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Entsorgung AGMuellerV060317
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Fachgerechtes Entsorgen von Chemikalien an der Schule
Anmerkung
Bei diesem Skriptum handelt es sich um eine Empfehlung des Autors. Für die Einbindung der jeweilig gültigen
Gesetze muss der Anwender/die Anwenderin sorgen.
Literaturbeispiele:
H. Bender „Das Gefahrstoffbuch“,
D. Bernabei "Sicherheit/Handbuch für das Labor",
D. Reichard, W. Ochterbeck "Abfälle aus chemischen Laboratorien und medizinischen
Einrichtungen" und
L. Roth "Gefahrstoff-Entsorgung".
Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht (Empfehlung der Kultusministerkonferenz, Deutschland) in der
Fassung vom 26.02.2016
Richtlinie zur Sicherheit im Unterricht, Stoffliste
Entsorgungserlass (Österreich)
Gifterlass (Österreich)
Fachgerechte Entsorgung von Chemikalien
A) Chemikalienkennzeichnung nach GHS (globally harmonized system)1
Diese Kennzeichnung teilt Chemikalien in Gefahrenklassen ein. (16 physikalische Gefahren,
10 Gesundheitsgefahren, 1 Umweltgefahr, 1 Zusatz: Ozonschichtgefährdend)
Zu diesen Klassen gibt es bei Bedarf Piktogramme und/oder ein Signalwort (GEFAHR/ACHTUNG).
Diese Gefahrenklassen („Art“) sind weiter in Gefahrenkategorien („Schwere“) eingeteilt.
Außerdem gibt es zu jedem Stoff bestimmte Gefahrenhinweise (H-Sätze) und vorgegebene
Sicherheitsratschläge (P-Sätze) von denen eine Auswahl (max. 6) auf dem Etikett angeführt sind.
Bei H-Sätzen: HXXX erste Ziffer: Gruppierung (2 = Physikalische Gefahren, 3 = Gesundheitsgefahren, 4 = Umweltgefahren) zweite und dritte Ziffer: laufende Nummer
Bei P-Sätzen: PXXX
erste Ziffer: Gruppierung (1 = Allgemein, 2 = Vorsorgemaßnahmen, 3 = Empfehlungen, 4 = Lagerhinweise,
5 = Entsorgung)
zweite und dritte Ziffer: laufende Nummer
1 siehe Anhang
Entsorgung AGMuellerV060317
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Die ausführlichste Beschreibung zu einer Substanz ist im Sicherheitsdatenblatt aufgeführt.
Das Sicherheitsdatenblatt hat insbesondere folgende Angaben zu enthalten:
Stoff-/Zubereitungs- und Firmenbezeichnung;
Mögliche Gefahren;
Zusammensetzung/Angaben von Bestandteilen;
Erste-Hilfe-Maßnahmen;
Maßnahmen zur Brandbekämpfung;
Maßnahmen bei unbeabsichtigter Freisetzung;
Handhabung und Lagerung;
Expositionsbegrenzung und persönliche Schutzausrüstungen;
Physikalisch-chemische Eigenschaften;
Stabilität und Reaktivität;
Angaben zur Toxikologie;
Angaben zur Ökologie;
Hinweise zur Entsorgung;
Angaben zum Transport;
Vorschriften.
Die Sicherheitsdatenblätter zu den in einem Praktikum verwendeten Chemikalien müssen verfügbar sein
(üblicherweise an einem Computer einsehbar)
B) Abfallbehälter:
(maximal zu 90 % füllen, regelmäßige Kontrolle auf Beschädigungen/Dichtheit)
Abfallbehälter für Glasbruch (Metallbehälter)
hochschmelzendes Glas ist Restmüll!
Flüssige organische Abfälle mit Halogen (Metallkanister, beschichtet)
Gefahrensymbole GHS 02/GHS06/GHS08/GHS09
für regelmäßige Lüftung sorgen
Flüssige organische Abfälle ohne Halogen
(Metallkanister, beschichtet)
Gefahrensymbole GHS 02/GHS06/GHS08/GHS09
für regelmäßige Lüftung sorgen
Feste organische Abfälle
(stabiles Glasgefäß)
Gefahrensymbole GHS06/GHS 08
Feste anorganische Abfälle
(brandstabiler Behälter mit Deckel)
Gefahrensymbole GHS 06/GHS 08
Quecksilber elementar
Entsorgung AGMuellerV060317
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(stabiles Glasgefäß in einem Kunstoffgefäß)
Gefahrensymbole GHS 06/GHS 08/GHS 09
Quecksilbersalze, Quecksilberverbindungen
(Kunststoffkanister)
Gefahrensymbole GHS 06/GHS 08/GHS 09
Behälter für Schwermetallsalzlösungen
(Kunststoffkanister)
Lösungen von Schwermetallkationen, neutral oder schwach basisch, möglichst unverdünnt.
Gefahrensymbole GHS 06/GHS 08
Behälter zur Neutralisation von Säuren und Laugen.
(Kunststoffkanister)
Gefahrensymbole GHS 05
Abfallbehälter für Restmüll bzw. entsprechend der hausüblichen Mülltrennung (Kunststoff,
Papier usw…)
Zur externen Entsorgung ist ein Umfüllen in andere (gekennzeichnete) Behälter sinnvoll.
