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Außenhandel Geschäftsabwicklung Markterschließung Zoll Recht Geschäftsreisen Exportbericht Saudi-Arabien August 2017

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Außenhandel Geschäftsabwicklung Markterschließung Zoll Recht Geschäftsreisen

Exportbericht Saudi-Arabien August 2017

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Grundlage dieser Broschüre sind die Länderreports der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, die uns die Länderreports freundli-cherweise zur Verfügung stellt. AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ist die

Außenwirtschaftsorganisation der Wirtschaftskammer. Die Überarbeitung erfolgte durch das AUSSENWIRTSCHAFTSZENTRUM BAYERN (AWZ).

Weitere Exportberichte sind im AUSSENWIRTSCHAFTSPORTAL BAYERN unter

www.auwi-bayern.de → Rubrik „Länder“ abrufbar.

Bildnachweis: tpsdave/pixabay

Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, Postfach 150, 1045 Wien,

Redaktion: Kommunikation Inland, Telefon: 05 90 900-4321, 4214, Telefax: 05 90 900-255, E-Mail: [email protected] , http://wko.at/aussenwirtschaft

Die Unterlage zu dieser Veröffentlichung stellte das zuständige AußenwirtschaftsCenter zur Verfügung.

© AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfältigung, der

Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugswei-

ser Verwertung, der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe - mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anderslautender Bestimmungen gestattet.

Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. - Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der

AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Überarbeitung durch das Außenwirtschaftszentrum Bayern (AWZ)

Lorenzer Platz 27, 90402 Nürnberg, Telefon: 0911/23886-42, Telefax: 0911/23886-50 E-Mail: [email protected]

Internet: http://www.auwi-bayern.de

Trotz sorgfältiger Prüfung aller in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen sind Fehler nicht auszuschließen. Die Richtigkeit des Inhaltes ist daher ohne Gewähr. Eine Haftung des AußenwirtschaftsCenters, der

© AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, der Wirtschaftskammer Österreich und der BIHK Service GmbH ist ausgeschlossen.

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN ....................................................................................................... 4 WIRTSCHAFT IM ÜBERBLICK ........................................................................................................... 6 Wirtschaftslage und Perspektiven ........................................................................................................ 6 AUSSENHANDEL ................................................................................................................................ 8 INFORMATIONEN ZUR GESCHÄFTSABWICKLUNG UND MARKTBEARBEITUNG ......................... 8 Liefer-, Leistungs- und Zahlungsbedingungen ................................................................................... 12 Bank- und Finanzwesen..................................................................................................................... 13 Verkehr, Transport, Logistik ............................................................................................................... 14 STEUERN UND ZOLL ....................................................................................................................... 15 Steuern und Abgaben ........................................................................................................................ 15 Unternehmensbesteuerung ................................................................................................................ 15 Zoll und Außenhandelsregime ........................................................................................................... 17 RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN ......................................................................................... 25 Handelsrecht und gewerbliche Bestimmungen .................................................................................. 25 Firmengründung ................................................................................................................................ 27 Patent-, Marken- & Musterrecht ......................................................................................................... 29 Lizenzvergabe ................................................................................................................................... 32 Eigentum und Forderungen ............................................................................................................... 33 Vertretungsvergabe ........................................................................................................................... 34 Arbeits- & Sozialrecht ........................................................................................................................ 35 Schiedsgerichtsbarkeit ....................................................................................................................... 37 BAYERISCHES AUSSENWIRTSCHAFTSANGEBOT ....................................................................... 38 INFORMATIONEN FÜR GESCHÄFTSREISEN ................................................................................. 39 Einreisebestimmung .......................................................................................................................... 39 Dos & Don’ts ...................................................................................................................................... 40 ERGÄNZENDE AUSKÜNFTE ............................................................................................................ 44 WICHTIGE ADRESSEN .................................................................................................................... 44 LINKS ................................................................................................................................................ 50

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN

Key facts

Staatsform Islamische absolute Monarchie

Fläche 2,150 Mio. km²

Bevölkerung Etwa 30 Mio. EW, davon etwa 9,5 Mio. Ausländer

Geburtenrate: etwa 2,5 - 3,5 % 60 % der Bevölkerung ist unter 20 Jahren. Bevölkerungsdichte: 12,6 EW pro km²

Städte Riyadh - Hauptstadt, etwa 6,5 Mio. EW Jeddah - bedeutendste Hafenstadt, Handelszentrum, etwa 3,2 Mio. EW Mekkah - religiöses Zentrum des Islam, etwa 1,7 Mio. EW | Betreten für Nichtmoslems verboten Medinah - heilige Stadt des Islam, etwa 1,05 Mio. EW |Betreten für Nichtmoslems verboten Dammam - Hafenstadt etwa 1,45 Mio. EW Dhahran - Sitz der Saudi Aramco (ARAMCO), etwa 200.000 EW Jubail – Industriestadt an der Ostküste, etwa 224.000 EW Yanbu - Industriestadt an Westküste, etwa 152.500 EW Taif - Sommersitz der Regierung, etwa 500.000 EW

Klima Wüstenklima im Landesinneren; kurze, kalte Winter. Tropisches Klima an den Küsten. Temperaturen: Sommer Riyadh 38°- 52° C, sehr trocken Jeddah 27°- 42° C, sehr feucht Dammam 35°-45° C, sehr feucht Winter Riyadh 8°-20° C, Nachtfrost, Regen zw. November und April Jeddah 19°-33° C, feucht Dammam 15°-30° C, feucht

Währung 1 Saudi Riyal (SAR) = 100 Hallalah 1 EUR = 4,41060 SAR (Stand 01.08.2017) 1 SAR = 0,22641 EUR

Historischer Überblick

Der Stammesgründer des Hauses Saud, Mohammed Ibn Saud (1703 - 1792), verbündete sich mit dem Religionsreformer Mohammed bin Abd Al-Wahhab. Gemeinsam leiteten sie die Rückkehr zur ur-sprünglichen Lehre des Propheten Mohammed ein. Diese Entwicklung war Voraussetzung für die Schaffung des heutigen Staatswesens. Die Könige aus der Dynastie der Al Saud betrachten sich nicht nur als Schutzherren der islamischen, heiligen Stätten von Mekkah und Medinah, sondern auch als Schirmherren des Islam. Der derzeit regierende König Abdullah lässt sich offiziell als "Hüter der zwei Heiligen Moscheen" ("Custodian of the Two Holy Mosques") ansprechen. Von 1902 bis 1926 eroberte Abdulaziz Ibn Abdul Rahman bin Faisal Al Saud verbunden mit kluger Heiratspolitik das heutige Saudi-Arabien. 1932 ließ er sich zum König von Saudi-Arabien ausrufen.

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Abdulaziz herrschte bis 1953 über ein karges und armes Land, seine Haupteinnahmen dürften aus dem Pilgerverkehr gekommen sein. Er ist der Vater des jetzigen Königs Abdullah, sowie des Kronprin-zen und Verteidigungsministers Prinz Sultan. Nach dem Tod des Staatsgründers wird sein ältester Sohn, Saud, König. 1964 wird er von der königli-chen Familie abgesetzt und es folgt ihm König Faisal, der zweitälteste Sohn von Abdulaziz, der bis 1975 regierte und als Staatsmann von Format mit weltweiten Kontakten die Modernisierung des Lan-des einleitete (z.B. 1962 Abschaffung der Sklaverei). Nach der Ermordung von König Faisal folgte sein jüngerer Bruder Khaled. Fahd übernahm 1982 die Führung des Königshauses. Als vorsichtiger Reformer hatte er stets den Machterhalt der königlichen Familie im Blick, förderte wirtschaftliche Reformen, versuchte mittels „Saudisierung“ die hohe Arbeits-losigkeit einzudämmen und gleichzeitig die Forderungen der streng-konservativen Kräfte im Land zu erfüllen. Immer häufiger werdende Anschläge auf westliche Einrichtungen und Ausländer im Golfstaat zwangen den Herrscher das Terroristenproblem des eigenen Landes einzugestehen und offen dage-gen anzukämpfen. Verhaftungen führender Al-Qaida-Köpfe, beinahe tägliche Schießereien zwischen Sicherheitskräften und Terroristen und die Sicherstellung enormer Mengen an Waffen und Sprengsätzen haben wieder relative Ruhe ins Land gebracht. Aber auch weiterhin noch kommt es zu jährlich hunderten von verhaf-teten potentiellen Attentätern und vereitelten Terroranschlägen, insbesondere auf Öleinrichtungen. Nach dem Ableben von König Fahd im August 2005 gelangte dessen Bruder und damaliger Kronprinz Abdullah an die Macht. Dieser führte bereits zuvor seit über zehn Jahren, seit einem Schlaganfall König Fahds, die Amtsgeschäfte. König Abdullah starb Ende Januar 2015. Sein Halbbruder Salman bin Ab-dulaziz Al Saud wurde am 23. Januar 2015 König Saudi-Arabiens. Kurz nach seinem Antritt machte König Salman deutlich, dass er an den Plänen seines Vorgängers festhalten möchte und die sanfte Modernisierung des Königreichs weiterführen wird. Die saudi-arabische Bevölkerung besteht ausschließlich aus Moslems. Der Koran bzw. die davon ab-geleiteten Lehren, die der ausländische Gast oder Gastarbeiter strikt zu respektieren hat, bestimmen das tägliche Leben. So hat das Geschäftsleben täglich während der fünf Gebetszeiten zu ruhen, saudische Frauen zeigen sich verschleiert in der Öffentlichkeit und die ausländische Bevölkerung hat sich in der Öffentlichkeit entsprechend zu kleiden und zu benehmen.

Als allgemeine Bekleidungsvorschrift für Frauen gilt: knöchellange Kleider mit langen Ärmeln sowie langer schwarzer Umhang (Abaya), Kopfbedeckung, keine Dekolletés, keine Shorts (auch für Männer). Während des Ramadan besteht unter Tags (von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang) in der Öffent-lichkeit ein striktes Ess-, Trink- und Rauchverbot. In Saudi-Arabien besteht strengstes Alkoholverbot. Das Vorzeigen und Tragen christlicher Symbole ist verboten. Internet, Zeitungen und Publikationen im Hinblick auf freizügige Abbildungen etc. werden streng zensiert und entsprechende Bildausschnitte werden überklebt. Frauen dürfen selbst kein Fahrzeug lenken.

Bevölkerung

90% der Bevölkerung ist arabischer Abstammung, neben Saudis (etwa 400 Stämme und zahlreiche bedeutende Familien-Clans) auch Menschen aus den Nachbarländern, zumeist Ägypter, Syrer, Jorda-nier, Palästinenser, Libanesen, Jemeniten. Die restlichen 10% sind größtenteils afrikanischer und asia-tischer Abstammung. Fast 10 der 30 Millionen Einwohner sind Ausländer, die als Gastarbeiter (Mana-ger, Techniker, Ärzte, Bauarbeiter, Landarbeiter etc.) im Land sind. Für saudi-arabische Staatsbürger ist der Islam als Pflichtreligion vorgegeben. Die Ausübung anderer Religionen ist verboten.

Landes- und Geschäftssprachen

Landessprache ist Arabisch. Als Geschäftssprache ist auch Englisch akzeptiert, im Behördenverkehr ist jedoch die Verwendung der arabischen Sprache vorgeschrieben.

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Politisches System

Das Königreich Saudi-Arabien ist eine absolute Monarchie. Der Koran gilt als Verfassung - es gibt kei-ne Parteien, Gewerkschaften oder Vereine. Salman ibn Abd al-Aziz Al Saud ist seit 23. Januar 2015 absolutistischer König und Premierminister des Königreichs. Der im Jahr 1994 eingesetzte Konsultativ-rat, MAJLIS AL SHURA, mit seinen 120 Mitgliedern ist eine beratende Volksversammlung ohne legisla-tive Macht. Vorsitzender des Ministerrates ist der König. Im Grunde wird das Land vom König mit eini-gen wenigen, ausgewählten Mitgliedern der königlichen Familie regiert. Im Ministerrat wird die vom Königshaus verfolgte Politik formuliert und ausgeführt. Saudi-Arabien versteht sich als Gottesstaat und hat die Schari‘a in der Verfassung verankert. Abkommen mit Deutschland Abkommen über wissenschaftliche Forschung und technologische Entwicklung; in Kraft seit dem

24.03.1982. Investitionsschutzvertrag, in Kraft seit dem 08.01.1999 Über ein Doppelbesteuerungsabkommen laufen derzeit bilaterale Verhandlungen

Mitgliedschaft in internationalen Organisationen

UNO, FAO, IAEA, ILO, UNESCO, WHO, UNCTAD, Weltbank (IDA und IFC), IMF, OPEC, Arabische Liga, Organisation der islamischen Konferenz (OIC), Golfkooperationsrat (Gulf Cooperation Council-GCC), seit 11.12.2005 Mitglied der WTO, Wiener Diplomatenkonvention (1981 unterzeichnet), EU-Kooperationsabkommen mit dem Golfkooperationsrat (GCC) vom 25.02.1989, in Kraft seit 01.01.1990; ABI Nr. L 054 vom 25.02.1989 WIRTSCHAFT IM ÜBERBLICK Kurze Charakteristik

Saudi-Arabien ist der größte Erdölproduzent der Welt mit bestätigten Reserven von 268 Milliarden Bar-rel. Die daraus generierten Einnahmen legen den Grundstein für das Bestreben des Königreichs, seine Wirtschaft zu diversifizieren.

Wirtschaftslage und Perspektiven

Das Königreich konnte in der Vergangenheit ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 4 % ver-zeichnen. Der rapide Verfall des Ölpreises im zweiten Halbjahr 2014 ging aber nicht spurlos vorüber. Erstmals seit 2011 erstellte das Königreich ein Budget, welches ein Defizit vorsah. Bei steigenden Ausgaben, besonders im Infrastruktur, Gesundheits- und Bildungssektor, muss der Jahresdurch-schnittspreis pro Barrel Öl bei 60 US-Dollar liegen, um den Berechnungen zu genügen. Makroökonomische Daten

2015 2016 2017

BIP pro Kopf USD 21.014 20.150* 21.848*

Bruttoinlandsprodukt Mrd. USD 651,8 639,6 707,4*

Wachstumsrate BIP, real % 4,1 1,4 0,4*

Inflationsrate % 2,2 3,5 3,8*

Arbeitslosenquote % 5,6 5,7* n/a Quelle: GTAI *) = Schätzungen, Stand Juni 2017 Bedeutende Wirtschaftssektoren

Der mit Abstand wichtigste Wirtschaftssektor für das Königreich ist Erdöl inkl. der erdölverarbeitenden Industrie. Der Anteil an den Staatseinnahmen aus Erdölverkäufen beträgt ca. 80 % der gesamten Ex-porte. Trotz der in den letzten 5-Jahresplänen verankerten und auch erreichten Diversifikation der Wirt-schaft lässt die Abhängigkeit vom Erdölpreis eine Vorausplanung der Staatseinnahmen schwer zu. Mit 17% der Welterdölreserven und 4% der Weltgasreserven wird die Öl- und Gasindustrie weiterhin das wirtschaftliche Standbein Saudi-Arabiens bleiben.

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Auf Erdöl ist die Grundstoffindustrie aufgebaut. Die petrochemische Industrie dominiert, woran sich naturgemäß die Downstream-Verarbeitung anschließt.

Der private Sektor ist im Gegensatz zum öffentlichen weniger entwickelt. Mit gezielten Maßnahmen fördert der Staat Industriegründungen, wobei die Herstellung von lokalen Produkten, die der Imports-ubstitution dienen, bevorzugt behandelt wird.

Das neue Gesetz für ausländische Direktinvestitionen erlaubt u.a. ausländischen Unternehmen bis zu 100% Eigentum an lokalen Firmen. Der Erwerb von Grund und Boden durch Ausländer ist nunmehr möglich. Gewinne können unbegrenzt ins Ausland transferiert werden und die Steuerbelastung für mehrheitlich ausländische Unternehmen wurde stark reduziert.

Investitionen (allgemeine, öffentliche etc.)

Das Budget 2016 setzt den eingeschlagenen Weg, die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren, konti-nuierlich fort. Hauptfokus liegt im Ausbau der Infrastruktur, der Verbesserung der Bildungseinrichtun-gen und der Gesundheitsversorgung. Die ehrgeizigen Pläne werden umgesetzt. Im Herbst 2014 wurde mit dem Bau einer U-Bahn für Riyadh begonnen. Ähnliche Projekte sind für die Städte Jeddah und Mekka geplant – die Ausschreibungen hierfür sind momentan im Gang. Geplant sind 5 komplett neue Städte bzw. Stadtviertel. Hochmoderne „Economic Cities“, wie die kurz vor der Fertigstellung befindli-che King Abdullah Financial City im Norden Riyadhs, sprechen für sich. Binnen kürzester Zeit entste-hen eindrucksvolle Wohn- und Bürotürme, die ein neues urbanes Lebensgefühl versprechen. Bewusst hat man sich dafür entschieden, diese als Green/Smart Cities zu konzipieren um den technologischen Fortschritt des Königreichs zu manifestieren. Ebenso wird in den Ausbau der Eisenbahnverbindungen investiert. Das markanteste Projekt hierbei ist das Landbridge Projekt, welches in Zukunft die Haupt-stadt Riyadh mit Jeddah verbinden wird. Der Auftragswert aller aktuellen Projekte wird auf etwa 700 Mrd. US-Dollar geschätzt, wobei der Großteil durch die Regierung getragen wird. Arbeitsmarkt (Arbeitskräfte, Arbeitslosigkeit, Ausbildung, etc.)

Der Arbeitsmarkt wird stark von ausländischen Gastarbeitern dominiert. Vor Allem bei handwerklichen Berufen machen lokale Arbeitskräfte lediglich einen Bruchteil aus – hier wird es eventuell noch ein, zwei Generationen benötigen, bis von der Familie eine Anstellung in einem „niederen“ Job als akzepta-bel anerkannt wird. Bis dahin wird weiterhin insbesondere der Privatsektor von ausländischen Fachar-beitern abhängig sein, wobei Handwerker meist aus Afrika, Süd-und Südostasien stammen. In Ma-nagementpositionen werden den Saudis oft westliche Ausländer unterstützend zur Seite gestellt. In den vergangenen Jahren lag die Arbeitslosenquote im Königreich konstant über 10%. 2014 lag die offizielle Arbeitslosenquote bei 11,8% (Männer: 6% | Frauen: 33%). Besonders auffällig ist die hohe Jugendarbeitslosenrate von 27,8 %. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde 2011 das Nitaqat Programm erlassen. Das Folgepro-jekt der „Saudisation“ bemüht sich noch stärker, die grassierende Arbeitslosigkeit zu dämpfen. Per Ge-setz sind inzwischen alle Arbeitgeber dazu zu verpflichten, mindestens 30 % saudische Staatsbürger in ihrem Betrieb zu beschäftigen. Beauftragt mit der Durchführung ist das Arbeitsministerium. Dieses Mi-nisterium alleine erteilt die Genehmigung, ausländische Mitarbeiter einstellen und folgt dabei einer rigo-rosen Quote. In der Praxis führt dies oftmals zu Problemen, die besonders ausländische Niederlassun-gen treffen. Tatsächlich dürfte die Arbeitslosenquote noch wesentlich höher liegen, da sich die wenigsten Saudis als Arbeitslose registrieren lassen, um der Familie keine Schande zu bereiten. In der dortüblichen Großfamilie werden Familienmitglieder ohne Arbeit von den anderen Familienmitgliedern traditioneller-weise mitgetragen. Schätzungen zufolge dürfte die reale Arbeitslosenrate unter der einheimischen Be-völkerung eher bei 25-30% liegen. Dies liegt zum Teil auch daran, dass selbst saudische Arbeitgeber Arbeitnehmer der eigenen Nationalität eher ungern einstellen. Ein klarer Fokus, das Bildungssystem im Königreich zu reformieren, die Jugendlichen bestmöglich auszubilden und dadurch in das Arbeitssys-tem zu integrieren, wird in naher Zukunft Früchte tragen.

