und Diercke ◆ S. 107.3)

3. Einfluss des Wassereinzugsgebietes auf das Ökosystem

a) Analysieren Sie Nutzungen im Wassereinzugsgebiet der Ostsee. (M2, M3, Diercke Weltatlas)

b) Erläutern Sie deren Beeinflussung auf das Ökosystem des Binnenmeeres. (M4)

4. Einfluss des Schiffverkehrs auf das Ökosystem

a) Stellen Sie die Entwicklung des Schiffverkehrs in der Ostsee und mögliche Auswirkungen auf die Meeresum-welt des Binnenmeeres dar. (M5–M7)

b) Begründen Sie diese Entwicklung vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung der Anrainerstaaten. (Diercke Weltatlas)

5. „Die Ostseeregion ist ein wichtiger Teil unserer gemein-samen Umwelt. Jeder von uns muss einen Beitrag zum Wohlergehen des Ostseeraums leisten. Wir können alle an der Strategie zur Wiederherstellung und Rettung dieses wundervollen Meeres mitwirken.“ (B. Hagman in „Die EU-Strategie für den Ostseeraum“, Panorama inforegio, Sommer 2009)

Entwickeln Sie auf der Grundlage Ihrer Analyse Strategien, die zu einer nachhaltigen Verbesserung der ökologischen Gegebenheiten der Ostsee beitragen können.

M 4 Durchschnittliche jährliche Anteile an den Stickstoff- und Phosphateinträgen in die Ostsee je Anrainerstaat

Quelle: Schumacher, T.: Deutschlands Anteil an der Eutrophierung der Ostsee. Christian-Albrechts-Universität Kiel, Oktober 2009

M 6 Erdöltransporte durch den großen Belt 2000–2008

Quelle: HELCOLM 2009

Passagier-schiffe

Fracht-schiffe

Tanker andere gesamt

2006 absolut%

42 73111,3

226 85560,2

67 45817,9

39 67210,5

376 671100,0

2007 absolut%

43 21510,4

237 34257,4

69 33516,8

63 88215,5

413 774100,0

2008 absolut%

49 35510,9

210 02146,3

61 99613,7

132 32629,2

453 698100,0

2009 absolut%

42 40810,8

200 59550,9

69 02117,5

82 00220,9

494,026100,0

M 5 Schiffsverkehr auf der Ostsee 2006–2009

M 7 Illegale Öleinträge durch den Schiffsverkehr und Kontrollflüge im Gebiet der HELCOM

Quelle: HELCOLM 2009

Dänemark

Schweden

Angaben in %

Finnland

RusslandEstland

Lettland

Litauen

Polen

17230E

Deutschland

83

17

11

145

5

10

27

Stickstoff

Dänemark

SchwedenAngaben in %

Finnland

Russland

EstlandLettland

Litauen

Polen

17231E

Deutschland

52

11

10

19

8 4

7

34

Phosphat

40

60

80

180

100

120

140

160

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008

20

017232E

in Mio. t

900

800

700

600

500

400

300

200

100

6000

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Anzahl illegaler Öleinträge Kontrollflüge in h

Kontrollflüge

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

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Diercke Drei – Das intelligente Lernkonzept

Diercke Drei Universalatlasjetzt inkl. Arbeitsheft und Diercke Globus Online

Zusammen mit dem Schüleratlas bieten wir ein komplettes

ineinandergreifendes Materialsystem für den gesellschafts-

und naturwissenschaftlich orientierten Unterricht.

Atlas inkl. Arbeitsheft

ISBN: 978-3-14-100770-1

22,95 €

Das Handbuch bietet Hintergrundin-

formationen für alle Atlaskarten.

Weiterhin enthalten sind Kopiervorla-

gen, Methodenhinweise, mögliche

Arbeitsschwerpunkte, Kartenverweise

sowie fächerübergreifende Exkurse und

vertiefende Literatur- und Internet-

adressen.

