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FOSS-Lizenzen und -Anwendungen, ICT, Hardware Linux-Kurs der Unix-AG Andreas Teuchert 14. Februar 2014

FOSS-Lizenzen und -Anwendungen, ICT, Hardware · I zahlreiche Addons, z.B. Kalenderfunktion, LDAP-Adressbücher, etc I Closed-Source Anwendungen I „Microsoft Outlook (Express)“

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FOSS-Lizenzen und -Anwendungen, ICT,Hardware

Linux-Kurs der Unix-AG

Andreas Teuchert

14. Februar 2014

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Kommerzialisierung des Softwaremarkts in den80ern

I bis in die 70er/80er Jahre: Software wird (meist mitQuellcode) formlos verteilt

I Weitergeben und/oder Verändern von Software ist normalI 80er Jahre: Firmen kommen auf die Idee, Software zu

verkaufenI Software wird nun ohne Quelltext ausgeliefert („Closed

Source“)I Weitergeben und Verändern nicht erlaubt

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Nachteile von Closed-Source-Software

I Weiterbildung durch Studieren des Quelltextes nichtmöglich

I Anpassen des Programms an eigene Bedürfnisse kaummöglich

I Verbesserungen können nur vom Hersteller vorgenommenwerden

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Gründung von GNU und der FSF

I vor allem Forscher stören sich an den Einschränkungen vonClosed-Source-Software

I einer von ihnen ist Richard StallmanI 1983: Gründung von GNUI 1985: Gründung der Free Software Foundation (FSF)I Ziele der FSF:

I Unterstützung des GNU-ProjektsI „Lobbyarbeit“ für freie Software

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Definition freier Software nach FSF

Freie Software muss vier Freiheiten einräumen:

0. das Programm für jeden Zweck verwenden1. die Funktionsweise des Programms untersuchen (z. B.

Quellcode lesen) und es anpassen2. das Programm weitergeben3. das Programm verbessern und die Verbesserungen

veröffentlichen

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Freie Software vs. Open Source

I „Freie Software“ ist nicht eindeutigI „frei“ wird häufig mit „kostenlos“ gleichgesetzt (Beispiel:

„Freeware“)I Frei wie Freibier vs. Frei wie Freie RedeI viele Leute bevorzugen daher den Begriff „Open Source“I „Open Source“ bedeutet strenggenommen nur, dass der

Quellcode offenliegtI daher auch kein treffendes Schlagwort

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Gründung der OSI

I 1998: Gründung der Open Source Initiative (OSI)I Gründer: Bruce Perens und Eric RaymondI gleiche Ziele wie die FSF, aber weniger radikalI Open Source statt Freie Software als zentraler Begriff

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FOSS und FLOSS

I sowohl „Freie Software“ als auch „Open Source“ haben alsSchlagwörter ihre Nachteile

I Kompromiss: FOSS bzw. FLOSSI FOSS: Free and Open Source SoftwareI FLOSS: Free, Libre and Open Source Software

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Wofür Lizenzen?

I Software ist grundsätzlich durch das Urheberrechtgeschützt

I oder durch entsprechende Gesetze in anderen Ländern(Copyright, etc.)

I Verwendung der Software setzt Erlaubnis desRechteinhabers voraus (Lizenz)

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Unterschiede zwischen proprietären und freienLizenzen

Proprietäre Lizenzen

I schränken die Rechte des Nutzers i. d. R. ein (keinWeiterverkauf, Nutzung nur für bestimmte Zwecke)

I Nutzer muss vorher zustimmen (Vertrag, EULA)

Freie Lizenzen

I gestehen dem Nutzer zusätzliche Rechte zu (Veränderung,Weitergabe)

I kein Nachteil für den NutzerI daher keine Zustimmung nötig

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General Public License (GPL)

I am weitesten verbreitete FOSS-LizenzI bei der Weitergabe von GPL-Software müssen dem

Empfänger auch die ihm nach der GPL zustehenden Rechteeingeräumt werden (Copyleft)

I dafür muss der Quellcode mit weitergegeben werden (oderim Nachhinein angefordert werden können)

I GPL macht keine Vorschriften über den PreisI GPL-Software kann also verkauft werden, der Käufer darf

sie aber beliebig oft weiterverkaufen oder -schenken

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BSD-Lizenz

I ursprünglich für BSD-Unix verwendetI erlaubt die Weitergabe solange der Lizenz-Text erhalten

bleibtI bei der Weitergabe muss der Quelltext nicht mit

weitergegeben werden (kein Copyleft)I die ursprüngliche Version forderte eine Anerkennung des

Original-Autors in Werbetexten

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Creative Commons

I viele Lizenzen (wie GPL und BSD) sind für Softwareausgelegt

I für Texte, Bilder, Musik, etc. nicht geeignetI Creative-Commons-Lizenzen können auch für solche

