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epd Dokumentation Evangelischer Pressedienst Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik gCmbH Verlag/Vertrieb Postfach 50 05 50 60394 Frankfurt am Main Postvertriebsstück Deutsche Post AG Entgelt bezahlt 58145 Jahrgang 2018 14/18 - Gedenken an Bischof Juliusz Bursche / Upaml^tnienie hiskupa Juliusza Burschego 56 Seiten / 5,10 15/18 - Ökumenischer Preis 2017 bei der Katholi schen Akademie in Bayern für Landesbischof Hein rich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx / Osterbotschaften 2018 der Preisträger 24 Seiten / 3,40 16/18 - Zur aktuellen kirchlichen und politischen Diskussion um das Werbeverbot für Abtreibungen - 36 Seiten / 4,10 17/18 - Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union zum kirchlichen Arbeitsrecht 28 Seiten / 3,40 18/18 - Was Theologie heute zu sagen hat (Symposi um am 15. September 2017 in Karlsruhe anlässlich des 60. Geburtstags von Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh) - 28 Seiten / 3,40 19/18 - »Theologischer Dialog mit dem Islam« (Früh jahrsklausurtagung 2018 der Bischofskonferenz der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutsch lands) - 40 Seiten / 4,10 20/18 - Sicherheit neu denken. Von der militäri schen zur zivilen Sicherheitspolitik - ein Szenario bis zum Jahr 2040 (Studientag »Kirche des gerechten Friedens werden«) - 64 Seiten / 5,40 21/18 - »Schrift und Tradition« und »Die Rolle der Kirche für das Heil«: Katholiken und Evangelikaie erkunden Herausforderungen und Möglichkeiten (Ein Bericht der internationalen Konsultation der ka tholischen Kirche und der Weltweiten Evangelischen Allianz (2009 bis 2016)) - 32 Seiten / 4,10 22/18 - Karlsruher Foyer Kirche und Recht (Jahres empfang des Landesbischofs der Evangelischen Lan deskirche in Baden und des Erzbischofs von Freiburg für das Bundesverfassungsgericht, den Bundesgerichts hof, die Bundesanwaltschaft und die Pppk, dem Bundesgerichtshof) - 20 Seiten / 2 eo 23/18 - tät als L—.-.««»luiiciie rreineitsi nähme des Deutschen Ethikrats) - 28"seUen 24/18 - Rede und Predigten zur Tp n ' ^ sozialen Kraft von Gnade und Liehl zur - Big Data und Gesundheit - Upi 5 mformationelle Freiheitssestl^^r ""^^^äni- e des Deutschen Ethikrats) - ps c (Stellung. sozialen Kraft von Gnade un^uSef (von Landesbischof Heinrich Rour j zur Juepna lieferte Weisheit Ihr tlet. 4te/ ist geistliche UnterscheiduneVf Dialog Felix Körne, SJ) Seto/j.«k" Prof 25/18 - Festvortrag zum 90 Gehurt . Kung, Tübingen, 20. April 2018 tu Hans mann) / Rede beim Festakt »son ilh Käß. Berlin, 25. April 2017 (von Wolfo Keforn,,x. 20 Seiten / 3,40 ^olfgang Huber) 26/18 - »Brennende gesellschafti- u ren auf die Kanzel« Zur Wr n Themen « u Käßmann in den Ruhestand - y^Sel',"'""« von ufrT 27/«- l,hp„,sre,eratzu,„ ' Begegnungen - Ökumene der SvTh® .'"''"nrene dp Dr. Gerhard Feigel Prediot p. ums von Martin Luthers H^dS'^ ' j'üh ! (von Margot Käßmann) »Was ui '^isputai Berliner Stiftungsrede 2017 r, ^"^^nUhenh i 20 Seiten / 3,401 ^"'fgang . 28/18 - Die Rolle der Kirchp bei der Umsetzung der Nachh Diakn«- Forutn Nachhaltlgkelt der EKD - Seiten / c- , UN-. ' S.iog jo; 29/18-Friedensgutachten 2018- ,r Mehr Diplomatie - weniger R «hne p tungsexportbericht 2017: Berief Uber Ihre Exportpolitik für konv ^'"^^esreßi tungsgüter im Jahr 2017 - 44 R^J 30/18 - Tempo! - Journalismus ® gungsgesellschaft (Südwestdem 'u ßeschi - 36 Seiten / 4,10 e ^^e Medip '®Uni, 201 2018) Evangelischer Pressedienst epd Frankfurt am Main .24. Juli 2018 www.epd.de Nr. 30 Tempo! - Journalismus in der Beschleunigungsgesellschaft Südwestdeutsche Medientage 2018 Protestantisches Bildungszentrum Butenschoen-Haus, Landau, 3. bis 4. Mai 2018 Der Informationsdienst epd-Dokumentation (ISSN 1619-5809) kann im Abonnement oder einzeln bezogen werden. Pro Jahr erscheinen min destens 50 Ausgaben. Bestellungen und Anfragen an: GEP-Vertrieb Postfach 50 05 50, 60394 Frankfurt, Tel.: (069) 58 098-191. Fax: (069) 58 098-226. E-Mail: [email protected] Internet: http://www.epd.de Das Abonnement kostet mo natlich 29,40 inkl. Versand (mit Zugang zum digitalen Archiv: 34,20 €). E-Maii-Bezua im PDF-Format 27,80 €. Die Preise für Einzeibesteiiungen sind nach Umfang der Ausga be und nach Anzahl der Exemplare gestaffelt. ListeTiir~~~ eines ®PCI-Dokum gedruckt ^Pier -i-pssühl_^— Geschäftsführer: Direktor Jörg Boiimann epd-Dokumentation: Verantwortliche Redakteure: Uwe Gepp (V.i.S.d.P.) / Reinhold Schardt Tel.; (069) 58 098-135 Fax: (069) 58 098 -294 E-Mail: [email protected] Der Informationsdienst epd-Dokumentation dient der persönlichen Unterrichtung. Nachdruck nur mit Erlaubnis und unter Quellenangabe. Druck: druckhaus köthen Friedrichstr. 11/12 06366 Köthen (Anhalt)

