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Mittwoch, 3. April 2013

Nr./ 63

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Bauern, Strassen, Energieforschung. Das Schweizer Parlament genehmigte in der vergangenen Frahjahrssession667 Millionen Franken Mehrausgaben. Fotos Keystone

Am zurOckhaltendsten sind die SUP und die GLP

Von Dominik Feusi, Bern

Das Schweizer Parlament hat in derSchlussabstimmung der Frilhlingssessi-on 305 Millionen Franken far National-strassen, 160 zusatzliche Millionen fardie Landwirtschaft und 202 Millionenfar die Energieforschung genehmigt.Das macht insgesamt 667 MillionenFranken zusatzlich.

Die BaZ liess von Politnetz die Ab-stimmungsprotokolle der drei Geschafteauswerten. Die CVP war dabei jene Par-tei, welche die Ausgaben am starkstenbefarwortete. Dies hatte auch schoneine almliche Analyse der Budget-Debatte in der Wintersession ergeben.Das durchschnittliche CVP-Mitglied imNationalrat genehmigte Mehrausgabenvon 532 Millionen Franken. Bei aliendrei Themen war es die CVP, welche denZusatzausgaben im Nationalrat zumDurchbruch verhalf. Unter den 24 Parla-mentariern, welche alle drei Ausgaben-posten befarworteten, sind mehr ins dieHalfte (13) aus den Reihen der CVP.

Darunter ist auch die Baselbieter CV-P-Nationalratin Elisabeth Schneider-Schneiter. Zusammen mit den Solothur-ner CVP-Nationalraten Urs Schläfli undStefan Maller-Altermatt bildet sic dasTrio aus der Nordwestschweiz, welchesallen drei Mehrausgaben zugestimmthat. Schneider-Schneiter erkldrt ihr per-sOnliches Stimmverhalten mit den dreiThemen. «Die Landwirtschaft ist unseben wichtig», sagt sie. «Forschung undEntwicklung im Energiebereich irildusi-ve der Nulcleartechnologie sind in Zu-kunft entscheidend und bei den Stras-sen haben wir clafar gesorgt, dass auchdie Einnahmen beschlossen wurden.»

Es sei eben oft die Rolle der CVP, dass sieMelu-heiten beschaffe — in diesem Fallauch fiar Mehrausgaben.

Gerhard Pfister, CVP-Nationalrataus Zug und Mitglied des Parteiprasidi-urns, sieht das ahnlich. «Parteien wollennatarlich immer dort sparen, wo es ihreMitglieder und Sympathisanten nichtstOrt.» PersOnlich wansche er sich einegrOssere finanzpolitische Zurackhal-tung in der CVP. «Eine gesunde Finanz-politik ist wichtig, aber allzu oft geht dieGesamtschau verloren. Wenn em n The-ma wichtig ist, will man auch Geld aus-geben.» Das sei emn Grundproblem derPolitik in der Schweiz.

Auch BDP und FDP freigebigAuf den Rangen zwei und drei der

Ausgabenfreudigkeit stehen BDP undFDP nahe beieinander (s. Tabelle). Beibeiden Parteien hat die Nahe zur Land-wirtschaft entscheidend zum Resultatbeigetragen. SP und Grane waren imVergleich zur CVP eher zurackhaltend.Die SVP stimmte mehrheitlich den Gel-dern far die Landwirtschaft zu, lehnteaber die anderen beiden Ausgabenpos-ten ab. Die Granliberalen waren finanz-politisch am knausrigsten.

Zu den Politikern, die keine Mehr-ausgaben genehmig-ten, gehOren be-rahmte Namen wie Christoph Blocher(SVP, ZH), Jacqueline Badran (SP, ZH)und Martin Baumle (GLP, ZH). DerenZurackhaltung kam aber auch deshalbzustande, well sic bei einer oder zweiEntscheidungen fehlten. Ebenfalls beiden restriktiven Nationalraten befindetsich der Baselbieter Thomas de Courten(SVP). Wohin geht das Geld? Im Be-reich der Nationalstrassen wurden ins-

gesamt 376 Kilometer Strasse neu in dieZustandigkeit des Bundes iibernom-men. 115 Millionen far Betrieb und Un-terhalt dieser Strassen entlasten dieRechnungen der Kantone. 190 Millio-nen sind far neue Grossprojekte vorge-sehen.

Mehr Geld far weniger Bauern

Bei der Landwirtschaft wurden dieAusgaben far die kommenden vier Jah-re noch erhOht, obwohl die Zahl derBauern abnimmt. Neu wird auch derFuttergetreideanbau subventioniert.Der Bund gibt bis 2017 fast 14 Milliar-den Franken far die Landwirtschaft aus.

Die Energieforschung darf in denkommenden vier Jahren 202 zusatzli-che Millionen ausgeben. Dies zu544 Millionen Franken ftir die Energie-forschung, die bereits genehmigt w-ur-den. Die Gelder fliessen nicht direkt inForschungsprojekte, sondern gehen ge-mass Bundesrat wesentlich in den<<Kompetenzaufbau» und den “Aufbauund Betrieb notwendiger Forschungsin-frastrukturen», in die “Grundfinanzie-rung» von Kompetenzzentren und den«Kapazitatsaufbau» von Institutionen.

DIE FREIGEBIGSTEN FRAKTIONEN*

in Miiiionen Franken

CVP/EVP 532BOP 479FDP 472SP 335Grane 216SVP 208GLP 135

Zusatzliche Ausgaben im Fraktionsschnitt,Friihjahrssession 2013. Quelle: Politnetz

DasierLertung I mirtwoch, 3. April 201:

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Pressespiegel / Revue de presse

«Die Ventilklausel 1st em n PlaceboVon Mirk() Pliiss. Aktualisiert urn 15:3970 Kommentare

In den nachsten Tagen entscheidet der Bundesrat iiber die Ausdehntmg derVentilklausel, deren Wirksamkeit mit neuen Zahlen soeben widerlegt wurde. Wassagen erfahrene Migrationspolitiker? Die Antworten.

Ventilklausel ist eine «stumpfe Waffe»: SP-Nationalrat Hans-Jijrg Fehr. (30. Oktober2010)Bild: Keystone

PLRLes Liberaux-Radicaux

Die Zuwanderungsproblematik erhitzt die Gemiiter:

Am 10. April soil der Bundesrat dariiber entscheiden,oh die Ventilklausel auf die gesamte EU ausgedehnt

werden soil (siehe Box). Doch diese sei ohnehinwirkungslos, schrieb die «SonntagsZeitung» und

berief sich dabei auf Zahlen des Bundesamts fiirMigration. Die Zuwanderung habe sogar noch

zugenommen. Im Gesprach mit baz.ch/Newsnet

Kontingente ftir die Einwanderung

Die Ventilklausel, welche im

Personenfreiziigigkeitsabkommen vorgesehen

ist, ermOglicht bei starker Zuwanderung his im

Juni 2014 Kontingente fiir die Einwanderung.

Sie ist derzeit fiir die EU-8 aktiviert. Betroffen

sind damit Burger aus Estland, Lettland,

Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien,

http://bazonline.ch/ 03.04.2013

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Pressespiegel / Revue de presse

PLRLes Liberaux-Radicaux

Tschechien und Ungarn.

Wegen der Zuwandenmg der letzten Jahre

diirften in diesem Jahr die Voraussetzungen -

nach Ansicht der Schweiz - erfallt sein, urn die

Ventilklausel auch far die EU-17 mit den

«alten» EU-Staaten anzuwenden. Der

Bundesrat tagt dazu voraussichtlich am 10.

April. Die Aussenpolitische Kommission des

Nationalrates empfahl dem Bundesrat

vergangene Woche, auf die erweiterte Anrufung

der Ventilklausel zu verzichten. (mpl/sda)

Artikel zum Thema

«Polen soil nicht anders behandelt werdenals Deutschland»«Nicht schon nach BrUssel schielen»Der Bundesrat in der FaIle

kritisieren nun auch Migrationspolitiker der grossen

Parteien die Massnahme.

Fiir den SP-Nationalrat Hans-Jiirg Fehr ist dieVentilklausel als Steuerungselement eine «stumpfe

Waffe» und hat zwei grosse Nachteile: Dauer undUmsetzung. «Die Ventilklausel wirkt nur noch emn

Jahr, im Mai 2014 stehen wir wieder vor den gleichenFragen», so Fehr. «Zudem hat sich im letzten Jahr

gezeigt, dass die Massnahme auf verschiedene Artenumgangen werden kann.» Zwar wiirden einige

Zuwanderungskategorien gebremst, auf der anderenSeite ndhmen jedoch die

Kurzaufenthaltsbewilligungen zu. «Gescheiter ware,man wiirde langfristige LOsungen entwickeln», findet

Fehr.

Teilen und kommentieren «Niitzt der SVP-Argumentation eher»

Fehr kann sich vorstellen, dass der Bundesrat die

Diskutieren erweiterte Ventilklausel auch als politisches Mani5ver

;

Se mit im plant. Dies als Gegengewicht auf die bevorstehende

Politbloc Masseneinwanderungsinitiative der SVP, welche

ebenfalls Kontingentierungen vorsieht und iiber die2014 abgestimmt werden soil. Falls dies so sei, gehe

die Taktik des Bundesrats wohl aber schlecht auf: «Die Ventilklausel ist ja eine Art vonKontingentierung, weshalb ihre Anrufung der SVP-Argumentation eher niitzt als schadet», sagt

Fehr. «Der Bundesrat miisste die Zuwanderungsproblematik im Rahmen derPersonenfreizagigkeit mit wirksamen flankierenden Massnahmen angehen und nicht mit einem

Placebo wie der Ventilklausel.»

Em «reines Maniiver»

Auch für Luzi Stamm (SVP) liegen die Nachteile der Ventilklausel auf der Hand: «Sie lauft schonviel zu bald aus und wirkt sich — weil der Bundesrat sie nicht schon vor drei Jahren angerufen

hat — zahlenmassig nur noch schwach aus.» Trotzdem betont der Nationalrat die Wichtigkeitder Massnahme, welche seine Partei stets unterstiitzt hat. «Nur so kommt das Gesprach mit der

EU iiber mi5gliche Kontingentierungen wieder in Gang», sagt Stamm. Dabei gehe es auchdarum, Druck gegen aussen aufzusetzen. «Der Bundesrat und die Gegenseite machen

momentan keine Anstalten fiir eine langfristige Li5sung der Zuwanderungsproblematik, darumist uns im Moment auch die Ventilklausel als Mittel wichtig», so Stamm.

BLOG

http://bazonline.ch/ 03.04.2013

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Pressespiegel / Revue de presse

Der Bundesrat ist laut Stamm eigentlich gegen die Ventilklausel. «Aus taktischen Griinden wird

er wohl aber daran festhalten.» Eigentlich wolle der Bundesrat iiberhaupt keineBeschrankungen, die Anrufung der Ventilklausel sei em n reines Mani5ver, um den

bevorstehenden Zuwanderungsinitiativen vorzubeugen. «Doch diese Taktik wird nichtaufgehen», ist sich Stamm sicher. «Die Bevi5lkerung wird iiber kurz oder lang die Notbremse

ziehen.»

Eine simple Verschiebung?

Kritik an der Ventilklausel kam theses Wochenende auch von der «SonntagsZeitung». Demnachsei seit der Ausrufung der Ventilklausel die Zahl der Aufenthaltsbewilligungen far EU-

Osteuropaer gegeniiber dem Vorjahr zwar urn 3800 zuriickgegangen. Gleichzeitig hatten jedochdie nicht kontingentierten Jahresbewilligungen urn rund 4700 zugenommen. Eine simple

Verschiebung der Bewilligungsarten also?

Philipp Willer (FDP) bemerkt zu den Darstellungen im Artikel der «SonntagsZeitung», dass dasAusweichen von den sogenannten B-Aufenthaltsbewilligungen auf L-Bewilligungen nicht

einfach schlecht sei. «Der Vorteil von L-Bewilligungen liegt auf der Hand», sagt Muller. «NachBeendigung des Arbeitsverhaltnisses hat der Betroffene nur Anspruch auf

Arbeitslosenunterstiitzung sofern er die Beitragszeit erreicht. Kein Anrecht hat er aber aufSozialhilfe » In diesem Sinne habe die Anrufung der Ventilklausel vor einem Jahr durchaus

Erfolge gezeitigt. Durch die Verlagerung von Fiinflahresbewilligungen auf unterjahrigeKurzaufenthaltsbewilligungen nehme die Belastung der Schweizer Sozialwerke ab.

Fiir Muller macht die Ventilklausel trotz aller Kritik Sinn als «Bremsmittel». Trotzdem miichte

er nicht in der Haut des Bundesrats stecken: «Fiir den Bundesrat steht bei dieser Entscheidungvor allem die eigene Glaubwiirdigkeit auf dem Spiel.» Mehrmals sei die Ventilklausel der

BevOlkerung als sinnvolle Regulierungsmassnahme zugesichert worden. Nun befinde man sichim Spannungsfeld zwischen aussenpolitischen Verpflichtungen und innenpolitischer

Glaubwijrdigkeit. «Problematisch ist zudem, dass aktuelle Zahlen fehlen», so Willer. «DerBundesrat wird bloss einen Vorbehaltsentscheid auf der Basis von Hochrechnungen treffen

IcOnnen.»

«Wichtig f-iir Glaubwiirdigkeit der bilateralen Vertrdge»

Von den angefragten Politikern stellt sich einzig CVP-Nationalrat Gerhard Pfister hinter dieVentilklausel: «Diese Massnahme hat keine Schwachpunkte», sag er. Die

Steuerungsmiiglichkeiten, die man damit erhalte, miisse die Politik unbedingt ergreifen. Zudemsei es emn integraler Bestandteil der Personenfreiziigigkeit, dass die Ventilklausel angerufen

werden kann. Dass taktische eberlegungen bei dem Entscheid eine Rolle spielen, kann sichPfister zwar vorstellen. «Fiir den Bundesrat ist es aber auch wichtig, die Ventilklausel zu

aktivieren, urn die Akzeptanz der bilateralen Vertrage zu erhi5hen.» (baz.ch/Newsnet)

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-af.„iStlena Hat

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Tribune Die Ventilklausel macht die Schweiz nichtweniger attraktiv fiir Zuwanderer. Die Konfron-tation mit Brassel lohnt sich nicht. Thomas Gees

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Demnachst wird der Bundesrat ent-scheiden, ob er die im Freizilgigkeits-abkommen vorgesehene Schutz- bzw.«Vent&-Klausel weiter anwenden undneu auf den gesamten EU-Raum aus-dehnen soil. Die neu entflammteAuslanderdebatte rund um die Ventil-klausel erinnert an die 1960er-Jahre.Auch damals erwarteten viele - vonden Gewerkschaften bis zu den rechts-konservativen Bewegungen urn denZarcher Nationalrat James Schwarzen-bach - griffige Massnahmen zur Ein-schrankung der Zuwanderung.

Wer nachtern auf 50 Jahre schweize-rische Migrationspolitik zuriickschaut,kommt zum Schluss, dass politischverfilgte Zuwanderungsrestriktionennoch nie den beabsichtigten Effektgebracht haben; auch die Ventilklauselsteht in einer Tradition von wirkungs-losen Zuwanderungsmassnahmen.Solite der Bundesrat die Ventilklauseldemnachst anrufen, wird er damitkeine Wende schaffen. Er weiss es, unddie meisten Befiirworter der Ventil-klausel wissen es auch.

Die Frage stellt sich: Warum ist bistief in die Mitteparteien die Sehnsuchtverbreitet, vom Bundesrat die Ventil-klausel zu verlangen und damit einerrein symbolischen Politik das Wort zureden? Das Begehren nach kontingen-tierter Zuwanderung grandet in eineminteressanten, haufig aber missverstan-denen Phanomen aus der zweitenHalfte der 1970er-Jahre. Damals nahmerstmals und einzig in der Nachkriegs-zeit der Anteil der Auslânder an derstandigen Wohnbevalkerung ab. VielePolitiker sind heute der Auffassung,dass die damals kontingentierte Zuwan-derungspolitik ffir den Rtickgang desAuslanderanteils verantwortlich war,weshalb eine Riickkehr zu diesen Mass-nahmen weit verbreitet und popular ist.

Warum aber ging Ende der 1970er-Jahre die Zuwanderung tatsachlichzuriick? Als Folge der 61- und Wirt-schaftskrise sank die Beschaftigung inEuropa und der Schweiz dramatisch,doch die Schweizer Arbeitslosen-statistik zeigte im Vergleich rekordtiefeWerte. Ungeffihr 200 000 auslandischeArbeitslose kehrten der Schweiz denRficken zu, weil sie hier keine Sozial-leistungen in Anspruch nehmen konn-ten. Nicht die Zuwanderungsrestriktio-nen, sondern eine schwere Rezessiondrosselte die Zuwanderung.

Der Bundesrat steht heute wiedamals vor dem gleichen Dilemma. Auf

der einen Seite wird er von den Unter-nehmungen bedrangt, welche mi5g-lichst ungehindert auf Auslanderzurikkgreifen wollen; zudem erwartendie europaischen Regierungen ganzeinfach, dass die Schweiz ihren Arbeits-markt offen halt. Dies ist emn europai-sches Gebot, eine wichtige Freiheit desBinnenmarktes. Will der Bundesrat dieSchweiz europapolitisch vorwartsbrin-gen, wird er sich beim Ventilklausel-Entscheid ilberlegen massen, ob ersich eine weitere Konfrontation mitBrtissel aufhalsen soli.

Luxemburg machts vorNun gab und gibt es innenpolitischstarke Krafte, welche mit der Zuwande-rung Politik und Wahlkampf betreiben.In den 1960er-Jahren thematisiertendiese Kreise zu grosse Schulklassen undzu wenig Spitalbetten, heute wird derAuslanderanteil mit Verweis auf fiber-fate Zuge und hohe Mieten beklagt.Damals wie heute tun die Politiker so,als liesse sich die Zuwanderung steu-em, wenn man nur die richtigen Mass-nahmen anwenden wiirde.

Der Bundesrat und mit ihm diegewahlten Volksvertreter im Parlamenthaben es in den vergangenen 50 Jahrenversaumt, den Bargerinnen und Riir-gern die Schweiz als Einwanderungs-land naher zu bringen. Statt fiber dieVentilklausel kOnnte man aber dasBeispiel Luxemburg diskutieren, dasmit einem doppelt so hohen Auslander-anteil problemlos fertigwird. DieSchweiz ist faktisch Teil eines 500Millionen zahlenden Wirtschafts-raumes und damit Okonomisch emnBinnenland mit anhaltend hoherZuwanderung. Die vielen europdischenArbeitskrafte sind nicht die Kehrseitedes wirtschaftlichen Erfolgs, sondernder sichtbare Ausdruck eines reichenLandes.

Thomas Gees, Historiker, 1st Dozent amFachbereich Wirtschaft der BernerFachhochschule (BFH).

Die Ventilklauselsteht in einer Traditionvon wirkungslosenZuwanderungs-massnahinen. VerVunit

Mittwoch, 3. April 2013

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Bund prlift Zivi-Einsatze an SchulenVon Christian BrOnnimann. Aktualisiert urn 06:17

Aufgabenhilfe, Pausenaufsicht oder Schniiursenkelbinden: Politiker und Expertensehen vie! Potenzial fiir Einsdtze von Zivildienstleistenden an Schulen. Der Bundpriift nun eine Gesetzesdnderung.

Bisher selten an Schulen anzutreffen: Zivildienstleistender im heilpadagogischen Zentrum in KOniz. (11. Februar 2009)Bild: Keystone

Ge ei Dieristtage pro Jahr. in Tausend

1250 L18 Mb.

1000

750

500

253

0204 06 08 10 2012

Fast 1,2 Millionen Diensttage absolvierten

Zivildienstleistende im letzten Jahr — so viele wie nie

zuvor. Deshalb ist der Zivildienst-Vollzugsstelle des

Bundes jeder zusdtzliche Einsatzplatzhochwillkommen. Urn die Nachfrage der

Zivildienstleistenden zu decken, sei in den ndchstenfiinf Jahren eine Steigerung der Platzzahl urn etwa 50

Prozent nOtig, sagt emn Sprecher der Vollzugsstelle.

http://bazonline.ch) 03.04.2013 ■

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Thensttage 2012 nach Bereichen. in Prozent

SozIalwesen58,8%

Umwel- Natur-

Forstwesen0,3%

Entwtoklungs-zusarnmenarbeit 2,7%

(Bud: TA-Grafik)

schutz 12,8%

Kulturguiter. Forschunry,5,3%

Lar,ds.virts.chaft3,3%

1.18 Mio.Diensttage'

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-araiik CrVoitzuvistel i: den Z; ntZM

Zivildienstleistende sind 1,18 Millionen Tage proJahr im Einsatz (Bud: TA-Grafik)

Einsatze von Zivildienstleistenden

Am haufigsten irn sozialen Bereich

Die Zahl der geleisteten Tage von

Zivildienstleistenden steigt kontinuierlich an.

Anfang des Jahrtausends waren es noch unter

einer Viertelmillion Tage pro Jahr, inzwischen

sind es fast 1,2 Millionen. Seit der Abschaffung

der Gewissenspriifung 2009 hat sich die Zahl

der jdhrlich neu zugelassenen Zivis auf weit

iiber 5000 mehr als verdreifacht.

Die Entwicklung stellt die Behiirden vor grosse

Herausforderungen. Denn die P15.tze fir

sinnvolle Einsatze der Zivildienstleistenden

sind rar. Gemass Angaben der Zivildienst-

Vollzugsstelle des Bundes gibt es aktuell gut 12

000 Einsatzplatze. Modellrechnungen der

Vollzugsstelle zeigen, dass bei gleichbleibenden

Rahmenbedingungen die Zahl der Plaze bis

2018 auf 18'000 bis zo'000 gesteigert werden

muss, urn die Nachfrage zu decken.

