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Existenzanalyse und Existenzanalyse und Logotherapie Logotherapie Basiscurriculum – Oktober 2012; AKH Wien Basiscurriculum – Oktober 2012; AKH Wien Dr. Karin Matuszak-Luss Dr. Karin Matuszak-Luss 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6

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Existenzanalyse undExistenzanalyse und LogotherapieLogotherapie Basiscurriculum – Oktober 2012; AKH WienBasiscurriculum – Oktober 2012; AKH Wien

Dr. Karin Matuszak-LussDr. Karin Matuszak-Luss

1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/61140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6

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Definition ExistenzanalyseDefinition Existenzanalyse

• Die allgemeine ExistenzanalyseDie allgemeine Existenzanalyse ist eine ist eine anthropologische Forschungsrichtung.anthropologische Forschungsrichtung.

• Spezielle ExistenzanalyseSpezielle Existenzanalyse stellt eine stellt eine psychotherapeutische Vorgangsweise dar, mit deren psychotherapeutische Vorgangsweise dar, mit deren Hilfe Entfaltungsräume im Leben des jeweiligen Hilfe Entfaltungsräume im Leben des jeweiligen Menschen erarbeitet werden können und in der Folge Menschen erarbeitet werden können und in der Folge die innere Zustimmung zum eigenen Leben gefunden die innere Zustimmung zum eigenen Leben gefunden werden kann.werden kann.

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ExistenzExistenz

Ein sinnvolles, in Freiheit, Selbsttreue Ein sinnvolles, in Freiheit, Selbsttreue (Authentizität) und Verantwortung (Authentizität) und Verantwortung gestaltetes Leben.gestaltetes Leben.

Existenz - existere (lat.): ins Leben treten, entstehen, Existenz - existere (lat.): ins Leben treten, entstehen, werden.werden.

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ExistenzanalyseExistenzanalyse

beschäftigt sich mit beschäftigt sich mit

• Bedingungen und Möglichkeiten zu Bedingungen und Möglichkeiten zu existieren (in das je eigene Leben zu existieren (in das je eigene Leben zu treten).treten).

• Auseinandersetzung und dialogischem Auseinandersetzung und dialogischem Austausch zwischen Person und ihrer Austausch zwischen Person und ihrer Welt.Welt.

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LogotherapieLogotherapie

• stellt die andere Facette derselben stellt die andere Facette derselben Methode (nämlich der Existenzanalyse) Methode (nämlich der Existenzanalyse) dar. dar.

• ist Beistand in der Umsetzung des als ist Beistand in der Umsetzung des als sinnvoll Erkannten.sinnvoll Erkannten.

Logos (griech.): Wort, Rede, SinnLogos (griech.): Wort, Rede, Sinn

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SinnSinn

• Sinn ist die wertvollste Möglichkeit, Sinn ist die wertvollste Möglichkeit,

die sich einem in jeder einzelnen die sich einem in jeder einzelnen

Situation bietet.Situation bietet.

• ErlebniswerteErlebniswerte

schöpferische Werteschöpferische Werte

EinstellungswerteEinstellungswerte

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Viktor E. FranklViktor E. Frankl

• 1905 in Wien geboren1905 in Wien geboren

• Kontakt zur Psychoanalyse in der Kontakt zur Psychoanalyse in der GymnasialzeitGymnasialzeit

• Mitglied der Wiener Vereinigung für Mitglied der Wiener Vereinigung für IndividualpsychologieIndividualpsychologie

• 1927 Ausschluss aus der Vereinigung1927 Ausschluss aus der Vereinigung

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Viktor E. FranklViktor E. Frankl

• 1926 Begriff Logotherapie bereits 1926 Begriff Logotherapie bereits verwendet.verwendet.