Diese werden von einer angeforderten Entsorgungsfirma übernommen.
Je nach gesetzlicher Lage sind für den Abfall Begleitscheine auszufüllen.
C) Beispiel für einen Entsorgungsplan: Fallen in einem chemischen Praktikum Abfälle an, so müssen diese als „Problemabfälle“ fachgerecht
entsorgt werden.
Aus diesem Grund sollte für jedes Labor ein ENTSORGUNGSPLAN erstellt werden.
Kleine Mengen (nicht Wasser gefährdend oder WGK1), können meist in den Abfluss gegeben werden.
Alle anderen Stoffe müssen fachgerecht entsorgt werden. Entweder durch eine externe Firma oder
nach Umsetzung in nicht gefährdende Stoffe in den Ausguss.
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D) Gefahrstoffe, die an Schulen vermieden werden sollten
o Stoffe mit akuter Toxizität 1 oder 2
o Karzinogene und keimzellmutagene Stoffe der Kategorien 1A und 1B.
Die in den „Richtlinien zur Sicherheit im Unterricht“ (der Kultusministerkonferenz, Deutschland)
angeführten Ausnahmen, sind nach Ansicht des Autors in allgemeinbildenenden Schulen
didaktisch nicht notwendig.
o Karzinogene, Reproduktionstoxische und Mutagene Stoffe aller Kategorien für stillende und
werden Mütter.
o Asbest
o Speckstein (meist Asbest-haltig)
o Pikrinsäure
o Azofarbstoffe, bei deren chemischen und biologischen Abbau (reduktiv) karzinogene Amine
entstehen (Methylrot und Methylorange sind z.B. erlaubt)
o Weißer und gelber Phosphor
o Kalium
o Schwefelkohlenstoff
o Tetrachlormethan, Trichlorethan
E) Explosivstoffe
An Schulen sind üblicherweise keine Lagerräume für explosionsgefährliche
Stoffe vorhanden, da diese Räume besonderen Bestimmungen unterliegen.
Deswegen sind Herstellung und Demonstration in kleinen Mengen erlaubt,
aber keine Lagerung möglich.
Selbstverständlich muss hier wie bei allen Experimenten eine fachdidaktische Notwendigkeit vorliegen.
Schülerversuche mit Explosivstoffen sind nicht erlaubt.
Ammoniumnitrat mit kleinsten Mengen oxidierbaren Stoffen (ab 0,2%) ist explosiv!
Ammoniumnitrat kann auch in Reinform detonieren!
F) Schwermetallabfälle
• Unterschiedliche Definitionen, meist Dichte > 5g/cm3
• Zu den an Schulen häufigverwendeten Schwermetallen zählen:
(Sr, Ba), Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn,
Mo, Pd, Ag, Cd, Sn, Sb,
Pt, Au, Hg, Pb, Bi,
Entsorgung AGMuellerV060317
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Von diesen sollten folgende nicht verwendet werden und somit extern entsorgt werden:
Schwermetall-kation
Beispielsalz Einstufung Pikto-gramme
Beispiel-versuche
Beispielsalze (die schwerlöslichen sind oft schwächer eingestuft, z.B. Sulfide)
Cobalt Cobalt(II)-chlorid
Acute Tox. 4; H302 Skin Sens. 1; H317 Resp. Sens. 1; H334 Muta. 2; H341 Carc. 1B; H350i Repr. 1B; H360F Aquatic Acute 1; H400 Aquatic Chronic 1; H410
GHS08 GHS07 GHS09
Katalyse, Nachweis-reaktionen
Cobalt(II)nitrat Cobalt(II)chloxid Cobalt(II,III)oxid
Nickel Nickel(II)-chlorid
Carc. 1A; H350i Repr. 1B; H360D Muta. 2; H341 Acute Tox. 3; H301 Acute Tox. 3; H331 STOT RE 1; H372 Skin Irrit. 2; H315 Skin Sens. 1; H317 Resp. Sens. 1; H334 Aquatic Acute 1; H400 Aquatic Chronic 1; H410
GHS06 GHS08 GHS09
Mit Diacetyldioxim Nachweis in z.B. Münzen
Nickel(II)chlorid Nickel(II)sulfat
Cadmium Cadmium(II)-chlorid
Carc. 1B; H350 Muta. 1B; H340 Repr. 1B; H360FD Acute Tox. 2; H330 Acute Tox. 3; H301 STOT RE 1; H372 Aquatic Acute 1; H400 Aquatic Chronic 1; H410
GHS06 GHS08 GHS09
Nachweis-reaktion
Cadmium(II)sulfat Cadmium(II)nitrat Cadmium(II)chlorid
Quecksilber Quecksilber(II)-chlorid
Muta. 2; H341 Repr. 2; H361f Acute Tox. 1; H300 Acute Tox. 1; H310 STOT RE 1; H372 Skin Corr. 1B; H314 Aquatic Acute 1; H400 Aquatic Chronic 1; H410
GHS06 GHS05 GHS08 GHS09
Quecksilber in geschlossenem Gefäß zur Demonstration (z.B. Hg-Schalter) Hg-Themometer durch Alkohol-thermometer ersetzen
Quecksilber Quecksilber(II)chlorid Quecksilber(II)oxid Quecksilber(II)sulfid
Blei Blei(II)chlorid Repr. 1A; H360Df Acute Tox. 4; H302 Acute Tox. 4; H332 STOT RE 2; H373 Aquatic Acute 1; H400 Aquatic Chronic 1; H410
GHS08 GHS07 GHS09
Nachweisreaktionen Akku Bleiplatten in geschlossenem Behälter zur Akkudemonstration sind sinnvoll
Blei Blei(II)nitrat Blei(II)chlorid Blei(II)oxid Blei(IV)oxid Blei(II,IV)oxid
Mit Ausnahme von Quecksilber werden alle Schwermetalle (auch wenn obige verwendet werden) in
einem Schwermetallbehälter gesammelt. Dabei ist der pH bei Bedarf leicht basisch zu halten
(ca. pH = 8 bis 9) Dieser Behälter wird dann extern über einen befugten Entsorger entsorgt.
