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E in weit gereister Gast besuch- te am 27. Februar den Potsda- mer Landtag: Der kenianische Po- litikwissenschaftler Gideon Ogol- la war auf Einladung der Konrad- Adenauer-Stiftung nach Deutsch- land gekommen, um sich über die föderale Struktur unseres Landes zu informieren. Einen Einblick in die Aufgaben der Länder sollte dabei der Besuch im Potsdamer Landtag ermöglichen. Auf Einla- dung der CDU-Fraktion besuchte Herr Ogolla zunächst die Plenar- sitzung des Landtages. Anschlie- ßend traf er die finanzpolitische Sprecherin der Fraktion, die Ab- geordnete Saskia Funck, zu einem Gespräch über Länderhoheiten und ihre konkrete Umsetzung. Für das von ethnischer Vielfalt ge- prägte, aber zentralistisch organi- sierte Kenia wären stärkere föde- rale Strukturen eine Möglichkeit zur Minderung von Spannungen zwischen den Volksgruppen. Be- sonders interessiert zeigte sich der Gast dabei an den weitrei- chenden Kompetenzen der deut- schen Bundesländer im Bildungs- und Polizeibereich. Wettbewerbs- föderalismus im Bildungsbereich ist in Kenia ebenso unbekannt wie die starke Stellung unserer Län- der in den Bereichen Wissen- schaft, Inneres und Justiz. D ass die Nervosität beim Koali- tionspartner wuchs, war schon seit Monaten zu spüren: Angesichts der Wahlergebnisse der so genann- ten „Linken“ in den alten Bundeslän- dern und ihres nach wie vor erschüt- ternden Zuspruches in Umfragen, gibt es auch bei den märkischen Sozi- aldemokraten keine klare Orientie- rung, ob sie mit den Honecker-Erben um Oskar Lafontaine ernsthaft poli- tisch kämpfen oder ihnen doch lieber hinterherlaufen sollen. Seit dem Jah- reswechsel mehrten sich die Signale, dass die SPD in diesem Frühjahr, rechtzeitig vor den anstehenden Wahlen, mit einem Linksschwenk die Meinungsführerschaft in der Sozial- politik wieder erringen wollte. Vor allem wollte die SPD den laufenden Volksinitiativen zum Sozialticket und zur Schülerbeförderung politisch ent- gegenkommen, weil sie ansonsten einen Mobilisierungsschub für die „Linke“ im Wahlkampf befürchtet. Dennoch waren die Beschlüsse des SPD-Landesvorstandes vom 23. Fe- bruar nach einer Klausur mit Kreis- vorsitzenden und Landräten in ihrem Ausmaß überraschend. Als habe man den Marsch der Regierung Stolpe-Hil- debrandt in den Schuldenstaat schon vergessen und als wolle man die Er- folge des gemeinsam getragenen Konsolidierungskurses mit wenigen Federstrichen zunichte machen, be- schloss die SPD ein Wohltatenpaket von Wahlkampfgeschenken in zwei- stelliger Millionenhöhe – jährlich! Eine Gegenfinanzierung wurde dafür nicht geboten. Die SPD-Pläne: neue Umverteilung zu Lasten der Beschäftigten Nach den Vorstellungen der SPD soll- te es im Bildungsbereich ein so ge- nanntes Schüler-BAFöG für Schüler ab der 11. Klasse geben sowie einen Schulsozialfonds zur Unterstützung sozial schwacher Schüler an den Schulen. Zudem sollte die Pflicht für die Kreise entfallen, Elternbeiträge zur Schülerbeförderung zu erheben. Zur Erinnerung: Diese gesetzliche Pflicht war auf Druck der SPD im Jahre 2003 erst verankert worden. Außerdem beschloss die SPD ein lan- desweit nutzbares Sozialticket für 30 Euro pro Monat für ALG-II-Empfän- ger. Den Ausbau des „Netzwerkes Gesun- de Kinder“, den die SPD auf dieser Klausur ebenfalls beschloss, ist hin- gegen bereits durch die Koalition im Landtag auf den Weg gebracht wor- den. Auch die von der SPD geforder- te qualitative Verbesserung der Kita- Betreuung hatte die märkische Union bereits auf ihrem Landesparteitag am 3. November 2007 beschlossen. Schwierige Verhandlungen vernünftiges Ergebnis Für die Union war klar: Der Stil, mit dem diese Forderungen erhoben wurden – erst wenige Wochen zuvor wurde das Sozialticket im Landtag ge- meinsam abgelehnt! – ist inakzepta- bel. Die finanziellen Belastungen in zweistelliger Millionenhöhe können nicht mit getragen werden. Auch führt ein solches Paket nicht zu mehr Gerechtigkeit in Brandenburg. Zum Vergleich: Ein Beschäftigter, der für den Weg zur Arbeit auf tägliche Mo- bilität angewiesen ist, bezahlt für ein VBB-Monatsticket über drei Kreise 126 Euro. Ein ALG-II-Empfänger soll- te hingegen zu einem Monatsticket für das ganze Land Brandenburg le- diglich 30 Euro beitragen. Das ist den Berufstätigen nicht zumutbar und zudem ungerecht. Nach verschiedenen zähen Gesprä- chen, die mehrfach an den Rand des Scheiterns führten, gelang beim Koa- litionsausschuss am 14. März doch noch eine Einigung. Im Kern konnte ein vertretbares Ergebnis erzielt wer- den, dazu im Einzelnen: 1. Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ ist unter den Fachpolitikern der Ko- alition weitgehend unstrittig; der Landtag hat eine Ausweitung bereits Fortsetzung Seite 2 Fraktion im Landtag Brandenburg Ausgabe 02/2008 www.cdu-fraktion-brandenburg.de FAKT! Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg Gießkanne verhindert – gezielte Förderung beschlossen Ergebnisse des Koalitionsausschusses vom 14. März 2008 In dieser Ausgabe Regionales Forschungs- potential stärken Seite 2 Kooperationen mit der Feuerwehr Seite 2 Wirtschaftsstandort Brandenburg Seite 3 Schöffenwahl Seite 3 Tag der Parlamentari- schen Demokratie Seite 4 Bodenreformskandal Seite 5 Online-Durchsuchung Seite 5 Tagung der Unionspolitiker Seite 6 Informationsgespräch Anonyme Geburt Seite 6 Kriminalität an Schulen Seite8 Liebe Leserinnen und Leser, die CDU hat Wort gehalten: Es wird kein landesweites Sozialticket in Brandenburg geben. Der Koalitions- ausschuss hat nach drei Verhand- lungsrunden ein ausgewogenes Pa- ket beschlossen. Für uns ist be- sonders wichtig, dass künftig Land- oberschulen schon mit 2 mal 12 Schülern weitergeführt werden kön- nen, in Ausnahmefällen vorüberge- hend auch mit weniger Schülern. Für diejenigen, die täglich zur Arbeit fah- ren, aber als sogenannte „Aufsto- cker“ ergänzende Leistungen erhal- ten, wird das Mobilitätsticket eine große Hilfe sein. Details zu allen Be- schlüssen des Koalitionsausschusses lesen Sie in dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen wieder viel Spaß bei der Lektüre der FAKT! Mit besten Grüßen Ihr Thomas Lunacek, MdL Fraktionsvorsitzender Gideon Ogolla im Gespräch mit der Abge- ordneten Saskia Funck und Herrn Ahner- Toennis von der KAS (re.) Kenianischer Politikwissenschafter zu Besuch bei der Fraktion

Fakt! 02/2008

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Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg

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Page 1: Fakt! 02/2008

Ein weit gereister Gast besuch-te am 27. Februar den Potsda-

mer Landtag: Der kenianische Po-litikwissenschaftler GideonOgol-la war auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung nach Deutsch-land gekommen, um sich über dieföderale Struktur unseres Landeszu informieren. Einen Einblick indie Aufgaben der Länder solltedabei der Besuch im PotsdamerLandtag ermöglichen. Auf Einla-dung der CDU-Fraktion besuchteHerr Ogolla zunächst die Plenar-sitzung des Landtages. Anschlie-ßend traf er die finanzpolitische

Sprecherin der Fraktion, die Ab-geordnete Saskia Funck, zu einem

Gespräch über Länderhoheitenund ihre konkrete Umsetzung. Für

das von ethnischer Vielfalt ge-prägte, aber zentralistisch organi-sierte Kenia wären stärkere föde-rale Strukturen eine Möglichkeitzur Minderung von Spannungenzwischen den Volksgruppen. Be-sonders interessiert zeigte sichder Gast dabei an den weitrei-chenden Kompetenzen der deut-schen Bundesländer im Bildungs-und Polizeibereich.Wettbewerbs-föderalismus im Bildungsbereichist in Kenia ebenso unbekannt wiedie starke Stellung unserer Län-der in den Bereichen Wissen-schaft, Inneres und Justiz.

