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Exilliteraten im Exilliteraten im Vormärz Vormärz Georg Herwegh Georg Herwegh Ferdinand Freiligrath Ferdinand Freiligrath Georg Weerth Georg Weerth

Exilliteraten im Vormärz Georg Herwegh Ferdinand Freiligrath Georg Weerth

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Exilliteraten im VormärzExilliteraten im Vormärz

Georg HerweghGeorg Herwegh

Ferdinand FreiligrathFerdinand Freiligrath

Georg WeerthGeorg Weerth

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Übersicht

• Zeitübersicht

• Biographien

• Gedichtsinterpretation

• Gedichtvergleich

• Fazit

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Der Vormärz• Definition: Die Zeit zwischen dem Wiener Kongress 1815 und der deutschen

Märzrevolution 1848 nennt man Vormärz.

Der Vormärz war eine politisch „ruhige“ Zeit. Der Schein trügte jedoch, denn die Ruhe war unnatürlich. Das Volk war mit der Politik des Deutschen Bundes unzufrieden, was auf die Nicht- Berücksichtigung ihrer Wünsche zurückzuführen war.

Viele Menschen zogen sich aus der Politik ins Privatleben zurück. Es

gab aber auch Einzelne, die gegen diese künstliche Ruhe ankämpften, indem sie mit Schriften die politische Opposition unterstützten. Das führte zu Pressezensuren, Amtsenthebungen, Bespitzelung und Überwachung der Universitäten

=>Demagogenverfolgung

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Biographie von F. Freiligrath• 17. Juni 1810Ferdinand Freiligrath wird als Sohn des Lehrers Johann Wilhelm und dessen Frau Luise Freiligrath in Detmold geboren

• 1825Abbruch des Gymnasiums, um eine Lehre als Kaufmann anzufangen

• ab 1825 beginnt Gedichte zu schreiben

• 1835 „Exotengedichte“ => Durchbruch Bekanntheit

• 1841 Heirat mit Ida Melos bei Weimar

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•1844„Ein Glaubensbekenntnis“ wird veröffentlicht mit radikaldemokratischen Gedichten => bekommt Zensur zu spüren

•1845 geht in die Schweiz ins Exil

•1846 veröffentlicht dort „ Ca ira!“, welches revolutionäre Züge aufzeigt. Emigriert nach London

•1848 Rückkehr nach Deutschland => Bekanntester Dichter der Revolution

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• 1851

Rückkehr nach London

• 1868

Endgültige Rückkehr nach Deutschland

• 18. März 1876

Freiligrath stirbt in Stuttgart- Cannstadt

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Biographie von G. Weerth

• 17. Februar 1822 Georg Weerth wird als Sohn des

Generalsuperintendenten Ferdinand Weerth geboren

• 1836 Schulabgang aus der Sekunda

• 1836- 1840 Kaufmann- Lehre in Elberfeld

• 1843- 1846 unvollendeter Romanversuch, veröffentlich in der

„Kölnischen Zeitung“

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• 1848 Freundschaft mit dem Sozialisten Friedrich Engels Gedicht und Prosaskizzen mit sozialem Inhalt

• 1847 Mitglied des „Bundes der Kommunisten“

• 1849 „Leben und Taten des berühmten Ritters

Schnapphahnski“ wird als Buch veröffentlicht => 3 Monate Gefängnis wegen Beleidigung

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• 1852- 1856

Geschäftsreisen in Nord-/ Mittelindien und Südamerika

• 30. Juli 1856

Weerth stirbt in Havanna/ Kuba

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Biographie von G. Herwegh

• 31. Mai 1817 Georg Herwegh wird in Stuttgart als Sohn des Gastwirts

Karl Herwegh geboren

• Besuchte erst Gymnasium in Stuttgart und dann Lateingymnasium in Balingen

• 1839 Flucht in die Schweiz wegen Offiziersbeleidigung lebt 3 Jahre dort => veröffentlicht erste Gedichte

