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von: (geschäftsführend), Jürgen Oelkers, Fatke (Besprechungen) .L'-"-' ... .LlI. ............... ..Lj,J "Verdrängte Pädagogik. der Erziehungswissenschaft": Essay 685 EWALD TERHART SchulKultur. Hintergründe, Formen und Implikationen eines schul- pädagogischen Trends Thema: Verdrängte Pädagogik. Emigration und Remigration in der Erziehungswissenschaft 703 HEINZ- ELMAR TENoRTHIKLAus- PETER HORN Emigration und Remigration der Erziehungswissenschaft . .L.i.U.J..LUJl.r rung in den Themenschwerpunkt 707 HILDEGARD FEIDEL- MERTz/KARL-CHRISTOPH LINGELBACH Gewaltsame Verdrängung und prekäre Kontinuität. Zur Entwicklung der wissenschaftlichen Pädagogik in Frankfurt am Main vor und nach 1933 727 MARTIN KIPP/GISELA MILLER- KIPP Kontinuierliche Karrieren diskontinuierliches Denken? Entwicklungslinien der pädagogischen Wissenschaftsgeschichte am Beispiel der Berufs- und Wirtschaftspädagogik nach 1945 745 CHRISTA KERSTING Erziehungswissenschaft in Hamburg nach 1945. Zum Umgang der Disziplin Emigranten 765 ULRICH WIEGMANN Heinrich Deiters - berufliche Ausgrenzung und "erziehungswissen- schaftliche Remigration" 781 GERT GEISSLER Hans Siebert - zur erziehungsgeschichtlichen Spur eines emigrierten politischen Pädagogen I

EWALD TERHART SchulKultur - Hintergründe, Formen und Implikationen eines schulpädagogischen Trends

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(geschäftsführend), Jürgen Oelkers, Fatke (Besprechungen)

.L'-"-' ... .LlI. ............... ""~ • ..Lj,J "Verdrängte Pädagogik. der Erziehungswissenschaft":

Essay

685 EWALD TERHART

SchulKultur. Hintergründe, Formen und Implikationen eines schul­pädagogischen Trends

Thema: Verdrängte Pädagogik. Emigration und Remigration in der Erziehungswissenschaft

703 HEINZ-ELMAR TENoRTHIKLAus-PETER HORN

Emigration und Remigration der Erziehungswissenschaft . .L.i.U.J..LUJl.r

rung in den Themenschwerpunkt

707 HILDEGARD FEIDEL-MERTz/KARL-CHRISTOPH LINGELBACH

Gewaltsame Verdrängung und prekäre Kontinuität. Zur Entwicklung der wissenschaftlichen Pädagogik in Frankfurt am Main vor und nach 1933

727 MARTIN KIPP/GISELA MILLER-KIPP

Kontinuierliche Karrieren diskontinuierliches Denken? Entwicklungslinien der pädagogischen Wissenschaftsgeschichte am Beispiel der Berufs- und Wirtschaftspädagogik nach 1945

745 CHRISTA KERSTING

Erziehungswissenschaft in Hamburg nach 1945. Zum Umgang der Disziplin Emigranten

765 ULRICH WIEGMANN

Heinrich Deiters - berufliche Ausgrenzung und "erziehungswissen­schaftliche Remigration"

781 GERT GEISSLER

Hans Siebert - zur erziehungsgeschichtlichen Spur eines emigrierten politischen Pädagogen

I

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803 ULRIKE WIEGELMANN

das Lesen von '-"'-'IJ'-'JI..ll"''-'''A~~AA zur

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Hintergründe, Formen und Implikationen eines schulpädagogischen Trends

1 Auf die Nennung einzelner Beiträge sei an dieser Stelle verzichtet. Jedem aufmerksamen Zeitgenossen wird aufgefallen sein, daß seit gut einem Jahr in den verschiedenen Medien die Zahl der Beiträge, Sendungen und Diskussionen etc. zu Bildungsthemen rapide zugenommen hat. Die Qualität ist natürlich sehr unterschiedlich, der Tenor aber immer einheitlich kritisch. Zum Spektrum der Krisenerscheinungen im Bildungsbereich vgl. TImHART (1993); über die Probleme der Präsentation und Diskussion von erziehungswissenschaftlichen Themen in den Medien vgl. DRERuP (1990).

Z.f.Päd.,40.Jg.1994,Nr.5

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Terhart: LI'V,r HA .. ,.-'-"-''''''''',14.-' 687

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688 Terhart: 689

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2 Die Endelmngs\'\fissens,ch,lft zieht hier in gewisser Weise nach, denn etwa Envachse:neJl- V{eitert.ildung hat die Orientierung an und auf "Kultur" einige Jahre früher Kulturbegriff eröffnet ein schier grenzenloses denke an -soziologie, -geschjlcht:e, -anthropologie etc. BURTONWOOD (1986) vermittelt 1;01111;0 l\.UCUJLJI;O U berSllcht

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690

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Tendenzen sowie eine kritische Aus-nltnT1,p.rll,r"" und des als Kom-

finden sich

Terhart:

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3 Bemerkenswert ist, daß eine solche marktorientierte, kostenbewußte Pe]~SP,ektlVe ku]ltUJrbezoJgerLen Denkweise sicherlich mit ein Indikator für

"Kultur" als zwar immaterielle, ökonomisch relevante Ressource (vgl. , zur Allianz von Kultur, Politik und Wirtschaft LAU 1990 sowie RUSTEMEYERIWITIPOTH wird damit die Integlratllon wirtschaftlichen Semantik in die Diskussion um Schule und ,-,'-"'U'."'UJ.LUJ.

