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Folie 1

Die Verwendung von Fremdmaterialien in der Online-Lehre

Univ.-Ass. Mag. Anna Wöllik§§

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Einleitung Spannungsfeld zwischen didaktisch Wünschenswertem

und technisch Möglichem, aber rechtlich Unzulässigem

Urheberrecht

Prämisse: im Zweifel ist davon auszugehen, dass Fremdmaterial urheberrechtlich geschützt ist

Inhalte, die im Internet publiziert werden, sind nicht deshalb frei benutzbar

Möglichkeiten der Verwendung fremder Inhalte in der eigenen Online-Lehre ohne Urheberrechtsverletzung

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Was ist geschützt?Werke

Werkbegriff: § 1 UrhGeigentümliche geistige Schöpfung

kein Werk iSd Urheberrechts:Idee, Gedanke, Stil, Manier, Technik

Werkarten Werke der Literatur, § 2 UrhG Werke der Tonkunst Werke der bildenden Künste, § 3 UrhG Werke der Filmkunst , § 4 UrhG Bearbeitungen, § 5 UrhG Sammelwerke, § 6 UrhG

keine Registrierung

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Freie bzw. frei gewordene Werke

Freie Werke: § 7 Abs. 1 UrhGGesetze, Verordnungen, amtliche Erlässe, Bekanntmachungen und Entscheidungen sowie ausschließlich oder vorwiegend zum amtlichen Gebrauch hergestellte amtliche Werke gemäß § 2 Z. 1 und 3 UrhGnicht jedoch: § 7 Abs. 2 UrhGvom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen hergestellte oder bearbeitete und zur Verbreitung bestimmte Landkartenwerke

Dauer des Urheberrechts: § 60 UrhG:70 Jahre nach Tod d. Urhebers wird das Werk gemeinfrei

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Was ist geschützt?Bestimmte sonstige Leistungen

Leistungen, die zwar nicht „eigentümlich“ sind, aber Zusammenhang mit Werkvermittlung

Leistungsschutzrechte, „verwandte Schutzrechte“, va Aufführungen und Vorträge Lichtbilder/Laufbilder Tonträger Rundfunksendungen

Bsp. bei Musik-CD sind geschützt : Werke der Tonkunst und uU der Literatur Aufführung Schallträger

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Vervielfältigungsrecht§ 15 UrhG

= das ausschließliche Recht des Urhebers,das Werk zu vervielfältigen gleichviel in welchem Verfahren, in welcher Menge und ob vorübergehend oder dauerhaft

Digitalisierung Abspeicherung auf Web-Server - upload Abruf von Webserver – download

flüchtige oder begleitende Vervielfältigungen zulässig gemäß § 41a UrhG

Abspeichern durch Nutzer auf einem dauerhaften Datenträger

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Zurverfügungstellungsrecht§ 18a UrhG

Der Urheber hat das ausschließliche Recht, das Werk der Öffentlichkeit drahtgebunden oder drahtlos in einer Weise zur

Verfügung zu stellen, dass es Mitgliedern der Öffentlichkeit von Orten und

zu Zeiten ihrer Wahl zugänglich ist Bereitstellen eines Werkes im Internet zum Abruf

„uploading“ Setzen von Links beeinträchtigt Zurverfügung-stellungsrecht grundsätzlich nicht Problem: Öffentlichkeitsbegriff

o sukzessive Öffentlichkeit o beschränkter Zugang

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Vervielfältigung zum eigenen Unterrichtsgebrauch

Gemäß § 42 Abs. 6 UrhG dürfen Schulen und Universitäten

für Zwecke des Unterrichts beziehungsweise der Lehre in dem dadurch gerechtfertigten Umfang Vervielfältigungsstücke in der für eine bestimmte Schulklasse beziehungsweise Lehrveranstaltung erforderlichen Anzahl herstellen und verbreiten nicht jedoch zur Verfolgung kommerzieller Zwecke gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind