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Gleichzeitig investiert Saudi-Arabien massiv (2015 USD 5 Mrd.) in die Ausbildung junger Saudis im Ausland. Qualifizierte Jugendliche können auf Staatskosten im Ausland studieren – dies ist getragen vom Wunsch, dass das erworbene Wissen wieder zurück nach Saudi-Arabien gebracht wird und dadurch neue Impulse gesetzt werden. Mittlerweile nimmt auch der Anteil weiblicher Studenten an den Universitäten erheblich zu. Auch ist eine vermehrte Integration weiblicher Arbeitnehmer in das Arbeits-leben spürbar, wenngleich im gesamten Königreich strikt auf Geschlechtertrennung geachtet wird. So ist u.a. der direkte Kontakt zu männlichen Arbeitskollegen oder Kunden nicht gestattet. Arbeitskosten, Lohnniveau

Geregelte Löhne, Tarifverhandlungen und Mindestlöhne gibt es nicht, Gewerkschaften - die sich dafür einsetzen könnten - sind verboten. Das Lohnniveau schwankt, je nach Sparte und Herkunft des Ar-beitsnehmers. Eine staatliche Anstellung ist Saudis vorbehalten; auch gibt es nur in diesem Sektor ge-regelte Löhne. Für alle Arbeitnehmer muss der Arbeitgeber seit 2010 verpflichtend eine Krankenversicherung ab-schließen. Dies gilt auch für aus dem Ausland entsandte Mitarbeiter – auch bei nur kurzfristigen Eins-ätzen im Königreich (z.B. Montage). Für saudische Arbeitnehmer ist auch eine Sozialversicherung er-forderlich, wobei Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeweils 9% vom Gehalt an die General Organisation for Social Insurance (GOSI) zu zahlen haben. AUSSENHANDEL

Saudi-Arabien ist nach den Vereinigten Arabischen Emiraten Deutschlands zweitwichtigster arabischer Handelspartner, Deutschland seinerseits Saudi-Arabiens drittgrößter Lieferant. Saudi-Arabien führt deutsche Produkte und Dienstleistungen in erheblichem Umfang ein. Wichtigste deutsche Exportgüter sind Maschinen, Fahrzeuge, chemische, elektrotechnische, feinmechanische und optische Erzeug-nisse. 2016 ging das bilaterale Handelsvolumenallerdings mit 7,3 Mrd. Euro um etwa 27 Prozen7 zu-rück. Die deutschen Importe aus Saudi-Arabien gingen um knapp 29 Prozent zurück und betrugen 2016 etwas mehr als 622 Millionen Euro. Abzuwarten bleibt, ob diese Abwärtsentwicklung sich ange-sichts der gegenwärtigen relativen Ölpreisstabilisierung fortsetzen wird.

(Quelle: Auswärtiges Amt, Juli 2017)

Alle wichtigen Informationen zum saudi-arabischen Außenhandel finden Sie unter GTAI: Wirtschaftsda-ten kompakt – Saudi-Arabien. INFORMATIONEN ZUR GESCHÄFTSABWICKLUNG UND MARKTBEARBEITUNG

Wirtschaftspolitik

Saudi-Arabien betreibt eine liberale Wirtschaftspolitik und versucht die Abhängigkeit von den Ölexpor-ten abzubauen und den Privatsektor zu stärken. Auch im aktuellen Budget wurde die Schwerpunkte Infrastruktur, Bildung und Gesundheit nochmals hervorgehoben. Empfohlene Vertriebswege

Für die Knüpfung von Erstkontakten bieten sich insbesondere Wirtschaftsmissionen und Messebeteili-gungen an. Bei technisch anspruchsvollen Produkten empfiehlt sich eine Präsentation vor Ort.

Da der Groß- und Einzelhandel saudi-arabischen Firmen vorbehalten ist, ist bei vielen Produktgruppen die Bestellung eines lokalen Vertreters sinnvoll. Aufgrund der großen Entfernungen innerhalb des Lan-des ist es - falls die Vertreterfirma nicht über mehrere Niederlassungen verfügt - oft notwendig, mehre-re Regionalvertreter (z.B. für die Westküste, Zentralprovinz, Ostküste) zu bestellen. Bei der Bestellung eines Vertreters sollte mit größter Vorsicht vorgegangen werden, da die Lösung eines Vertretervertra-ges bzw. ein Vertreterwechsel meist mit Problemen und Kosten verbunden ist.

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Lieferungen an staatliche Stellen - mit Ausnahme des Militärbereiches - dürfen ausschließlich über saudi-arabische Vertreterfirmen abgewickelt werden.

Werbung

TV, Zeitungen, Fachzeitschriften, Direct-Mail-Aktionen, Messebeteiligungen. Eine aktuelle Homepage in gutem Englisch sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Die Einschaltung einer Werbeagentur ist empfehlenswert: Al Khaleejiah Advertising & Public Relations Co. Ltd. P.O. Box 22304 Riyadh 11495 Tel. : +966(0)11-4411444 Fax: +966(0)11-4400996 E-Mail: [email protected] Web: www.alkhaleejiah.com Mr. Mohamed Lotfy E-Mail: [email protected] Mobil: +966 5 487 14802 Diese Agentur vertritt die bedeutendsten Tageszeitungen im Lande, wie Asharq Al Awsat (arabisch) oder Arab News (englisch) sowie zahlreiche Magazine und bietet auch Werbeflächen auf riesigen LED Screens an Straßenkreuzungen, Straßenwerbeschilder, Online-Werbung etc. an.

Die Wirkung von sozialen Medien im Königreich darf keinesfalls unterschätzt werden. Saudi-Arabien hat die weltweit höchste Dichte an Twitter-Nutzern – 60 % der Internet-Nutzer im Land kommunizieren über den Microblog. Alleine von 2012 auf 2013 stieg die Nutzeranzahl um beachtliche 45%. Aber nicht nur Twitter, auch Facebook, Instagram und YouTube sind – besonders bei der jugendlichen Bevölke-rung – höchst beliebt. Weitere Agentur: Tihama for Advertising Public Relations and Marketing Research P.O. Box 5455 Jeddah 21422 Tel.: +966(0)2-6511100 Fax: +966(0)2-6512228, 6519990 E-Mail: [email protected] Web: www.tihama.com TV-Werbung ist auch für Produkte ausländischen Ursprungs erlaubt. Die Kosten einer Werbeeinschal-tung im saudi-arabischen Fernsehen belaufen sich im Kanal 1 (Programm in Arabisch) und Kanal 2 (Englisch mit Nachrichten auch in Französisch) in der Hauptsendezeit für ca. 12 bis 18 Sekunden der-zeit auf rund 2.500 EUR. Obwohl Satellitenschüsseln offiziell noch immer verboten sind, wird dieses Verbot nicht strikt verfolgt, daher ist auch die Werbung über ausländische Satellitensender (Orbit, Hot-bird, NileSat, ArabSat etc.), wo auch arabische Programme empfangen werden, interessant. Generell sollten die strikten islamischen Verhaltensregeln, insbesondere bei der Darstellung von Frauen in Wer-besendungen, beachtet werden! Der Rundfunk (Radio) darf keine Werbeprogramme annehmen. Als weitere Möglichkeit bieten sich 'direkt mail' Aktionen an, wobei die Briefe individuell adressiert wer-den sollten. Achtung: Die Verwendung der saudi-arabischen Fahne zu Werbezwecken ist verboten.

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E-Business

E-Business hat sich in Saudi-Arabien bisher noch nicht durchgesetzt. Online-Bestellungen bei lokalen Firmen sind nur in allerseltensten Fällen möglich. Saudis lieben den direkten Kontakt zum Verkäufer und wollen das Produkt vor dem Kauf sehen und anfassen können. Zu „freizügige“ Darstellungen von Personen (wie z.B. auch bei Homepages von Wäschefirmen) führen meist dazu, dass die Seite von der lokalen Zensur blockiert wird. Dies gilt auch für ausländische Web-seiten!

Wichtigste Zeitungen

Tageszeitungen in arabischer Sprache: Al Sharq Al Awsat, veröffentlicht landesweit, panarabisch, sowie in London, Paris, Marseille, Frankfurt, Washington D.C., (landesweite Aufl.170.000), www.aawsat.com Okaz, Jeddah (Aufl.60.000), www.okaz.com.sa Al Medina, Jeddah (Aufl.56.000), www.al-madina.com Al Bilad, Jeddah (Aufl.60.000) Al Jazeera, Arab. Halbinsel, (Aufl.131.000), www.al-jazirah.com Al Riyadh, Riyadh (Aufl.40-90.000), www.alriyadh.com, www.alriyadh.com/en Al Youm, Dammam (Aufl.20-35.000), www.alyaum.com Al Watan, Abha, www.alwatan.com.sa Dar Al Hayat, landesweit, panarabisch (Aufl. 140-170.000), www.daralhayat.com Tageszeitungen in englischer Sprache Arab News, Jeddah und Riyadh (Aufl.50.-100.000), www.arabnews.com Saudi Gazette, Jeddah und Riyadh (Aufl.18.-60.000) Jeddah und Riyadh, www.saudigazette.com.sa Auflage wird von den Herausgebern nicht veröffentlicht (Ausnahme: Al Jazeera), Zahlen schwanken je nach Quelle erheblich bzw. sind Schätzungen. Wöchentliche Wirtschaftsinformationsbulletins MEED, London, www.meed.com Gulf Construction, Bahrain, www.gulfconstructionworldwide.com Trade Arabia, Bahrain, www.TradeArabia.com Gulf Industry, Bahrain, www.gulfindustryonline.com

Wichtigste Messen

Das Angebot an Messen vergrößert sich ständig, internationale Veranstalter drängen seit Kurzem ins Land. Die größten Messen finden in Riyadh und Jeddah statt,wobei sie im internationalen Vergleich immer noch eher überschaubar sind. Zuletzt gibt es auch an der Ostküste, in Dahran, vor allem im pet-rochemischen und Industriebereich ein immer größeres Messeangebot. Riyadh Veranstalter Riyadh Exhibitions Co. Ltd. P.O. Box 56010 Riyadh 11554 Tel.: +966 (0)11 2295604 Fax: +966 (0)11 2295612 E-Mail: [email protected]; [email protected] Web: www.recexpo.com

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Wegen der guten Kontakte zu den Zollbehörden und vor allem der rechtzeitigen Anlieferung (vor Mes-seeröffnung) empfehlen wir die Ausstellungsstücke über den Messespediteur Firma Kanoo einzufüh-ren: Kanoo Exhibition Services, Att.: Exhibition Liaison Officer. P.O. Box 753, 11421 Riyadh, Saudi-Arabien. Tel.: +966 (0)11 4772228/298 DW263, Fax: 2067372, E-Mail: [email protected], [email protected] Web: www.ybakanoo.com, www.kanoogroup.com/kanooexhibitionservice.html Achtung: Exponate müssen nach Messeschluss entweder wieder ins Ausland gebracht oder verzollt werden! Detaillierte Information zur temporären Einfuhr und zum Re-Export sind unter folgendem Link der Saudi Zollbehörde zu finden: Web: www.customs.gov.sa Seit Kurzem veranstaltet auch folgende britische Firma Messen in Riyadh: Alagat Montgomery 9 Manchester Square, London W1U 3PL, UK Tel.: +44 20 7886 3034 Fax: +44 20 70847741 E-Mail: [email protected] Web: www.montgomeryworldwide.com bzw. PO Box 616, Riyadh 11421, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)11 460 2900 E-Mail: [email protected] Web: www.alagat.com.sa Jeddah Veranstalter AL-HARITY Co. for Exhibitions Ltd. P.O. Box 40740 Jeddah 21511 Tel.: +966-2-6546384 Fax: +966-2-6546853 E-Mail: [email protected] Web: www.acexpos.com bzw. Kontaktadresse in Europa: The Glassmill 1 Battersea Bridge Road London SW11 3BG U.K Tel.: +44-207-2284 229 E-Mail: [email protected] Web: www.acexpos.com The Big5 (dmg events) Dubai / VAE Tel.: +971-4-4380 355 Fax: +971-4-4380 356 Web: www.thebig5exhibition.com, www.dmgevents.com

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Dhahran Veranstalter Dhahran International Exhibitions P.O. Box 7519, Dammam 31472 Tel.: +966-3-8591888 Fax: +966-3-8590212, 8590203 E-Mail: [email protected], [email protected] Web: www.diec.com.sa Seit einiger Zeit veranstaltet auch folgende britische Firma Messen in Dhahran/Dammam und Jeddah: BME Global Ltd. 8 Tyers Gate, London SE1 3HX, UK Tel.: +44-207-511 9582 Fax: +44-207-022 1722 E-Mail: [email protected] Web: www.bme-global.com Informationen über vom Freistaat Bayern geförderte Messen finden Sie bei Bayern International www.bayern-international.de. Einen Überblick über Messen weltweit gibt es bei AUMA: www.auma.de.

Normen

Waren müssen den Normen der Saudi Arabian Standard Organization (SASO) oder den – fast de-ckungsgleichen – Gulf Standards entsprechen. Die Einhaltung der Normen ist bei allen Warengruppen mittels des sogenannten Konformitätszeugnisses zu bestätigen, Lebensmittel und Medikamente wer-den beim Import von der Saudi Food and Drug Authoriy (SFDA) geprüft. Europäische und internationale Normen erweitern Absatzmärkte. Normen senken Transaktionskosten und fördern die Zusammenarbeit. Die DIN ist die für die Normungsarbeit zuständige Institution in Deutschland und vertritt die deutschen Interessen in den weltweiten und europäischen Normungsorga-nisationen. Rund um die zentrale Dienstleistung der Normung bietet die DIN, in der Regel über den Beuth Verlag, eine Reihe von Dienstleistungen an, die den Zugang zur Normung und zu Normungsver-fahren, zu den Normen und Norminhalten erleichtern: Kongresse, Tagungen, Lehrgänge, Seminare, Beratung und Auskunft. Kontakt: Deutsches Institut für Normung e. V., Burggrafenstraße 6, 10787 Ber-lin, Tel.: +49(0)30-26010, Fax: +49(0)30-26011231, E-Mail: [email protected] Internet: www.din.de.

Liefer-, Leistungs- und Zahlungsbedingungen

Frei verhandelbar - je nach Vereinbarungen zwischen den Geschäftspartnern.

Zahlungskonditionen

Grundsätzlich unwiderrufliches, bestätigtes Akkreditiv oder Vorauszahlung, um spätere Probleme bei der Zahlung – wie in Saudi durchaus weit verbreitet - zu vermeiden. Dokumenteninkasso empfiehlt sich nur bei sehr gut bekannten Firmen, mit denen langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen und über die zuverlässigen Auskünfte vorliegen. Wechsel sollen nur dann akzeptiert werden, wenn diese von der Hausbank des Importeurs garantiert werden. Generell ist von Wechsel eher abzuraten, da dies in Sau-di-Arabien nicht wirklich üblich ist.

Bonitätsauskünfte

Diese können vor der AHK Saudi-Arabien von einer lokalen Auskunftei beschafft werden. Eine Normal-auskunft kostet 90 Euro (1 bis 2 Wochen), eine Eilauskunft („Urgent“) 115 Euro (drei Tage) und eine Expressauskunft 135 Euro (48 Stunden). Wir müssen darauf hinweisen, dass solche Bonitätsauskünfte zuweilen auch wenig aussagekräftig sein können und Angaben teilweise auf Eigenauskünfte der Fir-men basieren. Im Regelfall werden die Bonitätsauskünfte aber von der OeKB für Exportversicherungs-zwecke anerkannt. Bankauskünfte sind nicht erhältlich.

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Forderungseintreibung

Die Eintreibung von Forderungen ist kostenaufwendig und langwierig, da bei Handelsstreitigkeiten u.a. auch islamisches (Sharia-) Recht angewendet wird und komplizierte Verfahrensordnungen bestehen. Ausländische Gerichtsurteile können in Saudi-Arabien nicht vollstreckt werden. Saudi-arabische Anwäl-te verlangen bei Eintreibungsfällen Beraterhonorare von durchschnittlich 750,- SAR bis 1.800,- SAR pro Stunde. Das Rechtsanwaltshonorar ist auch im Falle des Obsiegens vom Kläger zu tragen. Einige Anwaltsbüros akzeptieren nunmehr auch Erfolgshonorare, welche sich im Rahmen von 10 bis 30% des eingetriebenen Betrages bewegen. Ein außergerichtlicher Vergleich ist in vielen Fällen empfehlens-wert. Die gerichtliche Eintreibung von Forderungen erscheint derzeit aufgrund der Schwierigkeit und Dauer des Gerichtsverfahrens sowie der Höhe der Rechtsanwaltskosten erst ab einer Höhe von ca. 100.000,- EUR wirtschaftlich vertretbar. Doch selbst eine Verurteilung des Schuldners garantiert noch lange nicht die tatsächliche Zahlung an den – ausländischen – Gläubiger! Diese Situation sollte am besten schon im Voraus durch gesicherte Zahlungsweise vermieden werden. Eine risikofreie, aber leider auch ohne Erfolgsgarantie mögliche Alternative bieten lizensierte Inkasso-büros. Wie zum Beispiel: Skotgroup P.O.Box 84581, Riyadh 11681 Tel.: +966 1 200 5222 Fax: +966 1 456 8881 E-Mail: [email protected] Ansprechpartnerin: Mrs. Razan Al Rawashda, Lawyer Diese Unternehmen agieren auf der Basis, keine Gebühren zu verlangen, wenn kein Inkasso vom Schuldner erfolgte. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien verfügt über aktuelle Listen dieser Inkassobüros.

Preiserstellung

In USD oder EUR, CIF Jeddah, Dammam oder Dry Port Riyadh, wird allgemein anerkannt.

Regierungsaufträge

Ausländische Firmen und Subunternehmer mit temporärer - d.h. auf die Laufzeit des Auftrages be-schränkter - Lizenz, die sich um Regierungsaufträge bewerben, haben folgende Unterlagen beizubrin-gen: - Bestätigung der Bank über die Finanzlage der Firma. - Eine Referenzliste über bisher durchgeführte Aufträge, insbesondere in Saudi-Arabien, mit Zerti-

fikaten über deren Fertigstellung ('Certificate of Completion'). - Eine Aufstellung über die Durchführung ähnlicher Projekte. Diese Erklärung muss von der Han-

delskammer am Sitz der Firma beglaubigt sein. - Von einer anerkannten Buchführungsfirma beglaubigte Bilanzen der letzten zwei Jahre.

Bank- und Finanzwesen

Saudi-Arabien verfügt über zahlreiche, solide lokale Banken. Zur Kontoeröffnung ist eine lokale Aufenthaltsgenehmigung erforderlich. Geschäftsbanken

Zentralbank Saudi-Arabian Monetary Agency (SAMA) - www.sama.gov.sa Handelsbanken The National Commercial Bank (NCB) - www.alahli.com

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Im Arabischen auch bekannt als Al Ahli Bank; größte Bank im arabischen Raum. Al Bank Al Saudi Al Hollandi - www.shb.com.sa Erste in Saudi-Arabien gegründete Bank (1926) und ehemals in der Funktion der National-bank. Al Bank Al Saudi Al Fransi - www.alfransi.com.sa SABB (ehemals The Saudi British Bank) - www.sabb.com Zu 40% im Besitz der HSBC. SAMBA Financial Group (ehemals Saudi American Bank) - www.samba.com Saudi Investment Bank - www.saib.com.sa Al Rajhi Bank - www.alrajhibank.com.sa Größte “Islamic Bank” (=Sharia‘a konform) weltweit. Riyad Bank - www.riyadbank.com Deutsche Securities Saudi Arabia LLC incorporated - www.db.com/mena/index.htm Niederlassung der Deutschen Bank seit 2008. Arab National Bank (ANB) - www.anb.com.sa Spezialisierte Banken Islamic Development Bank - www.isdb.org Auf die Entwicklung ärmerer Länder der arabischen Welt fokussiert. The Arab Investment Co. - www.taic.com Arabische Investmentprojekte in arabische Ressourcen in verschiedenen wirtschaftlichen Sektoren. Arab Petroleum Investment Corp. (APICORP) - www.apicorp-arabia.com Wurde 1975 von den 10 Mitgliedsländern der arabischen erdölexportierenden Länder (AO-PEC) gegründet, Sitz in Dammam. Spezialisiert auf Firmen und Investitionen mit Erdöl- und Erdgasbezug. Saudi-Arabian Agriculture Bank - http://www.mof.gov.sa/English/Pages/saudiagriculture.aspx Finanzierung und Kredite am Agrarsektor.