Dass die Nervosität beim Koali-tionspartner wuchs, war schon

seit Monaten zu spüren: Angesichtsder Wahlergebnisse der so genann-ten „Linken“ in den alten Bundeslän-dern und ihres nach wie vor erschüt-ternden Zuspruches in Umfragen,gibt es auchbei denmärkischenSozi-aldemokraten keine klare Orientie-rung, ob siemit denHonecker-Erbenum Oskar Lafontaine ernsthaft poli-tisch kämpfenoder ihnendoch lieberhinterherlaufen sollen. Seit dem Jah-reswechselmehrten sich die Signale,dass die SPD in diesem Frühjahr,rechtzeitig vor den anstehendenWahlen,mit einemLinksschwenkdieMeinungsführerschaft in der Sozial-politik wieder erringen wollte. Vorallem wollte die SPD den laufendenVolksinitiativen zumSozialticket undzur Schülerbeförderungpolitisch ent-gegenkommen, weil sie ansonsteneinen Mobilisierungsschub für die„Linke“ imWahlkampf befürchtet.Dennoch waren die Beschlüsse desSPD-Landesvorstandes vom 23. Fe-bruar nach einer Klausur mit Kreis-vorsitzendenund Landräten in ihremAusmaßüberraschend.Als habemandenMarschderRegierungStolpe-Hil-debrandt in denSchuldenstaat schonvergessen und als wolle man die Er-folge des gemeinsam getragenenKonsolidierungskurses mit wenigen

Federstrichen zunichte machen, be-schloss die SPD ein Wohltatenpaketvon Wahlkampfgeschenken in zwei-stelliger Millionenhöhe – jährlich!EineGegenfinanzierungwurdedafürnicht geboten.

DieSPD-Pläne:neueUmverteilungzu Lasten der BeschäftigtenNachdenVorstellungender SPDsoll-te es im Bildungsbereich ein so ge-nanntes Schüler-BAFöG für Schülerab der 11. Klasse geben sowie einenSchulsozialfonds zur Unterstützungsozial schwacher Schüler an denSchulen. Zudem sollte die Pflicht fürdie Kreise entfallen, Elternbeiträgezur Schülerbeförderung zu erheben.Zur Erinnerung: Diese gesetzlichePflicht war auf Druck der SPD imJahre 2003 erst verankert worden.Außerdembeschloss die SPDein lan-desweit nutzbares Sozialticket für 30Euro pro Monat für ALG-II-Empfän-ger.DenAusbaudes „NetzwerkesGesun-de Kinder“, den die SPD auf dieserKlausur ebenfalls beschloss, ist hin-gegen bereits durch die Koalition imLandtag auf den Weg gebracht wor-den. Auch die von der SPD geforder-te qualitative Verbesserung der Kita-BetreuunghattediemärkischeUnionbereits auf ihremLandesparteitag am3. November 2007 beschlossen.

Schwierige Verhandlungen –vernünftiges ErgebnisFür die Union war klar: Der Stil, mitdem diese Forderungen erhobenwurden – erst wenigeWochen zuvorwurdedasSozialticket imLandtagge-meinsam abgelehnt! – ist inakzepta-bel. Die finanziellen Belastungen inzweistelliger Millionenhöhe könnennicht mit getragen werden. Auchführt ein solches Paket nicht zumehrGerechtigkeit in Brandenburg. ZumVergleich: Ein Beschäftigter, der fürdenWeg zur Arbeit auf täglicheMo-bilität angewiesen ist, bezahlt für einVBB-Monatsticket über drei Kreise126 Euro. Ein ALG-II-Empfänger soll-te hingegen zu einem Monatsticketfür das ganze Land Brandenburg le-diglich 30 Euro beitragen.Das ist denBerufstätigen nicht zumutbar undzudem ungerecht.

Nach verschiedenen zähen Gesprä-chen, die mehrfach an den Rand desScheiterns führten, gelangbeimKoa-litionsausschuss am 14. März dochnoch eine Einigung. Im Kern konnteein vertretbares Ergebnis erzieltwer-den, dazu im Einzelnen:1. Das „Netzwerk Gesunde Kinder“ist unter den Fachpolitikern der Ko-alition weitgehend unstrittig; derLandtag hat eine Ausweitung bereits

Fortsetzung Seite 2 �

Fraktion imLandtag Brandenburg

Ausgabe 02/2008 www.cdu-fraktion-brandenburg.de

FAKT!Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg

Gießkanne verhindert – gezielte Förderung beschlossenErgebnisse des Koalitionsausschusses vom 14.März 2008

In dieser Ausgabe� Regionales Forschungs-potential stärken Seite 2

� Kooperationenmit der Feuerwehr Seite 2

� WirtschaftsstandortBrandenburg Seite 3

� Schöffenwahl Seite 3� Tag der Parlamentari-schen Demokratie Seite 4

� Bodenreformskandal Seite 5� Online-Durchsuchung Seite 5� Tagungder Unionspolitiker Seite 6

� InformationsgesprächAnonymeGeburt Seite 6

� Kriminalität an Schulen Seite8

Liebe Leserinnenund Leser,

die CDU hatWort gehalten: Es wirdkein landesweites Sozialticket inBrandenburggeben.DerKoalitions-ausschuss hat nach drei Verhand-lungsrunden ein ausgewogenes Pa-ket beschlossen. Für uns ist be-sonders wichtig, dass künftig Land-oberschulen schon mit 2 mal 12Schülernweitergeführtwerdenkön-nen, in Ausnahmefällen vorüberge-hendauchmitweniger Schülern. Fürdiejenigen,die täglich zurArbeit fah-ren, aber als sogenannte „Aufsto-cker“ ergänzende Leistungen erhal-ten, wird das Mobilitätsticket einegroßeHilfe sein.Details zu allenBe-schlüssendesKoalitionsausschusseslesen Sie in dieser Ausgabe.

Ichwünsche Ihnenwieder viel Spaßbei der Lektüre der FAKT!

Mit besten GrüßenIhr

Thomas Lunacek, MdLFraktionsvorsitzender

GideonOgolla imGesprächmit der Abge-ordneten Saskia Funck und Herrn Ahner-Toennis von der KAS (re.)