Evangelischer Deutsche Post AG Pressedienst epd

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epd DokumentationEvangelischer Pressedienst

Gemeinschaftswerk der

Evangelischen Publizistik gCmbHVerlag/VertriebPostfach 50 05 50

60394 Frankfurt am Main

Postvertriebsstück ■ Deutsche Post AG ■ Entgelt bezahlt 58145

Jahrgang 2018

14/18 - Gedenken an Bischof Juliusz Bursche /Upaml^tnienie hiskupa Juliusza Burschego56 Seiten / 5,10 €

15/18 - Ökumenischer Preis 2017 bei der Katholischen Akademie in Bayern für Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Kardinal Reinhard Marx /Osterbotschaften 2018 der Preisträger24 Seiten / 3,40 €

16/18 - Zur aktuellen kirchlichen und politischenDiskussion um das Werbeverbot für Abtreibungen -36 Seiten / 4,10 €

17/18 - Urteil des Gerichtshofs der EuropäischenUnion zum kirchlichen Arbeitsrecht

28 Seiten / 3,40 €

18/18 - Was Theologie heute zu sagen hat (Symposium am 15. September 2017 in Karlsruhe anlässlich des60. Geburtstags von Landesbischof Prof. Dr. JochenCornelius-Bundschuh) - 28 Seiten / 3,40 €

19/18 - »Theologischer Dialog mit dem Islam« (Frühjahrsklausurtagung 2018 der Bischofskonferenz derVereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands) - 40 Seiten / 4,10 €

20/18 - Sicherheit neu denken. Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik - ein Szenario

bis zum Jahr 2040 (Studientag »Kirche des gerechtenFriedens werden«) - 64 Seiten / 5,40 €

21/18 - »Schrift und Tradition« und »Die Rolle der

Kirche für das Heil«: Katholiken und Evangelikaieerkunden Herausforderungen und Möglichkeiten(Ein Bericht der internationalen Konsultation der ka

tholischen Kirche und der Weltweiten EvangelischenAllianz (2009 bis 2016)) - 32 Seiten / 4,10 €

22/18 - Karlsruher Foyer Kirche und Recht (Jahresempfang des Landesbischofs der Evangelischen Landeskirche in Baden und des Erzbischofs von Freiburgfür das Bundesverfassungsgericht, den Bundesgerichts

hof, die Bundesanwaltschaft und die Pppk,dem Bundesgerichtshof) - 20 Seiten / 2 eo23/18 -

tät als L—.-.««»luiiciie rreineitsinähme des Deutschen Ethikrats) - 28"seUen24/18 - Rede und Predigten zur Tp n ' ̂sozialen Kraft von Gnade und Liehl zur

- Big Data und Gesundheit - Upi5 mformationelle Freiheitssestl^^r ""^^^äni-e des Deutschen Ethikrats) - ps c (Stellung.

