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www.hindumythen.de Feueropfer Das Agni Purana wurde von Agni, dem Gott des Feuers, Vasishtha erzählt. Vasishtha erzählte es Vyasa und Vyasa seinem Schüler Suta. Es beinhaltet unter anderem die Lehre des Advaita, die Weisheit um Brahman. Brahman ist der unpersönliche Aspekt Gottes, das Alleine, Unbenennbare. Brahmajnana ist das Wissen darum. Advaita ist die Nicht-Dualität. Brahman und Atman (die Individualseele) sind eins. Das Agni Purana behandelt die Lehre der Veden und der Upanishaden. Diese Texte sind schwer zu verstehen und waren nicht für jeden geeignet. Die Puranas dagegen sind für jeden verständliche Texte. So wurde das höchste Wissen um Brahman über die Puranas den einfachen Menschen verfügbar gemacht.

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Feueropfer

Das Agni Purana wurde von Agni, dem Gott des Feuers, Vasishtha erzählt. Vasishtha

erzählte es Vyasa und Vyasa seinem Schüler Suta.

Es beinhaltet unter anderem die Lehre des Advaita, die Weisheit um Brahman. Brahman

ist der unpersönliche Aspekt Gottes, das Alleine, Unbenennbare. Brahmajnana ist das

Wissen darum. Advaita ist die Nicht-Dualität. Brahman und Atman (die Individualseele) sind eins.

Das Agni Purana behandelt die Lehre der Veden und der Upanishaden. Diese Texte sind

schwer zu verstehen und waren nicht für jeden geeignet. Die Puranas dagegen sind für

jeden verständliche Texte. So wurde das höchste Wissen um Brahman über die Puranas den einfachen Menschen verfügbar gemacht.

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Im Naimisha Wald vollzogen Shaunaka und andere Weise ein Feueropfer zu Ehren Vishnus.

Auf seiner Pilgerreise kam auch der Weise Suta des Weges.

Die Weisen sprachen zu Suta: ‚Sei uns willkommen. Lehre uns das heilige Wissen‘.

Suta antwortete: ‚Vishnu ist der Urgrund allen Seins. Mit Shuka, Paila und anderen Weisen

ging ich einst zu der Einsiedelei Vadrika und traf dort Vyasa. Vyasa erzählte mir was er von

dem Weisen Vasishtha und Vasishtha von Agni gehört hatte. Das Agni Purana lehrt uns die Erkenntnis über Brahman‘.

Suta begann zu erzählen.

Avatar

Im Avatar nimmt der Herr Gestalt an und wird auf Erden geboren. Dies geschieht, wenn

das Böse auf Erden überhandnimmt. Vishnu, als Bewahrer des Universums, inkarnierte

bisher neun Mal, um die Rechtschaffenheit wieder herzustellen. Die zehnte und letzte Inkarnation liegt in der Zukunft. Seine Inkarnationen sahen wie folgt aus.

Matsya - Fisch

Kurma – Schildkröte

Varaha – Eber

Narasimha – Mannlöwe

Vamana – Zwerg

Parashurama – Rama mit der Axt

Rama

Krishna

Buddha Kalki – der weiße Reiter, die zukünftige Inkarnation.

Matsya - Fisch

Agni erzählte Vasishtha die Geschichte über die Fisch Inkarnation.

Vor langer Zeit wurden alle drei Welten (Erde, Zwischenreich, Himmel) zerstört. Alles wurde mit Wasser geflutet.

Vaivasvata Manu, der Sohn des Sonnengottes, Surya, betete und meditierte zehntausend Jahre in seiner Einsiedelei Vadrika, die an den Ufern des Flusses Kritamala lag.

Als Manu einmal wieder an den Fluss ging um sich die Hände zu reinigen fand er einen

kleinen Fisch in der Höhlung seiner Hände. Er wollte ihn zurück ins Wasser geben, doch

der Fisch sprach: ‚Bitte rette mich, ich fürchte mich vor all den großen Fischen und den Krokodilen‘.

Manu nahm ein irdenes Gefäß und gab den Fisch hinein. Doch der Fisch wuchs schnell und

Manu musste immer größere Gefäße finden. Als der Fisch zu groß für jedes Gefäß wurde

brachte er ihn zu einem Teich. Als er auch für den Teich zu groß war brachte er ihn zurück

in den Ozean. Der Fisch wuchs weiter.

Manus Wundern nahm kein Ende und er fragte: ‚Wer bist Du? Du musst Vishnu sein. Ich verneige mich vor Dir. Was hat es mit Dir als Fisch auf sich‘?

Der Fisch antwortete: ‚Ich bin gekommen um die Bösen zu strafen und die Guten zu

bewahren. In sieben Tagen wird der Ozean die Erde überfluten und alles Leben vernichten.

Da du Mich gerettet hast, will Ich dich retten. Wenn die Flut kommt wird ein Boot

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erscheinen. Besteige es und vergiss nicht, Samen mitzunehmen. Wenn das Boot kommt

binde es mit Hilfe einer großen Schlange an Meinem Horn fest‘.

So sprechend entschwand der Fisch.

Alles geschah wie vom Fisch vorhergesagt. Der Ozean schäumte, Manu bestieg das Boot

und band es an dem großen Horn des Fisches fest. Er betete zu dem Fisch und dieser

erzählte ihm das Matsya Purana. Als die Flut zurückging strandete das Boot am höchsten Gipfel des Himalayas. Alle Wesen wurden neu erschaffen.

Ein Dämon mit Namen Hayagriva stahl die heiligen Texte der Veden und das Wissen über

Brahman. Als dieser Fisch tötete Vishnu Hayagriva und brachte der Welt die Veden zurück.

Kurma - Schildkröte

Den Kampf Götter gegen Dämonen verloren einst die Götter. Sie beteten zu Vishnu, sie

von deren Unterdrückung zu befreien. Vishnu riet ihnen zu einem vorübergehenden

Frieden. Beide sollten den Ozean quirlen, Vishnu versprach den Göttern, dass sie davon mehr als die Dämonen profitieren würden.

Die beiden Seiten begannen den Ozean zu quirlen. Der Berg Mandara war der Quirlstab,

die Schlange Vasuki das Quirlseil. Die Götter ergriffen das Ende von Vasuki, die Dämonen

ergriffen den Kopf. Doch als das Quirlen begann versank der Berg im Ozean. So nahm Vishnu die Gestalt einer Schildkröte an, stieg unter den Berg und gab ihm Halt.

Nun konnte das Quirlen richtig beginnen. Das Gift Kalakuta entstieg dem Ozean und wurde

von Shiva getrunken. Sein Hals färbte sich dadurch blau, so kam Er zu dem Namen

Nilakantha (Blauhals).

Die Göttin des Ozeans, Sura, erschien als nächstes. Die Götter nahmen sie sofort zu sich, deshalb heißen sie Suras. Die Dämonen lehnten sie ab, deshalb heißen sie Asuras.

Nach Sura erschien der wunderschöne Parijata Baum, den sich Indra in Seinen Garten

pflanzte. Das Kaustubha Juwel erschien und ziert Vishnus Brust. Drei Tiere kamen aus dem

Ozean, die Kuh Kapila, das Pferd Ucchaishrava und der Elefant Airavata. Danach kamen

die Apsaras (Nymphen) und die Göttin Lakshmi, die Vishnu Sich zur Frau nahm.

Zuletzt erschien Dhanvantari mit dem Gefäß des Unsterblichkeitstrankes (Amrita)

Dhanvantari ist der Herr der Medizin (Ayurveda). Die Dämonen, geführt von Jambha, gaben eine Hälfte des Amritas den Göttern und rannten mit der anderen Hälfte davon.

Schnell nahm Vishnu die Gestalt einer schönen Frau an. Als die Dämonen sie bemerkten sprachen sie: ‚Schöne Maid, nimm das Amrita, serviere es uns und heirate uns‘.

Vishnu nahm das Amrita, hatte jedoch nicht vor, es den Dämonen zurückzugeben. Er

reichte es den Göttern. Doch ein Dämon war schlau, Rahu nahm die Gestalt eines Gottes

an und mischte sich unter die Götter. Sonne und Mond bemerkten dies und zeigten ihn bei

Vishnu an. Vishnu köpfte Rahu, doch er hatte bereits von dem Amrita getrunken, und war unsterblich geworden.

Er betete zu Vishnu und Vishnu gewährte ihm eine Gunst. Rahu darf hin und wieder Sonne

und Mond verschlucken, da sie ihn verraten hatten. Dies geschieht bei jeder Sonnen- und Mondfinsternis.

Die Götter nahmen nun das Amrita zu sich, so wurden sie mächtiger als die Dämonen. Sie besiegten sie und zogen wieder in den Himmel ein.

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Varaha - Eber

Der Weise Kashyapa und seine Frau Diti hatten einen Sohn mit Namen Hiranyaksha.

Dessen Meditation erreichte Brahma und Er gewährte ihm den Wunsch, unverletzbar zu

sein. So ausgestattet kämpfte Hiranyaksha gegen die Götter. Er besiegte den Gott des Ozeans, Varuna. Hiranyaksha wurde König über die Erde, den Himmel und die Unterwelt.

Doch der Dämon war nicht an einem Leben auf der Erde interessiert. Er lebte im Palast Varunas, tief im Ozean, und zog die Erde hinunter in diese Tiefen.

Die Götter baten Vishnu, Hiranyaksha zu vernichten. Sie wollten wieder in den Himmel

zurück und baten darum, dass die Erde aus den Tiefen des Ozeans errettet werde. Vishnu

nahm die Gestalt eines Ebers an und tauchte in den Ozean hinab. Hiranyaksha war sich

nicht im Klaren darüber, dass der Eber Vishnu war. Er dachte es sei ein normaler Eber und

griff ihn an. Viele Jahre kämpften Hiranyaksha und Vishnu bis es Vishnu gelang ihn zu

töten. Er nahm die Erde auf Seine Hauer und setzte sie wieder an ihren ursprünglichen Platz.

Narasimha - Mannlöwe

Hiranyaksha hatte einen Bruder mit Namen Hiranyakashipu. Hiranyakashipu war zornig

darüber, dass sein Bruder getötet wurde und beschloss, Vishnu zu töten. Doch vorher

musste er selbst kraftvoll und unbesiegbar werden. Hiranyakashipu betete zu diesem

Zweck zu Brahma und unterzog sich schwierigster Askese. Brahma gewährte ihm daraufhin eine Gunst.

Hiranyakashipu bat: ‚Ich möchte unbesiegbar sein. Ich möchte weder am Tag noch bei

Nacht, weder von einem Menschen noch von einem Tier, weder auf Erden im Wasser oder

im Himmel getötet werden können‘.

Brahma gewährte dies und Hiranyakashipu war zufrieden. Er war sicher, alle Möglichkeiten

bedacht zu haben. Er wurde übermächtig und eroberte alle drei Welten. Selbst die Götter verjagte er aus dem Himmel.

Hiranyakashipus Sohn war Prahlada, der ein Verehrer Vishnus wurde. Hiranyakashipu

versuchte alles, seinen Sohn davon abzubringen, jedoch ohne Erfolg, so versuchte er ihn

zu töten. Doch auch dies gelang ihm nicht, da Vishnu Prahlada schützte.

Die Götter waren aus dem Himmel vertrieben und bekamen ihren Anteil am Opfer nicht

mehr. Alles ging an die Dämonen. So baten sie Vishnu um Hilfe.

Eines Tages rief Hiranyakashipu nach Prahlada und fragte ihn: ‚Wie kann es sein, dass du mir immer entwischst, wenn ich dich töten will‘?

Prahlada antwortete: ‚Weil Vishnu mich beschützt. Vishnu ist überall‘.

Hiranyakashipu hakte nach: ‚Was meinst du mit überall. Ist Er auch in dieser Säule‘?

‚Ja‘, antwortete Prahlada.

‚Dann werde ich diese Säule mit meinem Fuß stoßen‘, sagte Hiranyakashipu.

Als Hiranyakashipu nach der Säule stieß brach sie in zwei Teile und aus ihr erschien Vishnu

in Seiner halb Mensch halb Tier Gestalt, Mannlöwe. Er nahm den Dämon, legte ihn über Seine Schenkel und tötete ihn, indem Er ihm mit Seinen Klauen die Brust aufriss.

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Brahmas Gunst bezog sich auf Mensch und Tier, so musste Vishnu als Mischung von beidem

erscheinen. Die Gunst bezog sich auf Himmel, Wasser Erde, so wurde er auf Vishnus

Schenkeln getötet. Und die Gunst bezog sich auf Nacht und Tag, so wurde Hiranyakashipu in der Dämmerung getötet.

Nach Hiranyakashipus Tod zogen die Götter wieder in den Himmel und Vishnu ernannte Prahlada zum König der Dämonen.

Vamana - Zwerg

Prahladas Enkel war der Dämonenkönig Bali, der sehr mächtig wurde. Wieder einmal

wurden die Götter aus dem Himmel vertrieben und baten Vishnu um Hilfe. Vishnu versprach, Bali zu vernichten.

Vishnu wurde als Sohn von Aditi und Kashyapa geboren. Der Sohn war ein Zwerg.

Bali bereitete ein Feueropfer vor und ließ verlauten, dass er zu diesem Ereignis alle

Wünsche erfülle, die an ihn herangetragen würden. Der Zwerg erschien und begann die

Veden zu rezitieren. Bali war so angetan, dass er ihm eine Gunst gewährte. Balis Berater,

Shukracharya, warnte ihn allerdings, dass mit diesem Zwerg etwas nicht stimme. Doch Bali höre nicht auf ihn.

Der Zwerg bat um so viel Land wie er mit drei Schritten ausmessen könne. Er wolle dieses Land seinem Guru schenken.

Bali stimmte zu. Da wurde der Zwerg zum Riesen. Mit dem ersten Schritt erreichte er die

Erde, mit dem zweiten das Zwischenreich und mit dem dritten den Himmel. So hatte Bali

die drei Welten verloren und Vishnu gab diese Indra, dem König der Götter, zurück. Bali

blieb nichts anderes übrig, als sich in die Unterwelt zurückzuziehen. Vishnu war von Balis

Großzügigkeit jedoch so angetan, dass er ihm versprach, in Zukunft einmal ein Indra zu werden.

Parashurama – Rama mit der Axt

Die Kshatriyas (Krieger, Regenten) sind die Zweiten der vier Kasten. Ihre Aufgabe ist es,

zu regieren und die Welt mit ihren Waffen zu beschützen. Die Brahmanen sind die Ersten der vier Kasten. Ihre Aufgabe ist es, die Veden zu studieren und Riten durchzuführen.

Doch die Kshatriyas wurden übermächtig und begannen, die Brahmanen zu drangsalieren.

Vishnu wurde als Parashurama, Sohn des Weisen Jamadagni und dessen Frau Renuka,

geboren. Parashuramas Mission war es, die Brahmanen zu schützen und die Kshatriyas in

die Schranken zu weisen.

König Kartavirya hatte von dem Weisen Dattatreya mehrere Günste erhalten. So hatte er tausend Arme und eroberte die gesamte Welt.

Kartavirya ging in den Wald zum Jagen. Jamadagni lud ihn ein, sich bei ihm auszuruhen.