ISBN: 978-3-14-109770-2

31,00 € u

Der Medienordner enthält eine Arbeitsblatt-

sammlung mit einer Fülle von Unterrichtsmate-

rialien. Die Sammlung behandelt alle Konti-

nente inhaltlich und methodisch in vielfältigen

Perspektiven. Im Ordner enthalten sind:

Arbeitsblätter als Kopiervorlagen, Lösungen

der Arbeitsblätter und Fotofolien mit Kommen-

taren.

ISBN: 978-3-14-100771-8

50,00 € u

Rund um... (2.0) Diercke Drei –

Materialien für Lehrerinnen

und Lehrer

Das digitale Handbuch enthält alle

Handbuchtexte im editierbaren

Word-Format. Die Software stellt

alle Folien und Grafiken des

Materialienordners digital zur

Verfügung.

ISBN: 978-3-14-361770-0

33,00 € u

Ab 5 Ex. pro Stück 15,00 € u

Binnendifferenziert. Fächerübergreifend. Flexibel.

Lehrerschreibtisch

360° Paket

Handbuch + Ordner

40,00 € statt 81,00 €

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Digitales Klassenzimmer

Das neue Arbeitsheft bereitet die Schüler auf die

Arbeit mit dem Atlas vor. Es führt die Grundbegriffe

und wichtige kartographische Methoden ein. Die

Schüler erhalten nach bestandenem Test den

Diercke Reisepass (kostenloser Prüfbogen unter

www.diercke.de/dierckedrei/arbeitsheft). Auf der

zweiten Umschlagseite befindet sich eine Lern-

standskontrolle, die die Schüler nach Bearbeiten des

Arbeitsheftes vorn in den eigenen Hefter einfügen

können, um dort weitere erlernte Methoden zu

dokumentieren.

ISBN: 978-3-14-100772-5

2,95 €

TOP Geschichte erklärt anhand von Texten,

Karten, Grafiken und Illustrationen den Lauf der Geschichte.

Thematische Zeitleisten sichern den geschichtlichen Überblick.

Piktogramme geben Orientierung und kennzeichnen die Arbeitsaufträge.

Kostenlose Lösungen und alle ISBNs unter www.diercke.de.

Preis pro Heft 4,95 €

TOP Erdkunde widmet sich geografischen Schwerpunktthemen. Es eignet

sich sehr gut für alle offenen Lernsituationen (Stationenlernen, Lernzirkel,

Wochenplanarbeit). Somit gewährleistet die Reihe ein kontinuierliches

Atlastraining. Kostenlose Lösungen und sämtliche ISBNs unter

www.westermann.de/tophefte.

Preis pro Heft variiert; ab 3,95 €

Diercke Globus OnlineIm Atlas enthalten ist der Diercke Online Schlüssel, der die

Tür zum Diercke Globus Online aufschließt. Der internet-

basierte Globus zeigt alle Atlaskarten in 3-D auf der

virtuellen Kugel an und bietet neben Zeichenfunktionen

auch die Möglichkeit eigene Szenen abzuspeichern und

an einem anderen PC wieder aufzurufen. Die Webseite

www.diercke.de bietet zudem zahlreiche Hintergrund-

informationen und Materialien zu den Atlaskarten.

Frühgeschichte und Antike

Peter Kirch · Jörg Manner

Geschichte 1

TOP

Binnendifferenziert. Fächerübergreifend. Flexibel.

Schülerschreibtisch

Mittelalter

Peter Kirch · Jörg Manner

Geschichte 2TOP

Diercke Drei – Digitale Wandkarten

Alle Karten aus dem Diercke Drei zur Verwendung auf dem

Beamer, dem Whiteboard und am PC. Die Software bietet jede

Menge didaktische Funktionen (Linienwerkzeug, Karte-in-Karte-

Funktion, An- und Ausschalten der verschiedenen Kartenebe-

nen uvm.). Die Wandkarten sind auf die Bedienung am SMART-

Board optimiert, können aber auch auf allen anderen

Whiteboards benutzt werden.

