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Prüfungsordnung für Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen

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Prüfungsordnung

für Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen

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5. Geschwister6. Kinder der Geschwister7. Ehegatten der Geschwister und

Geschwister der Ehegatten8. Geschwister der Eltern9. Personen, die durch ein auf längere Dauer

angelegtes Pflegeverhältnis mit häuslicherGemeinschaft wie Eltern und Kind mit-einander verbunden sind (Pflegeeltern undPflegekinder)

Angehörige sind die im Satz 2 aufgeführten Personen auch dann, wenn

1. in den Fällen der Nummern 2, 3, 4 und 7 diedie Beziehung begründende Ehe oder die Lebenspartnerschaft nicht mehr besteht;

2. in den Fällen der Nummern 4 bis 8 die Verwandtschaft oder Schwägerschaft durchAnnahme als Kind erloschen ist;

3. im Falle der Nummer 9 die häusliche Gemeinschaft nicht mehr besteht, sofern die Personen weiterhin wie Eltern und Kindmiteinander verbunden sind.

(2) Hält sich ein Prüfungsausschussmitglied nachAbsatz 1 für ausgeschlossen oder bestehenZweifel, ob die Voraussetzungen des Absatzes 1gegeben sind, ist dies der zuständigen Stellemitzuteilen, während der Prüfung dem Prüfungsausschuss. Die Entscheidung über denAusschluss von der Mitwirkung trifft die zu-ständige Stelle, während der Prüfung der Prü-fungsausschuss. Im letzteren Fall darf das be-troffene Mitglied nicht mitwirken. Ausgeschlos-sene Personen dürfen bei der Beratung und Beschlussfassung nicht zugegen sein.

(3) Liegt ein Grund vor, der geeignet ist, Misstrauengegen eine unparteiische Ausübung des Prü-fungsamtes zu rechtfertigen, oder wird voneiner Prüfungsteilnehmerin/einem Prüfungsteil-nehmer das Vorliegen eines solchen Grundes behauptet, so hat die betroffene Person dies derzuständigen Stelle mitzuteilen, während derPrüfung dem Prüfungsausschuss. Absatz 2 Sätze2 bis 4 gelten entsprechend.

(4) Personen, die gegenüber der Prüfungsteilneh-merin/dem Prüfungsteilnehmer Arbeitgeber-funktionen innehaben, sollen, soweit nicht besondere Umstände eine Mitwirkung zulassenoder erfordern, nicht mitwirken.

(5) Wenn in den Fällen der Absätze 1 bis 3 eineordnungsgemäße Besetzung des Prüfungsaus-schusses nicht möglich ist, kann die zuständigeStelle die Durchführung der Prüfung einem an-deren oder einem gemeinsamen Prüfungsaus-schuss übertragen. Erforderlichenfalls kann eineandere zuständige Stelle ersucht werden, diePrüfung durchzuführen. Das Gleiche gilt, wenneine objektive Durchführung der Prüfung ausanderen Gründen nicht gewährleistet erscheint.

§ 4 Vorsitz, Beschlussfähigkeit, Abstimmung

(1) Der Prüfungsausschuss wählt ein Mitglied, dasden Vorsitz führt, und ein weiteres Mitglied, dasden Vorsitz stellvertretend übernimmt. Der Vor-sitz und das ihn stellvertretende Mitglied sollennicht derselben Mitgliedergruppe angehören (§ 41 Abs. 1 BBiG).

(2) Der Prüfungsausschuss ist beschlussfähig, wennzwei Drittel der Mitglieder, mindestens drei,mitwirken. Er beschließt mit der Mehrheit derabgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheitgibt die Stimme des vorsitzenden Mitgliedes denAusschlag (§ 41 Abs. 2 BBiG).

§ 5 Geschäftsführung(1) Die Geschäftsführung des Prüfungsausschusses

liegt in Abstimmung mit dem Prüfungsaus-schuss bei der zuständigen Stelle. Einladungen(Vorbereitung, Durchführung, Nachbereitung),Protokollführung und Durchführung der Beschlüsse werden im Einvernehmen mit demVorsitz des Prüfungsausschusses geregelt.

(2) Zu den Sitzungen des Prüfungsaus schusses sinddie ordentlichen Mitglieder rechtzeitig einzula-den. Stellvertretende Mitglieder werden in ge-eigneter Weise unterrichtet. Kann ein Mitgliedan einer Sitzung nicht teilnehmen, so soll esdies unverzüglich der zuständigen Stelle mit -teilen. Für ein verhindertes Mitglied ist einstellvertretendes Mitglied einzuladen, welchesderselben Gruppe angehören soll.