Jamadagni hatte eine Kuh, Kamadhenu, es war eine wunscherfüllende Kuh. Jamadagni

nutzte Kamadhenu, um für Kartavirya und seine Soldaten ein großartiges Fest zu

veranstalten.

Kartavirya war von Kamadhenu so angetan, dass er ihn bat, sie ihm zu schenken. Doch

Jamadagni lehnte ab. So stahl Kartavirya die Kuh. Das führte zu einem Kampf zwischen

beiden. Parashurama enthauptete Kartavirya mit seiner Axt (Parashu) und brachte Kamadhenu zurück in die Einsiedelei.

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Als Parashurama einmal nicht zu Hause war töteten Kartaviryas Söhne seinen Vater

Jamadagni. Parashuramas Zorn war grenzenlos. Er tötete alle Kshatriyas dieser Welt. In

den Tälern von Kurukshetra baute er fünf Brunnen, alle gefüllt mit dem Blut von Kshatriyas.

Danach übergab Parashurama die Welt an Kashyapa und zog sich zum Berg Mahendra

zurück.

Rama

Brahma erschien aus Vishnus Nabel. Brahmas Sohn war Marichi, Marichis Sohn war

Kashyapa, Kashyapas Sohn war Surya, Suryas Sohn war Vaivasvata Manu, Vaivasvata

Manus Sohn war Ikshvaku, Ikshvakus Sohn war Kakutstha, Kakutsthas Sohn war Raghu,

Raghus Sohn war Aja, Ajas Sohn war Dasharatha, Dasharathas Söhne waren Rama, Bharata, Lakshmana und Shatrughna.

Rama gehört zu der Sonnen Dynastie, denn einer seiner Vorfahren war Surya, der Sonnengott.

Vishnu wollte Ravana und andere Dämonen vernichten. Dazu teilte Er Sich in vier Teile und

erschien als Rama, Bharata, Lakshmana und Shatrughna. Rama war der Sohn von

Kausalya, Bharata war der Sohn von Kaikeyi, Lakshmana und Shatrughna waren die Söhne von Sumitra.

Der Weise Vishvamitra suchte Dasharatha auf und bat ihn, Rama zu entsenden, um die

Dämonen zu vernichten, die seine Feueropfer störten. Rama tötete sie alle und Vishvamitra

war so erfreut, dass er Rama in den Gebrauch göttlicher Waffen einwies.

Rama brach den Bogen Shivas, der in Besitz des Königs von Mithila, Janaka, war. Dies war

die Aufgabe, um Janakas Tochter Sita heiraten zu dürfen. Rama heiratete Sita, Lakshmana heiratete Urmila, Bharata heiratete Mandavi und Shatrughna heiratete Shrutakirti.

Dasharatha war dabei für Rama die Königsweihe vorzubereiten. Kaikeyi jedoch hatte andere Pläne.

Als Kind hatte Rama Kaikeyis Dienerin, Manthara, verärgert. Deshalb war diese Rama nicht

gut gesonnen. Sie erinnerte Kaikeyi an zwei Wünsche, die ihr Dasharatha einst gewährte

und die sie noch nicht eingelöst hatte. Die Götter kämpften damals gegen den Dämon

Shambara und baten Dasharatha um Hilfe. Bei dem Kampf wurde Dasharatha verletzt,

Kaikeyi pflegte ihn gesund. Dasharatha gewährte ihr deshalb zwei Wünsche. Manthara sah

die Zeit gekommen, diese Wünsche nun einzufordern. Der erste Wunsch sollte sein, dass Rama verbannt würde und der zweite Wunsch sollte sein, dass Bharata König werde.

Kaikeyi ließ sich von Manthara dazu überreden. Dasharatha war sehr traurig darüber, doch

Rama bestand darauf, dass sein Vater sein Versprechen halten müsse. So war Er bereit,

vierzehn Jahre in die Verbannung zu gehen. Rama, Lakshmana und Sita machten sich auf

zu den Ufern des Flusses Tamasa, von dort gingen sie in das Königreich des Königs der

Jäger, Guha. Sie überquerten den Fluss Jahnavi und kamen in Prayaga an, wo der Weise

Bharadvaja seine Einsiedelei hatte. Ihr Ziel waren die Berge von Chitrakuta, an den Ufern

des Flusses Mandakini.

Dasharatha starb nach kurzer Zeit an gebrochenem Herzen. Bharata lehnte es ab König zu

werden, er ging in den Wald und versuchte, Rama zur Rückkehr zu bewegen. Doch Rama

bestand auf der Einhaltung der Vereinbarung. Bharata nahm Ramas Sandalen mit und

stellte diese stellvertretend für Rama vor den Thron. So regierte er in Namen Ramas in der

Stadt Nandigrama und nicht in der Hauptstand Ayodhya.

Rama, Lakshmana und Sita gingen in den Dandaka Wald, der an den Ufern des Flusses Godavari lag, im Panchavati Hain bauten sie sich eine Hütte.

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Die Dämonin Shurpanakha kam vorbei, wollte Rama heiraten und Lakshmana und Sita

aufessen. Lakshmana schnitt ihr Nase und Ohren ab.

Shurpanakha floh zu ihrem Bruder Khara und forderte Rache. Khara und vierzehntausend

weitere Dämonen griffen Rama an, wurden jedoch von Rama vernichtet. Shurpanakha

wandte sich nun an ihren anderen Bruder, Ravana, den König von Lanka. Ravana bat

seinen Onkel, Maricha, die Gestalt eines goldenen Rehes anzunehmen und sich in der

Gegend von Ramas Hütte aufzuhalten.

Sita sah das Reh und bat Rama, es für sie zu fangen. Als Rama lange weg blieb suchte

Lakshmana nach Ihm. Nun war Sita allein und Ravana konnte sie entführen. Jatayu, der König der Vögel wollte Rama daran hindern, doch dies musste er mit dem Leben bezahlen.

Rama und Lakshmana erschraken als Sita weg war und sie sie auch nirgendwo finden

konnten. Rama schloss Freundschaft mit dem Affen Sugriva. Er tötete Sugrivas Bruder Vali

und machte Sugriva zum König der Affen. Die Affen wurden in die vier Himmelsrichtungen ausgesandt, um nach Sita zu suchen.

Die Affen, die gen Süden gingen brachten in Erfahrung, dass Sita in Lanka

gefangengehalten wurde. Einer der Affen war Hanuman. Hanuman sprang über den Ozean

nach Lanka und entdeckte Sita in Ashokavana, einem Hain mit Ashoka Bäumen. Hanuman

stellte Sich Sita vor und versprach Ihr Rettung. Hanuman wurde bemerkt und von Ravanas

Sohn Indrajit angegriffen. Ravana ließ Hanumans Schwanz anzünden. Hanuman jedoch

nutzte den brennenden Schwanz, um Lanka niederzubrennen. Dann ging Er zurück und

erzählte Rama und Laksmnana, dass Sita gefunden sei.

Rama, Lakshmana und ein Affenheer standen an den Ufern des Ozeans. Sie bauten eine

Brücke, um nach Lanka gehen zu können. Rama tötete den Riesen Kumbhakarna, den

Bruder von Ravana. Lakshmana tötete Indrajit, den Sohn von Ravana. Rama tötete Ravana mit der göttlichen Waffe Brahamastra. Sita war befreit.

Die vierzehn Jahre waren vergangen, Rama, Lakshmana und Sita kehrten nach Ayodhya

zurück. Rama wurde König. Während seiner Regentschaft gab es keine Dürre, die Menschen waren rechtschaffen und keiner starb eines unnatürlichen Todes.

Auf Bitten Ramas hin tötete Shatrughna den Dämon Lavana und erbaute die Stadt Mathura

an dem Ort an dem Lavanas Königreich sich befand. Bharata bat Rama, den boshaften

Gandharven (himmlischer Musikant) Shailusha zu töten, der an den Ufern des Indus‘ mit

seinen Söhnen lebte. Bharata tötete sie alle und erbaute die Städte Takshashila und

Pushkaravati. In Takshashila machte Bharata seinen Sohn Taksha zum König und in

Pushkaravati seinen Sohn Pushkara. Rama und Sita hatten zwei Söhne Kusha und Lava.

Rama regierte elftausend Jahre.

Das ist die Geschichte des Ramayanas wie sie das Agni Purana erzählt. Es wurde von

Valmiki niedergeschrieben, nachdem er die Geschichte von Narada gehört hatte.

Krishna

Der Harivamsha

Brahma erschien aus Vishnus Nabel. Brahmas Sohn war Atri, Atris Sohn war Soma, Somas

Sohn war Pururava, Pururavas Sohn war Ayu, Ayus Sohn war Nahusha und Nahushas Sohn

war Yayati. Yayati hatte zwei Frauen, Devayani und Sharmishtha. Devayani hatte zwei

Söhne, Yadu und Turvusu. Sharmishtha hatte drei Söhne, Druhya, Anu und Puru. Die Nachkommen von Yadu waren die Yadavas.

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Vasudeva war ein Yadava. Seine Frau war Devaki. Vishnu inkarnierte als Krishna und wurde

als Sohn von Vasudeva und Devaki geboren, um das Böse aus der Welt zu vertreiben. Der

siebte Sohn Vasudevas und Devakis war Baladeva. Der achte Sohn war Krishna. Krishna

wurde im Monat Bhadra (August/September) in der Nacht geboren. Aus Furcht, der böse

Kamsa würde das Neugeborene töten, floh Vasudeva zu Nandas Frau Yashoda.

Nanda war der König der Kuhhirten und zog

Baladeva und Krishna auf. Kamsa

schickte die Dämonin Putana um

Ihn zu töten, doch Krishna tötete

sie. In Vrindavan, vernichtete

Krishna die böse Schlange

Kaliya. Er tötete weitere

Dämonen wie Arishta,

Vrishabha, Keshi, Dhenuka und

Gardhabha. So wurde die Erde frei

von Dämonen. Er verbot die Verehrung

von Indra, was zu einem Kampf zwischen

Indra und Krishna führte. Indra schickte Regen über Gokula, doch Krishna hob den Berg Govardhana an, so dass die Menschen von Gokula darunter Schutz finden konnten.

Kamsas Hauptstadt war Mathura, dorthin gingen Baladeva und Krishna. Kamsa jagte den

Elefanten Kuvalayapida auf Krishna, Krishna tötete ihn. Baladeva und Krishna töteten zwei

starker Ringer, Chanura und Mushtika, auch sie hatte Kamsa geschickt um Baladeva und Krishna zu töten. Schließlich tötete Krishna Kamsa und machte Ugrasena zum König.

Kamsa war Jarasandhas Schwiegersohn. Jarasandha schäumte vor Wut als er von Kamsas

Tod erfuhr. Er griff die Yadavas an und besetzte Mathura. Krishna besiegte Jarasandha und

tötete einen weiteren bösen König, Paundraka. Die Yadavas bauten die schöne Stadt

Dvaraka.

Krishna tötete den Dämon Naraka. Er hielt 16.000 Töchter der Götter gefangen, weiterhin

Gandharven (himmlische Musikanten) und Yakshas (Geister). Krishna befreite die Frauen

und heiratete sie alle. Krishna tötete die Dämonen Panchajana, Kalayavana. Den toten Sohn des Weisen Sandipani erweckte er wieder zum Leben.

Krishna hatte viele Söhne, darunter Pradyumna, den Rukmini gebar.

Sobald Pradyumna geboren war wurde er von dem Dämon Shambara entführt und in das

Meer geworfen, wo ein Fisch das Kind verschluckte. Ein Fischer fing den Fisch und brachte

ihn zu Shambara. Als der Fisch aufgeschnitten wurde kam das Kind zum Vorschein.

Mayavati lebte bei Shambara, er übergab ihr Pradyumna um ihn aufzuziehen. Als er groß

war tötete Pradyumna Shambara und heiratete Mayavati. Sie kehrten nach Dvaraka zurück

und Krishna freute Sich, Seinen verlorenen Sohn wiederzusehen.

Pradyumna und Mayavati hatten einen Sohn, Aniruddha. Aniruddha wurde heimlich mit

Usha, der Tochter von König Vana, verheiratet. Vana war der Sohn von Bali. Vanas

Hauptstadt war Shonitapura. Vana hatte Shiva durch strenge Askese erreicht. Vana liebte

den Kampf und bat Shiva um die Gunst gegen jemanden kämpfen zu dürfen, der ihm

ebenbürtig war. Vanas Palast zierte ein Banner, auf dem ein Pfau abgebildet war. Shiva versprach Vana, dass der ebenbürtige Gegner käme, wenn der Banner vom Palast falle.

Mit Hilfe eines Freundes heirateten Aniruddha und Usha heimlich in Vanas Palast. Vanas

Wachen informierten ihn darüber und es kam so zu einem Kampf zwischen Vana und

Aniruddha. Gleichzeitig fiel der Banner vom Palast. Krishna erfuhr von Narada von diesem

Kampf. Er, Baladeva und Pradyumna machten sich auf den Weg in Vanas Hauptstadt. Shiva

kam mit Nandi und Karttikeya, um auf Vanas Seite zu kämpfen. Nach einem langen Kampf

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besiegte Krishna sie alle. Er schnitt Vanas tausend Arme ab. Doch auf Bitten Shivas tötete

Er ihn nicht und ließ ihm zwei Arme.

Das Mahabharta

Puru war Yayatis Sohn. In Purus Linie wurden Bharata und Kuru geboren. Ein Nachfahre

Kurus war König Shantanu. Shantanu heiratete Ganga, sie hatten einen Sohn, Bhishma.

Shantanu nahm sich noch eine zweite Frau, Satyavati, mit ihr hatte er zwei Söhne,

Chitrangada und Vichitravirya. Bhishma heiratete nicht. Chitrangada starb jung. Als

Vicitravirya erwachsen war besiegte Bhishma den König von Kashi und brachte die Töchter

des Königs, Ambika und Ambalika, zu Vichitravirya mit denen er verheiratet wurde. Vichitravirya starb in jungen Jahren an Tuberkulose.

Da Vichitravirya keine Kinder hatte wurde Vyasa nach Hastinapura gebracht. Er zeugte mit

Ambika Dhritarashtra und mit Ambalika Pandu. Dhritarashtra heiratete Gandhari, sie

hatten hundert Söhne, die Kauravas. Einer von ihnen war Duyodhana, der Gegenspieler der Pandavas.

Pandu hatte zwei Frauen, Kunti und Madri. Kuntis Söhne waren Yudhishthira, Bhima und

Arjuna. Madris Söhne waren Nakula und Sahadeva. Da Pandu aufgrund eines Fluches keine

Frau berühren durfte zeugten seine Frauen die Söhne mit Göttern. Yudhishthira mit dem

Gott der Rechtschaffenheit, Dharma. Bhima mit dem Gott des Windes, Vayu. Arjuna war

der Sohn des Königs der Götter, Indra. Nakula und Sahadeva waren die Söhne der Ashvin,

der Ärzte der Götter. Diese fünf Söhne Pandus sind die Pandavas. Vor ihrer Ehe mit Pandu

hatte Kunti bereits mit dem Sonnengott, Surya, Karna gezeugt. Karna befreundete sich mit Duryodhana. Pandu starb bald aufgrund seines Fluches, als er Madri berührte.

