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medianet.at Arabesken Das „Schwarze Gold“ als politischer Spielball 54 Augenmerk Aktien aus Europa rücken wieder in den Fokus 54 Aufgepasst Jetzt braucht man europaweit nur noch den IBAN 55 Alles anders Das Kun- denverhalten ändert sich, sagt die Erste Bank 55 Analyse Aon hilft Unternehmen bei der Risikokontrolle 55 financenet Freitag, 5. Februar 2016 COVER 49 © APA/AFP/Ronny Hartmann Nachhaltig geht anders: VW bei „Ethischen“ ungeliebt Vertrauen erschüttert: Auch die Steyler Ethik Bank hat die VW-Aktie im Zuge des Skandals aus ihren Veranlagungen entfernt. Sachinvestments Kunstwerke mit Hunden bringen hohe Erträge. © Michael Gottschalk/AFP/picturedesk.com © APA/Helmut fohringer ATX (Schluss 3.2.) 2.092,09 -2,15% DAX (Schluss 3.2.) 9.434,82 -4,51% Top 5 ATX Prime Flop 5 ATX Prime Schoeller-Bleckmann 13,65% conwert 5,58% Buwog 3,74% Immofinanz 3,64% Wienerberger 2,14% Zumtobel -8,36% AT&S -7,29% Erste Group Bank -6,76% Valneva -5,21% Semperit -4,88% 13,65% Schoeller-B. -8,36% Zumtobel Top 5 DAX Flop 5 DAX Vonovia 3,44% Henkel 3,01% Beiersdorf 1,55% Deutsche Börse 0,10% Linde -0,81% Deutsche Bank -13,83% ThyssenKrupp -10,38% Volkswagen -9,34% Commerzbank -9,22% BMW -9,08% 3,44% Vonovia -13,83% Dt. Bank ATX 27. Jän.–3. Feb. 2016 DAX 27. Jän.–3. Feb. 2016 Durchstarter Raiffeisen International ist zurück auf dem Erfolgskurs. 55 52 50 © Foto Wilke

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Arabesken Das „ Schwarze Gold“ als politischer Spielball 54

Augenmerk Aktien aus Europa rücken wieder in den Fokus 54

Aufgepasst Jetzt braucht man europaweit nur noch den IBAN 55

Alles anders Das Kun-denverhalten ändert sich, sagt die Erste Bank 55

Analyse Aon hilft Unternehmen bei der Risikokontrolle 55

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Freitag, 5. Februar 2016 COVER 49

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Nachhaltig geht anders: VW bei „Ethischen“ ungeliebtVertrauen erschüttert: Auch die Steyler Ethik Bank hat die VW-Aktie im Zuge des Skandals aus ihren Veranlagungen entfernt.

Sachinvestments Kunstwerke mit Hunden bringen hohe Erträge.

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ATX (Schluss 3.2.) 2.092,09 -2,15%

DAX (Schluss 3.2.) 9.434,82 -4,51%

Top 5 ATX Prime

Flop 5 ATX Prime

▲ Schoeller-Bleckmann 13,65%

▲ conwert 5,58%

▲ Buwog 3,74%

▲ Immofinanz 3,64%

▲ Wienerberger 2,14%

▼ Zumtobel -8,36%

▼ AT&S -7,29%

▼ Erste Group Bank -6,76%

▼ Valneva -5,21%

▼ Semperit -4,88%

13,65%Schoeller-B.

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Top 5 DAX

Flop 5 DAX

▲ Vonovia 3,44%

▲ Henkel 3,01%

▲ Beiersdorf 1,55%

▲ Deutsche Börse 0,10%

▲ Linde -0,81%

▼ Deutsche Bank -13,83%

▼ ThyssenKrupp -10,38%

▼ Volkswagen -9,34%

▼ Commerzbank -9,22%

▼ BMW -9,08%

3,44%Vonovia

-13,83%Dt. Bank

ATX 27. Jän.–3. Feb. 2016

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Durchstarter Raiffeisen International ist zurück auf dem Erfolgskurs. 5552

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In Gründung befindet sich ja die Bank für Gemeinwohl, die das Thema Ethik und Nachhaltigkeit in ihrem gesamten Geschäftsmo-dell implementieren will. Aber es steht noch in den Sternen, ob sie das schaffen. Es ist gerade eine ungünstige Zeit, um eine Bank zu gründen.

medianet: Im Gegensatz zu Deutschland ist die Steyler Bank in Österreich keine Vollbank mit allen Dienstleistungen. Wäre es nicht interessant, das hier auch anzubieten?

••• Von Thomas Müller

MARIA ENZERSDORF. 1964 hat der Steyler Missionarsorden die Steyler Ethik Bank in Deutschland gegründet, seit 2002 gibt es auch eine Niederlassung in Österreich. Andreas Kolde hat von Anfang an das Geschäft in Österreich aufge-baut und erklärt im Interview, wo er hierzulande noch Potenziale für die Bank sieht.

medianet: In Österreich gibt es noch keine weitere echte Ethik-bank. Dabei müssten Sie sich ja über mehr Konkurrenz freuen, die sich denselben Prinzipien ver-pflichtet. Andreas Kolde: In Österreich ha-ben wir keine Mitstreiter in die-sem Bereich, die ein ganzheitliches Konzept verfolgen, das stimmt. In Deutschland haben wir etwa die GLS Bank, die Pax-Bank oder die Umweltbank. Natürlich wäre es gut für den Markt und um das Thema voranzubringen, wenn es mehrere Anbieter gäbe.

Kolde: Vor dem Hintergrund strate-gischer Überlegungen zur zukünf-tigen Ausrichtung der gesamten Bank in Deutschland und in Öster-reich prüfen wir derzeit verschie-dene Optionen. Prioritär ist aktuell vor allem das Wertpapiergeschäft. Da wir das Depotgeschäft derzeit in Österreich noch nicht anbieten, kann man unsere Fonds zwar bei österreichischen Depotbanken kau-fen, aber nicht über unsere öster-reichische Niederlassung. Grund-sätzlich wäre es aber natürlich möglich, ein Depot bei der Steyler Ethik Bank in Deutschland zu füh-ren. Girokonten werden auch im-mer wieder nachgefragt.

medianet: Das Retail-Geschäft macht den Banken derzeit eher Sorgen. Würde man sich da nicht neue Probleme einhandeln?Kolde: Nein, das Geschäftsmodell in Deutschland beruht nicht auf einem dichten Filialnetz, sondern war immer schon ein Fernkunden-geschäft, also eigentlich eine Di-rektbank. Wir betreuen auch von Maria Enzersdorf aus alle Kunden in Österreich. Dass die Situation für alle Banken nicht einfach ist, ist auch klar.

medianet: Im Ethikbereich haben wir es hierzulande eher mit klei-nen Volumina zu tun. Woran liegt es, dass die Nachfrage offenbar recht gering ist?Kolde: Ich glaube, dass Nachfrage grundsätzlich da ist in Österreich. Es wird allerdings über das The-ma Geld nicht so gern offen gere-det. Interessanterweise haben wir aber z.B. relativ viele Kunden in

Vorarlberg, wo man es möglicher-weise, geprägt durch die Nähe zur Schweiz, gewohnt ist, sich mehr mit Finanzthemen auseinander-zusetzen. Insgesamt aber sehe ich schon, dass das Thema Ethik im Kommen ist, auch wenn es noch nicht so selbstverständlich ist, nachhaltig zu investieren, wie Bio-Lebensmittel zu kaufen.

medianet: Wie hat sich der VW-Skandal in Ihrem Asset Manage-ment ausgewirkt? Ist das Miss-trauen bei Anlegern und Fonds-managern größer geworden?

„Wir suchen den Dialog“Die Steyler Ethik Bank ist einer der wenigen Anbieter in Österreich, die sich ganzheitlich den ethisch orientierten Investments gewidmet haben. Dabei spielen Positiv- wie Negativkriterien gleichermaßen eine Rolle.

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Der VW-Skandal zeigt, dass man so ein Fehl-verhalten nie gänzlich aus-schließen kann; man kann nur die Wahrschein-lichkeit mini-mieren.

Keine Peanuts Laut der Global Sustainable In-vestment Alliance werden bereits weltweit 13 Bio. USD unter Anwen-dung der ESG-Kriterien verwaltet. 7 Bio. werden zur strategischen Einflussnahme verwendet.

13

Gut angelegt Das Volumen der Investments nach den ESG-Kriterien (ecological, social, Governance) hat sich seit 2011 ver-doppelt. Die Stey-ler Bank (im Bild die Stammkirche) hat in Österreich rund 37 Mio. € an Kundengeldern.

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Kolde: Wir hatten die Aktie in un-seren Fonds, und der Skandal hat dazu geführt, dass der Ethik-Anla-gerat VW-Titel ausgeschlossen hat. Das haben viele andere ethische In-vestoren auch so gehandhabt. Na-türlich hat das das Vertrauen der Anleger erschüttert, aber es war auch ein Impuls, um genauer hin-zuschauen. Gleichzeitig wird allen bewusst, dass man so ein Fehlver-halten nie gänzlich ausschließen kann; man kann nur die Wahr-scheinlichkeit minimieren.

medianet: Was könnte man da noch tun?Kolde: Darauf müssen vor allem die einschlägigen Ratingagen-turen reagieren, die die Beurtei-lungen vornehmen. Wir sind aber auch selbst aktiv und bauen un-ser Ethik-Scouting aus. Wir haben nämlich ein eigenes Netzwerk aus Mitgliedern der Steyler Ordens-familie, die auf der ganzen Welt tätig sind. Sie berichten uns bei Bedarf aus erster Hand über die Aktivitäten von globalen Unter-nehmen. Dieses Netzwerk ist unser Alleinstellungsmerkmal und hat bereits einiges bewirkt. Im vergan-genen Jahr haben wir aufgrund der Informationen aus unserem Netzwerk das Bergbau-Unterneh-men Anglo American aus unserem Anlageuniversum ausgeschlossen. Wir verlassen uns also nicht aus-schließlich auf Ratings. Und wir belassen es nicht beim Ausschluss, sondern teilen dem Unternehmen die Gründe für das Divestment mit. Mit unserer Steyler Art des direk-ten Dialogs mit Unternehmen ha-ben wir schon viele gute Erfahrun-gen gesammelt.

medianet: Gab es da schon Erfolge?Kolde: Wir sehen es als Erfolg an, wenn uns das Unternehmen ant-wortet und in einen Dialog ein-steigt. Außerdem arbeiten wir über das Netzwerk CRIC mit anderen institutionellen Investoren zusam-men und kommen so gemeinsam auf rund 7 Mrd. Euro Anlagekapi-tal. Somit setzen wir den Hebel an mehreren Stellen an.

medianet: Erinnert der VW-Skan-dal nicht auch daran, dass un-ser Konsumverhalten in Europa viele Ressourcen verbraucht und zwangsläufig Schadstoffe verur-sacht?Kolde: Da sind wir dann schon mitten in einer Ethikdiskussion. Natürlich kann ich auf dem Stand-punkt stehen, dass die Automobil-industrie der Umwelt und der Ge-sellschaft schadet, und dass mein Geld dort nicht hinfließen soll. Es gibt auch Fonds, die so agieren. Auf der anderen Seite liegt ja gera-de in diesen Branchen das größte Verbesserungspotenzial. Wir su-chen uns daher Unternehmen aus, die sich von ihren Mitbewerbern hinsichtlich der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit positiv unterscheiden; das erzeugt ja auch einen gewissen Wettbewerbsdruck.

