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Liebe Leserinnen und Leser, das lange diskutierte Schulgesetz liegt nun vor. Es trägt klar die Handschrift der Union. Mit dem neuen Gesetz werden notwendige Korrekturen an der verfehlten Bil- dungspolitik der 90er Jahre vorge- nommen. Bildungsqualität und Leistung stehen künftig wieder im Mittelpunkt. Mit dem neuen Schulgesetz legt Brandenburg die Grundlage, um in der Bildung in die Spitzengruppe der Bundeslän- der zu kommen. Auch im Bürokratieabbau ist die CDU der Motor der Koalition. Der von uns initiierte erfolgreiche Sonderausschuss wird seine Ar- beit um ein Jahr verlängern. Der Bewusstseinswandel in den Minis- terien ist aber schon jetzt spürbar. Ich wünsche Ihnen schöne Som- merferien und einen erholsamen Urlaub. Ihr Thomas Lunacek MdL Fraktionsvorsitzender Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements Ein Gewinn für den Einzelnen und die Gesellschaft U nsere Gesellschaft wird künf- tig mehr denn je auf enga- gierte Bürger angewiesen sein, denn der Staat wird nicht alles Wünschenswerte leisten können. Das ist eine Frage von Kapazitäten und von Kosten. Zum Glück gibt es zunehmend mehr Menschen, die sich in ihrer Freizeit oder nach dem Erreichen des Ru- hestandes engagieren möchten. Viele entde- cken das ehrenamtliche Engagement als Quelle des Ausgleichs und der eigenen Zufriedenheit. Es ist inzwischen erwie- sen, dass derjenige, der andere unterstützt und damit das Gefühl hat, gebraucht zu werden und helfen zu können, vor allem auch sich selber etwas Gutes tut. So fühlen sich beispielsweise eh- renamtlich Tätige gesünder als ihre Altersgenossen. Das freiwillige und unentgeltliche Geben, das Einbrin- gen von Zeit, Wissen, Erfahrungen, Fertigkeiten und Fähigkeiten lohnt sich somit für alle. Jeder hat die Möglichkeit, sich zu engagieren, es lässt sich aber feststellen, dass ins- besondere die „jüngeren Alten“ sehr aktiv sind. Sie vermögen mit ihren Aktivitäten die Kommunen in gemeinnützigen Bereichen zu entlasten, egal ob es sich um das Engagement für Kinder und Fami- lien, um den Vereinssport, Freiwil- lige Feuerwehren oder um den Be- reich Natur- und Umweltschutz handelt. Sie haben Ideen und die Kraft, diese umzusetzen. Insge- samt engagieren sich 33 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren be- reits freiwillig. Viele Vereine und Initiativen sind dankbar für diese Unterstützung. Sie freuen sich über jede zusätzli- che helfende Hand und eröffnen die Möglichkeiten, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und diese mit Tatkraft umzusetzen. Wenn Kinder und Jugendliche be- reits von ihren Eltern und Großel- tern vorgelebt bekommen, dass es Freude macht, sich gemeinnützig zu engagieren, werden sie das in den meisten Fällen später selber tun. Damit wird der gesellschaftli- che Zusammenhalt in einzigarti- ger Weise gefördert. Wir werden uns des The- mas „Bürgerschaftliches Engagement“ künftig verstärkt annehmen, denn wir sehen noch zahlreiche ungenutzte Potentiale. Wenn es sich jeder Mensch zum Ziel setzt, täglich eine gute Tat für andere zu voll- bringen, hätten wir we- niger Probleme mit Ge- walt, weniger einsame Menschen und weniger physische Grausamkeiten. Denn ehrenamtliches Engagement ist auch immer die Courage, sich für andere einzusetzen – sprich Zivil- courage auszuüben. Unser Ziel ist es, einen intensiven Erfah- rungsaustausch zu diesem Thema durchzuführen. Es wäre wün- schenswert, wenn davon eine In- itialzündung ausginge, die Bran- denburg zum Bundesland mit den meisten ehrenamtlich tätigen Menschen macht. Beschleunigte Planungen für Ver- kehrsprojekte fordert die Große CDU-Fraktionsvorsitzendenkonfe- renz (FVK) auch für Westdeutsch- land. Darauf einigten sich Mitte Juni alle Vorsitzenden in Hamburg. Damit sollen die guten Erfahrun- gen in Ostdeutschland auf den ge- samten Bund übertragen werden. Ausgebaut werden soll ebenso der Kinder- und Jugendschutz in den Medien. Besonderes Augenmerk gilt hierbei dem Trennungsgrund- satz zwischen Werbung und Pro- gramm. Schleichwerbung soll demnach verboten bleiben. Ein Richtlinienentwurf der Europäi- schen Kommission, mit dem Pro- duktplatzierungen ermöglicht werden sollen, lehnen die CDU- Fraktionsvorsitzenden in ihrem Be- schluss konsequent ab. Ebenso wird eine bessere Kontrolle des öffentlich- rechtlichen Rundfunks gefordert. Hintergrund ist die schleichende Zu- nahme von Gemein- schaftsproduktionen. Gefordert wird von den CDU-Fraktionsvorsitzen- den, vorhandenes Mis- strauen gegenüber der Europäischen Union durch Vertrauen zu ersetzen. Die EU stecke zurzeit in einer Vertrau- enskrise, die überwunden werden müsse. In dieser Ausgabe: Strafvollzug Seite 2 Schulgesetz Seite 3 Seniorenpolitik Seite 4 Kinderschutz- konferenz Seite 5 Bürokratieabbau Seite 6 Horst Seehofer zu Gast in Brandenburg Seite 7 Blutspendeaktion Seite 8 Ausgabe 03/2006 www.cdu-fraktion-brandenbug.de FAKT! Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg Fraktionsvorsitzendenkonferenz: Westen will vom Osten lernen Barbara Richstein MdL, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, setzt sich für mehr bürgerschaftliches Engagement in Brandenburg ein. Der neue FVK-Vorsitzende Joachim Hermann (CSU) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Besuch des Airbus-Werks; (Foto: Airbus Deutschland)

Fakt! 03/2006

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Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg

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Page 1: Fakt! 03/2006

Liebe Leserinnen undLeser,

das lange diskutierte Schulgesetzliegt nun vor. Es trägt klar dieHandschrift der Union. Mit demneuen Gesetz werden notwendigeKorrekturen an der verfehlten Bil-dungspolitik der 90er Jahre vorge-nommen. Bildungsqualität undLeistung stehen künftig wieder imMittelpunkt. Mit dem neuenSchulgesetz legt Brandenburg dieGrundlage, um in der Bildung indie Spitzengruppe der Bundeslän-der zu kommen.Auch im Bürokratieabbau ist dieCDU der Motor der Koalition. Dervon uns initiierte erfolgreicheSonderausschuss wird seine Ar-beit um ein Jahr verlängern. DerBewusstseinswandel in den Minis-terien ist aber schon jetzt spürbar. Ich wünsche Ihnen schöne Som-merferien und einen erholsamenUrlaub.

