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fcfung/Krankheitsbilder%20... · - Pleuraergüsse, Aszites - Schock- und Sepsiszeichen Marlene Weißensteiner Seite 1 . Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis Diagnostik

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis

Akute Pankreatitis

Krankheitsbild

- plötzlich einsetzende Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Ursachen

- Stauung von Pankreassekret und Zurückfließen von Galle in die Pankreas

biliäre Panlreatitis

- Alkoholabusus

Selten:

- Stoffwechselstörungen (Hyperkalzämie, Hypertriglizeridämie)

- Infektionen (Mumps, Scharlach)

- Traumen

- Medikamente (Diuretika)

Symptome

- Leitsymptom: starke, gürtelförmige Oberbauchschmerzen, die in Rücken

ausstrahlen

- Übelkeit/Erbrechen

- geblähter Bauch mit Bauchdeckenspannung "Gummibauch"

- Obstipation

- verminderte Darmgeräusche bis hin zum paralytischen Ileus

- evtl. Fieber

- Ikterus

- Pleuraergüsse, Aszites

- Schock- und Sepsiszeichen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis

Diagnostik

- Sono

- Ct

- MRT

- Blut- Urinwerte bestimmen

Therapie

- Unverzüglich sollte mit großzügiger intravenöser Flüssigkeitsgabe begonnen

werden um drohendem Volumenmangelschock vorzubeugen

- Pat. drei oder vier Tage weder Flüssigkeit trinken noch Nahrung zu sich nehmen

lassen, damit Stimulierung des Pankreas durch Magensäure entfällt

- Während Nulldiät parenterale Ernährung

- Wichtig ist Schmerztherapie

- Pankreatitis durch eingeklemmten Gallenstein ausgelöst Entfernung

- Veränderungen der Blutwerte mit Infusionen ausgleichen

- Anzeichen für Infektion Antibiotikagabe

- Bei Komplikationen wie Infektionen, Zysten oder Blutungen unter Umständen

chirurgischer Eingriff zur Entfernung von nekrotischem Gewebe (Nekrosektomie)

oder zur Entleerung von Zysten nötig

- Attacke dauert gewöhnlich nur einige Tage; ist Ursache beseitigt, heilt

Pankreatitis meist aus

- ernstere Fälle: Pat. für drei bis vier Wochen parenteral ernähren

Pflege

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis

Überwachung:

- engmaschige Kontrolle von VZ, Ausscheidung, ZVD, BZ Kontrollen

- auf Anzeichen einer Infektion von ZVK und Blasenkatheter achten

Schmerzen:

- Ziel: Schmerzlinderung

- schmerzlindernd kann Knierolle zur Entlastung der Bauchdecke wirken +

Eiskrawatte auf Oberbauch lt. AVO

- Analgetikagabe lt. AVO

Ernährung:

- Ziel: Sicherstellung von Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr bei gleichzeitiger

Gewährleistung der Nulldiät

- fachgerechte Zubereitung der Infusion und Überwachung

- Flüssigkeitsbilanzierung

- Pflege des venösen Zugangs und der Infusionsleitungen

Körperpflege

- Beobachtung Haut/Schleimhaut

- Soor-/Parotitisprophylaxe

- Unterstützung bei Körperpflege

Nach der Akutphase

- Mobilisation

- vorsichtiger Kostaufbau nach ermittelten Lipase- und Amylasewerten

- keine Reizstoffe (Kaffee, Alkohol,…)

- mehrere kleine Mahlzeiten, direkter Kostaufbau je nach Verträglichkeit

- Fett zuletzt in kleinen Mengen geben

- Dokumentation über Ver- bzw. Unverträglichkeiten von Medikamenten, Essen,

usw.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis

Komplikationen

- Kreislaufversagen

- ANV

- Ateminsuffizienz

- Blutungen

- Sepsis

- Milzvenen- und Pfordaderthrombose

- Abszesse und Pseudozysten

Pflege bei akuter Pankreatitis

Überwachung:

- engmaschige Kontrolle von VZ, Ausscheidung, ZVD, BZ Kontrollen

- auf Anzeichen einer Infektion von ZVK und Blasenkatheter achten

Schmerzen:

- Ziel: Schmerzlinderung

- schmerzlindernd kann Knierolle zur Entlastung der Bauchdecke wirken +

Eiskrawatte auf Oberbauch lt. AVO

- Analgetikagabe lt. AVO

Ernährung:

- Ziel: Sicherstellung von Kalorien- und Flüssigkeitszufuhr bei gleichzeitiger

Gewährleistung der Nulldiät

- fachgerechte Zubereitung der Infusion und Überwachung

- Flüssigkeitsbilanzierung

- Pflege des venösen Zugangs und der Infusionsleitungen

- Körperpflege

- Beobachtung Haut/Schleimhaut

- Soor-/Parotitisprophylaxe

- Unterstützung bei Körperpflege

Nach der Akutphase

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Pankreatitis

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- Mobilisation

- vorsichtiger Kostaufbau nach ermittelten Lipase- und Amylasewerten

- keine Reizstoffe (Kaffee, Alkohol,…)

- mehrere kleine Mahlzeiten, direkter Kostaufbau je nach Verträglichkeit

- Fett zuletzt in kleinen Mengen geben

- Dokumentation über Ver- bzw. Unverträglichkeiten von Medikamenten, Essen,

usw.

Pflegediagnosen

00132 Schmerzen, akut

00160 Ausgewogenheit des Flüssigkeitshaushaltes Bilanzierung

00004 Infektion, hohes Risiko

00163 Ernährung, Bereitschaft zur Verbesserung Diät einhalten

00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt Bettruhe

00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt Schmerzen

00090 Transfer, beeinträchtigt Schmerzen

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit

Alkoholkrankheit

Definition

- zahlenmäßig bedeutendste Sucht, obwohl Alkohol Teil unserer Kultur

- ca. 3% der Bevölkerung in Ö = 300.000 Menschen, sehr hohe Dunkelziffer

- Mortalitätsrisiko der Frau verdoppelt verstoffwechselt Alkohol schlechter

- Alkoholinfusion im Klinikalltag besondere Rolle Verabreichung Abbau von

Formaldehyd möglich Leber mit Infusion beschäftigt nervenreizender Stoff

über Niere ausgeschieden

Entstehung

- genaue Genese unklar erbliche Veranlagung/neurbiologische Ursachen?

- soziales Umfeld ca. 12-13a

- Krisen

- multifaktorielles Geschehen „Alkoholgen“

Abhängigkeitsphasen nach Jellinek

- präalkoholische Phase tgl. Alkohol, langsame Dosissteigerung

- Prodromalphase reagieren gereizt/aggressiv, leugnen Problem, psychische

Abhängigkeit vorhanden, leichte Stimmungsschwankung möglich

- kritische Phase Verhaltensänderung und Stimmungsschwankungen,

Kontrollverlust, soziale Konflikte, Gier kann entstehen

- chronische Phase morgendliches grobschlägiges Zittern, verlängerter Rausch

(Leber länger mit Abbau beschäftigt), allg. körperlicher und geistiger Abbau

- einfacher Rausch und leichter Rausch

- über 1 Promille beginnt Enthemmung

Pflege

- Schaffung Vertrauensverhältnis

- keine Schuldzuweisung und Anklage

- keine Debatten über Alkoholkonsum

- Förderung Selbständigkeit Pat. soll Erkrankung erkennen

- einheitliche Regelung und Regeln kein Ausspielen

- Pat. muss sich Krankheit eingestehen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit

- bei weiterer Pflege gilt dasselbe wie beim Entzug

- Alkoholkranke bei gerade zusammengebrochenem sozialen Umfeld suzidgefährdet

körperliche Folgen

- alkoholische Myokardiopathie, Myopathie (selten)

- akute Gastritis

- Ulkus-Krankheit

- Speiseröhren-/Kehlkopfkrebs, Darmkrebs

- RR-Veränderungen

- Fettleber chronische Alkohol-Hepatitis Leberzirrhose

- exogene Hypertrigylceridämie LDL erhöht

- akute Pankreatitis und chron. Pankreatitis/-insuffizienz

- Embryopathie Einfluss während SS

- ungünstige Beeinflussung Krankheitsverlauf durch Alkoholabusus

Infektionskrankheiten, Hormonstörungen, Gicht, DM

- Mann verminderter Testosteronspiegel, Hodenatrophie, Libidoverlust,

Impotenz

neurologische Folgen

- Alkoholpolyneuropathie

- hirnorganische, epileptische Krampfanfälle

- Pellagra-Vit.-B2-Mangel Malabsorptionsstörung im Darm; B6 Wernicke-

Syndrom lebensgefährlich

- alkoholtoxische Kleinhirnatrophie, Hirnatrophie

- Polioenzephalopathie Wernicke Wernicke-Syndrom: amnestisches

Psychosyndrom aufgrund Vit-B-Mangel, Alkoholkrankheit; anterograde/retrograde

Amnesie, lebensbedrohlicher Zustand

psychiatrische Folgen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit

- alkoholtoxische Wesensveränderung

- andere Alkoholpsychosen, Sucht und Psychose

- Gefährdung partnerschaftlicher Beziehungen Eifersuchtswahn

- Vernachlässigung der Kinder, zunehmende Bindungslosigkeit Sucht = Zentrum

- Gefährdung des Arbeitsplatzes mit Gefahr sozialen Abstiegs Obdachlosigkeit

- erhöhte Unfallgefährdung Verlust Führerschein

- Vermögenseinbußen

- Delinquenz mit straf- und zivilrechtlichen Konsequenzen

Beschaffungskriminalität, Schadensersatzforderung

Behandlung

- akute Entgiftungsphase

- Langzeittherapie über 3-9 Monate

- Psycho-Sozialtherapie

- SHG AA

Alkoholentzug

Prädelir

- einige d bis Wochen bei leichtem Entzug, ansosnten rascher Übergang in

Delir

- mit Fieber, Schweißausbrüche, Durchfall, Erbrechen, Kurzatmigkeit, Tachykardie,

Hypertonie, Gleichgewichtsstörungen, generalisierte Grand-Mal-Anfälle

Alkoholdelir (delirium tremens)

- 3-6d nach Ende der Alkoholzufuhr

- örtlich und zeitlich desorientiert

- szenenhafte, vorwiegend visuelle Trugwahrnehmungen/Hallus (i.d.R. kleine

ekelige Tiere)

- Unruhe und Schlafstörung

- grobschlägiger Tremor

- Wechsel von Angst und Euphorie Eigengefahr

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit

Behandlung

- Intensivbehandlung und ÜBW Monitoring

- parenterale Ernährung mit Flüssigkeits- und Elytsubstitution

o bis zu 5l Flüssigkeit erforderlich

o hfgste Elytstörung Hypokaliämie Herz!

- Vitamin-B-Komplex Pellagra, Wernicke

- Antiepileptika und Tranquilizer sollen Entzug dämpfen Atemdepression?!

- evtl. Laktulose bindet Ammoniak Resorption und Gefahr für Hirn verringert

- engmaschige VZ-Ko

Pflege

- Beobachtung/Doku

- hohe med. Dosen VZ-Ko

- Gefahr Atemdepression Sauerstoffsättigung

- Flüssigkeitsbilanz

- Sitzwache/Selbstgefährdung durch motorische Unruhe

- Sturzgefahr motorische Unruhe, Dyskinesien Begleitung zur Toilette

- behinderte Nahrungsaufnahme im akuten Delir kaum möglich

Aspirationsgefahr

- Bewusstseinsstörung, Orientierungsstörung Vigilanzko Wernicke?!

- Hallus, illusionäres Verkennen

- Mundtrockenheit Soorgefahr

- Fieber

- Infektionsanfälligkeit verzögerte Heilung

- Inkontinenz DK?

- alle Prophylaxen!

- Lebensbedrohung durch veg. Entgleisung Herz-/Kreislaufprobleme

- Überempfindlichkeit gegen Außenreize fördern Hallus

- Krampfanfälle

- Blutungsgefahr durch Varizen oder Ulzera

Nachbetreuung

- Appetitlosigkeit/Unverträglichkeit gewisser Speisen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Alkoholkrankheit

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- Hilfe bei ATLs allgemeine Schwäche

- grobschlägiger Tremor

- Abhängigkeit

- Motivation SHG

- Ko Therapieplan

- Zukunftsperspektiven/Wiedereingliederung Langzeiterfolg 40-60%

Pflegediagnosen

00063 Familienprozess, verändert (alkoholismusbedingt)

00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt

00053 soziale Isolation

00037 Vergiftung, hohes Risiko

00150 Suizid, hohes Risiko

00130 Denkprozess, verändert

00131 Gedächtnis, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris

Angina Pectoris (A.p.)

Krankheitsbild

- Verengung der Koronararterien Unterversorgung des Herzmuskels mit O2

- Stabile A.p. Schmerzen in Aktivität, z.B.: Treppensteigen (Schmerzen lassen

durch eigene Therapiemaßnahmen bzw. bei Ruhe nach)

- Instabile A.p. Schmerzen bereits in Ruhe

- Crescendo A.p. Anfallsdauer, Anfallshäufigkeit und Schmerzintensität nehmen

rasch zu

Symptome

- Symptome wie MCI:

o 66% plötzlich auftretenden, retrosternalen Schmerz, starkes Engegefühl in

Brust, Todesangst und Unruhe

o Schmerz kann in Arme, Bauch, zwischen Schulterblätter oder in Unterkiefer

ausstrahlen

o Übelkeit und Erbrechen

o Blasse, fahl-graue Gesichtsfarbe

o Schweiß (KKK), meist auf Stirn und Oberlippe

o Durch Todesangst verzerrter Gesichtsausdruck

o Dyspnoe

o Plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, ggf. mit Bewusstlosigkeit und

kardiogenem Schock

- Symptome verschwinden durch Nitrolingual- bzw. Sauerstoffverabreichung

Wichtigste Diagnostik, Befunde, Laborparameter

- Bei schwerem A.p. muss Herzinfarkt mittels vermehrter Ruhe-EKG’s und

Abnahme der Herzenzyme ausgeschlossen werden

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris

- Bei Ausschluss eines MCIs, werden Funktionsdiagnostiken durchgeführt

Belastungs-EKG, Myokardszinti, Echokardiografie, CAG

- Evtl. überprüfen der Blutfettwerte Hypercholesterämie

Therapie der A.p.

- Ziel ist es, Herzmuskel vermehrt mit Sauerstoff zu versorgen

- Vermeiden von Aufregung und Ermöglichen von körperlicher Ruhe

Nitroglycerinspray®

Wirkstoff:

- Glyceroltrinitrat

Wirkung:

- Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt

Anwendung:

- Akuter Angina pectoris-Anfall

- Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem

- Spasmen des Magen/Darm-Traktes

Nebenwirkungen:

- Kopfschmerz

- Gesichtsröte

- Orthostase

- Erbrechen

- selten Kollaps

- starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik)

- leichtes Brennen auf der Zunge

ThromboASS®

Wirkstoff:

- Acetylsalicylsäure

Wirkung:

- Hemmung der Thromboxan A2-Synthese in Thrombozyten

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris

- Durch Anwendung als magensaftresistente Filmtabletten werden

gastrointestinalen Nebenwirkungen von ASS reduziert

- neue klinische Studien zeigen, dass ASS schon in sehr niedrigen Dosen

antithrombotisch wirkt

Anwendung:

- Verminderung Herzinfarktrisikos bei Patienten mit Angina pectoris

- Rezidivprophylaxe nach Herzinfarkt

- Sekundärprophylaxe nach transistorischen ischämischen Attacken (TIA) und

Apoplexie

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, andere Salicylate oder verwandte

Stoffe

- Magen- und Darmulcera

- hämorrhagische Diathese, Thrombozytopenie, Hämophilie

- Niereninsuffizienz und Oxalurie (Ausscheidung von Oxalsäure mit dem Harn)

Nebenwirkung:

- Magen/Darm (bis Blutungen)

- Asthma

- Thrombozytopenie

- Leber-, Nierenschäden

- in hohen Dosen Schwindel, Tinnitus, Ulcera, vereinzelt Reye-Syndrom bei

Kindern und Jugendlichen

Wechselwirkung:

- Verstärkt: Gerinnungshemmer, Antiphlogistika

- Erhöhtes Magen/Darm-Blutungsrisiko mit Glukokortikoiden oder Alkohol

- Abgeschwächt: Spironolacton, Furosemid, Blutdrucksenker

- Erhöhte ASS-Dosis bei Einnahme von Antacida, H2-Blockern, Anticholinergika

notwendig

- Vorsicht bei Asthma, Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel, Magen/Darm-

Beschwerden, Leber-, Nierenschäden bei Langzeitgabe Nierenkontrolle

Heparin®

Wirkstoff:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris

- Heparin

Wirkung:

- Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems

angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen

- an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden

Anwendung:

- Lungenembolie und tiefe Venenthrombose

- Verbrauchskoagulopathie

- extrakorporaler Kreislauf

- Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse

- Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes

- Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen

Kontraindikation:

- Heparinallergie

- Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol

- hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie)

- Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere

- akute intracranielle Blutungen

- aktive Tuberkulose

- unkontrollierte schwere Hypertonie

- drohender Abortus

Nebenwirkung:

- Organblutungen

- Haut- und Schleimhautblutungen

- lokale Hämatome

- Thrombopenie (White-Clot-Syndrom)

- reversible Osteoporose

Pflege bei A.p Patienten

- Patienten helfen Bettruhe einzuhalten, ebenso Patienten in ATL’s unterstützen

und für Prophylaxen sorgen, auch Obstipationsprophylaxe!

- Patienten lt. AVO mobilisieren

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Angina pectoris

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- Patienten vor Kälte schützen kann neuen Anfall auslösen

- Blähende Speisen vermeiden Zwerchfellhochstand bei Blähungen verstärkt

Herzbeschwerden

- Beratungsrolle einnehmen Rauchen, offener Umgang mit Ängsten,

Selbsthilfegruppen (evtl. Miteinbeziehen von Angehörigen)

Pflegediagnosen

Wissensdefizit

00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Prophylaxe

00132 Schmerzen, akut

00040 Inaktivitätssyndrom, hohes Risiko Bettruhe

00108 Selbstpflegedefizit (Waschen/Sauberhalten) Bettruhe

00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) Bettruhe

00110 Selbstpflegedefizit(Ausscheidung) Bettruhe

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom

Apallisches Syndrom

Krankheitsbild

- (= coma vigile, Wachkoma, persistierender, vegetativer Zustand)

- Apallisches Syndrom �„ohne Hirnmantel�“ beschreibt die Trennung von Hirnstamm

und Großhirnrinde. Die Verbindung dieser Regionen des Gehirns sind gestört.

(funktionelle Entkoppelung der Großhirnrinde von Hirnstamm)

- Ursachen

o traumatisch bedingt: Schädel-Hirn-Trauma

o nicht traumatisch bedingt: Hypoxie, Infektionen, Gehirntumore,

längerfristige Minderversorgung

Symptome lt. ANA

- Spontanatmung

- Schlaf- Wachrhythmus

- Geöffnete Augen

- Kein Fixieren

- Keine sinnvolle Reaktion auf Reize

- Keine eigene Kontakaufnahme zur Umwelt

- Vegetative Symptomatik: Schwitzen, Muskeltonus, AF, Puls

Der Unterschied zwischen Apallsichen Syndrom und Koma ist, dass der Koma-Patient

keinen Schlaf- Wach- Rhythmus hat.

Remissionsstadien

Apallisches Syndrom

- wach, offene Augen

- kein Bewusstseininhalt

- keine emotionale Reaktion

- starrer gerader Blick

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom

- Unfähigkeit zu sprechen

Primitiv motorische Phase

- schwitzen, ängstlicher Blick

- Wachphasen orientieren sich langsam an den Tageszeiten

- Blickkontakt, jedoch ohne Erkennen

- Psychomotorische Unruhe (Zähne knirschen)

- Möglichkeit zum Esstraining

Phase des Nachgreifens

- optisches Fixieren

- orale Phase

- emotionale Reaktion (Lächeln,�…)

- Entspannung nimmt zu, Tonus sinkt minimal

Klüver Bucy Phase

- Hypersexualität

- Allgemeine Enthemmung (Emotional, verbal)

- Gute Rumpf- und Kopfkontrolle

- Zunehmend Einfluss der Sprache

- Verbesserte Koordination

Korsakow Phase

- Bewusstwerden der eigenen Situation (Thalamus)

- Erwachen des Gefühlslebens (limbisches System)

- Aufbau der Sprache

- Orientierungsphase

- Freies Gehen möglich

- Suizidgefahr

organisches Psychosyndrom

- Meist eine Mischung aus Stadium 4 und 5

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom

Defektstadium endgültiges motorisches Stadium

- Paresen, koordinationsstörungen

- Sprach- und Sprechstörungen

- Motorische hyperakiv

Integrationsstadium

- Pat hat seine Defekte ins Alltagsleben eingebaut und akzeptiert

Diagnostik

- Cerebrale Computertomographie(CCT) wegen Raumforderung, Blutung

- MRT

- EEG- Ausschluss über Hirnaktivitäten

Behandlung

Primäres Ziel Risikofaktoren ausschalten, d.h. die Funktionstüchtigkeit des

Bewegungsapparates sollte erhalten bleiben. PROPHYLAXEN.

Tonusreguliereung

Der pathologische Muskeltonus (Spastik) ist die Grundlage für Kontrakturen, deshalb

Kontrakturprohylaxe und medikamentöse Tonusreguliereung.

Medikamente

Lioresal®, Baclofen®pumpe- in Bauchraum implantiert, Leitung ins Rückenmark

Lioresal®

Wirkstoff:

- Baclofen

Wirkung:

- Baclofen ist ein Derivat der -Aminobuttersäure (Gaba)

- Lioresal ist ein hochwirksames Antispastikum mit spinalem Angriffspunkt.

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom

- Baclofen dämpft die mono- und polysynaptische Reflexübertragung,

wahrscheinlich über Stimulierung der GabaB-Rezeptoren hemmt Freisetzung

exzitatorisch wirkenden Aminosäuren Glutamat und Aspartat

- neuromuskuläre Reizübertragung wird durch Baclofen nicht beeinflusst

Anwendung:

- Spasmen der Skelettmuskulatur

- multipler Sklerose oder bei Rückenmarkserkrankungen

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Baclofen

- Vorsicht bei Magen/Darm-Ulzera, zerebrovaskulären Erkrankungen, Lungen-,

Leber-, Nierenschäden, Psychosen, Blasenstörungen.

- Ampullen nicht i.v., i.m., s.c. oder epidural

Nebenwirkung:

- Schläfrigkeit/Somnolenz

- Kopfschmerzen

- Muskelhypotonie

- Schwindel/Benommenheit

- Krampfanfälle

- Parästhesien

- Akkomodationsstörungen/verschwommenes Sehen/Diplopie

- undeutliches Sprechen

- Lethargie

- Asthenie

- Atemdepression

Wechselwirkung:

- ZNS-Dämpfer

- Alkohol (verstärkt sedierend)

- Blutdrucksenkung verstärkt

- Levodopa + Carbidopa (Konfusionen)

- Bei abrupten Absetzen Psychosen, Rebound-Phänomen Dosis daher

stufenweise über 1-2 Wochen ausschleichen

- Kontrollen: Leber, Blutzucker.

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Apallisches Syndrom

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Pflege nach Erfahrungswerten

- Arbeiten nach den Grundsätzen der Kinesthätik (Lagerungen)

- Wahrnehmungsförderung und Tonusregulierung mittels Elementen aus der

Basalen Stimulation. (z.B. Elektrorasierer- vibratorisch, Kornährenübung-

vestibulär, Basale Stimulation- somatisch- AF, HF, P , Muskeltonus sinken)

o Alle Prophylaxen

o Tracheostomapflege

o PEG- Pflege

o Pflege von Patienten mit Spastik

o LIN.. Lagerung in Neutralstellung

- Therapien:

o Hippotherapie

o Lokomat

Pflegediagnosen

00085 körperliche Mobilität im Bett beeinträchtigt

00004 Infektion hohes Risiko

00047 Hautschädigung hohes Risiko

00102 Selbstpflegedefizit �– Essen/Trinken

00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten)

00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung)

00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden)

00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt

00039 Aspiration, hohes Risiko

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

Apoplex

= Schlaganfall, complete stroke, cerebraler Insult

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall!

Krankheitsbild

häufigste Ursache zentral neurologischer Ausfälle sind Durchblutungsstörungen

im Gehirn

Hirninfarkt (85%)- cerebrale Ischämie durch:

o Thromboemolien der Hirngefäße

o Kardiogene Embolien

o Vaskulitiden

o Hirnvenen- und Sinusthrombose

Vaskuläre Hirnblutung (5%)

o hypertensive Massenblutung

o intracerebrales Hämatom (ICH)

o Gefäßwandschäden

o Subarachnoidalblutung

Risikofaktoren

o art. Hypertonie

o höheres Lebensalter

o DM

o Nikotinabusus

o Hyperlipidämie

Hirninfarkt

Mikroangiopathie

o lakunäre Infarkte (kleine Gefäße): ischämischer Infarkt nach Verschluss

von Endarterien (meist durch chronisches art. Hypertonie)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

o subcorticale arteriosklerotische Encephalopathie mit Schwindel,

Demenz, Harninko, apraktische Gangstörung

Makroangiopathie

o thromboembolisch und hämodynamisch (A. media/anterior/posterior)

Lokalisation

vorderer Kreislauf- Ischämien im Carotis- Stromgebiet

o A. carotis interna links und rechts (a. cerebri media und a. cerebri

anterior

hinterer Kreislauf- Vertebralis- Basiliaris- Stromgebiet

o Hirnstamm, Kleinhirn, Teile des Occzipitallappens, a. vertebralis links

und rechts münden in die a. basiliaris und diese teilt sich in die a.

cerebri posterior

Arten der Infarkte

Hirninfarkt

Hirnstamminfarkt (Hirnnerven sind betroffen)

Kleinhirninfarkt

Intracerebrales Hämatom (ICH)

= Einblutung ins Hirnparenchym

Ursache: Hypertonie, Artero- venöse Malformation (Aneurysmarutur),

Antikoagulationstherapie, Einblutung eines Gehirntumors

Prognose: hängt von Lokalisation und Größe der Blutung ab

Symptomatik: akut- einsetzender neurologischer Ausfall, akute

Hirndrucksymptomatik (Übelkeit, schwallartiges Erbrechen, RR_ Anstieg,

Somnolenz

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

Subarachnoidalblutung

= Einblutung in den Subarachnoidalraum (=Liquorraum, Raum zwischen arachnoidea

und Pia mater)

Ursache: Aneurysmablutung, Hypertone Blutung, zerebrales Angiom

(geschwulstartige Neubildung), traumatische Ursachen (SHT), Hirntumor

Symptomatik: akut einsetzende Kopfschmerzen, meningeale Reizzeichen

(Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Bewusstseinsstörung,

vegetative Symptomatik), epileptische Anfälle, Hirnnervenausfälle

Symptome

Die Symptome setzen schlagartig ein, sind fortschreitend und bilden sich teilweise

oder nicht zurück.

a. cerebri anterior (ACA): Kontralaterale, schlaffe, später spastische beinbetonte

Hemiparese, häufig mit Harninko

a. cerebri media (ACM): kontralateral, brachiofaszial betonte Hemiparese.

Zentrale Halbseitenlähmung mit Beugespastik im Arm und Streckspastik im Bein,

Aphasie (Sprachstärung), Apraxie (Planungs- und Handlungsstörung,

Hemihypästhesie (halbseitige Empfindungsstörung), Hemianopsie (Sehstörung)

a. cerebri posterior (ACP)= Hirnstamminfarkt; Hemihypästhesie, Hemianopsie,

Drehschwindel, Nystagmus, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schluck- und

Sprechstörungen, Drop- Attacks (plötzliches Hinfallen)

Komplikation

Bei kompletten Basiliarisverschluss- Locked-in Syndrom „Eingeschlossen-

Eingesperrt sein“ im eigenen Körper, Tetraplegie (Lähmung der Extremitäten),

Anarthrie (Unfähigkeit zu sprechen und zu schlucken) durch Unterbrechung der

kortikospinalen Bahnen durch eine Brückenschädigung (Hirnstamm) a. basiliaris

Locked- in Syndrom Pat sind bei vollem Bewusstsein, Sensibilität ist erhalten,

vertikale Blickbewegungen; zu Beinn häufig im Koma, dann oft dem Wachkoma

zugeordnet.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

Diagnose: EEG

Symptome des Kleinhirninfarkts

Drehschwindel

Erbrechen

Heiserkeit

Nystagmus

Trigeminusparese( V. Hirnnerv- Augen-, Ober- und Unterkieferast, motorische

und sensible Versorgung)

Schmerz- und Temperaturempfindungsstörungen

Bei allen Ausfällen kann es zusätzlich noch zu folgenden Veränderungen kommen:

Psychische Auffälligkeiten

Bewusstseinsveränderungen hinsichtlich Vigilanz und Kognition

Schlaganfall

Körperliche Defizite

Wahrnehmungsstörungen

Kognitive Störungen (Denkprozesse, Schreiben, Sprechen)

Veränderungen im emotionalen Bereich

Verlauf/ Vorboten

TIA tranisente ischämische Attacke: dauert wenige Minuten bis max. 24 Stunden,

reversible neurologische Ausfälle, Rezdivneigung

o Ursachen: Hyper- Hypotonie, Minderdurchblutung der Gefäße durch

Stenosen, Mikroembolien

o Symptome:

o Vorderer Kreislauf (Carotisstromgebiet) Mobilitäts- und Sensibilität-

und Sprachstörungen;

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

o Hinterer Kreislauf (vertebro- basiliärer Kreislauf) Schwindel, Ataxie,

Diplopie (Doppelbilder), Dysarthrie (Sprechstörung), verschwommenes

Sehen

Vorbote kann auch PRIND = prolongiertes, reversibles, neurologisches Defizit

neurologische Ausfälle dauern zwischen 24 Std. und 3 Wochen- reversibel

Hirninfarkt

Befunde, Diagnostik und Laborparameter

Hirninfarkt

RR, EKG

CCT, Neuro Sono

Stroke Labor: BSG, BZTP, HBa1c, Gerinnung, Lipide, Schilddrüsenparameter

ICH

CCT, CTA (CT + Angiographie schauen ob Blutung homogen oder diffus ist,

homogen kann abgesaugt werden)

MRT – alter der Blutung

Angiographie

SAB

CCT

Liquorpunktion

Angiographie

Therapie

Hirninfarkt

systemische Lsyetherapie

o Inidkation: frische hemisphärale Ischämien mit anhaltendem

neurologischem Defizit; Beginn der Lyse max. 3 Std. nach Schlaganfall;

Alter 18- 88 Jahre; CT ohne relevante Ischämiezeichen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

o KI: SHT, OP, Blutungen, Hypertonie, INR > 1,7, Thrombopenie

Symptomatische Therapie

o RR- Einstellung

o Temp- Kontrolle

o BZ- Einstellung

o Hämatokrit- Senkung

o Einstellung der Risikofaktoren

o Logo-, Ergo- und Physiotherapie

Primärprophylaxe bei asymptomatischer Stenose der a. cerebri interna: Kontrolle der

RF und Statingabe (Simvastatin, Lescol)

Sekundärprophylaxe (nach stattgefundenem Infarkt): Einstellung des RR,

Lipidstoffwechsel, DM, Antikoagulation

ICH

RR- Einstellung, Anfallsprophylaxe

Analgesierung

Low- Dose Heparin (Lovenox), ev. Ventrikeldrainage (bei großer Blutung wegen

Druck)

Hirndruckbehandlung, offene Op

SAB

RR- Einstellung

Anfallsprophylaxe

Operative Eingriffe bei vorliegendem Aneurysma (Clipping- Abindung, Coiling,

Verschluss des aneurysmatischen Gefäßes)

Komplikationen

Hirninfrakt

hämorrhagische Tranformierung (Weichteilgewebe stirbt ab)

ischämsiches Hirnödem

Marlene Weißensteiner Seite 6

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

symptomatische Epilepsie

Schluck- und Atemstörungen

Akuter Okklusionshydrozephalus

Pneumonie, Dekubitus

SAB

Nachblutung

Hydrozephalus

Spasmen der Gefäße

Epileptische Anfälle

Pflegeprozess

Hirninfarkt

Ein Schlaganfall bedeutet für den betroffenen Menschen mit vielen Defiziten

gleichzeitig zurechtkommen zu müssen. Deshalb ist ein wesentliches Prinzip in der

Betreuung von Insultpatienten Genügend Zeit geben um die Inputs verarbeiten zu

können.

Ziele

Erreichen der größtmöglichen Selbstständigkeit

Hilfe zur Selbsthilfe

Fördernde Maßnahmen einsetzen

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Begünstigende Faktoren

rascher Therapiebeginn

Compliance und Kooperation des Pat

Intaktes soziales Umfeld

Gute Zusammenarbeit im therapeutischen Team

Pflege Überwachung

Bewusstseinlage- Hrindruckanstieg

Herz- Kreislauftätigkeit

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Apoplex

Marlene Weißensteiner Seite 8

BZ- Einstellung (ideal <200mg%): bei Ischämie kommt es zur Glykolyse, die

Glukose wird zu Laktat umgewandelt Laktatazidose führt zur Zellschädigung

Temp.

Gerinnung

Kontrolle des FLüssigkeitshausahltes

Mobilisation lt. AVO

Wahrnehmungsstörungen

in der Akutphase Verwirrtheit und hohe Sturzgefahr, deshalb engmaschige

Beobachtung

Pflegediagnosen

Risikodiagnosen: Thrombose, Hautdefekt, Aspiration, Pneumonie

00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt

00085 körperliche Mobilität im Bett beeinträchtigt

00102 Selbstpflegedefizit – Essen/Trinken

00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten)

00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung)

00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden)

00123 halbseitige Vernachlässigung (Neglect)

00155 Sturz, hohes Risiko

00038 Verletzung, hohes Risiko

00053 soziale Isolation

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

arterielle Durchblutungsstörungen

Krankheitsbild – periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVk)

- langsam entwickelnde, chronische Lumeneinengung der Aorta und

Extremitätenarterien

- führt zum Verschluss bzw. Verlegung des Lumens Durchblutungsstörungen

- an Carotisgabel, Koronararterien, Femoralisgabel, A. tibialis, Aortenbifurkation

paVk Einteilung nach Fontaine

- Stadium 1 Beschwerdefreiheit bei nachweisbarer Stenose

- Stadium 2 Belastungsschmerzen

- Stadium 2a schmerzfreie Gehstrecke > 200m

- Stadium 2b schmerzfreie Gehstrecke < 200m

- Stadium 3 Ruheschmerz

- Stadium 4 Nekrose, Gangrän, Ulkus

Risikofaktoren

- Alter, Geschlecht, fam. Disposition

- Rauchen, Stress

- Hypertonie

- DM, Adipositas, Fettstoffwechselstörungen, Bewegungsmangel

Symptome

Abhängig von der Lokalisation und vom Schweregrad

- verminderte bzw. fehlende Fußpulse

- Missempfinden Kribbeln, Paresen, Kältegefühl

- Blässe, livide Verfärbung der Extremitäten

- Blässe bei Hochlagerung

- Parästhesien

- Ischämischer Ruheschmerz

- Gewebsuntergang Ulcus cruris

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

Diagnostik, Befunde, Laborparameter

- Anamnese

- Inspektion (Hautfarbe, Stoffwechselzustand)

- Palpation Fußpulse und Temp.

- Auskultation Strömungsgeräusche

- Gehtest Ermittlung der Gehstrecke

- Angiographie Darstellung von Arterien mittels KM

- Ratschow-Lagerungsprobe Beine 90° Winkel anheben, über 2min.

Sprunggelenksbewegungen machen hinsetzen und Beine baumeln lassen

Warten auf Füllung der Beine

- Oszillographie Pulswellenaufzeichnung in Extremitäten (A. dorsalis pedis, A.

tibialis,)

- Doppler Ultraschall Durchflussmessung

- Thermographie Temperaturverteilung

Therapie

- Konservativ Beratung und Minimierung der RF, Gehtraining und Sporttherapie

zur Förderung der Kollateralen

- Medikamentöse Therapie Thrombozytenaggregationshemmer

Aspirin®

Wirkstoff:

- Acetylsalizylsäure

Wirkung:

- analgetisch, antipyretisch, antiphlogistisch

Anwendung: - Akut-Brausetabletten Symptomatische Behandlung von Kopfschmerzen

- Kautabletten/Tabletten Linderung Schmerzen verschiedener Art wie z.B. Kopf-

und Zahnschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Gelenksschmerzen im

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

Rahmen des rheumatischen Formenkreisen, Regelschmerzen, Schmerzen und

Fieber bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten

- Complex-Granulat Symptomatische Behandlung von

Nasenschleimhautschwellungen mit erkältungsbedingten Schmerzen und Fieber

Kontraindikation:

- Magen-Darm-Ulzera

- Hämorrhagische Diathese

- Überempfindlichkeit gegen ASS, andere Salicylate oder gegen einen der sonstigen

Bestandteile des Arzneimittels

- Asthma in der Vorgeschichte

- Schwere Leber-/Niereninsuffizienz, schwere dekompensierten Herzinsuffizienz

- Schwangerschaft: teratogene Effekte und Stillperiode, Abbauprodukt in geringen

Mengen Übergang in die Muttermilch

Nebenwirkungen:

- Magen- Darm Blutungen

- Ulzera

- Überempfindlichkeit

- Blutungen

Wechselwirkungen:

verstärken/erhöhen:

- Wirkung von Antikoagulantien

- Wirkung von Thrombozytenaggregationshemmern (z.B. Ticlopidin)

- Risiko Magen-Darm-Blutung bei gleichzeitiger Einnahme mit systemischen

Kortikoiden oder Alkohol

- Digoxin-Plasmakonzentrationen

- Wirkung und Nebenwirkungen von nichtsteroidaler Antiphlogistika

- Wirkung von Antidiabetika

- Wirkung und Nebenwirkungen von Methotrexat

- Wirkung von Valproinsäure

abschwächen:

- Aldosteronantagonisten und Schleifendiuretika

- Antihypertensiva

- Urikosurika

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

ThromboAss®

Wirkstoff:

- Acetylsalicylsäure

Wirkung:

- antithrombotisch

Anwendung:

- Verminderung des Herzinfarktrisikos bei Patienten mit Angina pectoris

- Rezidivprophylaxe nach Herzinfarkt

- Sekundärprophylaxe nach TIA und Apoplexie

Kontraindikation/Nebenwirkung/Wechselwirkung:

- siehe Aspirin®

Lovenox®

Wirkstoff:

- Enoxaparin-Na (niedermolekulares Heparin-Na)

Wirkung:

- antithrombotisches Mittel, Gruppe Heparine

- selektive Beeinflussung des Gerinnungsablaufes Hemmwirkung gegenüber

Faktor Xa, geringe Wirkung gegen IIa

- zusätzlich schwach antikoagulierend/thrombolytisch

Anwendung:

- Prophylaxe thromboembolischer Komplikationen von Pat. mit mittlerem Risiko

- instabile Angina pectoris, nicht-transmuraler MCI

- Antikoagulation bei Hämodialyse und –filtration

Kontraindikation:

- hämorrhagische Diathese

- hämorrhagischer Insult

- akute, intrakranielle Blutung

- OP am ZNS, sowie am Auge

- Blutung im GIT

- Blutung in Leber, akute Tuberkulose

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

- Erkrankung oder Blutung der Niere und ableitenden Harnwege

- unkontrollierte, schwere Hypertonie

Nebenwirkung:

- Organ-, Haut-, Schleimhautblutung

- Kopfschmerzen

- Erbrechen

- Blutdruckanstieg

- reversible Osteoporose und Alopezie

- Überempfindlichkeit bis anaphylaktischer Schock

- Thrombopenie selten!

Heparin®

Wirkstoff:

- Heparin

Wirkung:

- Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems

angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen

- an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden

Anwendung:

- Lungenembolie und tiefe Venenthrombose

- Verbrauchskoagulopathie

- extrakorporaler Kreislauf

- Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse

- Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes

- Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen

Kontraindikation:

- Heparinallergie

- Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol

- hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie)

- Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere

- akute intracranielle Blutungen

- aktive Tuberkulose

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

- unkontrollierte schwere Hypertonie

- drohender Abortus

Nebenwirkung:

- Organblutungen

- Haut- und Schleimhautblutungen

- lokale Hämatome

- Thrombopenie (White-Clot-Syndrom)

- reversible Osteoporose

Sintrom® = Acenocoumarol

Wirkung:

- Vitamin-K-Antagonist

- gerinnungshemmend

Anwendung:

- Therapie und Prophylaxe thromboembolische Erkrankung

Kontraindikation:

- SS

- Pat., wo Kooperation unmöglich

- hämorrhagische Diathese, pathologische BB-Veränderung

- Anwendung kurz vor und nach chirurgischen Eingriffen

- GIT-Ulcera/-Blutungen

- Blutungen Urogenitaltrakt

Nebenwirkung:

- Blutung, v.a. GIT Melaena, Gehirn, Urogenitaltrakt Makro-/Mikrohämaturie,

Uterus Metro- und Menorrhagie, Leber- und Gallenblase Hämobilie, Auge

Marcumar® = Phenprocoumon

Wirkung:

- der Gruppe der Cumarine angehörig

- Vitamin-K-Antagonist wirkt also auf Gerinnungskaskade, indem Vitamin-K

verdrängt wird

- wirkt erst ab 1-2d, wobei maximale Gerinnungshemmung nach 2-3d einsetzt

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

Anwendung:

- Thromboseprophylaxe

- Thrombose

- Embolie

- MCI

Kontraindikation:

- Erkrankungen mit erhöhter Blutungsbereitschaft hämorrhagische Diathese

- Leberparenchymerkrankung

- manifeste NI

- schwere Thrombozytopenie

- Hypertonie (>200/105mmHg)

- Erkrankungen mit V.a. Läsion des Gefäßsystems Ulzera im GIT, Apoplexie,

Traumen oder chirurgische Eignriffe am ZNS, Retinopathien,

Hirnarterienaneurysma

Nebenwirkung:

- Mikrohämaturie

- Zahnfleischbluten

- Nasenbluten

- Hämatome nach Verletzung und Blutung aus GIT

- NICHT abrupt absetzen Hyperkoagulabilität Thrombosen

Verbesserung der Fließgeschwindigkeit des Blutes: Aspirin, Mexalen, Novalgin

- Chirurgische Therapie

o PTA perkutane transluminale Angioplastie;

Stentarten:

radioaktive stents – Stent aus Stahl, Legierungselemente werden

aktiviert vermindert überschießendes Zellwachstum der

Innenhaut der Blutgefäße verringert Gefahr Restonisierung;

drug eluting stents – mit Medikamente beschichtet, z.B.

Glukokortikoide/Zytostatika hemmen Zellneubildung;

bare metal stent – unbeschichtet, „nur“ zur Offenhaltung des

Gefäßes;

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

healing stent – mit Antikörpern beschichet locken einwachsende

Zellen der Gefäßwand an schnellere Bedeckung

Thromboserisiko sinkt)

o TEA- thrombendarterektomie Arteriosklerotisch, stenosierendes Material

aus Gefäß geschält Gefahr: Perforation

o Embolektomie Gerinnsel mit Ballonkatheter herausgezogen Gefäß

kann wegen Sog kollabieren

o Bypass Gefäßabschnitt mit Vene überbrückt, V. saphena magna (Bein

und Herz), Kunststoff bei größeren Gefäßen;

Vorraussetzung distal der Engstelle ausreichende Blutversorgung

o Laserangioplastik

o Interponat- Ersatzgefäß

o Sympathektomie teilweise oder vollständige Ausschaltung des

Sympathikus Grenzstranges Weitstellung Gefäße Komplikationen:

Potenzstörungen, vermehrte Schweißsekretion

o Patch- Plastik Flicken eines Gefäßtraumas mittels Kunststoff

o Amputation bei Stadium 4

Komplikationen

- Blutungen, Hämatombildung

- Thrombose, Embolie

- Nierenschädigung, KM- Allergie

- Chronische Lumeneingengung

- Aneurysmabildung

- Minderdurchblutung von Niere, Augen, Beine

- Amputation

- Wundheilungsstörungen

Pflege

Stadium 1 Aufklärung und Information

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

Stadium 2 Gefäßtraining zur Ausbildung von Umgehungskreisläufen

Stadium 3, 4:

- Beintieflagerung Beine aus Bett hängen lassen Durchblutung steigt

- Hitze/Kälte meiden Minderdurchblutung

- Keine Kompression der Beine

- Wattepatschen, Wollsocken zum Warmhalten

- Schutz vor Druck richtiges Schuhwerk

- Regelmäßige Bein-Ko, Haut und Fußpflege

- Aseptische Versorgung der Wunden

- Med. Behandlung der RF

Krankheitsbild – akuter Arterienverschluss

Ursachen:

- Embolie

- Folge der paVk

Symptome

- Pain plötzlich einsetzender Schmerz

- Pulselessness Pulslosigkeit distal

- Paleness Blässe, Kälte

- Paresthesia Gefühls-, Sensibilitätstörungen

- Paralysia Bewegungsstörung, Bewegungseinschränkung

- Prostation Schock, Erschöpfungszustand

Diagnostik

- Duplex

- Inspektion

- Pukstastung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

Therapie/ Sofortmaßnahmen

- Tief- und Weichlagerung der Extremität

- Schocktherapie

- Heparin i.v.

- OP Embolektomie bzw. Lysetherapie

Pflege (nach Bein-Bypass-OP)

- VZ Kontrolle, RR Gefahr von Gefäßrissen Belastung für Nähte

- Fußpulse, Sensibilität, Motorik, Hautfarbe und Temperatur

- Extremitäten warm halten und vor Druck schützen (Decke)

- Gefäßabknickungen meiden (in Leiste, Becken), leichte Oberkörperhochlage

- bei knieüberschreitendem Bypass keine starke Beugung der Kniegelenke

- Leichte Tieflagerung der Beine (nicht zu extrem, sonst Bildung Wundödem)

- Nachblutungen aus Wunde, Redon VW und -Kontrolle

- Beinumfang messen versteckte Blutungen

- Flüssigkeitsbilanzierung, Überwachung der Ausscheidung (Gefahr

Nierenschädigung bei Aorten- und Nierenarterienabklemmung)

- abnorme Empfindungen wie Kribbeln, Paresen und Sprachstörungen bei

Carotiseingriffen beachten

- Bettruhe lt. AVO Prophylaxen

- Schmerztherapie lt. AVO

- OP Tag trinken, 1. p.o. Tag leichte Kost, Essen erst bei Darmtätigkeit

- Antikoagulierten Pat. Gerinnungskontrolle, Antikoagulationspass,

Beobachtungen auf Blutungen, kein Blutspenden, keine i.m. Injektionen,

Bewusstseinskontrolle (Gefahr Gehirnblutung)

Pflegediagnosen

00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt

00024 Durchblutungsstörungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: arterielle Durchblutungsstörungen

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00132 Schmerzen, akut

00044 Gewebsschädigung

00004 Infektion, hohes Risiko

000126 Wissensdefizit

00146 Angst – geringfügig, mäßig, ausgeprägt, panisch

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

Asthma bronchiale

Krankheitsbild

- anfallsweise Atemnot, durch reversible Obstruktion (Verengung) der Bronchien

gekennzeichnet

- tritt Atemnot plötzlich und heftig auf Asthmaanfall

- hält Zustand trotz Therapieversuchen über h/d an Status asthamticus

- Asthma Trias:

o Bronchospasmus Kontraktion der Bronchialmuskulatur

o Starke Schleimhautbildung (Ödem)

o Übermäßige, zähe Schleimbildung (Hyper- und Dyskrinie)

Ursache

- Exogen allergisches Asthma (extrinsic asthma) Auslöser z.B.

Hausstaubmilben, Pollen, Lebensmittel sein Familienanamnese

- Endogen, nicht allergisches Asthma (instrinsic asthma) Auslöser z.B.

Medikamente, psychische oder physische Belastungen, Kälte, verschmutze Luft

und Infekte sein

Symptome

- Atemgeräusche v.a. Ausatmung behindert daher z.B. Giemen, Pfeifen und

Brummen (expiratorischer Stridor) Atmung kann von Husten begleitet werden

(festsitzenden Schleim)

- Atemnot je enger Atemwege sind, desto mehr wird Atmung in Einatmung

verschoben Auswirkungen dadurch sind

o Tachypnoe

o Atemhilfsmuskulatur wird eingesetzt (bspw.M. sternocleidomastuideus)

Diagnostik, Befunde, Laborparameter

- Labor: BB, BGA (Blutgasanalyse), Elektrolyte

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

- EKG (Rechtsherzbelastung?)

- -Lungenfunktionsüberprüfung (Spirometrie)

- Röntgenaufnahmen des Thorax

- Zur Therapiekontrolle Peak – Flow

Blutgasanalyse

- Messungen der Atemgase im arteriellen Blut

- zusätzlich meist pH-Wert und Standardkarbonat (HCO3)

- Säure- Basen Haushalt und Blutgase hängen eng zusammen

Spirometrie:

- Lungenvolumina gemessen und Ventilationsgrößen messbar

- Pat. sitzt auf Stuhl und atmet während der Untersuchung in Gerät

- um Nasenatmung und Verfälschung der Untersuchung zu verhindern bekommt

Pat. eine Nasenklemme

o Forcierte exspiratorische bzw. inspiratorische Volumen 1-sec-

Kapazität gibt an, wie viel Luft der Pat. in 1sec max. ein- bzw.

ausatmen kann

o Tiffenniveauwert forciertes exspiratorisches Volumen auf die

Vitalkapazität bezogen, (beim Gesunden ca. 75%)

o Beim Asthmakranken sind Werte verändert

o Dokumentation von Alter, Geschlecht, Gewicht und Größe des Patienten

für eine exakte Auswertung

Peak Flow – Messung

- Misst Höchstwert des Ausatmungsstroms

- 3 mal täglich, unter den selben Bedingungen (vor oder nach Medikation) messen

Therapiegrundsätze (Wirkung und Nebenwirkung)

Pulmicord®(Bodenosid) Glukokortikoid

o Entzündungshemmend

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

o Wirkdauer: lang

- Berotec®, Berodual®(Fenoterol) kurzwirkendes Betamimetika

o Bronchienerweiternd

o Wirkung: ca. 4 Stunden

- Euphyllin® (Theophyllin) kurzwirkende Theophylline

o Bronchienerweiternd und gering antientzündlich

o Kurz

(Medikamentennamen entsprechen der Medikamentenliste)

Pulmicord®

Wirkstoff:

- Bodenosid

- Glukokortikoid zur Inhalation

Wirkung:

- Protein-Synthese gehemmt AK-Produktion des Immunsystems vermindert

Entzündungsvorgänge unterdrückt

- Abschwellung der Bronchien + Hyperaktivität der Bronchialschleimhaut wird

verringert

Anwendung:

- Asthma bronchiale und chronische obstruktive Bronchitis, wenn

Glukokortikoidtherapie erforderlich

- COPD

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates

- unbehandelte Lungenmykosen und Lungentuberkulose

- schwere virale und bakterielle Infektionen der Atemwege

- im Status asthmaticus Behandlung mit Pulmicord unwirksam

Nebenwirkung:

- Reizung der Schleimhaut mit Schluckbeschwerden und Heiserkeit

- örtlichen Befall von Soor in Mund- und Rachenschleimhaut

- unmittelbare und verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen einschließlich Rash,

Kontaktdermatitis, Urtikaria, Angioödem und Bronchospasmus

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

Berotec®, Berodual®

Wirkstoff:

- Fenoterol

Wirkung:

- Glukokortikoid zur Inhalation

- Protein-Synthese gehemmt AK-Produktion des Immunsystems vermindert

Entzündungsvorgänge unterdrückt

- Abschwellung der Bronchien + Hyperaktivität der Bronchialschleimhaut wird

verringert

Anwendung:

- Symptomatische Behandlung akuter Asthmaanfälle

- Prophylaxe belastungsinduziertem Asthma

- Symptomatische Behandlung Asthma bronchiale und/oder anderen Zuständen,

mit reversibler Verengungen der Atemwege, z.B. chronisch-obstruktiven

Bronchitis

- gleichzeitige antiinflammatorische Behandlung für Pat. mit Asthma bronchiale

und steroidempfindlicher, COPD empfohlen

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegenüber Wirkstoff oder Inhaltstoffe oder gegenüber

anderen ß-Sympathomimetika

- Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie

- Tachyarrhythmie

Nebenwirkung:

- feiner Tremor der Skelettmuskulatur und Unruhegefühl

- Tachykardie, Schwindel, Palpitationen oder Kopfschmerzen

- Überempfindlichkeitsreaktionen

- Übelkeit, Erbrechen

Euphyllin®, Respicur®, Theospirex®

Wirkstoff:

- Theophyllin

Wirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

- Bronchospasmolytisch

Anwendung:

- Obstruktive Atemwegserkrankungen (z.B. Status asthmaticus)

- Asthma bronchiale, hervorgerufen durch Entzündungen Ödem und

Bronchokonstriktion.

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegenüber Theophyllin und anderen Xanthinderivaten

- Frischer Myokardinfarkt

- Tachykarde Arrhythmien

- Kinder im 1. Lebensjahr

Nebenwirkung:

- gastrointestinale (Nausea, Emesis, Diarrhoe, Magenschmerzen)

- neurologische (Krämpfe, Vertigo, Tremor, Cephalea, Unruhe, Schlafstörungen)

- kardiale (Palpitationen, Tachykardie, Extrasystolen, ventrikuläre Arrhythmien,

Hypertension)

- Serumelektrolytverschiebungen

- Hyperuricämie oder Hyperglycämien

Komplikationen

- Erhöhte Gefahr von Infektionen der Atemwege und Pneumonie

- Atemstillstand und/oder Rechtsherzversagen (Ursache: Erschöpfung durch

Status asthmaticus)

- Lungenemphysem und COPD (chronisch fortschreitendes, oder unbehandeltes

Asthma)

Erste Hilfe beim Asthma bronchiale

- Ruhe bewahren und dem Pat. vermitteln

- Hilfe zu sich holen, Arzt verständigen (Patient nicht alleine lassen)

- Patient in eine Oberkörperhochlage bringen

- Evtl. Patienten seine Bedarfsmedikation verabreichen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

- Bei Atemnot regelmäßige O2 – Gabe, wenn nicht kontraindiziert Maske kann

den Patienten beruhigen

- VZ, Vigilanz regelmäßige Kontrolle

- Krankenblatt an Krankenbett lassen (Information)

- Maßnahmen dokumentieren

- Medikamentengabe lt. AVO

- Flüssigkeit anbieten

- Handtuch zum Abwischen

Pflege beim Asthma bronchiale

- Hilfe beim Abhusten

o Kutschersitz

o Patient soll viel trinken, um das Sekret zu verflüssigen (keine Milch)

o Beobachtung des abgehusteten Sputum

- Atemunterstützende Lagerungen (VATI)

- Atemtherapeutische Maßnahmen

o Äpfel pflücken (fiktiv) Muskeln gelockert und Lunge dehnt sich

o Flutter Gerät wo gegen Widerstand ausgeatmet wird

- Atemübungen zuerst unter Anleitung, später selber möglich

- Sekretmobilisation

- ASE

- Brustwickel

o Zitronenwickel zum Schleimlösen

o Lavendelöl zum Beruhigen

Pflegediagnosen

00032 Atemvorgang, beeinträchtigt

00030 Gasaustausch, beeinträchtigt

00132 Schmerzen, akut

00147 Todesangst

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Asthma bronchiale

Marlene Weißensteiner Seite 7

00126 Wissensdefizit

Flüssigkeitsdefizit

Freihalten der Atemwege, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion

Aszites

Krankheitsbild

- Durch portale Hypertension kommt es zu Druckzunahme im Venengebiet des

Bauchraumes und flüssige Blutbestandteile werden in freie Bauchhöhle

ausgepresst

- weiterer Faktor für Entstehung des Aszites ist gesteigerte Produktion der

Leberlymphe, die in weiterer Folge Platz in freier Bauchhöhle sucht

Symptome

- Vergrößerter Bauchumfang

- Erhebliche Gewichtszunahme

- Starke Blähungen -Flatulenzen

- Vorgewölbter Bauch, Eventuell Nabelhernie

- Beeinträchtigung der Atmung

- Deutliche Venenzeichnung (Caput medusae).