(Entsorgungsfirma, Problemstoffsammelstelle o. ä.) Je nach Gesetzeslage werden Begleitpapiere
ausgestellt und die Übergabe bestätigt.
Quecksilberverbindungen sollten in einem eigenen Gefäß gesammelt werden.
Ebenso sollte auch elementares Quecksilber in einem eigenen Gefäß gesammelt werde. Da die
Quecksilberdämpfe besonders giftig sind, ist es sinnvoll Wasser über das elementare Quecksilber zu
geben (als Sperrflüssigkeit).
Zinkstaub: Vorsicht bei Reinigungsmaterial (Tücher, Papier) mit anhaftendem Zinkstaub.
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G) Vorschläge für schulinterne Verringerung des
Gefahrenpotentials: (*)Anmerkung: Ob die Stoffe nach Verringerung des Gefahrenpotentials in den Ausguss gegeben werden
dürfen, hängt von den jeweiligen gesetzlichen Abwasserbestimmungen ab. Prinzipiell betrifft das nur geringe
Mengen (Reagenzglasversuche bis ca. 100 ml). Größere Mengen solcher Stoffe müssen extern entsorgt
werden.
Grundlegende Reaktionen:
Neutralisation von Säuren und Basen
Ausfällen giftiger löslicher Substanzen als schwer lösliche Niederschläge (z.B. Sulfidbildung)
Oxidation (mit Wasserstoffperoxid oder Hypochlorit) bzw. Reduktion (mit Thiosulfat, Sulfit,
Hydrogensulfit oder Disulfit; selten Säure mit Metallpulver) zu weniger gefährdenden
Verbindungen (z.B.: Halogenreduktion, Cyanidoxidation)
Synthese zu weniger gefährdenden Verbindungen (z.B. Hydrolyse oder Veresterung von
Säurechoriden)
Allgemeine Bemerkungen:
Nicht wassergefährdende Säuren und Laugen, können nach Verdünnen und Neutralisation in den
*Ausguss gegeben werden.
o VORSICHT auf Verdünnungswärme besonders Schwefelsäure! Verdünnen immer durch
langsames Zugeben der Säure/Lauge zu Wasser!
Wassergefährdende Säuren und Laugen nach Neutralisation (z.B. mit Calciumoxid, in den
Schwermetallbehälter geben)
Recycling von Lösungsmitteln:
Lösungsmittelgemische mit Aceton, Leichtbenzin (Petroleumbenzin) und Alkohol, die
Reinigungszwecken oder als Lösungsmittel dienen sollen, können durch Destillation mit Hilfe von
geschlossenen elektrischen Heizgeräten aufgearbeitet werden.
Organische Lösungsmittel allgemein
Kleine Mengen (wenige Milliliter) im Abzug verbrennen oder abdunsten lassen.
konkrete Substanzen bzw. Substanzgruppen:
Amine (und andere organische Basen):
Im Abzug mit verdünnter Salzsäure neutralisieren. Anschließend in den entsprechenden Behälter für
organische Abfälle geben
Ammoniumnitrat:
Ammoniumnitrat mit Natriumcarbonat im Abzug zu Natriumnitrat umsetzen, im *Ausguss entsorgen.
Ammoniumnitrat mit kleinsten Mengen oxidierbaren Stoffen (ab 0,2%) ist explosiv!
Ammoniumnitrat kann auch in Reinform detonieren!
Ammoniumsalze:
Aus Ammoniumsalzen kann mit Natriumcarbonat der Ammoniak im Abzug freigesetzt werden um eine
langsame Ammoniakfreisetzung in Abfallbehältern zu vermeiden.
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Azide:
Natriumazid mit Iod und geringen Mengen Thiosulfat zu Natriumiodid und Stickstoff umsetzen. Im
*Ausguss entsorgen.
Die Verwendung von Aziden an Schulen sollte vermieden werden!
Bleisalze:
Basische Umfällung in Sulfide mit Natriumcarbonat und Natriumsulfid.
Die Verwendung von Bleisalzen an Schulen sollte vermieden werden!
Brom (Lösung):
Mit ca. 10%iger Natronlauge umsetzen, gebildetes Hypobromit mit Thiosulfat zu Bromid reduzieren;
anschließend neutralisieren. Im *Ausguss entsorgen.