(3) Die Sitzungsprotokolle sind von der protokoll-führenden Person und dem Vorsitz zu unter-zeichnen. § 23 Abs. 1 bleibt unberührt.

§ 6 VerschwiegenheitUnbeschadet bestehender Informationspflichten, ins-besondere gegenüber dem Berufsbildungsausschuss,haben die Mitglieder des Prüfungsausschusses undsonstige mit der Prüfung befassten Personen über allePrüfungsvorgänge Verschwiegenheit gegenüber Dritten zu wahren.

II. Abschnitt: Vorbereitung der Fortbildungsprüfung

§ 7 Prüfungstermine(1) Die zuständige Stelle legt die Prüfungstermine

je nach Bedarf fest.

(2) Die zuständige Stelle gibt die Prüfungstermineeinschließlich der Anmeldefristen in geeigneterWeise öffentlich mindestens einen Monat vorAblauf der Anmeldefrist bekannt. Wird die An-meldefrist überschritten, kann die zuständigeStelle die Annahme des Antrags verweigern.

Die Industrie- und Handelskammer zu Köln erlässtaufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsaus-schusses vom 3. Dezember 2008 als zuständige Stellenach § 47 Abs. 1 und 2 in Verbindung mit § 79 Abs. 4Berufsbildungsgesetz (BBiG) vom 23. März 2005(BGBl. I, Seite 931), zuletzt geändert durch Artikel 9 bdes Gesetzes vom 7. September 2007 (BGBl. I, Seite2246), folgende Prüfungsordnung für die Durch -führung von Fortbildungs- und AEVO-Prüfungen.

Diese Prüfungsordnung gilt für die Durchführung vonPrüfungen gemäß § 56 Abs. 1 in Verbindung mit § 47Berufsbildungsgesetz (BBiG) und ist für die Durch-führung von Prüfungen nach den aufgrund des § 30Abs. 5 Berufsbildungsgesetz erlassenen Rechts verord-nungen über den Nachweis über den Erwerb berufs-und arbeitspädagogischer Fertigkeiten, Kenntnisse undFähigkeiten entsprechend anzuwenden.

I. Abschnitt: Prüfungsausschüsse

§ 1 Errichtung

(1) Für die Durchführung von Prüfungen im Bereich der beruflichen Fortbildung errichtet diezuständige Stelle Prüfungsausschüsse (§ 56 Abs.1 Satz 1 BBiG).

(2) Soweit die Fortbildungsregelungen nach §§ 53und 54 BBiG selbstständige Prüfungsteile beinhalten, können zur Durchführung der Teil-prüfungen eigene Prüfungsausschüsse gebildetwerden.

(3) Mehrere zuständige Stellen können bei einervon ihnen gemeinsame Prüfungsausschüsse errichten.

§ 2 Zusammensetzung und Berufung(1) Der Prüfungsausschuss besteht aus mindestens

drei Mitgliedern. Die Mitglieder von Prüfungs-ausschüssen sind hinsichtlich der Beurteilungder Prüfungsleistungen unabhängig und nichtan Weisungen gebunden. Die Mitglieder müssenfür die Prüfungsgebiete sachkundig und für dieMitwirkung im Prü fungswesen geeignet sein (§ 40 Abs. 1 BBiG).

(2) Dem Prüfungsausschuss müssen als MitgliederBeauftragte der Arbeitgeber und der Arbeit -nehmer in gleicher Zahl sowie mindestens einePerson, die als Lehrkraft im beruflichen Schul-oder Fortbildungswesen tätig ist, angehören.Mindestens zwei Drittel der Gesamtzahl derMitglieder müssen Beauftragte der Arbeitgeberund der Arbeitnehmer sein (§ 40 Abs. 2 Sätze 1und 2 BBiG).

(3) Die Mitglieder werden von der zuständigenStelle für eine einheitliche Periode, längstens fürfünf Jahre berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 1 BBiG).

(4) Die Beauftragten der Arbeitnehmer werden aufVorschlag der im Bezirk der zuständigen Stellebestehenden Gewerkschaften und selbststän-digen Vereinigungen von Arbeitnehmern mit sozial- oder berufspolitischer Zweck setzung berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 2 BBiG).

(5) Lehrkräfte im beruflichen Schul- oder Fort -bildungswesen werden im Einvernehmen mit derSchulaufsichtsbehörde oder der von ihr bestimmten Stelle berufen (§ 40 Abs. 3 Satz 3BBiG). Soweit es sich um Lehrkräfte von Fort-bildungseinrichtungen handelt, werden sie vonden Fortbildungseinrichtungen benannt.