Therapie

symptomatisch

- Medikamentöse Ausschwemmung mit Diuretika

- Therapeutische Aszitespunktion

Punktion

- Bei der Aszitespunktion punktiert der Arzt die Bauchhöhle, um die Flüssigkeit die

sich dort angesammelt hat, zu gewinnen:

- Diagnostisch zur Ursachenfindung bei unklarem Aszites,

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion

- therapeutisch als Entlastungspunktion bei ausgeprägtem Aszites (Atmung wird

behindert, Schmerzen) und zur Drainage bei einer Peritonitis oder einem

Abszess.

- Vorbereitung des Patienten:

o Gerinnungsstatus überprüfen, Aufklärung durch den Arzt

o Patienten bitten vor der Untersuchung Blase und Darm zu entleeren

o Ggf. Rasur, Bauchumfang messen und dokumentieren

o Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage mit leichter Linksdrehung

- Aufgabe des Pflegepersonals:

o VZ- Kontrolle (Cave: Schock durch zu rasche Druckentlastung)

o Um den Kreislauf nicht zu überlasten nicht mehr als 5 - 6 Liter

abpunktieren

o Überwachung von: Allgemeinzustand, Schmerzen, Kreislauf

o Durch die Punktion kommt es zu einem Eiweißverlust, was die

Entstehung eines neuen Aszites fördert. Werden große Mengen

abpunktiert müssen Humanalbumine und Flüssigkeit intravenös ersetzt

werden. Es gilt 50ml HA/ 1000ml Aszitesflüssigkeit

- Nachsorge:

o Einstichstelle und Verband auf Zeichen einer Nachblutung oder

nachlaufendem Aszites kontrollieren

o Direkt nach der Punktion Bauchumfang messen

o Eventuell Bauchbinde anlegen oder Sandsack auflegen um einem

raschen Nachlaufen des Ergusses vorzubeugen.

o Punktatmenge dokumentieren

o Vitalzeichen einschließlich Temperatur kontrollieren um Komplikationen

frühzeitig zu erkennen (Peritonitis, Schock)

Pflege

- Körperliche Schonung, Unterstützung bei der Körperpflege wenn notwendig

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Aszites und Punktion

Marlene Weißensteiner Seite 3

- Bei ausgeprägtem Aszites und eingeschränkter Mobilität entsprechende

Prophylaxen, vor allem Dekubitus- und Pneumonieprophylaxe

- Flüssigkeitsbilanzierung, evtl ZVD- Messung,Flüs.- und Na- reduktion, Tägliche

Gewichtskontrolle

Pflegeplanung

00132 Schmerzen, akut

00126 Wissensdefizit

00085 Mobilität, beeinträchtigt

00026 Flüssigkeitsüberschuss

N.C.

Fallbeispiel Niereninsuffizienz Frau Beate Winter, 38 jahre alt, verheiratet, 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, ist vorgestern in die nephrologische Abteilung unseres Krankenhauses eingewiesen worden. Sie hat bereits mehrere Krankenhausaufenthalte in unserer Klinik hinter sich gebracht. Vor 10 Jahren wurde Frau Winter das erste Mal wegen einer akuten Glomerulonephritis, ausgehend von einer Fokalinfektion, in unserem Hause behandelt. Bislang waren die harnpflichtigen Substanzen und das Kalium nur leicht erhöht. Der Hausarzt stellte bei den regelmäßigen Kontrollen ansteigende Nierenwerte fest. Die durchgeführte Infusionsurographie zeigte eine Nierenveränderung im Sinne einer Schrumpfniere beidseitig. Es wird eine chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert. Frau Winter fühlt sich müde, abgeschlagen und nicht mehr leistungsfähig. Auch hatte sie in der Vergangenheit häufig Nasenbluten. Sie klagt über Juckreiz. Frau Winter sieht blass aus, und das Gesicht, insbesondere die Augenlider, sind ödematös geschwollen. Der Blutdruck beträgt 185/105 mm Hg. Frau Winter ist 1,68 m groß und hat ein Körpergewicht von 80 kg. Sie trinkt 1 l /Tag. Sie ernährt sich unregelmäßig und bevorzugt fettreiche unausgewogene Kost und bewegt sich wenig. Die Frage einer Dialysebehandlung steht an. Allerdings soll Frau Winter in der Zwischenzeit zunächst medikamentös behandelt werden. Ihr Mann ist als Vertreter eines pharmazeutischen Unternehmens berufstätig und tagsüber aus dem haus. Die zwei schulpflichtigen Kinder werden abwechselnd von einer Nachbarin und der Mutter von Frau Winter an den Tagen betreut, wenn sie nachmittags arbeitet. Sie ist fünf Stunden am Tag tätig, in ihrem erlernten Beruf als Floristin in einem Angestelltenverhältnis. Frau Winter äußert Ängste hinsichtlich der Zukunft bezüglich der Abhängigkeit von der Dialyse und der Versorgung der Familie. Die ersten Verordnungen: Frau Winter soll einen suprapubischen Blasenkatheter bekommen, und der Stundenurin soll festgestellt werden. Das spezifische Gewicht des Urins soll regelmäßig gemessen, ebenso regelmäßig die Vitalzeichenkontrollen durchgeführt werden.

Examensvorbereitung 2007

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Ausarbeitung zum Fallbeispiel Niereninsuffizienz 1) SITUATIONSANALYSE persönliche Daten 38 Jahre alt, 1,68m groß, Körpergewicht: 80kg, berufstätig Gesundheitszustand, - verhalten Angestiegene Nierenwerte, beidseitige Schrumpfniere

Diagnose: chronische Niereninsuffizienz Müde, abgeschlagen, verminderte Leistungsfähigkeit. In Vergangenheit häufig Nasenbluten. Juckreiz, Blässe, Gesicht (insb. Augenlider) ödematös geschwollen. RR erhöht (185/105mm Hg) Trinkt wenig (1l/Tag), unausgewogene (unregelmäßige), fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel Familiensituation Verheiratet, 2 schulpflichtige Kinder (8 und 10 Jahre) Soziales Umfeld, Beruf, Freizeit Mann ist tagsüber aus dem Haus (Pharma-Vertreter), Betreuung der Kinder abwechselnd durch Nachbarin und Mutter wenn Frau Winter arbeitet. Arbeitet 5 Stunden/Tag als angestellte Floristin (ihr Ausbildungsberuf) Sorgt sich nun um Versorgung der Familie während ihrer Abwesenheit und wegen Dialyse Erfahrungen mit dem Gesundheitssystem In Vergangenheit mehrere stat. Aufenthalte in dieser Klinik In Anamnese Glomerulonephritis ausgehend von Fokalinfektion Mann als Pharma-Vertreter tätig Institution / Rahmenbedingungen Seit vorgestern stationär Soll SPK bekommen, Stundenurin feststellen, spezifisches Gewicht des Urins regelmäßig messen, regelmäßige Vitalzeichenkontrollen 2. Problemerfassung 2.1 Formulieren Sie aufgrund der Situationsanalyse fünf Pflegeprobleme 1. Patientin ist übergewichtig aufgrund von unausgewogener, fettreicher Ernährung und Bewegungsmangel 2. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr, da Patientin nur 1 Liter pro Tag trinkt 3. Patientin sorgt sich um Zukunft aufgrund von Dialyseabhängigkeit und Versorgung der Familie während ihrer Abwesenheit 4. Patientin leidet unter Juckreiz aufgrund ihrer Nierenerkrankung 5. Patientin hat hohen Blutdruck

Examensvorbereitung 2007

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2.2. Fragen zum Hintergrundwissen 2.2.1 zu Pflege und Gesundheitswissenschaften: (Auswahl aus den Fragen wird noch vorgenommen) 2.2.1.1. Erläutern Sie den Beobachtungsprozess oder nennen Sie fünf Ziele der Beobachtung bei pflegebedürftigen Menschen Beobachtungsprozess: Stundenurin: Der entstandene Urin wird stündlich in der Stundenurinmesskammer des Blasenkatheters abgelesen und die Menge wird in die Kurve dokumentiert. Die Stundenurinmesskammer wird in den Katheterbeuten ausgeleert. SPK: Beobachtung der Einstichstelle auf Entzündungszeichen und Reizung beim Verbandswechsel. Liegt SPK richtig so daß Urin abgeleitet wird? Ist Urin blutig? Zunächst täglich steriler Verbandswechsel, später alle 2-3 Tage. Regelmäßige Vitalzeichenkontrollen. RR, Puls und Temperatur messen, dies in der Kurve dokumentieren Ein- und Ausfuhrkontrolle. Wie viel Flüssigkeit nimmt Frau Winter zu sich (Getränke, ggf. Infusionslösungen) und wie viel scheidet sie aus? Auf Überwachungsbogen eintragen. Zur Beurteilung weiterer Ödementwicklung und der Nierenfunktion Haut auf Rötungen und Verletzungen beobachen (Frau W. könnte sich durch Juckreiz wundkratzen) Beobachtung der psychischen Verfassung, da sie sich viele Gedanken um die Versorgung ihrer Familie macht und sich um die Dialyseabhängigkeit sorgt. Wie fühlt sie sich, ist sie gut über das Leben mit Dialyse aufgeklärt? Gespräche mit Patientin führen. Fünf Ziele Bei Beobachtung pflegebedürftiger Menschen Bei dieser Frage weiß ich nicht so recht, was für eine Antwort erwartet wird, da dies doch sehr allgemein ist. Bitte um Hilfe! 2.2.1.2. Nennen und begründen Sie vier Parameter der Überwachung bei Frau Winter

- Ein- und Ausfuhrkontrolle/Stundenurin: Ödementwicklung, Überwachung der Nierenfunktion

- RR und Pulskontrolle: Entwicklung ihres Kreislaufzustandes beobachten und gegebenfalls Maßnahmen ergreifen könnenen

- Temperatur: Infekte rechtzeitig erkennen und behandeln - Hautbeobachtung. Verletzungen/Rötungen durch Juckreiz und kratzen? Wohlbefinden

der Patientin anstreben und Infektionsgefahr bei Kratzverletzungen vermeiden 2.2.1.3. Nennen Sie sechs Hygieneregeln beim Verbandswechsel (Suprapubischer Blasenkatheter) - Händedesinfektion vor Verbandswechsel, Flächendesinfektion

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- sterile Handschuhe verwenden - sterile Tupfer getränkt mit z.B. Octenisept zur Reinigung der Einstichstelle verwenden - Von innen nach außen wischen (um keine Keime in die Wunde zu befördern) - Jeden Tupfer nur einmal ansetzen, dann verwerfen - mit sterilen Kompressen abdecken 2.2.1.4. Beurteilen Sie den Ernährungszustand von Frau Winter anhand beiliegender BMI Skala (habe hierzu die Skala aus dem Pflege heute S. 257 verwendet) Frau W. hat Adipositas Grad 1 (BMI 28) Sie sollte ein Gewicht von höchstens 70-72 kg anstreben um unter dem BMI Wert von 25 zu liegen oder Nennen und erläutern sie ein Assessmentinstrument zur Beurteilung des Ernährungszustandes von Frau Winter Die BMI Skala. Body Mass Index. Kilogramm pro m2 Körperfläche Hilft, den individuellen Ernährungszustand eines Menschen entsprechend seines Alters, seiner Körpergröße, seines Gewichtes und seines Geschlechtes zu beurteilen. Untergewicht besteht bei einem BMI unter 20kg/m2, das Normalgewicht liegt zwischen 24,9 und 20, Adipositas Grad I besteht bei einem BMI von 25-29,9 und alles was darüber ist, weist auf eine behandlungsbedürftige Adipositas hin 2.2.2 zu Naturwissenschaften 2.2.2.1 Beschreiben Sie in Stichworten den Aufbau und die Lage der Niere Lage: links und rechts neben der Wirbelsäule, dicht unter dem Zwerchfell in Retroperitonealraum Aufbau: Nierenkapsel umschließt die Nierenrinde welche sich außen an der Niere befindet. Nierenrinde besteht hauptsächlich aus Nierenkörperchen und gewinnenden Tubulusabschnitten. Im Inneren der Niere: Nierenbecken, nach außen hin Nierenmark. Es besteht vor allem aus strahlenförmig verlaufenden Gefäßen und Tubulusabschnitten. Ausläufer der Nierenrinde: Nierensäulen. Spitzen zeigen zum Nierenhilius. Reichen zum Nierenbecken hinunter und teilen die Markschicht in 8-16 Markpyramiden. Die Spitzen der Markpyramiden werden Nierenpapillen genannt. Münden in den Nierenkelch. Ureter führt Urin vom Nierenbecken Richtung Harnblase. Versorgung über Nierenarterie. Nach Eintrit am Nierenhilius Verzeweigung in Zwischenlappenarterien. Steigen in Säulen zwischen den markpyramiden in Richtung Nierenrinde auf. Bei Pyramidenbasis auffächerung in Zwischenläppchenarterien. Aus diesen verzweigungen entstehen Arteriolen die Nierenkörperchen versorgen. Zu jedem Nierenkörperchen zieht eine Arteriole, vas afferens die sich zum Glomerulus aufzweigt. Abfluss über Bowmannsche Kapsel vas efferens Tubulussystem 2.2.2.2 Beschreiben Sie die Entstehung von “Primärharn” und “Sekundärharn” Entsteht in der Bowmannschen Kapsel durch Diffusion. Wasser und kleinste gelöste Teilchen werden aus dem Blut durch Diffusion herausgepresst (Stärke des Druckes hängt vom Blutdruck ab) Filtratvolumen/Tag 200 Liter Die Menge der Primärharnentstehung hängt ab von: glomerulärem Filtrationsdruck, kolloidosmotischem druck (Eiweiße ziehen Wasser an, halten Wasser im Blut entgegen

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glomerulärem Druck) und hydrostatischem Druck (Widerstand der von der Kapsel ausgeht (Gewebedruck) Sekundärharnbildung: Im Tubulussystem werden 99% der Flüssigkeit zurückreorbiert. 2/3 der abgefilterten Salzmenge und 100% der Nährstoffe werden im proximalen durch aktiven Na+-Transport zurück resorbiert. Natrium geht in den Extrazellularraum. Durch Osmose wird Wasser mit Nährstoffen in den Extrazellulärraum gezogen. Von dort aus findet passiver Transport durch Osmose in die Kapillare statt. Der nicht resorbierte Flüsigkeitsrest wird in das Nierenbecken geleitet und fließt von dor taus in die Harnblase ab. 2.2.2.3 Definieren Sie die Begriffe akute Glomerulonephritis und chronische Niereninsuffizienz Akute Glomerulonephritis: Akute, abakterielle, immer beide Nieren betreffende Nierenentzündung. a) Nach fehlgeleiteter Immunreaktion 1-4 Wochen nach einer Infektion (postinfektiöse akute GN gute Prognose) b)Folge von Autoimmunkrankheiten mit rascher Verschlechterung der Nierenfunktion. Kann schnell in ein dialysepflichtiges Nierenversagen münden (rasch progrediente GN, perakute GN) chronische Niereninsuffizienz Langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung auf dem Boden von zahlreichen Grunderkrankungen, die zum völligen Funktionsverlust beider Nieren mit terminaler Niereninsuffizienz und Dialysepflicht fortschreitet. Komplikation: Urämie (Harnvergiftung) durch Anreicherung harnpflichtiger Substanzen bedingter Symptomkomplex 2.2.2.4 Welche Ursachen und Risikofaktoren (3 Angaben) können bei Frau Winter für die Niereninsuffizienz verantwortlich gemacht werden? 1.Hypertonie 2.akute Glomerulonephritis in der Anamnese 3. Übergewicht, fettreiche Ernährung und Bewegungsmangel 4.Dauerhafte mangelnde Flüssigkeitszufuhr 2.2.2.5 Nennen Sie sechs Symptome bei Menschen mit chronischer Niereninsuffizienz

1. Herz und Kreislauf: Hypertonie, Überwässerung, Herzrhythmusstörungen 2. Lunge: Lungenödem, Pneumoniegefahr bei allg. Abwehrschwäche 3. Magen-Darm: Mundgeruch, Geschmacksstörungen, Übelkeit/Erbrechen, Durchfälle 4. ZNS: Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung, Verwirrtheit 5. Haut: Juckreiz, bräunlich-gelbes Hautkolorid 6. Blut: Renale Anämie aufgrund verminderter Produktion des Hormones Erythropoetin

in der Niere, Blutungsneigung 2.2.2.6 Welche Komplikationen können bei Frau Winter auftreten? - Gefahr eines Herzstillstandes aufgrund Hyperkaliämie - Bewusstlosigkeit bin hin zum urämischen Koma

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- Pneumonie wegen Abwehrschwäche - Harnwegsinfekte die sich bis hin zur Sepsis steigern können 2.2.2.7 Nennen Sie die Hauptwirkung und 3 mögliche Nebenwirkungen von Diuretika Hauptwirkung:wirken durch direkten Angriff auf die Niere harntreibend. Verstärken die Wasser- und Mineralausscheidung. Nebenwirkungen:

1. Hypokaliämie 2. Blutzucker- und Harnsäureanstieg 3. (reversibler) Hörverlust bei Schleifendiuretika

2.2.3 zu Sozialwissenschaften: 2.2.3.1. Erläutern Sie die allgemeine Entstehung von Angst Neues und Unbekanntes stellt einerseits einen Reiz, aber auch eine Bedrohung der Sicherheit dar. Ist ein Mensch einer Herausforderung nicht oder noch nicht gewachsen, kann Angst entstehen (Reicht das aus? Oder soll die Antwort noch länger sein?) 2.2.3.2 Nennen Sie mögliche Ursachen für die Stressentstehung bei Frau Winter Sie steht einer neuen Erkrankung gegenüber, weiß nicht, wie sie mit einer eventuellen neuen Routine zurechtkommen wird (wenn sie Dialyse bekommt) Befürchtet, eine Verschlimmerung der Erkrankung und die Auswirkungen auf ihre Familie. Bestimmt denkt sie darüber nach, was geschehen würde, falls Komplikationen auftreten und sie sterben sollte. Wer ware dann für die Kinder da? Was würde mit ihrem Mann geschehen? Nun befindet sie sich erstmal im Krankenhaus und ist somit abwesend. Und auch dies stellt einen Stressfaktor dar. Sorgt sich um die Versorgung der Familie und des Heimes. Wird sie lange abwesend sein? Durch den Krankenhausaufenthalt wird sie für längere Zeit in einer ungewohnten Umgebung Zeit verbringen. Heimweh, Potential für Hospitalisierung, Aggressionen, Ängste. Hat ihr Krankenhausaufenthalt Auswirkungen auf ihren Job? 2.2.3.3 Nennen und begründen Sie Strategien, um den Stress zu bewältigen Informieren über den Krankheitsverlauf und die tatsächlichen Auswirkungen von Dialyse auf das Leben. Durch diese Informationen kann sie ganz klar definieren, was sie erwartet. Ungewissheit verursacht größeres Angstpotential als direkte Tatsachen, mit denen man eher lernen kann umzugehen. Familiäre und Freundschaftliche Ressourcen nutzen um die Versorgung der Kinder sicherzustellen. Kinder bei Oma oder Nachbarin unterbringen. Patientin wird sich weniger sorgen, da ihre Kinder bei Menschen untergebracht sind, die ihnen nahe stehen und gut für sie sorgen werden, solange Frau Winter im Krankenhaus ist. Sich von Kindern besuchen lassen Sich im Krankenhaus ablenken (z.B. Bücher, Laptop mit DVD player, Spiele, Strickzeug mitbringen lassen). Dadurch vergeht die Zeit schneller und wirkt als gute Ablenkung. Umgebung so angenehm wie möglich gestalten (private Bilder auf den Nachttisch stellen, Kopfkissenbezug von zu Hause mitbringen lassen, usw) Dies kann Heimwehlindernd wirken.

Examensvorbereitung 2007

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Krankenhausatmosphäre wirkt weniger bedrohlich, da bekannte und gewohnte Dinge sich in ihrer Umgebung befinden. 3. Gesundheitsfürsorge, Prävention Formulieren und begründen Sie die Inhalte eines Beratungsgespräches zur Sekundärprävention mit Frau Winter und ihrem Ehemann bezüglich: Ernährung (5 Angaben) Körperpflege/Kleidung (2 Angaben) Stress (2 Angaben) Ausscheidung (3 Angaben) Ernährung: 1. 2. 3. 4. 5. Körperpflege/Kleidung 1. 2. Stress: 1. 2. Ausscheidung 1. 2. 3.

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paVK bei Rauchen mit Spätkomplikation Beinamputation

Name: Hr. M.

Geburtsdatum: 15. April 1940 in Innsbruck

Größe: 172 cm

Gewicht: 80 Kg

BMI: 27, 0

Herr M. ist ein beinamputierter Patient.

Herr M. ist seit 15 Jahren frühpensioniert. Er absolvierte eine Ausbildung als Tischler,

arbeitete aber jahrelang als Versicherungsvertreter. Seit seinem 16 Lebensjahren raucht er

durchschnittlich 30 Zigaretten am Tag. Als junger Mann war Herr. M. sehr sportlich, heute

geht er gern mal zu einem Fußballspiel ins Stadion. Weitere Hobbies von ihm sind

Eisenbahnen und lesen. Seine Frau und er reisen gerne, bevorzugt ins europäische

Ausland.

Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in einer behinderten gerechten Wohnung. Das

Ehepaar hat 2 erwachsene Kinder. Frau M. unterstützt ihren Mann bei allen Maßnahmen der

Selbstpflege.

Vor 10 Jahren wurde bei ihm eine periphere Verschlusskrankheit diagnostiziert. Der linke

Unterschenkel wurde ihm vor 5 Jahren amputiert.

Herr M. kommt zu Ihnen auf Station im Rollstuhl sitzend. Er klagt über Schmerzen im rechten

Bein, die besonders bei Belastung, z.B. beim Transfer ins Bett fast unerträglich sind. Die

Schmerzen sind eher zu tolerieren, wenn Hr. M. in Ruhe das Bein hinunterhängen lässt.

q

Medizinische Hautdiagnosen: Z. n. Unterschenkel Amputation links

V.a. paVK rechts

Vitalzeichen:

Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 1

Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele 2

A u s b i l d u n g s z e n t r u m W e s t f ü r G e s u n d h e i t s b e r u f e A - 6 0 2 0 I n n s b r u c k • I n n r a i n 9 8 • w w w . a z w . a c . a t

RR 175/ 80 mmHg

P 92 Schläge/ Minute

T 36,9 °

Atemfrequenz 19/ Minute

Aufgabenstellung: 1. Schätzen Sie die Anpassungsfähigkeit (Adaption) von Herrn M. ein?

2. Würden Sie Herrn M. ressourcen- oder defizitorientiert versorgen? Begründen Sie

Ihre Entscheidung.

3. Welche Pflegeformen werden bei Herrn M. angewendet? Beschreiben Sie diese

A u s b i l d u n g s z e n t r u m W e s t f ü r G e s u n d h e i t s b e r u f e A - 6 0 2 0 I n n s b r u c k • I n n r a i n 9 8 • w w w . a z w . a c . a t

Datum Pflegediagnosen (Fähigkeiten und Probleme)

Pflegeziel Evaluations-datum

Pflegemaßnahme Stop Datum

HZ

Erstellt von Dipl. Pflegepäd. (FH) Colombine Eisele

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paVK bei Rauchen mit Spätkomplikation Beinamputation

Name: Hr. M.

Geburtsdatum: 15. April 1940 in Innsbruck

Größe: 172 cm

Gewicht: 80 Kg

BMI: 27, 0

Herr M. ist ein beinamputierter Patient.

Herr M. ist seit 15 Jahren frühpensioniert. Er absolvierte eine Ausbildung als Tischler,

arbeitete aber jahrelang als Versicherungsvertreter. Seit seinem 16 Lebensjahren raucht er

durchschnittlich 30 Zigaretten am Tag. Als junger Mann war Herr. M. sehr sportlich, heute

geht er gern mal zu einem Fußballspiel ins Stadion. Weitere Hobbies von ihm sind

Eisenbahnen und lesen. Seine Frau und er reisen gerne, bevorzugt ins europäische

Ausland.

Gemeinsam mit seiner Frau wohnt er in einer behinderten gerechten Wohnung. Das

Ehepaar hat 2 erwachsene Kinder. Frau M. unterstützt ihren Mann bei allen Maßnahmen der

Selbstpflege.

Vor 10 Jahren wurde bei ihm eine periphere Verschlusskrankheit diagnostiziert. Der linke

Unterschenkel wurde ihm vor 5 Jahren amputiert.

Herr M. kommt zu Ihnen auf Station im Rollstuhl sitzend. Er klagt über Schmerzen im rechten

Bein, die besonders bei Belastung, z.B. beim Transfer ins Bett fast unerträglich sind. Die

Schmerzen sind eher zu tolerieren, wenn Hr. M. in Ruhe das Bein hinunterhängen lässt.

q

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RR 175/ 80 mmHg

P 92 Schläge/ Minute

T 36,9 °

Atemfrequenz 19/ Minute

Aufgabenstellung: 1. Schätzen Sie die Anpassungsfähigkeit (Adaption) von Herrn M. ein?

2. Würden Sie Herrn M. ressourcen- oder defizitorientiert versorgen? Begründen Sie

Ihre Entscheidung.

3. Welche Pflegeformen werden bei Herrn M. angewendet? Beschreiben Sie diese

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Datum Pflegediagnosen (Fähigkeiten und Probleme)

Pflegeziel Evaluations-datum

Pflegemaßnahme Stop Datum

HZ

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Krankheitsbild Morbus Crohn

- Befall des gesamten Indestinaltrakts möglich

- Ausdehnung im Colon von proximal nach distal

- Abschnittsweiser (segmentaler) Befall vom terminalem Ileum und Colon, selten

Befall des gesamten GIT

Symptome

- 3-6 Durchfälle pro Tag, selten blutig, Darmkrämpfe, Schleimabgang,

Appendizitisähnliche Symptome (Loslassschmerz – li; Druckschmerz – re)

- gesamter Magen-Darm-Trakt kann befallen sein

- Segmentale Entzündung

- Fisteln typisch

- Geschwüre möglich

- Kolikartige Schmerzen

- eher unblutiger Stuhl

- Durchfall, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtsverlust, Fisteln

Komplikationen

- Stenosen bleistifartiger Stuhlgang nur bei Tumor, nicht bei Crohn

- Fistelbildung

- Abszesse

- Malabsorption mit Gewichtsverlust schlechte Resorption vom Darm, fauliger

Stuhl od. Fettstuhl möglich

Marlene Weißensteiner Seite 12

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

- selten Perforation und Entartung

Krankheitsbild Colitis Ulcerosa

- Ausdehnung im Colon von distal nach proximal

- Beginn im Rektum, kontinuierliche Ausbreitung im Kolon nach proximal, äußerst

selten bis ins terminale Ileum

Symptome

- bis zu 30 blutig-schleimige Durchfälle pro Tag, Darmkrämpfe, Leibschmerzen,

Fieber soziale Isolation, Scham, Schmerzen, Verzweiflung für den Pat.

- meist chron. rezidivierender Verlauf mit zwischenzeitlicher Abheilung

- kontinuierliche Ausbreitung der Entzündung

- Fisteln untypisch

- Geschwüre häufig

- Schmerzen beim Stuhlgang

- oft blutig schleimiger Durchfall

- Durchfall, Beimengungen, Schmerzen, kein Gewichtsverlust

Komplikationen

- Ulceration mit Blutungen

- Abszesse

- toxisches Megakolon mit septischen KH-Bild durch Gärungsprozess

- Gewichtsverlust

- erhöhtes Ca Risiko

Marlene Weißensteiner Seite 12

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Die häufigsten Durchfälle bewirken eine dauerhafte Schwächung des Körpers und

können einen Mangel an Mineralstoffen und Vitaminen auslösen da die

Darmschleimhaut durch die Entzündung nicht voll funktionstüchtig ist.

Als Patient leidet man aber nicht ständig unter der chronischen Darmentzündung

- die Symptome treten eher schubartig auf

- es gibt Zeiten in denen die KH nicht aktiv ist

- diese wechseln sich ab mit Phasen hoher Krankheitsaktivität

Diagnostik, Befunde, Laborparameter

- Anamnese und körperliche Untersuchung Stuhlfrequenz, Blutablagerungen,

Fisteln, Abszesse

- Blut BB (Anämie unter 12 bei Frauen und 14 beim Mann),

Entzündungsparameter (CRP, Leukos, LDH, Blutsenkung – 4 nach 1 h, 12 nach

2h)

- Stuhlkultur Ausschluss infektiöser Ursachen z.B: Yersinien, Salmonellen

- Rekto/Coloskopie mit Biobsie

- evtl. Irigoskopie Kolonkontrasteinkauf – heute nur mehr bei V.a. Fisteln)

- Kapselendoskopie

- bei Mb. Crohn Suche nach weiteren Herden durch Ösophagogastro-

duodenoskopie und Doppelkontrast-Röntgenuntersuchung nach Sellink

Therapie

- bei beiden KH-Beildern abhängig vom KH-Verlauf

- bei leichtem Verlauf können Med. – sind die meist genützten Saliucylate

o Sulfasalazin Pleon®, Sulfasalazin Hexal®

o Mesalazin Handelsname Pentasa®, Salofalk®

- Fisteln im Bereich des Afters AB wie Metronidazol oder Ciprofloxacin

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

- Glukokortikoide („Kortison“-Präperate) mit Wirkstoff Prednisolon werden bei

Versagen der Mesalazin-Therapie und bei schweren KH-Schüben eingesetzt

- bei lang andauernder Aktivität der Erkrankung können Betroffenen depressiv

werden oder andere Störungen des Gemütszustandes bekommen

- in solchen Fällen wird der Arzt den Pat. psychosoziale und psychotherapeutische

Unterstützung anbieten

- oft hilft auch die Teilnahme an einem Schulungsprogramm zur

Krankeitsbewältigung oder die Begegnung mit Gleichbetroffenen in deiner

Selbsthilfegruppe

Pleon®, Sulfasalazin Hexal®

Wirkstoff:

- Sulfasalazin

Wirkung:

- Basis-Antirheumatikum

- Basismedikamente werden Leben lang angewendet um Entzündung in Schach zu

halten

- Wirkungsmechanismus von Sulfasalazin nicht genau bekannt, vermutet dass

Immunreaktion unterdrückt wird

Anwendung:

- rheumatoide Arthritis

- Durchfallerkrankungen

Kontraindikation:

- Darmverschluss

- Vorsicht bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen

- Bestimmte Stoffwechselstörung (Porphyrie)

- Blutbildungsstörungen

- Bestimmte Hauterkrankungen (Erythema exudativum multiforte)

- Vorsicht bei Asthma bronchiale

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Nebenwirkung:

- Kopfschmerzen

- Abgeschlagenheit, Mattigkeit, Müdigkeit

- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen

- Appetitlosigkeit

- Hautausschläge, Juckreiz

- Verringerung der Spermienzahl

- Konzentrationsstörungen (Gelegentlich)

- Depressionen (Gelegentlich)

- Schwindel (Gelegentlich)

- Überempfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht (Photosensibilität) (Gelegentlich)

- Schlaflosigkeit (Gelegentlich)

- Blutbildveränderungen (Gelegentlich)

- Fieber (Gelegentlich)

- Blutarmut (Anämie) (Gelegentlich)

Wechselwirkung:

- Aufnahme von Folsäure kann bei gleichzeitiger Einnahme mit Sulfasalazin

vermindert

- Eisen und Sulfasalazin behindern sich gegenseitig in ihrer Aufnahme.

- Die Gallensäurebinder Colestyramin und Colestipol binden auch Sulfasalazin und

vermindern dadurch seine Wirksamkeit

Pentasa®, Salofalk®

Wirkstoff:

- Mesalazin

Anwendung:

- Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)

- Verhinderung eines erneuten Aufflammens der Colitis ulcerosa

Kontraindikation:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

- Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe des Mittels, Salicylsäure und deren

chemischer Abkömmlinge

- Schwere Störungen der Nieren- und Leberfunktion

- Geschwüre des Magen und Zwölffingerdarms (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni)

- Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese)

- Kinder

Nebenwirkung:

- Bauchschmerzen

- Durchfall

- Blähungen

- Übelkeit

- Erbrechen

- Überempfindlichkeitsreaktionen z.b. Fieber

- entzündliche Hautveränderungen (Exantheme)

- Muskel- und Gelenksschmerzen

- Blutbildveränderungen

Wechselwirkung:

- Antikoagulanzien

- Glukokortikoide

- Sulfonylharnstoffe

- Methotrexat

- Probenecid, Sulfinpyrazon

- Spironolacton, Furosemid

- Rifampicin

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Darminfektionen

Infektiöse Diarrhoe (infektiöse Gastoenteritis)

- vom oberen Magen-Darm-Trackt bis über ganzen Darm

- ansteckende Durchfallerkrankung, verursacht durch eine Vielzahl

bakterieller und viraler Erreger sowie durch Pilze, Protozen und Parasiten

- jahreszeitlicher Gipfel in den Sommermonaten

- häufig bei Reisen in warme Länder als so genannte Reisediarrhoe

auftretend

- der Verdacht und die Erkrankung einer mikrobiell bedingten

Lebensmittelvergiftung sind meldepflichtig

Salmonellenerkrankung

- Salmonellen sind gramnegative Stäbchen(Enterobakterien)

- sind der Erreger für lokale und generalisierte Diarrhoe

- haben ein Rückzugsgebiet (Duktus choldeducus) und greifen dann bei

geschwächtem Immunsystem wieder an

Enteritis-Salmonellen

- Samonellentoxine rufen im Dünndarm eine Entzündung mit zahlreichen,

wässrigen bis dünnflüssigen Durchfällen hervor

- Inkubationszeit: wenige Stunden bis einen Tag

- Übertragung: oral durch kontaminierte Nahrung

Typhus-Paratyphus-Salmonellen

- Pat. sind isolationspflichtig

- selten, aber schwere Allgemeinerkrankungen mit hohem Fieber und

Durchfällen

- in Ländern mit niedrigem Hygienestandart ein ernstes Problem

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

- sind bei Verdacht, Erkrankung und Tod meldepflichtig

- Stuhl und Erbrochenes müssen desinfiziert werden

- Übertragung: Fäkal-orale Schmierinfektion, mangelhafte Hygiene,

verseuchte Nahrung, kontaminiertes Trinkwasser

Symptome

- Inkubationszeit ca 2 Wochen

- danach Kopf und Gleiderschmerzen, allgemeines Krankeitsgefühl

- rötliche Flecken auf Bauch, Brust und Rücken

- Fieber steigt langsam an bis um 40°C

- Benommenheit bis hin zur Verwirrheit (Typhos = Nebel), vernebelt

- erbsenbreiartige, oft blutige Durchfälle

- lt. WHO erkranken jährlich etwa 16 Mio Menschen an Typhus, 600.000

sterben daran

- am häufigsten sind Kinder zw. 5 und 12 Jahren davon betroffen

Behandlungsstrategie

- AB, bei sehr schweren Verläufen Glukokortikoide

- Flüssigkeits- und Elektrolytersatz

- anfangs Nahrungskarenz

- nach erfolgter Behandlung müssen drei Stuhlproben negativ sein

- Material und Abfälle die mit dem Erreger kontaminiert sind, gelten als

gefährlicher Abfall und müssen im roten Sack entsorgt werden

Cholera (Gallenbrechdurchfall)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

- schwer infektiöser Brechdurchfall hervorgerufen durch das

Stäbchenbakterium Vibrio cholerae

- ist in Mitteleuropa nicht heimisch, wird immer wieder durch Touristen aus

Afrika, Asien aber auch Südeuropa eingeschleppt

- die Cholera ist Quarantäne und schon bei Verdacht meldepflichtig

- Übertragung:

o Hauptwirt für vibrio cholerae ist der Mensch

o fäkale-orale Übertragung

o bei schlechten hygienischen Verhältnissen

o durch nicht aufbereitetes Trinkwasser, verseuchte Lebensmittel

Symptome

- nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen erkrankt der Betroffen plötzlich

- heftige Brechdurchfälle, zunächst breiig

- später wässrig (Reiswasserstühle) bis zu 30 bis 40 mal tgl.

- Erbrechen

- Flüssigkeitsverlust bis zu 20l tgl.

Behandlungsstrategie

- oraler und/oder parenteraler Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten

- Tetrazykline AB

- Material und Abfälle die mit dem Erreger kontaminiert sind gehören in den

roten Sack

- Ausscheidungen müssen desinfiziert werden (Sprühdesinfektion)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Gastroenteritiden durch andere Bakterien

- Campylobater-Bakterien: Hauptinfektionsquelle sind Geflügel, Rohmilch,

Rohmilchprodukte

- Mehrere Stämme von Escherichia coli: können Durchfallerkrankungen

hervorrufen (reisen in warme Länder mit mangelhafter Hygiene)

- Bestimmte Staphylokokken: verursachen durch ihre Toxine eine

Lebensmittelvergiftung. Besonders in verdorbener Milch, Eiern und

Fleischprodukten

- Behandlung mit AB und Therapie der Diarrhoe

Leitsymptome (aller infektiösen Durchfallerkrankungen)

- Übelkeit, Erbrechen

- Schwäche

- Bauchschmerzen

- Tenesemen (Krämpfe)

- Durchfälle

- Fieber

- Gewichtsverlust

- evtl. Dehydrationszeichen

Warnzeichen

- hohes Fieber, Schüttelfrost

- blutige-schleimige Durchfälle evtl. mit Eiter

- starker Druckschmerz im Bereich des Abdomens

- Gewichtsabnahme

- Elektrolytentgleisung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

Diagnostik

- Erregernachweis im Stuhl, Erbrochenem oder Nahrungsmittelresten

- dabei sind die Proben sofort (noch warm) zum Labor zu bringen, da einige

Erreger (z.B: Shigellen) auf Umwelteinflüsse sehr empfindlich reagieren

(Austrocknen, Kälte)

- Blutuntersuchungen zur Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushaltes

Pflege bei infektiöser Diarrhoe

- die Pat. werden bei noch unbekanntem Erreger in einem EZ betreut

- bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material wie Stuhl sind

Schutzkittel und Handschuhe zu tragen

- Pat. über die Hygienemaßnahme informieren

- vor und nach Pat. Kontakt Hände desinfizeiren

- nicht an die Betten lehnen oder hinsetzten

- alle patientennahen Flächen werden regelm. desinfiziert, nach der

Entlassung des Pat. auch Matzrate, Kissen und Decken

- Gebrauchsgegenstände im Zimmer des Pat. lassen (Wäschesack, RR, ..)

- Besucher über die Maßnahmen informieren!

- Patienteninformation

o Pat. über Hygienemaßnahmen, schutzmaßnahmen bezüglich der

Pflegemaßnahmen informieren

- Besucherinformation

o Übermantel tragen

o nicht aufs Bett setzen

o Händedesinfektion beim Verlassen des Zimmers

o Besucherverbot für Kleinkinder, Schwangere (Absprache mit

Arzt)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Darmerkrankungen

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- Durch die massiven Durchfälle sind die Pat. geschwächt. Kranke mit

Kreislaufstörungen dürfen nur in Begleitung aufstehen.

Je nach Zustand sind entsprechende Prophylaxen durchzuführen

- Decubitus durch stark ausgetrocknete Haut durch Flüssigketisverlust

- Soor- und Parotitis besonders bei Typhyskrankheiten

- Thrombose

Da der Stuhldrang oft sehr plötzlich einsetzt, sollten sich WC-Stuhl oder Leibschüssel

in unmittelbarer Nähe des Pat. Befinden.

Pflegediagnose

00028 Flüssigkeitsdefizit, hohes Risiko Durchfall

00013 Durchfall

00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt

00053 soziale Isolation

00054 Einsamkeit, hohes Risiko

00153 Selbstwertgefühl, situationsbedingt gering, hohes Risiko

00132 Schmerzen, akut

00126 Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: chronische Pankreatitis

Chronische Pankreatitis

Krankheitsbild

- Bindegewebige Umwandlung und Zerstörung des Pankreasgewebes

Ursachen

- Chronischer Alkoholabusus

- Unbehandelte Gallensteine und Stenosen

Symptome

- Schmerzen im Oberbauch

- Gewichtsverlust

- Völlegefühl, Blähungen

- Übelkeit, Erbrechen

- Diarrhö, Fettstühle

- Unverträglichkeit von Fetten und süßen Speisen

Diagnostik

- Anamnese

- Bildgebende Verfahren

- Labor

o Lipase im Serum

o Aminase im Serum und Urin

Therapie

- Keine kurative Therapie in Akutphase wie akute Pankreatitis

Diätinformationen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: chronische Pankreatitis

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- Kostaufbau erfolgt Alkoholabstinenz

- Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, sodass Völlegefühl vermieden wird

- Vermeiden von blähenden Nahrungsmitteln

- Erlaubt was schmeckt und bekömmlich ist

- Mobilisation

Komplikationen

- Pankreas und Gallengangstenosen mit Ikterus

- Abszess- und Zystenbildung

- Sekundärer DM

Pflege bei chronischer Pankreatitis

- Kostaufbau erfolgt Alkoholabstinenz

- Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, sodass Völlegefühl vermieden wird

- Vermeiden von blähenden Nahrungsmitteln

- Erlaubt was schmeckt und bekömmlich ist

- Mobilisation

Pflegediagnosen

00163 Ernährung, Bereitschaft zur Verbesserung

00133 Schmerzen, chronisch

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD

COPD – chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Krankheitsbild

- COPD = chronic obstructive pulmonary disease fasst Krankheiten zusammen, die

zu einer Einengung der Atemwege führen und nicht dem Asthma zugerechnet

werden

- chronische Bronchitis

- Lungenemphysem

Ursachen

- Hauptgrund: Zigarettenrauch

- Weitere Auslöser:

- chronische Entzündungen

- inhalative Belastung durch Stäube und Reizgifte

Risikofaktoren:

- Luftverschmutzungen bei Inversionslagen

- Hohe Ozonkonzentrationen im Sommer

- Autoabgase bei starkem Verkehr

- Rezidivierende Atemwegsinfekte

- Allergien

- Genetische Komponente (z.B. alpha1-Antitrypsinmangel beim

Lungenemphysem)

Symptome

- Husten, zunehmende Atemnot

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD

- v.a. bei chron. Bronchitis Auswurf in allen Variationen (besonders morgens),

jedoch nicht beim Emphysem

- Bronchospasmen sind unterschiedlich ausgeprägt und sind exspiratorische

Atemgeräusche (Giemen, Pfeifen, Brummen)

Diagnostik

- Klinik

- Lungenfunktionsprüfung

- Blutanalyse

- Röntgen der Thoraxorgane, ggf. CT

- Sputum und Keimanalyse

Komplikationen

- Zunehmende Ateminsuffizienz

- Rechtsherzbelastung und –insuffizienz (cor pulmonale)

- Entwicklung einer pulmonalen Kachexie

- Akute virale und/oder bakterielle Infekte Pneumonie

- Pneumothorax

Therapie

- O2-Gabe bei Luftnot, ggf. als Langzeittherapie

- Antibiotikagabe bei bakteriellen Infekten

- Schleimlösende Medikamente (Mukolytika) lt. AVO

- Krankengymnastische Übungen zur Verbesserung der Atem- und Husttechnik

- Körperliche Bewegung, Gymnastik

- Angepasste Ernährung

Prävention

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD

- Tabakrauch vermeiden

- Inhalative Belastungen erkennen und vermeiden

- Frühzeitig konsequent behandeln, ggf. Lebensstil ändern (Schulung!)

- Vorbeugend gegen Influenza und Pneumokokkeninfektion impfen

Pflege und Behandlungsplan

- Unterstützung bei Husten und Bronchialtoilette

- Unterstützung bei Atemnot

- Schulungsaspekte und Motivation zu gesundheitsbewusstem Verhalten

Schleimlösung

- Heiße Getränke

- Warme Inhalationen

- Brustwickel und Auflagen

- Vibrationsmassagen

- Anleitung zu effektiver Hustentechnik

o Hustenattacken vermeiden

o Nasenatmung, räuspern, kraftvoll Husten

o Zellstoff und Abwurfmöglichkeit

Bei festsitzendem Schleim

- Äußere Vibrationsmassage

- Inhalation mit ätherischen Ölen oder Pharmaka (Thymian, Kamille) lt. AVO

- Wickel, Auflagen und Einreibungen

o Morgens: Zitronenwickel zur Sekretlösung

o Nachts: Lavendelölwickel

Atemnot

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: COPD

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- Pat. nicht allein lassen

- Evtl. Hilfe holen (Patientenrufanlage, Telefon)

- Atmungserleichternde Lagerung (Kutschersitz, Oberkörperhochlage,…)

- Beengende Kleidungsstücke öffnen/Fenster öffnen

- Lippenbremse

- Bedarfsmedikation lt. AVO

Mögliche Pflegediagnosen:

00032 Atemvorgang, beeinträchtigt

00030 Gasaustausch, beeinträchtigt

00132 Schmerzen, akut

00147 Todesangst

00126 Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus

Dekubitus

Krankheitsbild

- Druckgeschwür, Wundliegegeschwür, Dekubitaulkus

- sekundäre Erkrankung Folge von langer Bettlägrigkeit!

- Hautveränderung, mit bloßem Auge sichtbar

- Tiefere Gewebsschichten mitbetroffen

- Durch anhaltende äußere Druckeinwirkung

Faktoren

- Zeit Druck Gewebstoleranz

Zeit und Druck Ischämie (Blutleere, O2 Minderversorgung, Kompression der

Blutgefäße) metabolische Azidose (durch Minderdurchblutung kein aerober

Stoffwechsel mehr, sondern anaerob Übersäuerung) Schädigung Endothel und

Kapillaren Gefäßwände durchlässiger, semipermeabel, Eiweiße gehen durch

ziehen Wasser an Ödembildung Durchblutungsstörung Dekubitus

Ursachen

- Endogen (Reaktionsmechanismus und Gewebedurchblutung)

o Körperlicher Zustand- Immobilität

o Alter- Beweglichkeit wird beeinflusst, Hautelastizität

o Durchblutungsstörungen

o Rauchen

o Schmerzen- Schonhaltung

o Obstipation

o Ernährung- Mangelernährung, Protein und Vitamin C Mangel

- Exogen(durch Hautschwächung bzw. pH-Wertänderung, Gewebewiderstand )

o Beeinträchtigung der Hautoberfläche Hebe- und Lagerungstechniken,

Inkontinenz, zuviel Cremen Poren zu Hautbelüftung

o Fieber O2 Verbrauch Austrocknung der Haut

o Feuchtigkeit Mazzeration der Haut

o Adipositas Schwitzen und belastendes Gewicht

o zu enge Verbände

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus

o falsch liegende und sitzende Systeme (DK), Sonden, Drainagen

Gefährdete Körperstellen

- Steiß- und Kreuzbein, Wirbelsäule, Dornfortsätze

- Trochanter Major, Knie, Ferse, Fußknöchel

- Hinterkopf, Ohrmuschel

- Schulterblätter, Ellenbogen

Gradeinteilung bei Dekubitalulzera

- Grad 1 (Epidermis)

o Haut ist gerötet, aber nicht defekt

o Symptome verschwinden nach Druckentlastung

- Grad 2 (Subcutis)

o Blasenbildung

o Hautabschürfung

o Bei Blasenablösung, nässender schmerzender Hautdefekt

- Grad 3

o Nekrosenbildung

o Hautschädigung bis zum Periost (Knochenhaut)

o Muskeln betroffen

- Grad 4

o trockene, sezernierende Nekrosen

o Bänder und Sehnen sichtbar

o Taschenbildung

Dekubitusprophylaxe

- Ziel Haut geschmeidig halten, keine Verfärbungen, keine Entzündungszeichen,

normaler Hautturgor

- Richtiges Einschätzen des Dekubitusrisikos Skalen: Norton, Braden, Anderson

- Beurteilung Hautzustand, Mobilität, Krankheiten, Ernährung

- Druckentlastung fördern konstanter Blutzirkulation Um-, Frei-, Weichlagern

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Dekubitus

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o Druckentlastung durch Umlagern und Wechseldrucksystem (Spezialbetten)

o Druckreduzierung mittels Gelkissen und Schaumstoffmatratzen

o Freilagern der Ferse

o Rutschbremse einbauen

o VATI- Lagerungen

o Lagerungsmittel atmungsaktiv, sicherer Halt, Stützfunktion, Hygiene

- Risikofaktoren erkennen Grunderkrankung, EZ, Inkontinenz

Pflege

- Verbände Hydrokolloidplatten feucht, physiologisch, nicht reizend

- Nekrosen chirurgisch Abtragen

- schlechter AZ Mangelernährung ausgleichen, Eiweiß als Baustein für Haut und

Gewebe, Trinkmenge beachten Austrocknung

Wundheilung

Reinigungsphase Granulationsphase Epithelialisierungsphase

Pflegediagnosen

00002 Mangelernährung

00047 Hautdefekt, hohes Risiko

00046 Hautdefekt bestehend (Integrität der Haut, verändert)

00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt

00004 Infektion, hohes Risiko

00126 Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Diabetes mellitus

Krankheitsbild

= honigsüße Wasserruhr = Zuckerkrankheit

= chronische, nicht heilbare, aber gut behandelbare Erkrankung

- bei konsequenter und rechtzeitiger Behandlung günstiger Krankheitsverlauf,

v.a. mögl. Spätschäden betreffend

- weitverbreitete Krankheit, Anzahl unerkannter Diabetiker gleich hoch

einzuschätzen, wie jene der bekannten

- Stoffwechselerkrankung (betrifft Kohlenhydratstoffwechsel) bedingt durch

Insulinsmangel (absolut) oder durch verminderte Insulinempfindlichkeit

(relativ)

- Insulin ist Hormon, von Bauchspeicheldrüse produziert (Betazellen der

Langerhans’schen Inselzellen; Alphazellen produzieren Glukagon

Gegenspieler von Insulin) und ins Blut abgegeben

- Kohlenhydrate aus Nahrung im Darm zu Glukose abgebaut mit Blut zu

Körperzellen Zellen der meisten Organe für Glukose undurchdringbar

Insulin speist Glukose ein Zelle genug Glukose = genug Energie =

arbeitsfähig

- Wirkung Insulin:

o senkt Blutzuckerspiegel durch Förderung Glukosetransports in Muskel-

und Fettzellen

o Umwandlung von Glukose in Glykogen (= Speicherform der Glucose im

Körper, 150g in Leber, 300g in Muskel)

o fördert Afubau von Eiweiß und Fett (= anabole Wirkung)

o hemmt Mobilisierung des Fettes in der Peripherie

- Arten:

o DM I und II

o seltenere Formen: genetisch bedingte Defekte der Insulinwirkung,

Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, Störung anderer Hormonsysteme,

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

medikamentös bedingter DM (Cortison), Infektionskrankheiten (Lupus

erythematodes), Autoimmunerkrankungen, SS

Symptome

DM I

- manifestiert sich im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter

- Ursache ist absoluter Insulinmangel durch Zerstörung der Betazellen

- überwiegend Autoimmunerkrankung, genaue Ätiologie noch unklar;

wahrscheinlich pathologische Immunreaktion durch Virusinfekte (z.B. nach

Mumps), genetische Faktoren spielen auch eine Rolle

- Symptome:

o Glukosurie (wenn BZ >180 Zucker über Niere ausgeschieden)

o Polyurie (>3l), obwohl Pat. sehr viel trinkt (Polydipsie)

o Exsikkose

o Normalgewicht, nicht selten Untergewicht

o zunehmende Stoffwechselentgleisung Übelkeit, Schwäche,

Bewusstseinsstörungen bis

o Koma vertiefte Atmung und Azetongeruch ketoazidotisches Koma

(wegen Übersäuerung, Pat. versucht abzuatmen)

DM II

- zunehmendes Alter Häufigkeit steigt

- Frauen häufiger als Männer betroffen

- Krankheitssymptome langsam, über Monate bis Jahre

- Unterschied IIa (ca. 10%) und IIb (ca. 90%)

- IIa Beginn meist schleichend, „Insulinschlüssel“ passt nicht ins „Schloss“

der Zellen, d.h. es kann nicht genügend Zucker aus Blut in Zellen Pat.

normal- bis leicht untergewichtig, ca. 40. Lebensjahr

- IIb oft Zufallsbefund, Pat. übergewichtig zwischen 40. – 50. Lebensjahr;

Gewichtsabnahme und körperliche Bewegung Verbesserung BZ-Wert;

(wenn Besserung nicht möglich Tabletten oder Insulin spritzen)

- Symptome:

o Durst und Polyurie

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

o Glukosurie und Ketonurie

o gehäuft auftretende HWI und Pilzinfektionen

o quälender Juckreiz

o allgemeine Schwäche und Leistungsknick

o nachlassendes Sehvermögen

o Azetongeruch in Ausatemluft

o gestörte Wundheilung

o Spätkomplikationen

Kurzzusammenfassung bzw. Gegenüberstellung

Typ I Diabetes Typ II Diabetes

Manifestationsalter Meist vor 40. Lebensjahr Meist im höheren Alter

Ursache und

Auslöser

Absoluter Insulinmangel infolge

Zerstörung B-Zellen des

Pankreas;

Wahrscheinlich Autoimmun,

z.B. Virusinfekt (Mumps)

Verminderte

Insulinwirkung an Leber-,

Muskel- und Fettzellen;

Zunächst kompensatorisch

erhöhte Insulinproduktion

später erschöpft;

Förderung Manifestation

z.B. durch Übergewicht,

SS, Stress, best.

Medikamente

Erbliche

Komponente

Wahrscheinlich Stärker ausgeprägt als bei

Typ I

Klinik Rascher Beginn

Starker Durst, Polyurie,

Übelkeit, Schwäche, teils

erheblicher Gewichtsverlust, oft

auch Koma als

Erstmanifestation

Langsamer Beginn,

HWI, Hautjucken,

Mykosen, Furunkel,

Sehstörungen, Schwäche;

Häufig gleichzeitig

Fettstoffwechselstörung,

Bluthochdruck,

Übergewicht;

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Zum Zeitpunkt Diagnose

oft bereits

Langzeitschäden

Labor C-Peptid (Insulinvorläuferstufe)

als Maß der körpereigenen

Insulinproduktion niedrig (bis

nicht mehr vorhanden)

Oft Antikörper

C-Peptid meist hoch

Serumlipid (LDL) erhöht

SW-Lage Eher labil Eher stabil

Therapie Diät, Insulin, Bewegung

verbessert Metabolismus;

Aufklärung über BE, Diät sollte

ausgewogene Ernährung sein,

gute Aufklärung, keine Verbote

(fördert Compliance)

Gewichtsreduktion, Diät,

Bewegung, orale

Antidiabetika, erst bei

Versagen aller

Maßnahmen: Insulin

Diagnostik, Befunde, Laborparameter

Zucker

- Blutuntersuchung an erster Stelle

- Blutzuckerbestimmung = Momentanwert

- Nü-BZ beim Gesunden unter 100mg/dl (mg%), beim Diabetiker >120mg/dl

- Harn auf Glukose und Azeton untersuchen erlaubt Rückschlüsse auf

Blutzuckerhöhe

- Harnzuckermessung:

o Faustregel: 1% Harnzucker = Blutzuckerwert von ca. 220 mg % (180

mg % Nierenschwelle) plus 40 mg % (Erfahrungswert)

- Schnelltests mittels Teststreifen (Keto – Diabur Test 5000).

o Teststreifen trocken lagern und Ablaufdatum beachten

o Saubere Gefäße verwenden

o Nur frischen Harn verwenden (nicht über 2 h)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

o Teststreifen kurz (1 sec.) eintauchen und überschüssigen Harn an der

seitlichen Kante des Gefäßes abstreifen

o Nach 60 sec. Ablesen (Gebrauchsanweisung)

- Selbsttest für Pat: auch für zu Hause sollte am Anfang von

Krankenschwestern in Durchführung und Protokollierung überwacht werden

- überprüfen, ob Pat: Abweichungen und Normwerte erkennen kann

- Oraler Glukosetoleranztest:

o Bestimmung des Nüchternblutzuckers

o Glukosebelastung mit 75 g Glukose, innerhalb von 5 min. trinken lassen

o Patient sollte in die nächsten zwei Stunden in Ruhe verbringen

o Weitere Messungen nach 60, 90 und 120 Minuten

o Nach 120 Minuten wird außerdem der Harn auf Glukose untersucht

o Trinkmenge sollte nach Erkrankung variieren

Bewertung von

kapillären Werten

Normal Pathologische

Glukosetoleranz

Diabetes mellitus

Nüchtern < 100 mg/dl 100 – 120 mg/dl > 120 mg/dl

2 Std. – Wert < 140 mg/dl 140 – 200 mg/dl > 200 mg/dl

- HbA1c – Langzeitwert:

o roter Blutfarbstoff (Hämoglobin – Hb) kann durch Anlagerung von

Zucker aus Blut verändert werden HbA1c als eine Art des Hb

entsteht

o je höher BZ, desto höher das HbA1c

o HbA1c Art Blutzuckergedächtnis, die durchschnittliche

Blutzuckereinstellung der letzten 6 – 12 Wochen

Azeton

- (Azeton gehört zu den sog. Ketonkörpern, die beim gesteigerten Fettabbau

(etwa Insulinmangel) vermehrt gebildet und mit dem Harn ausgeschieden

werden)

- Harnaceton zusammen mit hohem BZ Alarmsignal drohende diabetische

Ketoazidose

- Für Azetonnachweis im Harn auch Teststreifen (Durchführung gleich)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Therapiegrundsätze, Pharmaka

- Behandlung sollte sich an individuellen Zielen des Diabetikers orientieren

faktoren wie Alter, AZ, Begleiterkrankungen,… berücksichtigen

- Idealziel wäre normaler Glukosegehalte im Blut

- adipöser Patiente wird Gewichtsreduktion und Ernärhungsumstellung

empfohlen

- medikamentöse Therapiekonzept sieht orale Antidiabetika oder Insulin vor

orale Antidiabetika:

- vier Wirkstoffgruppen:

o Metformin

o Alpha-Glukosidasehemmer

o Sulfonylharnstoffe

o Glitazone

- Euglucon® bzw. Glucobene®:

o Vertreter von Sulfonylhanrstoffen

Wirkung:

o hemmen Glukoseneubildung

o passen Insulinausschüttung an körperliche Aktivität an

o fördern Insulinsekretion im Pankreas

Nebenwirkung:

o Hypoglykämie

o Gewichtszunahme wegen anhaltendem Hungergefühl

Einnahmehinweis:

o unmittelbar vor der Mahlzeit einnehmen

Insulin:

- vier Insulingruppen:

o Altinsulin Normalinsulin, Wirkung nach 15-30min, nach 1-2h Gipfel,

insgesamt 4-6h Wirkdauer 3-4x tgl. nötig; z.B. Aventis®, Insuman

Rapid®, Lilly normal®, Novo-Nordisk Actrapid HM®; (darf als einziges

Insulin auch i.m. oder i.v. gespritzt werden)

o Verzögerungsinsulin um Basalrate abzudecken d.h. Insulinbedarf

ohne Nahrung wird abgedeckt; Wirkung nach 30-60min., Maximum

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

nach 6-8h, Dauer 12-16 (mittellang wirkend = intermediär) oder bis

24h (Langzeitinsulin)

o Mischinsulin aus Verzögerungs- und Normalinsulin meist morgens

verwendet um BZ-Anstieg nach Frühstück abzudecken; z.B. Profil I®,

Comb 25®, Mixtard 30/70® (30-Altinsulin, 70-Verzögerungsinsulin)

o langwirksames Insulin

- Actrapid®:

o Vertreter Normalinsulin

Wirkung:

o Dauer 2-8h

o Beginn nach 15-30 min.

o Maximum liegt bei 2h

o Verabreichung s.c., i.m. oder i.v.

