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Projekte Anregungen Geschichten Interview Tipps Das Feuer in dir Firmung 2009

Firmung 2009 - Bonifatiuswerk · Komm, Heiliger Geist, und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. (aus einem alten Hymnus) Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und ... Wir kennen

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Projekte Anregungen Geschichten InterviewTipps

DasFeuer

in dir

Firmung 2009

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Firmung 2009Das Feuerin dir entfachen

Seit 2008 finden Sie für Ihre Planungen Thema und Bildmotiv der Erstkommunion- und Firmaktionen des Bonifatiuswerkes bereits ab Juni/Juli des Vorjahres im Internet unter www.bonifatiuswerk.de

Hinweis

Komm, Heiliger Geist, und entzünde in uns

das Feuer deiner Liebe. (aus einem alten Hymnus)

Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pastoral, liebe Eltern, Feuer spielt in allen Weltreligionen und Menschheitsgeschichten eine überragende Rolle. Schon in der Antike spiegelt sich seine Bedeutung in zahlreichen Mythen, etwa im Mythos des Promet-heus. „Feuer“ ist ein urmenschliches Symbol, ein Archetypus, der zu unseren elementaren Welter-fahrungen gehört. Nicht von ungefähr sind Feuer, Rauch und Beben im Alten Testament ganz zentrale Begleiterscheinungen einer Gotteserscheinung. Wir Christen entzünden in der Oster-nacht am Osterfeuer die Osterkerze, Sinnbild der Auferstehung Jesu Christi, der von sich selbst sagt: Ich bin das Licht der Welt (Joh. 8,12).

Nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte zeigt sich der Heilige Geist „in Zungen wie von Feuer“. Die Kraft dieses Geistes ist es, die den jungen Menschen bei ihrer Firmung zugesagt wird und

hilft, das eigene Lebensfeuer im Innersten zu erspüren und so den Sinn des Daseins auszuloten: Feuer und Flamme zu sein für Gott, die Menschen und die gesamte Schöp-fung, – eben alles Lebendige.

Die äußeren Voraussetzungen (mit) zu schaffen, damit in Kindern und Jugendlichen dieses Feuer immer wieder neu entfacht werden kann und nicht erlischt, das ist seit fast 125 Jahren das Anliegen der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. In diesem Jahr haben wir daher bewusst unsere Firmaktion auch thematisch unter das Motto „Das Feuer in dir“ gestellt.

Viele junge Christen leben heute in einer säkularen Diaspora, die kein oder wenig Ver-ständnis mehr zeigt für den christlichen Glauben. Gerade junge Menschen, die aus der areligiösen Umgebung der neuen Bundesländer kommen, brauchen daher dringend

unsere Unterstützung und unser Gebet, damit das Feuer ihrer Begeisterung nicht erstickt.

Die Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe fördert in der mittel- und norddeutschen Diaspora sowie in Nordeuropa und im Baltikum. Sie unterstützt Projekte, die zur Bildung christlicher Gemein-schaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspo-ra notwendig sind, und setzt dabei gerade auch auf die Solidarität der Firmbewerberinnen und Firmbewerber.

Im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir richtungweisende Aktionen, von denen wir Ihnen einige in diesem Heft besonders erläutern möchten.

Als Dank für Ihre Mitarbeit enthält das Heft eine Reihe von Anregungen bekannter Auto-rinnen und Autoren rund um das Thema Diaspora, Firmung und „Das Feuer in dir“. Neben den Einheiten in diesem Heft finden Sie weitere Tipps und Informationen zum Thema unter www.bonifatiuswerk.de/firmung.

Allen Autorinnen und Autoren des Heftes darf ich an dieser Stelle sehr herzlich danken. Sie unterstützen das Anliegen der Diaspora-Kinderhilfe auf innovative und lebendige Weise.

Mit Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit mit dem Jugendlichen bin ich ich in froher Verbundenheit

Ihr

Monsignore Georg Austen(Generalsekretär)

� www.bonifatiuswerk.de

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Das

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Ein Leben auf Sparflamme gibt es nichtGedanken zum diesjährigen Firmmotiv von Albert Biesinger und Matthias Micheel

Im Sakrament der Firmung werden die Jugendlichen mit dem Heiligen Geist gesalbt. Unwiderruflich erhalten sie Gottes Zusage und die bleibende Gewissheit, dass ihr Leben gelingt und sie letztlich nicht scheitern werden: trotz all der unvermeidlichen Erfahrungen von Leid, Ohnmacht und Schmerz. Für ihren Lebensweg erhalten sie von Gott selbst (!) die Zusage, auch in Um- und Irrwegen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Über den Heiligen Geist zu sprechen – so wie ihn das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte bezeugt (Apg 2,1-13) –, das ist natürlich keinesfalls so leicht, erst recht nicht in der religionspädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Manche Theologen konstatieren sogar regelrecht eine „Geistvergessenheit“ unserer Epoche. Das Wort „Geist“ hat im Deutschen eine geradezu legendäre Bedeutungs-breite: Im alten Schloss etwa geht der „Geist“ als Gespenst um, „geistreiche“ Reden schwingt der eloquente Intellektuelle, vom „Kampfgeist“ ist nicht nur im Sport die Rede, und die „guten Geister“ erledigen alle anfallende Arbeit rasch und selbstlos. Vom „Geist des Weines“ oder „Ungeist“ einer bestimm-ten geschichtlichen Epoche ganz zu schweigen.

Gegen die Erstarrung: Gottes Feuer wärmt.

Die Bibel spricht von Wind oder Feuer, wenn sie die Gegenwart des Heiligen Geistes beschreiben will. Das Wirken des Heiligen Geistes auch nur annähernd in Worte zu fassen ist natürlich nicht möglich. Das Symbol des Feuers aber gibt zumindest eine Ahnung von der Kraft und Wärme Got-tes, die unser Innerstes erfüllt, „Kraftfeld“ Gottes, das uns Menschen auch durch die dunklen Tunnel unseres Lebens begleitet und das Licht ist, auf das unser Weg zugeht. Diese Kraft Gottes offenbart sich oft sehr überraschend, erschreckend, geheimnisvoll und faszinierend zugleich. Wenn Gottes Geist als Feuer über uns Menschen kommt, dann ist es, als wenn er uns der Kälte und der Erstarrung der eigenen Gewohnheiten, des alltäglichen Daseins-kampfes und der Belanglosigkeiten entreißt. Eine enorme Kraft, die unsere tiefste Sehnsucht weckt und so unser ganzes Leben zu verändern vermag!Petrus war zwar schon vor Pfingsten ein eifriger Jünger, doch er versagte auch immer wieder kläglich. Nicht einmal vor einer einfachen römischen Magd konnte er sich zu Jesus bekennen. Nach der Ausgießung des Geistes aber begegnen wir einem ganz veränderten Petrus: Er predigt unter Todesgefahr das Evangelium und gewinnt so Hunderte von Menschen für Jesus. Petrus ist aus seiner

Matthias Micheel. Theologe und Sozialarbeiter, Leiter der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatius-werk der deutschen Katholiken.

Autor

Das Feuer in seiner Seele nie ausgehen lassen, sondern es schüren – damit die Welt nicht erkaltet und verhärtet.

(Anselm Grün)

Das Feuer-Motiv wurde gestaltet von Diplom-Foto-designer Ansgar Hoffmann, Schlangen, www.hoffmann-foto.de

Den Text für das „Feuer-Meditations-bildchen“ für Firmlinge schrieb Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken, Paderborn.

Albert Biesinger. Professor für Religionspädagogik, Universität Tübingen, renom-mierter Autor zahlreicher religionspädagogischer Werke.

Autor

GebetHerr Jesus Christus,

wie sich bei einem Feuer ein Holzscheit am anderen entzündet,

so wollen auch wir deine Frohe Botschaft weitersagen.

Hilf uns dabei. Amen.

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www.bonifatiuswerk.de

FeuerDas

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Erstarrung erwacht, ist Feuer und Flamme für die Botschaft, wird vom heili-gen Feuer einer Leidenschaft gepackt, die nicht einfach aus ihm selbst oder aus der Welt kommen kann.