Ihr

Thomas Lunacek MdLFraktionsvorsitzender

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements Ein Gewinn für den Einzelnen und die Gesellschaft

U nsere Gesellschaft wird künf-tig mehr denn je auf enga-

gierte Bürger angewiesen sein,denn der Staat wird nicht allesWünschenswerte leisten können.Das ist eine Frage von Kapazitätenund von Kosten. Zum Glück gibtes zunehmend mehrMenschen, die sich inihrer Freizeit oder nachdem Erreichen des Ru-hestandes engagierenmöchten. Viele entde-cken das ehrenamtlicheEngagement als Quelledes Ausgleichs und dereigenen Zufriedenheit.Es ist inzwischen erwie-sen, dass derjenige, derandere unterstützt unddamit das Gefühl hat,gebraucht zu werdenund helfen zu können, vor allemauch sich selber etwas Gutes tut.So fühlen sich beispielsweise eh-renamtlich Tätige gesünder als ihreAltersgenossen. Das freiwillige undunentgeltliche Geben, das Einbrin-gen von Zeit, Wissen, Erfahrungen,Fertigkeiten und Fähigkeiten lohntsich somit für alle. Jeder hat dieMöglichkeit, sich zu engagieren, eslässt sich aber feststellen, dass ins-besondere die „jüngeren Alten“sehr aktiv sind. Sie vermögen mit

ihren Aktivitäten die Kommunenin gemeinnützigen Bereichen zuentlasten, egal ob es sich um dasEngagement für Kinder und Fami-lien, um den Vereinssport, Freiwil-lige Feuerwehren oder um den Be-reich Natur- und Umweltschutz

handelt. Sie haben Ideen und dieKraft, diese umzusetzen. Insge-samt engagieren sich 33 Prozentder Bevölkerung ab 14 Jahren be-reits freiwillig.Viele Vereine und Initiativen sinddankbar für diese Unterstützung.Sie freuen sich über jede zusätzli-che helfende Hand und eröffnendie Möglichkeiten, gemeinsamneue Ideen zu entwickeln unddiese mit Tatkraft umzusetzen.Wenn Kinder und Jugendliche be-

reits von ihren Eltern und Großel-tern vorgelebt bekommen, dass esFreude macht, sich gemeinnützigzu engagieren, werden sie das inden meisten Fällen später selbertun. Damit wird der gesellschaftli-che Zusammenhalt in einzigarti-

ger Weise gefördert.Wir werden uns des The-mas „BürgerschaftlichesEngagement“ künftigverstärkt annehmen,denn wir sehen nochzahlreiche ungenutztePotentiale. Wenn es sichjeder Mensch zum Zielsetzt, täglich eine guteTat für andere zu voll-bringen, hätten wir we-niger Probleme mit Ge-walt, weniger einsameMenschen und weniger

physische Grausamkeiten. Dennehrenamtliches Engagement istauch immer die Courage, sich fürandere einzusetzen – sprich Zivil-courage auszuüben. Unser Zielist es, einen intensiven Erfah-rungsaustausch zu diesem Themadurchzuführen. Es wäre wün-schenswert, wenn davon eine In-itialzündung ausginge, die Bran-denburg zum Bundesland mit denmeisten ehrenamtlich tätigenMenschen macht.

Beschleunigte Planungen für Ver-kehrsprojekte fordert die GroßeCDU-Fraktionsvorsitzendenkonfe-renz (FVK) auch für Westdeutsch-land. Darauf einigten sich MitteJuni alle Vorsitzenden in Hamburg.Damit sollen die guten Erfahrun-gen in Ostdeutschland auf den ge-samten Bund übertragen werden. Ausgebaut werden soll ebenso derKinder- und Jugendschutz in denMedien. Besonderes Augenmerkgilt hierbei dem Trennungsgrund-satz zwischen Werbung und Pro-gramm. Schleichwerbung solldemnach verboten bleiben. EinRichtlinienentwurf der Europäi-

schen Kommission, mit dem Pro-duktplatzierungen ermöglichtwerden sollen, lehnen die CDU-Fraktionsvorsitzenden in ihrem Be-schluss konsequent ab.Ebenso wird eine bessereKontrolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunksgefordert. Hintergrundist die schleichende Zu-nahme von Gemein-schaftsproduktionen.Gefordert wird von denCDU-Fraktionsvorsitzen-den, vorhandenes Mis-strauen gegenüber derEuropäischen Union

durch Vertrauen zu ersetzen. DieEU stecke zurzeit in einer Vertrau-enskrise, die überwunden werdenmüsse. In dieser Ausgabe:

n Strafvollzug Seite 2

n Schulgesetz Seite 3

n Seniorenpolitik Seite 4

n Kinderschutz-konferenz Seite 5

n Bürokratieabbau Seite 6

n Horst Seehofer zu Gast in Brandenburg Seite 7

n Blutspendeaktion Seite 8

Ausgabe 03/2006 www.cdu-fraktion-brandenbug.de

FAKT!Die Zeitung der CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg

Fraktionsvorsitzendenkonferenz: Westen will vom Osten lernen

Barbara Richstein MdL, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, setztsich für mehr bürgerschaftliches Engagement in Brandenburg ein.