medianet: Werden die Kriterien wie soziale Standards und CO

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Bilanz unterschiedlich gewichtet?Kolde: Es ist üblich, dass Rating-agenturen Unternehmen bran-chenbezogen prüfen, damit sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Innerhalb der Branche gehen wir da zunächst nach dem Best-in-Class-Ansatz mit Positivkriterien vor. Hierbei werden Sozial- und Umweltkriterien branchenspezi-fisch unterschiedlich gewichtet. In einem zweiten Schritt arbei-ten wir mit Ausschlusskriterien. Wir schließen zum Beispiel Un-ternehmen der Rüstungs- und Atomindus trie aus, egal welche Nachhaltigkeitsanstrengungen sie

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ansonsten unternehmen. Zum Teil gelten bei kontroversen Geschäfts-feldern allerdings Umsatzgrenzen für Konzerne, die nur einen sehr geringen Anteil ihres Umsatzes mit solchen Aktivitäten erzielen.

medianet: Wie sehen die Geist-lichen des Steyler Ordens die Finanzgeschäfte der Bank?Kolde: Natürlich gab es in der ers-ten Zeit nach der Gründung ge-wisse Vorbehalte gegenüber der Finanzbranche. Aber das hat sich inzwischen schon sehr verändert, und wir erfahren als Teil der Stey-ler-Familie in unserer Arbeit große Unterstützung und Rückhalt sei-tens der Ordensleute. Ich sehe vor allem bei den weiblichen Ordens-angehörigen gegenüber dem The-ma ethische Geldanlage eine sehr große Aufgeschlossenheit; das be-stätigt den Eindruck, dass gerade Frauen sich sehr für das Anliegen einer ethischen Wirtschaftswelt en-gagieren.

Das Thema ist im Kommen, auch wenn es noch nicht so selbstver-ständlich ist, nachhaltig zu investieren, wie Bio-Lebensmittel zu kaufen.

Andreas Kolde Für den Nieder-lassungsleiter der Steyler Ethik Bank in Österreich beginnt Ethik dort, wo über Werte nachgedacht wird. Große Teile der Wirtschaft dabei von vornherein auszuschließen, sei keine Lösung.

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medianet.at52 invest:feuilleton Freitag, 5. Februar 2016

Je mehr ich von den Menschen sehe, umso lieber habe ich meinen Hund.“ Diese Einstel-lung des preußischen Königs Friedrich II. tei-len bis heute viele Zeit-

genossen: Laut einer Schätzung des Tierbedarf-Marktführers Fress-napf leben in Österreich 640.000 Hunde, Tendenz steigend. Wer in bescheideneren Umständen lebt als der „alte Fritz“, der auf seinem Schloss Sanssoucis zeitweise 50 bis 80 Windspiele gleichzeitig hielt und mit ihnen Tisch und Bett (bis hin zur letzten Ruhestätte in Sar-kophagen) teilte, der sammelt die treuen Vierbeiner aber vielleicht doch besser kunstvoll, sprich: in Form von Kunstwerken anstelle le-bendiger Tiere.

Auswahl hat der Kunstmarkt je-denfalls genug zu bieten, denn zu allen Zeiten hielten Kunstschaf-fende die besten Freunde des Menschen gern im Bild oder in Skulpturen fest. Eines der ältesten Beispiele der Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeiner datiert aus dem ersten Jahrhundert vor Chris-tus: Die Marmorstatue eines Kin-des, das einen Malteserhund lie-bevoll an die Brust gedrückt hält, befindet sich heute im Archäologi-schen Nationalmuseum Athen.

Stählerne BallonpudelWährend der Wert dieser Anti-quität sich nicht einmal schätzen lässt, kann man den Preis zeit-genössischer Kanidenkunst sehr genau bestimmen: Im November

2013 erzielte Jeff Koons „Balloon Dog (Orange)“ bei einer Christie’s-Auktion in New York 58,4 Millionen Dollar (43,6 Mio. Euro). Okay, es handelt sich bei diesem Werk um den allerersten von fünf verschie-denfarbigen Luftballonpudeln, die übrigens aus farbbeschichtetem, hochglänzendem Edelstahl beste-hen. Und Koons ist für seine über-dimensionalen Hundeplastiken be-rühmt – man denke etwa an seinen zwölf Meter hohen, mit Blumen be-pflanzten Westie-Welpen „Puppy“ vor dem Guggenheim-Museum in Bilbao.

Zurück zum Rekordrüden. Natür-lich wird ein derart aberwitziger Preis so schnell nicht wieder er-reicht werden. Wer aber meint, Mil-lionen für die künstlerische Dar-stellung eines Hundes seien ein-malig, der irrt. Allein Keith Haring hat mehrere Arbeiten in dieser Preiskategorie vorzuweisen, zuletzt etwa „Untitled (Dancing Dogs)“, die im Mai 2014 bei Sotheby’s knapp 4,6 Millionen Dollar (3,3 Mio. Eu-ro) einspielten. Oder Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat, deren „Untitled (Two Dogs)“ in derselben Auktion in New York für 1,09 Mil-lionen Dollar (791.000 Euro) zuge-schlagen wurden.

Modische HunderassenNun aber zu fürchten, am Hunde-kuchen nicht mitnaschen zu kön-nen, weil man bedauerlicherweise kein Millionär ist, wäre auch ein großer Fehler. Tatsächlich stammen die meisten Gemälde von Hunden aus dem 19. Jahrhundert und sie

spiegeln die Modetendenzen dieser Zeit wider. Soll heißen: Jene Ras-sen, die damals en vogue waren, findet der Hundefreund zuhauf, während andere früher eine unter-geordnete Rolle spielten und daher kaum abgebildet wurden. Als Bei-spiel nennt Bonhams-Experte Sam Travers den schwarzen Labrador, der heute zu den beliebtesten Ras-sen zählt, aber nur selten auf dem Kunstmarkt auftaucht.

Umgekehrt sind sehr zeittypi-sche Rassen wie etwa der Otter-hund, der in der viktorianischen Epoche besonders populär war,

heute in natura extrem selten ge-worden; in Großbritannien steht dieser Hund sogar auf der Liste der bedrohten Rassen. „Bei Gemälden scheint es jedenfalls eine Hierar-chie zu geben“, erklärt Hundefach-mann Travers, „die mit den hoch-aristokratischen Rassen anfängt, allen voran der Pointer, gefolgt vom King Charles Spaniel, Mops und Terriern.“ Noblesse oblige.

Wie sich der Zeitgeschmack auf die Preisentwicklung von Hunde-bildnissen auswirkt, ist schwer zu sagen. Einerseits hat etwa die vor einigen Jahren einsetzende

Wow-wow!Die Preise für tierische Bilder und Skulpturen zeigen: Der Kunstmarkt ist auf den Hund gekommen.

Cassius Marcellus Coolidge (1844–1934) „The Poker Game“ (104,1 x 127 cm, datiert 1894) zählt zu den bekanntesten Arbeiten aus der Reklameserie des amerikanischen Künstlers für eine US-Zigarren firma; 2015 wurde es bei Sotheby’s für eine Mio. € versteigert.

Jeff Koons (* 1955)Fünf Unikate des „Balloon Dog“ (307,3 x 363,2 x 114,3 cm) gibt es: Pink (oben bei einer Austellung 2008 in Versailles), Blau, Gelb, Grün und Orange. Letzterer hält seit 2013 mit 43,6 Mio. € den Preisrekord.

thierry Poncelet (* 1946) „A Gentleman Labrador“ (85,7 x 69,8 cm) des belgischen Hundekünstlers wird auf 3.700 bis 5.500 € geschätzt.

••• Von Marie-Thérèse Hartig

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 invest:feuilleton 53

WertsteigerungIn 25 Jahren ver-vielfachte sich der Preis des Hunde-Gemäldes „Dejeu-ner“ von William Henry Hamilton Trood von 30.000 auf 160.000 USD. Das entspricht einer Gesamter-höhung um 433 Prozent bzw. einem jährlichen Wertzuwachs von 17,3%.

433 Prozent

Hundekünstler Die gefragtesten Hunde-Maler des 19. Jahrhunderts sind: Sir Edwin Landseer, John Emms, William Trood und Arthur Wardle (alle GB), Maud Earl (GB/USA), Percival Rousseau (USA), Carl Reichert (Ö).

Hundeschau„Wir kommen auf den Hund!“ Von 3. Mai bis 31. Juli 2016 zeigt das Ausstellungs-zentrum Gut Altenkamp im norddeutschen Papenburg-Aschendorf vier-beinige Ansichten von Albrecht Dürer bis Otto Dix. (www.gut-alten-kamp.de)

Namen & Daten

Natürlich kann man ohne Hund leben. Es lohnt sich nur nicht.

Heinz Rühmann dt. Schauspieler-Legende

John emms (1843–1912)„Hounds and a Terrier in a Kennel“ (121,9 x 91,4 cm) ist das Highlight der kommenden Bonhams-Auktion. Schätzwert: 140.000 bis 230.000 €.

Kaminuhr Der aus Holz geschnitzte Pudel (Frankreich, 19. Jhdt., 78,8 x 27,9 cm) hält eine Uhr zwischen den Vorderpfoten. Schätzwert: 1.800 bis 2.700 €.

Mops-Mode starke Auswirkungen auf die Auktionsresultate gehabt, andererseits gab und gibt es aber immer auch Rassen, die quasi im-mun gegenüber Fashion-Trends waren, zum Beispiel Terrier und Foxhounds. Einer, der diese beiden Rassen besonders gern portraitier-te, war der britische Künstler John Emms; sein Gemälde „New Forest Foxhounds“ wurde 2006 bei Bon-hams für 860.000 Dollar (772.000 Euro) versteigert und hält damit bis heute hausintern den Rekord. Es gibt aber auch Arbeiten von Emms, die für wenige Tausend Eu-ro zugeschlagen wurden und eben-falls durchaus dekorativ sind.

Prominente Paare„Am wertvollsten und begehrtes-ten sind Arbeiten, bei denen ein berühmter Hund eines berühm-ten Besitzers für einen berühmten Sammler gemalt wurden“, analy-siert Sam Travers die Marktlage. „Ein Beispiel wäre etwa Edwin Landseers Gemälde von Prince Alberts Greyhound Eos, das von Königin Victoria in Auftrag gegeben wurde und eines der bekanntesten Hundebilder überhaupt darstellt. Das kommt natürlich nie zu einer Auktion, aber es beschreibt an-schaulich die drei Top-Kriterien für die Preisfindung.“

Dazu kommt – und das stellt die unbekannte Variable dar – die emotionale Komponente, die jedem Kauf durch einen Hundesammler innewohnt. Nur so ist es zu erklä-ren, warum etwa ein Gemälde von William Henry Hamilton Trood,

„Sweet Slumber“, von Travers auf 10.000 bis 15.000 Dollar geschätzt wurde, bei der Auktion aber 27.000 Dollar erreichte; oder – noch drasti-scher – Troods „Dejeuner“ 1987 bei Christie’s vergleichsweise modera-te 18.000 Pfund (rund 30.000 Dol-lar) Hammerpreis erzielte, 2012 bei Bonhams hingegen 160.000 Dollar. Besonders eindrucksvolle Beispie-le für Preissteigerungen stellen die Arbeiten von Cassius Marcellus Coolidge dar. Der amerikanische Maler wurde mit seiner Serie „Dogs Playing Poker“ berühmt, die er um die Jahrhundertwende im Auftrag einer Zigarrenfirma zu Werbezwe-cken schuf. 1998 wurde eines der 16 Originalbilder bei Sotheby’s für 74.000 Dollar versteigert; 2005 of-ferierte das Auktionshaus Doyle New York („Dogs in Art“) gleich zwei der Coolidge-Werke für zusammen 30.000 bis 50.000 Dollar Schätz-preis. Tatsächlich erzielte das Paar aber 590.400 Dollar.