Feuer kann auch zerstören. Wir kennen die Bilder von furchterregenden Waldbränden, Bilder der von Feuerwalzen eingeschlossenen Häuser und Menschen.Feuer ist niemals harmlos. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bewusst werden, uns dem wärmenden Feuer Gottes und nicht dem zerstörenden Feuer des Bösen zu öffnen.Wer sich das Sakrament der Firmung spenden lässt, wird zwischen Geist und Ungeist in dieser Welt unterscheiden lernen und vor allem das jeweils Mögliche dazu beitragen, dass schon auf dieser Erde Gottes Licht zum Zuge kommt und Bosheit, Gewalt, Vorurteile und Hass zurückgedrängt werden.Die Jugendlichen werden durch die Firmung befähigt, aus der Kraft des Geistes Jesu Christi ihren Glau-ben und überhaupt ihr gesamtes Dasein eigenverantwortlich zu gestalten, ihrer innersten Sehn-sucht auf den Grund zu gehen. Dass sie sich (neu) bewusst werden: Ihr seid „Königssöhne“ – Kinder Gottes. Dieser Geist Jesu Christi ist es, der ihrem Leben ein inneres Feuer verleiht. Ein Feuer, das in den Dunkel-heiten Orientierung gibt und die Lust am Leben und Glauben entfacht. Aber Gott will keine willenlosen Automaten. Er lockt und fordert heraus, das Feuer immer wieder neu zu entfachen und die Glut unter der Asche nicht zu ersticken. Die Freiheit, die Gott uns schenkt, befä-higt uns, aufrecht durch das Leben zu gehen, unangepasst und kreativ zu sein, fragend und suchend. Es liegt viel daran, dass die Jugendlichen bei ihrer Suche nach Sinn und Gott verlässliche Freunde und Partner finden, das Lodern des Feuers, das Werben Gottes, in ihnen überhaupt wahrzunehmen. Dass sie Unterstützung erfahren, sich auf das größte Abenteuer ihres Lebens einzulassen. Ein Leben auf Sparflamme gibt es nicht! Gottes Geist ist der Geist der Stärke und Kraft. Sein Feuer bedeutet: Leiden-schaft, Überwindung der Trägheit, Kampf gegen die Feigheit: Komm, Heiliger Geist, Geist Gottes, der uns befeuert, mutig unseren Glauben in der Welt zu bezeugen!

Die Freunde und Freundinnen Jesu und seine Mutter waren immer noch an dem Ort, an dem sie sich verborgen hatten. Es war die Zeit, in der das Pfingstfest stattfand. Immer noch hatten sie Angst vor ihren Verfolgern. Gott hatte den Beistand, auf den sie warteten, den Heiligen Geist, noch nicht gesandt. Da geschah es plötzlich: Vom Himmel her kam ein gewaltiges Brausen, so wie ein heftiger Sturm. Das ganze Haus war voll davon. Und dann sahen sie: Über jedem und jeder von ihnen waren kleine Flammen wie Zungen von Feuer. Das waren die Zeichen: Sturm und Feuer. Der Heilige Geist Gottes erfüllte alle mit Mut und Kraft. Alle Angst war weg. Sie begannen die Frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkün-den. Sie gingen hinaus. Weil es Pfingstfest der Juden war, waren Menschen aus allen Län-dern versammelt. Jeder hatte eine andere Sprache. Die Freunde Jesu begannen zu ihnen vom Reich Gottes und von Jesus zu sprechen. Und da geschah das Unglaubliche: Alle, die da waren, verstanden, was sie sagen wollten, obwohl sie doch die Sprache, in der geredet wurde, nie gehört hatten! Viele staunten und waren begeistert. Andere aber sagten: Die sind betrunken vom vielen Wein. Aber an diesem Tag kamen viele Menschen zur Gemein-schaft der Christen hinzu. Die Kirche, die Gemeinde, die Gemeinschaft der Christen, hatte begonnen. (nach Apostelgeschichte 2,1-11, nacherzählt von Elsbeth Bihler)

Medientipps zum Thema

Guido Erbrich (Hg.): Abenteuer: Leben. Zum Sinn des Lebens finden. Mit starken Texten und Gebeten ist das Buch eine Art „Kompass“ auf der Suche nach dem Sinn im Leben. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007. ISBN 3-7462-2124-2. 12,50 €.

Zum Beispiel: Du. Gebete für junge Men-schen. Alte und neue Gebete stehen neben Texten aus der Bibel, dem Stundenbuch, dem Messbuch und dem Gotteslob. Das Buch will Jugendlichen helfen, eine eigene Sprache gegenüber Gott zu finden. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007. ISBN 3-7462-1698-2. 9,90 €.

Georg Schwikart (Hg.): Bist du das, Gott? Eine Spurensuche. Unterschiedlichste Autorinnen und Autoren sprechen von ihrer lebendigen Gotteserfahrung, was gerade für das Gespräch mit Jugendlichen interessant sein dürfte. Neu-kirchen-Vlyn: Aussaat, 2007. ISBN 3-7615-5581-4. 12,90 €.

Felix Rohner-Dobler: Feuer in mir. Firmung als Initiation. Handreichung für die Gemeinde-arbeit. Firmung wird hier als Initiation, als Feier des Wendepunktes vom Kind zum Erwachsenen bzw. vom Kind zum Jugendlichen, begriffen. ISBN 978-3-466-36650-7. 13,95 €.

Ein Schüler fragte einst seinen Rabbi:

Lehrer, was ist das Schlimmste? Dieser antwortete:

Wenn der Mensch vergisst, dass er ein Königssohn ist!

(Martin Buber)

Collage: FeuerMaterial: rotes, gelbes, orangefar-

benes und braunes Tonpapier, ein großer Bogen Papier,

Klebstoff, Stifte

Jede/-r schneidet sich aus dem bunten Tonpapier eine kleine Flamme und schreibt darauf

den eigenen Namen. Auf dem großen Bogen Papier

sind braune Streifen Tonpapier als Holzstoß zusammengeklebt

worden. Darüber kleben jetzt alle ihre Flammen, sodass ein

großes Feuer entsteht.

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Geschichte

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www.bonifatiuswerk.de

Gebet

Herr Jesus Christus, du möchtest, dass wir uns

für dich entscheiden. Du möchtest,

dass wir Feuer und Flamme sind für

deine Frohe Botschaft. Wir bitten dich:

Lass die Glut, die du in uns

entfachen willst, nie verlöschen.

Amen.

Der gläubige Thomasoder: erst Zweifler, dann Feuer und Flamme vorgestellt von Guido Erbrich

Der Apostel Thomas ist mein persönlicher „Lieblingsjünger“. Es gefällt mir richtig gut, wie er offen und ehrlich mit seinen Freunden ist und auch sagt, wenn er etwas nicht glauben kann. Denn mir geht es oft auch so. Das Schöne ist: Jesus nimmt Thomas ernst. Denn Zweifeln gehört zum Leben dazu! Die Geschichte aus der Bibel beschreibt das so:

Thomas wusste nicht so richtig, was er davon halten soll. Die anderen Jünger redeten begeistert auf ihn ein: „Wir haben den Herrn gesehen. Er ist nicht tot!“ Thomas dach-te nach: Der Freitag, an dem Christus am Kreuz starb, war nicht lange her. Er wurde begraben und der große Stein vor sein Grab gerollt. Seine Freunde mussten sich täu-schen. „Ich weiß, ihr seid traurig, und auch ich würde mich riesig freuen, wenn Jesus noch bei uns wäre“, entgegnete er, „aber wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in seine Wunden legen kann, glaube ich euch das nicht. Das müsst ihr verstehen.“ Nein, dachte sich Thomas, da irren sich meine Freunde, so viel ist sicher. Genau acht Tage später versammelten sich die Jünger wieder. Natürlich war auch Thomas dabei. Und dann passierte das, mit dem er nie gerech-net hätte. Durch die verschlossenen Türen kam Jesus in ihre Mitte und sagte: „Friede sei mit euch!“ Und als er Thomas sah, sagte er zu ihm: „Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände, nimm deine Hand und leg sie in meine Seite. Thomas, sei nicht ungläubig, sondern glaube!“ Thomas erschrak, das gibt’s doch nicht, doch er sah es mit eigenen Augen. Er antwortete: „Jesus – mein Herr und mein Gott!“ Und Jesus schaute ihn an und sagte: „Du glaubst, weil du mich siehst. Selig sind alle, die nicht sehen und doch glauben.“ (nach Joh 20,24-29)

Thomas ist ein starker Typ. Er zweifelt erst einmal, und das ist auch menschlich. Denn unser Glauben mutet uns einiges zu. Und Thomas ist so ehrlich, dass er sich traut, öffentlich zu zweifeln. Warum auch nicht? Schließlich war er nicht dabei, als Jesus den anderen Jüngern erschien. Außerdem ist die Geschichte der Auferste-hung so unglaublich, dass er sich aus gutem Grunde erst einmal für den Zweifel entscheidet. Als Jesus dann kommt, geht er direkt auf Thomas zu und fordert ihn auf, jetzt zu glauben. Das wirkt! Ab jetzt glaubt und verkündet Thomas Jesu Auferstehung. Er ist Feuer und Flamme für den auferstandenen Herrn und zieht hinaus in die Welt. Es wird vermutet, dass er auf seinen Missionsreisen sogar bis nach Südindien gekommen ist. Vielleicht ist das eine Legende, aber sicher ist, dass die indische christliche Kirche eine der ältesten der Welt ist. Zurück zu Jesus. Er nimmt den zweifelnden Thomas ernst und somit auch unseren Zweifel. Er spricht uns Mut zu: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Damit sind wir gemeint! In dieser Situation stecken wir. Die Zeit der Firmung ist eine besondere Zeit, neu glauben zu lernen. Dann kannst du auch Feuer und Flam-me sein und genauso durchstarten wie der Apostel Thomas!