Duryodhana wollte die Pandavas vernichten. Er brannte ihren Palast nieder, doch sie

konnten sich retten und lebten fortan in Ekachakra, dort vernichteten sie den Dämon Vaka.

Der König von Panchala vollzog für seine Tochter Draupadi das Fest der Gattenwahl. Die

Pandavas gewannen Draupadi und heirateten sie. Duryodhana übergab den Pandavas einen Teil seines Königreiches.

Yudhishthira wurde König. Die Pandavas vollzogen die Königsweihe. Sie eroberten etliche

Königreiche und kamen zu Wohlstand. Das weckte in Duryodhana Neid. Er organisierte ein

Würfelspiel zwischen Yudhishthira und seinem Onkel Shakuni. Shakuni war ein

Falschspieler und Yudhishthira verlor das Spiel. Als Strafe mussten die Pandavas zwölf

Jahre in die Verbannung und ein weiteres Jahr mussten sie unerkannt leben. Draupadi und der Priester Dhaumya begleiteten sie.

Nachdem die zwölf Jahre vorüber waren lebten die Pandavas unerkannt im Reich von König

Virata. Yudhishthira gab vor, ein Brahmane zu sein. Bhima gab vor, Koch zu sein. Arjuna

gab vor, Tanzlehrer zu sein. Nakula und Sahadeva gaben vor, Musiker zu sein. Draupadi

wurde die Dienerin der Königin. Der Bruder der Königin, Kichaka, versuchte, Draupadi zu verführen und wurde von Bhima getötet.

Als das Jahr zu Ende war griffen die Kauravas König Virata an und raubten sein Vieh. Arjuna

besiegte die Kauravas und rettete das Vieh. Nun mussten die Pandavas ihre Identität preisgeben, doch das Jahr war zum Glück gerade vorüber.

König Viratas Tochter Uttara heiratete Arjunas Sohn, Abhimanyu. Abhimanyus Mutter war Subhadra, eine weitere Frau Arjunas. Subhadra war Krishnas Schwester.

Die Pandavas beanspruchten nun ihr Recht auf das Königreich. Duryodhana war nicht

bereit, ihnen sein Königreich zu übergeben. So war ein Krieg unausweichlich. Duryodhana

hatte elf Bataillone, Yudhishthira sieben. Krishna versuchte noch, Duryodhana zum

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Einlenken zu bewegen. Krishna teilte ihm mit, dass die Pandavas mit fünf Dörfern zufrieden

wären. Doch Duryodhana lehnte auch das ab.

Auf dem Feld von Kurukshetra sammelten sich die Armeen. Bhishma und Drona kämpften

auf Seiten der Kauravas. Arjuna verweigerte den Kampf, doch Krishna belehrte ihn, dass

er kämpfen müsse, weil er ein Krieger sei. Er erklärte ihm, dass es keinen Grund gebe,

sich um den Tod von Bhishma oder Drona zu sorgen. Die wahre Identität des Menschen ist

die Seele, die von einem Körper zum nächsten wandert. Das Ziel der Seele (Atman) ist die

Vereinigung mit der Höchsten Seele (Paramatman). Dies ist das einzige Ziel des Yogis. Dieses Lehrgespräch ist als die Bhagavad Gita bekannt.

So von Krishna belehrt begann Arjuna zu kämpfen. Mit Hilfe von Shikhandin besiegte er

am zehnten Tag Bhishma. Bhishma starb nicht sofort, da er aufgrund einer Gunst selbst

entscheiden konnte, wann er sterben wolle. So lag er viele Tage auf dem Schlachtfeld in einem Bett aus Pfeilen.

Nachdem Bhishma überwältigt war wurde Drona General der Kauravas. Dhrishtadyumna, der General der Pandavas, tötete Virata, Drupada und etliche Soldaten der Kauravas.

Am fünfzehnten Tag der Schlacht ging das Gerücht um, dass Ashvatthaman, Dronas Sohn

getötet worden sei. Drona legte seine Waffen daraufhin nieder und Dhrishtadyumna tötete

ihn. Karna wurde nun General der Kauravas, nach zwei Tagen wurde er von Arjuna getötet.

Shalya war dann der letzte General der Kauravas. Er wurde nach einem halben Tag von Yudhishthira getötet.

Bhima und Duryodhana bekämpften sich mit der Keule. Bhima brach Duryodhanas

Schenkel. Ashvatthaman wollte den Tod seines Vaters rächen. In der Nacht betrat er das

Zelt der Pandavas wo er Dhrishtadyumna und fünf Söhne Draupadis tötete. Draupadi

verlangte Rache. Arjuna und Ashvatthaman kämpften gegeneinander. Da deren Waffen die

Welt hätten zerstören können wurden sie aufgefordert die Waffen niederzulegen. Arjuna

konnte seine Waffe noch niederlegen, Ashvatthaman konnte das nicht. Seine Waffe tötete

das Kind in Uttaras Leib, doch Krishna erweckte es wieder zum Leben. Das Kind war Parikshit.

Viele Könige und Soldaten starben im Kurukshetra Krieg. Am Leben blieben Kritavarma,

Kripacharya und Ashvatthaman auf Seiten der Kauravas und Satyaki, Krishna und die fünf

Pandavas auf Seiten der Pandavas. Nach dem Krieg belehrte Bhishma Yudhishthira über die Aufgaben eines Königs. Dann starb er.

Als König vollzog Yudhishthira viele Feueropfer und entlohnte die Brahmanen großzügig.

Als er erfuhr, dass die Yadavas vernichtet waren, wollte er nicht mehr länger regieren. Er

übergab sein Königreich an Parikshit und die Pandavas gingen auf Pilgerschaft, auf der sie alle starben, nur Yudhishthira überlebte und stieg in den Himmel auf.

Die Pandavas waren nur das Medium, das Krishna benutzte, um die Welt vom Bösen zu

befreien. Als er bemerkte, dass auch die Yadavas vom Pfad der Tugend abgekommen

waren vernichtete Er auch sie. Danach starb Er. Der Ort Seines Todes ist der Pilgerort

Prabhasa. Nach Krishnas Tod wurde die Stadt Dvaraka vom Meer verschlungen.

Buddha und Kalki

Der neunte Avatar Vishnus war Buddha, der zehnte wird Kalki sein.

Wieder einmal besiegten die Dämonen die Götter und wieder wandten Sie sich an Vishnu

um Hilfe. Vishnu sagte ihnen, dass Mayamoha als Buddha, der Sohn von Shuddhodana,

geboren werden wird. So gewaltig war die Illusion die Buddha schuf, dass die Dämonen den Pfad der Veden verließen und Buddhisten wurden.

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Diese heimtückischen Kreaturen vollzogen Zeremonien, die sie sicher in die Unterwelt

eingehen ließen. Am Ende des Kali Yugas werden alle Menschen heimtückisch werden. Sie

werden die Veden verachten, werden kriminell und orientieren sich nur an Reichtum. Diese Menschen werden Könige und Kannibalen.

Dann wird Kalki auf Erden geboren werden, als Sohn von Vishnuyasha. Er wird die Ungläubigen vernichten. Kalkis Priester wird der Weise Yajnavalkya sein.

Die vier Kasten und die vier Lebensstadien werden wieder eingesetzt. Die Menschen ehren

die heiligen Schriften wieder und finden zurück zur Rechtschaffenheit. Ein neues Satya Yuga beginnt.

Schöpfung

Vishnu ist der Herr über Schöpfung, Erhaltung und Zerstörung. Vor der Schöpfung war nur das alles durchdringende Brahman. Es gab weder Tag noch Nacht noch den Himmel.

Zuerst schuf Vishnu die Wasser. In die Wasser säte er Brahmanda, das große Ei. Aus

diesem Samen entwickelte sich ein goldenes Ei, das auf den Wassern schwamm. Aus dem

Ei schuf Sich Brahma. Da er Sich Selbst erschuf trägt er auch den Namen Svayambhu.

Brahma blieb für ein Jahr in dem Ei. Dann teilte Er das Ei in zwei Teile, in Himmel und Erde. Dazwischen legte Brahma das Zwischenreich an.

Brahma schuf die Erde und die zehn Himmelsrichtungen. Er schuf die Zeit, den Blitz, den

Donner, die Wolken, den Regenbogen, die Worte und den Ärger. Um Verehrungsriten und Opfer sicherzustellen entließ Brahma aus Seinem Körper die Veden.

Aus Seinem Geiste schuf Brahma sieben Söhne, Marichi, Atri, Angira, Pulastya, Pulaha, Kratu und Vasishtha.

Prithu war der erste König. Prithu stammte von Dhruva, dem Polarstern ab. Prithus Vater,

Vena war ebenso König. Doch er war ein schlechter König, er kümmerte sich nicht um sein

Volk. Die Weisen töteten ihn und kneteten seinen toten Körper. Aus seiner rechten Hand

entstand Prithu. Er war ein rechtschaffener und guter Regent. Nach Prithu wurde die Erde Prithivi genannt.

Tempel und Statuen

Ein Mensch, der einen Tempel erbaut ist gesegnet. Selbst die Gedanken daran lassen die

Frucht des Bösen vergehen. Die Ahnen eines Tempel-Erbauers werden aus der Unterwelt erlöst.

Wer einen Tempel erbaut geht in den Himmel ein.

Wer zwei Tempel erbaut geht in das Reich Brahmas ein.

Wer fünf Tempel erbaut geht in das Reich Shivas ein.

Wer acht Tempel erbaut geht in das Reich Vishnus ein. Wer sechzehn Tempel erbaut ist vom Kreislauf der Geburten befreit.

Was ist der Nutzen von Geld, wenn man damit keine Tempel baut? Geld ist ebenso wertvoll,

um es den Brahmanen zu spenden. Doch ist das Bauen von Tempeln verdienstvoller als

das Spenden. Die Verdienste sind am höchsten für den, der einen goldenen Tempel erbaut,

geringer für den, der einen Tempel aus Stein erbaut, noch geringer für den, der einen Tempel aus Holz erbaut und am geringsten für den, der einen Tempel aus Lehm erbaut.

Verdienstvoller als der Bau eines Tempels ist das Anfertigung einer Statue. Statuen von Göttern und Göttinnen sollten stets in Richtung der Stadt schauen.

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Die verschiedenen Statuen Vishnus müssen verschieden aussehen.

Die Statue des Fisch Avatars muss wie ein Fisch aussehen.

Die Statue des Schildkröte Avatars muss wie eine Schildkröte aussehen.

Die Statue des Eber Avatars zeigt menschliche Gestalt und muss vier Arme haben, in den

Händen Keule, Lotus, Muschel und Diskus haltend.

Die Statue des Mannlöwe Avatars muss zwei Arme haben, in den Händen Keule und Diskus

haltend. Er muss eine Girlande tragen.

Die Statue des Zwerg Avatars muss zwei Arme haben, in den Händen einen Schirm und einen Stab haltend.

Die Statue des Rama mit der Axt Avatars muss vier Arme haben, in den Händen Pfeil, Bogen, Schwert und Axt haltend.

Die Statue des Rama Avatars kann zwei oder vier Arme haben. Mit vier Armen tragen die Hände Pfeile, Bogen, Muschel und Diskus.

Die Statue des Buddha Avatars muss Ruhe ausstrahlen. Er sitzt auf einem Lotus, die Ohren

müssen lange Ohrläppchen haben.

Die Statue des Krishna Avatars kann zwei oder vier Arme haben. Drei der vier Hände halten Keule, Diskus und Muschel. Die vierte Hand zeigt die Geste der Wunschgewährung.

Die Statue des Kalki Avatars zeigt einen Brahmanen auf einem Pferd sitzend, in den Händen Pfeile, Bogen, Muschel, Schwert und Diskus haltend.

Die Statue Brahmas hat vier Köpfe und vier Arme. Er trägt einen Bart. Er reitet auf dem Schwan Hamsa. Zu seiner Seite sitzen die Göttinnen Sarasvati und Savitri.

Die Statue Vishnus hat acht Arme. Sieben Hände halten Schwert, Keule, Pfeile, Bogen,

Schild, Diskus und Muschel. Die achte Hand zeigt die Geste der Wunschgewährung. Vishnu

reitet auf dem Vogel Garuda. Zur Rechten Vishnus sitzt seine Gemahlin, die Göttin Lakshmi. Sie hält einen Lotus in der Hand.

Die Statue Vishnus in Seiner universellen Gestalt hat vier Köpfe und zwanzig Arme.

Die Statue der Göttin Durga hat zwanzig Arme. Die zehn rechten Hände halten Speer,

Schwert, Diskus, Schlinge, Schild, Trommel und weitere Waffen. Die zehnte rechte Hand

zeigt die Geste der Wunschgewährung. Die zehn linken Hände halten Schlange, Schwert,

Stock, Axt, Stachelstock, Bogen, Glocke, Banner, Keule und Spiegel. Vor der Statue liegt

ein geköpfter Büffel. Der Dämon hat rote Haare und Augen, er trägt Waffen in der Hand

und blutet. Um seinen Hals ist eine Schlinge gebunden und Durgas Löwe greift ihn an.

Durgas rechter Fuß ruht auf dem Löwen. Durgas Statue kann auch zehn, sechzehn oder zwanzig Arme haben.

Shivas formlose Darstellung als Linga (Phallus) kann aus Lehm, Holz, Eisen, Juwelen, Gold, Silber, Bronze, Kupfer oder Quecksilber gefertigt sein.

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Pilgerorte

Der Besuch eines Pilgerortes ist so wertvoll wie ein Feueropfer. Wen die Menschen nicht auf Pilgerschaft gehen oder Gold und Kühe spenden werden sie in Armut geboren.

Der beste Pilgerort ist Pushkara. Brahma weilt dort. Der beste Monat für Pushkara ist

Kartika (Oktober/November). In Pushkara gibt es zwei Pilgerstätten Jambumarga und Tandulikashrama.

Nach Pushkara zu gelangen ist schwierig. Doch gibt es weitere Pilgerorte. Kurukshetra zum

Beispiel, wo Vishnu weilt. Der Fluss Sarasvati fließt nahe Kurukshetra. Wer in ihr badet erreicht das Reich Brahmas.

Jedes Gebiet durch das die Ganga fließt ist ein Pilgerort. Nur die Ganga zu sehen ist so

wertvoll wie ein Feueropfer. Wer Erde aus dem Flussbett der Ganga auf sein Haupt legt wird von allem Bösen befreit.

Prayaga ist ein weiterer berühmter Pilgerort. Hier weilen Brahma, Vishnu, Indra,

Gandharven, Apsaras und Weise. Hier fließen drei heilige Flüsse zusammen, Sarasvati,

Ganga und Yamuna. Im Monat Magha (Januar/Februar) in Prayag zu baden ist wertvoller

als das Spenden von tausenden von Kühen. Wer in Prayaga spendet wird im nächsten Leben als König geboren. Wer in Prayaga stirbt geht direkt in das Reich Vishnus ein.

Shiva Selbst hat Parvati erzählt, dass Varanasi ein äußerst heiliger Pilgerort ist und Er

diesen Ort nie verlässt. Varanasi hat seinen Namen durch den Zusammenfluss von Varana und Asi.

Heilig ist auch der Fluss Narmada.

Gaya ist der heiligste Pilgerort. Der Dämon Gaya vollzog derart machtvolle Askese, dass

die Götter zu leiden begannen. Sie baten Vishnu um Hilfe. Er suchte Gaya auf und gewährte ihm eine Gunst. Er bat darum, dass der Pilgerort nach ihm benannt werde.