Beste MenschenfreundeNicht ganz so dramatisch, aber doch auch interessant ist die Wert-steigerung, die ein und dasselbe Coolidge-Werk, nämlich „The Poker

Game“ aus dem Jahr 1894, bei zwei Sotheby’s-Auktionen erzielte: An-fang Dezember 2008 fiel der Ham-mer bei 602.500 Dollar (475.000 Eu-ro), im November 2015 bei 658.000 Dollar (617.000 Euro). Das Aukti-onshaus hatte angesichts des ers-ten Ergebnisses allerdings seine Werteinschätzung angepasst: Statt 200.000 bis 300.000 Dollar veran-schlagte man im Vorjahr bereits 400.000 bis 600.000 Dollar. Noch-mals zurück zu John Emms: Auch in der kommenden Auktion „Dogs in Show and Field“, die Bonhams wie jedes Jahr in New York abhält (nächster Termin: 17. Februar 2016), werden wieder mehrere Arbeiten des britischen Meistermalers ange-boten, darunter das wertvollste Los des Abends, „Hounds and a Terrier in a Kennel“ mit einem Schätzwert von 140.000 bis 230.000 Euro, aber eben auch „Portrait of Scamp“ für bescheidene 1.800 bis 2.700 Euro.

Ebenfalls am unteren Ende der Preisskala rangiert ein persönlicher Favorit von Sam Travers, Samuel Fultons „Portrait of Nancy“: „In diesem Bild kommt die offensicht-liche Liebe des Künstlers zu diesem Springer Spaniel zum Ausdruck, und es ist mit 2.700 bis 4.600 Eu-

ro Schätzwert wirklich nicht teuer.“ Des Menschen Liebe zu Hund und Katz ist auch nach Auffassung von Christl Wolf, Expertin für Ölgemäl-de des 19. Jahrhunderts im Doro-theum, ausschlaggebend für die guten Ergebnisse, die Bilder von Haustieren bei Auktionen erzielen. „Einer der meistgefragten Künstler, der sich mit Hundedarstellungen beschäftig hat, ist bei uns Carl Rei-chert“, berichtet Wolf unter Verweis auf Zuschläge zwischen 15.000 und 25.000 Euro.

Keith Haring (1958–1990)„Dog (Three Works)“, Screenshots auf Sperrholz, (je 127 x 90,2 cm), verdreifachten im Mai 2015 bei Sotheby’s ihren Schätzwert auf 1,5 Mio. €.

Carl Reichert (1836–1918)„Zufriedenes Hundeleben“ heißt das Ölgemälde auf Holz (44 x 55 cm, datiert 1904) des beliebtesten österreichischen Hundemalers, das im April 2015 im Dorotheum 16.250 € erzielte.

samuel fulton (1855–1941)„Portrait of Nancy“ (46 x 35,5 cm) zeigt anschaulich die Liebe des britischen Malers zu seinem Springer Spaniel. Schätzwert: 2.700 bis 4.600 €.

lucy Dawson (gestorben 1954)Ein Konvolut von Postkarten in einem Album, illustrierten Kalendern, Briefen und Notizen wird demächst bei Bonhams offeriert. Schätzwert: 1.600 bis 2.200 €.

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medianet.at54 Markets/Fonds:Park Freitag, 5. Februar 2016

WIEN. Die schmerzhaften Refor-men der vergangenen Jahre ha-ben Wirkung gezeigt: Europa ist wieder auf dem Weg zum Wachs-tum. Investoren sollten sich daher wieder auf einzelne Unternehmen und deren Fundamentaldaten kon-zentrieren, meint Niall Gallagher, Fondsmanager GAM Star European Equity. Seine zehn bevorzugten Ak-tien für die kommenden Monate.

Top-AktienZalando: Einer der Gewinner des strukturellen Wandels im Einzel-handel. Der Umsatz könnte bis En-de 2016 um 35% wachsen. Das Un-ternehmen generiert bereits jetzt einen positiven Free Cashflow und ist gut kapitalisiert.Wirecard: Das Unternehmen bie-tet seinen Kunden in Europa und

Asien Lösungen rund um den bar-geldlosen Zahlungsverkehr an; hier ortet Gallagher ordentliche Wachs-tumschancen.DIA: Spanischer Lebensmittel-Discount, um fünf bis zehn Prozent billiger als die Konkurrenz. Könnte bei anstehender Markt-Konsolidie-rung eine wichtige Rolle spielen.Henkel: Der Konzern ist bestens für weiteres organisches Wachstum positioniert.KPN: Der Free Cashflow des Tele-kommunikationskonzerns wird vermutlich zwischen 2015 und 2020 um 20% wachsen.Continental: Zweitgrößter Auto-mobilzulieferer der Welt. Signifi-kante Ausgaben für Forschung und Entwicklung von neun Prozent des Umsatzes; sollten ein jährliches Umsatzwachstum von sechs bis

sieben Prozent in den kommenden fünf Jahren ermöglichen.Faurecia: Trotz niedriger Margen hat der Automobilzulieferer einen hohen Kapitalumschlag, der sowohl eine hohe Kapitalrendite als auch hohe Free Cashflows generiert.Kion: Weltweit zweitgrößter An-bieter bei Gabelstaplern oder La-gertechnikgeräten. Wachsendes Geschäft in Schwellenländern; profitiert von Konjunkturerholung in Frankreich, Italien und Spanien.Kingspan: Weltweit führendes Unternehmen für Isolierungen im Wohn- und Gewerbebau. Ausge-zeichnetes, strukturelles Wachs-tumspotenzial.Grafton: Baustoffhändler mit Schwerpunkt in Großbritannien, Irland und Belgien. Umsatz steigt, die Gewinne erholen sich.

auch einige wichtige strukturelle Auswirkungen, meint der volks-wirtschaftliche Berater der Hello bank!, Martin Hüfner. Er sieht di-verse politische Ereignisse wie den Zusammenbruch der Sowjetunion, Friedensabkommen zwischen Isra-el und der PLO oder den Einmarsch Iraks in Kuwait als eine der Ursa-

••• Von Reinhard Krémer

CARACAS/WIEN. Wer in den letz-ten Jahren auf einen steigenden Ölpreis setzte, wurde herb ent-täuscht: Der Preis der am Markt begehrten, weil qualitativ hoch-wertigen Klasse Brent aus der Nordsee verfiel von 113 US-Dollar im Juni 2014 bis auf knapp unter 28 US-Dollar pro Fass zu 156 Liter Ende Jänner 2016.

Das machte nicht nur Russland schwer zu schaffen; viel schlimmer traf es Venezuela, das kurz vor dem Staatsbankrott stehen dürfte. Doch trotz diverser Aufschreie von Pro-duzenten aus alle Ecken der Welt zog der Preis weiter südwärts – vor allem auch darum, weil einer der wichtigsten Anbieter, Saudi-Ara-bien, erklärt hatte, dass ihm der Preisverfall egal sei – auch wenn Öl bis 20 US-Dollar pro Fass fallen sollte. Experten vermuten, dass die Saudis so die US-Schieferölproduk-tion nachhaltig treffen wollen, die sich zu den aktuellen Preisen nicht rechnet.

Preisverfall killt StaatenAls in den letzten Wochen immer klarer wurde, dass nach einer Ei-nigung mit dem Iran im Atomstreit dieser wieder Zugang zum Ölmarkt bekommen würde, bekam der Preis einen weiteren Tritt in den Keller.

Die Situation ist vor allem für Venezuela so kritisch geworden, dass Ölminister Eulogio del Pino nach Moskau und anschließend in den Nahen Osten reisen will, um zwischen Russland und der Or-ganisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) zu vermitteln. Ziel wäre eine Absprache, die Ölförde-rung konzertiert zu drosseln und so den Preis wieder in die Höhe zu treiben. Der Preisverfall hat aber

chen, dass die Ölförderländer un-ter erheblichen finanziellen Druck geraten waren und dies ihre Politik beeinflusste. Wenn der Ölpreis jetzt so niedrig bleiben sollte, muss man mit ähnlichen Reaktionen rechnen, meint Hüfner: „Die Länderrisiken steigen. Einzelne Staaten können in Schwierigkeiten kommen, wie

das jetzt in Venezuela, Nigeria oder Aserbaidschan erkennbar ist.“

Was Anleger tun solltenFür Anleger hat Hüfner einige Tipps parat: „Erstens: Wenn es zu einer neuen Finanzkrise kommen sollte, gibt es nur ein Rezept: Verkaufen beziehungsweise die Positionen entsprechend absichern und war-ten, bis das Gewitter vorbei ist. Zweitens wird es aber auch Verän-derungen geben, gegen die man sich nicht einfach durch eine Umschich-tung des Portfolios schützen kann“.

Dazu sind sie zu umfassend, meint Martin Hüfner. „Man muss die Entwicklungen abwarten und sich ad hoc entsprechend positio-nieren. Drittens muss nicht alles, was kommt, eine Krise oder über-haupt schlecht sein“. Es kann und wird bei solchen Veränderungen immer auch Chancen geben, ist der volkswirtschaftliche Berater der Hello bank! überzeugt. „Vier-tens zeigt die Grafik, dass die Zy-klen häufig lang dauern. Gehen Sie also nicht davon aus, dass der Öl-preis schon in diesem Jahr wieder ein tragfähiges Niveau erreicht.“ Schließlich fünftens: „Auch am Öl-markt gibt es ein ‚Mean-Reversal‘. Der Ölpreis geht nicht nur nach un-ten, sondern wird auf lange Sicht auch wieder steigen. Dann könnten Rohstoffwerte als Investment inte-ressant werden.“

arabesken um das „schwarze Gold“Der Ölpreis ist während der letzten Jahre dramatisch gefallen. Jetzt gibt es erste Bestrebungen, die Richtung zu ändern.

Fokus auf die europäerInvestoren sollten sich wieder stärker auf Unternehmen der „Alten Welt“ konzentrieren, sagt GAM-Experte Niall Gallagher.

Öl und PolitikMartin Hüfner, Volkswirtschaftli-cher Berater der Hello bank!

Niall Gallagher, Fondsmanager des GAM Star European Equity.

absturzDer Ölpreis stürzte in den letzten Jah-ren um 68% ab. Was Autofahrer und Betreiber von Ölheizungen freut, macht zuse-hends nicht nur Ölkonzernen wie der OMV, sondern auch ganzen Staaten schwer zu schaffen.

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die letzten Jahre waren für die Raiffeisenbank International (RBI) deutlich härter als für an-dere Institute: Das Ost-Exposure verlangte seinen Preis, der heftige Verluste bescherte. Umso überra-schender kam die Vorausmeldung, dass die Bilanz 2015 (wird am 16. März offiziell präsentiert) einen Überschuss von 383 Mio. Euro bringen wird.

Vom Verlustszenario hatte sich die RBI zwar schon im Herbst ver-abschiedet, dennoch kam der hohe Konzern-Jahresüberschuss recht unerwartet. Der Grund liegt wieder im Osten, denn dort lief es runder als allgemein geschätzt. Und so

konnte man die Nettodotierung zu Kreditrisikovorsorgen gleich um 28 Prozent oder 1,266 Mrd. Euro ver-ringern.