Guido Erbrich. Theologe, Buch-autor, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung Sachsen (KEBS), Bautzen.

Autor

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Im Alten Testament lesen wir (Exodus 3,2), wie jemandem der Engel des Herrn in einer Flamme erscheint, die aus einem Dornbusch emporschlug. „Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.“ – Wer hatte diese wundersame Begegnung?A) Abraham (K) B) Mose (S) C) Jesaja (D)

1.

Die Bibel erzählt von einer „Feuersäule“ (Exodus 13,21). Bei welchem Ereignis ist sie wichtig?A) bei der Erschaffung der Welt (V) B) bei der Sintflut (S) C) beim Auszug aus Ägypten (N)

2.

Im Alten Testament stellt man sich Gott manchmal als einen vor, der böse Menschen bestraft, indem er Feuer und Schwefel auf sie herabregnen lässt. Zwei Städtenamen stehen stellvertretend für verdorbene Sitten (Genesis 19,24):A) Sparta und Athen (M) B) Jerusalem und Bethlehem (L) C) Sodom und Gomorrha (G)

3.

Im Hohelied (8,6) lesen wir, etwas sei stark wie der Tod und hart wie die Unterwelt: „Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.“ – Was ist gemeint?A) Liebe und Leidenschaft (R) B) Recht und Gerechtigkeit (W) C) Vertrauen und Frieden (F)

4.

Wer sagte über Jesus: „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen“ (z. B. Lukas 3,16)?A) Ezechiel (B) B) Johannes der Täufer (T) C) Paulus (H)

5.

Jesus sagt: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen“ (Lukas 12,49). – Wie geht der Vers weiter?A) Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! (B) C) Aber ihr habt es gelöscht! (U)B) Es wird alles verzehren, was lebt! (A)

6.

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Feuer und FlammeEin Quiz zur Firmung von Georg Schwikart

In der Apostelgeschichte (2,3) heißt es vom ersten Pfingstfest: „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ – Das Feuer ist in unserem Glauben ein altes Symbol: Feuer wärmt und macht hell, doch es vernichtet auch. In diesem kleinen Quiz dreht sich alles um Feuer und Flamme. Jeweils eine der drei Antwortmöglichkeiten ist richtig. Die richtigen Buchstaben ergeben das gesuchte Lösungswort.

FeuerDas

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Jesus benutzt bei seinen Predigten starke sprachliche Bilder. Wer wird demnach ins Feuer geworfen (z. B. Matthäus 7,19)?A) ein Baum, der keine gute Frucht bringt (G) C) ein Sünder, der nicht bereut (I)B) ein Tier, das nicht gehorcht (J)

7.

Als Jesus am Abend vor seinem Leiden gefangen genommen wurde, war ihm ein Jünger von Weitem bis in den Hof des Palastes des Hohepriesters gefolgt (z. B. Johannes 18,18). Er saß dort bei den Dienern und wärmte sich am Feuer – doch als man ihn fragte, ob er Jesus kenne, verleugnete er ihn. Wer war das?A) Petrus (E) B) Judas (O) C) Thomas (U)

8.

Der heilige Franziskus bezeichnet in seinem „Sonnengesang“ das Feuer als seinenA) Herrn (Z) B) Bruder (E) C) Feind (A)

9.

Der Schutzpatron der Feuerwehr ist der heilige A) Florian (U) B) Korbinian (Q) C) Sebastian (T)

10.

Um die Asche für den Aschermittwoch zu gewinnen, muss etwas verbrannt werden:A) abgenutzte Gesangbücher (P) B) die Zweige vom Palmsonntag des Vorjahres (E) C) alte Messgewänder, die ja geheiligt sind und nicht weggeworfen werden dürfen (C)

11.

Früher war es üblich, an kirchlichen Feiertagen Freudenfeuer zu entzünden. Wir kennen das noch vom Osterfest oder von St. Martin. An welchem Tag gab es noch ein besonderes Feuer?A) an Allerseelen (Ö) B) an Fronleichnam (F) C) am Johannistag (I)

12.

QuizJetzt brauchst du nur noch die Buchstaben der richtigen Antworten in die korrekte Reihenfolge zu bringen. Das Lösungswort besagt, was sich Jesus von uns wünscht und uns durch die Firmung für das Evangelium ermöglicht:

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Dr. Georg Schwikart. Religionswissenschaftler; freier Schriftsteller, einer der bekanntes-ten Autoren religiöser Kinderbücher, Sankt Augustin.

Autor

�www.bonifatiuswerk.de

Qui

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Lösung:1 B (S), 2 C (N), 3 C (G), 4 A (R), 5 B (T), 6 A (B), 7 A (G), 8 A (E), 9 B (E), 10 A (U), 11 B (E), 12 C (I) Lösungswort: Begeisterung

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Interview„Es braucht Mut, das Feuer zuzulassen“Interview mit Dominikanerschwester

Jordana Schmidt über Firmung,

Jugendliche und kirchliche Medienpräsenz

? Schwester Jordana, haben Sie eigentlich Erinnerungen an Ihre eigene Firmung? …

Ja, das weiß ich noch. Meine Schwester war meine Firmpatin, und es war ziemlich kalt draußen und in der Kirche, es muss also Winter gewesen sein. Auch an die Firmgruppe kann ich mich gut erinnern. Wir haben uns gerne getroffen und auch noch nachher, nachdem wir gefirmt waren. Wir waren fast alle aktiv in der Gemeinde, in Grup-penstunden, im Chor usw.

? Wenn ein Jugendlicher Sie fragt: Warum bist du überhaupt Christ? – Was antworten Sie dem?

Hm, weil ich getauft worden bin … und das zu meiner Lebens-geschichte gehört. Weil mir das Gottesbild der Christen supergut gefällt – und ich viel davon in meinem ganzen Leben habe –, bin ich es auch immer noch und sogar mit größter Begeisterung. Ich kann diesen Gott lieben, der Mensch geworden ist in Jesus. Ich habe ein Gegenüber in diesem Gott, der mir immer, in jeder Lebenssituation, nahe ist. Das macht mich stark und auch frei. Für mich atmet die-ser Glaube Freiheit, auch wenn das manchmal in den Kirchen nicht immer so rüberkommt.

? Was wollen Sie persönlich jungen Menschen mitgeben, damit ihr Leben gelingt?

Für mein Leben ist es wichtig, dass ich zum „Leben in Fülle“ komme. Also, dass ich meine Talente entde-cke und lebe, dass ich eine sinnvolle Arbeit mache, also auch aktiv etwas tue und nicht nur rede. Dazu mache ich allen jungen Menschen Mut. Jeder kann etwas bewirken. Jeder etwas Sinnvolles tun. Auch wenn es „ausbildungs-“ oder „arbeitsmäßig“ nicht so der Traumjob wird, gibt es genügend Möglich-keiten, Gutes zu bewirken. Vor allen Dingen kommt es immer darauf an, WIE ich etwas tue, z. B. auf eine respektvolle Haltung allen Menschen gegenüber.

? Wie muss Ihrer Meinung nach eine moderne Firmkatechese beschaffen sein, wenn sie ein attrak-tives religiöses Deutungsangebot für Jugendliche darstellen will?

In der Firmkatechese muss ganz sensibel drauf gehört werden, welche Fragen die jungen Menschen haben. Und dass wir ihnen unsere religiösen Vorstellungen nicht einfach überstülpen. Begleiter und Begleiterinnen brauchen sie! Und echtes Suchen, Diskutieren, Ringen und auch Beten – und Stille! Auch sollte spirituelle Erfahrung möglich sein, mal ein Besuch in einem Kloster, ein Besinnungstag, eine „schön“ gestaltete Messe. Es soll rüberkommen, dass die Kirche offen ist für die Fragen und Anregungen der jungen Christen. Ich habe gemerkt, dass gerade die jungen Menschen wieder „alte“ Formen schät-zen. Weil sie Halt geben. Den Rosenkranz z. B. beten viele wieder gerne.

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? Sie sprechen das „Wort zum Sonntag“ und sind überhaupt medial sehr präsent. Wie könnte die Kirche verstärkt die Medien nutzen, um junge Menschen besser zu erreichen?

Die Medien erreichen viele Menschen. Auch diejenigen, die nie in einer Kirche gesehen werden und die auch keinen Glauben haben. Über die Medien kann eine Sinnmöglichkeit, die der Glaube vermittelt, vermittelt werden. Plötzlich bekommt jemand einen Anstoß, der in seinem Leben etwas in Bewegung bringt oder neu belebt. Das bekomme ich manchmal als Rückmeldung, und das ermutigt mich, dieses Medium als „Verkündigung“ einer wunderbaren Botschaft und Lebensfreude zu nutzen.