• 1932 Beendigung des Medizinstudiums 1932 Beendigung des Medizinstudiums in Wienin Wien

• 1933 Begriff Existenzanalyse erstmals 1933 Begriff Existenzanalyse erstmals gebrauchtgebraucht

• Tätigkeit an der Universitätsklinik in Tätigkeit an der Universitätsklinik in Wien als PsychotherapeutWien als Psychotherapeut

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Viktor E. FranklViktor E. Frankl

• 1937 Eröffnung einer Privatpraxis in 1937 Eröffnung einer Privatpraxis in WienWien

• 1938 Verfassung der “Ärztlichen 1938 Verfassung der “Ärztlichen Seelsorge”Seelsorge”

• 1940 bis 1942 Leitung des 1940 bis 1942 Leitung des Rothschildspitals in WienRothschildspitals in Wien

• Deportation ins KZDeportation ins KZ

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Viktor E. FranklViktor E. Frankl

• Nach dem Krieg zahlreiche Nach dem Krieg zahlreiche

PublikationenPublikationen

• Vortragstätigkeit in allen Kontinenten Vortragstätigkeit in allen Kontinenten (vor allem Nord- und Südamerika)(vor allem Nord- und Südamerika)

• 1985 (86) Gründung der GLE Wien-1985 (86) Gründung der GLE Wien-

EhrenpräsidentschaftEhrenpräsidentschaft

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Viktor E. FranklViktor E. Frankl

• Anlass zum Bruch zwischen GLE -Wien und Anlass zum Bruch zwischen GLE -Wien und Frankl: Theorie der “Personalen Frankl: Theorie der “Personalen Grundmotivationen” und der “Personalen Grundmotivationen” und der “Personalen Existenzanalyse”Existenzanalyse”

• 1997 Frankl stirbt im Alter von 92 Jahren in 1997 Frankl stirbt im Alter von 92 Jahren in WienWien

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Gesellschaft für Existenzanalyse und Gesellschaft für Existenzanalyse und LogotherapieLogotherapie

• GLE internationalGLE international

• GLE ÖsterreichGLE Österreich

• GLE Deutschland, Schweiz, GLE Deutschland, Schweiz, TschechienTschechien

• Lehrtätigkeiten u.a. in Russland, Lehrtätigkeiten u.a. in Russland, Rumänien, USARumänien, USA

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Philosophischer Hintergrund

• Phänomenologie (Husserl, Scheler)

• Existenzphilosophie (Heidegger, Jaspers)

• Begegnungsphilosophie (Buber)

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Phänomenologie

• Bemühen, eine Sache aus sich heraus zu verstehen

• E. Husserl: “Zur Sache selbst” (phänomenologischer Imperativ)

“Wesensschau” - Phänomenologie der Wahrnehmung

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Phänomenologie

• Max Scheler: “Wert ist keine Norm, sondern das intentionale Objekt, deren Wert wir erspüren”

• Phänomenologie der Werte

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Phänomenologische Grundhaltung

• Begrenzen der Aussage auf das tatsächliche Beobachtete

• Epoche (Einklammerung) der Vorurteile, des Vorwissens, der Vorliebe und Vorerfahrung

• Mut zur Subjektivität

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Phänomenologische Vorgangsweise

• Epoche: Was ist?

Wie ist es?

• phänomenologische Destruktion:

Ist es so? Was ist noch?

• phänomenologische Konstruktion:

Verstehen des Phänomens; Evidenzgefühl

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Existenzphilosophie

• Bogen spannt zwischen christlichen (Kiergegaard, Pascal) und nihilistischen Strömungen (Sartre, Camus)

• Frankl bezog sich vor allem auf Heidegger und Jaspers

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Existenzphilosophie

• Heidegger: Das Sein steht im Zentrum der Aufmerksamkeit (Seinsverfasstheit des Menschen)

Phänomenologie des Seins

• Jaspers: Mensch sein ist entscheidendes Sein

Phänomenologie der Transzendenz

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Begegnungsphilosophie

• Mensch sein heißt angesprochen sein und zu antworten. Der Sinn ereignet sich im Dialog.

• “Das Ich wird erst am Du”(Buber)

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Personal-existentielle Grundmotivationen (GM)Personal-existentielle Grundmotivationen (GM)nach A. Länglenach A. Längle

• 1.GM: Dasein -1.GM: Dasein -könnenkönnen

• 2.GM: Wertsein2.GM: Wertsein

• 3.GM: Selbstsein,3.GM: Selbstsein, Sosein dürfenSosein dürfen

4.GM: sinnvolles 4.GM: sinnvolles WollenWollen

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Erste personale GrundmotivationErste personale Grundmotivation

• Zentrales Thema: Dasein könnenZentrales Thema: Dasein können

Bedingungen, die ein Mensch vorfindet; Bedingungen, die ein Mensch vorfindet; Raum, Halt, Schutz, VertrauenRaum, Halt, Schutz, Vertrauen

• Psychologische Dynamik: Psychologische Dynamik: Angenommen-Sein, Annehmen-Angenommen-Sein, Annehmen-KönnenKönnen..