Verkehr, Transport, Logistik

Saudi-Arabien verfügt über ein recht gut ausgebautes Straßenverkehrsnetz, insbesondere zwischen den größeren Städten. Der Transport zwischen den Städten erfolgt bisher fast ausschließlich mit Lkw aufgrund von billigem Sprit, billigen Arbeitskräften und günstigen Kfz-Preisen mangels Steuern. Auf den Straßen gilt Rechtsverkehr. Verkehrs- und Hinweisschilder sind meist in Arabisch gehalten (nur auf den Hauptstrecken in und zu den Großstädten gibt es teilweise Angaben in Englisch) und Entfernun-gen werden in Kilometern angegeben. Das Benzin wird in Litern verkauft und ist ausgesprochen billig (umgerechnet unter EUR 0,10 für 1 Liter Normalbenzin, ca. EUR 0,05 für Diesel). Öffentliche Ver-kehrsmittel sind de facto nicht vorhanden, vor allem innerstädtisch. Die Fahrweise ist sehr chaotisch bis gefährlich (Saudi-Arabien hat eine der höchsten Todesraten per Einwohner im Straßenverkehr – welt-weit! Grund: Das Ambulanzsystem ist sehr schlecht ausgebaut und es gibt keinerlei erste-Hilfe-Kenntnisse in der Bevölkerung.)

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Bei Geschäftsreisen sollte man im Falle einer Buchung eines Mietwagens unbedingt auch einen Fahrer in Anspruch nehmen – schon aus rechtlichen Gründen, da bei einem Verkehrsunfall mit Schwerverletz-ten oder gar Toten alle Beteiligten (unabhängig von der Schuldfrage) im Gefängnis landen! Die Eisenbahn befindet sich im Ausbau. Bisher sind nur Dammam mit Riyadh verbunden, doch schon bald soll die Verbindung weiter nach Jeddah möglich sein, sowie einige Nord-Sued-Routen (zu der bereits kürzlich fertiggestellten Anbindung der Bauxitminen nahe der irakischen Grenze) fertiggestellt werden. Die Seehäfen Jeddah und Dammam sind die wichtigsten Handelspunkte im Königreich, 65% aller Gü-ter werden per Schiff nach Saudi-Arabien gebracht. Über Land erfolgen 18% der Importe, vor allem über die Grenzen zu den VAE und Bahrain. Per Luftfracht erreichen 17% der Waren ihren Bestim-mungsort. Die wichtigsten Flughäfen sind Jeddah und Riyadh. KORRUPTION – EIN VERMEIDBARES UND GEFÄHRLICHES ÜBEL Korruption ist kein Kavaliersdelikt oder ein „notwendiges Übel“ im Geschäftsleben, sondern kann straf-rechtlich relevante Tatbestände erfüllen. Das gesetzliche Umfeld hat sich in letzter Zeit deutlich ver-schärft.

Aufgrund der OECD- und UN-Konventionen gegen Korruption, des EU-Bestechungsgesetzes und des deutschen Gesetzes zur Bekämpfung internationaler Bestechung (IntBestG) ist Korrup-tion in Deutschland strafrechtlich verfolgbar, auch wenn sie im Ausland begangen wurde.

Bestechungshandlungen können mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder einer Geld-strafe geahndet werden, in besonders schweren Fällen droht sogar eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren.

Darüber hinaus drohen steuerliche Nachforderungen. Ihre Exportversicherung erlischt, wenn das Geschäft durch Korruption zustande kam.

Deshalb sollten Sie folgendes beachten:

Entwerfen Sie eine Antikorruptionspolitik für Ihr Unternehmen und schulen Sie Ihre in- und aus-ländischen Mitarbeiter und Vertreter darin.

Informieren Sie alle Ihre Geschäftspartner über Ihre Antikorruptionspolitik. Bei Vertreter- und Beraterhonoraren etc. wird auf die Branchenüblichkeit abgestellt. Sollten sie

unverhältnismäßig hoch sein, können darin versteckte Bestechungsgelder vermutet werden. Auch bei Geschenken und sonstigen Zuwendungen ist Vorsicht geboten.

STEUERN UND ZOLL

Steuern und Abgaben

Die Steuerbelastung ist eher gering bzw. in vielen Bereichen sind Steuern erst gar nicht vorhanden.

Unternehmensbesteuerung

Eine Körperschaftssteuer („Corporate Income Tax“) in Höhe von 20 % bezahlt der ausländische Part-ner einer Kapitalgesellschaft für seinen Anteil an einem saudischen Unternehmen. Die gleiche Rege-lung trifft einen in Saudi-Arabien aufhältigen Nicht-Saudi, der im Königreich Geschäfte betreibt, genau-so wie eine nichtaufhältige natürliche Person, die in Saudi-Arabien im Wege einer lokalen Firma Ge-schäfte tätigt oder eine Betriebsstätte begründet (z.B. eine Niederlassung, Baustellen, Warenlager, Montageplätze; nicht umfasst ist jedoch die Bestellung eines Handelsvertreters).

Dienstleistungen (wie Montagearbeiten, auch wenn über eine lokale Montagefirma abgewickelt) und Warenwert/Lieferumfang sollten auf der Rechnung getrennt angeführt werden, um einer meist viel hö-heren Schätzung durch die Steuerbehörde zu entgehen. Achtung: Unterfakturierung (wie manchmal

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vom Kunden gewünscht) um eventuell bei Zollgebühren zu sparen, ist hier kontraproduktiv und führt eventuell zu höheren Steuern, da sich dadurch der Dienstleistungsgrad erhöht. Für sämtliche Zahlungen die aus Saudi-Arabien an natürliche oder juristische Personen im Ausland ergehen, hat der Auftraggeber in Saudi-Arabien an die Steuerbehörden eine Quellensteuer (Withhol-ding Tax) abzuführen. Diese Steuer ist zwingend – es empfiehlt sich dringend, den anwendbaren Steuersatz in Ihre Kalkulation aufzunehmen.

Die Steuersätze betragen:

Kredite (Zinsen) 5 % Mieten 5 % Flugtickets, Luft/Seefracht 5 % Beratungsdienstleistungen 5 % Internationale Telekommunikations-dienstleistungen

5 %

Dividenden 5 % Versicherung & Rückversicherungs-prämien

5 %

Lizenz / Patentgebühr 15 % Lizenzgebühren an die Mut-ter/Tochtergesellschaft. Inkl. für Bera-tungsleistungen und internationale Telekommunikationsleistungen

15 %

Management fees 20 % Jegliche anderwärtige Zahlung für eine Dienstleistung

15 %

Umsatzsteuer

Eine Umsatzsteuer wird in Saudi-Arabien nicht erhoben, daher gibt es auch keine USt.Id.-Nummern. Reverse Charge System

Nicht anwendbar.

Verbrauchssteuer

Verbrauchssteuer wird in Saudi-Arabien nicht erhoben.

Vorsteuerabzug

Nicht anwendbar.

Vergütungsverfahren

Nicht anwendbar.

Vorsteuererstattung / Rechnungslegung

Nicht anwendbar.

Einkommensteuer

Eine Einkommensteuer für Arbeitnehmer wird in Saudi-Arabien nicht erhoben. Selbstständige Einzel-personen und Freiberufler in Saudi-Arabien (Architekten, Rechtsberatung, Ingenieurleistungen etc.) fallen unter den Punkt Unternehmensbesteuerung.

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Zakat

Der Zakat ist eine religiös begründete Einkommens- und Vermögenssteuer und gilt für saudi-arabische Einzelpersonen, saudi-arabischen Gesellschaften und saudi-arabische Beteiligungen an in Saudi-Arabien gegründeten Joint-Venture-Gesellschaften (jedoch nicht für den ausländischen Partner!). 2,5 % seines Vermögens muss jeder Moslem zur Unterstützung der finanziell schlechter gestellten Glau-bensbrüder entrichten. Grundlage der Berechnung ist allerdings meist nicht das Vermögen im eigentli-chen Sinn, sondern das Eigenkapital plus Darlehen und Rückstellungen abzüglich Investitionen sowie fester Anlagen.

Zoll und Außenhandelsregime

Grundsätzlich liberales Importregime. Die Einfuhren erfolgen normalerweise genehmigungsfrei durch registrierte Importeure oder Behörden. Importkontingente gibt es nicht.

Importbestimmungen

Im Allgemeinen gibt es keine besonderen Beschränkungen. Allerdings müssen die Einhaltung der sau-di-arabischen Normen gegeben sein und Lebensmittel und Medikamente einer Genehmigung bei der Saudi Food and Drug Authority unterliegen. Die Einfuhr von Schweinefleisch und sämtlichen Produk-ten, die Teile vom Schwein enthalten (Lebensmittel, Leder etc.), sowie Alkohol und sämtlichen Produk-ten, die Alkohol auch in geringsten Mengen enthalten (Getränke, Lebensmittel, Bonboniere, Medika-mente etc.) als auch Zeitschriften und Broschüren mit – nach strikt islamischen Maßstäben – zu freizü-gigen Darstellungen von Personen ist streng verboten. Waren mit Herkunfts- oder Ursprungsland Israel dürfen nicht importiert werden.

Zollbestimmungen

Der Zolltarif ist nach dem Schema des Rates für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Zollwesens (Brüsseler Nomenklatur) aufgebaut. Saudi-Arabien ist Vertragspartei der Konvention über das 'Harmo-nisierte System', welches am 01.01.1991 in Kraft trat. Dem Carnet-TIR-Verfahren ist Saudi-Arabien nicht beigetreten. Die für 01.01.2003 vorgesehene Realisierung der GCC Zollunion mit einem einheitlichen Außenzoll von 5 % ist im Königreich nicht voll in Kraft getreten, da nach wie vor lokal erzeugte Waren mit 12 % oder sogar 20 % Zoll geschützt werden. Ein Importzoll von 5 % und teilweise 12 % wird für fast alle Waren der industriellen Produktion erhoben. Ausgenommen davon sind jedoch Produkte, welche in ausrei-chender Menge und vergleichbarer Qualität im Lande hergestellt werden und einem Zollsatz von 20 % (z.B. Süßwaren, Toilettenpapier, Papiertaschentücher, Verpackungsmaterial aus Papier und Karton, Trockenzellenbatterien, Fliesen, Zement, Aluminiumwaren, Möbel, Baumaterial, Kabel, Schmieröle) unterliegen. Berechnungsgrundlage ist der cif-Wert der Ware. Für die Einfuhr von Waren bestimmter Zolltarifpositionen, wie z.B. Grundnahrungsmittel, industrielle Rohstoffe, Investitionsgüter oder medizinische Geräte, wird Zollfreiheit gewährt. Die Webseite der Saudi Zollbehörde mit Zolltariflisten ist unter www.customs.gov.sa/ zu finden Die Zollbehörde überprüft stichprobenartig die auf den Verschiffungsdokumenten angeführten Waren-preise auf ihre Korrektheit. Anlass für diese Maßnahme waren immer häufiger auftretende Unterfaktu-rierungen zwecks Zollersparnis. Importe aus den anderen Mitgliedsstaaten des Golfkooperationsrates (GCC; d.s. Kuwait, VAE, Oman, Bahrain und Katar) sind grundsätzlich zollfrei – nachdem diese am ersten Eintrittszollhafen in den GCC-Raum verzollt wurden – und können dann frei innerhalb des GCC-Raums bewegt werden. Zollfreiheit besteht auch generell für all jene Waren, die in den GCC-Mitgliedsstaaten - außerhalb von allfällig bestehenden Zollfreizonen – erzeugt wurden. Diese werden wie nationale Produkte behandelt.

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Prinzipiell sind hieran keine Bedingungen mehr geknüpft, allerdings wird inoffiziell gerne noch folgende bereits aufgehobene Regelung angewandt: • Die Wertschöpfung im Ursprungsland muss mindestens 40 % betragen • Die Herstellerfirma muss sich zu mindestens 51 % im Eigentum eines GCC Staatsbürgers befinden Selbst bei der hier zuständigen GCC Zentrale in Riyadh erhält man nur sehr schwammige Auskünfte über die Auslegung. Die Zollfreiheit ist in diesem Fall bei der GCC-Zentrale in Riyadh mit den dafür vorgesehenen Formula-ren zu beantragen und gilt dann in allen GCC-Mitgliedsländern. Sonstige Kosten bei der Einfuhr (die aber im Normalfall vom Importeur zu tragen sind): Sogenannte 'Harbour- and Service Charges' in Höhe von 10 % des Zollbetrages. Nach 14 Tagen im Zoll fällt auch eine Liegegebühr („demurrage charges“) an.

Muster

Im Allgemeinen können Mustersendungen ohne Geschäftswert zollfrei eingeführt werden. Bei Medika-mentenmustern ist die Aufschrift 'Arzneimittel-Verkauf untersagt' (in Arabisch) Voraussetzung für die Zollbefreiung. Genehmigung vom Ministry of Health im Wege der Saudi Food and Drug Authority durch die saudi-arabische Firma ist notwendig zur Vorlage beim Zoll. Muster, die nur zu Angebotszwecken oder für Messeteilnahmen eingeführt und anschließend wieder in das Ursprungsland zurückgesandt werden, können gegen Hinterlegung einer Zollgarantie durch den Importeur zollfrei importiert werden. Die Wiederausfuhrfrist beträgt sechs Monate mit Verlängerungs-möglichkeit. Dieses Verfahren ist jedoch sehr umständlich (ein bis drei Monate Bearbeitungszeit) und nicht wirklich empfehlenswert. Aufgrund der relativ geringen Einfuhrzoll-Belastung von meist 5% werden Muster besser auf regulärem Weg importiert, um das umständliche Zollgarantie-Verfahren zu vermeiden. Der lokale Verkauf bzw. die Zurücklassung von Mustern ist dadurch möglich. Die Dauer der Zollabwicklung beträgt 1 - 2 Arbeitsta-ge, die Einschaltung eines Zollagenten ist notwendig. Folgender Messespediteur ist auch auf temporäre Importe spezialisiert: Kanoo Exhibition Services, Att.: Exhibition Liaison Officer. P.O. Box 753, 11421 Riyadh, Saudi-Arabien. Tel.: 4772228/298 DW263, Fax 2067372, E-Mail: [email protected], [email protected], Web: www.ybakanoo.com, www.kanoogroup.com/kanooexhibitionservice.html Anlässlich von Geschäftsreisen sollte, bedingt durch die Dauer der Importabwicklung, der Versand der Muster so frühzeitig erfolgen, dass deren Eintreffen in Saudi-Arabien etwa eine Woche vor der Ankunft des Geschäftsreisenden gesichert ist.

Geschenke

Grundsätzlich müssen alle Waren verzollt werden, deren Wert SAR 3.000,- übersteigt. Für Geschenk-sendungen wird keine Zollbefreiung gewährt. In der Praxis kommt diese Regelung aber kaum zur An-wendung, solange die Geschenke sich im üblichen Rahmen bewegen. Hingegen kommt es immer wie-der vor, dass Schokolade und Bonbonieren vom Zöllner beschlagnahmt werden und eine Geldstrafe zu zahlen ist – in der Annahme, dass Schokolade aus Europa grundsätzlich Alkohol enthält.

Vorschriften für Versand per Post

Begleitpapiere wie bei Frachtsendungen erforderlich, Höchstgewicht 20 kg, 1 internationale Paketkarte, 2 Zollinhaltserklärungen (Englisch oder Arabisch). Allerdings ist das lokale Postsystem nicht sehr zu-verlässig, ein Versand mittels internationaler Kurierdienste (z.B. DHL, UPS, TNT etc.) ist vorzuziehen.

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Verpackungsvorschriften, Ursprungsbezeichnung

Die Verpackung muss für die klimatischen Verhältnisse in Saudi-Arabien (Hitze, Feuchtigkeit) geeignet und im Hinblick auf die oft unsachgemäße Behandlung der Ware beim Transport und bei der Lagerung besonders widerstandsfähig sein. Hinweise auf vorsichtige Behandlung sind auf den Packstücken zweckmäßigerweise auch in arabischer Sprache anzubringen. Zeitungspapier darf als Verpackungs-material nicht verwendet werden. Heu und Stroh sind zulässig. Außer der üblichen Markierung ist auf allen Packstücken das Ursprungsland anzugeben. Die Markie-rung der Kolli muss unbedingt mit der in den Versandpapieren angegebenen Markierung übereinstim-men. Das Gewicht muss in brutto und netto kg pro Kolli angegeben werden. Des Weiteren wird emp-fohlen, die genaue Adresse und Telefonnummer des Empfängers auf jedem Packstück anzugeben. Es muss grundsätzlich auf allen Waren das Ursprungsland und der Name des Herstellers in einer Be-schriftung, die nicht entfernt werden kann, erfolgen. Bei Kleinteilen wie Schrauben, Ersatzteilen etc. ist dies nicht erforderlich. In diesen Fällen genügt es, wenn auf der Verpackung das Ursprungsland ange-geben ist. Einzelhandelspackungen und Waren, die einzeln verkauft werden, müssen auf jeder Einheit die Ursprungsbezeichnung "Made in..." (Aufdruck, nicht entfernbares Etikett) aufweisen. Eine Ur-sprungsbezeichnung „EU“ genügt nicht, es muss ein bestimmtes Ursprungsland angegeben werden. Bei Bekleidung müssen das Etikett mit der Ursprungsangabe sowie die Pflegekennzeichnung einge-näht sein. Die Angabe des Ursprungslandes auf dem Überkarton genügt nicht. Kreuzförmige Zeichen dürfen bei der Etikettierung nicht verwendet werden. Allen importierten Maschi-nen, Geräten, Werkzeugen und Instrumenten muss eine Gebrauchsanweisung in arabischer Sprache beigefügt sein. Aufgrund einer Wiederverlautbarung der Etikettierungsvorschriften Anfang 2009 wird deren Einhaltung zurzeit strikt gehandhabt.

Begleitpapiere

Handelsrechnung - Mindestens 3-fach, wenn nicht im L/C anders vorgeschrieben, in englischer Sprache, firmenmä-

ßige Fertigung; - Bestätigung durch die zuständige Wirtschaftskammer. Wie bei der Zollbehörde in Riyadh in Er-

fahrung gebracht werden konnte, wird nunmehr auf die Legalisierung der Handelsrechnung und der „Appended Declaration to the Bill of Lading“ (siehe Konnossemente) durch die saudi-arabische Botschaft in Berlin verzichtet.

- Die Rechnung muss gemäß Regelung der Zolldirektion vom 18.05.1996 den Typ, das Modell und

die genaue Zusammensetzung des Produktes enthalten. Wenn die Rechnung diese detaillierten Angaben nicht enthält, kann die Ware zurückgewiesen werden (Beispiele: die Rechnung für ein Gerät müsste daher den Typ, die Nummer, das Modell, die Marke, die Größe etc. enthalten. Bei Lebensmitteln müssen die Ingredienzen angegeben werden. Bei Textilien die genaue Zusam-mensetzung wie z.B. Baumwolle, Polyester etc. und deren Anteile, ebenfalls die Art der Naht so-wie Webart).

- Des Weiteren hat die Rechnung die Markierung, Anzahl und Art der Packstücke, Brutto- und Net-

togewicht, Ursprungsland, Versandart (Name des Schiffes) sowie den FOB und CIF-Wert zu ent-halten. Boykott-Klauseln wie die so genannte Israel-Klausel sind nach dem deutschen Außenwirt-schaftsrecht verboten.

- Des Weiteren müssen in den Handelsfakturen laut Erlass des Finanzministeriums vom

30.08.1988 neben der Angabe des CIF-Warenwertes auch die Höhe der Fracht- und Versiche-rungskosten betragsmäßig getrennt ausgewiesen werden. Bei der Zollabfertigung müssen Origi-

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nalrechnung der Frachtgesellschaft für die Frachtgebühren und die Originalrechnung der Versi-cherungsgesellschaft für die Versicherungsprämie vorgelegt werden. Bei Verstoß gegen diese Formvorschriften bzw. nicht zeitgerechtem Nachreichen der entsprechenden Originaldokumente werden die CIF - Preisangaben als "FOB" betrachtet, und die Zollabgaben aufgrund einer um an-teilige (geschätzte) Fracht- und Versicherungskosten erhöhten Berechnungsgrundlage festge-setzt.