? Das Thema der diesjährigen Firmaktion lautet: „Das Feuer in dir (entfachen)“. Was brauchen Jugendliche, um Feuer und Flamme für Jesus und Kirche zu sein?

Vor allem brauchen sie einen Feuerplatz! Wenn sie einfach nur brennen, besteht die Gefahr, dass irgendjemand sie vorsorglich wieder löscht: „Es könnte ja was passieren!“ Es braucht Mut, ein Feuer zuzulassen, in dem vielleicht das eine oder andere verbrennt, was mir so wichtig ist. Man weiß ja, dass Asche ein wunderbares Düngemittel für neues Leben ist! Und das ist es doch, was alle brauchen: LEBEN! Jugendliche brauchen Menschen, die ebenfalls „entflammt“ sind. Die authentisch leben und gute Weg-begleiter sind.

? Welche Wege gehen Sie selber, um jungen Menschen Themen wie „Heiliger Geist“ und „Pfingsten“ nahe zu bringen?

Ich habe selbst Firmgruppen gelei-tet. Aber dazu habe ich nun leider zu wenig Zeit. Im Bethanien- Kinderdorf, in dem ich als Erziehungsleiterin arbeite und wo ich auch mit mei-nen Mitschwestern lebe, feiern wir tolle Gottesdienste und bieten z. B. Frühschichten in der Advents- und Fastenzeit an. Auch sprechen wir viel mit den Jugendlichen, die gerne mit ihren Fragen über Gott und den Sinn des Lebens zu uns kommen.

? … was Sie sonst noch den Firm-bewerbern, ihren Paten, Eltern, Katecheten wünschen möchten …

Eigentlich „nur“ (es ist eigentlich ALLES): das Leben in Fülle zu spüren. Spüren, dass Glaube an Gott frei macht und lebendig. Dass es dem Leben Sinn gibt und Halt, auch in schweren Situationen. Dass es nichts im Leben gibt, was uns von Gott entfernen kann, und er uns so liebt, wie wir sind – ohne große Ansprü-che von „du musst“ und „du sollst“. Die Gewissheit von Geliebt- Sein wünsche ich, denn das macht stark!

Herzlichen Dank.

Interview

Persönliche Buchempfehlung von Schwester Jordana: Blättert mal in den Psalmen (im Alten Testament der Bibel), die sind einfach unglaublich!

TippDas Gespräch führte Matthias Micheel, Diaspora-Kinderhilfe.

Autor

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Brannte nicht unser Herz?Eine meditative Übung von Gerda Maschwitz

zur Emmausgeschichte (Lk 24,13-35)

„Und brannte nicht unser Herz?“, fragten die Emmaus-Jünger, als sie entdeckten, dass Jesus sie die ganze Zeit begleitet hat-te und sie ihn nicht erkannt hatten.Das Feuer im Herzen wird hier zu dem Zeichen, dass Jesus, dass Gott ihnen nahe war. Man kann die Erfahrung der Jünger recht unterschiedlich bewerten. Ich denke, es ist gar nicht so selten, dass wir erst im Nachhinein erken-nen, was wichtig und hilfreich für uns war oder gewe-sen wäre. Oft wissen wir die Zeichen – unserer Gedan-ken, unserer Gefühle, unserer Träume oder unseres Körpers – nicht recht zu deuten. Nur kurz, manchmal blitzartig leuchtet Erkennen auf und wird dann gleich wieder überdeckt. Andere Eindrücke, andere Gedanken, unsere eige-nen Wertungen sind schneller und stärker als das, was sich tief aus unserem Inneren meldet.

Eine Möglichkeit, die Tür nach innen einen Moment lang länger zu öffnen und so einen tieferen Zugang zu uns selbst und der göttlichen Gegenwart in uns zu erhalten, finden wir in der Meditation oder in meditativen Übungen.Unter dem Thema „Feuer in dir“ möchte ich Jugendliche einladen, mit einer meditativen Übung den Weg vom äuße-ren Feuer zum inneren zu gehen.

Dafür gut geeignet ist eine Gelegenheit, bei der sich alle um ein abendliches (oder ein sehr früh morgendliches?) Lagerfeuer versammeln, bei dem die Funken in den dunk-len Himmel stieben. Alternativ kann es aber auch ein winterlicher Abend am offenen Kamin sein. Wenn beides nicht möglich ist, mag auch eine Mitte mit mehreren, vielleicht unterschiedlich großen und dicken Kerzen als Sammlungs-punkt dienen oder, als letzte Mög-lichkeit, ein schönes Feuer-Dia. (Dann müssen einige Text-passagen entsprechend variiert werden.)

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Zum Ablauf:Wenn alle sich versammelt haben, ist es zunächst sinnvoll, mit einer kurzen Hinführung zu helfen, dass alle einen guten Platz finden, von dem aus sie das Feuer sehen können. Auch sollte die Haltung so sein, dass sie – draußen im Stehen, drinnen im Sitzen – eine Zeit lang ruhig verweilen können. Nach einem Moment der Stille und des Schauens leiten Sie mit ruhigen Worten und deutlichen Stil-lephasen durch die Übung. Machen Sie an jedem Zeilenende eine kurze Pause, und geben Sie zwi-schendurch immer wieder Zeit, dem Feuer einfach nur zuzuschauen.

• Schaut dem Feuer zu, schaut, ohne etwas Besonderes sehen zu wollen, seid einfach da.

• Hört das Knistern der Flammen, das Knacken des verbrennenden Holzes.Spürt die Wärme, die von den Flammen ausgeht.Seht die Farbe der Flammen, wie sie sich verändern, wie sie größer und kleiner werden.Kleine Funken lösen sich, fliegen nach oben. Sie strahlen noch einen Moment, ehe sie verlöschen.Seid ganz da, wach und offen für das, was euch das Feuer erzählen will. (ca. 1 Min. Stille) • Feuer – Licht im Dunkeln• Feuer – wärmend und einladend• Feuer – lebendig und geheimnisvoll• Feuer – machtvoll und zerstörerisch• Feuer – das verbrennt und sich verzehrt • Feuer – das verwandelt wird zu Licht und Energie Stille• Eure Augen sehen das Feuer, nehmt das Bild in euch auf,seht ihr es noch, wenn ihr die Augen, schließt?Wechselt ein paar Mal hin und her. Schaut auf das Feuer vor euch,und dann schließt die Augen und seht das Feuer in euch. Stille• Lasst euch vom Feuer berühren, und schließt die Augen ganz.Spürt die Wärme des Feuers, sie berührt eure Haut,nehmt die Wärme in euch auf, sammelt sie in eurem Innern. Stille• Wenn ihr mögt, legt eure Hände flach auf eure Brust, und spürt in den Raum unter euren Händen. Dort, im Herzraum, brennt das Feuer, das eurem Leben Wärme und Licht gibt. Atemzug um Atemzug nährt ihr das Feuer in euch. Verweilt eine Zeit so, und lauscht nach innen. Wenn eure Gedanken abwandern, öffnet ein wenig die Augen, nehmt das Feuer wieder in euch hin-ein, und folgt eurem Atem. (ca. 1 Min. Stille)

• Feuer in dir – wärmend und einladend • Feuer in dir – das verwandelt• Feuer in dir – das stärkt und Mut macht• Feuer in dir – das nach außen will• Feuer in dir – das nie verbrennt

Öffnet nun wieder die Augen, seht das Feuer, dann löst eure Arme und Hände, bewegt euch ein wenig, und lasst uns gemeinsam mit einem Lied abschließen. Vorschlag dazu: Es gibt zwei Lieder aus Taizé, die vielleicht etwas von der Stimmung am Feuer auf-nehmen können (Lieder: Im Dunkel unserer Nacht, entzünde das Feuer, das nie mehr verlischt, niemals mehr verlischt. Alternativ: Du bist der Quell des Lebens, du bist Feuer, Wärme und Licht. Beide in: Neue Gesänge aus Taizé, Herder Verlag).

Die Übung kann für sich stehen und muss nicht „ausgewertet“ werden. Ich könnte mir vorstellen, dass vor oder nachher über „Moses am Dornbusch“ (passend zu Liedvorschlag eins) oder über das „Pfingstfeuer des Heiligen Geistes“ (Lied zwei) Anknüpfungspunkte für ein Gespräch entstehen können.

Gerda Maschwitz. Pädagogin, renommierte Buchautorin, Much/ Bergisches Land.

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Nachtwa nderung

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rung Werde Feuer und Flamme!