Nebenwirkung:

o Bildung Insulinödem an Injektionsstelle am Therapieanfang (beim

nächsten Mal wo anders stechen)

o allergische Hautreaktion

o Schwund oder Wucherung des s.c. Fettgewebes (wenn immer an selber

Stelle gestochen wird) Insulin kann nicht mehr so gut

aufgenommenw erden

o Verschlechterung des Sehvermögens aufgrund der Veränderung des

Kammerwassers

o Alkohol verstärkt BZ-Wirkung

Verabreichung

o Spritze, Pen oder Insulinpumpe

o Injektionsstellen systematisch ändern Veränderungen des s.c.

Fettgewebes zu vermeiden

Komplikationen

diabetisches Koma = Hyperglykämie!

ketoazidotisches Koma

- bei Typ 1 Diabetiker auftretend

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

- durch Erstmanifestation des Diabetes, Vergessen der Injektion oder durch

einen erhöhten Insulinbedarf

- aufgrund Insulinmangels zur Energiegewinnung vermehrt Fette und Eiweiß

abgebaut Ketonkörper frei pH-Wert sinkt Übersäuerung des

Organismus

- Glukose steigt Zucker kann aber nicht in die Zellen Folgen:

o Acetongeruch in der Ausatemluft und im Harn

o Hyperglykämie

o Kussmaul Atmung (vertiefte Atmung)

o Peritonitissymptome

o Erbrechen, Durst, Appetitlosigkeit, Schwäche, Polyurie, zunehmende

Bewusstseinseintrübung

o Pseudoperitonitis

hyperosmolares Koma

- vor allem bei Typ 2 Diabetikern Erstmanifestation, infolge von Diätfehlern,

Vernachlässigung der Tabletteneinnahme oder plötzlich erhöhten Insulinbedarf

- vom Körper noch selbst produzierten Insulinmengen reichen zur Hemmung

der Lipolyse aus.

- Blutzuckererhöhung führt zu:

o Hyperglykämie (BZ > 700 mg/dl)

o ausgeprägte Glukosurie

o hoher Flüssigkeits- und Elektrolytverlust über Niere

o deutliche Exsikkose

o Tachykardie und Hypotonie

o Trockener, warmer Haut

o Starker Durst, Schwäche, Übelkeit und Erbrechen, zunehmende

Bewusstseineintrübung

- Pflege (gilt für beide)

o i.v. Volumensubstitution Flüssigkeitsbilanzierung, Legen eines

Dauerkatheters

o i.v. Gabe von Normalinsulin (Perfusor); BZ darf maximal um 100mg/dl

in der Stunde sinken da sonst die Gefahr eines Hirnödems besteht

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

(intracerebrale Hypoosmolarität Blut-Hirnschranke Hyperton

H2O raus stündlich BZ-Messung

o bei BZ <300 mg/dl Glukose i.v., um BZ-Abfall zu verlangsamen

(engmaschige Kontrollen)

o bei ausgepräter Azidose Bicarbonatgabe Überwachung der

Infusionstherapie, Astrupkontrollen

o evtl. Kaliumzufuhr, da durch das Insulin vermehrt Kalium in die Zellen

einströmt und es zu einer Hypokaliämie kommen kann exakte

Überwachung des Perfusors und Serumkalium (Gefahr von

Herzrhythmusstörungen)

o regelmäßige Kontrollen der VZ und des Bewusstseins

o Durchführung aller notwendigen Prophylaxen

Hypoglykämie

- BZ <50mg/dl = „nur“ Unterzucker

- beim hypoglykämischen Schock zusätzlich Schocksymptome (BZ i.d.R.

<40mg/dl)

- Ursachen:

o zuviel Insulin oder orale AB

o zuwenig Nahrungsaufnahme

o schwere körperliche Anstrengung

o Alkoholgenuss Alkohol hemmt Glukoneogenese

o können aber auch andere Grunderkrankungen sein, z.B.

insulinproduzierender Tumor, LFS, Alkoholvergiftung

o klinische Symptome oft innerhalb weniger Minuten manifest

Heißhunger, Pat. wird unruhig und zittrig, Schweißausbruch, blasse,

kalte und feuchte Hat, neurologische Ausfälle (cerebrale

Krampfanfälle), Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit

o durch Medikamente mit Beta-Blockern oder bei Bestehen einer

diabetischen Neuropathie, kann die Symptomatik so verschleiert

werden, dass Pat. Vorboten einer Hypoglykämie nicht bemekrt und

scheinbar unvermittelt ins Koma fällt

- Pflege bei Bewusstlosigkeit:

o SSL, auf linke Seite wegen RTW

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

o Glukagonfertigampullen i.m. oder s.c. je nach Ampulle (wirkt nicht bei

alkoholbedingter Hypoglykämie)

o i.v. Gabe von Glucose 33% lt. AVO, danach 5-10% Glucose lt. AVO

anhängen

o laufende Überwachung der VZ und Infusionstherapie

o laufende BZ-Kontrollen

o nach Ermittlung der Ursachen weitere pflegerische Maßnahme dem

Zustand des Pat. anpassen

Pflegeprozess, Pflegeplanung

Pflegeprozess:

- Ziel ist Erhaltung der größtmöglichen Lebensqualität und Unabhängigkeit des

Pat. in seinem sozialen Umfeld

- Aufgaben:

o Insulintherapiekonzept überwachen konventionelle 2-Spritzen-

Therapie (2x tgl. fest definierte Menge verordneten Insulins; nur 2

Injektionen pro Tag nötig, allerdings Essenszeiten und Ernährungsplan

strikt einzuhalten), intensivierte konventionelle Insulintherapie (Basis-

Bolus-Prinzip; Essenszeiten und BE-Mengen müssen nicht strikt

eingehalten werden, allerdings häufig BZ-Messung nötig),

kontinuierliche subkutane Insulininfusion (externe Insulinpumpe;

bessere SW-Lage, allerdings ständiges Fremdkörpergefühl durch

Injektionskanüle)

o verschiedene Applikationsmöglichkeiten bekannt machten

Einwegspritzen, Insulinpens, Insulinpumpen

o Schulungskonzepte umsetzen Ziele sind Erhaltung bzw.

Wiederherstellung von Wohlbefinden und Lebensqualität und die

Vermeidung von Komplikationen und Folgeschäden;

Harnzuckerkontrolle , BZ-Kontrolle, Acetonkontrolle

o Gesundheitsberatung Ernährungsberatung, körperliche Betätigung,

Verhalten bei SW-Entgleisung, Vorbeugen von Folgeschäden

- Lebensweisen mit DM:

Marlene Weißensteiner Seite 10

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

o Körperpflege stark infektionsgefährdet zuckerhaltige Haut- und

SH-Milieu begünstigt Keimbesiedelung sorgfältige Körperpflege,

Hygienemaßnahme können Pilzinfektionen und bakteriellen

Hautinfektionen vorbeugen

o Hautpflege geschmeidig halten (rückfettende Seifen oder

Waschlotionen, Cremes), gut abtrocknen, atmungsaktive Leibwäsche

und Kleidung, kleinste Wunden sofort desinfizieren und beobachten,

keine heißen und zu langen Bäder

o Mundpflege anfälliger für Erkrankungen des Zahnhalteapparates

durch schlecht eingestellten BZ gestörte Zahnfleischdurchblutung;

mind. 2xtgl Zähneputzen, richtige Zahnputztechnik und geeignete

Utensilien, regelmäßig durchgeführte „professionelle“ Mundhygiene

durch Zahnarzt, mind. 2x pro Jahr zum Zahnarzt

o Fußpflege tgl. Kontrolle auf Blasen, Druckstellen, Rötungen,

Verletzungen, trockene/rissige Haut, Schwellung, Fußnägel; Füße tgl.

waschen und gut abtrocknen, Zehennägel so feilen, dass Rand mit

Zehenkuppe gerade abschließt, gut passendes Schuhwerk, nicht barfuß

laufen, tgl. für ca. 5min. Fußgymnastik, auch noch so kleine

Verletzungen umgehend dem Arzt zeigen

Pflegediagnosen:

00027 Flüssigkeitsdefizit

00146 Angst

00004 Infektionsgefahr

00132 akute Schmerzen

00002 unwirksamer Atemvorgang

00122 Wahrnehmungsstörungen

00126 Wissensdefizit

00044 Gewebeschädigung

00011 Obstipation

Marlene Weißensteiner Seite 11

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Fallbeispiel:

Name: Frau X

Geburtsdatum: 21.01.1940

Größe 165cm

Gewicht: 92kg

BMI: 34

Zustand der Patientin:

Frau X wurde gestern über die Notfallaufnahme der Universitätsklinik in einem

somnolenten Bewusstseinszsutand aufgenommen.

Ihre Tochter berichtet, dass Frau X seit 15 Jahren einen DM Typ II habe und mit

ihren „Zuckertabletten“ ganz gut umgehe.

Vitalzeichen:

Puls 114

RR 110/60

T° 38,8

EKG unauffällig

Labor:

Analyt Resultat Referenzbereich Grafik

Glucose 785 70-110

HbA1c 10,4% 4,0-6,0

Harnstoff (über

Ernährung

beeinflussbar

Eiweiß-SW)

98 10,0-50,0

Creatinin (Muskel-

SW)

1,8 0,80-1,30

Protein 6,34 6,30-8,20 *

Natrium 138 135-145 *

Kalium 3,1 3,4-4,6

Marlene Weißensteiner Seite 12

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Chlorid 100 98-108 *

Magnesium 0,87 0,60-0,95 *

Calcium 2,31 2,10-2,70 *

CRP 1,23 0,00-0,70

Erythrozyten 4,90 4,40-5,90 *

Hämoglobin 145 130-177 *

Hämatokrit 0,390 0,350-0,470 *

Leukozyten 18,0 4,0-10,0

Thrombozyten 210 150-380 *

Ketodiaburtest®:

Keton positiv

Glukose positiv

Patientin zeigt weiters eines tarke Verkühlung mit grünlichem Auswurf. In den letzten

Tagen soll Frau X an starkem Durst gelitten haben und „am laufenden Band“ auf die

Toilette müssen. Bezüglich des Blutzuckers nehme sie zurzeit 1 Tablette Euglucon®

vor dem Frühstück.

Aufgabenstellung:

1. Beurteilen Sie die Aufnahmedaten und Laborbefunde der Patientin.

2. Erklären Sie kurz den Diabetes mellitus Typ I und II.

3. Welche diagnostischen und therapiebegleitenden Tests sind Ihnen bekannt?

4. Nennen Sie die Symptome beim diabetischen Koma.

5. Wie gestaltet sich die Behandlung und Pflege im diabetischen Koma?

6. Nennen Sie die Symptome beim hypgolykämischen Koma.

7. Wie gestaltet sich die Behandlung und Pflege beim hypoglykämischen Koma?

Was tun Sie wenn der Patient noch bei Bewusstsein ist?

8. Wählen Sie aus der beiliegenden Liste drei treffende Pflegediagnosen aus und

begründen Sie Ihre Wahl.

mögliche Pflegediagnosen:

Marlene Weißensteiner Seite 13

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Diabetes Mellitus

Marlene Weißensteiner Seite 14

00027 Flüssigkeitsdefizit

00146 Angst

00004 Infektionsgefahr

00132 akute Schmerzen

00002 unwirksamer Atemvorgang

00122 Wahrnehmungsstörungen

00126 Wissensdefizit

00044 Gewebeschädigung

00011 Obstipation

Kontrakturprophylaxe

Kontraktur = Bewegungseinschränkung, anhaltende Gelenkssteifigkeit, schwer reversibel

Lokalisation an allen Gelenken des Körpers

starke Ausprägung Beugeunfähigkeit

angedeutet zur vollständigen Beugung fehlen nur wenige Winkelgrade

Kontrakturen können sich verstärken und Schmerzhafte Fehlhaltungen bilden, die

fehlbelasteten Gelenke weisen Verschleißerscheinungen auf Arthrosen

Kontrakturformen

Flexionskontraktur = Beugekontraktur, Fuß ist nicht ausreichend streckbar

Extensionskontraktur = Streckkontraktur, Gelenk kann nicht gebeugt werden

Abduktionskontraktur = Abspreizkontraktur, Oberarm nicht 90° abduzierbar ist

Ausßenrotationskontraktur im Hüftgelenk, Bein kann nicht nach außen rotiert werden

Ursachen

kongenital- angeboren

erworben- Fibrös= Weichteilbedingt, arthrogen= knöchrig

Ursachen für fibröse Kontrakturen

Myogene Kontraktur

Muskel und Sehnenverkürzungen

Schrumpfung der Gelenkskapsel

Durch Immobilität Einsteifung der Gelenke, Gewohnheitshaltung zur

Schmerzvermeidung

Spitzfußstellung durch Bettdeckendruck, Polster für kurze Zeit zwischenlagern

nicht zu lange ansonsten Bildung von Spasmen wegen Gegendruck

Gips, Schienenfixierung

Dermatogene Kontraktur

Narbenkontrakturen

1

2

Schrumpfungsstenose Haut ist nicht mehr so elastisch, Kontraktur weil sich das

Gewebe zusammen zieht

In Gelenksnähe Gefahr der Verwachsung mit Muskeln und Sehnen

Fasziogene Kontraktur

tritt nach Entzündungen, Verletzungen und Ruhigstellung auf Schrumpfung

Bewegungseinschränkung durch Verkürzung im Gewebe (z.B. Hohlhandfaszie)

Neurogene Kontraktur

Muskuläre Dysbalance

Spastische (hoher Muskletonus) und paralytische (schlaffe Lähmung) Kontraktur

z.B. Peronäusparese im Oberschenkelbereich durch falsche Lagerung in der

Kniekehle

Psychogene Kontraktur

durch psychogene Körperstörungen (motorische Störung)

bei Ausfall von Agonist Antagonistenspannung

Arthrogene Kontraktur

knöcherne Frakturen- Abnützungserscheinungen

durch Fehlwuchs gelenkiger Anteile, Deformierung der Gelenksfläche,

Gelenksentzündung

Degeneration von Knochen und Knorpel = Arthrose

Kontrakturprophylaxe

Beweglichkeit erhalten, Muskelatrophie verhindern

Vorbeugende Maßnahmen: Lagerung, aktives und passives Druchbewegen, aktiv-

assistiv (Gewichtsabnahme), resistive- gegen Widerstand arbeiten

Bewegungen langsam und rhythmisch durchführen, den größtmöglichen

Bewegungsausschlag hervorrufen

Lagerung des Pat. Druck auf oberflächliche Nerven vermeiden (Kniekehle,

Ellbogen)

Wunden keiner Spannung aussetzen

Unterstützung bei den ATLs

Mobilisation

PD:

Körperliche Mobilität beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Durchgangssyndrom

Durchgangssyndrom

Krankheitsbild

(organisches Psychosyndrom, Funktionspsychose, postoperativer

Verwirrtheitszustand)

= eine zeitliche begrenzte und zugleich reversible organische Psychose

Ursachen

- immer organische Beeinträchtigung des Menschen vorausgehend

- definitive Ursache nicht genau geklärt

- Stress und Angst eines Pat. können nach Akutgeschehen eine Rolle spielen

- Verlaufsformen werden in leichte, mittelschwere und schwere Form unterteilt.

Symptome

- Beeinträchtigung des Wachheitszustandes ist KEIN Symptom des

Durchgangssyndroms

- (Vigilanzstörung eventuell Zeichen einer Blutung)

Symptome der leichten Form:

- Vergesslichkeit

- herabgesetzte Reaktionsfähigkeit

- Antriebsmangel

- Auffallende Reizbarkeit

- Unausgeglichene Stimmungslage

- Kopfschmerzen

- Schlafstörungen

Symptome der mittleren bis schweren Form

- Denkstörung

- Störungen der Affektivität, Halluzinationen

- Wahngedanken

- Erregungszustände

- Enthemmung z.B. sexuell

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Durchgangssyndrom

Marlene Weißensteiner Seite 2

- Regressives Verhalten, Rückzug

- Desorientiertheit

- Antriebslosigkeit

Pflege

- Betroffene nicht in der Lage seine Situation richtig einzuschätzen

- nicht zugänglich für „logische Erklärungsversuche“

- Nicht dagegen reden

- Sturzprophylaxe

o Boden ums Bett mit Matratzen auslegen

o Bettrahmen oder Bettgurte verwenden

o genaue Dokumentation

- Sicherung und engmaschige Kontrolle

o Fremdkörper (ZVK, DK, ..) sicher, denn die Pat. neigen dazu diese zu

entfernen

- Reduktion der Personalbelastung

o Lösungsstrategien entwickeln um die Belastungen möglichst gering zu

halten.

Pflegediagnosen

00155 Sturz, hohes Risiko

00038 Verletzung, hohes Risiko

00128 Verwirrtheit, akut

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie

Epilepsie

Krankheitsbild

- „Epileptische Anfälle sind Störungen des Gehirns aufgrund kurz andauernder,

vermehrter und gleichzeitiger Entladung von Nervenzellen.“

- Gelegenheitsanfall einmaliges Geschehen, aufgrund eines Auslösers; keine

Therapie erforderlich

- Auslöser:

o Schlafmangel

o Flackerlicht

o Hohes Fieber

o Alkoholentzug

o Drogen

- Epilepsie:

o Wenn im Abstand von mindestens 24 Stunden 2 Anfälle auftreten.

o für deren Auftreten keine Ursache bzw. Auslöser erkennbar ist (kein

Auslöser von Gelegenheitsanfällen liegt vor)

o Ursachen z.b.: Tumor, Schlaganfall, vernarbtes Hirngewebe, Hirndruck

Grand Mal Anfall

Ablauf:

- Vorboten

- Aura: z.B. Geschmacksveränderungen, kurz vor Anfall, Pat. nicht mehr alleine

lassen, Arzt und 2. Pflegeperson holen, Pat. ins Bett legen

- Tonische Phase: Muskeln angespannt, oft mit Initialschrei, Augen verdrehen, steif

werden, Atmung setzt aus

- Klonische Phase: Atmung setzt wieder ein, rhythmische Zuckungen (Zungenbiss)

ca. 1 min

- Erschöpfungsstadium: Pat. ist in tiefem Schlaf

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie

- Erholungsphase: Pat. kann sich an Anfall nicht erinnern, nur (falls vorhanden war)

an die Aura, haben Durst, KS und Muskelkater

Pflege während eines Anfalls

- bereits bei Verdacht Arzt rufen

- Pat nicht alleine lassen

- Ruhe bewahren

- Beengende Kleidung des Pat. öffnen

- Sicherheit gewährleisten

- Stationsübliche Medikation vorbereiten (2 Amp. Temesta® in NaCl KI)

- Notfallkoffer bereitstellen

- Sauerstoff bereitstellen

- Nicht versuchen den Pat. festzuhalten, zu rütteln oder den Anfall versuchen zu

unterbrechen

- Keine Flüssigkeit anbieten

- Pat. während des Anfalls mit Vornamen ansprechen

- Vor dem Anfall achten, dass Pat nicht die Zunge zwischen den Zähnen hat

- Während dem Anfall Verlauf beobachten und Zeiten der Phasen merken und

genau dokumentieren

Pflege nach einem Anfall

- für Ruhe sorgen

- Pat. in stabile Seitenlage bringen

- Pat. nicht alleine lassen

- Ev. Intimpflege nach Harn- und Stuhlabgang

- Ev. Postiktale Messung, für die Diagnostik, durchführen

Diagnostik, Therapie

Postiktale Messung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie

- im engeren Sinne zur Diagnostik zählend

- wird zur Anfallsabklärung genutzt

- wird vom Arzt oder einer Pflegeperson durchgeführt und erfolgt in 3 Schritten

kognitive Leistung des Pat. Wird überprüft

- Durchführung:

o Schritt 1: Pat wird mit Vornamen angesprochen, Aufforderung sich ein

Wort zu merken z.B. blaues Kamel

o Schritt 2: Armvorhalteversuch, Gegenstände benennen und verwenden,

Symbole zeigen können, einen Satz vorlesen;

o Schritt 3: Fragen zur örtlichen, situativen, zeitlichen Orientierung, im Bezug

auf die eigene Person, Erinnerung des zu merkenden Wortes (blaues

Kamel)

Antikonvulsiva

Carbamazepin - Neurotop®, Tegretol®

Diazepam - Valium®

Phenytoin – Epilon – D – Gernot®

Lorazepam - Temesta®

Nebenwirkungen

- Benommenheit, Schläfrigkeit, herabgesetztes Reaktionsvermögen

- Übelkeit, Erbrechen

- Schwindel, Doppelbilder, Nystagmus

- Hautausschläge

- Gleichgewichtsstörungen

- Allergische Reaktionen

- Vermindern die Wirksamkeit der Antibabypille

Komplikation

Status Epilepticus

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Epilepsie

Marlene Weißensteiner Seite 4 4

- ununterbrochener Anfall oder eine Serie von Anfällen über mehr als 20 Minuten.

Der Pat. erlangt zwischen den Anfällen das Bewusstsein nicht.

- in der tonischen Phase setzt Atmung immer aus (10-15 sec) dadurch gehen beim

Status Epilepticus Nervenzellen zu grunde

- i.v. Medikament ist Temester® um Status zu durchbrechen

- Lebensbedrohlicher Zustand, muss immer intensivmedizinisch behandelt werden

Pflegediagnosen

00155 Sturz, hohes Risiko

00038 Verletzung, hohes Risiko

00128 Verwirrtheit, akut

00053 soziale Isolation

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

Essstörungen

Allgemeines

- vermehrte Beschäftigung mit Essen, Nahrung und Kalorien

- zunehmende Essprobleme (ein unbeschwertes Genießen des Essens ist immer

weniger möglich)

- Verlust gesunder Appetit- und Hungergefühle

- Vermeiden von Essen in Gesellschaft wegen den Beobachtungen

- Angst- und Schamgefühle beim Essen wegen der Gewichtsangst

- Angst vor Gewichtszunahme

Folgen bei Einschränkung der Nahrungsaufnahme (Symptome)

- übermäßige Beschäftigung mit Essen und Nahrung

- ungewöhnliche Essgewohnheiten, Essanfälle

- Angst vor Gewichtszunahme

- Freudlosigkeit, Depressivität, leichte Reizbarkeit, Wut

- emotionale Labilität, veränderte Persönlichkeit

- sozialer Rückzug, Isolation

- verminderte Konzentrationsfähigkeit

- Probleme, sich Neues zu merken

- Schlafstörung

- herabgesetztes sexuelles Verlangen

- körperliches Schwächegefühl, erniedrigte Körpertemperatur

- Magen- und Darmbeschwerden

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

Risikofaktoren für die Entstehung einer Magersucht

- geringes Selbstwertgefühl (Askese!)

- Bedürfnis nach Autonomie bzw. Selbstkontrolle

- hoher Leistungsdruck („Perfektionismus“)

- negative Stimmung erhöhte Körperunzufriedenheit

- krankhaftes Schönheitsideal

- fehlende familiäre Essensrituale

- akute und chron. Belastungen Auszug aus Elternhaus, Aufenthalt in fremden

Land, überhöhte Leistungsanforderungen in der Schule)

Körperliche Folgen der Essstörungen

- Ausbleiben der Regelblutung, Reduzierung der Fertilität

- Verlust sexueller Interessen

- Verletzung und Risse der Speiseröhre

- Vergrößerung der Speicheldrüse

- Erosion des Zahnschmelzes, vermehrte Karies

- Elektrolytstörungen

- Lanugobehaarung

- trockene Haut, Haarausfall

- Muskelkrämpfe

- Benommenheit, Schwindel

- Vita minima (Hypothermie, Hypotonie, Bradykardie)

- ungeklärte Schwellungen (Ödeme)

- chronische Verstopfung

- Knochenschwund (Osteoporose) nach 1 Jahr, keine Rückbildung

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

Kriterien für eine stationäre Aufnahme

- Medizinische Kriterien

o kritischer Gewichtsverlust

o schlechter oder akut bedrohlicher körperlicher Zustand

o SS

o massiver Laxantien- oder Diurethikamissbrauch

- Psychosoziale Kriterien

o zunehmende fam. Auseinandersetzungen

o spezifische berufliche Belastung

o soziale Isolation

- Psychotherapeutische Kriterien

o akute Suizidalität

o komorbide Störungen wie Depression, Störung der Impulskontrolle

o starke Einengung auf Esse und Gewicht mit Vernachlässigung andere

Bereiche

o starke Hyperaktivität

Krankheitsbild – Anorexia nervosa

- starke Gewichtsabnahme mit deutlichem Untergewicht

- Probleme, Gewicht zuzunehmen

- Störung des Körperschemas = Wie sieht man sich selbst!

- übermäßige gedankliche Beschäftigung mit dem Essen

- Störung des Essverhaltens: Einteilung der Nahrungsmittel in „erlaubt“ (Obst,

Gemüse, Joghurt) und „verboten“(Fett)

- Freudlosigkeit, soziale Isolation

- „Vita minima“-Symptome: Hypotonie (90/70), Hypothermie (> 0,5 – 0,8°C),

Bradykardie (32 – 40/min)

- Amenorrhoe – fördert die Osteoporosegefahr

Marlene Weißensteiner Seite 3

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

- Hyperaktivität um Energie zu verbrauchen

Formen der Anorexia nervosa

- Restriktiver oder asketischer Typ zusätzlich: Hungern, Sport

- Bulimischer Typ zusätzl.: Erbrechen, Abführmittel um Gewichtsabnahme zu

unterstützen

Krankheitsbild – Bulimia nervosa

- häufige Essanfälle verbunden mit Kontrollverlust

- kompensatorische Verhaltensweisen (wie Erbrechen, Abführmittelmissbrauch,

Fasten, Diuretika)

- übermäßige Beschäftigung mit dem Körper

- Gewichtsschwankungen, Gewicht meist im Normalbereich

- Gewichtsphobie

- starke Abhängigkeit des Selbstwertgefühls vom Aussehen

- Stimmungsschwankungen

Formen der Bulimia nervosa

- Purging-Typ zusätzlich Erbrechen, schwerer Abführmittelmissbrauch

- Non-Purging-Typ zusätzlich Fasten, Sport

Pflege bei Essstörungen

Appetit anregen:

- E:

o Umgebung/Atmosphäre schaffen,…

o Stimmung, Verfassung, Vorlieben

o Aussehen, Aufmachung, Geruch

- M:

Marlene Weißensteiner Seite 4

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

o Erstgespräch Vorlieben, Einstellung erfragen

o Passende Atmosphäre schaffen

o Essen entsprechend bereiten, bringen

- Faktoren:

o Gerüche

o Das Auge isst mit

o Trinkmenge

o Bewegung

o Stimmung

o Medikamente

o Erkrankungen

o Essenszeit

o Atmosphäre

o Alleine oder in Gesellschaft

o Zu viel, zu wenig

o Schlechter Geschmack im Mund, Beläge,…

- Appetit anregen:

o Vorlieben erfragen

o Gewohnheiten berücksichtigen (Zeit,…)

o Zwischenmahlzeiten anbieten

o Melissentee anbieten (Appetit anregend)

o Nach Möglichkeit Aperitif oder Bouillon

o Auf Mundhygiene achten

o Entspannte Atmosphäre schaffen

o Auf evtl. Alternativen hinweisen (z.B. Pizzeria,…)

o Zur Bewegung motivieren

o Zimmer lüften

Marlene Weißensteiner Seite 5

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

Krankheitsbild – Adipositas

Ursachen

- Genetische Faktoren

- Fehlverhalten zuviel falsche Ernährung einerseits und zu wenig Bewegung

andererseits

- Soziokulturelle Faktoren wie beispielsweise

- Sitzende Tätigkeit, geringe Bewegung durch Auto, Fahrstuhl, Rolltreppe

- Passive Freizeit (Fernsehen, Computerspielen)

- Essen als Ersatz für emotionale Zuwendung

Komplikationen:

- Herz – Kreislaufsystem

- Atemnot und Kurzatmigkeit im Schlaf, anfallsweise auftretende, länger als zehn

Sekunden andauernde Atemstillstände

- Orthopädische Probleme

- (vor allem LW Säule) und Kniebeschwerden, da die Gelenke durch das Gewicht

überlastet werden und sich schneller abnutzen, Fersensporn

- seelische Probleme wie Minderwertigkeitskomplexe und mangelndes

Selbstwertgefühl

- verstärkte Schweißneigung

Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und -beratung

- beratendes, aufklärendes und erklärendes Gespräch mit dem Betroffenen und

seinen Angehörigen

- Änderung des Lebensstils

- Gesunde Ernährung

- Regelmäßige körperliche Aktivität

- Umgang mit psychischen Belastungen und Arbeitsbedingungen

Marlene Weißensteiner Seite 6

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Essstörungen

Marlene Weißensteiner Seite 7

Pflege:

- Prävention

- Beratung

- Reduktionskost

- Gutes Abtrocknen von Körperfalten um Intertrigo vorzubeugen, evtl.

Unterstützung

- Bei der Mobilisation, dem Baden oder Umlagern sollten genügend Pflegende

anwesend sein, um Stürze zu vermeiden

Pflegediagnosen

00005 Körpertemperatur, verändert, hohes Risiko

00006 Körpertemperatur, erniedrigt

00002 Mangelernährung

00045 Mundschleimhaut, verändert

00048 Zahnentwicklung, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue

Das chronische Fatigue - Syndrom

Beschwerden von Palliativpatienten? Fatigue

Maßnahmen: den Patienten in erster Linie nicht als kranken Menschen, sondern als Mensch mit einer Erkrankung sehen.

Schmerzen Angst Traurigkeit Übelkeit

Herkunft Meist unklare Herkunft Komplexe Wechselwirkung zwischen Tumor und Patient wird größtenteils

für die Entstehung von Fatigue verantwortlich gemacht

Faktoren die die Entstehung begünstigen Kachexie

Tumor selbst produziert Substanzen, die zur Kachexie führen Produktion von Entzündungsassoziierten Substanzen des menschlichen

Organismus durch Anwesenheit des Tumors Muskelanomalie

Muskuläre Ausgangssituation Kachexie Myopathien trotz normaler Kalorienzufuhr und Körpergewicht (erhöhter

Lactatspiegel in scheinbar gesunder Muskelzelle) Myopathien durch Medikamente ( Cortison,…)

Verlust der körperlichen Kondition

Bettruhe und Immobilität Körperliche Kondition vor der Erkrankung Mangelnder Antrieb

Alex Todeschini - 1 -

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue

Anomalien im ZNS Mechanismen, die Fatigue seitens des ZNS beeinflussen sind noch wenig

erforscht. Hirntumore Störung der kognitiven Fähigkeiten ZNS-Bestrahlungen und intrathekale Chemotherapien

Infektion

Oftmaliger zeitlicher Zusammenhang zwischen Fatigue und Infektionen Fatigue kann sowohl Prodromalsyndrom eines Infektes sein, als auch

diesen verlängern. Immunsupression Chronische Infekte induzieren einige Mediatoren der Kachexie

Anämie

Hb unter 8mg/dl (Norm 12-16 mg/dl) ist eine der Hauptursachen von Fatigue

Palliativpatienten profitieren aber auch bei höheren Hb-Werten von Erythrzytensubstitutionen oder Eythrpoetingaben

Autonome Dysfunktion

Zusammenhang umstritten Patienten leiden zusätzlich zu Fatigue auffallend oft an Symptomen wie

Übelkeit, Erbrechen, Inappetenz, Diarrohe oder Obstipation Psychologische Aspekte

Angst, Depression und Stress können zur Entstehung von Fatigue beitragen.

Die Diagnosestellung von psychischen Erkrankungen beim Palliativpatienten ist auf Grund der Komplexen Zusammenhänge äußerst schwierig.

Endokrine und metabolische Dysfunktion

Testosteronmangel Androgenmangel Störungen im Hypothalamus- Hypophysensystem (Stress) Hypothyreose

Alex Todeschini - 2 -

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue

NW von Therapien Strahlentherapie Chemotherapie (adjuvant und neoadjuvant) Hormontherapie Schmerztherapie Schlafmittel (Sedierungen) Operationen

Weitere Faktoren

Versagen des autonomen Nervensystems Tumortherapie Schmerz NW von med. Vorbestehnde Umstände Dehydration Hypoxie Cytoxine

Symptome

Müdigkeit und reduzierte physiologische Kapazität Generelle Niedergeschlagenheit und Mattigkeit – verminderter Antrieb

bzw. Schwierigkeit Dinge zu initiieren Geistige Fatigue; definiert als Verlust der Konzentrationsfähigkeit, des

Gedächtnisses und als emotionale Labilität.

Auftrete Vor der Tumordiagnose Irgendwann im Verlauf der Tumorerkrankung Als Begleiterkrankung im Rahmen einer Tumortherapie Fatigue kann lange über das Therapieende hinaus andauern.

Fatigue kann tritt mit anderen Erkranken auf Schmerz Anorexie Übelkeit Erbrechen Dyspnoe (Atemnot) Schlafstörungen Angst und Depression

Alex Todeschini - 3 -

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue

Folgen Fatigue ist in engem Zusammenhang mit dem Verlust der physischen,

psychischen und sozialen Integrität der Patienten zu sehen. Sie beeinflusst Zukunftsentscheidungen der Patienten und veranlasst

Patienten nicht selten zur Ablehnung von palliativen Therapiemaßnahmen

Wie kann ich Fatigue erfassen und messen ? Fragebögen zur Selbstbeurteilung mit regelmäßiger Evaluierung Strukturiertes Interview Fremdbeurteilungen VAS (Visuelle Analogskala)

Was versuche ich zu erfassen? Beginn, Dauer, Verlauf Verstärkende und lindernde Faktoren Einfluss auf tägliche Aktivitäten Subjektive Bedeutung Identifizierung potentiell auslösender Faktoren

Beispiele von Fragen zur Erfassung Wie schätzen sie ihre Energie heute ein? (1-10) Wie stufen sie ihre Lebensqualität heute ein? Wie hoch ist ihr Bedürfnis sich auszuruhen? Wie haben sie geschlafen? Haben sie heute große Mühe ihre Untätigkeit zu überwinden? Wie ist ihre Stimmung heute? Was planen sie für den heutigen Tag? …

Therapieansätze bei Fatigue Verbesserung des chronischen Fatiguesyndroms durch

Patient JEDER aus dem Umfeld des Patienten

Regelmäßiges „Training“ als Therapieansatz

Vorbeugend Patientenangepasst (Ressourcen des Patienten) Physisch (ATLs) Mental (geregelter Tagesablauf)

Alex Todeschini - 4 -

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Fatigue

Alex Todeschini - 5 -

Soziale Maßnahmen als Therapieansatz Angehörigenbetreuung Erheben der sozialen Ressourcen Einbindung der „Angehörigen“ in die Betreuung des Patienten Intimsphäre - soweit möglich - wahren Im Gespräch auch „Tabuthemen“ zum Thema machen

Medizinischer Therapieansatz

Beheben möglicher Ursachen (Erythrozytensubstitution, Modifizierung der Schmerztherapie, …)

Gabe von Psychostimulantien Genaue Evaluierung welche Untersuchung bzw. Therapie für den

Patienten und welche für den Arzt nützlich ist Therapie des chronischen Fatigue-Syndroms ist multiprofessionelles Teamwork

So vielfältig die Ursachen des chronischen Fatigue - syndroms sind, so zahlreich sind auch die Therapieansätze.

Wichtig dabei ist: JEDER kann etwas tun, dass aus einem matten, müden, labilen und vielleicht vergesslichen Patienten ein zufriedenerer Mensch wird, der sein Leben lebt.

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

Gastritis

Magen

- muskuläres Hohlorgan, Verdauungsorgan

- Anteile:

o Kardia - Mageneingang

o Fundus - Magengrund

o Korpus - Körper

o Antrum - Pförtner

o Pylorus – Magenausgang

- versorgt durch Truncus coeliacus und A. mesenterica sup.

- Innervation durch N. vagus

- Magensaft:

o ca. 1,5 – 3l Magensaft/Tag

o Salzsäure (HCl) in Belegzellen des Fundus/Korpus gebildet pH-Wert

um 1, zur Verdauung bzw. Auflösung des Nahrungsbreis

o Pepsinogen in Hauptzellen des Fundus/Korpus gebildet Protease wird

im sauren Milieu zu Pepsin an Proteolyse beteiligt

o Intrinsic factor in Belegzellen des Fundus/Korpus gebildet

Glykoprotein bildet Komplex mit Vitamin B12 intestinale Resorption (im

terminalen Ileum stattfindend)

o Schleim in mukoiden Zellen der Kardia, sowie in Nebenzellen des

Fundus/Korpus als auch im Oberflächenepithel bzw. Nebenzellen der

gesamten Magenschleimhaut gebildet Mischung aus Glykoproteinen,

Wasser, Elyten zum Schleimhautschutz

o Elektrolyte und Gastrin gebildet in den G-Zellen des Antrum

sekretorisch aktives Polypeptid bewirkt Histaminausscheidung

Besetzung der Histamin-H2-Rezeptoren der Parietalbildung Bildung von

Salzsäure

o Somatostatin in den antralen D-Zellen gebildet Gegenspieler des

Gastrin H+-Produktion wird eingestellt

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

- Normalfunktion:

o Speicherung, Durchmischung bzw. Verdauungseinleitung (i.V. mit

„Magensaft“) und portionierte Entleerung de Speisebreis in das Duodenum

o Magenmotilität rezeptive Relaxation des Fundus löst Verdauung aus

gleichzeitig optimaler Verschluss des unteren Ösophagussphinkters

Reservoirfunktion des Fundus tonische Wandbewegungen zur

Druckausübung auf Nahrungsbrei und Weiterbeförderung in Richtung

Antrum Durchmischung des Mageninhalts mit Magensaft

Krankheitsbild

- akute oder chronische Entzündungsreaktion der Magenschleimhaut auf

unterschiedliche Einflüsse

- Klassifikation:

o akut

o chronisch

o A, B, C, D- Gastritis (A: autoimmun, B: bakteriell, C: chemisch/toxisch

bedingt, D: Sonderformen)

Formen:

- Typ A:

o ca. 3% aller Pat. mit chronischer Gastritis

o Erkrankung mit Autoantikörpern gegen Belegzellen 90%

o in ca. 50% Autoantikörper gegen Intrinsic factor

o Schwund der Belegzellen Achlorhydrie (Anazidität)

o Mangel an Intrinsic factor Vitamin-B12-Mangelanämie (perniziöse

Anämie)

- Typ B:

o Helicobacter pylori, ca. 80%

o Beginn im Antrum mit aufsteigender Ausbreitung über Jahre

o eher uncharakteristische Symptomatik Druck- bzw. Völlegefühl im

Oberbauch, Übelkeit, Blähungen, gelegentlich Sodbrennen

o Diagnose AK im Bllut, C13-Atemtest, MagenSH-Biopsie

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

o Folgen Erosionen, Ulcus duodeni/ventriculi, MagenCa, MALT-Lymphom,

Riesenfaltengastritis, lymphozytäre Gastritis

- Typ C:

o chemisch induziert bei ca. 15%

o Ursachen Gallenreflux (Cholecystolithiasis, Z.n. Cholecystektomie, BI-

/BII- OP, Medikamente (v.a. NSAR, ASS)

- Typ D:

o Sonderform

o Häufigkeit ca. 2%

o Ursache Mb. Crohn, TBC,…

o Symptome Übelkeit/Erbrechen, Fistelbildung

o Diagnose Ösophagogastroduodenoskopie (inkl. Biopsieentnahme)

Symptome

- Druckgefühl im Oberbauch

- krampfartige Schmerzen

- Übelkeit/Erbrechen

- Melaena (schmerzlose Magenblutung)

- Hämatemesis (erosive Gastritis)

Diagnostik

- Anamnese

- klinische Untersuchung (Druckschmerz im Epigastrium/Oberbauch)

- Labor (BB: Hb/Hk gesenkt, falls Blutung vorliegend; Leukos erhöht durch

Entzündung/Stress; DD: Leberfunktionsproben und Pankreasenzyme)

- Bildgebende Untersuchung Abdomen-leer, Tx-Röntgen (Frage nach

Perforation)

- interventionelle Untersuchung Ösophagogastroduodenoskopie (inkl. Biopsie)

Veränderung aller Magenabschnitte sichtbar

Marlene Weißensteiner Seite 3

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

- C13-Atemtest Pat erhält mit C13 markierten Harnstoff, dieser wird von Urease

gespalten, markiertes CO2 in Ausatemluft wird gemessen

Therapie

- abhängig von Form der Gastritis

- A Anazidität nicht zu behandeln, perniziöse Anämie durch regelmäßige

Vitamin-B12-Substitution

- B Tripeltherapie (PPI Pantoloc® und zwei Antibiotika Clarithromycin =

Klacid®, Amoxicillin = Rocephin®, Metronidazol = Anaerobex®)

- C Grundproblem behandeln bzw. Prophylaxe einleiten (H2-Rezeptor-

Antagonist, PPI, SH-Schutzpräparat)

- D evtl. SH-Schutztherapie, Behandlung Grunderkrankung

Pantoloc®

Wirkstoff:

- Panteprazol

Wirkung:

- Protonenpumpenhemmer Hemmung einer Pumpe in den Zellen der

Magenschleimhaut befördert normalerweise Wasserstoffionen (H+; Protonen)

zur Bildung der Magensäure (HCl, Salzsäure) in den Magen

- verminderte Säurekonzentration (=erhöhter pH-Wert) schnellere Abheilung

von Schleimhautschäden verschiedener Ursachen

- wird rasch absorbiert, ausschließlich in Leber abgebaut, zum Großteil über Harn

ausgeschieden

Anwendung:

- Behandlung milder Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B.

Sodbrennen, ‚saures Aufstoßen’, Schluckschmerz)

- Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure (Refluxösophagitis)

als Langzeittherapie und Vorbeugung,

- Vorbeugung von Magen-Darm-Geschwüren während einer Behandlung

nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

Nebenwirkung:

- Oberbauchschmerzen

- Durchfall

- Verstopfung

- Blähungen

- Übelkeit

- Kopfschmerz, Schwindel

- Verschwommensehen

- Allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge.

Wechselwirkung:

- Substanzen, deren Resorption pH-abhängig ist (z.B. Ketokonazol, Antimykotikum,

Pilzmedikament)

- sonst keine relevanten

Rocephin®

Wirkstoff:

- Ceftriaxon

Wirkung:

- hemmt Aufbau der Zellwand der Bakterien Zellen lösen sich auf Erreger

werden abgetötet

- Wirkstoff besitzt starke antibakterielle Wirksamkeit gegen gramnegative Erreger

(z.B. Hämophilus influenzae, Hämophilus parainfluenzae, Escherichia coli,

Salmonella sp.),

- auch gegen einige grampositive Keime (z.B. Streptokokken, Staphylokokken)

- ist auch gegen solche Bakterien stabil, die eine Substanz (Beta-Laktamase)

produzieren, die manche Antibiotika inaktiviert.

Anwendung:

- Blutvergiftung

- Gehirnhautentzündung Früh- und Spätstadium der Lyme-Borreliose (eine durch

Zecken übertragene Infektionskrankheit)

- Infektionen im Bauchraum Gallenwege

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

- Infektionen der Knochen, Gelenke, Weichteile, der Haut, sowie Wundinfektionen

- Infektionen bei geschwächter Immunabwehr

- Nieren- und Harnwegsinfektionen

- Atemwegsinfektionen Lungenentzündung

- Infektionen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich

- Infektionen der Geschlechtsorgane einschließlich Gonorrhoe (Tripper)

- Vorbeugung von Infektionen bei Operationen

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Inhaltstoffe oder andere Cephalosporine

- Überempfindlichkeit gegen Lidocain

- Penicillinallergie auch bei diesem Mittel allergische Reaktionen möglich

- besondere Vorsicht bei Neu- und vor allem Frühgeborenen mit zu hohem Anteil

an Gallenfarbstoff im Blut (Hyperbilirubinämie)

Nebenwirkung:

- Beschwerden im Magen-Darm-Trakt (Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen,

Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfälle)

- Allergische Reaktionen

- Kopfschmerzen und Schwindel

- Pilzinfektionen

- Entzündungen und Schmerzen an der Einstichstelle

Wechselwirkung:

- Chloramphenicol

Klacid®

Wirkstoff:

- Clarithromycin

Wirkung:

- Makrolid-Antibiotika

- abhängig von Erregerart wirkt Wirkstoff hemmend auf Keimwachstum oder

abtötend durch Hemmung Bildung lebenswichtiger Eiweiße in Bakterien

- antibakterielle Wirkung umfasst grampositve (z.B. Staphylokokken,

Strepokokken), gramnegative (z.B. Hämophilus influenzae), anaerobe (z.B.

Clostridien) und bakterienähnliche Mikroorganismen (z.B. Chlamydien).

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

Anwendung:

- Infektionen der unteren und oberen Atemwege Bronchitis, Lungen-, Rachen-,

oder Nasennebenhöhlenentzündung

- Infektionen der Haut und Weichteile Rotlauf (= Erysipel)

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe/gegen andere Makrolid-Antibiotika

- gleichzeitiger Anwendung von Mitteln, die Wirkstoffe Cisaprid, Pimozid oder

Terfenadin enthalten

- Kaliummangel

- stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30ml/min)

- Vorsicht bei: eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion, gleichzeitiger

Anwendung von Triazolam oder Midazolam (bestimmte Beruhigungsmittel),

bestimmten Herzrhythmusstörungen (bestehende OT-Verlängerung im EKG)

- Überempfindlichkeit gegen Lincomycin oder Clindamycin (bestimmte Antibiotika),

da in diesem Fall auch eine allergische Reaktion gegen Klacid eintreten könnte

Nebenwirkung:

- Störungen im Magen-Darm-Trakt

- allergische Reaktionen

- Kopfschmerzen

- Geschmacks- oder Geruchsveränderungen

- Angst

- Schwindel, Ohrgeräusche, Verwirrung, Hörverlust (klingt nach Therapie wieder

ab)

- Leberfunktionsstörungen

Wechselwirkung:

- zahlreiche Wechselwirkungen Arzt konsultieren

Anaerobex®

Wirkstoff:

- Metronidazol

Wirkung:

- gegen viele tierische Einzeller (z.B. Amoeben) und gewisse, ohne Sauerstoff

lebende Keime (Anaerobier) beeinflusst Vermehrungsfähigkeit

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

- Behandlung Magengeschwür (Ulcuskrankheit) Metronidazol mit anderen

Medikamenten kombiniert höhere Heilungsraten, als mit Anaerobex alleine

- wird über Magen-Darmtrakt ins Blut aufgenommen im Körper verteilt

- wird in Leber wirksam gemacht, über Nieren ausgeschieden

Anwendung:

- Infektionen mit Metronidazol-empfindlichen Erregern

- Blutvergiftung (die bei Schwangerschaft zu Frühgeburt führen kann)

- Hirnabszeß, Lungenabszeß, Herzinnenhautenzündung (Endokarditis)

- akute Zahnfleischentzündung

- Abszesse im Bauchraum nach Operationen (z.B. im Bereich des Blinddarms)

- gezielter Vorbeugung gegen solche Infektionen in Chirurgie und Gynäkologie

- Mischinfektionen mit aeroben und anaeroben Bakterien zur Abdeckung des

aeroben Keimanteils ein entsprechendes Antibiotikum zusätzlich verwenden

Kontraindikation:

- ersten drei Monaten der Schwangerschaft, im 2. und 3. Drittel Anwendung bei

genauer Risikoabwägung vertretbar

- stillende Mütter, Behandlung in Stillperiode erforderlich Stillen während und für

mindestens 3 Tage nach der Therapie unterbrechen

- bekannte Überempfindlichkeit gegen Metronidazol/Nitroimidazolabkömmlingen

- Fehlerhafte Blutzusammensetzung (z.B. Mangel an weißen Blutkörperchen)

- akute Erkrankungen des ZNS

- Alkohol während Behandlung

- Vorsicht bei Lebererkranungen

- längere Anwendung (mehr als 10 Tage) Nieren- und Leberfunktions- sowie

Blutbildkontrollen

- Therapiewiederholung nicht vor 4 bis 6 Wochen erfolgen

- Kribbeln oder "Ameisenlaufen" oder Koordinationsstörungen (Ataxien),

ausgeprägtem Mangel an weißen Blutkörperchen (Leukopenie) oder

Hauterscheinungen Behandlung abbrechen

- schweren/anhaltenden Durchfällen Metronidazol sofort absetzen

- Antikoagulierte überwachen und eventuell neu einstellen

- Alkohol während Therapie meiden

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

- Patientinnen mit atypischer Scheidenflora (Aminkolpitis) Partnerbehandlung

erforderlich, Patienten über die erforderlichen Hygienemaßnahmen aufklären

Nebenwirkung:

- gelegentlich Störungen im Magen-Darmbereich Appetitlosigkeit, Übelkeit,

Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation)

- unangenehm metallischer Geschmack

- belegte Zunge

- Mundtrockenheit

- verlegte Nase.

Wechselwirkung:

- + Disulfiram verstärkte Disulfiram-Wirkung mit Psychosen und

Verwirrtheitszuständen

- + Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen deren Wirkung verstärken

- + Cimetidin erhöhte Metronidazol-Plasmaspiegel

- + Phenytoin verminderte Metronidazolwirkung

- + Alkohol "Antabus"-ähnliche Wirkungen

- bei Mischinfektionen Kombination mit allen Breitspektrum-Antibiotika möglich

mögliche Labortestwertveränderungen SGOT, SGPT, LDH, Triglyceride

Komplikationen der Gastritis

- Blutung

- Perforation

- Penetration

- Magenausgangsstenose

- maligne Entartung

- speziell bei Typ B Gastritis: Erosionen, Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi,

Magenkarzinom, MALT- Lymphom (= Schleimhautassoziiertes Non-Hodgkin-

Lymphom), Riesenfaltengastritis

Pflegediagnosen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastritis

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00002 Mangelernährung, hohes Risiko

00132 Schmerzen, akut

00126 Wissensdefizit

00085 Körperliche Mobilität, beeinträchtigt

00134 Nausea

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

akute Glomerulo- und Pyelonephritis

Niere

Funktion:

- Filtration harnpflichti8ger Substanzen Harnstoff (Eiweißstoffwechsel), Crea-

tinin (Muskelstoffwechsel)

- Kontrolle des Elektrolyt- Flüssigkeitshaushalts Na, K, Ka, Cl, P

- Einfluss auf Säure-Basenhaushalt Bicarbonatrückresorption

- Entgiftungsfunktion

- Produktion Hormone Erythropoetin Erybildung, Renin/Angiotensin RR

- Vitamin D in aktive Form umgewandelt (durch chemische Veränderung) für

Körper verwertbar

- wasserlösliche Medikamente und Vitamine ausscheiden

Krankheitsbild

akute Glomerulonephritis:

= abakterielle Entzündung der Niere mit primärer Schädigung der Glomeruli

- tritt auf im Rahmen einer fehlgeleiteten Immunreaktion ca. 1-4 Wochen nach

Infektion (meist Streptokokkeninfektion wie z.B. Scharlach)

- Antikörper verursachen Entzündung der Glomeruli

- selten als Folge einer Autoimmunkrankheit (rasche Verschlechterung) kann

schnell zu dialysepflichtigem Nierenversagen führen (z.B. Lupus Erythemato-

des schmetterlingsförmiges Erythem)

akute Pyelonephritis:

= bakterielle Entzündung vom Niereninterstitium bindegewebsartiger Umbau

Schrumpfniere

- häufig aufsteigende Infektion z.B. nach Zystitis

- Erreger: Enterokokken, Staphylokokken, Pseudomonas

- wichtig frühzeitige Erkennung und Behandlung Gefahr Chronifizierung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

- Folgen chronischen Verlaufs: Schrumpfniere mit Niereninsuffizienz

Symptome

akute Glomerulonephritis:

- Kopfschmerzen

- subfebrile Temperatur oder Fieber

- Rückenschmerzen, dumpfes Schmerzgefühl in beiden Nierenlagern

- verquollenes Gesicht (v.a. Augen Lidödeme)

- evtl. rotbraune Verfärbung des Urins Hämaturie

- meist Oligurie (Achtung: Lungenödem!)

akute Pyelonephritis:

- Fieber über 38°C

- reduzierter Allgemeinzustand

- Übelkeit, Erbrechen

- Klopfschmerz in einem oder beiden Nierenlager

- hfg. bereits in Ruhe Rücken- oder Flankenschmerzen

- Dysurie und Pollakisurie können fehlen

Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen)

Harnuntersuchung:

- Menge:

o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen

Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml

Abatmung, Schwitzen)

o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnabflussbehinde-

rung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe Trinkmenge, Durch-

fall, Erbrechen,…)

o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten „Bla-

senschwitzen“

o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist,

d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch BZ-Kontrolle!), bestimmte

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B.

durch SHT) Ausfuhr bis 500ml/h Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz

haben) E über Blutwärmer Pat. kühlt aus!

o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz

(weil Niere in Ruhe gut durchblutet mehr Harn)

o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen,

gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer

Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore

- Bestandteile des Harns:

o Erythrozyten Mikro-/Makrohämaturie 1ml Blut färbt 1l Harn rot;

(Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!)

o Leukozyten 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Entzündung

o Eiweiß in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor

kann Prot. erhöht sein

o Glukose DM

o Nitrit Abbauprodukt von Colibakterien bei V.a. auf HWI mittels

Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn) entneh-

men; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt Bakterien

zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit!

o spezifisches Gewicht Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 1010-

1025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt

sein in Messzylinder Urometer eintauchen bis frei schwimmt

spezifisches Gewicht ablesbar

Blutuntersuchung:

- Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch

Sport beeinflussbar)

- Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat

- Creatinin-Clearance Nierenfunktionsprüfung

o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt

o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz ge-

reinigt wird

o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag

o Harn vermischt Probe für Labor

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten

o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter

bildgebende Verfahren:

- Röntgen

- Urogramm KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen Abstän-

den;

o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü!

o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM)

o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und ablei-

tende HW

o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore

- Sono Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor

möglichst nicht pinkeln besser erkennbar durch gefüllte Blase

o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur

o KEINE Aussage über Funktion

- CT Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar

- Nierenszinti Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst

o Nierendurchblutung

o radioaktive Isotope i.v. appliziert Anstieg/Abfall der Radioaktivität

- Nierenangio Gefäßsystem der Niere dargestellt

o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie

o KM verteilt sich in Nierenarterien

o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien

Nierenbiopsie/-punktion

- unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Gewebeprobe entnommen

- Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen

- vor Untersuchung Sono-Ko Überblick über Lage der Niere und umliegende

Organe zu erhalten

- Vorbereitung:

o 6h vor Punktion nichts mehr essen

o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung,

Blutbild)

o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken muss nachher

liegen

o Prämedikation lt. AVO (Sedativum)

o Hypertoniker müssen Med. nehmen!

o Leitung legen lassen (auch bei Angio)

- Nachbereitung:

o RR-Ko und Ko Einstichstelle

o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Kompression

o 24h Bettruhe nicht zur Toilette aufstehen

o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren leicht rot ist normal

o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Niere durchspülen

(außer bei Anurie/Oligurie)

o weitere Harnko Blutung frühzeitig erkennen

o Pat. darf nach 4h essen

o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres He-

ben, laufen,…)

o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen)

melden!