sozialen Kraft von Gnade un^uSef(von Landesbischof Heinrich Rour j zur Juepnalieferte Weisheit Ihr tlet. 4te/ist geistliche UnterscheiduneVf DialogFelix Körne, SJ) -« Seto/j.«k" Prof25/18 - Festvortrag zum 90 Gehurt .Kung, Tübingen, 20. April 2018 tu Hansmann) / Rede beim Festakt »son ilh Käß.Berlin, 25. April 2017 (von Wolfo Keforn,,x.20 Seiten / 3,40 € ^olfgang Huber)26/18 - »Brennende gesellschafti- uren auf die Kanzel« Zur Wr n Themen « uKäßmann in den Ruhestand - y^Sel',"'""« von ufrT27/«- l,hp„,sre,eratzu,„ 'Begegnungen - Ökumene der SvTh® .'"''"nrene dpDr. Gerhard Feigel Prediot p.ums von Martin Luthers H^dS'^ ' j'üh !(von Margot Käßmann) »Was ui '^isputaiBerliner Stiftungsrede 2017 r, ^"^^nUhenh i20 Seiten / 3,401 ^"'fgang .28/18 - Die Rolle der Kirchpbei der Umsetzung der Nachh Diakn«-Forutn Nachhaltlgkelt der EKD -

Seiten / c- , UN-.' S.iog

— jo;

29/18-Friedensgutachten 2018- ,r •Mehr Diplomatie - weniger R «hne ptungsexportbericht 2017: BeriefUber Ihre Exportpolitik für konv ^'"^^esreßitungsgüter im Jahr 2017 - 44 R^J30/18 - Tempo! - Journalismus • ®gungsgesellschaft (Südwestdem 'u ßeschi- 36 Seiten / 4,10 e ^^e Medip '®Uni,

2012018)

EvangelischerPressedienst

epd

Frankfurt am Main .24. Juli 2018 www.epd.de Nr. 30

■ Tempo! - Journalismus in derBeschleunigungsgesellschaftSüdwestdeutsche Medientage 2018Protestantisches Bildungszentrum Butenschoen-Haus, Landau,3. bis 4. Mai 2018

Der Informationsdienst

epd-Dokumentation(ISSN 1619-5809) kann imAbonnement oder einzeln

bezogen werden.Pro Jahr erscheinen min

destens 50 Ausgaben.

Bestellungen und Anfragen an:GEP-Vertrieb

Postfach 50 05 50,60394 Frankfurt,

Tel.: (069) 58 098-191.Fax: (069) 58 098-226.E-Mail: [email protected]: http://www.epd.de

Das Abonnement kostet monatlich 29,40 € inkl. Versand(mit Zugang zum digitalenArchiv: 34,20 €). E-Maii-Bezuaim PDF-Format 27,80 €. DiePreise für Einzeibesteiiungensind nach Umfang der Ausgabe und nach Anzahl derExemplare gestaffelt.

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gedruckt^Pier

-i-pssühl_^— Geschäftsführer:

Direktor Jörg Boiimann

epd-Dokumentation:

Verantwortliche Redakteure:

Uwe Gepp (V.i.S.d.P.) /Reinhold Schardt

Tel.; (069) 58 098-135Fax: (069) 58 098 -294E-Mail: [email protected]

Der Informationsdienst

epd-Dokumentation dient derpersönlichen Unterrichtung.Nachdruck nur mit Erlaubnis und

unter Quellenangabe.Druck: druckhaus köthen

Friedrichstr. 11/12

06366 Köthen (Anhalt)

30/2018 epd-Dokumentation epd-Dokumentation 30/2018 3

■ Südwestdeutsche

Medientage 2018

Journalismus in der Beschleuni

gungsgesellschaft, unter diesemFokus standen dieses Jahr die

Südwestdeutschen Medientage,die erstmals im Protestantischen

Bildungszentrum Butenschoen-Haus in Landau vom 3. bis 4 Mai

stattfanden. Ausgehend vomepochenspezifischen sozialenPhänomen der Beschleunigungder Gesellschaft und der sozialen

Kommunikation (siehe Irene

Neverla) analysierten und bewerteten die Referent*innen die

durch die Digitalisierung vorangetriebenen Dynamisierungsef-fekte in den Medien und insbesondere im Journalismus.