Die Gunst wurde gewährt und Gaya entschwand. Die Götter wurden wieder froh, doch

bemerkten sie, dass die Erde vertrocknete, nun, da Gaya weg war. Vishnu ließ Brahma und

die Götter ein Feueropfer durchführen. Sie sollten Gaya bitten, es auf seinem Körper

durchführen zu dürfen. Gaya stimmte zu, in dem Moment fiel sein Kopf vom Körper ab.

Brahma vollzog das Opfer auf Gayas kopflosen Körper. Doch als das Opfer begann

schüttelte sich der Körper. Das bedeutete, dass das Opfer nicht vollzogen werden konnte.

So gingen alle Götter in einen Stein ein und mit diesen Steinen wurde der Körper

beschwert. Nun konnte das Opfer beginnen. Vishnu ging ebenfalls in einen Stein ein. Weil

Vishnu in Gaya weilt ist Gaya heilig.

Dazu gibt es eine weitere Geschichte.

Der Weise Marichi, Brahmas Sohn, heiratete Dharmavrata. Eines Tages ging Marichi in den

Wald, um Blüten und Holz zu sammeln. Sehr müde kehrte er zurück. Er rief nach Dharmavrata und sprach: ‚Ich bin so müde, heute musst du meine Füße waschen‘.

Dharmavrata wusch Marichis Füße als Brahma plötzlich erschien. Dharmavrata wusste

nicht was sie tun sollte. Sollte sie mit dem Waschen fortfahren? Oder sollte sie zuerst

Brahma begrüßen, da er Marichis Vater war? Sie entschloss sich, Brahma zu begrüßen.

Darüber war Marichi derart verärgert, dass er Dharmavrata verfluchte, ein Stein zu werden.

Dharmavrata war darüber verärgert, sie war sich keiner Untat bewusst. So vollzog sie jahrelange Askese bis Vishnu ihr erschien und ihr eine Gunst erwies.

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Dharmavrata bat darum, dass der Fluch unwirksam werde. Vishnu erwiderte, dass Er dies

nicht tun könne, weil Marichi ein zu machtvoller Weiser sei. Was Er tun konnte war, dass

Dharmavrata ein besonders heiliger Stein werde. Vishnu versprach, ewig in diesem Stein zu weilten. Dieser Stein war es, der auf Gayas Körper gelegt wurde.

Geographie

Die Welt ist in sieben Bereiche (Dvipa) eingeteilt. Jambu, Plaksha, Shalmali, Kusha,

Krauncha, Shaka und Pushkara. Die sieben Dvipas werden von sieben Ozeanen umgeben Lavana, Ikshu, Sura, Sarpih, Dadhi, Dugdha und Jala.

Im Zentrum von Jambudvipa liegt der Berg Meru. Südlich des Merus liegen die Berge

Himavana, Hemakuta und Nishada. Nördlich des Merus liegen die Berge Nila, Shveta und

Shringi. Jambudvipa hat seinen Namen durch die große Anzahl von Jambu Bäumen. Auf

dem Gipfel des Merus liegt die Stadt Brahmas.

Unter der Erde liegen die Unteren Welten, auch sie sind in sieben Bereiche aufgeteilt, Atala,

Vitala, Sutala, Talatala, Mahatala, Rasatala und Patala. In den Unteren Welten leben die

Dämonen und Geister. Als die Schlange Shesha ist Vishnu in den Unteren Welten

anwesend. Shesha trägt die Erde auf ihrem Haupte.

Der Himmel wird Nabha genannt. Über der Erde liegt die Sonne, über der Sonne der Mond,

über dem Mond die Sterne, über den Sternen Merkur, über Merkur Venus, über Venus

Jupiter, über Jupiter die Konstellation Großer Bär. Jenseits davon liegt Dhruva, der Polarstern.

Astrologie

Hochzeiten sollten in den Monaten Chaitra (März/April) oder Pausha (Dezember/Januar)

geschlossen werden oder unter den Zeichen Libra oder Gemini. Eine Reise beginnt man am

besten an einem Freitag. Medizin sollte man einnehmen wenn die Nakshatras Pushya,

Hasta, Jyeshtha, Shravana oder Ashvini nicht am Himmel scheinen. Das Bad nach der Genesung von einer Krankheit sollte an einem Samstag genommen werden.

Das erste Scheren des Hauptes des Kindes sollte nie an einem Dienstag oder Samstag

durchgeführt werden. Die Ohrläppchen sollten an einem Mittwoch oder Donnerstag

durchstochen werden. Neue Kleidung sollte an Mittwoch, Donnerstag oder Freitag erstmals

getragen werden. Ein neues Haus sollte in den Monaten Chaitra, Jyeshtha (Mai/Juni),

Bhadra (August/September), Ashvina (September/Oktober), Pausha oder Magha (Januar/Februar) bezogen werden. Korn schneidet man am besten an einem Mittwoch.

Manvantaras

Jedes Manvantara (Ära) wird von einem Manu regiert.

Der erste Manu war Svayambhuva. Shatakratu war der Indra dieses Manvantaras.

Der zweite Manu war Svarochisha. Vipashchita war der Indra dieses Manvantaras.

Der dritte Manu war Uttama. Sushanti war der Indra dieses Manvantaras.

Der vierte Manu war Tapasa. Shikhi war der Indra dieses Manvantaras.

Der fünfte Manu war Raivata. Vitatha war der Indra dieses Manvantaras.

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Der sechste Manu war Chakhusha. Manojava war der Indra dieses Manvantaras.

Der siebte Manu war Shraddhadeva. Purandara war der Indra dieses Manvantaras.

Der achte Manu wird Savarni sein. Bali wird der Indra dieses Manvantaras sein.

Der neunte Manu wird Dakshasavarni sein. Adbhuta wird der Indra dieses Manvantaras

sein.

Der zehnte Manu wird Brahmasavarni sein. Shanti wird der Indra dieses Manvantaras sein.

Der elfte Manu wird Dharmasavarni sein. Gana wird der Indra dieses Manvantaras sein.

Der zwölfte Manu wird Rudrasavarni sein. Ritadhama wird der Indra dieses Manvantaras

sein.

Der dreizehnte Manu wird Rauchya sein. Divaspati wird der Indra dieses Manvantaras sein.

Der vierzehnte Manu wird Bhautya sein. Shuchi wird der Indra dieses Manvantaras sein.

Kasten und Lebensstadien

Alle Manus leben nach dem Dharma (Kosmische Ordnung). Das bedeutet Nichtverletzen,

Wahrhaftigkeit, Glaube, Pilgern, Freigiebigkeit, die Götter und Brahmanen ehren, Toleranz

gegenüber allen Religionen und heiligen Schriften. Dazu gehört auch die Lehre von den

vier Klassen (Varna) der Menschen und den Lebensstadien (Ashrama).

Die vier Kasten sind die Brahmanen, Kshatriyas, Vaishyas und Shudras (Klerus,

Exekutive/Legislative, Nährstand, Arbeiter). Opfer durchzuführen, die Veden zu studieren

und zu spenden ist die Aufgabe der Brahmanen, Kshatriyas und Vaishyas. Die Kshatriyas

müssen das Gute schützen und das Böse bestrafen. Die Vaishyas müssen sich um den

Handel, Landwirtschaft und Viehzucht kümmern. Die Shudras müssen den drei ersten

Kasten dienen und dürfen sich den Künsten widmen. Die Brahmanen, Kshatriyas und

Vaishyas erhalten die heilige Schnur, eine Weihe, die einer zweiten Geburt gleichkommt, deshalb werden sie Zweimalgeborene (Dvijas) genannt.

Eine Anuloma Heirat nennt man es, wenn der Mann von höherer Kaste stammt als die Frau.

Die Kinder erhalten in diesem Fall die Kaste der Mutter. Eine Pratiloma Heirat nennt man

es, wenn die Frau aus einer höheren Kaste stammt als der Mann. Chandalas entstammen

von einer Brahmanen Frau, Sutas von einer Kshatriya Frau, Devalas von einer Vaishya

Frau, Pukkashas von einer Kshatriya Frau und Magadhas von einer Vaishya Frau.

Chandalas sind Vollstrecker, Sutas sind Wagenlenker, Devalas sind Wächter, Pukkashas

sind Jäger und Magadhas sind Sänger. Chandalas leben außerhalb der Dörfer und dürfen andere Kasten nicht berühren.

Der beste Name für einen Brahmanen lautet Sharma, für einen Kshatriya Varma, für einen

Vaishya Gupta und für einen Shudra Dasa. Die heilige Schnur erhält der Brahmane mit

acht, der Kshatriya mit elf und der Vaishya mit zwölf Jahren. Später als im Alter von sechzehn darf diese Weihe nicht ausgeführt werden.

Das erste Lebensstadium ist Brahmacharya (Zeit des Lernens). Der Student darf keinen

Honig und kein Fleisch essen, nicht tanzen und nicht singen. Er muss jeder Gewalt entsagen

und darf nicht mit Frauen sprechen. Seine Aufgabe besteht im Lernen und Besprechen der

Shastras (heilige Schriften). Sein Umgang sollte sich auf Gelehrte beschränken. In seiner Freizeit soll er über Brahman (das Numinose) meditieren.

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Das zweite Lebensstadium ist der Grihastha (Haushälter). Ein Brahmane kann vier Frauen

haben, ein Kshatriya drei, ein Vaishya zwei und ein Shudra eine. Mann und Frau sollten

der gleichen Kaste entstammen. Kastenübergreifende Heirat ist zu vermeiden. Eine Frau

kann noch einmal heiraten, wenn der Ehemann verschwunden ist, tot ist, sich in die

Einsamkeit zurückgezogen hat oder ein derart schlechter Mensch ist, dass er aus der Kaste

ausgeschlossen wurde. Im Fall des Todes des Ehemannes darf die Frau dessen jüngeren Bruder ehelichen.

Der Haushälter steht früh auf um ein Bad zu nehmen und zu beten. Er hat höflich zu sein

und nicht über andere zu lachen. Er sollte nie an einem Ort leben, der ohne König, Arzt

oder Fluss ist. Er darf die Alten nicht beleidigen. Er darf die Veden und die Götter nicht kritisieren und er darf nachts nicht ohne Licht reisen.

Das dritte Lebensstadium ist Vanaprastha (Rückzug). Der Vanaprastha sollte auf dem

Boden schlafen und seine Kleidung sollte aus Häuten bestehen. Sein Haar sollte verfilzt

sein und er sollte die Gemeinschaft mit anderen meiden. Er hat die Götter zu ehren und

von Früchten und Wurzeln zu leben.

Das vierte und letzte Lebensstadium ist Sanyasa (Einsiedler). Der Sanyasa zieht sich in die

spirituelle Einkehr zurück und ist frei von allen weltlichen Pflichten. Doch sollte er sich dafür

nur entscheiden, wenn er sicher ist, alle materiellen Wünsche aufgegeben zu haben. Geburt

und Tod tangieren ihn nicht mehr. Er weiß, dass der physische Körper vergänglich und

keiner Beachtung wert ist. Er sucht einzig die Erkenntnis Brahmans.

Vergehen und Sühne

Jedes Vergehen zieht die Sühne, Prayashchitta, nach sich. Wer dies verweigert muss vom König bestraft werden.

Wer aus einem Brunnen trinkt in dem der tote Körper eines Tieres lag, muss drei Tage

fasten. Die schlimmste Verfehlung ist das Töten eines Brahmanen, Raub und das Trinken

von Wein. Weitere Vergehen sind, die Veden zu kritisieren, falsches Zeugnis abzulegen,

einen Freund zu töten, eine Kuh zu töten, Eltern oder Söhne zu vernachlässigen, Mord, Lüge, Tiere zu töten und das Fällen von Bäumen, um sie zu verfüttern.

Wer einen Brahmanen getötet hat muss für zwölf Jahre in einer Hütte im Wald leben. Er

muss seinen Besitz einem Brahmanen übereignen und sich seinen Lebensunterhalt

erbetteln. Wer eine Kuh getötet hat muss einen Monat einfach leben. Er muss mit dem

Vieh leben und mit ihm herumziehen. Seinen Besitz muss er einem Brahmanen übereignen und für zwei Monate in Kuh Urin baden.

Ein Brahmane der Gold gestohlen hat sollte dies dem König beichten. Der König wird ihn mit einer Keule schlagen.

Das Vergehen einen Kshatriya zu töten ist ein Viertel des Vergehens einen Brahmanen zu

töten. Einen Vaishya zu töten ist ein Achtel des Vergehens einen Brahmanen zu töten.

Einen Shudra zu töten ist ein Sechzehntel des Vergehens einen Brahmanen zu töten. Das

Töten einer Katze, eines Frosches, eines Hunde, eines Mungos oder einer Eidechse

entspricht dem Töten eines Shudras.

Vrata - Gelübde

Abhängig von Mond, Wochentag, Planet, Jahreszeit und Sonnenposition sind bestimmte

Riten durchzuführen und Gelübde einzuhalten. Das alles wird unter dem Namen Vrata

zusammengefasst. Shuklapaksha ist die zunehmende, Krishnapaksha die abnehmende Phase des Mondes.

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Der erste Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Paratipada genannt. In den

Monaten Kartika, Ashvina und Chaitra wird Brahma verehrt.

Der zweite Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Dvitiya genannt. Man sollte nur Gemüse essen und zu den Ashvin beten.

Shuklapaksha Dvitiya im Monat Kartika (Oktober/November) ist die beste Zeit für die

Verehrung von Yama, um nach dem Tod nicht in die Welt der Verdammnis zu gelangen. Zu der Zeit sollte man ebenso zu Balarama und Krishna beten.

Der dritte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Tiritiya genannt. An diesem Tag

in Shuklapaksha im Monat Chaitra (März/April) haben Shiva und Parvati geheiratet,

deshalb wird das Gaurivrata eingehalten. Shiva und Parvati werden Früchte dargebracht

und die acht Namen Parvatis werden rezitiert: Lalita, Vijaya, Bhadra, Bhavani, Kumuda, Shiva, Vasudevi und Gauri.

Der vierte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Chaturthi genannt. Besonders

geeignet für dieses Vrata ist der Monat Magha (Januar/Februar) in Shuklapaksha.

Der fünfte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Panchami genannt. Man betet

um Gesundheit und Unwirksamkeit schlechter Omen. Besonders geeignet für dieses Vrata

sind die Monate Shravana (Juli/August), Bhadra, Ashvina (September/Oktober) und Kartika in Shuklapaksha.

Der sechste Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Shashthi genannt. Man isst

nur Früchte. Besonders geeignet für dieses Vrata sind die Monate Kartika und Bhadra.

Der siebte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Saptami genannt. In

Shuklapaksha wird Surya verehrt. Alle Sorgen verschwinden und alle Wünsche werden erfüllt. Das Vrata lässt kinderlose Frauen Söhne gebären.

Der achte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Ashtami genannt. Zu dieser Zeit

wurde Krishna im Monat Bhadra geboren, als Rohini am Himmel stand. An diesem Tag zu

fasten und zu Krishna zu beten nimmt die Verfehlungen der letzten sieben Jahre hinweg.