Kenianischer Politikwissenschafter zuBesuch bei der Fraktion

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Prof. Dr. JohannaWanka, MdLMinisterin für Wissenschaft, Forschungund Kultur

In einem Land, das überwiegenddurch kleinere und mittlere Unter-nehmen geprägt ist, können dieHochschulen durch den Wissens-transfer mit der Wirtschaft einenentscheidendenBeitrag zur Entwick-lung von Innovationen leisten und soals Wachstumsmotor fungieren.Viele Betriebe erkennen imdirektenKontakt mit ihren Kunden die Not-wendigkeit, Produkte weiterzuent-wickeln und zusätzliche Service- und

Beratungsangebote zu identifizieren.Hier setzen wir mit einer neuen För-derstrategie an: Im Rahmen der 47Millionen Euro schweren „For-schungsoffensive Brandenburg“ stel-len wir in den nächsten drei Jahren6,7 Millionen Euro mit dem Ziel zurVerfügung, regionales Forschungs-potential zu stärken. Gefördert wer-den sollen innovative Forschungs-und Entwicklungsvorhaben. Dabeiwird der Technologie- und Wissens-transfer zwischenWissenschaftsein-richtungen und Unternehmen ver-bessert undderenVernetzung zur in-tegrierten regionalen EntwicklungBrandenburgs genutzt. Förderfähigsind Maßnahmen zur Stärkung derTransferpotentiale, zum Aufbau voninnovativenKompetenzzentren oderauch zur Patentverwertung. DieSchwerpunkte der Förderung sinddabei auch an den Branchenkompe-tenzfeldern des Landesinnovations-konzepts ausgerichtet. Ein weiteresgutes Beispiel dafür, wie dieUnion inBrandenburg effizient Wissen-schafts- und Wirtschaftspolitik ver-knüpft.

�Fortsetzung von Seite 1zu Jahresbeginnbeschlossen.DerKo-alitionsausschuss befasste sich dahermit diesem Thema nicht.2. Das Schüler-BAFöGwurde vonderCDU abgelehnt. Die Bildungsgan-gempfehlung für Schüler nach Klas-se 6 erfolgt in Brandenburg aufgrundder Grundschulgutachten und desZensurendurchschnitts indenKernfä-chern, also streng leistungsbezogen.Es scheitert dabei nicht am Geld. ImÜbrigen entscheidet sich fast jederzweite Schüler für den Gymnasial-weg, während nicht mal ein Drittelnach Abschluss des Abiturs ein Stu-diumaufnimmt.Hier liegt ein erheb-liches Problem.3.Diebessere FörderungvonKindernin den Kitas ist ebenfalls ein bekann-tes Anliegen der märkischen Union,das keines Koalitionsbeschlusses be-durfte.4. Eine Einigunggabes beimSchulso-zialfonds. Künftig soll die Schullei-tungdieMöglichkeit erhalten, insbe-sondere sozial schwache Schüler fi-nanziell zu fördern. Ermöglicht wer-den soll zum Beispiel die TeilnahmeamSchulessen,wenndies vondenEl-ternnicht geleistetwerdenkann. EineSumme von jährlich zwei MillionenEuro soll dafür zurVerfügung stehen.

5. Bei der Schülerbeförderungwar inden vorangegangenen Diskussioneninnerhalb derCDU-Landtagsfraktionbereits die Bereitschaft deutlich ge-worden, mehr für Familien mit Kin-dern zu tun. Ziel der Union war es,bei einer Abschaffung der gesetz-lichen Pflicht zur Elternbeteiligungden Landkreisen einen finanziellenAusgleich zu zahlen.Entschieden wurde die Abschaffungder gesetzlichenPflicht zur Elternbe-teiligung an der Schülerbeförderungund – sofern sie dennoch erhobenwird–eineVerpflichtung zur sozialenStaffelung der Elternbeiträge. DenLandkreisen werden vier MillionenEuro jährlich als Teilausgleichgezahlt.6. Beim Sozialticket hatte sich dieSPDpolitisch amstärksten festgebis-sen, zugleich waren ihre Forderun-gen hier besonders unsinnig und un-gerecht. Die CDU erreichte im Kern,dass das „Mobilitätsticket“ für ALGII-Empfänger in einem angemesse-nen preislichen Verhältnis zum nor-malen Fahrpreis steht und in seinerAusgestaltung als Monatsticket fürzwei Waben bis maximal drei Land-kreisen gezielt denen zugute kommt,die Unterstützung benötigen.Für Empfangsberechtigte werdenMonatsfahrkarten künftig zurHälfte

des normalen Preises angeboten,das sind für einen Landkreis bei-spielsweise 38 anstatt 76 Euro. Nurwer täglich pendelt, weil er zwar ar-beitet, aber zusätzlich noch ALG-II-Mittel erhält (sogenannte „Aufsto-cker“) oder weil er als chronischKranker regelmäßig zur Behandlungmuss oder etwa Angehörige pflegt,wird diese Ermäßigung regelmäßignutzen und davon profitieren. Unddiese Menschen verdienen unsereAnerkennung und gezielte Unter-stützung.7. Rettung vonSchulen im ländlichenRaum:DieCDU forderte die Rettungbedrohter weiterführender Schulenim ländlichen Raum. Aus ideologi-schenGründenblockte die SPDzwardie Zulassung der Einzügigkeit ab.Die Mindestschülerzahl wurde je-doch von 2 x 15 auf 2 x 12 gesenkt,wenn perspektivisch einAnstieg derSchülerzahlen zu erwarten ist. Fürein Jahr können sogar dieseminimal24 notwendigen Schüler je Jahrgangnoch unterschritten werden. DieQualität des Unterrichts an solchkleinen Schulen wird durch dieaußerordentlich günstige Schüler-Lehrer-Relation erheblich steigen.Schulschließungen können so vor-aussichtlich verhindert werden.

Fazit: keine Gießkanne, vertret-barer KompromissEs ist im Ergebnis ein vertretbarerKompromiss erzielt worden. DasWesen eines Kompromisses ist es,dass sich die Partner bewegenmüs-sen und im Ergebnis nicht voll zu-frieden sein können.

Dennoch:Mit diesemPaketwird Fa-milienmit Kindern geholfen. Das istein wichtiges Anliegen der Union.Und es wird Menschen geholfen,die täglich arbeiten und dennochlediglich auf Sozialhilfeniveau lebenkönnen (Aufstocker). Die Landkrei-se erhalten für die wegfallende El-ternbeteiligung beim Schülerver-kehr eine deutlich höhere Kompen-sation als ursprünglich vorgesehen.Die von der SPD nicht seriös bezif-ferten Ausgaben wurden gründlichdurchgerechnet und begrenzt. Siewerden in einem Nachtragshaus-halt beschlossen, wobei die Netto-kreditermächtigung nicht erhöhtwerden wird.

Wir haben verhindert, dass perGießkanne viel Geld ausgegebenwird. Vielmehr kommt die Förde-rung zielgerichtet denen zugute,diewirklich bedürftig sind.

FAKT! Ausgabe 02/2008 Seite 2

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Detlef Karney, MdLWirtschaftspolitischer Sprecher

DieKameradender FreiwilligenFeuer-wehren im Land Brandenburg leistenseit Jahren teilweise Außergewöhnli-ches. Dabei ist immerwieder das Pro-blem der Einsatzbereitschaft aufge-kommen. Viele Unternehmen unter-stützendie aktiveMitgliedschaft ihrerArbeitnehmer in denFreiwilligen Feu-erwehren.Das zeigennicht zuletzt dieAuszeichnungen von Unternehmenals “Partner der Feuerwehr” durchInnenminister Schönbohm.Eine zuge-währleistende Einsatzbereitschaft

während der regulären Arbeitszeit istgerade für kleine Unternehmen einProblem. Andererseits kann ein sol-ches Unternehmen auch von der Er-fahrung und dem Können seiner Mit-arbeiter profitieren.Hochachtungver-dienen Unternehmer, die ihre Ange-stellten unterstützen, wenn sie zumFeuerwehreinsatz gerufen werden.Ohne solchepositivenBeispiele ist einflächendeckender Brandschutz inBrandenburg nicht möglich. Damitsich unsere Bevölkerung auchweiter-hin auf dieArbeit der Freiwilligen Feu-erwehren im Land verlassen kann, isteine stärkere Kooperation zwischenallenBeteiligtennotwendig. Personal-starkeUnternehmensollten ihrenMit-arbeitern, die aktiv in einer Feuerwehrtätig sind, über entsprechendeDienst-oder Schichtpläne die Möglichkeitgeben, ihre anspruchsvolle und frei-willige Aufgabe wahrzunehmen. Ichrufe daher alle Verantwortlichen inden Betrieben auf, sich einer Zu-sammenarbeit mit der örtlichen Feu-erwehr nicht zu verschließen undsomit einen Beitrag für eine höhereEinsatzbereitschaft zu gewährleisten.