Mit Abstand am haufigsten betatigen sich

Zivildienstleistende im Sozialwesen. Mehr als

die Hdlfte der Diensttage absolvierten sie im

letzten Jahr beispielsweise in einem Alters-

oder einem Behindertenheim. Am

zweithdufigsten waren mit knapp 17 Prozent

Einsatze im Gesundheitswesen, also bei

Betreuung und Pflege in Spitdlern. Auf den wei-

teren WAngen folgen Einsatze fir den Umwelt-

Neu erschlossen werden Bereiche wie Spitex und

Alpwirtschaft.

Gelegen kame den Zivi-Verantwortlichen auch eineGesetzesanderung, die der Bund derzeit priift: die

Aufnahme des Schulwesens in den Katalog dermOglichen Einsatzgebiete. Denn mit der heutigen

Regelung kOnnen Zivildienstleistende nur vereinzeltan Sonderschulen eingesetzt werden. Zudem leisten

sie in Krippen Dienst: Die Zahl der Einsatzplatze hatsich dort seit 2008 auf 6o Pldtze verdreifacht.

«Denkbar und sehr erwiinscht»

Oh der Bundesrat die Gesetzesdnderung

vorschlagen wird, ist often. Man stecke noch mitten inden Abklarungen, sagt der Sprecher der

Vollzugsstelle. Zusdtzlichen Druck macht jetzt EVP-Nationalratin Marianne Streiff-Feller. In einer

kiirzlich eingereichten Motion fordert sie zusammenmit Exponenten aus CVP und BDP, Zividdienst-

einsatze an Schulen zu ermOglichen. Die Chancen aufeine Parlamentsmehrheit sind intakt. Denn von links

diirfte die Motion unterstiitzt werden. Aus den Reihender SP kam vor einem Jahr bereits emn ahnlicher

Vorstoss, damals jedoch noch in unverbindlicherForm.

Der Bundesrat 1st der Idee nicht abgeneigt. Er werde

sein weiteres Vorge hen auf eine Evaluation desKantons Bern und der Vollzugsstelle stiitzen, less er

auf den SP-Vorstoss verlauten. Diese Evaluation istinzwischen abgeschlossen. Und sie kommt zu einem

eindeutigen Fazit: In fast allen Bereichen der Schuleseien Einsdtze Zivildienstleistender «denkbar und

sehr erwiinscht». Alle fiir die Studie Befragten — etwa20 Vertreter von BehOrden, Schulen und Lehrer —

begriissten den Vorschlag. Explizit wird deshalbempfohlen, die gesetzlichen Grundlagen dafiir zu

schaffen.

Der Lehrerverband 1st offen

http://bazonline.chi 03.04.2013

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und Naturschutz, far die Pflege von

Kulturgiitern und die Forschung sowie in den

Bereichen Landwirtschaft und

Entwicklungszusammenarbeit. (bro)

Artikel zum Thema

Mehr Schweizer leisten ZivildienstGrosser Zahltag im ZivildienstZivildienst unter Beschuss

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Studienautor Claudio Stricker sieht am meisten

EinsatzmOglichkeiten auf Kindergarten- undUnterstufe. Am Vormittag kiinnten

Zivildienstleistende die Lehrkraft entlasten, etwaindem sie in Gruppen den Stoff repetierten oder bei

ganz praktischen Dingen wie Schniirsenkelbindenanpackten, erklart er. Danach folge Kochen oder

Abwaschen fiir den Mittagstisch. Und am Nachmittagseien Aufgabenhilfe, Assistenz im Sportunterricht

oder Mitarbeit im Hausdienst denkbar, so Stricker.

Der Dachverband der Schweizer Lehrerschaft (LCH)unterstiitzt den Vorschlag, wie Zentralprasident Beat

Zemp erklart. Bedingung sei aber, dassZivildienstleistende Lehrer nicht ersetzten, sondern

erganzten. Deshalb sei es nicht niitig, die jungenManner speziell fiir den Schuleinsatz auszubilden. Sie

dfirften auch nie mit den Schiilern allein gelassenwerden. Zudem, so Zemp, miisse es den Schulen

freistehen, ob sie Zivildienstleistende einsetzenwollten oder nicht. Denn die Schulen seien nicht dazu

da, die Probleme des Zivildienstes zu lOsen.

Zum Knackpunkt werden kifenten die Kosten. Denn die Schulvertreter, die far die erwahnteStudie befragt wurden, machten geltend, dass die Schulen nicht far den Einsatz der

Zivildienstleistenden aufkommen kOnnten ohne «tief greifende Kiirzungen» in anderenBereichen. Deshalb fordern sie, dass Bund oder Kantone in die Bresche springen. Ob eine solche

Sonderregelung ins Auge gefasst wird, ist unklar.

Manner auf Geschmack bringen

Motionarin Streiff-Feller will mit ihrem Vorstoss mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.Neben der Entlastung der Lehrpersonen und der Entscharfung des Platzierungsproblems des

Zivildienstes kOnnten die Schuleinsatze junge Manner auch auf den Geschmack bringen, eineLehrerkarriere einzuschlagen, erklart sie. Das wirke dem Mangel an Lehrern entgegen.

Skeptischer ist man auf bfirgerlicher Seite: FDP-Nationalrat und Prasident der

Bildungskommission, Christian Wasserfallen, findet es heikel, Zivis, die «keine Ahnung vomLehrerberuf» hatten, in die Schulzimmer zu schicken. Das kOnne sich kontraproduktiv auf die

Schiiler auswirken, sagt er. Ratskollege Oskar Freysinger (SVP), selber Mittelschullehrer,signalisiert hingegen Offenheit. Wenn in einem Pilotprojekt aufgezeigt wiirde, dass an Schulen

genfigend Arbeit anfalle, urn Zivildienstleistende Vollzeit zu beschaftigen, dann ki5nne er demneuen Einsatzbereich durchaus etwas abgewinnen, sagt er. (Tages-Anzeiger)

http://bazonline.ch/ 03.04.2013

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KommentarMaurice Thiriet, Redaktor Inland,

- • Gber Zivildiensteinsatze in Krippen,•Kindergarten und Schulen.

-

V44

f" elelUnder

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Die Schweiz hat mit der Abschaffung,der Gewissenspriifung jungen Mannernden Zugang zum Zivildienst erleichtert.Das hat sich in stark steigenden EinsatzenZivildienstleistender niedergeschlagen.Diese Entwicklung will nun eine Gruppebilrgerlicher Nationalrate aus EVP, BDPund CVP nutzbar machen. Die Motiondrefordern, dass Zivildienstleistende kiinftigauch in Kindergarten und SchulenEinsatze leisten kOnnen. Dies ist nachder heutigen Gesetzeslage nur in Aus-nahmefallen mOglich.

Es ist zu hoffen, dass die linke Rats-halfte das Begehren unterstatzt und ihmzu einer Mehrheit verhilft. Damit lassensich drei Fliegen mit einer Klappe schla-gen: Erstens werden schnell viele Ein-satzplatze fiir Zivildienstler frei, was die

akute Beschdftigungsnot im Zivildienst-wesen lindert sowie unnOtigen Leerlaufund sinnlose Einsatze verhindert. Zwei-tens fOrdern Einsatzplatze in Schulenund Kindergarten bere its im Kindesalterdie Idee und die Akzeptanz einer zeit-gernassen Zivildienstpflicht.

Drittens - und das ist in seiner un-mittelbaren Wirkung fiir die Kinder derwichtigste Punkt - bringt es junge Mannerin unser Erziehungs- und Bildungswesen,in dem freiwillig immer weniger Marinerarbeiten wollen. Nahezu 95 Prozent derLehrpersonen an Kindergarten sindFrauen, an den Primarschulen sind es83 Prozent und selbst auf Sekundarstufenoch drei Viertel. Und die Tendenz ist aufalien Stufen steigend. Kindern, deren\Tater 100 Prozent arbeiten oder getrenntvon ihnen leben, fehlen mannlicheRollenvorbilder und Bezugspersonen,was besonders Buben gem mit karikier-ten Mannsbildern wie Spiderman oderUsher zu kompensieren suchen.

Bei der derzeitigen Gesetzeslage ist es, mOglich, Zivildienstler im Gesundheits-,im Sozial- oder im Forstwesen, in derLandwirtschaft, im Kulturg,iiter- oder imUmweltschutz und in der EntwicIdungs-zusammenarbeit einzusetzen. DieseEinsatzgebiete in Ehren, aber wenn wirdie dienstpflichtigen jungen Manner dorteinsetzen wollen, wo ihre Prasenz geradeam nOtigsten ist, dann miissen wir sieauch in die Schulen und Kindergartenschicken kOnnen.

Dort werden sie am dringendstengebraucht.

Tages-Anzeiger - Mittwoch, 3. April 2013

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Economiesuisse: Die Liga derRatlosenDie verlorene Abzocker-Initiative hat Economiesuisse in eine Sinnkrise gestOrzt.Nach aussen wird Courant normal demonstriert, intern brodelt es. Und alleziehen die KOpfe em.

Verbandsdirektor Pascal Gentinetta (links) und Prasident Rudolf Wehrli: (noch)getragen vom Goodwill des Vorstands.

AnzeigeAuch Tage nach dem Auftritt kann er es kaum fassen. «Es hat mich fast vomStuhl gehauen, als ich mit anhOren musste, wie sich Rudolf Wehrli in derRundschau urn Kopf und Kragen redete», erzahlt eines der profiliertestenVorstandsmitglieder des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse. Und emnanderer meint: «Wir haben Wehrli gewahlt, weil er glaubwOrdig erschien. Undnun das.»

Rudolf Wehrli, gerade mal seit sechs Monaten Prasident des wichtigstenVerbands der Schweiz, hat sich im Nachgang zur Abstimmung Ober dieAbzocker-lnitiative von Thomas Minder im Fernsehen den Fragen desModerators gestellt. Sein knapp achtminOtiger Auftritt hat gereicht, dievernichtende Abstimmungsniederlage von Economiesuisse in em n gewaltigesFiasko zu verwandeln. Damit nicht genug. Im normalen Leben ist WehrliVerwaltungsratsprasident des Chemiekonzerns Clariant. Dessen CEO HariolfKottmann streicht fOr 2012 em n VergOtungspaket von 7,4 Millionen Franken em.Wie sagte doch Wehrli an der Economiesuisse-Pressekonferenz von AnfangJahr treffend: «Masslosigkeit bei den LOhnen schadet der Schweiz und setztlangfristig den sozialen Zusammenhalt aufs Spiel.»

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Bei Economiesuisse wurde dem Vorstand signalisiert, Zweckoptimismus zuverbreiten. Aus diesem Grund lasst sich keines der immerhin 66Vorstandsmitglieder mit kritischen Voten zitieren. Wer sich dazu durchringt, emnStatement abzugeben, spielt die Probleme herunter. «Wir haben eineAbstimmung verloren, das ist doch nicht so schlimm. Nur wird die ganze Schuldnun der Economiesuisse in die Schuhe geschoben», meint Werner Hug,Mitglied im Vorstandsausschuss sowie Prasident des gleichnamigenGuetslibackers aus dem luzernischen Malters. Und fOr Werner Messmer,Vorstandsmitglied sowie Prasident des Schweizerischen Baumeisterverbands,steckt Economiesuisse «nicht in der Krise. Vielmehr sieht sich der Verbandgrossen lmageproblemen ausgesetzt.»

Niederlage vorausgesehen. Doch im Kreis des Vorstands gart es. Zumal sichdie umstrittenen Grossverdiener zuhauf in den eigenen Reihen tummeln. «Klarfehlt es uns an GlaubwOrdigkeit. Das ist doch kein Wunder bei einem Verband,wo viele Firmen, die Abzocker beschaftigen, vertreten sind», wetted einer, dersonst em n mittelgrosses Unternehmen leitet. Dabei zielt er auf Manager wie UrsRohner von der CS, Rolf DOrig von der Swiss Life, Gottlieb Keller von Roche,Remo LOtolf von ABB oder Lukas Gahwiler von der UBS.

Auf Unverstandnis im Economiesuisse-Zirkel gestossen ist die Politik der UBS.«Da schreiben die einen Riesenverlust von 2,5 Milliarden, schOtten aber dessenungeachtet gleich viel an Boni aus. Wie ist so etwas mOglich? Dass dann Leutewie Gahwiler im Vorstand von Economiesuisse sitzen, untergrabt unsereGlaubwOrdigkeit zusatzlich», wetted em n Ausschussmitglied. Zur Erleichterungnicht weniger Vorstande ist immerhin das Paradigma fOr Abzockerei, Ex-Novartis-Lenker Daniel VaseIla, bei Economiesuisse ausgetreten.

Ein schiefes Licht auf die GlaubwOrdigkeit des Wirtschaftsverbands wirft imWeiteren, was zwei Vorstande erzahlen — unabhangig voneinander. SchonMonate vor der Minder-Abstimmung «war den meisten im Vorstand klar, dasswir diesen Urnengang nicht gewinnen kOnnen». Eigentlich hafte man angesichtsder hOchst bescheidenen Chancen entscheiden mOssen, «wir machen keineKampagne und sparen Millionen. Doch dann hatten uns die Mitgliedereingeheizt», meint em n Vorstand. Dass die Abstimmung kaum zu gewinnen war,das hat wohl auch Gerold BOhrer schon frOh erkannt. Der gewiefte PolitikerfOhrte 2006 Economiesuisse aus einer schweren Krise, wollte sich im Herbst2012 jedoch nicht mehr wahlen lassen. Der Vorstand «hat bis zuletzt gehofft,dass BOhrer noch em n Jahr anhangt», erinnert sich em n Mitglied. Nun ist klar,weshalb dieser sich endgOltig verabschiedete.

Bei Economiesuisse tate eine offensive Kommunikation not. Dies haben dennauch mehrere Vorstandsmitglieder angeregt. Doch Rudolf Wehrli ist ganzoffensichtlich Oberfordert. Zudem ist er in Sachen Economiesuisse aufTauchstation gegangen. GegenOber BILANZ wollte er partout nicht reden,meinte dafOr flapsig: «Da kOnnen Sie genauso gut einen Ziegenbock zu melkenversuchen.

Also musste Economiesuisse-Direktor Pascal Gentinetta in die LOcke springen.Nur ist dieser solche Auftritte nicht gewohnt. Das Reden und Draufhauenbesorgte einst Ex-Prasident Gerold BOhrer, die beiden waren das perfekteGespann. Gentinetta selbst, so em n Vorstand, Orme zwar «auch forschauftreten, wirkt aber schnell arrogant».

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Business as usual. Bei den meisten Vorstanden herrscht Ratlosigkeit darOber,wie die angeschlagene GlaubwOrdigkeit wiederhergestellt werden kann, ja wiees Oberhaupt weitergehen solle. Von solchen Zweifeln will Pascal Gentinettanichts spOren. Am Abend des 18. Marz, gleich nach der Vorstandssitzung,meldete sich telefonisch em n unOberhOrbar aufgekratzter Economiesuisse-Chef.Von Krisensitzung habe er nicht die kleinste Spur festgestellt, die Stimmung seientspannt, die Vorstandsmitglieder locker gewesen. «Es war eine seit Obereinem Jahr geplante ordentliche Sitzung», versucht Gentinetta Routine zusignalisieren. «Der Vorstand hat sein Vertrauen in die bestehenden Strukturenund Personen bekraftigt», meint er in gedrechseltem Verbandsdeutsch. lmKlartext: Kein Vorstand hat gefordert, dass Rudolf Wehrli zurOcktreten solle.Oder gar Pascal Gentinetta.

doh finde nach wie vor, Rudolf Wehrli 1st die richtige Person fOr diesen Job»,starkt ihm auch Hans Hess, Vizeprasident von Economiesuisse und Swissmem-Prasident, den ROcken. Werner Hug mOchte den Economiesuisse-Prasidentenebenfalls nicht mit dem Bad ausschOtten — wenn auch eher aus pragmatischenGrOnden: «Es andert sich nichts, wenn man einfach KOpfe rollen lasst. Wirleben doch nicht in der Welt des Fussballs, wo der Trainer nach Niederlagensemen Koffer packen muss.» Andere Vorstande murren zwar, hOten sich jedochdavor, Offentlich als verkappte KOnigsmOrder aufzutreten. Damit herrscht offiziellbreiter Konsens, Wehrli noch eine Chance einzuraumen. Zumal er im Herbst2015 semen Stuhl sowieso raumen muss; aus AltersgrOnden kann der 63-Jahrige nur eine Amtsperiode absolvieren.

Der Prasident 1st damit allerdings noch lange nicht aus dem Schneider. FOrmanches Vorstandsmitglied hat VVehrli lediglich etwas Zeit gewonnen. DieseZeit sollte er nutzen, urn an Statur zuzulegen. Zwar gilt der doppelte Doktor derTheologie und Philosophie als BrOckenbauer, wird als umganglich und integergelobt. Nur reichen diese Eigenschaften nicht aus, urn den wichtigstenWirtschaftsverband der Schweiz, der die lnteressen von etwa 100 000Unternehmen mit rund zwei Millionen Beschaftigten vertritt, durch diestOrmische See zu steuern. «Wehrli ist alles andere als das ldealbild einesentschlossenen Leaders», merkt eines der bedeutendsten Vorstandsmitgliederan.

Verlorene Leadership. Rudolf Wehrli jedoch bietet sich kaum mehr so schnelleine weitere Gelegenheit, sich derart in Szene zu setzen wie bei der Minder-Initiative. Zwar stehen weitere, fOr den Wirtschaftsstandort Schweiz und damitfOr Economiesuisse noch bedeutungsvollere Urnengange an als die Abzocker-Initiative. Beispielsweise die im Herbst zur Abstimmung gelangende 1:12-Initiative der Jungsozialisten (Juso), mit der die hOchsten Managersalare aufdas ZwOlffache des tiefsten Lohns im Unternehmen gedeckelt werden sollen.Eine nicht minder wichtige Volksbefragung 1st aber auch jene Ober diePersonenfreizOgigkeit oder die Erbschaftssteuer-Initiative, fOr die noch keineTerm me angesetzt sind.

Dieser Tage laufen die Diskussionen zwischen Economiesuisse, demSchweizerischen Arbeitgeberverband und dem SchweizerischenGewerbeverband, wer mit Blick auf die Abstimmungen bei den Kampagnen denLead Obernehmen solle. Sogar in den Reihen der Economiesuisse ist klar, dassder VVirtschaftsdachverband zurOckstehen soil. Die GlaubwOrdigkeit ist zu

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schwer angeschlagen. «WOrde Economiesuisse die KampagnenfOhrung1:12 Obernehmen, ware die nachste Katastrophe vorprogrammiert», sagt emnVorstandsmitglied.

Die Linke schaut dem Hauen und Stechen der Spitzenverbande amOsiert zu.Sie nutzt die Schwache von Economiesuisse, urn deren Bedeutung noch weiterzu untergraben. So forded die Winterthurer SP-Kantonsratin Mattea Meyermittels eines Postulats, dass die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons arichaus dem VVirtschaftsverband austreten solle; sie ist Obrigens schweizweit alseinzige Volkswirtschaftsdirektion dort Mitglied. Die archer Kantonsregierungsieht keinen Grund fOr einen Austritt. Meyer lasst sich nicht beirren, sieht «sehrgute Chancen fOr das Postulat, zumal ich auch positive ROckmeldungen von derSVP erhalten habe», wie sie gegenOber BILANZ ausfOhrt. Der SP-Frau geht esnicht urn den lacherlichen Jahresbeitrag von 1000 Franken, sondern urn denVerband selbst. «Economiesuisse ist em n Interessenverband der Abzocker undGrossunternehmen, der sich finanzkraftig an Abstimmungskampagnen beteiligtund dabei oft fragwOrdige lnstrumente anwendet. Das Stimmvolk hat seinerPolitik eine klare Abfuhr erteilt.

Die Flinte auf die Economiesuisse angelegt hat auch Marco Kistler, GlarnerLandrat (SP/Juso). Er reichte beim Landrat eine Interpellation em. Kistler findetes stossend, dass der Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VS KB)Mitglied bei Economiesuisse ist. Denn die Glarner Kantonalbank, zu 100Prozent im Besitz des Kantons, ist Ober ihre Mitgliedschaft beim VSKB ebenfallsmit dem Wirtschaftsdachverband Iiiert. «Damit werden Economiesuisse undderen Millionen-Kampagnen indirekt durch Geld der Glarner BevOlkerungmitfinanziert.» Der Jungpolitiker hat bislang zwar nur Fragen gestellt. Doch dieInterpellation stOsst Oberkantonal in Juso-Kreisen auf Beifall. Auch die JusoThurgau will mit einer Anfrage nachziehen. «Es ware wOnschenswert, wenn wirschweizweit eine Welle losgetreten haben», sagt Marco Kistler.

Absetzbewegung. Solche ScharmOtzel mbgen Mr den machtigsten Verbandder Schweiz drittrangig sein; dem Image sind sie nicht zutraglich. Weitausschwerer wiegt der — vorderhand erst angekOndigte — Austritt des Verbands derSchweizerischen Uhrenindustrie FH, von Economiesuisse «mit Bedauern zurKenntnis genommen». Da sind immerhin mehr als 200 Unternehmen vereinigt.Einige Vorstande bei Economiesuisse schliessen weitere Austritte vor allem vonkleineren Verbanden oder Unternehmen nicht aus. Diese scheuen zunehmend,mit dem Wirtschaftsdachverband und damit mit der Abzockermentalitat inVerbindung gebracht zu werden.

