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0esterreichische ] otani:scho Zoitschrift, Die iisterreichische botanische Zeitsehrift erscheint den Ersten jedea Monats. Man pr~numerirt auf selbe mit 8 ft. 5st. W. (10 R. ~lark) ganzjahrig, oder mi*~ 4 ft. ~st. W. (8 ~. Mark) halbjl~hrig. Znserate die ganze Petitzoile 15 kr, 0st. W. O g l~'xemplare r an dim freidurchdiePostbe- zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction far (W. Bcz , M~hlgassv 27r. 1) ZU 1)r~nnmeril'en, Botanik und Botaniker. Buchhandels ~b ernimm~ Pr~nmneration C. Gcrold's Sohn in Wien, N ~ 1. sowio ane ~ibrigen Buchhandlungen. XXXu Jahrgang. WIEN. J~nner 18871 T~]~kLT : Ferdinand H a u ok. -- Ursachen dot Haarbildung. Yon K r a ~ an. -- Anemone Scherfdii. Yon Ullepitsch. --Bergalgenflora BShmens. "Yen Dr. Hansgirg.--Zur Flora van 0st-Galizien. Yon Blocki. -- Flora der Karpathen. Yon Dr. Form~nek. -- Up~tflora. Yon Jetter. -- Flora des Et,na. Yon Strobl. -. R. v. Uechtritz. Yon Stein. -- Literaturberichte. -- Correspondenz. V~n Braun, Dalla Tort e, Wiesbaur, B~oeki, Form~nek. -- Personalnotizen. --Yereine, Anstal~en, Unternehmungen. ~ Botaniseher Tauschverein. -- insofar. Gallerie 5sterreichischer Botaniker. XXXV. Ferdinand Hauck. (~Iit einem xylographirten Portent.) Unsoro ZeRschrift bringt in diesor Nummor das Po~'trht oinos joner 5storroichischon Botaniker yon bedeutondem Ruf, doren Namen zwar nicht in don UnivorsRhts-Kalondorn figuriren, trotzdem abor in wissenschaftlichon Zeitschriften und Hauptworkou neben donjenigon yon Koryph~on obenbfirtig orsch~inon. Un4 wenn irgond ein Lobons- bild nicht nur fiir Fachgenossen, sondern- und zwar mehr noch -- fiir andore Gebildeto interessant ist, so trifft diess gauz besonders die Geschich~e dos Entwicklangsganges unsores boston dorzeitigon Algologen. Wit geben im Nachstehonden eino Skizze dieses inhaltsreichen and weRerhin vielvorsprochondon Lebens. Dr. Ferdinand Hauck ist dot oinzigo SprSssling oJnor Branner Familie dos ehemaligen Finanz-Procuratursboamton Johann Hauck, dessen Name in don Stammbaum oiner dor erston Patrizierfami]ien yon ' l~iirnborg zurtickwoist und dor Caroline do Clady, einor TochLor yon ad~ligem Geschlochte lothringischon Ursprungos. Goboren zu Brfinn am 29. April 1845, gonoss Ferdinand Hauck im Hauso seinor Eltorn eino sohr sorgl~ltigo Erziohung. Mit~ dora zehnton Jahro trat ~r ins Gymnasium, um abor alsbald an Oesterr. botan. Zeitschrift. I. Heft 1887. 1

Ferdinand Hauck

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Page 1: Ferdinand Hauck

0esterre ichische

] otani:scho Zoitschrift, Die iisterreichische

botanische Zeitsehrift erscheint

den Ersten jedea Monats. M a n pr~numerirt auf selbe

mit 8 ft. 5 s t . W. (10 R. ~lark)

g a n z j a h r i g , oder mi*~ 4 ft. ~ s t . W. (8 ~ . Mark)

ha lb j l~hr ig . Z n s e r a t e

die ganze Petitzoile 15 kr , 0s t . W.

O g l ~ ' x e m p l a r e r an dim freidurchdiePostbe-

zogen werden sollen, sind blos bei der Redaction

far (W. Bcz , M~hlgassv 27r. 1) ZU 1)r~nnmeril 'en,

Botanik und Botaniker. Buchhandels ~b ernimm~ Pr~nmneration

C. Gcrold's Sohn in Wien,

N ~ 1 . sowio ane ~ibrigen Buchhandlungen.