»Beschleunigung ist ein charakteristisches Merkmal modernerGesellschaften - und verändert inerheblichem Maße auch denJournalismus. Unter den Bedingungen der Digitalisierung nimmtdas Tempo weiter zu. Schneller,immer kürzer getaktet, unterimmenser Konkurrenz — und mitsinkender Halbwertszeit. Twit-ternde Politiker, snapchattendeJugendliche und nichtprofessionelle Blogger setzen den Journalismus unter Druck. Auch dieNachfrage scheint sich zu be

schleunigen. Gefordert sind immer aktuellere Informationen

und grellere Reize. Für den Qua-litätsjournalismus und für einenverantwortungsvollen Umgangmit Nachrichten und Meinungenist das eine Herausforderung,denn eine sorgfältige Aufbereitung von Informationen brauchtgenauso Zeit wie die Aufnahmeseitens der Mediennutzer.Gute Medien sind eine zentraleVoraussetzung für die politischeMeinungsbildung und eine Funktionsbedingung der freiheitlichenDemokratie. Wie geht das unterden Bedingungen der Beschleunigung? In welchem Verhältnisstehen Tempo und Qualität? Wieverändert sich der Beruf derJournalistin und des Journalistenin der Beschleunigungsgesellschaft? Welche neuen Kompetenzen sind erforderlich undwelche alten Tugenden sindhochzuhalten?«

Diese Leitfragen formulierten dieInitiatoren und Organisatoren derTagung, Christoph Picker,Thomas Bimesdörfer, KarstenEvers sowie die Professoren Ulrich Sarcinelli und ClemensZimmermann in der Einladungzur Tagung. Antworten aus derjournalistischen Praxis gaben dieJournalisten Ilja Tüchter, Domi-

nic Hebestreit, Anne Lenhardt,

Carl Roishoven und Stefan

Eising. Die Beiträge der Medien-wissenschaftlerinnen CajaThimm und Irene Neverla sowie

des Theologen und Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirchein Hessen und Nassau, VolkerJung, reflektierten die ethischen

Implikationen der aus der Dynamisierung resultierenden medialen und sozialen Phänomene und

formulierten daraus abzuleitendepolitische Forderungen.

Veranstaltet werden die Südwestdeutschen Medientage vonder Evangelischen Akademie derPfalz in Zusammenarbeit mitSWR2, SR2 KulturRadio, demFrank-Loeb-lnstitut an der Universität Koblenz-Landau, derUniversität des Saarlandes unddem Deutschen Journalistenverband Rheinland-Pfalz.

Die Südwestdeutschen Medientage fanden dieses Jahr bereitszum dritten Mal statt. Inzwischen haben sie sich als eine

Tagungsreihe zum Verhältnisvon Medien und Politik etabliert.

2019 werden sie unter der Leitfrage stehen: »Wer kontrollierthier wen?« Voraussichtlicher

Tagungstermin wird der 5. bis 6.Juni sein.

Inhalt:

Tempo! - Journalismus in der BeschleunigungsgesellschaftSüdwestdeutsche Medientage 2018

Protestantisches Bildungszentrum Butenschoen-Haus, Landau,

3. bis 4. Mai 2018

► Prof. Dr. Caja Thimm:Digitale Gesellschaft - beschleunigte Gesellschaft?Debattenkultur zwischen Partizipation und Konfrontation

► Dr. Christoph Picker:Tempo - die schnellste Geschichte der Bibel

► Kirchenpräsident Dr. Volker Jung:Ethische Herausforderungen für Medienmacher und Mediennutzer

► Ilja Tüchter:Recherche unter Druck? -Freiräume im Printjournalismus

► Dominic Hebestreit:Tempo statt Qualität? - Journalismus im Wandel► Anne Lenhardt:Multimedial um jeden Preis? Wann sich eine multimediale Berichterstattungwirklich lohnt

► Anne Lenhardt:Junger Journalismus: Tempowechsel als GenerationenfrageLeitfragen zu den Südwestdeutschen Medientagen► Carl Roishoven:Junger Journalismus: Tempowechsel als Generationenfrage»Wo ist eigentlich das Problem? Tempo war eigentlich schon immer!«► Stefan Eising:Was erwarte ich als Nutzer?► Prof. Dr. Irene Neverla:Beschleunigter Journalismus und seine Gegenströmungen.Eine kommunikationswissenschaftliche Analyse

8

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17

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28

Anhang

Hambacher Thesen 2018: Journalismus in der Beschleunigungsgesellschaft 31

Quelle

Tempo: - Journalismus in der BeschleunignngsgesellschaftSudwestdeutsche Medientage 2018 eilschaftProlesta„,,s*sBiW„„gszen,,um^„schoe„Ha„, , hEine Kooperaf Landau, 3. bis 4. Mai 2018

dam Saarländischen Rundfunh, damarandes und dem Deutschen Journalistenver-

opH-Berichterstattung► Kirchenpräsident Jung will öffentlich-rechtliche Internetplattformen► Kirchenpräsident Jung fordert stärkere Regulation des Internets

33

34

4 30/2018 epd-Dokumentation

Digitale Gesellschaft - beschleunigte Gesellschaft?