Diagnose akute Pyelonephritis:

- Klinik

- Harnstatus (Leukos, Erys, Nitritnachweis)

- Urinkultur (Keimwachstum)

- Bb, BSG, NFP

- Sono

Therapiegrundsätze, Pharmaka

- i.v. Antibiotika

Lasix® = Furosemid

Darreichungsform:

- Ampullen, Kapseln, Infusionskonzentrat

Wirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

- Schleifendiuretikum

- wirkt auf Henl’sche Schleife im Tubulussystem der Niere Rückresorption

wird gehemmt Natrium + daran gebundenes Wasser wird ausgeschieden

- dosisabhängige Stimulierung RAA-Mechanismus

Anwendung:

- Flüssigkeitsretention infolge Herzerkrankungen

- Aszites infolge Leberzirrhose

- Ödeme infolge Nierenerkrankungen

- akute Herzinsuffizienz, v.a. bei Lungenödem

- Oligurie als SS-Komplikation

- Unterstützung bei Hirnödem

- Ödeme infolge Verbrennung

- hypertensive Krise

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

- Anurie bei Nierenversagen

- Coma und Praecoma hepaticum

- schwere Hypokaliämie/-natriämie

- Hypovolämie und Dehydratation

- Stillzeit

Nebenwirkung:

- Elyt-Flüssigkeitsverlust

- Dehydratation

- Kopfschmerzen

- Kollaps

- Kaliumverslust Benommenheit, Muskelschwäche, GIT-Beschwerden, Ver-

stopfung

- Natriummangel

- BZ sinkt bei DM

- selten Thrombose

Komplikationen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

chronische Glomerulonephritis:

- schleichende, über Jahre bis Jahrzehnte voranschreitende Glomerulonephritis

- Ursache oft ungeklärt

- Pat. fühlt sich hfg. gesund

- Erkrankung meist zufällig entdeckt

- scheinbar akutes (pseudoakutes) Nierenversagen

- (Mikro-)Hämaturie und Proteinurie

- längere Erkrankung Hypertonie, Nierenversagen

- Prognose eher schlecht Dialysepflicht

chronische Pyelonephritis:

- i.d.R. aus nicht ausgeheiltem HWI

- Risikofaktor DM

- Symptome nicht so ausgeprägt wie in akuter Form

- Patient fühlt sich nicht wohl, ist matt, appetitlos und hat vielleicht häufiger

Kopfschmerzen

- abnorme Blässe und erhöhter RR normalerweise bei erhöhtem RR roter

Kopf, hier Blässe wegen Anämie

- Urinbefund: Leukozyturie und Bakteriurie

- Sono ergibt je nach Dauer der Erkrankung Vernarbungen

- Verlauf unterschiedlich

- begünstigende Faktoren ausschalten Prognose gut

- oft allerdings zunehmende Vernarbung und Zerstörung von Nierengewebe

chronisches Nierenversagen

Urämie:

- verursacht durch Anhäufung harnpflichtiger Substanzen im Blut

- betreffen alle Organsysteme

- Herz- und Kreislaufsystem:

o Hypertonie, Überwässerung, Perikarditis, Herzrhythmusstörungen

Gefahr Herzstillstand (durch K-Anstieg)

- Lunge:

o Lungenödem, Pleuritis, Pneumoniegefahr bei allgemeiner Abwehr-

schwäche, vertiefte Atmung Azidose

- Magen-Darmtrakt:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

o Mundgeruch (Fotoer ex ore uraemicus), Geschmacksstörungen, Übel-

keit, Erbrechen, Durchfälle, urämische Gastroenteritis

- ZNS:

o Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung (unge-

duldig, aggressiv), Verwirrtheit (durch Toxine im Gehirn), Krampfnei-

gung (eplileptische Anfälle bei Harnstoff über 200), Bewusstlosigkeit bis

urämisches Koma

- Haut:

o Juckreiz (auch mit Phosphat in Verbindung zu bringen auf Kratzspu-

ren achten), bräunlich-gelbliches Hautkolorit, Uringeruch

- Blut:

o renale Anämie (verminderte Produktiopn von Erythropoetin), Blutungs-

neigung

urämisches Koma:

- wichtig zu erkennen

- Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit

- muskuläre Zuckungen und Krämpfe

- Atmung vertieft Ausatemluft riecht nach Urin

- RR erhöht Gefahr Herzversagen

Pflegeprozess, Pflegeplanung

Pflege akute Glomerulonephritis:

- stationäre Aufnahme, wegen i.v. Antibiotika

- körperliche Schonung über 3-4 Wochen, evtl. Bettruhe in dieser Zeit

- Pat. bei Körperpflege unterstützen und Prophylaxen durchführen

- VZ- und Gewichtskontrollen (Ödembildung)

- Harnbeobachtung

- Flüssigkeitsbilanz

- Ernährung: bei eingeschränkter Nierenfunktion Reduktion von Kochsalz-, Flüs-

sigkeits- und Eiweißzufuhr

Pflege akute Pyelonephritis:

- Bettruhe

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

- viel trinken

- regelmäßige VZ-Kontrolle

- lokale Wärmeapplikation nach AVO

- Pat. anhalten bei Harndrang sofort die Toilette aufsuchen

- Flüssigkeitsbilanz

- evtl. aufklärendes Gespräch über Intimhygiene

- regelmäßige Ko auf Zeichen einer Urämie

Pflegediagnosen:

00093 Erschöpfung, Müdigkeit

00026 Flüssigkeitsüberschuss

00132 Schmerzen, akut

00004 Infektionsgefahr, hohes Risiko

Thrombosegefahr

Pflegeplanungen auch nach den einzelnen Urämiesymptomen möglich!

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

Fallbeispiel Glomerulonephritis Name: Frau P. Alter: 28 Jahre Größe: 1,75 m Gewicht 62 kg BMI: 20,2 Falldarstellung: Frau P. befindet sich zur Zeit in Ausbildung zur Bürokauffrau. Sie lebt ei ihren Eltern und bewohnt in deren Haus eine Dachgeschosswohnung. Sie hat einen eigenen Be-reich, über den sie sehr glücklich ist. Vor ungefähr drei Wochen erkrankte sie an einem starken grippalen Infekt mit star-ker Beteiligung der Gaumenmandeln und der Nasennebenhöhlen. Nach dem grippalen Infekt erholte sie sich nicht so richtig. Im Unterricht hatte sie Konzentrationsstörungen und das morgendliche Aufstehen fiel ihr schwer. Eines Mor-gens bemerkte sie, dass ihr Urin rostbraun verfärbt war. Ebenso stellte sie fest, nachdem sie in den Spiegel geschaut hatte, dass ihre Augenlider geschwollen waren. Darauf ging sie zu ihrem Hausarzt. Da beim Abhören ein Rasselgeräusch zu hören ist, überweist er Frau P. sofort auf die nephrologische Station der Universitätsklinik. Vitalwerte: Puls 92 RR 175/100 Temperatur 37,7 Atemfrequenz 20 aktuelle Medikation von der Notfallaufnahme: Lasix® 250mg in 250ml Ringer-Lactatlösung innerhalb einer Stunde Harnuntersuchung: Analyt Resultat Leukozyten Neg. Proteine +++ Erythrozyten +++ Laborbefunde: Analyt Resultat Referenzbereich Grafik Harnstoff 73,6 10,0 – 50,0 Creatinin 3,94 0,80 – 1,30 Protein 5,56 6,30 – 8,20 * Kalium 5,2 3,4 – 4,6 Erythrozyten 3,90 4,40 – 5,90 Hämoglobin 103 130 – 177

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: akute Glomerulo- und Pyelonephritis

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medizinische Diagnose: V.a. akute Glomerulonephritis, akutes Nierenversagen Aufgabenstellung:

1. Beurteilen Sie die Patientin, ihre VZ, Labor- und Harnbefunde und aktuellen Probleme

2. Identifizieren Sie im Fallbeispiel ein primäres Pflegeproblem. Formulieren Sie dazu eine Pflegediagnose, die Sie durch Symptome stützen und die Sie mit ei-ner Ätiologie begründen. Erstellen Sie zu dieser Pflegediagnose eine Pflege-planung, die Pflegeziele, -maßnahmen, ein Evaluierungs- und evtl. ein Stopp-datum umfassen soll.

3. Beschreiben Sie das Krankheitsbild mit Symptomen und möglichen Komplika-tionen.

4. Welche weiteren allgemeinen Pflegemaßnahmen kommen bei diesem Krank-heitsbild noch in Betracht?

5. Nehmen Sie zu dem im Fallbeispiel beschriebenen Medikament Stellung (Wir-kung, Neben- und Wechselwirkung)

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Hepatitis

Krankheitsbild – Hepatitis A

Durch sorgfältige Diagnose können Lebererkrankungen frühzeitig erkannt werden!

ist eine Entzündung des Leberparenchyms

Verlauf: akut oder chronisch

Meldepflicht

Übertragung: durch Viren, durch Bakterien, durch Protozoen, durch

toxische Einflüsse

Verlauf: häufig asymptomatisch

Dauer: ~12 Wochen

Infektiös: 1-2 Wochen vor und nach Symptomen

Heilt in der Regel aus

Endemiegebiete: Tropen

Inkubationszeit: 14- 45 Tage,– dann: Akuter Beginn

Übertragung: fäkal-

Risikogruppen: Berufe mit Kindern, Kanalarbeiter, Küchenpersonal,

Vielurlauber

Prognose: im Kindesalter gut, mit zunehmendem alter schlechter

Immunisierung:

o aktiv (Havrix®) 5-10 Jahresschutz

o Passiv (humanimmunoglobuline) 3-6 Monate

o Kombinationsimpfstoff: Twinrix® (Hep.A & Hep.B) oral

Symptome

Ikterus, Appetitlosigkeit , Übelkeit , subfebrile T.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Lebervergrößerung, Milzvergrößerung, dunkler Urin, Stuhl und Urin sind

infektiös

Komplikation

Leberzirrhose

Therapie

Bettruhe

Leberschonkost für 2 - 3 Monate

lokale Wärmeanwendung

Desinfektion infektiöser Ausscheidungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Krankheitsbild – Hepatitis B (HBV)

Verlauf: häufig folgenloses Ausheilen

Dauer ~ 12 Wochen

Infektiös: bis Antikörper im Blut nachweisbar sind

Endemiegebiete: Tropen, Subtropen, Mittelmeerraum

Beginn: schleichend

Inkubationszeit: 30- 180 Tagen

Übertragung: sexuell, perinatal, Blutkontakt

Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige,

Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern,

Neugeborene infizierter Mütter, Personen die mit Hep.B. pos. Menschen in

einem Haushalt leben

Prognose: mit höherem alter schlechter, bei ~1% akutes Leberversagen

Immunisierung:

o aktiv –Schutz einige Jahre

o Kombinationsimpfung Twinrix®

Krankheitsbild – Hepatitis C (HCV)

Verlauf: 70-80% chronisch – Entwicklung einer Leberzirrhose oder

Leberzellkarzinom möglich

Beginn: schleichend

Inkubationszeit: 15-160 Tage

Übertragungswege: sexuell, Blutkontakt perinatal

Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige,

Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern,

Neugeborene infizierter Mütter

Prognose: wenn chronisch, eher schlecht

Immunisierung: keine

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Krankheitsbild – Hepatitis D (HDV)

Verlauf: Nur als Koinfektion bei HBV möglich, Chronisch bei bis zu 95%

Endemiegebiete: Mittelmeerraum

Beginn: akut, schleichend

Inkubationszeit: 30-180 Tage

Übertragung: parenteral, sexuell, Blutkontakt

Risikogruppen: med. Personal, Dialysepat., Drogenabhängige,

Homosexuelle, Personen mit häufig wechselnden Sexpartnern,

Neugeborene infizierter Mütter

Prognose: oft schlecht -> Leberzirrhose, Leberzellkarzinom

Immunisierung: wenn immun gegen HBV

Krankheitsbild – Hepatitis E (HEV)

Verlauf: wird nie chronisch – Schwere Verläufe mit akutem Leberversagen

bei Immunschwachen und Schwangeren (Letal 20%)

Endemiegebiete: indischer Subkontinent

Beginn: akut

Inkubationszeit: 20- 75 Tage

Übertragung: fäkal- oral

Risikogruppen: Urlauber, Einwohner im Endemiegebiet

Prognose: gut

Immunisierung: keine

Krankheitsbild – Hepatitis G/GB-C

Verlauf: Häufig chronisch (über 50%) – Wahrscheinlich nicht

menschenpathogen- verursacht keine Leberentzündung

Beginn: schleichend Marlene Weißensteiner Seite 4

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Inkubationszeit: unbekannt

Übertragung: sexuell, perinatal, parenteral

Risikogruppen: Drogenabhängige, Dialysepat.

Prognose: unbekannt

Immunisierung: keine

Symptome und Prognose der Virushepatitiden:

Die verschiedenen Arten der Virushepatitis lassen sich klinisch nicht

unterscheiden.

Eine Differenzierung erfolgt serologisch.

Unterschiede gibt es in der Prognose

Drei Phasen werden unterschieden, wobei ~ 2/3 aller Virushepatitiden

unbemerkt, asymptomatisch, verlaufen

Stadien

Vorläuferstadium (Prodromalstadium/ Präikterische Phase)

Dauer: Tage bis Wochen

Leistungsminderung, Konzentrationsschwäche, Müdigkeit,

Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit

Abneigung gegen: Alkohol, Nikotin, fette Speisen

Meteorismus, Diarrhoe

Gelenk-, Muskelschmerzen

Subfebrile Temperaturen

Stadium der hepatischen Manifestation

Kann mehrere Wochen dauern

Verlauf kann anikterisch oder ikterisch sein

Ikterischer Verlauf geht mit folgenden Symptomen einher:

Marlene Weißensteiner Seite 5 o Ikterus der Skleren, später der Haut

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

o Druckschmerzhaft vergrößerte Leber und Milz

o Dunkel gefärbter Urin- bierbraun

o Lehmfarbener Stuhl

o Starker Pruritus

Postikterisches Stadium

In der Phase der Rekonvaleszenz bilden sich Beschwerden und Symptome

langsam zurück.

Der Ikterus ist rückläufig, die Laborwerte normalisieren sich.

Bis Abgschlagenheit, und die Müdigkeitssymptome verschwinden dauert es

noch Wochen

Diagnostik

Anamnese, Inspektion, Palpation

Laborwerte

o Transaminasen (SGOT oder AST und SGPT oder ALT) weisen auf

Absterben von Leberzellen hin;

o aP weist auf Probleme in der Gallebildung hin;

o die g-GT ist zusammen mit der aP bei Problemen der Gallebildung

erhöht -> c2 abusus, feiner Indikator für Fettleber

Bilirubin: gibt Auskunft über die Ausscheidungsfunktion der Leber

o Albumin und Quick geben damit Auskunft über die Syntheseleistung der

Leber

Hep. Serolgie

Bildgebende Verfahren

Komplikationen der Virushepatitis:

Marlene Weißensteiner Seite 6

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Fulminante Hepatitis: schwere Leberinsuffizienz, 80% versterben an Folgen

des Leberkomas

Cholestatische Hepatitis: massiver Ikterus wegen Gallenstauung (starke

Bilirubinanstieg)

Chronische Hepatitis: ist die Hepatitis nach 6 Monaten nicht ausgeheilt ->

chronisch -> Leberzirrhose, Leberzellkarzinom sind begünstigt

Therapie

Eine kausale Therapie steht nicht zur Verfügung, deshalb wird bei allen

Hepatitisformen symptomatisch behandelt.

Hier muss unterschieden werden, welche Symptome im Vordergrund

stehen, bei Hepatitis A und E Infektionsschutz, bei Hepatitis C die

medikamentöse Therapie mit Interferon-(hemmt die Virussynthese) und

Rebetol (Virustatika)

Krankheitsbild – chronische Hepatitis

Wenn Immunsystem Erreger nicht vernichtet, innerhalb von einem Jahr

Leberzellen können sich zwar regenerieren, aber nicht endlos und werden

durch BG ersetzt Lebercirrhose

Therapie

Virusstatika: man versucht Virusvermehrung zu verhindern

o Ribavirin: hemmt die Enzyme

o Nukleotidanaloga

Interferon

o Körpereigene Substanz

Marlene Weißensteiner Seite 7

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

o Interferone (Eiweiß und Zuckermolekühl) signalisieren gesunder

Nachbarzelle, dass Virus kommt und sie nehmen weniger Viren auf und

sie hemmen die Virusproteinsynthese und fördern den viralen Abbau.

o Interferone werden in kleiner Dosis in Leber gebildet daher

Interferon Alpha auch zum Spritzen hohe Dosen Leberzellen gut

geschützt

o Relativ kurze Halbwertszeit

o Löst grippeähnliche Symptome wie Fieber, Rötung

o Interferon mit längerer Halbwertszeit verwenden NW sinken

Pegylierte Interferone (Molekühl durch Alkohol verlängert, deshalb

längere HWZ)

o NW: Fieber, Rötung, Muskel-, Gelenksschmerzen, Thrombopenie,

Pflege- und Behandlungsplan

Die Pflegemaßnahmen richten sich nach der Schwere der Erkrankung und dem

Zustand des Pat.

Krankenbeobachtung

Hilfe bei den ATL`s

Lindern von Pruritus und Oberbauchbeschwerden

Informieren über Hygienemaßnahmen

Infektionsprophylaxe

Begleitung bei Medikamentöser Therapie

Krankenbeobachtung

VZ (RR,P,T)

Haut (Turgor, Farbe, Kratzspuren)

Körpergewicht, evtl. auch Körperumfang, Ödeme

Marlene Weißensteiner Seite 8

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Psychische Situation

Ausscheidung (Farbe, Konsistenz,…)

Hilfe bei den ATL`s

Hier richtet sich die Hilfe nach den Ressourcen, und Defiziten welche

ausgeglichen werden müssen.

Meist sind die Patienten selbständig, oder benötigen nur wenig Hilfe, bei

schweren Verläufen oder Komplikationen kann es sein, dass der Patient in

allen ATL`s unterstützt werden muss.

Essen und Trinken

Alkoholverbot

Lebertoxische Medikamente sollen vermieden werden

LVK, ggfs. Fettarm

Linderung von Pruritus

Kühlende Einreibungen oder Waschungen, Abduschen mit kaltem Wasser

Juckreizstillende Gel (Fenistilgel) oder Ingelan Puder -AVO

Antihistaminika und gallensäurebindende Medikamente (Quantalan) –AVO

Baumwollkleidung

Haut immer gut eincremen- z.B. Ultrabas, Salben mit Urea- AVO

Linderung von Oberbauchbeschwerden

Warme Wickel oder Auflagen –NUR NACH AVO

Lagerungshilfen – Beinknick

Mehrer kleinere, fettarme Mahlzeiten

Bei Blähungen -Lefaxin® (Simethicon) „Antischaummittel“- lt.AVO

Auch Pfefferminz- und Fencheltee wirken sich hier positiv aus

Information über Hygienemaßnahmen:

Der Patient und seine Angehörigen werden über Infektionswege, Dauer der

Infektiosität und Maßnahmen der Hygiene informiert.

Bei schweren Blutungen, massiven Durchfällen, fehlender Compliance

müssen Patienten evtl. isoliert werden

Marlene Weißensteiner Seite 9

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hepatitis

Marlene Weißensteiner Seite 10

Die Pflege von Patienten mit infektiösen Durchfallerkrankungen ist

unabhängig vom jeweiligen Krankheitserreger. Im Krankenhaus werden

vor allem Patienten mit schweren Krankheitsverläufen und

Immunschwäche (Säuglinge, alte Menschen und Patienten mit

Vorerkrankungen) behandelt.

Die Patienten werden bei noch unbekanntem Erreger in einem

Einzellzimmer betreut.

Infektionsprophylaxe

Bei möglichem Kontakt mit erregerhaltigem Material wie Stuhl sind

Schutzkittel und Handschuhe zu tragen.

Sichere Entsorgung der potenziell infektiösen Materialien

Pat., Besucher über Hygienemaßnahmen informieren

Vor/ nach Patientenkontakt Hände desinfizieren.

Nicht an die Betten lehnen oder hinsetzen.

Separate Nasszelle

Alle patientennahen Flächen werden regelmäßig desinfiziert, nach der

Entlassung des Patienten auch Matratzen, Kissen und Decken.

Gebrauchsgegenstände im Zimmer des Pat. Lassen

Besucherinformation

Übermantel tragen!

Nicht auf das Bett setzen!

Händedesinfektion!

Besuchsverbot für Kleinkinder, Schwangere – evtl. Absprache mit dem Arzt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

Herzinsuffizienz

Krankheitsbild

- Unfähigkeit des Herzmuskels zugeführte Blutmenge mit ausreichender Kraft in

Organismus zu pumpen Energiebedarf für Organismus nicht mehr

gewährleistet

- unzureichende Herzleistung ist keine Erkrankung, sondern ein Syndrom!

- Ursache

o Linksherzinsuffizienz: durch z.B. MCI, Folge art. Hypertonie

o Rechtsherzinsuffizienz: durch z.B. Lungenembolie, Folge von

Klappenfehlern oder pulmonaler Hypertonie

- Formen

o Betroffene Herzkammer: Links-/Rechtsherzinsuffizienz

o Zeitlicher Verlauf klinischer Symptome: akut/chronisch

o Kompensierte Herzinsuffizienz: Pumpleistung durch Hypertrophie/

Steigerung der Herzfrequenz/ Erhöhung des Gefäßtonus und

Aktivierung des RAA Mechanismus gesteigert

o Dekompensierte Herzinsuffizienz: Kompensation reicht nicht mehr

Rückwertsversagen: Stau des Blutes vor geschwächter

Herzkammer

Vorwärtsversagen: Organismus wird nicht mehr mit ausreichend

Blut versorgt

Symptome

- Linksherzinsuffizienz

o Asthma cardiale (nächtlicher Husten und anfallsweise Orthopnoe)

o Dyspnoe (Ruhe-, Belastungs- und Orthopnoe)

o Rasselgeräusche, hartnäckiger Husten mit weißlichen Auswurf (bis

Lungenödem)

o Zyanose

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

o Zerebrale Symptome wie Konzentrations- und Gedächtnisschwäche bis

Angst- und Verwirrtheitszustände

- Rechtsherzinsuffizienz

o Gestaute Halsvenen mit erhöhtem Venendruck

o Magen-Darm-Störungen (Stauungsgastritis) mit Appetitlosigkeit,

Übelkeit, Völlegefühl und Obstipation

o Leberschwellung (Stauungsleber) mit Störung der Leberfunktion zur

Ausbildung einer Aszites und Ikterus

o Bildung von Ödemen (Abdomen, Unterschenkel, Füße) mit

Gewichtszunahme

o Abnahme der Harnmenge (Stauungsniere), Proteinurie

Diagnostik, Laborparameter

- Klinische Diagnosestellung

- EKG kann erste Grundhinweise geben (beispielsweise versteckte bzw.

unbemerkte Infarkte)

- Röntgenaufnahmen zeigen eine Herzvergrößerung und möglicherweise einen

Rückstau in die Lungen

- Echokardiografie

o Größe und Funktion der Herzkammern

o Diagnose von Herzklappenfehlern

- Ergänzend Herzkatheter, Myokardszinti, Biopsie des Herzmuskels, CT

Therapie der Herzinsuffizienz, Pharmaka

- Medikamente

o Diuretika: Lasix®, Wirkstoff Furosomid Ausschwemmen der Ödeme

und somit Entlastung der Vorlast und Nachlast für geschwächtes Herz

(siehe Niereninsuffizienz)

o Beta Blocker

o Digitalisglykoside

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

o Nitrate: erleichtern die Herzarbeit durch gefäßerweiternde Wirkung

o Katecholamine: kurzzeitig einsetzbar, um die Schlagkraft zu verbessern

auf Intensivstation (Dopamin®, Dopaminhydrochlorid)

Beloc®

Wirkstoff:

- Metaprolol

Wirkung:

- Beta-Blocker Blockade der Betarezeptoren am Herzen

- Senkung der Herzkraft und –frequenz Senkung des Herzzeitvolumens

Senkung des RR

Anwendung:

- in erster Linie bei jüngeren Patienten

- Hypertonie

Nebenwirkung:

- Bradykardie

- AV-Block

- erhöhte Hypoglykämiegefahr bei DM

- Beta-Rezeptoren anderer Organe können ebenso gehemmt werden

Zunahme des Atemwegswiderstands

Wechselwirkung:

- keine bekannt

Digimerck®

Wirkstoff:

- Digitoxin

Wirkung:

- Digitalisglykosid steigert Kontraktionskraft des Herzmuskels

- Verlangsamen Herzschlagfrequenz

- Verzögern Erregungsleistung

- Steigern Reizbildung

Anwendung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

- Herzinsuffizienz

Nebenwirkung:

- Übelkeit und Erbrechen

- Sehstörungen

- Kopfschmerzen und Halluzinationen

- Herzrhythmusstörungen

Dopamin®

Wirkstoff:

- Dopaminhydrochlorid

Wirkung:

- Katecholamin

Anwendung:

- Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock

- Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen

- drohende akute Herzinsuffizienz

- Unterstützung der Diurese

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates

- Tachykarde Herzrhythmusstörungen

- Kammerflimmern

- Hyperthyreose

- Phäochromozytom

- Engwinkelglaukom

- BPH mit Restharnbildung

Nebenwirkung:

- Magen/Darm

- ZNS

- Kreislauf

- Herzrhythmusstörungen

- selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen

der Akren, Blutungsgefahr

Wechselwirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

- Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika,

Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Verstärkung sympathomimetischer

Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen

möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen

und Herzrhythmusstörungen) Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt

erforderlich

- Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan)

Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika

- Diruetika verstärkte Diurese

- Beta-Rezeptorenblocker Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von

Dopamin

- Metoclopramid Verminderung dopaminerger Wirkung

Weitere Therapiemaßnahmen

- Evtl. Klappenoperation

- Herztransplantation:

o Wenn dekompensierte Insuffizienz nicht auf medikamentöse Therapie

anschlägt, bzw. auf Klappenoperation

o Pat. muss unter 60 sein (biologisches Alter)

o Beachte 5-Jahres-Überlebensrate über 70 %

Pflege bei Herzinsuffizienz

- Bei Appetitlosigkeit dem Patienten Wunschkost ermöglichen

o Auf niedrigen Kochsalzspiegel des Essens achten

o Unbedingt Trinkmenge beachten gut auf Tag verteilen

o Mehrere kleine, eiweißreiche Mahlzeiten über Tag verteilen

o Auf blähende und fettreiche Nahrung verzichten

- Darmtätigkeit des Patienten anregen

- Lang andauernde Kälteeinwirkung vermeiden periphere Gefäße verengen sich

Herz hat mehr Arbeit

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Herzinsuffizienz

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- Bettruhe, wenn verordnet einhalten Prophylaxen durchführen

(überschüssigen Sauerstoffverbrauch vermeiden)

- Durch Nykturie wird Schlaf gestört für sonst angenehmes Schlafklima sorgen

- Patienten auch in restlichen ATL’s unterstützen

- Psychische Komponente des Patienten beachten

- Entlassungsberatung

o Patient sollte über medikamentöse Therapie ausreichende Aufklärung

erhalten und damit umgehen können

o Beobachtung bei Diuretikaeinnahme

o Kräfteschonende Aktivitäten

o Beobachtungspunkte bei Ernährung

o Evtl. Raten zur ambulantem Pflegehilfsdienst

Pflegediagnosen

00026 Flüssigkeitsüberschuss

00029 Herzleistung, vermindert

00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Prophylaxe

00024 Durchblutungsstörung Prophylaxe

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS

AIDS (aquired immuno deficiency Syndrom)

Immunsystem

- unspezifische Abwehr Eindringlinge nicht nach Gefährlichkeit einschätzend

- Granulozyten und Makrophagen versuchen körperfremde Teilchen

aufzunehmen und abzubauen (Phagozytose)

- spezifische Abwehr immunologisches Gedächtnis Lymphozyten:

o B-Lymphozyten Schlüssel-Schloss-Prinzip Antikörper

o T- Lymphozyten

T- Helferzellen = CD4 Zellen (zwischen 800-1000 Stück)

erkennen körperfremdes Material, leiten Info an B-Lymphozyten

Antikörper

T- Suppressorzellen = CD8 Zellen unterdrücken Bildung von

Antikörpern

T- Killerzellen erkennen und vernichten körpereigene Zellen, die

von Viren befallen sind, um Vermehrung zu verhindern

HIV (Human Immunodeficiency Virus)

= menschliches Immunschwäche Virus

- AIDS wenn HIV-positiver Mensch bestimmte Erkrankungen entwickelt, die auf

Schwäche des Immunsystems durch HI-Virus zurückzuführen

HI-Virus

= Retrovirus, Erbsubstanz in RNA und nicht in DANN

- dringt in Körperzellen ein, die CD4 Rezeptor besitzen

- baut Erbinfo in Zellkern ein Wirtzelle gezwungen HIV zu bilden

- benutzt für Vermehrung T-Helferzellen deswegen langsamer Untergang

Immunabwehr keine AK mehr

- Ausbruch der Krankheit nach 10-15a (davor Latenzzeit Virus „schlummert“)

- Übertragung durch ungeschützten GV, SS, Geburt, Stillen, Blutkonserven,

Nadelstichverletzungen, Blutkonserven.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS

Diagnostik

- HIV-Infektion mit Antikörper-Test im Serum ELISA nach 90d durchführbar

(dann AK gebildet)

- Antigen-Test Inzidenz muss 2Wochen zurückliegen

- positiver Befund Kontrolle WESTERNBLOT-Test (bestätigt Aussage Elisa-Test)

- VL-Virenlast Polymerase-Kettenreaktionstest Durchführung zur Überprüfung

der Virenlast, ausschlaggebend bei Stichverletzungen

Therapie

- Verzögerung Krankheitsverlauf und Hemmung viruseigener Enzyme, die Wirtszelle

benötigt

- PEP postexpositionelle Prophylaxe:

o Spätestens 3d nach vermeintlicher Infektion beginnen, sonst nicht wirksam

- ART Antiretrovirale Therapie

o Therapiebeginn bei CD4 Zahl unter 500

- HAART hochaktive antiretrovirale Therapie

o Kombinationstherapie mit mehreren Wirkstoffen

- Medikamenteneinnahme pünktlich wegen Spiegel 3-6 Monate Kontrolle:

o Spiegel

o VL

o CD4

o BB und Diff. BB

o Beobachtung auf NW

- Nebenwirkungen:

o Thrombopenie, Anämie, Leukopenie

o Grippale Symptome in ersten 1-2w, dann abflachen Fieberschübe,

Schüttelfrost, Gliederschmerzen

o Übelkeit und Erbrechen, Diarrhöe

o Allergische Reaktion

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS

o bei Langzeittherapie Leber- und Nierenschäden

Pflege

- symptomlosen Pat. Beobachtung und psychologische Betreuung

- Immunsystem positiv beeinflussen Tagesstruktur, auf Ernährung achten,

ausreichend Schlaf und körperliche Bewegung

- Symptomen, die auf Schwächung des Immunsystems hinweisen Pat. zur

Selbstbeobachtung anleiten

- Hautkontrolle wegen Mykosen, Herpes simplex, Feigwarzen

- Mundkontrolle, gründliche Mundhygiene wegen Soorgefahr, Mundspülungen lt.

AVO

- Gewichtskontrolle

- Temperaturkontrolle

- Stuhlkontrolle wegen Medikamentennebenwirkungen oder Verschlechterung des

AZ

- Interdisziplinäre Zusammenarbeit Infofluss, vermittelnde Aufgabe der Pflege

(Seelsorge, Sozialdienste, Selbsthilfegruppen)

Krankheitsbild – AIDS

= erworbenes Immunschwächesyndrom

Opportunistische Erkrankungen

= Keime (Bakterien, Viren, Protozoen, Pilze), die Gesunden nichts anhaben, aber

Immungeschwächten krankmachen

- Pneumocystis carni atypische Pneumonieform

o Abgeschlagenheit, Belastungsdyspnoe, trockener Husten, Fieber

- Toxoplasmoseerreger Parasit, Befall des ZNS

o Kopfschmerzen, Merkfähigkeitsstörungen, Verwirrtheit, Sehstörungen,

Krampfanfälle

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: HIV und AIDS

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- Zytomegalieviren siedeln sich in Organen ab:

o GIT, Lunge, Gehirn, Sehstörungen, ungewöhnliche Sinneswahrnehmungen

Sekundärtumor

- Karposi-Sarkom, maligne Lymphome betrifft gesamtes lymphatisches Gewebe

(Milz, Lk, Thymusdrüse)

- Isolation, wenn Aids-Patient an infektiösen Sekundärerkrankung leidet!

Pflegediagnosen

000133 Schmerzen, chronisch

000132 Schmerzen, akut

00004 Infektion hohes Risiko

00126 Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose

Hyperthyreose

Krankheitsbild – Hyperthyreose (= Schilddrüsenüberfunktion)

erhöhter Thyroxinspiegel im Blut

durch exogene Jodzufuhr kann hyperthyreote Stoffwechsellage verschlechtert

werden

Ursache

o Funktionelle Autonomie ungehemmte

Schilddrüsenhormonproduktion, da sich die Schilddrüse vom

Regelmechanismus (Hypothalamus/ TRH und

Hypophysenvorderlappen/ TSH) nicht mehr beeinflussen lässt.

o Autonomes Adenom- stark hormonproduzierender Knoten

o Immunogene Hyperthyreose Autoimmunerkrankung bei der sich

Antikörper gegen das Schilddrüsengewebe bilden, welche die TSH-

Rezeptoren besetzen ständige Stimulation der hormonbildenden

Zellen

Symptome

Morbus Basedow – Mersebruger Trias: Exophtalmus, Struma, Tachykardie

Schwitzen

Nervosität, Erregbarkeit

Haarausfall

Schlafstörungen

Gewichtsverlust

Feinschlägiger Fingertremor

Diarrhoe

Diagnostik

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose

Szintigraphie- je nach Speicherung von Technetium 99 werden warme, heiße und

kalte Knoten unterschieden, Stoffwechselaktivität

Blutuntersuchung Thyroxinspiegel

Schilddrüsensonographie und Feinnadelbiopsie

Therapie

Medikamente Thyreostatika- hemmen die SD- Hormonsynthese o Substanzen: Carbimazol, Thiamizol, Überdosierung kann zu Struma

führen

o Nebenwirkungen: Hautjucken, Ausschläge, Leberschäden

Bestrahlung, Radioodtherapie von außen zugeführtes radioaktives Jod wird in

der SD gespeichert, dadurch Schonung der Nachbarorgane, Dosisberechnung

zuvor notwendig

Operation, Schilddrüsenteilentfernung Bei autonomen Adenom- Enukleation

(Entfernung des Knoten), Bei vergrößerter SD, erfolgloser Med. Therapie und

Radiojodtherapie- subtotale Resektion

Carbimazol Henning®

Wirkstoff:

cyklisches Thioharnstoff-Derivat

Thiamizol nach Resorption

Wirkung:

Prodrug wird nach Resorption sofort zu Thiamizol Thyreostatikum

Anwendung:

symptomatischen Behandlung der Hyperthyreose

bei allen Formen der Hyperthyreose zur Operationsvorbereitung.

Vorbereitung einer geplanten Radioiodtherapie

nach einer Radioiodbehandlung zur Überbrückung bis zum vollen Einsetzen der

Radioiodwirkung (4-6 Monate)

langfristigen Therapie einer Hyperthyreose, wenn definitive

Behandlungsmaßnahmen wegen AZ des Pat. nicht durchführbar

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose

vorbeugenden Anwendung des Arzneimittels bei anamnestisch bekannter oder

latenter Hyperthyreose und autonomen Adenomen, wenn zur diagnostischen

Röntgenuntersuchung iodhaltige Röntgenkontrastmittel erforderlich sind

Kontraindikation:

Leberschäden und vorausgegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen

bestimmten Blutbildveränderungen (Neutropenie, Lymphopenie),

bei Schwangerschaft und Stillzeit nur unter besonderer Vorsicht

Nebenwirkung:

Juckreiz

Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Vaskulitis, Lupus erythematodes,

Lymphknotenschwellungen)

Agranulozytose und Struma-Vergrößerung

selten Haarausfall

Gelenkentzündungen

zentralnervöse Störungen (Schwindel, Polyneuritis)

Geruchsstörungen

Übelkeit, Erbrechen

Leberschäden und Ödeme

Komplikation

Thyreotoxische Krise

Akute Überfunktion, plötzliche Ausschüttung großer SD- Hormonmengen.

Symptome: HF >140, T > 40°, Arrythmien, Übelkeit, Diarhhoe, Unruhe,

krampfartige Unterbauchschmerzen, Tremor

Postoperative Komplikationen: Rekurrensparese, Nachblutung, Infektion

Struma

Pflege

Pat in Einzelzimmer legen, kühle Temperatur, um starke Unruhe und

Schlaflosigkeit zu reduzieren

Aufregung, Stress, koffeinhaltige Getränke vermeiden

Marlene Weißensteiner Seite 3

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hyperthyreose

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VZ regelmäßig kontrollieren wegen thyreotoxischer Krise

Bei Exophtalmus und Hornhautveränderungen- künstliche Augenflüssigkeit und

entzündungshemmende Augentropfen lt. AVO

Bei Schlafstörungen Tees anbieten, ruhige Atmosphäre schaffen, Medis lt. AVO

Prophylaxen je nach Zustand und Alter des Pat.

Pflegediagnosen

00126 Wissensdefizit

00093 Müdigkeit

00013 Durchfall

00047 Hautdefekt, hohes Risiko

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie

Hypertonie

Krankheitsbild

- chronisch erhöhte Blutdruckwerte

Primäre Hypertonie

- Essentielle Hypertonie, alleine stehendes Krankheitsbild, 90 – 95% der

Bevölkerung betroffen

Sekundäre Hypertonie:

- Kein allein stehendes Krankheitsbild 5 – 10 % betroffen

- Endokrine Erkrankungen (Hyperthyreose, Mb. Cushing)

- Medikamenteninduziert (Kortison, Antirheumatika)

- Renale Hypertonie (diabetische Nephropathien, Tumoren der Nieren)

- Kardiovaskulär (Aorteninsuffizienz)

- Suchtgiftmittel bzw. Genussmittel

- Schwangerschaft (Präeklampsie)

Symptome der Hypertonie

- Keine spezifischen Symptome (essentielle Hypertonie) evtl. bei Belastung

Symptome, wie Kopfschmerzen, Ohrensausen, Herzklopfen, Schwindel und

Schweißausbrüche

- Bei der sekundären Hypertonie, sind die Symptome abhängig von der

Grunderkrankung

- Erhöhter RR bei der Messung zu erkennen

Diagnostik, Befunde und Laborparameter

- Erfassung des Schweregrades der Hypertonie

- Identifikation von Ursachen bei der sekundären Hypertonie

- Erfassung unbekannter Risikofaktoren und Folgeschäden

- Blutdruckmessungen

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie

- Mindestens 3 mal an zwei verschiedenen Tagen

- „Praxishypertonie“ soll ausgeschlossen werden, deswegen evtl. eine

Selbstmessung des Patienten (Patientenprotokoll) oder 24 h Blutdruckmessung

(ambulant)

- Laboranalysen:

- Schilddrüsenwerte (Überfunktion vorhanden?)

- Kreatinin (Nierenschäden)

- Elektrolyte

- Blutbild

- Blutzucker

Therapie

- Sekundäre Hypertonie: Behandlung der Grunderkrankung

- Essentielle Hypertonie

- Blutdrucksenkende Maßnahmen (Pflege)

- Medikamentöse Blutdrucksenkungen

Beloc®

Wirkstoff:

- Metaprolol

Wirkung:

- Beta-Blocker Blockade der Betarezeptoren am Herzen

- Senkung der Herzkraft und –frequenz Senkung des Herzzeitvolumens

Senkung des RR

Anwendung:

- in erster Linie bei jüngeren Patienten

- Hypertonie

Nebenwirkung:

- Bradykardie

- AV-Block

- erhöhte Hypoglykämiegefahr bei DM

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie

- Beta-Rezeptoren anderer Organe können ebenso gehemmt werden

Zunahme des Atemwegswiderstands

Wechselwirkung:

- keine bekannt

Coric®, Acemin®

Wirkstoff:

- Lisinopril

Wirkung:

- ACE-Hemmer

- Angiotensin I kann nicht mehr zu Angiotensin II umgewandelt werden

Gefäßwiderstand wird weniger Entlastung des Herzens RR sinkt

Anwendung:

- erste Wahl bei DM, Herz- und Nierenerkrankten

- Hypertonie

Nebenwirkung:

- angioneurotisches Ödem

- chronischer Reizhusten

- Geschmacksstörungen

- Obstipation

Wechselwirkung:

- Gefahr der Hyperkaliämie KEINE kaliumsparenden Diuretika oder

Kaliumpräparate verabreichen

Isoptin®

Wirkstoff:

- Kalzium-Antagonist

Wirkung:

- Erweiterung der peripheren Gefäße Senkung Gefäßwiderstand

- Verringerung der Herzkraft Herzarbeit und Sauerstoffverbrauch des

Herzens sinken

Anwendung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie

- Hypertonie

- KHK

Nebenwirkung:

- i.d.R. geringe NW

- Schwindel, Kopfschmerzen

- Hitzegefühl

- Beinödeme

- Herzrhythmusstörungen

- Magen-Darmbeschwerden

Wechselwirkung:

- keine bekannt

Komplikationen

- Spätkomplikationen je länger der Blutdruck besteht, desto mehr

Spätkomplikationen können entstehen

- Gefäße: arteriosklerotische Veränderungen werden beschleunigt, am besten zu

beobachten am Augenhintergrund

- Augen: Netzhautschäden, Netzhautblutungen und Erblindung

- Herz: Linksherzhypertrophie (Herz muss gegen einen erhöhten

Körperwiderstand pumpen)

- Niere: arteriosklerotische Schrumpfniere – Niereninsuffizienz

- Gehirn: Schlaganfall (durch Blutungen in das Gehirn hinein)

Pflege bei Hypertonie

- Beratung des Patienten

- Übergewicht evtl. Klinikberatungen (spezielle Abteilungen), Beratung zur

einer langsamen Gewichtsreduktion

- Salzkonsum meiden von Fast Food Mittel, ebenso auch von Nachsalzen von

Speisen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypertonie

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- Genussmittel Rauchen einstellen, Alkoholkonsum senken, ebenso Tee und

Kaffee in Maßen genießen

- Patienten zur selbstständigen Kontrolle des Blutdruckes anleiten

- Sofortmaßnahmen bei einer hypertensiven Krise durchführen

Hypertensive Krise

Symptome

- Kopfschmerzen

- verschwommenes Sehen

- Unruhe, Schwindel, Übelkeit

Maßnahmen

- Arzt informieren

- Patient hat Bettruhe, beim Patienten bleiben und auf diesen beruhigend

einwirken

- Vitalzeichen werden engmaschig überwacht

- Medikamente lt. AVO verabreichen (evtl. Bedarfsmedikation) beispielsweise

Nitrolingual

Komplikationen

- Lebensbedrohliche Beeinträchtigung von Gehirn (Krampfanfälle, Hirnblutungen),

Herz (akute Linksherzinsuffizienz) und Nieren

Pflegediagnose:

- Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose

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Hypothyreose

Krankheitsbild

Gekennzeichnet durch einen Mangel an Schilddrüsenhormonen

Ursache

o Angeboren

o Jodverwertungsstörung, Jodmangel

o Immunthyreoditis

Symptome

Bradykardie

Allgemeine Schwäche, leichte Ermüdbarkeit

Trockene, schuppige Haut

Myxödem- Haut und Unterhaut sind teigig geschwollen, vorallem an Extremitäten

und Gesicht

Gewichtszunahme

Obstipation

Depression

Diagnostik

Schilddrüsenhormonbestimmung (T3, T4)

Blutuntersuchung TSH, TRH

Therapie

orale Verabreichung von SD- Hormonen- regelmäßige Laborkontrollen

Medis Euthyrox® nüchtern mindestens eine halbe Std. vor dem Essen

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose

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Euthyrox®

Wirkstoff:

Levothyroxin-Na (T4, L-Thyroxin-Na)

Wirkung:

wirkt wie körpereigenes Schilddrüsenhormon T4

bewirkt Steigerung der Eiweißbildung und aktiviert Enzyme

hat Einfluss auf Zellentwicklung und Wachstum

steigert Energieumsatz

reguliert die Körpertemperatur

beschleunigt den Stoffwechsel

Anwendung:

Hormonbehandlungen der Schilddrüse, z.B. bei: Kropf bei normaler

Schilddrüsenfunktion (euthyreotes Struma) Schilddrüsenunterfunktion

(Hypothyreose)

Bösartigem Tumor der Schilddrüse (Schilddrüsenmalignom)

nach Entfernung der Schilddrüse durch eine Operation

Vorbeugung gegen Rückfall nach Entfernung eines Kropfes

Kontraindikation:

Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe

Überfunktion der Schilddrüse

Herzinfarkt

Angina pectoris (Schmerzen und Engegefühl in der Brust als Folge einer

Unterversorgung des Herzens mit Sauerstoff)

Herzmuskelentzündung

Entzündung aller Wandschichten des Herzens

Ungenügender Herzleistung aufgrund Rhythmusstörung

Nebenwirkungen:

Tachykardien

Herzrhythmusstörungen

Zittern

Unruhe

Schlaflosigkeit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypothyreose

Marlene Weißensteiner Seite 3

Gewichtsabnahme

Durchfall

Wechselwirkungen:

Colestyramin

Antidiabetika

Cumarinderivate

Phenytoin

Salizylate

Dicumarol

Furosemid

Clofibrat

Pflege

Pat meist kälteempfindlich warmes Zimmer

Obstipationsprophylaxe viel Flüssigkeit, Obst, Ballaststoffreich, Bewegung

Hautpflege wegen Myxödem raue, ausgetrocknete Haut

Medikamentenüberwachung zu beginn der TZherapie wird das Herz-

Kreislaufsystem stark belastet, deswegen VZ- Kontrollen und EKG, in dieser Zeit

Alkohol, Nikotin, Stress und Aufregung vermeiden

Bei der Entlassung Pat empfehlen jodiertes Salz zu verwenden

Pflegediagnosen

000126 Wissensdefizit

00011 Verstopfung

00093 Müdigkeit

00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie

Hypotonie

Krankheitsbild

- Werte unter !00/60 mmHg

- Orthostatische Dysregulation: Blutdruck des Patienten sinkt während einer

Lagewechsel, beispielsweise beim Wechsel von Liegen zu Sitzen (es kommt zur

einer kurzzeitigen Minderdurchblutung des Gehirnes, somit wird dem Patienten

schwarz vor Augen und er könnte ohnmächtig werden Ätiologie:

Gefäßerkrankungen, vor allem ältere Menschen betroffen)

- Arten der Hypotonie

o Essentielle Hypotonie: steht als alleiniges Krankheitsbild, insbesonders

jüngere Frauen betroffen, keine eindeutigen Ursachen für dieses

Krankheitsbild vorhanden

o Sekundäre Hypotonie: steht in Verbindung mit anderen Erkrankungen

(durch bspw. Herzinsuffizienz, Aortenklappenstenose, NNR Insuffizienz

ausgelöst) wird auch symptomatische Hypotonie genannt

Symptome

- Abgeschlagenheit, Leistungs- und Konzentrationsschwäche

- Schwindel, schwarz werden vor den Augen

- Kältegefühl in den Gliedmaßen

- Herzbezogenes Missempfinden, Reizbarkeit (eher selten)

- Beachte bei Zucker – Patienten auch immer eine Hypoglykämie in Betracht

ziehen

Wichtigste Diagnostik, Laborparameter,

- Schilling Test: Pat. muss zehn Minuten auf den Rücken liegen, danach zehn

Minuten stehen, darunter wird alle 2 Minuten der RR gemessen, nach dem

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie

Stehen soll sich der Patient erneut in die Rückenlage legen und es wird der RR

solange gemessen, bis der Grundwert wieder erreicht worden ist

Komplikation

- Kreislaufkollaps

Kreislaufkollaps

- Vorbeugen eines Kollaps: den Patienten vor einer Mobilisation Ruhe vermitteln

und nicht stressen, den Blutdruck vor der Mobilisation messen (beachte die

orthostatische Dysregulation), Bewegungsübungen im Bett Wadenpumpe

anregen, Pat. MTS tragen lassen, Mobilisation in Stufen durchführen

beachte immer während der Mobilisation den Patienten auf Zeichen eines

Kreislaufkollapses beobachten Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Übelkeit

und Blässe

- Korrektes Handeln bei einem Kreislaufkollaps: Patienten hinlegen (wenn er nicht

schon liegt *g*) und die Beine hochlagern, den Arzt benachrichtigen lassen, den

Patienten nie alleine lassen, VZ kontrollieren (Zeichen einer Hypotonie und einer

vagusbedingten Bradykardie)

- Arzneimittel lt. AVO verabreichen (Bedarfsmedikation vorhanden?)

- Evtl. Zuckermessungen bei bekannten Diabetikern und Alkoholikern

Therapie bei der Hypotonie

- symptomatische Hypotonie Grunderkrankung behandeln

- essentiellen Hypotonie in schweren Fällen medikamentöse Therapie

(Effortil®)

Effortil®

Wirkstoff:

- Etilefrin

Wirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie

- aktiviert Sympathikus Gefäße verengen sich RR steigt

Anwendung:

- Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall (Orthostase-Syndrom)

- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

- Harninkontinenz Belastungsinkontinenz

Kontraindikation:

- Bluthochdruck (Hypertonie)

- Erhöhter Augeninnendruck, der durch Verengung des Abflusskanals für das

Augenkammerwasser entsteht (Engwinkelglaukom)

- Erkrankungen der herzversorgenden Gefäße mit mangelnder

Herzdurchblutung (koronare Herzkrankheit)

- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) mit schnellem Herzschlag (Tachykardie)

- Schwere Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

- Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Blasenentleerungsstörungen)

- Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert

(Phäochromozytom)

- Vorsicht bei Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

- Vorsicht bei schweren Nierenerkrankungen

Nebenwirkung:

- Schlaflosigkeit (Gelegentlich)

- Unruhe (Gelegentlich)

- Herzklopfen (Gelegentlich)

- Beklemmungsgefühl in der Brust (Gelegentlich

Wechselwirkung:

- Andere Medikamente, die Sympathikus aktivieren, verstärken Wirkung und

können den Blutdruck gefährlich stark ansteigen lassen:

o Schilddrüsenhormone

o trizyklische Antidepressiva

o MAO-Hemmer

o Antihistaminika und Arzneistoffe wie Reserpin und Guanethidin.