Eine thematische Nachtwanderung mit Lagerfeuer,

vorgeschlagen von Claudia Hofrichter

Von Menschen, die sich für eine Sache mit aller Kraft und schier unbändigem Engagement einsetzen, sagt man, dass sie Feuer und Flamme sind. Auf solche Weise begeistert sein ist um vieles mehr als ein Funken Schwärmerei, der schnell verglüht. Wer Feuer und Flamme ist, ist überzeugt von dem, wofür sie und er sich einsetzen. Jugendliche sind während ihrer Firmvorbereitung eingeladen, sich des dreifaltigen Gottes zu vergewissern und ihrer Lebenssituation entsprechend zu klären, wofür sie ihre Kraft einsetzen möchten. Sie sind eingeladen, sich dabei anregen zu lassen von der Art und Weise, mit der Jesus sich ein-gesetzt hat für seine Überzeugungen. Während eines Firmwochenendes oder zu einer anderen Gelegenheit laden Sie die Jugendlichen zu einer Abend-/Nachtwanderung ein. Auf dem Weg finden die Jugendlichen mehrere Stationen mit Aufgaben vor. Am Ziel angekommen, wird ein Lagerfeuer gemacht und Stockbrot gebacken.Station A handelt von der Erkenntnis Gottes: Er zeigt sich. Wir können Gott anreden. Er offenbart seinen Namen,

der „Programm“ ist. Das ist eine der GABEn Gottes an uns.Station B macht bewusst, dass befreites, zu Engagement bereites Leben in Gottes- und Nächstenliebe das Los-Lassen von Bal-Last notwendig macht. Das ist sein Auftrag, seine AUFGABE an uns.Station C lädt dazu ein, den Heiligen Geist als Beistand zu entdecken.Station D und E bereiten das Lagerfeuer und das gemeinsame Essen in Station F vor.Bei jeder Station werden die Jugendlichen von einem/einer Firmkatechesemitarbeiter/-in erwartet.

Vorgehensweise und Vorbereitungen:Die Jugendlichen teilen sich in Gruppen zu sechs bis acht Personen auf. Jede Gruppe durchläuft die Stati-onen A bis C. Station D und E werden unter allen Jugendlichen aufgeteilt. Für die Stationen A, B und C: Liederbücher, Bibel für die Mitarbeiter/-innen, Gitarre oder ein anderes Begleit-instrument. Weitere Hinweise s. u. bei den Stationen.

Station A: Ich bin der „Ich-bin-da“ – Gott gibt sich Mose im brennenden Dornbusch zu erkennenVorbereitung der Station: • Ein Bezirk von etwa 8 m² oder 4 m Durchmesser wird als „heiliger“ Bezirk um einen (Dorn-)Busch/Strauch

abgegrenzt (je nach Bodenbeschaffenheit durch ein Seil auf dem Boden oder durch Steine oder Moos usw.).

• Sind keine entsprechenden Sträucher vorhanden, wird anderes Gehölz aufgeschichtet. • In den Busch/Strauch Blätter mit der Aufschrift „Ich bin der Ich-bin-da“ stecken, sodass sie von mehreren

Seiten sichtbar sind. • Bibel: Exodus 3,1-15Vorgehen:• Die Jugendlichen stehen um den „heiligen“ Bezirk herum.• Der/Die Mitarbeiter/-in führt die Person des Mose ein und bittet die Jugendlichen, sich mit Mose zu identifi-

zieren. Er/Sie lädt dazu ein, sich mit Gesten entsprechend der Geschichte auszudrücken. Er/Sie erläutert, dass der umgrenzte Bezirk ein besonderer Ort ist, der in der folgenden Erzählung eine besondere Rolle spielt.

• Der/Die Mitarbeiter/-in liest Exodus 3,1-3 vor: Mose weidet die Schafe und Ziegen seines Schwiegerva-ters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages treibt er das Vieh über die Steppe hinaus und kommt zum Gottesberg Horeb. – Dort erscheint ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlägt. Er schaut hin: Da brennt der Dornbusch und verbrennt doch nicht. – Mose sagt: Ich will dort-hin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht? – Die Jugendlichen gehen einige Schritte auf den „heiligen“ Bezirk zu.

• Verse 4 und 5 werden vorgetragen: Als Gott sieht, dass Mose näher kommt, um sich das anzusehen, ruft er ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortet: Hier bin ich. – Gott sagt: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. – Die Jugendlichen legen ihre Schuhe ab und betreten den „heiligen“ Bezirk.

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Nachtwa nderung• Weiter mit Vers 6: Gott spricht: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllt Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. – Die Jugendlichen halten die Hände vor ihr Gesicht.

• Weiter mit Vers 7-10: Gott spricht: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten her-aus!

• Die Jugendlichen nehmen die Hände vom Gesicht. – Vers 11-15: Mose antwortet Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? Gott aber sagt: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. Da sagt Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortet Gott dem Mose: Ich bin der „Ich-bin-da“. So sollst du zu den Israeliten sagen: Der „Ich-bin-da“ hat mich zu euch gesandt. So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer, und so wird man mich nennen in allen Generationen.

• Die Jugendlichen halten einige Augenblicke inne. • Die Jugendlichen tauschen sich darüber aus, was sie empfunden haben. Wenn möglich tauschen sie aus,

wie sie einmal dieses „Ich-bin-da“ erfahren haben bzw. sich der Nähe Gottes bewusst geworden sind. In einer Sprechmotette verinnerlichen sie den Gottesnamen „Ich-bin-da“. (Eine/-r beginnt, den Gottesnamen auszusprechen und immer neu zu wiederholen, die anderen folgen nach. Alle folgen allmählich ihrem Rhythmus.)

• Abschluss-Lied: Ich bin der Ich-Bin-Da (Erdentöne – Himmelsklang Nr. 115) oder: Feuer, flammendes Feuer (Erdentöne Nr. 232, Stuttgart: Schwabenverlag, 2004. ISBN 978-3-7966-1091-2. 11,90 €).

Station B: Stress, lass nach – Oder: Auf der Suche nach dem Glück – Jesus begegnet dem jungen Mann, der nach seinem Lebensglück suchtJugendliche empfinden viele Situationen als Stress. „Stress mich nicht“ ist ein Synonym für viele Situationen, die eine mehr oder wenige große Herausforderung bedeuten. Die biblische Begegnungsgeschichte ermutigt genau hinzuschauen, was das Leben beschwert und was es sinnvoll, glücklich und gelassen macht.Vorbereitungen: Gebetstext (s. u.) für alle JugendlichenVorgehen:• Die Jugendlichen erzählen, was sie stresst. Sie beschreiben, weshalb sie in diesen Situationen Stress emp-

finden.• Die biblische Erzählung wird in Anlehnung an Matthäus 19,16-30 erzählt:

Ein junger Mann kommt zu Jesus und fragt ihn: Wie kann ich das Leben finden, das ewig Bestand hat? Jesus antwortet: Halte dich an die Grundregeln, die das Leben leichter und erfüllter machen! Der junge Mann erwidert: Dies und mehr habe ich mein ganzes Leben getan! Jesus nickt und sieht ihn an: Nun, es fehlt dir eins: Lass das zurück, was dir am wichtigsten ist und dich festhält und dich hindert am Leben. Gibt dei-nem Reichtum auf und verteile deinen Besitz an die, die dessen bedürfen. Der junge Mann kann dies nicht und geht weinend davon. Jesus aber wendet sich seinen Freunden zu: Dieser Mann wird sich schwertun, erfülltes, ewiges Leben bei Gott und den Menschen zu finden.

• Die Jugendlichen überlegen und entdecken zu zweien, welchen Ballast sie ablegen könnten, wie von ihnen empfundenen Stress-Situationen sich in Stärke wandeln könnten. Anschließend folgt eine gemeinsame Erzählrunde.

• Abschluss-Lied: Meine Hoffnung und meine Freude (Taizé) oder: Fürchte dich nicht (Erdentöne Nr. 280) oder Gebet:

Herr, gib mir Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

(Friedrich Christoph Oettinger/ Reinhold Niebuhr)

Dr. Claudia Hofrichter. Referentin am Institut für Fort- und Weiterbildung der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Buchautorin.

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Station C: Den Heiligen Geist als Beistand entdeckenVorbereitungen: rote Flammen aus kartoniertem Papier, Stifte, passende Musik zum Vortrag der beiden Schrifttexte; wenn keine Livemusik möglich, ein CD-Player mit BatteriebetriebVorgehen:• Ein Abschnitt aus dem Pfingstbericht wird vorgetragen: Apostelgeschichte 2,1-4.12: Als der Pfingsttag

gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten?

• Übung: Die Jugendlichen nehmen eine Körperhaltung ein, die dieses Außer- sich-Geraten und Ratlos- Sein darstellt, und fühlen sich so in die Situation der Menschen im Text ein.

• Lied: Komm, Heiliger Geist, mit deiner Kraft (Erdentöne Nr. 78)• Einführung von Johannes 14,15-17.26-27:

Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird. … Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen sen-den wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt. Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.

• Die Jugendlichen schreiben auf die Feuerzungen, wie sie sich diesen Heiligen Geist vorstellen, wann und wie er wirkt.

• Vorstellen der Zungen im gemeinsamen Gespräch • Lied: Du bist da, wo Menschen leben (Erdentöne Nr. 74) oder ein Heilig-Geist-Lied

Station D: Teig für das Stockbrot herstellenVorbereitungen: Zutaten für den Teig, mehrere Schüsseln. Rezept hochrechnen auf Anzahl der Jugend-lichen; viele Jugendliche am Teigmachen beteiligen. Die Jugendlichen finden das Rezept und die Zutaten für den Teig vor. Sie haben die Aufgabe, den Teig für alle herzustellen.