Debattenkultur zwischen Partizipation und KonfrontationVon Prof. Dr. Caja Thimm, Professorin für Medienwissenschaft und Intermedialität ander Universität Bonn, Sprecherin des Graduiertenkollegs Digitale Gesellschaft

Landau, 3. Mai 2018

Lange stellte sich die Frage nach einer digitalenDebattenkuitur nur denjenigen, die sich intensivim digitalen Raum bewegten und sich als »neti-zens«, also Netzbürgerinnen und -bürger, verstanden. Aber die zunehmende Rolle internetba

sierter Kommunikation, die massive Ausbreitungder partizipativen Plattformen (»soziale Medien«)und die sich immer weiter intensivierenden digitalen Aktivitäten von breiten Teilen der Bevölkerung haben dazu geführt, dass sich Fragen nacheiner »digitalen Diskursetbik« nunmehr für vieleMenschen stellen. Dazu beigetragen haben aktuell noch Phänomene wie Hate speech. Pake Newsund verbaler Rassismus, die vielen erst wirklichvor Augen führten, wie stark das Internet dieDiskurskultur - und damit auch die Gesellschaft -bestimmen kann.

Auch jenseits dieser Auswüchse wird inzwischenauch eher netzfernen Gruppierungen und Personen klar, dass im Netz eine neue Form von Öffentlichkeit entstanden ist - die digitale PublicSphäre. Diese neue(n} digitale (n) Öffentlichkeit (en) haben in Bezug auf ihre Dynamiken, ihreSystematik und ihre Funktionalität jedoch mit denjournalistisch kuratierten Massenmedien des vordigitalen Zeitalters wenig gemeinsam. Damit wirddie Frage, was den öffentlichen Diskurs im Hinblick auf demokratische Prozesse im Netzzeitalter

auszeichnet und wie wir ihn als »digitale Citoyens« (Thimm, 2016) gestalten können, zu einerzentralen Herausforderung für die Demokratie.

Diskursdynamiken im Netz - immer mehr,immer schneller

Mit dem Aufkommen der digitalen, interaktivenMedien und damit neuer Beteiligungsoptionenhaben sich auch die Strukturen von Öffentlichkeitverändert.

Während die traditionelle publizistische Öffentlichkeit von professionellen journalistischen Recherche- und Selektionsprozessen und entsprechenden Agenda-Setting-Prozessen bestimmtwird, gilt dies für die digitale Öffentlichkeit nicht.Oft wissen wir weder um die Wahrheit der geschilderten Ereignisse noch etwas über Autorinnen oder Hintergründe. Angesichts der Tatsache,

dass in den USA bereits 68 Prozent aller Netznutzer Nachrichten über die sozialen Medien beziehen und 38 Prozent sogar exklusiv (Shearer &Gottfried, 2017), stellt sich die Frage nach der inhaltlichen Selektion von Informationen mit neuerSchärfe. Während im Idealfall öffentliche Sphärenörte frei von staatlicher Zensur und unabhängigvon privaten Interessen sind, wird das für dasInternet selbst von den überzeugtesten Netzutopisten nicht mehr angenommen.

Besonders im Blickfeld der Kritik stehen dabeiEntwicklungen wie rasante und globale Distribu-tion von Inhalten, die Entstehung algorithmisier-ter Öffentlichkeiten, die Manipulation und Fälschung von Informationen in Form von PakeNews und die massive Abwertung von Personenin Form von Hate Speech (s. Thimm 2017).

Die Macht von algorithmengesteuerter Information, kontrolliert über große Plattformen und Suchmaschinen, wurde von Eli Pariser (2011) in seinem Modell der »filter bubble« detailliert beschrieben und kritisiert. Diese Algorithmisierungvon Informationsflüssen ist nicht nur bei Googlesondern auch bei allen andern Plattformen gängige Praxis und steuert das Nachrichtenmenü dereinzelnen Person in Anpassung an deren digitaleAktivitätsprofile. Einher mit dieser algorithmisier-ten Einschränkung des Informationsnetzwerkesgeht ein zweiter Filterprozess, der sich unter demBegriff der »Echokammer« etabliert hat. Andersals bei den Filterblasen haben hier die User jedoch selbst einen großen Anteil an der Einschränkung, indem sie über Likes oder Shares Präferenzen in ihrem Netzwerk aktiv markieren. Diese

Aktivitäten führen dann zur Ausbildung von

Gruppen Gleichgesinnter, die sich als fragmentierte Öffentlichkeit darstellen.