Pflege bei Hypotonie

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Hypotonie

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- Ausreichende Information über die Erkrankung und Maßnahmen geben, die

einen Kreislaufkollaps präventieren können

- Gefäßtraining durch Wechselduschen, Bürstenmassagen oder Klimatische Reize

(keine Sauna, da es zur einer Weitstellung der Gefäße kommt und somit zu

einem Kreislaufkollaps)

- Patient sollte ausreichend trinken (beachten der Kontraindikationen)

- Regelmäßige körperliche Bewegungen

- Bei längerem Stehen sind wippen mit dem Zehenballen oder die Betätigung der

Bauchpresse ebenso hilfreich

Pflegediagnosen

- Wissensdefizit

- Sturz hohes Risiko

- Verletzung hohes Risiko

- Unterstützung bei den ATL’s orthostatischer Schwindel

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ikterus

Ikterus

Krankheitsbild

Bilirubinanstieg im Blut mit Ablagerungen in Haut, SH

Gelbfärbung der Haut und SH

Ursachen

Praehepatischer Ikterus: Hämolyse zu viel Bilirubin durch Eisenzerfallprodukt

Intrahepatischer Ikterus: Parenchymverlust der Leber (Hepatitis, cirr. Hep.,

Stauungsleber), Enzymdefekte, Ausscheidungsstörungen

Posthepatischer Ikterus: gestörter Gallenabfluss – Cholestase

Symptome

Gelbe Skleren, Haut, SH

Pruritus: Post oder intrahepatisch (Juckreiz)

Entfärbter Stuhl

Dunkler Harn

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

Inkontinenz

Funktion von Detrusor und Sphinkter

- zwei gegensätzliche Grundfunktionen in Blase

o sammelt Urin und speichert ihn

o nach erreichter Kapazität unter willkürlicher Kontrolle Harnentleerung

- Sammelphase = Reservoirfunktion

- Austreibungsphase = Entleerungsfunktion

- Reservoir funktioniert nur, wenn Schließmuskel (Sphinkter) intakt ist und

Blasenmuskel (Detrusor) sich ohne Anstieg des Innendrucks dehnt

- bei Miktion Kontraktion des Detrusors + gleichzeitige Erschlaffung des

Beckenbodens

- Koordinierung des Speicher- und Entleerungsverhaltens über spinale

Reflexbahnen

o Sympathikus und Parasympathikus kontrollieren

o quergestreifte Schließmuskel- und Beckenbodenmuskulatur wird vom N.

pudendi gesteuert

Krankheitsbild

- Bedingungsfaktoren können sein

o körperliche Faktoren Erkrankung, Medikamente, Dauerkatheter,

HWI, OP im Beckenbereich

o psychische Faktoren Kontrollverlust bei verwirrten und dementen

Pat., Depression, zwanghafte Persönlichkeit, „Harn- statt

Gefühlsverlust“, hirnorganisches Psychosyndrom (bei akuter oder

chronischer Verwirrtheit)

o sozialpsychologische Faktoren, z.B. Isolation, Vereinsamung

- Ursachen im Alter können sein:

o Verlust zentral-nervöser Kontorllfunktion

o Blase, Urethra, Prostata verändern sich

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

o Medikamenteneinnahme

o andere Umgebung

Arten der Harninkontinenz

- Belastungsinkontinenz (früher Stressinkontinenz)

- Drang- oder Urgeinkontinenz

- neurogene bzw. Relfexinkontinenz

- Überlaufinkontinenz

- extrauretrale Harninkontinenz

Grade der Harninkontinenz

- leichte Harninkontinenz Harnverlust innerhalb von 24h von ca. 50-100ml

- mittlere Harninkontinenz in 24h ca. 300-600ml

- schwere Harninkontinenz in 24h ca. 600-1.200ml

- absolute Harninkontinenz keine Kontrolle über Miktion

Belastungsinkontinenz

- Pat. verliert bei abdomineller Druckerhöhung unwillkürlich Urin Husten,

Niesen, körperliche Anstrengung

- Blasensensibilität und –motorik sind normal

- häufigste Form der Harninkontinenz bei Frauen zwischen 40.-60. Lebensjahr

- im Alter zunehmend mit Dranginkontinenz kombiniert

- Ursachen Frauen:

o Östrogenmangel nach Menopause Atrophie des Urogenitaltrakts und

Beckenbodenmuskulatur

o Beckenbodenschwäche nach Geburt bzw. Beckenbodenoperation

o altersbedingt

o Übergewicht

- Ursache Männer:

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

o selten und dann infolge einer ProstataOP

- Ursache beide:

o Medikamente z.B. Parasympathomimetika und Psychopharmaka

- Grad der Belastungsinkontinenz:

o I Urinabgang in aufrechter Haltung bei starkem Husten, Niesen oder

Lachen

o II Urinabgang in aufrechter Haltung bereits bei leichter körperlicher

Anstrengung Treppensteigen, Laufen, Tragen

o III Urinabgang auch im Stehen oder Liegen

Diagnose Belastungsinkontinenz

- Anamnese

- körperliche Untersuchung

- Urodynamik

Therapie Belastungsinkontinenz Frauen

- Östrogenmangel durch vaginale Einlagen von Östrogenzäpfchen (Ovestin®

Ovula) oder orale Gabe von Hormonpräparaten beheben

- Schließmuskelschwäche durch medikamentöse Stimulation glatter Muskulatur

z.B. mit Effortil® (Etilefrin) oder Elektrostimulation beheben

- bei Erfolglosigkeit, bei Grad II und III, sowie bei gleichzeitiger

Gebärmuttersenkung OP (z.T. mit Gebärmutterentfernung kombiniert)

Ovestin®

Wirkstoff:

- Östrogen

Wirkung:

- Estriol ist weibliches Geschlechtshormon hauptsächlich auf äußere

Geschlechtsteile, Scheide, Gebärmutterhals und Harnröhre wirkt

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

- örtliche Anwendung stellt Gleichgewicht im Bereich der Harn- und

Geschlechtsorgane wieder her und vermindert Empfänglichkeit Infektionen

- Mittel über Schleimhaut der Scheide aufgenommen

Anwendung:

- Beschwerden im Bereich der Geschlechtsorgane

- Scheidenentzündung

- Rückgang der Schleimhaut

- Juckreiz

- Veränderungen Übergangsschleimhaut des äußeren weiblichen Genitales und

der Scheide (Kraurosis vulvae et vaginae)

- Schmerzen beim Verkehr

- Ausfluss

- Reizblase und Harninkontinenz die durch Östrogenmangel verursacht ist

- Scheiden- oder Gebärmuttervorfall mit Geschwürbildung

- Zusatzbehandlung bei Infektionen und Entzündungen der Scheide

- hormonellen Klärung bei verdächtigem Ergebnis des Gebärmutterhalsabstrichs

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoffe

- Leberfunktionsstörungen

- Erbliche Funktionsstörungen der Leber mit Gelbsucht (Dubin-Johnson-

Syndrom, Rotor-Syndrom)

- Gelbsucht unbekannter Ursache

- Juckreiz

- während Schwangerschaft

- Thromboembolie

- Sichelzellanämie (Blutarmut aufgrund einer erblich bedingten Missbildung der

roten Blutkörperchen)

Nebenwirkung:

- lokale Irritationen

- Juckreiz

- Magenbeschwerden

- Übelkeit

- Gewichtszunahme

Marlene Weißensteiner Seite 4

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

- Gebärmutterblutungen nach der Menopause

- Brustspannen

Wechselwirkung:

- Rifampicin Barbiturate

- Ampicillin

- Antiepileptika

- Tetrazykline

- Griseofulvin

Effortil®

Wirkstoff:

- Etilefrin

Wirkung:

- aktiviert Sympathikus Gefäße verengen sich RR steigt

Anwendung:

- Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall (Orthostase-Syndrom)

- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)

- Harninkontinenz Belastungsinkontinenz

Kontraindikation:

- Bluthochdruck (Hypertonie)

- Erhöhter Augeninnendruck, der durch Verengung des Abflusskanals für das

Augenkammerwasser entsteht (Engwinkelglaukom)

- Erkrankungen der herzversorgenden Gefäße mit mangelnder

Herzdurchblutung (koronare Herzkrankheit)

- Herzrhythmusstörungen (Arrhythmie) mit schnellem Herzschlag (Tachykardie)

- Schwere Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

- Schwierigkeiten beim Wasserlassen (Blasenentleerungsstörungen)

- Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert

(Phäochromozytom)

- Vorsicht bei Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)

- Vorsicht bei schweren Nierenerkrankungen

Nebenwirkung:

- Schlaflosigkeit (Gelegentlich)

Marlene Weißensteiner Seite 5

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

- Unruhe (Gelegentlich)

- Herzklopfen (Gelegentlich)

- Beklemmungsgefühl in der Brust (Gelegentlich

Wechselwirkung:

- Andere Medikamente, die Sympathikus aktivieren, verstärken Wirkung und

können den Blutdruck gefährlich stark ansteigen lassen:

o Schilddrüsenhormone

o trizyklische Antidepressiva

o MAO-Hemmer

o Antihistaminika und Arzneistoffe wie Reserpin und Guanethidin.

Therapie Belastungsinkontinenz Männer

- verschiedene OPs

- wenn z.B. nach Prostatektomie zu Verletzung des Harnröhrensphinkters

gekommen ist chirurgische Implantation eines künstlichen Sphinkters

Dranginkontinenz (Urgeinkontinenz)

- durch Hyperaktivität oder Hypersensität des Detrusors verursacht

- charakteristisch nicht kontrollierbare Detrusorkontraktionen

- Funktion des Schließmuskels hierbei erhalten

- Urgeinkontinenz = ungehemmte Blase bereits bei geringer Füllung möglich,

dass plötzlicher, starker, zwanghafter Harndrang entsteht imperativer

Harndrang Einnässen nicht mehr verhinderbar

- Ursache meist Störung der Nervenstrukturen Ungleichgewicht zwsichen

stimulierenden und hemmenden Impulsen, z.B. multiple Sklerose oder

Rückenmarksschädigungen

- auch Blasenentzündungen oder Steinleiden können zu Urgeinkontinenz führen

- Gruppeneinteilung:

o motorische Urge Hyperaktivität ist Ursache willkürlich nicht

beeinflussbare Detrusorkontraktion während Blasenfüllung;

Marlene Weißensteiner Seite 6

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

z.B. bei Cerebralsklerose, Neoplasmen, Mb. Parkinson, MS, zervikale

Myelopathie, Gefäßerkrankungen, DM

o sensorische Urge instabile Detrusorkontraktion nicht nachweisbar

Ursache unbekannt; Detrusor bei älteren Menschen leichter reizbar 3

Faktoren, die zur Dranginkontinenz führen können:

Defekte in Schaltzentrale, verstärkte Afferentierung (HWI),

Veränderung im Detrusor

Therapie Urgeinkontinenz

- in leichten Fällen Änderung der Trink- und Miktionsgewohnheiten Trinken

alle 2-3h mit regelmäßigem Toilettengang ca. 30min. später

- Pat. soll Toilette aufsuchen, bevor Harndrang besteht

- medikamentöse Therapie „Beruhigung“ der Blase krampflösende

Medikamente wie Buscopan®, direkte Muskelrelaxantien, z.B. Mictonorm®,

oder direkt am ZNS angreifende Medikamente wie Tofranil®

Buscopan® = Hyoscin-N-Butylbromid

Darreichungsform:

- Ampullen, Dragees, Suppositorien

Wirkung:

- ganglienblockierende Wirkung der viszeralen Wand krampflösend auf glatte

Muskulatur des GIT, der Gallenwege und des Urogenitaltraktes

- großer Abstand zwischen spasmolytischer Wirkung und Nebenwirkungen

Anwendung:

- Krämpfe und Motilitätsstörungen des GIT

- Krämpfe und Dyskinesien der Gallen- und Harnwege

- Spasmen der muskulären Weichteile während Entbindung

Kontraindikation:

- unbehandeltes Engwinkelglaukom

- Prostatahyperplasie mit Restharnbildung

- mech. Stenose im GIT, Megakolon

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

- Tachykardie

- Myasthenia gravis (Autoimmunerkrankung gegen IgG-Antikörper abnorme

Ermüdbarkeit der quergestreiften Muskulatur)

Nebenwirkung:

- meist leicht und selbstlimitierend

- Mundtrockenheit, Störung der Schweißdrüsentätigkeit

- Tachykardie

- evtl. Harnverhalt

Mictonorm®

Tofranil®

Wirkstoff:

- Imipramin

Wirkung:

- greift direkt im ZNS an

- der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva zugehörig

Anwendung:

- Depressionen

- Nachtangst

- Bettnässen

- Stimmung aufhellen

- Chronische Schmerzen

- Panikstörungen

- Schmerzen (sehr stark bis leicht)

Nebenwirkungen:

Sehr häufige Nebenwirkungen:

- Anticholinerge Effekte wie Mundtrockenheit, Nasenverstopfung

- Verstopfung

- Benommenheit, Schwindel

- vermehrtes Schwitzen, Hitzewallungen

- Akkomodationsstörungen (Probleme, die Augen scharf zu stellen)

- Sprachstörungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

- Zittern

- Blutdrucksenkungen mit Kreislaufbeschwerden und Herzrasen

- Gewichtszunahme

- vorübergehender Leberwerteanstieg

Häufige Nebenwirkungen:

- Probleme beim Wasserlassen (Blasenschwäche)

- Durstgefühl

- Durchfall, Übelkeit und Erbrechen bis zur Magersucht (Anorexie)

- Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautallergien und Hautausschläge

(Urtikaria, Exantheme)

- innere Unruhe, Müdigkeit, Schlafstörungen

- Stimmungsübersteigerungen, Angstverstärkung, Erregung

- Kopfschmerzen

- Taubheitsgefühl und Kribbeln

- sexuelle Funktionsstörungen (Lustgefühl und Potenz betreffend)

- Herzrhythmusstörungen wie Arrhythmien, Reizleitungsstörungen oder

Palpitationen

Neurogene bzw. Reflexinkontinenz

- Verbindung zwischen Gehirn und für Blasenfunktion zuständige

Rückenmarkszentren gestört, z.B. Querschnittlähmung

- abnorme Reflexaktivität kein Gefühl für Blasenregion und Füllungszustand

Blasenentleerung reflektorisch, nicht willkürlich

- Arten:

o spinale Reflexinkontinenz = neurogene Überlaufblase absteigende

Bahnen im Rückenmark lädiert, z.B. Querschnittlähmung, Tumore,

Diskusprolaps

o cerebrale Reflexinkontinenz entsprechende Zentren im Gehirn

zerstört

Marlene Weißensteiner Seite 9

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

Therapie neurogene bzw. Reflexinkontinenz

- intermittierende Einmalkatheterisierung

- zusätzlich Gabe krampflösender AZM soll Pat. helfen, zwischen

Einmalkatheterisierungen kontinent zu bleiben

Überlaufinkontinenz

- Verengung des Blasenausgangs, z.B. bei Prostatahyperplasie oder Schädigung

des Rückenmarks bewirkt Dehnung der Blase weitet sich aus kann sich

nicht mehr zusammenziehen

- bei maximaler Füllung „läuft Blase über“ Überlaufinkontinenz

- AZM (Spasmolytika, Antidepressiva), sowie Spinalanästhesie können zur

Harnretention bis hin zur Überlaufinkontinenz führen

Therapie Überlaufinkontinenz

- Therapie der Verengung des Blasenausgangs

- medikamentöse Therapie hängt von Ursache ab

- Verminderung des Tonus und Widerstands in Harnröhre durch Alpha-Blocker

- zusätzlich intermittierende Katheterisierung, v.a. bei querschnittgelähmten

Pat.

- Dauerkatheter vermeiden Gefahr chronischer HWI

- nach Möglichkeit Einmalkatheterisierung durch Pat. selbst

- in Extremfällen operative Maßnahmen bis künstliche Harnableitung notwendig

extrauretrale Harninkontinenz

- Urin nicht nur über Harnröhre, sondern zusätzlich über Harnleiter- oder

Harnblasenfisteln in Vagina/Darm/Hautoberfläche

- bei Blasen-Darm-Fistel berichtet Pat. über Luftblasen im Urin beim

Wasserlassen (Pneumaturie)

- vielfach gehäufte HWIs

Marlene Weißensteiner Seite 10

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Inkontinenz

Marlene Weißensteiner Seite 11

- diese Form ist häufig Komplikation gynäkologischer OPs oder Strahlentherapie

- Ursache meist Fistelbildungen oder angeborene Anomalien

Pflege bei Inkontinenz

- Harninkontinenz führt zu Geruchsbelästigung und Isolation des Pat.

- passend ausgewählte Inkontinenzprodukte verwenden

- sorgfältige Haut- und Kleidungspflege

- Produkte sollen

o Mobilität erhalten bzw. wiederherstellen

o Sicherheit vermitteln

o Geruchsbelästigung verhindern

o am Körper nicht sichtbar sein

o leicht zu entsorgen und günstig sein

o HWI und Hauterkrankungen vorbeugen

- zudem sollte man an einer Blasenrehabilitation arbeiten:

o Toiletten- oder Beckenbodentraining

o Biofeedback

o Elektrotherapie

o Vaginalkonen

o medikamentöse Unterstützung

o Operation (vordere oder hintere Kolporrhaphie, OP nach Burch-Cowan,

Schlingenoperation)

Pflegediagnosen

00017 Stressurininkontinenz

00018 Reflexurininkontinenz

00019 Drangurininkontinenz

00021 Urininkontinenz, total

00047 Hautdefekt, hohes Risiko feuchte Umgebung Intimbereich

00004 Infektion, hohes Risiko

Laborwerte

Blutbild BB

Roter Blutfarbstoff (Hämoglobin)

Normwerte/ Referenzwerte

Frauen 12- 16 g/100ml, 120- 160g/l

Männer 14- 18g/100ml, 140- 180g/l

Hämoglobin zu niedrig bei:

Anämie zu niedriger Hämoglobinwert, zu wenig rote Blutkörperchen

Systemischer Lupus erythematodes

Morbus Crohn

verschiedenen Nierenerkrankungen (chronische Niereninsuff., chronische

Glomerulonephritis)

Ein relativ erniedrigter Hämoglobinwert findet sich auch bei Überwässerung.

Hämoglobin zu hoch bei:

Polyglobulie

Polycythämia rubra vera

Aufenthalt in großen Höhen

Ein relativ erhöhter Hämoglobinwert findet sich auch bei Flüssigeitsverlust.

Hämatokrit

Normwerte/ Referenzwerte

Frauen 37- 47%

Männer 40- 54%

1

Hämatokrit zu niedrig bei:

Überwässerung

allen Formen von Blutarmut (Anämie)

Hämatokrit zu hoch bei:

Flüssigkeitsverlust

Polyglobulie

Polycythemia vera

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten)

Referenzwerte/ Normwerte

Erwachsene 4- 10 Tausend/ l

Schulkinder 5 -15 Tausend/ l

Neugeborene 9- 30 Tausend/ l

Leukozyten zu nierdig bei:

Knochenmarkserkrankungen ( z.B. durch Strahlen, Zytostatika)

Viruserkrankungen

Wenigen Bakteriellen Erkrankungen (z.B. Zhypus)

Leukozyten zu hoch bei:

Entzündungen wie Blinddarm- und Lungenentzündung

Leukämie

Blutblättchen (Thrombozyten)

Referenzwerte/ Normwerte

Erwachsene 150- 400 Tausend/ l

Thrombozyten zu niedrig bei:

2

Bildungsstörungen wie der aplastischen Anämie

Knochenmarkserkrankungen

Vitamin B12- Mangel, Folsäuremangel

Strahlentherapie

Erythrozytenzerfall (Hämolyse)

Verbrauchskoagulopahtie

Thormbozyten zu hoch bei:

chronischer entzündung

akuter Infektion

Eisenmangel nach Blutverlust

Entfernung der Milz

Nierenfunktionsparamter (NFP)

Harnstoff

Refernzwerte/ Normwerte

Erwachsene und Kinder 12- 48mg/dl

Bei fleischreicher Kost resultiert ein höherer Wert, als bei vegetarischer Kost

(Harnstoff ist Stoffwechselendprodukt von Eiweiß).

Harnstoff zu hoch:

Ursachen, die nichts mit der Funktionsfähigkeit der Niere zu tun haben, prärenale

Ursachen

viel eiweißreiche Ernährung

Durchfall, Erbrechen

Hungerzustände

Verminderte Nierendurchblutung z.B. Schock, Herzinsuff., Dehydration

Verbrennungen

Fieber

Tumornekrosen

3

Nierenbedingte Ursachen

Glomerulonephritis, Nierenbeckenentzündung, Nephrosklerose

Vergiftungen

postrenale Ursachen

Harnabflussstörungen z.B. Steine, Tumore, Missbildungen

Kreatinin (Creatinin)

(Abbauprodukt des Msukelstoffwechsels)

Referenzwerte

Männer 0,84- 1,25 mg/dl, 74 -110 mol/l

Frauen 0,66- 1,09 mg/dl, 58- 96 mol/l

Kreatinin zu niedrig:

Abnahme der Muskelmasse

Kreatinin zu hoch:

Nierenerkrankungen

Nierenschäden durch Flüssigkeitsverluste (Durchfall, Erbrechen, Schock)

Schwere Herzinsuff.

Muskel- und Blutzerfall

Längere körperliche Arbeit vor der Blutabnahme

Elektrolyte

Natrium (Na+) Referenzwerte im Blut

Erwachsene 135 -145 mmol/l

4

Natrium zu niedrig:

Erbrechen, Durchfall

Salzverluste über die Niere

Verbrennungen, Verletzungen, nach Ops

Medikamenteneinnahme (Diuretika, Antidiabetika, Sedativa)

Natrium zu hoch:

Fieber, schwitzen

Mangelnde Wasserzufuhr

Polyurie

Diabetes insipidus

Kalium (K+)

Referenzwerte im Blut

Erwachsene 3,6- 4,8 mmol/l

Kalium zu niedrig:

Verlust über die Niere

Diuretika (Medis, die die Urinmenge erhöhen)

Verlust über GIT

Durchfall

Erbrechen

Kalium zu hoch:

bei Nierenfunktionsstörungen

Medikamenteneinnahme: kaliumsparende Diuretika

Hämolyse, Zellzerfall nach Verbrennungen, Verletzungen, Ops

Kalzium (Ca+)

5

Referenzwerte für Gesamt- Kalzium

Erwachsene 2,2- 2,6 mmol/l

Kalziumkonzentration zu niedrig:

Niereninsuffizienz

Hypoparathyreodismus

Malabsorptionssyndrom (Aufnahmestörung aus dem Darm)

Vitamin D- Mangel

Akute Bauchspeicheldrüsenentzündung

Medikamenteneinnahme (Antiepileptika, Kortison)

Kalziumkonzentration zu hoch:

primärer Hyperparatyhreodismus

Tumore (vor allem Brust-, Lungen, Nierenkrebs)

Flüssigkeitsverlust (Durchfall, alkohol, Erbrechen)

Hyperthyreose

Ruhigstellung über einen längeren Zeitraum z.B. nach Beckenruhigstellung

Medikamenteneinnahme (Lithium, Östrogene)

Chlorid (Cl-)

Referenzwerte

Erwachsene 95- 105 mmol/l

Chlorid zu niedrig:

bei lang andauerndem Erbrechen (im Magensaft viel Chlorid)

bei starkem Schwitzen (Chlorid vermehrt über die Schweißdrüsen

ausgeschieden)

bei der Einnahme von Wassertabletten (Chlorid über Niere verloren)

Mangelerscheinungen von Chlorid können sich in Durst, Benommenheit,

Wasseransammlung im Gewebe und Kollapsneigung zeigen.

6

Chlorid zu hoch:

bei chronischen Durchfällen, dadurch entsteht ein Ungleichgewicht im Säure-

Basenhaushalt, Übersäuerung entsteht Niere versucht weniger Chlorid

auszuscheiden um die Übersäuerung auszugleichen

Nierenleiden

Phosphat

Referenzwerte

Frauen und Männer 0,84- 1,45 mmol/l

Phosphat zu niedrig

primärer Hyperparathyreodismus

Malabsorption

Vitamin D- Mangel

Schwere Verbrennungen

Einnahme bestimmter Medis (Antazida)

Phosphat zu hoch

Niereninsuffizienz

Hypoparathyreodismus

Vitamin D- Überdosierung

Knochenkrebs und Kochenmetastasen

Medikamente (Furosemid)

Magnesium (Mg++)

Referenzwerte im Blut

Männer 0,73�– 1,06 mol/l, 1,8- 2,6 mg/dl

Frauen 0,77- 1,03 mol/l, 1,9- 2,5 mg/dl

Magnesium zu niedrig

ungenügende Zufuhr durch Alkoholismus, Unterernärhung,

Resorptionsstörung im GIT

7

Verluste durch GIT, chronisches Erbrechen, chronische Durchfallerkrankung

Vermehrte Verluste durch die Niere

Ein Magnesiummangel kann sich in Muskelzuckungen, Muskelzittern,

Muskelkrämpfen und Herzrasen äußern.

Magnesium zu hoch

ausschliesslich bei Pat. mit schwerem Nierenversagen

Ein Überschuss an Magnesium kann sich in Muskelschwäche und Ausfall der

Muskelreflexe, Herzrhythmusstörungen und Verstopfung zeigen.

Gerinnung

INR (international normalized ratio) und Quickwert (PT, Prothrombinzeit)

Beide Werte geben Aufschluss darüber, wie aktiv das Gewebsthromboplastin ist, das

an der Blutgerinnung beteiligt ist.

z.B. bei einem INR- Wert von 4 gerinnt das Blut viermal langsamer wie normal,

z.B. ein Quickwert von 70% besagt, dass die Aktivität des Thromboplastins im Blut

70% der Aktivität der Normalprobe entspricht;

Ein hoher INR- Wert und ein niedriger Quickwert eingeschränkte Blutgerinnung

Referenzwerte Quickwert

Erwachsene 70- 120%

Referenzwert INR

Erwachsene 1,0

INR- wert zu hoch, Quick zu niedrig:

Cumarin Therapie (Marcumar®, Sintrom®)

Vitamin K- Mangel (Leberfunktionsstörungen, Malabsorptionsstörungen)

8

PTT (Partielle Thromboplastinzeit)

Referenzwerte

Erwachsener ohne Medis bis 38 Sek.

Erwachsener mit Heparin- Therapie 60- 80 Sek.

PTT zu lang:

Hämophilie

Mangel an Gerinnungsfaktoren

Heparin Therapie

Verbrauchskoagulopathie

Fibrinogen

Refernzwerte

Erwachsener 1,8- 3,5 g/l, 5,4- 10,5 mol/l

Fibrinogen zu niedrig

schwere Lebererkrankungen

ausgedehnter Gefässverschluss durch einen Blutpfropf

Verbrauchskoagulopathie

Verbrennungen

Fibrinogen zu hoch

Entzündungen

Krebserkrankungen

9

10

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose

Leberzirrhose

Krankheitsbild

- chronische Erkrankung, mit irreversiblem bindegewebig-knotigem Leberumbau

- Ursachen:

o 50% chron. Alkoholabusus, 40% chron. Virushepatitis

(posthep.Zirrhose)

o Gallenwegserkrankungen mit Gallenstau

o Autoimmunvorgänge, Stoffwechselerkrankungen

o Medikamente und Gifte

o Altersgipfel 50. – 60. Lebensjahr, Männer: Frauen = 7 : 3“

Diagnostik

- Anamnese: Hauptziel der Anamnese ist es mögliche Ursachen der

Lebererkrankung zu erfahren:

o Familiäre Stoffwechselstörungen

o Alkoholkonsum, Arzneimitteleinnahme

o Arbeitsplatz (leberschädigende Stoffe im Beruf)

o Frühere Lebererkrankungen

o Bluttransfusionen, i. v. Drogenkonsum

o Promiskuität

o Auslandsaufenthalte als Hinweis auf eine Infektion

o Genuss von Pilzen (Knollenblätterpilze).

- Körperliche Untersuchung

o Inspektion:

Ikterus, Kratzdefekte (Juckreiz durch Gallenrückstau)

Hautblutungen (erhöhte Blutungsneigung)

Typische Hautveränderungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose

Lackzunge

Abgemagerter Brustkorb, aufgetriebener Leib

o Palpation und Perkussion:

ist die Leber hart oder weich, glatt oder höckerig,

druckschmerzhaft, vergrößert?

Ist die Milz, vergrößert?

Aszites, andere Ödeme

- Laboruntersuchungen

o Enzymdiagnostik: Transaminasen (bei Gewebeuntergang werden

Transaminasen frei), GOT& GPT erhöht bei Lebererkrankungen

o BB: Leukos hoch bei Leberkoma

o Beurteilung der Entgiftungsleistung: Bilirubinspiegel NH3- Spiegel

o Beurteilung der Syntheseleistung: Gerinnungsfaktoren (AT3 =

natürliche gerinnungshemmende Substanz, die Thrombin inaktiviert->

erhöht bei cholestase; Fibrinogen = EW stoff, wird durch Thrombin in

Fibrin umgewandelt- niedrig bei Lebererkrankungen), Albumin, das

Enzym Cholinesterase werden in der Leber synthetisiert. Bei

Leberfunktionsstörung fallen Werte

o Serologissche Untersuchung (Virushepatitis?) - Autoantikörpersuche-

Autoimmunhepatitis

o AFP-Bestimmung (Tumormarker für Leberzell-CA)

- Bildgebende Verfahren

o Sonographie

o Abdomenleeraufnahme

o CT

o Gastroskopie

o Laparoskopie mit Leberbiopsie

o Angiographie (Darstellung der Leberarterien und der Pfortader)

Symptome

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose

Man unterscheidet zwischen allgemeinen, hormonellen Störungen und

Leberhautzeichen

- Allgemeine Krankheitszeichen:

o Geistige und körperliche Leistungsminderung

o Müdigkeit

o Allgemeine Schwäche

o Druck-, Völlegefühl

- Hormonelle Störungen fehlender Abbau von Östrogen und Testosteron in

Leber verursacht:

o Gynäkomastie

o Hodenatrophie

o Verlust der Achsel- und Schambehaarung

o Bauchglatze

o Menstruationsstörungen

o Potenzstörungen, Libidoverlust

- Leberhautzeichen

o Ikterus

o Mundwinkelrhagaden

o Spider naevi

o Lackzunge

o Dupuytren Kontraktur

o Palmarerythem

o Caput medusae

o Aszites

o Ödeme

- Leberzirrhose:

1. Teleangiektasien

2. Xanthelasmen

3. Akne vulgaris

4. Parotisschwellung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose

5. Gefäßspinnen

6. Gynäkomastie

7. Kollateralvenen

8. Striae

9. Nabel- u. Leistenbruch

10. Dupuytren-Kontraktur

11. Weißnägel

12. Uhrglasnägel

13. Weißfleckung nach Abkühlung

14. Ödem

15. Hodenatrophie

16. Palmarerythem

17. Exsikkose

18. Purpura (Rumpel-Leede)

19. fehlende männl. Sekundärbehaarung

20. glatte rote Zunge

21. Rhagaden

22. Ikterus

Komplikationen

Durch bindegewebigen Leberumbau werden Blutgefäße abgeschnürt und/oder

eingeengt, das Blut sucht sich Wege über den Ösophagus, den Fundus und die

Nabelgegend, um Anschluss an die untere Hohlvene zu finden.

- Dadurch kann das Blut nicht mehr ungehindert durch die Leber fließen.

- Es entsteht die portale Hypertension

- Der Blutstau führt zu Milzvergrößerung (Splenomegalie) und zur Ausbildung von

Kollateralen:

o caput medusae

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Leberzirrhose

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o Ösophagus/- Fundusvarizen

Pflegediagnosen

00003 Infektion, hohes Risiko

00132 Schmerzen, akut

00024 Durchblutungsstörung

00134 Nausea

00002 Mangelernährung

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem

Lungenödem

Krankheitsbild - Ansammlung von Flüssigkeit im Lungeninterstitium und Lungenalveolen,

lebensbedrohlicher Zustand

- Ätiologie: dekompensierte Linksherzinsuffizienz, Kardiomyopathie, andere

Ursachen sind: anaphylaktischer Schock, Infekte, Proteinmangel, toxische

Reaktionen,

- Krankheitsentstehung: durch die Pumpschwäche des linken Herzens, kommt es

zu einem Rückstau in die Lunge, von dort wird die Flüssigkeit bis in die Alveolen

gepresst

Symptome

- Patient leidet an Husten und an Atemnot (asthma cardiale)

- „brodeln“ hörbar, weiters auch feuchte Rasselgeräusche hörbar

- schaumig rotes Sputum

- Zyanose

- Patient leidet an Todesangst und ist unruhig

Diagnostik des Lungenödem

- EKG kann Hinweise auf die Ursache des Lungenödem geben

- Echokardiographie

- Blutgasanalyse zum Bestimmen des schweren Sauerstoffmangels

- Röntgen, weist das Lungenödem nach

Komplikationen

- Atemstillstand

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem

Therapiemaßnahmen, Pharmaka

- Möglichst Ruhe ausstrahlen und Hektik vermeiden

- Oberkörperhochlage und Tieflagerung der Beine (Herzbettlage)

- Atemwege freimachen (ggf. Absaugung)

- Sauerstoff über eine Nasensonde oder Maske verabreichen

- Nitro® sublingual lt. AVO

- Verabreichung Morphium (angstlösend, drucksenkende Wirkung im

Lungenkreislauf)

- Unterstützung beim Legen eines venösen Zuganges

- Verabreichung von Lasix®

- Zur Anhebung des RR wird Dopamin® verabreicht

- Bei starker Unruhe zusätzlich Diazepam® verabreichen Vorsicht

niedrigdosiert verwenden

- Bei Ausbleiben eines Therapieerfolges wird Patient intubiert und beatmet

Nitroglycerinspray®

Wirkstoff:

- Glyceroltrinitrat

Wirkung:

- Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt

Anwendung:

- Akuter Angina pectoris-Anfall

- Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem

- Spasmen des Magen/Darm-Traktes

Nebenwirkungen:

- Kopfschmerz

- Gesichtsröte

- Orthostase

- Erbrechen

- selten Kollaps

- starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem

- leichtes Brennen auf der Zunge

Dopamin®

Wirkstoff:

- Dopaminhydrochlorid

Wirkung:

- Katecholamin

Anwendung:

- Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock

- Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen

- drohende akute Herzinsuffizienz

- Unterstützung der Diurese

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates

- Tachykarde Herzrhythmusstörungen

- Kammerflimmern

- Hyperthyreose

- Phäochromozytom

- Engwinkelglaukom

- BPH mit Restharnbildung

Nebenwirkung:

- Magen/Darm

- ZNS

- Kreislauf

- Herzrhythmusstörungen

- selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen

der Akren, Blutungsgefahr

Wechselwirkung:

- Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika,

Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Verstärkung sympathomimetischer

Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen

möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem

und Herzrhythmusstörungen) Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt

erforderlich

- Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan)

Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika

- Diruetika verstärkte Diurese

- Beta-Rezeptorenblocker Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von

Dopamin

- Metoclopramid Verminderung dopaminerger Wirkung

Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax®

Wirkstoff:

- Diazepam

Wirkung:

- Benzodiazepin, Tranquilizer

- angst- und spannungslösende (anxiolytische) Eigenschaften

- es wirkt antikonvulsiv

- ausgeprägt muskelrelaxierend und in höheren Dosen sedativhypnotisch

- Verstärkung der im ZNS natürlich vorhandenen inhibitorischen Effekte

Anwendung:

- Akute Symptomatik in Psychiatrie oder Neurologie

- vor operativen oder diagnostischen Eingriffen

- Geburtshilfe (Eklampsie, Präeklampsie)

Nebenwirkung:

- Müdigkeit

- Muskelschwäche

- unerwünscht starke Sedierung

- ZNS (Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktionen)

- Kreislauf (Bradykardie, Hypotonie)

- Atemdepression

- Magen-Darm (Mundtrockenheit)

- Leber (Enzymanstiege, Ikterus)

- Miktionsstörungen

- Haut

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Lungenödem

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- Libido- und Potenzstörungen

- vereinzelt Atmung (Bronchospasmus)

- Blutbild, Purpura, Zyklusstörungen, CPK-Anstieg nach i.m. Gabe.

Pflege beim Lungenödem

- Flüssigkeitsbilanz Dauerkatheter lt. AVO legen, zur besseren Beobachtung,

stündlich die Ausscheidung bilanzieren, weiters Trinkmenge beschränken

(vermehrt auf die Mundpflege achten)

- Beobachtung der Vitalzeichen Monitoring

- Beobachtung Haut (Zyanose, Kaltschweißigkeit)

- Beobachten des Sputum

- ZVD

- Bettruhe einhalten lassen

- In der Akutphase den Patient nüchtern lassen

- Pat. bei den ATL’s unterstützen und alle Prophylaxen durchführen

- Ernährung: kochsalzarme Kost verabreichen

Pflegediagnosen

00032 Atemvorgang beeinträchtigt

00033 Spontanatmung beeinträchtigt

00025 Flüssigkeitsvolumen unausgeglichen, hohes Risiko

00026 Flüssigkeitsüberschuss

00029 Herzleistung, vermindert

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

Mamma-Karzinom

- allg. Bezeichnung für versch. maligne Tumoren der BD

- Vorkommenshäufigkeit häufigstes Malignom (8-10%), 10-12% aller

Krebstodesfälle bei Frauen, beim Mann selten auftretend (1-2% aber sehr aggressiv)

- Altersgipfel um 5.-7. Dekade (Postmenopause), aber auch bei Jungen vorkommend

Prognose bis 35a sehr schlecht (ÜLR 2-3a) darüber besser

- Ursache genetisch BRCA

Tumorgrading

- G-zelluläre Differenzierung oder Bewertung spezieller Merkmale

- aufgrund von Histo, Metastasen, Fernmetastasen, Mitoserate

Prognosefaktoren

- TNM-Status (T: Primärtumor, N: regionäre LK, M: Fernmetastasen) Größe, axilläre LK,

Fernmetastasen

- Morphologie Tumorgrading, histologische Tumorklassifikation, Gefäßinvasion

- Hormonrezeptorstatus des Tumor Tumore sprechen auf Hormone an wenn

Tumor mit Antiöstrogen behandelt wird fehlt im Wachstumsstimulation

- Alter der Patientin

- Zellkinetik (DNA-Ploidie, Proliferationsaktivität – S-Phase-Faktor ungünstig)

- Tumorzellnachweis im KM

- biolog. Parameter HER-2/neu (Erb-B2)-Onkogen

Prognoseerfahrung

- low-risk-MammaCa T1N0M0, Durchmesser <1cm, Gradingstadium 1,

Östrogenrezeptor positiv, Pat. >35a

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

- good-risk-MammaCa T1N0M0, Durchmesser 1-2cm, Gradingstadium 1-2,

Östrogenrezeptor positive, Pat. >35a

- high-risk-MammaCa T2N0/1M0, Durchmesser >2cm, Gradingstadium 3,

Östrogenzepetor negativ, Pat. <35a

Charakterisitika

- Entstehung

o MammaCa typischerweise direkt aus morphologisch normalen Zellen (evtl.

auch aus Mastopathie)

o möglicherweise MammaCa auch über versch. moropholog. Stadien

zunächst benign, später atypische Hyperplasie, dann Carcinoma in situ und

letztlich invasives Malignom (umstritten)

- Metastasierung

o initial typisch lymphogen Lokalisation des Tumors richtungsweisend für

lymphogene Met. äußerer Quadrant – prim. in axilläre LK, innerer

Quadrant – prim. in parasternale und axilläre LK

o hämatogene Streuung bei Tumor <1g und Druchmesser <1cm bereits

LK-Metastasen und/oder Fernmetastasen mögl., Tumor nicht palpabel,

evtl. aber Mikroverkalkungen bestehend bzw. mammographisch

nachweisbar

- Fernmetastasen

o Knochen (Rippen, Wirbelsäule, Becken, Oberschenkel)

o Leber

o Lunge, Pleura

o Gehirn

o Ovarien

o Haut

o kontralat. Mamma

Symptome

- von Pat. meist selbst getasteter, kleiner, nicht beweglicher Knoten (ca. 75%)

- Knoten unverschieblich, derb, hart

- Hauteinziehung unmittelbar über Tumor (Orangenhaut)

- Mamilleneinziehung

- Ödem der Haut, Hautinfiltration, Rötung, Exulzeration

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

- erysipelähnliche Hautveränderungen (inflammatorisches Geschehen)

- LK-Vergrößerung axillär, infra- und supraklavikulär

- Knochenschmerzen (Rippen, Wirbelsäule, Becken, Oberschenkel)

- Sekretion aus Mamille

Diagnose

- Anamnese Disposition, Risikofaktoren (fam. Brustkrebsbelastung, eigene

Krebserkrankungen, postmenopausale Östrogentherapie), Veränderung BD (Größenzu-

/abnahme, Flüssigkeitssekretion aus Mamille), Schmerzen, Druckgefühl

- Labor Bb (evtl. Tumoranämie), Elyte (erhöht Ca2+, PO4+ bei Knochenmet.), Leberfkt.

(alkalische Phosphatase), BSG erhöht, Hormonbestimmung, FSH, LH und Östradiol

(Bestimmung Menopausen-Satus, oft Unklarheit)

o Tumormarker – Ca 15-3(+++), CEA(++), TPA(+)

o genetische Untersuchung – BRCA-1-, BRCA-2-Mutation, P53-Gen

o Prognosefaktoren Zellkinetik (DNA, Proliferationsaktivität S-Phase-Faktor,

HER-2/neu (Erb-B2)Onkogen)

- Rezeptoranalyse Bestimmung Hormonrezeptoren im Tumor (60-70% MammaCas

Östrogenrezeptor positiv, von diesen Tumoren 70% Progesteronrezeptor-positiv),

Tumorwachstum geblockt durch Anit-Hormon-Therapie

- bildgebende Sono (Auslöschphänomen, eingeschränkte Komprimierbarkeit) und

Mammographie (Mikroverkalkungen, Tumorschatten, Krebsfüßchen, kutane Verdichtungen)

obligatorisch; MRT (höchste Senitivität und Spezifität beim „kleinen“ MammaCa, zur Klärung

von Multizentrizität)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

- interventionell Feinnadelpkt. (zytologische Basis), sonographisch kontrollierte

Tumorpkt. (Stanzbiopsie), Tumorstanze (Entnahme Gewebszylinder mittels

Mammabiopsiegerät), chirurgische Biopsie (als „reines“ Diagnostikum kaum indiziert,

Tumormarkierung mit Farbstoff oder –spickung mit Draht)

- ergänzend Thorax-Rö (Lungenmet.), Skelett-Rö/-Szinti (Knochenmet.), Sono Leber

(Lebermet.), gynäkologische Untersuchung

Therapie

- konservativ

o med. Behandlung präoperativ (neoadjuvant – erst in Studien), postoperativ

(adjuvant), nicht-kurativ (palliativ)

o Zytostatika durch adjuvante systemische Therapie (Behandlung vermuteter

Mikromet., Gesamtüberleben dtl. verlängert, nicht nur rezidivfreies Überleben, versch.

Chemotherapien in Verwendung, meist im Sinne einer Polychemotherapie)

o Hormone Anti-Hormon-Therapie

o immunmodulierende Substanzen (dzt. nur spez. klinischen Studien Eingriff ins

IS, damit IS Tumorzellen abwährt)

o Strahlentherapie adjuvantes Vorgehen bei brusterhaltendem operativen

Vorgehen – Stadium T1/T2N0M0(als kurative Maßnahme mit

Überlebensverlängerung umstritten) großflächig auf Restbrust (tangentiale

Bestrahlung), Thoraxwandbestrahlung nur im Stadium IV; auch Bestrahlung

parasternaler LK bei medialem Tumorsitz;

Komplikationen Induration der Haut, Teleangiektasien, keine

Axillabestrahlung wegen Gefahr der Entstehung eines Lymphödem des

Arms

o kombiniertes Vorgehen

- chirurgisch

o kurativer Therapieansatz

o palliativer Therapieansatz (Tumorredukation, sinnvoller je nach Situation)

o Trend – Brusterhaltung

operatives Vorgehen

- Tumorgröße bis 3cm Durchmesser (in Diskussion: größere Tumore mit neoadjuvanter

Chemo auf 3cm zu verkleinern, um brusterhaltend operieren zu können)

- Relation von Tumorgröße zu Brustgröße – Entfernung von max. 25% des

Brustvolumens

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

- Tumorexstirpation (Lumpektomie) einfache Tumorexzision ohne

Berücksichtigung Resektionsränder

- Segmentresektion Tumorresektion mit Sicherheitssaum (ca. 1-2cm) inkl.

Axilladissektion (bei Stadium T1 – Durchmesser max. 3cm)

- Quadrantenresektion inkl. Axilladissektion (bei Stadium T1 bzw. bei großer

Brust im Stadium T2 – Durchmesser 2-5cm)

- p.o. Nachbestrahlung verbleibenden Brustrests bei letzteren beiden OP-Methoden

obligat

- bei LK-Met. adjuvante Chemo

Mastektomieverfahren

subkutane Mastektomie

- Entfernung DK über perimamilläre Inzision oder von Submammärschnitt aus

(Zurückbleiben von Gewebsresten im Mamillenbereich)

Ablatio mammae simplex

- palliativer Eingriff bei Greisin oder bei Pat. mit schlechtem AZ

- Entfernung DK durch querovoläre, die Mamille inkl. Inzision der Haut, ohne

Axilladissektion

- lediglich zur lokalen Tumorentfernung, um Exulzeration vorzubeugen

- Nachbehandlung mit additiver Hormontherapie bei Östrogenrezeptor positiver

Pat.

modifiziert (radikale) Mastektomie nach Patey

- Mastektomie unter Mitnahme der Pektoralisfaszie und Axilladissektion

(ultra)radikale Mastektomie nach Rotter-Halsted

- Mastektomie unter Mitnahme des M. pectoralis major et minor und

Axilladissektion

- Methode hte. mit Ausnahme spez. Indikation (z.B. tmor intrapektoral lokalisiert

T4N1M0 bzw. im Processus axillaris oder Mammasarkom) nicht mehr aktuell

Axilladissektion

- Entfernung der Nodi der Level I und II bei allen operablen Stadien obligat

- Nodi des Levels III nur angegangen, wenn klinisch „befallen“

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

Rekonstruktionsmethoden

Rekonstruktion mit autologem Gewebe

Schwenklappenplastik

- Mastektomie-Defekt mittels Haut-/Subkutis- oder Haut-/Subkutis-Muskellappen

gedeckt/aufgefüllt

- transversale Rectus-abdominis-Lappenplastik (TRAM) M. rectus abdominis

nach distaler Abtrennung inkl. darüberliegender Haut und Subkutis in

Mastektomie-Defkt eingeschwenkt

- thorakopeigastrische Lappenplastik „Umkipplappen“ aus vorderer

Rektusscheide

- Latissimus-Dorsi-Lappenplastik myokutaner Lappen unter dem Arm hindurch

auf Defekt verlagert

freie Lappenplastik

- mit mikrochirurgischer Gefäßanastomose

- DIEP – depp inferior epigastric perforator flap

- superior gluteal perforator flapt Myokutanlappen vom M. glutaeus max.

Rekonstruktion mit autologem Gewebe und Prothese

Oberbauch-Verschiebeplastik

- kutaner Lappen kombiniert mit Prothese

gestielter Haut-Muskel-Lappen

- unter Arm hindurch auf Defekt verlagerter Latissimus-Dorsi-Lappen mit

darunterliegender Prothese

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MammaCa

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Rekonstruktion mit Prothese

subkutane/subpektorale Silikon-Kochsalzprothese

- Vorteil: kein Übergreifen allfälligen Tumorrezidivs auf Pektoralismuskulatur

subkutane/subpektorale Expanderprothese oder Silikon-Kochsalzprothese

- mittels Expander über Ventil NaCl eingebracht

- langsames Ausdehnen des Gewebes im Bereich der Mastektomienarbe (nach ca.

6-12 Wochen Erreichen der gewünschten endgültigen Größe)

- nach Ventilentfernung Expander als bleibende Prothese verwendet oder

- nach Gewebsvorbereitung Expander entfernt und neue Silikon-Kochsalzprothese

implantiert

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

MCI

Krankheitsbild

- Akute und schwerste Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose

(Gewebsuntergang) des Herzmuskelgewebes infolge einer Ischämie

(Mangeldurchblutung)

- Eine oder mehrere Koronararterien (oder ihre Äste) sind verschlossen, dies

geschieht meist infolge einer Thrombusbildung in arteriosklerotisch veränderten

Gefäßabschnitten

- Aufgrund dieses Verschlusses wird das distale Herz nicht mehr mit

sauerstoffreichen Blut versorgt Folge eine irreversible Nekrose (3 – 6 Stunden

später)

Symptome

- 2/3 der Patienten haben eine plötzlich auftretenden retrosternalen Schmerz, ein

starkes Engegefühl in der Brust , Todesangst und Unruhe

- Schmerz kann in Arme, den Bauch, zwischen die Schulterblätter oder in den

Unterkiefer ausstrahlen (selbst durch NitrolingualR keine Besserung)

- Übelkeit und Erbrechen

- Blasse, fahl – graue Gesichtsfarbe

- Schweiß (KKK), meist auf der Stirn und der Oberlippe

- Durch die Todesangst ein verzerrter Gesichtsausdruck

- Dyspnoe

- Plötzlicher Kreislaufzusammenbruch, gegebenenfalls mit Bewusstlosigkeit und

einem kardiogenem Schock

Wichtigste Diagnostik, Befunde, Laborparameter

Bei zwei von den drei vorliegenden Kriterien ist von einem MCI auszugehen!!!

- Typisches Infarkt EKG

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

- Typische klinische Symptome

- Typische Herzmuskelenzymerhöhung

Infarkt EKG

- Bei V.a. MCI muss sofort Ruhe-EKG geschrieben werden (ca. bei 80%

Veränderung)

Labordiagnostik

Aus geschädigten Herzmuskelzellen gelangen vermehrt Enzyme ins Blut und können

dort in erhöhter Konzentration nachgewiesen werden:

- Troponin T

- CK (wichtiges Enzym im Muskelstoffwechsel)

- CK-MB

- Gesamt CK

- GOT

- Myoglobin

(wenn Werte nach 6h noch immer im Normbereich sind, ist MCI unwahrscheinlich)

Komplikationen bei einem MCI

- Herzrhythmusstörungen (Vorhofflimmern, Kammerflimmern)

- Linksherzinsuffizienz

- Herzruptur, -beuteltamponade

- Ventrikelseptumruptur

- Herzwandaneurysma

- Perikarditis

- Arrhythmien

- Herzinsuffizienz

- kardiogener Schock

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

Erste Hilfe Maßnahmen bei einem MCI

- sofortige Reanimation

- Arzt informieren

- Patienten nicht alleine lassen und Ruhe vermitteln

- Patienten mit erhöhtem Oberkörper lagern, beengende Kleidung öffnen

o Vitalzeichen (RR, Puls, Atmung) kontrollieren nach Möglichkeit

Monitoring (Pulsoxy)

o O2 verabreichen (2-4 l/min)

o Bei syst. RR über 110 mmHg 1-2 Hübe Nitroglycerinspray verabreichen

o Schmerzen bekämpfen (durch Schmerz erhöhter O2-Bedarf) Morphin

stellt Mittel der Wahl dar (nie i.m. KI für Lysetherapie!)

- Patienten sedieren (Unruhe kann ebenso O2 verbrauchen) Diazepam

- Heparin i.v. zur Vermeidung weiterer Thrombosierungen

- Bei Hypertonie medikamentöse RR-Senkung

- Evtl. Herzrhythmusstörungen regulieren

- Blutentnahmen vorbereiten (BGA, Kalium, BZ, CK, CK – MB, Troponin T,

Myoglobin, GOT, LDH, Kreatinin, BB, Gerinnungsstatus, Blutgruppe und

Antistreptolysintiter bei geplanter Lysetherapie)

- Bei Schocksymptomatik evtl. Katecholamine über Perfusor zur Steigerung der

Herzkraft, sowie Förderung der Nierendurchblutung

- Evtl. ZVK legen

- Patienten auf Intensivstation verlegen

Therapie des MCI’s:

- Begrenzung des Infarktgebietes

- Auflösen des Gerinnsels mittels Lysetherapie oder PTCA

- Schmerzfreiheit und Reduzierung der Angst

- Verhindern von Komplikationen

Nitroglycerinspray®

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

Wirkstoff:

- Glyceroltrinitrat

Wirkung:

- Vasodilatator mit raschem Wirkungseintritt

Anwendung:

- Akuter Angina pectoris-Anfall

- Notfallbehandlung bei akutem Lungenödem

- Spasmen des Magen/Darm-Traktes

Nebenwirkungen:

- Kopfschmerz

- Gesichtsröte

- Orthostase

- Erbrechen

- selten Kollaps

- starker Blutdruckabfall (verstärkte Angina pectoris-Symptomatik)

- leichtes Brennen auf der Zunge

Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax®

Wirkstoff:

- Diazepam

Wirkung:

- Benzodiazepin, Tranquilizer

- angst- und spannungslösende (anxiolytische) Eigenschaften

- es wirkt antikonvulsiv

- ausgeprägt muskelrelaxierend und in höheren Dosen sedativhypnotisch

- Verstärkung der im ZNS natürlich vorhandenen inhibitorischen Effekte

Anwendung:

- Akute Symptomatik in Psychiatrie oder Neurologie

- vor operativen oder diagnostischen Eingriffen

- Geburtshilfe (Eklampsie, Präeklampsie)

Nebenwirkung:

- Müdigkeit

- Muskelschwäche

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

- unerwünscht starke Sedierung

- ZNS (Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktionen)

- Kreislauf (Bradykardie, Hypotonie)

- Atemdepression

- Magen-Darm (Mundtrockenheit)

- Leber (Enzymanstiege, Ikterus)

- Miktionsstörungen

- Haut

- Libido- und Potenzstörungen

- vereinzelt Atmung (Bronchospasmus)

- Blutbild, Purpura, Zyklusstörungen, CPK-Anstieg nach i.m. Gabe.

Dopamin®

Wirkstoff:

- Dopaminhydrochlorid

Wirkung:

- Katecholamin

Anwendung:

- Herz-, Kreislauf-, Nierenversagen bei Schock

- Antiarrhythmika- oder Barbituratvergiftungen

- drohende akute Herzinsuffizienz

- Unterstützung der Diurese

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates

- Tachykarde Herzrhythmusstörungen

- Kammerflimmern

- Hyperthyreose

- Phäochromozytom

- Engwinkelglaukom

- BPH mit Restharnbildung

Nebenwirkung:

- Magen/Darm

- ZNS

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

- Kreislauf

- Herzrhythmusstörungen

- selten Myokardischämie, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Nekrosen

der Akren, Blutungsgefahr

Wechselwirkung:

- Guanethidin, Trizyklische Antidepressiva, Rserpin, Sympathomimetika,

Schilddrüsenhormone, MAO-Hemmer Verstärkung sympathomimetischer

Wirkungen v.a. bei Kombi mit MAO-Hemmer lebensbedrohliche Reaktionen

möglich (z.B. hypertensive Krisen, Kreislaufversagen, intrakranielle Blutungen

und Herzrhythmusstörungen) Reduktion Dopamin-Dosis unbedingt

erforderlich

- Herzglykoside, Narkotika (z.B. Halothan, Cyclopropan)

Herzrhythmusstörungen, erhöhtes Risiko bei Anästhetika

- Diruetika verstärkte Diurese

- Beta-Rezeptorenblocker Verminderung der beta-1-agonistischen Wirkung von

Dopamin

- Metoclopramid Verminderung dopaminerger Wirkung

Heparin®

Wirkstoff:

- Heparin

Wirkung:

- Hochgereinigtes Heparin mit an mehreren Stellen des Gerinnungssystems

angreifender, gerinnungshemmender Wirkungen

- an das Vorhandensein des Heparin-Cofaktors Antithrombin III gebunden

Anwendung:

- Lungenembolie und tiefe Venenthrombose

- Verbrauchskoagulopathie

- extrakorporaler Kreislauf

- Anschlußantikoagulierung nach Fibrinolyse

- Herzinfarkt: Reinfarktprophylaxe und Therapie des drohenden Infarktes

- Thromboseprophylaxe bei Operationen an Gefäßen

Kontraindikation:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

- Heparinallergie

- Überempfindlichkeit gegen Chlorbutanol

- hämorrhagische Diathesen (z.B. Haemophilie, Purpura, Thrombozytopenie)

- Blutungen im Gastrointestinaltrakt, in der Lunge oder der Niere

- akute intracranielle Blutungen

- aktive Tuberkulose

- unkontrollierte schwere Hypertonie

- drohender Abortus

Nebenwirkung:

- Organblutungen

- Haut- und Schleimhautblutungen

- lokale Hämatome

- Thrombopenie (White-Clot-Syndrom)

- reversible Osteoporose

Pflege des Infarktpatienten

Ernährung

- Wenn Schleuse vom Katheter noch liegt Pat. bis 2h nach Entfernung liegen

- Pat. sollten Ernährung mit etwas Wasser und Tee beginnen (lt. AVO) bei

schlechteren AZ nüchtern bleiben

- Später wird Ernährung mit leichter Vollwertkost langsam aufgebaut

Mobilisation

- In ersten Tage strenge Bettruhe

- Später Mobilisation nach AVO

- Stufenplan nachdem festgelegt wird, was Pat. zugemutet werden kann:

o 1. Tag: Bettruhe

o 2. Tag: selber waschen im Bett

o 3. Tag: Querbettsitzen

o 4. Tag: Steigerung des Querbettsitzens (länger)

o 5/6 Tag: aufstehen

o 10 – 14 Tag: leichte Belastungen beginnend mit Treppensteigen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: MCI

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(Mobilisation wird bei einem komplikationslosen Verlauf durchgeführt, weiters vor

und nach der Mobilisation RR messen und Beine bandagieren)

Prophylaxen

- Pneumonieprophylaxe (kein Abklopfen)

- Thromboseprophylaxe (Heparinisierung, Bandagen)

- Dekubitusprophylaxe

- Obstipationsprophylaxe

(richtet sich nach dem AZ des Patienten)

psychische Zuwendung

- Tiefer Einschnitt in das Leben

- Weitere Beratungsfunktion verweisen an eine Selbsthilfegruppe

- Nebenbei Helfen durch Zuhören

Pflegediagnosen

Wissensdefizit

00011 Verstopfung/00015 Verstopfung, hohes Risiko Prophylaxe

00132 Schmerzen, akut

00040 Inaktivitätssyndrom, hohes Risiko Bettruhe

00108 Selbstpflegedefizit (Waschen/Sauberhalten) Bettruhe

00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung) Bettruhe

00110 Selbstpflegedefizit(Ausscheidung) Bettruhe

00004 Infektion hohes Risiko ZVK

00026 Flüssigkeitsüberschuss kardiogener Schock

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Morbus Parkinson

Krankheitsbild

eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen

langsam fortschreitend

tritt im Allgemeinen nach dem 60. Lebensjahr auf

degenerative Erkrankung des extrapyramidalen motorischen Systems (EPMS) und

der Basalganglien in schwarzer Substanz (substanzia nigra) wird zu wenig

Dopamin gebildet motorischen Symptome (gestörte Bewegungsabläufe) wegen

Dopaminmangel und Überschuss Azetycholion (Botenstoff - Muskelerregung)

häufigste Ursache für Dopaminmangel ist Absterben der Nervenzellen in

schwarzer Hirnsubstanz, wie beim ideopathischen Parkinson Syndrom

Parkinsonsyndrom

primäres/ideopathisches Parkinsonsyndrom Auslöser unbekannt

Sekundäres Parkinson Syndrom Ursachen Durchblutungsstörungen des

Gehirns, Tumor, Gehirnentzündung, Vergiftung

Medikamentöses Parkinson Syndrom infolge bestimmter Medikamente, wie

Neuroleptika (Paspertin® in hohen Dosen) auftreten bewirken Blockierung der

Dopamin-Rezeptoren und verhindern Wirkung des Dopamins beim Absetzen

der Medikamente verschwinden die Symptome

Kardinalsymptome – Parkinsontrias

Rigor

Versteifung der Muskulatur, erhöhter Muskeltonus

Fixierung einmal eingenommener Körperhaltungen Fehlhaltung Schmerzen

Zahnradphänomen (Widerstand beim passiven Durchbewegen der Gelenke)

Tremor

Ruhetremor („Pillendreher~“) während willkürlicher Bewegung nachlassend

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

emotionsabhängig und wird bei Stress, Anspannung und Hektik stärker

Akinese

Verminderung (Hypokinese) und Verlangsamung (Bradykinese) der Bewegungen

Gestik und Mimik verschwinden (Maskengesicht)

Mangel in Abstimmung der Feinmotorik (kann Knöpfe nicht mehr zumachen,…)

Mikrographie (unleserliche kleine Schrift)

Symptome

Gangbild

nach vorne gebeugte Körperhaltung

Gang ist kleinschrittig und schlurfend, fehlendes Mitschwingen der Arme

Starthemmung beim Gehen START-STOPP-Schwierigkeiten

Freezing (hier helfen Pendelbewegungen, Freezing Stock, klare Anweisungen)

Sprache

verwaschen und schwer verständlich

klingt heiser, leise und monoton

Vegetative Symptome

Schwitzen (Hyperhidrosis)

Erhöhte Talgproduktion und Speichelfluss

Chronische Obstipation, Blasenentleerungsstörungen (Inkontinenz)

Psychische Symptome

Antriebsmangel

Denkverlangsamung (keine Intelligenzstörung!)