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• 1841 „Gedichte eines Lebendigen“ werden veröffentlicht und

direkt nach Erscheinen wieder verboten

• März 1843 Heirat mit Emma Sigmund

• 1843 kehrt nach enttäuschtem Königsbesuch in die Schweiz

zurück schreibt für den Arbeiterverein von Lasalle und die

Sozialdemokratische Arbeitspartei Lieder => kritisiert darin die nationalsozialistische Politik des Bismarck´schen Preußens

• 7. April 1875 Herwegh stirbt in Lichtental

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Interpretation• Aufbau - 2 Strophen mit 8 Versen - Reimschema: a b a b a b c c - pro Vers ein 5- hebiger Jambus

• Inhalt - Strophen sind inhaltlich zweigeteilt - erste 4 Verse der 1. Strophe zeigen, dass das lyrische Ich

Heimweh hat - die folgenden 4 Verse beschreiben die Exilsituation - die ersten 4 Verse der 2. Strophe stellen den Frühling dar,

die letzten 4 Verse zeigen auf den kommenden Herbst hin

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• Stilmittel - Absolute Chiffre („ ... fremder Sonnenschein“) - Wiederholung („Ich möchte, ja ich möcht; Mich friert,

mich friert; ...zu Hause sein...“) - Inversion („...wird dem Fremdling er im Herbste

geben?“) - „Widerspruch“ ( „O warme Luft, und doch nicht warm

genug,“) - Chiffre („Verpflanzte Blumen...“ ) -

Symbol („junge Sprossen, Schwalben, warme Luft, Kreuz, Totenschrein“)

- Anapher („O Land..., O rebenlaubumkränzter...“) - Neologismus („Scheidegruß“) - Vergleich („... wie ein Scheidegruß“) - Frage („Was wird dem Fremdling er im Herbste

geben?“)

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• Zusammenfassung Das wertende und empfindende lyrische Ich

beschreibt seine Situation im Exil. Obwohl er sich gastlich aufgenommen fühlt, kann er sich in der neuen Heimat nicht richtig einleben (=> Titel).

Die Vermutung, dass das lyrische Ich dem Autor entspricht liegt nahe, da die beschriebenen Empfindungen nur durch persönliches Erleben so emotional dargestellt werden können.

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Weerth „Deutscher und Ire“(1845)

In England war die Nacht kalt;Zwei junge Gesellen, wohlgestalt,Ein Deutscher und Ire sich trafenUnd sanken auf eine Streu, zu

schlafen.

Der eine schaute den andern an,Und jeder dachte: Mein Schlafkumpan,Der ist nicht zu Haus an diesem

Strande,Der ist geboren in anderem Lande.

Und murmelten drauf zur selben Zeit:„Und ach, das ist ein Jammer und Leid;Es scheint, ihm blühten noch wenig

Rosen-Schau seinen Rock und seine Hosen.“

Und riefen endlich wohl lachend zugleich:

„Und du kommst auch nimmer auf grünen Zweig!“

Und da grüßten sie sich, dass hell es geklungen

In deutscher wohl und in irischer Zungen.

Und ob auch keiner den andern verstand-

Treuherzig reichten sie sich die HandUnd wurden Genossen in Freud und

Leide-Denn arme Teufel waren sie beide.

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GedichtvergleichGeorg Weerth und Georg Herwegh

„Deutscher und Ire“-... die Nacht kalt;-... arme Teufel;-... geboren in anderem

Lande;-... Das ist ein Jammer und

Leid;=> Zwei Flüchtlinge, die sich

in der Fremde kennen lernen und so kein Heimweh verspüren.

„Heimweh“-... Er ist so kalt, der fremde

Sonnenschein;-... arme Seele;-... Kaum bin ich eurer

Schwelle nah gekommen-... Mich friert;=> Lyr. Ich allein in der

Fremde, mit starkem Willen wieder in die Heimat zu können.

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Fazit

Die drei Autoren sind neben Heine die bekanntesten Dichter des Vormärz.

Ihre Gedichte handeln von ihrer Exilzeit und sozialen Missständen.

Sie setzten sich für demokratische Verhältnisse, soziale Verbesserungen für die Ärmsten und bürgerliche Freiheitsrechte ein.

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Ende