Werke verwendet werdenI Autor kann auswählen, ob das Werk für kommerzielle

Zwecke benutzt werden darf und ob es in veränderter oderunveränderter Form weitergegeben werden darf

I das Werk kann auch gemeinfrei (Public Domain) gemachtwerden (Verzicht auf alle Urheberrechte, soweit möglich)

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Geld verdienen mit FOSS

I Geld verdienen durch den Verkauf von Einzellizenzenfunktioniert bei FOSS nicht

I Kunden dürfen Software einfach weitergebenI Konkurrenten dürfen das Produkt kopieren und selbst

verkaufenI Open-Source-Geschäftsmodelle:

I SupportI SchulungenI individuelle WeiterentwicklungenI kostenpflichtige (eventuell unfreie) Zusatzfunktionen

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FOSS-Anwendungen

Anwendungsgebiete

I DesktopI BüroI Multimedia

I ServerI WebI Infrastruktur

I Programmierung/EntwicklungI ProgrammiersprachenI Entwicklungsumgebungen (IDE)

I MobilI Apps

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Büro-Anwendungen

Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, etc.

I OpenOffice.orgI wurde von Sun entwickeltI Sun wurde 2010 von Oracle aufgekauftI Übergabe an die Apache Software FoundationI wird weiterentwickelt, Zukunft derzeit jedoch unklar

I LibreOfficeI entstand 2010 aus dem OpenOffice.org ProjektI „Nachfolger“ von OpenOffice.org

I Closed-Source AnwendungenI „Microsoft Office“I „Apple iWork“

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Büro-Anwendungen

BrowserI Firefox

I wird von der Mozilla Foundation entwickeltI beliebter BrowserI vielfältig erweiterbar durch zahlreiche Addons

I ChromiumI Chromium verwendet Teile von „Google Chrome“I unter Linux-Distributionen wird meist Chromium

verwendetI Closed-Source Anwendungen

I „Microsoft Internet Explorer“I „Apple Safari“

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Büro-Anwendungen

E-Mail ClientI Thunderbird

I wird von der Mozilla Foundation entwickeltI beliebter E-Mail ClientI zahlreiche Addons, z.B. Kalenderfunktion,

LDAP-Adressbücher, etcI Closed-Source Anwendungen

I „Microsoft Outlook (Express)“I „Apple Mail“

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Multimedia-Anwendungen

Audio-Bearbeitung

I AudacityI Audio-Schnittprogramm

Video-Bearbeitung

I BlenderI 3D-Render-SoftwareI Video-Editor

I CinelerraI Video-Schnittprogramm

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Multimedia-Anwendungen

Bild-Bearbeitung

I The GIMPI vielfältige Bild-Bearbeitungs-SoftwareI Pendant zu „Adobe Photoshop“

I InkscapeI Bild-Bearbeitungs-Software zur Erstellung von

VektorgrafikenI Pendant zu „Adobe Illustrator“

I ImageMagickI konvertiert Bild-Dateien zwischen verschiedenen FormatenI skriptgesteuerte Bild-Manipulation möglich

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Server-Dienste

HTTP-ServerI Apache

I beliebter HTTP-ServerI vielseitig erweiterbar durch zahlreiche Module

Mail-ServerI Postfix

I beliebter und leistungsfähiger Mail-Server

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Server-Dienste

Datenbank-ServerI MySQL

I relationaler Datenbank-ServerI für Websites gut geeignet und oft verwendet

I PostgreSQLI sehr leistungsfähiger Datenbank-ServerI für verschiedene Anwendungen geeignet

Samba-Server

I Datei- und Druck-Server in gemischten Umgebungen,insbesondere Windows

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Server-Dienste

NFS-Server

I Datei-Server für Unix-/Linux-SystemeI Netzwerkdateisystem

OpenLDAP-Server

I VerzeichnisdienstI Verwendung zur Authentifizierung, Adressbuch, etc.

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Server-Dienste

DNS-Server

I wichtiger Dienst in jedem NetzwerkI führt Namensauflösung durch

DHCP-Server

I wichtiger Dienst in NetzwerkenI Vergabe von Netzwerk-Adressen

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Programmierung

Programmiersprachen

I C, C++I Java

Skriptsprachen

I PerlI PHPI PythonI Shell

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Entwicklungsumgebungen

Editoren

I vi, vim (Konsolen-basiert)I gedit, kate (grafisch)

IDEs

I EclipseI Netbeans

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Distributionen

I ein Linux-System besteht aus vielen unabhängigenProgrammen

I diese alle herunterzuladen, zu compilieren, zu installierenund aktuell zu halten ist nahezu unmöglich

I daher gibt es verschiedene Linux-Distributionen, die denLinux-Kernel und viele Anwendungen bündeln

