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U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N Fallkonferenzen Dekubitus Erfolgreiche interdisziplinäre und hierarchieüberspannende Implementierung eines „Kommunikationsinstruments“ APS Jahrestagung 2017 Armin Hauss, RN, MScN Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Fallkonferenzen Dekubitus Dekubitus Hintergrund II • Auftreten von Dekubitus ist häufig durch Anwendung evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen vermeidbar (z. B. Expertenstandard

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U N I V E R S I T Ä T S M E D I Z I N B E R L I N

Fallkonferenzen Dekubitus

Erfolgreiche interdisziplinäre und hierarchieüberspannende

Implementierung eines „Kommunikationsinstruments“

APS Jahrestagung 2017

Armin Hauss, RN, MScN

Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Fallkonferenzen DekubitusHintergrund I• Dekubitushäufigkeit: International anerkannter Indikator für

Pflegequalität und Patientensicherheit

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

• zahlreiche spezifische Fachgesellschaften

• Dekubitusprophylaxe: einzig pflegesensible Leistungsbereich für Krankenhäuser in Deutschland (gesetzliche externe Qualitätssicherung §137 SGB V)Dekubitus 4. Grades (bestehend bei Aufnahme=nein): „sentinel event“2015 in Deutschland 1.605 Fälle (~0,01%)

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Fallkonferenzen DekubitusHintergrund II

• Auftreten von Dekubitus ist häufig durch Anwendung evidenzbasierter Präventionsmaßnahmen vermeidbar (z. B. Expertenstandard DNQP, Leitlinien, Übersichtsarbeiten, Primärstudien)

• Qualitäts-/ Risikomanagement: zur Implementierung von Leitlinien stehen vielfältige evidenzbasierte Maßnahmen zur Verfügung

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

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Fallkonferenzen DekubitusCharité: Eckdaten

3 bettenführende Standorte 120 Stationen (18 Intensiv) 3.011 Betten 142.000 stationäre Patienten

ca. 4.500 Pflegefachkräfte (Gesamt) ca. 3.760 Ärzte und Wissenschaftler

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

3

Zentral tätige Pflegeexperten4 Pflegefachkräfte für Dekubitusprävention6 Pflegefachkräfte für Wund- und

Stomamanagement

4

Fallkonferenzen Dekubitus

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Prüfung der Dekubitus‐/Sturzdokumente

Fallkonferenzen Dekubitus 4. Grades

CharitéRisikomanagement Dekubitus und Sturz

Patientenversorgung inklusive Dokumentationauf Grundlage der Verfahrensregelungen

Dekubitus‐ und Sturzprophylaxe und Auswahl druckverteilender Hilfsmittel

FortbildungenStation / Bereich / Gesundheitsakademie

Einsatz von Pflegefachberatern Kinästhetik und Wundversorgung

Audits und Rückspiegelung

Auswertungen und Rückspiegelung

Ergebnis‐Qualität

Struktur‐

und

Prozess‐    

Qualität

Pflegevisiten Stations‐ / Bereichs‐beauftragte

Fallkonferenzen DekubitusIndikation und Vorbereitung

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Information an Bereiche und Pflege-experten Dekubitusprävention und Wundmanagement

Sendung derPräsentationen an kQRM

Prüfung und Zusammen-führung der Präsentationen

Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement (kQRM)

• Indikation: alle Patienten mit Dekubitus 4. Grades (Bestehend bei Aufnahme = nein) bzw. Anfrage der Stationen/ Bereiche

4 -8 Wochen vor Fallkonferenz 1 Woche vor Fallkonferenz Fallkonferenz

Stationen/ Bereiche/ Pflegeexperten

Fallanalyse und Erstellung derPräsentationen

• Fallauswahl: monatliches Screening bzw. Meldung Beteiligter

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Fallkonferenzen DekubitusTeilnehmer

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Pflegefachpersonal

Ärztliches Personal

Moderation:klinisches Qualitäts- und

RisikomanagementTop-Management

Pflege

PflegeexperteDekubitusprävention

Pflegerisches Stationsleitungs-

personal

Pflege-wissenschaftler

PflegeexperteWundmanagement

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Fallkonferenzen Dekubitus Durchführung

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Beurteilung der Dekubitusentstehung:

• vermeidbar/ • nicht vermeidbar/ • nicht beurteilbar

auf Grundlage der Dokumentation und Erinnerungen der Mitarbeiter

Beurteilung der Dekubitusentstehung:

• vermeidbar/ • nicht vermeidbar/ • nicht beurteilbar

auf Grundlage der Dokumentation und Erinnerungen der Mitarbeiter

Diskussion

• Versorgungsqualität Prävention und Therapie (VA Dekubitus und Wundfibel)

• Kommunikationsprobleme• Strukturqualität• Verbesserungspotential Station/

Bereiche bzw. Klinik

Diskussion

• Versorgungsqualität Prävention und Therapie (VA Dekubitus und Wundfibel)

• Kommunikationsprobleme• Strukturqualität• Verbesserungspotential Station/

Bereiche bzw. Klinik

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Fallkonferenzen DekubitusErgebnisse Patienten

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

89

4 4

1

43

00

00

2

4

6

8

10

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anzahl Patienten mit Dekubitus 4. GradesEntstehungsort: Charité

Anzahl betroffene Patienten

"Dekubitusentstehung vermeidbar" laut Bewertung Qualitätsbüro Berlin

Verbesserungspotential bis 2012• Einsatz prophylaktischer Maßnahmen; Wundklassifikation und -therapie• Konsultation von Pflegeexperten und Fachärzten• Kommunikation zwischen Berufsgruppen• Dokumentation

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Fallkonferenzen DekubitusErgebnisse Stationen/ Bereiche

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

16 16

42

024681012141618

Intensivstationen stationäreKrankenversorgung

Operationbereich Dialyse

Anzahl betroffener Stationen/ Bereiche (n=38)

25

7

3 3

0

5

10

15

20

25

einmal zweimal dreimal viermal

Anzahl der Teilnahme betroffenerStationen/ Bereiche (n=38)

• Methodisches Vorgehen hat sich bewährt• Reflexion des Handelns über „Stations- und Berufsgrenzen“• Erhöhung Mitarbeiterkompetenz: strukturierte Fallanalyse• Förderung der Kommunikation zwischen Berufsgruppen und Hierarchien• Hohe Akzeptanz, gute Evaluation

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Fallkonferenzen Dekubitus

Armin Hauss, Klinisches Qualitäts- und Risikomanagement

Der hohe Aufwand lohnt sich!!!• Ergebnisse führen zu qualitätsverbessernden Maßnahmen auf

Stations-, Bereichs- und/ oder Institutionsebene und fließen in VA ein• Versorgungsqualität aktuell auf hohem bis sehr hohem Niveau• Fallkonferenzen fördern die Kommunikation und eine Kultur der

„Offenheit und Transparenz“ bezüglich Patientensicherheit• Planung: Fallkonferenzen Sturz mit schwerer Verletzung

FAZITFAZIT

ErgebnissePatienten

ErgebnisseStationen/ Bereiche

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