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Erste personale GrundmotivationErste personale Grundmotivation

• Instrumentale Voraussetzung: Wahrnehmen Instrumentale Voraussetzung: Wahrnehmen des Faktischen, der Bedingungendes Faktischen, der Bedingungen

• Pathologie: Angst, Zwang, SchizophreniePathologie: Angst, Zwang, Schizophrenie

• Selbsterfahrungsfrage: Selbsterfahrungsfrage:

z.B: Was erfahre, erlebe ich, wenn ich angenommen werde? Was z.B: Was erfahre, erlebe ich, wenn ich angenommen werde? Was tue ich, wenn ich annehme?tue ich, wenn ich annehme?

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Zweite personale GrundmotivationZweite personale Grundmotivation

•Zentrales Thema: Wertsein und Werte- Zentrales Thema: Wertsein und Werte- Mögen. Mögen.

Grundwert: “Ich bin und dass ich bin ist gut”.Grundwert: “Ich bin und dass ich bin ist gut”.

•Psychologische Dynamik: Zuwendung Psychologische Dynamik: Zuwendung erhalten und Zuwendung mögenerhalten und Zuwendung mögen

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Zweite personale GrundmotivationZweite personale Grundmotivation

Instrumentale Voraussetzung: Fühlen, Instrumentale Voraussetzung: Fühlen, die Emotiondie Emotion

Pathologie: affektiver StörungsbereichPathologie: affektiver Störungsbereich

Selbsterfahrungsfrage: Selbsterfahrungsfrage: Wer hat das Gefühl gemocht zu werden, willkommen zu sein, Wer hat das Gefühl gemocht zu werden, willkommen zu sein, zentral gestalet in meinem Leben? zentral gestalet in meinem Leben?

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Dritte personale GrundmotivationDritte personale Grundmotivation

• Zentrales Thema: Sosein-Dürfen, Zentrales Thema: Sosein-Dürfen, Selbstsein. Selbstwert, Selbstachtung, Selbstsein. Selbstwert, Selbstachtung, Selbstannahme, AuthentizitätSelbstannahme, Authentizität

• Psychologische Dynamik: Psychologische Dynamik: Wertschätzung erhalten und Wert Wertschätzung erhalten und Wert schätzenschätzen

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Dritte personale GrundmotivationDritte personale Grundmotivation

• Instrumentale Voraussetzung: Sich-Stellen, Instrumentale Voraussetzung: Sich-Stellen, Abgrenzen, Selbstkenntnis, Spüren: Abgrenzen, Selbstkenntnis, Spüren: ”Was ”Was sagt es mir”sagt es mir”

• Pathologie: u.a. histrionische und Pathologie: u.a. histrionische und narzisstische Störungennarzisstische Störungen

• Selbsterfahrungsfrage: Selbsterfahrungsfrage: Wo habe ich erlebt so sein zu dürfen, wie ich bin und wo erlebe ich es zur Wo habe ich erlebt so sein zu dürfen, wie ich bin und wo erlebe ich es zur Zeit? Wer oder was hindert mich an meinem Sosein?Zeit? Wer oder was hindert mich an meinem Sosein?

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Vierte personale GrundmotivationVierte personale Grundmotivation

• Zentrales Thema: Sinnvolles Wollen; Zentrales Thema: Sinnvolles Wollen; Verständnis der Zusammenhänge, Aufruf Verständnis der Zusammenhänge, Aufruf der Situationder Situation

• Psychologische Dynamik: Sinn-Psychologische Dynamik: Sinn-erfüllung, verantwortetes Handelnerfüllung, verantwortetes Handeln

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Vierte personale GrundmotivationVierte personale Grundmotivation

• Instrumentale Voraussetzung: Erkennen des Instrumentale Voraussetzung: Erkennen des situativ Geforderten,situativ Geforderten, (An-) Gebotenen(An-) Gebotenen