Doch muss dieses Vrata in Krishnapaksha vollzogen werden, denn Krishna wurde in dieser

Phase geboren. Neben Krishna sind Rohini, der Mond, Devaki, Vasudeva, Yashoda, Nanda

und Balarama zu verehren. Da Krishna an diesem Tag geboren (Janma) wurde wird der Tag Janmashtami genannt.

Der achte Tag kann auch außerhalb des Monats Bhadra wichtig sein, sollte der Tag sowohl

in Shuklapaksha als auch in Krishnapaksha ein Mittwoch sein. Unabhängig vom Monat wird dies Budhashtami genannt. An diesem Tag isst man nur Melasse und Reis.

Der Brahmane Dhira war mit Rambha verheiratet. Dhiras Sohn hieß Kaushika, seine

Tochter hieß Vijaya und sein Bulle hieß Dhanada. Kaushika brachte, zusammen mit den

anderen Kuhhirten, den Bullen auf die Weide. Während Kaushika im Fluss Bhagirathi ein

Bad nahm wurde der Bulle gestohlen. Kaushika und Vijaya suchten ihn und kamen dabei

an einem Teich vorbei in dem einige Frauen badeten, um ein Vrata zu erfüllen. Kaushika

und Vijaya waren hungrig und baten um etwas zu essen. Die Frauen waren bereit, ihnen

etwas zu geben, doch nur, wenn auch sie das Budhashtami Vrata vollziehen würden.

Sobald Kaushika das Vrata vollzogen hatte stand der Bulle vor ihm. Das Vrata ist so

kraftvoll, dass Kaushika seine Schwester mit Yama verheiraten konnte und er selbst König

von Ayodhya wurde. Als Dhira und Rambha starben, musste Vijaya erfahren, dass ihre

Eltern in Naraka (Ort der Verdammnis) lebten. Als sie Yama fragte wie ihre Eltern Naraka

verlassen könnten meinte Er, sie und ihr Bruder müssten nochmals das Budhashtami Vrata

vollziehen. Sobald sie das getan hatten waren ihre Eltern im Himmel.

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Der neunte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Navami genannt. Gauri ist im

Monat Ashvina, in Shuklapaksha zu verehren. Der Göttin ist ein Tieropfer darzubringen.

Der zehnte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Dashami genannt. Die Brahmanen erhalten besondere Kräfte, wenn sie an diesem Tag zehn Kühe spenden.

Der elfte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Ekadashi genannt. Man betet zu Vishnu. Das Vrata garantiert Söhne und Wohlstand.

Der zwölfte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Dvadashi genannt. In

Shuklapaksha wird Vishnu verehrt. Im Monat Bhadra betet man zu Kühen und Kälbern, im

Monat Chaitra zum Gott der Liebe. Wer Dvadashi Vrata ein ganzes Jahr ausführt entgeht

Naraka. Dvadashi in Shuklapaksha im Monat Bhadra ist besonders glückverheißend, wenn

der Stern Shravana am Himmel steht. Fasten an diesem Tag ist segensreicher als ein Bad

in einem Zusammenfluss zweier heiliger Flüsse. Sollte Merkur dazu am Himmel stehen

vervielfachen sich die guten Auswirkungen.

Der dreizehnte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Trayodashi genannt. Der

Gott der Liebe führte dieses Vrata aus, als er Shiva verehrte, deshalb wird an diesem Tag

Shiva verehrt. Im Monat Ashvina wird Indra verehrt. Im Monat Chaitra in Shuklapaksha

wird der Gott der Liebe verehrt.

Der vierzehnte Tag der vierzehntägigen Phase des Mondes wird Chaturdashi genannt. Der

Tag ist wichtig für die Verehrung Shivas, besonders im Monat Kartika. Man fastet, spendet den Brahmanen und geht dadurch in den Himmel ein.

Chaturdashi in Krishnapaksha zwischen den Monaten Magha und Falguna (Februar/März)

ist als Shivaratri bekannt. Man fastet und bleibt die ganze Nacht wach. Der Jäger

Sunarasena vollzog das Vrata und alle Vergehen waren ihm vergeben.

Naraka - Ort der Verdammnis

So man Vishnu mit Blüten verehrt geht man nicht in Naraka ein.

Verschiedene Naraka sind bekannt. Auch wenn die Menschen nicht sterben wollen, so sind

sie doch an den Tod gebunden, um die ihnen zugemessene Lebensspanne zu beenden.

Danach muss man für das einstehen, was man im letzten Leben heraufbeschworen hat.

Die Böses getan haben werden bestraft und die Gutes getan haben werden belohnt. So

führen zwei Tore in Yamas (der Herr des Todes) Reich.

Die Guten werden von Yamas Dienern durch das West Tor in den Himmel geführt. Die Bösen werden von Yamas Dienern durch das Süd Tor in verschiedenen Narakas geführt.

Wer eine Kuh getötet hat kommt in den Naraka Mahavicha.

Wer einen Brahmanen getötet oder Land gestohlen hat kommt in den Naraka Amakumbha.

Wer eine Frau, Kinder oder einen alten Mann getötet hat kommt in den Naraka Raurava.

Ein Brandstifter kommt in den Naraka Maharourava.

Ein Dieb kommt in den Naraka Tamisra. Dort wird er während des gesamten Kalpas von

Yamas Dienern mit Speeren gestochen. Danach kommt er in den Naraka Mahatamisra, dort wird er von Schlangen gebissen und von Insekten gestochen.

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Wer Vater oder Mutter getötet hat kommt in den Naraka Asipatravana. Dort wird er mit

Schwertern in Stücke geschnitten.

Wer jemanden verbrannt hat kommt in den Naraka Karambhavaluka. Dort liegt er auf brennendem Sand.

Wer Süßes alleine gegessen hat kommt in den Naraka Kakaola. Dort muss er Würmer essen.

Wer keine Opfer dargebracht hat kommt in den Naraka Kuttala. Dort muss er Blut trinken.

Ein Erpresser kommt in den Naraka Tailapaka. Dort wird er wie ein Ölsame ausgequetscht.

Ein Lügner kommt in den Naraka Mahapata.

Weitere Narakas stehen für die zur Verfügung, die nicht kastengerecht geheiratet haben,

die Tiere töteten, die Bäume fällten, die zu viel Fleisch aßen, die die Veden kritisierten, die falsches Zeugnis sprachen und die ihre Lehrer kritisierten.

Almosen

Almosen zu geben ist wichtig um gutes Karma anzusammeln. Almosen sind ein Muss, wenn

man in Tempel oder auf Pilgerreise geht. Der Gebende muss gen Osten blicken, der Nehmende gen Norden. Vor dem Geben muss man ein Bad genommen haben.

Die besten Almosen sind Gold, Pferde, Ölsamen, Schlangen, Dienerinnen, Kutschen,

Bäume, Häuser, Töchter und Kühe. Wer sein Versprechen, etwas zu geben, nicht einhält

wird vernichtet. Der Wert des Gebens ist dahin, wenn man damit etwas erreichen möchte,

zum Beispiel die Freundschaft des Beschenkten. Es ist besser etwas dem Bruder als der Tochter zu geben. Es ist besser dem Vater als der Mutter zu geben.

Das Konzept der Almosen variiert in den verschiedenen Yugas. Im Satya Yuga ging der

Geber hinaus und suchte einen Empfänger der Gabe. Im Treta Yuga kam der Empfänger

in des Gebers Haus. Im Dvapara Yuga gab der Gebende nur aufgrund der Bitte des

Empfängers. Im Kali Yuga gibt der Geber nur denen, die ihm schmeicheln.

Das Gayatri Mantra

Das Gayatri Mantra ist sehr kraftvoll.

Der menschliche Körper hat viele feinstoffliche Kanäle. Zehn davon sind besonders wichtig,

Ida, Pingala, Sushumna, Gandhari, Hastijihva, Pritha, Yasha, Alambusha, Huhu und

Shankhini. Sie bergen den Lebenshauch, Prana. Neben Prana kennen wir weitere

Lebenshauche, Apana, Samana, Udana, Vyana, Naga, Kurma, Krikara, Devadatta und Dhananjaya.

Gayatri ist eine Göttin, die von Vishnu und Shiva verehrt wird. Die Göttin weilt in den Herzen eines jeden Menschen in Gestalt eines Schwanes.

Das Gayatri Mantra ist das Mantra der Göttin. Das Mantra sieben Mal zu rezitieren macht

alle bösen Taten nichtig. Das Mantra zehn Mal zu rezitieren führt in den Himmel. So man

Bereiche erreichen möchte die wünschenswerter sind als der Himmel muss man das Mantra

zwanzig Mal rezitieren. Wer das Mantra einhundertacht Mal rezitiert wird nicht mehr

wiedergeboren. Das Töten von Kühen, Brahmanen oder Eltern wird vergeben durch tausendmaliges Rezitieren. Der Rezitation voraus geht das heilige Wort Om.

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Der König

Mannigfaltig sind die Pflichten eines Königs. Er muss die Feinde bestrafen, den Wohlstand

seines Volkes sichern und dafür sorgen, dass das Reich gut regiert wird. Besonderes

Augenmerk muss er auf die Asketen seines Königreiches haben. Einen weisen Brahmanen sollte er zum Priester ernennen.

Auch die Minister sollten weise sein und seine Frau sollte dem Dharma folgen. Ist der König

gestorben muss der Priester schnellsten dafür sorgen, dass an einem glückverheißenden Tag der neue König gekrönt wird. Nie darf ein Königreich ohne König sein.

Vor der Krönung muss der König sich reinigen. Er reibt dazu seinen Körper mit Schlamm

ein. Schlamm von einem Berggipfel für die Ohren, von einem Krishna Tempel für das

Gesicht, von einem Indra Tempel für den Nacken, von einem Palast für die Brust. Schlamm

der mit einem Elefantenrüssel in Berührung kam für die rechte Hand, Schlamm, der mit

dem Horn eines Bullen in Berührung kam für die linke Hand. Schlamm von einem Teich für

den Rücken, von einem Fluss für die Seiten, von einer Opferzeremonie für die Schenkel

und von einem Kuhstall für die Füße.

Nun kann er zum König gesalbt werden. Vier Minister werden dies tun.

Brahmanen stehen mit einem goldenen Gefäß, gefüllt mit geklärter Butter, im Osten.

Kshatriyas stehen mit einem silbernen Gefäß, gefüllt mit Süßigkeiten und Dickmilch, im

Süden. Vaishyas stehen mit einem kupfernen Gefäß, gefüllt mit Joghurt, im Westen.

Shudras stehen mit einem irdenen Gefäß, gefüllt mit Wasser, im Norden.

Mit diesen Materialien aus den vier Himmelsrichtungen salben die Priester den König.

Wasser von wichtigen Pilgerorten wird ihm über Kehle und Kopf gegossen. Musik und Gesang begleiten die Zeremonie.

Danach betet der König zu Brahma, Vishnu und Indra. Dann schaut er in einen Spiegel.

Umgeben ist er von geklärter Butter und verschiedenen Zeichen für gute Omen. Nun wird

der König gekrönt und den Ministern, Beratern und Wachen vorgestellt.

Der König verneigt sich vor den Priestern und entlohnt sie mit Kühen, Ziegen, Büffeln und

Häusern. Nun ist er König. Er umrundet das Feuer, berührt die Füße des Gurus und geht

in einer Prozession mit seinen Soldaten durch die Straßen, so dass das Volk ihn sehen

kann. Er sitzt dabei entweder auf einem Elefanten oder auf einem Pferd. Danach kehrt er

in seinen Palast zurück.

Der König muss gute Beamte ernennen. Der General muss ein Brahmane oder ein

Kshatriya sein. Der Bote muss schnell und höflich sein. Der Wagenlenker muss sich mit

Pferden und Elefanten auskennen. Der Schatzmeister muss mit Juwelen vertraut sein. Der

König braucht einen Arzt, einen Elefantenpfleger, einen Pferdepfleger, einen Hausmeister

und einen Beamten, der sich um die Frauen und den königlichen Haushalt kümmert. Jeder muss nach seinen Fähigkeiten eingesetzt werden.

Jeder so Ernannte muss sich an bestimmte Regeln halten. Er muss dem König gehorchen

und darf nie etwas tun, das dem Befehl der Königs widerspricht. Er darf nicht schlecht über

den König sprechen. Sollten unschöne Gespräche zu führen sein muss dies im privaten

Rahmen geschehen. Die Diener dürfen keine Diebe sein, auch dürfen sie den König nicht

beleidigen. Sie dürfen nicht wie der König gekleidet sein und dürfen sich nicht zu tief in

dessen persönliche Angelegenheiten einmischen. Sie dürfen keine Geheimnisse

preisgeben.

Als Palast muss der König ein Gebäude wählen, das vom Feind nicht leicht eingenommen

werden kann. Der König muss sicherstellen, dass die Götter verehrt, das Volk beschützt

und die Bösen bestraft werden. Er soll Tempel errichten und die Gottheiten einsetzen. Er

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muss die Brahmanen beschützen und sicherstellen, dass in seinem Königreich kein

Brahmane getötet wird. Als Königin muss er sich eine Frau suchen, die in der Lage ist, ihn bei seinen Aufgaben zu unterstützen.

Der König muss Beamte ernennen, die sich um die Dörfer kümmern. Spione sind zu

ernennen, die über alles Bescheid wissen was im Königreich vor sich geht. Der König ist

mit einem Sechstel an den Vergehen seiner Untertanen beteiligt und mit einem Sechstel

an den guten Taten seiner Untertanen. Die Steuern werden erhoben so wie es die heiligen

Schriften fordern. Die Hälfte geht an den König, die andere Hälfte wird unter den

Brahmanen verteilt. Ein Lügner muss ein Achtel seines Besitzes als Strafe bezahlen. So der

Eigner eines Besitzes nicht bekannt ist, geht dieser für drei Jahre in den Besitz des Königs

über. Sollte in dieser Zeit der Eigner auftauchen bekommt er seinen Besitz zurück. Später kann er keinen Besitzanspruch mehr stellen, sein Besitz ist an den König übergegangen.

Den Besitz von Waisen verwaltet der König. Wird im Königreich etwas gestohlen muss es

der König aus seinem königlichen Besitz ersetzen. Wird der Dieb gefasst und das

Gestohlene gefunden darf es der König aus Ausgleich behalten. Ein Zwanzigstel des

Gewinnes aus Handel bekommt der König als Steuern. Ein Fünftel oder ein Sechstel der

Kornernte bekommt der König. Einen Tag im Monat arbeiten Künstler ohne Honorar für den König. Sie bekommen nur etwas zu Essen aus der königlichen Küche.

Der König muss sich vorrangig um die Prinzen kümmern. Vier Shastras müssen sie gelehrt

werden.

Das Dharma Shastra, das uns lehrt was falsch und was richtig ist.

Das Artha Shastra, das uns die Wirtschaft lehrt.

Dhanurveda, die Kriegskunst. Shilpa, das Kunsthandwerk.

Der König hat für den Schutz der Prinzen zu sorgen. Er muss dafür sorgen, dass sie in

guter Gesellschaft verkehren. Sollten die Prinzen trotz der Bemühungen des Königs auf die

schiefe Bahn geraten darf er sie ins Gefängnis stecken. Doch muss ihnen auch dort das Leben angenehm gemacht werden, sie dürfen nicht leiden.