(6) Werden Mitglieder nicht oder nicht in aus-reichender Zahl innerhalb einer von der zu-ständigen Stelle gesetzten angemessenen Fristvorgeschlagen, so beruft die zuständige Stelleinsoweit nach pflichtgemäßem Ermessen (§ 40 Abs. 3 Satz 4 BBiG).

(7) Die Mitglieder der Prüfungsausschüsse können nach Anhörung der an ihrer BerufungBeteiligten aus wichtigem Grunde abberufenwerden (§ 40 Abs. 3 Satz 5 BBiG).

(8) Die Mitglieder haben Stellvertreter oder Stell-vertreterinnen (§ 40 Abs. 2 Satz 3 BBiG). Die Absätze 3 bis 7 gelten für sie entsprechend.

(9) Die Tätigkeit im Prüfungsausschuss ist ehren-amtlich. Für bare Auslagen und für Zeitver-säumnis ist, soweit eine Entschädigung nichtvon anderer Seite gewährt wird, eine angemes-sene Entschädigung zu zahlen, deren Höhe vonder zuständigen Stelle mit Genehmigung derobersten Landesbehörde festgesetzt wird (§ 40Abs. 4 BBiG).

(10) Von den Absätzen 2 und 8 darf nur abgewichenwerden, wenn andernfalls die erforderliche Zahlvon Mitgliedern des Prüfungsausschusses nichtberufen werden kann (§ 40 Abs. 5 BBiG).

§ 3 Ausschluss von der Mitwirkung(1) Bei der Zulassung und Prüfung dürfen

Angehörige der Prüfungsbewerberinnen/Prüfungsbewerber nicht mitwirken. Angehörige im Sinne des Satz 1 sind:

1. Verlobte2. Ehegatten3. eingetragene Lebenspartner4. Verwandte und Verschwägerte gerader Linie

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(2) Überregional oder von einem Aufgabener-stellungsausschuss bei der zuständigen Stelleerstellte oder ausgewählte Aufgaben sind vomPrüfungsausschuss zu übernehmen, sofern diese Aufgaben von Gremien erstellt oder aus-gewählt und beschlossen wurden, die entspre-chend § 2 Abs. 2 zusammengesetzt sind und diezuständige Stelle über die Übernahme entschie-den hat.

§ 15 Besondere Verhältnisse behinderterMenschen

Bei der Durchführung der Prüfung sollen die besonde-ren Verhältnisse behinderter Menschen berücksichtigtwerden. Dies gilt insbesondere für die Dauer der Prü-fung, die Zulassung von Hilfsmitteln und die Inan-spruchnahme von Hilfeleistungen Dritter wie Gebär-densprachdolmetscher für hörbehinderte Menschen (§ 65 Abs. 1 BBiG). Die Art der Behinderung und dieerforderlichen Hilfsmittel bzw. Hilfeleistungen sindmit dem Antrag auf Zulassung zur Prüfung (§ 8 Abs. 1)nachzuweisen.

§16 NichtöffentlichkeitDie Prüfungen sind nicht öffentlich. Vertreter und Vertreterinnen der obersten Landesbehörden, der zu-ständigen Stelle sowie die Mitglieder des Berufsbil-dungsausschusses der zuständigen Stelle können an-wesend sein. Der Prüfungsausschuss kann im Einver-nehmen mit der zuständigen Stelle andere Personenals Gäste zulassen. An der Beratung über das Prü-fungsergebnis im Sinne des § 22 Abs. 1 Satz 2 dürfennur die Mitglieder des Prüfungsausschusses beteiligtsein.

§ 17 Leitung, Aufsicht und Niederschrift(1) Die Prüfung wird unter Leitung des Vorsitzes

vom gesamten Prüfungsausschuss unbeschadetder Regelungen in § 22 Abs. 3 abgenommen.

(2) Die zuständige Stelle regelt im Einvernehmenmit dem Prüfungsausschuss die Aufsichtsfüh-rung, die sicherstellen soll, dass die Prüfungs-leistungen selbstständig und nur mit erlaubtenArbeits- und Hilfsmitteln durchgeführt werden.

(3) Störungen durch äußere Einflüsse müssen vonPrüfungsteilnehmern ausdrücklich gegenüberder Aufsicht oder dem Vorsitz gerügt werden.Entstehen durch die Störungen erhebliche Be-einträchtigungen, entscheidet der Prüfungsaus-schuss über Art und Umfang von geeignetenAusgleichsmaßnahmen. Bei der Durchführungvon schriftlichen Prüfungen kann die Aufsichtnach vorheriger Abstimmung mit der IHK überdie Gewährung einer Zeitverlängerung ent-scheiden.