• Pathologie: existentielles Vakuum Pathologie: existentielles Vakuum (Leere, (Leere, Initiativelosigkeit). Kann sich in verschiedenen Initiativelosigkeit). Kann sich in verschiedenen Krankheitsbildern zeigenKrankheitsbildern zeigen

• Selbsterfahrungsfrage: Selbsterfahrungsfrage: Was sind derzeit meine Lebensfragen? Wer oder was fragt mich derzeit an? Was sind derzeit meine Lebensfragen? Wer oder was fragt mich derzeit an? Wo wäre es gut, daß ich persönlich sage …, tue…?Wo wäre es gut, daß ich persönlich sage …, tue…?

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Personale Existenzanalyse nach A. Längle

• PersonPerson

• ExistenzExistenz

• Personale ExistenzanalysePersonale Existenzanalyse

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PersonPerson

• Dasjenige im Menschen, das immer Dasjenige im Menschen, das immer auch anders sein kann. auch anders sein kann.

• Ist niemals auf das Sosein beschränkt Ist niemals auf das Sosein beschränkt (im Unterschied zur Persönlichkeit)(im Unterschied zur Persönlichkeit)

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ExistenzExistenz

• Lat.: aus sich heraustreten Lat.: aus sich heraustreten (in den (in den Raum der Möglichkeiten)Raum der Möglichkeiten)

• Frankl: Frankl: “ ... dass sie über ihre eigene “ ... dass sie über ihre eigene Faktizität immer schon hinaus ist”Faktizität immer schon hinaus ist”

• SelbsttranszendenzSelbsttranszendenz

• Drei Existentialien: Geistigkeit, Freiheit, Drei Existentialien: Geistigkeit, Freiheit, VerantwortlichkeitVerantwortlichkeit

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Personale ExistenzanalysePersonale Existenzanalysenach A. Länglenach A. Längle

• PEA 0: deskriptive PEA 0: deskriptive VorphaseVorphase

• PEA 1: phänomeno-PEA 1: phänomeno-logische Analyselogische Analyse

• PEA 2: authentische PEA 2: authentische Re-konstruktionRe-konstruktion

• PEA 3: Selbst-PEA 3: Selbst-

aktualisierungaktualisierung

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Personale ExistenzanalysePersonale Existenzanalysenach A. Länglenach A. Längle

Eindruck Ausdruck

Stellung-nahme

Person

von außenansprechbar

antwortend

verstehend

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Personale Existenzanalyse (PEA)Personale Existenzanalyse (PEA)

• PEA 0 (deskriptive Phase): PEA 0 (deskriptive Phase): Beschreibung des Beschreibung des Geschehens: “Was liegt vor?”. Geschehens: “Was liegt vor?”. BeziehungsaufnahmeBeziehungsaufnahme

Kognitive Haltung des TherapeutenKognitive Haltung des Therapeuten• PEA 1 (phänomenologische Analyse):PEA 1 (phänomenologische Analyse):

Heben der primären Emotion und des Heben der primären Emotion und des phänomenalen Gehalts:“Wie ist das für Sie?”phänomenalen Gehalts:“Wie ist das für Sie?”

Therapeutische Haltung: EmpathieTherapeutische Haltung: Empathie

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Personale Existenzanalyse (PEA)Personale Existenzanalyse (PEA)

• PEA 2 (authentische Rekonstruierung): PEA 2 (authentische Rekonstruierung): “Was halten Sie davon?”. Primäre Emotion “Was halten Sie davon?”. Primäre Emotion wird in Relation zu bereits bestehenden wird in Relation zu bereits bestehenden Wertbezügen gebracht.Wertbezügen gebracht.

Therapeutische Haltung: konfrontativ-Therapeutische Haltung: konfrontativ-begegnendbegegnend

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Personale Existenzanalyse (PEA)Personale Existenzanalyse (PEA)

• PEA 3 (Selbstaktualisierung): PEA 3 (Selbstaktualisierung): “Was “Was wollen Sie tun?” Äußere Stellungnahme wollen Sie tun?” Äußere Stellungnahme findet Ausdruck in einer Haltung oder findet Ausdruck in einer Haltung oder Handlung.Handlung.