Der neue FVK-Vorsitzende Joachim Hermann (CSU)mit Bundeskanzlerin Angela Merkel beim Besuch desAirbus-Werks; (Foto: Airbus Deutschland)

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Saskia Funck MdLParlamentarische Geschäftsführerin undFinanzpolitische Sprecherin

S eit einem Jahr widmet sichder „Sonderausschuss zur

Überprüfung von Normen undStandards“ dem Bürokratieabbauin Brandenburg. Wie fällt die bis-

herige Bilanz aus? In 17 Sitzun-gen haben die Ausschussmitglie-der vor allem darauf geschaut,wie Unternehmen und Bürgerentlastet werden können. Die Be-richterstattungen, Beschlüsseund konkreten Empfehlungen desSonderausschusses haben auchbereits Wirkungen gezeigt, z. B.beim vereinfachten Formular zurSteuererklärung, der Abschaffungder Sperrzeitverordnung oderweniger Auflagen für kleinereVeranstaltungen. Dies ist jedochlange nicht genug, auch wenn dieArbeit für uns Abgeordnete oft-mals kleinteilig und mühsam ist.So hat sich insbesondere dieCDU-Fraktion diesem wichtigenThema mit großem Engagementverschrieben. Ein besonderer

Schwerpunkt liegt aus unsererSicht auf der Entlastung derUnternehmen, welche durchmehrere Projekte zur Bürokratie-kostenmessung (Quick Scan undStandard-Kostenmodell) zukünf-tig viel stärker in den Fokus rü-cken wird. Eine Kostenanalyse istaber nur der Anfang und muss zuganz konkreten und spürbaren Er-leichterungen führen.Somit ist Bürokratieabbau mehrals nur die Streichung einzelnerVorschriften, zumindest wenn ernachhaltig und erfolgreich seinsoll. Brandenburg braucht eineneue Balance zischen Staat, Wirt-schaft und Gesellschaft, um mehrFreiheit und Selbstverantwortungzu ermöglichen. Dies heißt aberzugleich, dass der Staat den Bür-

gern einen größeren Spielraumüberlässt und sich auf seine origi-nären Kernaufgaben beschränkt.Mehr Freiheit und Selbstverant-wortung bedeuten automatischweniger Staat. Der Sonderaus-schuss wird seine Arbeit unterdieser Zielstellung für ein weite-res Jahr fortsetzen und mein Kol-lege Dieter Dombrowski und ichwerden uns dabei als Vertreterder CDU insbesondere für diedringend notwendige Entlastungder kleinen und mittelständi-schen Unternehmer einsetzen.Der sehr zurückhaltende Entwurfeines ersten Bürokratieabbauge-setzes zeigt, dass der Prozess ge-rade erst begonnen wurde undnun weitere Schritte folgen müs-sen.

Hinter dem Brauhausberg, wo sichheute noch das dürftig wirkendeLandtagsgebäude befindet, er-streckt sich auch eine historischhochinteressante Wissenschafts-landschaft von Weltgeltung: Aufdem Telegrafenberg mit dem As-trophysikalischen Institut, dem In-stitut für Klimaforschung oderdem Geoforschungszentrum sinddie Erd- oder Klimafolgenfor-schung vereint, wobei das aktuell

Bekannteste wohl die hier entwi-ckelte Technologie eines neuenTsunami-Warnsystems ist. Vielenwird der Telegrafenberg vor allemdurch den expressionistischen Ein-steinturm bekannt sein. Jedoch istder Große Refraktor in einem his-torisch beeindruckenden Ziegel-rundbau mindestens der zweiteHöhepunkt dieses „Forschungs-berges“.1899 im Beisein von Kaiser Wil-helm II. eingeweiht, ist der Refrak-tor auch heute noch das viertgröß-te Linsenteleskop der Welt, miteinem Objektiv von knapp 1 mDurchmesser. Unter der Kuppelvon 21 m Breite kann man heutewieder ungehindert Wissen-schaftsgeschichte bestaunen undForschung betreiben. Nach Kriegsschäden und Verfallwährend der DDR-Zeit war espünktlich zum 100. Geburtstag ge-lungen, im Konzert von Förderver-ein, der Pietschker-Neese-Stiftung,dem Brandenburgischen Wissen-schafts- und Kulturministerium,der Deutschen Stiftung Denkmal-schutz und vielen kleinen Spendenmit der Restauration dieses inDeutschland einzigartige Wissen-schaftsdenkmal zu beginnen.

Der zentrale Träger der politischenKultur unseres Landes, der Land-tag, hatte im Mai 2005 beschlos-sen, nicht den maroden Bau amBrauhausberg kostspielig zu sanie-ren, sondern den Landtagsbaunach brandenburgisch-preußi-schem Vorbild am Alten Mark neuzu errichten. Ein Jahr später nimmt das viel dis-kutierte Projekt LandtagsneubauKonturen an, die sich finanziell ineinem erstaunlichen Rahmen be-wegen. Der schon für ein vereinig-tes Parlament von Brandenburg/-Berlin projektierte Nach- und Neu-bau des von Ulbricht gesprengtenStadtschlosses kostet nicht mehrals die Sanierung und der Ausbaudes denkmalgeschützten Ensem-ble auf dem Brauhausberg. Wir geben damit im Zentrum derLandeshauptstadt - dem HerzenBrandenburgs - ein Gebäude mitunvergleichlicher Symbol undIdentitätskraft zurück. Hier, wo1685 unser Großer Kurfürst einnoch heute bestauntes Toleranze-dikt erließ und Knobelsdorff u. a.große Architekturgeschichte ge-schrieben haben, können wir unsals Brandenburger gegenüber Ber-lin behaupten.

Wir ziehen im Fusionsfall nichtnach Berlin, sondern bleiben inBrandenburg. Und da, wo einstKurfürsten und Könige ihre Emp-fangssäle hatten, wird der neuePlenarsaal als Seele und Kopf derDemokratie seinen Platz finden.

„Bürokratieabbau ist mehr als die Streichung einzelner Vorschriften“Sonderausschuss wird um ein weiteres Jahr verlängert

FAKT! Ausgabe 03/2006 Seite 2

www.cdu-fraktion-brandenburg.de

Grundriss vom Landtagsneubau

Wieland Niekisch MdLSprecher für Wissenschaft, Kultur undMedien

Denkmalschutz, Wissenschaft und Parlament: Zwei prägende Projekte für die Kultur Brandenburgs

Wissenschaftsstandort Telegrafenberg Landtagsneubau im Herzen Potsdams

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Seite 3 Ausgabe 3/2006 FAKT!

D er Entwurf zum neuenSchulgesetz ist da. Es ist

deutlich, überall wo Leistung undErziehung gefordert, Qualität er-weitert und Chancengerechtig-keit gesichert wird, haben sich diebildungspolitischen Vorstellun-gen der Union durchgesetzt.

Vorschulbereich:Es wird verbindliche Sprach-standserhebungen für unsere Kin-der ein Jahr vor der Einschulunggeben. Durch anschließendeSprachförderung und konkreteBildungspläne werden die Kinder-einrichtungen gemeinsam mitden Eltern neue Möglichkeiten beiihrer Bildungs- und Erziehungsar-beit erhalten.