ISBN: 978-3-14-361100-5 CDR Einzelplatzlizenz 67,00 €

978-3-14-361101-2 CDR Schullizenz 199,00 €

360° Angebot

45,00 €

statt 67,00 €

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

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Durch Kompetenzorientierung zum nachhaltigen Lernen

Topographische Kenntnisse und der

Umgang mit Karte und Atlas sind die

Schwerpunkte des nachhaltigen Lernens

für den Kompetenzbereich „Räumliche

Orientierung“ zu Beginn der 5. Klasse.

Die Fähigkeit zur räumlichen Orientie-

rung wird durch den Geographieunter-

richt maßgeblich gefördert. Schüler

erwerben hier grundlegende topogra-

phische Kenntnisse und Fähigkeiten. Die

Kartenkompetenz, also die Fähigkeit, mit

Karten umgehen zu können, hat nicht

nur eine hohe Relevanz für den Alltag,

sondern sie ist auch eine wichtige

Grundlage für zahlreiche andere

Unterrichtsfächer.

Die Situation zu Beginn der 5. Klasse

Die Situation zu Beginn des Schuljahres

in der 5. Klasse ist durch drei Sachver-

halte geprägt, denen sich die Lehrer

jedes Jahr neu stellen müssen:

1. Die Schülerinnen und Schüler aus den

verschiedenen Grundschulen müssen

sich untereinander kennenlernen, sich

an den Fachunterricht mit wechseln-

den Lehrkräften und die neuen Lehrer

gewöhnen.

2. Arbeitstechniken, Konzentration,

Durchhaltevermögen und Disziplin

müssen neu definiert und angeglichen

werden.

3. Die topographischen Kenntnisse der

Schüler sowie der Umgang mit Karte

und Atlas sind in der Regel sehr

unterschiedlich ausgeprägt und

müssen vereinheitlicht werden.

In dieser Situation kann der Diercke

Atlasführerschein eine große Hilfe sein.

Er liefert die Grundlagen für den

Kompetenzbereich „Räumliche Orientie-

rung“ und ermöglicht, die hierfür

notwendigen Kenntnisse und Fertig-

keiten dauerhaft einzuüben und zu

sichern. Das Arbeitsheft enthält eine

Einführung zum Umgang mit Atlas und

Karte und bietet Aufgaben zum

topographischen Grundwissen über

Deutschland, Europa und die Erde. In

einem vierseitigen Prüfungsbogen

werden die Ergebnisse erfasst. Eine

Urkunde dokumentiert die erbrachten

Leistungen.

Die Konzeption orientiert sich an den

Standards der Deutschen Gesellschaft

für Geographie für den Kompetenzbe-

reich „Räumliche Orientierung“. Es

bietet sich an, das Arbeitsheft zu

Beginn der 5. Klasse schrittweise

durchzuarbeiten und vor den Weih-

nachtsferien, spätestens aber vor den

Osterferien die Prüfung zum Atlasfüh-

rerschein mithilfe des Prüfungsbogens

durchzuführen. Nach bestandener

Prüfung verfügen die Schüler über eine

solide Grundlage zur weiteren Atlas-

und Kartenarbeit.

Vorschläge für die Bearbeitung

Übungsheft, Arbeitsatlas, Prüfungsbo-

gen und Urkunde sind aufeinander

bezogene Module, die nacheinander

bearbeitet, einen nachhaltigen

Lernerfolg ermöglichen:

1. Das Übungsheft besteht aus sechs

Doppelseiten:

- Der Atlas – eine Sammlung von

Karten

- Vom Bild zur Karte/Himmelsrich-

tungen

- Einen Ortsplan lesen

- Der Maßstab – ein Maß für die

Verkleinerung

- Höhenlinien und Höhenschichten

- Der Globus und das Gradnetz der

Erde

Der Atlasführerschein zwischen Grund-schule und weiterführender Schule

Erwartete Kompetenzen für den Umgang mit Karte und Atlas am Ende der Orientierungsstufe

aufbau des atlas beschreiben

- Kartenübersicht

- Inhaltsverzeichnis

- Kartenteil

- Register

Mit dem atlas arbeiten

- eine gesuchte Karte finden

- der Karte Informationen entnehmen

- mit dem Register arbeiten

- Gitternetz und Gradnetz nutzen

karten verstehen

- vom Globus zur Weltkarte

- vom Luftbild zur Karte

- Gradnetz (mit Mathematik)

- Legende

- Himmelsrichtungen

- Maßstab

- Höhendarstellung

- thematische und physische Karten

stumme karten bearbeiten

- Ergänzungen vornehmen (z.B.