Im Osten läuft´s runderAuf gut Deutsch: Die Bank rechnet damit, dass man deutlich weniger Ausfälle im Kreditgeschäft zu er-warten haben wird. Das deckt sich auch mit der CEE-Studie der Bank Austria, die im Osten spürbares und nachhaltiges Wachstum ortet.

Für die Aktie der RBI war die Vorausmeldung jedenfalls wie ein warmer Sommerregen: Sie haben am Dienstag im Frühhandel an der Wiener Börse mit deutlichen Kurs-gewinnen auf die am Vorabend prä-sentierten Ergebnisse reagiert.

Die Titel kletterten kurz nach Sit-zungsbeginn um 9,59 Prozent auf 12,40 Euro nach oben. Inzwischen ging der Kurs zurück und pendelt um die 11,35 Euro pro Aktie. Die

vorläufigen Angaben im Detail: Auf Basis der vorläufigen Zahlen betru-gen die Risikogewichteten Aktiva (RWA) zu Jahresende 2015 rund 63 Mrd. Euro – nach 69 Mrd. Ende 2014.

Damit lag die von Basel III ge-forderte Kernkapitalquote CET1 Ratio (Common Equity Tier 1 Ratio) fully loaded Ende 2015 bei rund 11,5 Prozent, nach 10 Prozent Ende 2014.

Für 2014 hatte die RBI ursprüng-lich einen Konzern-Jahresverlust von 493 Mio. Euro gemeldet, der der Ad-hoc-Mitteilung zufolge nachträglich auf ein Minus von 617 Mio. Euro angepasst wurde. Der Jahresüberschuss betrug 2015 vorläufig 434 Mio. Euro, nach be-richteten 463 Mio. Euro Minus bzw. angepasst 587 Mio. Euro Ver-lust 2014. Vor Steuern machte der Jahresüberschuss 2015 vorläufig 696 Mio. Euro aus; für 2014 waren zunächst 23 Mio. Euro Überschuss vor Steuern vermeldet worden, die wurden nun nachträglich auf 105 Mio. Euro Verlust angepasst.

Die Anpassung resultiert dem Institut zufolge daraus, dass die RBI von der Österreichischen Prüf-stelle für Rechnungslegung einer regulären Prüfung nach § 2 Abs. 1 Z 2 RL-KG (Rechnungslegungs-Kontrollgesetz) unterzogen wurde. Die RBI erwarte, dass das vorläufi-ge Prüfungsergebnis in den nächs-ten Monaten per Bescheid bestätigt wird, heißt es.

2014 war ganz andersGegenstand der Prüfung waren der RBI-Konzernabschluss 2014 sowie der RBI-Halbjahres-Finanzbericht 2015. Die Verschiebung von Auf-wendungen von 124,1 Mio. Euro führte zu einer Anpassung des Konzernfehlbetrags 2014 auf 616,8 Mio. Euro, heißt es; dadurch seien diese Aufwendungen nicht im Kon-zernergebnis 2015 enthalten.

Der Gesamtbetrag von 124,1 Mio. Euro setzt sich laut RBI aus zwei Faktoren zusammen: 93,4 Mio. Euro Aufwand für die Wertminde-rung des Firmenwerts der Raiff-eisen Polbank und 34,1 Mio. Euro Aufwand für Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen, der weiters in einem latenten Steuerertrag von 3,4 Mio. Euro resultierte.

Freitag, 5. Februar 2016 Banking/insurance:watch/Finance PeoPle 55

Die rBi startet wieder durchDie Raiffeisenbank International überraschte mit einer Gewinnmeldung von satten 383 Millionen für 2015.

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Karl Sevelda, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International, steuert das Institut wieder in gewinnträchtige Gewässer.

WIEN. Strukturiertes Management operativer Risiken ist für viele Un-ternehmen eine relativ junge Dis-ziplin und wird insbesondere für Entscheidungsträger zunehmend zur Herausforderung. Es ist nicht einfach, verzweigte Lieferketten-systeme, Investitionen, klassische Gefahren oder neue Risiken wie Cyberkriminalität im Auge zu be-halten.

Risikofaktoren einschätzen …Dabei gilt es auch, die Kombination all dieser und weiterer Risikofakto-ren richtig einzuschätzen und ent-sprechend zu berücksichtigen.

Dazu kommt, dass Risiken nicht statisch sind, sondern naturgemäß einem laufenden Wandel unterlie-gen. Das erklärt dann auch, warum nicht erkannte oder falsch einge-

schätzte bzw. berücksichtigte Risi-ken das größte Problem für Unter-nehmen sind. Diese Thematik wur-de bei einem exklusiven Financial

Breakfast des Finanz-Marketing Verbands Österreich (FMVÖ) erör-tert, bei dem Michael Kleiter-Bin-gel, CEO Aon Österreich, Michael

Augustin, CCO Aon Österreich, und Georg Kolm, Aufsichtsrat Triple-A AG, Vizepräsident FMVÖ vortrugen. Man war sich einig: Eine detaillier-te Analyse der Unternehmensrisi-ken ist dabei der erste Schritt, um sich gegen unerwartete Ereignisse zu schützen.

… Lücken aufzeigenWenn ein umfassendes Bild entwi-ckelt ist, folgt eine individuelle Er-hebung spezifischer Risiken unter Einbeziehung des Risikomanage-ment des jeweiligen Unternehmens. Im Ergebnis werden Risikolücken klar aufgezeigt und Entschei-dungsgrundlagen dafür geschaf-fen, ob und wie das Unternehmen in künftige Prozesse, Dienstleistun-gen oder Produkte investiert.

Auf der Basis langjähriger Er-fahrung hat Aon Risk Solutions Austria, als Teil der weltweiten Aon Gruppe im Bereich des Versi-cherungsmanagements und des Ri-sikomanagements tätig, einen klar strukturierten Prozess zur Analyse von Unternehmensrisiken entwi-ckelt; man versteht sich daher auch als ausgelagerte Risikoabteilung für seine Kunden.

risikomanagement neuFMVÖ Financial Breakfast: Innovative Risikoberatung im B2B soll ganzheitliche Risikolösungen bringen.

Michael Kleiter-Bingel, CEO Aon Österreich: detaillierte Analyse nötig.

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VBV – Vorsorgekasse

Erwartungen übertroffenWIEN. Die VBV Vorsorgekasse konnte ihre für 2015 gesetzten und im Geschäfts- bzw. Nach-haltigkeitsbericht festgeschrie-benen Ziele übertreffen: Sie verzeichnete im vergangenen Jahr einen Zuwachs von über 19.500 Vertragsabschlüssen, die Anzahl der Anwartschafts-berechtigten beträgt nun 2,7 Mio..

Das Veranlagungsvolumen konnte von 2,4 Mrd. im Jahr 2014 auf 2,7 Mrd. Euro (+ 12%) gesteigert werden. Erst kürz-lich wurde die VBV – Vorsorge-kasse zudem vom Fachmagazin DerBörsianer als Nummer eins unter den österreichischen Vor-sorgekassen ausgezeichnet.

erste Bank

Bald alles anders bei den BankenWIEN. Niedrige Zinsen und ein erhöhtes Maß an Regulierung sind die großen Herausforde-rungen für die österreichische Bankenlandschaft. Eine reprä-sentative, aktuelle Studie im Auftrag der Erste Bank wurde jetzt von Thomas Uher, Vor-standsvorsitzender der Erste Bank, und Thomas Schaufler, Retailvorstand der Erste Bank, präsentiert.

Die Studie offenbart nicht nur die Kundenanforderungen an eine moderne Bank, sondern zeigt auch eine erhöhte Wech-selbereitschaft der Kunden. Nach der Sudienpräsentation wurde auch die neue Flagship-Filiale im Erste Campus be-sichtigt.

sPängler iQaM inVest

Andrea Wagner neu im TeamSALZBURG/FRANKFURT. Andrea Wagner (44) ist ab so-fort im Bereich Relationship Management Wholesale für den Aufbau des Wholesale-Geschäfts der Spängler IQAM Invest in der Region Nord-deutschland verantwortlich. Die Betriebswirtin war bisher für die com invest (jetzt Allianz Global Investors) und GAM tätig. Spängler IQAM Invest hat drei Standorte in Salzburg, Wien und Frankfurt.

nationalBank

Nur noch IBAN notwendigWIEN. Seit 1. Februar ist auch europaweit nur noch IBAN notwendig, meldet die Oes-terreichische Nationalbank. Was für nationale Zahlungs-verkehrstransaktionen in Ös-terreich schon seit 1. August 2014 selbstverständlich ist, gilt nun auch grenzüberschreitend innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR): Künftig reicht die IBAN (Inter-national Bank Account Num-ber), um Euro-Überweisungen und Euro-Lastschriften zu beauftragen.

rBi zeigt gute Zahlen

kennzahlen 2015 2014

Konzern-Jahresüberschuss 383 –617

Jahresüberschuss vor St. 696 –105

Jahresüberschuss nach St. 434 –587

Bilanzsumme 114 121

Risikogewichtete Aktiva 63 69

Common Equity Tier 1 f.l. 11,5% 10,0%

Nettozinsspanne 3,0% 3,24%

Zinsüberschuss 3.327 3.789

Provisionsüberschuss 1.519 1.586Quelle: Zahlen in Mio. Euro; ausge. Prozentangaben; 2014 revidiert

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Rekord bei 6B47 Im Vorjahr wurde das Developmentvolumen auf 1,1 Mrd. € gepusht 58

Neustart Die Bauarbeiten beim Wissenspark Urstein laufen (wieder) auf Hochtouren 59

Bundesländer-Märkte Preise, Prognosen, Daten, Fakten, Trends – Vorarlberg 62

Hamburg ruft die UBM Die Hotelentwickler konzentrieren sich aufs Kerngeschäft 63

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Wie Baukultur die kommunale entwicklung vorantreibtDie Gemeinden wetteifern mit intelligenten ganzheitlichen Konzepten – besonders vorbildlich agieren Krumbach (oben), Lustenau & Ybbsitz. 60

Guntramsdorf Business-Suite oder Großraumbüro direkt im Zentrum.

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medianet.at58 IMMO:FOCUS Freitag, 5. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mit einem Development­volumen von 1,1 Mrd. € ist die 6B47 Real Estate Investors AG endgültig in den Top Ten der Projektentwick­ler in Österreich und Deutschland angekommen. Das ist ein Wachs­tum des Volumens innerhalb eines Jahres um rund 18%.

2015 konnte das Unternehmen mit Standorten in Österreich, Deutschland und Polen Rekordver­käufe in der Höhe von 300 Mio. €

tätigen. Highlight des Jahres war der im April 2015 getätigte Big Deal in Frankfurt, bei dem gleich vier Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 250 Mio. € verkauft wer­den konnten.

Erfolgreich war 6B47 im Jahr 2015 auch bei der Akquise von Neuprojekten: Für die Entwicklung konnten das Cascada in Frank­furt, die Wiener Projekte Franz Josefs­Bahnhof, Lax 151 sowie Park Flats 23 und das Holiday Inn in Wuppertal gewonnen werden.

Auch der Investorenclub 6B47 Real Estate Club ist weiter ange­wachsen und investiert derzeit 156 Mio. € an Eigenkapital in 6B47­ Projekte.