Das Phänomen der Pake News ist zwar aus der

Propagandaforschung früherer Jahre bekannt, hataber über die Digitalisierung eine völlig neueDynamik erfahren (Kuhla, 2017). So könnenFalschmeldungen schnell und unkompliziert vonallen verfasst oder (weiter-)verbreitet werden.Problematisch ist allerdings die Tatsache, dasssich falsche bzw. manipulierte Nachrichtenschneller und weiter verbreiten als korrekte, wieeine große Studie von Vosoughi, Roy und Aral

epd-Dokumentation 30/2018

(2018) verdeutlicht hat. Zudem können Falschmeldungen zu einem erhöhten Misstrauen gegenüber Medieninformationen im Allgemeinen führen (Schultz et al., 2017). Dem amerikanischenPräsidenten Trump dient der Begriff zur Verunglimpfung der kritischen Presse, was eine Unterscheidung von »echten« und »falschen« Nachrichten weiter erschwert.

Betrachtet man den medialen Wandel und dieskizzierten strukturellen Veränderungen der Konstruktion von Öffentlichkeit und öffentlichen Diskursen, so stellt sich die Frage, ob das grundlegende Modell von Habermas für diesen digitalenStrukturwandel noch Geltungskraft besitzt (Habermas, 1992). Habermas sieht die Öffentlichkeitals den Ort an, an dem sich politische Meinungsund Willensbildung (Input) der Bürgerinnen undBürger einer Demokratie ereignet, die sich ihrerseits (rational) in öffentlichen Diskursen vollziehtund so kollektiv verbindliche Entscheidungen despolitischen Systems (Output) legitimiert.

Dieses Modell der »deliberativen Demokratie«basiert maßgeblich auf der idealtypischen Prämisse, dass alle Mitglieder der Gesellschaft zu denfür das Kollektiv wichtigen Themen Zugang haben, oder wie Habermas es formuliert: »Die Öffentlichkeit lässt sich am ehesten als ein Netzwerk für die Kommunikation von Inhalten undStellungnahmen, also von Meinungen beschreiben; dabei werden die Kommunikationsflüsse sogefiltert und synthetisiert, dass sie sich zu themenspezifisch gebündelten öffentlichen Meinungen verdichten« (Habermas, 1992, S. 436). Kennzeichnend für die deliberative Demokratietheorieist vor allem die Legitimation politischer Entscheidungen durch einen gemeinschaftlichenDiskurs, durch den sich bei den Beteiligten politische Präferenzen herausbilden. Dieser Diskursfindet zwar auch im Netz statt, allerdings bildensich zunehmend divergente Teilöffentlichkeiten,sodass eine gesamtgesellschaftliche, kollektiveMeinungs- und Willensbildung erschwert wird.

Auch wenn die aufgelisteten Kritikpunkte mehrheitlich auf problematische Entwicklungen imHinblick auf die Ausbildung demokratiefördernder Strukturen im Netz verweisen, so erscheint esjedoch unklug, die vielen Optionen, die das Internet für die politische Beteiligung nach wie vorbietet, völlig zu negieren. Besonders die Abwertung von technisch-algorithmisch oder durchSelbstselektion fragmentierten Öffentlichkeit (en)beachtet nicht, dass diese Form der kleinerenÖffentlichkeit (en) als »Mini-Public« auch Raumfür eigenständige Debatten darstellt und damit für

die Demokratie einen wichtigen Stellenwert einnehmen kann (Thimm & Anastasiadis, 2017).

Digitale Moderne als Dystopie

Betrachtet man die Perspektivierungen auf diesedigitale Lebenswelt, die aktuell den Diskursrahmen bestimmen, so lässt sich eine deutliche Do

minanz der Kritik am Digitalen konstatieren(Übersicht bei Lovink, 2017). Kritisiert wird nichtnur die hohe Geschwindigkeit und Oberflächlichkeit der Kommunikation, sondern vor allem die

Technologien, die als Gefahr für Gesellschaft,Familie und Arbeit angesehen werden. Betontwird der Opferstatus des völlig ausgelieferten,ausspionierten und manipulierten Einzelnen.Vielfach scheint auch Einigkeit darüber zu bestehen, dass Dystopie, Disruption und Desillusionie-rung als zentrale Themen zu benennen sind.Besonders bedrohlich erscheint der Einsatz von

Algorithmen: der Facebook-Skandal um die Datennutzung durch >Gambridge Analytica< führteauch einer breiteren Öffentlichkeit vor Augen,wozu persönlichen Daten genutzt werden können.