MehrKooperationenmit der FeuerwehrRegionales Forschungspotential stärken

Page 3: Fakt! 02/2008

Seite 3 Ausgabe 02/2008 FAKT!

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Ulrich Junghanns,MdLMinister fürWirtschaft

Der Wirtschaftsstandort Bran-denburg ist im Aufwind. Die

Stimmung imHandwerk, imMittel-stand und in der Industrie ist so gutwie seit Jahren nicht mehr. Und aufdie Stimmungkommtes inderWirt-schaft inhohemMaßean.Aber auchdiehartenFakten sprechen füreinenspürbaren Auftrieb am Standort

Brandenburg.MiteinemPlusvon2,2Prozent beimBruttoinlandsproduktin 2007 liegt Brandenburg im gutenMittelfeldder Länder, nochvorHes-sen, Thüringen,NiedersachsenoderSchleswig-Holstein.DieBrandenbur-ger Industrie kommtmit 9,4ProzentPlus sogar auf Platz fünf inDeutsch-land. Die Brandenburger Industriehat sich insgesamt zu einer Wachs-tumslokomotive für das Landentwi-ckelt. Mit rund 20 Milliarden Eurohatten die märkischen Industriebe-triebe im vergangenen Jahr einenSpitzenumsatz. Besonders erfreu-lich:AuchdieZahl derArbeitsplätzein der Industrie stieg im vergange-nen Jahrum5Prozent. EinGrund fürden Erfolg: Produkte ‚Made in Bran-denburg' sind international immerstärker gefragt. Der Anteil der Aus-landsumsätze in der märkischen In-dustrie beträgt inzwischen 26 Pro-zent. InsgesamthatdieBrandenbur-ger Exportwirtschaft im Jahr 2007ein Ausfuhrvolumen von über 10Milliarden Euro erreicht und damit

einen neuen Exportrekord. Gleich-wohlbetrachte ichesals einezentra-lewirtschaftspolitischeAufgabe,denMittelstand inderdeutschenHaupt-stadtregion in seinerExportfähigkeitund Exportkraft weiter zu stärken.Mit dem neuen Außenwirtschafts-konzept haben wir dafür ein kom-paktes Paket geschnürt. Branden-burg punktet auch bei der Ansied-lungneuerUnternehmen.Mit 3737neuenArbeitsplätzendurchAnsied-lungen, Erweiterungsinvestitionenund Innovationsförderung hat dieZukunftsAgentur BrandenburgGmbH im vergangenen Jahr ihr bis-lang bestes Jahresergebnis erreicht.Besonders erfreulich ist dabei diesteigendeAnzahl der ausländischenInvestoren sowieder hoheAnteil anIndustrieunternehmenundanBran-chen im Bereich Hoch-und Spitzen-technologie. Schwung in die Wirt-schaftsregion bringen technologi-scheZukunftsbranchenwiezumBei-spiel die Solartechnologie. Mit denAnsiedlungserfolgen in Frankfurt

(Oder) und Brandenburg an derHavel steuert dieBranchemittelfris-tig auf rund 2 000 Arbeitsplätze imLand zu. Auch andere Wachstums-branchenwiedie Luftfahrtindustrie,dieAutomobilindustrieoderdie che-mische Industrie zählen zu denSchrittmachern derWirtschaftsent-wicklung.Aufwind hat auch das ReiselandBrandenburg: Mehr als neunMillio-nen Übernachtungen - das hatteBrandenburg noch nie. Der neueTourismusrekord zeigt, dass sichdiegutegemeinsameArbeit allerBetei-ligtenauszahlt. Besonderserfreulich:Die Nachricht trifft genau zum 10-jährigen Bestehen der TMB Tou-rismus-Marketing Brandenburg ein.Ob Ansiedlungen, Export oder Ex-pansion imLand:Ganzvorne stehendabei die Wachstumsbranchen derneuenWirtschaftsförderpolitik. Diemaßgeblich von der CDU-Fraktioneingebrachte und vorangetriebeneNeuausrichtung der Wirtschafts-förderpolitik zahlt sich aus.

Beate Blechinger, MdLMinisterin der Justiz

Im Herbst 2008 werden im LandBrandenburg 2 371 Bürger als

Schöffen gewählt. Siewerden in dennächsten fünf Jahren, gleichberech-tigt mit ihren Richterkollegen inRobe, an den 25 Amts- und 4 Land-gerichten darüber mitbestimmen,welche Akzeptanz die Rechtspre-chung „Im Namen des Volkes“ imVolkgenießt.Weröffentlichoderpri-vat über die vermeintlich zu mildenUrteile unserer Gerichte schimpft,vergisst:Gegendie Stimmender bei-den Laienrichter in einer Strafkam-mer gibt es keinen Schuld und kei-

nen Freispruch, keine Bewährungund keine Strafmilderung. Gemes-sen an dieser Machtbefugnis undWirksamkeit muss es verwundern,mitwelchgeringemEngagementdiepolitischen Parteien und Organisa-tionen im Land geeignete Kandida-ten für dieses Ehrenamtwerben. Frü-her war es der Regelfall, dass einOrtsverband der Kommunalvertre-tungeinenSchöffenkandidaten - derkeinesfalls immer zugleichParteimit-glied war – zur Wahl vorschlug.Heute können die Bürgermeisterdarauf nicht mehr zählen. Um dieihnengemachtenVorgaben - die sichnach der Einwohnerzahl richten - zuerfüllen, rufen sie längst die interes-siertenBürger auf, sich direkt imGe-meindebüro zu melden. Dabei gehtgesellschaftliche EinflussnahmeundKontrolle verloren.Wenn schließlichdie Parlamente über ihre Schöffen-kandidaten abstimmen und derenAnzahl gerade so stimmt, gucken sievielleicht nicht so genauhin,wen sieda in die Justiz entsenden. Damitentstehen Schlupflöcher für Extre-mistenwie jene vonderNPD, die be-reits „alle national gesinnten Deut-schen“ dazu aufruft, „die Gerichts-säle nicht den linken Gutmenschen

Unterstützung der CDU-Ortsverbände bei der Schöffenwahl-Kampagne 2008zu überlassen“. Und auch wenn sichnicht die falschen, sondern zuweni-ge Interessentenmelden, ist die Lö-sung fatal - dannmüssenKandidatenaus den Einwohnermeldelisten ge-lost und zwangsverpflichtetwerden.Formal werden unsere Gerichtedamit beschlussfähig gemacht, dochwer will ernsthaft solch desinteres-sierten und möglicherweise unge-eignetenSchöffenunsereRechtspre-chung überlassen? Jeder Berufsrich-ter kann Erlebnisse erzählen vonSchöffen, die amRichtertisch einge-schlafen sindoder einVerfahren zum

Platzen gebracht haben, weil sie inder Pause dem Verteidiger ihre Pri-vatmeinungausgebreitet haben.DasJustizministeriumhat sich in diesemFrühjahr von Designstudenten derFachhochschulePotsdameineMobi-lisierungskampagne für die Schöf-fenwahl 2008 entwerfen lassen. Umsie bis in jede Gemeinde umzuset-zen, ist auch die Hilfe der örtlichenKreisverbände willkommen. JederKandidat, der über diese Station aufdie Schöffenliste gelangt, bringt fastsicher dieGewährmit, aus derMitteder Gesellschaft zu stammen.

Ministerin Blechinger (2.v.l.) und die Preisträger des Gestaltungswettbewerbs:Mandy Buchholz, Andreas Brietzke und Sophie Bayerlein (v.l.n.r.)