Derweil Obt man sich bei Economiesuisse in ungewohnter Demut. «Wr habendie Botschaft des Stimmvolkes verstanden und wollen die entsprechendenKonsequenzen ziehen», sagt Verbandsdirektor Pascal Gentinetta nachdenklich.Und Mgt leise an: «Wir mOssen aus jeder Niederlage lernen.» Doch die stilleEinkehr dauert nur Sekunden, dann schwimmt der Schweiz obersterWirtschaftslobbyist wieder im alten Fahrwasser: «Aber auch aus jedem Erfolg.Nur so konnten wir bis jetzt bei Abstimmungskampagnen eine Erfolgsquote vonetwa 90 Prozent sicherstellen. Eine Quote, urn die uns im Obrigen vielebeneiden.»

Da 1st er wieder, der altbekannte Obermut. Economiesuisse hat vielleicht ausder Niederlage doch nichts gelernt.

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Dall'iniziativa sui salari abusivi al Consiglio degli Stati

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martedi 2 apnle 2013

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Berna - 2 lui l'uomo politicodell'anno in Svizzera. Non vipossono essere dubbi dopoclamoroso successo della suainiziativa contro le remunera-zioni abusive. Una battagliache Thomas Minder ha vintocontro tutti: il Consiglio fade-rale, la maggioranza del parla-mento, i partiti del centrode-stra e, soprattutto, le grandilobbies, economiesuisse in te-sta. Tutto questo in 1.m Paesenel quale le iniziative popolarinon hanno vita facile nellamaggior parte dei casi.

Ma chi 6 Thomas Minder?«Sono un piccolo imprendi-

tore. Dingo una azienda. LaKosmetikfirma Trybol, cheproduce dentifrici e cosmeticie che ha sede a Neuhausen, nelcanton Sciaffusa. Ho alle miedipendenze una ventina di im-piegati. Si tratta di una societaa conduzione familiare che erastata creata nel 1963. La miauna ditta che pub essere cata-logata tra le Piccole e medieimprese, le Pmi.

In passato non avevo mai fat-to politica fino all'elezione, unanno e mezzo fa, al Consigliodegli_Stati. A spingermi versoPimiiegno politico 6 4:ata, na-turalmente, Piniziativa controle remunerazioni abusive..

A Sciaffusa nel 2011 Si eranoliberati dei seggi. Cosi ml sonodetto: va bene, provo ad andarea Berna. Certo, senza l'iniziati-va non sarei mat stato elettonel parlamento federale, que-sto 6 chiaro».

Non avevo maifatto politica

successo popolare rap-presenta solo il primo pas-so. Ora spetta al governo eal parlamento tradurre iprincipi dell'iniziativa suicosiddetti Abzocker' in attilegislativi concreti. Comevede II futuro?

«Bisogna prima di tutto la-sciare lavorare la signoraSommaruga e ii parlamento.Spero che si possa arrivare adadottare l'ordinanza di appli-cazione della mia iniziativaentro la fine dell'anno. Se talescadenza sara rispettata le as-semblee degli azionisti dellasocieta quotate in Borsa po-tranno esprimersi gia nel 2014sulla base di nuove regole.Tutto quest° in attesa che siproceda a una revisione dellalegislazione sul diritto dellasocietà anonime, una revisio-ne che 6 stata messa da parte apartire dal 2008. Ora e arrivatoil moment° di rilanciare II di-SCOTS0».

Tra le critiche formulateanche da chi ha sostenutol'iniziativa vi è quella lega-ta ai 'bonus' che non sareb-bero toccati. Cosa risponde?oSono toccati, eccome, se ci ri-feriamo al membri degli orga-ni dirigenti delle societa quota- martedi 2 aprile 2013

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me Democratica di Centrortida -D noulara Svizra

martedi 2 aprile 2013

potremmo definire problema-tici».

In parlamento lei 6 inseri-to nel gruppo Ude come in-dipendente dopo che non 6stato accettato del Verdi li-berali. Eppure Blocher nonha sostenuto la sua iniziati-va. Come l'ha presa?

«Blocher ha fatto male. 11suo comportamento mi ha di-sturbato. E stata per me unagrossa delusione. In un primatempo ha appoggiato l'iniziati-va sulie retribuzioni abusive,

66Blocher ml hamolto deluso

te in Borsa e a coloro che fannoparte della direzione di ungruppo. Fanno eccezione uni-camente gli impiegati».

Cosa l'ha spinta a condur-re questa battaglia?

«La sorgente di tutto è statoii fallimento di Swissair. Si 6trattato della punta di un 'ice-berg'. La distribuzione di re-munerazioni milionarie all'in-tern° dei grandi gruppi anchedi fronte a perdite cospicuecliventata una regola. Si trattadi una pratica che non 6 cam-biata negli ultimi venti anni.Allora si parlava di alcune cen-

. tinaia di milioni, oggi di mi-liardi. Ogni anno. E questal'unica differenza, in peggionaturalmente. Ma io non rie-sco a capire queste cose».

Thomas Minder non siconsidera un uomo di sini-stra. In - economia si defini-sce anzi un liberale. Eppureha condotto una dura batta-glia contro i gruppi piu po-

. tenti del Paese. Come mai?«Si, sono un liberate. Pro-

prio per questo non posso ac-cettare che non vi sia alcunarelazione tra is remunerazionipercepite dai dirigenti delleprincipali societd quotate inBorsa e i loro risultati econo-mici. Spesso non vi è neppurenessun legame con i loro meri-ti personali. Ci6 non 6 sano.L'ultimo esempio è quello diSergio Ermotti che ha ricevutoun supplemento del 5 per centoe un 'bonus' di 6 milioni a fron-te di una perdita di 2,8 miliardidi Ubs».

Quanto le è costata lacampagna?

«Poche centinaia di migliaiadi franchi. Per questo sono

contento. Economiesuisse nonriuscita a comprare la demo,

crazia diretta. Cib significa cheabbiamo un sistema politicoche funziona ancora. Di citodobbiamo essere fieri. I Indio-ni di economiesuisse non sonoservit a nulla. Vi 6 chi ha par-tato di 8 milioni, ma secondome ne sono stati spesi di piiiper combattere la mia iniziati-va. Un istituto specialinato hastimato che solo in gennaioeconomiesuisse ha investitoquasi sei milioni di franchi».

Sempre a proposito delleenormi disparita di redditoche tendon° a crescere inSvizzera, il I popolo sarachiamato a esprimersi su al-tre due proposte. Penso al-l'iniziativa 1/12 dei Giovanisocialisti e a quella per unk -salario minim° lanciata dinsindacati. Qual 6 la posizio-ne di Thomas Minder?

«Il testo della mia iniziatiVanon era n6 di destra ne distra. Quando l'ho elaborato hoguardato soprattutto al centrci.

Ora ci soon cittadini che intchiedono di lanciare altre ini-ziative. Lo fare) se necessario.Ma preferisco concentrarmisin lavoro parlamentare. An-che perche ci vogliono nonsolo molti soldi, ma altrettanteenergie».

Torniamo alla iniziativa1/12 e al salario minimo.Qual 6 dunque la sua posi . -zione?

«L'iniziativa che proponeintrodurre un salario minim°di 4mila franchi non l'ho anco-ra esaminata. Ho una certasimpatia per quella dei Giova-ni socialist come ho afferma-to al Consiglio degli Stati. Ma

la trovo mal fatta. Se accoltapotra essere aggirata facil-mente. E mi sembra anche cheimponga troppe restrizioni».

Non si 6 mai sentito mi-nacciato a liven() economicoper is sue press di posizio-ne?

4CTroppi giovanisenza un lavoro

«Sinceramente no. Ancheperche la mia azienda vendedirettamente i suoi prodottialle farmacie e alle drogherie.Lavoriamo anche per terzi, masoprattutto sin mercato estero.Certo che, per chi fa politica,sarebbe preferibile non avereuna attività commerciale indi-pendente».

II lavoro e la politica. Aparte eh:, cosa fa, nella vita,Thomas Minder?

«Amo soprattutto la natura,gli uccelli e gli animali. Praticopure lo sport, multi tipi disport. Dallo sci alla bicicletta evado a correre ogni giorno.Nell'esercito ero capitano e hocomandato una compagnia difucilieri».

Tornando alla politica. Isuoi prossimi obiettivi?

«C'é motto da fare. Sono da

on anno e mezzo in parlamen-t() ; Tra i problemi che mi pre-occupano maggiormente vila disoccupazione giovanile.Svizzera abbiamo 20mila gio-vani senza un lavoro. Per for-tuna non arrivano da noi i gio-vani greci e spagnoli nei cuiPaesi la percentuale dei giova-ni senza lavoro arriva anche al50 per cento. In on anno e mez-zo al Consiglio degli Stati nonho mai sentito parlare di que-sta questione. Non ho una so-luzione.

Ma dobbiamo occuparceneCi sono giovani difficili, questo

vero. La questione non ri-guarda, tuttavia, solo i casi che

poi ha partecipato alla campa-gna per combatterla.

Ha lavorato con economie-suisse. Anche con i suoi soldi.Non mi 6 piaciuto il suo com-portamento. Comunque, per ilmomento, mi sta_ bene di lavo-rare con il gruppo Udc».

Anche perch6 su alcunitend, come gli stranieri, leinon 6 lontano dalle posizio-ni democentriste. E veroche 6 favorevole all'iniziati-va Ecopop che vuole limita-re in Svizzera la crescita de-mografica?

«Si, non possiamo per-metterci di lasciare entrare80'000mila persone ogni annoin Svizzera. Non pub durare.A meno di voter cementificaretutto II territorio. -

Jo adoro II Ticino e la sua na-tura. Ma U paesaggio del vo-stro cantone 6 a rischio. Unostraniero che arriva in Svizze-ra e lavora due armi ha i mede-simi diritti di uno svizzero cheha lavorato qui quarant'anni.

Se lo straniero perde ii suoposto di lavoro rimarrd inSvizzera interamente a nostrocarico. Ii sistema sociale, inquesto modo, rischia di implo-dere».

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Tempo fiir die Minder-InitiativeEine Auswahl von Ideen aus der Juristenkiiche

Das Justizdepartement will hisEnde Mai einen Entwurf fur dieUmsetzung der Minder-Initiativevorlegen. Externe Juristen habenbereits diverse konkrete Vor-schlage gemacht.

hus. • Die Verordnung des Bundesratszur Umsetzung der Minder-Initiativesoil bereits auf Anfang 2014 in Kraft tre-ten. Damit dies mOglich ist, will das Jus-tizdepartement bis Ende Mai einen Ver-ordnungsentwurf vorlegen, wie dieBundesbehOrden vergangene Wocheankfindigten (NZZ 27 3. 13). Nicht nurBundesjuristen, sondern auch externeAktienrechtsexperten sehen sich ange-sichts des Zeitdrucks -zu einem Effortgedrangt. Seit der Annahme der Volks-initiative vor Monatsfrist waren bereitsdiverse Expertentagungen und Each-artikel der Umsetzung des Volksvor-schlags gewidmet. Im Kern geht es dar-um, den Forderungen der Initiative ge-recht zu werden, ohne den bOrsen-kotierten Unternehmen unnOtig engeFesseln anzulegen.

Der St. Caller Jurist Daniel Hauser-mann spricht sich in einem neuen Auf-satz fiir die «Schweizerische Juristenzei-tung» fin eine besonders starke Locke-rung der Vorgaben aus. Demnach sollendie Aktionare gewisse Grundforderun-gen der Initiative (wie die einjahrigeAmtsdauer für Verwaltungsrate und diebindende Abstimmung fiber die Ge-schaftsleitungsbezfige) per Beschlussder Generalversammlung (GV) aufwei-chen kOnnen, wie das schon der in-direkte Gegenvorschlag des Parlamentsvorgesehen hatte. Politisch erscheinteine solch lockere Interpretation derInitiative aber nicht angebracht — ausserman will im Hinblick auf die nachste«Abzocker-Abstimmung» (1:12-Initia-tive) zusatzliche EmpOrung hervorru-fen. Ein solches Vorgehen dinfte wederim Bundesrat (fin die Verordnung)noch im Parlament (fin das spatere Ge-setz) mehrheitsfahig sein.

Spielraume gibt der Initiativtext da-gegen in der Art, wie die (bindende)Abstimmung fiber die Beztige von Ver-waltungsrat und Geschaftsleitungdurchzuffihren 1st. Der Ziircher Rechts-professor Hans Caspar von der Croneschlagt in seinem Verordnungsentwurffolgendes Verfahren vor: Die GV ge-nehmigt jahrlich die Gesamtsumme derVergiitungen ffir Verwaltung/Ge-schaftsleitung/Beirat fiir das laufendeGeschaftsjahr, diese Gesamtsummekann als HOchstbetrag festgesetzt seinund auch von Kennzahlen wie etwa demGeschaftserfolg abhangig gemachtwerden (sofem die Grundsdtze der Be-rechnung nachvollziehbar sind), und dieSumme kann auch eine Reserve ent-halten. Die Statuten (und damit dieAktiondre) haben zudem die Grund-satze festzulegen, nach denen bei einemNein der GV der Vergiitungsausschussdes Verwaltungsrats die Vergiitungen zubestimmen !lane. In den Arbeitsvertra-gen waren entsprechende Vorbehalteanzubringen. Dieses Verfahren gabeden Unternehmen noch gewisse Spiel-raume und verstiesse dennoch nichtgegen Wortlaut und Geist der Minder-Initiative.

Zusatzliche Spielraume orten dieRechtsexperten Hans-Ueli Vogt undManuel Baschung (ebenfalls Universi-tat ZUrich). Gemass ihrer VariantekOnnte eine CV auch fiber einen mehr-jahrigen Vergiitungspool im Voraus be-schliessen, da die von der Initiative ge-forderte «jahrliche» Abstimmung nichtzwingend bedeute, dass jeweils nur fiberdas laufende oder vergangene Ge-schaftsjahr zu befinden sei. Das er-scheint als eher mutige Interpretation.Diese wird allerdings auch im Initiativ-komitee als denkbare Variante gewer-tet. Durch emn solChes Vorgehen soil dieprinzipielle Verbindlichkeit von Ar-beitsvertragen durch die Gewissheit dergenehmigten Budgets gespiegelt sein.

Solche Ideen deuten an, dass aucheine getreue Umsetzung der Initiativeden Firmen noch gewisse Gestaltungs-spielraume offenhalten kO:ante.

%cue 3ürdjer 3eitutigMittwoch, 3. April 2013 • Nr. 76

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Lessor de la propriete par etage a convaincu beaucoup de citadins d'acheter un logement. KEYSTONE

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TENDVICE Les proprietaires ont grossi leur rangs en dix ans. Analyse.

De plus ca pk 1e S isI/ en sous leur re tSARA SIUHLI

Vivre sous son propre toit? Siles Helvetes restent majoritaire-ment un peuple de locataires, ilssont de plus en plus nombreux aacceder a la propriete de leur lo-gement Selon les chifEres del'Office federal de la statistique(OFS), 36,8% de la populationetait proprietaire dune habita-tion en 2010, soit 200 000 me-nages de plus que dix ans aupara-vant.

Cette tendance netonne guereOlivier Feller, secretaire generalde la Federation romande im-mobiliere. «Plusieurs facteurs ex-pliquent cette progression. Déjà.,lea taux hypothecaires sont Testeshistoriquement bas ces dernieresannees. Les Ulla, generalementfluctuants, ont aussi fait place ades taux fixes», analyse le con-seiner national PLR

Boom de la proprietepar etage«Pouvoir beneficier d'un tauxfixe

garanti sur dix ans eat securisantpour l'acheteur et en a convaincuplus dun d'accèder a la propriete.Vu les circonstances actuelles, lesfrais de logement d'un proprietairesont souvent plus bas qu'un loyer»,ajoute Olivier Feller.

Sj La Suissecompte encorele taux deproprietairesle plus basd'Europe.»

AutTe facteur: le boom des pro-prietes par etage. Meme si la ma-jorite des Suisses achete unemaison (891 400 au total), lapropriete par etage ale plus pro-gresse avec 373 500 menagesqui ont opte pour ce typed'achat, soit plus de 57% en dixans.

Une tradition rurale«L'essor de la propriete par etage

a facilite racquisition de logements

ces dernieres annees, y comprisdons les centres urbains», observele secrets ire general de la Federa-tion romande immobiliere. «Cetype d'achat ouvre la propriete abeaucoup de citadins, les momsnombreux generaiement a posse-der /eur logemento

Le facteur geographique resteimportant. «Les centres-villes anttoujours compte le taux de pro-prietaires le plus foible. Les off-essont moms nombreuses et les wiltsbeaucoup • plus eleves», analyseencore Olivier Feller. «Et puis, topropriete fait souvent partie des

OUVIER FELLER

SECRETAIREGENERALDE LA FEDERATIONROMANDEIMMOBILIERE

traditions rurales, liees a rheri-tage, comme en Va/aiso.

Pas de surprise, donc, si les re-gions rurales abritent la plusg-rande proportion de proprie-taires. Les Jurassiens arriventen tete avec 58% de proprietai-res, suivis de pres par les Va-laisans, dont 56% de la popula-tion possede son logement. EnSuisse alemanique, c'est Ap-penzell Rhodes-Interieures quicompte le plus de proprietairesavec 51 pour cent: En queue de

peloton, on trouve les cantonsde Geneve (17%) et Bale-Ville(14,16%).

Meme si lea Helvetes comp-tent de plus en plus de proprietai-res dans leurs rangs, leur propor-tion reste infirne. «La Suissecompte encore le tatoc de proprie-taires le plus bas d'Europe», relati-vise Olivier Feller. «Cela s'expli-que par la qua/ite des logementsmis en location. Certains se decou-ragent aussi par les responsabilitesqu'engage to propriete.» 0

LES LOCATAIRES NEUCHATELOIS BIEN LOTIS

La location concerne toujours plus de 60% de la population. Un tiers des me-nages, soit 666 700, habitant dans un trois pieces dont le loyer moyen estde 1216 francs, ce qui represente 40 francs de plus que dix ans auparavant.Toutes tailles de logement confondues, la moyenne suisse s'inscrit a1284 francs. Les Suisses ne sonttoutefois pas egaux devant la facture. Le lure,Neuchatel, le Valais at Glans affichent les loyers les plus bas: lea lurassiensne doivent debourser en moyenne que 902 francs.Les Zougois, les Schwyzois et lea Zurichois sont au contraire les plus mal lo-tis. Dens le canton de Zoug, le loyer moyen eat de 1740 francs, soft pies de36% de plus que la moyenne suisse. C ATS

LE NOUVELUSTE MERCREDI 3 AVRIL 2013

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Pressespiegel / Revue de pressePLRLes Liberaux-Radicaux

EU will die SchweizbenachteiligenDie EU will Schweizer Airlines diskriminie-ren. Nationalrat Thomas Hurter (SVP)fordert eine heftige Reaktion aus Bern.

A

lie in der EU starten-den und landendenFlugzeuge werden ins

Europaische Emissionshan-delssystem (EU ETS) einge-bunden: Sie mijs-sen eine Klimaab-gabe zahlen. Sowill es die EU. Abernach Protesten,etwa von den USA,plant die EU nun,die Abgabe vorerstauf Fliige innerhalbder EU- und Efta-Lander zu be-schranken. DerEntscheid ist noch nicht defi-nitiv.

Das EU-Vorgehen ist fiirSVP-Nationalrat ThomasHurter (SH) unhaltbar. «DieSchweiz wijrde als einzigerDrittstaat unilateral und ohnevertragliche Zustimmung in EUETS eingebunden», argert sichder Swiss-Pilot. .SchweizerFluggesellschaften will-deneinseitig benachteiligt.. Sie

miissten , die Abgabe zahlen,obwohl sie EU ETS gar nichtangeschlossen sind. Und ob-wohl die Schweiz der einzigeEfta-Staat ist, der weder EU-

noch EWR-Mitgliedist. Hurter: «Filr dieAusdehnung aufEfta-Staaten gibtskeine Rechtsgrund-la cre » Aber allein0 •I die Swiss werde das«mehrere Millionenpro Jahr» kosten.

Zwar hat Bun-desratin DorisLeuthard in einem

Brief bei der EU protestiert.Hurter reicht das nicht, per In-terpellation setzt er Druck auf:

Gefahr besteht, dass derBrief in einer Schublade ver-schwindet. Leuthard muss sichan alle EU-Umweltministerwenden und klarmachen, dasswir das nicht akzeptieren.»Sonst werde die Schweiz vonder EU auch in anderen Fragenschikaniert. Henry Habegger

SVP-Nation alratThomas Hu rter (4g).

MickMittvvoch, 3. April 2 013

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Pressespiegel / Revue de presse

Ein Gesetzauch für Laien

Für modernes Obligationenrecht

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Eine Forschergruppe hat injahrelanger Arbeit einen Entwurffur einen neuen allgemeinen Teildes Obligationenrechts geschaf-fen. Nun gelangt das Projektin den politischen Prozess.

fon. Bern • In der Frtihjahrssession sindin beiden Raten gleichlautende Postu-late «ftir em modernes Obligationen-recht» eingereicht worden. Urheber imNationalrat ist Andrea Caroni (fdp.,Appenzell Ausserrhoden), im StanderatPirmin Bischof (Solothurn, cvp.). DiePostnlanten haben in ihrer jeweiligenKammer 104 bzw. 34 Mitunterzeichnergefunden. Sie wollen den Bundesrat er-muntern, den allgemeinen Teil des Obli-gationenrechts (OR AT) zu revidieren.Das Obligationenrecht ist von tiber-ragender Bedeutung fur das gesamteschweizerische Rechtssystem. Wahrendder besondere Tell einzeine Vertrags-verhaltnisse wie Kauf, Miete, Arbeits-vertrag oder Auftrag regelt, geht es imallgemeinen Tell urn die Schuldverhalt-nisse, narnentlich urn das Vertragsrecht.