(4) Über den Ablauf der Prüfung ist eine Nieder-schrift zu fertigen.

§ 18 Ausweispflicht und BelehrungDie Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer hatsich auf Verlangen des Vorsitzes oder der Aufsichts-führung über ihre/seine Person auszuweisen. Sie/er istvor Beginn der Prüfung über den Prüfungsablauf, diezur Verfügung stehende Zeit, die erlaubten Arbeits-und Hilfsmittel, die Folgen von Täuschungshandlun-gen, Ordnungsverstößen, Rücktritt und Nichtteil-nahme zu belehren.

§ 19 Täuschungshandlungen und Ordnungsverstöße

(1) Unternimmt es eine Prüfungsteilnehmerin/einPrüfungsteilnehmer, das Prüfungsergebnis durch Täuschung oder Benutzung nicht zugelas-sener Hilfsmittel zu beeinflussen oder leistetsie/er Beihilfe zu einer Täuschung oder einemTäuschungsversuch, liegt eine Täuschungshand-lung vor.

(2) Wird während der Prüfung festgestellt, dasseine Prüfungsteilnehmerin/ein Prüfungsteilneh-mer eine Täuschungshandlung begeht odereinen entsprechenden Verdacht hervorruft, istder Sachverhalt von der Aufsichtsführung fest-zustellen und zu protokollieren. Die Prüfungs-teilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer setzt diePrüfung vorbehaltlich der Entscheidung des Prüfungsausschusses über die Täuschungshand-lung fort.

(3) Liegt eine Täuschungshandlung vor, wird die von der Täuschungshandlung betroffene Prü-fungsleistung mit „ungenügend“ (= 0 Punkte)bewertet. In schweren Fällen, insbesondere beivorbereiteten Täuschungshandlungen, kann der Prüfungsausschuss den Prüfungsteil oder die gesamte Prüfung mit „ungenügend“ (= 0 Punkte) bewerten.

(4) Behindert eine Prüfungsteilnehmerin/ein Prü-fungsteilnehmer durch ihr/sein Verhalten diePrüfung so, dass die Prüfung nicht ordnungsge-mäß durchgeführt werden kann, ist sie/er vonder Teilnahme auszuschließen. Die Entscheidunghierüber kann von der Aufsichtsführung getrof-fen werden. Die endgültige Entscheidung überdie Folgen für die Prüfungsteilnehmerin/denPrüfungsteilnehmer hat der Prüfungsausschussunverzüglich zu treffen. Absatz 3 gilt entspre-chend. Gleiches gilt bei Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften.

(5) Vor Entscheidungen des Prüfungsausschussesnach den Absätzen 3 und 4 ist die Prüfungsteil-nehmerin/der Prüfungsteilnehmer zu hören.

§20 Rücktritt, Nichtteilnahme(1) Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilneh-

mer kann nach erfolgter Anmeldung vor Beginnder Prüfung (bei schriftlichen Prüfungen vor Bekanntgabe der Prüfungsaufgaben) durch

(3) Werden für schriftlich durchzuführende Prü-fungsbereiche einheitliche überregionale Aufga-ben verwendet, sind dafür entsprechende über-regional abgestimmte Prüfungstage anzusetzen.

§ 8 Zulassung zur Fortbildungsprüfung(1) Der Antrag auf Zulassung zur Prüfung bzw. die

Anmeldung ist schriftlich nach den von der zu-ständigen Stelle bestimmten Fristen und For-mularen zu stellen. Dem Antrag auf Zulassungsind beizufügen:

1. Angaben zur Person und2. Angaben über die in den Absätzen 2 bis 4

genannten Voraussetzungen3. eine Erklärung und ggf. ein Nachweis darüber,

ob und mit welchem Erfolg die Prüfungs-bewerberin/der Prüfungsbewerber an gleich-artigen Prüfungen teilgenommen hat

(2) Örtlich zuständig für die Zulassung zur Fortbil-dungsprüfung ist die zuständige Stelle, in derenBezirk die Prüfungsbewerberin/der Prüfungs-bewerber

a) an einer Maßnahme der Fortbildung teil-genommen hat oder

b) in einem Arbeitsverhältnis steht oder selbst-ständig tätig ist oder

c) seinen/ihren Wohnsitz hat.

(3) Zur Fortbildungsprüfung ist zuzulassen, wer dieZulassungsvoraussetzungen einer Fortbildungs-regelung nach § 53 oder § 54 BBiG erfüllt.