Grundschule:Neben den Lernstandsanalysenfür alle Kinder werden zukünftigNoten ab Klasse 2 eingeführt. Einsozial- und leistungsgerechtesVerfahren wird nach der 6. Klassefür den Besuch der Oberschuleoder des Gymnasiums sicherstel-

len, dass jeder Schüler nach sei-nen Leistungen und Fähigkeitengefördert und gefordert wird.Neben dem Grundschulgutachtendarf die Notensumme 7 inDeutsch, Mathematik und der 1.Fremdsprache nicht überschrittenwerden. Ein zentraler Leistungs-test in den Fächern Deutsch undMathematik wird zu 40 Prozent indas Halbjahreszeugnis eingehen.Dieses Prinzip hat sich bei denzentralen Prüfungen in Klasse 10und beim Abitur bewährt. Darü-

ber hinaus ist ein 3-tägiger Pro-beunterricht vor dem Aufnahme-verfahren möglich.

Oberschule:Es wird zukünftig mehr praktischeAngebote für die Hauptschüler anOberschulen geben können. Beientsprechenden Leistungen kannein Oberschüler jederzeit denÜbergang an ein Gymnasium an-streben, das sichert Durchlässig-keit in jede Richtung.

Gymnasium:Das Abitur wird ab dem Schuljahr2006/2007 in 12 Jahren abgelegt.Die bisherigen Leistungsprofil-klassen, die in Zukunft Leistungs-und Begabungsklassen heißen,werden nach erfolgreicher Erpro-bungsphase zum Regelfall an 35Gymnasien im Land. Von rund100 Gymnasien werden damitetwa rund ein Drittel aller Schulenüber ein solches Angebot verfü-gen.

Förderschule:Wir sichern die Förderschule imInteresse der Schülerinnen undSchüler. Die Klassen 1 und 2 wer-den nicht abschafft. Zudem haben sich die Koalitions-partner auf die Einführung vonKopfnoten bereits ab dem neuenSchuljahr auf dem Zeugnis ver-ständigt. Durch Schulportraitsaller brandenburgischen Schulenim Internet können interessierteSchüler und Eltern sich über dasAngebot der Schulen sowie derenErgebnisse bei zentralen Ab-schlussprüfungen informieren.In der zweiten Jahreshälfte wer-den die Bildungspolitiker in An-hörungen die Meinungen vonSchülern, Eltern und Lehrernsowie weiteren Experten hören.Im Dezember 2006 wird das Ge-setz verabschiedet, damit es zumSchuljahr 2007/2008 in Kraft tre-ten kann.

Für unsere Kinder – Das neue Schulgesetz kommt!

www.cdu-fraktion-brandenburg.de

Die Informationstour “Profil bil-den - Schule in Bewegung” führ-te Ingo Senftleben auf insgesamt20 Terminen quer durch Bran-denburg, um mit den Leuten vorOrt über die Schulgesetznovel-lierung zu sprechen. Hier einige Bilder von der Ver-anstaltung in Werder (Havel) mitSaskia Funck MdL und KatherinaReiche MdB.

Schulgesetztour

Wenn Sie Fragen, Anregungenoder Tipps zum Schulgesetzhaben, wenden Sie sich bitte andie CDU-Fraktion im LandtagBrandenburg. Den Gesetzent-wurf finden Sie unter www.cdu-fraktion-brandenburg.de.

+++ Info +++

Sven Petke besuchte mit Schülern das ehemalige Vernichtungslager in Auschwitz

Der LandtagsabgeordneteSven Petke besuchte am

14. Juni 2006 mit Schülerinnenund Schülern des PotsdamerOberstufenzentrums II das ehe-malige Konzentrations- undVernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Der Besuch der Ge-denkstätte war Teil eines ge-meinsamen viertägigen Aufent-haltes in Polen.

„Auschwitz gilt weltweit alsschrecklichstes Symbol für un-vorstellbares menschliches Leid.Deshalb bin ich froh, dass jungeMenschen von sich aus die Initi-

ative ergreifen und sich auf Spu-rensuche vor Ort begeben. Die-ses Projekt und das Engage-ment der Lehrer sind positiveBeispiele für die lebendige Aus-einandersetzung mit der Ver-gangenheit. Diese gilt es zu för-dern und zu unterstützen.“, soPetke.

Für die finanzielle Unterstüt-zung des Projektes bedankte ersich bei der BrandenburgischenLandesregierung und insbeson-dere bei dem Innenminister desLandes Brandenburg, JörgSchönbohm.Sven Petke MdL mit den Schülerinnen und Schülern des OSZ II Potsdam in Auschwitz

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FAKT! Ausgabe 03/2006 Seite 4

Die Lebenserwartung derMenschen ist in den letzten

Jahren glücklicherweise gestie-gen. Im Jahr 2020 wird bereitsjeder vierte Brandenburger zuden Senioren zählen. Im Jahr2050 wird laut Prognosen sogarmehr als ein Drittel der Bundes-bürger 60 Jahre und älter sein.Darauf müssen wir uns einstellen. Da die Menschen heute längerrüstig sind, wollen sie möglichstlange ein selbst bestimmtesLeben führen. Dazu bedarf es bar-rierefreier Wohnungen und einesbreiten Freizeitangebotes. Eben-so wie es die aktiven Seniorengibt, gibt es auch alte Menschen,die dringend auf die Hilfe andererangewiesen sind. Bereits bei denüber 80-jährigen klettert das Pfle-gerisiko auf über 30 Prozent. Esist das gute Recht dieser Men-schen, am Bedarf orientierte Hilfezu erhalten.Wir benötigen in den kommen-den Jahren eine leistungsstarkepflegerische Infrastruktur. Mitdem Altenheimbauprogramm desLandes wurde ein guter Grund-stein gelegt. Darüber hinausbrauchen wir spezielle Wohnfor-men, die jedem alten Menschenin einem Wohnkomplex die eige-ne Wohnung ermöglichen, abergleichzeitig die regelmäßige Be-treuung sichern. Hierauf müssenwir unser Augenmerk legen, Fa-milien spielen hierbei eine her-ausragende Rolle. Damit das

möglich wird, sind neue Ansätzein der Pflegeversicherung gefragt– zumindest müssten entspre-chende steuerliche Vergünstigun-gen geschaffen werden, die diePflege von Angehörigen nichtzum Armutsrisiko werden lassen.Die Pflege selbst verlangt demPflegenden oft soviel ab, dass dieGrenzen des Leistbaren über-schritten werden. Deshalb benö-tigen wir neben der Pflege durchdie Familie genügend gut ausge-bildete Pflegekräfte.Die Gewährleistung der medizi-nischen Betreuung ist besondersfür ältere Menschen unerlässlich.Ältere Menschen sind oft nichtmehr so mobil, lange Fahrten zumArzt sind dann eine Zumutung.Um die Versorgung dennoch si-cherzustellen, ist eine stärkereVernetzung ambulanter und sta-tionärer Angebote unerlässlich.Aus diesem Grund wird ab 1. Juli2006 das Modellprojekt Gemein-deschwester für zwei Jahre star-ten. Die Schwestern werden dort,wo es medizinisch vertretbar ist,dem Arzt Besuche abnehmen.Eine enge Zusammenarbeit mitambulanten Pflegediensten istGrundvoraussetzung.