Depression

Diagnostik

Aufgrund der Symptome in Frühphase recht schwierig Krankheit schleichend

Diagnose gesichert, wenn 2 der 3 Kardinalsymptome auftreten

weiters sinken Symptome durch Gabe von L-Dopa oder Dopamin-Agonisten

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Therapie

L- Dopa (Dopaminvorstufe) Dopamin kann Blut-Hirnschranke nicht passieren

L-Dopa-Wirkung sinkt nach ca. 3 Jahren Dosis /Kombi mit Dopamin-Agonisten

bei Tremor auch Anticholinergika

Medikamente

Wirkstoff L-Dopam Madopar®

Dopaminagonist mit dem Wirkstoff Pramipexol Sifrol®

Anticholinergika mit verschiedenen Wirkstoffen Akineton®, Sormodren®

Nebenwirkungen bei L- Dopa Therapie

ON-OFF Phasen, durch Wearing Effekt (Gewöhnungseffekt)

Dyskinesien (überschießende Bewegungen)

Übelkeit und Erbrechen

Psychosen und Hallus (optische Hallus, akute Verwirrtheit, Albträume zu Beginn)

genaue Einhaltung der Einnahmezeiten

zwischen Medis und Eiweißprodukten mindestens 30-45 Minuten!

Übelkeit/Erbrechen, Akinese orale Therapie evtl. auf i.v. oder s.c. umstellen

Madopar®

Wirkstoff:

Levodopa

Wirkung:

in der Lage Blut-Hirn-Schranke zu passieren Therapie der Parkinson-Krankheit

nach Blut-Hirn-Schranke wird Levodopa zu Dopamin verstoffwechselt

eigentlich gewünschte Wirkung Levodopa = Prodrug

Anwendung:

Parkinson-Syndrom

Kontraindikation:

medikamentöses Parkinsonoid

Überempfindlichkeit gegen die Inhaltstoffe

dekompensierte endokrine, renale, hepatische und kardiale Erkrankungen

Psychosen und hochgradige Psychoneurosen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Patienten unter 25 Jahren

Engwinkelglaukom

Schwangerschaft und Stillperiode (mögl. Knochenentwicklungsstörung des Fötus)

Nebenwirkung:

ZNS: Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Wahnvorstellungen,

Halluzinationen, Alpträume, Angst, Nervosität, Somnolenz, Bewusstlosigkeit,

Demenz, On/Off-Phänomene

GIT: Mundtrockenheit, Obstipation, Diarrhoe, Magenschmerzen, Blutungen

Herz-Kreislauf-System: Hypertonie, Palpitationen, Arrhythmien, Dyspnoe

Blut: hämolytische Anämie, Agranulozytose

Laborwerte: vorübergehende Abweichung von Normwerten

Sifrol®

Wirkstoff:

Pramipexol

Wirkung:

Dopamin-Agonist; Stoff, chemisch anders gebaut als Dopamin, aber ähnliche

Wirkungen

passiert problemlos Schutzwall im Gehirn und übt Wirkung an gleichen

Bindungsstellen aus wie Dopamin Symptome der Parkinson-Krankheit

Anwendung:

Behandlung Parkinson-Krankheit

Kontraindikation:

schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Vorsichtige Dosierung bei Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen

Nebenwirkung:

Verstopfung (Obstipation), Übelkeit

Schlaflosigkeit, Müdigkeit

Halluzinationen

Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) (Gelegentlich) Wechselwirkung:

Marlene Weißensteiner Seite 4

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Pramipexol, Alkohol und Schlaf- und Beruhigungsmittel verstärken sich

gegenseitig in Wirkung

Akineton®

Wirkstoff:

Biperiden

Wirkung:

hemmt Wirkung von Acetylcholin (ACH) im parasympathischen Nervensystem

Nervenreize, die zu Kontraktion glatter Muskulatur und Sekretionssteigerung der

Drüsen führen unterbrochen

Anwendung:

Parkinsonismus

medikamentös bedingte EPMS (exzitomotorische Phänomene, Parkinsonoid)

sonstige extrapyramidale Symptome (Akinese, Rigidität)

gedeckte Schädel-Hirntraumen (Commotio und Contusio cerebri)

postcommotionelle Beschwerden

Kontraindikation:

Überempfindlichkeit gegen Bestandteil

Unbehandeltes Engwinkelglaukom

mechanische Stenosen im Bereich des Magendarmkanals, Megakolon und Ileus

Tachyarrhythmie

Nebenwirkung:

zentrale Nebenwirkungen: Müdigkeit, Schwindel und Benommenheit, Unruhe,

Verwirrtheit, psychoseähnliche Zustände (Erregung, Angst, Halluzinationen, Delir,

Euphorie) gelegentlich Gedächtnisstörungen;

zentral erregende Wirkung häufig bei Patienten mit Hirnleistungsstörungen

Engwinkelglaukom regelmäßige Augendurckkontrolle

Überempfindlichkeitsreaktionen, allergische Hautausschläge

periphere Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Akkomodationsstörungen,

Mydriasis mit Photophobie und Schweißminderung

parenteraler Gabe vorübergehende Blutdrucksenkung, selten Abnahme der

Herzfrequenz

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Missbrauch und Abhängigkeitsentwicklung gelegentlich stimmungsaufhellend

Wechselwirkung:

Kombi mit anticholinergen Psychopharmaka, Antihistaminika, Antiparkinsonmitteln

und Spasmolytika Verschlechterung zentraler und peripherer NW

Dyskinesien unter Levodopa durch Biperiden verstärkt

durch Neuroleptika ausgelöste tradive Dyskinesien möglicherweise verstärkt

Anticholinergika können zentralvenöse NW von Pethidin verstärken

Wirkung von Metoclopramid auf GIT durch Anticholinergika abgeschwächt

Alkohol vermeiden

Neben Medis auch Physio-, Ergo- und Logotherapie, sowie Psychotherapie!

Neurochirurgische Therapiemaßnahmen

Stereotaktischer Eingriff, wo Strukturen der Reizübertragung zerstört werden

Implantation von Elektroden in den Nucleus Subthalmicus

Hochfrequenzstimulation

Komplikation – akinetische Krise

= lebensbedrohlicher Zustand starker Rigor und totale Akinesie; bei

Nichteinnahme von Medikamenten!

Pat kann nicht mehr schlucken und sprechen

Atmung wird flacher

hohes Fieber

Pflegemaßnahmen

Selbstständigkeit fördern

Ruhe und Geduld Pat nicht unter Druck setzen Verstärkung Symptome

Langsamkeit akzeptieren

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

Spezielle Pflegemaßnahmen

Mobilität

Rumpfbeugung vor Aufstehen

Schlüsselpunkte, Inputs geben

Rutschfeste, nicht klebende Sohlen, Sturzförderer vermeiden (Schlapfen,…)

Blockaden lösen, Freezing und Gehstart vermeiden

Unterstützung beim Gehen durch Pflegeperson – seitlich, vorne oder hinten

Gehilfen (Rollator, Gehbock)

Harte Stühle verwenden Aufstehen leichter

Aufsätze fürs WC, gute Beleuchtung in der Nacht (Weg und WC selbst)

Essen und Trinken

ausgewogene und weiche Kost, kleine Portionen, Schluckstörungen beachten

Hilfestellung je nach Befinden (Teller mit erhöhtem Rand, Glas nur halb füllen,

große Serviette, Besteckgriffe verdicken)

Essen aufschneiden

Ausscheidung

Dranginkontinenz Toilettentraining; offene Einlagen verwenden

Toilette nachts erreichbar

Bei Obstipation Bewegung fördern, Flüssigkeit

Waschen und Kleiden

Phasengerechte Pflege so gut es geht an ON-OFF-Phasen anpassen

ON-Phase Pat gut beweglich und unabhängig

OFF-Phase Pat schlecht beweglich, Steifigkeit und Zittern, Freezing

Körperpflege geeigneter Duschstuhl, elektrische Zahnbürste, Haarbürste mit

langem Griff

Kleidung leichte, schweißdurchlässige Kleidung, Klettverschlüsse leichter

Anziehhilfen verwenden Strumpfanzieher, Schuhlöffel

Hautpflege Intertrigorprophylaxe, Pilzgefahr

Psychosoziale Unterstützung

ausführliche, geduldige Gespräche nötig, damit Pat Pflege versteht

geordnete Tagestruktur (Aufstehen zur gleichen Zeit, Schlafrituale)

Je nach Zustand Prophylaxen durchführen!

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Mb. Parkinson

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Pflegediagnosen

00085 körperliche Mobilität, beeinträchtigt

00088 Gehen, beeinträchtigt

00103 Schlucken, beeinträchtigt

00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt

00155 Sturz, hohes Risiko

00038 Verletzung, hohes Risiko

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

Multiple Sklerose (Encephalitis disseminata)

Krankheitsbild

MS chronisch, entzündliche Erkrankung des ZNS Zerstörung Markschicht im

Gehirn und Rückenmark

Schubförmig oder chronisch progredient verlaufende Entmarkungskrankheit

Ätiologie unbekannt (Beginn zwischen 20. und 40. Lj.), Schubauslöser:

o Stress

o Infekte

o Schwangerschaft

Symptome

Sensibilitätsstörungen

Optikusneuritis

Spastische Paresen

Blasenstörungen

Cerebelläre Syndrome (Ataxie, Nystagmus, Dysphagie, Dyarthrie)

Diagnostik

Klinik

Liquor intrathekale Immunreaktion, Nachweis von oligoklonalen Antikörpern

Evozierte Potentiale im Verlauf der Erkrankung pathologisch verzögert

MRT

Therapie

Kortikosteroide

Interferon-Behandlung

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

Behandlungsversuch mit Plasmapherese oder Immunglobulingabe

Symptomatische Therapie bei Spastik, Blasenstörungen, �…

Lioresal®

Wirkstoff:

Baclofen

Wirkung:

Derivat der -Aminobuttersäure (Gaba)

hochwirksames Antispastikum mit spinalem Angriffspunkt

Baclofen dämpft mono- und polysynaptische Reflexübertragung, wahrscheinlich

über Stimulierung der GabaB-Rezeptoren hemmt Freisetzung exzitatorisch

wirkenden Aminosäuren Glutamat und Aspartat

neuromuskuläre Reizübertragung durch Baclofen nicht beeinflusst

Anwendung:

Spasmen der Skelettmuskulatur

multipler Sklerose oder bei Rückenmarkserkrankungen

Kontraindikation:

Überempfindlichkeit gegen Baclofen

Vorsicht bei Magen/Darm-Ulzera, zerebrovaskulären Erkrankungen, Lungen-,

Leber-, Nierenschäden, Psychosen, Blasenstörungen

Ampullen nicht i.v., i.m., s.c. oder epidural verabreichen

Nebenwirkung:

Schläfrigkeit/Somnolenz, Kopfschmerzen, Muskelhypotonie, Sedation,

Schwindel/Benommenheit

Krampfanfälle, Parästhesien, Akkomodationsstörungen/verschwommenes

Sehen/Diplopie

undeutliches Sprechen, Lethargie

Atemdepression, Angst/Unruhe, Depression, Hypotonie, erhöhte Muskelspannung

Übelkeit/Erbrechen

Wechselwirkung:

ZNS-Dämpfer, Alkohol (verstärkt sedierend)

Blutdrucksenkung verstärkt

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

Levodopa + Carbidopa (Konfusionen)

abruptes Absetzen Psychosen, Rebound-Phänomen ausschleichen

Kontrollen: Leber, Blutzucker

Sirdalud®

Wirkstoff:

Tizanidin

Wirkung:

zentral wirksames Skelettmuskelrelaxans

Anwendung:

Spastizität durch neurogene Störungen (multiple Sklerose, chronische

Myelopathie, degenerative Myelopathien, apoplektischer Insult, infantile

Zerebralparese)

Schmerzhafte Muskelspasmen (Zervikal- und Lumbalsyndrome wie Tortikollis oder

Lumbago, postoperativ nach Diskushernien- oder Hüftgelenksoperationen)

Kontraindikation:

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und/oder einen der Hilfsstoffe

Schwere Leber- und Nierenschäden

Keine ausreichenden Erfahrungen bei Säuglingen und Kindern.

Schwangerschaft und Stillperiode

Gleichzeitige Anwendung von Tizanidin und Fluvoxamin

Nebenwirkung:

Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel

Mundtrockenheit, Nausea, Magen-Darm-Beschwerden: Diarrhoe und Obstipation

leichter Blutdruckabfall

Zusätzlich: Akkommodationsstörungen, Halluzinationen, Kopfschmerzen,

Appetitlosigkeit und Hautausschläge

Muskelschwäche und Schlaflosigkeit

Pflege bei MS

Richtet sich nach Schweregrad, nicht jede MS führt in den Rollstuhl!

Hauptprobleme v.a. Spastik und Intentionstremor

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

Mobilität beeinträchtigt durch

o Spastiken

o Paresen

o Ataxie (Kleinhirnstörung)

o Gleichgewichtsstörung

Pflege

Sich bewegen:

antispastische, medikamentöse Therapie lt. AVO

evtl. intrathekal Pumpe

fachgerechter Transfer

festes Schuhwerk

Beseitigen von Hindernissen

Knietransfer

Streckspastik durch Dehnung der Hüfstrecker ausgelöst

Beugung der Hüfte 20 min. vor Transfer

Seitenlage Beugung Hüfte durch beugen der Beine

Schmerztherapie Spastik und Schmerzen stehen in engem Zusammenhang

Beugespastik durch Kontraktur der Hüft- und Kniebeuger

Tonussenkend sind Lagerungen auf dem Bauch

Beugespastik meist dann wenn Pat zum Stehen kommt

Adduktorenspastik

häufig bei Intimpflege, kombiniert mit Streckspastik

Pat in Rückenlage die Beine aufstellen

In langsamen Schaukelbewegungen Knie auseinander dehnen

Waschen und Kleiden

Hilfe zur Selbsthilfe

Größtmögliche Unterstützungsfläche bieten, körpernahes Arbeiten

Anziehhilfen anbieten (Knopfhilfe, Schuhlöffel, Greifarm)

Essen und Trinken

Vorsicht bei Schluckstörungen

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

Eisstimulation zur Schluckerleichterung

Arachidonsäure , v.a. in tierischen Nahrungsmitteln entzündungsfördernd

Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend (2x pro Woche Fisch)

Diät-, Ernährungsberatung

Ausscheidung

bei Entleerungsstörungen überwiegt imperativer Harndrang

Flüssigkeit konstant auf Tag verteilen

Regelmäßiges Toilettentraining, Miktionsprotokoll, evtl. Katheterismus

Inko-Einlagen oder suprapubische Blasenfistel

Psychische Belastung

Schuchardspirale der Krankheitsverarbeitung

o Ungewissheit

o Gewissheit

o Verzweiflung

o Verdrängung

o Depression, Auflehnung

o Annahme

o Integration

Beratung durch Pflege

Selbsthilfegruppen

Hauskrankenpflege

Pat soll Phasen, psychisch schlechter Verfassung, versuchen zu akzeptieren

Pat soll aufschreiben was passiert ist Verarbeitung

Prophylaxen richten sich je nach Ausmaß des Krankheitsbildes!

Pflegediagnosen

00053 Soziale Isolation

00133 Schmerzen, chronisch

00085 Mobilität, beeinträchtigt

00091 Mobilität im Bett, beeinträchtigt

00004 Infektion hohes Risiko

00047 Hautschädigung hohes Risiko

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: multiple Sklerose

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00102 Selbstpflegedefizit �– Essen/Trinken

00108 Selbstfürsorgedefizit (Waschen/Sauberhalten)

00109 Selbstpflegedefizit (Kleiden/Pflegen der äußeren Erscheinung)

00110 Selbstpflegedefizit (Ausscheiden)

00051 Kommunikation, verbal, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz (akut/chronisch)

Niere

Funktion:

- Filtration harnpflichti8ger Substanzen Harnstoff (Eiweißstoffwechsel), Crea-

tinin (Muskelstoffwechsel)

- Kontrolle des Elektrolyt- Flüssigkeitshaushalts Na, K, Ka, Cl, P

- Einfluss auf Säure-Basenhaushalt Bicarbonatrückresorption

- Entgiftungsfunktion

- Produktion Hormone Erythropoetin Erybildung, Renin/Angiotensin RR

- Vitamin D in aktive Form umgewandelt (durch chemische Veränderung) für

Körper verwertbar

- wasserlösliche Medikamente und Vitamine ausscheiden

Krankheitsbild

akutes Nierenversagen:

= plötzlicher Ausfall der exkretorischen Nierenfunktion

Ursachen:

- prärenal: sogenannte „Schockniere“ Nierendurchblutung durch Flüssigkeits-

verlust stark vermindert; z.B. massiver Blutverlust, Verbrennung

- renal: Nierenparenchymschäden Intoxikation durch Medikamente (NSAR),

Schwermetalle, Pilze

- postrenal: Blockierung der HW Steine, Prostatahyperplasie

chronische Niereninsuffizienz:

= langsam zunehmende Nierenfunktionsstörung zum völligen Funktionsverlust

beider Nieren Urämie und Dialysepflicht

- tritt auf, wenn 80% der Nephronen funktionsunfähig sind

Ursachen:

- chronische Glumerulonephritis

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

- diabetische Nephropathie

Stadien:

- I volle Kompensation

o Crea-Clearance eingeschränkt, Serum-Crea noch normal, keine klini-

schen Symptome

- II kompensierte Retention

o Crea und Harnstoffanstieg im Serum, bis auf evtl. Anämie keine klini-

schen Symptome

o bei Infektion oder verminderter Flüssigkeitszufuhr droht rascher Über-

gang in Stadium III

- III dekompensierte Retention

o Urämiesymptome

o bei erfolgreicher Therapie wieder Übergang in Stadium II möglich

- IV terminale NI

o irreversibles NV

o Pat. ist dialysepflichtig

o evtl. Transplantation

Symptome

akutes Nierenversagen:

- Harnmenge nimmt ab Oligurie Anurie

- Urämie

chronische Niereninsuffizienz:

- Urämie

Urämie:

- verursacht durch Anhäufung harnpflichtiger Substanzen im Blut

- betreffen alle Organsysteme

- Herz- und Kreislaufsystem:

o Hypertonie, Überwässerung, Perikarditis, Herzrhythmusstörungen

Gefahr Herzstillstand (durch K-Anstieg)

- Lunge:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

o Lungenödem, Pleuritis, Pneumoniegefahr bei allgemeiner Abwehr-

schwäche, vertiefte Atmung Azidose

- Magen-Darmtrakt:

o Mundgeruch (Fotoer ex ore uraemicus), Geschmacksstörungen, Übel-

keit, Erbrechen, Durchfälle, urämische Gastroenteritis

- ZNS:

o Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Wesensveränderung (unge-

duldig, aggressiv), Verwirrtheit (durch Toxine im Gehirn), Krampfnei-

gung (eplileptische Anfälle bei Harnstoff über 200), Bewusstlosigkeit bis

urämisches Koma

- Haut:

o Juckreiz (auch mit Phosphat in Verbindung zu bringen auf Kratzspu-

ren achten), bräunlich-gelbliches Hautkolorit, Uringeruch

- Blut:

o renale Anämie (verminderte Produktiopn von Erythropoetin), Blutungs-

neigung

urämisches Koma:

- wichtig zu erkennen

- Bewusstseinsstörungen bis Bewusstlosigkeit

- muskuläre Zuckungen und Krämpfe

- Atmung vertieft Ausatemluft riecht nach Urin

- RR erhöht Gefahr Herzversagen

Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen)

Harnuntersuchung:

- Menge:

o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen

Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml

Abatmung, Schwitzen)

o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnabflussbehinde-

rung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe Trinkmenge, Durch-

fall, Erbrechen,…)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten „Bla-

senschwitzen“

o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist,

d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch BZ-Kontrolle!), bestimmte

Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B.

durch SHT) Ausfuhr bis 500ml/h Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz

haben) E über Blutwärmer Pat. kühlt aus!

o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz

(weil Niere in Ruhe gut durchblutet mehr Harn)

o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen,

gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer

Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore

- Bestandteile des Harns:

o Erythrozyten Mikro-/Makrohämaturie 1ml Blut färbt 1l Harn rot;

(Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!)

o Leukozyten 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Entzündung

o Eiweiß in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor

kann Prot. erhöht sein

o Glukose DM

o Nitrit Abbauprodukt von Colibakterien bei V.a. auf HWI mittels

Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn) entneh-

men; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt Bakterien

zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit!

o spezifisches Gewicht Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 1010-

1025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt

sein in Messzylinder Urometer eintauchen bis frei schwimmt

spezifisches Gewicht ablesbar

Blutuntersuchung:

- Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch

Sport beeinflussbar)

- Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat

- Creatinin-Clearance Nierenfunktionsprüfung

o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz ge-

reinigt wird

o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag

o Harn vermischt Probe für Labor

o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten

o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter

bildgebende Verfahren:

- Röntgen

- Urogramm KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen Abstän-

den;

o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü!

o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM)

o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und ablei-

tende HW

o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore

- Sono Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor

möglichst nicht pinkeln besser erkennbar durch gefüllte Blase

o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur

o KEINE Aussage über Funktion

- CT Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar

- Nierenszinti Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst

o Nierendurchblutung

o radioaktive Isotope i.v. appliziert Anstieg/Abfall der Radioaktivität

- Nierenangio Gefäßsystem der Niere dargestellt

o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie

o KM verteilt sich in Nierenarterien

o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien

Nierenbiopsie/-punktion

- unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Gewebeprobe entnommen

- Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen

- vor Untersuchung Sono-Ko Überblick über Lage der Niere und umliegende

Organe zu erhalten

- Vorbereitung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

o 6h vor Punktion nichts mehr essen

o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung,

Blutbild)

o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion

o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken muss nachher

liegen

o Prämedikation lt. AVO (Sedativum)

o Hypertoniker müssen Med. nehmen!

o Leitung legen lassen (auch bei Angio)

- Nachbereitung:

o RR-Ko und Ko Einstichstelle

o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Kompression

o 24h Bettruhe nicht zur Toilette aufstehen

o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren leicht rot ist normal

o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Niere durchspülen

(außer bei Anurie/Oligurie)

o weitere Harnko Blutung frühzeitig erkennen

o Pat. darf nach 4h essen

o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres He-

ben, laufen,…)

o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen)

melden!

Therapiegrundsätze, Pharmaka

akutes Nierenversagen:

- i.v.-Gabe hochwirksamer Diuretika, z.B. Furosemid = Lasix®

- Ausgleich evtl. bestehenden Flüssigkeitsverlustes

- Antibiotikagabe bei V.a. auf Infektion

- Ausgleich der Elektrolyte, v.a. der Hyperkaliämie (Notfalldialyse Kalium

senken) durch Kationenaustauscher (durch Substanzen die im Darm wirken,

wenn Kalium nicht akut lebensbedrohlich) Resomium® oral oder rektal als

Einlauf oder Insulin und Glucose i.v.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

- Kurzzeitdialyse über ZVK, bei keiner Besserung Dialyse

chronische Niereninsuffizienz:

- Dialyse

Lasix® = Furosemid

Darreichungsform:

- Ampullen, Kapseln, Infusionskonzentrat

Wirkung:

- Schleifendiuretikum

- wirkt auf Henl’sche Schleife im Tubulussystem der Niere Rückresorption

wird gehemmt Natrium + daran gebundenes Wasser wird ausgeschieden

- dosisabhängige Stimulierung RAA-Mechanismus

Anwendung:

- Flüssigkeitsretention infolge Herzerkrankungen

- Aszites infolge Leberzirrhose

- Ödeme infolge Nierenerkrankungen

- akute Herzinsuffizienz, v.a. bei Lungenödem

- Oligurie als SS-Komplikation

- Unterstützung bei Hirnödem

- Ödeme infolge Verbrennung

- hypertensive Krise

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

- Anurie bei Nierenversagen

- Coma und Praecoma hepaticum

- schwere Hypokaliämie/-natriämie

- Hypovolämie und Dehydratation

- Stillzeit

Nebenwirkung:

- Elyt-Flüssigkeitsverlust

- Dehydratation

- Kopfschmerzen

- Kollaps

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

- Kaliumverslust Benommenheit, Muskelschwäche, GIT-Beschwerden, Ver-

stopfung

- Natriummangel

- BZ sinkt bei DM

- selten Thrombose

Resonium®

Darreichungsform:

- Pulver in Wasser auflösen

Wirkung:

- Natriumbeladener Kunstharz-Kationenaustauscher

- tauscht Kalium gegen Natrium (im wesentlichen im Dickdarm)

Anwendung:

- Kaliumintoxikation

- Hyperkaliämie bei Anurie oder schwerer Oligurie (haupsächlich aku-

te/chronische NI)

- nach Fehlgeburten, schwierigen/komplizierten Entbindungen

- bei unverträglichen Bluttransfusionen

- Verbrennungen, Schock,

- Glomerulonephritis, Pyelonephritis

- Dialysepatienten während Intervalle

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

- Hypernatriämie

- erhebliche Natriumretention

- Kaliämie unter 5mml/l

- intestinale Verschlusskrankheit

Nebenwirkung:

- Magenreizungen, Übelkeit, gelegentliches Erbrechen

- Ostipation, Diarrhoe

- Anorexie

Marlene Weißensteiner Seite 8

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

Komplikationen

Dialyse:

- Unterschiede Hämo- und Peritonealdialyse

Hämodialyse:

- vier Prinzipien:

o Diffusion

o Osmose

o Konvektion

o Ultrafiltration

- Voraussetzung:

o Pat. hat Shunt großlumiger Gefäßzugang Kurzschlussverbindung

zwischen Arterie und Vene (operativ meist am Unterarm angelegt)

- Dialysat:

o Elektrolytlsöung

o Patientenblut soll auf diese Konzentration korrigiert werden

- Funktion Dialyse:

o Blut in System semipermeabler Kunststoffmembranen durchgeleitet

o an Außenseite strömt gegenläufig (um ganze Kapillare zu nutzen) das

Dialysat vorbei

o Konzentrationsunterschied zwischen Patientenblut und Dialyseflüssig-

keit Diffusionskraft

o auszuscheidende Substanzen diffundieren so lange bis Konzentrations-

unterschied abgebaut

o gleichzeitig Elektrolyt- und Säure-Basenhaushalt reguliert und Wasser

entzogen

o entgiftetes Blut durch Schlauchsystem wieder zugeleitet heparini-

siert, damit kein Blutgerinnsel entsteht vorischt auf Blutungskompli-

kationen

o Blutkörperchen, Eiweiße, Krankheitserreger und Pyrogene können

Membran nicht passieren

Komplikationen während Dialyse:

Marlene Weißensteiner Seite 9

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

- RR-Abfall zu großer Flüssigkeitsentzug (Wiegefehler, Trockengewicht zu

tief, durch zeitgleiches Zunehmen von Körpermasse) Schocklagerung +

evtl. 250ml NaCl

- RR-Anstieg Antihypertinsivaspiegel sinkt (Teil wird abdyalisiert)

- Blutung nach außen (Schläuche defekt), nach innen (Heparinisierung wäh-

rend Dialyse)

- Wadenkrämpfe großer Flüssigkeitsentzug Massage, Ultrafiltration redu-

zieren

- Kopfschmerzen RR-Schwankungen, Dysäquilibriumsyndrom (zu großes

Konzentrationsgefälle Blut-Hirn-Schranke hypertones H2O zieht Flüssig-

keit an Hirnödem/-drucksymptomatik)

- Übelkeit Dysäquilibriumsyndrom, zu hoher/niederer RR

- Fieber unsteriles Arbeiten Infektion (anfangs bei Erstkontakt

Blut/Kapillare)

- Herzrhythmusstörungen Hyper/-pokaliämie, zu großer Flüssigkeitsentzug

- Schweiß RR, bei DM Hypoglykämie

- DÄS zu schnelles Absinken des Harnstoffspiegels osmotischer Gradient

zwischen Blut und Liquor aufgebaut Hirndruck steigt

- Luftembolie Systemleck, Husten, Atemnot, Schmerzen in Brust Herzstill-

stand! Trendellenburglagerung gesamtes Bett Kopf tief (Luft steigt im

Körper auf; wird auch bei ZVK-Anlage gemacht)

Komplikationen nach Dialyse:

- Blutungen aus Shunt, Hämatome, Fieber Shuntsepsis

- zwischen Dialyseintervallen Atemnot wegen Überwässerung

Probleme für Dialysepatienten:

- Einschränkungen im Alltag Information und Beratung über Lebensweise mit

NI und Dialyse

- strenge Flüssigkeitseinschränkungen Menge der Restausscheidung + 0,5l/d

- Ernährung eiweißreich, phosphat-, natrium-, kaliumarm Obst, Gemüse,

Nüsse, Schokolade, Dörrobst, Innereien usw. meiden

- Dialysepatienten sind chronisch krank sie wissen, dass ihr Leben von Dialy-

se abhängt!

Shunt-Pflege:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

- Ko Durchgängigkeit durch Tasten (Schwirren) und mittels Stethoskop (Rau-

schen)

- Shunt mit Wasser und Seife reinigen an dialysefreien Tagen mit Heparinsalbe

(z.B. Hiroduid®, Vetren®) gepflegt

- am Shuntarm nicht RR messen oder Blut abnehmen

- keine einschnürende Kleidung oder komprimierenden Verbände (außer:

Druckverband bei Shuntblutung)

- keine schweren Lasten mit Shuntarm heben

- Achtung vor Verletzungen

- der Shuntbereich muss auf Rötungen, Schmerzen, Verhärtungen und Häma-

tome beobachtet werden

Peritonealdialyse:

- Voraussetzung:

o Pat. muss sich auskennen

o Pat. muss fähig sein, Wechsel durchzuführen

- Funktion:

o Peritoneum dient als Filter!

o mittels eines permanent implantierten Peritonealkatheters Dialysat in

Bauchhöhle instilliert

o Dialysat bleibt mehrere Stunden drin

- Durchführung:

o 3-5xtgl. ausgetauscht

o vom Pat. selbständig zu Hause durchführbar

o Gefahr Peritonitis durch unsteriles Arbeiten!

trübe Flüssigkeit Zeichen für Peritonitis (muss nicht zwingend

weh tun)

o tgl. wiegen, zu wenig getrunken weniger Flüssigkeit raus als rein

(wird über Peritoneum aufgenommen

- Vorteil:

o Ausscheidung weniger beeinflusst

o keine Antikörper

o kaum bzw. weniger Anämie

o mehr Freiraum

Marlene Weißensteiner Seite 11

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

o weniger Gefäßabhängigkeit

- hygienische Grundsätze:

o tgl. duschen (milde Seife und Shampoo verwenden), nicht direkt auf

Katheteraustrittsstelle, KEIN baden

o gründlich nachspülen, immer frische Handtücher verwenden

o nach Duschen Verbandswechsel

o tgl. Wäschewechsel

o wichtig: Austrittsstelle als erstes abtrocknen Tunnelinfektprophylaxe

- Ernährung:

o Einschränkung von Obst und Gemüse nicht so groß

o kaliumarme Ernährung dank gleichmäßiger Entgiftung äußerst selten

o PD-Pat. noch eiweißreichere Ernährung als HD-Pat.

o Fleisch, Fisch und Milchprodukte erlaubt Phosphatgehalt allerdings

beachten

o bei nachlassender Nierenfunktion Ansteigen P Hyperphosphatä-

mie langfristig Knochenveränderungen, Gefäßschäden, Überfunktion

der Nebenschilddrüse diätetische P-Reduktion und Einnahme von

Phosphatbindern

Pflegeprozess, Pflegeplanung

Pflegeprozess:

- Ziel ist Erhaltung der größtmöglichen Lebensqualität und Unabhängigkeit des

Pat. in seinem sozialen Umfeld

Pflege siehe oben (Vorbereitungen, Untersuchungen, Shunt, usw.)

Pflegediagnosen:

00016 Urinausscheidung, beeinträchtigt

00004 Infektion, hohes Risiko

00126 Wissensdefizit

00146 Angst

Pflegeplanungen auch nach den einzelnen Urämiesymptomen möglich!

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Niereninsuffizienz

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Fallbeispiel Niereninsuffizienz Name: Frau Winter Alter: 38 Jahre Größe: 1,68 m Gewicht 80 kg BMI: Pflegeanamnese: Frau Beate Winter, 38 Jahre alt, verheiratet, 2 Kinder im Alter von 8 und 10 Jahren, ist vorgestern in die nephrologische Abteilung unseres Krankenhauses eingewiesen worden. Sie hat bereits mehrere Krankenhausaufenthalte in unserer Klinik hinter sich gebracht. Trinkmenge: 1 l /Tag. Ernährung: unregelmäßig, bevorzugt fettreiche unausgewogene Kost Bewegung: wenig Vor 10 Jahren wurde Frau Winter das erste Mal wegen einer akuten Glomeruloneph-ritis, ausgehend von einer Fokalinfektion, in unserem Hause behandelt. Bislang war-en die harnpflichtigen Substanzen und das Kalium nur leicht erhöht. Der Hausarzt stellte bei den regelmäßigen Kontrollen ansteigende Nierenwerte fest. Die durchgeführte Urographie zeigte eine Nierenveränderung im Sinne einer Schrumpfniere beidseitig. Es wird eine chronische Niereninsuffizienz diagnostiziert. Die Frage einer Dialysebehandlung steht an. Allerdings soll Frau Winter in der Zwi-schenzeit zunächst medikamentös behandelt werden. Jetziger Zustand der Patientin: Frau Winter fühlt sich müde, abgeschlagen und nicht mehr leistungsfähig. Auch hatte sie in der Vergangenheit häufig Nasenbluten. Sie klagt über Juckreiz. Frau Winter sieht blass aus, und das Gesicht, insbesondere die Augenlider, sind ödematös ge-schwollen. Ihr Mann ist als Vertreter eines pharmazeutischen Unternehmens berufstätig und tagsüber aus dem haus. Die zwei schulpflichtigen Kinder werden abwechselnd von einer Nachbarin und der Mutter von Frau Winter an den Tagen betreut, wenn sie nachmittags arbeitet. Sie ist fünf Stunden am Tag tätig, in ihrem erlernten Beruf als Floristin in einem Angestelltenverhältnis. Frau Winter äußert Ängste hinsichtlich der Zukunft bezüglich der Abhängigkeit von der Dialyse und der Versorgung der Familie. Die ersten Verordnungen: Frau Winter soll einen suprapubischen Blasenkatheter bekommen, und der Stunden-harn soll festgestellt werden. Das spezifische Gewicht des Urins soll regelmäßig ge-messen, ebenso regelmäßig die Vitalzeichenkontrollen durchgeführt werden. Vitalwerte: RR 185/105

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis

Pleuritis

Krankheitsbild

- Entzündung des Rippen- und Lungenfells Pleurahäute sind entzündet

Formen

- Pleuritis sicca trockene Pleuritis Pleurablätter reiben aneinander meist

Vorläuferform der Pleuritis exsudativa

- Pleuritis exsudativa feuchte Pleuritis Ergussbildung zwischen Pleurablättern

Ätiologie

- meist als Sekundärerkrankung, infolge von z.B. Pneumonien, Lungeninfarkten,

TBC usw.

- möglich durch rheumatischen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen

Symptome der Pleuritis

Pleuritis sicca:

- Heftige, stechende, atemabhängige Rücken- oder Seitenschmerzen

- Oberflächliche beschleunigte Atmung

- Reizhusten ohne Auswurf

- Schonhaltung

- Lederknarren auskultatorisch hörbar durch Aufeinandereiben der Pleurablätter

Pleuritis exsudativa

- Atemabhängige Schmerzen lassen nach

- Eher drückender Schmerz in der Brust durch den Pleuraerguss

- Meist Fieber

- Atemnot

Diagnostik, wichtige Laborparameter

- Anamese und körperliche Untersuchung (auskultatorisch)

- Thorax Röntgen

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis

- Labor (BB, BSG, CRP ist im Blut erhöht)

- Pleurapunktion sofern Pleuraerguss, Flüssigkeit auf Erreger untersucht

Therapiegrundsätze und Pharmaka

- Schmerztherapie, v.a. bei trockener Pleuritis, um normale Atmung zu erhalten

- Bettruhe

- Wärmezufuhr (Brustwickel)

- Unterdrückung des Hustenreizes durch Codeintropfen

- Pleurapunktion bei größeren Ergüssen zur Entlastung

- Spülung Pleuraraum bei Eiterbildung über Drainage (ebenso Einbringen von

Medikamenten möglich)

Paracodein®

Wirkstoff:

- Dihydrocodein

Wirkung:

- ausgeprägte dämpfende Wirkung auf Hustenzentrum

- schaltet unerwünschten Hustenreiz aus, unterdrückt in mäßiger Dosierung

erwünschtes Aushusten des Schleimes NICHT!

Anwendung:

- Husten und Hustenreiz verschiedenster Art, v.a. entzündliche Affektionen der

Atemwege, wie z.B. Pharyngitis, Laryngitis, Tracheitis, Bronchitis, Keuchhusten,

sowie Husten bei Emphysem und Lungentuberkulose

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Präparates

- schwere entzündliche bzw. nicht entzündliche Darm-Erkrankungen

- chronische Obstipation

- nach Gallenblasenoperationen

- alle Zustände, die mit Einschränkungen der Atemfunktionen einhergehen,

insbesondere

- bei erhöhter Bronchialsekretion, akuter Asthmaanfall und Koma

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pleuritis

Marlene Weißensteiner Seite 3

- Miktionsbeschwerden z.B. bei Prostatahypertrophie

- Engwinkelglaukom

- nach übermäßigen Alkohohlgenuss

Nebenwirkung:

- Obstipation typisch Morphium

- Übelkeit, Erbrechen

- leichte Somnolenz, leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwindel,

Übererregung

- allergischen Reaktionen bzw. Hauterscheinungen, wie z.B. Pruritus, Exanthem,

Urtikaria und Quincke-Ödem

Wechselwirkung:

- ZNS-Dämpfer verstärkt

- nicht gleichzeitig mit MAO-Hemmern geben

Komplikationen

- Verdickung und Verwachsung der Pleurablätter Pleuraschwarte

- Folge: gefesselte Lunge

Pflege bei Pleuritis

- Beratung des Patienten

- Unterstützung des Patienten bei der Atmung

- Alle Maßnahmen der Pneumonieprophylaxe treffen (siehe oben)

Pflegediagnosen

00032 Atemvorgang, beeinträchtigt

00030 Gasaustausch, beeinträchtigt

00132 Schmerzen, akut

00147 Todesangst

00126 Wissensdefizit

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

Pneumonie

Krankheitsbild

- durch Krankheitserreger (viral und bakteriell) verursacht

- akut oder chronisch

- Entzündungen der Lunge

- betreffen Alveolarraum der Bronchien und/oder das Zwischengewebe

(Interstitium).

- ist Lungenlappen (Lobus) betroffen Lobärpneumonie

- sind Alveolen befallen Bronchopneumonie

Einteilung

- nach Verlaufsform

o typischer Verlauf (Pneumokokken)

o Atypischer Verlauf (Viren, Bakterien, Legionellen, Clamydien)

- nach Entstehung:

o ambulant (in natürlich Umgegung des Pat erworben) (Pneumokokken,

Haemophilus influenzae,…)

o nosokomial (S. aureus, E. coli)

o Pneumonie bei definierter Abwehrschwäche (Legionella pneumophila, candida

albicans, Herpes)

o Pneumonie bei Disposition zur Aspiration (S. aureus, Anaerobier)

- nach Lokalisation:

o Bronchopulmonal

o Alveolär (Lobärpneumonie oder Bronchopneumonie)

- nach Ursachen:

o primär (ohne Vorerkrankung von Herz oder Lunge durch Bakterien, Viren,

Pilze,…

o Sekundär: (Vorerkrankung des Herzens od der Lunge: Zirkulationsstörung,

toxische Einwirkung, Aspiration)

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

Infektionswege:

- Tröpfcheninfektion

- Aspiration von Keimen

- hämatogene Aussaat von entfernten Infektionsherden

- direkte Ausbreitung der Infektion aus angrenzendem Herd

Symptome:

- typischer Verlauf:

o akuter Beginn innerhalb 12-24h

o hohes Fieber (>39°)

o Tachykardie

o Husten mit Auswurf

o Dyspnoe

o Zyanose

o pleurale Brustschmerzen (bei Atmen)

- atypischer Verlauf:

o meist bei zuvor gesunden, jüngeren Pat meist nach einer grippalen

Vorerkrankung auf

o mäßig akuter Beginn

o langsam steigendes Fieber (<39°)

o selten Schmerzen oder Erguss des Brustfells

o zusätzliche Symptome wie KS, Hepatitis, Karditis oder Pankreatitis

Diagnostik

- spezielle Anamnese Art und Schwere der Grunderkrankung, Infektionen,…

- klinische Untersuchungen Auskultation, Perkussion

- Laboruntersuchungen Leukos 䲐, CRP

- THX-Rö Bronchopneumonie locker zusammenfließende und weit verstreute

Verdichtung, Lobärpneumonie am Spalt des Lungenlappens scharf begrenzte

Infiltrate

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

- Mikrobiologische Untersuchungen zum Erregernachweis BK, Sputum (nur bei

Eiterflocken im Sputum, Mund zuerst ausspülen), Trachealsekret, bronchoskopisch

gewonnenes Material, Pleurapunktat bei Ergussnachweis durch Sono

Pharmaka/Therapie

- Antibiotikatherapie entsprechend des Erregernachweises oder rationell

kalkulierte Therapie nach Entstehungsursache

- Körperliche Schonung

- Inhalationstherapie

- Atemtherapie

- Bronchoskopische Absaugung bei Sekretverhalt oder zu schwachem Husten

- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr

- Hypoxie O2-Zufuhr

- Lungenparenchymversagen Beatmung

- Evtl. Aromatherapie

Mucosovlan®, Bisolvon®

Wirkstoff:

- Ambroxol

Wirkung:

- aktiviert Enzyme und bewirkt Verflüssigung feststizenden Bronchialschleims

- regt Bewegung der Flimmerhärchen in Bronchien an Abtransport

- lokal schmerzlindernde Wirkung

Anwendung:

- Erkrankung der unteren Atemwege

- Störung von Schleimbildung und –transport

Kontraindikation:

- schleimlösendes Mittel bei Kindern <2a nur auf ärztliche Absprache

- Halsschmerztabletten bei Kindern <12a nur auf ärztliche Absprache

Nebenwirkung:

- gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktion

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

- Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen

- selten Hautreaktionen

Mucospas®, Sultanol® = Salbutamol®

Wirkstoff:

- Beta2-Sympathomimetikum

Wirkung:

- inhalativ verabreicht bewirkt es eine rasch einsetzende und lang andauernde

Relaxation der glatten Muskulatur in den Bronchien

Anwendung:

- Asthma bronchiale

- Bronchitis

Kontraindikation:

- bei Pat. mit Herzproblemen

Nebenwirkung:

- Tremor

- Schwindel

- Nervosität, Unruhe

- erhöhte HF bis Tachykardie, Herzklopfen, erhöhter RR

- Übelkeit, Nasenbluten, Entzündung des Rachenbereichs

Bepanthenlösung®

Wirkstoff:

- Dexpanthenol

Wirkung:

- beschleunigt Wundheilung und Granulation

Anwendung:

- lokale Behandlung von Entzündungen der Nasen- und der Rachenschleimhaut,

sowie der Atemwege;

- Entzündungen der Mundschleimhaut, Prothesendruckstellen,

Zahnextraktionswunden; Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut;

zum Ausspülen von Wunden, für feuchte Verbände, bei Sonnenbrand

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

- Art der Anwendung richtet sich nach Anwendungsgebiet und Dosierung

Dosierung:

- Entzündungen der Nasenschleimhaut: Lösung mehrmals täglich in die Nase

unverdünnt eintropfen

- Entzündungen der Rachenschleimhaut: Lösung drei- bis viermal täglich

unverdünnt aufpinseln

- Entzündungen der Atemwege: Lösung ein- bis zweimal täglich mittels Inhalator

unverdünnt anwenden

- Entzündungen der Mundschleimhaut, Prothesedruckstellen,

Zahnextraktionswunden: 1 Teelöffel (= ca. 5 ml) Lösung drei- bis viermal täglich

unverdünnt oder mit abgekochtem Wasser 1:1 verdünnt etwa 3 min im Mund

belassen

- Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut: 1 Eßlöffel (= ca. 15 ml)

Lösung mit abgekochtem Wasser oder Kamillentee 1:1 verdünnt auf nüchternen

Magen einnehmen

- Zum Ausspülen von Wunden, für feuchte Verbände; unverdünnt oder mit

abgekochtem Wasser 1:1 verdünnt

- Sonnenbrand: wiederholt mit Lösung betupfen

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Inhaltsstoff

- Dexpanthenol kann in SS und Stillperiode angewendet werden

Nebenwirkungen:

- Dexpanthenol ist sehr gut verträglich.

- Ausnahmefällen allergische Hautreaktionen

Komplikationen

- direkte Ausbreitung innerhalb, z.B. Lungenabszess und außerhalb der Lunge

z.B. in Pleuraspalt Folge: Empyem

- indirekte Ausbreitung mit Blutstrom auf andere Körperteile

- thromboembolische Komplikationen infolge Bettruhe und Exsikkose

- Herz-Kreislaufversagen toxisch und/oder durch starke

Flüssigkeitsverschiebung, sowie durch Hypoxie und hohes Fieber

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Pneumonie

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- ANV v.a. bei älteren exsikkierten Pat

Pflege

prophylaktische Maßnahmen

- Bekämpfung der Krankheit je nach Erreger

- Mit Ressourcen des Patienten arbeiten

- Individueller Plan zur Prophylaxe

- Pflegeassessment/Aufnahmegespräch spielt ganz große Rolle

Lagerung

- Oberkörperhochlagerung (erleichtert die Zwerchfellatmung) Kraft sparend

- Häufiges Umlagern bei bettlägrigen Patienten (VATI- Lagerungen)

- Frühmobilisation

- Dehnlagerung

- Halbmondlage

- Kutschersitz

- 135°-Lagerung

Anhalten zum Abhusten

- Pat. soll Sekrete aushusten (guter Nährboden für Keime, O2-Aufnahme

gehemmt)

- Postoperativ sinnvoll Wundstützung (z.B. Bauchbinde)

- Exakte Mund- und Nasenpflege

- Absaugen von Sekreten bei Bedarf und unter hygienischen Bedingungen

- AZ verbessern Ernährung, Schlucktraining (durch Logopädin)

- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr (sekretlösende Tees, z.B. Spitzwegerich)

- Mobilisation

- Schmerzbekämpfung lt. AVO

- Sauerstoffverabreichung lt. AVO außer Notfall

- Atemübungen Pat. motivieren, Raum lüften, ruhiges Umfeld, für Entspannung

sorgen

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastroenteritiden

Gastroenteritiden

Allgemeine Präventivmaßnahmen bei infektiösen Gastroenteridtiden

Sorgfältige Händehygiene, Küchenhygiene

Kühlkette! (Eier, Geflügel,…) Erhitzen von Speisen, Verzicht von Roheiern,

Rohmilch, rohes Fleisch

In diversen Ländern nur abgekochtes Wasser trinken, und nur gekochte oder

selbst geschälte Speisen essen; zum Zähneputzen kein Leitungswasser

verwenden

Salat, Milch, Eis, Meeresfrüchte,… meiden, sind oft kontaminiert, besonders mit

Choleravibrionen oder Hepatitis-A-Viren

Pflege bei Durchfallerkrankungen nach den Symptomen - Pflege bei:

Nausea, Vomitus

Diarrhoe

Fieber Dehydration

Bei Wurmerkrankungen gelten dieselben Prophylaxen , die Behandlung erfolgt mit

Anthelminthika (Antiwurmmittel)-

besondere Vorsicht auch hierzulande bei Heidelbeeren, und ähnlichem- es können

sich Wurmeier darauf befinden! - immer vor Verzehr waschen!!!

Langsamer Kostaufbau

Nahrungskarenz 1 – 2 Tage (Teepause: Tee und Zwieback)

Schleim-, Brenn-, Karottensuppe • Geriebene Äpfel, Ausreichend Kalorien,

Mehrere kleine Mahlzeiten

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Gastroenteritiden

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Schwarztee- mind. 10 Min. gezogen- sonst ohne obstipierende Wirkung

Flüssigkeits- und Elektrolytverlust

Wenn möglich reichlich orale Flüssigkeitszufuhr

Ansonsten Infusionstherapie

Flüssigkeitsbilanz, Gewichtskontrolle

Elektrolytkontrolle (Ausgleich nach Arztverordnung)

Häufige Stuhlentleerungen reizen die Analregion!

Eine sorgfältige Analtoilette ist besonders wichtig!

Eigenschutz nicht vergessen!

Grobreinigung mit Zellstoff und Wasser

Anschließend Reinigung mit mildem Desinfektionsmittel (Achtung auf die

Hautverträglichkeit!)

Einmalwaschlappen und -handtücher verwenden

Haut muss immer gut trocken sein

Pflegecreme verwenden: Lasepton®, Bepanthen®

Sollte der Patient die Analtoilette selbst durchführen genügend Pflegematerial

bereitstellen

Ein Rezept : „Wenn`s dünn kommt“ Eine hilfreiche Elektrolytlösung für den

Hausgebrauch besteht aus:

1 Teelöffel Kochsalz,

8 Teelöffel Zucker/Traubenzucker und

½Teel. Backpulver (Kalium)

in 1 Liter frisch abgekochtes Wasser,

für den Geschmack wird das Getränk mit etwas Orangensaft abgeschmeckt.

Dazu zerdrückte Bananen und geriebener Apfel bei Appetit.

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Prostatahyperplasie

Prostatahypertrophie

Krankheitsbild

- gutartige Vergrößerung der Vorsteherdrüse durch Wucherung des

Drüsengewebes BPH (benigne Prostatahyperplasie)

- Erkrankung tritt sehr häufig ab dem 50. Lebensjahr auf

- stellt die häufigste Form der männlichen Balsenentleerungsstörung dar

Symptome

- dünner Harnstrahl

- Miktionszeit deutlich verlängert

- Pollakisurie

- Blase kann aufgrund Abflussbehinderung nicht vollständig entleert werden

Restharnbildung

- Muskelstränge der Blasenwand verdicken sich Urin ständig gegen erhöhten

Widerstand

- bei maximaler Blasenfüllung verliert Pat. unwillkürlich, tropfenweise Urin

Diagnose

- Uroflow Uroflowmetrie = Harnflussmessung bei Miktion

- Urogramm evtl. bei Steinen, Hämaturie, unklarer Anamnese

- Urographie Abdomenübersichtsaufnahme i.v. jodhaltiges RöntgenKM

injiziert in bestimmten Abständen weitere Röntgenaufnahme des Bauches

Dauer ca. 30min.

- Restharnbestimmung verbliebener Rest nach Miktion nicht über 30-50ml

Bladderscan, 2x hinter einander

- Urethro-Cystoskopie endoskopische Spiegelung der Harnröhre

- rektale, digitale Untersuchung

- Labor PSA

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Prostatahyperplasie

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Therapie

- TUR = transurethrale Resektion Abhobelung von Prostatagewebe über

Harnröhre mit Elektroschlinge oder Laser

Pflege

- allgemeine postoperative Pflege

- Pat. meist PVK und HDK (Ch. 20 Schienung und Druckverband) +

Blasenfistel (Spülen bzw. Restharnmessung)

- Vitalzeichenkontrolle in ersten 2h halbstündlich, später je Zustand min. 2h-

lich, nach Lumbalanästhesie Sensibilität in Beinen überprüfen

- Kontrolle DK Harnabfluss ohne Behinderung?

- BB-Kontrolle

- Bilanzierung Einfuhr/Ausfuhr einschließlich Spüllösung

- sollte Spülung stoppen „muggen“ pumpen

- 2. p.o. Tag Entfernung DK RH über Blasenfistel

- Motto „besser liegen und gehen, als sitzen und stehen“ beim Sitzen ganz

an Sesselkante und auf möglichst weicher Unterlage

- Pat. soll beim Urinieren/Stuhlgang auf keinen Fall pressen

Pflegediagnosen

00132 Schmerzen, akut

00023 Harnverhalten (akut, chronisch)

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Bewusstsein = Begriff für die Gesamtheit von :

Wahrnehmungen

Gedanken

Reaktionsfähigkeit des Geistes auf äußere und innere Reize

Das Selbst (Ich) als Träger der Bewusstseinsinhalte

Die Beobachtung des Bewusstseinszustandes ist für die Pflege sehr wichtig, da eine Veränderung ein Hinweis auf einen Prozess im Gehirn sein kann, im schlimmsten Fall lebensbedrohlich.

z.B: SHT Kopfweh, Übelkeit, Erbrechen

Bewusstseinsstörungen Quantitative Bewusstseinsstörung (Wachheitszustand) es geht um das

Niveau

Qualitative Bewusstseinstörungen (inhaltliche Störung)

Beurteilungskriterien Wachheit Vigilanz (wach, somnolent, soporös, komatös) quantitativ

Orientierung (kognitiv)

qualitativ

Konzentration

Affekt (nicht kontrollierte Gefühle)

Antrieb

Auffassung (Umsetzung der Gedächtnisleistung)

Dankablauf

Merkfähigkeit

Wachheit Vigilanz

wird durch Skalen beurteilt z.B. Glasgow Koma Skala

Normale Vigilanz

Somnolenz

Sopor

Koma

Orientierung, zur Person, zum Ort, zur Zeit und zur Situation.

Verwirrtheit: akute und chronische

Konzentration ist eine bewusst herbeigeführte Ausrichtung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit.

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Affekt ist eine zeitlich kurze und intensive Gefühlsregung, die in der Regel mit einer physiologischen Erregung verbunden ist. Kann nicht kontrolliert werden.

Antrieb ist unabhängig vom Willen

Auffassung: Schnelligkeit und qualitative Aufnahmefähigkeit, eng mit Gedächtnis verbunden

Denkablauf: dadurch werden richtige Schlussfolgerungen gezogen

Merkfähigkeit ist eine Qualität der Gedächtnisleistung.

Pflege bei Aphasie = Störung der Sprachfähigkeit, ist keine Störung der Intelligenz

Sie ist häufig mit Störung von Funktionen, die nicht direkt mit der Sprache verbunden, jedoch eng mit der Sprache in Beziehung stehen.

Media Infarkt fascialis parese dadurch fehlender Liedschluss (Uhrglasverband,

Augentropfen damit das Aug nicht austrocknet)

Mundschlusstörung, Koordinationsstörung – wissen nicht wann sie schlucken müssen

hamstern auf der betroffenen Seite regelm. Mundpflege nach Nahrungsaufnahme wegen Infektionsgefahr

Neglect Aufmerksamkeitsdefizit, verschiednen Arten (optisch, akustisch, sensorisch9

Pusher Syndrom Verschiebung der Körpermitte, Betroffener glaub nur noch „gesunde“ Seite zu haben, drückt deshalb auf betroffenen Seite

oft in Verbindung mit Neglect

Pat. haben oft Angst, liegen schief im Bett, sind unruhig, liegen oft überstreckt im Bett (wenn sie nach hinten pushen)

Transfer unbedingt zu Zweit machen

Apraxie: können Gegenstände nicht mehr sinnvoll nützen, sind oft planlos Führen nach Affolter

Bilaterale Armführung: Führung der betroffenen Hand; z.B. Arm am Handgelenk fassen, ineinander die Hände verschrenken (betroffener Daumen liegt oben)

Anosognosie: nicht erkenn des Defektes, glauben sie sind vollkommen gesund extreme Sturzgefahr bzw. Verletzungsgefahr

Aphasie: Rechtshänder meist Sprechzentrum li WADA – Test

Sprechstörung: Schädigung der Sprachapparate

Sprachstörung: Fehlende Befehle

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Dysarthrie = Sprechstörung

Hier sind Funktionen der Sprechorgane beeinträchtigt (Kehlkopf, Gaumensegel, Zunge)

Aphasien: Broca Aphasie (motorische): Beeinträchtigung der Wortbildung

Zentrum der Sprachmotorik beeinträchtigt, können Wörter nicht mehr formen

durch Agrammatismus (Telegrammstil) gekennzeichnet; bekommen oft Wörter nur noch bei Emotionen heraus

Sprachbildung fehlt, kein Intelligenzproblem

Pat. versteht einen, weiß auch was er sagen will, aber es geht nicht, kann auch lesen und versteht es

Wernicke Aphasie (sensorische): Sprachverständnisstörung

Sprachmotorik funktioniert

Sprachverständnis fehlt

verstehen uns nicht, können es nicht umsetzen

verstehen inhaltlich keinen Text

Globale Aphasie: Motorisch und sensorisch (Sprachbildung und Verständnis fehlt)

Amnestische Amnesie: Wortfindungsstörung

reden viel, beginnen zu um schreiben

werden aggressiv, wenn ihnen ein Wort nicht einfällt, oft auch sehr nervös

setzen andere Wörter ein

sehr beeinträchtigend für Pat.