Hinter der Idee von Caroni undBischof, den OR AT zu modemisieren,steht emn wissenschaftliches Projekt. Indessen Rahmen haben mehr als 20 For-scher alter Schweizer Rechtsfakultatenwdhrend fünf Jahren einen Entwurf flireinen neuen OR AT erarbeitet. Diesertrdgt den Namen «Schweizer Obliga-tionenrecht 2020» und soil gemass denPostulanten die Grundlage fiir die Re-form bilden. Der Entwurf wurde simul-,tan in Deutsch und FranzOsisch eratbei-tet und . auf Italienisch und Englischtibersetzt. Er soil Mitte April im Schult-hess-Verlag verOffentlicht werden.

Treibende Krdfte hinter dem Projektsind die Privatrechtler Claire Hugueninund Reto Hilty, die beide an der Univer-sitat ZUrich lehren. Ziel des Entwurfssei es, die Ubersichtlichkeit wiederher-zustellen, die in den letzten 100 Jahren —das geltende OR ist 1912 in Kraft getre-ten — verloren gegangen sei, erlautertHuguenin. Das Gesetz enthalte Wider-sprtiche und seit mitunter ltickenhaft; sofehlten etwa Ktindigungsregeln ftirDauervertrdge. Wenn man die relevanteLehre und Rechtsprechung nicht ken-ne, finde man sich nicht zurecht. Durchdie systematische Uberarbeitung, dieKodifikation ungeschriebener Grund-sdtze und eine einfache Sprache sollenauch juristische Laien das OR verstehenund da selbst die Antworten auf direrechtlichen Fragen finden. «Wer vonseinem Vertragspartner die vereinbarteLeistung nicht erhdlt, soli aus dem Ge-setz ersehen, welche Mittel er ergreifenkann», so Huguenin.

Die Gruppe urn Huguenin und Hilty. strebt aber nicht nur eine blosse Nach-fiihrung des OR AT an. Man wolle auchNeuem Raum bieten. So sieht der Ent-wurf etwa mit der Liquidation em ein-heitliches Regime vor fiir die Rack-abwicklung gescheiterter Vertrage.Auch schlagt er ein allgemeines Wider-rufsrecht zugunsten der Konsumentenvor. Es komme aber nicht zu einer syste-matischen Umverteilung von Pflichtenund Rechten, versichert Huguenin. DerPrivatautonomie und dem dispositivenRecht werde weiterhin viel Raum belas-sen. — Huguenin hofft, dass der Geset-zesentwurf eine sachliche DiskussionauslOsen wird. Es ist anzunehmen, dassdas Vorhaben neben positiven Reaktio-nen auch Skepsis auslOsen wird. Wider-stande sind etwa von Anwalten zu er-warten, die mit dem jetzigen Recht bes-tens zurechtkommen und wenig Inter-esse an einem totalrevidierten OR AThaben . diirften. Audi ist often, vvie derBundesrat zur Revision steht. bb Justiz-ministerin Simonetta Sommamga Be-reitschaft zeigt, ein dermassen umfas-sendes, zeitintensives und speziell Fach-kreise interessierendes Projekt an dieHand zu nehmen, muss sich weisen.

%cue 3iirdcr 3ei1ungMittwoch, 3. April 2013 • Nr. 76

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Ein Verleger lasst S rot sehenINITIATIVE Der Verleger des

«K-Tipps» sammelt Ober seine

Blãtter Unterschriften fijr emn

Volksbegehren, das den SBB

Gewinne verbieten will.

Die . Kosten far den Regionalverkehrder Bahnen drohen aus dem Ruder zulaufen. Die SBB warnten letzte Woche,der subventionierte Regionalverkehrwachse zu Lasten des rentablen Fern-verkehrs. Sorgen bereitet der SBB-Chef-etage auch die Initiative fiir den Servicepublic, die von Verleger Rene Schuh-macher und den Konsumentenzeit-schriften «K-Tipp» und «Saldo» lanciertwurde. Sie verlangt primal, dass bun-desnahe Unternehmen wie die SBB oderdie Post in der Gmndversorgung keineGewinne mehr machen

«Kontraproduktives Begehren»Die SBB hielten das Begehren

«nicht zeitgemass und kontraproduktiv»,sagt Sprecher Christoph Rytz. StOrendsei, dass die Zeitschriften «K-Tipp» und«Saldo» mit redaktionellen Artikeln

Werbung fiir die Initiative machten- und so Unterschriften sammelten.Tatsachlich befeuern die Blatter dasBegehren mit einer Reihe von Artikelnmit tells tendenziOsen PaSsagen - etwatinter dem Titel «Die Velofahrer sind die

Dummen». Gemass einem «gewissenGerechtigkeitssinn» sollten Velos in Zii-gen wie Kinderwagen gratis transportiertwerden, heisst es unter anderem.

Kritik an den SBB nimmt zuVerleger Schuhmacher weist die Kritik

zurtick. «K-Tipp» und «Saldo» verOffent-lichten grundsatzlich «Falcten, die derRedaktion von Lesern zugetragen wer-den». Die Reaktionen zur Post oder zu

«Die Zeitschriftenbetreiben eine

anwaltschaftliche Artvon Journalismus.»

PETER STUDER, EHEMALIGERPRASIDENT DES PRESSERATES

den SBB hatten in den letzten Jahrenzugenommen. Die Redalctionen ver-folgten jene Themen, die zu den meis-ten Reldamationen fiihrten. Die betrof-fenen Unternehmen vviirden mit denVorwinfen konfrontiert und kamen zu

Wort. Nur die SBB verweigerten seiteinem halben Jahr das Gesprach.«K-Tipp» und «Saldo» hatten seit derLancierung der Initiative die Fairnessverloren, sagte em SBB-Sprecher dazuunlangst in der Zeitung «Sonntag».

Umstrittene DoppekolleDie Doppelrolle von Schuhmachers

Blattem ist laut Peter Studer grundsatz-lich zulassig. «Die Zeitschriften betrei-ben eine anwaltschaftliche Art von Jour-nalismus», sagt der langjahrige Prasidentdes Presserats und friihere Chefredaktordes «Tages-Anzeigers». Am wichtigstensei, «class die Leser iiber die Doppel-rolle informiert» seien. Tatsachlich ver-weist der «K-Tipp» neben den Artikelnauf seine Initiative, dies allerdings inForm von Werbung.

Andere Experten hinterfragen dieDoppelrolle starker. Am besten ware es,wenn gar keine Medien als Vehikel finpolitische Kampagnen verwendetden, schrieb der Medieruedaktor derNZZ 2010. Das zahle nicht zu ihrenAufgaben. Wie nun bei den SBB gerietSchuhmacher schon damals ins Visiervon Kritikern. Uber seine Blatter sam-melte er Unterschriften fin das Referen-dum gegen die Senkung des Umwand-lungssatzes - und trug zu dessen Zu-standekommen bei. «K-Tipp» und«Saldo» befeuerten das Referendum mitder Warnung vor dem «Rentenldau». .

TOBIAS GAFAFERschweiz@luzernerzeitung ch

NEUE LUZERNER ZEITUNGMittwoch. 3. April 20131 Nr. 76

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C'est l'acheminement sur l'axe du Gothard des trains de DB Schenker Rail, cette filiale des chemins de fer allemands, que BLSCargo a perdu. Les CFF ont repris le contrat. KEYSTONE

Caro() ré aft ia veilApres la perte d'unclient au Gothard,la societe supprimepres de 80 ernplois,des mecaniciensen majoriteLaurent Aubert

BLS Cargo ne veut plus perdred'argent dans le trafic de mar-chandises. La filiale de la compa-gnie Berne-Liitschberg-Simplon aannonce bier qu'elle allait se con-centrer sur les transports renta-bles et reduire son activite au Got-hard. «En tant qu'entreprise pri-vee, nous ne pouvons pas nouspermettre de perdre de l'argent*,a indiqué le porte-parole, MichaelBlum. Dans la foulee, BLS Cargova supprimer entre 70 et 80 em-plois, dont SO a 60 mecaniciensde locomotive employes 8 Erst-feld (UR), Bellinzone (TI) et Bale.Du personnel adrninistratif seraaussi touché 8 Chiasso et a Berne.

Les syndicats et les Cantonsconcernes ont dela éte informes.Dans un communiqué, le Syndicatdu personnel des transports (SEV)exige la nêgociation d'un plan so-cial. 11 estime aussi qu'une con-

vention collective de travail obli-gatoire pour le rail est plus ur-genre que jamais. Le SEV de-mande aussi que CFF Cargoreprenne le personnel de BLS ades conditions equivalentes.

Le numêro un en EuropeCar c'est la division marchandisesdes CFF qui a repris le mandatabandonne par BLS Cargo.11s'agit- excusez du peu - de l'achemine-ment sur l'axe du Gothard des

Trafic BLS Cargo a achemine3313 millions de tonnes-kilometres net (t/km) en 2012.Soit une baisse de 13% par rapportä ['armee precedente. Cetteevolution s'explique par la criseeconomique persistante enEurope, mais aussi par lafermeture de la ligne du Gotharddurant quatre semaines é la suitedun eboulement et par lestravaux sur le tunnel du Simplon.Le recul est particulierementmarque sur l'axe du Gothard, avec22%, alors qu'il s'eleve ä 10% sur leLOtschberg.Pour memoire, CFF Cargo, qui est

trains de DB Schenker Rail. Orcette filiale des chernins de far al-lemands (DB) n'est autre que lenumero un europeen du trans-port de marchandises sur le rail.

Aux CFF, Patricia Claivaz con-firme: «Ce nouveau client devraitnous assurer plusieurs millers detrains par and) Mais la porte-pa-role souligne que, si la retenue estde mise vis-a-vis du concurrent atpartenaire BLS Cargo, la pru-dence ne l'est pas moms sur un

actif aussi bien en transit qu'entrafic interieur, a transport612 132 millions de t/km en 2012,soit une baisse de 1,7%.Rasultat financier BLS Cargoboucle l'exercice sur une perte de1,85 million de francs. Outre lerecul du trafic, ce resultats'explique par le coursdefavorable de l'euro, quirepresente l'essentiel desrecettes. En 2012, CFF Cargo aperdu 51,2 millions (-11,5%).Actionnariat BLS Cargo estpropriete de la holding BLS AG(52%), de DB Schweiz AG (45%)et de l'italien IMT Ambrogio (3%).

remarche aussi volatil. NeanmoinsCFF Cargo estime pouvoir gagnerde l'argent la 00 BLS ne voulaitplus en perdre. «Ce nest un secretpour personne, notre filiale mar-chandises n'a jamais ete rentabledepuis sa creation en 1999, rap-pelle Patricia Claivaz. Mais le con-trat avec DB Schenker nous per-mettra de mieux utiliser nos capa-cites en materiel at en personnel.L' operation est donc rentablepour CFF Cargo.»

Pour autant, les CFF ne s' enga-gent pas a reprendre le personnelde son rival malheureux. «Nousen sommes encore au stade de laplanification, indique la porte-pa-role. Mais dans la mesure de nosbesoins, il serait logique que nousnous tournions vers BLS.*

Mais un malheur n'arrive ja-mais seul: la DB est le deuxiemeactionnaire de BLS Cargo, avec45%, derriere la holding BLS AG.«Le fait qu'aucun accord n'ait êtetrouvê entre BLS Cargo et DBSchenker sur l'assainissement dutrafic par le Gothard at la fortereduction des relations commer-ciales des 2014 amenent les deuxparties a reconsiderer eta reame-nager leur collaboration.), Unephrase lourde de menaces pour ladeuxieme compagnie ferroviairede Suisse.

24 heures I Mercredi 3 avril 2013

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tditoriai

Le rail,son universimpitoyable

II est bien loin le temps oil lesChemins de fer faisaient figure dansle grand public d'atelier protege. Oilune place aux CFF êtait synonymed'emploi a vie. Depuis le milieudes annees 90, les suppressionsde postes s'enchainent, en silencele plus souvent. Hier, c'etait au tourde BLS Cargo d'annoncer unerestructuration sanglante, apresavoir perdu un contrat avec -excusez l'ironie - l'un de sesprincipaux actionnaires.

Ainsi, les difficultes du deuxiemeopêrateur marchandises du payssont emblematiques de l'ouverturedu marche du rail. Le Syndicat dupersonnel des transports ne s'y estpas trompe en parlant du «ciiteabominable de la liberalisationo. En1999 en effet, la Suisse a ouvert sonreseau a la concurrence. L'idee etaitde forcer les exploitants a semontrer plus performants. Les prixdevaierdbaisser; les -clients eriprofiter et le transfert du trafic de laroute au rail etre accelere:7

Mais la realite montre que lelegislateur s'est lourdement trompe.La magie du marche n'a pas opere.Les compagnies ferroviaires qui,depuis des decennies, neparvenaient plus a rêgater avecla route ne sont pas devenuesconcurrentielles du jour aulendemain. Avec un materielroulant dont la duree de vie sechiffre en decennies - sans memeparler de l'infrastructure -, le rail estmal arme pour s'adapter a unmarche volatil, livre aux capricesde la conjoncture.

«Si la liberalisationa eu un effet, c'est deprecariser la situationdu personnel»

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A &taut de tallier des croupieresa la route, les operateursferroviaires n'ont pas eu d'autrealternative que de «se bouffer lenez» sur les marches les plusprofitables, comme les trainscomplets et le transit. Au lieu de serenforcer, ils ont vu leurs marges serêduire et leur assise financiere sefragiliser. Depuis sa creation, CFFCargo n'a jamais realise de benefice.BLS Cargo, qui semblait mieuxpart, est deficitaire depuis 2008 ets'attend a etre ladle d'un jourl'autre par son partenaire allemand.

S'il est un domaine oil la route etle rail convergent, c'est celui dupersonnel: grace a la liberalisation,les cheminots seront bienffit aussiprecarises que les chauffeurs.Page 5

I Avril 2013

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Beim Giiterverkehr steht die BLS am Berg

F

ur die BLS 1st es em n herber Riick-schlag: Sie verliert nach schwie-rigen Verhandlungen den Gott-

hard-Grossauftrag ihrer langjahrigenPartnerin DB Schenker. Zwar betont dieBLS, dass der Verlust dieses Auftragesnur 16 Prozent des Umsatzes von BLSCargo ausmache. Aber die Tatsache, dassdie BLS bis zu 80 Lolcflihrerstellen abbau-en muss, zeigt, dass es sich nicht um einenPappenstiel handelt.

Viel mehr ins Gewicht fiir die BLS Miltjedoch die Tatsache, dass offenbar diePartnerschaft mit DB Schenker, einemTochterunternehmen der DeutschenBahn, vor dem Ende steht. Die BLS hattesich viel von dieser erhofft. Nicht zuletztdeshalb gestand die BLS der DB-Toch-terfirma vor Bird Jahren zu, den Anteil

BZ Kommentar

Stefan Schnyder,Leiter Ressort Wirtschaft,zum Verlust des Auftragsvon BLS Cargo auf derGotthardstrecke

an BLS Cargo von 20 auf 45 Prozent zuerhifthen. Die BLS erhoffte sich, die Deut-sche Bahn auf diese Weise an sich zubinden. Und so SBB Cargo Marktanteileabzujagen. Dieser Plan ist nicht aufge-gangen: Mit dem Wechsel zu SBB Cargoauf der Gotthardlinie macht DB Schenkerklar, dass BLS Cargo keinen Sonderstatusmehr hat und hiihere Preise verlangenkann, als sie auf dem MarIct an erzielensind. Zwar war es aus der Sicht von BLSCargo richtig, DB Schenker darauf auf-merksam zu machen, dass die bezahltenPreise nicht mehr kostendeckend sind.Aber der Poker ist nicht aufgegangen.

Aus der Sicht des Steuerzahlers bleibtzu hoffen, dass SBB Cargo kostendecken-de Preise verlangt. Alles andere wareangesichts des Millionendefizits, welches

die SBB-Tochter jahrlich einfahrt, un-verantwortlich.

Fiir BLS Cargo wird sich I5ngerfristig die.Frage stellen, ob sie Liberiebensfahig 1st.Zwei Entwicklungen sprechen gegen sie:Die Ertiffnung des Gotthard-Basistunnelswird diese Achse gegentiber dem Ober-gang am Liitschberg-Simplon - der BLS-Heimstrecke - viel attraktiver machen.Zudem werden auslandische Bahnen denDruck hoch halten, mit eigenen Lokfiih-rem, die mit auslandischen Lifimen be-zahlt werden, durch die Schweiz fahrenzu kOnnen. Die SBB und BLS Cargo wilt.-den so an Bedeutung verlieren. Der Bergwird air die BLS also noch steiler werden.

Bericht: Seite 12+13Mail: [email protected]

Bz Mittwoch3. April 2013

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Skifahrer Justin Murisier stemmt Gewichte nach der Brevetierungder Absolventen einer Spitzensport-Rekrutenschule.

Keystone/Peter Klaunzer

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Missbrauch kostet die Armee MillionenERWERBSERSATZ Wahrend

Jahren haben ArmeeangehO-

rige Gelder abgezweigt. Das

VBS muss daher 8 Millionen

abliefern. Nun werden schar-

fere Verordnungen erlassen.

LEA [email protected]

Der Missbrauch von Erwerbsersatz-geldern kommt das Verteidigungsdepar-tement (VBS) teuer zu stehen. Bereitsim vergangenen Jahr zahlte BundesratMaurers Departement 4 Millionen Fran-ken an jenes von Alain Berset (Innen-departement). Nun schiebt das VBSnoch einmal 4 Millionen nach.

RUckblick: Im Herbst 2010 wurde imVerteidigungsdepartement em Miss-brauch der Erwerbsersatzordnung (E0)aufgedeckt. Letztere ist dazu da, Miliz-soldaten oder deren Arbeitgebergeleistete Diensttage zu entschddigen.Finanziert wird sie wie die AHV UberLohnabzilge. Doch etliche Armeean-gehOrige liessen sich rnissbrauchlichGelder auszahlen - der Schaden ging inMillionenhOhe und entstand im Bundes-amt für Sozialversicherungen. Oh dievom VBS entrichteten 8 Millionen tat-sdchlich der Schadenssumme entspre-chen, 1st unidar: Es bestehe eine Dunkel-ziffer, deren GrOsse nicht abgeschatztwerden Urine, heisst es in einem Be-.

richt, den die beiden Departemente am

vergangenen Donnerstag verOffentlich-ten. Die Summe macht aber klar: DerMissbrauch fand fiber Jahre in grossemStil start.

VBS iiberbriickte EngpãsseAufgeflogen ist die Sache im Herbst

2010, well em ArmeeangehOriger dreistversuchte, sich einen Dienst mehrfach

bezahlen zu lessen. Er meldete denDienst gleich bei vier Stellen und bliebin ether Routinekontrolle hangen. In derFolge kamen verschiedene Vergehen ansLicht. Die Delilcte reichen von Betrugiiber Urkundenfalschung bis zu Amts-missbrauch.

Missstdnde gab es insbesondere in-nerhalb des VBS - in alien Bereichen.EO-Leistungen wurden ither Jahre allzugrosszfigig ausgerichtet, vor allem, urnim VBS Personalkosten zu sparen undurn personelle Engpasse zu itherbril-cken. Von 2007 bis 2011 hat das VBSauf these Weise an die 25 000 Dienst-tage missbrlluchlich abgerechnet. Daszeigt sine Administrativuntersuchung,

die Bundesrat Ueli Maurer arigeordnethatte. Betroffen 1st vor allem der Bereichss freiwilhige Dienstleistungen ” - also jeneTage und Arbeiten, welche fiber dasPflichtpensum eines MilitarangehOrigenhinausgehen. Zwar ist es erlaubt, dassSoldaten und Offiziere freiwillig Dienstleisten. Die einschlagige Verordnungbeschrdnkt these Dienste aber aufmaximal 38 Tags irn Jahr. Soweit dieTheorie.

In den letzten Jahren herrschten imVBS verschiedentlich Einstellungs-stopps, was zuweilen zu Engpasseninsbesondere bei hoch qualifiziertenMitarbeitem White. In der Not griffendie Personalverantwortlichen zu einem

tulkonventionellen, aber ebenso unzu-Idssigen Kniff. Sie boten einen oFrei-willigen. auf, der dann nicht aus demPersonaletat des VBS, sondem fiber dieEO-Kasse bezahlt wurde, also vom EDT.oDie Praxis ist schliesslich ausgeufert,und die betioffenen Stenen haben teil-weise jedes verniinftige Mass verloren”,heisst es im Bericht. Die Untersuchun-gen haben ndthlich gezeigt, dass esPersonen gab, die mehrere Jahre aufthese Art beschaftigt wurden.

Regelung grossziligig ausgelegtKlar wurde wahrend der Untersu-

chung auch, dass die Formulierung derVerordnung vie! Interpretationsspiel-raum Idsst. Durch the grosszfigige Inter-pretation allgemein gehaltener Formu-lierungen in den gesetzlichen Bestim-mungen hat sich eine Praxis entwickelt,die der ED Schaden zugefilgt babe, sodie Bllanz des Berichtes.

Offensichtlich grosszfigig ausgelegtwurde the Definition eines Diensttages,

«Es stellt sich dieFrage, ob die Zahlungvon Entsch5digungen

an Sportier nochsachgerecht 1st.»FESTSTELLUNG IN EINEM

BERICHT VON EDI UND VBS

wenn es urn die SportfOrderung geht.Dies zumindest findet das Bundesamtfiir Sozialversicherungen (BSV), das denErwerbsersatz auszahlt. Die Armeeunterstiltzt Spitzensportler unter ande-rem damit, dass these ihre Tage ithMilitTr auch für [hr spezifisches Trainingoder gar Wettkampfe nutzen kOnnen.Bezahlt werden sie zum Grossteil vonder ED, also von Arbeitgebern und

NEUE LUZERNER ZEITUNG

Mittwoch, 3. April 2013 / Nr. 76

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Arbeitnehmern. Die Sportier tragen dieFarben unseres Landes, wenn sie sichmit anderen Athleten messen.