Bundesländer und Hauptstädte )

karten erstellen und ergänzen

- Schulweg zeichnen

- Lageplan zeichnen

- Informationen in Umrisskarten

eintragen

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Unsere Angebote für die Orientierungsstufe

Diercke Atlasführerschein- 26 Seiten Basiswissen zur

Kartenarbeit

- integrierter Prüfungsbogen zum

Heraustrennen

- Schülerurkunde zum Atlasführer-

schein

- kostenlose Lösungen im Internet

unter www.diercke.de

ISBN: 978-3-14-100021-4

5,95 €

10er-Set 978-3-14-100023-8

49,95 €

Die Diercke Lernkartei enthält 72 Karten

zu raumbezogenen und methodischen

Sachunterrichtsthemen. Zur deutlichen

Niveaudifferenzierung werden drei

Schwierigkeitsstufen (leicht, mittel, schwer)

unterschieden.

ISBN: 978-3-14-110032-7

29,95 €

Jede Doppelseite enthält einen Informationsblock und einen

Aufgabenblock. Die gemeinsame Bearbeitung jeweils einer

Doppelseite in einer Stunde pro Woche vereinheitlicht im

Laufe der Zeit die unterschiedlichen Voraussetzungen der

Schüler. Die Aufgaben jeder Doppelseite können als Hausauf-

gaben gelöst werden.

2. Der Arbeitsatlas besteht ebenfalls aus sechs Doppelseiten. Er

bietet jeweils zwei Karten zu Deutschland, Europa und der

Welt. Jede Doppelseite enthält eine Karte, einen darauf

bezogenen kurzen Info-Kasten und einen Aufgabenblock

mit Aufgaben zum topographischen Grundwissen. Auch hier

bietet sich an, jeweils eine Doppelseite in einer Stunde pro

Woche zu bearbeiten und die Aufgaben wieder als Hausauf-

gabe lösen zu lassen.

3. Der Prüfungsbogen dient als Evaluationsinstrument. Nach

der Bearbeitung der Aufgaben im Übungsheft und im

Arbeitsatlas werden die erworbenen Kompetenzen mithilfe

des Prüfungsbogens erfasst und in ein Punkteschema

übertragen. Die maximal erreichbare Punktzahl ist vorgege-

ben. Der Vergleich der Soll- und Ist-Situation erleichtert die

Notengebung. Zur Bearbeitung des vierseitigen Prüfungsbo-

gens reichen etwa 30 Minuten. Er besteht aus festerem

Papier und ist in der Mitte des Heftes eingeheftet. Er sollte

vor der Bearbeitung des Heftes herausgenommen und für

die Führerscheinprüfung wieder an die Kinder ausgegeben

werden.

4. Die Urkunde dokumentiert die erbrachte Leistung nach

erfolgreicher Prüfung. Sie enthält je nach erreichter Punktzahl

drei Kompetenzstufen. Die Lehrkraft muss lediglich die

erreichte Stufe ankreuzen und die Urkunde unterschreiben. Es

empfiehlt sich, die Schülerinnen und Schüler vorher ihre

Namen auf der Urkunde eintragen zu lassen. Das verkürzt die

Erstellung und Ausgabe der Urkunde.

Die farbenfrohe Gestaltung und abwechslungsreiche Aufgaben-

stellung garantieren ein hohes Maß an Motivation. Die Schüler

arbeiten mit Spaß und großem Interesse. Wenn sie den Prü-

fungsbogen erfolgreich bearbeitet und damit den Diercke Atlas-

führerschein bestanden haben, sind sie stolz auf ihre persön-

liche Urkunde mit der Unterschrift des Lehrers. Auch die Eltern

freuen sich über den sichtbaren Erfolg der Arbeit ihrer Kinder.