Calciumcarbid:
in kleinen Mengen mit Wasser im Abzug umsetzen, Entstehendes Ethin abfackeln, Reste nach
Neutralisation mit Schwefelsäure in den *Ausguss. (spezielle Lagerung: Kennzeichnung: „nicht mit
Wasser löschen“)
Chlorate:
Mit Thiosulfat mischen, gegebenenfalls wenig Wasser zusetzen, dann vorsichtige Zugabe
verdünnter Schwefelsäure. Danach Neutralisieren. Im *Ausguss entsorgen. (oder: Kaliumchlorat mit
verdünnter Salzsäure ansäuern und mit Eisen- oder Zinkpulver zu Kaliumchlorid reduzieren, danach in
den Schwermetallbehälter)
Chromat, Dichromat:
Zuerst neutralisieren, dann mit Thiosulfat reduzieren und anschließend in den Schwermetallbehälter
geben.
Die Verwendung von Chromaten und Chrom(VI)oxid an Schulen sollte vermieden werden!
Chrom(III)salze
Basische Umfällung in Sulfide mit Natriumcarbonat und Natriumsulfid.
Cobalt(II)salze
Basische Umfällung in Sulfide mit Natriumcarbonat und Natriumsulfid.
Die Verwendung von Cobaltsalzen an Schulen sollte vermieden werden!
Cyanide
Mit dem fünffachen Überschuss neutraler oder schwach basischer Hypochlorit-Lösung
(Chlorkalk-Aufschlämmung) oxidieren, drei Tage stehen lassen, dann nach Neutralisieren.
Aus Cyaniden entsteht über Chlorcyan das Cyanat, welches mit Hypochlorit weiter zu CO2 und
Stickstoff reagiert. Im *Ausguss entsorgen.
Die Verwendung von löslichen Cyaniden an Schulen sollte vermieden werden!
Ausnahme: Hexacyanoferrate.
Essigsäureanhydrid
Kleine Mengen werden im Abzug mit viel kaltem Wasser verdünnt und mit Natriumhydrogencarbonat
neutralisiert. Im *Ausguss entsorgen.
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Ethoxyethan (Diethylether)
Kleine Mengen (wenige Milliliter) im Abzug verbrennen oder abdunsten lassen.
Bei Diethylether auf Peroxide achten (gegebenenfalls mit Eisen(II)sulfatlösung schütteln)
Fluoride (löslich):
Mit Calciumhydroxid (Kalkmilch) im Überschuss zu Calciumfluorid umsetzen. Im *Ausguss entsorgen.
Hypochlorit:
mit Natriumhydrogensulfit oder Disulfit zu Chlorid und Sulfat umsetzen. Im *Ausguss entsorgen.
Iod:
Gegebenenfalls in Spiritus lösen, mit Thiosulfat reduzieren. Im *Ausguss entsorgen.
Natrium in Ethanol bis zum Aufhören der Gasentwicklung im Abzug! auflösen, mit Wasserverdünnen,
mit Salzsäure neutralisieren und in den *Ausguss geben. (spezielle Lagerung: Kennzeichnung: „nicht
mit Wasser löschen“)
Kalium in Butanol bis zum Aufhören der Gasentwicklung im Abzug! auflösen und mit Wasser
verdünnen. Anschließend mit verdünnter Schwefelsäure neutralisieren, filtrieren und das Filtrat zu den
organischen Flüssigkeiten o. H. geben. Den Filterkuchen zu den festen anorganischen Abfällen.
Kalium sollte an Schulen nicht aufbewahrt werden, da sich mit der Zeit explosionsfähige
Hyperoxide (KO2) an der Oberfläche bilden können. Das kann besonders bei älteren Kaliumbeständen
eine große Gefahr darstellen! (spezielle Lagerung: Kennzeichnung: „nicht mit Wasser löschen“)
Methanol, Acetonitril, Piperidin:
In kleinen Portionen (wenige Milliliter) im Abzug verbrennen. Verdünnte wässrige Lösungen
in Behälter für flüssige organische Abfälle geben.
Methanal (Formaldehyd), Ethanal (Acetaldehyd):
Mit einem Überschuss an konzentrierter Natriumhydrogensulfit-Lösung behandeln. Danach zu den
halogenfreien organischen Flüssigkeiten.
Nitrile
werden mit 15% NaOCl -Lösung (oder Chlorkalk-Aufschlämmung) zum Alkohol, CO2 und Ammoniak
umgesetzt und in den entsprechenden Behälter für organische Lösungsmittel geben.
Nitrite:
Nitrite können mit Hypochlorit-Lösung oder Wasserstoffperoxidlösung (im Abzug wegen Bildung
nitroser Gase) zum Nitrat oxidiert werden; dabei darf jedoch der pH-Wert 4 nicht unterschritten werden,
weil sich sonst Chlorgas entwickelt. Im *Ausguss entsorgen.
(Kaliumnitrit mit Amidosulfonsäure ergeben Kaliumhydrogensulfat und Stickstoff)
Permanganat
Zuerst neutralisieren, dann mit Thiosulfat reduzieren und anschließend in den Schwermetallbehälter
geben.