Es liegen große Aufgaben vor uns,die es zu bewältigen gilt. ImMittelpunkt stehen die Men-schen, die Hilfe brauchen unddiejenigen, die sich engagierenwollen.

Dass Gäste den schönstenBlick auf Werder und seine

Umgebung vom Aussichtsturmder Bismarckhöhe haben, davonüberzeugte sich die CDU-Land-tagsfraktion auf einer auswärti-gen Fraktionssitzung in Werder(Havel). Saskia Funck MdL istGründungsmitglied des Freun-deskreises Bismarckhöhe und in-itiierte diesen Besuch. Im Alten Rathaus der Inselstadtstellte Bürgermeister WernerGroße die positive Entwicklungund Perspektiven der Stadt Wer-der vor.Die wechselvolle Geschichte dertraditionsreichen Höhengaststät-

te lernten die Abgeordneten imAnschluss an die Fraktionssitzungbei einem Rundgang kennen.Außerdem verschafften sie sicheinen Überblick über die großenFortschritte bei den Sanierungs-maßnahmen und die vielfältigenAktivitäten des Freundeskreises.Die Parlamentarier zeigten sichbeeindruckt von der Zusammen-arbeit des „Freundeskreis Bis-marckhöhe e. V.“, der Stadt Wer-der und den vielen engagiertenBürgern und Unternehmen, dieerfolgreich für den Erhalt dieseskulturgeschichtlichen und iden-titätsstiftenden Denkmals arbei-ten.

Gedanken zur künftigen Seniorenpolitik CDU-Landtagsfraktion besuchte Bismarckhöhein Werder (Havel)

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Ingo Senftleben MdL, Barbara Richstein MdL und Roswitha Schier MdL zu Besuch imAlterspflegeheim “Arche Noah” in Ortrand

v.l.n.r.: Hartmut Schröder, Dieter Mantz, Thomas Lunacek MdL, Saskia Funck MdL

Zum 53. Jahrestag des 17. Juni1953 hat der CDU-Fraktions-

vorsitzende Thomas Lunacek eineehrliche Entschädigung für dieOpfer des DDR-Unrechts gefor-dert. Diejenigen, die Mut und Zi-vilcourage gegen die SED-Macht-haber gezeigt hätten, hätten fürihren Einsatz vielfach Nachteilefür ihr späteres Leben in Kauf neh-men müssen. Diese reichen vonder Benachteiligung im Berufsle-ben bis zu gesundheitlichen Be-einträchtigungen. Gleichzeitighätten die DDR-Funktionsträgerfür damalige Zeiten hohe Gehäl-ter erhalten. Heute wür-den die, die den Mut zum Wider-

stand hatten, praktisch ein zwei-tes mal bestraft. Während die Ex-Funktionäre hohe Renten erhiel-ten, müssten ihre Opfer mit ge-ringen Pensionen auskommen.Diese Ungerechtigkeit müsse end-lich beseitigt werden.16 Jahre nach der Wiedervereini-gung sei es deshalb dringend not-wendig, für die einstigen Opfereine angemessene Rente zu schaf-fen. Damit könne zwar nicht allesLeid der Opfer ausgeglichen wer-den, aber eine Opferrente würdezumindest ein kleiner Beitrag derAnerkennung sein und vielen imtäglichen Leben eine große Hilfe,so Lunacek.

Entschädigung für die Opfer des 17. Juni und DDR-Unrecht

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Seite 5 Ausgabe 3/2006 FAKT!

D er Schutz unserer Jüngstenstand im Mittelpunkt der

Diskussionsveranstaltung „Kin-deswohl schützen“. Mit Vertreternder Jugendhilfe, der Justiz, der Po-lizei, der Familienverbände sowieweiteren am Kinderschutz Inter-essierten wurde über die Aufgabeder Gesellschaft debattiert, Kin-der vor Vernachlässigung undMissbrauch zu schützen. Es soll-ten Möglichkeiten diskutiert wer-den, die Hilfe für betroffene Kin-der möglichst frühzeitig wirksamwerden lassen und wie diese nach-haltig zu gestalten sind. Die Grundlage für die Diskussionbildeten die Vorträge der Justiz-ministerin Beate Blechinger undder Experten, Professor Dr. Diet-mar Sturzbecher und Dr. GabrieleEllsäßer, zu den Folgen der Kindes-misshandlung und -vernachlässi-gung, den Frühwarnsystemen fürFehlentwicklungen und der insti-tutionellen Vernetzung der Kin-derschutzarbeit. Dabei wurde dieInitiative der CDU-Fraktion bestä-

tigt, die von den Krankenkassenangebotenen Vorsorgeuntersu-chungen künftig verbindlicherbzw. sogar pflichtig zu gestalten.Leider werden Vorstöße, die einenbesseren Schutz der Kinder ge-währleisten sollen, immer wiederverzögert. Begründet wird diesmit angeblichen Eingriffen in dieElternrechte. Für die Union ist dasRecht des Kindes auf körperlicheUnversehrtheit jedoch ein höhe-res Gut als die Elternrechte.Wenn man lesen muss, dassimmer mehr Eltern nicht in derLage sind, ihre Kinder zu erziehenoder hören muss, dass Sexualtä-ter weiter ihren Neigungen nach-gehen können, weil es keine An-zeigepflicht bei den Jugendämterngibt, dann sind das Erkenntnisse,die einfach nur betroffen machen.Sie zeigen auf, wie wichtig es ist,Maßnahmen zu ergreifen, um Kin-der besser zu schützen.Die Arbeitskreise Kinderschutz,die es leider noch nicht in allenKreisen und kreisfreien Städten

Brandenburgs gibt, können einenwichtigen Beitrag zum Schutz derKinder leisten, weil man hier be-ginnend bei der Betreuung wäh-rend der Schwangerschaft bessereMöglichkeiten hat, frühzeitig Hil-fenstellung zu geben.Einen 100-prozentigen Schutzwird es nicht geben. Aber jedes

Kind, das gerettet werden kann,ist der Mühe wert. Wir sollten unseinen Ausspruch von Albert Ein-stein zu Eigen machen, der da lau-tet: „Es gibt keine großen Entde-ckungen und Fortschritte, solan-ge es noch ein unglückliches Kindauf Erden gibt.“ Lassen Sie uns da-nach handeln.