Wirtschaftsstandort Brandenburg imAufwind

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FAKT! Ausgabe 02/2008 Seite 4

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Am18. März fand im InselhotelHermannswerder der „Tag der

Parlamentarischen Demokratie“statt, der an das DDR-Regime undden schweren Weg bis zur Durch-führungerster freierWahlen imost-deutschen Staat vor achtzehn Jah-ren erinnert hat. Weshalb eine sol-che Veranstaltung nicht allein fürZeitzeugen bzw. jene Generation,die den Wechsel von der Diktaturhin zu einem demokratischen Sys-tembis zurdeutschenEinheit selbstmiterlebten, noch immer von es-sentieller Wichtigkeit für unserheutiges Demokratieverständnisist, stellte Thomas Lunacek bereitsin seiner Eröffnungsrede dar. DasErgebnis einer Studie der FreienUniversität Berlin, nach der einGroßteil der befragten Schüler im-mense Lücken bei ihrem Wissenüber die ehemalige DDR aufzeig-ten, war erschreckend. Die Ergeb-nisse zeigten jedoch nicht nur Un-wissen in elementarenWissensfra-gen, sondern darüber hinaus zumTeil sogar Schönfärberei. Aber wiesollen nachfolgendeGenerationenaus der Geschichte lernen, wenndiese größtenteils inVergessenheitgerät? Hierauf kann nur konse-quente Information gegen den un-wissenden Euphemismus die Ant-wort sein. Die Veranstaltung, zuderen120Gästen auch Justizminis-terinBeateBlechinger, die Staatsse-kretäre Dr. Wolfgang Krüger undGünter Reitz, Thüringens ehemali-gerMinisterpräsident JosefDuchacsowie derCDU-Fraktionsvorsitzen-de von Sachsen-Anhalt, JürgenScharf, zählten, beschränkte sichdahernicht auf einenapodiktischenAbriss der Geschichte. VielmehrwurdedenZuhörerneine lebendigeBerichterstattung aus der Perspek-tive echter Zeitzeugen, die für ihre

Überzeugungen eingestandenwaren, geboten. In diesem Sinnewaren mit Lothar de Maizière undJürgen Engert zwei Referenten be-sonderen Formates eingeladen, diebeide aufgrund ihrerNähe zumGe-schehen am 18. März 1990 tiefeEinblicke indiepolitischenund zumTeil sogar in die sozialen Hinter-gründe jener Tage geben konnten.Lothar de Maizière stellt dabei, alserster frei gewählterMinisterpräsi-dent der DDR, in gewissem Sinnesogar eine Galionsfigur für demo-kratischeWahlendar. JürgenEngertkonnte als ehemaliger Chefredak-teur des SFBFernsehenundalsMo-derator des Politmagazins kontra-ste zusätzlich dieBerichte deMazi-ères mit den journalistischen Be-wertungen der Geschehnisse des18.März ergänzen.DeMazière riefin Erinnerung, dass eine der grund-legendenVoraussetzungen für einefreie, nach demokratischen Maß-stäbenerfolgendeAbstimmungdieWahrung der „geheimen“Wahl ist.DennentgegenderWahlen,wie siebis zum Jahre 1990 durchgeführtwurden,warnundieBenutzungder

Wahlkabine zur Pflicht geworden.Nur durch diese Regelung konntenDenunziationenderjenigen, die an-ders votierten, verhindert werden.Die Schaffungdieser neuenGrund-lagenwar jedochmit einer Vielzahljuristischer Hürden verbunden. Soberichtete de Maizière, welcheSchwierigkeiten allein seine Verei-digung als Ministerpräsident mitsich brachte, dadie bisherige Eides-formel dem Demokratieverständ-nis zutiefst widersprochen hätte.Jürgen Engert, der sich selbst alsBeobachter aus „distanzierterNähe“ sah, legtebei seinerBetrach-tung der Geschehnisse des Jahres1990 den Fokus vor allem auf diegesellschaftlichen Hintergründeund Sichtweisen, die ihn in seinemBeruf als Journalist ebensobeschäf-tigtenwie die politischen Entschei-dungen.Mit großemZuspruch sei-

tens der Zuhörer empfahl Engertschließlich vor diesemgesellschaft-lichenHintergrund den Begriff der„Wende“ aus dem politischenSprachgebrauch zu streichen undfortan durch „Revolution“ zu erset-

zen. Denn nur diese terminologi-sche Abänderung würde der Radi-kalität des politischen Umbrucheseinerseits und der Beteiligung desVolkes an diesem andererseits inausreichendem Maße Rechnungtragen. Engert ehrte ebenfalls dieWestberliner, da diese nach seinemDafürhalten maßgeblich dazu bei-getragen hätten, dass der Konfliktzwischen beiden deutschen Staa-ten und der Wunsch nach derWiedervereinigung nicht aus demBlickfeld der Politik geriet. Die sichanschließende, lebhafteDiskussionzeigte, dass die Thematik derWiedervereinigung beider Staatennachwie vor von großer Aktualitätist undderUmgangmit dieser nichtselten Einfluss auf dasDemokratie-verständnis der jungenGenerationhat.Hierzu stellte ein 19 Jahre alterSchüler in seinem Diskussionsbei-

trag die Vermutung auf, dass einGroßteil des Unverständnisses derJugend auch auf mangelnde politi-sche Bildung der Eltern zurück zuführen sei. Umso mehr bedürfe esalsoVeranstaltungen, die dieHerr-schaft des DDR-Regimes in Erinne-rung rufen, um zu verdeutlichen,dass die freien undgeheimenWah-len, wie wir sie heute erleben dür-fen, keine Selbstverständlichkeit,sondern ein besonderes Privilegsind.DieMenschen,welche am18.März 1990 wählen konnten, wus-sten dieses besonders zu schätzen,denn für diese Demokratie hattensie einen harten Kampf hinter sichgebracht. Die exorbitant hoheWahlbeteiligung von 94% sprichthierbei für sich selbst. Denn letzt-lich gaben die Wähler ihre Stimme- nicht nur für ihre Partei oder ihrenfavorisierten Kandidaten - sondernfür die Demokratie.

FreieWahlen – nachwie vor ein Privileg

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Seite 5 Ausgabe 02/2008 FAKT!

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Das Bundesverfassungsgericht hat dieWeichen für dieOnline-Durchsuchung gestellt

Dierk Homeyer, MdLObmann imUntersuchungsausschuss

Am7. Dezember 2007 urteilteder Bundesgerichtshof in

einer letztinstanzlichen unddaher unumkehrbaren Entschei-dung, dass im Zusammenhangmit der Enteignung von Boden-reformland-Erben das Land Bran-denburg sittenwidrig gehandeltund seine Rechtsstellung miss-braucht hat. Es geht um Grund-stücke, die in der DDR nach 1945zunächst enteignet und dann inkleinen Parzellen an die soge-

nannten Neubauern verteilt wor-den waren. Nach der friedlichenRevolution 1989 hatten die Erbender Neubauern unter bestimm-ten Bedingungen einen Anspruchauf Rückgabe. Das Land Branden-burg ließ sich in mehreren tau-send Fällen über die Landratsäm-ter als neuer Eigentümer ehema-liger Bodenreformgrundstücke indie jeweiligen Grundbücher ein-tragen, ohne gewissenhaft undtreuhänderisch über die Vor-mundschaftsgerichte nach mög-lichen Erben zu suchen. Deshalbhat das Urteil des höchsten deut-schen Gerichtes schon wegen derVielzahl der Fälle neben derrechtlichen Dimension eineaußergewöhnliche politische Di-mension. Denn der Umgang desLandes Brandenburg mit frem-dem Eigentum hat empfindlichden Rechtsfrieden gestört. Uner-lässlich war daher der Beschlussdes Landtages vom 27. Februar2008 zur Einsetzung des Unter-suchungsausschusses, um dieVerfahrenspraxis des LandesBrandenburg im Umgang mitdem Bodenreformland aufzuhel-