Schützende-ermutigende Haltung des Schützende-ermutigende Haltung des TherapeutenTherapeuten

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Personale Existenzanalyse - PEA 0Personale Existenzanalyse - PEA 0

• Vergegenwärtigung konkreter Vergegenwärtigung konkreter Situationen durch Berichte, Situationen durch Berichte, Beschreibungen, Erzählungen. Beschreibungen, Erzählungen.

• Therapeut unterstützt durch Therapeut unterstützt durch einfühlsames, interessiertes einfühlsames, interessiertes Rückfragen, Klärung von Rückfragen, Klärung von WidersprüchenWidersprüchen

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Personale Existenzanalyse - PEA 1Personale Existenzanalyse - PEA 1

• Erfassen des Wesentlichen im Erfassen des Wesentlichen im Eindruck durch phänomenologische Eindruck durch phänomenologische Schau: Schau:

Welche Gefühle macht das? Welche Welche Gefühle macht das? Welche Impulse stellen sich spontan ein? Was Impulse stellen sich spontan ein? Was sagt mir das eigentlich?sagt mir das eigentlich?

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Personale Existenzanalyse - PEA 2Personale Existenzanalyse - PEA 2

• Das Neue mit dem Bestehenden in Das Neue mit dem Bestehenden in Beziehung bringen durch Verstehen und Beziehung bringen durch Verstehen und Stellung nehmen.Stellung nehmen.

Verstehe ich mich? Verstehe ich den anderen? Verstehe ich mich? Verstehe ich den anderen? Was verstehe ich nicht?Was verstehe ich nicht?

Was spüre ich im tiefsten Inneren dazu?Was spüre ich im tiefsten Inneren dazu? Was halte ich grundsätzlich davon? Was sage Was halte ich grundsätzlich davon? Was sage

ich persönlich dazu?ich persönlich dazu? Was würde ich am liebsten und im Grunde tun Was würde ich am liebsten und im Grunde tun

wollen?wollen?

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Personale Existenzanalyse - PEA 3Personale Existenzanalyse - PEA 3

• Selbstaktualisierung als Vorbereitung Selbstaktualisierung als Vorbereitung zum Existenzvollzugzum Existenzvollzug

Was davon will ich konkret tun? Wem? - Was davon will ich konkret tun? Wem? - Passt es bei diesem Menschen? Passt es bei diesem Menschen?

Wie und mit welchen Mitteln mache ich es Wie und mit welchen Mitteln mache ich es am besten?am besten?

Bei welcher Gelegenheit?Bei welcher Gelegenheit?

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Biographische Existenzanalyse – Biographische Existenzanalyse – BEABEA

Die methodischen Schritte entsprechen jenen Die methodischen Schritte entsprechen jenen der PEA. der PEA.

• Einstieg in die biographische ArbeitEinstieg in die biographische Arbeit• BEA 0 – BEA 3BEA 0 – BEA 3• Ausstieg aus der biographischen Arbeit Ausstieg aus der biographischen Arbeit

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Biographische Existenzanalyse – Biographische Existenzanalyse – BEABEA

Deskription – PEA0

PEA2

PEA 3 - Handlung

PEA 1

PEA

BEA 2

BEA 1

BEA 3 - AusstiegBEA0 - Deskription

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Biographische Existenzanalyse – BEABiographische Existenzanalyse – BEA Einstieg in die biographische Arbeit Einstieg in die biographische Arbeit

• Woran erinnert Sie diese Situation? Woher kennen Sie Woran erinnert Sie diese Situation? Woher kennen Sie eine solche Konstellation? (Deskription)eine solche Konstellation? (Deskription)

• Kennen Sie dieses Gefühl von früher? Wohin führt Sie Kennen Sie dieses Gefühl von früher? Wohin führt Sie dieses Gefühl? (Emotion)dieses Gefühl? (Emotion)

• Woher kennen Sie diesen Impuls? Diese Reaktion? Woher kennen Sie diesen Impuls? Diese Reaktion? (Impuls)(Impuls)

• Erinnert Sie diese Person an jemanden, der Ihnen so Erinnert Sie diese Person an jemanden, der Ihnen so nahe/unverständlich … war? (Verstehen)nahe/unverständlich … war? (Verstehen)

• Was hätten Sie Ihren Eltern gerne gesagt? Was hätten Sie Ihren Eltern gerne gesagt? (Stellungnahme)(Stellungnahme)

• Was haben Sie früher in solchen Situationen getan? Was haben Sie früher in solchen Situationen getan? (Handlung)(Handlung)

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Biographische Existenzanalyse –Biographische Existenzanalyse –BEA 0-3BEA 0-3

• BEA 0: Was war damals? „Ins Bild gehen“.BEA 0: Was war damals? „Ins Bild gehen“.• BEA 1: Was war es, was fühlen Sie?BEA 1: Was war es, was fühlen Sie?