Kinderschutzkonferenz der CDU-Fraktion

www.cdu-fraktion-brandenburg.de

v.l.n.r.: Ministerin der Justiz Beate Blechinger, Carola Hartfelder MdL, Dr. Gabriele Elllsä-ßer, Monika Schulz MdL, Thomas Lunacek MdL

E ine sichere Energieversor-gung, Wirtschaftlichkeit und

Umweltverträglichkeit waren diezentralen Themen des Energie-wirtschaftskongresses, zu dem derstellvertretende MinisterpräsidentJörg Schönbohm am 8. Juni 2006rund 250 Teilnehmer aus Wirt-schaft, Wissenschaft, Forschungund Politik in Potsdam begrüßenkonnte.

Die Energiewirtschaft /Energie-technologie sei eine von 16Wachstumsbranchen, auf dieBrandenburg die Wirtschaftsför-derung gezielt ausrichte. Branden-burg verfüge hier über Chancenund Potenziale, die es zu nutzengilt, so einer der Hauptreferentendes Tages, Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns.

Energiewirtschaftskongress in Potsdam

Der stellvertretende Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Jörg Schönbohm, beiseiner Rede auf dem Energiekongress

Am 27. April 2006 fand Bran-denburgs vierter „Zu-

kunftstag für Mädchen und Jun-gen“ statt. An diesem Aktions-tag haben Schülerinnen undSchüler die Möglichkeit in dasBerufsleben hinein zu schnup-pern. 22 Jugendliche nutzen dieChance ihren CDU-Abgeordne-ten über die Schulter zu schauenund verbrachten einen Tag in derCDU-Landtagsfraktion.

Den Schülerinnen und Schülernwurde ein praxisnaher Einblickin die parlamentarischen Abläu-fe geboten. Sie bekamen im Ple-narsaal eine Einführung in dieArbeit des Landtags, besuchtenverschiedene Arbeitskreis- undAusschusssitzungen und disku-tierten abschließend mit einigenAbgeordneten und Mitarbeiternüber deren Arbeitsalltag.

Politik zum Anfassen in der CDU-Landtagsfraktion

Die Schülerinnen und Schüler mit Saskia Funck MdL, Katherina Reiche MdB und Roswitha Schier MdL

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FAKT! Ausgabe 03/2006 Seite 6

N eben Gesundheit und Ar-beitsmarkt ist die derzeitige

Föderalismusdebatte eine derwichtigen Baustellen in den par-lamentarischen Beratungen. Mitdieser Reform stehen wir an derSchwelle einer grundlegendenNeuordnung der Beziehungenzwischen dem Bund und den Län-dern in Deutschland. Die Moderni-sierung des deutschen Födera-lismus ist überfällig. So werdenvon der Entflechtung verschiede-ner Gesetzgebungskompetenzennicht nur der Bund und die Land-tage, sondern auch die Bürger pro-fitieren. Es ist dann eindeutigermöglich, die politische Verantwor-tung zuzuordnen. Im Rahmen derFöderalismusreform soll auch dieGesetzgebungskompetenz für denStrafvollzug auf die Länder über-gehen. Wir sind als Land für die

Vollstreckung der Haft bereitsjetzt politisch und finanziell zu 100Prozent verantwortlich. Da wärees dann nur konsequent, wenn diegesetzlichen Rahmenbedingun-gen dafür auch bei uns geschaffenwerden können.Dabei entstehen sehr wohl – wieim Rahmen eines derart großenReformprozesses ganz selbstver-ständlich – auch Kritikpunkte, wel-che wohlüberlegt in die Betrach-tungen mit einbezogen werdenmüssen. So wird aufgezeigt, dasssich möglicherweise Effizienz undÜbersichtlichkeit im Rechtssystemvermindern. Zudem würde esunter Umständen 16 unterschied-liche Regelungen des Strafvollzugsin Deutschland geben.Trotz dieser Kritikpunkte solltenjedoch für Brandenburg die neuenGestaltungsmöglichkeiten über-

wiegen. Die neue Regelung kannmehr Spielräume bei der Ausge-staltung unserer spezifischen Lan-desregelungen des Strafvollzugs-gesetzes eröffnen. Unter dem As-pekt einer modernenNeuregelung ist ein schlankesLandesgesetz vorstellbar, welchessich auf das Wesentliche konzen-triert. Eine Verschärfung des Ge-setzes dürfte auf Landesebeneauch mehr Sicherheit der Bevöl-kerung vor gefährlichen Straftä-tern ermöglichen. Zudem wird esaufgrund der neu übertragenenGesetzgebungskompetenz mög-lich sein, die Erhöhung der Sicher-heit der Bevölkerung als gleichran-giges Vollzugsziel im Gesetz zuverankern, ohne dabei die Resozi-alisierung als Ziel des Vollzuges zuvernachlässigen. Sollte das Ge-samtpaket Föderalismus nicht

mehr „aufgeschnürt“ werden, wirdsich Brandenburg bemühen, zu-mindest mit den Nachbarländernzu einheitlichen Regelungen zukommen, um die für uns eminentwichtige Zusammenarbeit im Be-reich des Strafvollzugs nicht zu ge-fährden.