Korrekturen eingeleitetDoch wie weit soil diese Unterstin-

zung gehen? In einem zweiten Belicht,welchen das EDI und das VBS gemein-sam verfassten, heisst es: .Das BSV istder Auffassung, dass die bisherigenrechtlichen Grundlagen fin die Sport-finderung durch die Armee ungendgendsind.h Und: Es stellt sich die Frage, obdie Zahlung von EO-Entschadigungenan Sportier und Trainer fiir die Durch-fiihrung von Vorbereitungskursen undSportanlassen noch sachgerecht istd>Offenbar sind verschiedenen Sportlemunzulassig EO-Leistungen ausbezahltworden, denn das VBS zahlt dafin pau-schal 1,1 Millionen Franken an das BSVzurilck.

Solche Missbrauche will das VBS inZulcunft verhindem. Der Bundesrat hatdie Militlirdienstverordnung bereits ent-sprechend verscharft..Bestehende Man-gel bei den rechtlichen Gmndlagenwurden und werden mit verschiedenenRevisionen behoben” , erldart VBS-Sprecherin Karin Suini. Neu wurde auchdie Hiirde fin freiwillige Dienstleistun-gen erhiiht. oDie Voraussetzungensolche Militardienste sind nun genauergeregelt und damit eingescludnIth, er-klart Suini welter.

GA dank Marschbefehl

Im Rahmen der Untersuchungen ka-men weitere Missbrauche ans Licht.Beispielsweise Marschbefehle, die emnganzes Jahr dauerten. Vorteil: DerMarschbefehl dient zugleich quasi alsGeneralabonnement in Zligen und Bus-sen. Mit einem solchen Marschbefehlfuhren ArmeeangehOrige wahrend Mo-naten <Trans>, Zug. Dies seien aberAusnahmefalle gewesen, heisst es imBericht. Urn diese kiinunert sich nundie Bundesanwaltschaft.

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Uell Maurer,presidentde laConfedóration

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Il adft«II ne faut jamaisoublier cue,cans notre pays,le Conseil feceralest l'employedu souverain,et le souverain,c'est le oeuple»

24 heures I Mercredi 3 avril 2013

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Kommentarvon Stefan Schmid

Schweizer, abin die Miste• Viele Schweizer stehen mili-tärischen Auslandeinsatzenskeptisch gegenaber. Das Cre-do der alten Eidgenossen, dieanno 1515 nach der verheeren-den Niederlage gegen dieFranzosen im norditalienischenMarignano darauf verzichteten,sich weiter «in fremde Handelzu mischen», 1st far viele Bar-ger bis heute emn Leitmotiv ge-blieben. RechtsbargerlichenPolitikem fallt es in diesemUmfeld relativ leicht, isolatio-nistische Reflexe zu kitzeln undemn Neutralitatsverstandnis ausalten Zeiten zu predigen.

«Marignano» beeinflusst zu-mindest indirekt aktuelle Dis-kussionen. So hat das Parla-ment 2009 den Einsatz vonSoldaten gegen Piraten vor derKaste Somalias klar abgelehnt.Und auch sonst halt sich dasmilitarische Auslandengage-ment der Eidgenossenschaft inengen Grenzen.

Diese Zurackhaltung 1st grund-satzlich rich tig, sollte abernicht auf die Spitze getriebenwerden. In Mali sind SchweizerMilitarexperten als Friedens-feirderer und nicht als Infante-risten gefragt. Als Kleinstaatohne koloniale Vergangenheitund ohne machtpolitische Am-bitionen in der Region ist dieSchweiz emn besonders glaub-wardiger Partner. Als europai-sches Land, das stark vonFlachtlingswellen aus Afrikabetroffen 1st, haben wir zudememn ureigenes lnteresse an sta-bilen Verhaltnissen auf demSchwa rzen Kontinent.

Bundesrat Burkhalters Missionverdient Unterstatzung. Unbe-waffnete und wohl zivil geklei-dete Schweizer Experten nat-zen dem gebeutelten Land.Und sie entlasten die EU undderen Friedensmission. Mit derNeutralitat hat das nichts zutun. Es handelt sich urn eineninternen und nicht urn einenzwischenstaatlichen Konflikt.

[email protected], 3. April 2013

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PoRik der SchweizPolitique suisse

Patrick Chuard am Mittwoch 3. April 2013

Wieso will die SVP eine Volkswahl desBundesrats?In gewisser Weise hat die Initiative Wolkswahl des Bundesrats» ihr Ziel bereits erreicht. Die

narzisstische Verletzung, die die SVP durch Christoph Blochers Abwahl 2007 erlitt, musste

versorgt werden und in der perfiden Parlamentarierclique, die es gewagt hatte, der grOssten

Partei der Schweiz ems auszuwischen, sollte wieder filr Ordnung gesorgt werden. Das Volk soli

nun Ober einen Grosseinsatz der direkten Demokratie das Trauma beheben — am 9. Juni wird es

so weit sein.

Heute, fOnf Jahre spater, bleibt zu hoffen, dass es die StimmbOrger dabei belassen und den

Vorschlag nicht in der Verfassung verankern werden. Die SVP wOrde zu den ersten Verlierern

einer Volkswahl des Bundesrats gehbren. Mit der Sicherheit, die 30-Prozent-Marke zu knacken,

hatte sie bei der Lancierung der Initiative 2009 auf das Majorzwahlprinzip gesetzt — emn

Wahlprozedere, das eher kompromissbereiten Politikern zugutekommt. Seitdem tritt die SVP

aber an der SteIle und versaumt es regelmassig, die eigenen Kandidaten auch in der Exekutive

durchzusetzen — mit der jUngsten Ausnahme von Oskar Freysinger im Kanton Wallis. Zuvor

musste sich die Partei an zahlreichen Kantonen die Zahne ausbeissen, und auch die 2011

lancierte Offensive auf den Standerat endete in einem Debakel. Der politische Nachwuchs stellt

die SVP zudem vor Probleme, und der einzige SVP-Bundesrat Ueli Maurer wOrde im Falle einer

Volkswahl weit zurOckliegen. Wenn die SVP also keine suizidalen Absichten hat, tate sie gut

daran, sich in der aktuellen Abstimmungskampagne zu massigen und auf eine ehrenvolle

Niederlage zu hoffen.

Die SVP wiirde zu den ersten Verlierern einer Volkswahl des Bundesrats gehOren.

http://bazonline.cl-V 03.04.2013

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Gerade die SVP hatte heute von einer Volkswahl des Bundesrats nichts: Christoph Blocher amTag nach seiner Abwahl aus dem Bundesrat, 13. Dezember 2013. (Foto: Keystone/LukasLehmann).

Im linken Lager trauen sich einige Politiker, die Initiative zu unterstazen, und pochen auf dieForderungen der vorkriegszeitlichen Arbeiterparteien. Nach einem halben JahrhundertRegierungsbeteiligung wirkt die UnterstOtzung der Sozialdemokraten etwas anachronistisch, wieeine linkspopulistische Antwort auf rechtspopulistische Stimmen, die darauf abzielt, das Systemzu bereinigen und die Eliten abzustrafen. Doch solch amerikanisch anmutenden WahlenwOrden weder das Problem der Parteienfinanzierung Ibsen noch dem mangelndenDurchsetzungsvermbgen des Bundesrats oder den fragwOrdigen Fahigkeiten einzelnerKandidaten Abhilfe schaffen.

Die Volkswahl der Regierung gehOrt zu den klassischen Grundsatzen der nationalistischenRechten. 1971 lancierte James Schwarzenbach eine parlamentarische Initiative, die verlangte,dass das Volk nach jeder Legislaturperiode die von der Bundesversammlung gewahltenBundesrate mittels einer Abstimmung «bestatigt». Die Argumente, die die StaatspolitischeKommission (SPK) des Nationalrats damals gegen diesen Vorschlag erhob, treffen auch vierzigJahre spater auf die Initiative der SVP zu: Die Beliebtheit eines Politikers und seine Popularitatam Fernsehen wOrden mehr Gewicht erhalten als seine tatsachliche Arbeitsleistung, ganz zuschweigen von den Kosten, die die Wahlkampagnen verursachen wOrden, befOrchtete die SPK.Auch h5tten die Bundesrate der kleinen Kantone einen schweren Stand, und die Rolle derBundesversammlung als wahlendes Gremium und Aufsichtsorgan wOrde geschwacht. Zudemwar die Kommission der Meinung, dass eine Volkswahl den Bundesrat vor unlbsbare Problemestellen wCirde, da sie das Kollegialitatsprinzip und die Funktionsfahigkeit einer aus mehrerenParteien bestehenden Regierung erschweren oder gar verunmOglichen wOrde.

Die Initiative der SVP tragt in keiner Weise zur Behebung der Schwachen des aktuellen Systemsbei. Die Bundesratswahl durch das Parlament mag ihre TOcken haben — sie garantiert aber aucheine gewisse Sicherheit, indem sie der Exekutive nicht zu viel Macht zuspricht. Und was dieOberraschende Abwahl von Christoph Blocher 2007 angeht: Es handelte sich dabei nicht urn

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http://bazonline.chi 03.04.2013 ,

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einen Komplott (obschon es danach aussah), sondern urn eine gesetzeskonforme Wahl. Die

geheimen ManOver und die Verflechtung von Umstanden — und seien diese noch so

schockierend — gehOren im Parlament zur Tagesordnung. Dabei ist die SVP-Fraktion nicht die

Letzte, die sich daran beteiligt.

http://bazonline.chi 03.04.2013

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La Suisse est un petitpays; il n'y a aucun risqued'americanisation.»

HANS FEHR CONSEILLER NATIONAL UDC/ZH

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MOONS En Suisse, c'est le Parlement qui elit le Conseil federal. Le 9 juin,nous nous prononcerons sur une initiative qui donnerait la parole au peuple.

Q I d it elire le gouverneSONIA FENAIIJ, SWISSINFO_CH

La reforme soumise au scrutinfederal du 9 juin est une sorte derevolution pour la Suisse. Ellemodifierait un mode d'electionqui est reste inchange depuis isnaissance de Etat federal, en1848. Darts le passé, deux prece-dentes initiatives demandantl'election du gouvemement parle peuple ont ete refusees. Lede-nier echec remonte a 1942.A l'epoque, la proposition ema-nait du Parti socialiste. Ce partietait exclu du gouvernement,bien qu'ayant le plus grand nom-bre de sieges a la Chambre dupeuple.

Aujourd'hui, c'est l'Union de-mocratique du centre (LTDC)qui revient a is charge. Les rai-sons qui Vont poussee a . lancerl'initiative «Election du Conseilfederal par le peuple», en 2010,sont similaires a celles quiavaient anime le Parti socialiste70 ails plus tot. La decision a eteprise suite a reviction de Chris-I.oph Blocher - is figure charis-matique du parti - du gouveme-ment, en 2007.

Le «complot»contre Christoph Blocher«Aujourd'hui, dans les coulisses

de l'election du Conseil federal, lespartis se livrent de plus en plus a desales jeux et a des intrigues quisont indignes de la democratieplisse», declare le depute UDCHans Fehr. Le fait que les pathsne soient pas representes augouvemement proportionnelle-ment a leur force au Parlementest contraire a la volonte popu-laire, ajoute-t-il.

Bien que comptant le plusgrand nombre de sieges au Pale-ment, l'UDC ne &tient qu'unfauteuil de ministre et ne se sentpas equitablement represent&au gouvernement 11 convientcependant de rappeler que leparti a lui-meme exclu de sesrangs l'actuelle ministre EvelineWidmer-Schlumpf, coupableses yeux, en acceptant son elec-tion, d'avoir participe au «com-plot» contre Christoph Blocher.Cest pour cette raison que

l'UDC veut faire dire les con-seillers federaux par le peuple.«Cela permettra de renforcer 1a le-gitimite du gouvernement et decompleter le systeme de dernocratiedirecte», argumente Hans Fehr.Qui rappelle au passage quel'executif est elu par le peupledans tous les cantons, ainsi quedans pratiquement toutes lescommunes.

Pour une bonne partie des op-posants, en revanche, l'electiondes membres du gouvemementfederal ne peut pas etre compa-I.& a celle des gouvemementscantonaux. «II s'agit de realitesplus petites, oO les electeurs con-naissent les candidats. Au niveaunational, il est beaucoup plus diffi-cile pour les electeurs de connaitreles candidats des autres cantons,et surtout ceux des autres regions/inguistiques», declare le sena-teur liberal-radical (PLR) Ra-phael Comte.

«Les meilleurs candidats»Ce demier voit dans le projet le

danger d'une «americanisationde l'election du Conseil federal.L'argent deviendrait un elementimportant, parce que devoir faire

Minorite latineL'inifiative prevoit que la Suisse forme une seule circons-

cription electorale. Les sept conseillers federaux seraient elusscion un systeme majoritaire a deux tours. Mais le texte pre-cise qu'au moms deux conseillers federatar devraient etre do-micilies dans les regions francophones ou italophones.

efl s'agit d'une garantie minimum pour la minoriteprecise Hans Fehr. «Mats naturellement, ii serait possible queplus de dens candidats franca phones et italo phones soient elus.»

«11 me semble problematique de mettre les franca phones et lesita/ophones ensemble. Les italo phones etant numeriquementnettement minoritaires par rapport aux franca phones, ils n'au-raient pratiquement plus aucune chance d'être elus», objecteRaphael Comte.

«Une personnalite tessinoise reconnue pour ses capacites re-cueillerait des voix egalement a l'exterieur de son canton», es-time Hans Fehr. «Les Suisses alemaniques ont un grand respectpour le Tessin et l'italianite, contrairement aux partis qui ne pen-sent qu'a faire leurs feta au Parlement.»

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LE NOUVELUSTE MERCREDI 3 AVRIL 2013

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Pressespiege -L'INITIATIVE

Soutenue par un comite de per-sonnalitas de premier plan del'UDC, l'initiative est combattuepar le gouvernement et par la ma-jorite du Parlement.

La Chambre des cantons la refu-see par 34 voix contre cinq et troisabstentions; la Chambre du peupleCa refusee par 137 voix contre 49.

I:initiative stipule que le gouver-nement serait elu lors dune elec-tion populaire. Le systême seraitmajoritaire a deux tours. L'electiondu Conseil federal aurait lieu enmême temps qua celle de laChambre du peuple, tous les qua-tre ans.

L'ensemble du pays formerait une'seule circonscription êlectorale.Les regions latines (francophoneet italophone) auraient droit auminimum a deux des sept siegesgouvernementaux.

Les candidats qui obtiendraient lamajorite absolue seraient elusdéjà lors du premier tour. Lors dusecond tour, en revanche, la majo-rite simple suffirait.

Par ailleurs, l'êlection du presidentde la Confederation et du vice-president releverait de la compe-tence du gouvernement at nonplus du Parlement. 0

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Prestation de serment pour la nouvelle êlue au Conseil federal Eveline Widmer-Schlumpf le 13 dêcembre 2007Aujourd'hui, l'election des ministres est dans les mains du Parlement. Mais demain? KEYSTONE

S'ilsdevaient fairecampagne,les conseillersfederauxauraienttendancea se profiler.»

des cam pagnes plus importantespour se donner une visibilite danschaque region du pays signifie de-voir depenser beaucoup plus. Parconsequent, ceux qui auraient da-vantage d'argent auraient phis dechances d'être elus.»

«La Suisse est on petit pays; i/ n'ya aucun risque d'americanisation»,retorque Hans Fehr. 41 suffit queles candidats participent a des mee-tings dam toute la Suisse pour sefaire connaitre et demontrer leurs

cornpetences. Ainsi, chaque partipoun-ait avoir inter& a presenterles meilleurs candidats s'il veut quele people elise ses representants.»

Un risque encore plus grave,pour Raphael Comte, serait queles conseillers federaux, obligesde faire campagne pour etre re-elus, negligent leur travail. «Parailleurs, la collegialite en souffri-Tait aussi, car si les conseillers fed&raux devaient faire cam pagne, ustendraient a se profiler en defen-

dant leurs pro pres idees et parfoisen se distanciant de leurs con-gues», ajoute-t-ii

Là aussi, cet argument est reje-te par Hans Fehr. 11 estime quepour etre reelus, les conseillersfederaux seraient obliges de «tra-vail/er serieusement» et d'«agirdans le respect des decisions dupeople».

RAPHAEL COMTECONSEILLER

Traduction de ritalien pour swissinfack AUX ÉTATS PLR/NE

Olivier Pauchard

Au gouvernement de choisir sa presidenceL'initiative stipule que le president de

la Confederation et le vice-presidentseraient elus par le gouvernement. allya one certaine contradiction», remarqueRaphael Comte. «Les promoteurs del'initiative soutiennent que les rnembresdu gouverrtement doivent etre elus parl'ensemble du peuple et pas par seulement246 parlementaires pour etre legitimes.

Mais le president et le vice-president de-vraient etre designes par sept personnes etnon plus par 246.»

«Avec cette initiative, nous voulonsune situation claire: les gouvernes doi-vent elire les gouvernants et le Parle-ment ne doit plus rien avoir a faire avecl'election du gouvernement, et doncmerne pas avec celle du president et du

vice-president», argumente Hans Fehr.«La separation des pouvoirs est impor-tante, mais separation ne signifie pas ab-sence de dialogue», affirme pour sa partRaphael Comte. all existe le danger devoir on gouvernement avec one legitimitepopu/aire qui s'organise tout seul, coupedu Par/ement, qui a la fin risque d'êtreaussi coupe de Ia population.»

LE NOUVELUSTE MERCREDI 3 AVRIL 2013

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Warum en Grilner eine SVP-Initiative unterstatzt

Das Volk hàtte !ocherund Maurer nicht gewãhltVon Bastien Girod

Wohl zum ersten Mal finde ich,dass eine SVP-Initiative emn guter,verniinftiger Vorschlag ist. DieSVP-Initiative far die Volkswahl desBundesrats warde zur Verbesserungder Bundesratswahl beitragen und des-halb habe ich der Initiative im National-rat zugestimmt. Meine Beurteilungberuht im Wesentlichen auf gutenErfahrungen der Wahl der Regierungdurch das Volk auf kantonaler Ebene.Auf Bundesebene haben wir heutebei der Wahl des Bundesrats einenverziagerten, recht starren Parteien-proporz. Die Wahl ist zudem wenigereine Wahl des Parlaments als vielmehremn Diktat der Parteien. Das gipfelte inder Wahl von Ueli Maurer, welche nurdank erfolgreicher Einschiichterungvon FDP- und CVP-Parlamentarierngelang. So etwas warde sich mit derVolkswahl nicht wiederholen — auchwenn die Initiative zur Volkswahl vonder SVP kommt. Dean im Volk hateKandidat Maurer aufgrund des Majorz-prinzips keinen Erfolg, wie die ZiircherStanderatswahlen einige Monate vorseiner Wahl in den Bundesrat zeigten.

Dass bei der Volkswahlkein Rechtsrutsch zubefOrchten 1st, zeigtemn Blick in die Kantone.

Obrigens ist auch alt BundesratBlocher bei den Ständeratswahlenmehrmals gescheitert und zahlreicheUmfragen belegen, dass es ihm zwargelungen 1st, seine Stammwahler starkzu mobilisieren, aber dass ihm einegrosse Mehrheit emn solches Amt nichtanvertrauen wiirde.Dass bei der Volkswahl kein Rechts-rutsch in der Regierung zu befarchtenist, zeigt emn Bhck in die Kantonsregie-rungen. In die Kantonsregierungenwerden nicht Laute und Populistengewahlt. So hat die SVP in den kanto-nalen Reg,ierungen gemass Bundesamtfar Statistik nur 13 Prozent der Sitzegeholt. Eine genauere Betrachtungder Regierungsratskandidaten lasstzudem erkennen, dass die meisten sehrmoderat sind. Nur ehalbe SVP-Regie-rungsrate ” , wie einige sagen warden.Darf man von Kantonen auf denBund schliessen? Sind Regierungsratebeispielsweise in grossen Kantonenpopulistischer oder haben es dort SVP-Kandidaten einfacher? Im Gegenteil:In grossen Kantonen sind beispiels-weise die Granen noch besser vertretenals in kleinen. Gewichtet man dieRegierungsratssitze mit der BevOlke-rungsgrOsse, kommen die Granenauf etwa elf Prozent. Auch bei derVolkswahl des Bundesrats wiirde dieBevOlkerungsgrOsse beracksichtigt.Damit flatten die Granen mit derVolkswahl eine Chance, wahrend dieSW ihre Sitze nicht auf sicher hate.Entmachtetes Parlament, Bundesrâteim Dauerwahlkampf und eine

Berlusconisierung und Amerikanisie-rung der Schweizer Politik, so dieBeftirchtungen der Gegner derVolkswahl des Bundesrats. Dochdiese Gegenargumente halten einergenaueren Prafung nicht stand.