Was hätten Sie damals gerne getan,Was hätten Sie damals gerne getan,gesagt?gesagt?Was sagt es Ihnen? Gibt es noch andere Was sagt es Ihnen? Gibt es noch andere Botschaften?Botschaften?Verstehen Sie Ihre damalige Situation?Verstehen Sie Ihre damalige Situation?

• BEA 2: Verstehen Sie die anderen?BEA 2: Verstehen Sie die anderen?Wie finden Sie es? Was halten Sie davon? (Position des Wie finden Sie es? Was halten Sie davon? (Position des Kindes)Kindes)Wenn Sie es heute betrachten, wie finden Sie es heute?Wenn Sie es heute betrachten, wie finden Sie es heute?Was haben Sie damals getan?Was haben Sie damals getan?Was hätten Sie damals tun wollen/ sollen?Was hätten Sie damals tun wollen/ sollen?Was hätten Sie gerne aus heutiger Perspektive am Was hätten Sie gerne aus heutiger Perspektive am

besten getan?besten getan?

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Biographische Existenzanalyse – Biographische Existenzanalyse – BEABEA

• BEA 3: Können und wollen Sie heute noch BEA 3: Können und wollen Sie heute noch etwas tun?etwas tun?

Was? Wann? Wie?Was? Wann? Wie?

Welche Auswirkungen haben dieses Erleben, Welche Auswirkungen haben dieses Erleben, diese Erfahrung auf Ihr heutiges Erleben und diese Erfahrung auf Ihr heutiges Erleben und Verhalten? → AusstiegVerhalten? → Ausstieg

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Biographische Existenzanalyse – BEABiographische Existenzanalyse – BEAAusstiegAusstieg

• Bezug der Erlebnisse zum Jetzt wird Bezug der Erlebnisse zum Jetzt wird angefragt und benanntangefragt und benannt

• Bedingungen und Auslöser von Bedingungen und Auslöser von Verhaltensmuster und Übertragungen Verhaltensmuster und Übertragungen werden ausfindig gemachtwerden ausfindig gemacht

• Bewussthalten des Verstandenen und der Bewussthalten des Verstandenen und der damit apersonalen Abläufedamit apersonalen Abläufe

• Wiederholen von aktuellen Stellungnahmen Wiederholen von aktuellen Stellungnahmen zum Vergangenenzum Vergangenen

• Verstärkte Bewusstmachung der aktuellen Verstärkte Bewusstmachung der aktuellen Realität (Differenzierung zwischen Realität (Differenzierung zwischen Übertragenem und Aktuellem)Übertragenem und Aktuellem)

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Biografisches Arbeiten - IndikationBiografisches Arbeiten - Indikation

• Wenn ein Mensch Lebensinhalte nicht verwirklichen Wenn ein Mensch Lebensinhalte nicht verwirklichen kann kann

(Handlungsblockade)(Handlungsblockade)• Wenn die Aktualität eines Erlebens oder Handelns in Wenn die Aktualität eines Erlebens oder Handelns in

einer Diskrepanz zur gegenwärtigen Situation steht einer Diskrepanz zur gegenwärtigen Situation steht und der Pat. sich davon nicht lösen kann.und der Pat. sich davon nicht lösen kann.

• Bei fehlendem SelbstverständnisBei fehlendem Selbstverständnis

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Biografisches Arbeiten - KontraindikationBiografisches Arbeiten - Kontraindikation

Überall dort, wo die psychische Struktur der Überall dort, wo die psychische Struktur der Person so wenig stabil ist, daß sie einer Person so wenig stabil ist, daß sie einer Aufhebung der Blockade des personalen Aufhebung der Blockade des personalen Dialoges und damit einer Verdichtung der Dialoges und damit einer Verdichtung der Emotionalität nicht standhält.Emotionalität nicht standhält.