Entsprechend wird in der aktuellen Debatte umdie Zukunft der digitalisierten Gesellschaft vorallem eine Form der digitalen Moderne entwickelt, die mehr und mehr die Gegenwelt zur Hoffnung auf Demokratisierung, Wohlstand und Partizipation ist. Man warnt vor der unkontrolliertenSammlung und Speicherung von personenbezogenen Daten, Manipulation durch mächtige, aberundurchsichtige Internetkonzerne oder Staats-Agenturen, erkennt umfassende Überwachung,Zensur und Gängelung, Schwerstkriminalität,Einflussnahme durch künstliche Intelligenzen

und die Okkupation des Netzes durch Geheimdienste oder Großkonzerne.

Dabei wird diese Perspektive dadurch verschärft,dass die Welt in diesem digitalen Kosmos gefangen erscheint. Die digitale Übermacht, deren kulturpessimistische Überhöhungen den Untertonvieler Debattenbeiträge ausmacht, bildet dieGrundlage vieler aktueller Überlegungen zur digitalen Gesellschaft. Fragt man nach den Gründenfür diese Form der Auslegungen, so kann dieTechnikskepsis, die Menschen seit jeher befällt,wenn sie großer Umwälzungen gewahr werden,als eine (wenn auch nicht hinreichende) Erklärung dienen.

30/2018 epd-Dokumentation

Plädoyer für eine digitale Werteordnung

Die skizzierten Strukturmerkmale des Digitalenverweisen darauf, dass wir uns in einem massi

ven Transformationsprozess befinden - dem »Me-taprozesse der Mediatisierung der Gesellschaft«(Kretz, 2007). Wie stark die Sorge ist, dass sichdiese Mediatisierungsprozesse negativ auf gesellschaftliche Diskurse auswirken, zeigen erste politische Versuche der Regulierung der Netzöffentlichkeit in den sozialen Medien. Das vom Bundestag verabschiedete »Netzwerkdurchsetzungsgesetz« will die Plattformen dazu veranlassen,»offensichtlich strafbare Inhalte« innerhalb von 24Stunden zulöschen. Andernfalls drohen Bußgelder bis zu 50 Millionen Euro. Kritiker sehenhier ein Demokratieproblem, da das Gesetz dieGefahr birgt, dass im Zweifelsfall auch rechtmäßige Äußerungen gelöscht werden, um einemBußgeld zu entgehen. Zudem werden eigentlichstaatliche Aufgaben auf einen privaten Anbieterübertragen.

Für viele erscheint die Tragweite der skizziertenEntwicklungen nicht wirklich ersichtlich. Hierausresultiert, so das Fazit aus der heutigen Sicht, eindringendes Desiderat im Hinblick auf die Herausbildung einer >digitalen Werteordnung<, die dieFundamente für eine digitale Gesellschaft legenkann. Es erscheint gerade angesichts der hohenGeschwindigkeit der Einführung immer neuerApps und Plattformen, der Präsenz von PakeNews und Hate Speech dringlich, die essenziellenethischen und moralischen Linien, die uns in

Zukunft prägen sollen, in breiteren Teilen derBevölkerung zu diskutieren. Es bedarf einer Debatte in Zivilgesellschaft, aber auch in Politik undWirtschaft zu der Frage, wie wir im Netz leben,arbeiten, diskutieren und Politik machen wollen.

Wenn wir akzeptieren, dass es auf dem Weg zueiner digitalen Gesellschaft kein Zurück gibt, sokann die gemeinschaftliche Konsensfindung inBezug auf eine digitale Werteordnung für unserMiteinander im Netz als eine der wichtigstenHerausforderungen der nächsten Jahre angesehenwerden.

Literatur:

Habermas, J. (1963/1992). Strukturwandel der Öffentlichkeit,Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.

Krotz, F. (2007). Mediatisierung. Fallstudien zum Wandel vonKommunikation. Wiesbaden; VS.

Kuhla, K. (2017). Fake News. Hamburg: Carlsen.

Lovink, G. (2017). Im Bann der Plattformen. Die nächste Rundeder Netzkritik. Berlin: Transkript.

Pariser, E. (2011). The Filter Bubble. What the Internet is hidingfrom you. New York: Penguin.

Shearer, E., Gottfried, J. (2017): News use across social mediaplatforms 2017. PEW Internet research

[http://www.journalism.org/2017/09/07/news-use-across-social-media-platforms-2017/]

Schultz, T., Jackob, N., Ziegele, M., Quiring, 0. & Schemer, C.(2017). Erosion des Vertrauens zwischen Medien und Publikum?Mediaperspektiven, (5/2017), 246-259.

Thimm, C. (2016). Digitale Demokratie im Kreuzfeuer - dermühsame Weg zum Digitalen Citoyen. In I. Pöttinger, R Fries & TKaiwar (Hrsg.), Döing Politics - politisch agieren in der digitalenGesellschaft (S. 51-68). München: kopaed.