X X X u Jahrgang. W I E N . J~nner 18871 T ~ ] ~ k L T : F e r d i n a n d H a u ok. - - Ursachen dot Haarbildung. Yon K r a ~ an . - - Anemone Scherfdii. Yon

U l l e p i t s c h . --Bergalgenflora BShmens. "Yen Dr . H a n s g i r g . - - Z u r Flora van 0st-Galizien. Yon Block i . - - Flora der Karpathen. Yon Dr. F o r m ~ n e k . - - Up~tflora. Yon J e t t e r . - - F l o r a des Et,na. Yon Strobl . - . R . v. U e c h t r i t z . Y o n S t e i n . - - L i t e r a t u r b e r i c h t e . - - C o r r e s p o n d e n z . V ~ n Braun , D a l l a T o r t e, W i e s b a u r , B~oeki , Form~nek . - - Personalnotizen. --Yereine, Anstal~en, Unternehmungen. ~ Botaniseher Tauschverein. - - insofar.

Gallerie 5sterreichischer Botaniker. XXXV.

Ferdinand Hauck. (~I i t einem xylographirten Por tent . )

Unsoro ZeRschrift bringt in diesor Nummor das Po~'trht oinos joner 5storroichischon Botaniker yon bedeutondem Ruf, doren Namen zwar nicht in don UnivorsRhts-Kalondorn figuriren, trotzdem abor in wissenschaftlichon Zeitschriften und Hauptworkou neben donjenigon yon Koryph~on obenbfirtig orsch~inon. Un4 wenn irgond ein Lobons- bild nicht nur fiir Fachgenossen, sondern- und zwar mehr noch - - fiir andore Gebildeto interessant ist, so trifft diess gauz besonders die Geschich~e dos Entwicklangsganges unsores boston dorzeitigon Algologen.

Wit geben im Nachstehonden eino Skizze dieses inhaltsreichen and weRerhin vielvorsprochondon Lebens.

Dr. Ferdinand Hauck ist dot oinzigo SprSssling oJnor Branner Familie dos ehemaligen Finanz-Procuratursboamton Johann Hauck, dessen Name in don Stammbaum oiner dor erston Patrizierfami]ien yon ' l~iirnborg zurtickwoist und dor Caroline do Clady, einor TochLor yon ad~ligem Geschlochte lothringischon Ursprungos.

Goboren zu Brfinn am 29. April 1845, gonoss Ferdinand Hauck im Hauso seinor Eltorn eino sohr sorgl~ltigo Erziohung. Mit~ dora zehnton Jahro trat ~r ins Gymnasium, um abor alsbald an

Oesterr. botan. Zeitschrift. I. Heft 1887. 1

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die Oborrealschule iiberzugehen, well ]hm die realistischon Facher mehr Interosse abgewannen, lqach Absolvirung tier Oberrealclasson bezog H. die technische Hochschule seiner Vatorstadt. IV[it herz- warmer Dankbarkeit gedonkt er heuto noch seiner dortigen Lioblings- lehrer, welche alas Werk seiner geistvollen Mutter, die im J~ngling angefachte Flammo tier Liebe zur Natur und zur 3~aturforschung in methodischer Wissenschaftlichkeit zu unterhalten und zu pflegen verstanden. Auch Hauck ist ein beredter Zeuge dafiir, dass es in der Regel die M n t t e r ist, welcho als begnadete Erzieherin den nachhaltigsten Einfluss auf die geistigo Entwicklung heranwachsender .Natnrforscher aust~bt. Von seiner Mutter ward e r a l s Knabe zu don SchSnheiten tier realen Welt: zum murmelndon Waldbach, zur b]fihenden Wiese, zum stillen Hain, zur fl'uchtbaren Aue hingelei- tet, um mitten unter den Herrlichkeiten stillschaffonden ~aturwesens beobachten und denken, forschen and erkennen zu lernen. Sie war es, welehe den Grund gelegt zu dem, was sparer an den Sehulen zu Brtinn eia A. Makowsky und ein Dr. Kolena t i als hervor- ~agende ~Naturibrscher gross zu ziehen wussten, nieht allein durch goistreiche Vortrage, sondern auch durch persSnliehen Verkehr mit~ dem jungen Hauck.