Parlarnentsbetrieb nicht hemmenMachtverlust des Parla_ments? Es wirdimmer noch zwei Kammern haben,welche die MOglichkeit haben, Vor-lagen des Bundesrats zu versenkenoder tiber eine ParlamentarischeInitiative anstelle des Bundesrats neueGesetze zu entwerfen. Deshalb hatauch em vom Volk gewahlter Bundesratnoch em Interesse an einer gutenZusammenarbeit mit der Legislative.Die Bundesratswahlen sind zwarimmer em spannendes Spektakel, dochlähmen sie den parlamentarischenBetrieb erheblich. Die zeitlich knappenMilizparlamentarier warden also auchentlastet und kOnnten mehr Energie indie Gesetzgebung investieren.Bundesrate im Dauerwahlkampf?Auch hier zeigt em Buick in die Kan-tone, dass Regierungsrate

b

aenau wis-sen, dass zu viel Wahlkampf schlechtankommt und der beste Wahlkampfeine verlassliche, kollegiale Arbeit ist.Zunehmender Einfluss des Geldes?Natiirlich ware es besser, die Bundes-ratswahlen warden mit transparentenBudgets gefahrt. Doch heute wirdder Bundesrat quasi nach demParteienproporz zusammengestellt,und die Parlamentswahlen, bei wel-chen Parteien (Listen) gewahlt werden,sind noch viel anfalliger auf ungleichefinanzielle Mittel. Bei Regierungswah-len geht es urn PersOnlichkeiten. DieErfahrungen in Zurich zeigen, dass esauch in grossen Kantonen nicht geling-t,mit vie! Geld einen Kandidaten indie Regierun,,a zu dracken. So 1st dieSVP mehrmals am Versuch gescheitert,einen Hardliner in einer Majorzwahl indie Regierung zu bringen.

Parteien einen Riegel schiebenDas einzige Argument, das ich geltenlassen kann, ist jenes der Tradition. DieWahl des Bundesrats durch das Parla-ment stammt aus einer Zeit, in welchersich viele Kantone nur per Kutscheund Briefpost aber die Kandidaten ausandern Kantonen informieren konnten,und ist mittlerweile em landesweitmedial intensiv begleitetes Politspek-takel. Damit ist diese Form der Wahlauch Teil der Schweizer Geschichte.Meine Ausftihrungen zeigen aber, dasses sinnvoll ware, in der Geschichte derWahl des Bundesrats emn neues Kapitelzu schreiben und mit einer Volkswahldem Spiel der Parteien einen Riegelzu schieben. Die Ausfiihrungen zeigenauch, dass die Angst vor der Dominanzeiner reichen und lauten Parteiunbegrandet 1st: Das Volk hat beiden Wahlen in den Kantonen auch beimassiver Propaganda ein feines Gespiirdafar bewiesen, welche Regierungs-verantwortlichen seine Interessenletztlich wahrzunehmen wissen.Bastien Girod ist Nationalrat der Grtinen. BasierZeitung Mittwoch, 3. April 201:

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Susanne Ruoff: Die neue Postchefinhat eine liberale Gesinnung. UrsBaumann

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Private drangen in die Poststellen

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INFRASTRUKTUR Private Postanbieter wittern wegen derliberalen Gesinnung der neuen Postchefin Susanne RuoffMorgenluft: Die Privaten wollen kiinftig Poststellen mitnutzen.Damit kinnte sogar das Poststellennetz gesichert werden.

Eine Freundschaft sieht andersaus: Die neue Postchefin SusanneRuoff ist seit sechs Monaten imAmt - em Treffen mit KEP &Mail, dem Verband der privatenPostdienstleister, hat bislangaber nicht stattgefunden. Ein sol-ches wurde KEP-&-Mail-Prasi-dent Peter Sutterliiti erst fiir diezweite Jahreshalfte in Aussichtgestellt. Sein Verband vertrittUnternehmen wie DHL Schweizoder DPD Schweiz, die hierzulan-de tatigen Ttichter der deutschenund der franziisischen Post.

Obwohl sich die Post und diePrivaten auf dem Markt bekamp-fen, sucht Sutterliiti die Mlle zurPost. Beim Treffen mit Ruoff willer em Thema aufs Tapet bringen,das fiir rote KOpfe sorgen diirfte:Die privaten Anbieter wollen ge-gen eine Gebiihr das Recht erhal-ten, die Infrastrulctur der Postauch Ober den gesetzlichen Rah-men hinaus nutzen zu kOnnen -

insbesonde re die Poststellen,aber auch Sortierzentren. Fiff dieKunden kOnnte das bedeuten,dass sie ihre Pakete kiinftig aufeiner Poststelle auch mit DPDoder DHL aufgeben und abholenktinnten. Doch bislang wurdeSutterliitis Idee kaum gehiirt.oBei der Post zeigt man kein Ver-standnis», beklagt er sich.

«Marktnahe VorstellungennJetzt aber wittert SutterlatiMorgenluft - wegen der neuenChefin. Ruoff kommt anders alsVorganger Jiirg Bucher aus derPrivatwirtschaft. Die bkonomingilt als liberal. Sie IcOnnte sich so-gar vorstellen, mit der Post Mit-glied beim Wirtschaftsdachver-band Economiesuisse zu werden.Gesprache dazu laufen. Eben-jener Verband weiss die Avancenzu schatzen und zeigt sich im Ge-genzug «erfreut Ober die markt-nahen Vorstellungeno von Ruoff.

Natilrlich will KEP & Mail mitdem Zugang zu den Poststellendem gelben Riesen Marktanteileabkniipfen. Sutterlai findet, pri-vate Dienstleister hatten schlichtdas Recht, Poststellen zu nutzen.Schliesslich sei die Infrastrukturzum grossen Tell mit sogenann-ten Monopolrenten aus dem Aus-landgeschaft der damaligen PTTfinanziert worden. «Die Infra-struktur ist emn volkswirtschaftli-ches Gut, zu dem alle Dienstleis-ter Zugang haben diirfen.o

Defizit bei den PoststellenDer KEP-&-Mail-Prasident sahesogar Vorteile air die Post. SeitJahren schreibt das Unterneh-men namlich em Defizit im Seg-ment der Poststellen. 2012 betrugdas Minus satte 120 MillionenFranken. An der Bilanzmedien-konferenz Ende Marz bekraftigtePostprasident Peter Hasler ein-mal mehr: Das Poststellen-Netzsei zu gross, man kOnne kaum ei-ne Poststelle rentabel betreiben.Es werde darum in den kommen-den Jahren noch zu einigenSchliessungen kommen.

Wiirden nun Anbieter wie DHLund DPD die Poststellen mitnut-zen und dafiir ein Entgelt zahlen,kOnnte die Post ihr Defizit ver-kleinern. Und allenfalls nilisstedie Post sogar weniger Schlies-sungen vornehmen, wovon letzt-lich wiede rum die Kunden profi-tierten. Darilber hinaus kbrintedie gemeinsame Nutzung etwaeines Sortierzentrums der Posthelfen, dieses dank besserer Aus-lastung rentabler zu betreiben.

Post: «Kein Thema»Noch kommt die Idee der priva-ten Postdienstleister beim gelbenRiesen jedoch schlecht an. Einegemeinsame Nutzung von Post-stellen sei «kein Themao, sagtPatrick Salamin, Leiter Poststel-len und Verkauf. Unter anderemweil nicht ldar ware, wer die Kun-denhoheit habe. So ist es laut Sa-lamin kaum denkbar, dass bei-spielsweise em Postangestelltereinem Kunden eine Dienstleis-tung des Konkurrenten DHL ver-kaufe.

Postprasident Hasler sagt, imneuen Postgesetz und der Post-

verordnung sei em gemeinsamerZugang such nicht vorgesehen.Denn em Markteintritt der Kon-kurrenten in alien Wertschiip-fungsstufen sei jederzeitlich. Die Poststellen wiirden denMarktzutritt nicht beschranken.Kunftig werde die Post aber ge-nerell «mehr Kooperationen mitprivaten Anbietern eingeheno.So regle das neue Postgesetz etwaden Zugang zu den Postfachanla-gen und zu Adressdaten.

Schiitzenhilfe fLir die IdeeSollte die Post unter Chefin Ruatatsachlich Mitglied bei Econo-miesuisse werden - den Wirt.schaftsverband hatte sie für diEIdee von KEP & Mail bereits au:ihrer Seite.«Ein geteilter Zugarqzu den Poststellen ist ernsthaft ztdiskutiereno, sagt Kurt Lanz, beEconomiesuisse Leiter des Be.reichs Infrastruktur, Energie uncUmwelt. Es sei durchaus denkbar, dass die Post so ihre Kostermit den privaten Anbieternlen und die Infrastruktur effizienter auslasten kiinne.

Dominik Balme,

Bz . Mittwoch3. April 2013

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Swiss Respect

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L'invite

Et si nous osions une revolution fiscale?Jean-Daniel Balet*

De culture tolerante, la Suisse a longtempsadopte une pratique d'accueil, fondee sur leprincipe que Ion ne peut empecher des ci-toyens persecutes par les autorites de leur paysde chercher refuge sous d'autres cieux, y corn-pris ceux qui is sont par la fiscalite confisca-to ire de leur pays de residence. Et, surtout,tous ceux qui voyaient leur patrimoine rongepar lea devaluations successives de leur mon-naie nationale. Pour memoire, entre 1958, lotsde Fintroduction du «nouveau» franc par legeneral de Gaulle, et l'entree de la France dansl'euro, le franc francais a perdu quelque 80%par rapport au franc suisse...

Aujourd'hui, la penurie de liquidites dansles caisses publiques d'Etats forts dispendieux,donc fiscalement gourmands, appetit encoreaccentue par l'obligation de renflouer leursbanques, suite A la crise financiere de 2008, apermis de stigmatiser l'evasion fiscale, qued'aucuns ont ensuite qualifier de «criminelle»,au meme titre que is trafic de drogue et le ..financement du terrorisme.

Continuellement reactif depuis 2009, leConseil federal entend aujourd'hui imposeraux intermediaires Financiers de nouvellesobligations de diligence pour empecher ledepOt en Suisse d'avoirs «non fiscalises». Fini,la tolerance! —

Les entraves A la liberte individuelle, A laprotection de la sphere privee, lea atteintesrepetees A la securite du droit et l'augmenta-tion des coins lies A la mise en ceuvre de nou-velles reglementations affaibliront encoredavantage la competitivite de notre placefinanciere qui, par ses emplois, les salairesqu'elle verse et les impOts qu'elle paie, est l'undes piliers de notre bien-etre. Maine

vaudrait mieux ne pas oublier. Premiere declasse dans la lutte contre le blanchimentd'argent, acceptant de s'imposer des contrain-tes qu'aucun de nos concurrents n'applique, laSuisse ne deVrait-elle pas plutOt etre pionnieredans la mise en place d'une strategic fiscaleinnovatrice?

Tout le monde reconnait qu'empoisonnernotre jeunesse aver des substances entrainantla dependance ou faire exploser des bombesau milieu de la fouls constituent des actesinadmissibles. Mais la criminalisation del'evasion fiscale nest pas universelle, du fait dela diversite tant des approches et des systemesfiscaux que des pratiques prohibitives deci-

Charite bien ordon néecommence par soi-meme.Que la Suisse prenne une positionindepenclante et innovatrice,unilaterale et non negociee!

dees par certains gouvernants aux abois.Pendant des lustres, la Suisse a ainsi sereine-

ment accepte des clients dont la fortune, par-faitement «propre» selon la reglementationhelvetique, retait aussi sous l'angle de la fisca-lite de notre pays, meme si certaines pratiquesetaient considerees comme illegales dansd'autres pays. Cela nous eat aujourd'hui verte-ment reproche et certains de nos concitoyensconsiderent cette attitude comme honteuse.

Cependant, ii faut ici fermement signalerque la decision de ne pas «declarers sa fortuneeat plus souvent motivee par la volonte dunepersonne de proteger son intimit6, notam-

,ment par rapport a l'Etat, plutOt que de Fob-jectif de realiser une economie fiscale.

Preuve en eat l'ancieruie pratique des car-nets d'epargne au porteur, l'un des seulsmoyens de proteger ses economies jusqu'A lademocratisation de la bourse, dans les annees90. En effet, les deposants ne recuperaientsouvent pas 'Imp& anticipe de 35% et etaientdonc taxes de maniere largement superieure Ace qu'ils auraient paye en declarant leur epar-gne. Inofficiel ne rime pas avec clandestin.

Pour en revenir ala Confederation, pour-quoi elaborer un systeme reglementaire quienrayera les rouages de notre place financiereet augmentera drastiquement lea corns desprestations, immanquablement report -6es surl'ensemble des clients de nos banques, suissescompris. En particulier, pourquoi vouloirimposer A des Etats tiers une amnistic fiscaledeguisee pour leurs ressortissants («Rubik»)sans prendre soi-meme les memes disposi-tions?

Charite bien ordonnee commence parsoi-meme. Que la Suisse prerme une positionindependante et innovatrice, unilaterale etnon negociee!

oFiscalisons» tous lea depOts de clients qui,suisses ou &rangers, ne peuvent ou ne veulentpas apporter la preuve que leurs avons sontdilment declares, ceci en contrepartie de lagarantie de la preservation de leur sphereprivee. Comment proceder? Via un imp&liberatoire A la source, calcule sur la plus-valueobservee en fin d'annee, ceci apres avoir lanceune amnistie generale ou une taxation forfai-taire reglant pragmatiquement le passé...

Tous les comptes «inofficiels» seraient frap-pes dun imp& sur la plus-value annuelle,acceptable parce que fixe A hauteur raisonna-ble, soit en dessous de 10%, qui compenseraitPabolition de l'impen anticipe. Et, pour satis- .

Le TempsMercredi 3 avril 2013

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faire tout le monde, prelevons un impOt im-mêdiat, entre 3 et 7%, comme dans les pays duSud de l'Europe, visant a regler le passé pourde tels comptes.

Les imp6ts percus en Suisse sur des comptesnon officialises seraient reverses A la Confede-ration ou aux Etats de residence des clients,pour autant que ces Etats aient conclu uneconvention de double imposition avec notrepays.

Ainsi, les clients des banques suissesauraient le choix entre declarer leurs comptesdans leur pays de residence ou subir cet impOtliberatoire A la source. Leurs comportementsne pourraient alors plus etre qualifies de cri-minels et la Suisse pourrait faire miroiter auxpays tiers des revenus importants, vertueuse-ment preleves pour leur compte.

Tant par sa simplicite et son efficacite quepar les recettes delivrees, ce «modele suisse»pourrait meme interesser nos partenaires aupoint d'être replique par d'autres places finan-cieres.

Les banques suisses et l'Administrationfederale des finances ont prepare l'introduc-tion de «Rubik» a grands coins. Les systemesinformatiques sont prets. Alors, a quand uneapproche originale, pragmatique et federa-trice de la problematique de la fiscalitê inter-nationale, tout en preservant la protection de.la sphere privee, element moteur du dyna-misme economique? On n'a pas de petrole,mais...

>> Sur InternetRetrouvez sur notre site de nouvelles contribu-tions d'invites exterieurs, ainsi que l'ensemble desarticles ecrits dans cette page par des invites

www.letemps.ch/forum_eco

Le Temps.Mercredi 3 avril 2013

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STEUERPROGNOSEN-

Die Vorsichtder Finanzdirektoren

Hansueli SchOchli In manchen Landern laufenthe'Staatsfinanzen aus dem Ruder. In der Schweizdagegen kassieren Finanzminister zuwellen Kritik,wenn sich ihre Prognosen als zu negativ herausstel-len. So wies jtingst der Bund ftir 2012 einen Ober-schuss von 1,3 Mrd. Fr. aus, budgetiert war mut-seine ausgeglichene Rechnung. Die Differenz magangesichts der Gesamteinnahmen von tiber 64 Mrd.Fr. gering erscheinen (2%) und sagt fUr sich alleinwenig aus. Hinweise auf systematische Abweichun-gen liefert eine Untersuchung der Konjunktur-forschungsstelle der ETH Zurich tiber budgetierteund realisierte Steuereinnahmen in den Kantonenseit 1944. Sind die Abweichungen rein zufdllig,

milssten sich eber- und Unterschatzungen tiberlange Perioden etwa ausgleichen. Doch in allen 26Kantonen lagen die effektiven Steuereinnalunen imDurchschnitt hOher als die Einnahmeprognosen,wobei in 24 Kantonen die mittlere Abweichung vonknapp 2% his gut 9% fiber fast sieben Jahrzehnteerheblich erscheint. Irnmerhin haben die Abwei-chungen tiber die Zeit tendenziell abgenommen.

Eine Tendenz zum «Schwarzmalem, ist aus derOptik vorsichtiger Finanzdirektoren gut nachvoll-ziehbar: Eine Unterschatzung der Einnahmen istvie! weniger «schlimm» als eine Uberschatzung,denn Korrekturen via Mehrausgaben oder Steuer-senkungen liessen sich politisch in der Regel weiteinfacher durchsetzen als Sparprogramine oderSteuererhOhungen. Diese Asymmetric spiegelt diegrundlegende Asymmetrie der menschlichen Psy-che: 100 Fr. Verlust (oder Zusatzkosten) tun mehrweh, als 100 Fr. Gewinn Freude bereiten. Budget-verantwortliche mOgen daher versuchen, dieseAsymmetric in ihre Prognosen einzubeziehen. Dasmag lOblich erscheinen, ist demokratiepolitischallerdings nicht unproblematisch. Denn die Politiksollte Entscheide im Lichte der «besten. Prognosentreffen kOnnen. Zugunsten der Finanzdirektoren!asst sich immerhin anftigen, dass die Grenze zwi-schen bewusster Schwarzmalerei und einem un-schuldigen Hang zur Vorsicht fliessend ist.

31cue 3firther 3eitungMittwoch, 3. April 2013 • Nr. 76

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Medikamentenverkauf in einer Apotheke in Allahaba, im nordindischenBundesstaat Uttar Pradesh. Foto: Rajesh Kumar Singh (Keystone)

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• ••oflumarntat darf Incht nurvom Geld abhdngig seimDer Wirtschaftsethiker Peter Ulrich fordert emn grundlegendes Umdenken bei der Pharmaindustrie.

Interview: Simon Schmid

Novartis verliert in Indienden Patentschutz auf dasKrebsmedikament Glivec. 1st daswirtschaftsethisch in Ordnung?Aus meiner Sicht schon. Nach den Ban-ken wird Pharma die zweite Branchesein, die schmerzhaft erfahren muss,dass ihr Geschaftsmodell aberholt ist.Offenbar sind gemass der Wahrnehmungvon Novartis die Patienten in den Dritt-weltlandern far das Unternehmen da -und nicht umgekehrt, wie es eigentlichsein sollte. Die Pharmafirmen massenihrer Verantwortung gerecht werden.

Muss emn und dasselbe Medikamentin Entwicklungsidndernzwingend giMstiger erhdltlich seinals in Industrieldndern?Die Preisdifferenzierung anhand derKauflaaft in einzelnen Landern ist sinn-voll - vor allem bei lebensnotwendigenMedikamenten. Auf Praparaten ohneexistenzielle Bedeutung sollen Pharma-firmen je nach Marktlage weiterhin ihreMargen machen kannen.

Wer soli bei Medikamenten derersten Kategorie die Preisdifferenzbegleichen? Sollen SchweizerPramienzahler indirekt indischePatienten subventionieren?Zuerst muss man sich fragen, ob derWettbewerb in Indien bisher fair gestal-tet war. Heute ist es so, dass die Regelnvon den Pharmafirmen tendenziell miss-braucht werden, urn Margen aufrechtzu-erhalten, die im freien Wettbewerb nie-mals erzielt werden kannten. Der Pa-tentschutz sollte echte Neuentwicklun-gen, nicht aber Scheininnovationenschtitzen. Ansonsten 1st der Patent-schutz nichts anderes als staatlicher Pro-tektionismus, wie er bei den Banken inForm der beschatzten Steuerhinterzie-hung lange Zeit bestanden hat. Dass aus-gerechnet in diesen beiden Branchendie hachsten Gehaltsauswachse stattge-funden haben, ist kein Zufall: Man ver-dient dort zu leicht zu viel Geld.

Das heisst, die Unterneiunen solleneinen Tell ihres Profits hergeben?Mehr Wettbewerb ware durchaus wan-schenswert. Humanitat darf nicht ourvom Geld abhangig sein: Um den Millionen von Menschen, die von einem oderzwei Dollar pro Tag leben, den Zugangzu Iviedikamenten zu ermaglichen, sindaber auch westliche Staaten und Nicht-regierungsorganisationen mit ihren Ent-wicklungsbudgets in der Pflicht. DieseGelder kannen zu Preisreduktionen fardie armsten Bevalkerungsschichten ein-gesetzt werden.

sich die Entwicklung neuerMedikamente nicht finanzieren.Wir sprechen von 20 Jahren Patent-schutz auf echte Innovationen und vongigantischen Preisen far diese Medika-mente: In der Zeit des Patentschutzeskannen die Forschungs- und Entwick-lungskosten amortisiert werden. Da-nach soil der Wettbewerb spielen loan-nen. In einem Punkt muss aber Klarheitherrschen: Wenn Generika in Indien zubilligen Konditionen produziert und ver-kauft werden, sollten diese Produktenicht in Industrieldnder wie die Schweizimportiert werden.

Lockere Regeln in Indien und einenstrengen Schutz in der Schweiz?Es ist aus humanitaren Granden wan-schenswert, dass Menschen in Entwick-

lungslandern ganstiger zu Medikamen-ten kommen als in der Schweiz. Vor die-sem Hintergrund lasst sich im Pharma-bereich auch das Verbot gewisser Paral-lelimporte legitimieren.

Hat der Glivec-Entscheidfibergeordnete Konsequenzen?Die Branche sollte ihr typisches Ge-schaftsmodell aberdenken. Anstatt dieMargen mit alien Mitteln hochzuhalten,kannte Novartis eine Art Migros-Philoso-phie entwickeln: Bei lebensnotwendi-gen Medikamenten bringt nicht derhohe Preis den Profit, sondern der Urn-satz. Bei den Millionen von Menschen,die aktuell keinen Zugang zu diesen Me-dikamenten haben, bietet diese Strate-gie durchaus Potenzial.