Die Pläne für heuerBei den Projekten Cascada (Frank­furt), Holiday Inn (Wuppertal), In­Tower (Ingolstadt), City Gate Graz (Graz) sowie Park Flats 23, Philipp’s und Althan (alle in Wien) wird im Laufe des Jahres mit dem Bau be­gonnen.

Die Wiener Projekte Living Kolin, Beatrix Spa, Leopold Tower sowie die Projekte Westpark und Immer­mannstraße 23 (beide in Düssel­dorf) werden 2016 fertiggestellt. In Deutschland wird durch die 2015 erfolgte Übernahme der PDI­Grup­pe die Regionalisierung von 6B47 in Deutschland vorangetrieben.

Weiters soll nach der erfolgrei­chen Platzierung einer 6%igen An­leihe 2015, die an der Wiener Börse notiert ist, diese bestehende Emis­sion aufgestockt werden, um die weitere Expansion zu stärken.

Demnächst ist die Gründung der 6B47 Wohnbauträger GmbH und die Erweiterung der Wohnbau­aktivitäten um das Middle­ und Low Cost­Segment vorgesehen.

Direkt vom BauträgerDurch die Übernahme der PDI­Gruppe ist die Organisation und Mitarbeiteranzahl kräftig gewach­sen. Unter dem Motto „Direkt vom Bauträger“ fokussiert man den fir­meneigenen Vertrieb der österrei­chischen Immobilienprojekte.

So läuft der Verkauf der gerade an den Start gegangenen Wohn­projekte Althan und Park Flats 23 bereits über das neue, interne Ver­triebsteam. Die Abteilung leitet Helmut Redl, der seit 22 Jahren in der Immobilienbranche tätig ist.

6B47­Vorstandsvorsitzender Peter Ulm möchte mit dem eige­nen Vertrieb das interne Know­how stärker ausbauen und engere Kundenbeziehungen knüpfen. „Das spart Informationswege ein und bringt uns zusätzliches Wissen für die Projektenwicklung. Aufgrund des 6B47­Wachstums in den letz­ten Jahren ist das ein notwendiger Schritt in der weiteren Unterneh­mensentwicklung.“

Als erste Projekte verwertet die eigene Vertriebsabteilung Park Flats 23 im 23. Wiener Gemeinde­bezirk – nahe dem Liesing Fluss – und Althan, die ehemalige Post­direktion Wien­Süd. Beide Pro­jekte bieten einen hochwertigen Wohnungsmix unterschiedlicher Größen, jeweils mit zahlreichen Freiluftflächen in Form von Eigen­gärten, Balkonen oder Loggien.

Milliardengrenze übertroffenDie 6B47 Real Estate Investors AG hat das Development­volumen auf 1,1 Mrd. Euro gesteigert und setzt ab sofort auch stark auf den firmeneigenen Vertrieb.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Der Immobilieninvestor und ­entwickler Winegg hat eine außer­gewöhnliche Wohnhausanlage in der Gersthofer Straße/Hockegasse im 18. Wiener Gemeindebezirk von der Immofinanz erworben. EHL Immobilien hat den gesamten Ver­kaufsprozess strukturiert und die Transaktion vermittelt. EHL Im­mobilien Management wird auch das Property Management für das Objekt weiterführen.

Die Wohnhausanlage mit 102 freifinanzierten Mietwohnungen, überwiegend mit Balkon oder Ter­rasse, wurde 1990 errichtet und verfügt über rund 12.000 m2 Nutz­fläche. Mehr als 95% davon entfal­len auf Wohnflächen, der Rest auf Büro­ und Geschäftsflächen.

Die Mietverhältnisse sind groß­teils befristet, rund ein Fünftel der Flächen ist bereits bestandsfrei.

In der hauseigenen Tiefgarage stehen 96 Stellplätze zur Verfü­

gung, und ein großzügiges Garten­areal verleiht der Anlage eine cam­pusartige Atmosphäre.

„Dieses Investment bietet auf­grund der perfekten Grundrisse so­

wie der attraktiven Wohnlage eine einzigartige Chance zum Abverkauf von Eigentumswohnungen“, sagt Christian Winkler, Geschäftsfüh­render Gesellschafter von Winegg.

Investoren sind sehr interessiertDas Investoreninteresse an Wohn­immobilien in Wien ist ungebro­chen hoch, allerdings ist das Ange­bot an großvolumigen, attraktiven Liegenschaften limitiert. „Der Wie­ner Wohnungsmarkt bietet derzeit sehr wenig vergleichbar große Investment­ bzw. Entwicklungs­möglichkeiten im zusehends dich­ter verbauten Stadtgebiet“, erklärt dazu EHL­Investmentchef Franz Pöltl. „Sowohl langfristig orientier­te institutionelle Anleger als auch Projektentwickler waren daher vom Objekt in der Gersthofer Stra­ße sehr angetan.“

„Sein“ Unternehmen hat vor Kur­zem zum vierten Mal den Gold­Immy 2015 – den Qualitätspreis der Wiener Immobilienmakler – bekommen. Dies ist bereits der sechste Immy für EHL in Folge nach dreimal Gold 2014, 2013 und 2011 sowie zweimal Silber 2010 und 2012.

Big Deal in GersthofEHL vermittelt Wohnhausanlage mit mehr als 100 Einheiten in Gersthof an österreichische Investoren.

Die Liegenschaft soll parifiziert und im Eigentum abverkauft werden.

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Vorstandsvorsitzender Peter Ulm und Vorstand Sebastian Nitsch bei der Präsentation der Jahresergebnisse 2015.

IMMO-BOND

CA Immo strebt 150 Mio. € anWIEN. Die börsenotierte CA Immobilien Anlagen AG will unter der Bedingung der Billi­gung eines Prospekts durch die Commission de Surveillance du Secteur Financier in Luxem­bourg („CSSF“) eine fix verzins­liche Unternehmensanleihe mit einem Volumen von voraus­sichtlich 150 Mio. € (nachfrage­bedingte Aufstockung möglich) und einer Laufzeit von sieben Jahren begeben.

Als Joint­Lead Manager wurden UniCredit Bank Aus­tria und Raiffeisen Bank Inter­national mandatiert. (red)

START-UP-IMMOBILIEN

IT-Gründer sind im VorteilWIEN. Das Angebot an Im­mobilien für Start­ups in der Region Wien ist für Gründun­gen im IT­Bereich deutlich besser geeignet als für Biotech­Gründer. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Modul University Vienna, die sich mit Angebot und Nachfrage zur In­frastruktur für technologieba­sierte Start­ups in der Region Wien befasste.

Steht für junge IT­Firmen in Wien und Umgebung ein viel­fältiges Angebot an Coworking Spaces als auch Kleinbüros zur Verfügung, so mangelt es für Biotech­Start­ups an geeigne­ten Gewerbeimmobilien (und an Inkubatoren). (pj)

KONZENTRATION

conwert bereinigt das PortfolioWIEN. Durch den Verkauf von Immobilien im Gewerbebe­reich, durch den Abschluss des Verkaufs des gesamten Portfolios in Tschechien sowie durch die Veräußerung weite­rer Immobilien im Nicht­Kern­bestand hat die börsenotierte conwert das Verkaufsziel für das Vorjahr klar übertroffen.

Selbst unter Ausklammerung der Veräußerung des tsche­chischen Portfolios lagen die Veräußerungserlöse im Nicht­Kernbereich über 190 Mio. €.

Das Management Team plant, den Nicht­Kernbestand 2016 weiter zu reduzieren und Verkaufserlöse von 300 bis 350 Mio. € zu erreichen. (red)

NEUN SHORT-STORIES

Mit Storytelling besser verkaufenWIEN. Die Immobilienrendite AG geht beim Online­Auftritt www.immobilienrendite.at neue Wege.

Ein zentrales Element bil­den dabei neun Short­Stories, in denen die beiden Vorstän­de Mathias Mühlhofer und Markus Kitz­Augenhammer persönlich durch das Unter­nehmen führen. „Es ist uns ein großes Anliegen, Berüh­rungsängste bei den Themen Immobilien und Investments abzubauen.“ (pj)

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 IMMO:BUNDESLÄNDER 59

••• Von Paul Christian Jezek

PUCH. Zügig voran geht es auf der Baustelle beim Wissenspark Urstein in der Gemeinde Puch.

Dort entstehen mit einer Inves-titionssumme von 100 Mio. € im Auftrag der SAPEG (Salzburger Projektentwicklungs GmbH) neben der Fachhochschule Salzburg sechs Bauteile mit einer Gesamtfläche von 42.000 m2.

Bereits bei drei der sechs Bau-teile laufen die Arbeiten auf Hoch-touren, und aufgrund der milden Wintertemperaturen sind derzeit rund 50 Bauarbeiter auf der Bau-stelle tätig. Bereits Ende Februar soll Bauteil D im Rohbau fertig sein und Bauteil C im Sommer. In beiden werden junge Start-up-Unternehmen im Umfeld der FH optimale Bedingungen vorfinden. Der Abschluss der Arbeiten an der Tiefgarage, die über 750 Stellplätze verfügen wird und eine Größe von 2,7 Hektar aufweist, ist für April geplant.

Während die Bauteile A und B einstweilen zurückgestellt sind, wird Bauteil E für das Hilfswerk Salzburg errichtet, das dort mit der Zentrale voraussichtlich im Herbst 2017 einziehen wird.

Bauteil F steht unter dem Ti-tel „Bildung“ und ist zum aktuel-len Zeitpunkt für eine neue Wirt-schaftshochschule reserviert, die mit einem zusätzlichen Standort in Berlin geplant ist.

Wertschöpfung bleibt im LandDer Wissenspark Urstein ist ein wichtiges Projekt für die Region und es stärkt Salzburg als attrakti-ven Wirtschaftsstandort; die Nähe zur Fachhochschule ist dabei ein zusätzliches Plus.

Nach einer dreijährigen Pause wurden die Bauarbeiten im No-vember vergangenen Jahres wieder gestartet. Durch den neuen Projekt-betreiber SAPEG, hinter dem die Salzburger Immobilientreuhänder GmbH Stiller & Hohla und das Hilfswerk Salzburg stehen, bleibt

auch die Wertschöpfung im Land und es können wertvolle Arbeits-plätze gesichert werden.

Mit den Bauarbeiten wurde die ARGE der Salzburger Bauunter-nehmen Spiluttini (St. Johann i. Pg.), Doll (Seekirchen) und Herzog (Zell am See) beauftragt.

Urstein wächst Stück für StückVor eineinhalb Jahren galt Salzburgs größte Baustelle als „Bauruine“ und als „Trauerspiel“. Inzwischen laufen die Bauarbeiten wieder auf Hochtouren.

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Lokalaugenschein beim Wissenspark Urstein u.a. mit Landeshauptmann Haslauer.

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Gesucht: Wohnraum nördlich von WienKORNEUBURG/MISTELBACH. Wohnungen und Reihenhäuser im erweiterten Speckgürtel und besonders im Raum nördlich von Wien erfreuen sich aktuell starker Nachfrage, sagt Christian Wagner, geschäftsführender Gesellschafter von Wagner & Partner Real Estate.

„Ein Grund dafür ist, dass die Bürgermeister der Gemeinden hohes Interesse haben, Wohnraum zu schaffen, um die Bewohner im Ort zu halten und somit auch die Wirtschaft zu fördern.“

Vor Kurzem konnte Wagner bei zwei Projekten mit 21 bzw. 24 Wohneinheiten in den Bezirken Korneuburg und Mistelbach die vier Grundstückseigentümer bera-ten, anschließend die Entwicklung durchführen und den Verkauf erfolgreich abschließen. Für beide Projekte gibt es bereits die rechts-gültige Baugenehmigung.