len. Denn auch die bis dahin vonmir an die Landesregierung ge-stellten Kleinen Anfragen wurdenwiederholt für alle Parlamenta-rier nur unzureichend beantwor-tet. Nun gilt es aufzuklären, wiees zu der jahrelangen unlauterenRechtspraxis des Landes Bran-denburg kommen konnte undwer dafür die politische Verant-wortung zu tragen hat. Gründlichund mit aller Genauigkeit müs-sen alle zur Verfügung stehendenAkten ausgewertet werden.Wegen der Vielzahl der Fälle wer-den zahlreiche Zeugen zu verneh-men sein. Nur durch diese müh-same und zeitaufwendige Aufklä-rungsarbeit ist es überhauptmöglich, das Ziel des Untersu-chungsausschusses zu erreichen.Neben der sachlichen Aufklä-rungsarbeit dürfen die betroffe-nen Bürgerinnen und Bürger je-doch nicht ausdemBlick verlorenwerden. In meinem Wahlkreishabe ich in den letzten Tagen un-zählige Gespräche mit Betroffe-nen und ihren Angehörigen ge-führt. Viele sehr persönliche Brie-fe haben mich erreicht. Die Emo-

tionalität mit der auf mich in die-ser Frage zugegangen wird,macht mich dabei sehr betroffen.Die betroffenenMenschen in un-serem Land sind durch die Berich-terstattung der letzten Wochentief verunsichert und befindensich mehr denn je in einer Situa-tion, die mehr Fragen als Antwor-ten aufwirft. Sie suchen dringendHilfe bei der Geltendmachungihrer möglichen Ansprüche undeinen neutralen Ansprechpartner.Diese Bitten kann der Untersu-chungsausschuss aus rechtlichenGründen nicht erfüllen. Es istauch nicht seine Aufgabe. Die vonder Landesregierung geschalteteHotline reicht aber nicht aus, umfür die Betroffenen und mög-lichen Geschädigten ausreichendAuskunft und Hilfe zu garantie-ren. Ein sinnvoller und schnellmachbarer Schritt wäre deshalbdie Einsetzung einer unabhängi-gen Kommission mit einer Om-budsfunktion, die ohne die ge-ringsten Zweifel an ihrer Neutra-lität und Integrität eine verlässli-che Beratung und die Herstellungdes Rechtsfriedens gewährleistet.

Landtag beschließtUntersuchungsausschuss zumBodenreformskandal

Sven Petke, MdLInnenpolitischer Sprecher

Mit der Entscheidung desBundesverfassungsgerichts

vom 27. Februar 2008 wurdenrechtstaatliche Maßstäbe für dieso genannte Online-Durchsu-chung aufgestellt. Das Gericht hatdabei weise und in genauer Ab-wägung zwischen den Sicher-heitsinteressen des Staates unddem Kernbereich der privaten Le-bensgestaltung entschieden.

Demzufolge ist es nur konse-quent, wenn die Verfassungsrich-ter fordern, dass bei einer so weitreichenden Eingriffsmöglichkeitdes Staates genaue gesetzlicheSchranken und Voraussetzungenformuliert werden und zugleicheine ständige Kontrolle der durch-geführten Maßnahmen durcheinen Richter erfolgen muss - andiesem fehlte es bei der gericht-lich untersuchten nordrhein-westfälischen Regelung. Folge-richtig stellte man daher fest, dassdiese Landesgesetzgebung gegendas allgemeine Persönlichkeits-recht und andere Grundrechteverstieß und deshalb nichtig ist.Das kommende Bundeskriminal-amtgesetz wird die Vorgaben desVerfassungsgerichts genauestensberücksichtigen. Von den Folgender damit in Kürze einzuführen-den Online-Durchsuchung müs-sen die Bürgerinnen und Bürgersich daher nicht sorgen. Zumeinen sind die verfassungsrecht-lichen Hürden äußerst hoch, dieden Einsatz dieses polizeilichen

Mittels faktisch nur als letzteMaßnahme gegen befürchteteDelikte der Schwerstkriminalitätund zur Terrorismusbekämpfungerlauben. Zum anderen ist dertechnische wie finanzielle Auf-wand auch nur einer Online-Durchsuchung so extrem hoch,dass sich dieses Instrument allen-falls einigeMale im Jahr anzuwen-den lohne und in personeller Hin-sicht anwenden ließe. Bereits ausdem Umstand, dass das Verfas-sungsgericht vorschreibt, jede aufdieseWeise erhaltene E-Mail oderDatei müsse vor der polizeilichenAuswertung durch einen extrahierfür beauftragten Richter frei-gegeben werden, lässt erahnen,wie aufwendig sich diese Maß-nahme gestalten wird. Das Ge-richt schreibt im Urteil dazu de-tailliert ein zweistufiges Schutz-konzept vor, um die Intimitäthöchstpersönlicher Daten zuschützen. Für einen nachhaltigenSchutz der Bürger ist damit ge-sorgt! Gleichwohl ist die Online-Durchsuchung notwendig, um in

extremen Situationen, in denendiemutmaßlichen Terroristen sichausschließlich über E-Mails ab-stimmen, dem handlungsfähigenStaat ein wirksames Mittel an dieHand zu geben, sich frühzeitigund nachhaltig gegen diese ver-brecherischen Handlungen zuwehren. Das Bundesverfassungs-gericht hat deshalb völlig zu Rechtdie Infiltration fremder Computerzu (nur) diesem Zweck in den ge-nannten engen Grenzen zugelas-sen. Denn Eingriffe in den grund-rechtlich geschützten Kernbe-reich sind spätestens dann gestat-tet, wenn sie aus dringenden Ab-wehr- oder Aufklärungszweckensowie zur Strafverfolgung schwer-ster Delikte zwingend gebotensind. Damit hat das Verfassungs-gericht den Bundesgesetzgeber inseiner Verantwortung für denSchutz des Staates und seinerBürger gestärkt und zugleich denGrundrechtsschutz in die moder-neWelt der weltweiten Kommuni-kationssysteme und Computerüberführt.

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FAKT! Ausgabe 02/2008 Seite 6

Wilfried Schrey, MdLVerkehrspolitischer Sprecher

Die CDU-Verkehrsminister unddie verkehrspolitischen Spre-

cher der Bundesländer tagten am12. März gemeinsam mit der Ar-beitsgruppe Verkehr derCDU/CSU-Bundestagsfraktion aufEinladung des verkehrspolitischenSprechers der CDU-Landtagsfrak-

tion Brandenburg,Wilfried Schrey,in der airportworld des zukünfti-gen Flughafens Berlin Branden-burg International (BBI). Bei die-sen Tagungen werden regelmäßigwichtige bundespolitische Themenauf die Tagesordnung genommen.Neben der Bahnprivatisierung undder Infrastrukturfinanzierungwur-den u. a. Probleme der Verkehrssi-cherheit und die Ausnahmegeneh-migung für übergroße Lastkraft-wagen behandelt. Schrey dazu:„Ich bin froh, dass der BBI als wich-tiges infrastrukturelles Projekt inden neuen Ländern dieses Mal imMittelpunkt unserer Tagung stand.Ich konnte somit die Gelegenheitnutzen, meinen Kollegen aus denanderen Bundesländern von derWichtigkeit dieses Bauvorhabensund dessen Entwicklung zu berich-ten. Darüber hinaus sind die ange-sprochenen Themen auch fürBrandenburgwichtig gewesen. Sohabe ich mich gegen die Ausnah-

megenehmigung für übergroßeLastkraftwagen ausgesprochen. Inunserem Bundesland haben wirdafür nicht die geeigneten Stra-ßen und Kreuzungsbereiche. BeimThema Infrastrukturfinanzierungmüssenwir Bundesverkehrsminis-ter Tiefensee drängen, dass dafürstrukturell in den kommendenJahrenmehrMittel zur Verfügung

gestellt werden. Schon heute kön-nen wir kaum noch den Erhalt derStraßen gewährleisten, geschwei-ge denn neue Vorhaben beginnen.Brandenburg braucht aber einevernünftige Infrastruktur, um dereinheimischenWirtschaft und po-tentiellen Investoren die bestenRahmenbedingungen bieten zukönnen.“