Strafvollzug wird in Länderkompetenz übergeben

D ie CDU-Fraktion des Bran-denburger Landtages freut

sich auf eine spannende Zeit wäh-rend der Fußball-Weltmeister-schaft: gute, abwechslungsreicheSpiele und möglichst viele in- undausländische Gäste. Bei dieserWeltmeisterschaft ist die Welt inDeutschland zu Gast bei Freun-den. Brandenburg wird ein guterGastgeber sein. Die übergroßeMehrheit der Fans aus aller Weltwill ein fröhliches und sicheresFußballfest mit sportlichen Höhe-punkten. Die Minderheit Gewalt-bereiter darf keine Chance für

Ausschreitungen bekommen. Be-sondere Herausforderungen fürdie Sicherheitsbehörden stellendabei gewaltbereite Hooliganssowie die allgemeine Kriminalitätbei der Vielzahl der Veranstaltun-gen dar. Polizei und Katastrophen-schutz sind genau darauf sehr gutvorbereitet. Basis dafür sind spe-ziell entwickelte Konzepte für dieFußball-WM, die Bereithaltungvon geeigneten Strukturen sowieeine optimale Vernetzung und Zu-sammenarbeit aller Akteure vonPolizei, Feuerwehr und Rettungs-diensten. Sven Petke ist über-zeugt, dass: „die brandenburgi-sche Polizei auf die möglichen Ge-fahren gut vorbereitet ist. DiePolizei ist personell und technischin der Lage, mögliche Gefahrendurch Gewalttäter frühzeitig ein-zudämmen.“ Aber so gut und effi-zient die Arbeit der Polizei in unse-rem Bundesland ist – ein Beitragzur Sicherheit während der Fuß-ball-Weltmeister durch jeden Ein-zelnen von uns ist unerlässlich. Beidieser Forderung nach einer deut-lichen Absage an Gewalt bei derFußball-WM ist sich die CDU-Landtagsfraktion der Unterstüt-

zung der Brandenburger sicher.Wir fordern daher Vereine, Ver-bände und gesellschaftliche Grup-pen auf, ebenfalls deutliche Zei-chen gegen Gewalt während derWM zu setzen. Die Botschaft musssein: Brandenburg ist ein guterGastgeber für Fans aus aller Welt.Gewalttäter haben keine Aussichtauf Erfolg. Eines sollten wir bei die-ser richtigen und notwendigen

Diskussion über die Frage der Si-cherheit jedoch nicht aus denAugen verlieren: es geht um Fuß-ball, um Spaß am Sport, möglichstviele spannende Halbzeiten – und– eine hoffentlich sehr lange Be-teiligung des Deutschen Teams beidieser Weltmeisterschaft. Wirwünschen der deutschen Natio-nalmannschaft Viel Erfolg!

Gewalt während der Fußball-Weltmeisterschaft konsequent verhindern!

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Alard von Arnim MdLRechtspolitischer Sprecher

Sven Petke MdLInnenpolitischer Sprecher

Page 7: Fakt! 03/2006

Seite 7 Ausgabe 3/2006 FAKT!

D er Einladung der CDU-Land-tagsfraktion folgend hat

Bundesagrarminister Horst See-hofer am 14. Juni 2006 Branden-burg besucht. Im Mittelpunkt desBesuches stand die Teilnahme amFeldtag der Außenstelle der Deut-schen Saatveredelung (DSV) inBückwitz. Der Abgeordnete Die-ter Helm, agrarpolitischer Spre-cher, begrüßte den Bundesminis-ter in seinem Wahlkreis sehr herz-lich und bedankte sich für denBesuch. Die Außenstelle der DSVin Bückwitz - mit seinem LeiterHerrn Felgentreu – ist ein sehr er-folgreiches Unternehmen, das sichunmittelbar nach der Wende dortangesiedelt hat. Mit den Versu-chen im Sortenwesen wie bei derAnwendung von Pflanzenschutz-mitteln und der Ausbringung vonDüngemitteln hat das Unterneh-men die Bauern mit den darausgewonnenen Erkenntnissen wir-kungsvoll in den vergangenen Jah-ren unterstützt und ganz wesent-lich zu einer erfolgreichen Ent-

wicklung der Region beitragenkönnen. Diese Leistungen sind vonMinister Seehofer ebenso wie dieerfolgreiche Arbeit der Agrarbe-triebe gewürdigt worden.Nach seinem Statement stelltesich Minister Seehofer den kriti-schen Fragen der Bauern zurAgrarpolitik. Das Spektrum reich-te von – wie weiter mit der Umset-zung der EU-Agrarreform und denbürokratischen Antragsverfahrenbis hin zu den aktuellen Proble-men der Milchproduzenten unddem Ertragsausfall beim Raps. Der sehr sachlich geführten Diskus-sion folgte ein Betriebsrundgang inder Außenstelle Bückwitz. Auf denVersuchsfeldern konnte sich derMinister dabei von der Leistungsfä-higkeit der verschiedenen Sortenebenso überzeugen wie von derWirksamkeit unterschiedlicherDüngungsmethoden und Aufwand-mengen sowie dem Schadbild ver-schiedener Krankheitserreger undSchädlinge und der Wirksamkeitihrer Bekämpfung.Eine weitere Station seines Besu-

ches war die Landesgartenschauin Rathenow. Die Begrüßung über-nahmen der Wahlkreisabgeordne-te Dieter Dombrowski, Vorsitzen-der des Fördervereins der Landes-gartenschau, und derBürgermeister der Stadt Rathe-now Roland Seeger (CDU). Beieinem Rundgang über das Garten-schau-Gelände überzeugte sichder Minister von der Leistungs-kraft der brandenburgischen Gar-tenbaubetriebe. Er fand anerken-nende Worte für die Organisato-ren und die brandenburgischenGärtner. Den Organisatorenwünschte er Erfolg und viele Besu-cher.Letzte Station sei-ner Reise war derBesuch des Öko-Hofes in Kuhhorst.Dieser Betrieb hateine ganze Reihevon Behindertenar-beitsplätzen ge-schaffen. Auf derGrünen Woche istder Betrieb in die-sem Jahr für seineLeistungen durchden Minister ausge-zeichnet worden.Daraus entstand derpersönliche Wunschdes Ministers, die-sen Betrieb einmalzu besuchen. Beidem Besuch konntesich der Ministervon der gutenAtmosphäre und dem vertrauens-vollen Miteinander auf dem Öko-Hof Kuhhorst überzeugen. Minis-

ter Seehofer zeigte sich von derArbeit, die mit Behinderten geleis-tet wird, sehr beeindruckt undwünschte sich mehrere solcherBeispiele.Insgesamt verlief der Besuchstagin einer sehr aufgeschlossenenAtmosphäre. Dem Minister konn-te eindrucksvoll vermittelt wer-den, wie erfolgreich im Agrarsek-tor in Brandenburg in den zurück-liegenden Jahren gearbeitetworden ist. Ebenso konnte er einBild von den Problemen und Kon-flikten der Bauern bei ihrer täg-lichen Arbeit mitnehmen. Mit derVerkostung hofeigener Produktein Kuhhorst fand der Besuchstag

in Brandenburg einen stimmungs-vollen und würdigen Abschluss.