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medianet.at60 DOSSIER:BAUKULTUR Freitag, 5. Februar 2016

sowie wegen ihrer teils erstaun­lichen Entstehungsgeschichten. Sie drehen sich um vielerorts virulen­te Fragen wie Ortskernentleerung, Zersiedlung und Kulturverlust im ländlichen Raum.

So wie andere Vorarlberger Ge­meinden verzichtet Krumbach auf Parteiengezänk und wählt Perso-nen, keine Parteien in den Gemein­derat. Der hat seine politischen Ausschüsse aufgelöst und durch offene Beiräte ersetzt. Stellt sich etwa die Frage nach der Errich­tung einer neuen Bibliothek oder eines Hauses für die Alten, dann werden alle Gemeindemitglieder, die sich für dieses Thema interes­sieren und engagieren wollen, zur Mitarbeit in einer Vorbereitungs­gruppe eingeladen. Der Erfolg ist frappierend: Die neu errichtete Bi­bliothek von Krumbach verzeichnet jährlich 20.000 Entlehnungen – im Durchschnitt also 20 pro Gemein­debürger und Jahr.

Mangelt es in der Gemeindepoli­tik irgendwo an Kompetenz, zieht man Expertise bei, etwa bei Bau­angelegenheiten. In Krumbach gibt es einen Gestaltungsbeirat zu Bau­ und Raumplanungsfragen, der den Bürgermeister besser berät, als Bauausschüsse das üblicherwei­se tun. (Bau)Kultur wird nicht nur ökonomisch argumentiert, son­dern auch mit Lebensqualität: Den Moorraum z.B. kann man sich als Salettl vorstellen oder als Lust­haus; er dient der Muße, öffnet und schärft den Blick für die besonde­

••• Von Paul Christian Jezek

Im Rahmen eines „Fests der Baukultur“ im Wiener Palais Eschenbach präsentierten der Verein zur Förderung von Baukultur in ländlichen Räu­men und der Österreichische Gemeindebund am 28.1. die

Gewinner des LandLuft Baukul­turgemeinde­Preises 2016, der an Krumbach und Lustenau in Vorarl­berg sowie an Ybbsitz in Niederös­terreich ging. Aus rund zwei Dut­zend Einreichungen hatte die Jury insgesamt zehn Gemeinden und die Region Südsteiermark für die letzte Runde des Wettbewerbs nominiert.

Baukultur in KrumbachDas im Vorderen Bregenzerwald gelegene Krumbach hat 1.040 Ein­wohner. In den meisten österreichi­schen Gemeinden dieser Größe fin­det sich all das längst nicht mehr: fünf Gasthäuser – einige davon mit überregionaler Ausstrahlung, zwei (kleine) Kurhäuser, ein Caféhaus am Dorfplatz, 130 Gästebetten, ein Nahversorger sowie ein Sennerei­Verkauf, eine Bank und ein Friseur, ein Sozialzentrum und ein Haus für betreutes Altenwohnen. Und – als Sahnehäubchen und Beleg für den Stellenwert des öffentlichen Ver­kehrs – sieben von internationalen Architekturbüros gestaltete und rund um den Globus akklamierte Bushaltestellen.

Auch wenn diese Kennwerte für sich sprechen, sagen sie noch we­nig über das eigentliche Phänomen Krumbach. Denn die meisten dieser Bauten sind von eindrucksvoller Qualität, vielfach publiziert und ausgezeichnet, nicht nur unter dem Gesichtspunkt des hohen architek­tonischen Niveaus, sondern auch unter den Aspekten von Nachhal­tigkeit und Energieeffizienz (viele Neubauten mit Passivhauswerten)

Wenn Bau und Kultur aufeinandertreffenImmobilienentwicklung, Siedlungsbau und der Umgang mit den Ressourcen Grund und Boden stehen im Mittelpunkt der Baukultur-Initiative. Ende Jänner wurden die besten aktuellen Konzepte präsentiert.

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Dokumentation Die Wanderaus-stellung „LandLuft Baukulturgemein-de-Preis 2016“ ist bis Ende 2018 in geplanten 30 Ausstellungsorten in Österreich und anderen europäi-schen Ländern zu sehen.www.landluft.at

2018ren Naturschönheiten des Orts. Der Zersiedlung wurde Einhalt gebo­ten, indem Neubauten konsequent nur im Ortszentrum oder zur Nach­verdichtung einzelner Siedlungs­weiler gestattet werden.

Das gilt besonders für die Alter­nativen zum Einfamilienhaus, die in Krumbach offensiv unterstützt werden. Diese Vorgabe musste zwar erkämpft werden – einmal etabliert, erspart sie aber das übli­che Gezerre und die nicht endende Flut an Ausnahmen, die andernorts die Landschaft vernichtet. Und wer so tüchtig ist, hat auch das Glück auf seiner Seite: Zu den rund 1.000 Einwohnern zählen mehrere über­regional bekannte und dekorierte Architekten ...

Baukultur in LustenauDieser sonderbare Ort im Vorarl­berger Rheintal ist städtebaulich nicht zu definieren und kaum zu beschreiben – weil er keine Verglei­che kennt. Mit nahezu 23.000 Ein­wohnern ist Lustenau größer als manche österreichische Kleinstadt, aber weder als Stadt noch als Dorf zu identifizieren. Den Straßen fehlt grundsätzlich jene Logik, der man nur zu folgen braucht, um etwa zu einem Zentrum zu finden.

Historisch war der Ort eine An­sammlung von Landwirtschaften, weit verstreut zwischen Obstgär­ten. Die im 19. Jahrhundert boo­mende Textilindustrie, aus der Schweizer Nachbarschaft impor­tiert, hat der Gemeinde zu einem

beachtlichen Wohlstand verholfen; an einigen stattlichen Villen ist das noch erkennbar. Orte von der Grö­ße und Struktur Lustenaus bringen regelmäßig auch die Jury des Bau­kulturgemeinde­Preises – der ja auf ländliche Verhältnisse fokussiert – an ihre Grenzen. Wie sind globale Dynamiken, die auch die Entwick­lung von Lustenau bestimmen, zu bändigen? Welche Maßstäbe sind hier anzusetzen? Wohin kann die Entwicklung im besten Falle gehen?

Das Bewusstsein für Baukultur ist in Lustenau jedenfalls sehr früh gewachsen. 1986 wurde der erste Gestaltungsbeirat konstituiert – also lange bevor große österreichi­sche Städte diesem Beispiel folgten und sich dieses Modell auch in Vor­arlberg etablierte.

Lustenau zeichnet alles aus, was als tragende Elemente von Baukul­tur definiert werden kann:• Architekturwettbewerbe sind eine

derartig selbstverständliche Pra­xis, dass sich auch Firmen und private Bauherren längst dieser Methode der Qualitätssicherung bedienen; entsprechend hoch ist das architektonische Niveau vie­ler Bauten. Man könnte für Lus­tenau einen eigenen Architektur­führer erstellen und würde eine Quantität an neuen, hochwertigen Bauten registrieren, wie sie etli­che große österreichische Bezirke nicht vorzuweisen haben.

• Politisch breit diskutierte Leit­bildentwicklungen gehören wie Masterpläne, Strategieprozes­

Krumbach Das kommunale Klima färbt auf die gewerbliche und private Bautä-tigkeit ab und zeitigt Synergien – jedenfalls findet man überall in Krumbach Alltags-bauten, die das österreichische Niveau deutlich überbieten.

Materiell schlägt sich Bau­kultur in einer höheren Qualität von Gebäuden, Räumen und Plätzen nieder. Sie führt zu einer längeren Nutzungsdauer, zu geringerer Umbau­tätigkeit und minimier­tem Wartungsaufwand.

Roland Gnaiger Architekt, Jury-Vorsitzender

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 DOSSIER:BAUKULTUR 61

Lustenau Mit dem Millennium Park wird bewiesen, dass auch Gewerbebauten einer übergeordneten Idee folgen können und sich die Unternehmen der Baukunst nicht verschließen müssen.

Ybbsitz Ohne Berüh-rungsangst vor zeitgenössischem architektonischem Anspruch geht die Gemeinde auch aktuelle Bauauf-gaben an: Kinder-garten, Schule, Klärschlamm-anlage (r.) ...

KrumbachPolitik und Zivil-gesellschaft ist es gelungen, eine ganze Gemeinde und ihre Bürger zu inspirieren und zu aktivieren.

YbbsitzHerrliche Altbestände werden sorgfältig restauriert, das Neue kann sich unprätentiös integrieren.

Sozialzentrum Lustenau„Beteiligungs-kultur und hohe Qualität kommunaler Kommunikation.“

se und Siedlungsanalysen zur Selbstverständlichkeit. Das gilt für die gewünschte Ortszent­rumsentwicklung, für Ortsteile und das gesamte Ortsgebiet.

• Die sehr gezielte Attraktivierung und Unterstützung des öffentli­chen Verkehrs erfuhr durch ver­schiedene Mobilitätspreise auch überregional Anerkennung. Be­sonders erwähnenswert: die Neu­gestaltung des Naturbade­ und Naherholungsgebiets Alter Rhein samt getrennter Trassenführung für Rad­ und Fußwege.

• Auch für die zukunftsfähigen Energiemaßnahmen und ­konzep­te erhielt Lustenau internationale Auszeichnungen.

• Mit dem Millennium Park verfügt Lustenau über ein Alleinstel­lungsmerkmal: Ein Gewerbege­biet, das einer Architekturexpo an Qualität in nichts nachsteht, gibt es in dieser Form wohl eu­ropaweit kein zweites Mal. Es beweist, dass auch Gewerbebau­ten einer übergeordneten Idee folgen können und sich Betriebe der Baukunst nicht verschließen müssen.

• Als dem Breiten- und Spitzen­sport verpflichtete Gemeinde hat Lustenau viel in die Ausgestal­tung seiner Sportanlagen inves­tiert. Das Leichtathletikstadion ist tagsüber und abends für die gesamte Bevölkerung geöffnet und motiviert zu sportlicher Be­tätigung.Wie lautet der „Masterplan“ hin­

ter all diesen Erfolgen? Antwort: Beteiligungskultur und die Quali­tät kommunaler Kommunikation. Manch ein Thema wird zu seiner Aufbereitung selbst baulich veror­tet. So entstehen temporäre Bauten, wie im Sommer 2014 das Feldhotel, das dem Diskurs anstehender Ent­wicklungen einen Ort und damit Bedeutung verleiht. Eher spiele­risch, verbunden mit Gastlichkeit und Freizeitfeeling, werden we­sentliche soziale, raumplanerische und wirtschafspolitische Themen breit aufgemischt, abgesichert und tief bei den betroffenen Bürgern verankert.

All das gleicht einem groß an­gelegten Bildungsprogramm. Ein Beispiel ist das Habedere – ein Freizeitpark für Jugendliche, von diesen selbst entwickelt, professi­onell architektonisch beraten und begleitet und in Folge von Jugend­lichen selbstverwaltet.

Oder das W:Ort: Ein Ort der Sprache – ein Lieblingsprojekt von Bürgermeister Kurt Fischer, selbst ein studierter Philosoph. Unter­stützt und angeleitet erarbeiten, entwickeln und spielen hier junge Menschen (mit) ihre(r) Ausdrucks­ Gestaltungs­ und Artikulations­fähigkeit; Migranten sind aus­drücklich willkommen.