Ursprungszeugnis - Mindestens 2-fach. Bei Waren mit deutschem Ursprung muss das Ursprungszeugnis von der ört-

lich zuständigen deutschen IHK beglaubigt werden. - Handelt es sich um Waren nicht-deutschen Ursprungs, ist das Ursprungszeugnis des Erzeuger-

landes beizubringen. Transitursprungszeugnisse werden nur unter bestimmten Voraussetzungen anerkannt. Setzt sich die Lieferung aus Waren von zwei oder mehreren Ursprungsländern zu-sammen, ist dem Ursprungszeugnis das Formular 'Appended Declaration to Certificate of Origin' beizufügen, welches die prozentuelle Aufgliederung nach Ursprungsländern angibt (erhältlich bei der saudi-arabischen Botschaft).

- Ein EU-Ursprungszeugnis muss auch das EU-Mitgliedsland und den Namen des Herstellers ent-

halten. Der bloße Hinweis im Ursprungszeugnis "Made in EU" genügt offiziell nicht und führt zur Zurückweisung der Ware.

- Das Certificate of Origin kann auch in dem Land ausgestellt werden, von dem die Ware physisch

exportiert wird, sofern das Land des Herstellers angegeben wird. Die Ware muss aber entweder weiter bearbeitet oder zumindest neu verpackt worden sein.

- Hersteller-Erklärung: Soferne eine besondere Hersteller-Erklärung gefordert wird, ist auf dem

Firmenpapier unter Bezugnahme auf die Handelsrechnung zu erklären, von wem die Ware her-gestellt worden ist.

Konnossemente Voller Satz reiner Bordkonnossemente, eine Legalisierung ist nicht erforderlich; Order-Konnossemente sind zugelassen, jedoch mit Angabe einer Notify-Adresse. Reedereibestätigung Sofern im Akkreditiv von der saudischen Bank vorgeschrieben, ist eine Erklärung ('Appended Declara-tion to the Bill of Lading') beizufügen, wo das Schiff registriert ist und welche Häfen es anläuft. Die Erklärung wird in der Regel von der Agentur der Reederei in Deutschland zur Verfügung gestellt. Schiffe, die älter als fünfzehn Jahre sind, dürfen in saudi-arabischen Häfen nicht mehr entladen werden (Ausnahme: es wird eine Bescheinigung beigebracht, dass das Schiff den modernen Anforderungen entspricht und über taugliche Schiffsentladegeräte verfügt.) Luftfrachtbrief/Erklärung der Fluggesellschaft Bei Versand auf dem Luftwege ist ein entsprechender Luftfrachtbrief erforderlich. Versicherungspolice 2-fach (bei CIF-Verträgen). Falls der Importeur eine konsularische Legalisierung der Versicherungspo-lice fordert, ist eine Erklärung der Versicherungsgesellschaft ('Appended Declaration to Insurance Po-licy') vorzulegen. Packlisten Englischsprachige Packlisten mit genauer Angabe über Markierung, Nummer, Maße, Gewicht und In-halt der einzelnen Packstücke sollten zweckmäßigerweise beigefügt werden.

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W I C H T I G ! Die Dokumente müssen als Empfänger der Ware immer eine Firma in Saudi-Arabien, die im Handels-register registriert ist, ausweisen (und nicht nur die ausländische Firma, die vom saudi-arabischen Un-ternehmen vertreten wird). In der Vergangenheit haben manche saudi-arabische Banken die Beibringung weiterer, von der saudi-arabischen Botschaft zu legalisierender Dokumente verlangt (z.B. Bestätigung über spezifikationsge-treue Lieferung), deren Beglaubigung die saudi-arabische Botschaft in Berlin jedoch verweigerte. Es empfiehlt sich daher, vor Akkreditiv-Eröffnung seitens des Kunden, diesem und seiner Bank die über die üblichen Dokumente hinausgehenden Zertifikate abzuklären. Die Versandpapiere, insbesondere Handelsrechnung, Ursprungszeugnis und Konnossement, sollten zeitgerecht vor dem Einlaufen des Schiffes sowohl beim Kunden als auch beim Schifffahrtsagenten eintreffen. Abänderung von Verschiffungsdokumenten Bei zollpflichtiger Handelsware kann eine Abänderung erfolgen, wenn diese von einer autorisierten Stelle, wie z.B. Exportfirma, Reederei, Spedition, erfolgt und von dieser mit Stempel und Unterschrift versehen wird. Ein Verbot der Abänderung besteht nur bei zollbefreiten Waren. Konformitätszeugnis ('Certificate of Conformity') Für die Einfuhr fast aller Waren, mit Ausnahme von Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten, muss den Versanddokumenten ein "Certificate of Conformity" im Original beigeschlossen sein, welches bestätigt, dass die Ware den in Saudi-Arabien geltenden Normen bzw. Qualitätsvorschriften entspricht. Aufgrund dieses Zertifikats sind bei der Einfuhr in Saudi-Arabien Qualitätskontrollen - mit Ausnahme von Stichproben - nicht mehr erforderlich. Eine genaue Auflistung, für welche Waren dieses Zertifikat benötigt wird, liegt zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Reports leider nicht vor; auf jeden Fall ist es aber für alle elektrischen/elektronischen Waren erforderlich – unbedingt mit dem Importeur abklären! CoCs werden von akkreditierten Prüf- und Inspektionsgesellschaften ausgestellt. Das Zertifikat muss folgenden Wortlaut enthalten:

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Sonstige Begleitpapiere - Gesundheitszeugnis Für lebende Tiere und Erzeugnisse aus rohem Haar (z.B. Rasierpinsel), Fleischprodukte, Obst und Gemüse, menschliches Blut. - Dioxinfreiheitszertifikat Ist bis auf weiteres für all jene Produkte, die in Deutschland hergestellt werden, erforderlich, wenn die-se auch auf der ‚Blacklist’ für belgische Produkte angeführt sind, wie z.B. Geflügelfleisch und Produkte daraus, Eier und Produkte, die Ei enthalten, Milch und Milchprodukte, alle Arten von Schokolade, Rind-fleisch und Kalbfleisch sowie Produkte daraus. Das Dioxinfreiheitszeugnis muss von der zuständigen deutschen Behörde und der saudischen Botschaft legalisiert werden. - Freiverkaufszertifikat (Gentechnische Veränderungen) Die Einfuhr von gentechnisch veränderten tierischen Lebensmitteln ist mit Wirkung November 2001 verboten. Gentechnisch veränderte pflanzliche Lebensmittel benötigen ein Freiverkaufszertifikat (Certi-

Conformity Certificate for the Goods exported to the Kingdom of Saudi Arabia

Certificate No.: Date of issue: We (Name des Prüflabors) testify that the description of the goods stated below accord-ing to the attached invoice and which is exported from Austria have been subjected to laboratory tests and proven to be in compliance with the approved standards in the King-dom of Saudi Arabia.

Name & address of manufacturer:

Name & address of exporter:

Name & address of importer:

Invoice No. & date:

Port of loading:

Port of arrival:

Means of shipment:

Country of origin:

Item name & description Packaging Quantity Item No.

Name: Signature: Date: Official Stamp:

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ficate of Free Sale) bzw. ein Gesundheitszeugnis, ausgestellt vom Gesundheits- oder Landwirt-schaftsministerium und legalisiert vom BMeiA und der saudi-arabischen Botschaft. - Desinfektionszeugnis für gebrauchte Kleidung - Analysenzertifikat für Nahrungsmittel, Getränke, Parfums, Rasierwasser, Lotionen (Anfang 1982 wurden Normen für den Parfumölgehalt und Alkoholanteil erlassen) - Zulassungszeugnis (Certificate of Free Sale) des Exportlandes für pharmazeutische Produkte und Medikamente, welche zur Registrierung in Saudi-Arabien angemeldet werden - Gütezertifikat für Baustahl - Pflanzenschutzzeugnis für Holz - Schlachtzertifikat (Halal-/Slaughter Certificate) für Fleisch und Geflügel, sowie deren Produkte, zur Bestätigung, dass die Schlachtung nach islami-schem Ritus erfolgt ist. Seit dem 7. Mai 1997 werden vom Zoll nur Kühl- und Gefrierfleischimporte nach Saudi-Arabien akzep-tiert, die direkt aus dem Ursprungsland stammen (also nicht über Drittländer). Ein Zertifikat über die Eignung des Fleisches für den menschlichen Genuss muss beigelegt werden. Besondere Bestimmungen Pharmazeutika Nur die bei der Saudi Food and Drug Authority (durch den lokalen Importeur) registrierten Medikamen-te dürfen importiert werden. Veterinärmedizinische Produkte Dürfen nur importiert werden, wenn diese beim Landwirtschaftsministerium registriert sind. Kraftfahrzeuge Begleitpapiere müssen vollständige Angaben über alle technischen Daten in beglaubigter arabischer Übersetzung, legalisiert von der saudi-arabischen Botschaft des Ausfuhrlandes, umfassen. Verpackte Lebensmittel Es gibt besondere Etikettierungsvorschriften mit Angabe des Produktions- und Ablaufdatums. Die Ver-wendung von Aufklebern mit den landesüblichen (ausländischen) Angaben auf Etiketten ist offiziell nicht zugelassen. Kodierung Bei Produktions- und Ablaufdaten können wahlweise, z.B. beim Jahr 2008, 2 Ziffern „08“ oder 4 Ziffern „2008“ verwendet werden.

Restriktionen

Ein Einfuhrverbot besteht u.a. für folgende Waren: Alkoholische Getränke, Schweinefleisch, Glücks-spiele, pornographische Artikel, Statuen und Abbildungen von Menschen bzw. von 'Geschöpfen mit Seele', Waren mit christlichen Symbolen, Waren mit Bildern der königlichen Familie oder mit saudi-arabischem Staatswappen, Erzeugnisse von Firmen, welche in der Boykottliste der Arabischen Liga

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enthalten sind, Waren mit Herkunfts- oder Ursprungsland Israel. Des Weiteren existieren Sonderbe-stimmungen. Schmuggel und Handel mit Drogen wird mit dem Tod bestraft! Containerversand Es werden von den saudi-arabischen Hafenbehörden Container, die nachstehende Güter beinhalten, nicht akzeptiert. Die Waren sind daher nach konventioneller Weise zu verschiffen, möglichst in palet-tierter Form: - Bau- und Sperrholz - Stahlkonstruktionen - Autos Folgende Warenkategorien können in Containern zum Versand gebracht werden, wenn sie palettiert oder so verpackt sind, dass sie mit Gabelstaplern gehandhabt werden können: - Baumaterialien inklusive Sanitärwaren und Fliesen - Güter in Säcken und Trommeln - schwere Maschinen und Ausrüstungen mit einem Gewicht von weniger als 2000 kg Stahlkonstruktionen, Schwermaschinen und Ausrüstungen, die das Gewichtslimit von 2000 kg über-schreiten, können jedoch in 'Opentop-Container', auf Plattformen oder offenen Anhängern verschifft werden, sofern sie vereint, gebündelt oder mit Einhängevorrichtung versehen sind, sodass sie jederzeit mechanisch herausgehoben werden können. Zurzeit werden Getränke (auch in Dosen) nur noch vom Zoll akzeptiert, wenn diese in Kühlcontainern transportiert werden! Inspektion Seehafen Jeddah Aufgrund der Wiederverlautbarung einer bereits seit langem bestehenden Anweisung der Hafenbehör-de werden nunmehr durchwegs alle für Saudi-Arabien bestimmten Container nach Ankunft im Seeha-fen Jeddah (Islamic Port of Jeddah) geöffnet und ausgeladen. Nach Auspacken, Inspektion und (oft nicht besonders sorgfältigem) Einpacken der Ware wird diese wieder in den Containern verstaut. Bei diesem Vorgang kommt es häufig zu Beschädigungen der Waren und es ist daher auf entspre-chende Verpackung (evtl. auf Paletten) besonderes Augenmerk zu legen, zumal es bereits zu einer Reihe von Beanstandungen gekommen ist. Seitens der Hafenverwaltung wird eine Haftung für Scha-densfälle abgelehnt. Die Deckung des Schifftransportrisikos endet bei Ankunft des Schiffes im Hafen, während die lokale Spedition eine Haftung erst nach Aufladen des Containers auf den Lkw übernimmt. Behandlung nicht abgenommener Waren Lagergebühren werden ab dem zehnten Tag nach der Ankunft der Ware berechnet. Die kostenlose Container-Standzeit beträgt 15 Tage. Die Aufbewahrungsfristen werden je nach Lagerkapazität vom jeweiligen Eingangszollamt im Einvernehmen mit dem Finanzministerium festgelegt. Bei Nichtvorlage oder verspäteter Vorlage der Abfertigungspapiere bzw. nach Ablauf von 60 Tagen nach Entladung ist die Zollverwaltung berechtigt, die Ware öffentlich zu versteigern. Der Importeur soll 15 Tage vor dem Versteigerungstermin benachrichtigt werden. Leicht verderbliche und gefährliche Waren können sofort versteigert oder vernichtet werden. Der Versteigerungserlös wird zur Deckung der Lager-, Hafen- und Zollgebühren verwendet. Ein eventueller Restbetrag steht dem Exporteur längstens fünf Jahre zur Ver-fügung. Der Re-Export von Waren kann nur mit Zustimmung des ursprünglichen Empfängers erfolgen. Die Durchsetzung der Erstattung schon bezahlter Zölle ist äußerst schwierig und langwierig (Dauer des Verfahrens ca. sechs Monate).

Artenschutz

Saudi-Arabien ist zwar seit 1996 dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen beigetreten, die Um-setzung erfolgt allerdings sehr zaghaft.

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Deutschland ist 1976 dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen beigetreten. Die Ein- oder Aus-fuhr der im Übereinkommen gelisteten bedrohten Tier- (2.000) und Pflanzenarten (30.000) in die bzw. aus der Europäischen Union, unterliegt strengen Zollkontrollen. Viele Arten, oder ihre Produkte daraus, erfordern Aus- und/oder Einfuhrdokumente. Nicht nur lebende Tiere und Pflanzen sind davon betroffen, sondern auch Präparate und Erzeugnisse daraus, wie z.B. Schmuck und Souvenirs aus Elfenbein, Le-dertaschen (Krokodil, Waran), Krallen, Zähne, Felle, Schildkrötenpanzer, Schlangenhäute, etc. Aufgrund der für Laien teils schwierigen Zuordnung, ob eine Art oder ein Produkt dokumentenpflichtig ist, ist es sicherlich das Beste - zum Schutz der gefährdeten Arten und der Vermeidung einer Be-schlagnahme und möglicherweise hohen Geldstrafen bei der Einfuhr -, vom Kauf solcher Souvenirs abzusehen. Ansonsten sollten schon vor der Abreise genaue Informationen über die erforderlichen Begleitpapiere (CITES-Papiere) eingeholt werden. Auf die Informationen der dortigen Händler, dass das angebotene Exemplar entweder nicht dem Artenschutzübereinkommen unterliegt oder die vom Händler vorgelegten Begleitpapiere genügen, sollte man sich – auch gutgläubig – nie verlassen. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN

Kurze Charakteristik

Die arabischen Golfstaaten mit Saudi-Arabien in ihrer Mitte bilden den Kernbereich der islamischen Welt, in der die Schari'a, der Inbegriff des islamischen Rechts, in vielerlei Hinsicht Verfassung und Ge-setz zugleich darstellt. In vielen Bereichen des Wirtschaftsrechts, so auch im Bereich des Handelsvertreterrechts, des Gesell-schaftsrechts, des Wertpapierrechts und des gewerblichen Rechtsschutzes, verfügt Saudi-Arabien über ein kodifiziertes Recht. Die Schari'a wurde bislang in Saudi-Arabien nicht kodifiziert. Gesetze er-gehen in Form von königlichen Dekreten und ministeriellen Verordnungen. Diese werden veröffentlicht und sind grundsätzlich nur insofern rechtswirksam, als sie den Prinzipien der Schari'a nicht widerspre-chen.

Devisenrecht

Der Transfer von Kapital und Gewinn unterliegt keinerlei Beschränkungen. Ausnahmen bilden lediglich Überweisungen von und nach Israel sowie Überweisungen ab SAR 100.000 von Ausländern aus Sau-di-Arabien. Hier besteht eine Meldepflicht der saudi-arabischen Bank an die Zentralbank (Saudi Arabi-an Monetary Agency, SAMA). Außerdem unterliegen Dividendenzahlungen ins Ausland einer Quellen-steuer von 5 %.

Handelsrecht und gewerbliche Bestimmungen

Gemäß dem „Commercial Agency Law“ von 1962 wird als Handelsvertreter bezeichnet, wer mit einem Hersteller (Prinzipal) oder mit einer Vertriebsgesellschaft des Herstellers im Produktionsland einen Ver-trag geschlossen hat, in dem er sich gegen Entgelt zur Durchführung kaufmännischer Aktivitäten (Ver-kauf von Gütern, Angebot von Leistungen) verpflichtet. Der Handelsvertreter wird dabei entweder in fremdem Namen als „Commercial Agent“ (Handelsvertreter auf Provisionsbasis) oder in eigenem Na-men als „Distributor“ (Vertragshändler, Eigenhändler) für den Prinzipal tätig.

Handelsvertreterrecht

Der Groß- und Einzelhandel ist in Saudi-Arabien gesetzlich lokalen Unternehmen und Joint Ventures (mit Beteiligung eines Saudi Partners und sehr hoher Mindestkapitalerfordernis) vorbehalten, daher müssen Vertrieb und Kundenservice oft durch einen Handelsvertreter erfolgen.

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Das saudische Handelsvertreterrecht ist im Handelsvertretergesetz aus dem Jahre 1962 und den dazu ergangenen Einführungsbestimmungen geregelt. Diese wiederholen, ergänzen und erweitern die Vor-schriften des Handelsvertretergesetzes. Das saudi-arabische Handelsvertretergesetz ist das liberalste im GCC-Raum, da es nur wenige rechtlich bindende Bestimmungen enthält. Allgemein ist festzustellen, dass sich das Gesetz vornehmlich auf Formalitäten und/oder auf Verfah-rensvorschriften beschränkt. Materiellrechtliche Vorschriften sind spärlich und geben den Parteien Spielraum für vertragliche Vereinbarungen. Es ist empfehlenswert, diesen Spielraum für ausführliche schriftliche Regelungen zu nutzen, da das ersatzweise anzuwendende materielle Recht einer lückenfül-lenden Funktion nur unzureichend gerecht wird. Der Mustervertrag des Ministry of Commerce and In-dustry schützt hauptsächlich die Interessen des Vertreters sowie der Verbraucher. Er ist jedoch keine zwingend zu verwendende Vorlage. Exklusivität ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Von einer Regist-rierung des Vertrages kann in der Praxis ebenfalls abgesehen werden.

Gesellschaftsrecht

Das saudi-arabische Gesellschaftsrecht ist vorwiegend im Royal Decree Nr. M/6 von 1385H* - 1965 geregelt (Companies Law). Als Rechtsformen für ausländische Investoren kommen eine GmbH, eine AG, eine unselbständige Zweigniederlassung oder ein „Technical and Scientific Office“ (TSO) in Frage. * H = Abkürzung für Hedschra Jahr

Gewerblicher Rechtsschutz

Auf internationaler Ebene ist Saudi-Arabien seit 2004 Mitglied der Pariser Verbandsübereinkunft vom 20.03.1883 zum Schutze des gewerblichen Eigentums. Die Registrierung von Patentrechten in Saudi-Arabien ist geregelt in dem Patentgesetz von 2004 (PatG). Zuständig für die Registrierung von Patenten ist eine gesonderte Abteilung für Patente der King Abdu-laziz City für Wissenschaft und Technik (King Abdul Aziz City for Science and Technology, im folgen-den "KACST") in Riyadh. Auf der Grundlage eines Beschlusses der GCC-Länder von 1992 wurde das GCC Patent Office in Riyadh eingerichtet, welches Patente erteilt, die in allen sechs GCC-Staaten gleichzeitig Gültigkeit ha-ben.