Besuch von Bundesagrarminister Horst Seehofer in Brandenburg

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Bundesagrarminister Horst Seehofer

Dieter Helm MdL (rechts), Horst Seehofer (dritter von links) bei der Begrüßung in Bück-witz

Horst Seehofer (Mitte) mit Dieter Dombrowski MdL (rechts) auf der LAGA

Alard von Arnim MdL (hinten links), Horst Seehofer, DieterHelm MdL (hinten) und Thomas Lunacek MdL bei der Feld-begehung in Bückwitz

Page 8: Fakt! 03/2006

V ier lange Jahre ist es her, dasswir mit unseren Jungs in

Japan gefiebert haben und wienoch nie ein Vizeweltmeister beiseiner Heimkehr gefeiert wurde.Seit Monaten freuen wir uns jetztauf die Fußball-WM in Deutsch-land und nun ist es endlichsoweit! Die Welt ist zuGast bei Freunden, derAnpfiff war erfolg-reich und dasrunde Lederdreht sich.Alle fie-bern mit undauch in der Frak-tion greift ein neuerVirus um sich. Es istschon erstaunlich, wieschnell man sich zum Fußball-fan entwickeln kann und Freudean der WM hat man auch, wennman kein Abseits erklären kann.Im Landtag wurde hart für verlän-gerte Öffnungszeiten gekämpft,damit man die Spiele auch im Bier-garten entsprechend feiern kann.Unter den Mitarbeitern ist derweildas Wettfieber entbrannt und mitgeschicktem Fußballtotoeinsatzliegen momentan gerade diejeni-gen vorn, die zugegebener Maßenam wenigsten Ahnung von denStärken der einzelnen Mannschaf-ten haben. Doch noch eine weite-re Epidemie hat die Fraktion er-fasst, eine Schwarz–Rot–Gold-

Welle. Ein hoch ansteckenderVirus, der rasend schnell um sichgreift und Abgeordnete und Mit-arbeiter gleichermaßen infiziert.Den Auftakt machte die Parlamen-tarische Geschäftführerin Saskia

Funck, als sie mit Deutschland-fähnchen an ihrem Auto auf

den Parkplatz des Landta-ges einfuhr. Die ersten

Mitarbeiter tatenes ihr gleich und

schon wardie meistgestellte

Frage: „Wobekomme ich

auch solche Fahnenfür mein Auto her?“.

Wie viele Autos auf demLandtagsparkplatz mittler-

weile eindeutige Überträgersind, kann schon nicht mehr aus-gemacht werden. Doch auchaußerhalb des Landtages hat sichder Fußballvirus ausgebreitet. Inganz Brandenburg eröffnet sichauf den Straßen ein schwarz-rot-goldenes Farbenmeer. Was sagen Sie dazu? Haben Sieauch schon eine Deutschlandfah-ne gekauft? Dann schreiben Sieuns! Wir freuen uns über Ihre An-regungen und Kommentare!

Ihr Redaktionsteam der CDU-Landtagsfraktion

FAKT! Ausgabe 03/2006 Seite 8

Auf Initiative von RoswithaSchier fand am 20. Juni

2006 eine Blutspendeaktion imBrandenburger Landtag statt.

Der Landtagspräsident, GunterFritsch, stellte dafür gern den

“Blauen Salon” im Landtag zurVerfügung. Nicht nur die Abge-ordneten wurden dazu aufgefor-dert ihr Blut zu lassen, auch dieMitarbeiter der Fraktionen, ausder Landtagsverwaltung undden umliegenden Behördenwurden zum Blutspenden aufge-rufen. Gerade in der Sommer-zeit werden Blutspenden drin-gend gebraucht, deshalb dieseAktion im Landtag. Die Blut-spendeaktion im Landtag sollaber auch weitere Bürger dazuanimieren, ihr Blut zu spenden

und damit Leben zu retten. Füreine Blutspende werden demKörper in fünf Minuten rund 500ml Blut entnommen. Diesen ge-ringen Verlust gleicht der Kör-per schnell aus. Neueste For-schungsberichte sagen aus, dassregelmäßiges Blutspendensogar das Risiko für einen Herz-infarkt senken kann. Für Roswitha Schier und GunterFritsch steht fest, dass man sel-ten in so kurzer Zeit so vielGutes tun kann, wie beim Blut-spenden.

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Was uns sonst so beschäftigte …Das WM-Fieber ist ausgebrochen!+++ Termine +++

im September:

n 2. September10. Brandenburg-Tag i n Forst

n 5. SeptemberGemeinsames Sommerfest der CDU-Fraktion Brandenburg und des CDU Landesverbandes in Diedersdorf

n 2. SeptemberPlenarsitzung im Branden-burger Landtag in Potsdam

n 14. SeptemberPlenarsitzung im Branden-burger Landtag in Potsdam

n 23. SeptemberBrandenburgtag der Jungen Union

im Oktober:

n 25. OktoberPlenarsitzung im Branden-burger Landtag in Potsdam

n 26. OktoberPlenarsitzung im Branden-burger Landtag in Potsdam

im November:

n 25. OktoberLandesparteitag der CDU Bran-denburg in Frankfurt (Oder)

Impressum

Herausgeber:CDU-Fraktion im Landtag BrandenburgAm Havelblick 8

14473 Potsdam

Tel.: 0331 966-1450Fax: 0331 966-1407

pressestelle@lt-cdu-fraktion.brandenburg.dewww.cdu-fraktion-brandenburg.de

V.i.S.d.P.: Saskia Funck MdLParl. Geschäftsführerin„FAKT! ist Teil der Öffentlich-keitsarbeit der CDU Landtags-fraktion.“

Redaktion:Kristy Augustin, HeikoHomburg, Katharina Kuhl,Wolfgang Kusior, MartinGeisler, Rüdiger Scholz,Marina Sengpiehl, BerndWarsawa, Thomas Weber

Gestaltung/Layout:Kristy Augustin

Fotos:www.photocase.com; Archiv der CDU-Fraktion

Druck:G&S Druck und Medien GmbH

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Was gibt es Neues im Land Brandenburg?Roswitha Schier rief zur Blutspendeaktion im Landtag auf

Roswitha Schier MdL eröffnete die Aktion und spendete als Erste des Tages Blut