Schon sehr früh hat Lustenau übrigens einen Ausländeranteil von nahezu einem Viertel seiner Bevöl­kerung (womit es manchen Wiener Bezirk übertrifft) vorbildlich inte­griert. Der mündige, sprachfähige Bürger wird in Lustenau nicht als Gefahr gesehen, sondern als große Zukunftsressource ...

Baukultur in YbbsitzIm niederösterreichischen Most­viertel gelegen, hat Ybbsitz knapp 4.000 Einwohner. Seinen Wohl­stand verdankt der Ort zwei Flüs­sen (an deren Kreuzungspunkt es liegt), dem Kraftstoff Holz (aus den dichten Umgebungswäldern) und seiner Nähe zum steirischen Erz­berg.

Wasserkraft, Holz und Eisen – auf diesen Elementen haben die Bewohner schon sehr früh ihre wirtschaftliche Existenz aufgebaut – so erfolgreich, dass die Wirkung noch bis heute in einer urbanen Baustruktur und sehr stattlichen Häusern Niederschlag findet.

Ybbsitz passt deswegen gut in die Riege der Baukulturgemeinden, weil sie zeigt, wie die Besonderhei­ten der Landschaft von Menschen

genutzt werden und ihr Wirtschaf­ten aus speziellen Bedingungen Einzigartiges entstehen lässt.

Geschichte wirkt fort und bleibt bis in die Gegenwart fruchtbar, wenn die unerbittlichen Verände­rungsdynamiken auch als Chance begriffen und die Gestaltungs­ansprüche mit den Erfordernis­sen der Gegenwart abgeglichen werden. Ybbsitz setzt noch heute auf die Eisenbearbeitung als wirt­schaftliche Grundlage. Eisen wur­de als Thema eigener Identität und Außenwirkung neu – und so wir­kungsvoll – etabliert, dass nicht nur ca. 60% der Bevölkerung davon leben, sondern auch der Tourismus aus dem „Thema Eisen“ seinen Nutzen zieht. Landes weite Aus­zeichnungen hat Ybbsitz bislang einige gesammelt und mit dem eu­ropäischen Dorf erneuerungs preis 2006 auch eine beachtliche inter­nationale Anerkennung. Was man von Ybbsitz lernen kann:• Dass Gemeindeentwicklung nicht

nur ein ad hoc­Unternehmen ist. Ybbsitz hat zahlreiche struktu­rierte Initiativen gesetzt und Kon­zepte entwickelt oder entwickeln lassen: Seit 1986 gibt es Arbeits­

gruppen für Zukunftsfragen, seit 1988 einen Dorferneuerungsplan; diesem folgten ein Verkehrskon­zept und regelmäßig adaptierte Ortsentwicklungskonzepte, 2010 wurde ein Gemeindeenergie­konzept erarbeitet, dem wiede­rum ein politisches Bekenntnis zur Baukultur folgte.

• Mit der Belebung der eigenen Ge­schichte trat die Vergangenheit der Eisenbearbeitung und des Schmiedehandwerks in den Fo­kus und wurde zum zentralen Be­standteil eigener Identität. 1990 wurde der Verein Eisenstraße gegründet, 1996 die zuerst noch sehr umstrittene erste Stahlbrü­cke über einen der Dorfbäche gebaut; 16 weitere Brücken sind nachgefolgt und wurden zu ei­nem Wesensmerkmal dieses Orts und der Region.

• Gleich mehrere alte Schmieden und Werkstätten wurden als Ateliers und Workshop­Räume wiederbelebt und für allerlei Fortbildungsveranstaltungen zum Eisenhandwerk geöffnet. Im Museum FeRRum, untergebracht im vorbildlich sanierten Kremayr­Haus, wird dieser Wirtschaftsge­schichte in Form eines Museums gedacht. Und der Themenweg „Schmiedemeile“ bildet gewis­sermaßen die Verbindungsachse quer durch Vergangenheit und Gegenwart der Eisenbearbeitung.

• Ybbsitz beweist, dass Denkmal­pflege und behutsame Konser­vierung kein Widerspruch sein müssen. Ohne Berührungsangst

vor zeitgenössischem architekto­nischem Anspruch geht die Ge­meinde auch ihre aktuellen Bau­aufgaben an: Kindergarten, Schu­le, Kläranlage, ... Die Ambition der Verantwortlichen manifestiert sich in allen Ergebnissen.

• Auch dem öffentlichen Verkehr wird in Ybbsitz durch fein gestal­tete Buswartehäuschen Referenz erwiesen – mit Eisen als Themen­vorgabe, versteht sich.

• Beraten und fachlich begleiten lässt sich die Gemeinde auch; die Qualität wird nicht durch Wett­bewerbe gesichert, so wie sich das LandLuft und Kammervertre­ter eigentlich wünschen, sondern eher durch einen Vertrauens­architekten, der den Großteil des Baugeschehens verantwortet und (ähnlich der Rolle eines alten Klosterbaumeisters) sein Objekt in­ und auswendig kennt und ein ganzes Berufsleben lang beglei­tet. Vielleicht ist diese Form der niederösterreichischen Mentali­tät gemäßer?Im Ergebnis beweist Ybbsitz,

dass es viele Modelle von und un­terschiedliche Zugänge zur Baukul­tur gibt ...

Der Preis zielt nicht primär auf das ‚schöne‘ Gebäude ab. Er beleuchtet vielmehr die Prozesse im Vorfeld von Bauvorhaben sowie jene engagierten Menschen, die sie anstoßen und vorantreiben.

Roland Gruber Vorsitzender von LandLuft

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medianet.at62 IMMO:BUNDESLÄNDER-MÄRKTE Freitag, 5. Februar 2016

••• Von Paul Christian Jezek

BREGENZ. Für heuer prophezeien die Immobilien-Experten durch-wegs steigende Preise im Land zwischen Arlberg und Bodensee: Bei Eigentumswohnungen werden +2,3% erwartet, bei Einfamilien-häusern +4,5% und bei Penthouses und Lofts +5,1%. Wer daran denkt, zu verkaufen und ein Bau- oder Be-triebsgrundstück besitzt, darf sich besonders freuen: Aufgrund des eher überschaubaren Angebots und der guten Nachfrage sind hier – je nach Lage – die größten Preisstei-gerungen zu erwarten.

Noch mehr Immo-Deals„In Vorarlberg ist 2015, im Vergleich zum schon starken Jahr 2014, die Zahl der Immobilien-Verkäufe laut Grundbuch nochmals deutlich ge-stiegen“, berichtet Reinhard Götze, Chef von Re/Max Immowest, mit zwei Immobilien-Büros in Bregenz und einem dritten in Dornbirn. „Das Immobilienangebot ist im Jahresvergleich jedoch um rund vier Prozent zurückgegangen.

Derzeit kann nicht abgeschätzt werden, welche Auswirkungen die neue Steuergesetzgebung auf den Immobilienmarkt in den nächsten Jahren haben wird.“

Die Nachfrage nach Immobilien sei im zweiten Halbjahr 2015 ver-haltener gewesen; als einen der Gründe dafür ortet der Immobili-en-Experte, dass schon im ersten Halbjahr die vorherrschenden wirt-schaftlichen Rahmenbedingungen die Käufer vermehrt dazu bewegt haben, ihr Geld in Immobilien anzulegen. Im Bereich zwischen 250.000 und 450.000 € sowie bei gebrauchten Wohnungen habe sich die Vermarktungszeit deutlich ver-kürzt. Bei Luxus-Eigentumswoh-nungen und Luxus-Einfamilienhäu-sern stellt der Immobilien-Experte ein eher verhaltenes Klima fest.

Miete bleibt im TrendDie Nachfrage nach Mietwohnun-gen ist weiterhin sehr groß, „da in Vorarlberg viele Kaufinteressierte auf Mietwohnungen ausweichen müssen, weil sie zu wenig Eigenka-pital für einen Wohnungskauf auf-bringen können. Dieser Trend wer-de in den nächsten Jahren stärker werden, auch durch den Zuzug aus Deutschland.

Bei Einfamilienhäusern im Wert von 300.000 bis 450.000 € herrscht in Vorarlberg weiterhin eine unge-brochen starke Nachfrage.

KMU brauchen GrundstückeBei Gewerbeimmobilien sind 1A-Lagen weiterhin sehr gefragt, dem-gegenüber sind Leerstände in den großen Ortskernen außerhalb der Zentren festzustellen.

Leerstände finden sich auch bei Büros bis 150 m². Eine unverändert große Nachfrage besteht allerdings – ganz gegen den Bundestrend – nach jenen Gewerbegrundstücken, die von Klein- und Mittelbetrieben als Firmenstandort genutzt werden können.

Immobilientrends im LändleSerie Bundesländer-Märkte: medianet berichtet über die aktuellen Trends in ganz Österreich. Diesmal im Blickpunkt: Vorarlberg.

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••• Von Paul Christian Jezek

GUNTRAMSDORF. Die Marktge-meinde im niederösterreichischen Industrieviertel teilt die wechsel-volle Geschichte Österreichs. So war das Gebiet vom ersten bis ins vierte Jahrhundert Teil der römi-schen Provinz Pannonia.

Der Name weist wohl auf den Gründer hin, bei dem es sich wahr-scheinlich um einen „Graf Gunt-ram“ im 9. Jahrhundert handelt.

Platz für Nahversorger und BürosNach dem Zweiten Weltkrieg hat die Einwohnerzahl von Guntrams-dorf – zwischenzeitlich Wiens 24. Bezirk – stark zugenommen. Seit rund zwei Jahren gibt es ein neu-es Ortszentrum mit drei hellen, viergeschossige Gebäuden (ausge-

zeichnet als Green Buildings), die sich bestens ins Ortsbild einfügen. „Eines davon ist das Gemeindeamt,

die anderen beiden bieten Platz für Nahversorger und Büros“, sagt As-setmanager Eckhard Horstmeier.

Mit nur mehr einem geringen Leerstand bei den Praxen- und Büroflächen und einer Vollver-mietung bei den Geschäftsflächen hat sich das neue Ortszentrum in kurzer Zeit etabliert. „Über kleine Business-Suiten mit 25 m² bis hin zum Großraumbüro mit 600 m² ist aufgrund der flexiblen Grundrisse alles machbar“, erklärt Horstmeier.

Infrastruktur und LebensqualitätAusreichend Parkplätze und die moderne Gebäudeausstattung so-wie das belebte Caféhaus haben das Ortszentrum zu einem vitalen Mittelpunkt gemacht, abgerundet durch die Lage direkt an der Bad-ner Bahn. Die Mehrzahl der ange-siedelten Unternehmen ist im Ge-sundheitsbereich tätig, hier spielt auch die bekanntlich seit dem 1.1. definitiv notwendige Barri ere-freiheit der Gebäude eine große Rolle. Horstmeier: „Der Erfolg des Projekts zeigt auch, dass sich neu geplante Ortszentren mit moder-ner Architektur durchaus mit der Umgebung verbinden und zu einer homogenen Einheit mit dem vor-handenen Umfeld werden können.“

www.rathausviertel.at

Zentrum auf ErfolgskursIn zwei Green Buildings in Guntramsdorf wäre noch Platz für die kleine Business-Suite oder für das Großraumbüro mit 600 m2.

Das Rathausviertel hat sich zu einem vitalen und vielfältigen Zentrum entwickelt.