Gewerberecht

Die Gewerbeerlaubnis gemäß Royal Decree Nr. M/35 von 1423H* - 2002 betrifft Ausländer im Regelfall nicht. Für Investitionen in Saudi-Arabien müssen Ausländer jedoch eine Genehmigung der zentralen Investitionsbehörde SAGIA (Saudi Arabian General Investment Authority) einholen. * H = Abkürzung für Hedschra Jahr

Rechtsschutz und Rechtsmittel

Das Vertragsrecht wird bestimmt von dem Grundsatz des islamischen Rechts, dass der Vertrag das Gesetz der Parteien ist. Es besteht also Vertragsfreiheit, die ihre Grenzen wiederum in den Vorschrif-ten der Schari'a findet. Das Zinsverbot ist ein Beispiel, wie Prinzipien der Schari'a das Vertragsrecht und indirekt das Wirtschaftsrecht stark beeinflussen. Die Schari'a wurde in Saudi-Arabien – im Gegen-satz zum Osmanischen Reich - nicht kodifiziert. Die anwendbaren Regeln leiten sich daher direkt aus dem Koran, der Sunna (Leben und Taten des Propheten Mohammed) und Rechtssetzungen bzw. Aus-legungen von anerkannten Rechtsgelehrten ab. Gesetze ergehen in Form von königlichen Dekreten und ministeriellen Verordnungen. Diese werden in Saudi-Arabien üblicherweise als „Regulations“ be-zeichnet, da der Ausdruck „Law“ eigentlich nur der Schari'a selbst vorbehalten ist (wird heute jedoch nicht immer beachtet).

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Firmengründung

Das Gesetz für die Investition von Auslandskapital (Foreign Investment Law – FIL), das im April 2000 nach langen Verhandlungen beschlossen wurde, ist das erste, bedeutende Zeichen für eine Öffnung und beinhaltet folgende wichtige Punkte:

Ausländische Unternehmen können 100 % Eigentum an lokalen Firmen erwerben.

Diese Firmen werden lokalen, rein saudischen Firmen gleichgestellt. Dies wirkt sich v.a. bei at-traktiven Krediten der lokalen Industrieentwicklungsfonds aus.

Es ist für diese Firmen kein saudischer Sponsor mehr nötig.

Der Erwerb von Grund und Boden ist möglich.

Gewinne können unbegrenzt ins Ausland transferiert werden.

Die Steuerbelastung für ausländische Unternehmensbeteiligungen wurde auf 20 % reduziert.

Zuständige Behörde für das Genehmigungsverfahren ist die SAGIA (Saudi Arabian General Investment Authority, www.sagia.gov.sa), die als einheitliche Anlaufstelle ('one stop shop') für ausländische Inves-toren zuständig ist, wobei Vertreter aller betroffenen Ministerien die Investoren bedienen.

Das Gesetz gewährt dem ausländischen Investor Zugang zum Saudi Industrial Development Fund (SIDF), der bei Industrieprojekten bis zu 50 % der Projektkosten zinsgünstig kreditiert. Andererseits verlangt das Gesetz vom ausländischen Investor auch eine Mindestkapitaleinlage, und zwar für land-wirtschaftliche Projekte in Höhe von min. SAR 25 Mio. (etwa 6,25 Mio. Euro)., für industrielle Projekte min. SAR 1 Mio. (etwa 250.000 Euro), bei Immobilieninvestitionen min. SAR 30 Mio. (etwa 7,5 Mio.) sowie für bei Anlagen im Bereich „Handel/Vertrieb“ (keine Handelsvertretungen – deren Tätigkeit ist Saudis vorbehalten – sondern z.B. eine Niederlassung, die Ersatzteilhandel beinhaltet) min. SAR 26,7 Mio. (etwa 6,7 Mio. Euro). Hierbei können als Auslandskapital nicht nur Geld, sondern theoretisch auch Sacheinlagen wie Maschinen und Ausrüstungen oder sogar Lizenzen, Know-how und industrielle Schutzrechte geltend gemacht werden. Die Bewertung der Sacheinlagen verzögert allerdings das Gründungsverfahren um mehrere Monate, sodass in der Praxis stets Bareinlagen verwendet werden. 2014 wurde ein neues „fast-track“ Verfahren eingeführt, welches die Lizenzerteilung für bestimmte (v.a. große, innovative) Unternehmen erleichtern soll.

Für den ausländischen Investor kommt als Gesellschaftsform derzeit nur die GmbH (limited liability company) und die Aktiengesellschaft in Frage, wobei letztere aufgrund des komplizierten Gründungs-prozedere sehr selten ist. Daneben ist noch die Gründung einer unselbstständigen Zweigniederlassung (Branch) oder eines "Technical and Scientific Office" (TSO) möglich. Die Aktiengesellschaft hat ein Mindestkapital von SAR 2 Mio. Der Handelsminister muss das Projekt per Erlass genehmigen, in manchen Fällen ergeht sogar ein Royal Decree. Die Mindestzahl der Ge-sellschafter (Gründer) darf 5 nicht unterschreiten. Aktiengesellschaften wurden bisher nur selten für ausländische Investitionen verwendet, außer im Bereich Banken und Versicherungen, wo diese Orga-nisationsform per Gesetz vorgeschrieben ist. Die GmbH, die derzeit bei ausländischen Unternehmen vorherrscht, entspricht im Wesentlichen unse-rer europäischen GmbH, wobei der Mindestanteil eines Gesellschafters 5 % nur mit Ausnahmegeneh-migung unterschreiten darf. Die GmbH darf – außer im Bereich „Trading“ - vollständig im ausländi-schen Eigentum stehen. Um das Mindesterfordernis von 2 Gesellschaftern zu erfüllen, werden die Ge-sellschaftsanteile oft von der Muttergesellschaft sowie einer weiteren Tochtergesellschaft gehalten. Organe sind der oder die Geschäftsführer sowie ein Aufsichtsrat, sobald die Zahl der Gesellschafter 20 erreicht. Die Gesellschaftsanteile sind jederzeit, allerdings erst nach Genehmigung durch SAGIA, transferierbar. Im Falle der Übertragung dieser Anteile haben andere Gesellschafter das Vorkaufsrecht. Die unselbständige Zweigniederlassung hat keine eigene Rechtspersönlichkeit und bleibt unmittelbar mit dem ausländischen Mutterhaus verbunden. Sie hat zwar kein eigenes Stammkapital, aber doch ein einzuzahlendes Mindestkapital von SAR 500.000,-. Die Niederlassungen haben keine Haftungsbe-

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grenzung. Für die Durchführung von Regierungsaufträgen kann auch eine projektbezogene, zeitlich befristete Niederlassung (Temporary Branch; Temporary Commercial Registration; TCR) gegründet werden. Für diese gilt kein Mindestkapitalerfordernis. Das "Technical and Scientific Office" (TSO) steht voll im Eigentum der ausländischen Mutterfirma, wird auch durch diese finanziert und ist unabhängig von lokalen Partnern. Zur Gründung muss jedoch die Zustimmungserklärung eines saudischen Handelsvertreters oder Distributors vorgelegt werden. Das Gesetz besagt, dass das TSO die Aufgabe hat, den Vertreter zu unterstützen und die Mutterge-sellschaft mit Marktinformationen zu versorgen. In der Praxis werden TSOs stets als Marketingbüros verwendet. Das TSO darf keine eigene Geschäftstätigkeit haben. Es besteht kein Mindestkapitalerfor-dernis.

Partnerschaften im Bereich der ‚Freien Berufe‘

Im Bereich der sogenannten „Freien Berufe“ haben ausländische Investoren die Möglichkeit, Partner-schaften mit saudischen Kollegen zu gründen. Obwohl das Gesetz keine Definition des Begriffes „Freie Berufe“ enthält, werden hierunter allgemein die Berufsgruppen der Architekten, Ingenieure, Rechtsanwälte, Steuer- und Wirtschaftsprüfer und der Ärzte verstanden. Allerdings besteht in manchen Bereichen noch eine Blockadehaltung der Fachministerien (Justizministerium – Rechtsanwälte, Ge-sundheitsministerium – Ärzte). Ein international guter Ruf und zehn Jahre Bestand sind Voraussetzung, um eine Genehmigung bei der jeweiligen Fachorganisation (Saudi Council of Engineers, Saudi Organi-sation for Chartered Public Accountants) sowie beim Ministry of Commerce & Industry beantragen zu können. Der Saudi Partner, mit dem ein Gesellschaftsvertrag abzuschließen ist, muss mindestens 25% Beteiligung haben und darf nur im Rahmen der neuen Gesellschaft tätig werden.

Investitionen und Joint Ventures

Erklärtes Ziel der saudi-arabischen Regierung ist die Förderung der Privatisierung und die Stärkung der Gesamtproduktion, um die starke Abhängigkeit von den Ölexporten etwas zu entschärfen. Daher wird versucht, ein investorenfreundliches Umfeld zu schaffen. So ist Saudi-Arabien im Weltbank-Ranking der investorenfreundlichsten Länder 2011 schon bis auf Rang 11 vorgestoßen (Deutschland Rang 22, Schweiz 27, Österreich 32). So werden auch ab einem Projektvolumen von SAR 1 Mio. zinsfreie Kredite vom Saudi Industrial Deve-lopment Fund (SIDF; www.sidf.gov.sa) für bis zu 50% der Projektkosten angeboten (einmalig 2,5 % Zulassungsgebühr plus geringe Verwaltungsgebühren). Für landwirtschaftliche Projekte bietet die Sau-di Arabian Agricultural Bank (SAAB) Ähnliches an. Weitere Anreize bieten Zollfreiheit auf für die Pro-duktion benötigte Maschinen und Ausrüstung, wie auch Ersatzteile und Rohstoffe, sofern diese nicht in gleichwertiger Qualität im Inland erhältlich sind. Maschinen und Anlagen werden als Sacheinlage in Gesellschaften anerkannt. In Saudi-Arabien erzeugte oder verarbeitete Waren können ab 40 % lokaler Wertsteigerung zollfrei in die umliegenden GCC-Länder exportiert werden (und umgekehrt).

Steuerbestimmungen

Die Registrierung bezüglich Steuerabgaben muss beim Department for Zakat and Income Tax (DZIT), einer Abteilung des Ministry of Finance, erfolgen. Eine Körperschaftssteuer („Corporate Income Tax“) in Höhe von 20 % bezahlt der ausländische Part-ner in einer Kapitalgesellschaft für seinen Anteil, ein sich in Saudi-Arabien aufhaltender Ausländer, der im Königreich als „Freiberufler“ Geschäfte betreibt, oder ein nicht niedergelassenes ausländisches Un-ternehmen, das in Saudi-Arabien eine Betriebsstätte begründet (z.B. Baustellen; Warenlager; Monta-geplätze; Orte, an denen solche überwacht werden; sowie auch Vertreter, die Verträge in Saudi-Arabien abschließen oder nur verhandeln; nicht jedoch aufgrund der Bestellung eines klassischen Handelsvertreters oder Distributors). Daher sollten Dienstleistungen (wie Montagearbeiten, auch wenn über eine lokale Montagefirma) und Warenwert/Lieferumfang bereits im Vertrag ganz klar getrennt angeführt werden, um einer meist viel höheren Schätzung durch die Steuerbehörde zu entgehen. Achtung: Unterfakturierung (wie manchmal

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vom Kunden gewünscht) um eventuell bei Zollgebühren zu sparen ist hier kontraproduktiv und führt eventuell zu höheren Steuern, da sich dadurch der Dienstleistungsgrad erhöht. Am sichersten ist im Projektgeschäft die Aufspaltung in einen Liefervertrag (out-of-Kingdom contract) und einen lokalen Montagevertrag (in-Kingdom contract), das sogenannte offshore-onshore-Splitting. Erhöhte Steuern auf Gewinne fallen im Erdgas- (30 %) und Erdölsektor (85 %) an. Die Möglichkeit eines Verlustvortrages in das nachfolgende Geschäftsjahr besteht, wobei bis zu 25 % der jeweiligen Jahresgewinne „neutralisiert“ werden können. Dazu kann noch eine Quellensteuer ("Withholding Tax"), eine auf Zahlungen aus dem Königreich ans Ausland anfallen und zwar in Höhe von

20 % auf Managementgebühren

15 % auf Royalties und Lizenzgebühren, Leistungen der Muttergesellschaft oder „verbundener Gesellschaft“

5 % auf Mieten, technische Dienstleistungen, Zahlungen für Flugtickets oder Luft- und Seefracht, Zinszahlungen, (Rück-)Versicherungsleistungen, Dividenden

sowie 15 % auf alle anderen Zahlungen Steuerschuldner der Withholding Tax ist immer der Kaufpreisschuldner, welcher sie innerhalb von 10 Tagen nach Beginn des auf die Zahlung folgenden Monats an die Steuerbehörde abzuführen hat. Der Zakat, eine 2,5%ige (religiös bedingte) Vermögenssteuer wird nur von den saudi-arabischen Part-nern (die dafür keine Körperschaftssteuer zahlen) erhoben, nicht jedoch vom ausländischen Teilha-ber/Besitzer. Grundsätzlich ist es sinnvoll, in bilateralen Verträgen genau zu regeln, welche Partei welche Steuerkos-ten im Innenverhältnis zu tragen hat. Es empfiehlt sich dringend, einen Rechtsanwalt oder Steuerbera-ter mit profunden Kenntnissen zu den lokalen Steuergesetzen beizuziehen.

Patent-, Marken- & Musterrecht

Auf internationaler Ebene ist Saudi-Arabien seit 2004 Mitglied der Pariser Verbandsübereinkunft von 20.03.1883 zum Schutze des gewerblichen Eigentums, wie auch des Berner- und des World Intellectu-al Property Organization (WIPO)-Abkommens. Die Registrierung von Patentrechten in Saudi-Arabien ist geregelt in dem Patentgesetz von 2004 (PatG), das in 65 Artikeln ausführlich alle wesentlichen Be-reiche regelt. Das Gesetz hat das frühere Patentgesetz von 1989 ersetzt. Daneben wurde eine Durch-führungsverordnung (PatDVO) erlassen. Vor dem Erlass des Markengesetzes im Jahre 1939 war Rechtsgrundlage für ein gerichtliches Vorge-hen gegen den Missbrauch von Marken primär die Schari‘a (die auch heute noch ergänzend Anwen-dung findet). Der Schutz war allerdings mehr als lückenhaft, da geistiges Eigentum im hier verstande-nen Sinne als eigenständige Rechtsposition im Schari`a Recht trotz des Beschlusses des islamischen Rates im Jahre 1986 nur schwach ausgeprägt ist. Bereits das erste Markengesetz Saudi-Arabiens sah dagegen zivil- und strafrechtliche Schritte gegen Markenverletzungen vor. In der Praxis wurde die Umsetzung dieser Rechte zunächst eher vernachlässigt. Erst in den letzten Jahren – vor allem seit Beitritt zur WTO im Jahr 2005 – werden Marken- und Urheberrechtsverletzun-gen verstärkt verfolgt und Know-how-Verträgen, Lizenzen und Franchise-Vereinbarungen kommen eine immer höhere Bedeutung zu. 2010 wurden von 931 Patentanträgen 262 genehmigt, von 493 De-signschutzanträgen wurden 412 stattgegeben.

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Patent- und Markenrecht

Patente

Die Anmeldung, die Registrierung und der Schutz von Patenten obliegt dem General Directorate of Patents der King Abdulaziz City of Science and Technology (KACST). Es gilt das Prioritätsprinzip für Anmeldungen gemäß der Pariser Convention, was bedeutet, dass Anträge von Antragstellern, die in-nerhalb von zwölf Monaten (Erfindungen und Pflanzensorten) bzw. sechs Monaten (Geschmacksmus-ter und Designs) nach Antragstellung in einem anderen Vertragsland des Pariser Abkommens einge-reicht werden, Priorität gegenüber Anträgen von Dritten genießen. Voraussetzungen für eine Patentierung einer Erfindung sind, dass sie bisher nicht existiert, eine erfin-derische Leistung aufweist, für die gewerbliche bzw. industrielle Verwendung geeignet ist, unschädlich für Menschen, Tiere, Pflanzen und Umwelt ist und nicht gegen die Verbote der Schari’a verstößt. Der Patentantrag ist auf dem zu diesem Zwecke entworfenen Formblatt (No. 101) an die Patentabtei-lung zu richten. Der Antrag muss folgende Angaben enthalten (bereits kleine Abweichungen in den Formularen oder in den einzureichenden Unterlagen können zu erheblichen Verzögerungen des Re-gistrierungsverfahrens führen): - Name, Vorname, Adresse und Arbeitsplatz des Antragsstellers. Falls der Antrag von einer ande-

ren Person als dem Erfinder gestellt wird, ist zusätzlich der Name des Erfinders anzugeben und die Urkunde, aus welcher der Antragsteller sein Recht an dem Patent ableitet, vorzulegen. In dem letzteren Falle ist die Patentabteilung berechtigt, dem Erfinder eine Abschrift der Dokumente zu übermitteln.

- Name, Vorname und die Adresse eines registrierten Vertreters des Antragsstellers im Königreich, wenn der Antragsteller seinen Sitz im Ausland hat.

- Die Bezeichnung der Erfindung und eine vollständige und klare Beschreibung derselben, so dass eine einschlägig erfahrene Person in der Lage ist, diese nachzuvollziehen, sowie eine nach An-sicht des Antragsstellers beste Art, die Erfindung auszuführen.

- Der Umfang des erforderlichen Schutzes durch Definierung der neuartigen Eigenschaften, die durch das geltend gemachte Recht verkörpert werden. Erklärende Zeichnungen der Erfindung (falls notwendig) sollten dem Antrag beigefügt werden ebenso wie eine arabische (und möglichst auch englische) Fassung davon. Diese Darstellungen sollen der technischen Information und nicht zur Bestimmung des Umfangs des Schutzes dienen.

- Sofern eine vorrangige Eintragung unter Berücksichtigung einer früheren Anmeldung dieses Pa-tents erfolgen soll (Priorität), sind die entsprechenden Registrierungsunterlagen unter Verwen-dung des Formblatts 101-C einzureichen.

- Eine vollständige Liste aller Anhänge, die dem Antrag beigefügt werden muss. - Eine Erklärung vom Anmelder bzw. Patentagenten, dass der Unterzeichner verantwortlich ist für

jegliche Folgen, die die Unvollständigkeit oder Unrichtigkeit der gemachten Angaben haben kann. Das Patentgesetz unterscheidet zwischen Ausländern und eigenen Staatsangehörigen und fordert bei nicht in Saudi-Arabien ansässigen Ausländern die Einschaltung eines lokalen Patentagenten, um das Patent anmelden zu lassen. Die Vollmacht ist von einem Notar im Lande des Antragsstellers zu be-glaubigen und durch das zuständige saudische Konsulat zu überbeglaubigen. Bei Zahlung der jährlich steigenden Aufrechterhaltungsgebühren (SAR 250 – SAR 5000,- für Patente, zahlbar innerhalb von drei Monaten nach Fälligkeit, ansonsten Verdoppelung), gelten Patente 20 Jah-re, Geschmacksmuster, Produktdesigns und Schaltkreispatente zehn Jahre, Pflanzenpatente 20 Jahre (Schutz für Bäume 25 Jahre). Der Eigentümer eines Patentes ist zur vollen wirtschaftlichen und industriellen Ausnutzung seines Pa-tentes berechtigt und verpflichtet. Nach Ablauf der gesetzlichen Ausnutzungsfrist ist KACST kraft Ge-setzes ermächtigt, anderen Personen auf deren Antrag hin eine Zwangslizenz für die Ausnutzung des Patentes zu übertragen.

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Gemäß der GCC Patent Regulation besteht daneben die Möglichkeit, ein Patent für alle sechs GCC-Staaten (Bahrain, Kuwait, Katar, Oman, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate) beim GCC Patent Office registrieren zu lassen.