Zutaten für 3 Personen (entsprechend hochrechnen auf die teilnehmende Personenzahl):400 g Weizenmehl, ½ Teelöffel Salz, 2 Teelöffel Backpulver, 50 g Butter/Margarine, 150 ccm Milch. Alle Zutaten außer der Milch zu einem krümeligen Teig vermischen (die Butter am besten in kleinen Stücken dazugeben). Jetzt die Milch dazugießen und alles gut durchkneten. Hinweis für Allergiker: Stockbrot kann auch mit Wasser, ohne Backpulver sowie mit anderem Mehl gebacken werden.

Station E: Holz sammeln Die Jugendlichen haben die Aufgabe, Holz für das Lagerfeuer zu sammeln und lange Stöcke für den Stock-brotteig zu suchen und zu säubern.

Station F: Zusammenfassung, Lagerfeuer und AbschlussWenn alle Jugendlichen am Ziel angekommen sind, wird das Lagerfeuer entzündet. Der thematische Teil der Nachtwanderung wird zusammengefasst und mündet in ein Gebet.Anschließend: Stockbrotbacken – Jede/-r formt den Teig zu langen Schnüren und wickelt ihn um die Stöcke. Über dem offenen Feuer knusprig backen – dabei immer hin- und herwenden, dass nichts anbrennt.

Abschluss: Segen zur Nacht

Weitere Gottesdienste für Firmjugendliche und viele Anregungen zur Firmkatechese von Claudia Hofrich-ter finden Sie in: Claudia Hofrichter / Elisabeth Färber: Ich glaube. Arbeitshilfe zur Firmvorbereitung, München: Kösel �00� (�,�� €), ISBN �-���-�����-�; dazu das gleichnamige Jugendbuch „Ich glaube“ (�,�� €) und die Handreichung (1�,�� €).

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„Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“ (Mt ��,��)„Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen.“ (Hebr 1�,�) 1�

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teFeuer und Flamme für Christus So sind wir als Christen glaubwürdig

Mittagstisch beim „Guten Hirten“: mehr als nur eine Mahlzeit„Ich habe einen kleinen Hund, das ist mein bester Freund“, sagt Heiko K. Sonst hat der 62-Jährige eigentlich niemanden. Nicht einmal genug zu essen hat er. Deshalb ist er seit

genau 14 Jahren Stammgast in der Hildesheimer Pfarrei Guter Hirt. Heiko K. ist einer von 120 Menschen, die sich hier zumindest einmal am Tag beim sozialen Mittagstisch satt

essen. Auch immer mehr Jugendliche und Kinder gehören dazu. Neben dem täglichen Mittagstisch findet zudem eine Kaltessenausgabe statt, bei der zum Preis von jeweils einem Euro 250 prall gefüllte Tüten mit Lebensmitteln aus-

gegeben werden. Außerdem ist an fünf Tagen in der Woche die Kleiderkam-mer geöffnet. Hinzu kommen zahlreiche Angebote wie Deutschkurse, Vor-träge, Lebensberatung durch den Diakon oder Sozialpädagogen sowie die Unterstützung beim Kontakt mit den Ämtern. Mehr als 60 ehrenamtliche Hel-fer stehen ihm bei diesem wichtigen Dienst zur Seite. Dieses Mammutprojekt lebt rein von Spenden und stößt an seine Grenzen: Eine neue Lagerhalle muss dringend her, denn in Pfarrhaus, Kirche und angrenzendem Kindergarten sta-peln sich die Sachspenden. „In einem Neubau, einer ,Sozialen Warenhalle‘“, sagt der zuständige Diakon Otto, „könnten wir alle unsere Angebote endlich unter einem Dach zusammenfassen“: Mittagstisch, Kaltlebensmittelabgabe, Kleiderkammer, Beratung und Seelsorge. Allein schafft die Kirchengemeinde Guter Hirt das nicht. Hier ist die Solidarität der Firmbewerber gefragt! Ohne die Hilfe der Jugendlichen wird es nicht gelingen!

Keine Endstation – Jugendseelsorge im Frauengefängnis von RigaIm „Frauengefängnis Iļģuciems“ (bei Riga) leben etwa 250 bis 300 straffällig gewordene junge Frauen, minderjährige Mädchen und Mütter mit ihren Kindern. Die Dominikanerinnen von Bethanien kümmern sich um die Seelsorge und sozialpastorale Betreuung. Sie sehen in jeder der jugendlichen Straftäterinnen zuerst den von Gott geliebten Menschen, eine Person mit ihren Gaben und Möglichkeiten, Schwächen und Fehlern. Und sie sehen vor allen Dingen das Los der unschuldigen Kinder! Sie möchten den jungen Frauen und ihren Kindern helfen, die Zeit im Gefängnis sinnvoll zu überbrücken, und versuchen, gemein-sam mit den Frauen Perspektiven für ein Leben nach der Haft zu entwickeln. Für fast alle Mädchen und Frauen ist dies der erste wirkliche Kontakt zur Botschaft des Evangeliums, zur Kirche und zu Jesus Christus. Damit die jungen Menschen ihre von Gott gegebene Würde erkennen und auch die Würde anderer achten lernen, bedarf es viel Zuspruchs, aber auch finanzieller Hilfen. Auf diese Weise erfahren die jungen Frauen und Mädchen zum ersten Mal, dass sie etwas zum Positiven verändern können und Zuwendung erhalten. In Riga finden keinerlei staatliche Maßnah-men zur Rehabilitation und Integration statt. Der lettische Staat sieht seine Aufgabe lediglich darin, die Frauen in den Gefängnis-sen unterzubringen und mit Essen und Getränken zu versorgen. Notwendige Utensilien (wie Spielsachen für die Kinder, Sanitärartikel etc.) müssen von den Familien selbst gebracht werden. Hier sind Spenden dringend notwendig, damit auch diesen jungen Müttern und ihren Babys ein menschen-würdiges Leben ermöglicht werden kann..

„Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Mt ��, ��)

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„Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt ��,��)

Den Neuanfang wagen: die „Manege“ in Berlin„Hey, kommt mal her, da ist voll die Party, sicher ’ne Hochzeit!“, so kommentiert Katja eine Gruppe schwarz gekleideter Menschen, die sich mit einem Priester zu einem Trauerzug for-miert hat und am Frühstücksraum der „Manege gGmbH“ in Berlin-Marzahn vorbeizieht. Sie wollen nebenan auf den großen Friedhof zur Beerdigung. Alles, wirklich alles, was uns im

kirchlichen Kontext vertraut ist, ist für rund 95 % der 251 000 Einwohner im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ganz fremd. Seit Kurzem sind die Salesianer Don Boscos und die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel in diesem Plattenbau-Stadtteil präsent und fühlen sich täglich neu am richtigen Platz. Gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi, der in unmittelbarer Nachbarschaft sein Zelt aufgeschlagen hat, sind sie da für sozial benachteiligte junge Menschen. Für Jugendliche und junge Erwachsene, die ihren Weg in Ausbildung oder Arbeit und eigentlich auch ins Leben noch nicht gefunden haben. Sie leben hier in Marzahn meist allein oder aber in zumeist sehr schwierigen familiären Beziehungen, einige wohnen in Obdachlosenheimen. Die Eltern sind extrem häufig selbst arbeits- und perspektivlos, und so schau-keln sich Konflikte im Zusammensein rasch hoch und eskalieren.„Wir sind in diesem riesigen Plattenbaubezirk sicher eher klein und noch dazu neu, aber wir setzen auf den Aufbau ehrlicher, tragfähiger Beziehungen, die nicht am Dienstschluss oder mit einer Maßnah-me enden“, sagt Schwester Margartea Kühn, die das Projekt von Anfang an begleitet. Und sie ergänzt: „Wir beginnen jeden Morgen mit einem gemeinsamen Frühstück, um eine Regelmäßigkeit und Tagesstruktur für Körper und Geist zu schaffen. Wir wollen einen Lebensraum für junge Menschen ermöglichen mit greifbaren, verlässlichen Personen, die erfahrbar werden lassen, dass jeder das Recht auf einen neuen Anfang hat.“ Dieses MEHR an Zeit, Geduld und Lebensbegleitung braucht immer neu Unterstützung und ist auf Spenden angewiesen. Das Haus, das 2008 noch umfassend renoviert werden muss, soll vor allem Menschen zusammenführen: junge Leute mit und ohne kirchlichen Hintergrund, mit und ohne Ausbildung, mit und ohne gesicherte Existenz, mit unterschiedlichsten Lebensentwürfen, aus verschiedensten Milieus … „In den Schuhen des anderen gehen“ – das lässt alle Beteiligten an Erfahrung reicher zurück.