Wie so oft in diesen Studienjahren zu geschehen pflegt, warf sich auch H. in jener Zeit erst mit dem meisten Eifer auf die Ento- mologio, ohne indess die anderen Diseiplinen der Naturwissoasehaften zu vernaehlassigen, im Gegentheile kamen sie bei ihm alle an die Reiho, weil er alsbald gelernt hatte, dass sic eben a l l e - als inein- andergreifende Theile eines einzigen Ganzen ~ zusammengehSren and nur eino vielseitige Erkenntniss zur Wahrheit loiter. Dass or die letztere in optima forma ornstlich suchto, beweist der Umstand, dass er sich sehliesslich auch an das Stadium der speculativen Phi- losophen heranmaehte~ ohne indess bier jene Befl'iedignng zu finden, welcho die gowiegten Dialektiker der verschiedenen ,~Systeme" ihrem l~'ublikum anzupreisen und zu versprechen verstehen. Enttauscht wandte er sich yon den Speculationen deutscher Philosophen ab, um desto bosser bei den Encyklop/~disten and zuletzt bei den mo- dernen Naturphilosophen der Darwin'schon Richtung denken und betrachten zu lemon.

Trotzdem diese naturalistisehen und realphilosophischen Studien zu den Lieblingsbeschitftigungen des jungen Maunos gehSrten, war es Hauck nicht vergiinnt, sich densolben mit allen Kr/~ften dos Leibes und der Seelo hinzugeben. Es kam die prosaisehe und hOchst wich- tigo Frago der Berufswahl. Wie gerno h~itte sich H. dem hOheren Lehramto zugewendot, wenn nieht die Verh/iltnisso ihn gezwuno'en hi~tten, seinor Lieblingsidee zu entsagen. Es ward eino ,,praktischere" Carri~ro in Aussicht zu nehmen, and in Folge eines Compromisses zwischen Lieblingsstudium und ,,grobmateriollor" Lebenswoisheit kam der Entschluss zur Ausfilhrung, demzufolge t Iauck sich dem Forst- wesen zu widmon hatte. Er triturate damals yon der poesiesehwan- geren harzduftonden Atmosphare dos sehweigsamon lebendigon Waldes;

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or wi~hnte als Forstbeamter nieht bless die Biiumo wachson zu sohen, sondern im Diensto des Staates Grosses und Ntitzliches schaffen zu kSnnen. Es entging ihm wahrend des Gebrodels seiner Jugend- tri~umo, class tier pflichttroue Beamte im Forsto oft ein vogelfreior Mensch, eiu dor Bosheit und gin~orlist doppelt preisgegobener Btir- ger ist, dem far tt'eue Pflich~waitung als Lohn die Kugel des Wald- und Wildfrevlers wird. So malte er sich wohl die Lichtseiten des gewghlten Berufes aus, ohne die Kehrseite dos Bildes zu kennen. El" trat daher in Praxis erst beim Forstamte in Schebe~au, dann in Tischnowitz und erhielt spliter die Adjunctenstelle in Ratschitz-Drno- witz. Obwohl er sich mit ganzer Liebe und vielem Fleisse der Forst- wissenschaft widmete und auch die Staatspriiflmg in diesem Facile mit sehr gutem Ed'olg absolvirte, so kam Hauck doch bald zu der Einsicht, class or bei diesem Berufe doch nicht in seinem Elemente und far sein kfinffiges Sein nicht in dem Masse gesichert sein wiirde, dass or hatte seines Lebens froh werden kSnnen. Das rohe Benehmen einos Vorgesetzten verloideto ihm schliesslich die waldreiche Domino seiner Arbeit derar~, dass er umsa~teln wollte. Der Zufall fiihrto ihn in Wien mit oinem hochgostollten Staatsbeamton zusammen, der sich des jungen, mit wissenschaftlichen Kenntaissen seltener Art ausgestatteten Mannes ann~hm und Hauck veranlasste, sich dora Staatstelegraphendiensto zuzuwenden, ~,weil in diesor Brancho reino Wissenschaft erst angof~ngeu habe, pra-ktisch verwondot zu werdon, und well ~iorboi einem strebsamon Manno sich die beston Aussichton darbSten".) So absolvirte denn tt. auch den Telegraphencurs in Wien und erhielt in diesem Staatsdienste seine ersto Anstellung im Mai 1866 in Triest , tier lieblichen tIafonstadt an tier Adda, die ihm znr zweitou Heimath worden sollto, we or auch his zur Stunde soinem Stando treu blieb.