Das Thema anonyme Geburtenbeschäftigt uns seit geraumer

Zeit. Am 22.3.2008 fand ein Infor-mationsgesprächmit derGleichstel-lungsbeauftragten des FreistaatesThüringen, Frau JohannaArenhövel,statt. Die Thüringer beschreiten seiteinigen Jahren einen eigenen sehrpraktikablenWegundhabenbereits27Kinderleben gerettet. Nebendendrei Babykörben, die es in Saalfeld,Thüringen und Eisenach gibt und indie bereits siebenKinder gelegtwur-den, bietet seit 2002 jede Klinik mitEntbindungsstationdieMöglichkeit,anonym zu entbinden. Der Gesund-heitsminister hat die Kliniken per

Rundschreiben aufgefordert, denFrauenUnterstützung zuteilwerdenzu lassen.Der Innenminister hat ent-sprechend die Meldeformalitätenmit den Standesämtern geklärt. Be-zahltwerdendieGeburten voneinerNothilfestiftung für Familien.DieKli-niken sind über eineNotrufnummerzu ereichen, die neben anderenNot-rufen in der Zeitung aufgeführt ist.Wählt die Frau die Nummer kommtsie automatisch beimDienst haben-den Oberarzt auf der Entbindungs-station an.Mandenkt jetzt nochdar-über nach, dieNotrufnummer indenApotheken gleichzeitig mit einemSchwangerschaftstest herauszuge-

ben. Das Projekt „Ausweg“ in Erfurtbetreut dieHilfe suchenden Frauen.Die Pflegeeltern haben bereitswäh-rend der ersten 24 Stunden KontaktzumNeugeborenen. Das Beispiel inThüringen zeigt, dass auch landes-eigene Regelungen möglich sind. InHamburg und Bayern gibt es eben-falls sehr gut funktionierende Hilfe-systeme. Die dort tätigen Mitarbei-ter sind äußerst engagiert und neh-men viele persönliche Strapazen aufsich, umzuhelfen. So reisendieMit-arbeiter von SterniPark Hamburg

durch die gesamte Bundesrepublikund holen die Frauen ab, wenn einNotruf eingeht.Das funktioniert nur,wenn die Helfenden ihre Hilfeleis-tungnicht nur als Beruf, sondern vorallem als Berufung sehen. DasThemableibt auch künftig sehr emo-tional besetzt. Landeseigene Rege-lungen zur anonymen Geburt sindmöglich und zubegrüßen. Ichwerdealles versuchen, sie auch inBranden-burg zu ermöglichen.Das großeZielbleibt dennoch eine Klärung aufBundesebene.

Unions-Verkehrspolitiker tagten in Brandenburg

Informationsgespräch über anonymeGeburten inThüringen

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Am 18. März 2008 erblickteJakob Luis das Licht der Welt.Stolz hält ihn seine Mama imArm. Katharina Kuhl, Referen-tin für Innen- und Rechtspoli-tik der CDU-Landtagsfraktion,wird sich jetzt ein Jahr um ihrenNachwuchs kümmern.Jakob ist bereits das dritte Kindeines Mitarbeiters, das in derlaufenden Legislaturperiode ge-boren wurde.Bereits im Oktober konnte sichMaik Bethke über seine Zwillingefreuen.

Nachwuchs inderCDU-Fraktion

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Seite 7 Ausgabe 02/2008 FAKT!

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„Die Reform der Finanzverfassungals Voraussetzung für einen hand-lungsfähigen Staat“ Die Abgeord-nete Barbara Richstein leitete alsstellvertretende Vorsitzende desBACDJ die angeregte Podiumsdis-kussion mit Baden-WürttembergsMinisterpräsidentGüntherH.Oet-tinger, welcher zugleich Co-Vorsit-zender der 'Kommission zurModer-nisierung der Bund-Länder-Finan-zen' (Föderalismus II) ist. Überein-stimmend wurde als Ergebnis fest-gestellt, dass ein Ausweg aus derSchuldenfalle zwingendeVerpflich-tung gegenüber den kommendenGenerationen ist. Dies gilt insbe-sondere, umHandlungsspielräumefür derzeitige sowie unvorherseh-bare Herausforderungen zu schaf-fen. Die zweite Stufe der Föderalis-musreform soll und muss dahernoch dieses Jahr zwischen Bundund Ländern beschlossen werden.So mahnte Ministerpräsiden Oet-tinger, dass andernfalls dermomen-tan günstige Zeitpunkt für die zu-

kunftsweisende und nachhaltigeNeuausrichtungderHaushaltskon-

zepte auf langeZeit verspieltwäre.Ein möglicher Weg führt hierzu

über dieAbkehr vonder bisherigenRegelung des Art. 115 GG, welche

sich bei der Kreditbewilligung alsproblematisch erwiesen hat. Die

Koppelung der Kreditaufnahme andie Investitionsquote entfaltetnicht die erwünschte Wirkung,denn sie fördert lediglich die Inves-tition in teure, weil mit Nachfolge-kostenverbundene Immobilienundnicht in die „weichen“, aber un-gleichwichtigerenFaktorenderBil-dungund Forschung.DieNeurege-lung könnte daher eher die lang-fristige Untersagung einer Netto-kreditaufnahme sein, die zugleichdie Bildung von Rücklagen ermög-licht und zum Schuldenabbau ver-pflichtet. Wichtig in diesem Zu-sammenhang ist ebenfalls, dass diegleichwertige Entwicklung der Le-bens- undWirtschaftsbedingungenin allenBundesländern auch für dieZukunft gewährleistet werdenmuss. Dies bedingt ein Entschul-dungskonzept der bisherigen „Neh-merländer“: Saarland, Bremen, Ber-lin, aber auchBrandenburg. „Es sollkeiner zurückgelassenwerden, dieszeichne den wahren föderalenWillen im Bundesstaat aus.“

Foto von links: Prof. Dr. Thomas Pfeiffer, Barbara RichsteinMdL, MinisterpräsidenGünther H. Oettinger und Vorsitzender des BACDJ Dr. Norbert RöttgenMdB

Kongress des Bundesarbeitskreises Christlich Demokratischer Juristen (BACDJ)

Eltern, Lehrer und Schüler ausGartz in der Uckermark demon-strierten bei der letzten Land-tagssitzung in Potsdam für denErhalt ihrer Oberschule. Durchgeringe Anmeldezahlen war dieSchule von der Schließung be-droht. Thomas Lunacek und IngoSenftleben unterstützten dieGartzer in ihren Forderungen. Sielobten deren Engagement undbestärkten sie, in ihren Forderun-gen nicht nachzugeben. Die Schu-le ist im Dorf auch ein Kristallisa-tionspunkt für kulturelle Aktivitä-

ten. Werde sie geschlossen, fehltein Ort gemeinsamer gesell-schaftlicher Aktivitäten. Mittler-weile hat sich die CDU im Koali-tionsausschuss mit ihrer Forde-rung nach dem Erhalt von Land-oberschulen durchsetzen können.Künftig reichen 2 mal 12 Schülerfür die Fortführung einer Ober-schule, in Ausnahmefällen sogarweniger. Dies ist ein wichtigerBeitrag zur Verkürzung vonSchulwegen. Gerade Schüler soll-ten ihre Freizeit sinnvoller ver-bringen, als auf dem Schulweg.

