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Exerzitien im Advent Den Gott mit uns erkennen

Impulse der Exerzitien im Alltag vom 7.11. bis 12.12.2013 -- Den Gott mit uns erkennen

1. Impuls Schuhe ausziehen (7.11.2013)

Als Hilfestellung am Anfang der bungen in den Respekt vor der Anwesenheit Gottes unter uns zu finden, stellten wir die Person von Martin von Tours in den Mittelpunkt, der sich kompromisslos mit dem Frierenden vereinigte und seinen Mantel in zwei gleiche Teile schnitt. Mit diesem egalitren Verhalten trat er in die Botschaft Jesu ein. Entschiedener als es einem barmherzigen Handeln mglich ist. Jesus begegnet Martin spter bekleidet mit seinem halben Mantel. Diese Zeichen wird Martin zur Aufforderung sich taufen zu lassen und spter den Kriegsdienst zu verweigern. Diese Fahnenflucht wurde akzeptiert als er vorschlug sich im Vertrauen auf Gott bei der nchsten Schlacht waffenlos vor das Heer zu stellen. Das gegnerische Heer ergab sich vor dem Zusammentreffen und Martin war frei.

Dieser Schritt in die Gewaltlosigkeit und das Vertrauen liegt in der Aufforderung: Die Schuhe (wie Mose vor dem nicht verbrennenden Dornbusch Ex 3) auszuziehen.

Das Fest des Hl. Martin ist am 11. 11.: Beginn der Morgenimpulse von Christian auf den Berlin/Brandenburger Sendern siehe unter http://nacktesohlen.wordpress.com/ Stichwort: Buchtitel. Dort findet sich auch der Artikel Engagiert die Gleichheit mit dem Nchsten leben Stichwort Mnner Gottes/Leseprobe.

2. Impuls Den Gru hren (14.11.2013)

Lukas 1,26ff Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galila, die heit Nazareth, zu einer Jungfrau.und die Jungfrau hie Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak ber die Rede und dachte: welch ein Gru ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Frchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden.. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen..

Der Engel antwortete: bei Gott ist kein Ding unmglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

Schon im 2.Buch Mose, Kap.3, Vers 12 spricht Gott zu Mose, der sich selber so klein fhlt, dass er gar nicht glauben kann, dass Gott sich fr ihn interessiert: Ich will mit dir sein

Maria wird gegrt: Du Begnadete (Du Beschenkte) : Gott ist mit dir! Sie erschrickt und beginnt ein inneres Gesprch .

Dass Gott mit uns ist, mu uns gesagt werden. Maria hrt durch das Botenwort, das in sie hineingeht; sie wird gewahr: Gott meint mich. Sie mu durch Erschrecken, Zweifel hindurch, bis sie sagen kann: mir geschehe, wie du gesagt hast.

Was bringt mich dazu, darauf zu vertrauen, dass Gott in meinem Innersten wohnen will? Grt er mich? Kann ich sein Wort hren? Wie wird mir Seine Gegenwart bewut?

Von welchen Menschen werde ich freundlich gegrt was geschieht da mit mir?

3. Impuls Mit dem Herzen hren (21.11.2013)

Die Exerzitien sind eine bung, hren zu lernen und wahrzunehmen, was tiefer liegt. Wir hren viele Stimmen z. B. im Radio, Fernsehen, in der Werbung, bei Alltagsgesprchen. Viele Meldungen und Informationen nehmen uns in Beschlag, stumpfen uns ab und verhindern, dass wir tiefer liegende Botschaften, Impulse und Anrufe fr unser Leben, unseren weiteren Weg erkennen. Wahre die innere Stille heit es in der Regel von Taiz. Wir knnen in der Stille bei der Meditation ben, mit dem Herzen zu hren aber auch, wenn wir auf der Strae gehen, oder in der U-Bahn sitzen .... Bei den Tagen auf der Strae in den vergangenen Exerzitien haben viele von uns Dinge wahrgenommen und Anrufe gesprt, die sie normalerweise bersehen htten. Gott spricht zu uns oft sehr unaufdringlich, wir bentigen offene Ohren und Herzen.

Josef, der Vater Jesu, ist ein gutes Vorbild. Von ihm ist in der Bibel wenig die Rede, aber er ist sensibel fr wesentliche Anrufe Gottes. Es heit dann, dass er im Traum einen Hinweis bekommt (Lk 1;20 und 2;13.19.22). Er kann loslassen und bricht sofort auf, lsst sich auf einen Prozess ein. Er nimmt seine Verantwortung fr sein Kind sehr ernst. Trotz der groen Alltagssorgen, ist seine Wahrnehmung fr tiefere Anrufe nicht blockiert.

In der kommenden Woche wollen wir uns bemhen, achtsam zu sein, mit dem Herzen zu hren und berraschungen und Strungen ernst nehmen:

Was sehe und hre ich, auch wenn ich eilig bin und viele Termine habe?

Wie gehe ich mit dem um, was ich erfahre und spre?

Nehme ich mir Zeit fr Stille und zum Verdauen und Nachspren?