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Phosphor:
Weißer Phosphor ist mit Kupfersulfat- oder Kaliumpermanganat-Lösung umzusetzen. Dabei entsteht
braunes Kupferphosphid Cu3P bzw. Kaliumphosphat. Kleine Mengen an rotem oder weißem Phosphor
sind auf Papier oder in einem Verbrennungslöffel im Abzug abzubrennen. Geräte, an welchen
Phosphorreste anhaften, sind entsprechend zu behandeln. (Abflämmen)
Weißer Phosphor sollte nicht an Schulen aufbewahrt werden!
In einem stabilen Behälter mit Wasser als Sperrflüssigkeit extern entsorgen.
Säurehalogenide:
Zur Umwandlung in den Methylester in Methanol eintropfen (mit einigen Tropfen konz.
Salzsäure katalysieren). Nach Neutralisation in den entsprechenden Behälter für organische
Flüssigkeiten geben.
Schwefelkohlenstoff
Kleine Mengen (wenige Milliliter) im Abzug verbrennen oder abdunsten lassen.
Schwefelkohlenstoff an Schulen vermeiden!
Schwermetallabfälle:
Der Schwermetallbehälter kann vor seiner Verwendung mit Natriumcarbonat und mit Natriumsulfid
unter Zusatz von etwas Wasser beschickt werden, um möglichst unlösliche Carbonate oder Sulfide zu
erhalten.
Von Zeit zu Zeit kann dann der Überstand dekantiert werden und eingeengt werden um das Volumen
klein zu halten:
Sulfid KL
Molare Masse Kation g/mol
gelöstes Kation in mol/l
gelöstes Kation in g/l in µg/l
Grenzwert Trinkwasserverordnung (Deutschland) in µg/l
CdS 1,0E-28 112,4 1,00E-14 1,12E-12 1,12E-06 5
CoS 5E-22 58,9 2,24E-11 1,32E-09 1,32E-03
CuS 8E-37 63,5 8,94E-19 5,68E-17 5,68E-11 2000
PbS 7E-29 207,2 8,37E-15 1,73E-12 1,73E-06 10
MnS 7E-16 54,9 2,60E-08 1,43E-06 1,43E+00 50
HgS 1,6E-54 200,6 1,27E-27 2,55E-25 2,55E-19 1
NiS 3E-21 58,7 5,50E-11 3,23E-09 3,23E-03 20
SnS 1E-26 118,7 1,00E-13 1,19E-11 1,19E-05
ZnS 2,5E-22 65,4 1,58E-11 1,03E-09 1,03E-03
Schwermetallhaltige Oxidationsmittel (Chromat, Dichromat, Permanganat):
Zuerst neutralisieren, dann mit Thiosulfat reduzieren und anschließend in den Schwermetallbehälter
geben.
Thiosulfat:
Zur Reduktion von Abfällen im Abzug aufbewahren.
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Peroxide:
Wasserstoffperoxid kann mit viel Wasser verdünnt über die Kanalisation entsorgt werden.
Zuvor kann es mit Braunstein zu Wasser und Sauerstoff zersetzt werden. Anschließend wird
Braunstein filtriert.
Anorganische Peroxide sind nach erfolgter Neutralisation mit einem Überschuss Natriumthiosulfat-
Lösung (Überprüfung mit KI/Stärke) zu behandeln.
Dibenzoylperoxid oder andere organische Peroxide sind meist hochentzündlich oder explosiv
und daher mit besonderer Vorsicht (kleinste Portionen!) im Abzug zu verbrennen.
Quecksilber (metallisch):
Quecksilber-Reste sind bis zur Entsorgung in starkwandiger Glasflasche unter Wasser
aufzubewahren. Kleinere Mengen von metallischem Quecksilber können im Abzug in
Salpetersäure gelöst und nach anschließender Neutralisation in den Behälter für
Quecksilberverbindungen gegeben werden.
Wasserfreie Salze (z.B.: Aluminiumchlorid, Calciumchlorid)
Wenig Substanz langsam in Wasser einrühren (heftige Reaktion). Gegebenenfalls Neutralisieren.
H) Minimierung der verwendeten Gefahrstoffen
Didaktische Notwendigkeit der Versuche
Dimensionierung der Versuche
Verwendung von Ersatzstoffen
Recyclierung
I) Vorbildwirkung zum Umgang mit Gefahrstoffen Entsorgung im Unterricht thematisieren
o Entsorgungswege der Schulchemikalien
intern
extern
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Anhang
Piktogramme:
Signalworte: „Gefahr“ > „Achtung“ > kein Signalwort
Gefahrenklassen:
Physikalische Gefahren: 16 Gefahrenklassen
1) Explosive Stoffe/Gemische und Erzeugnisse mit Explosivstoff
2) Entzündbare Gase
3) Entzündbare Aerosole
4) Entzündend (oxidierend) wirkende Gase
5) unter Druck stehende Gase
6) Entzündbare Flüssigkeiten
7) Entzündbare Feststoffe
8) Selbstzersetzliche Stoffe und Gemische
9) Selbstentzündliche (pyrophore) Flüssigkeiten
10) Selbstentzündliche (pyrophore) Feststoffe
11) Selbsterhitzungsfähige Stoffe und Gemische
12) Stoffe und Gemische, die in Berührung mit Wasser entzündbare Gase entwickeln
13) Entzündend (oxidierend) wirkende Flüssigkeiten
14) Entzündend (oxidierend) wirkende Feststoffe
15) Organische Peroxide
16) Auf Metalle korrosiv wirkend
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Gesundheitsgefahren: 10 Gefahrenklassen
1) Akute Toxizität
2) Ätzung/Reizung der Haut
3) Schwere Augenschädigung/-reizung
4) Sensibilisierung von Atemwegen oder Haut
5) Keimzell-Mutagenität
6) Karzinogenität
7) Reproduktionstoxizität
8) Spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition)
9) Spezifische Zielorgan-Toxizität (wiederholte Exposition)
10) Aspirationsgefahr
Umweltgefahren:
Gewässergefährdend
Zusätzliche EU-Gefahrenklasse
Die Ozonschicht schädigend
Beispiel Gefahrenkategorien bei Giften:
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H-Sätze (hazard)
H200-Reihe: Physikalische Gefahren
H200 Instabil, explosiv.