Marken

In der Golfregion wird seit Jahren mit imitierten Waren gehandelt. Dem gesetzlichen Schutz von Mar-ken kommt daher besondere Bedeutung zu. Die Marke weist auf Herkunft und Eigenart bestimmter Produkte und Dienstleistungen hin und dient deren Unterscheidung. Sie beeinflusst somit in erhebli-chem Umfang den Marktwert eines Produkts. Dieser beruht auf dem Vertrauen des Kunden auf kon-stante Qualität eines bestimmten Produktes und wird über Jahre hinweg durch Marketing und Wer-bung, unter erheblichen finanziellen Aufwendungen aufgebaut. Insbesondere Marken westlicher Län-der unterliegen stets der Gefahr, von Herstellern, vor allem aus dem Fernen Osten, missbraucht zu werden. Im Königreich Saudi-Arabien hat man schon früh den wirtschaftlichen Wert von Marken erkannt und deswegen das Markenrecht bereits 1939 durch ein entsprechendes Gesetz geregelt. Dieses wurde 1984 durch ein neues Markengesetz ersetzt und 2004 zur damaligen Vorbereitung des WTO-Beitritts erneut aktualisiert. Es regelt die Definition von Marken, deren Registrierung, Geltung, Erneuerung und Löschung, Eigentumsübertragung und Belastung. Marken können Namen in bestimmten Formen (Logos), Wörter, Buchstaben, Zahlen, Zeichnungen, Zeichen sowie Symbole sein, die das betroffene Objekt dem Markeneigentümer zuordnen. Nicht möglich ist u.a. die Registrierung von Zeichen, die religiösen Symbolen ähneln (Kreuz in jeder Form!), Zeichen und Zeichnungen, die gegen Religion oder Moral verstoßen, offizielle Zeichen, Stem-pel, Embleme oder Flaggen des Königreichs Saudi-Arabien, Angaben, die irreführend sind (insbeson-dere hinsichtlich der Herkunft) sowie Zeichen, die bekannten Symbolen oder bereits registrierten Mar-ken gleich oder ähnlich sind. Die zuständige Behörde für die Markenregistrierung ist das Trademark Office im Ministry of Commerce & Industry. Antragsberechtigt sind alle Personen saudischer Nationalität sowie Ausländer, soweit sie in Saudi-Arabien ansässig sind, sowie öffentlich rechtliche Organisationen. Auf der Grundlage des neuen Markengesetzes können darüber hinaus ausländische Gesellschaften ihre Marken registrieren lassen, selbst wenn sie in Saudi-Arabien bisher noch nicht wirtschaftlich aktiv waren. Voraussetzung ist, dass es sich um Gesellschaften aus Staaten handelt, die mit Saudi-Arabien in gleicher Weise verfahren oder multilateralen Abkommen beigetreten sind, denen auch Saudi-Arabien beigetreten ist. Ausländer müssen sich im Registrierungsverfahren durch einen Bevollmächtigten oder Markenagen-ten, der in Saudi-Arabien seinen Wohnsitz hat, vertreten lassen, falls der Markeninhaber nicht persön-lich die Registrierung vornimmt - was wiederum nur möglich ist, wenn er seinen Wohnsitz in Saudi-Arabien hat. In den Antrag auf Registrierung einer Marke sind folgende Angaben in arabischer Sprache unter Hinzu-fügung einer phonetischen Umschrift in arabischen Buchstaben einzutragen: - Eine Kopie des Markenzeichens, die in das dafür vorgesehene Feld einzukleben ist. - Name, Vorname, Nationalität und Adresse des Rechtsinhabers der Marke/Antragstellers, wenn

dieser keine juristische Person ist. Bei einer juristischen Person (GmbH, AG) werden der Han-delsname, sowie Angaben zum Hauptsitz der Gesellschaft, zur Gesellschaftsform und zum Ge-sellschaftsgegenstand benötigt.

- Name und Adresse des Vertretungsbevollmächtigten. - Eine Beschreibung der Marke; enthält die Marke Worte einer fremden Sprache, sind diese ins

Arabische zu übersetzen, zudem ist eine phonetische Umschrift in arabischen Buchstaben beizu-fügen. Werden bei der Beschreibung der Marke keine Farben oder Farbkombinationen angege-ben, gilt der Registerschutz für alle Farbkombinationen.

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- Aufzählung der Produkte oder Dienstleistungen sowie der entsprechenden Klassen, für die die Marke geschützt werden soll.

- Ursprung der Produkte oder Dienstleistungen. - Unterschrift eines Zeichnungsberechtigten.

Urheberrecht

Bis vor wenigen Jahren bestand für reproduzierbare Werke in Saudi-Arabien kein durchsetzbarer Schutz gegenüber unautorisierten Vervielfältigungen. Zwar hatte Saudi-Arabien im Jahre 1982 mit dem Erlass des "Gesetzes hinsichtlich des Druckens und der Veröffentlichung von Texten" als erster Staat der Golfstaaten ein Urhebergesetz erlassen. Dennoch blieb der tatsächliche Rechtsschutz in der Praxis unvollkommen. Im Jahre 2005, im Vorfeld des WTO-Beitritts, hat Saudi-Arabien ein neues Gesetz zum Schutz des Urheberrechtes, das Copyright Protection Law (CL), verabschiedet. Mit der Verabschiedung dieses Gesetzes erweiterte Saudi-Arabien die Möglichkeiten eines rechtlichen Schutzes des geistigen Eigen-tums. Zwar werden immaterielle Güter bereits durch die Shari'a allgemein geschützt und es wurde ihnen auch bisher schon nach saudischem Recht ein vermögensrechtlicher Wert zugestanden, aber den Erfordernissen eines Urheberrechtsschutzes in einer international und multimedial kommunizie-renden modernen Gesellschaft konnte die prinzipielle Regelung der Shari'a nicht mehr genügen. Obwohl auch das Gesetz noch viele Detailregelungen vermissen lässt, erweitert und konkretisiert es doch in bisher nicht gekannter Weise die Möglichkeiten, Urheberrechte einer geschützten gewerblichen Verwertung zuzuführen. Saudi-Arabien, das bislang keinem internationalen Abkommen zum Schutz der Urheberrechte angehört hat, ist im Jahre 1994 der Universal Copyright Convention (UCC) sowie im Jahr 2003 dem Berner (Swiss) International Agreement beigetreten. Dies zeigt eine Tendenz zur Wende bezüglich der Hal-tung zugunsten eines Schutzes durch multilaterale Staatsverträge. Geschützt sind u.a. alle literarischen, wirtschaftlichen und künstlerischen Werke schriftlicher, akusti-scher, visueller, audiovisueller als auch handwerklicher Art und Computerprogramme, wobei der Schutz in den meisten Fällen 50 Jahre beträgt (Fotografien und angewandte Kunst 25 Jahre).

Lizenzvergabe

Das Patentgesetz enthält die Vorschriften zur Lizenzvergabe von Patenten. Lizenzverträge bedürfen der Schriftform, sind zu beglaubigen und bei King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST) zu hinterlegen, wo sie nach Zahlung der entsprechenden Gebühr registriert werden. Soweit die Lizenz nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt, ist sie nicht exklusiv und nicht übertrag-bar. Im Übrigen ist der Lizenznehmer berechtigt, alle sich aus dem Patent ergebenden Rechte des Pa-tentinhabers auszunutzen.

Rechtliche Aspekte

Der Lizenzinhaber darf erst dann seine Lizenz vergeben, wenn das Patent erteilt wurde (Art. 21 PatG). Es ist möglich, Exklusivlizenzen zu vergeben oder den Lizenznehmer zu verpflichten, die Erfindung selber nicht zu benutzen. Das Recht, Unterlizenzen zu vergeben, muss ausdrücklich im Lizenzvertrag eingeräumt sein. Auch hier ist eine genaue Präzisierung wichtig, in welchem Umfang die Benutzung der Lizenz gestattet ist. KACST ist dazu berechtigt, sogenannte Zwangslizenzen ohne Einwilligung des Patentinhabers an ei-nen Dritten zu vergeben. Dies setzt voraus, dass für Erfindungen und Schaltkreispläne der Patentinha-ber sein Patent nicht angemessen genutzt hat (es sei denn, er kann dies ausreichend rechtfertigen) und bereits vier Jahre nach Patentbeantragung oder drei Jahre nach Patenterteilung vergangen sind. Für Sortenanmeldungen kann eine Zwangslizenz innerhalb von drei Jahren nach Erteilung des Sorten-patents gewährt werden. In jedem Fall ist der Patentinhaber zu entschädigen, und die Zwangslizenz

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kann bei Nichtnutzung durch den Dritten innerhalb von zwei Jahren nach Erteilung wieder entzogen werden.

Steuerliche Aspekte

Bei Lizenzen fällt eine Quellensteuer ("Withholding Tax") auf Zahlungen aus dem Königreich ins Aus-land in Höhe von 15 % an.

Gestaltung von Lizenzverträgen

Das Gesetz macht keinerlei Formvorschriften für die Gestaltung von Lizenzverträgen. Es können somit international gebräuchliche Muster auch in Saudi-Arabien verwendet werden, wobei zur Beachtung der Besonderheiten des Schari’a Rechts jedoch ein lokaler Rechtsanwalt zugezogen werden sollte.

Eigentum und Forderungen

Eigentumssicherung

Die Zahlungsmoral saudi-arabischer Firmen ist nicht immer die beste. Dass Zahlungen möglichst lange verschoben werden ist üblich, und auch dass bei Teilzahlungen gerne die oft vereinbarten letzten 10 % aus fadenscheinigen Gründen nicht bezahlt werden (dies sollte eventuell bereits in die Berechnung der Gewinnmarge in der Angebotsphase mit berücksichtigt werden). Es empfiehlt sich daher dringend, Absicherungsinstrumente einzusetzen oder auf Vorauszahlung zu bestehen. Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass unter den gegebenen Umstän-den mitunter recht bedeutende Anzahlungen ausgehandelt werden können (20 % - 30 % oder sogar mehr).

Eigentumsvorbehalt

Der Eigentumsvorbehalt hat im saudi-arabischen Recht keine Beachtung. Hieraus resultierende An-sprüche, insbesondere im internationalen Geschäftsverkehr, können vor saudi-arabischen Gerichten nicht durchgesetzt werden.

Wechsel- und Scheckrecht

Das Wechsel- und Scheckrecht (Royal Decree Nr. 37 von 1383H* - 1964) entspricht weitestgehend der Genfer Konvention. Seitens des Ministry of Commerce & Industry wird die Ausstellung von 'Promissory Notes' (Schuldverschreibungen/Solawechsel) empfohlen. Für den Fall von Streitfällen in Wertpapieran-gelegenheiten wurde beim Handelsministerium eine eigene Kommission zur Streiterledigung (Bureau for Commercial Paper Disputes) eingerichtet. Diese Gerichtsbarkeit statuiert in einem Schnellverfahren. Der Wechsel (Bill of Exchange) hat in Saudi-Arabien nicht die praktische Bedeutung wie in anderen Ländern und ist kaum in Verwendung. Praktische Hinweise - Ein Wechsel sollte in arabischer und englischer Sprache verfasst sein. - Damit ein Wechsel (insbesondere Solawechsel) ausreichend Sicherheit bietet, sollte er von einer

Bank garantiert werden. - Mit Erlass Nr. 87 von 1411H* - 1991 des Handelsministers sind bei den Industrie- und Handels-

kammern in Riyadh, Jeddah, Dammam, Medinah, Bureidah (Qassim) und Hofuf (Al Ahsa) Wech-sel-Protestbüros eingerichtet worden. Der Inhaber eines Wertpapiers hat dieses zunächst dem Protestbüro zur Erlangung eines Protestzertifikates vorzulegen, bevor das ordentliche Klagever-fahren bei dem Bureau for Commercial Paper Disputes eingeleitet werden kann. Die Einschaltung eines Anwaltes ist empfehlenswert. Nach den Vorschriften des Erlasses dient das Protestbüro zunächst als sog. Vermittlungsstelle, die auf eine gütliche Lösung hinwirken soll.

- Zu beachten ist, dass gemäß saudi-arabischen Geschäftsusancen in manchen Fällen Wechsel nicht als abstrakte Forderung betrachtet und Einwände aus dem Grundgeschäft vorgebracht wer-

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den. Das Bureau for Commercial Paper Disputes hält sich in der Entscheidungsfindung jedoch streng an das Dokumentargeschäft.

- Vordatierte Schecks sind verboten. Sie können jederzeit eingelöst werden. - Im April 1989 wurden wesentlich verschärfte Strafen für die Ausstellung nicht gedeckter Schecks

erlassen, welche 2010 erneut erhöht wurden (Gefängnisstrafen von mehreren Jahren, Geldstra-fen).

* H = Abkürzung für Hedschra Jahr

Insolvenzrecht

Die Insolvenz- bzw. Konkursabwicklung erfolgt durch einen vom Gericht ernannten und zwei von der Gläubigerversammlung zu bestimmende Treuhänder, die auch Rechtsanwälte sein können, unter Auf-sicht des Ministry of Commerce & Industry. Die Erklärung der Zahlungsunfähigkeit hat in Saudi-Arabien auch für Gesellschafter von Kapitalgesellschaften keine schuldbefreiende Wirkung im Sinne des deut-schen Konkursrechts. Es entspricht der Eigenheit des saudischen Gesellschaftsrechtes, dass ein Konkurs juristischer Perso-nen saudischen Rechts (z.B. GmbH) ausgeschlossen ist. Die Gesellschafter der GmbH sind nämlich verpflichtet, bei Verbrauch von 50% des eingezahlten Gesellschaftskapitals (AG: 75%) entweder das verbrauchte Kapital nachzuschießen oder aber die Gesellschaft zu liquidieren. Die Missachtung dieser Vorschrift löst unter den Bestimmungen des Konkursrechtes Schadenersatz-ansprüche der Gläubiger gegen die Gesellschafter aus, die sodann mit dem Geschäfts- und ihrem Pri-vatvermögen für unbefriedigte Forderungen haften. Die Haftung trifft ebenfalls die Inhaber der übrigen Gesellschaftsformen (z.B. Einzelfirma, offene Handelsgesellschaft), was im Übrigen mit den Grundsät-zen der Schari'a in Einklang steht. Auch die Geschäftsführer haften gegenüber der Gesellschaft und gegenüber Dritten mit Ihrem Privatvermögen für „Fehlmanagement“ unter Beachtung einer Verjäh-rungsfrist von drei Jahren. Ansonsten verjähren zivilrechtliche Ansprüche in Saudi-Arabien nicht.

Vertretungsvergabe

Der Vertrieb ausländischer Produkte in Saudi-Arabien kann durch einen Handelsvertreter erfolgen. Dies ist vor allem dann sinnvoll, wenn Waren auf Dauer vertrieben werden sollen und die Geschäfts-kontakten des Vertreters von Nutzen sind. Auch ist so der wichtige persönliche Kontakt zum Endkun-den gegeben (wobei trotzdem pro Jahr ein bis zwei Reisen nach Saudi-Arabien eingeplant werden soll-ten).

Arten von Vertretern

Die Handelsvertreter sind meist exklusiv für ein Unternehmen bzw. ein Produkt in Saudi-Arabien tätig. Allerdings schreibt das Gesetz die Vereinbarung eines Exklusivanspruchs nicht zwingend vor (außer in den Bereichen Pharma, Tiermedizin und Tierfutter). Unbedingt sollte man vorher prüfen, ob die Firma, mit der man einen Vertretungsvertrag abzuschließen über ein flächendeckendes Vertriebsnetz verfügt. Ansonsten ist man besser beraten die Vertretung regional zu beschränken (z.B. Zentral- und Ostpro-vinz mit Riyadh und Dammam und Westprovinz mit Jeddah). Die Handelsvertreter arbeiten entweder auf der Basis eines Kommissionärs (Commercial Agent) oder eines Eigenhändlers (Distributor).

Vertretungsvertrag

Verträge mit Handelsvertretern sind laut Gesetz beim Handelsministerium in Saudi-Arabien zu regist-rieren. Die unterlassene Registrierung führt jedoch nicht zur Unwirksamkeit dieser Verträge. Rechte aus einem nicht registrierten Vertrag können bei den zuständigen Gerichten in Saudi-Arabien einge-klagt werden, lediglich das Ministry of Commerce & Industry versagt bei Nichtregistrierung seinen Schutz – welcher im Wesentlichen dem Vertreter zu Gute kommt. Das Ministry of Commerce & Indust-ry hat Musterverträge herausgegeben, die jedoch nicht in all ihren Bestimmungen bindend sind, also nur als Richtlinie gelten.

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Arbeits- & Sozialrecht

Wenngleich die Mindesturlaubstage (21 Kalendertage/Jahr, nach fünf Dienstjahren 30 Kalendertage) niedriger und die Wochenstundenzahl (max. 48 bei 6-Tage Woche – üblich allerdings fünf- oder fünfeinhalb Tage-Woche, max. acht Stunden pro Tag) höher ist als in Deutschland, ist das saudi-arabische Arbeitsrecht dennoch durchgehend sehr arbeitnehmerfreundlich – vor allem gemessen an den vorherrschenden Standards in der Region. Rechte und Pflichten sind genau geregelt und bei Prob-lemen steht dem Arbeitnehmer der Weg zum Arbeitsgericht offen. Mindestgehälter für Gastarbeiter gibt es allerdings nicht und die Bezahlung für denselben Posten variiert oft erheblich – meist abhängig von der Nationalität des Arbeitsnehmers. Grundsätzlich gilt aber, was im Arbeitsvertrag steht und es ist Verhandlungssache, was darin alles auf-genommen wird. Westlichen Mitarbeitern (die üblicherweise in leitenden Positionen tätig sind) werden pro Jahr 1 bis 4 Heimatflüge, Unterkunft in einem sogenannten Compound (gesicherte Wohnsiedlung mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten und westlichem Lebensstil auch für Frauen) sowie eventuell ein Dienstwagen zugestanden. Auch Boni am Ende von erfolgreichen Geschäftsjahren sind in Toppositio-nen Usus. Am Ende der Vertragsdauer steht dem Arbeitnehmer eine Abfindung („end of service a-ward“) zu, die nach einem genau definierten System berechnet wird. Saudi-Arabien versucht die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte im Land (ca. 8 Millionen) zu reduzie-ren und setzt auf „Saudisation“. Hierbei wird den Firmen vorgeschrieben, einen gewissen Prozentsatz (abhängig von Firmengröße und Branche) an Saudi-Arabern einzustellen. Aufgrund des derzeit vor-herrschenden Wirtschaftsbooms und der immer noch mangelnden Ausbildung, teilweise gepaart mit beschränktem Arbeitswillen, ist bisher von einer echten Trendwende - vor allem in technischen Berufen – nichts zu bemerken. Auch aus politischen Gründen wird jedoch seitens der Regierung der Druck auf die Firmen, Saudi-Araber einzustellen, ständig weiter erhöht.

Aufenthaltserlaubnis

Der saudi-arabische Arbeitgeber muss zunächst Arbeitsvisa für die ausländischen Fachkräfte beantra-gen. Hierzu erhält jede Firma vom Innenministerium eine Computernummer, die sogenannte „700 Number“ (beginnt immer mit „7-0-0…“), die vom Sponsor bei jedem Antrag angegeben werden muss. Nach Einreichung des Antrags überprüft das Ministry of Labour (Arbeitsämter in Riyadh, Jeddah oder Dammam), ob die angeforderten Fachkräfte nicht auch in Saudi-Arabien verfügbar sind. Es überprüft weiterhin, ob der saudische Sponsor tatsächlich in der Lage ist, die Leute zu beschäftigen. Nach positi-ver Erledigung erteilt das Arbeitsministerium die endgültige Visumnummer in Form eines gelben Com-puterausdrucks, welcher die Anzahl der Visa, die Berufsgruppen, die Nationalitäten und den Ausstel-lungsort der Visa – nicht jedoch die Namen der Angestellten – enthält. Der Angestellte muss mit diesen Daten bei der saudischen Botschaft, bei der das Visum vorliegt, fol-gende Unterlagen einreichen (die Beibringung zusätzlicher Dokumente kann eventuell gefordert wer-den):

3 Fotos

Antragsformular (mit Schreibmaschine ausgefüllt) für Arbeitsvisum

Fotokopie der Geburtsurkunde (s. Geschäftsreisevisum Punkt c)

Berufsnachweis muss erbracht werden (notariell beglaubigte Kopien der Qualifikationszeugnisse mit Übersetzung ins Arabische, Überbeglaubigung durch das zuständige Landesgericht und das BMeiA notwendig).