Mit dor Uebersiodlung nach Triest bogann fiir t t auck ein honer Lebensabschnitt. Die entztickende Lago tier Stadt, deren Anblick den stumpfsinnigsten Egoiston in freudige Erregnng versetzen muss; alas italienische Leben mit dora Zauberhauch stidlicher Gluth und Ueppig- keit, dann abet vor Allem der Anblick des Meeres mit seinom traumsch~nen Wechsel im Leben and Athmen, alas Meer mit seinen noch ungehobenen wissenschaftlichen Scha tzen- alas Alles und noch Anderes mehr hatte es dem sinnigen Naturfreunde angethan. Hauck erkannto aber auch alsbald, dass tier neu gewi~hlte ,praktische Beruf" soinen Intellect und Erkonnungseifer nicht wtirde vollkommon in Athem zu ha]ton im Stando sein, um jenem Berufe ,ausschliesslich" allo Kraft widmen zu kSnnen. So kam or denn dazu, auf oinem anderen Wego sein ihm yon Jugend an gestelltes ZioI zu erreichen. Worm sich Zeit fund, oin Steckenpferdchen nebst dem Berufo zu reiten, so wollto er sich ein edles Ross auswiihlen. Dot Zufall brachio es mit sich, dass or golegentlich eino kleino Sammlung yon Meeres- Algen sah. Ihr Anblick erweckto in ibm den Entschluss, jeno damals noch recht wenig gekannten Organismen zu Objecten seiner Studiou zu machon. Mit welchen Schwiorigkeiten tier angehendo Algolog da-

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reals zu kiimpfen hatto, davon werdon die jiingeren Fachgenossen kaum eino Ahnung habon, war doch in ganz Triest nicht ein einzi- ges Bueh fiber Algen aufzutreiben. Hauck, der junge, erst mit kargem Gehalto dotirto Telegraphenbeamte, hatte nicht nur allo nothwondigon, zum Theil sohr theuren Bfichor und Specialwerko algologischon Charaktors, sondorn auch theuro Apparate und Instru- mento aus oigonon Ersparnissen selbst anzuschaffen. Aber mit dora Anfang der sehwierigen autodidaktischen Arbeit wuchs aueh die Be- geisterung und steigorte sich progressiv mit dor Summo neuor, fl'iiher kaum geahnter Erkenntnisso. Zahlreiche kleinero und gr~issero Excur- sionen und Reisen, auch ein dreimonatelanger Aufonthalt auf tier Insel Cherso, boron ihm reichlich Gelogenheit, zahlreicho biologischo Beobachtungen zu machen, derenErgebnisso gr6sstentheils in seinem Hauptwerke, ,,Die Meoros -Algon" niedergelegt sind. Dioso seine biologischon Beobachtungen konnten selbstredend nut systematisch- beschroibondo Resultato abgoben, da dora jungen Beamten, dor eben fast jeden Tag seinon Bureaustunden gereeht zu werden hatto, fiir zusammenh&ngendo, entwicklungsgeschichtlicho Studien die Zoit fehlto. Angerogt dutch Hofrath M. yon Tommas in i , mit wolchom H a u c k wiederholt weitero Excursionen maehto, publicirte or anfanglich ver- schiedone Aufsiitzo in der Oosterr. botan. Zeitschrift, welcho Boitriige alsbald die Aufmerksamkeit der Fachbotaniker orrog~en und Hauck's Namen weir iibor die Gronzon des iisterr. Kaisorstaates hinaustrugon. Nach una naeh wurdo ungesucht oin roger Vorkehr mit wisson- schaftlich bothlitigten Fachmiinnern zu Stando gobracht, und ungo- sucht wurdo ibm dor ohronvolle Aui'trag, fiir die nouo Bearbeitung dot grosson Rabenhorst 'sehon K r y p t o g a m e n f l o r a den wichtigen Band iiber die , ,Mooresalgen Dou t sch lands und Oostorro ichs" zu liefern. Diesos Hauptwerk unseres Trioster Algologon nahm w~h- rend mohrerer Jahro die ganze Mussezoit in Ansprueh und erschion in letztor Lieferung 1885. Uober die sorgfaltige Bearbeitung der einschl~gigen Matorio, fiber die Trofflicbkeit dot Diagnoson, welche yon oinom Roferenton mit Roeht als mustergiltige bozeichnot wurdon, fiber die zuverl~ssigo Illustration des .gowichtigen Bandes, kurz: fiber den wissenschafflichen Werth des in soinor Art einzig dasto- hendon Workes herrsehte nur Eino Stimmo der Anerkennung. Das hat donn auch die mathematisch-naturwissenschaftlicho Section der philosophischen Facultat zu Ziirich boi Anlass dos ffinfzigjahrigen Jubilaums der dortigon Hochschule veranlasst, dora verdienton Privatgelehrten Hauck don Doctortitel honoris causa zu verloihon und zwar, wie wit yon untorrichteter Seite erfahren haben, nament- lich in Hinblick auf die zahllosen Schwiorigkeiten, welche dora Vet= fassor der ,,Y[eeresalgen" w~hrend soiner oigenen Entwicklung zum Golohrten yon Rang ira Wego standen, und die nut yon einem fiir Wissenschaft und Wahrheit glfihend begeisterton ~anno bow~ltigt wordon konnten.