H201 Explosiv, Gefahr der Massenexplosion.
H202 Explosiv; große Gefahr durch Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H203 Explosiv; Gefahr durch Feuer, Luftdruck oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H204 Gefahr durch Feuer oder Splitter, Spreng- und Wurfstücke.
H205 Gefahr der Massenexplosion bei Feuer.
H220 Extrem entzündbares Gas.
H221 Entzündbares Gas.
H222 Extrem entzündbares Aerosol.
H223 Entzündbares Aerosol.
H224 Flüssigkeit und Dampf extrem entzündbar.
H225 Flüssigkeit und Dampf leicht entzündbar.
H226 Flüssigkeit und Dampf entzündbar.
H228 Entzündbarer Feststoff.
H240 Erwärmung kann Explosion verursachen.
H241 Erwärmung kann Brand oder Explosion verursachen.
H242 Erwärmung kann Brand verursachen.
H250 Entzündet sich in Berührung mit Luft von selbst.
H251 Selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
H252 In großen Mengen selbsterhitzungsfähig; kann in Brand geraten.
H260 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase, die sich spontan entzünden können.
H261 In Berührung mit Wasser entstehen entzündbare Gase.
H270 Kann Brand verursachen oder verstärken; Oxidationsmittel.
H271 Kann Brand oder Explosion verursachen; starkes Oxidationsmittel.
H272 Kann Brand verstärken; Oxidationsmittel.
H280 Enthält Gas unter Druck; kann bei Erwärmung explodieren.
H281 Enthält tiefgekühltes Gas; kann Kälteverbrennungen oder –Verletzungen verursachen.
H290 Kann gegenüber Metallen korrosiv sein.
H300-Reihe: Gesundheitsgefahren
H300 Lebensgefahr bei Verschlucken.
H301 Giftig bei Verschlucken.
H302 Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
H304 Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
H310 Lebensgefahr bei Hautkontakt.
H311 Giftig bei Hautkontakt.
H312 Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
H314 Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden.
H315 Verursacht Hautreizungen.
H317 Kann allergische Hautreaktionen verursachen.
H318 Verursacht schwere Augenschäden.
H319 Verursacht schwere Augenreizung.
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H330 Lebensgefahr bei Einatmen.
H331 Giftig bei Einatmen.
H332 Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
H334 Kann bei Einatmen Allergie, asthmaartige Symptome oder Atembeschwerden verursachen.
H335 Kann die Atemwege reizen.
H336 Kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen.
H340 Kann genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass
diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H341 Kann vermutlich genetische Defekte verursachen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig
belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H350 Kann Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei
keinem anderen Expositionsweg besteht).
H350i Kann bei Einatmen Krebs erzeugen.
H351 Kann vermutlich Krebs erzeugen (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese
Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H360 Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen (konkrete Wirkung
angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass die Gefahr bei
keinem anderen Expositionsweg besteht).
H360 F Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H360 D Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 FD Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 Fd Kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H360 Df Kann das Kind im Mutterleib schädigen. Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H361 Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen oder das Kind im Mutterleib schädigen
(konkrete Wirkung angeben, sofern bekannt) (Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist,
dass die Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H361 f Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
H361 d Kann vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.
H361 fd Kann vermutlich die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Kann vermutlich das Kind im Mutterleib
schädigen.
H362 Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen.
H370 Schädigt die Organe (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) (Expositionsweg
angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen Expositionsweg besteht).
H371 Kann die Organe schädigen (oder alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt)
(Expositionsweg angeben, sofern schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen
Expositionsweg besteht).
H372 Schädigt die Organe (alle betroffenen Organe nennen) bei längerer oder wiederholter Exposition
(Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei keinem anderen
Expositionsweg besteht).
H373 Kann die Organe schädigen (alle betroffenen Organe nennen, sofern bekannt) bei längerer oder
wiederholter Exposition (Expositionsweg angeben, wenn schlüssig belegt ist, dass diese Gefahr bei
keinem anderen Expositionsweg besteht).
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H400-Reihe: Umweltgefahren
H400 Sehr giftig für Wasserorganismen.
H410 Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.
H411 Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
H412 Schädlich für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
H413 Kann für Wasserorganismen schädlich sein, mit langfristiger Wirkung.
EUH-Sätze
EUH 001 In trockenem Zustand explosiv.
EUH 006 Mit und ohne Luft explosionsfähig.
EUH 014 Reagiert heftig mit Wasser.
EUH 018 Kann bei Verwendung explosionsfähige / entzündbare Dampf /Luft-Gemische bilden.