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Re/Max-Top-Immobilie in Vorarlberg: die Villa Aurea in Lochau nahe Bregenz, 110 m über dem Bodensee.

LOGISTIK-IMMO-DEAL

300 Mio. € für die ImmofinanzWIEN. Immofinanz hat den Verkauf ihres Logistikport-folios an Blackstone erfolg-reich abgeschlossen. Blacksto-ne wird sämtliche Assets in die europäische Logistik-Plattform Logicor integrieren.

Das Closing fand am 1.2. statt und führt zu einem Nettozufluss bei Immofinanz (nach Ablösung von Fremd-finanzierungen) von insgesamt rund 305 Mio. €. Davon fließen rund 245 Mio. € sofort zu, der Rest bis Ende Oktober 2016 nach Übergabe der drei Pro-jektentwicklungen, die von der Immofinanz noch plangemäß fertiggestellt werden. (pj)

MESSE I

Bauen+Wohnen in SalzburgSALZBURG. „Mehr als 30 Pro-zent der Besucher haben nach eigenen Angaben kein eigenes Bauprojekt, Eigenheim oder ein Grundstück und sind daher potenzielle Kunden für Wohn-baugesellschaften, Bauträger, Projektentwickler, Makler und Finanzinstitute“, beschreibt Alexander Kribus, Leiter Ge-schäftsbereich Messen bei Reed Exhibitions Messe Salz-burg, das Konzept des neuen Sonderbereichs „Immobili-en & Finanzierung“ bei der Bauen+Wohnen Salzburg vom 11. bis zum 14.2. im Messe-zentrum. (red)

MESSE II

Drohnen für die Immo-SzenePARIS. Auf der größten inter-nationalen Immobilienmesse – der mipim – werden neues-te Innovationen vorgestellt, darunter auch Drohnen zur Landvermessung z.B. von der französischen Firma Parrot.

„Die Immobilienbranche kann im großen Stil von der Drohnentechnologie profi-tieren“, sagt Parrot-Experte Yannick Levy. Mit der Software des Start-ups Pix4D erstellen Parrot-Drohnen innerhalb we-niger Minuten aus Hunderten von Luftbildern hochpräzise 3D-Karten.

HOTEL- UND BÜROGEBÄUDE

TLG kauft in OstdeutschlandDRESDEN. Die TLG Immobili-en AG hat ein Hotel- und Büro-gebäude in prominenter Innen-stadtlage erworben. Verkäufer ist die JP Commercial XIII, die Investitionssumme beläuft sich auf 28,2 Mio. €. Der bishe-rige Asset Manager Prelios Im-mobilien Management GmbH führte die Transaktion im Auf-trag der Eigentümerin durch.

Das Gebäude wurde 2008 fertiggestellt und verfügt über rund 12.300 m² vermietbare Fläche. Größter Mieter ist die InterCityHotel GmbH mit 162 Zimmern, ein Unternehmen der Steigenberger Hotel Group.

Leistbares Wohnen ist der Trend, der auch in den nächsten Jahren bestim-mend sein wird.

Reinhard Götze, GF von Re/Max Immowest, Bregenz/Dornbirn

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medianet.at Freitag, 5. Februar 2016 IMMO:INTERNATIONAL 63

heren Gewerbe- und Handelsim-mobilien werden zunehmend von schicken Offices oder stylishen Lofts verdrängt.

Zentrale LageDer Baugrund ist nur 100 m vom Berliner Tor mit den Schnellbahn-linien 1 und 21 sowie den U-Bahn-linien 2, 3 und 4 entfernt.

Von diesem Verkehrsknotenpunkt aus erreicht man ohne umzustei-gen in 5 Minuten den Jungfernsteg,

••• Von Paul Christian Jezek

HAMBURG. Die UBM Development AG baut das Deutschland-Geschäft weiter aus und hat die Tochter-gesellschaft Münchner Grund Im-mobilien Bauträger GmbH nun auch in den Norden geschickt.

Erstes Vorhaben in der Hanse-stadt ist die Errichtung von zwei neuen Hotels im aufstrebenden Stadtteil Borgefelde im Bezirk Hamburg-Mitte. Entsprechend den hohen Standards von UBM und den Prinzipien nachhaltiger Immobilien entwicklungen sollen die Häuser als Green Building aus-geführt und von der Deutschen Ge-sellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in „Gold“ zertifiziert wer-den.

Höhere ErträgeProjektpartner ist die Munich Ho-tel Invest GmbH, mit der UBM be-reits beim Frankfurter Flughafen ein Hotel entwickelt. „Wir können hier bei annähernd gleichen Bau-kosten höhere Erträge erzielen“, sagt UBM-CEO Karl Bier. „Um die Hotelentwicklung und weitere Pro-jekte vor Ort betreuen zu können, wollen wir schon nächstes Jahr in der Elbemetropole eine neue Nie-derlassung eröffnen.“

Die beiden Hotels in der Eiffe-straße werden auf zusammenge-rechnet 20.500 m² Bruttogeschoß-fläche 252 Zimmer und 322 Zim-mer umfassen. Das 3.760 m² große Grundstück wurde bereits im Okto-ber 2015 erworben. Der Bauantrag soll im Frühjahr eingereicht wer-den, die Fertigstellung wird voraus-sichtlich 2018 erfolgen. Damit sich die Neubauten gut in das Umge-bungsbild einfügen, ist geplant, die Fassade in einer für Hamburg typi-schen Klinkeroptik zu gestalten.

Borgefelde gilt generell als viel-versprechender Stadtteil: Die frü-

in 8 Minuten die Landungsbrücken, in 9 Minuten die Speicherstadt und in 22 Minuten den Flughafen. In der Hauptverkehrszeit fährt die S-Bahn sogar alle 10 Minuten zum Airport. Die zentrale Lage und die hervorragende Verkehrsanbindung versprechen eine gute Auslastung, da sowohl Businessgäste als auch Städtetouristen die neuen Hotels frequentieren werden.

Weg vom Autobahn-GeschäftDie noch stärkere Konzentration der UBM aufs Kerngeschäft wurde vor Kurzem mit dem Verkauf der Beteiligungen an den beiden un-garischen Autobahn-Konzessions-gesellschaften M6 Duna mit einem Betriebs- und Konzessionszeit-raum von 2006 bis 2026 und M6 Tolna (2010 bis 2038) demonstriert.

„Mit dem Verkauf der M6-Anteile verfolgen wir zielstrebig unsere Strategie, den Fokus auf die wich-tigsten Anlageklassen Wohnen, Hotel und Büro in unseren Heim-märkten Österreich, Deutschland und Polen zu verstärken“, erklärt Bier. „Darüber hinaus steuert die UBM mit dem Verkauf der Beteili-gungen M6 auf ein neues Rekord-ergebnis zu – wir sind zuversicht-lich, dass der erwartete Net cash-in für 2015 eine positive Auswirkung auf die Nettoverschuldung und die Eigenkapitalquote der UBM haben wird.“

Die beiden Autobahnbeteiligun-gen waren im Rahmen der Abspal-tung des Immobiliengeschäfts der Porr AG in die PIAG Immobilien AG Mitte des Jahres 2014 und der Fu-sion der PIAG in die UBM Develop-ment AG im Februar 2015 ins UBM-Portfolio integriert worden. Als Lead Financial Advisor gegenüber UBM agierte in dieser Transaktion die KPMG Advisory GmbH, führen-de Transaktions-Rechtsberater war Hogan Lovells LLP.

Hamburg ruft die UBMÖsterreichs führender Immobilienentwickler konzentriert sich noch stärker auf die Anlageklassen Hotels, Wohnen und Büro.

Hansestadt In Deutschland ist UBM seit 1999 durch die Münch-ner Grund Immo-bilien Bau träger GmbH vertreten, die nun auch in Hamburg aktiv ist.

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BÜROGEBÄUDE IN DER EUROPACITY

CA Immo „steht“ auf Berlin

BERLIN. Die CA Immo hat für Bau und Entwick-lung eines weiteren Bürogebäudes in der Europa-city einen Vertrag über rund 70% der Büroflächen mit der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände geschlossen. Das Investitions-volumen von CA Immo für diese Immobilie liegt bei rund 35 Mio. €.

Das von Kleihues+Kleihues (Berlin) entworfene Gebäude liegt direkt an der Heidestraße und vis-a-vis vom Tour Total. Der Baustart für das rund 9.500 m² Bruttogrundfläche (BGF) große Gebäude soll noch heuer erfolgen, die Fertigstellung ist für Anfang 2019 vorgesehen. Der Vertrag mit der ABDA sieht vor, dass der Verband den speziell für seine Bedürfnisse entwickelten Gebäudeteil für zwei Jahre zur Miete bezieht und dann ins Eigen-tum übernimmt. Besonderheiten des Apotheker-Hauses sind der ca. 300 m² große Plenarsaal sowie das oberste Geschoss mit den großen Konferenz-flächen und angrenzenden Dachterrassen. Die restlichen Flächen des Gebäudes verbleiben im Bestand der CA Immo. Hier wird die CA Immo nun auch kleinere Mietflächen ab ca. 100 m² anbieten können – in diesem Segment gab es bisher in der Europacity kein entsprechendes Flächenangebot.

Mit der Realisierung dieses Gebäudes verdichtet sich die Bebauung der südlichen Heidestraße wei-ter. Bereits in den letzten Jahren sind hier zwei Ho-tels sowie die Bürogebäude Tour Total und Monnet 4 (beide CA Immo) fertiggestellt worden. (pj)

EIN NEUES MANAGER-WOHNKONZEPT

Geschäftsidee Flatrate

HAMBURG. Mit Kubikmetern Lebensqualität und einem neuen Preismodell zur Vermietung von Wohnraum will der Unternehmer Lars Hinrichs Firmen und ihren Managern das Leben verein-fachen. Die Flatrate fürs Wohnen soll das „Saas (Software as a Service) Modell“ auf den Woh-nungsmarkt übertragen, meint der 39-Jährige. Zielgruppe sind Manager und mobile Persönlich-keiten, die auf Zeit Wohnraum suchen, sich aber nicht mit Nebenkostenabrechnungen, GEZ-Anmel-dung und Umzugsunternehmen abmühen wollen.

Der Kubikmeterpreis für die am Mittelweg in Hamburger Top-Lage umfassend renovierte Grün-derzeitimmobilie bewegt sich zwischen 30 und 40 €, Mietbeginn ist am 1. März. Im Angebot sind Mietlaufzeiten von sechs Monaten bis zu vier Jah-ren. „Der Blick auf die Außenalster kostet etwas mehr“, sagt Hinrichs. Die ersten Wohnungen sind Anfang März bezugsfertig, das gesamte Objekt wird Ende April fertiggestellt. Für Leben im Erd-geschoß soll eine Dependance der Frankfurter Buvette Maxie Eisen sorgen. Gekauft hatte Hin-richs das Objekt 2009, um seine „Asset Allocation auf eine breitere Basis“ zu stellen – doch aus der Anlageidee wurde ein Prototyp, den Hinrichs als Marke positionieren und bei Erfolg auch auf an-dere Städte übertragen will. (Bloomberg/red)

Deutschland ist nach Österreich unser wichtigster Markt.

UBM wird zwei Hotels im aufstrebenden Stadtteil Borgefelde im Bezirk Hamburg-Mitte errichten.

Karl Bier CEO UBM

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Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,2 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 87% (Stand Saisonabschluss 2014) liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

BUCHUNGEN

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074