Der König sollte die Jagd, das Trinken und das Spielen aufgeben. Er sollte nicht unnötig

reisen. Er muss durch eigenes gutes Verhalten das Vertrauen seiner Diener und das seines

Volkes gewinnen. Nur so ist er in der Lage seine Feinde zu besiegen. Wer dem Königreich

Schaden zufügt muss sofort getötet werden. Niemand hat darüber Bescheid zu wissen was

der König plant zu tun, es reicht, wenn er seine Entscheidungen den Betroffenen mitteilt.

Das bedeutet jedoch nicht, dass der König sich nicht mit seinen Ministern beraten sollte.

Bevor er zu Bett geht oder eine Mahlzeit zu sich nimmt, muss geprüft werden, ob beides sicher ist.

Nach sieben Techniken sollte ein König sein Reich regieren.

Sama - die Kunst der Überzeugung.

Dana - spenden, um das zu erreichen was man möchte.

Danda - Bestrafung.

Bheda - die Kunst der Trennung verfeindeter Parteien.

Maya - das Nutzen der Illusion.

Upeksha - die Kunst des Nichtbeachtens von Menschen, um ein Ziel zu erreichen. Indrajala - die Kunst der Magie.

Die Art der Strafe, die ein König verhängen sollte ist ebenfalls festgeschrieben. Wer lügt,

sein Besitz sei gestohlen worden, muss den Geldwert des Gestohlenen entrichten. Ein

Brahmane der falsches Zeugnis ablegt ist des Landes zu verweisen. Wer Kühe, Elefanten,

Pferde oder Kamele tötet, dem ist ein Bein oder eine Hand abzuhacken. Wer Gold oder

Silber stiehlt, wer eine Frau entführt oder jemanden vergiftet wird hingerichtet. Eine Frau,

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die ihrem Ehemann oder den Brahmanen nicht gehorcht, sollte von Hunden totgebissen

werden. Danach soll sich auf eine Kuh gesetzt und aus dem Königreich vertrieben werden.

Träume

Manche Träume weisen auf schlechte Omen hin. Träume, in denen Gras oder Bäume auf

dem Körper wachsen. Träume, in denen das Haar des Träumenden geschoren ist oder er

verwahrloste Kleidung trägt. Träume, in denen der Träumende fällt. Träume von

Hochzeiten. Träume über das Töten von Schlangen oder Kastenlosen. Träume, in denen

der Träumende Öl trinkt oder das Fleisch von Vögeln isst. Träume, in denen der Träumende

mit Affen oder Kastenlosen spielt. Träume, in denen die Götter, der König, der Guru oder

die Brahmanen böse auf den Träumenden sind. Träume, dass das Haus des Träumenden eingestürzt ist.

Bei solchen Träumen ist nach Mitteln zu suchen, die Omen abzuwenden. Folgende

Möglichkeiten stehen dem Träumenden zur Verfügung. Brahmanen zu verehren, ein

Feueropfer auszuführen, zu Vishnu, Shiva, Brahma, Ganesha oder Surya zu beten. Träume

im ersten Quartal des Schlafes werden innerhalb dieses Jahres wahr. Träume im zweiten

Quartal des Schlafes werden innerhalb des nächsten Jahres wahr. Träume im dritten

Quartal des Schlafes werden innerhalb der nächsten sechs Monate wahr. Träume im vierten Quartal des Schlafes werden innerhalb der nächsten drei Monate wahr.

Träumt man zuerst einen guten und dann einen schlechten Traum, so wird der schlechte

Traum wahr werden. Deshalb sollte man, nachdem man einen guten Traum hatte, nicht mehr schlafen, sondern sofort aufstehen.

Träume mit guten Omen sind Träume von weißen Blüten, Bäumen, Bergen, Schlangen und

Palästen. Träume, in denen der Träumende einen Bullen oder ein Pferd reitet. Träume, in

denen der Träumende viele Waffen besitzt oder viele Köpfe hat. Träume, in denen Gras

oder Büsche aus dem Nabel wachsen. Träume, in denen der Träumende weiße Kleidung

oder weiße Girlanden trägt. Träume von einer Sonnen- oder Mondfinsternis. Träume, in

denen der Träumende das Banner des Feindes trägt, bedeuten, dass der Feind besiegt

wird. Träume, in denen der Träumende den Feind besiegt werden sich bewahrheiten.

Glückverheißende Träume sind, wenn der Träumende Reispudding isst, wenn er von einem

klaren Himmel träumt, wenn er Kuh oder Büffel mit dem Mund melkt, wenn er eine Löwin

oder eine Elefantin melkt, wenn er von den Göttern oder Brahmanen gesegnet wird, wenn

er gekrönt wird, wenn er von einem Musikinstrument träumt, wenn er einen Bullen reitet,

wenn er einen Baum erklettert. Von nasser Kleidung oder von Bäumen mit Früchten zu träumen ist besonders glückverheißend.

Omen

Schlechte Omen bedeuten Baumwolle, trockenes Gras, Kuhdung, Leder, Haare,

Kastenlose, Witwen, Tote, Asche, Knochen und zerbrochene Gefäße. Wenn einem dies

begegnet sollte man sofort zu Vishnu beten.

Zu Beginn einer Reise sollte man keine Musik hören. Wenn das Transportmittel, das man

für die Reise gewählt hat, zusammenbricht ist das ebenso ein böses Omen. Wenn die Waffe

kaputt geht sollte man die Reise abbrechen. Wenn der Schirm, der über den Kopf des

Reisenden gehalten wird, kaputt geht sollte man ebenfalls die Reise abbrechen. Wenn man

sich den Kopf am Türsturz anstößt während man über die Schwelle tritt sind Gebete von Nöten. Man rufe nie jemanden zurück der dabei ist zu gehen.

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Guten Omen für eine Reise sind weiße Blüten, volle Gefäße, Fleisch, Stimmen von fern,

eine alte Ziege, Kuh, Pferd, Elefant, Feuer, Gold, Silber, Schwert, Schirm, Früchte, geklärte Butter, Joghurt, Muschel, Zuckerrohr, Donner, Blitz und ein Toter den niemand beweint.

Omen sind auch wichtig, wenn man keine Reise antritt. Der Schrei eines Pfaus von links

bedeutet, dass etwas gestohlen werden wird. Das gebrochene Schreien eines Esels ist ein

gutes Omen. Ein Eber oder ein Büffel von links nach rechts über die Straße laufend ist

ebenfalls ein gutes Omen. Wünsche gehen in Erfüllung, wenn Pferde, Tiger, Löwen, Katzen

oder Esel von rechts nach links über die Straße laufen. Schakale, Maulwürfe, Schweine,

Eidechsen und Kuckucke links sind gute Omen. Affen sind gute Omen rechts. Wenn ein

Schakal einmal, zweimal, dreimal oder viermal schreit ist das ein gutes Omen. Wenn der

Schakal fünfmal oder sechsmal schreit ist das ein schlechtes Omen. Schreit er siebenmal ist das ein besonders gutes Omen.

Krähen rechts von einer Armee macht den Sieg des Heeres unmöglich. Eine Krähe nahe

der Haustür bedeutet, dass sich bald ein Gast einfinden wird. Schaut eine Krähe in die

Sonne ist Gefahr im Anzug. Eine mit Schlamm beschmutzte Krähe bedeutet, dass Wünsche

wahr werden. Bellt der Hund in einem Haus stirbt der Hausbesitzer. Schnüffelt ein Hund

am linken Arm wird man Reichtum erlangen. Schnüffelt ein Hund am rechten Arm bedeutet

das Gefahr. Steht ein Hund im Weg weist das auf einen Diebstahl hin. Ein Hund mit einem

Seil oder einem Knochen im Maul bedeutet, dass man seinen Besitz verliert. Ein Hund mit Fleisch im Maul ist ein gutes Omen.

Muhen Kühe unregelmäßig bedeutet das eine Bedrohung des Hausbesitzers. Geschieht das

bei Nacht wird in dem Haus etwas gestohlen werden oder es wird jemand sterben. Wenn

die Hörner der Kühe nass sind oder mit Lehm beschmutzt ist das ein gutes Omen für den

Hausbesitzer. Eine Kuh, die mit Kranichen oder Tauben spielt stirbt bald. Eine Kuh, die sich

die Beine leckt stirbt ebenso bald. Wenn ein Elefant mit dem linken Fuß seinen rechten Fuß

berührt ist das ein gutes Omen. Reibt ein Elefant sein Bein mit dem rechten Stoßzahn ist

Reichtum zu erwarten.

Kampf

Wenn der König sich für einen Kampf entscheidet werden sieben Tage zur Vorbereitung

benötigt.

Am ersten Tag werden Ganesha, Vishnu und Shiva verehrt.

Am zweiten Tag werden die Wächter der Himmelsrichtungen verehrt.

Am dritten Tag werden die Rudras verehrt.

Am vierten Tag werden die Planeten verehrt.

Am fünften Tag werden die Ashvin und die Flüsse verehrt.

Am sechsten Tag nimmt der König ein rituelles Bad zu Ehren des zu erwartenden Sieges. Am siebten Tag zieht der König in die Schlacht.

Vor Abmarsch muss sich das Heer im Osten der Hauptstadt versammeln. Der Abmarsch

muss von Musik begleitet sein. Sobald das Heer losgezogen ist darf es nicht mehr

zurückschauen. Nach einer gewissen Strecke muss das Heer rasten und zu den Göttern beten.

Der König selbst darf nicht kämpfen, denn wenn er getötet wird ist der Kampf verloren.

Der König muss hinter der Armee bleiben. Ein Elefant wird von vier Wagen begleitet, ein

Wagen von vier Pferden und ein Pferd von vier Fußtruppen. Die Fußtruppen gehen ebenso

der Armee voraus, gefolgt von Bogenschützen und Pferden. Die Elefanten und die Wagen

folgen am Ende des Zuges. Die Schwachen der Armee gehen hinten, die Mutigen vorn. Am besten kämpft man mit der Sonne im Rücken.

Der Soldat der im Kampf stirbt geht direkt in den Himmel ein. Das Blut der Mutigen wäscht

alle Verfehlungen rein. Durch eine Waffe zu sterben wiegt mehr, als Opfer durchzuführen.

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Wer vor dem Kampf flieht begeht eine Verfehlung die schlimmer ist als der Mord an einem

Brahmanen.

Der Kampf sollte unter gleich Starken stattfinden. Wer flieht sollte nicht getötet werden.

Zuschauer und Unbewaffnete sollten ebenfalls nicht getötet werden. Der in einer Schlacht

gefangen genommene Feind sollte nicht in Haft genommen werden, sondern wie ein Sohn behandelt werden.

Ramas Gebote

Rama lehrte einst Lakshmana die Pflichten eines Königs.

Vierfach sind die Pflichten eines Königs. Er muss Wohlstand ansammeln. Er muss ihn vermehren. Er muss ihn schützen. Er muss spenden.

Der König muss höflich sein, dies ist nur möglich, wenn er seine Sinne unter Kontrolle hat.

Er muss demütig und wahrhaftig sein, er muss Gewalt unterlassen und vergeben können.

Er muss dafür Sorge tragen, dass alle Riten durchgeführt werden. Er muss den Armen

Nahrung geben und die schützen, die Schutz suchen. Er sollte in lieblichen Worten

sprechen. Der Körper ist heute hier und morgen vergangen. Dumm ist der König, so er

vom Pfad der Rechtschaffenheit sich abwendet und sich dem vergänglichen Körper hingibt. Ein unzufriedenes Volk ist der Tod des Königs.

Es gibt nur einen Unterschied zwischen Göttern und Tieren. Götter sprechen angenehme

Worte, Tiere sprechen raue Worte. Der König muss angenehme Worte, wie die Götter

sprechen, und zwar zu allen, seinen Freunden und seinen Feinden, zu den Guten und den

Bösen. Er dient seinem Guru mit Hingabe, den Rechtschaffenen durch gutes Benehmen,

den Göttern durch Erfüllung seiner Pflichten, den Dienern mit Liebe und den Armen mit Almosen.

Das Königreich besteht aus dem König, den Ministern, den Freunden, dem Schatzmeister,

dem Heer, den Palästen und dem Staat selbst. Der Staat ist am wichtigsten und muss

unter allen Umständen geschützt werden. Besonderes Augenmerk muss der König auf die

Minister und die Priester legen. Der König darf keine unfähigen Minister einberufen.

Die Insignien des Königs sind das Zepter und der Schirm, der über seinem Haupt gehalten

wird. Der Schirm sollte aus den Federn eines Schwanes, Kranichs oder Pfaus gefertigt sein.

Der Schirm darf nicht aus Federn verschiedener Vögel bestehen. Der Thron sollte aus Holz

sein und mit Gold verziert. Der Bogen kann aus Eisen, Horn oder Holz bestehen. Der beste

Bogen hat das Maß von vier Armlängen. Die Einnahmen eines Jahres darf der König für Waffen und Banner ausgeben.

Dhanurveda - Kriegskunst

Fünf Arten von Waffen werden im Krieg genutzt.

Die Yantramukta Waffe, abgeschossen von einer Maschine. Die Maschine kann eine Wurfmaschine sein oder ein Bogen.

Die Panimukta Waffe, abgeschossen mit der Hand. Zu dieser Kategorie gehörten Speere und Steine.

Muktasandharita Waffe, diese Waffen werden abgeschossen und können wieder

zurückgenommen werden.

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Amukta Waffe, die während der Schlacht nicht aus der Hand gegeben wird, wie

zum Beispiel ein Schwert.

Waffen, die der eigenen Kraft und Stärke entsprechen, das Ringen.

Die beste Form des Kampfes ist die mit Pfeil und Bogen. Danach kommt der Kampf mit Speeren, danach der Kampf mit dem Schwert. Das Ringen ist die schlechteste Form.

Bevor man zielt, wird der Bogen auf die Erde gerichtet. Der Pfeil wird ebenfalls mit der

Spitze gegen die Erde auf die Sehne gelegt. Dann wird der Bogen aufgerichtet und zwar

so, dass das untere Ende in Höhe des Nabels des Kämpfers liegt. Der Köcher liegt auf dem

Rücken. Bevor der Pfeil abgeschossen wird, wird der Bogen fest in der linken Hand gehalten

und der Pfeil mit den Fingern der rechten Hand. Die Sehne muss so zurückgezogen werden,

dass das untere Ende des Pfeiles zwischen Ohr und Auge des Kämpfers liegt. Der

Bogenschütze muss fest stehen wie eine Säule. Das Ziel muss in Linie sein mit der Faust

und die Stellung des Kämpfers muss einem Dreieck gleichen.

Eine Schlinge muss so lang sein wie zehn Arme. Sie muss auf jeden Fall mit der rechten Hand geworfen werden.

Das Schwert muss links am Leib getragen werden. Wenn das Schwert gezogen wird muss

der Schaft mit der linken Hand gehalten und das Schwert mit der rechten herausgezogen werden.

Besitz

Was geschieht mit den Schulden eines Menschen, wenn er stirbt? Wenn er keine Söhne

hat erbt die Person, die den Besitz erbt auch die Schulden. Gibt es einen Sohn, so erbt er

die Schulden. Doch eine Frau ist nicht verantwortlich für die Schulden ihres Mannes oder

ihres Sohnes. Ein Mann ist nicht verantwortlich für die Schulden seiner Frau oder seines

Sohnes. Ausnahme ist, wenn Mann und Frau die Schulden gemeinsam eingegangen sind.