360° Paket 1

Arbeitsheft + Lernkartei

15,00 €

statt 35,90 €

Diercke Weltatlas Magazin

Diercke 360°

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Die bald erhältliche „Diercke Interaktive Wandkarten“-Soft-

ware setzt neue Maßstäbe für die Kartenarbeit im Geogra-

phieunterricht. Mit einer speziell für den Einsatz an interak-

tiven Whiteboards optimierten Programmergonomie wird

die Bedienung kinderleicht. Alle Karten sind in Ebenen

zerlegbar, sodass für die verschiedensten Einsatzzwecke die

optimale Karte selbst mit ein paar Klicks erzeugt werden

kann – natürlich bleibt immer das gewohnte Diercke-Karten-

bild erhalten. Zusätzlich bieten diverse Quiz-Modi die

Möglichkeit, den Unterricht durch kleine Topographie-Spiele

aufzulockern und die topographischen Kenntnisse der

Schüler zu festigen. Besonders hilfreich ist die erstmals

eingesetzte interaktive Registersuchfunktion. Sie durchsucht

die gesamte Karte, zentriert den gesuchten Begriff und hebt

ihn hervor.

Zahlen Sie nur das, was Sie brauchen!Die kostenlose Basis-Software bietet die Möglichkeit,

jederzeit Karten nachzukaufen. Über einen einfach zu

bedienenden Shop können Sie Ihre individuelle Karten-

sammlung verwalten. Gegen eine geringe Jahresgebühr

erwerben Sie die von Ihnen gewünschten und ausgewähl-

ten Karten, die im Anschluss in Ihrer Software für die

sofortige Nutzung freigeschaltet werden.

In einem der kommenden Newsletter in-formieren wir Sie über die Preise und die Freischaltung der Software.

Zuordnungsübung, die topographisches Wissen abfragt und festigt

Vielfältige Zeichentools erlauben die graphische Kartenarbeit

Jede Karte ist in Ebenen zerlegbar, sodass individuelle Ausgangssituationen für die unterschied-lichen Unterrichts-szenarien möglich sind

VORSCHAU: Diercke Interaktive Wandkarten

31

Bildquellen:de Waard, S. J./wikimedia.org: 9.2; Diekmann-Boubaker, Nadine, Braunlage: 14 o.; Diercke Globus Online: Titel; Diercke Grundschul-Globus: 29 re.o.; dreamstime.com: 15 m. (Hotblanko), 9.1 (Jamogz), 9.3 (Mihai-Bogdan Lazar); Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder: 2 o.; Franke, Andreas - Panabild 2009: 4 o.; geschwisterfront/Anna K. Lindner, Weddel/Cremlingen: 31 m.; Hertzfeldt, P., Berlin: 29 li.; istockphoto.com: 22 u. (Freddy Eliasson); Lentz, Sebastian, Leipzig: 4 u.; mauritius images, Mittenwald (Alamy): 9.4; Morgeneyer, Frank, Leipzig: 22 o.; Püschel, Lothar, Nierstein: 10 o.; Reuters, Berlin: 5 (Santiago Ferrero); Rieke, Michael, Braunschweig: 15 o.; Schuler, Stephan, Asperg: 18 o.; Vankan, Leo, NL-Grove: 6 o.

Impressum:Herausgeber und Verlag:Bildungshaus Schulbuchverlage Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbHGeorg-Westermann-Allee 6638104 [email protected]: Christine Wenzel, Catharina Vater, Sebastian SchlüterLayout: GUD, Braunschweig, Anna K. Lindner, geschwisterfront Herstellung: Anna K. Lindner, geschwisterfront Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Einwilligung des Verlages.

Eine neue Chance – heben Sie ab und gewinnen Sie eine der begehrten Fahrten im Diercke Heißluftballon. Entdecken Sie dazu die acht gesuchten Bildausschnitte in diesem Heft und

senden uns Ihre Antwort bis zum 30.04.2011 zurück.