Verhaltensregeln für die Pflege von Aphasien Komplexität überfordert- nicht mehr Inhalte gleichzeitig vermitteln

Pausen akzeptieren- Patienten brauchen Zeit um Wörter sortieren zu können

Sätze mit 5 Wörtern sind in der Regel angepasst

Herausfinden ob durch Bilder, Mimik, Gestik oder Zeichnungen vermittelt werden kann.

Auf Tonfall und Gesichtsausdruck des Patienten achten

Redefluss (Logorrhoe) freundlich stoppen

Dem Patienten nicht mit eigenen Erklärungen ins Wort fallen

Rückmeldung geben was verstanden wurde

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Schlüsselwörter zu einem Thema verwenden

Fehler im Sprachausdruck des Patienten nicht verbessern

Bei stereotypen Wiederholungen Patienten ablenken

Dem Team weiterleiten auf welche Wörter der Patient gut reagiert und dokumentieren

Ablenkungen bei einem Gespräch minimieren beim Thema bleiben (betrifft auch Apraxie), sind leicht ablenkbar, ruhige Umgebung

Kooperation mit der Logopädie

evtl. Sprachtafeln, Bilder zum kommunizieren

höfflich behandeln, kein Intelligenzproblem

auf Mimik, Gestik, vegetative Symptome (Unruhe) achten – evtl. muss Pat. auf WC und kann es uns nicht mitteile

Pat. mitteile was wir vorhaben; dass wir ihn verstanden haben

darauf achten woher der Pat. kommt um Sprachmissverständnisse zu vermeiden Wortwahl anpassen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Cerebraler Insult = Schlaganfall, Ischämischer Insult, Hämorrhagischer Insult

Ausfallerscheinung ist abhängig vom betroffenen Hirnareal je nach betroffener art. Versorgungsgebiet gibt es bestimmte dominierende Ausfallerscheinungen.

Allgeimein Durchblutungsstörungen des Gehirns sind die häufigsten Ursachen zentraler neurologischer Ausfälle. Der Schlaganfall (Stroke) ist keine Krankheitseinheit. Man unterscheidet:

1. Hirninfarkt(85%):

Ischämie = Minderversorgung, Infarkt = Gewebsschädigung Cerebrale Ischämien als Folge von:

Thromboembolien der Hirngefäße Pathologie von Arterien kardiogene Embolien oft vom Herz direkt

Vaskulitiden (Arteriitis cranialis) Gefäß grob – Gerinnung - Throbus

Hirnvenen- und Sinusthrombose u.v.m. Path. von Venen

2. Vaskuläre Hirnblutungen (15%):

hypertensive Massenblutung (große ICH’s)

intracerebrales Hämatom (ICH z.B. durch Aneurysma, Schädelhirntrauma, RR )

Subarachnoidalblutung

Risikofaktoren: Arterielle Hypertonie

Höheres Lebensalter

DM

Nikotinabussus

Hyperlipidämie

Komplikationen Hämorrhagische Transformierung (Einblutung)

Ischämisches Hirnödem

Symptomatische Epilepsie

Schluck-/Atemstörung

Akuter Occlusionshydrocephalus bei infratentoriellen Ischämien

Pneumonie, Dekubitus

Therapie Alex Todeschini Seite 5 von 16

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Systemische Lysetherapie:

Indikation: frische hemisphärale Ischämien mit anhaltendem t

3h nach Schlaganfall

chen

om Auftreten der Symtome bis zur Lyse dürfen ebe ansonst nekrotisch ist und

/Blutungen

50mg/dl; >400mg/dl

RR-Einstellung

Risikofaktoren

erapie

ichsten Selbstständigkeit

sthilfe

mmenarbeit

neurologischen Defizi

Voraussetzung:

Beginn der Lyse <

Alter 18-80

cerebrales CT ohne relevante Ischämiezei

Grundsätze der Lyse

Es darf nicht jeder lysoiert werden

Wann lysiere ich – vmax 3 Stunden vergenen, weil Gewes kann zur Blutung kommen

Wann darf nicht lysiert werden? Wenn Pat. Bluter ist, deshalb Gerinnung wichtig

Kontraindikationen:

Schlaganfall/SHT/OP

RR

INR >1.7; Thrombozytopenie

BZ <

Komplikationen: Einblutung

Symptomatische Therapie

Temperaturkontrolle

BZ-Einstellung

Hämatokrit-Senkung

Einstellung der

Logo-, Ergo-, Physioth

Ziel der Pflege Erreichen der größtmögl

Hilfe zur Selb

Fördernde Maßnahmen einsetzen

Interdisziplinäre Zusa

Aufklärung (Compliance)

Schmerzbehandlung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Überwachungsparameter im Akutstadium Bewusstseinslage Atmung

Herz-Kreislauftätigkeit

BZ

Körpertemperatur

Flüssigkeitsbilanz

Gerinnungsparameter

Pat. hat Bettruhe Mobilisationsbeginn lt. AVO

Bobath Konzept bei Hemiplegie

= interdisziplinäres Konzept zur therapeutischen Betreuung

Grundsätzlich bei allen Pat anwendbar, die infolge einer Hirnschädigung Lähmungserscheinungen mit einem pathologisch veränderten Muskeltonus aufweisen.

Ziel: Reduzieren der Spastizität

Normalisierung des Muskeltonus

Bestmögliches Wiedererlernen von normalen, physiologischen Bewegungsabläufen

Anwendung in Verbindung mit anderen Konzepten

Eingehen auf persönliche Bedürfnisse, Anleitung zur Selbstständigkeit

Pat. zwar fördern, aber nicht überfordern!

Muskeltonus Readyness

Hemiplegiker sind nicht mehr in der Lage gegen die Schwerkraft zu arbeiten

Muskeltonus zu Beginn schlaff (hypoton) schlaffe Lähmung

Nach ca. 3 Wochen setzt der Tonus ein bis hin zur Spastik (hyperton) spastische Lähmung

Zustandsbild bei Spastik: erhöhter pathologischer Muskeltonus

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Richtlinien im Umgang mit der stärker betroffenen Seite Handlungen und Impuls von der stärker betroffenen Seite

Wahrnehmung uns Sicherheit fördern, umlernen

Beistelltisch auf die stärker betroffenen Seite

Kein Trapez

Positionswechesel nach Bobath

Gelenksschutz

Schutz vor Gewebsverletzungen (RR, Injektionen auf die nicht betroffenen Seite, venöser und lymphatischer Abfluss)

Umgang mit Spastik

Positionen Auf stärker betroffenen Seite: nicht lange möglich,

Bewegungseinschränkung

Auf weniger betroffenen Seite: Liegedauer an Pat. anpassen, Motorik gefördert, Bewegungsabläufe eingeschränkt Selbstständigkeit hier eingeschränkt

Wahrnehmungsförderung

Gelenksschutz bei Hemiplegie Gelenke durch hypotonen Muskeltonus keine Stabilität SCHUTZ

Flächenhafte Berührungen

Schulter, Knie, Hüftgelenk, Ellbogen, .. aufpassen um Sekundärprobleme zu vermeiden (Schulterhandsyndrom, schmerzende Gelenke)

Bilaterale Armführung: Unterstützung mit der 2. Hand

Wegschnellen des Beins beim Aufstellen verhindern

Beim Transfer auf Fußgelenk achten, Gefahr von Bänderzerrungen und Einrissen

Keine RR-Messung, keine Venenverweilkanülem und Vermeidung von BZ-Messung auf der stärker betroffenen Seite

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Spastik Reorganisierter Reflex des RM

Beim Hemiplegischen Pat. gilt es, das spastische Zustandsbild zu mildern.

Allgemeine Richtlinien mit Spastik Langsames Arbeiten

Nicht zu laut sprechen

Keine Türen knallen lassen

Nicht ans Bett stoßen

Schmerzreduktion

Für Hanrblasen- und Darmentleerung sorgen

Keine harten Materialeien verwenden

Keine schweren Bettdecken über die Beine schalgen

Regelmäßiger Positionswechsel um Tonusaufbau entgegen zu wirken

Rückenlage vermeiden

Neglect Kognitive Störung der Aufmerksamkeit

Die Fähigkeit zu hören, zu sehen, zu fühlen sind erhalten, aber können nicht verarbeitet werden

Körpermitte verschiebt sich

Betroffenen Seite wird nicht mehr wahrgenommen

Reizleitung funktioniert, Verarbeitung gestört

Pat. vergisst auf seine kranke Seite, deswegen soll Pflege nicht darauf vergessen.

Alle Sinnesreize von der stärker betroffenen Seite

Wahrnehmungsförderung der stärker betroffenen Seite durch die neurophysiologische Waschung (= von der gesunden Seite zur Kranken, Druckpunkte)

Optischer Neglect: ganze Uhr wahrgenommen, aber nur re Seite sichtbar

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Pusher-Syndrom Pat. leidet unter einer Wahrnehmungsverschiebung der subjektiven

Körperlängsachse zur nicht gelähmten Seite hin (verschobene Mittellinie)

Pat. stößt sich zur gelähmte Seite hin, drückt auf stärker betroffene Seite.

Warnsignale Drücken zur gelähmte Seite

Hemiplegisches Bein fällt beim Liegen in eine starke Flexion und Außenrotation

Tendenz viel zu sprechen

Star gestörtes Körperbild

Pflegemaßnahmen Kleinschrittige Bewegungsführung

Klare verbale Impulse (keine komplexen Handlungen)

Transfer bzw. Mobilisation mit Physiotherapie absprechen zweite Pflegeperson zur Sicherheit da sein

Anosognosi

Wenn der Pat. nicht in der Lage ist, seinen Defekt zu erkennen und seine Fähigkeiten einzuschätzen

Pat. fehlt in der Regel der Selbstschutz, sehr sturz- und verletzungsgefährdet

Pflgegemaßnahmen Bei Anzeichen auf eine Anosognosie Infos ans Team weiterleiten und

den Pat. vor Verletzungen schützen

Apraxie Unfähigkeit, bei erhaltener Beweglichkeit Körperbereche zweckmäßig

zu bewegen

Handlungs- und Planungsdefizit, das zu falschen Reaktionen und Handlungen führt

Pflegeangebote: Pat. helfen durch „führen von Bewegungsabläufen“ einfaches

Führen nach Felixe Affolter

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Dysphagie Gering gefährliche Schluckstörung

Mundschlussstörung

Motilitätsstörungen

Zungenmotorik beeinträchtigt

Nahrung in Backentasche

Mundpflege!

Gaumensegellähmung

Flüssigkeit durch Nasenloch

Würde und Hustreflex ist vorhanden

Gefährliche Schluckstörungen Koordinationsstörung

Hustenreflex vorhanden

Richtige Moment des Schluckaktes wird nicht erreicht hohe Aspirationsgefahr

Kehldeckellähmung

Komplett oder inkomplett

Stille Aspiration kein Hustreflex

Schluckversuch Voraussetzungen

Pat. muss wach sein

Pat. muss eigenen Spechel schlucken können

Schluckakt sichtbar durch Bewegung des Kehlkopfes

Pat. in aufrechte Sitzposition bringen (90°)

Kopf leicht nach vorne geneigt

CAVE bei

Dysarthrie

Kann Wangentaschen nicht aufblasen

Gaumensegel kängt zur Seite weg

Pat. schluck seinen eigenen Speichel nicht

Gurgelnde Stimme

Zum Schluckversuch keine Milchprodukte verwenden Schädigung des Lungengewebes

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Therapie bei Gaumensegellähmung Eisstäbchen lecken lassen

Zunge zurückrollen lassen

Wangen aufblasen lasse

Therapie bei Koordinationsstörungen Feste Speisen verabreichen

Richtige Kopfhaltung trainieren

Schluckaufbau Beginnen mit breiiger Kost

Breiige ungesüßt und evtl. eindicken

Breiiges kann kontrollierter transportiert werden

Keine sauren Speisen und Getränke

Keine Milchprodukte

Keine 2 Nahrungsmittel mit inhomogener Konsistenz

Flüssigkeit erst wenn Breiiges komplikationslos geschluckt wird

Schnabeltasse vermeiden Menge kann schlecht kontrolliert werden

Kopf des Pat. beim Schlucken in korrekte Mittelstellung und leicht nach vorne beugen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Pflege bei Blutung im Gehirn Ausfallserscheinungen hängen davon ab, welches Hirnareal betroffen ist.

ICH �– intracerebrales Hämatom In Akutphase Überwachung aller lebenswichtigen Parameter

RR, Puls

Bewusstseinslage, Atmung

BZ

Temperatur

Flüssigkeitshaushalt

Symtome / Ausfallerschienungen des ICH entsprechen denen des Ischämischen Insults Akutgeschehen dramatischer

Ziel: Pat. in Akutphase zu stabilisieren

Symptome:

akut-einsetzende fokal-neurologische Ausfälle,

akute Hirndrucksymptomatik (Erbrechen, RR-Anstieg, Somnolenz)

SAB �– subarachnoidal Blutung

Akute Blutung zw. Arachnoidea und Pia mater

Setzt meist aus völliger Gesundheit ein

Plötzlich und ohne Vorboten

Symptome

Plötzliche heftige KS („einschießend“)

Vegetative Symptomatik

Nachensteifigkeit als ein Symptom des Meningismus (Reizung der Meningen)

Bewusstseinseintrübung bis hin zum Koma

Neurologische Herdsymptomatik je nach Lokalisation

Pflege bei SAB

Jede Anstrengung vermeiden!!! Übernahme aller notwendigen Handlungen durch Pflge, auch wenn der Pat. motorisch dazu in der Lage wäre

Bettruhe

Obstipationsprophylaxe

Engmaschige VZ-Kontrolle, Pupillenkontrolle

Hirndrucklagerung 30° OK hoch

Beobachtung auf Verschlechterung

Besuchereinschränkungen

Stressvermeidung (empfindlich auf Lichtreize, akustische Reize)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

Pflege bei intrakranieller Druckerhöhung (ICP)

Hirndruck besteht dann, wenn es zuBlutflusses im Gehirn kommt. (Schwe

einer Behinderung des Liquor und llung, Ödem, Commotio, Blutung)

c )

ng bis hin zum Koma. Bei weiteren rre Sehstörung

„so viel wie nötig, so wenig wie möglich“

Thrombosenprophylaxe

Pneumoniepro

Allgemeine Symptome

KS

Schwindel Drehschwindel

Antriebslosigkeit

Unruhe

Verwirrtheit

Gedächtnisstörungen

Übelkeit

Erbrechen (typ. NÜ-Erbre hen

Akut Symptome der ICP

Heftige KS

Erbrechen, Übelkeit

Singultus

Schwindel

Zunehmende BewusstseinseintrübuAnstieg des Hirndruckes Pupillensta

Pflege bei ICP

Hirndrucklagerung 30° OK hoch

Minimal Handling

Keine Einläufe

Stress vermeiden

Flüssigkeitsbilanz (in Akutphase stündlich)

Dekubitusprophylaxe!

phylaxe

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Neuro

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UMeningitis und Encephalitis Entzündliche Erkankungen des ZNS

Pflege in der Akutphase Intensivemdizinische Überwachung

Engmaschige VZ-Kontrolle

Vigilanz beobachten

Meningeale Zeichen beobachten (KS, Lichtempfindlichkeit, Nackensteifigkeit)

Übelkeit und Erbrechen

Pat. mit Meningokokken-Meningitis isoloeren

Hygienemaßnahmen

Beobachtung auf intrakrankielel Dricksymptomatik

Grundsätzliche Beobachtungen Pat. braucht viel Ruhe

Überforderung vermeiden (Bettruhe, Mobilisation lt. AVO)

Schonhaltung bei Schmerz

Bei Geräusch- und Lichtempflindlichkeit Maßnahmen

Betroffene oft gereizt

Sinnesreize von außen vermeiden

Evtl. Besuchereinschränkungen

Pat. oft unruhig und verwirrt

Durch hochdosierte AB-gabe auf Anaphylaxie achten

Übernahme der ATL’s (Minimal Handling)

Flüssigkeitsbilanz

Beobachtung auf epil. Anfälle als Kompliaktion

Kältereize vermeiden

Stoß ans Bett und andere Erschütterungen vermeiden

Bei Nahrungsverabreichung auf Vigilanz achten

UMeningokokken �– Meningittis Meldepflichtig

Isolierung: Einzelzimmer in den ersten 24 Studnen unter Start der AB-Therapie

Übertragungswege: Tröpfcheninfektion, kontaminierte Gegenstände

Bei allen Pflegehandlungen Handschuhe, Maske, Einschalschürze und Händedesinfektion

Information an die Angehörigen

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

Schizophrenie

Krankheitsbild

- endogene Psychose

- gekennzeichnet durch schwere Störung der Gesamtpersönlichkeit

- Verlust von Einheit und Ordnung von Wahrnehmung, Denken und Identität

- vielgestaltiges psychopathologisches Kh-Bild

- kommt vom Griechischen „Spaltung der Seele“

- nicht nur Spaltung in zwei Persönlichkeiten, sondern zwei Wirklichkeiten

o reale Wirklichkeit normalem Verständnis und Empfinden entsprechend

o private Wirklichkeit Sinneseindrücke werden wahrgenommen, die

Gesunder nicht nachvollziehen kann

- ca. 1% der Bevölkerung, keine Unterschiede zwischen Völkern, keine Zunahme in

letzten Jahren

Entstehungsfaktoren

- keine befriedigende Erklärung

- multifaktorielle Genese

- Vulnerabilitätsmodell Betroffene kommen mit gewisser Verletzlichkeit auf die

Welt, bzw. besitzen schwächeres Nervenkostüm gewisse Disposition

- Einflüsse:

o genetisch

o somatisch Drogen, Entzündung des Gehirns, schwere Epilepsie,

Gehirnverletzung, -schwund, Tumore im Gehirn, usw.

o psychosozial nach außen intakte Familien, die z.B. paradoxe,

unerfüllbare Erwartungen an Kind haben

Verlaufsformen

- katatone Schizophrenie Echolalie wiederholt gehörte Worte

- paranoid, halluzinatorische Sch. häufigste Form

- hebephrene Sch. in jungen Jahren läppisches Verhalten

- Sch. simplex durch langsamen, körperlichen Abbau schwer zu erkennen

sozialer Abstieg

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

- Coenästhetische Sch. Prägung der Leitsymptome Käfer unter der Haut

bspwe. Suizidgefahr steigt

Stupor

- lat. Erstarrung, Betäubung

- Fehlen jeglicher körperlicher u./oder geistiger Aktivität bei wachem Bewusstsein

als Folge von Antriebsverlust

- Äußert sich in Amimie, Aspontaneität (auch völlige Regungslosigkeit =

„anergischer St.“), Nichtreagieren auf Außenreize u. Kontaktversuche, evtl. auch

Mutismus, Einkoten u. Einnässen

- z.B. bei endogener Depression (evtl. mit plötzlichem Erregungszustand mit

Selbsttötungstendenz), Schizophrenie (Katatonie), Epilepsie; als abnorme

Erlebnisreaktion, als Katalepsie, Mutismus, Trance

- depressiver Stupor Hyper- und Hypophänomene

- psychogener Stupor

- schizophrener Stupor

Katatonie

- Kh-Bild mit ausgeprägter Störung der Willkürmotorik Bewegungsstarre oder

katatoner Erregungszustand

- Hyper- und Hypophänomene

- schlimmste Form des Stupors

- alle Prophylaxen notwendig

- nie alleine pflegen

- rascher Wechsel zwischen Über- und Unteraktivität

- engmaschige VZ-Ko

- Gegenstände entfernen

- Pat. essen und trinken nicht mehr schwitzen aber sehr viel Elytko

Symptome – Allgemein

Frühsymptome

- Symptome individuell, wie Mensch selbst

- zunehmende Geräusch- und Lärmempfindlichkeit

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

- allg. innere Unruhe, Nervosität, Angespanntheit, unbestimmte Ängste

- Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall

- Compliance nimmt bei zunehmender Verschlechterung ab

Plus-Symptome (v.a. in akuten Stadien):

- formale und inhaltliche Denkstörung

- extreme Erregung/Anspannung

- Ich-Störung, Gefühl Fremdbeeinflussung

- Parathymie verbale Aussage und emotionaler Ausdruck passt nicht kein

wirkliches Empfinden, Vertrauen eingeschränkt

Minus-Symptome:

- typ. für chronische Stadien, bei Gesundem abgeschwächt anzutreffen

- Affektverflachung verarmtes Gefühlsleben

- innere Leere oft quälend erlebt

- Niedergeschlagenheit Depression

- Mut- und Hoffnungslosigkeit

- Minderwertigkeitsgefühl

- Antriebslosigkeit, fehlende Spontanität, Bewegungsarmut

- Rückzugsverhalten und Kontaktverarmung sozialer Rückzug

Symptome:

- Beziehung zum eigenen Ich Pat. fühlt sich fremd kann sich selbst verletzen

- veränderte Wahrnehmung, evtl. Hallu Förderung dieser durch z.B.

Massenmedien

o bei akutem Auftreten Pat. schwer zu erreichen

o Vorsicht: PP weiß nicht, was Pat. halluziniert

- Wichtiges von Unwichtigem wird nicht mehr unterschieden Filterstörung

- Angst Sicherheit durch Gespräche

- Wahn Pat. misst Menschen oder Gegenständen besondere, unangemessene

Bedeutung zu fühlt sich bedroht

- Pat. ratlos, verstummt, Kontaktfähigkeit Schutz durch Abkapselung/Rückzug

Diagnostik

- unterschiedliche Manuale und Lehrmeinungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

- gebräuchlichste ICD10

Therapie

- Pflege Sozio- und Milieutherapie

- Medikamente

- Elektrokrampftherapie EKT

- Psychotherapie

Allgemeine Pflege

- Unterstützung bis übernehmende Pflege meist Basis des Beziehungsaufbaus

Bedürfnispyramide nach Maslow

- Unterstützung kann nötig sein Prophylaxen

- fehlende Zielvorstellung und Zukunftsperspektive Sozialdienst

Pflege nach den ATLs:

sich waschen und kleiden

- vernachlässigt Körpergeruch Bedeutung? Funktion?

- zuviel Wahn oder Halluzination vermehrtes Waschen um Stimmen nicht

mehr zu hören?

- kleiden sich nicht entsprechend Neuroleptikaeinnahme kann

Lichtempfindlichkeit erhöhen

essen und trinken

- wäre verdorben/vergiftet Fingerspitzengefühl Orginalverpackung zeigen,

zusammen kochen,…

- ausreichende Flüssigkeitszufuhr Wasser dir. aus Leitung vor Pat. holen

ruhen und schlafen

- psychomotorische Unruhe Spaziergang? Unruhe kann durch Neuroleptika

verursacht werden Bewegung ermöglichen

sich beschäftigen

- sozialer Rückzug

Marlene Weißensteiner Seite 4

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

- Hobbies/Interesse ausfindig machen Angehörige befragen, Pat. in

Stationsalltag einbauen

Sinn finden

- Fehlen von Zielvorstellung und Entschlussunfähigkeit Schrittweise,

Aufforderungen

sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten

- Störung Sexualität

- fremde Macht berühre ihn/sie sexuell, Samen sei schlecht,…

- Pat. in Ruhe aufklären und in Ruhe besprechen v.a. bei Verstümmelung im

Genitalbereich

spezielle Pflege

- Pflege nach vorherrschender Symptomatik

- individuelles Eingehen

- unangepasste, läppische, distanzlose Pat. vor aggressionsbereiten Pat.

abschirmen Extraspaziergang, unterschiedliche Therapieangebote

- enthemmtes oder läppisch-albernes Verhalten nicht verstärken gefördert

- Selbstunzufriedene, in sich versunkene Pat. in Stationsablauf einbeziehen

Mithilfe Blumen wässern, Etiketten kleben, Servietten falten,…

- offener Umgang mit Erleben des Pat.

- Weitschweifige, zerfahrene Pat. im Gespräch Zeit und Thema vorgeben kleine

Gespräche, aufgrund formaler Denkstörung

- verfänglichen Themen (Religion und Philosophie) ausweichen

- keine Konfrontation Wahn-Realität

o vom Wahnthema ablenken

o Gesprächsbedürfnisse des Pat. erkennen

o Einbindung der Bezugsperson ins Wahnsystem

o Improvisation und individuelles Eingehen

o Einbindung in sich versunkener, zurückgebliebener Pat.

- Beziehungsgestaltung zu halluzinierenden Pat.:

o Unterscheidung zwischen imperativen und kumentierenden Stimmen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

o imperative Stimmen Suizidgefahr, Fremdgefährdung Hinweise sofort

dokumentieren und informieren negative Befehle können zu

Fehlleistungen führen

o Ablauf Wiederabgrenzung

- Beziehungsgestaltung zu Pat. die „spalten“ gute und böse Schwester

- Pat. leidet unter Unverständnis der Umgebung

- Pat. hat Angst Fremdsteuerung, durch veränderte Wahrnehmung,

Orientierungslosigkeit (v.a. zwischenmenschlich)

- Pat. ist unruhig, getrieben, vernachlässigt äußere Erscheinung Körper ist fremd

- handlungsunfähig Ambivalenz NW der Neuroleptika

- keine Eigenaktivität mehr Stupor angespannte Muskeln, Mutismus

Katatoniezeichen

- Unsicherheit im Kontakt mit anderen Menschen

- Misstrauen durch Missdeutung der Außenreize leicht irritierbar Gespräche

- NW Neuroleptika beachten

- Suizidalität Prophylaxe ist Beschäftigung!

Elektrokrampftherapie – EKT

Indikation:

- wenn herkömmliche Therapieverfahren keinen Erfolg haben

- endogene uni- und bipolar verlaufende Depression

- paranoid-halluzinatorische und katatone Schizophrenie

- perniziöse Katatonie EKT Sofortmaßnahme

- Manie in Ausnahmefällen

Durchführung:

- bei EKT mit Hilfe eines Stromes künstlich zerebraler Krampfanfall ausgelöst

- unter Narkose und med. Muskelentspannung Muskelverletzungen vermieden

- 3sec fließt bi- oder monotemporal applizierter, elektrischer Strom

Häufigkeit:

- meistens 3x/Woche Behandlungstag – Pause,…

- ca. 10-12x insgesamt

- in sehr akuten Zuständen auch in Blockform

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

- im Gesamtleben nur 50x anwendbar Nutzen-Kostenaufstellung

Wirkung:

- generalisierter Krampfanfall wirkt therapeutisch durch Stimulation thalamo-

kortikaler Bahnen

- neben Krampfanfall wirkt EKT auf versch. Neurotransmittersysteme

Nebenwirkung:

- Katersymptome können auftreten Belastung des Pat. muss beachtet werden

- Gedächtnisstörung oder Verwirrtheitszustände

- Kopfschmerzen

- KEINE bleibenden Persönlichkeitsveränderungen oder Hirnschädigungen

allg. Vorbereitung:

- Einwilligung des Pat.

- Herrichten Pulsoxy, Convulsator (soll aufgeladen sein), O2-Gerät, EKG

- Notfallkoffer (Kontrolle!) Guedeltubus bereitlegen, zur Beatmung des Pat.

- Kurznarkotikum und Muskelrelaxans herrichten

spezielle Vorbereitung:

- Info über EKT und deren Ablauf

- ab 00:00 nü nichts essen, trinken, rauchen Beobachtung der Karenz!

- Begleitung des Pat. und beruhigend auf ihn einwirken Nervosität im

Vordergrund

- allg. OP-Kriterien Prämed. verabreichen, offenes Pat.hemd,…

während der Behandlung:

- Bett von allen Seiten zugänglich machen in der Mitte, Rahmen entfernen

- RR-Messung lt. EKT-ÜBW-Blatt Manschette vor Einleitung der Narkose anlegen

Abbindungsgefahr Manschette darf nicht aufpumpen, wenn Relaxans

verabreicht bleibt sonst nur im Arm!

- Pat. flach lagern, Beine nicht überkreuzen

- Beine abdecken, Brust frei machen

- kein Haarspray Isolierung Strom nicht auf Kopf übertragen

- Muskelrelaxans sollte keine HWZ haben Qualität des Krampfes kann nicht

gemessen werden

Nachbehandlung:

- Bettrahmen anbringen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Schizophrenie

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- ÜBW des Pat. auf Station engmaschig VZ-Ko, Gesichtsfarbe und Vigilanz

- für Ruhe sorgen ausschlafen lassen, anschließend Frühstück/reguläre Med.

- auf NW achten Doku: was berichtet Pat., Katergefühle,…

Pflegediagnosen

00127 Orientierung, beeinträchtigt

00118 Körperbild, Störung

00146 Angst

00147 Todesangst

00148 Furcht

00152 Machtlosigkeit, hohes Risiko

00121 persönliche Identität, Störung

00150 Suizid, hohes Risiko

00139 Selbstverstümmelung, hohes Risiko

00140 Gewalttätigkeit gegen sich, hohes Risiko

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT

SHT- Schädel- Hirntrauma

Krankheitsbild

- kombinierte Schädel- Hirnverletzung mit unterschiedlichem Schweregrad

- Folge einer äußeren Gewalteinwirkung

Arten:

- Gedecktes SHT: nicht sichtbar, Schädeldecke unverletzt, Dura mater intakt

- Offenes SHT: von außen sichtbar, Hirnsubstanzaustritt, Dura mater mitverletzt

Begleitende Blutungen:

- Epidurale Blutungen (zwischen harter Hirnhaut und Knochen

- Subdurale Blutung (unter der harten Hirnhaut)

- Subarachnoidal Blutung (zwischen Arachnoidea und Pia mater)

- Intracerebrale Bluntungen, Intracerebrales Hämatom

Symptome

- Bewusstseineintrübung als Kardinalsymptom

- Retrograde Amnesie- vor Eintritt

- Anterograde Amnesie- nach Eintritt

- Unspezifische Beschwerden (Übelkeit, Missempfinden, Kopfschmerzen,

Hörstörung)

- Neurologische Ausfälle bei Hirnsubstanzschädigung

- Verletzungsbeteiligung wie z.B. Brillenhämatom oder Liquorfistel bei

Schädelbasisfraktur (Sekretion von klarer Flüssigkeit meist durch Nase, Gefahr

einer Menigitis und Hirnabszess

Komplikationen

- Blutungen

- ICP- intra cranial pressure durch Raumforderung (Schwellung, Ödem, Blutung)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT

- Infektionen (Encephalitis, Meningitis)

- Krampfanfälle

- Spätschäden bis hin zum Koma vigile

- Herniation (foramen ovale) Stammhirn Kompression

- Ventrikeleinbruch

Pflege

Ohne Bewusstseinstörung und neurologische Ausfälle:

- Bettruhe mindestens 24-48 Std. wegen Hirndruckgefahr

- Engmaschig VZ

- Bewusstseinskontrolle Pupillen

- Minimal Handlung

- RR-Spitzen vermeiden

Bestehende Bewusstseinsveränderung und Amnesie:

- Monitoring

- Intensivbetreuung

Wichtig: Das Klinische Bild des Patienten mit SH- Verletzungen variiert stark,

diagnostische Zustände müssen nicht stabil bleiben! Es gibt mobile Pat, die lediglich

über Kopfschmerzen klagen sowie beatmete Pat auf der Intensivstation.

Pflegemaßnahmen

- Richten sich nach dem Ausmaß der Verletzung.

- BEOBACHTEN, VZ- Kontrolle, Monitoring

- Überwachung der Bewusstseinlage

- Einhalten der verordneten Bettruhe- Achtung bei nicht complienten Pat

- Für eine ruhige und reizarme Umgebung sorgen

- Auf Hirndruckzeichen achten, Oberkörper hoch max. 30°

- Ev. Kühle Kompressen zum Auflegen bei starken Kopfschmerzen

- Nierentasse und Zellstoff bereitstellen bei Brechreiz

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: SHT

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- Auf Liquoraustritt achten

- Ausreichend Flüssigkeitszufuhr lt. AVO

- Überwachung der Ausscheidung

- Symptombehandlung und Anfallsprophylaxe lt. AVO

- Gezielte Hirndrucküberwachung mittels intrakranieller Sonde

- Tiefe Analgosedierung

- Alle Prophylaxen

Medikamente

- Analgetika

- Antikonvulsiva

- Antiemetika

Pflegediagnosen

- Selbstfürsorgedefizit: Waschen- Sauberhalten, Essen und Trinken, Ausscheidung,

Kleiden

- Körperliche Mobilität beeinträchtigt

- Infektion hohes Risiko (Risikodiagnose)

Das SHT tritt oft in Kombination bzw. in weiterer Folge mit einem

Durchgangssyndrom auf.

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma

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Struma

Krankheitsbild

Struma ist jede Vergrößerung der SD, ohne den Funktionszustand zu verändern

Unterscheidung in stoffwechselabhängige Form:

o blande (euthyreote) Struma, durch Jodmangel

o hyperthyreote Struma

o hypothyreote Struma

Unterscheidung nach entsprechend der Wachstumsform:

o Struma diffusa

o Struma nodosa (knötchenförmig)

o Retrosternales Struma

Ursache

o Jodmangel- zu wenig Jod im Trinkwasser

Symptome

Zunahme des Halsumfangs

Einengung er Luftröhre

Stenosierung und Verlagerung der oberen Speiseröhre-Schluckbeschwerden

Zeichen der Mailignität:

o Rekurrensparese

o Höckerige Oberfläche

o Vergrößerte Halslymphknoten

o Szintigraphisch kalter Knoten

Diagnostik

klinische Anamnese SD- Sonographie

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma

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SD- Szintigramm

SD- Punktion

Blutuntersuchungen

Therapie

Bei Jodmangel: Jodzufuhr oder Thyroxinmedikation

OP- Indikation

o Struma mit mechanischen Druckschäden

o Kalter Knoten

o Maligner Tumor

o Autonomes Adenom

o Hyperthyreotes Struma

OP-Arten

Enukleation- Ausschälen eines Knoten

Subtotale Resektion- Resektion der SD mit belassen eines daumengliedgroßen

SD- Rest

Hemithyreoidektomie- Totalentfernung der halben SD

Thyreoidektomie- Totalentfernung der SD

Komplikationen

Postoperative: Rekurrensparese, Hypoprathyreodismus, Hypothyreose,

Rezidivstruma, Nachblutungen, Infektionen

Pflege

Entlassungsmanagement nach Op

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Struma

Marlene Weißensteiner Seite 3

Keine ruckartigen Bewegungen, nichts schweres heben, Rezidivprophylaxe mt

Thyrex ab dem 10. postop Tag, Kontrolltermin nach einer Woche, keinen

Sonnenbestrahlung auf das Wundgebiet

Entlassungsempfehlung

Ein bis zweimal pro Woche Fisch, jodiertes Salz, regelmäßige Med.Einnahme

Pflegediagnosen

siehe postOP-Pflegediagnosen

00132 Schmerzen akut

00004 Infektion hohes Risiko

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen

Suchterkrankungen

Gesellschaft und Drogen

- gesellschaftliche Einstellungen unterschiedlich (Alkohol/Islam?)

- legale/illegale Drogen nicht wegen Gefährlichkeit, sondern Kulturunterschiede

- medizinisch-induzierte Drogen Benzos, Tranquilizer,…

- Ersatzdrogen Methadon, Polamidon

- Sucht ist immer eine Krankheit!

Drogenarten

- bewusstseinsaktivierend anregend

o legal Koffein

o Alkohol in kleinen Dosen individuell wirkend

o Psychostimulantien Amphetamine bei Hyperaktivitätssyndrom

o Kokain gegen Hunger und Höhenangst, wirkt toxisch auf

Nasenscheidewand chronischer Schnupfen

o Designerdrogen Vorsicht bei Erhitzung und Dehydrierung XTC

- bewusstseinsverengend beruhigend

o Tranquilizer, Barbiturate Temesta®, Valium®, Psychocalm®,

Rohypnol®

o Opiate Schlafmohn Heroin

o Morphine Schmerztherapie

o Alkohol in größeren Mengen

o Designerdrogen Crystal

- bewusstseinsverändert halluzinogen

o Cannabis KEINE Einstiegsdroge Musik und Stimmen anders

wahrgenommen, Dauerkonsum bewirkt „Null-Bock-Mentalität“,

Libidoverlust, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwäche,

Fruchtbarkeitsverlust

Marlene Weißensteiner Seite 1

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen

o LSD Farb- und Lichthallus, opt. Hallus, mit Tieren/Pflanzen sprechen,

Zeitdehnung Risiko der Langzeitwirkung und Überdosis schizophrene

Schübe möglich; bei Kontrollverlustängsten Horrorvision möglich,

Hängenbleiben auf Trip mögl. exogene Psychose, Flash-back

o Meskalin (Kaktus) optische Hallus, Tropfen oder Pulver

o Magic mushroom zum Essen Risiken wie LSD irreversible Schäden im

Gehirn bei Überdosis

o div. Designerdrogen

Definition Sucht

- unbeherrschbares Verlangen, sich bestimmte Sub. immer wieder zuzuführen/

bestimmte Tätigkeiten immer wieder auszuführen, obwohl Selbst-/Fremdschaden

- Neigung zur Dosissteigerung, außer „low-dose“Abhängigkeit bei Tranquilizern

- Beschaffung auf jede erdenkliche Weise Aufhebung sozialer Schranken

Beschaffungskriminalität

Suchtentstehung

- jeder Mensch kann süchtig werden, nicht jeder Mensch ist gleich suchgefährdet

- viele Faktoren spielen Rolle keine spezielle Ursache

- Fehlhaltung, Flucht, Realität durch Drogen

- Suchtpotential beeinflusst durch versch. Faktoren Lebenskrisen, Verfügbarkeit

der Drogen, soziales Umfeld,…

Formen der Sucht

- Tätigkeitssüchte Abhängigkeit gewisse Handlungen durchzuführen Arbeits-,

Spielsucht; vegetative Symptomatik involviert Flucht vor Realität

- Stoffsucht Abhängigkeit von bestimmter Sub. Medikamente, Rauschgift,…

Definition Abhängigkeit

- psychische Abhängigkeit alle Abhängigen

- physische und psychische Abhängigkeit weniger Abhängige betroffen

Alkohol, Opiate

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen

Stadien der Abhängigkeit

- Missbrauch übermäßiger Konsum einer Sub. oder nicht verschriebener Med.

- Gewöhnung Körper/Psyche stellt sich auf Sub. ein

- Abhängigkeit psychische/physische Sucht

Sucht und Psychose

- Doppeldiagnosen meist bei jungen Pat. zusätzlich zur Sucht Psychose

- Psychose durch Droge induziert exogene Psychose

- Versuch quälende psychotische Erlebnisse zu dämpfen Sucht entwickelt sich

Sucht als chronische Erkrankung

- Rezidivrisiko unterschiedlich

- hängt von versch. Faktoren ab

- 90% bei Heroin

Phasen der Suchterkrankung

- Einstieg

- Erleichterung

- Gewöhnung

- Abhängigkeit psychisch/physisch

- Sucht je früher, umso problematischer Persönlichkeit nicht mehr zu ändern

Suchtdruck

- besonders stark während Entgiftungs-/Entwöhnungsphase

- wichtig Ablenkung/Beschäftigung!

- starker Suchtdruck kann zum vorzeitigen Therapieabbruch führen!

Entzug und Entwöhnung

- Motivationsphase neue Lebensziele, Freunde

- Entzug = Entgiftung

o Dauer 1-6Wochen

o sehr unangenehm

o körperlicher Entzug unterschiedlich je nach Sub. (Polytoxikomanie)

o Cold turkey aufgrund Zittern, Gänsehaut, Schweißausbruch,…

o bei Entzügen gibt es keine Altersbegrenzung!

- Entwöhnung = psychische Beahndlung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen

o Dauer 3 Monate bis 2 Jahre

o Nachsorge und Resozialisierung findet hier statt

o SHG soll Anker bieten berühmtes Beispiel: AA

o Rezidivrate meist hoch 50% Alkohol, 80% Opiate

o Rückfälle heute normal kompletter „Drop out“ besonders schlimm

Anker geht verloren

Pflege

- Einüben von Denk-/Verhaltensweisen anstelle der Sucht

- Alternativstrategien im Umgang mit Frust

- Zeit nehmen, auf Probleme eingehen

- einheitliches Konzept auch mit Bezugsperson

- Rückfälle gehören zur Kh NICHT persönlicher Misserfolg

- Probleme bei Zusatzerkrankungen wie z.B. HIV

- mangelnde Zukunftsperspektiven

- keine Beteiligung an Sucht Drogenersatz, Co-Abhängigkeit

- Verantwortung abgeben

- Selbstwertgefühl des Süchtigen kräftigen

- keine Gutgläubigkeit

- nach Besuch auf Stimmung des Pat. achten

- keine Diskussion mit Pat. führen, keine Moralpredigten

- Medikamentenschrank verschlossen halten

- Rückfallmöglichkeiten immer in Betracht ziehen

- klare, offene und konsequente Kommunikation

Pflege bei Entzugspatienten

- Motivation und Ko des Therapieplanes Harnkontrolle

- spez. Pflegemaßnahmen/-richtlinien veg. Veränderungen, instabiler Kreislauf,

motorische Unruhe, Krampfanfälle, Angst, Erregung, Hallus,…

- spez. bei Opiaten:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Suchterkrankungen

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o Muskel-/Gelenksschmerzen

o weite Pupillen

o kalter Schweiß

o Durchfälle

o Schlafstörungen

o Tränenfluss

Pflegediagnosen

00063 Familienprozess, verändert (alkoholismusbedingt)

00052 soziale Interaktion, beeinträchtigt

00053 soziale Isolation

00037 Vergiftung, hohes Risiko

00150 Suizid, hohes Risiko

00130 Denkprozess, verändert

00131 Gedächtnis, beeinträchtigt

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC

TBC

Krankheitsbild

- generalisierte oder auf ein Organ bezogene Infektion

- ausgelöst durch das Mycobacterium tuberculosis

Ursache

- TBC = aerogene Infektion

- Erkrankungsrisiko ist abhängig vom Zustand des Immunsystems

Formen der pulmonalen TBC

- Geschlossene TBC nur klinisch oder histologisch gesichert werden

- Offene TBC Tuberkoloseherd hat direkten Anschluss an Bronchien, Erreger

durch Husten übertrag und direkt nachweisbar

Symptome der TBC

- Primäre Tuberkulose meist symptomlos grippeähnliche Beschwerden, wie

Fieber, Nachtschweiß, Husten, Erythema nodosum (rötliche, druckschmerzhafte

Hautknoten)

- Postprimäre Tuberkulose anfangs ebenso uncharakteristisch

Leistungsabfall, ständige Müdigkeit, Gewichtsabnahme, subfebrile

Körpertemperatur, chronischer Husten, blutiges Sputum und Thoraxschmerzen

Diagnostik, Befunde, Laborparameter

- Infektionsanamese

- Tuberkulinhauttestung (filtrierte Antigene aus Mykobakterien in Epidermis

gespritzt) Tine Test, ebenso Mendel Mauntox Test

- Bluttest BSG mäßig beschleunigt, CRP erhöht

- Mikrobiologische Untersuchung von Sputum, Magensaft, Urin an drei

aneinander folgenden Tagen

- Röntgen und CT der Lunge

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC

- Evtl. HIV Test Ausbruch von TBC?

Therapiegrundsätze, wichtigste Pharmaka

- 6-9 Monate 3er oder 4er Kombination an tuberkulostatischen Medikamenten

Vielzahl an Nebenwirkungen, deswegen verstärkt Patientenbeobachtund

- Nach 2-6 Wochen, gelten Pat. als nicht mehr infektiös Medikamente weiter

Eremfat®, Rifa®

Wirkstoff:

- Rifampicin

Wirkung:

- hemmt bakterielle DNA-abhängige RNA-Polymerase Transkription der

Bakterien wird spezifisch gehemmt

- Hemmer der Proteinbiosynthese

Anwendung:

- Tuberkulose in Kombination mit anderem wirksamen Antibiotikum z.B. Isoniazid

Kontraindikation:

- schwere LFS

- in ersten 3 Monaten der SS sollt es vermieden werden

Nebenwirkung:

- Leberschädigung regelmäßige Kontrolle der Leberwerte erforderlich

- führt zu rot-orange-Färbung von Körperflüssigkeiten (Speichel, Urin, usw.)

Wechselwirkung:

- vermindert Wirkung oraler Kontrazeptiva

Isozid®, Rifater®, Tebesium®

Wirkstoff:

- Isoniazid

Wirkung:

- hemmt bakterielle Nukleinsäure- und Fettsäuresynthese

Anwendung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC

- in Kombination mit Rifampicin zur Behandlung von Tuberkulose

Nebenwirkung:

- ZNS-Störungen

- Magen-Darm-Störungen

- Allergien

- intrahepatischer Ikterus

Strepto-Fatol®, StreptoHefa®

Wirkstoff:

- Streptomycin

Wirkung:

- gegen gramnegative Erreger

- Hemmung der Proteinbiosynthese auf proliferierende und ruhende Erreger

Anwendung:

- wegen geringer therapeutischer Wirkung eigentlich nur mehr bei TBC und

wenigen speziellen Infektionen angewandt

- Meningitis

- Endokarditis

- Lungeninfektionen mit Pseudomonas aeruginosa

Nebenwirkungen:

- Atemlähmung

- Allergien

- Blutbildungsstörungen

- Schäden am Gehör und den Nieren

Pyrazinamid®

Wirkstoff:

- Pyrazinamid

Wirkung:

- Tuberkulostatikum

- wirkt bakterizid auf das Mycobakterium tuberculosis

Anwendung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC

- Tuberkulose

Nebenwirkung:

- Lebertoxizität permanente Überwachung der LFP

- allergische Reaktionen erhöhte Lichtempfindlichkeit, Thrombozytenmangel,

Anämie

Myambutol®, EMB-Fatol®, EMBHefa

Wirkstoff:

- Ethambutol

Wirkung:

- behindert normalen Aufbau der Zellwände inhibidierende Wirkung auf einen

Pfad des Kohlehydratstoffwechsels

Anwendung:

- Tuberkulose

- andere, durch Mycobakterien hervorgerufene Infektionen

- nur in Kombination mit anderen antimykobakteriellen Mitteln einsetzbar!

Nebenwirkungen:

- Entzündung des Sehnervs Farbsehen, Gesichtsfeldausfälle

- Schädigung des ZNS Schwindel, Kopfschmerzen, Verwirrtheitszustände,

Halluzinationen,…

- Harnsäure-Anstieg

- Appetitlosigkeit, Sodbrennen, Erbrechen, Durchfall, allergische Reaktionen

Komplikationen

- Meningitis

- Befall von Lungenfell, Knochen, Darm, Haut und Harnwegen

- Pleuraerguss

- Käsige Bronchopneumonie = bronchogene Streuung der Bakterien

- Miliartuberkulose (bei abwehrgeschwächten Patienten) Milz vergrößert,

Fieber, Dyspnoe, Husten

- Hämatogene Streuung mit granulomatöser Veränderung der Organe

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: TBC

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Pflege

- Infektionsprophylaxe

o Dispositionsprophylaxe Abwehrschwache vermehrt auf hygienische

Lebensweise achten eine Ansteckung vermeiden

o Expositionsprophylaxe Isolierpflege tritt in Kraft, direkter Kontakt mit

Erregern reduziert

o Pneumonieprophylaxe

o Bei Bettruhe Thromboseprophylaxe

- adäquate Flüssigkeitszufuhr

- Zufuhr von befeuchtetem O2, Lagerungen zur Atemunterstützung

- Behandlung Thoraxschmerzen

- Kontrolle Vitalzeichen und Sputum (blutig?), Gewicht (2xwöchentlich), Appetit

Pflegediagnosen

00004 Infektion, hohes Risiko

00030 Gasaustausch, beeinträchtigt

00092 Aktivitätsintoleranz (ungenügend Kräfte)

00002 Mangelernährung

Fehlende Compliance (Alkoholiker, evtl. HIV-Erkrankte)

Unwirksame Selbstreinigung der Atemwege

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Thrombophlebitis

Thrombophlebitis

Krankheitsbild

- Entzündung oberflächlicher Venen durch Verlegung des Lumens durch Thrombus:

o mechanische und chemische Reizung (ZVK, Venflon, Zytostatika)

o Infektionen

o Tumorerkrankungen

Symptome

- Vene ist druckschmerzhaft, gerötet und überwärmt

- Betroffene Extremität nicht geschwollen, keine Gefahr der Lungenembolie

- Fieber und Schwäche

Diagnostik

- Symptomablesung (Entzündungszeichen)

- Duplex, Sono

Therapie

- Kompressionsverband

- Lokale Kühlung mittels Coolbag und Umschlägen Vetren®, Hirudoid®

- Viel Bewegung keine Bettruhe!!

- Antibiotikagabe, fiebersenkende Mittel lt. AVO

Vetren®

Wirkstoff:

- Heparin-Natrium

Wirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Thrombophlebitis

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- antithrombotisch

Anwendung:

- Venenerkrankungen, wie Varizen, Phlebitiden und Thrombophlebitiden

- Sehnenscheidenentzündungen

- Prellungen, Quetschungen, Schwellungen, Hämatome

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit gegen Bestandteil

- Großflächenbehandlung bei Säuglingen und Kleinkindern

- nicht mit offenen Wunden, Augen und Schleimhäuten in Berührung bringen

- Blutungsneigung und Thrombozytopenien

Nebenwirkungen:

- Einzelfälle allergische bzw. pseudoallergische Reaktionen – Vasculitis allergica

Komplikationen

- Übergang auf das tiefe Venensystem

Pflege

- Mobilisation am OP Tag wegen venösem Rückfluss

- Beobachten auf Nachblutungen und Hämatome

- Bandagieren bis Leiste 24h, später Gummistrümpfe

- Beratung RF , keine Sonnenbestrahlung/Knick in Leiste, Beine nicht

übereinander-, sondern hochlagern

- Keine schweren Lasten tragen, vermehrte Ermüdbarkeit 2-3 Monate nach Eingriff

Pflegediagnosen

00133 chronische Schmerzen

00118 Körperbild, Störung

00047 Hautdefekt, hohes Risiko

00088 Gehen, beeinträchtigt

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

Tumorerkrankungen

Magenkarzinom

Ursachen

– Genetische Disposition fam. Häufung

– Ernährung (Nitrosamine) im unvollständig gebratenen Fleisch kanzerogen,

v.a. bei fettem Fleisch

– Achlorhydrie wenig HCl-Produktion im Magen

o Typ A Gastritis autoimmun

o H. p. Gastritis chronisch

o Z. n. Magenresektion (nach 15-20a) 2/3, nach Latenzzeit von ca. 15-20a

Kontrollgastroskopie

o Magenpolypen

Frühkarzinom = Early cancer

– Infiltriert nur Mukosa und Submukosa

– Prognose gut, selten Metastasierung, 5-Jahrestherapie Tumor zu 90% weg

Fortgeschrittenes Karzinom = Advanced cancer

– Tumor durchbricht Muscularis propria

– Prognose eher schlecht <25% heilbar

Wachstum – makroskopisch

– Polypöse Wachstumsform

– Ulcerierende Wachstumsform Ulcus sichtbar

– Diffuses Magenkarzinom Tumorzellen wachsen diffus in Magenwand OHNE

�„Knoten�“ NICHT sichtbar, keine lokale Angabe möglich! Erkennbar wenn TZ in

MZ keine Peristaltik, Magenröntgen

Histologisch

– Adenokarzinome (hoch-, mittel-, niedrigdifferenziert) aus Epithelgewebe

– Undifferenzierte

– Muzinöse

– Siegelringkarzinom Kern auf eine Seite gedrängt

– Szirrhöses Karzinom hoher BG-Anteil

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

Metastasierung

– Lymphogen über Lymphknoten

– Hämatogen Blut aus Magen in Pfortader Leber, Lunge, Knochen

– Per continuitatem direkter Kontakt Ösophagus, Pankreas, Colon, Duodenum

– Per continguitatem Magenwand durchdringen an Oberfläche der

Magenwand Zellen lösen sich durch Flüssigkeit verschwämmt

Bauchfellkarcinose

Kolonkarzinom

– 25/100.000, Hps. > 50LJ

– Zweithäufigstes Ca bei Männern und Frauen

– v.a. im distalen Drittel des Colon, Entstehen meist aus Adenomen

– Meist polypöse Tumor mit Ulceration

– Je tiefer der Tumor, desto schlechter die Prognose

Ursachen

– Genetische Faktoren z.B. FAP (= familiäre adenomatöse Polyposis)

– Ernährung fettreich, fleischreich, ballaststoffarm

– Chronische Entzündungen

Komplikationen

– Stenosen

– Subileus paradoxe Diarrhö, Darmverschluss

– Blutungen

– Infiltration in Nachbarorgane

– Hämatogene (Leber), lymphogene Metastasierung

Pankreaskarzinom

– Dritthäufigstes GI-Karzinom

– Ab 6 Dezennium häufig

Risikofaktoren

– Alkohol-/Nikotinabusus

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Eiweiß-, fettreiche Ernährung

– Ca. 2% Koinzidenz mit chronischer Pankreatitis

Klinik

– Abhängig vom Sitz des Tumors (nuss- apfelgroße Knoten)

– Meist im Pankreaskopfbereich (70%) und Adenokarzinome ductalen Ursprungs

– Reichlich BG

– Frühzeitige Infiltration des peripankreatischen Gewebes und Metastasierung

(Leber, LK, Lunge, Peritoneum)

– Kaum Frühsymptome richten sich auch nach Tumorgröße und �–lage (z.B.

Kompression des Duodenums, Ductus pancreaticus, -choledochus)

Bronchuskarzinom

Risikofaktoren

– Zigarettenrauch PACKJahre 1 Packung/Tag/Jahr

– Air pollution inkl. kanzerogene Stoffe wie Asbest, Arsen, Nikel

– Genetisch familiär gehäuft

– Lungennarben z.B. keilförmige Narben nach Lungenembolie, entzündliche

Narben Epithel vermehrt sich weiter

Pathogenese

– Apoptose vermindert

– Gesunde Basalzelle teilt sich Gene freigeschalten Zelle teilt sich

unkontrolliert direkte Umwandlung der Basalzellen in Tumorzellen

– Umwandlung über Zwischenzellen z.B. Speiseröhre (mehrreihiges

Plattenepithel) empfindlich gegenüber chemischen Reizen (z.B. Magensäure)

Dysplasie (Ansiedlung von hochprismatischem Epithel aus MagenSH)

– Epithel Metaplasie Dysplasie CIS (Zell-, Kernatypien, aber Basalmembran

noch erhalten)

– Carcinoma in situ mehrere Kerne in Zelle, nicht rund, aufgelockert in Struktur

ABER: Basalmembran intakt d.h. KEINE Metastasen

Makroskopisch

Zentrales BronchusCa:

Marlene Weißensteiner Seite 3

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Im Bereich des Lungenhilus

– Knoten LK können verwachsen; wenn schnell wächst Gefäßversorgung

kommt nicht mit Tumorzellnekrose

– Primärtumor und LK-Metastasen verschmelzen leicht zu Konglomerat (Anschluss

an Blut- und Lymphgefäße)

– Weißlich, bröcklige Tumormassen, die zerfallen und Bronchus verschließen

klassisches Asthmasymptom

Peripheres BronchusCa:

– An Oberfläche der Lunge

– Setzt spät LK- und Fernmetastasen

– Wächst meist Richtung Pleura Problem Armplexus (Nerven für OE) wenn

Tumor abdrückt: Gefühlsstörungen, Ödeme (venöses System unterbunden),

Zyanose, usw. = Cervicobrachialsyndrom (auch bei einseitigen Ödemen in OE)

– Pancoast Tumor Start an Lungenspitze bis Lungenhilus; motorische Störungen,

sensible Störungen und Durchblutungsstörungen durch Einwachsen des

Armplexus

Diffus wachsendes BrochusCa:

– Tumorzellen breiten sich entlang der Alveolarwand aus

Histologisch NSCLC (= Non Small Cell Lung Cancer)

PE (= Plattenepithel) Ca

– Bei Dysplasie (crhonisch entzündlichen Prozessen und Narben)

– Hps. Zentral klassischer Ort: Lungenhilus

– Verhornend �– nicht verhornend

Adenokarzinome

– Meist peripher

– Meist aus Lungennarben oder Epithelgewebe OHNE Plattenepithel

– Wachsen lokal oder knotig (je nachdem, wie stark dedifferenziert: tubulös,

papillär, schleimbildend)

Großzelliges Bronchialkarzinom

Histologisch SCLC (Small Cell Lung Cancer)

Kleinzelliges Bronchialkarzinom

– Hps. Zentral

– Wachsen rasch

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Metastasieren früh

– Können Hormone produzieren d.h. Genabschnitte werden freigeschalten, die

normal nicht sind Tumor ist auf Differenzierungsskala von normaler Zelle weit

entfernt! wächst schneller, schneller Metastasen relativ schnell Übertritt auf

LK

– �„oat cell carcinoma�“ = kleinzellig

– Prognose sehr schlecht, da meist erst sehr spät entdeckt!