Ausdruck dieser Tendenz kann etwa das Kienbaum-Gutachten zur Schule in das der GEW hierzu bewertet werden. In Zeitschriften zur '-'"I,lll"P,·UT<.It,·I1"HT

mehren Artikel zu den Parallelen zwischen Unternehmens- und Schulkultur, über tätszirkel in der Einzel-schulen untereinander. dann "Autonomie der Einzelschule" , aber auch: PlulraJllsl'Brumg schaft, Production" und .. D'oV\rnsiziIIQ:"

Klassenzimmern zu verstehen. "Uuts,ourci11g" ternehmen erbrachten ist aU(~rdlm~~s Nachhilfeunterricht von hier noch einmal am;gelagert Schulsozialarbeit und bereits be.lmnlnt.

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kaum ist und am eneSl:en -soziologischen Denkformen der IUllIZlge~r

"7L:~ .. ~",I<~ .. r>t .... o .... läßt. Nun ist Rekurs auf diese rlO,<'>"""1I:7PI1·

nls~tolnS(~ne:n Interesse gewinnbringend. Für die SYS,telna1tlsc:ne führung der Diskussion um pädagogische Kultur bzw. um U'...,.lUl ....... ""

jedoch ein Vergleich traditioneller ulllllmgatlgll,cn; die Aufgabe gesetzte bleibt bei

Essay

FAUSER (1989) den "pädagogische <:>t-",.n-A,~lP verstanden wissen, die

Terhart: SchulKultur 693

~y]tlthleS(~/s'vntne'tlslen~ndle Analyse - stehen pa­nur begriffliches, aber an den

abzulesendes eines auf m()C1e:rnlS1t~rungskl]t1~schlen Argumentierens: Angesichts

der These von der, Gestaltqualität Pädagogischen' läßt sich ein bestimmtes Ungenügen sozialwissenschaftlicher Denkmodelle Sprachgewohnheiten vor der Pädagogik plausibel belegen - Rückkehr zu traditionellem geisteswissenschaftlich-kulturpädgogischen Vokabular wird jedoch oder

VeJrmleGLen und ist aus Gründen zu Recht geschieht, muß jeweils U. ..... 'H ....... U.LJl ... ...,.L.L V.L .. u. ....... "" ..

h=cd·" ........ ~;f-a Begriffe Dellut:lt Vorwürfe aD:lmnCJlel~n

Implikationen

4 Zu Sprach-Problemen beim Reden über vgl. ThRHART (1992). Gelegentlich lassen sich sprachliche Fallstricke auch umgehen, indem traditionelle, heikle, belastete Themen auf dem Umweg über eine Rezeption anglo-amerikanischer und/oder französischer Diskussions­kontexte in neuer, neutraler Semantik aufgetischt werden. Gegenwärtig ist dies z. B. bei der Kommunitarismus-Debatte der Fall, in der weitgehend die ebenso ,belastete' wie traditions­reiche, in modernisierungskritischen Diskursen aber wohl unvermeidliche "Vl~m(~lm;ch(ltts"­Diskussion weitergeführt wird.

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694 Terhart: UiIJ"t.U,L{~Ird-HIrd-1

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696 Essay

4.

5 Vgl. hierzu die interessante Arbeit von SORGE (1989), Dies vor Augen ist es vielleicht hilfreich, die Perspektive umzustellen und sich zu fragen, was eigentlich die Eigenschaften und Kenn­zeichen von schlechten Schulen sind, wie sie zustande kommen und wie man sie ändern kann, Wenn schon aus vielerlei Gründen keine wirkliche "Technologie" für die bn'elcnurlg alllsvruc:hs-voller pädadgogischer Ziele - vielleicht bestehen demgegenüber größere lVl()gncnJj~el-ten, negative Entwicklungen zu Statt einer grundsätzlich imperfekten, im pädago-gischen Feld strukturell letztlich ,unmöglichen' Technologie der Erreichung großer Ziele eine Technologie der Vermeidung schlimmer und schlimmster Zustände - diese These von DIEDERICH (1982) halte ich auch im Kontext der "gute Schule"-Diskussion für sehr bedenkenswert.

Terhart: SchulKultur 697

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und kuJtU!'pälda~~ogiscJhes Handeln interdiszi-

BURKARD, C./PFEIFFER, H.: Autonomie und AuJ;)enallford{~rung(~n Schule als SlCll-St~lm;t-OlrQ::lm-sierendes soziales In: Zeitschrift für So:dallisationsforschlmg und brZlehuJtlgs:SO;~lOllogle 12 S.

,--,,-,"Wv""P' in Educational Studies. Windsor 1986. 1990,

p3.<lagoglK, Frankfurt

DUBIEL,

der Presse. S.45-80.

DUNCKER, L.: KUllturtragtm J berwlndlmg des schultheoreti-schen Funktionalismus. In: Neue Smnrnllurlg

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WEISS, M.: Der Markt als im Schulwesen? In: Leltsc:hntt Padlagc)glk 39 S.71-84.

Kultur.

des Autors: Prof. Ewald Terhart, Ruhr-Universität, Institut für Pa(1ag,oglK, Universitätsstr. 150, 44801 Bochum