Teilnahmebedingungen: Der Gewinner wird unter allen richtigen Einsen-dungen per Los ermittelt. Mit dem Gewinner wird ein Starttermin vereinbart, der von den Witterungs-bedingungen abhängig ist. Der Rechtsweg und eine Barauszahlung sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.

Finnischer

Meerbusen

Rigaischer Meer- busen

Katte-gat

Skagerrak

Nord-

see

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NorwegenSchweden

Finnland

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Litauenzu Russ-land

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Weißrussland

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Ihre Antwort richten Sie bitte an:Bildungshaus Schulbuchverlage GmbHDiercke Redaktion – 360° Georg-Westermann-Allee 6638104 Braunschweig

oder per E-Mail an:[email protected]

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Diercke Junior-Quiz für Nintendo DS

Nach dem erfolgreichen ersten Geographiespiel für die NintendoDS-Spielekonsole ist nun das Diercke Junior-Quiz für Kinder ab 10 Jahren erschienen.Teste in zahlreichen Fragen und Aufgaben deine Kenntnisse auf dem Gebiet der Geographie und darüber hinaus!

Features u.a.:Spannendes Geographie-Quiz: Bereise die Welt und spiele einen Mix aus

allen Spielvarianten.

Ballonreise: Nutze das Mikrofon deines Nintendo DS™, um den Ballon zur

richtigen Stadt zu schicken.

Stadt Land Fluss: Ordne herabfallende Begriffe den richtigen Themen zu.

Bestehe den Diercke Reisepass-Test mit vielen interessanten Fragen.

Viele weitere Spiele: Gewusst was, Wo kommt der her, Länderflaggen, Wo

lebt wer, Länder-grenzen, Bekannte Bauwerke, Finde das Paar, Gewusst wo.

Umfangreiches Nachschlagewerk zu den Ländern dieser Erde.

ISBN: 978-3-14-100734-3 29,95 €

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Bildungsmedien Service GmbH WestermannPostfach 49 44, 38023 Braunschweig

Bildungsmedien Service GmbH Telefon: (01805) 213100Westermann Telefax: (0531) 708588Postfach 4944 [email protected] Braunschweig www.diercke.de

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Sichern Sie sich bis zum 30. April 2011 die 360° Angebote!

Alle Materialien aus diesem Magazin können über die eingeheftete Postkarte bestellt werden.

Diercke Regionalatlanten

Paket 1: Diercke Lernkartei & Atlasführerschein

Diercke Drei – Digitale Wandkarten

Paket 2: Diercke Drei Medien-ordner & Handbuch

Die Regionalatlanten beinhalten auf 24 Seiten jeweils nur neue Karten der Region und sind daher ideale Ergänzungen zum Diercke Weltatlas. Sie sind besonders geeignet für Projekte, Kurse, Klausuren und mündliche Prüfungen.

Diercke Regionalatlas Europa ISBN: 978-3-14-100685-8 5,00 € (statt 9,95 €)

Diercke Regionalatlas Südostasien ISBN: 978-3-14-100680-3 5,00 € (statt 9,95 €)

Lernkartei72 foliierte Karten (DINA5-Format) zu raumbezogenen und methodischen Unter-richtsthemen.

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Alle Karten des Universal- atlas zur Verwendung auf dem Beamer, dem White-board und am PC. Die Software bietet jede Menge didaktische Funktionen (Linienwerkzeug, Karte-in-Karte-Funktion, An- und Ausschalten der verschie-denen Kartenebenen uvm.). Die Wandkarten sind für die Bedienung am SMART-Board optimiert, können aber auch auf allen ande-ren Whiteboards benutzt werden.

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Medienordner• Arbeitsblätter als Kopier-vorlagen

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Handbuch• Hintergrundinformationen für alle Atlaskarten

• Kopiervorlagen• Methodenhinweise• mögliche Arbeitsschwer-punkte

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Paket 2: 132416 40,00 € (statt 81,00 €)

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