Ärztliches Gesundheitszeugnis, das die Arbeitsfähigkeit bescheinigt

Bescheinigung, dass ein durchgeführter AIDS-Meningokokken-Hepatitis-Test negativ ausgefallen ist

amtliches Führungszeugnis

Arbeitsvertrag im Original und beglaubigt Das Visum ist gewöhnlich drei Monate gültig. Bei Einreichung des Arbeitsvisums muss unbedingt eine Religionszugehörigkeit angegeben werden.

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Alle Dokumente sind durch die saudi-arabische Botschaft zu legalisieren und vom Antragsteller zu-sammen mit einer arabischen Übersetzung zur Beantragung der Arbeits- und Aufenthaltsbewilligung an den Arbeitgeber in Saudi-Arabien zu senden. Nach Ankunft des deutschen Arbeitnehmers in Saudi-Arabien, und vor Ablauf des Arbeitsvisums, muss der saudische Sponsor eine Aufenthaltsgenehmi-gung (Residence-Permit; Arabisch: „Iqama“) für den Arbeitnehmer beantragen. Mit einem Geschäfts-reisevisum ist ein derartiger Antrag nicht möglich, eine „Umwandlung“ ist nicht durchführbar. Das Residence-Permit (Iqama) hat entweder ein oder maximal zwei Jahre Gültigkeit und kann immer wieder verlängert werden. Nach Ankunft in Saudi-Arabien ist zudem ein saudisches Gesundheitszertifi-kat zu erlangen. Der Pass ist während des Aufenthaltes in Saudi-Arabien beim saudi-arabischen Sponsor zu hinterlegen, es sei denn, der Arbeitnehmer erhält ein Ausreise-/Wiedereinreisevisum für eine unbeschränkte Zahl von Reisen. In jedem Fall kann der Arbeitnehmer das Land nach Ausstellung des Iqama nur mit einem Ausreisevisum („single“ oder „multiple“ mit Wiedereinreise oder „exit only“ zur endgültigen Ausreise) wieder verlassen.

Arbeitserlaubnis

Ausländische Arbeitnehmer benötigen eine Arbeitserlaubnis, welche durch den „Sponsor“ (=Arbeitgeber) beim zuständigen Labor Office für jeweils zwei Jahre ausgestellt wird. Offiziell darf nur für den Sponsor selbst gearbeitet werden. Ein Wechsel zu einer anderen Firma ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung („Non-Objection-Letter“) des bisherigen Sponsors möglich. Ohne die-se Erlaubnis kann eine Arbeitssperre im Land von bis zu zwei Jahren verhängt werden, bei Angestell-ten mit Hochschulabschluss allerdings nur noch aus „wichtigem Grund“. Ein Arbeitnehmer kann in je-dem Fall nur dreimal zu einem neuen Sponsor wechseln, danach muss er „exit only“ ausreisen. Arbeit-nehmer, die im Land eine eigene Gesellschaft mit Genehmigung der SAGIA gründen wollen, müssen – neben den üblichen Erfordernissen – eine schriftliche Einverständniserklärung des Sponsors vorlegen.

Sozialversicherung, Sozialversicherungsabkommen

Für ausländische Arbeitnehmer besteht die Sozialversicherung nur in Form einer Arbeitsunfallkasse, wobei der Arbeitgeber 2% des Arbeitnehmergehalts an die General Organisation for Social Insurance (GOSI) abführen muss. Für Saudis müssen außerdem Arbeitgeber und Arbeitnehmer je 9 % des Ge-halts an GOSI abführen. Der Arbeitgeber ist seit Kurzem verpflichtet, für alle ausländischen Arbeitneh-mer eine – private - Krankenversicherung mit gesetzlich vorgeschriebener Mindestdeckung abzu-schließen. Weiterführende Informationen auf der Webseite der General Organisation for Social Insu-rance www.gosi.gov.sa.

Bestimmungen für Montagearbeiten

Kürzere Montagearbeiten stellten früher einen Graubereich dar, da ohne Arbeitsvisum eigentlich nicht gearbeitet werden darf, der Aufwand für dieses aber oft viel zu groß ist und vor allem die Anstellung bei einer lokalen Firma voraussetzt. Monteure, die nur wenige Wochen für die Montage benötigten, kamen daher oft mit einem normalen Geschäftsvisum ins Land. Dieser Tatsache hat der saudi-arabische Ge-setzgeber mittlerweile Rechnung getragen und ermöglicht nunmehr die Beantragung von „temporary work visas“. Dies sind im Wesentlichen Geschäftsvisa ohne die übliche Arbeitssperre (Eintrag „not permitted to work“). Für die vorübergehende Einfuhr von Werkzeug und Berufsausrüstung gilt das Verfahren, wie es bei normaler Einfuhr und Verzollung der Fall wäre, mit Entrichtung der Zollgebühren. Die Möglichkeit der abgabefreien vorübergehenden Einfuhr von Montagegeräten ist grundsätzlich gegeben, ist allerdings zeitaufwändig und erfordert einen großen bürokratischen Aufwand. Eine Ausnahmegenehmigung, die, falls die Angelegenheit positiv bewertet wird, eine vorübergehende Einfuhr von maximal 6 Monaten ermöglicht, kann nur über Antrag beim Director General of Customs erwirkt werden. Der Antrag muss die genaue Spezifikation sowie den Preis der Geräte enthalten, des Weiteren Angaben über Zweck und Ort der Verwendung. Der gesamte Antrag auf Genehmigung muss von einer saudischen Firma für die deutsche Firma gestellt werden. Das Antragsverfahren dauert in der Regel 3 bis 4 Wochen. Eine

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Ausnahmegenehmigung für die temporäre Einfuhr für mehr als 6 Monate bedarf einer Genehmigung des Ministers of Finance. Im letztgenannten Fall ist mit einer noch längeren Bearbeitungszeit zu rech-nen. Da diese Prozedur sehr kompliziert ist, ist die Bezahlung der Zollgebühren die schnellste, ein-fachste und sicherste Variante. Montagegeräte wie z.B. technische Werkzeuge und Messgeräte unterliegen meist keinem Einfuhrzoll. Schwere Montagegeräte (z.B. Kräne) und Baumaschinen können auch lokal angemietet werden.

Prozessrecht

Das saudi-arabische Prozessrecht unterscheidet sich grundlegend von Prozessrechten in Europa, da es auf Grundlage der Sharia’a aufgebaut ist. Verfahren sind langwierig und kompliziert. In Angelegen-heiten des Handels- und Wirtschaftsrechts liegt die Zuständigkeit bei den Kammern für Handelssachen des sog. Board of Grievances (oder Grievances Board), ursprünglich eine reine Verwaltungsgerichts-barkeit. Im Rahmen einer milliardenschweren Justizreform wird seit 2009 versucht, die Verfahren zu straffen und zu modernisieren. Dies bedeutet jedoch wohlgemerkt nicht, dass die saudi-arabischen Gerichte parteiisch gegenüber ausländischen Streitparteien sind. Es bedeutet lediglich, dass die Verfahren sich über viele Jahre hinziehen können, allein schon in der ersten Instanz. Nicht zuletzt deshalb liegen die Honorarvorstellungen lokaler Anwälte höher als in anderen Ländern mit einem vergleichbaren Entwick-lungsniveau. Auf Grund der Probleme bei der Vollstreckung ausländischer Urteile und auch Schieds-sprüche stellt eine Streitbeilegungsklausel „Board of Grievances“ nämlich – trotz der besagten Nachtei-le – meistens die beste Lösung bei der Vertragsgestaltung dar.

Schiedsgerichtsbarkeit

Saudi-Arabien hat das Übereinkommen über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche (New Yorker Übereinkommen) ratifiziert. Hierin verpflichten sich die Vertragsstaaten, auf dem Hoheitsgebiet eines anderen Vertragsstaates ergangene Schiedssprüche anzuerkennen und zu vollstrecken. Die Schiedsklausel der Internationalen Handelskammer (ICC) lautet: "All disputes arising out of or in connection with the present contract shall be finally settled under the Rules of Arbitration of the International Chamber of Commerce by one or more arbitra-tors appointed in accordance with the said Rules." Die Schiedsklausel ist auch noch in vielen anderen Sprachen verfügbar. Zweckmäßige zusätzlich zu ergänzende Vereinbarungen bei beiden Schiedsklauseln:

die Anzahl der Schiedsrichter beträgt.......................... (einer oder drei);

es ist............................materielles Recht anzuwenden; (applicable law)

die im Schiedsverfahren zu verwendende Sprache ist...................................... Detaillierte Auskünfte: ICC Deutschland, Internationale Handelskammer Wilhelmstr. 43G, 10117 Berlin, Telefon: 030 200 73 63-00, Fax: 030 200 73 63-69, E-Mail: [email protected], Web: http://www.iccgermany.de/ Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien Meezan Tower Intersection of Olaya Main Street and Makkah Road; 6th Floor P.O. Box 61695 RIYADH 11575 KINGDOM OF SAUDI ARABIA Tel.: +966 1 462 3800, Fax: +966 1 462 8730; Email: [email protected]; Web: http://saudiarabien.ahk.de

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BAYERISCHES AUSSENWIRTSCHAFTSANGEBOT Die bayerische Staatsregierung unterstützt in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus der Wirt-schaft - insbesondere den Kammern und Verbänden - und Bayern International, die in Bayern ansässi-gen Unternehmen dabei, die Chancen der Globalisierung zu nutzen. Gerade dem Mittelstand, dem Rückgrat der bayerischen Wirtschaft, gilt das besondere Augenmerk. Auf seine Bedürfnisse zuge-schnittene Förderprogramme und Aktivitäten helfen, neue Märkte im Ausland zu erschließen, Kontakte zu internationalen Partnern aufzubauen und Geschäfte abzuwickeln:

Messebeteiligungen

Delegationsreisen

Unternehmerreisen

Auslandsrepräsentanzen

Kooperationsprojekte

Einstieg in den Export

Go international

Fit for Partnership

Delegationsbesuche

Innovationsgutscheine

Tipp! Das Förderprojekt „Export Bavaria 3.0. – Go Internatio-nal unterstützt mittelständische bayerische Unternehmen beim Auslandsgeschäft mit seinem Drei-Stufen-Konzept: 1. Untersuchung der Internati-onalisierungsfähigkeit des Un-ternehmens 2. Erstellung eine individuellen Internationalisierungsplans 3. Finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung des Plans. Weitere Infos unter

www.go-international.de

Alle Informationen über aktuelle und länder- und branchenspezifische

Förderprojekte finden Sie unter www.auwi-bayern.de/foerderung

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INFORMATIONEN FÜR GESCHÄFTSREISEN Sowohl während der Vorbereitungen für Ihre Reise als auch während Ihres Aufenthaltes im Ausland steht Ihnen die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien zur Verfügung. Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien German-Saudi Arabian Liaison Office for Economic Affairs (GESALO) Futuro Tower, 4th Floor Ma'ather Street, P.O. Box 61695 RIYADH 11575 KINGDOM OF SAUDI ARABIA Tel.: +966 (0)1 40 50 201 Fax: +966 (0)1 40 31 232 E-Mail: [email protected] Web: http://saudiarabien.ahk.de/

Einreisebestimmung

Saudi-Arabien ist kein touristisches Reiseland. Visa für Individualtouristen werden nicht erteilt. Transit-reisen auf dem Landweg (beispielsweise in die VAE) sind nicht möglich. Es gibt nur einen sehr einge-schränkten Auslandstourismus - vorwiegend aus arabischen Nachbarländern. Einige wenige Gruppen-reisen mit Reiseleitung aus westlichen Ländern sind jedoch möglich. Es bestehen strenge Kleidungs- und Verhaltensvorschriften, die nach dem konservativen wahhabitischen Islamverständnis ausgelegt werden. Für deutsche Staatsangehörige besteht für Saudi-Arabien Visumspflicht. Die Vorlage einer Einladung nach Saudi-Arabien ist für die Beantragung eines Visums erforderlich.

Grundsätzlich benötigen Geschäftsreisende ein Schreiben ihres Unternehmens, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) bzw. der Handwerkskammer in Deutschland beglaubigt ist, und ein von der lokalen Handelskammer in Saudi-Arabien beglaubigtes Einladungsschreiben des saudischen Partners. Sie können stattdessen auch die Zustimmung der saudischen Investitionsförderungsgesellschaft (SAGIA) vorlegen.

Es besteht gegebenenfalls auch die Möglichkeit der Erteilung eines Visums durch SAGIA. Dies ist auch von Drittländern aus möglich.

Für mehrmalige Einreise kann ein Jahresvisum an Geschäftsleute, Investoren und Firmenbeauftragte erteilt werden, die ihre saudi-arabischen Geschäftspartner besuchen möchten. Nach Mitteilung der saudi-arabischen Botschaft gelten als Geschäftsleute Firmenbesitzer, Vorstandsvorsitzende, Vor-standsmitglieder, Firmenvertreter und Generaldirektoren. Diese Regelung bezieht sich sowohl auf Männer als auch auf Frauen. Für diese Personen ist keine Einladung durch eine saudi-arabische Firma erforderlich.

Für die kleine und große Pilgerfahrt werden besondere Einreisevisa von den saudischen Behörden erteilt. Während der Pilgerzeit gelten für die Einreise von Pilgern besondere Gesundheits- und Hygie-nebestimmungen. Mit diesen Visa ist es allerdings nicht möglich, außerhalb Mekkas und Medinas zu reisen oder etwa eine Ehe zu schließen.

Zur Frage der Einreise nach Saudi-Arabien mit einem Pass, der israelische Einreisestempel enthält, wird um direkte Kontaktaufnahme mit der Botschaft Saudi-Arabiens gebeten.

Ein HIV-Test wird dann verlangt und auch durchgeführt, wenn ein Langzeit- (Arbeits-) Visum beantragt wird. Ist der HIV-Test positiv, wird das Visum nicht erteilt. (Quelle: Auswärtiges Amt, Stand 01.08.2017)

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Dos & Don’ts

Nationale Eigenheiten

Der Saudi-Araber lebt in einer reinen Männerwelt, in der sich das Geschäftsleben und der gesellschaft-liche Kontakt abspielen. Auch das Büro wird teilweise für gesellschaftliche Zwecke genützt. Die Aus-stattung des Arbeitsplatzes lässt nicht immer Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Lage des Inhabers zu. Die Ansprüche sind in der Regel gering, was sich u.a. in der einheitlichen Männerkleidung („Tho-be“) ausdrückt. Auf Statusgegenstände (neueste Pkw-Modelle, teure Uhren, elektronische Anlagen etc.) wird jedoch Wert gelegt.

Der saudi-arabische Geschäftsmann ist meist höflich, vorsichtig und abschätzend. Die Zurückhaltung gegenüber neuen Kontakten erstreckt sich häufig auch auf die Korrespondenz. Eine echte Geschäfts-verbindung kommt auf diesem Wege selten zustande. Erst die Herstellung persönlicher Kontakte führt zu einer längerfristigen Beziehung. Aus diesem Grund sollten die Person des ausländischen Firmen-beauftragten nicht allzu häufig gewechselt und zur Kontaktpflege Geschäftsbesuche in regelmäßigen Abständen eingeplant werden.

Im Büro des saudi-arabischen Geschäftsmannes oder eines höheren Beamten ist der Geschäftsrei-sende selten der einzige Gast. Durch Besucher und Telefonanrufe wird die Unterhaltung immer wieder unterbrochen. Auch während der Gebetszeit kann der Gesprächspartner ohne Kommentar für 15-30 Minuten verschwinden, um seinen religiösen Pflichten nachzukommen. All dies ist üblich und bedeutet keine Missachtung. Der saudi-arabische Partner erwartet in der Regel ausreichend Zeit, um das vorlie-gende Problem zu überdenken, mit seinen Partnern zu besprechen und auch die Persönlichkeit des Gesprächspartners zu beurteilen. Ein klares Nein wird kaum ausgesprochen. Anzeichen von Eile oder Ungeduld werden leicht als Unhöflichkeit gewertet.

Das Argument des bevorstehenden Abfluges macht nur selten Eindruck. Psychologisch günstig kann es sich auswirken, wenn man einige Worte in Arabisch kennt, um zu zeigen, dass man sich für Spra-che und Sitten interessiert.

Anmerkungen für Geschäftsbesprechungen

Termine können meist kurzfristig vereinbart werden (Ausnahme: hohe staatliche Beamte, leitende Mit-glieder des Managements bei Großfirmen und Banken). Es wird vom Ausländer erwartet, dass er zu den Terminen pünktlich erscheint. Wenn Kaffee oder Tee angeboten werden, sollte man zumindest eine Tasse zu sich nehmen, wobei die Tasse nicht sofort abgestellt, sondern in der Hand gehalten wird. Man sollte nie die Schuhsohlen gegen den Gesprächspartner richten. Während des Fastenmo-nats Ramadan ist darauf zu achten, dass während der Tagesstunden (Sonnenauf- bis Sonnenunter-gang) weder auf offener Straße noch in Büros gegessen, getrunken und geraucht werden darf und eventuell angebotene Getränke abgelehnt werden sollten. Sollten Sie Ihren Geschäftspartner nach Deutschland einladen wollen, so hat dieser seinen Antrag auf ein Schengen-Visum bei der Deutschen Botschaft in Riyadh einzureichen. Eines der von der Botschaft geforderten Dokumente ist eine so genannte elektronische Verpflichtungserklärung, in der Ihre Firma für eventuell der Republik Deutschland entstehende Kosten garantiert. Diese ist bei der für den Fir-mensitz zuständige Fremdenpolizeibehörde einzureichen. Die vorher üblichen „Verpflichtungserklärung im Original“ wird von der Deutschen Botschaft nicht mehr akzeptiert.

Anforderungen für Schengen-Visa gemäß deutscher Botschaft Riyadh

Für Geschäftsreisende mit saudi-arabischer Staatsangehörigkeit: - Antragsformular, vollständig und korrekt ausgefüllt, vom Antragsteller unterschrieben - Zwei aktuelle Farbfotos, gute Qualität, nach ICAO-Standard - Reisepass gültig bis mindestens drei Monate nach Ablauf des beantragten Visums, vom Inhaber

unterschrieben

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- Kopie aller relevanten Seiten des Reisepasses - Dienstgeberbestätigung oder Vorstellungsbrief, beglaubigt von der Saudi Chamber of Commerce - elektronische Verpflichtungserklärung der einladenden deutschen Firma im Original und Kopie

eines aktuellen Firmenbuchauszuges - Reisekranken- und Unfallversicherung, Mindestdeckungssumme 30.000 Euro, für die gesamte

Reisedauer, ohne Einschränkungen (Original + Kopie) - Rückflugticket oder Buchungsbestätigung (Original + Kopie) - Kontoauszug der letzten sechs Monate (Original)

Für Geschäftsreisende nicht-saudi-arabischer Staatsangehörigkeit: - Antragsformular, vollständig und korrekt ausgefüllt, vom Antragsteller unterschrieben - Zwei aktuelle Farbfotos, gute Qualität, nach ICAO-Standard - Reisepass gültig bis mindestens drei Monate nach Ablauf des beantragten Visums, vom Inhaber

unterschrieben, und Kopie aller relevanten Seiten - Gültiges saudi-arabisches Exit/Re-Entry-Visum - Iqama, gültig bis mindestens ein Monat nach Ablauf des beantragten Visums - Sponsorbrief, beglaubigt von der Saudi Chamber of Commerce - elektronische Verpflichtungserklärung der einladenden deutschen Firma im Original und Kopie

eines aktuellen Firmenbuchauszuges - Reisekranken- und Unfallversicherung, Mindestdeckungssumme 30.000 Euro, für die gesamte

Reisedauer, ohne Einschränkungen (Original + Kopie) - Rückflugticket oder Buchungsbestätigung (Original + Kopie) - Kontoauszug der letzten sechs Monate (Original) Des Weiteren gilt zu beachten: - Alle Antragsteller müssen bei der Antragstellung persönlich vorsprechen. - Die Visumsgebühr ist bei der Antragstellung zu entrichten. Es gibt keine Rückerstattung, wenn

das Visum nicht ausgestellt wird. - Die Bearbeitung eines Schengen-Visums dauert mindestens zwei Wochen. Wir empfehlen, den

Antrag mindestens drei bis vier Wochen vor Beginn der geplanten Reise einzureichen. - Die Bearbeitung des Visums kann erst beginnen, wenn alle erforderlichen Unterlagen und Daten

an die Botschaft übermittelt wurden. - Die Botschaft kann jederzeit zusätzliche Unterlagen verlangen. - Bitte senden Sie keine Unterlagen per Post, Fax oder E-Mail an die Botschaft. Alle erforderlichen

Dokumente sollen bei der Visumantragstellung gemeinsam abgegeben werden. - Bitte die Fotos nur mittels Büroklammer am Antrag befestigen. Verwenden Sie bitte KEINE Heft-

klammern oder Klebstoff!!