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Grundregeln des Zitierens

Aufnahme in ein selbständiges Werk Belegfunktion, Erläuterungsfunktion Kennzeichnung als Zitat Quellenangabe (Werk und Autor) Wahrung der Integrität des Werkes Sinn und Wesen des benutzten Werkes dürfen nicht entstellt werden

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Zitatrecht/Literatur § 46 UrhG

Kleinzitat (Z. 1) einzelne Stellen eines veröffentlichten Sprachwerks

zB: Satz, Absatz, nicht aber eine längere Passage

Wissenschaftliches Großzitat (Z. 2) einzelne Sprachwerke und bildliche Darstellungen

wissenschaftlicher oder belehrender Art erschienenes Werk in einem durch den Zweck gerechtfertigten Umfang

längere Passage, uU ganzes Werk nur in wissenschaftlichen Werken Lernunterlagen als wissenschaftliche Werke?

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Zitatrecht/bildende Kunst § 54 UrhG

Bildzitat analog zum kleinen Literaturzitat durch den Zitatzweck geboten in dem durch den Zweck gebotenen Umfang

uU sogar ganze Werke keine Aushöhlung des wirtschaftlichen Werts des

zitierten Werkes

Großes wissenschaftliches Bildzitat § 54 Abs. 1 Z. 3a UrhG einzelne erschienene Werke in einem die Hauptsache bildenden

wissenschaftlichen Werk

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Zitatrecht/Tonkunst § 52 UrhG

Musikzitat (Kleinzitat):wenn einzelne Stellen eines erschienenen Werkes der Tonkunst in einem selbstständigen neuen Werk der

Tonkunst angeführt werden (Z. 1);

kleines musikalisches Literaturzitatwenn einzelne Stellen eines veröffentlichten Werkes der Tonkunst in einer literarischen Arbeit angeführt werden (Z. 2 ) oder

großes musikalisches Literaturzitatwenn einzelne erschienene Werke der Tonkunst in

einem durch den Zweck gerechtfertigten Umfang in ein die Hauptsache bildendes wissenschaftliches Werk aufgenommen werden (Z. 3).

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„Schulzitate“ § 45 Abs. 1 UrhG: einzelne erschienene Sprachwerke

und Werke der im § 2 Z. 3 UrhG bezeichneten Art § 54 Abs. 1 Z. 3 UrhG: einzelne erschienene Werke der bildenden Künste § 51 Abs. 1 UrhG: einzelne erschienene Werke der Tonkunst in Form von Notationen zur Verfolgung nicht kommerzieller Zwecke in einem durch den Zweck gerechtfertigten Umfang vervielfältigt, verbreitet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden Vergütungsanspruch, der nur von den Verwertungsgesellschaften geltend gemacht werden kann

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Anwendungsbereich des UrhG

Schutz nach UrhG: Werke österreichischer Staatsbürger in Österreich erschienene Werke Staatsverträge Gegenseitigkeit

§ 34 Abs. 1 IPRG:Entstehen, Inhalt und Erlöschen von Urheberrechten nach dem Recht des Staates zu beurteilen, in dem Benützungs- oder Verletzungshandlung gesetzt wird

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Checkliste Sollen eigene oder Fremdinhalte verwendet werden? bei Verwendung von Fremdinhalten:

Sind diese überhaupt urheberrechtlich geschützt?(Werk bzw. Leistung; frei oder frei geworden)

bei urheberrechtlichem Schutz:Entspricht die geplante Nutzung einem Verwertungsrecht?(Vervielfältigung; Zurverfügungstellung)

bei Verwertungsrecht:Kommt diesbezüglich eine freie Werknutzung in Betracht?(Vervielfältigung zum eigenen Gebrauch; Zitatrecht)

keine (ausreichende) freie Werknutzung:Wer kann die geplante Nutzung vertraglich erlauben? vertragliche Lizenzierung