Ein Manager sagt sich: Die Politikmacht die Regeln, ich befolge sie.Die internationale Politik tut gut daran,die Harmonisierung des Patentschutzesvoranzutreiben. Andererseits traue ichder Branche schon zu, in Eigenregie ihrSelbstverstandnis zu aberdenken: Ver-steht sic sich als Vertreterin des Share-holder-Value, oder sieht sie line Rolleprimãr darin, zur Verbesserung derWeltgesundheit beizutragen?

1st es nicht blaudugig, so vie!Humanismus von einemUnternehmen zu fordern?Aus eigenen Studien zur Pharmaindust-rie weiss ich: Die Branche tickt tatsach-lich nicht so - und das schafft ihr zuneh-mend emn Glaubwiirdigkeits- und Image-problem in einer sensibilisierten bffent-lichkeit. Genau urn diesen Mentalitdts-wandel hin zu einer grOsseren Sensibili-tat fiir das Allgemeinwohl geht es aber.Die Pharmabranche muss eigentlich emnInteresse daran haben, ihren Ruf grund-legend zu verbessern.

Warum sollte sic daran Interessehaben? Wenn der Arzt emnMedikament verschreibt, fragtniemand nach der Herstellerfirma.Wenn eine Pharmafirma bei einem ICran-kenhaus den Ruf hat, faire Preise zu kal-kulieren, so werden die Verantwortli-chen eher Medikamente dieser Firma inihr Programm aufnehmen. Ffir Firmenwie Novartis geht es aber auch um diejungen Menschen, die nach dem Stu-dium ins Berufsleben einsteigen: Idealis-tische, motivierte Arbeitskrafte sind ge-rade fiir Unternelunen in der wissens-intensiven Pharmabranche die wich-tigste Ressource fiberhaupt.

Peter UlrichDer Okonom war •von 1987 his 2009Inhaber desLehrstuhls farWirtschaftsethikan der UniversitatSt. Gallen.

VerVuOMittwoch, 3. April 201:

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Ein lockerer Patentschutz birgtauch Gefahren: AufstrebendeLander wie Indien oder Chinakrinnen ihn auf Kosten derwestlichen Firmen ausnutzen.Der Patentschutz auf echte Innovatio-nen ist meines Erachtens durch das in-dische Recht nicht gefahrdet. Lockerer -und aus Sicht von Entwicklungsorgani-sationen fortschrittlicher - ist das neuePatentrecht nur bei Pseudoinnovatio-nen: bei leichten Variationen von langsterprobten Wirkstoffen oder Modifikatio-nen der Verabreichungsform - wie beiGlivec. Die Grenze zwischen echten undunechten Innovationen lasst sich ausfachlicher Sicht ziemlich klar ziehen.

Das Glivec-Urteil ist also keineversteckte Subvention fiir dieindische Generika-Industrie.Ich glaube nicht. Und Novartis sollte da-rauf auch nicht mit einem Investitions-stopp reagieren - genauso wie die Firmanicht mit dem Wegzug aus der Schweizdrohen sollte, wenn man ihr gewisse Pri-vilegien wegnimmt. Firmen dfirfen Staa-ten im globalen Standortwettbewerbnicht gegeneinander ausspielen. Verant-wortungsvoll gefiihrte Unternehmensollten den Vorrang von rechtsstaatli-chen Entscheiden gegenfiber ihren eige-nen Interessen akzeptieren.

Unendlich weit kannen aber auchNovartis oder Roche der Menschheitnicht entgegenkommen - sonst lasst

Das indische Urteil gegenNovartis verletzt vielleichtHandelsrecht unter Staaten.Danr mi_isste die Schweizin Genf bei der WTO klagen.

Andreas Valda, BernZwar muss Novartis das Urteil des h8chs-ten indischen Gerichts im Glivec-Fallakzeptieren. Aber mOglicherweise sindGrundsatze des internationalen Han-delsrechts verletzt worden. Novartismfisste die Eidgenossenschaft auffor-dern, eine Klage gegen Indien einzulei-ten.

Hfiterin der Regeln 1st die in Genf an-sassige Welthandelsorganisation (WTO).Relevant in diesem Fall ware das Ober-einkommen «fiber handelsbezogeneAspekte der Rechte des geistigen Eigen-tums», bekannt unter der englischen Ab-kiirzung Trips. Im Artikel 27 sind die Vo-raussetzungen erwahnt, wann Produkteals patentfahig beurteilt werden: Siemtissen - unter anderem - neuartig sein(«provided that they are new»).

Das indische Patentgesetz fordert impharmazeutischen Bereich dartiber hin-aus den Nachweis einer «erhOhten Wirk-

,

samkeit» im Vergleich zur bestehendenSubstanz. Bei Glivec handelt es sich umemn Krebsmittel mit einer neuen chemi-sche Formel, die die Aufnahme offenbarstark verbessert. Das Gericht sah diesenNachweis aber als nicht erbracht undverwehrte Glivec den Patentschutz.

Die Schweiz miisste vor der WTO Ida-gen, dass der im indischen Gesetz vorge-sehene Nachweis der «erhaten Wirk-samkeit» eine zusatzliche Hfirde ist, dieTrips verletzt und den Patentschutz ver-wassert. «Das ist der heikle Punkt desGlivec-Falls in Indien», sagt MathiasSchali, Leiter Internationale Handelsbe-ziehungen des eidgenOssischen Institutsfür geistiges Eigentum (IGE). Nur dieWTO-StreitbeilegungsbehOrde k8nneabschliessend beurteilen, ob die indi-sche Regelung mit Trips vereinbar sei.

Das zustandige StaatssekretariatWirtschaft (Seco) analysiert zusammenmit dem IGE das Urteil. Noch sei «nichteinmal die Frage erwogen worden, denWTO-Streitschlichtungsmechanismusanzurufen», betont Markus Schlagenhof,Leiter des Ressorts WTO. Nicht nurmilsste em n «klarer Verstoss gegen WTO-Regeln» vorliegen und eine Klage «ob-jektive Erfolgsaussichten» haben - esmiissten auch «erhebliche materielle

Interessen der Schweiz» tangiert sein.Vor einem solchen Schritt wiirde dieSchweiz zudem informelle Kandle su-chen - etwa im Rahmen der Verhandlun-gen ffir em Freihandelsabkommen derEfta mit Indien, an denen die Schweizvertreten ist, oder «fiber Ministertref-fen». Erst wenn Gesprache nicht fruch-ten, wfirde die Schweiz em formellesWTO-Verfahren in Erwagung ziehen.

Die Schweiz hat in einem Patentfallnoch nie einen Staat verklagt, aber siewar schon als «Drittpartei» Teilnehmer:Im Jahr 1998, als die USA Kanada wegeneines anders gelagerten Disputs vor dieWTO zogen. EM Fachmann in Patentfra-gen, der nicht genannt sein will, sagte,insbesondere sei abzuschätzen, ob emnsolcher Streitfall «allenfalls mehr Scha-den als Nutzen in der Beziehung zweierLander» bringe.

Novartis wollte nicht Stellung neh-men, schrieb aber, es gebe «eine Reihevon Regierungen, die Bedenken gedus-sert haben bezfiglich den Patentierbar-keitsstandards in Indien sowie der man-gelnden Obereinstimmung mit demTrips-Abkommen. Verschiedene Stake-holder einschliesslich Regierungen, aka-demische Kreise sowie Unternehmenanalysieren zurzeit das Urteil.»

Internationales Streitschlichtungsverfahren

Indien zu verklagen, ware em n heikler, politischer Entscheid

llet-TBunbMittwoch, 3. April 201:

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Muss der Bundesrat den Novartis-Fall vor dieWTO zerren?Von Matthias Chapman. Aktualisiert vor 40 Minuten

Die Patent-Niederlage von Novartis in Indien kannte vor einem Schiedsgericht inGenf neu aufgerollt werden. WTO-Kenner Richard Senti sagt, wie die Chancenstehen — und wo die Gefahren lauern.

KOnnten sich bald noch besser kennenlernen: VVTO-Vorsitzender Pascal Lamy und der SchweizerVolkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann. (Archl y , 15. Dezember 2011)Slid: Keystone

Wenn sich internationale Player in Wirtschaftsfragen

nicht einig sind, trill die Schlichtungsstelle derWTO auf den Plan. Respektive sie kann angerufen

werden. So geschehen im Autostreit zwischen denUSA und China oder dem Hormonfall zwischen der

EU und den USA, urn nur zwei der grassten Falle derletzten Jahre zu nennen. Der sogenannte Hormonfall

Artikel zum Thema

Urteil gegen Novartis: «Ein Sieg far alle

Generika»

«Novartis kOnnte eine Art Migros-

Philosophie entwickeln»

Der Glivec-Entscheid: 7 Fragen, 7

Antworten

http://bazonline.ch/ 03.04.2-013

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Novartis-Urteil erschUttert westliche

Pharmaindustrie

«Wenn schon em n Verfahren, dann am ehestenmit Partnern»: VVTO-Kenner Richard Senti.

Schweizer Streitfdlle vor der INTO

Ende der 9oer-Jahre brachte die Schweiz von

Indien verhangte Importrestriktionen

Textilien und Uhren vor die WTO. Die Asiaten

mussten allerdings zurackkrebsen, die

vorgebrachten Grande erwiesen sich als haltlos.

Beim zweiten Fall im selben Zeitraum ging es

urn emn Antidumpingverfahren, das Australien

gegen einen Schweizer Papierproduzenten

eingeleitet hatte. Auch hier einigte man sich.

Die Vorwiirfe von Seiten Australiens erwiesen

sich als valkerrechtlich unzulassig.

Ebenfalls eine Einigung wurde in Sachen BSE

zwischen der Schweiz und der Slowakei

erreicht.

Der Bananenstreit

rTher zwei Jahrzehnte lang stritten die EU und

lateinamerikanische Staaten sowie die USA

iiber Bananenlieferungen. Der Vorwurf von

Seiten Siidamerikas: Die Europaer warden

bestimmte Produzenten bevorzugen — meist

ehemalige Kolonialgebiete. Die EU verloren vor

der WTO-Schlichtungsstelle.

Bildstrecke

Kein Alleingang, nur mit Partnern

Wenn schon emn Verfahren, dann am ehesten mit

Partnern. Der Bundesrat wird sich die Frage stellen,

lag so, dass die Europaer sich weigerten, Fleisch von

mit Hormonen gemasteten Rindern zu importieren.Dagegen legte die USA bei der WTO Einspruch em.

Das Verfahren nahm semen Lauf. Doch dazu spatermehr.

Und damit sind wir auch schon beim aktuellen Fall

Novartis (NOVN 67 85 0.59%) und ihrem

Krebsmedikament Glivec. Vielfach wurde seit demgestrigen Urteilsspruch gesagt, der Entscheid des

indischen Gerichts miisse vor die WTO gebrachtwerden. Die Schlichtungsstelle der

Welthandelsorganisation miisse g,leiche Spielregelnfür alle schaffen. Novartis als privates Unternehmen

kann in dieser Sache allerdings nicht bei der WTOvorstellig werden. Diese ist eine Organisation der

Regierungen, und allein die Regierungen k8nnenaktiv werden.

Heikles Dossier Freihandel

«Noch nie hat die Schweiz em n WTO-

Streitschlichtungsverfahren his zu einem Entscheiddurchgezogen», sagt ETH-Professor und intimer

Kenner der WTO, Richard Senti. In drei Fallen (sieheBox links) hdtte man sich im Verlauf der

Verhandlungen mit den Kontrahenten — Indien,Australien und Slowakei — geeinigt. Im Stahlstreit

zwischen der EU und den USA war man neben vielenanderen Mitstreitern auf der Seite Brussels.

Senti halt es nicht fiir unmiiglich, dass der Bundesrat

im aktuellen Fall mit Novartis aktiv werde. Allerdingsdiirfte es fiir die Landesregierung sehr heikel werden,

hier einen Entscheid gegen Indien anzustreben. «Diebeiden Lander sind in Verhandlungen iiber einen

Freihandel. Ein Verfahren bei der WTO-Schlichtungsstelle ware sicher nicht fOrderlich.»

nttp://bazonline.ch) 03.04.2013

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Der Glivec-Entscheid von Dehli

Novartis erhalt fiir das Krebs-Medikament

keinen Patentschutz.

Langwieriges Streitverfahren bei der WTO

Urn einen Streit im internationalen Handel zu

schlichten, kann die WTO angerufen werden. Es

sind allerdings nicht die Betroffenen selbst —

wie bier Novartis — sondern Regierungen, die

bei der Welthandelsorganisation vorstellig

werden miissen. Nur die offizielle Schweiz,

vertreten durch ihre Regierung, kann emn

solches Verfahren anstrengen. Zuerst gibt es

Konsultationen zwischen Klager und

Beklagtem. Miinden diese nicht in eine

Einigung, kann der Bundesrat offiziell bei der

WTO in Genf ein sogenanntes Panel, das

Streitschlichtungsorgan, verlangen. Dieses tagt

einmal im Monat. Im vorliegenden Glivec-Fall

kOnnte Indien gegen das Panel-Begehren des

Bundesrats das Veto einlegen. Gewinnt Indien,

kann das Verfahren wiederholt werden. Wird

das Panel gewahrt, legt dieses —

zusammengesetzt aus drei Experten — nach drei

Monaten einen Zwischenbericht vor. Nach

wiederum sechs Monaten und unter

Einvernahme der beteiligten Parteien wird der

Schlussbericht vorgelegt. Darin wird

festgehalten, oh eine Partei recht bekommt oder

nicht. Dagegen kann aber Indien innerhalb von

zwei Monaten nochmals Rekurs einlegen. Eine

weitere Stelle muss dann das Urteil auf seine

Rechtmassigkeit priifen. Kommt diese zum

gleichen Urteil, muss der Befimd vor die WTO-

Delegierten, welche mit Mehrheit zustimmen

miissen. Ein Urteil muss dann innerhalb von 15

Monaten umgesetzt werden. Geschieht dies

nicht, diirfen gegen den Unterlegenen

Sanktionen eingefiihrt werden. Allerdings muss

auch bier das Panel entscheiden, ob die

Sanktionen angemessen sind oder nicht. (cpm)

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Stichworte

NovartisWTO

ob andere Staaten in einem solchen Verfahren

mitziehen, am ehesten potentiell starke wie die USA.«Wenn iiberhaupt, dann hatte em n gemeinsames

Vorgehen sicher bessere Chancen.» Angesichtsdessen, dass mit Pfizer und Bayer schon

Pharmakonzerne aus Deutschland und den USA inIndien aufgelaufen sind, scheint das nicht einmal so

aussichtslos.

Trotzdem werde sich der Bundesrat die Sache

zweimal iiberlegen, sagt Senti. «Bei einer Niederlage

riskiert man das Gesicht zu verlieren. Und das istmitten in Verhandlungen nicht von Vorteil.» In Bern

werde man Nutzen und Risiken mit Bestimmtheitabwagen, erklart der WTO-Kenner.

Sanktionen, wenn nichts fruchtet

Nicht nur der drohende Gesichtsverlust diirfte fir den

Bundesrat Anlass zu genauer Vorabklarung sein.Denn: Auch emn Sieg vor der WTO heisst noch lange

nicht, dass die monierten Regelungen dannaufgehoben werden. Senti nennt das Beispiel des

Hormonfalls: Zwar wurde die EU von der WTOverpflichtet, hormongemastetes Fleisch zu

importieren. Trotzdem befolgte Briissel diese Vorgabenicht.» Man habe sich dann spdter iiber

ZwischenlOsungen gefunden.

Bliebe im Falle eines Sieges vor der WTO noch dieSanktion. Setzt namlich emn Land die WTO-Vorgabe

nicht innerhalb von 15 Monaten urn, diirfe derklagende Staat gegen den unterlegenen Sanktionen

ergreifen. Allerdings muss die Massnahme der WTOvorgeleg-t werden. So geschehen im sogenannten

Bananenstreit (siehe Box links) zwischen der EU undden USA sowie lateinamerikanischen Staaten. Die von

den USA angestrebte Millionenstrafe wurde von derGenfer Welthandelsorganisation reduziert.

«Sanktionen mifigen emn Machtmittel zwischen gleichgrossen Wirtschaftsrdumen sein. Was aber, wenn emn

Kleiner gegen einen Grossen vorgeht», bringt Sentidie Krux an der Sache auf den Punkt.

(baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 02.04.2013, 17:37 UhrSwissquoteExklusiver Trading-Partner ht-tp://bazonline.chi 03.04.2013

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FDPDie Liberalen Pre

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Der Glivec-Entseheid von Dehli

Novartis erhalt fiir das Krebs-Medikament

keinen Patentschutz.

Langwieriges Streitverfahren bei der WTO

Urn einen Streit im internationalen Handel zu

schlichten, kann die WTO angerufen werden. Es

sind allerdings nicht die Betroffenen selbst —

wie hier Novartis — sondern Regierungen, die

bei der Welthandelsorganisation vorstellig

werden miissen. Nur die offizielle Schweiz,

vertreten durch ihre Regierung, kann emn

solches Verfahren anstrengen. Zuerst gibt es

Konsultationen zwischen Kldger und

Beklagtem. Miinden diese nicht in eine

Einigung, kann der Bundesrat offiziell bei der

WTO in Genf ein sogenanntes Panel, das

Streitschlichtungsorgan, verlangen. Dieses tagt

einmal im Monat. Im vorliegenden Glivec-Fall

kOnnte Indien gegen das Panel-Begehren des

Bundesrats das Veto einlegen. Gewinnt Indien,

kann das Verfahren wiederholt werden. Wird

das Panel gewahrt, legt dieses —

zusammengesetzt aus drei Experten — nach drei

Monaten einen Zwischenbericht vor. Nach

wiederum sechs Monaten und unter

Einvernahme der beteiligten Parteien wird der

Schlussbericht vorgelegt. Darin wird

festgehalten, ob eine Partei recht bekommt oder

nicht. Dagegen kann aber Indien innerhalb von

zwei Monaten nochmals Rekurs einlegen. Eine

weitere Stelle muss dann das Urteil auf seine

Rechtnassigkeit priifen. Kommt diese zum

gleichen Urteil, muss der Befund vor die WTO-

Delegierten, welche mit Mehrheit zustimmen

miissen. Ein Urteil muss dann innerhalb von 15

Monaten umgesetzt werden. Geschieht dies

nicht, diirfen gegen den Unterlegenen

Sanktionen eingefiihrt werden. Allerdings muss

auch hier das Panel entscheiden, ob die

Sanktionen angemessen sind oder nicht. (cpm)

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mitziehen, am ehesten potentiell starke wie die USA.«Wenn iiberhaupt, dann hatte emn gemeinsames

Vorgehen sicher bessere Chancen.» Angesichtsdessen, dass mit Pfizer und Bayer schon

Pharmakonzerne aus Deutschland und den USA inIndien aufgelaufen sind, scheint das nicht einmal so

aussichtslos.

Trotzdem werde sich der Bundesrat die Sache

zweimal fiberlegen, sagt Senti. «Bei einer Niederlage

riskiert man das Gesicht zu verlieren. Und das istmitten in Verhandlungen nicht von Vorteil.» In Bern

werde man Nutzen und Risiken mit Bestimmtheitabwagen, erklart der WTO-Kenner.

Sanktionen, wenn nichts fruchtet

Nicht nur der drohende Gesichtsverlust diirfte fiir den

Bundesrat Anlass zu genauer Vorabklarung sein.Denn: Auch emn Sieg vor der WTO heisst noch lange

nicht, dass die monierten Regelungen dannaufgehoben werden. Senti nennt das Beispiel des

Hormonfalls: «Zwar wurde die EU von der WTOverpflichtet, hormongernastetes Fleisch zuimportieren. Trotzdem befolgte Brfissel diese Vorgabenicht.» Man habe sich dann spater fiber

ZwischenlOsungen gefunden.

Bliebe im Falle eines Sieges vor der WTO noch dieSanktion. Setzt namlich emn Land die WTO-Vorgabe

nicht innerhalb von 15 Monaten urn, diirfe derklagende Staat gegen den unterlegenen Sanktionen

ergreifen. Allerdings muss die Massnahme der WTOvorgelegt werden. So geschehen im sogenannten

Bananenstreit (siehe Box links) zwischen der EU undden USA sowie lateinamerikanischen Staaten. Die von

den USA angestrebte Millionenstrafe wurde von derGenfer Welthandelsorganisation reduziert.

«Sanktionen mOgen em n Machtmittel zwischen gleichgrossen Wirtschaftsraumen sein. Was aber, wenn emn

Kleiner gegen einen Grossen vorgeht», bringt Sentidie Krux an der Sache auf den Punkt.

(baz.ch/Newsnet)

Erstellt: 02.04.2013, 17:37 Uhr

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200 -

Tote im Strassenverkehrmit Verdacht auf Alkoholeinfluss

Quelle: BfU / Grafik: Oliver Marx

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Die Statistik belegt es: Wer sich alkoholisiert ans Steuer setzt,bringt sich und andere in tOdliche Gefahr.

Getty

Sin it urn tiefere PromillegrenzeVERKEHR SP-Nationalr5tinBea Heim will die Promille-grenze von heute 0,5 auf 0,3senken. Sogar der Beratungs-stelle für Unfaliverhiitung gehtdies zu weit.