Für ein anderes Leben: Jugendbauernhof BiesenbrowIn Biesenbrow in der brandenburgischen Uckermark liegt ein ganz besonderer Bauernhof. Ein Haus der katholischen Kirche, das ehemaligen Streetkids und Schulverweigerern aus Berlin und Brandenburg zur Heimat geworden ist. Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, häufig in ihrer Kindheit massiv missbraucht und misshandelt, werden dort betreut: in der Regel junge Menschen mit seelischen Behinderungen und erhöhter Gewaltbereitschaft. Die Erzieherinnen und Erzieher teilen ihr Leben mit ihnen, sie wohnen mit auf dem Hof.Hier kommen die Jugendlichen zur Ruhe, lernen es, ihren Alltag und ihr Leben in den Griff zu bekommen. Die umfangreichen Bauarbeiten an den verfallenen

Gebäuden und die Urbarmachung des Geländes werden von Anfang an unter aktiver Beteiligung der Jugendlichen geleistet. Durch ihr Mitwirken an der Gestaltung einer neuen Lebenswelt sollen Verant-wortungsgefühl und Eigenkraft gestärkt werden. Aus dem ehemaligen Schweinestall entstand bereits ein Wohntrakt. In einem nächsten Abschnitt wer-den in die vorhandenen Wirtschaftsgebäude eine Werkstatt und Stallungen für die Hoftiere (Ziegen, Schweine, Hühner) errichtet. Die Werkstatt bietet die Möglichkeit, möglichst praxisnahe Erfahrungen mit Lebens- und Arbeitswelten zu machen. Über die erbrachte Arbeit und die daraus erwirtschafteten Güter erfahren sich die Jugendlichen als kompetent und erfolgreich. Der Jugendbauernhof Biesenbrow ist dringend auf Spenden angewiesen! Firmgruppen sind aber auch jederzeit eingeladen, den Hof zu besuchen! Gerade der direkte Austausch mit Gleichaltrigen und der Einblick in eine christlich motivierte Jugendkultur sind ein zentrales Anliegen der Betreuer. Die Kirche möchte in Biesenbrow Türen in ein neues Leben öffnen. Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber kön-nen dabei helfen, damit auch ihre benachteiligten Alterskollegen eine Chance für ein geglücktes Leben erhalten.

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Feuer und Flamme für Gott

Zum Beispiel: Maite Kelly

Viele Jugendliche fragen mich: Warum soll ich denn eigentlich Christ sein?

Das ist schwer zu beschreiben. Ich kann nur sagen, was Jesus Christus für mich bedeutet: Er

ist mein bester Freund. Jesus Christus ist Gott, er weiß, wer ich in meinem Innersten bin, woher ich kom-

me, wohin ich gehe. Das ist umwerfend: Gott begibt sich auf meine menschliche Ebene und noch tiefer, er leidet mit, er

erniedrigt sich. Ich fühle mich von Gott ganz ergriffen. Das Gesicht von Jesus Christus strahlt

mir durch die Gesichter der anderen Menschen entgegen: durch meine Kinder, meinen Mann, meine Familie. Früher waren wir Kellys megaerfolgreich, und wir waren richtige Workaholics. Doch wenn man scheinbar alles erreicht hat, ist man trotzdem nicht glücklich. Berühmtsein ist nicht alles. Man empfin-det keine wahre Freude. Über unseren Glauben haben wir damals nicht viel nachgedacht. Aber irgend-wie fehlten die „Schmetterlinge im Bauch“. Das Leben war so langweilig. Ich hatte Durst nach dem „Mehr“, Durst nach einem richtigen „Aha-Effekt“, nach einem Glauben, der nie langweilig wird. Mein Bruder Paddy hätte zum Beispiel alles haben können: Berühmtheit, Geld ohne Ende, die schönsten Mädchen. Aber all das hat ihn nicht erfüllt. Er hat gespürt: Es muss im Leben mehr als das geben, Gott selber ruft mich. Jetzt lebt er in einem Kloster, und ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen.Ich glaube, dass gerade die Jugendlichen unserer Zeit clever genug sind zu sehen, worauf es wirklich ankommt. Nicht auf die angesagten Klamotten, CDs und so weiter. Die Jugendlichen müssen erfahren: Du selbst bist wertvoll, wunderschön, von Anfang an von Gott gewollt, auch wenn die Welt wie ein reiner Kampf erscheint. Man muss den jungen Leuten den Druck nehmen, unbedingt cool, fit und erfolgreich sein zu müssen. Man kann ihnen das Gefühl geben: Ihr sollt euch nicht einfach gehen lassen, aber ihr sollt wissen, wel-che Werte wirklich wichtig sind in eurem Leben. Die Kids sind am Echten interessiert. Doch wir Erwachsenen müssen das vorleben. Da sein ist wich-tig, Präsenz zu zeigen, von Angesicht zu Angesicht! Das persönliche Zeugnis! Man muss leben, was man sagt. „Blabla“ geht gar nicht – es müssen Taten folgen. Glaubensfragen sind immer sehr intime Fragen. Aber die Jugendlichen sind dafür sehr sensibel, wenn sie merken, dass der Gesprächspartner selber „echt“ ist. Den Jugendlichen müssen wir viel mehr zuhören, sie haben uns mehr zu sagen, als wir uns vor-stellen können! Ich sage das ausdrücklich als Katholikin: Jede Generation hat ihre eigene Gnade und ihren eigenen Kampf, ihr eigenes Geheimnis.Jugendliche sind heute oft viel schlauer und aufgeweckter, als ich es in dem Alter war. Gott hat für jede Generation eine andere Aufgabe! Und wir Erwachsenen können von ihnen lernen und müssen für sie da sein, ihnen respektvoll zuhören. Denn sie sind die Zukunftsträger.

Autorin

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www.bonifatiuswerk.de

Maite KellySie gehörten zu den Megastars der Jugendszene in Deutschland und Europa: die Mitglieder der Kelly Family. Allein in Deutschland verkaufte sich ihr Album „Over the Hump“ mehr als 3,5 Millionen Mal und ist somit das bisher meistverkaufte Album Deutschlands überhaupt. In Wien spielte die Kelly Family vor 250 000 und beim XX. Weltjugendtag in Köln vor 800 000 Menschen. Doch die Kellys gehen heute auch andere Wege. Maite Kelly ist der Glaube an Gott sehr wichtig geworden. Hier schreibt sie exklusiv für die Firmaktion des Bonifatiuswer-kes, warum sie Feuer und Flamme für Jesus Christus und die Kirche ist.

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1� www.bonifatiuswerk.de

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K gewinnt! – GlaubensFragen wagen – Ein religiöses Spiel mit Pfiff

Ein buntes Spiel für Jugendgruppen rund um Glaubensfragen, entwickelt von der Katholischen Landjugendbewegung Bayern. Eine stabile Blechdose enthält einen originell aufklappbaren, bunten Spielplan, viele Spielsteine und Würfel aus Holz sowie Quiz- und Ereigniskarten in verschiedenen Kategorien zu Glaubensthemen. Wirklich ideal für Firm- und andere Jugendgruppen, die auch bereit sind, miteinander ins Glaubensgespräch zu kommen und offen für Aktionen sind. Es bringt die Teilnehmer einan-der näher, öffnet für Glaubensgespräche, die sonst vielleicht eher tabu sind. Die Sorgfalt der Herstellung und die Liebe zum Detail verdienen volles Lob! Nicht-KLJB-Mitglieder zahlen ��,�0 €, als Projektangebot zusammen mit dem Werkbrief GlaubensFragen (�,�0 €) statt �0 € nur ��,�0 €.Zu beziehen über: www.k-gewinnt.de

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Ein innovatives Firmkonzept aus der Diaspora

Sehr gute Erfahrungen hat das Erzbistum Hamburg mit dem Firmkurs zu den „Perlen des Glaubens“ gemacht. Die „Perlen des Glaubens“ sind eine Schnur aus 1� Perlen verschiedener Größen, Materialien und Farben. Die Perlen sind Sinnbild für den Lebensweg und den Glauben. Der Glaube wird so gerade Jugendlichen sinn-lich fassbar und begreifbar gemacht. Ein inno-

vatives Projekt, das sich auch gut auf das Jahresthema „Das Feuer in dir“ beziehen lässt. Wir haben daher unter www.bonifatiuswerk.de/firmung eine Wortgottesfeier von Jens Ehebrecht-Zumsande, Refe-rent für Katechese in der Pas-toralen Dienststelle im Erzbis-tum Hamburg, eingestellt, die Sie ab sofort einsehen und ausdrucken können.

Jens Ehebrecht-Zumsande /Bernhard Kassens: Wie

das perlt …! Firmvorbereitung mit den „Perlen des Glaubens“. Praxisbuch zur Vorbereitung Jugendlicher auf die Firmung. Leben und Glaubensfragen kommen zur Sprache, werden gedeutet und gefeiert. Ausgearbeitete Vor- schläge für Gruppenstunden, Wochenenden und Projekte. ISBN ���-�-���-���00-�; 1�,�� €.