Kooperation bei Kriminalität an Schulen

Der Leitende Oberstaatsanwalt derStaatsanwaltschaftNeuruppin,HerrGerd Schnittcher, stellte am 19. Fe-bruar im Arbeitskreis für Innen- undRechtspolitik derCDU-Landtagsfrak-tion das gemeinsammit seinemKol-legenCarloWeber vonder Staatsan-waltschaft Frankfurt (Oder) erarbei-tete 'Konzept zur Bekämpfung derSchulkriminalität' vor. Es sieht dieengeVernetzung von Lehren, der zu-ständigen Staatsanwaltschaft unddes Schulamtes bei allen Straftatenim schulischen Umfeld vor. Dadurchsoll schnell und effektiv den Anfän-genbegegnet undenTätern eineun-mittelbare Grenze aufgezeigt wer-den. Gewalt und Angst vorMitschü-

lern dürfe schließlich keinen Rauminder Schule einnehmen.Die begon-nene Zusammenarbeit in den Mo-dellschulen zeige bereits erste Erfol-ge, so Staatsanwalt Schnittcher. DieJustizministerinBeateBlechingerwieauch der ArbeitskreisvorsitzendeSven Petke und der Staatssekretärdes Innern, Hans-Jürgen Hohnen,waren von dem Projekt begeistertund sagten ihre nachhaltige Unter-stützung zu. Insbesondere dieschnelle Umsetzung an allen Bran-denburger Schulen solle nunmehr inZusammenarbeit mit dem Bildungs-ministerium erfolgen, damit dieSchule der Ort des friedvollen Ler-nens bleibt.

Eltern kämpfen für ihre Schule

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FAKT! Ausgabe 02/2008 Seite 8

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+++ Termine +++

imApril

�08. und 09. AprilSitzung des LandtagesBrandenburg in Potsdam

�09. AprilAbgeordneten-Mitarbeiter inder Landtagsfraktion

�14. AprilRegionale Entwicklungskon-ferenz in Brandenburg/Havel

�16. AprilRegionale Entwicklungs-konferenz in Kyritz

�22. AprilMARKt Brandenburgin Groß Glienicke

�24. AprilZukunftstag Brandenburg

�28. AprilRegionale Entwicklungs-konferenz in Niewitz

imMai

�05. MaiRegionale Entwicklungs-konferenz in Frankfurt (Oder)

�07. MaiRegionale Entwicklungs-konferenz in Eberswalde

+++Impressum+++

Herausgeber:CDU-Fraktion im LandtagBrandenburg

AmHavelblick 814473 PotsdamTel.: 0331 966-1450Fax: 0331 966-1407

pressestelle@lt-cdu-frak-tion.brandenburg.dewww.cdu-fraktion-brandenburg.de

V.i.S.d.P.:Roswitha Schier, MdLParl. Geschäftsführerin

„FAKT! ist Teil der Öffentlichkeits-arbeit der CDU-Landtagsfraktion”

Redaktion:

Maik Bethke, Stefan Brüggemann,Sebastian Gehrold, Marcus Kör-ber, Katharina Priesnitz, RüdigerScholz, Alexander Schulz, MarinaSengpiehl

Gestaltung/Layout:Katharina Priesnitz

Fotos:Pixelio, Archiv CDU-Fraktion,MAGDAG, M. Körber, K. Kuhl,K.Priesnitz, R. Scholz

Druck:G&SDruck undMedien GmbH

Die 116. Fraktionssitzung führte dieFraktion nach Frankfurt (Oder). Arne-Christian Feuring, der PolizeipräsidentFrankfurt Oders, stellte nach der Be-grüßung der Fraktion auf demGelän-de des Polizeipräsidiums in Frankfurt(Oder) die polizeiliche Situation seitdem Schengen-Beitritt Polens dar.Feuring verwies dabei auf die schonvordemBeitritt Polens am21.Dezem-ber 2007 eingesetzte gute Zu-sammenarbeit zwischendenPolizeiender Nachbarländer, die mit demSchengen-Beitritt maßgeblich an Be-deutung gewann. Im Anschluss fuhrdie Fraktion zum Gemeinsamen Zen-trum der deutsch-polnischen Polizei-undZollzusammenarbeit amehemali-gen Grenzübergang der A12, nach

Swiecko. Der am Vortag in sein Amtals Bundespolizeipräsident eingeführ-te Matthias Seeger zeigte die Mög-lichkeitenpolizeilicherKooperationanBeispielenderNacheile undFahrzeug-fahndung auf. Zusammen mit AlbertMeurer, demKoordinator für die deut-schenBehörden, berichteteer vondenpositiven Synergieeffekten, die sichaufgrund der räumlichen Nähe, aberauch der überwundenen Sprachbar-rieren derMitarbeiter des Gemeinsa-men Zentrums ergeben. Die Fraktionkonnte sich anschließend von der Zu-sammenarbeit der sich gegenüber sit-zendenMitarbeiter der Landes-, Bun-des- und polnischenPolizei, des deut-schen und polnischen Zolls sowie derLandeskriminalämter überzeugen.

Fraktion unterwegs in Swiecko

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Barbara Richstein, MdLEuropapolitische Sprecherin

FALSCH! Fakt ist also, dass alleBrandenburger profitieren undnicht nur, weil sie nicht mehr anden Grenzen im Stau stehenmüssen! Zu erwarten ist, dass

der wirtschaftliche Anpassungs-prozess in einigen BereichenmitSchmerzen verbunden sein wird,aber: Von der Erweiterung profi-tieren insbesondere unsere Be-triebe und Arbeitnehmer. Die Ex-porte und die Wirtschaftsleis-tung Brandenburger Unterneh-men insgesamt steuern auf einenneuen Rekord zu. Allein der Ex-port nach Polen, gemessen amGesamtexport, ist mittlerweileauf 14,3 Prozent angestiegen.Damit ist Polen erneut unserwichtigster Exportpartner. Diessichert die Arbeitsplätze in un-seren Betrieben, stärkt die Kauf-kraft und ist gut für unsere Re-gion. Der gemeinsame Binnen-markt ist damit Doping für unse-re Wirtschaft. Auch im Dienst-leistungsbereich sind wir auf un-sereNachbarn angewiesen -manfrage nurmal unsere Bauern und

Landwirte, die im letzten Som-mer wieder einmal bei der Spar-gel- undGurkenernte kaum ihrenArbeitskräftebedarf befriedigenkonnten. Auch der medizinischeBereich würde ohne polnischeSchwester, Pfleger und Ärzte zu-sammenbrechen. Dies beträfewiederum vor allem die länd-lichen Regionen, für die sich dieCDU ganz besonders einsetzt.Durch den Beitritt unserer öst-lichen Nachbarn in den Schen-genraum wird der ungehinderteDienstleistungs- und Warenver-kehr weiter beflügelt. Die Öff-nung der Grenzen bedeutet aberkeinen Verlust von Sicherheit.Das gemeinsame Lagezentrum inFrankfurt (Oder) ist ein Garantfür unsere Sicherheit und einzig-artig in seinem Aufbau. Diegrenzübergreifende Zusammen-arbeit der Polizei- und Sicher-

heitsbehörden verläuft reibungs-los und vorbildlich. Der unkom-plizierte Grenzübertritt lässtMitteleuropa wieder enger zu-sammenrücken, wie es Jahrhun-derte lang der Fall war: Es wächstzusammen, was zusammenge-hört. Die EU-Erweiterungen derletzten Jahre sind letztendlichGaranten für Frieden,Wohlstandund Freiheit in Europa. Wir alsCDU setzen uns auch weiterhinfür eine intensive Kooperationmit unseren polnischen Nach-barn und Freunden ein undunterstützen beispielsweise dieOder-Partnerschaft, damit ausschönen Worten auch kräftigeTaten folgen.

Fakt ist also, dass alle Branden-burger profitieren und nichtnur, weil sie nicht mehr an denGrenzenimStaustehenmüssen!

Schluss mit den Klischees! „Die EU-Erweiterung schadet uns.“