KARI KALINkari.kaelinguzernerzeitung.ch

Der Effekt war sptirbar. Nachdem An-fang 2005 die 0,5-Promille-Grenze inKraft getreten war, starben auf Schwei-zer Strassen 79 Personen wegen Allmhol-einfluss. 2004, als der Grenzwert nochbei 0,8 Promille lag, verloren noch 103Personen ihr Leben wegen alkoholisier-ter Verkehrsteilneluner. Mittlerweile hatsich die Zahl der jlihrlichen Todesopferbei rund 50 bis 60 Personen eingepen-deft, wie aus einer Statistik der Beta-tungsstelle fiir Unfallverhiltung (BfU)hervorgeht (siehe Grafik). Die BfU-Sta-tistik weist htihere Werte aus als jenedes Bundesamtes fru Strassen (Astra).Dieses listet im Gegensatz zur BfU nurjene Unfalle unter der Rubric Alkoholauf, bei denen Alkohol der Unfallhaupt-grund war. Nach der Zdhlweise desAstra kamen 2011 im Verkehr 38 Perso-nen wegen Alkohol urns Leben, letztesJahr 40.

Luzern: Ein Unfall bis 0,3 PromileeDass der Alkohol im Strassenverkehr

noch immer so viele Todesopfer fordert,will die Solothurner SP-NationakatinBea Heim nicht manger hinnehmen. Inder Somrnersession wird sie deshalb ineinem Vorstoss die Promillegenze 0,3verlangen. .Es gibt Hinweise, wenn sieauch gliicklicherweise noch nicht spek-takuldr sind, dass die Zahl dutch Alko-hol verursachter didlicher Unfälle stattweiter abzunehmen nicht nur stagniert,sondern wieder zunimmt., sagt Heim.Heim ist iiberzeugt, dass sich mit einertieferen Promillegrenze Leben rettenlessen. Der Schwyzer SVP-StanderatPeter FOhn hingegen betont, bereits mitder 0,5-Promille-Grenze habe man er-freuliche Ergebnisse erreicht. Und: .Wir-dtirfen nicht die Feierabendbiertrinkerkrirninalisieren”, sagt er.

Doch bei welchem Alkoholgehalt pas-sieren die meisten tOdlichen Unfalle?Weder das Astra noch die BfU verfUgenOber entsprechende Zahlen. Auch dieLuzemer Polizei konnte gestern dazukeine verlasslichen Aussagen machen.Bekarmt ist, dass im letzten Jahr aufLuzerner Strassen 78 allmholbedingteUnfalle passierten, bei denen Personenzu Schaden kamen. Ein Blick auf die

Daten zeigt: Nor em n Unfallverursacherhate weniger als 0,3 Promille im Blut,vier hatten 0,3 bis 0,49 Promille intus,weitere vier 0,5 his 0,79. Die restlichen69 Personen waren mit mehr als 0,8Promille unterwegs. Die meisten Ver-kehrsteilnehmer, die einen Unfall ver-ursachten, hatten zwischen 1,6 und 1,69Promille im Blut. Ein dhnliches Bid zeigtsich im Kanton Thurgau. Die meistenUnalle bauten von 2007 bis 2011 Per-sonen mit 1,4 bis 1,59 Promille im Blut.Die Daten aus Luzern und Thurgaulegen den Schluss nahe: Das grOssteProblem stellen jene Lenker dar, diemassiv iiber die Strdnge schlagen anddie geltende 0,5-Promille-Grenze ein-fach ignorieren.

Nulltoleranz bei NeulenkernErst im letzten Juni hat das Parlament

Massnahmen zu ether verstarken Ver-

kehrssicherheit (Via sicura) verabschie-det. Unter anderem diirfen Neulenkerbis drei Jahre nach der Fahrprillungsowie Lastwagen- oder Busfahrer keinenTropfen Alkohol trinken. Diese Mass-nahme tritt voraussichtlich am 1. Janu-ar 2014 in Kraft.

Skepsis bei PraventionsfachstelleDie Beratungsstelle far Unfallverhii-

tung begriisst diesen Entscheid..Studienzeigen, dass bei unerfahrenen jungenLenkern bereits bei ether Blutalkohol-konzentration von weniger als 0,5 Pro-mile ein erhOhtes Unfallrisiko feststell-bar ist”, schreibt die IMIJ in einem Be-richt.

Der Idee, den Alkoholgrenzwert ge-nerell auf 0,3 Promille zu beschrdnken,steht die BM indessen skeptisch gegen-Ober. Die gesetzliche Festlegung etherLimite erziele noch nicht per se die

gewiinschte prliventive Wirlcung, sagtBfU-Sprecher Daniel Menna. VVichrigsei, dass sie durchgesetzt werde. Beiether Grenze von 0,3 Promille wiirdedas laut Menna bedeuten, dass diePolizei deutlich mehr Kontrollen dutch-fiihren mUsste. Darnit bestehe die Ge-fahr, dass die Polizei sich nicht meluauf Faluer mit einem hdheren Alkohol-gehalt im Blut konzentrieren kennte..Etwas salopp ausgedriicict: Es best-Un-cle die Gefahr, dass die Kontrolltátigkeitder Polizei zu sehr dutch Bagatellver-stOsse absorbiert wiirde.»

Gemass ether BfU-Studie IcOnnte emntieferer Promillegrenzwert sogar eineschadliche Wirkung entfalten. In Schwe-den zurn Beispiel wurde der Grenzwertvor geraumer Zeit von 0,5 auf 0,2 Pro-mile gesenIct. Die Folge: Alkohol am •Steuer wurde danach gesellschafdichnicht mehr geachtet.

NEUE LUZERNER ZEITUNG

Mittwoch, 3. April 2013 / Nr. 76

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KOMIVIENTAR

Realistischbleiben

er sich ans Steuersetzt, soil hiichs-tens noch 0,3 Pro-mille Alkohol im

Blut haben: Dies fordert dieSolothurner SP-NationalratinBea Heim. Hitzige Dislcussio-nen sind garantiert. Will unsdie Politik jetzt auch das Feier-abendbier vermiesen? Oderrettet eine tiefere Promille-grenze Menschenleben?

Zuerst das Erfreuliche: Seitdem Jahr 2005 sind nur noch0,5 anstatt wie friiher 0,8 Pro-mile Die Zahl derdurch Lenker unter Alkohol-einfluss gettiteten Opfer imStrassenverkehr sank seithermarkant und hat sich mittler-weile zwischen 50 und 60 proJahr eingependelt. Das sindimmer noch zu viele.

Die Politik hat reagiert. Abdem nachsten Jahr gilt farNeulenker bis drei Jahre nachder Fahrpriifung emn absolutesAlkoholverbot. Das machtSinn. Denn gerade jugendlicheLenker verursachen bereits mitwenig Alkohol im Blut ilber-durchschnittlich viele Unfalle.

Es giht hingegen gute Grande,die generell galtige Promille-grenze bei 0,5 zu belassen.Blick auf die Unfallstatistik inverschiedenen Kantonen zeigt:Die meisten Unfalle, bei denenAlkohol itn Spiel ist, gehen aufdas Konto von Kampftrinkern.Ob 0,3 oder 0,5 Promille: Sieignorieren die Limite sowieso.Zudem miisste die Polizei ihreKontrolltatigkeit bei einer tiefe-ren Grenze wohl verstarken, urndie Stinder zu fassen. Ob dientitigen Ressourcen vorhandenwaren, darf bezweifelt werden.

In anderen Landern, zumBeispiel Schweden, gilt seiteiniger Zeit die 0,2-Promille-Grenze. Der Effekt war kontra-produlctiv: Der Wert liegt sotief, dass eine Obertretungwieder zum Kavaliersdeliktwird. So weit darf es in derSchweiz nicht kommen.

KARI KALIN,[email protected]

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Karin Keller-Sutter kommt in denEconomiesuisse-VorstandVon Arthur Rutishauser. Aktualisiert vor 49 Minuten

Die FDP-Standeratin wird zu einer der einflussreichsten Frauen in der SchweizerWirtschaft.

Kommt zu Economiesuisse: Karin Keller-Sutter bei der Debatte der 1:12-Initiative im Standerat. (21. Marz 2013)Bild: Keystone

Die krisengeschiittelte Economiesuisse erhdlt einenprominenten Zugang. Die populare St. Galler FDP-

Stdnderdtin Karin Keller-Sutter kommt in denVorstand des Wirtschaftsdachverbandes. Damit wird

Keller-Sutter zu einer der bestvernetztenPolitikerinnen des Landes. Sie sitzt bereits im NZZ-

Verwaltungsrat, im Vorstand desArbeitgeberverbands und im Stiftungsrat dreier

Pensionskassen.

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Baloise holt Stander5tin Karin Keller-SutterEconomiesuisse will doch noch Lehren ausder Niederlage ziehenUhrenverband tritt aus Economiesuisse aus

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Karin Keller-Sutter

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Di skutierenSie mit im

Polihn

Dabei soil es nicht bleiben. An der GV vom 2. Mai der

Baloise will sie ebenfalls in den Verwaltungsrat desVersicherers gewahlt werden, im Juni zur Prasidentin

der Swiss Retail Federation, der Lobby-Organisationdes Detailhandels. Ihre Mitglieder, zu denen die

meisten bekannten Detailhandler mit Ausnahme vonMigros und Coop zahlen, machen 12 Milliarden

Franken Umsatz und beschaftigen 40'000 Personen.Damit haben sie Anspruch auf einen Sitz im Vorstand

von Economiesuisse. Bisher hatte diesen Bruno Frick,der ehemalige CVP-Parlamentarier, inne. Er tritt

zuriick.

«Weiterhin unabhangig»

Gelingt die Wahl, kommt Keller-Sutter in ahnliche Spharen wie einst die Ziircher FDP-Standeratin Vreni Spoerry. Gegen sie wurden nach dem Swissair-Grounding Filzvorwiirfe laut.

Angesprochen auf ihre Unabhangigkeit als Parlamentarierin angesichts der wachsenden Zahlvon Mandaten sagt Keller-Sutter: «Ich werde weiterhin unabhangig politisieren. Ich bin im

Umfeld des Gewerbes aufgewachsen und werde auch bei Economiesuisse nicht abheben.»

Zusammen mit dem Baumeisterverband vertreten laut Keller-Sutter die Detailhandler inEconomiesuisse sowieso nicht die Wirtschaftselite, sondern «quasi das Bodenpersonal». FDP-

Prasident Philipp Mailer, der seine Partei eigentlich etwas vom Ruf der bedingungslosen

Wirtschaftsnahe wegfiihren will — und der selber in keinem grossen Verwaltungsrat oder

Verbandsvorstand sitzt nimmt zu Keller-Sutters neuem Mandat keine SteRung. Er bezeichnet

es als «Privatsache».

Bereits auf der Linie von Economiesuisse

Geht es urn Sachfragen, liegt Keller-Sutter bereits heute auf der Linie von Economiesuisse. «Was

die wirtschaftspolitischen Vorlagen betrifft, bin ich gegen die 1:12-Initiative, gegen dieMindestlohninitiative und gegen eine Begrenzung der mit der EU ausgehandelten

Freiziigigkeitsabkommen. Die Ventilklausel soil hingegen angewendet werden, wenn dieKriterien erfiillt sind», sagt Keller-Sutter. Der Detailhandel ist eine der wenigen Branchen, die

von einer Annahme der Mindestlohninitiative betroffen ware. In jiingster Vergangenheit machte

sich die St. Galler FDP-Standerdtin auch gegen die Abzockerinitiative stark.

Nach dem verlorenen Abstimmungskampf bestritt sie dann in der «Arena» vehement eine

allzugrosse Nähe zur Wirtschaftslobby. «Man kann die Leute auch auf Abstand halten», wandtesic em. «Ich nehme für mich in Anspruch, dass ich das mache, was ich fiir richtig halte. Und

manchmal ist das auch die Position von Economiesuisse.» Wichtig sei, so Keller-Sutter, dass es

transparent sei. Das ist es nun. Allerdings: Dem Grundsatz der Eigenstandigkeit wird Keller-

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Sutter innerhalb von Economiesuisse nicht nachleben. «Ich werde, sofern ich als Prdsidentin

gewahlt werde, als Vertreterin der Swiss Retail Federation im Vorstand von Economiesuisse seinund deren Interessen vertreten.» (Tages-Anzeiger)

Erstellt: 03.04.2013, 06:24 Uhr

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FDP-Nationalrdtin zum Ansehen der Bundesparlamentarier

Politik und RespektVon Daniela Schneeberger

«Gesetze sind wie Wrirste, man solltebesser nicht dabei sein, wenn siegemacht werden.,, Falschlicherweise

" wird dieses Zitat Reichskanzler Otto vonBismarck zugeschrieben; urspranglichgeht es allerdings auf den Dichter JohnGodfrey Saxe zurrick. Hinter dem Zitatsteckt eine Vermutung, die zumindestfiir die Schweiz nicht zutrifft: Sieerweckt den Eindruck, dass sowohl dasWursten als auch das Erarbeiten vonGesetzen unanstandig sei. In beiden

lehrt mich meine Erfahrung anderes.Doch ich gebe zu, dass sich das Klischeeder «unanstandigen Politik>› hartnackighalt. Die GrUncle daftir sind offensicht-lich. In vielen Landern neigen die Polid-ker dazu, eine eigene Klasse zu bildenund sich vom Volk abzuheben.

Ioh gebe zu, dasssich das Klischee der«unanstandigen Politikephartnackig halt.

Meine Erfahrung irn Parlament zeig-tmir iiberdeutlich: In der Schweiz ist diesnicht der Fall. Wahrend der vier jeweilsdrei Wochen dauernden Sessionenarbeiten wir Parlamentarier intensiv.Wit sind ilberzeugt von dieser Arbeitund setzen uns mit Elan fiir die Sacheem. Die Herausforderungen sind gross,die Dossiers zahlreich und die Nachtewahren kurz. Das erfordert Engage-ment, Freude, Herzblut — und bei Nie-derlagen eine gehOrige Portion Nehmenqualitaten. Immer wieder aufstehen undweiterarbeiten lautet das Motto.Burnouts wie bei der aircher SVP-Nationalrdtin Natalie Rickli stehenVersuchen gegentiber, die Arbeitsbelas-tung der Parlamentarier zu senken. DieAargauer SP-Nationalratin Yvonne Ferifordert mit einem Vorstoss, zusdtzlicheund dafiir kidrzere Sessionen einzufidh-ren. Sie wtinscht sich einen Parlaments-

betrieb, der weniger gepragt ist vomZeitdruck und der Middigkeit, diesich zwangslaufig nach zwei Wochenintensiver Arbeit einstellt. Man kannnun diesen Vorschlag gut oder schlechtfinden — was rnich sehr beschaftigt hat,waren die vielen Leserkommentare,welche die entsprechenden Medien-berichte hervorgerufen haben — vorallem auch auf den Webseiten derMedienhduser.Die Reaktionen waren leider genauso, wie es das Eingangszitat vermutenldsst: Man schimpft riber die faulenPolitiker, die schon am Donnerstagins Wochenende fahren.Als Politikerin gebe ich unumwundenzu, dass rnich solche Kommentarenachdenklich gestimmt haben. Esscheint immer weniger Menschen klarzu sein, wie die Arbeit im Milizparla-ment funktioniert. Wit Schweizer Poli-tiker sind keine abgehobene Klasse,sondern Menschen wie du und ich.Ich bin eine Verfechterin des Miliz-systems, eines parlamentarischen Pro-zesses, der nahe an der Berufsrealitatder Menschen steht. Die Aufgabe istanstrengend, sie 1st aufreibend. Sie gibtaber auch Befriedigung und erlaubt es,von Zeit zu Zeit einen Erfolg zu feiern.Ich empfehle jedermann, einmal zweiTage auf der BesuchertribUne desNationalrats zu verbringen und dieGeschafte mitzuverfolgen. Dies ver-mittelt einen guten Eindruck, wie inBern gearbeitet wird. Fiir mich 1st klar,und ich lasse mich auch nicht entmuti-gen: Ich betreibe Politik mit Freude undviel Engagement — Nebengerausche hin'oder her.

Daniela Schneeberger1st BaselbieterFDP-Nationalratin.Sie ist Treuhánderinund wohnt in Thijrnen.

Basler Zeitung Mittwoch, 3. April 201

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Hat Yvan Perrin doch noch Chancen?FDP contra Rot-Grun bei den Neuenburger Regierungswahlen — die SVP als Aussenseiterin

Am 14. April finden in Neuen-burg die Kantonalwahlen statt.Dabei versucht die FDP, ihreRegierungsmehrheit gegenRot-Gran zu verteidigen. Offenist, ob SVP-Nationalrat YvanPen-in trotz Gesundheitsproble-men vorne mitmischen kann.

Christophe Biichi, Neuenburg

Der Kanton Neuenburg ist em politi-scher Solider-fall. Obwohl die Freisin-nigen hier noch friiher als in anderenHochburgen ihre Wahlermehrheit ver-loren haben und schon seit Begirm des20. Jahrhunderts mit einer starken Lin-ken auskommen milssen, halt die FDPseit 2009 die Regierungsmehrheit: DieNeuenburger Exekutive setzt sich ausdrei FDP-Vertretern und zwei Sozial-demokraten zusaramen.

Diese «Abnormitats erklart sichdurch die Fusion der Freisinnigen undder Liberalen, wie auch durch die Tat-sache, dass die CVP in Neuenburgimnier ein Randdasein fristet. Die Folgeist, dass die FDP in den letzten Jahrenpraktisch allein das biirgerliche Lagerreprasentierte, wenn man . von der amrechtsbargerlichen Rand politisieren-den SVP absieht. Aber richtig glticklich

ist niemand mit dieser Situation. Dennin einem Land, das einen ausgepragtenSinn ftir Proporz-Gerechtigkeit besitzt,tarn es schwer, zu rechtfertigen, dasseine Partei drei von ftinf Regierungs-sitzen halt, obwohl sie von der Wahler-mehrheit weit entfernt ist. Zuvor wares ftir die Freisinnigen mid Liberaleneinfacher, ihren Besitzstand zu legiti-mieren, well sich ihre drei Mandate aufzwei verschiedene Parteien verteilten.Die Fusion mit den Liberalen hat da-gegen die FDP in einen akuten Erkla-rungsnotstand versetzt.

Ribaux gegen die Arntstrager?Ob die . FDP-Regierungsmehrheit iiber-lebt, ist bei den kommenden Kan-tonalwahlen die zentrale Frage. DieAnschlussfrage lautet, ob die FDP-Amtstrâger bestatigt werden. Nebenihren amtierenden Staatsraten PhilippeGnaegi und Thierry Grosjean (der drit-te, Claude Nicati, tritt zurtick) schicktdie FDP namlich such drei Neue insRennen: Nationalrat Alain Ribaux, denAnwalt Christian Blandenier und denBankdirektor Andreas Jun. Es kOnntedurchaus sein, dass Ribaux den einenoder gar beide Amtstrager tiberrundetund im Fall, dass die FDP einen Sitz ver-liert, einen Bisherigen aus dem Amtdrangt. Der Bisherigen-Bonus kOnnte

sich durchaus als Mains entpuppen. DieFDP hat aber einen Trumpf: die relativeSchwache der rot-grtinen Ftinferliste.

Die linken Parteien, die in der ver-gangenen Legislaturperiode die Parla-mentsmehrheit hielten, mOchten nunsuch die Macht in der-Regierung tiber-nehmen. Und aufgrund der numeri-schen Krafteverhaltnisse ist dies durch-aus mOglich. Indessen ist das rot-grin:leLager durch die Tatsache geschwacht,dass die Partei der Arbeit (PdA) an-stelle ihres oStarss Denis de la Reussilleeinen unbekannten Kandidaten (NagoHumbert) portiert und such der grtineRegierungskandidat Patrick Herrmannnicht sehr bekannt ist.

Auf der rot-grtinen Einheitsliste fin-det man femer drei SP-Vertreter:Staatsrat Laurent Kurth, den Nachfol-ger von Jean Studer, sowie Jean-Natha-nael Karakash und die Grossratin Mo-nica Maire-Hefti. Die bekannten Politi-ker Kurth und Karakash haben grosseChancen, gewahlt zu werden, und zwarselbst im Fall, dass Rot-Grtin nur zweiMandate holt. Grossratin Hefti verftigtallerdings tiber den Frauenbonus. Zu-dem wird sie nicht our durch das linkeLager, sondem auch von den Griin-liberalen untersttitzt.

Der Kampf der beiden BlOcke wirddieses Jahr noch durch die Prasenz meh-rerer Aussenseiter kompliziert. Der be-

kannteste unter ihnen ist SVP-National-rat Yvan Perrin. Ihm wurden zu Beginndes Jahrs noch gute Chancen einge-raumt, zumal er sein Profil als Oppo-sitionspolitiker etwas abgeschliffen hatund deshalb auch in moderaten burger-lichen Kreisen mehr untl mehr als wahl-bar gilt. Doch die Entlatillungen der Zei-tung oLe Matins tiber seine gesundheit-lichen Probleme vor allem psychischerNatur haben ihm wahrscheinlich dochzugesetzt. Sicher chancenlos sind da-gegen die Regierungskandidaten derCVP und der Linkspartei Solidarites.

CVP mit neuen MitteparteienBei den Grossratswahlen sind es dierot-grilnen Parteien, die ihre knappeMehrheit (60 von 115 Sitzen) verteidi-gen miissen. Diese wird nicht nur vonder FDP angegriffen, sondem auch voneiner Vielzahl von kleineren Parteien.Neben der CVP versuchen die Grtin-liberalen, sich ein Platzchen an derSonne zu ergattem. Die BDP ist auchdabei und hofft, dank einer Listen-verbindung mit FDP, CVP und Griin-liberalen das Quorum von 10 Prozentzu schaffen. Und schliesslich tritt auchder abgehalfterte FDP-Staatsrat Fre-deric Hainard mit einer oNeuen Libe-ralen Parteis an, und zwar im Verbundmit der SVP.

Iteue 3fircber 3eitungMittwoch, 3. April 2013 • Nr. 76