Wenn es keine Zeugen für die Schulden gibt muss der König sich darum kümmern, dass

sie innerhalb von vierundsechzig Tagen ausgeglichen sind. Sollte jemand falsche

Forderungen anmelden ist er von König zu bestrafen. Wenn ein Zeuge falsch aussagt wird

er mit der doppelten Strafe belegt. Wer sich als Zeuge benennt und dies später widerruft

wird mit der achtfachen Strafe belegt. Sollte es sich um einen Brahmanen handeln wird er aus dem Königreich verbannt.

Am besten ist es, einen Vertrag schriftlich niederzulegen, mit den Namen derer, die den

Vertrag eingehen und der Zeugen. Wenn der Schuldner in Raten bezahlt, müssen diese im

Detail festgehalten werden.

Feuer oder Wasser können herangezogen werden, um zu klären ob ein Mensch lügt oder

nicht. Bei Feuer legt man sieben Banyan Blätter in die Hand des Angeklagten. Ein rotes,

heißes Eisenstück wird darauf gelegt, damit geht der Angeklagte sieben Mal um ein Feuer.

Wenn die Hand nicht verbrannt ist sprach er die Wahrheit. Ist die Hand verbrannt hat er

gelogen. Ähnlich kann der Angeklagte in Wasser geworfen werden, geht er nicht unter hat

er die Wahrheit gesprochen. Auch mit Gift kann man den Angeklagten prüfen, kommt er nicht zu Schaden, nachdem er es eingenommen hat, hat er die Wahrheit gesprochen.

Hat der Vater ein Testament hinterlassen wird danach verfahren. Neben den Söhnen

bekommt auch die Frau ihren Anteil. Der Vater kann seinen gesamten Besitz dem ältesten

Sohn übergeben. Söhne und Vater bekommen dieselben Anteile vom Nachlass des

Großvaters, Besitz und Schulden. Wenn der Sohn nach der Verteilung des Besitzes geboren wird bekommt er ebenfalls seinen Anteil. Töchter bekommen keinen Anteil.

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Schenken der Puranas

Puranas werden zusammen mit Kühen geschenkt. Die folgende Aufstellung stellt die Länge in Versen der Mahapuranas dar.

Brahma Purana 25.000

Padma Purana 55.000

Vishnu Purana 13.000

Vayu Purana 14.000

Bhagavata Purana 18.000

Bhavishya Purana 14.500

Narada Purana 25.000

Markandeya Purana 9.000

Agni Purana 15.000

Brahmavaivarta Purana 18.000

Linga Purana 11.000

Varaha Purana 24.000

Skanda Purana 84.000

Vamana Purana 10.000

Kurma Purana 8.000

Matsya Purana 13.000

Garuda Purana 8.000

Brahmanda Purana 12.000

In den folgenden Monaten werden die Puranas geschenkt.

Das Brahma Purana im Monat Vaishakha - April/Mai

Das Padma Purana im Monat Jyaishtha - Mau/Juni

Das Vishnu Purana im Monat Ashada - Juni/Juli

Das Vayu Purana im Monat Shravana - Juli/August

Das Bhagavata Purana im Monat Bhadra - August/September

Das Narada Purana im Monat Ashvina - September/Oktober

Das Markandeya Purana im Monat Kartika - Oktober/November

Das Agni Purana im Monat Margashirsha - November/Dezember

Das Bhavishya Purana im Monat Pousha - Dezember/Januar

Das Brahmavaivarta Purana im Monat Magha - Januar/Februar

Das Linga Purana im Monat Falguna - Februar/März Das Varaha Purana im Monat Chaitra - März/April

Skanda Purana und Brahmanda Purana werden Brahmanen geschenkt. Das Vamana

Purana wird im Herbst geschenkt. Das Kurma Purana wird zusammen mit einer goldenen

Urne geschenkt. Das Matsya Purana wird zusammen mit einem goldenen Schwan geschenkt.

Große Verdienste bringt allein das Hören der Puranas. Wer die Lesung eines Puranas

einberuft lebt lange, bleibt gesund und geht in den Himmel ein. Der Vortragende wird mit Geld entlohnt, die Brahmanen mit Kühen, Reis und Land.

Dynastien

Brahma wurde aus Vishnus Nabel geboren. Brahmas Sohn war Marichi, Marichis Sohn war

Kashyapa und Kashyapas Sohn war Vivasvana. Dieser Line entstammt Pururava und Pururavas Nachkommen waren die Könige der Sonnen Dynastie.

Brahma hatte einen weiteren Sohn, Atri, dessen Sohn war Soma. Soma vollzog das Opfer

der Königsweihe und wurde Regent über alle Welten. Dies machte ihn stolz und er entführte

die Frau des Weisen Brihaspati, Tara. Dies führte zu einem Krieg zwischen den Göttern und

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den Dämonen. Tara wurde Brihaspati zurückgegeben, doch Soma und Tara hatten einen

Sohn, Budha. Von Budha ging die Mond Dynastie aus.

Zwischen den Göttern und den Dämonen fanden zwölf große Kriege statt.

Der erste Krieg, der Narasimha Krieg.

Als Hiranyakashipu der König der Dämonen war, nahm Vishnu die Gestalt des Mannlöwen Narasimha an, tötete Hiranyakashipu und machte Prahlada zum König der Dämonen.

Der zweite Krieg, der Vamana Krieg.

Als Bali der König der Dämonen war, nahm Vishnu die Gestalt eines Zwerges an und

tötete Bali.

Der dritte Krieg, der Varaha Krieg.

Als Hiranyaksha der König der Dämonen war, nahm Vishnu die Gestalt eines Ebers an und tötete Hiranyaksha.

Der vierte Krieg, der Amritamanthana Krieg.

Der Krieg fand statt während des Quirlens des Ozeans, um den Unsterblichkeitstrank,

Amrita, für die Götter zu gewinnen.

Der fünfte Krieg, der Tarakamaya Krieg. Der Krieg fand statt weil Tara entführt wurde.

Der sechste Krieg, der Ajivaka Krieg.

Der siebte Krieg, der Tripuraghatana Krieg. Als Tripura der König der Dämonen war, den Shiva tötete.

Der achte Krieg, der Andhaka Krieg.

Als Andhaka der König der Dämonen war und Shivas Frau entführen wollte. Er wurde von

Vishnu getötet.

Der neunte Krieg, der Vritrasambhara Krieg.

Als Vritra der König der Dämonen war.

Der zehnte Krieg, der Jita Krieg. Vishnu tötete Shalva und Parashurama die Kshatriyas (Krieger Kaste)

Der elfte Krieg, der Halahala Krieg. Als der Dämon Halahala (Gift) Shivas Körper zu vergiften drohte tötete ihn Vishnu.

Der zwölfte Krieg, der Kolahala Krieg.

Vishnu tötete den Dämon Kolahala.

Medizin

Dhanvantari war der Arzt der Götter, er lehrte Sushruta die Kunst des Heilens, Ayurveda.

Ayurveda bezieht sich nicht nur auf die Heilung von Menschen. Das Kapitel Viksha Ayurveda

beschreibt, welcher Baum wo zu pflanzen ist und wie ein Garten anzulegen und zu pflegen

ist.

Die Heilung von Elefanten, Pferden und Vieh wird beschrieben und die Mantren, welche bei Vergiftungen zu rezitieren sind werden beschrieben.

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Sanskrit

Das Alphabet hat 64 Buchstaben (Varna), davon sind 21 Vokale (Svara Varna). Das

Alphabet wird in drei Tonlagen gesprochen, Udatta, Anudatta und Svarita. Die Aussprache

findet mit Hilfe von Rachen, Gaumen, Zähnen und Lippen statt. Die Aussprache muss klar und rein sein, sie darf nicht genuschelt werden.

Dichtung unterscheidet sich von den heiligen Texten, den Shastras, und den historischen

Texten, den Itihasas.

Die Shastras bestehen aus Worten die Itihasas bestehen aus Erzählungen von Ereignissen. Doch sind sie keine Dichtung.

Nur wenige Menschen haben die Veranlagung zu dichten. Und von denen, die sie besitzen,

können nur Wenige wahre Dichtung erschaffen. Dichtung bedarf der Beachtung ganz bestimmter Regeln und muss aus einem Gefühl heraus entstehen.

Sanskrit ist die Sprache der Götter. Die Sprache der Menschen heißt Prakrita. Dichtung

kann in Sanskrit oder in Prakrita entstehen. Es gibt drei Arten von Dichtung, Gadya (Prosa),

Padya (Dichtung) und Mishra (eine Mischung beider), reine Dichtung ist einzig und allein Padya.

Gadya ist in drei Richtungen unterteilt, Churnaka, Utkalika und Vrittagandhi. Churnaka

Prosa klingt weich in den Ohren. Utkalika Prosa klingt hart in den Ohren. Vrittagandhi Prosa

liegt zwischen den beiden.

Ein Epos muss in Kapitel (Sarga) unterteilt sein und in Sanskrit geschrieben. Ein wenig

Beimischung von Prakrita ist erlaubt. Das Thema des Epos‘ muss rein sein und historische Elemente enthalten.

Literatur bedarf einer Emotion (Rasa), davon gibt es neun.

Hasya Rasa – Humor

Karuna Rasa – Pathos

Raudra Rasa – Zorn

Vira Rasa – Heroisch

Bhayanaka Rasa – Schrecken

Bibhatsa Rasa – Vulgär

Adbhuta Rasa – Seltsam

Shanta Rasa – Gelassenheit

Shringara Rasa - Liebe

Die Grammatik kennt Sandhi und Samasa, die Regeln für das Zusammenführen von

Worten. Der Sandhi erhält die Bedeutung des ursprünglichen Wortes trotz der Zusammenführung. Samasa macht aus zwei oder mehr Worten ein neues.

Sandhi macht aus Pita (gelb) und Ambara (Kleidung) Pitambara (gelbe Kleidung).

Samasa lässt Pitambara zu ‚der gelb Gekleidete‘ werden und meint damit Krishna.

Vachana bezieht sich auf die Anzahl. Ekavachana bezieht sich auf eines (Phalam, eine

Frucht). Dvivachana bezieht sich auf zwei (Phale, zwei Früchte) und Vahuvachana bezieht

sich auf mehr als zwei (Phalani, mehr als zwei Früchte).

Die drei Genera sind Pumlinga (maskulin), Strilinga (feminin) und Balinga (neutrum).

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Auflösung des Universums

Periodisch wird das Universum aufgelöst (Pralaya). Die Auflösung findet am Ende von

viertausend Yugas statt. Über hundert Jahre fällt kein Regen und es kommt zu einer Dürre

auf Erden. Mit den Strahlen der Sonne trinkt Vishnu alles Wasser auf Erden. Neben dem

Atem der Schlange (Shesha) verbrennen sieben Feuer die drei Welten, Himmel, Erde,

Unterwelt. Die Erde wird flach wie eine Schildkröte.

Nachdem alles verbrannt ist ziehen Wolken auf und es regnet hundert Jahre lang. Der

Regen löscht die Feuer. Vishnus Atem vertreibt die Wolken, doch alles ist voll Wasser. Auf

diesen Wassern ruht Vishnu während eines Kalpas. Wenn die Weisen beginnen, zu Ihm um

eine neue Welt zu beten, beginnt Er eine neue Schöpfung.

Yama (der Gott des Todes) und Naraka (Ort der Verdammnis)

Mit dem Tod gibt der Mensch seine physischen Körper auf. Er nimmt den Ativahika Körper

an mit dem er, geführt von Yamas Boten, Yamas Reich betritt. Tiere werden nicht zu Yama

gebracht. Yama entscheidet, ob der Tote in den Himmel oder in den Naraka kommt. Nach

der dort verbrachten Zeit entscheidet Yama, ich welcher Form die Wiedergeburt

stattzufinden hat, je nach den Taten der vergangenen Leben.

Da Yama den Ausgleich der guten und schlechten Taten vornimmt ist er ebenso der Gott des Dharmas (Kosmische Ordnung). Chitragupta ist Yamas Buchhalter.

Achtundzwanzig Kreise von Naraka gibt es, jeder Kreis hat wieder verschiedene Narakas.

Der schlechte Mensch muss unter Umständen durch mehrere Narakas gehen, je nach

Schwere seiner Vergehen. Man wird in Öl gekocht, mit Speeren gestochen, ausgepeitscht,

man muss heiße Eisenkugeln essen oder Blut und Abfall, man wird von Vögeln aufgepickt oder man wird enthauptet.

Der Mörder einen Brahmanen wird als Reh, Hund, Schwein oder Kamel wiedergeboren. Ein

Säufer wird als Esel wiedergeboren. Ein Gold-Dieb wird als Wurm oder Insekt

wiedergeboren. Der Mörder eines Brahmanen wird mit Tuberkulose bestraft. Ein Säufer

wird Zähne wie ein Hund haben. Ein Gold-Dieb wird deformierte Nägel haben. Wer Nahrung

stiehlt wird taub wiedergeboren. Wer den Besitz eines Brahmanen stiehlt wird als Dämon

wiedergeboren und lebt alleine im Wald. Wer Parfüm stiehlt wird als Maulwurf

wiedergeboren. Wer Korn stiehlt wird als Ratte wiedergeboren. Wer Tiere stiehlt wird als

Ziege wiedergeboren. Wer Milch stiehlt wird als Kuh wiedergeboren. Wer Transportmittel

stiehlt wird als Kamel wiedergeboren. Wer Früchte stiehlt wird als Affe wiedergeboren, wer

Fleisch stiehlt wird als Geier wiedergeboren. Wer Kleidung stiehlt wird als Kranich

wiedergeboren. Wer Salz stiehlt wird als Grille wiedergeboren.

Yoga

Yoga ist der Weg, die Leiden des Lebens zu umgehen. Das wahre Wissen ist das, welches

die Weisheit Brahmans (Paramatman) beschreibt. Atman, die Seele, beschreibt das

Individuum. Yoga ist die Vereinigung von Atman mit Paramatman – die Seele des

Individuums mit der höchsten, kosmischen Seele. Yoga lässt unseren Geist sich auf Brahman konzentrieren.

Die erste Voraussetzung für Yoga ist das Nicht-Verletzen. Die zweite Voraussetzung ist

Wahrhaftigkeit. Die dritte Voraussetzung ist Enthaltsamkeit. Die vierte Voraussetzung ist

die Kontrolle der Sinne und die fünfte Voraussetzung ist die Verehrung des Herrn. Der Yoga

Praktizierende sollte seine materiellen Wünsche überwunden haben. Ein Stück Stoff, das ihn vor Kälte schützt, und ein Paar Sandalen sollten ihm als Besitz genügen.

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Bevor man mit der Meditation über die Natur Brahmans beginnt, sollte man eine gute

Sitzposition (Asana) gewählt haben. Der Ort muss sauber sein. Der Atman wird gereinigt,

indem man die Sinne zur Ruhe bringt, dazu konzentriert man sie auf die Nasenspitze. Der

Rücken muss gerade sein. Die Arme ruhen auf den Oberschenkeln, die rechte Hand wird,

mit der Innenfläche nach oben, auf die linke gelegt. Padmasana (Lotussitz) ist die geeignete Sitzposition.