Freilich half oin Umstand wosontlich mit, class tier an s~ronge Bureaustuuden gefesselte Staatsboamte nicht vorzeitig seine Lust am

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Forschen oinbfissto. Im Jahro 1872 ffihrb F. Hauck nimlich eiuo Nichto des in weiten Kroisen bokannten Botanikors, D. Bi l imok, des ehomaligon Custos dor Mnsoen in Mexiko, zum Altar. Anna, goborne Sodla tschek , brachto in die jungo Eho ein loin gebildetes Gemfith and herzwarmen Sinn ffir allo NaturschSnheibn, an denen sich H au ck auf gemeinsamen husfliigen und wissenschaftlichenExcur- sionon za erholen gewohnt war. Es ist bokannt, dass es Frauen bisweilen golingt, in ihren Mi~nnern allen Sinn ftir edloro Liobha- bereien gmindlich auszumerzen: Frau Anna Hauck beflioss sieh des Gegenthoiles und f6rdorto ihren Gatten nicht unwosentlich boi seinon wissonschaftlichen Arbeiten; ihr gebfihrt folgorichtig die warmo An- erkennung nicht minder, als dora dessert Strebon sio pfiogto.

Wir goben im Nachfolgendon ein u tier botanischen Arbeiton aus Hauck's Feder:

1. Uobor das Massonauftreten der Nitzschia Closterium (Ehrh.) Sin. in der Adria. Oestor. bet. Zeitschr. 1872 p. 253.

2. Anfzihlung einigor in dem sogen. Seeschleim der Adria vorkom- menden Diatomeon. Oostorr. bet. Zeitschr. 1872 p. 331.

3. Oscillaria caldariorum mihi n. sp. Eine Plage des Warmhausos. Oestorr. bet. Ztschr. i876 p. 151.

4. B e m e r k u n g e n fiber einigo Species dor R h o d o p h y c o e n und M e l a n o p h y c e e n in ,,Contributionos ad Algologiam et Fungologiam, Auctoro F. Roinsch." Oesterr. botan. Zoitschr. 1876 p. 412.

5. Notiz fiber l~hizophjdium Dicksonii Wright. Oest. bet. Zoitschr. 1878 p. 321.

6. Verzoichniss der im Golfe yon Tr ies t g e s a m m e l t o n Meoralgen. Oosterr. bet. Zeitschr. 1875 p. 245,283, 316, 348, 386; 1876 p. 24, 54 und91. I. Nachtrag 1876p. 265; II. Nach- trag 1877 p. 50.

7. B o i t r i g e zur Kenn tn i s s der adr ia~ischen Algen. Oesterr. bet. Zoitschr. I. 1877 p. 117, IL 1877 p. 185, II[. 1877 p. 230, IV. 1877 p. 273, V. p. 292; u 1878p. 77 mit Tafel, VII. 1878 p. 130, VIII. 1878 p. 185 mit Tafol, IX. 1878 p. 220, X. 1878 p. 288 mit Tafol; XI. 1879 p. 151, XH. 1879 p. 242 mit Tafel.