I zur Erstinstallation gibt es einen InstallerI weitere Programme können über das Paketsystem

nachinstalliert und aktualisiert werden

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rpm-basierte Distributionen

I Red Hat Enterprise Linux (RHEL): KostenpflichtigeDistribution für den Einsatz in Firmen, selten neueVersionen, lange Produktunterstützung

I Fedora: Kostenlose, häufig aktualisierte„Community-Version“ von RHEL

I CentOS: Kostenloser RHEL-NachbauI SUSE Linux Enterprise Server/Desktop (SLES/SLED):

Konkurrenz zu Red HatI openSUSE: SUSE für Privatleute, relativ häufig neue

Versionen

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Debian-basierte Distributionen

Debian

I ausschließlich von Freiwilligen entwickelte, komplett freieDistribution

I selten neue Versionen, relativ lange Produktunterstützung,sehr stabil

Ubuntu

I Debian-Ableger, wird von Canonical entwickeltI alle 6 Monate eine neue Version, enthält aktuellere Software

als DebianI Long-Term-Support-Version (LTS) wird 5 Jahre unterstützt

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Virtualisierung

I Virtualisierungslösungen erlauben es, mehrere virtuelleMaschinen (VMs) auf einem physikalischen Rechner laufenzu lassen

I Einsatzzwecke:I Verwendung mehrerer Betriebssysteme parallelI Betrieb von Serverdiensten in verschiedenen virtuellen

Maschinen: erhöhte Sicherheit durch Trennung der Dienste,trotzdem weniger Hardwareaufwand, da mehrere VMs aufeinem physikalischen System laufen

I Ausfallsicherheit: VMs können sehr schnell auf ein anderesphysikalisches System umgezogen werden

I moderne Prozessoren unterstützen hardwarebasierteVirtualisierung, dadurch nur minimale Performanzverlustegegenüber echter Hardware

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Virtualisierungslösungen (Auswahl)

I KVM (frei)I Xen (frei)I OpenVZ (frei)I Microsoft Hyper-V (unfrei)I VMware Workstation (unfrei)I VMware ESXi/vSphere (unfrei)I Oracle VM VirtualBox (freie und unfreie Version erhältlich)I diverse Verwaltungslösungen: libvirt, Ganeti, Proxmox, . . .

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Benutzung von Webbrowsern und Privatsphäre

I Webbrowser speichern standardmäßig alle aufgerufenenSeiten im Verlauf (History)

I Verlauf kann möglicherweise von anderen Benutzern desRechners betrachtet werden

I Webseiten können Informationen in Form von Cookiesdauerhaft auf dem Rechner speichern und diese beispäteren Besuchen wieder auslesen, z. B. um festzustellen,ob sich ein Benutzer angemeldet hat

I Cookies werden häufig von Werbediensten verwendet umProfile über den Benutzer anzulegen (Tracking)

I Werbedienste verwenden auch andere Informationen(Browserversion, IP-Adresse, . . . ) zum Tracking

I die meisten Browser bieten einen privaten Modus (auchInkognito-Modus genannt): Verlauf und Cookies werdennur gespeichert bis der Browser geschlossen wird

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Cloud-Computing I

I Cloud-Computing stellt Dienste (Daten, Anwendungen,Rechenleistung, . . . ) über das Netzwerk bereit, sodass vonüberall mit verschiedenen Endgeräten darauf zugegriffenwerden kann

I die dafür nötige Infrastruktur ist für den Benutzer nichtsichtbar, sie wird nur als „Wolke“ wahrgenommen

I Daten können auf beliebigen Servern an beliebigen Ortengespeichert sein

I finanzielle Vorteile durch einfacherere IT-Infrastruktur aufNutzerseite

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Cloud-Computing II

I bei kostenlosen Cloud-Diensten finanziert der Anbieter sichüblicherweise durch Auswertung der Nutzerdaten und-aktivitäten um diese für angepasste Werbung zuverwenden oder zu verkaufen

I auch bei kostenpflichtigen Angeboten kann der Zugriff aufNutzerdaten durch Dritte nicht ausgeschlossen werden(z. B. aufgrund von Sicherheitslücken, finanziellerInteressen des Anbieters oder rechtlicher Vorgaben [vgl.PRISM])

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Passwörter

I Passwörter dienen zur Legitimation des Benutzergegenüber einem Dienst

I werden dazu auf Seite des Dienstes in einer Datenbankgespeichert

I gespeicherte Passwörter werden i. d. R. gehasht gespeichert(aus dem Hash lässt sich nicht das ursprüngliche Passwortberechnen)

I Angriffe erfolgen üblicherweise mittels Bruteforce (sehrviele mögliche Passwörter werden ausprobiert)

I kurze und einfache Passwörter können mittels Bruteforcesehr schnell ermittelt werden

I sinnvoll: mindestens acht zufällige Zeichen,Kleinbuchstaben, Großbuchstaben, Zahlen, Sonderzeichen