Anreise

Es bieten sich unter anderem an: Lufthansa (via Frankfurt und München), Turkish Airlines (via Istan-bul), Emirates (via Dubai), Qatar Air (via Doha), Royal Jordanian (via Amman), British Airways (via London).

Geschäftszeiten

Die Büroöffnungszeiten werden in den einzelnen Regionen unterschiedlich gehandhabt. Die Geschäfte sind während der Gebetszeiten geschlossen. Für den Fastenmonat Ramadan können keine allgemein gültigen Auskünfte über Öffnungszeiten gegeben werden, da diese dann sehr stark variieren: Achtung: Arbeitswoche ist Samstag bis Mittwoch; Donnerstag und Freitag sind Wochenende! Jeddah 9.00 -13.30 / 16.30 -22.00 Riyadh 8.30 -12.00 / 17.00 -22.30 Ostprovinz 7.30 -12.00 / 14.30 -21.00 Ölgesellschaft Saudi Aramco 7.00 -11.30 / 13.00 -15.00 Öffnungszeiten der Banken, Produktionsbetrieben: 9.00 bis 16.30

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Kalender

In Saudi-Arabien wird allgemein der islamische Kalender (auch Hijjrah-Kalender; sprich „Hedschra“) angewendet, der sich nach dem Mondjahr richtet und im Jahre 622 unserer Zeitrechnung (Flucht des Propheten Mohammed von Mekkah nach Medinah) beginnt. Das Jahr umfasst 354 oder 355 Tage und ist damit im Vergleich zum Gregorianischen Kalender jährlich um 11 Tage kürzer. Die Feiertage (Eid Al Fitr, Eid Al Adha) verschieben sich daher lt. Gregorianischen Kalender jährlich um 11 Tage in Richtung Jahresanfang. Im Schriftverkehr mit Ministerien muss der Hijjrah-Kalender verwendet werden Das saudi-arabische Finanzjahr richtet sich im Wesentlichen nach dem Gregorianischen Kalender.

Feiertage (einschließlich regionale Feiertage)

Reisen während des Fastenmonats Ramadan und der daran anschließenden Feiertage und der Pilger-zeit sind unzweckmäßig, da die Geschäfts-, Banken- und Behördenaktivitäten fast zum Stillstand kom-men. Ramadan und Pilgerzeit (Hajj – sprich „Hadsch“) verschieben sich jährlich um elf Tage Richtung Jahresanfang. Da die Feiertage mit Sichtung des Mondes endgültig bestimmt werden, können sich diese um ein bis zwei Tage nach vor oder nach hinten verschieben. Des Weiteren wurden in den letzten Jahren die Feiertage auf königlichen Erlass sehr kurzfristig um eine Woche verlängert. Manche Firmen schließen generell für zwei Wochen.

Notrufe

Rettung 997 Polizeinotruf 999 Feuer 998 Verkehrsunfälle 993 Telefonauskunft 905 Internat.Vermittlung 900

Maße und Gewichte

Metrisches System

Strom

Sowohl 220 V als auch 127 V / 60Hz (Vorsicht!) – sehr verschiedene Steckerformen, die meist nicht mit den europäischen Typen kompatibel sind – Reiseadapter sehr empfehlenswert!

Trinkgeld

Obwohl der Bedienungszuschlag von meist 15 % in Hotels und Restaurants verrechnet (aber selten ans Personal weitergeleitet) wird, sind weitere Trinkgelder üblich.

Post- und Telefongebühren

Telefongebühren (Festnetz) nach Deutschland SAR 2,60 pro Minute, in der Zeit von 23.00 bis 09.00 Uhr minus 20 %.

Durchschnittliche Aufenthaltskosten pro Tag

Es muss täglich mit etwa 250 bis 400 Euro gerechnet werden. Einzelzimmer mit Bad und Telefon sind bei europäischem Anspruch für etwa SAR 1000 bis SAR 1500 (etwa 250 -375 Euro) zuzüglich 15% Service Charge erhältlich. Vom Hotel arrangierte Mietwagen mit Fahrer für den ganzen Tag kosten etwa SAR 1000.

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Zeitverschiebung

Sommerzeit MEZ +1 Stunde Winterzeit MEZ +2 Stunden (in Saudi-Arabien keine Umstellung auf Winterzeit)

Dolmetschdienst

Englische Sprachkenntnisse sind bei den meisten Geschäftsgesprächen ausreichend. Dolmet-scher/Übersetzer können durch die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien vermittelt werden.

Lokale Verkehrsmittel

Saudi Arabian Airlines (SAUDIA) www.saudiairlines.com unterhält regelmäßige Flugdienste zwischen über zwanzig Städten Saudi-Arabiens.

Mittlerweile operiert auch FlyNas www.flynas.com nach dem Prinzip von Billig-Airlines, mit Flügen um z.T. wenige Euro bei rechtzeitiger Buchung via Internet.

Innerstädtische öffentliche Verkehrsmittel sind nicht verfügbar. Taxis sind fast immer und überall vor-handen, Fahrer sprechen aber oft kaum Englisch und Preis muss unbedingt vorher ausgehandelt – oder auf Aktivierung des Taxameters (falls vorhanden) bestanden werden. Sehr empfehlenswert sind moderne Limousinen-Dienste wie UBER oder CAREEM – eine vorherige Registrierung bei diesen Un-ternehmen ist erforderlich – der Service ist dort meist sehr gut und verlässlich.

Kfz-Bestimmungen

Im Allgemeinen wird für die Anmietung eines Autos der nationale Führerschein akzeptiert. Es ist nur Männern gestattet, ein Kraftfahrzeug zu lenken. Aufgrund der schwierigen Verkehrsverhältnisse und chaotischen Fahrweise ist es nicht empfehlenswert, selbst zu fahren, da bei allfälligen Unfällen mit Personenschaden mit der Verhaftung beider Unfallparteien gerechnet werden muss, bis eine Einigung erzielt wird. Es sollte daher entweder ein Taxi oder ein Mietwagen mit Chauffeur benützt werden. Mietwagen sind in den meisten Hotels, ansonsten bei den Autovermietern Avis, Budget, Hanco Rent a Car, Sahary Rent a Car, Abu Diyab Rent a Car, Shary Rent a Car mit und ohne Fahrer in Jeddah, Riyadh, Dammam und Al Khobar erhältlich. Mietkosten inkl. Versicherung je nach Wagenkategorie und Verwendung eines Fahrers betragen ca. SAR 150,- bis 1.200,- pro Tag.

Devisenvorschriften

Nach Saudi-Arabien dürfen bis max. SAR 60.000,- oder das Äquivalent in Fremdwährung bar einge-führt werden. Darüber hinausgehende Beträge unterliegen einer Deklarationspflicht und sollten besser von Bank zu Bank überwiesen werden. Betreffend die Ausfuhr von Landes- oder Fremdwährung gilt dieselbe Obergrenze von SAR 60.000,-, höhere Beträge müssen deklariert werden. Aus Gründen der Sicherheit werden beim Zoll Personen, meist aus „Dritte Welt Ländern“, von den Zollbehörden festgehalten, wenn sie unrealis-tisch hohe Geldbeträge aus dem Lande bringen wollen. Auch werden westliche Personen, die mehr als SAR 60.000,- oder das Äquivalent in Fremdwährung bar bei der Ausreise mit sich führen, überprüft. Überweisungen von Ausländern über SAR 100.000,- in das Ausland werden von der überweisenden Bank an die saudi-arabische Zentralbank (SAMA) gemeldet. Von bekannten Banken ausgestellte Reiseschecks, z.B. auf USD oder EUR lautend, werden von saudi-arabischen Banken eingelöst. Hotels geben für Reiseschecks und ausländische Valuten wesentlich schlechtere Kurse als Banken. Tausch von Fremdwährungen wird von den Banken nur noch für Konto-inhaber durchgeführt! An Geldautomaten (ATM) kann aber mit europäischer Kreditkarte und PIN-Code Geld behoben werden. In den Innenstädten gibt es Wechselstuben, die Hotels wechseln meist zu ei-nem sehr schlechten Kurs – insbesondere Euros.

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Zollvorschriften (Reisegepäck, Musterkollektion)

Grundsätzlich müssen alle Waren verzollt werden, deren Wert SAR 3.000,- übersteigt. In der Praxis kommt diese Regelung aber kaum zur Anwendung, solange die Geschenke sich im üblichen Rahmen bewegen. Hingegen kommt es immer wieder vor, dass Schokolade und Bonbonieren vom Zöllner be-schlagnahmt werden und eine Geldstrafe zu zahlen ist – in der Annahme, dass Schokolade aus Euro-pa grundsätzlich Alkohol enthält. Im Allgemeinen können Musterkollektionen ohne Geschäftswert zollfrei eingeführt werden. Bei größe-ren Mengen kann es zur Verzollung kommen (meist 5%). Bei Medikamentenmustern ist die Aufschrift 'Arzneimittel-Verkauf untersagt' (in Arabisch) Voraussetzung für die Zollbefreiung. Vorherige Genehmi-gung vom Ministry of Health im Wege der Saudi Food and Drug Authority durch die saudi-arabische Firma ist notwendig zur Vorlage beim Zoll. Achtung: Sowohl Handgepäck als auch Reisekoffer werden geröntgt. Die Einfuhr von Produkten, die Alkohol oder Schweinefleisch enthalten, sowie Magazine und Zeitschriften mit freizügigen Abbildungen sind strikt verboten und werden streng geahndet. Auf den Schmuggel und Handel mit Drogen steht die Todesstrafe!

Impfungen

Vorgeschrieben: Gelbfieber bei der Einreise aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet. Empfohlen: Meningokokken-Meningitis während der Pilgerzeit (für Pilger selbst verpflichtend vorge-schrieben), des Weiteren die sonst auch üblichen Impfungen wie Tetanus, Hepatitis A + B, Tollwut etc. Zur Sicherheit empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Tropeninstitut Ihrer Wahl.

Sonstiges Wissenswertes

Personen, die sich länger in Saudi-Arabien aufhalten werden, sollten für Behörden eine Anzahl von Passbildern mitführen. Des Weiteren sollte immer ein Ausweis (Reisepass oder Iqama) bei sich getra-gen werden, es herrscht Ausweispflicht gegenüber der Polizei! ERGÄNZENDE AUSKÜNFTE

zu Saudi-Arabien sind im Außenwirtschaftsportal Bayern unter www.auwi-bayern.de → Rubrik „Länder“ abrufbar. WICHTIGE ADRESSEN Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien German-Saudi Arabian Liaison Office for Economic Affairs (GESALO) Futuro Tower, 4th Floor Al Ma'ather Street P.O. Box 61659 Riyadh 11575 Kingdom of Saudi Arabia Tel.: +966 (0) 1 405 02 01 Fax: +966 (0) 1 403 12 32 E-Mail: [email protected] Web: http://saudiarabien.ahk.de/

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Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Embassy of the Federal Republic of Germany Diplomatic Quarter P.O. Box 94001 11693 Riyadh, Saudi-Arabien Tel.: +966 (0)1 4880700 Fax: +966 (0)1 4880660 E-Mail: [email protected] Web: www.riad.diplo.de

Botschaft des Königreichs Saudi-Arabien

Berlin 10785 Tiergartenstraße 33-34 Tel.: 030-88 92 50 0 Fax: 030-88 92 51 79 E-Mail: [email protected] Web: http://embassies.mofa.gov.sa/sites/Germany/EN/Pages/default.aspx

Österreichische Botschaft

Austrian Embassy Riyadh Diplomatic Quarter (neben Schweizerischen Botschaft) P.O.Box 94373 11693 Riyadh, Saudi-Arabien Tel.: +966 (0)1 4801217, 4808254 Fax: +966 (0)1 4801526 E-Mail: [email protected] Web: www.bmeia.gv.at/riyadh

Schweizerische Botschaft

Embassy of Switzerland Diplomatic Quarter P.O. Box 94311 11693 Riyadh, Saudi-Arabien Tel.: +966 (0)1 4881291 Fax: +966 (0)1 4880632 E-Mail: [email protected] Web: www.eda.admin.ch/riad

Banken

The National Commercial Bank P.O. Box 3555, Jeddah 21481, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)2 6493333 Fax: +966 (0)2 6440311 Web: www.alahli.com

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SABB (ehemals The Saudi British Bank) P.O. Box 9084, Riyadh 11413, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4050677 Fax: +966 (0)1 4050660 Web: www.sabb.com Al Bank Al Saudi Al Hollandi P.O. Box 1467, Riyadh 11431, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4067888 Fax: +966 (0)1 4054797 Web: www.shb.com.sa Al Bank Al Saudi Al Fransi P.O. Box 56006, Riyadh 11554, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4042222 Fax: +966 (0)1 4776780 Web: www.alfransi.com.sa SAMBA BANK P.O. Box 25895, Riyadh 11476, Saudi Arabia T +966 (0)11 479 74 99 F +966 (0)11 479 97 25 W www.samba.com

Lokale Reisebüros

Das Service lokaler Reisebüros geht kaum über Flugreservierungen, Umbuchungen und Ticketverkauf hinaus. Kanoo Travel Kanoo Building, Medina Road P.O. Box 812, Jeddah 21536, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)2 2633040, Call Center: 8008973256 Fax: +966 (0)2 Web: www.ybakanoo.com Al Tayyar Travel Group Co. Ltd. P.O. Box 52660, Riyadh 11573, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4633133, Call Center: 920012333 Fax: +966 (0)1 4642970 E-Mail: [email protected] Web: www.altayyargroup.com National Travel & Tourism Bureau (NTTB) Kingdom Tower, Arouba Road P.O. Box 54655, Riyadh 11524, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 2112227 Fax: +966 (0)1 2112228

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Fursan Travel & Tourism P.O. Box 58458, Riyadh 11594, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 2931160, Call Center (lokal): 920000442 Fax: +966 (0)1 4611743 E-Mail: [email protected] Web: www.fursan.com.sa

Fluglinien

Lufthansa Al-Deghaiter Commercial Centre, Tahlia Street P.O.Box 2068, Riyadh 11451, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4632004 Fax: +966 (0)1 2792146 E-Mail: [email protected] Web: www.lufthansa.com Öffnungszeiten: Sa-Do 08.30-18.00 Saudi Arabian Airlines (SAUDIA) P.O. Box 620, Jeddah 21231, Saudi Arabia Tel.: +966 9200-22222 (Reservation) +966 (0)2 6842221 (Cargo), 6841701 (Airport) Fax: +966 (0)2 6864064 (Reservation), 6842357 (Cargo) Web: www.saudiairlines.com Emirates P.O.Box 41142, Jeddah 21521, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)2 6648486 Fax: +966 (0)2 6658427 Web: www.emirates.com NasAir Al Salam Centre, 1st Floor, Tahlia Road/Olaya P.O.Box 305161, Riyadh 11361, Saudi Arabia Tel.: +966 9200-01234 (Reservation) +966 (0)1 2171800 Fax: +966 (0)12171830 Web: www.flynas.com Öffnungszeiten : Sa-Do 08.00-17.00 Egypt Air Malaz Area, Arbaien Street beside Hollandi Bank P.O.Box 26937, Riyadh 11469, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4784004, 4794172 ; 2203131 (Airport) Fax: +966 (0)1 4785858 Web: www.egyptair.com Öffnungszeiten: Sa-Do 09.00-17.30 Turkish Airlines Al Jamaz Bldg, Al Arouba Street near Kingdom Tower P.O.Box 25194, Riyadh 11466, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4631600 Fax: +966 (0)1 2885580 Web: www.turkishairlines.com

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Dolmetschdienste

Dolmetschfirmen sind nicht vorhanden, bei Bedarf kann die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Saudi-Arabien geeignete Personen ausfindig machen. In den meisten Fällen reichen aber Englisch-kenntnisse bei Geschäftsbesprechungen aus.

Hotels

Unten angeführt eine kleine Auswahl uns bekannter Hotels in Riyadh, Jeddah und Dammam. Ansons-ten empfiehlt sich auch, altbewährte Online-Buchungsseiten zu konsultieren, wo Hotelpreise auch ver-glichen werden können: www.expedia.com, www.hotelrooms.com www.hotels.com, www.tripadvisor.com

Intercontinental Riyadh P.O. Box 3636, Riyadh 11481, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4655000 Fax: +966 (0)1 4053015, 4657833 E-Mail: [email protected] Web: www.ihg.com Sheraton Riyadh Hotel & Towers P.O. Box 90807, Riyadh 11623, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4543300 Fax: +966 (0)1 4541889 Web: www.sheraton.com/riyadh Holiday Inn Al Qasr Hotel P.O. Box 57749, 11584 Riyadh, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)1 4625000 Fax: +966 (0)1 4624487 E-Mail: [email protected] Hotel Inter-Continental Jeddah P.O.Box 41855, Jeddah 21531, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)2 6611800 Fax: +966 (0)2 6611145 E-Mail: [email protected] Web: http://goo.gl/QWWNt Westin Jeddah P.O. Box 51991, Jeddah 21553, Saudi Arabia Tel.: +966 (0)2 6588200 Fax: +966 (0)2 6588201 Web: http://goo.gl/lxMdq

Ärzte

In Jeddah, Riyadh und Dammam ist die ärztliche Versorgung meist ganz gut aber sehr teuer. Bei erns-ten Erkrankungen sollte mit dem Arzt abgeklärt werden, ob die Behandlung vor Ort möglich ist oder besser in Deutschland erfolgen sollte.

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RIYADH Kingdom Hospital (allgemeines Krankenhaus) Abfahrt Exit 5 stadtauswärts, bei Carrefour/China Mart vorbei einbiegen T +966 (0)11 2571111 W www.khccgroup.com Dr. Sulaiman Al Habib | Olaya Medical Complex King Fahad Road - Olaya - Riyadh , POBox:91877, Riyadh 11643 T +966 - 11 - 4622224 W www.hmg.com.sa

JEDDAH GNP Hospital (Zahnklinik, allgemeines Krankenhaus) Amir Sultan Street T +966 (0)2 6823200 W www.gnp.com.sa Soliman Fakeeh Hospital (allgemeines Krankenhaus) Palestine Road, corner Andalus Street T +966 (0)2 6655000 W www.dsfh.med.sa International Medical Center Jeddah (allgemeines Krankenhaus) Hail Street, corner King Abdullah Street T +966 (0)2 6509000 W www.imc.med.sa

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LINKS

Thema Link

Saudi Arabian Monetary Agency / Finanzinfos

www.sama.gov.sa

Saudi Arabian General Investment Authority / Firmengründung

www.sagia.gov.sa

CIA / Zahlen und Fakten www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/sa.html

Infos zum neu geplanten Eisen-bahnnetz

https://www.saudirailways.org/sites/sro/Pages/home.aspx

Saudi Arabian Airlines www.saudiairlines.com FlyNas www.flynas.com Saudi American Bank | Infos im Fi-nanzbereich

www.samba.com

Arab News |englischsprachige Ta-geszeitung

www.arabnews.com

The Saudi Gazette | Tageszeitung www.saudigazette.com.sa Saudi Customs | Zollinformationen www.customs.gov.sa/ Saudi Stock Market (Tawadul) | Börse

www.tadawul.com.sa

Saudi Commission for Tourism | Tourismusinfos & Statistiken

www.mas.gov.sa

Ministry of Commerce & Industry (div. Bestimmungen und Gesetzes-texte)

mci.gov.sa

Foreign Investment Law mci.gov.sa/en/LawsRegulations/SystemsAndRegulations/ForeignInvestmentSystem/Pages/4-2.aspx

Saudi Industrial Development Fund www.sidf.gov.sa Royal Commision for Jubail & Yanbu

www.rcjy.gov.sa

Council of Saudi Chambers www.csc.org.sa The Saudi Industrial Property Au-thority

www.modon.gov.sa

King Abdulaziz City for Science & Technology (KACST)

www.kacst.edu.sa