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1�www.bonifatiuswerk.de

„Wer zu mir gehört, ist dem Feuer nahe.“

Ohne Kirche zu Jesus gehören?von Lothar Zenetti

In jener Zeit kam einer zu Jesus und begann zu fragen: „Meister, wir alle wissen, dass du von Gott kommst und die Wege der Wahrheit lehrst. Aber was deine Jünger angeht, dein Gefolge oder deine Gemeinde, wie du das nennen magst – so muss ich gestehen, dass mir das nicht besonders zusagt, im Gegenteil. Erst kürzlich hatte ich wie-der eine heftige Auseinandersetzung mit einem deiner Getreuen. Und wie jeder weiß, sind sich deine Jünger untereinander auch nicht immer einig. Ich möchte deshalb ganz offen fragen: Kann man nicht auch so zu dir gehören, ich meine, ohne besondere Beziehungen mit dei-nen so genannten Anhängern zu unterhalten? Ich möchte dir schon folgen und sozusagen ein Christ sein, aber ohne die so genannte Gemein-de, ohne Kirche und all das …!?“ Da sah ihn Jesus aufmerksam an. „Hör zu“, sagte er dann, „ich will dir eine Geschichte erzählen:Da waren ein paar Männer, die saßen eines Tages im Gespräch zusammen. Als nun der Abend kam und die Dunkelheit hereinbrach, trugen sie Holz herbei zu einem Holzstoß und entfachten ein Feuer. Da saßen sie miteinander, die Glut des Feuers wärmte sie, und der Schein der Flam-men erhellte ihre Gesichter. Da war aber nun einer unter ihnen, der wollte nicht länger im Kreis bei den anderen sitzen, sondern für sich allein. So nahm er einen brennenden Holzspan vom gemeinsamen Feuer und setzte sich damit abseits, fern von den andern. Der glimmende Span leuchtete auch ihm und strahlte Wärme aus. Bald aber ließ die Glut nach, und der allein sitzende Mann spürte erneut die Dunkelheit und die Kälte der Nacht. Da besann er sich und nahm das schon erkaltete Stück Holz und trug es zurück in die Glut des großen Feuers, wo es sich erneut entzündete und Feuer fing und zu bren-nen begann. Und der Mann setzte sich wieder in den Kreis der andern. Er wärmte sich auf, und der Schein der Flammen erhellte sein Gesicht.“Und Jesus fügte hinzu: „Wer zu mir gehört, ist dem Feuer nahe. Ja, ich bin gekommen, um das große Feuer auf der Erde zu entzünden, und wie sehr sehne ich mich danach, es hell auflodern zu sehen!“(aus: Lothar Zenetti, Die wunderbare Zeitvermehrung, Variationen zum Evangelium, Augsburg: Sankt Ulrich Verlag, 2000.)

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Page 20: Firmung 2009 - Bonifatiuswerk · Komm, Heiliger Geist, und entzünde in uns das Feuer deiner Liebe. (aus einem alten Hymnus) Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und ... Wir kennen

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lien Bücher, Tipps und Geschenke

zur Firmung Bischof Franz-Josef Bode: Zeit mit Gott. Ein Stundenbuch II. Stuttgart: Katholisches Bibel-werk, 2008. 18,90 €. ISBN 978-3-460-28077-9. Die Sehnsucht nach Struktur, Begleitung und Inspiration charakterisiert in unseren Tagen besonders jugendliche Firmbewerber und junge Erwachsene. Dieser zweite Band des sehr empfehlenswerten Jugendbreviers von Bischof Bode bietet jugendgemäße Tagzeitengebete für die Werktage. Ein am Glaubensbekenntnis orientierter 4-Wochen-Rhythmus und mehr als 50 Heiligengedenktage prägen das Werk.

Bischof Franz-Josef Bode: � x � Glaubensimpulse. 49 Bodenproben aus dem Kernland des Glaubens. Freiburg: Herder. 12,90 €. ISBN 978-3-7761-0133-1. Das Buch übersetzt und erschließt sieben mal sieben Glaubensimpulse, die in alten Bildern und Formeln, für Firmbewerber und (andere) junge Erwachsene von heute verborgen liegen. Sieben Themen werden beleuchtet, die für sich wieder in sieben Teile gegliedert sind: die sieben Bitten des Vaterunser, die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die sieben Sakramente, die sieben Wurzelsünden, die sieben Worte Jesu am Kreuz, die sieben Werke der Barmherzigkeit, die sieben Ich-bin-Worte Jesu.

Georg Austen u. a. (Hg.): Durchkreuztes Land. Stuttgart: Kath. Bibelwerk. 9.90 €, ISBN 978-3-460-28019-9 (zu beziehen auch über das Bonifatiuswerk). Bewegende Bilder und Worte zum Weg des Weltjugendtagskreuzes, und daher ein immer noch aktuelles Buch auf Grundlage der Erfahrung des Pilgerweges durch Deutschland. Lädt zum Glaubensgespräch in Firmgruppen auf ungewöhnliche Weise ein!

Stephan Sigg: Form mich, Firm mich, jetzt entscheide ich! Das Geschenk zur Firmung. Innsbruck: Tyroli, 2008. 14,90 €. ISBN 978-3-7022-2903-0. Worauf kommt es im Leben an? Warum gibt es das Leid? Wie schaffen es andere Leute, ein Ziel zu finden, für das es sich zu leben lohnt? Diese und andere Fragen werden in diesem Album in eine Geschichte hinein- verwoben, wie sie sich in jeder Jugendgruppe abspielen könnte – kurz vor der Firmung. Staccato-artige Bildsequenzen begleiten dabei die großen Menschheitsthemen und regen an, die ganz persönliche Berufung zu reflektieren.

Henning Mankell: Der Zorn des Feuers. Hamburg: Oetinger, 2008. ISBN 978-3-7891-4278-9; 12,00 €. Mankell beschreibt die wahre Lebensgeschichte von Sofia in Afrika, die durch eine Minenexplosion beide Beine verlor. Der erste Teil der Trilogie wurde mit dem Katholischen Kin-der- und Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Im zweiten Teil stirbt Sofias Schwester an Aids. Mittlerweile, im 2008 erschienenen Teil III (der auch für sich selbst verständlich ist), ist sie eine junge Erwachsene: Plötzlich gerät ihre Welt erneut ins Wanken. Für Jugendliche im Firmalter unbedingt empfehlenswerter Roman, ein bewegender Einblick in das Leben in Afrika. Zu den Kinder- und Jugendbüchern von Henning Mankell vgl. auch: Matthias Micheel: Spuren des Religiösen in Henning Mankells Joel-Tetralogie. In: Lebendiges Zeugnis, zu beziehen über das Bonifatiuswerk.

Amelie Fried: Schuhhaus Pallas. Wie meine Familie sich gegen die Nazis wehrte. München: Hanser, 2008. ISBN 978-3-446-20983-1; 14,90 €. Amelie Fried auf den Spuren ihrer Familiengeschichte in der NS-Zeit. Gerade für Jugendliche im Firmalter ein sehr authen-tisches Buch, um zu begreifen, was damals geschah und warum viele Opfer nach 1945 schwiegen.

Infos

Weitere Informationen zu Projekten der Diaspora-Kinder- und Jugendhilfe:

Bonifatiuswerk der deutschen KatholikenDiaspora-Kinder- und -JugendhilfeKamp 22, 33098 PaderbornE-Mail: [email protected] Telefon: (0 52 51) 29 96-50/51 (Herr Micheel / Frau Backhaus) Telefax: (0 52 51) 29 96-88

Herausgegeben vom Bonifatiuswerk/ Diaspora-Kinderhilfe, Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. 05251-2996-50/51; E-Mail: [email protected]; Internet www.bonifatiuswerk.de; Konto: Bank für Kirche und Caritas Paderborn. Kontonr. 50 000 500 (BLZ 472 603 07), Verantwortlich: Christoph Schommer (Öffentlichkeitsarbeit und Werbung); Idee, Konzeption, Zusammenstellung und Redaktion: Matthias Micheel (Diaspora-Kinder-

und -Jugendhilfe); Redaktionsschluss: 07. September 2008.

Bildnachweis: Das Feuer in dir (entfachen), Ansgar Hoffmann, © Boni-fatiuswerk der deutschen Katholiken / Diaspora-Kinder- und -Jugend-hilfe (Titelbild und im Heft), Bonifatiuswerk (2; 3; 9; 13; 15; 20); Ansgar Hoffmann privat (3); Guido Erbrich, privat (5); Georg Schwikart, privat (7); Dominikanerinnen von Bethanien (8; 9); Kösel-Verlag in der Random-housegruppe (11, 13); SDB/Grzegorz Gugula (16); Orte zum Leben (16); Carolin Meyer (15; 17).

Herstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn Grafische Gestaltung: Elke Brosch

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