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Methoden der ExistenzanalyseMethoden der Existenzanalyse

• Willensstärkungsmethode Willensstärkungsmethode

• SinnerfassungsmethodeSinnerfassungsmethode

• Personale PositionsfindungPersonale Positionsfindung

• Paradoxe IntentionParadoxe Intention

• DereflexionDereflexion

• Personale ExistenzanalysePersonale Existenzanalyse

• Biografische ExistenzanalyseBiografische Existenzanalyse

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WillensstärkungsmethodeWillensstärkungsmethode

MethodeMethode zur Entscheidungsfindung bzw. Stärkung zur Entscheidungsfindung bzw. Stärkung der Entschiedenheit, der Durchhaltekraft und der Entschiedenheit, der Durchhaltekraft und des Ausführungsverhaltens bei willentlich des Ausführungsverhaltens bei willentlich angestrebten Vorhaben. Theoretischer angestrebten Vorhaben. Theoretischer Ausgangspunkt ist das Willenskonzept.Ausgangspunkt ist das Willenskonzept.

Indikation:Indikation:

Situationen bei denen etwas zwar gewollt, aber Situationen bei denen etwas zwar gewollt, aber nicht getan wird nicht getan wird

Unklarheit bezüglich des eigenen WollensUnklarheit bezüglich des eigenen Wollens

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SinnerfassungsmethodeSinnerfassungsmethode

Erfolgt in vier aufeinanderfolgenden Stufen, die sich auf die vier Erfolgt in vier aufeinanderfolgenden Stufen, die sich auf die vier personalen Grundmotivationen beziehen:personalen Grundmotivationen beziehen:

WahrnehmenWahrnehmen - 1.GM - 1.GM

Fühlen (Fühlen (WertenWerten)) – 2.GM – 2.GM

Denken (Urteilen, Entscheiden, Denken (Urteilen, Entscheiden, WählenWählen) – 3.GM) – 3.GM

Handeln (Ausführung [ existentiell erfüllt], Handeln (Ausführung [ existentiell erfüllt], WirkenWirken, Praxis) – 4.GM, Praxis) – 4.GM

SinnSinn nimmt zuerst Bezug auf die nimmt zuerst Bezug auf die zu erkennende Realitätzu erkennende Realität (Bedingungen und Gegebenheiten) und den in ihr enthaltenden (Bedingungen und Gegebenheiten) und den in ihr enthaltenden Spielraum (Möglichkeiten). Durch das Erfühlen und Spüren der Spielraum (Möglichkeiten). Durch das Erfühlen und Spüren der Wertigkeiten entsteht eine Wertigkeiten entsteht eine Hierarchie der wahrgenommen Hierarchie der wahrgenommen MöglichkeitenMöglichkeiten, welche die Basis für den Willensakt darstellt (Sinn). , welche die Basis für den Willensakt darstellt (Sinn). Durch die Durch die UmsetzungUmsetzung erhält der Sinn sein existentielles Gewicht. erhält der Sinn sein existentielles Gewicht.

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Personale PositionsfindungPersonale Positionsfindung

Phänomenologische Methode Phänomenologische Methode zur Behandlung von zur Behandlung von PassivierungsgefühlePassivierungsgefühle bei Angst, Depression, bei Angst, Depression, generalisierenden Annahmen usw. Durch das generalisierenden Annahmen usw. Durch das Beziehen von Stellungnahmen erfolgt eine Beziehen von Stellungnahmen erfolgt eine Aktivierung der Person und Festigung des Willens Aktivierung der Person und Festigung des Willens (Vorläufer der PEA; (Vorläufer der PEA; Ausgestaltung von PEA 2Ausgestaltung von PEA 2 - - authentische Rekonstruktion)authentische Rekonstruktion)

PP1PP1 Positon nach außen ( Positon nach außen (RealitätsprüfungRealitätsprüfung))PP2PP2 Positon nach innen ( Positon nach innen (innere Freigabe; sich auf eigene innere Freigabe; sich auf eigene

Kräfte/Fähigkeiten einstellen, SelbstdistanzierungKräfte/Fähigkeiten einstellen, Selbstdistanzierung))PP3PP3 Position zum Positiven ( Position zum Positiven (authentische Motivation, authentische Motivation,