EUH 019 Kann explosionsfähige Peroxide bilden.
EUH 044 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss.
EUH 029 Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase.
EUH 031 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase.
EUH 032 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase.
EUH 066 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen.
EUH 070 Giftig bei Berührung mit den Augen.
EUH 071 Wirkt ätzend auf die Atemwege.
EUH 059 Die Ozonschicht schädigend.
EUH 201 Enthält Blei. Nicht für den Anstrich von Gegenständen verwenden, die von Kindern gekaut
oder gelutscht werden könnten.
EUH 201 A Achtung! Enthält Blei.
EUH 202 Cyanacrylat. Gefahr. Klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf
nicht in die Hände von Kindern gelangen.
EUH 203 Enthält Chrom(VI). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 204 Enthält Isocyanate. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 205 Enthält epoxidhaltige Verbindungen. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 206 Achtung! Nicht zusammen mit anderen Produkten verwenden, da gefährliche Gase (Chlor)
freigesetzt werden können.
EUH 207 Achtung! Enthält Cadmium. Bei der Verwendung entstehen gefährliche Dämpfe. Hinweise des
Herstellers beachten. Sicherheitsanweisungen einhalten.
EUH 208 Enthält (Name des sensibilisierenden Stoffes). Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
EUH 209 Kann bei Verwendung leicht entzündbar werden.
EUH 209 A Kann bei Verwendung entzündbar werden.
EUH 210 Sicherheitsdatenblatt auf Anfrage erhältlich.
EUH 401 Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt die Gebrauchsanleitung einhalten.
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P-Sätze (precautionary)
P 100-Reihe: Allgemeines
P101 Ist ärztlicher Rat erforderlich, Verpackung oder Kennzeichnungsetikett bereithalten.
P102 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
P103 Vor Gebrauch Kennzeichnungsetikett lesen.
P 200-Reihe: Prävention
P201 Vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen.
P202 Vor Gebrauch alle Sicherheitshinweise lesen und verstehen.
P210 Von Hitze / Funken / offener Flamme / heißen Oberflächen fernhalten. Nicht rauchen.
P211 Nicht gegen offene Flamme oder andere Zündquelle sprühen.
P220 Von Kleidung /…/ brennbaren Materialien fernhalten/entfernt aufbewahren.
P221 Mischen mit brennbaren Stoffen /… unbedingt verhindern.
P222 Kontakt mit Luft nicht zulassen.
P223 Kontakt mit Wasser wegen heftiger Reaktion und möglichem Aufflammen unbedingt verhindern.
P230 Feucht halten mit ….
P231 Unter inertem Gas handhaben.
P232 Vor Feuchtigkeit schützen.
P233 Behälter dicht verschlossen halten.
P234 Nur im Originalbehälter aufbewahren.
P235 Kühl halten.
P240 Behälter und zu befüllende Anlage erden.
P241 Explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel / Lüftungsanlagen / Beleuchtung /… verwenden.
P242 Nur funkenfreies Werkzeug verwenden.
P243 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen.
P244 Druckminderer frei von Fett und Öl halten.
P250 Nicht schleifen / stoßen /…/ reiben.
P251 Behälter steht unter Druck: Nicht durchstechen oder verbrennen, auch nicht nach der Verwendung.
P260 Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol nicht einatmen.
P261 Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
P262 Nicht in die Augen, auf die Haut oder auf die Kleidung gelangen lassen.
P263 Kontakt während der Schwangerschaft / und der Stillzeit vermeiden.
P264 Nach Gebrauch … gründlich waschen.
P270 Bei Gebrauch nicht essen, trinken oder rauchen.
P271 Nur im Freien oder in gut belüfteten Räumen verwenden.
P272 Kontaminierte Arbeitskleidung nicht außerhalb des Arbeitsplatzes tragen.
P273 Freisetzung in die Umwelt vermeiden.
P280 Schutzhandschuhe / Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.
P281 Vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung verwenden.
P282 Schutzhandschuhe / Gesichtsschild / Augenschutz mit Kälteisolierung tragen.
P283 Schwer entflammbare / flammhemmende Kleidung tragen.
P284 Atemschutz tragen.
P285 Bei unzureichender Belüftung Atemschutz tragen.
P231 + P232 Unter inertem Gas handhaben. Vor Feuchtigkeit schützen.
P235 + P410 Kühl halten. Vor Sonnenbestrahlung schützen.
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P 300-Reihe: Reaktion
P301 Bei Verschlucken:
P302 Bei Berührung mit der Haut:
P303 Bei Berührung mit der Haut (oder dem Haar):
P304 Bei Einatmen:
P305 Bei Kontakt mit den Augen:
P306 Bei kontaminierter Kleidung:
P307 Bei Exposition:
P308 Bei Exposition oder falls betroffen:
P309 Bei Exposition oder Unwohlsein:
P310 Sofort Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P311 Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P312 Bei Unwohlsein Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P313 Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P314 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P315 Sofort ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P320 Besondere Behandlung dringend erforderlich (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P321 Besondere Behandlung (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P322 Gezielte Maßnahmen (siehe … auf diesem Kennzeichnungsetikett).
P330 Mund ausspülen.
P331 Kein Erbrechen herbeiführen.
P332 Bei Hautreizung:
P333 Bei Hautreizung oder -ausschlag:
P334 In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.