4. Impuls Andern begegnen (28.11.2013)

Wir sind zwar wie Maria als einzelne von Gott gerufen, aber nicht fr uns privat, sondern als Teil einer Gemeinschaft, des Volkes Gottes. Unser Glck, unsere Freude, aber auch Leiden, Krisen, Enttuschungen mssen wir nicht allein mit uns herumtragen. Wir haben GefhrtInnen, FreundInnen, BegleiterInnen. Wir knnen uns mitteilen, strken und trsten. Durch Begegnungen wachsen wir, erhalten wir neue Impulse und Klarheiten, werden wir bestrkt und getragen.

Als Maria von ihrer Erwhlung erfuhr, hatte sie den Drang, dies Elisabeth mitzuteilen (Lk 1,39-56). Sie ging zu ihr hin. Diese Begegnung wurde ein Feuerwerk des Heiligen Geistes. Beide hatten etwas mitzuteilen. Maria erfuhr, dass auch Elisabeth schwanger war und einen Auftrag hatte. Beide Frauen teilten sich voll Freude ihr neues Glck mit und sie sprten die Nhe Gottes. Beide Frauen blieben nicht bei sich, sondern nahmen alle in den Blick, die Kleinen, Vergessenen und Ausgegrenzten. Maria kndete eine neue Zeit an, in der alle auf Augenhhe gleich sind, in der Gerechtigkeit mglich sein wird. Begegnung im Sinne Gottes schafft neue Perspektiven, lsst Neues entstehen, gibt Kraft zum Aufbruch.

Mit wem und wie teile ich meine Freuden, Sorgen und Probleme?

Wie knnen wir Begegnungen gestalten, dass sie Brcken mglich machen, Horizonte erweitern, neue Mglichkeiten schaffen, Freude und Hoffnung auslsen und nicht Cliquenbildung und Abgrenzung bewirken?

ffnen wir uns neuen Impulsen und Visionen aus Begegnungen und Treffen wie Maria und setzen wir unsere Krfte dafr ein?

5. Impuls Auf, lasst uns hinbergehen nach Bethlehem (5.12.2013)

Auf, lasst uns hinbergehen nach Bethlehem - transeamus usque Bethlehem

Lukas 2,8ff Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hrden, die hteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie frchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Frchtet euch nicht! Siehe, ich verkndige euch groe Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen..(13-14). Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Auf, lasst uns hinbergehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

Dass Gott mit uns ist, muss uns gesagt werden. Wahr wird es fr uns erst, wenn wir das Wort nicht nur hren, sondern mit unserem Leben darauf reagieren. Die Hirten tauschen sich ber das unerhrt Gehrte untereinander aus und sie gehen miteinander los- sie gehen hinber nach Bethlehem, sie berschreiten, sie durchschreiten ihren eigenen Abgrund und erst dann finden sie in Bethlehem das Zeichen: Ein Kind in Windeln. Mehr nicht, aber auch nicht weniger als ihr menschliches, himmlisches Leben selber. Manchmal ist der Weg nach Bethlehem sehr lang wir brauchen Geschwister, die mit uns gehen- doch wir werden finden, was uns zugesagt ist: Freude darber, dass wir mit diesem Kind gemeint sind.

Theres a crack in everything and thats how the light gets in (Leonard Cohen) Alles hat Brche- und genau dies sind die Stellen, an denen das Licht hineinfllt!

Kann man noch schner sagen, was der Himmel ist?

Da, wo wir wie die Hirten am Rande sind, wo manches nicht mehr stimmt in unserem Leben, wo wir ins Wanken geraten, genau da knnen wir Gottes liebende Sehnsucht nach uns hren- und darauf antworten und hinbergehen nach Bethlehem. Da werden wir staunend empfangen.

6. Impuls Flucht ist kein Verbrechen (12.12.2013)

Es ist ein groes Geheimnis im Leben Jesu und auch in unserem, wann wir berechtigt und wann wir unberechtigt Problemen ausweichen. Eine allgemeine Antwort oder Beschuldigung trifft nicht. Sie ist unserem Gewissen vorbehalten.Flucht kann zur Pflicht werden, wenn sie wie hier dem Schutz anvertrauten Lebens gilt. Aber auch in dieser klaren Situation bleibt die Angst vor der Rckkehr in der Heimat. Sie wird noch heftiger, wenn eigene Schuld vorliegt. Jede/r, der im Streit geht, muss wieder durch dieselbe Tr zurckkommen.Jesus geht am Ende seines Lebens zurck nach Jerusalem in die lebensbedrohliche Gefahr. Das Geheimnis dieses Entschlusses liegt in seinem Gewissen, dass ihn in Verbindung mit dem Vater sein lsst.

Die Flucht nach gypten und die Rckkehr nach Galila Mt 2,13-23

13 Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach gypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu tten. 14 Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach gypten. 15 Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. 19 Als Herodes gestorben war, erschien dem Josef in gypten ein Engel des Herrn im Traum 20und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel; denn die Leute, die dem Kind nach dem Leben getrachtet haben, sind tot. 21 Da stand er auf und zog mit dem Kind und dessen Mutter in das Land Israel. 22 Als er aber hrte,