SelbsttranszendenzSelbsttranszendenz))

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Paradoxe IntentionParadoxe Intention

Methode zur Behandlung der ErwartungsangstMethode zur Behandlung der Erwartungsangst, in , in welcher die Person angeleitet wird, sich welcher die Person angeleitet wird, sich paradoxerweise gerade das, wovor sie sich fürchtet, paradoxerweise gerade das, wovor sie sich fürchtet, zu wünschen oder vorzunehmen (→ max. Entfaltung zu wünschen oder vorzunehmen (→ max. Entfaltung der Selbstdistanzierung und Unterbrechung des der Selbstdistanzierung und Unterbrechung des neurotischen Vermeidungsverhalten).neurotischen Vermeidungsverhalten).

Indikation:Indikation: Angst- und Zwangsstörungen, Angst- und Zwangsstörungen, Schlafstörungen bzw. unangemessene Angst- und Schlafstörungen bzw. unangemessene Angst- und Absicherungsphänomene.Absicherungsphänomene.

Nur anzuwenden bei exakter Diagnose der Erwartungsangst.Nur anzuwenden bei exakter Diagnose der Erwartungsangst. Zu unterscheiden von der paradoxen Intervention. Zu unterscheiden von der paradoxen Intervention.

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DereflexionDereflexion

Findet Anwendung bei Findet Anwendung bei (ängstlichen) Fixierungen der (ängstlichen) Fixierungen der Aufmerksamkeit (Hyperreflexion)Aufmerksamkeit (Hyperreflexion) auf Erfolg, auf auf Erfolg, auf normalerweise unbeachtet ablaufende (vegetative) normalerweise unbeachtet ablaufende (vegetative) Funktionen oder bei forcierter Selbstbeobachtung Funktionen oder bei forcierter Selbstbeobachtung ((vorwiegend bei Schlaf- und Sexualstörungen sowie vorwiegend bei Schlaf- und Sexualstörungen sowie bei Ängstenbei Ängsten). Die Aufmerksamkeit des Pat. wird auf ). Die Aufmerksamkeit des Pat. wird auf Sinnmöglichkeiten hingelenkt (Selbsttranszendenz, Sinnmöglichkeiten hingelenkt (Selbsttranszendenz, Selbstdistanzierung)Selbstdistanzierung)

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Empfohlene LiteraturEmpfohlene Literatur

Praxis der Personalen ExistenzanalysePraxis der Personalen Existenzanalyse – Erweiterter Tagungsbericht 2/1993 – Erweiterter Tagungsbericht 2/1993 der GLE; Hrsg: A. Längleder GLE; Hrsg: A. Längle

Süchtig seinSüchtig sein (Grundmotivationen) – Erweiterter Tagungsbericht 1/1993 der (Grundmotivationen) – Erweiterter Tagungsbericht 1/1993 der GLE; Hrsg.: A. Längle, Ch. Probst GLE; Hrsg.: A. Längle, Ch. Probst

Methoden der Existenzanalyse und Logotherapie.Methoden der Existenzanalyse und Logotherapie. In: Existenzanalyse 1, In: Existenzanalyse 1, April 2000, 17. Jahrgang April 2000, 17. Jahrgang

Entscheidung zum Sein.Entscheidung zum Sein. Hrsg.: A. Längle, 1988. Piper Hrsg.: A. Längle, 1988. Piper

Existenzanalyse bei schizophrenen Störungen.Existenzanalyse bei schizophrenen Störungen. L. Tutsch, K. Matuszak- L. Tutsch, K. Matuszak-Luss, K. Steinert. In: Ich bin tausend Ich, 2002, Facultas UniversitätsverlagLuss, K. Steinert. In: Ich bin tausend Ich, 2002, Facultas Universitätsverlag

Diagnostik in Existenzanalyse und Logotherapie.Diagnostik in Existenzanalyse und Logotherapie. K. Luss, P. Gruber. In: K. Luss, P. Gruber. In: Diagnostik in der Psychotherapie. Hrsg.: A. Laireiter. 2000, Springer VerlagDiagnostik in der Psychotherapie. Hrsg.: A. Laireiter. 2000, Springer Verlag