Der Lebensatem (Prana) ist zu kontrollieren (Pranayama).

Puraka und Rechaka, ein- und ausatmen, wobei jeweils der gesamte Körper mit Prana

gefüllt und wieder geleert wird. Bei Kumbhaka wird der Atem angehalten. Er ruht dann im

Körper wie in einer Schüssel (Kumbha). Pranayama fördert die Gesundheit und macht uns

heiter und stark. Die Kontrolle der Sinne durch Yoga führt in den Himmel. Materieller Besitz ist ein Fluss, der den Atman mit sich reißt.

Pranayama alleine ist nicht genug. Es muss mit Meditation und Kontemplation verbunden

werden. Man meditiert über die Natur von Paramatman. Der Körper ist der Wagen, die

Sinne sind die Pferde, der Geist ist der Wagenlenker, Pranayama ist das Zaumzeug. Wer

während der Meditation stirbt geht sofort in das Reich Vishnus ein.

Meditation besteht aus folgenden Komponenten.

Der Meditierende

Die Meditation

Das Meditationsobjekt

Der Grund für die Meditation

Man muss zur Meditation nicht sitzen, man kann während der Meditation gehen und sogar schlafen. Wichtig ist nur, das Meditationsobjekt im Herzen zu behalten.

Um die Konzentration zu erreichen gibt es verschiedene Wege.

Man kann über drei Kreise meditieren, deren Farben schwarz, rot und weiß sind.

In der Mitte der Kreise befindet sich ein achtblättriger Lotus.

Die Ablösung ist der Stängel, das Gebet sind die Staubgefäße.

Im Zentrum des Lotus‘ ist der reine Glanz des Feuers, das ist Paramatman.

Man kann Paramatman auch als Lichtstrahl visualisieren. Meditation ist wertvoller als die Durchführung von Opfern.

Die tiefste Form der Meditation ist Samadhi. Der Meditierende ist still wie der Ozean. Die

Außenwelt ist vergessen. Er hört, riecht, schmeckt, sieht und berührt nichts. Der Geist

begehrt nichts. Er ist vereint mit Gott. Diesem Meditierenden fällt das Wissen der Veden

und Shastras ganz einfach zu. Er kann materiellen Besitz sein eigen nennen, doch hat er

für ihn nicht mehr Wert als ein Grashalm.

Dieser Meditierende erreicht das höchste Wissen. Man stelle sich verschiedene Schalen mit

Wasser vor, in jeder Schale spiegelt sich derselbe Himmel und in jeder Schale wird derselbe

Sonnenschein reflektiert. Das höchste Wissen lässt uns erkennen, dass derselbe Atman überall erstrahlt, er ist der Atman der auch Paramatman ist und Paramatman ist überall.

Das Wissen um Brahman

Brahma Jnana ist das Wissen um Brahman. Dieses Wissen, das Glückseligkeit verleiht, ist

die Erkenntnis, dass die individuelle Seele (Atman) mit der kosmischen Seele (Brahman

oder Paramatman) identisch ist. Der Körper ist nicht der Atman. Geist und Intellekt sind nicht der Atman. Das Leben ist nicht der Atman.

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Der Atman ist das Herz des Individuums. Er sieht alles und nimmt alles wahr, doch ist er

verschieden vom physischen Körper. Die Weisen meditieren über ihn. Der Himmel wurde

von Brahman erschaffen, aus dem Himmel erschien der Wind, aus dem Wind erschien das

Feuer, aus dem Feuer erschienen die Wasser, aus den Wassern erschien die Erde und aus

der Erde erschienen die fünf Elemente.

Brahman ist weder wahr noch unwahr. Es hat weder Gestalt noch ist Es gestaltlos. Das

Brahman hat viele Teile und ist in Sich doch ein Ganzes. Das Brahman kann nicht

beschrieben werden. Es kann nicht durch Handlung erkannt werden. Es ist stets rein. Es kennt keine Grenzen und ist die wahre Natur der Glückseligkeit.

Brahman ist das Individuum und das Individuum ist Brahman. Ich bin Atman und Atman

ist Brahman. Dieses Wissen ist Erkenntnis. Brahman ist der Urgrund allen Seins. Dieses Wissen befreit aus den Fesseln der Erscheinungswelt.

Brahman ist nicht die Erde, Es ist jenseits der Erde. Brahman ist nicht der Wind und nicht

der Himmel. Brahman hat keinen Anfang und kein Ende. Es ist frei von Handlung. Brahman

ist alldurchdringend. Es kann nicht mit Worten beschrieben werden, Es kann nicht gesehen

werden, Es kann nicht gerochen werden, Es kann nicht gehört werden, Es kann nicht

berührt werden, Es kann nicht ausgemessen werden. Es kennt weder Geburt, Leben, Alter noch Tod. Brahman ist alles und nichts.

Durch Feueropfer erreicht man den Himmel.

Durch Askese wird man ein Asket.

Durch Handlung kann man das Reich Brahmas erreichen.

Durch Nichtanhaften der Sinne an Materie erkennt man seine wahre Natur. Durch Erkenntnis verbindet sich das Individuum mit seiner göttlichen Essenz.

Letzteres ist Jnana Yoga, der Yoga der Erkenntnis. Nur wenige Menschen erreichen ihn. Einer von ihnen war Bharata.

Bharata hatte lange an dem Ort Shalagrama meditiert. Er liebte ein Reh und im Moment

des Todes dachte er an dieses Reh. So wurde er im nächsten Leben als ein Reh geboren.

Doch das Reh war ein Jatismara, es konnte sich seines früheren Lebens erinnern. Das Reh starb und Bharata wurde als ein menschlicher Jatismara geboren.

Der König von Saubira reiste einst in seiner Sänfte und er verlangte nach jemandem, der

die Sänfte trug. Seine Diener erkoren Bharata dafür aus. Doch Bharata lief sehr langsam

und konnte mit den anderen Trägern nicht mithalten. So war es für den König keine ruhige

Reise und er fragte Bharata: ‚Bist du müde? Noch trägst du meine Sänfte nicht lange. Du machst auf mich einen kräftigen Eindruck‘.

Bharata antwortete: ‚Ich bin weder stark noch trage ich deine Sänfte. Ich bin weder müde

noch nicht müde. Ich bin mein Atman und mein Atman trägt dich nicht. Sieh, mein König,

meine Füße stehen auf dem Boden. Meine Beine stehen auf meinen Füßen und mein Körper

wird von meinen Beinen getragen. Meine Schultern ruhen auf meinem Körper und deine

Sänfte ruht auf meinen Schultern. Doch bin ich weder meine Füße, noch meine Beine noch

meine Schultern. Ich bin nur Atman. Dieser Atman trägt dich nicht. Wie kannst du sagen, dass ich dich tragen würde‘?

Bharata erklärte dem König das Mysterium der wahren Erkenntnis: ‚Der Atman ist rein,

ewig, ruhig, eigenschaftslos, jenseits aller Beschreibung. Da der Atman eigenschaftslos ist

und da das Individuum der Atman ist und nicht der Körper, ist es nutzlos zu sagen ein

Individuum sei stark oder schwach. Der physische Körper besteht aus denselben Elementen wie die Sänfte. Wie kann also der physische Körper die Sänfte tragen‘?

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Als der König diese weisen Worte vernahm fiel er Bharata zu Füßen und sprach: ‚Vergib

mir, du brauchst die Sänfte nicht mehr zu tragen. Wer bist du‘?

Bharata erwiderte: ‚Wer ich bin? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten‘.

Der König sprach: ‚Du bist die Gestalt in der du lebst‘.

‚Nein‘ sagte Bharata. ‚Ich bin Atman und Atman ist Paramatman. Paramatman ist überall

und deshalb ist der Atman überall. Ich bin überall. Ich bin in allen physischen Körpern. Es

ist nutzlos zu fragen wer du bist und wer ich bin. Wir sind alle Eins. Holz kommt von den

Bäumen und die Sänfte ist aus Holz gemacht. Ist deshalb die Sänfte ein Baum? Wenn du

in der Sänfte sitzt, sagt dann jemand du sitzt auf einem Baum? Mann, Frau, Kuh, Pferd,

Elefant, Vogel, Baum sind bedeutungslose Bezeichnungen, Illusion. Alles ist eins. Ich bin

überall. Wäre da ein Ort an dem ich nicht wäre, hätte ich deine Frage beantworten können.

Doch da ich überall bin, kann ich sie nicht beantworten. Sage mir König, bist du dein Kopf

oder dein Magen? Oder sind beide du? Wie nennst du das was verschieden von deinem physischen Körper ist? Denke darüber nach was ich gesagt habe‘.

Bharatas Worte beeindruckten den König und er machte ihn zu seinem Lehrer. Bharata erzählte dem König die Geschichte von Ribhu und Nidagha.

Der Weise Ribhu war Brahmas Sohn. Er war sehr belesen. Nidagha war Ribus Schüler.

Nachdem Ribhu Nidagha alles gelehrt hatte was er wissen musste zog es Nidagha in die

Stadt. Nach tausend Jahren machte sich Ribhu auf den Weg in die Stadt, um zu sehen was

aus Nidagha geworden war. Nidagha verehrte seinen Lehrer und gab ihm reichlich zu essen. Nachdem Ribhu gegessen hatte fragte ihn Nidagha: ‚Bist du zufrieden‘?

Ribhu fragte: ‚Wie meinst du das? Die Frage nach Zufriedenheit bezieht sich auf Hunger

und Durst. Ich bin mein Atman und der Atman ist stets zufrieden. So warum fragst du mich

das? Ich bin ein Teil des alldurchdringenden Brahmans, so wie du. Du bist nicht verschieden

von mir. Wir sind beide Teil des einen Ganzen. Um dich dieses Wissen zu lehren bin ich gekommen. Nun da du weißt, dass Brahman überall ist, werde ich dich verlassen‘.

Nach weiteren tausend Jahren kam Ribhu abermals in die Stadt und musste feststellen,

dass Nidagha nicht mehr hier lebte. Er lebte nun in den Außenbereichen der Stadt.

Ribhu fragte Nidagha: ‚Warum lebst du nicht mehr in der Stadt‘?

Nidagha antwortete: ‚Ich wollte nicht mehr in der Stadt dieses Königs leben‘.

Ribhu fragte: ‚Wer ist der König? Zeige ihn mir in der Prozession, die eben an uns vorüber

zieht. Und zeige mir seine Untertanen‘.

Nidagha sprach: ‚Der König ist der, der groß wie ein Berg ist. Er ist der, der auf dem Elefanten reitet. Die Menschen die zu Fuß gehen sind seine Untertanen‘.

Ribhu fragte weiter: ‚Brahman ist im König und im Elefanten. Wie kannst du die beiden

voneinander unterscheiden? Wie kannst du sagen, dass der eine auf dem anderen reitet? Ist der König der physische Körper oder Atman? Wer reitet wen? Ich verstehe das nicht‘.

Die Erkenntnis, dass Atman und Brahman eins sind wird Advaita (Nichtdualität)

Brahmajnana genannt. Ribhu lehrte dies Nidagha und Bharata lehrte es König Saubira.

Dies ist die Erkenntnis, dass alles eins ist. Nur die, die in der Illusion gefangen sind glauben, dass die Individuen eigene Identitäten hätten.

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Die Bhagavad Gita

Krishna lehrte Arjuna die Weisheit der Bhagavad Gita auf dem Schlachtfeld von Kurukshetra.

Im lebenden Körper zu weilen ist kein Grund zur Freude, den Körper durch den Tod zu

verlieren ist kein Grund zur Trauer. Die Seele stirbt nie, sie kann nicht zerstört werden, sie

ist unsterblich. Die Seele weint dem Körper keine Träne nach. Die nach Befriedigung der

Sinne strebenden Menschen können dies nicht verstehen. Wer sich der Seele hingibt hat

keine weiteren Leidenschaften. Nichts gibt es für ihn zu tun. Er kennt weder Erfolg noch

Misserfolg. Dieses Wissen ist wie ein Floß, das den Menschen aus der Flut der Illusion

rettet.

Dieses Wissen befreit von den Erschütterungen des Karmas, da alle Tätigkeiten Brahman

geweiht sind. Wer dies weiß ist rein wie ein Tropfen Wasser auf der Lotusblüte. Dieser

Mensch sieht alles in sich und sich in allem. Vier Gründe gibt es warum Menschen Vishnu

verehren. Sie sind in Schwierigkeiten. Sie wünschen Wohlstand. Sie sind neugierig. Sie

suchen nach Erkenntnis. Letztere werden die Einheit von Seele und Brahman erfahren.

Brahman ist im kleinsten Grashalm. Brahman ist in den Heiligen. Die Sinne sind nutzlos,

sie ziehen nur die Aufmerksamkeit auf die physische Identität, welche eine Illusion ist.

Brahman ist jenseits der Sinne. Brahman hat weder Eigenschaften noch ist Es eigenschaftslos.

Brahman erschafft und zerstört. Es ist die kraftvollste aller Energien. Manche erkennen die

Einheit von Seele und Brahman durch Meditation, manche durch Handlung.

Die Yama Gita

König Vajashravas Sohn war Nachiketa. Vajashrava vollzog ein Opfer bei dem er all seinen Reichtum weg gab. Nachiketa fragte: ‚Vater, wem gibst du mich‘?

Als sein Vater nicht antwortete wiederholte Nachiketa die Frage. Ärgerlich antwortete Vajashrava: ‚Dich gebe ich Yama‘.

Nachiketa beschloss, in das Reich Yamas (der Herr des Todes) zu gehen. Der Weg war

schwierig, doch Nachiketa kam irgendwann an. Da Yama nicht zu Hause war wartete er

drei Tage vor dessen Haus. Keiner kommt auf die Erde zurück, wenn er einmal in Yamas

Reich war. Yama war allerdings von der Ausdauer Nachiketas so erfreut, dass Er ihm die Gunst gewährte auf die Erde zurückkehren zu dürfen.

Nachiketa war an dieser Gunst allerdings nicht interessiert. Lieber wollte er von Yama über

die wahre Natur der Seele hören. Die Belehrungen die Yama Nachiketa gab sind als die

Yama Gita bekannt.

Yama sprach, dass es sehr wohl seltsam sei, dass die Menschen nach Positionen,

Leidenschaften, Häusern und Kleidung trachten. Alle Weisen haben zeitlebens erklärt, dass

der Mensch nicht diesen sinnlichen Freuden frönen solle. Doch sie wollen es nicht

verstehen.

Brahman ist alles und nichts. Es ist unsichtbar und doch überall. Der Körper ist der Wagen,

die Seele ist der Krieger, der Intellekt ist der Wagenlenker, der Geist ist der Zügel, die

Sinne sind die Pferde. Die Aufgabe des Kriegers ist es, die Pferde unter Kontrolle zu halten und seine Pfeile auf das Wissen um Brahman zu richten.

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Die Weisen wissen um die Einheit von Brahman und Seele. Samadhi ist die Erkenntnis

dieser Einheit. Wenn der physische Körper stirbt ist die Seele frei, sich mit Brahman zu vereinen.

Die Übersetzung aus dem Englischen erfolgte mit freundlicher Genehmigung von Siva Prasad Tata, Puttaparthi.