8. Eine neuo Flor idee . Hedwigia 1882 Nr. 9. 9. Cenni sopra a lcnno a lgho dell ' ocoano indiano; con 3

Tavole. Atti del Museo Cir. di storia naturalo di Trieste. g e l VII. 1884.

10. Ueber einigo yon J. M. H i l d e b r a n d t im I~othen Moore und indischon Ocean g e s a m m e l t e Algen: I. Hedwigia 1886, Heft V;- H. Hedwigia 1886, Heft VI.

11. Die M e e r e s a l g e n D e u t s e h l a n d s u n d O e s t o r r e i e h s (Ruben- horst's Kryptogamen-Flora II. Band) XXIV nnd 576 p. Mit 583 Abbildungen im Texte und 5 Lichtdrucktafeln. Leipzig, E. Kummer 1885.

12. In Yerbindnng mit P. R ich t e r in Leipzig: P h y k o t h e k a

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universal is . Sammlung geLrockneter Algen samraflicher Ord" nungen und aller Gebiete. Bis jotzt erschienen: Fasc. I und II Leipzig 1885.

Ferner boarboitete Hauck den Theil der ,Algen" in der , ,Flora dor Inse l Jan Mayen yon Dr. H. W. Reichardt , Wiou 1886". Ebenso lieferte er zahlreiche und werthvolle Beitrage zu V. WILL- rock und O. Nords ted t ' s ~Algae aquae dulcis exsiccatae", sowio ftir P. T. Cleve und J. D. MOller's ,,Diatomeeu". Auch bethi~tigte er sieh wiedorholt als Referent beim ,Botan. CenLralblatt", bei der ,Oesterr. botan. Zeitschrift" u. A. m.

Einer besonderen Erwahnung verdient nebsL der kostbaren a]go- logischen Priwt-Bibliothek auch das A lgen -Herba r Hauck's. Es besteht aus 60 grosseu Fascikeln (yon denen 52 ausschliesslich Meeresalgen enthalLen) und aus vielen Hunderten mikreskopischen Algen- und Diatomeen-Fr~paraten. Einen gauz besonders werthvollen Theil dieses Hcrbars bildet die selten-reicho Sammlung yon K~dk- algen, die in Sch~chtelchen verwahrt sind. Dass sich auch zahJreiche Alkohol-Conserven algologisehen Charakters vorfinden, ist selbstver- stlindlich. Diese musterhaft geerdneten Sammhmgen zeichnen sich aus sowohl durch die Sch0nheit der Einzel-Exemplare, als auch durch ihre Reichhaltigkeit an europaischen und aussereuropaischen, nament- lich authentischen Exemplaren.

Unter aMeren enthalt alas IIauck'sche Iterbar auch die voll- sLandigste Collection adriatischer Algen.

Manche Floristen bemessen ihren Ruhm nach der hnzahl yon Speciesnamen, die naeh ihnen benannt sind. Es ist nicht zu ver- hehlen, dass h~.ufig an diesem Massstabe wenig auszusetzen, dass aber in anderen Fitllen der Schluss ein unricht.iger ist. - - H a u c k verschm~hte es in seiner Bescheidenheit fiir sich selbs~ Reelame zu machen. Um so auffallendor ist, dass eine P~dmellaceen-Gattung den Namen tlaue/cia erhielt und tiberdiess mehrere Species nach ihm benannt wurden: Navicula Hauclcii Cleve, Cymbella tt~uclcii Van Heurck, Achnanthes ttauekii Grun., Coscinodiscus Hauckii Grun., ttemiaulus tL~uclcii Grun. u. a. m.

Ausser den zahlreiehen neuen Arten yon Al.aes, die t t a u e k vorziiglich in tier Adria entdeckte und in seinen Arbei~en genau be- schrieben ha~, gibt es auch viele Diatomeen-Arten, die er zum erston auffand and welche Grunow und Andere zur Bearbeitung iiber- nommen haben.

MOge ihm noch lunge zu wirken beschieden sein! Dr. S . Z .