P335 Lose Partikel von der Haut abbürsten.
P336 Vereiste Bereiche mit lauwarmem Wasser auftauen. Betroffenen Bereich nicht reiben.
P337 Bei anhaltender Augenreizung:
P338 Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen.
P340 Die betroffene Person an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen
erleichtert.
P341 Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen
erleichtert. P342 Bei Symptomen der Atemwege:
P350 Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.
P351 Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen.
P352 Mit viel Wasser und Seife waschen.
P353 Haut mit Wasser abwaschen / duschen.
P360 Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen und danach Kleidung ausziehen.
P361 Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen.
P362 Kontaminierte Kleidung ausziehen und vor erneutem Tragen waschen.
P363 Kontaminierte Kleidung vor erneutem Tragen waschen.
P370 Bei Brand:
P371 Bei Großbrand und großen Mengen:
P372 Explosionsgefahr bei Brand.
P373 Keine Brandbekämpfung, wenn das Feuer explosive Stoffe / Gemische / Erzeugnisse erreicht.
P374 Brandbekämpfung mit üblichen Vorsichtsmaßnahmen aus angemessener Entfernung.
P375 Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung bekämpfen.
P376 Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.
P377 Brand von ausströmendem Gas: Nicht löschen, bis Undichtigkeit gefahrlos beseitigt werden kann.
P378 … zum Löschen verwenden.
P380 Umgebung räumen.
P381 Alle Zündquellen entfernen, wenn gefahrlos möglich.
P390 Verschüttete Mengen aufnehmen, um Materialschäden zu vermeiden.
P391 Verschüttete Mengen aufnehmen.
P301 + P310 Bei Verschlucken: Sofort Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P301 + P312 Bei Verschlucken: Bei Unwohlsein Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P301 + P330 + P331 Bei Verschlucken: Mund ausspülen. Kein Erbrechen herbeiführen.
P302 + P334 Bei Kontakt mit der Haut: In kaltes Wasser tauchen / nassen Verband anlegen.
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P302 + P350 Bei Kontakt mit der Haut: Behutsam mit viel Wasser und Seife waschen.
P302 + P352 Bei Kontakt mit der Haut: Mit viel Wasser und Seife waschen.
P303 + P361 + P353 Bei Kontakt mit der Haut (oder dem Haar): Alle beschmutzten, getränkten Kleidungsstücke
sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.
P304 + P340 Bei Einatmen: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen
erleichtert.
P304 + P341 Bei Einatmen: Bei Atembeschwerden an die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen,
die das Atmen erleichtert. P305 + P351 + P338 Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene
Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
P306 + P360 Bei Kontakt mit der Kleidung: Kontaminierte Kleidung und Haut sofort mit viel Wasser abwaschen
und danach Kleidung ausziehen. P307 + P311 Bei Exposition: Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P308 + P313 Bei Exposition oder falls betroffen: Ärztlichen Rat Einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P309 + P311 Bei Exposition oder Unwohlsein: Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P332 + P313 Bei Hautreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P333 + P313 Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P335 + P334 Lose Partikel von der Haut abbürsten. In kaltes Wasser tauchen /nassen Verband anlegen.
P337 + P313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen / ärztliche Hilfe hinzuziehen.
P342 + P311 Bei Symptomen der Atemwege: Giftinformationszentrum oder Arzt anrufen.
P370 + P376 Bei Brand: Undichtigkeit beseitigen, wenn gefahrlos möglich.
P370 + P378 Bei Brand: … zum Löschen verwenden.
P370 + P380 Bei Brand: Umgebung räumen.
P370 + P380 + P375 Bei Brand: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand aus der Entfernung
bekämpfen.
P371 + P380 + P375 Bei Großbrand und großen Mengen: Umgebung räumen. Wegen Explosionsgefahr Brand
aus der Entfernung bekämpfen.
P 400-Reihe: Aufbewahrung
P401 … aufbewahren.
P402 An einem trockenen Ort aufbewahren.
P403 An einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P404 In einem geschlossenen Behälter aufbewahren.
P405 Unter Verschluss aufbewahren.
P406 In korrosionsbeständigem /… Behälter mit korrosionsbeständiger Auskleidung aufbewahren.
P407 Luftspalt zwischen Stapeln / Paletten lassen.
P410 Vor Sonnenbestrahlung schützen.
P411 Bei Temperaturen von nicht mehr als … °C / … aufbewahren.
P412 Nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.
P413 Schüttgut in Mengen von mehr als … kg bei Temperaturen von nicht mehr als … °C aufbewahren.
P420 Von anderen Materialien entfernt aufbewahren.
P422 Inhalt in / unter … aufbewahren
P402 + P404 In einem geschlossenen Behälter an einem trockenen Ort aufbewahren.
P403 + P233 Behälter dicht verschlossen an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P403 + P235 Kühl an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P410 + P403 Vor Sonnenbestrahlung geschützt an einem gut belüfteten Ort aufbewahren.
P410 + P412 Vor Sonnenbestrahlung schützen und nicht Temperaturen von mehr als 50 °C aussetzen.
P411 + P235 Kühl und bei Temperaturen von nicht mehr als … °C aufbewahren.
P 500-Reihe: Entsorgung
P501 Inhalt / Behälter … zuführen.