Thimm, C, (2017). Hate Speech und Shitstorms als digitale(Un-)kultur: Politische und persönliche Reaktionsformen auf Hassim Netz. Merz - Zeitschrift für Medienpädagogik, 61 (3), 52-58

Thimm, C. & Anastasiadis, M. (2017). Kernkonzepte der Kommunikationswissenschaft im Wandel - Digitale Öffentlichkeit zwischen Fragmentierung, Polymedia und »Mini-Publics«. In M. Beiler& B. Bigl (Hrsg.), 100 Jahre Kommunikationswissenschaft. Kommunikationswissenschaft als Integrationsdisziplin sowie Kommunikation im Wandel - Aktuelle Befunde (S. 231-246). Konstanz-UVK.

Vosoughi, S., Roy, D. & Aral, S. (2018). The Spread of True and

False Online News. Science, 359, (6380), 1146-1151, DOI:

10.1126/science.aap9559

epd-Dokumentation 30/2018

Tempo - die schnellste Geschichte der BibelVon Dr. Christoph Picker, Direktor der Evangelischen Akademie der Pfalz

Landau, 4. Mai 2018

Am ersten Tag der Woche kommt MariaMagdalena früh, als es noch finster war, zumGrab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da läuft sie und kommt zuSimon Petrus und zu dem andern Jünger, den

Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab,und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da gingen Petrus und der andere Jüngerhinaus, und sie kamen zum Grab. Es liefenaber die beiden miteinander, und der andereJünger lief voraus, schneller als Petrus, undkam als Erster zum Grab, schaut hinein undsieht die Leinentücher liegen; er ging aber nichthinein. Da kam Simon Petrus ihm nach undging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen, und das Schweißtuch, das aufJesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, sondern daneben, zusammengewiekelt an einem besonderen Ort. Da ging auchder andere Jünger hinein, der als Erster zumGrab gekommen war, und sah und glaubte.Denn sie verstanden die Schrift noch nicht,dass er von den Toten auferstehen müsste. Dagingen die Jünger wieder zu den anderen zurück. (Johannes 20,1-10)

Maria Magdalena ist die Allerschneliste. Siebreitet erste Vermutungen. Johannes rennt - unist deshalb schneller am Ort des Geschehens alsPetrus. Der wiederum verschafft sich als Ersterpräzise Informationen, indem er die Grabhohletatsächlich auch betritt: Die Leinenbinden ausnächster Nähe. Das Schweißtuch, fein säuberliczusammengelegt in einer anderen Ecke. SaubereRecherche. Und eine temporeiche Geschichte. Siespiegelt die frühchristlichen Konkurrenzen zwischen der johanneischen Gemeinde, die hinterdem Johannesevangelium steht, der JerusalemerUrgemeinde um Petrus und Strömungen, die sich

auf Maria Magdalena beriefen. Wer hat das authentische Auferstehungszeugnis? Das bewegtden Verfasser des Johannesevangeliums und seine Leser. Johannes war der Schnellste. Tempozählt.

Ist Tempo entscheidend? Das Johannesevangelium spielt mit dem angeblichen Geschwindigkeitsvorteil des Lieblingsjüngers Jesu. Johanneswar der Schnellste. Er sah als Erster in das leereGrab. Zum Auferstehungszeugen allerdings machtihn etwas anderes: Er sah nicht nur, er glaubteauch. Die Fakten bedürfen der Einordnung, derDeutung, der persönlichen Aneignung. Er glaubte. Das ist keine Frage des Tempos.

Wenn man den Bück über das Johannesevangelium hinaus auf die ganze biblische Überlieferungrichtet, auf das frühe Christentum insgesamt,dann verliert der Faktor Tempo fast völlig anBedeutung. Für die Ausbreitung des Christentumswaren weder Johannes noch Petrus noch Maria

Magdalena die entscheidenden Figuren. Mit Abstand am erfolgreichsten war ein Nachzügler:Paulus. Eigentlich eine hoffnungslos verspäteteGestalt, den die Nachricht von der Auferstehung

erst Jahre nach dem Ereignis erreichte.

Aus dieser Perspektive kann man über den Wettlauf zum Grab eigentlich nur schmunzeln. Wahrscheinlich ist diese Geschichte auch tatsächlichein Beispiel für die feinsinnige Ironie, die sichdurch das gesamte Johannesevangelium zieht.Die Verbreitungsgeschwindigkeit der Auferstehungsbotschaft offenbart eine erstaunliche Logik:Der Nachrichtenwert verhält sich nicht proportional zur Aktualität. Christus ist auferstanden. Dasist ziemlich lange her. Und trotzdem ist es immernoch und immer wieder die Nachricht aller Nachrichten. E