I für verschiedene Dienste verschiedene Passwörterverwenden

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Hardwarekomponenten

I MainboardI CPUI RAMI GrafikkarteI FestplatteI Optische und Wechsel-DatenträgerI Peripherie

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Mainboard

I verbindet verschiedene Komponenten mit der CPUI besitzt Sockel/Slots/Ports für

I CPUI RAMI PCI-/AGP-/PCIe-KartenI IDE (PATA), SATAI USBI Parallel-/Seriell-Port

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CPU

I Central Processing UnitI für die Datenverarbeitung zuständigI Desktop- und Notebook-Systeme: üblicherweise eine CPUI Server-Systeme: meist mehrere CPUsI verschiedene Architekturen

I x86 - 32-Bit-ArchitekturI x64 - 64-Bit-ArchitekturI ARM-Architektur

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RAM

I Random Access Memory (beliebig zugreifbarer Speicher)I flüchtiger Zwischenspeicher für DatenverarbeitungI Desktop- und Notebook-Systeme: üblicherweise 4 bis 8 GBI Server-Systeme: unterschiedlich, je nach Anforderung

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Grafikkarte

I auf Mainboard bzw. in CPU integriertI dedizierte Grafikkarten per PCI-, AGP- oder PCIe-SlotI übernehmen für die Rechenoperationen für GrafikausgabeI haben meistens mehrere Monitoranschlüsse (VGA, DVI,

HDMI, DisplayPort)

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Festplatte

I nicht-flüchtiger Speicher für Daten und ProgrammeI meist SATA-Anschluss, ältere Festplatten IDEI Magnetspeicher:

I hohe Kapazitäten (heutzutage bis zu 4TB pro Festplatte)I rotierende Magnetscheibe, beweglicher Schreib-Lese Kopf

I Flashbasierte Speicher (Solid State Disk, SSD):I keine beweglichen Teile, geringer EnergieverbrauchI kleine Kapazitäten, begrenzte Schreibzyklen

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Optische und Wechsel-Datenträger

Optische Datenträger

I Compact Disk (CD), üblich 700MBI Digital Versatile Disc (DVD), bis zu 9,4GBI Blu-ray Disc, unterschiedliche hohe Kapazitäten

Wechsel-Datenträger

I DisketteI Flashspeicher, USB-Sticks oder Speicherkarten,I Externe Festplatten (mittels eSATA, Firewire oder USB)

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Peripherie

I Ein- oder Ausgabegeräte (I/O)I Maus, TastaturI Drucker, ScannerI Monitor

I zusätzlicher Speicher (externe Festplatten)I meist über Universal Serial Bus (USB) angeschlossen

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Bootloader

I befindet sich im Master Boot Record (MBR) der FestplatteI wird als erstes nach dem BIOS geladenI lädt dann nächste Stufe des Bootloader von der Festplatte

um weitere Funktionalitäten für den Bootvorgangbereitzustellen

I z.B. mit GRUB: Betriebssystemwahl möglich (verschiedeneKernel-Versionen, Windows)

I lädt nach Auswahl das eigentliche BetriebssystemI bei neueren Rechnen kommt UEFI statt BIOS zum Einsatz,

daher anderer Bootvorgang

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Gerätedateien - /dev/

I Schnittstelle zur HardwareI bekannte Beispiele

I Festplatten - /dev/sd*, früher /dev/hd* für IDE-FestplattenI CD-ROM - /dev/sr0I Textkonsolen - /dev/tty*

I USB-Sticks werden wie SATA-Festplatten behandelt(/dev/sd*)

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Kernel-Module

I Treiber für GeräteI werden meistens von Linux-Entwicklern programmiertI für fast jedes Gerät existieren TreiberI werden in der Regel automatisch geladen

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Hardware und Kernel-Module erkennen

I lspci und lsusb listet PCI- bzw. USB-Geräte aufI -t zeigt eine Baumstruktur anI -v[vv] gibt zusätzliche Informationen aus, funktioniert beilsusb nicht mit -t

I lsmod zeigt geladene Kernel-Module anI modprobe lädt neue Kernel-ModukeI modprobe -r entfernt geladene Kernel-ModuleI veraltet: insmod bzw. rmmod

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Hardware und Kernel-Module erkennen

I hwinfo sucht nach sämtlicher angeschlossener HardwareI Hardware-Typen können mittels Parameter angegeben

werden:I --cpu: Prozessor(en)I --disk: Festplatten, USB-SticksI --gfxcard: GrafikkarteI --mem: RAMI --netcard: Netzwerk-Adapter

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Spickzettel

Alle Befehle

Befehl Optionenlsusb -t, -vlspci -vlsmodmodprobe -rhwinfo --cpu, --disk

--gfxcard, --mem, --netcard

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