Metastasen

– Lokale LK: meist frühzeitig befallen

– Hämatogen: Einbruch in Lungenvenen, meist bei SCLC; meist in Leber, Niere,

NNR, Skelett (auch KM und Milz)

– Pleuracarcinose: Absiedelung von Tumorzellen an Lunge; schlechte

Diagnose/Prognose kann nicht chirurgisch behandelt werden, d.h. NUR

Chemo; kann auch lokal sein;

Plasmozytom

– Non-Hdogkin-Lymphom mit diffuser, multilokulärer Infiltration des KM

– Es werden Ig (G, A, D) gebildet

– Der Tumor geht von Plasmazellen aus

3 Kardinalsymptome

– Auftreten monoklonaler Ig

– Plasmazellnester im KM

– Osteolyse des Knochens

Hauptlokalisation

– Schädel

– Rippen

– Becken

Auswirkungen

– BSG-Beschleunigung

– Proteinurie

– Gesamteiweiß vermehrt und verändert

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

Komplikationen

– Spontanfrakturen

– Myelomniere

– Antikörpermangelsyndrom

– Hyperviskositätssyndrom

Nierenzellkarzinom

– = Hypernephrom

– Häufig ab 6. Dezennium

– Gel. Fam. Häufung bei Hippel Lindau Erkrankung

– Kompakte, zystische bis trabekelartig angeordnete Tumorzellen

– Tumorparenchym wegen Lipidgehalt meist gelb

– Klarzellig �– chromophil (schlechtere Prognose)

– Meist asymptomatisch, keine typischen Frühsymptome

– Einbruch in Nierenbecken (Leitsymptom Hämaturie) ab hier Symptome

– Gefäß- (Varikocele Krampfaderähnliche Ausbuchtung bei Einbruch in v. renalis)

und Lymphsystem Stauungen, Metastasen

Cervixkarzinom

Cervixkarzinom

– Altersgipfel für invasive Ca um 60 LJ und 30-40 LJ

– CIS und Dysplasien bereits früher (2. Dezennium)

Risikofaktoren

– Früher und regelmäßiger GV

– HWG (häufig wechselnde Geschlechtspartner)

– Hygienemängel

– HSV und HPV (Humaner Papillomavirus) Infektionen

– Nikotinabusus

Lokalisation

– An der Grenzzone zwischen Plattenepithel und SH (Transformationszone)

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Meist PE (Plattenepithel) Ca, selten Adenokarzinome

– Meist Vorläuferveränderungen intraepithelial keine Metastasenbildung, lokale

Entfernung des Epithels ausreichend

– Dysplasie

– CIN (Cervicale intraepitheliale Neoplasie) 3 Grade, abhängig von Kernatypien

und Mitosezahl

– Je weniger differenziert, desto häufiger invasiv wachsend

Komplikationen

– Geschwürig zerfallend polypös

– Fistelbildung

– Obstruktion von Nachbarorganen

– Metastasierung (lymphogen, infiltrativ, hämatogen)

Klassifikation nach Papanicolaou

PAP I: normales Zellbild

PAP II: entzündliche, metaplastische, degenerative Veränderungen, normales

Endometrium

PAP III: schwere entzündliche Veränderungen, nicht sicher beurteilbare Diginität

PAP IV: Dysplasien, CIS

PAP V: Zellen eines invasiven Ca�’s, Adenokarzinoms

Korpuskarzinom

Risikofaktoren

– Alter 50-70LJ

– Pykniker, metabolisches Syndrom

– Hyperöstrogenismus

– Nullipara Frau, die nie geboren hat

– Frühe Menarche, späte Menopause

– Polypös-exophytisch (aus SH herauswachsend) mit wechselnder

Infiltrationsgeschwindigkeit

– Prädelektionsstellen (Fundus uteri, Tubenecken)

– Meist Adenokarzinome (selten PE Ca und undifferenzierte Ca, Sarkome)

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Meist Östrogen-/Progesteronrezeptor positiv wachsen unter Hormoneinfluss

– Hormonabhängig hochdifferenziert (langsam, seltener Metastasen),

rezeptorreich, Vorstufe meist atypische adenomatöse Hyperplasie gute

Prognose

– Hormonunabhängig entdifferenziert, rezeptorarm, -negativ schlechte

Prognose

Mammakarzinom

– Häufigster Tumor der Frau (ca. 10% aller Frauen sind betroffen)

– Sehr selten beim Mann (1%)

– Altersgipfel post Menopausal (5. �– 7. Dezennium)

Ätiologie

– Genetische Ursachen (BRCA 1, 2 (Breast Cancer Antigen))

– Mammahypertrophie

– Alkohol, Nikotin

– Mastopathie III°

– Krebserkrankung an Uterus, Ovar, Darm

– Nullipara, Spätgebärende

– Frühe Menarche, späte Menopause

I: Tumor auf Drüsenkörper beschränkt

II: Tumor mit axillären Absiedelungen

III: Tumor mit axillären, fixierten Absiedelungen

IV: Tumor mit Thoraxwandbefall, Fernmetastasen

TNM Klassifikation

Vorstufen

– Mastopathie III Proliferation in den Drüsengängen mit Zellatypien

– Ductale CIS Milchgänge mit atypischem Epithel ausgefüllt, multizentrisch,

selten bilateral in Mammographie sichtbar, NICHT tastbar

– Lobäres CIS Kanzerisierung der Lobuli, multizentrisch, häufig bilateral in

Mammographie sichtbar, NICHT tastbar

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– DCIS und CIS ohne Tastbefund, aber gruppierter Mikrokalk (< 100 m) durch

Zelluntergang und Verkalkung

Invasiv duktales Karzinom 80%

– Multizentrisch

– oft von DCIS umgeben

– buntes Bild (solide-, drüsenbildende Abschnitte)

– unterschiedlicher Stromaanteil

– makroskopisch strahlenartiges Bild

szirrhöses Karzinom

– Carcinoma solidum

– Hoher BG-Anteil

– Solide Tumorknoten

– Komedokarzinom meist invasiv, Tumorzellen in Gangsystem

– Kribriformes Karzinom sehr selten, große Tumorzellen mit Lymphozytenanteil

Invasiv lobuläres Karzinom

– Kleine, infiltrierend wachsende Tumorzellen

– Meist östrogenreptorpositiv

– Frühzeitige Fernmetastasen

Sonderformen

– Papilläres Karzinom

– Medulläres Karzinom

– Muzinöse Karzinome

– Mb Paget MammaCa wächst unter die Haut ein, Ursache aber in Haut

Prostatakarzinom

– Häufigster maligner Tumor des Mannes

– Langsames Wachstum, selten Metastasen

– Dauert relativ lang bis Beschwerden auftreten, da nicht im Zentrum wächst

Risikofaktoren

– Alter

– Genetische Faktoren

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Fraglich Nahrung (Fett, Hormone)

– Meist aus den subkasulären Bestandteilen

– Vorläufer: PIN (prostatische intraepitheliale Neoplasie)

– Derb und unscharf begrenzte Knoten

– Meist azinären Adenokarzinome (selten muzinöse, adenouid zystische und duktal

papilläre Adenokarzinome, Urothelkarzinome, PE Ca, undifferenzierte Karzinome)

– Typisch kleinzellige Proliferation, große Kernkörperchen

– Incidentes Carcinom zufällig entdeckt

– Okkultes Carcinom erst durch Metastasen

– Latentes Carcinom erst bei Sektio entdeckt

– Metastasieren lokal, lokoregionäre LK, Skelett (oesteoplastische Metastasen)

Schilddrüsentumore

– benigne und maligne von versch., am Aufbau der SD beteiligten Geweben

ausgehende Tumoren

benigne Tumore

– Adenom, Zyste, LK, Lipom, Blutung, narbig-regressive Veränderung

– Symptome umschriebene Vergrößerung der SD (-Seitenlappens)

Diagnose

– Anamnese Vergrößerung SD

– Labor Bestimmung SD-Funktionsparameter (kalter Knoten - Normalwerte,

warmer Knoten im Normbereich/leicht erhöht)

– bildgebende Sono (echoarmes/-freies Areal), Szinti (kalter oder warmer

Knoten)

– interventionell evtl. Feinnadelpkt.

Therapie

– konservativ Verlaufsko bei kleinen Tumoren bzw. sicherem Ausschluss eines

malignen Geschehens

– chirurgisch Enukleation des benignen Tumor/subtotale SD-Res. (Vermeidung

Rezidivrisiko)

Marlene Weißensteiner Seite 10

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

maligne Tumore

– selten vorkommende, in jedem Lebensalter auftretende Malignome der versch.

am Aufbau der SD beteiligten Gewebe

– Inzidenz ca. 1% aller Malignome bzw. 0,1% aller SD-Erkrankungen

Altersgipfel

– 5. Dezennium bei diff. Karzinomen (papilläre Cas zudem im 3. Dezennium um 25.

Lebensjahr)

– 6. Dezennium bei entdiff. Cas

– Mann : Frau �– 1 : 3

– Ursache ungeklärt, zahlreiche Präkanzerosen bekannt zervikale Bestrahlung,

Rezidvistruma,�…

Klassifikation

– histologisch nach WHO 1988

– maligne epitheliale Tumore differenzierte Cas (60-70%): follikulär �– 25%,

papillär �– 50%; undifferenzierte (anaplastische) Cas (15-25%): kleinzelliger -,

großzelliger -, spindelzelliger Typ, Plattenepithelca; C-Zell-Karzinom (medulläres

Ca) �– 10%

Symptome

– Frühstadium Knotenbildung ohne lokale Veränderung (Manifestation von ca.

95% der SD-Cas durch knotige Vergrößerung der SD STruma maligna)

– Spätstadium Strumaknoten von derber Konsistenz und schlechter

Verschieblichkeit, evtl. vergrößerte zervikale und/oder supraklavikuläre LK

Hinweis auf infiltratives Wachstum;

Horner-Syndrom (Ptosis = Lidsenkung, Miosis = Engstellung Pupille, Enophthalmus) Läsion des

Halssympathikus; Rekurrensparese, Schluckstörung (Ösophagusinfiltration), Dyspnoe

(Tracheainfiltration)

– allgemeine Symptome bösartiger Geschwülste Leistungsknick,

Gewichtsabnahme, Anämie

papilläres Ca:

– grobinvasiver, nicht gekapselter Tumor (oft mit Verkalkungsherden)

– häufigster Tumor in ausreichen jodversorgten Regionen

– 20-80% multizentrisch, 7% Transformation in anaplastisches Ca, auch

papillär/follikulärer Mischtumor!

Marlene Weißensteiner Seite 11

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– beste Prognose aller SD-Malignome; 5-Jahresüberlebensrate bei <40a 80%, >40a

50%;

follikuläres Ca:

– hfg. bindegewebig abgekapselt

– hochdifferenziert bis niedrig differenziertes Ca mit organüberschreitendem

Wachstum reichen zu Gefäßeinbrüchen mit früher hämatogener Metastasierung

(Knochen, Lunge)

– Prognose relativ günstig, d.h. ähnlich papilläres Ca

medulläres Ca (C-Zell-Karzinom):

– von kalzitoninbildenden Zellen ausgehend

– relativ frühe Metastasierung in lokoregionäre HalsLK (zum Zeitpkt. der Diagnose

ca. 50% LK-Metastasen nachweisbar), auch hämatogene Metastasierung (Leber,

Lunge, Knochen)

– sporadisch (unizentrischer, auf einen SD-Lappen begrenzt) oder familiär

(multizentrisch in bden. SD-Lappen) vorkommend

– hfg. i.R. eines MEN II-Syndrom (MEN = multiple endokrine Neoplasie

klassisch: Phäochromozytom)

– LK-Metastasierung von entscheidender prognostischer Relevanz 5-

Jahresüberlebensrate 50-85% je nach Tumorausbreitung und LK-Metastasierung

zum Zeitpunkt der Diagnose

undifferenziertes (anaplastisches) Ca:

– aggressiver, hochmaligner Tumor mit früher Infiltration der SD umgebenden

Gewebe bösartigster Tumor in Onkologie

– frühzeitige Fernmetastasierung (Lunge, Leber, Knochen, Gehirn)

– keine Teilnahme am Jodmetabolismus ( keine Radiojodtherapie mögl.)

– Prognose ungünstig, da bei Diagnosestellung 80-90% im klinischen Stadium III

(= T4 im TNM-System) 5-Jahresüberlebensrate nach chirurgischer und

strahlentherapeutischer Behandlung 7-15%; 3-4 Monate ohne Behandlung!

– Altersgipfel 70a; 2 : 1 (Frauen : Männer)

– korreliert mit Struma

Therapie

– papillär, follikulär totale Thyreoidektomie mit regionaler (paratracheal/-jugulär)

Lymphadenektomie (bei manifester Metastasierung);

Marlene Weißensteiner Seite 12

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

ausgedehnte LK-Met. zusätzlich Neck-Dissektion (radikales Vorgehen nur

selten notwendig);

initial-negativer Befund, aber positivem Nachtragsbefund (histo. Aufarbeitung

des Resektats) Restthyreoidektomie mit Lymphadenektomie (innerhalb von 4-

10d oder nach 3 Monaten); nach 6 Wochen Lokal- und Ganzkörper-Szinti mit

J131 (SD-Rest?, Metastasen?, ggf. ablative Radiojodtherapie zur Lokal- oder

Allgemein-(Metastasen)Behandlung);

Ausnahme: kleines papilläres SD-Ca (<1cm) bei Pat. <40a

Hemithyreoidektomie inkl. Isthmusres. und regionaler Lymphadenektomie

– unidifferenziertes (anaplastisches) Ca totale Thyreoidektomie (Versuch

vollständiger Tumorentfernung), palliative Tumorverkleiner, Bestrahlung

(perkutane Telekobaltbestrahlung; Radiojodtherapie ohne Effekt, daher nicht

indiziert); Überlebenschance nach Diagnose ohne Behandlung 3-6Monate, d.h.

Diagnose falsch, wenn Pat. nach 1 Jahr noch lebt!

– medulläres (C-Zell-) Ca totale Thyreoidektomie und zentrale Neck-Dissektion,

da Radiojodtherapie ohne Effekt (wenn zentrales Kompartiment �„befallen�“, dann

Ausräumung auch de lateralen LK-Kompartiments)

Tumornachsorge:

– diff. Cas vollständige Suppression von TSH (L-Thyroxin-Med.) zur

Unterdrückung des Wachstums TSH-abhängiger Metastasen; Verlaufsko (

Tumormarkerbestimmung alle 6 Monate; Halssono alle 3 Monate, nach einem

Jahr alle 6 Monate; 201Thallium-Szinti alle 6 Monate; 131Jod-Ganzkörper-Szinti

bei V.a. Rezidiv bzw. Metastasierung; Thoraxrö jährlich)

– medulläres (C-Zell)Ca keine vollständige TSH-Suppression nötig, Verlaufsko;

( wie oben; statt 201Thallium 131Jodszinti und zusätzlich statt Ganzkörperszinti

Leber-CT Metastasen?)

Neuroblastom

– maligner, aus primitiven sympathischen Zellen entstehender Tumor des NNM/der

paraspinalen Ganglien des Grenzstranges/des Zuckerkandl�’schen Organs

(Ganglion mesentericum inf.)

– sehr divergentes Verhalten

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– Erkrankungsgipfel meist beim Säugling/Kleinkind (ca. 1/3 aller Kinder, familiär

gehäuftes Vorkommen)

– Ursachen unbekannt, da bei embryonalem Tumor Entstehung meist schon

intrauterin

– Lokal. NN, zervikaler/thorakaler/abdomineller Grenzstrang, Paraganglien

– Klassifikation internationale Stadieneinteilung INSS (1, 2A, 2B, 3, 4, 4S),

beruhend auf klein./radiol. Befunden sowie chir./histol. Kriterien

o 4S lokalisierter Primärtumor, Fernmetastasen in Haut/Leber/KM (kei-

ne Knochenbeteiligung!), Kind<1a

Tumorlokalisation

– retroperitoneal �– 75%

– mediastinal �– 15%

– Hals �– 5%

– Becken �– 5%

Symptomatik �– abdominell

– kaum lok. Symptome

– plötzlich(?) auffallender, tastbarer Tumor

– allg. Krankheitszeichen als Metastasierungsfolge Appetitlosigkeit,

Gewichtsverlust, Blässe, Knochenschmerzen, Fieber, Harnabflussstörungen

(Hydronephrose)

Symptomatik �– mediastinal

– respirator. Probleme durch Trachea- bzw. Bronchus-Kompression oder obere

Einflussstauung bei entsprechender Tumorgröße

– bei Einwachsen in Foramina intervertebralia Querschnittssymptomatik

Symptomatik �– zervikal

– derber, palpabler Knoten

– evtl. Horner-Syndrom

– evtl. Rekurrensparese

Symptomatik �– intrathorakal Dyspnoe

Symptomatik �– Grenzstrang Einwachsen in Foramina intervertebralia

Diagnose

– mögl. frühezeitige Tumorverifizierung von größter Bedeutung

Marlene Weißensteiner Seite 14

Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– RoutineSono intrauterin, postpartal bzw. im Säuglingsalter klein. Diagnose meist

erst spät mögl. fortgeschrittenes Stadium = Konsequenz

– Labor Blut (Routinelabor �– BB, Diff.BB; LFP �– LDH , NFP, neuronenspezifische

Enolase - NSE , Ferritin , CEA , VIP �–vasoaktives intestinales Polypeptid, bei

Diarrhoe erhöht), Harn (Metaboliten des KatecholaminSW �– Vanillinmandelsäure,

Homo-Vanillinsäure ), KM-Punktion (Abklärung allfälliger Metastasierung),

Histopathologie (Grading v. Hughes, Prognoseabschätzung �– molekulargenetische

Untersuchung)

– bildgebende Sono/CT (Tumorlok., -ausdehnung, -binnenstruktur,

Metastasierung), MRT (Tumorstrukturanalyse, intraspinale �–ausbreitung,

Knochenmetastasen), Szinti (MIBG-Scan �– auch Metastasen angezeigt großes

Ca DD Neprhoblastom schwierig, Gallium-Citrat-Szinti), Angiographie

(�„Etagenkatheter�“, nur in ausgewählten Fällen)

Therapie

– therapeutisches Vorgehen abhängig von Studienplan, dzt. aktuell A-NB�’94

– rationale Behandlung mit Hilfe prognostischer Faktoren stratifiziert

– Chemo alkylierende Substanzen, Anthrazykline, Etopoid, Melphalon, Cisplatin

und Vincalkaloide in Kombi, Dauer abhängig von Stadium (bis zu 1a)

chirurgisch:

– Tumorbiopsie Stadium ¾ für tumorbiol. Untersuchung (Blutungsgefahr,

Tumoraussaat: angezweifelt, da Tumor nicht eröffnet werden soll!)

– primäre Tumorexstirpation elektiver Eingriff innerhalb von 2 Wochen nach

Diagnosestellung (Stadium 1/2A), zusätzlich exaktes Staging bezügl. Ausdehnung

(Mittellinienüberschreitung, LK-Befall,�…), Strahlensensibler Tumor Bestrahlung

des Resttumors (Chemo OP Bestrahlung)

– 4S Sonderfall mit dtl. besserer Prognose ( Rückbildung oder Umwandlung in

benignen Tumor)

radikale Tumorentfernung (nicht unumstritten)

�„zurückhaltende�“ Chemo (resp. Prob. Hepatomegalie/schwer Gerinnungsstörung)

Phäochromozytom

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

– selten, vom chromaffinen Nervenzentrum des veg. NS ausgehend

– benign, autonom Adrenalin-/Noradrenalin-produzierender Tumor des NNM

– Ursache unklar, familiäre Häufung

– Symptomatik permanent oder anfallsartig; Kopfschmerzen,

Tachykardie/Herzrasen und BZ-Erhöhung aufgrund von Adrenalinschub,

Schweißausbruch, Blässe, Auslösung durch lokale Druckeinwirkung mögl.

(Defäkation, Palpation Abdomen), Nervosität, Übelkeit/Erbrechen, Fieber,

Bauchschmerzen, Hypertonie, Flush (anfallsweise, spontan oder nach körperlicher

Anstrengung auftretende, heftige Hautröte; hat mit Serotonin zu tun), Dyspnoe,

Thoraxhschmerzen, Schwäche;

o u.U. lebensbedrohlich, z.B. Schwangere, Kranke Gefahr RR-Krise

(Kopfschmerzen, Nasenbluten, Vertigo, Sehstörung)

Diagnose

– klinisch art. Hypertonie bis 300mmHg systolisch

– Labor Blut, Harn

– bildgebende Sono NN, CT/MRT NN (Tumornachweis), 131J-MIBG-Scan

(Nachweis extraadrenales Phäochromozytom)

Therapie Adrenalektomie uni-/bilat.

präoperative Maßnahmen

– -Blockade für ca. 2-3Wochen zum Erreichen noramlen RR

– -Blockade bei persistierender Ruhetachykardie/Arrhythmie

operatives Vorgehen

– uni-/bilat. Adrenalektomie

– bei metastasierendem Phäochromoblastom Tumor-, und wenn machbar

Metastasenentfernung (hfg. allerdings nur Verkleinerung des Tumor mögl.; bei

Inoperabilität med. Behandlung mit Phenoxybenzamin - Dibenzyran®)

– bei extraadrenaler Tumorlokalisation Exstirpation betr. Paraganlion

postoperative Behandlung

– kontinuierliches Monitoring (RR-Normalisierung meist unmittelbar p.o.) und ZVD-

Überwachung für ca. 48h

– Katecholaminbestimmung (Plasma/Harn)

– nach ca. 6 Wochen bei neuerlichem Anstieg V.a. Rezidiv

Prognose

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Diplomprüfung �– Krankheitsbilder: Tumorerkrankungen

Marlene Weißensteiner Seite 17

– Phäochromozytom: nach Entfernung vollständige Restitution (Persistenz

irreversibler, hypertoniebedingter Sekundärveränderungen)

– Phäochromoblastom: ÜLZ zw. 1-5a

Inzidentalom

– zufällig gefundener NN-Tumor (meist i.R. einer Sono Abdomen)

– initial über Dignität keine Aussage mögl.

– Erkrankungsgipfel zw. 40.-60.LJ

– Ursache unklar (NNR-/NNM-Tumor bzw. lymph. Tumore), kongenital

(epitheliale/endotheliale Pseudozyste), posttraumatisch (Pseudozyste),

posthämorrhagisch (Pseudozyste)

Diagnose:

– Zufallsbefund i.R. einer aus anderen Gründen durchgeführten Untersuchung

– klinisch evtl. tastbar

– Labor Standardbefunde normal, endokrine Daignostik auch zur

Verlaufskontrolle nach Feststellung: wie verhält sich Tumor? bildgebende

Sono/CT/MRT (mit KM) des Abdomens

Therapie unterschiedl. Auffassungen bei Nachweis von hormoneller Aktivität

bzw. solidem Tumor unabhängig von Größe sofortige OP-Indikation!!!

– konservativ-beobachtend Tumor mit 3cm kurzfristige Ko (alle 3 Monate inkl.

bildgebende)

– chirurgisch über 3cm wegen Ca-Verdacht (ca. 20-30% zu verifizieren)

Adrenalektomie (konventionell-chirurgisch oder minimal-invasiv)

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

Ulcus ventriculi und duodeni

Krankheitsbild

- umschriebener Magen-/Zwölffingerdarmschleimhautdefekt

- über Lamina muscularis mucosae hinaus in tiefere Wandschichten reichend

- sehr differente Ausprägung

- Klassifikation:

o akutes (nicht peptisches) Ulkus

o chronisches (peptisches) Ulkus

o bzw. Ulcus ventriculi/duodeni

Formen:

- akutes (nicht peptisches) Ulkus

o umschriebene SH-Nekrose im Magen oder Zwölffingerdarm

o Ursachen

chemisch Verätzung, Arzneimittel (Zytostatika, ASS, Steroide,

NSAR)

toxisch Alkohol, Nikotin

Stress Polytrauma, Sepsis, Schock, „große“ OP, ausgedehnte

Verbrennung (wegen duodenalem Reflux und starker

Magensäure-Sekretion)

- chronisches Ulkus

o SH-Läsion aufgrund einer Imbalance zwischen schützenden und

aggressiven Faktoren

o ca. 10% der Bevölkerung betroffen

o Erkrankungshäufigkeitsverhältnis Männer/Frauen – 4/1

o Ursachen:

„ohne Säure kein Ulkus“

„ohne Helicobacter pylori kein Ulkus“

- Ulcus ventriculi

o Geschwürsbildung der MagenSH

o Klassifikation nach Johnson:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

I hochsitzend im Magenkorpus

II kombiniertes Geschwür (Ulkus im Magenkorpus mit

frischen/alten Veränderungen am Pylorus/Duodenum)

III Ulkus m präpylorischen Bereich

- Ulcus duodeni

o Geschwürsbildung im Duodenum

o Altersgipfel zwischen 4.und 6. Lebensjahrzehnt

o 80% Männer betroffen

Symptome

- oft asymptomatisch

- Druckgefühl im Epigastrium

- Übelkeit/Erbrechen

- Brechreiz

- Hämatemesis

- Maleana

Diagnostik

- Anamnese Nahrungsunverträglichkeit, Medikamente, Beschwerdetyp

(Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen), Beschwerdelokalisation (Oberbauch,

Rücken), Beschwerdedauer (Tag/Nacht, Frühjahr/Herbst, Nüchternschmerz),

Gewichtsverhalten (Gewichtsverlust), Stuhländerungen (Melaena)

- klinische Untersuchung (Druckschmerz im Epigastrium/re Oberbauch),

Inspektion (Ernährungszustand), Palpation (Druckschmerz, Resisten,

Abwehrspannung)

- bildgebende Untersuchung Ösophagus-Magen-Duodenum-Passage

- interventionelle Untersuchung Ösophagogastroduodenoskopie

- DD: peptisches Ulkus, Reflux-Ösophagitis, Cholecystolithiasis, akute

Pankreatitis, MagenCa,

Marlene Weißensteiner Seite 2

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

Therapie

- Konservative/medikamentöse Behandlung

o Alkohol- und Nikotinverzicht

o Absetzen ulzerogener Medikamente

o keine besondere Diät

o Histamin-H2-Blocker (6-12 Wochen) alternativ oder ergänzend

Sucralfat

- H2-Antagonisten-Prophylaxe

- Antazida

- chirurgische Behandlung

o nach erfolgloser konservativer Therapie (länger als 8-12 Wochen)

o rezidivierendes Auftreten

o unsichere Dignität bzw. Magenausgangsstenose

o gemacht wird eine distale 2/3-Resektion des Magens entsprechend

BI/BII

Antazida

- medikamentöse Behandlung der Magenbeschwerden Mittel zur Säurebindung

Antazida und Medikamente die Säuresekretion im Magen vermindern

H2-Antagonisten

- zusätzlich Sucralfat, Bismutsalze, Pirenzepin und Protonenpumpenblocker

- Hauptbestandteile heute üblicher Antazida Aluminium-, Magnesium- und

Calciumsalze neutralisieren Magensäure

- Wichtig für Einnahme ist nicht mit Nahrung, sondern mindestens eine

Stunde nach der Mahlzeit Antazida gegenüber anderen Stoffen häufig

Adsorptionseigenschaften; auch keine anderen Arzneimittel gleichzeitig

nehmen

Megalac®/Simagel®/Talcit®/Ancid®/Hydrotalcid®/Talidat®

Wirkstoff:

- Hydrotalcit

Wirkung:

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

- siehe oben

Anwendung:

- Magen-Darm-Geschwüre

- Sodbrennen

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

- Dickdarmverengung

- NFS

- Obstipation

Nebenwirkung:

- Aluminiumeinlagerungen in Knochen und Nervengewebe

- Magnesiumüberdosierung Muskelschwäche, ZNS-Störungen bis Koma,

breiige Stühle, Verstopfung, Blähung, Durchfall, Völlegefühl,

Herzrhythmusstörungen, Atemdepression

Wechselwirkung:

- Aufnahme z.B. Antibiotika kann geschwächt werden

H2-Antagonisten:

- hemmen Histamin vermindern histaminvermittelte Produktion der

Magensäure

- blockieren Rezeptoren (H2-Rezeptoren)

- Histamin kann über diese Steuerstellen die Produktion der Salzsäure in den

Magenschleimhautzellen nicht mehr fördern

- Verminderung der Magensäure Heilung der Geschwüre beschleunigt

Cimetidin-

Generica®/Gastroprotect®/Neutromed®/Neutronorm®/Sodexx®/Cimet

ag®/Tagamet®/Zitac®

Wirkstoff:

- Cimetidin

Wirkung:

- siehe oben

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

Anwendung:

- Ulzera im Magen, Labmagen und Duodenum

- Akute Pankreatitis und exokrine Pankreasinsuffizienz

- Gastritis

- Ösophagitis und gastroösophagealer Reflux

- Duodenal-gastrischer Reflux

- Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt

- Gastrinome und systemische Mastozytose

- Prophylaxe allergischer Reaktionen (in Kombination mit einem H1-Rezeptor-

Antagonisten, z.B. Clemastin)

Säureblocker

- Protonenpumpenblocker/-hemmer

- blockieren hundertprozentig die Ausschleusung der Salzsäure in den Magen

- Ausschleusungssystem, die Protonenpumpe der Magenschleimhautzelle, wird

irreversibel geschädigt

Pantoloc®

Wirkstoff:

- Panteprazol

Wirkung:

- Protonenpumpenhemmer Hemmung einer Pumpe in den Zellen der

Magenschleimhaut befördert normalerweise Wasserstoffionen (H+;

Protonen) zur Bildung der Magensäure (HCl, Salzsäure) in den Magen

- verminderte Säurekonzentration (=erhöhter pH-Wert) schnellere Abheilung

von Schleimhautschäden verschiedener Ursachen

- wird rasch absorbiert, ausschließlich in Leber abgebaut, zum Großteil über

Harn ausgeschieden

Anwendung:

- Behandlung milder Refluxkrankheit und damit verbundener Symptome (z.B.

Sodbrennen, ‚saures Aufstoßen’, Schluckschmerz)

- Entzündung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensäure

(Refluxösophagitis) als Langzeittherapie und Vorbeugung,

Marlene Weißensteiner Seite 5

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

- Vorbeugung von Magen-Darm-Geschwüren während einer Behandlung

nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR)

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

Nebenwirkung:

- Oberbauchschmerzen

- Durchfall

- Verstopfung

- Blähungen

- Übelkeit

- Kopfschmerz, Schwindel

- Verschwommensehen

- Allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschläge.

Wechselwirkung:

- Substanzen, deren Resorption pH-abhängig ist (z.B. Ketokonazol,

Antimykotikum, Pilzmedikament)

- sonst keine relevanten

Sonstiges:

Paspertin® bzw. Metogastron®

Wirkstoff:

- Metoclopramid-Hydrochlorid

Wirkung:

- fördert regelmäßige Entleerung des Magens und Weitertransport des

Darminhaltes regt Peristaltik an, bewirkt Verschluss des oberen Sphinkters

und Öffnung des Pförtners im Magen

- verhindert Übelkeit und Erbrechen

Anwendung:

- vor dem Essen

- Störung der Motorik im oberen Verdauungstrakt

- Brechreiz und Erbrechen unterschiedlicher Ursache

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

- mech. Darmverschluss

- Blutungen und Schäden der SH

- Epilepsie

- extrapyramidale Störungen

Nebenwirkungen:

- EMP-Symptomatik! med. induzierter Parkinson!

- Bewegungsstörungen, Müdigkeit

- Kopfschmerzen, Schwindel

- Ruhelosigkeit

Wechselwirkungen:

- Alkohol

- Sedativa, Hypnotika, Narkotika, Tranquillizer, trizyklische AD, MAO-Hemmer

- Levodopa

- Paracetamol

- Antibiotika

- Opiate

Komplikationen

- akutes Ulkus, hfg. mit akuter Blutung

- akute Blutung: Hämatemesis, Teerstuhl, Volumenmangel, Schock

- chronische Blutung: Teerstuhl, Anämie

- Perforation: harter Bauch (Peritonitis), Tachykardie, Kreislaufschock

- Penetration in umliegende Gewebe: anhaltend, starke Schmerzen

- Stenose des Pylorus: langsame Entwicklung von

Völlegefühl/Übelkeit/Erbrechen, Gewichtsverlust

Pflege

- Überwachung von RR, Puls, Atmung, Bewusstsein

- Notfallendoskopie

- Flachlagerung wenn möglich

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

- Magensonde legen zur Entlastung bei gestautem Magensaft oder Blutungen

- Ggf. medikamentöse Verminderung der Blutversorgung des Magens

- Ggf. Transfusion, Plasmaexpander

- Nahrungs- und Flüssigkeitskarenz

- Infusionstherapie

- Messung des ZVD

- Wenn keine Stoppung der Blutung Not-OP

- Nikotinverzicht

- Oberkörperhochlagerung

- Enge Kleidungsstücke vermeiden

- Obstipationsprophylaxe

- Ruhe und Entspannung

- Ernährung:

Pflegediagnosen

00002: Mangelernährung, hohes Risiko

00132: Schmerzen, akut

00126: Wissensdefizit

00085: Körperliche Mobilität, beeinträchtigt

00134: Nausea

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

Fallbeispiel – Ulcus ventriculi Name: Frau R.

Alter: 42a

Größe: 179cm

Gewicht: 59kg

BMI: 18,4

Situation:

Frau R. ist eine allein erziehende Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern (Anna ist 9

und Claudia 15a). Sie lebt mit ihren Kindern gemeinsam in einer zwei

Zimmerwohnung in IBK. Ihre Mutter (64a) kümmert sich gerne nach der Schule um

die beiden Mädchen, während Frau R- in der Arbeit ist. Sie ist Journalisitin bei einer

Tageszeitung und hatte in der letzten Zeit enormen Arbeitsdruck, da sie alleine ein

ganzes Ressort betreuen musste. Sie raucht ca. 30 Zigaretten pro Tag und trinkt ca.

6 Tassen schwarzen Kaffee. Sie wurde nach einer Überweisung durch ihren Hausarzt

vor zwei Tagen auf der internistischen Station aufgenommen auf der Sie arbeiten.

Es wurde von der behandelnden Ärztin ein Ulcus ventriculi diagnostiziert.

Labor:

Analyt Resultat Referenzbereich Grafik

Glucose 72 70-110 *

Harnstoff 25,2 10,0-50,0 *

Creatinin 0,80 0,80-1,30 *

Protein 6,35 6,30-8,20 *

Natrium 141 135-145 *

Kalium 3,8 3,4-4,6 *

Chlorid 101 98-108 *

Magnesium 0,74 0,60-0,95 *

Calcium 2,12 2,10-2,70 *

GOT 25 10-35 *

CRP 1,72 0,00-0,70

Thrombozyten 150 100-250 *

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

Erythrozyten 4,80 4,40-5,90 *

Hämoglobin 87 130-177

Hämatokrit 0,33 0,40-0,54

Leukozyten 11,9 4,0-10,0

Eisen 20 40-170

Ferritin 453 Bis 600 micro g/l *

Transferrium 450 200-310

Folsäure 4,8 5,3-14,2

Vit. B12 130 179-1162

Im Rahmen der Pflegeanamnese, die von Ihnen durchgeführt wurde, berichtet die

Patientin über Völlegefühl, v.a. nach der Nahrungsaufnahme. Und über

Magenschmerzen.

Sie sagt Ihnen: „Seit ca. 2 Wochen bin ich total blass. Außerdem quält mich eine

unendliche Müdigkeit. Ich bin kaum mehr in der Lage meinen Kindern das Frühstück

und die Jause für die Schule herzurichten.“ Sie weiß zwar, dass ihre Mädchen bei der

Oma gut versorgt sind, macht sich aber trotzdem Sorgen.

Vitalzeichen:

RR: 90/60

P: 104

T: 36,8°C

AF: 22 Atemzüge/min

medizinische Hauptdiagnosen:

blutendes Ulcus ventriculi, Eisenmangelanämie

Therapie:

Paspertin® gtt 20-20-20-0

Pantoloc® 0-0-1

Neurbion forte® 1-1-1

Folsan® 1-1-1

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Ulcus ventriculi/duodeni

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Ferro Gradumet 1-1-1

Drei Tage nach Therapiebeginn berichtet die Patientin über schwarzen Stuhlgang,

der sehr süßlich riecht.

Aufgabenstellung:

1. Stellen Sie kurz die Patientin und ihr soziales Umfeld vor und beschreiben

Sie den Zustand der Patientin. Nehmen Sie dabei speziellen Bezug auf ihre

aktuellen Probleme.

2. Beurteilen Sie die Patientin, ihre VZ und Laborparameter!

3. Nennen Sie mögliche Risikofaktoren und Symptome des Ulcus ventriculi!

4. Wie sieht die Vor- und Nachbereitung der Patientin für eine Gastroskopie

aus?

5. Identifizieren Sie im Fallbeispiel ein primäres Pflegeproblem. Formulieren

Sie dazu eine Pflegediagnose, die Sie durch Symptome stützen und die Sie

mit einer Ätiologie begründen. Erstellen Sie zu dieser Pflegediagnose eine

Pflegeplanung, die Pflegeziele, -maßnahmen, ein Evaluierungs- und evtl.

ein Stoppdatum umfassen soll.

6. Welche Ratschläge würden Sie der Patientin bei ihrer Entlassung geben?

7. Nehmen Sie zu Paspertin® und Pantoloc® Stellung (Wirkung, Neben- und

Wechselwirkung).

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas

Varizen, Varikositas (Krampfadern)

Krankheitsbild

=Krankhafte Veränderung/Erweiterung des oberflächlichen Venensystems

- hps. betroffen V. saphena magna

- Primäre (ideopathische) Varikositas schleichende Erkrankung, Erweiterung der

gesamten V. saphena magna

- Sekundäre (postthrombotische) Varikositas postthrombotisches Syndrom

(chronisch venöse Insuffizienz Schädigung der Venenklappen, Verdickung der

Venenwand, Lumeneinengung)

o Dauerschäden tiefen Venensystems wegen venösem Abflusssystem

oberflächliche Venen sind Kollateralen

o Ursache hps. tiefe Beinvenenthrombose

Risikofaktoren:

- genetische Disposition, BG-Schwäche

- Bewegungsmangel, Adipositas

- Bettruhe

- Infektiöse Prozesse (Phlebitis)

- Chronische Obstipation

- Intimareizung durch Medis

- Mehrere Schwangerschaften

Symptome

- geschlängelte Gefäße unter der Haut, gut sichtbar und tastbar

- Schweregefühl der Beine

- Nächtliche Krämpfe

Spätere Symptome

- Stauungsödeme

- Hautatrophie

- Pigmenteinlagerung

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas

- Ulcus cruris

- Varizenblutung (Hochlagerung und Kompression)

Diagnostik

- Phlebographie

- Perkussionstest

- Inspektion und Palpation

- Trendellenburgtest

Therapie

- Konservative Therapie

o Kompressionsstrümpfe

o Besser laufen und liegen als stehen und sitzen

o Beine hochlagern

- Chirurgische Therapie

o Varizenstripping (gute Funktion der tiefen Beinvenen Voraussetzung

o Krossektomie Durchtrennung aller Venenäste

o Verödung bei kleinen Venenerweiterungen

o Komplikation Allergie durch paravenöse Injektion, Schädigung der tiefen

Beinvenen

p.o.-Pflege

- Kompressionsverband bis Leiste, 24h (LZB + Schaumstoff Druckverteilung)

- Beinhochlage, kein Knick in Leiste wegen Durchblutung

- Auf Nachblutungen achten, Kontrolle auf MDS (Motorik, Durchblutung,

Sensibilität), Hautfarbe und Temperatur

- Mobilisation am OP-Tag mit einer PP

- Besser liegen und gehen als sitzen und stehen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Varikositas

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Komplikationen

- Thrombophlebitis

- Blutungen aus der verletzten Varizen

- Chronisch venöse Insuffizienz

- Thrombose, Embolie

Pflegediagnosen

00132 Schmerzen, akut

00004 Infektion, hohes Risiko

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

Venöse Durchblutungsstörungen

Krankheitsbild - Phlebothrombose

- Tiefe Venenthrombose TVT (Bein-, Beckenthrombose)

- Inkompletter oder kompletter Verschluss einer Vene durch einen Thrombus

- langsamer, schleichender Beginn/Verlauf

Risikofaktoren Virchow- Trias

- langsame Blutströmung (Stase) lange Bettruhe, Immobilität, Ältere, SS

- Veränderung der Intima z.B. Sklerose, Varizen

- Veränderte Blutzusammensetzung z.B.: Medikamente, Blutkrankheiten

Symptome

- Schwellung durch Stauung, weiß-livide Verfärbung und glänzende warme Haut

- Motorische Schwäche, Kältegefühl

- Ziehender Schmerz entlang der Vene

- Abgeflachter Puls

Diagnostik

- Duplexsonographie

- Phlebographie

Therapie

- Konservative Behandlung

o Hochlagerung

o Kompressionsverband

o Bettruhe

o Stuhlregulation

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

- Chirurgische Behandlung

o Thrombektomie mit Katheter in die V. femoralis

o Thrombolyse lokale/systemische Thrombolyse Auflösung Thrombus

Komplikationen

- Lungenembolie

- Ulcus cruris

- Postthrombotisches Syndrom

Pflege

- absolute Bettruhe

- langsame Mobilisation mit Langzugbandagen

- ATS, angepasste Stützstrümpfe

- Heparin i.v.

- Hochlagern der Beine mit Alkoholumschlag

- Antikoagulation bis zu 2 Jahre

Krankheitsbild – Embolie

- vollständiger/teilweiser Verschluss eines Blutgefäßes durch eingeschwemmtes

Material (Embolus)

- plötzlicher Beginn

- aus tiefen Bein- und Beckenvenen

- neben Thrombembolie auch Fett-, Fruchtwasser-, Luft- und Fremdkörperembolie

Risikofaktoren

- frühere Phlebothrombosen

- Übergewicht, Hypercholesterinämie, DM

- OP im Hüftbereich

- SS und Geburt

- Rauchen und orale Kontrazeptiva

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

Symptome

- plötzliche Atemnot (Dyspnoe), Tachypnoe, Thoraxschmerz

- Zyanose mit Veränderung in Blutgasanalyse

- Kreislaufschock

- Halsvenenstauung und erhöhter ZVD (cor pulmonale, akutes Reherzversagen)

- Husten, Unruhe, Todesangst, Beklemmungsgefühl

Diagnostik

- EKG, ZVD

- THX-Rö

- Rechtsherzkatheter

- Echo

- CT

Medikamente

- Sedierung (Valium, Gewacalm, Diazepam)

- Analgesie (Vendal)

- Antikoagulationbolusgabe

- Lysetherapie (siehe Lysetherapie)

Gewacalm® bzw. Valium® bzw. Psychopax®

Wirkstoff:

- Diazepam

Wirkung:

- Benzodiazepin-Derivat

- durch Erhöhung der Aktivität der Gamma-Amino-Butter-Säure (GABA)

Schlafinduktion und Verminderung neuronaler Erregbarkeit

- Wirkung auf Epilepsie, Angst, Gedächtnis und Schlaf

Anwendung:

- symptomatische Behandlung Angst- und Erregungszustände

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

- Alkoholentzugstherapie bei gleichzeitigem Beruhigungsmittelmissbrauch

- Therapie konvulsiver Zustände Status epilepticus, Tetanus

Kontraindikation:

- Überempfindlichkeit

- Myasthenia gravis

- schwere respiratorische Insuffizienz

- Pat. mit Schlafapnoe

- schwere Leberfunktionsstörung

- Alk-Intoxikation oder Intox. mit ZNS-dämpfenden Substanzen

Nebenwirkung:

- Müdigkeit, Muskelschwäche, unerwünscht starke Sedierung

- Dyskinesien, Depressionen, Sehstörungen, paradoxe Reaktion

- Atemdepression

- Enzymanstieg in Leber, Ikterus

- Miktionsstörungen

- Libido-/Potenzstörungen

- „Hang over“

- abruptes Absetzen kann Krampanfälle auslösen

- Risikopat. Apnoe- und Herzstillstandgefahr

Gewöhnungseffekt:

- bei länger dauernder Anwendung und/oder höherer Dosierung

Antidot: Flumazenil (Anexate)

Vendal®

Wirkstoff:

- Morphin

Wirkung:

- ausgeprägte, analgetische Eigenschaften

- Standardtherapeutikum zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen

- schmerzlindernde Wirkung wegen Bindung an körpereigene Opiatrezeptoren

Anwendung:

- Starke und sehr starke akute und chronische Schmerzen

- Tumorschmerzen und postoperative Schmerzen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

Kontraindikation:

- bekannter Arzneimittelabhängigkeit Suchtpotential

- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff

- Asthma bronchiale dämpfende Wirkung auf Atemzentrum

- Pankreatitis

- Stenosen im Bereich des Magen-Darm-Traktes

- postoperativen Patienten nach Gallenblasenoperationen

- intrakranieller Drucksteigerung, Phäochromozytom

- Prostatahypertrophie RH-Bildung

- chronischer Colitis ulcerosa Verstärkung Kolonmotilität, toxische Dilatation)

- Epilepsie Verschlechterung sowie Provokation von Anfällen möglich

- Intoxikationen

- Säuglingen verlängerte Morphinclearance bis zum Alter von 6 Monaten

- Steinkoliken der Gallen- und Harnwege Gefahr der Einklemmung

- ältere Patienten

- bei stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion

- Myxödem und Herzinsuffizienz ist vorsichtig zu dosieren

- Kinder unter 1 Jahr: strenge Indikationsstellung

Nebenwirkung:

- Übelkeit und Erbrechen

- Sedierung

- Obstipation

- Apathie

- orthostatischer Kollaps, Hypotonie

- Hemmung des Hustenzentrums, Bronchospasmen, Atemdepression

- Tonuserhöhung der Gallen- und Pankreasgänge, Abfußbehinderung deren

Sekrete

- Bradykardie

- Pylorospasmus

- Singultus, Miosis, Urticaria, Exanthem, Schwitzen, trockenem Mund, zentraler

Erregung, Störungen von Libido und Potenz sowie Miktionsbeschwerden

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: venöse Durchblutungsstörungen

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Komplikationen

- cor pulmonale

- Herztod

Therapie und Sofortmaßnahmen

- absolute Bettruhe

- Sicherung der Atemfunktion O2- Gabe

- beengende Kleidung auf, in halbsitzender Position wie „rohes“ Ei ad Intensiv

- Pat. nicht alleine lassen, Arzt verständigen

- Ruhe und Sicherheit vermitteln

- VZ- Kontrolle, Beobachtungen auf Bewusstsein

Pflege

- VZ- Ko

- Bettruhe, Unterstützung bei Körperpflege

- Prophylaxen durchführen (Obstipation, Pneumonie)

- Flüssigkeitsbilanz und Überwachung der Ausscheidung

- Beobachtungen auf Hautfarbe, Bewusstsein, Sauerstofftherapie

- Überwachung Lysetherapie Aufklärung über herabgesetzte Blutgerinnung

Pflegediagnosen

00132 Schmerzen, akut

00032 Atemvorgang, beeinträchtigt

00030 Gasaustausch, beeinträchtigt

00147 Todesangst

Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis

Zystitis (Blasenentzündung/Harnwegsinfekt – HWI)

Krankheitsbild - Zystitis

- entzündliche Erkrankung der Blase häufiger bei Frauen, weil kürzere

Harnröhre

- häufig nosokomial erworben durch z.B. Escherichia coli

- kann mit oder ohne Beschwerden ablaufen

Arten

- Honeymoonzystitis nach Sex sollte Frau pinkeln gehen, um Erreger

auszuschwemmen

- durch Strahlen- oder Zytostatika kann ebenfalls Zystitis entstehen Strahlen

und Chemotherapeutika gehen auch auf Schleimhautzellen (sind schnell

teilend) kann somit durch Irritation für Entzündung sorgen

Symptome

- häufig klagen Pat. über Pollakisurie und Dysurie (Schmerzen bei Miktion)

- suprapubische Schmerzen

- Fieber jedoch selten

Diagnostik, Befunde, Laborparameter (der Niere im Allgemeinen)

Harnuntersuchung:

- Menge:

o normal 1,5-2l/d je Trinkmenge, Abweichungen verschiedene Ursachen

Flüssigkeitsbilanz (Einfuhr übersteigt Ausfuhr meist um 500-800ml

Abatmung, Schwitzen)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis

o Oligurie <500ml/d, z.B. akutes Nierenversagen,

Harnabflussbehinderung (Prostatahyperplasie), Exsikkose (zu geringe

Trinkmenge, Durchfall, Erbrechen,…)

o Anurie <100ml/d, z.B. akutes Nierenversagen, Harnverhalten

„Blasenschwitzen“

o Polyurie >3000ml/d, z.B. Hyperglykämie bei DM (weil Zucker hoch ist,

d.h. bei Pat. mit DM wo Ausfuhr sehr hoch BZ-Kontrolle!), bestimmte

Phase Nierenversagen; Diabetes insipidus durch ADH-Störung (z.B.

durch SHT) Ausfuhr bis 500ml/h Einfuhr!!! (darf keine Minusbilanz

haben) E über Blutwärmer Pat. kühlt aus!

o Nykturie nächtliches Wasserlassen, Leitsymptom der Herzinsuffizienz

(weil Niere in Ruhe gut durchblutet mehr Harn)

o Pollakisurie häufiger Harndrang, jedoch immer geringe Urinmengen,

gesamt über 24h kann normal sein; z.B. HWI bei Frau, bei Männer

Prostatahyperplasie; auch SS, Aufregung, Blasentumore

- Bestandteile des Harns:

o Erythrozyten Mikro-/Makrohämaturie 1ml Blut färbt 1l Harn rot;

(Hb positiv bei Frau kann durch Menstruation sein!)

o Leukozyten 120sec warten (bei Stix-Kontrolle) Entzündung

o Eiweiß in 24h <3g ist normal, bei vermehrt Sport am Tag davor

kann Prot. erhöht sein

o Glukose DM

o Nitrit Abbauprodukt von Colibakterien bei V.a. auf HWI mittels

Katheter sterilen Harn (beim Mann genügt Mittelstrahlharn)

entnehmen; Nitrit neg. heißt jedoch nicht automatisch kein Infekt

Bakterien zerfallen möglicherweise nur nicht in Nitrit!

o spezifisches Gewicht Anzahl gelöster Stoffe im Harn; normal 1010-

1025mg/ml (=g/cm³), dazu soll Harn auf Zimmertemperatur abgekühlt

sein in Messzylinder Urometer eintauchen bis frei schwimmt

spezifisches Gewicht ablesbar

Blutuntersuchung:

- Harnsäure, Serumeiweiß (durch Nahrung beeinflussbar), Creatinin (durch

Sport beeinflussbar)

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis

- Natrium, Kalium, Chlorid, Kalzium, Phosphat

- Creatinin-Clearance Nierenfunktionsprüfung

o bei Crea-Anstieg bereits 50% der Niere kaputt

o ermittelt Plasmamenge die pro Zeiteinheit von bestimmter Substanz

gereinigt wird

o 24h-Harn (7.00-7.00) und Blutabnahme am 2. Tag

o Harn vermischt Probe für Labor

o Laborzuweisung: Gesamtmenge, Größe, Gewicht, Alter des Patienten

o Normwert der Crea-Clearance sinkt mit zunehmendem Alter

bildgebende Verfahren:

- Röntgen

- Urogramm KM-Verabreichung + Durchleuchtung in fünfminütigen

Abständen;

o Vorbereitung: Abführmittel und Darmentblähung, 12h vorher nü!

o Nachbereitung: viel trinken (wegen KM)

o Lage, Kontur, Durchblutung, Ausscheidungsfähigkeit Niere und

ableitende HW

o Stenosen, Stauungen, Harnsteine und Tumore

- Sono Niere und Retroperitoneum, oft zusätzlich zum Urogramm; davor

möglichst nicht pinkeln besser erkennbar durch gefüllte Blase

o Anzahl, Form und Größe der Nieren, sowie Binnenstruktur

o KEINE Aussage über Funktion

- CT Tumordiagnostik, auch vergrößerte Lymphknoten sichtbar

- Nierenszinti Echo hat Szinti mittlerweile abgelöst

o Nierendurchblutung

o radioaktive Isotope i.v. appliziert Anstieg/Abfall der Radioaktivität

- Nierenangio Gefäßsystem der Niere dargestellt

o Katheter von A. femoralis über Aorta zum Abgang der Nierenarterie

o KM verteilt sich in Nierenarterien

o arteriosklerotische Veränderungen, Einengungen der Nierenarterien

Nierenbiopsie/-punktion

- unter Rö-/Sono-Ko in Niere gestochen Gewebeprobe entnommen

- Nierenerkrankungen wie Tumore, Entzündungen

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis

- vor Untersuchung Sono-Ko Überblick über Lage der Niere und umliegende

Organe zu erhalten

- Vorbereitung:

o 6h vor Punktion nichts mehr essen

o Blutbefunde: Blutgruppe, PT, PTT, Fibrinogen, Thrombo (Gerinnung,

Blutbild)

o 3xRR-Messung, letzter RR 30min vor Punktion

o Pat. vor Untersuchung noch mal auf Toilette schicken muss nachher

liegen

o Prämedikation lt. AVO (Sedativum)

o Hypertoniker müssen Med. nehmen!

o Leitung legen lassen (auch bei Angio)

- Nachbereitung:

o RR-Ko und Ko Einstichstelle

o Pat. 6h auf Rückenliegen lassen + Sandsack Kompression

o 24h Bettruhe nicht zur Toilette aufstehen

o SPH auf Makrohämaturie kontrollieren leicht rot ist normal

o erster SPH abwarten, dann soll Pat. viel trinken Niere durchspülen

(außer bei Anurie/Oligurie)

o weitere Harnko Blutung frühzeitig erkennen

o Pat. darf nach 4h essen

o eine Woche nach Pkt. keine körperliche Belastung (Sport, schweres

Heben, laufen,…)

o Pat. informieren bei Beschwerden (Fieber, Blut im Harn, Schmerzen)

melden!

Diagnose HWI

- Mittelstrahlharn bei Mann, Katheterharn bei Frau

- Harnteststreifen

o Leukozyturie

o manchmal Mikrohämaturie

o Nachweis von Nitrit meist positiv Erreger zerfällt in Nitrit

o Erregernachweis Harnkulturabnahme

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Diplomprüfung – Krankheitsbilder: Zystitis

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Therapie

- medikamentös durch Antibiotika und Spasmolytika (wenn i.v. und nicht in

Kurzinfusion ACHTUNG AUF RR!)

Pflege bei HWI

- viel trinken min. 2-3l Keime ausschwemmen

- Urogenitaltrakt warmhalten Kleidung, Wärmeflasche

- Feuchtigkeit im Bereich des Urogenitaltrakts vermeiden

- richtige Körperhygiene nach Reinfektion vermeiden Wischrichtung bei

Intimhygiene

- bei Harndrang sofort auf Toilette Vermeidung aufsteigender Infektion

Pflegediagnosen

00016 Urinausscheidung beeinträchtigt

00132 Schmerzen, akut