(4) Sofern die Fortbildungsordnung (§ 53 BBiG)oder eine Regelung der zuständigen Stelle (§ 54BBiG) Zulassungsvoraussetzungen vorsieht, sindausländische Bildungsabschlüsse und Zeiten derBerufstätigkeit im Ausland zu berücksichtigen (§ 55 BBiG).

§ 9 Befreiung von vergleichbaren Prüfungsbestandteilen

(1) Die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmerist auf Antrag von der Ablegung einzelner Prü-fungsbestandteile durch die zuständige Stelle zubefreien, wenn sie/er eine andere vergleichbarePrüfung vor einer öffentlichen oder staatlich anerkannten Bildungseinrichtung oder vor einemstaatlichen Prüfungsausschuss erfolgreich abge-legt hat und die Anmeldung zur nächstmöglichenFortbildungsprüfung innerhalb von fünf Jahrennach Bekanntgabe des Bestehens der anderen Prüfung erfolgt (§ 56 Abs. 2 BBiG).

(2) Anträge auf Befreiung von Prüfungsbestandtei-len sind zusammen mit dem Zulassungsantragschriftlich bei der zuständigen Stelle zu stellen.Die Nachweise über Befreiungsgründe im Sinnevon Abs. 1 sind beizufügen.

§10 Entscheidung über die Zulassung undüber Befreiungsanträge

(1) Über die Zulassung sowie über die Befreiungvon Prüfungsbestandteilen entscheidet die zu-ständige Stelle. Hält sie die Zulassungsvoraus-setzungen oder die Befreiungsgründe nicht fürgegeben, so entscheidet der Prüfungsausschuss(§ 46 Abs. 1 BBiG).

(2) Die Entscheidungen über die Zulassung und dieBefreiung von Prüfungsbestandteilen sind derPrüfungsbewerberin/dem Prüfungsbewerberrechtzeitig unter Angabe des Prüfungstages und-ortes einschließlich der erlaubten Arbeits- undHilfsmittel mitzuteilen. Die Entscheidungen überdie Nichtzulassung und über die Ablehnung derBefreiung sind der Prüfungsbewerberin/demPrüfungsbewerber schriftlich mit Begründungbekannt zu geben.

(3) Die Zulassung und die Befreiung von Prüfungs-bestandteilen können von der zuständigenStelle bis zur Bekanntgabe des Prüfungsergeb-nisses widerrufen werden, wenn sie aufgrundgefälschter Unterlagen oder falscher Angabenausgesprochen wurde.

§ 11 PrüfungsgebührDie Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer hatdie Prüfungsgebühr nach Aufforderung an die zuständige Stelle zu entrichten. Die Höhe der Prüfungsgebühr bestimmt sich nach der Gebühren-ordnung der zuständigen Stelle.

III. Abschnitt: Durchführung der Fortbildungs prüfung

§ 12 Prüfungsgegenstand, Prüfungssprache(1) Soweit keine Fortbildungsordnungen nach § 53

BBiG erlassen sind, regelt die zuständige Stelledie Bezeichnung des Fortbildungsabschlusses,Ziel, Inhalt und Anforderungen der Prüfungen,die Zulassungsvoraussetzungen sowie das Prü-fungsverfahren durch Fortbildungsprüfungs-regelungen nach § 54 BBiG.

(2) Die Prüfungssprache ist Deutsch soweit nicht dieFortbildungsordnung oder die -prüfungsregelungder zuständigen Stelle etwas anderes vorsieht.

§ 13 Gliederung der Prüfung(1) Die Gliederung der Prüfung ergibt sich aus den

Fortbildungsordnungen oder Fortbildungs-prüfungsregelungen gemäß §§ 53, 54 BBiG(Prüfungsanforderungen).

§ 14 Prüfungsaufgaben(1) Der Prüfungsausschuss beschließt auf der

Grundlage der Prüfungsanforderungen die Prüfungsaufgaben.

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§24 Prüfungszeugnis(1) Über die Prüfung erhält die Prüfungsteilnehme-

rin/der Prüfungsteilnehmer von der zuständigenStelle ein Zeugnis (§ 37 Abs. 2 BBiG). Der vonder zuständigen Stelle vorgeschriebene Vor-druck, soweit keine Bestimmungen der Fort-bildungsordnungen nach § 53 BBiG entgegen-stehen, ist zu verwenden.

(2) Das Prüfungszeugnis enthält– die Bezeichnung „Zeugnis“ und die Angabe

der Fortbildungsregelung,– die Personalien der Prüfungsteilnehmerin/

des Prüfungsteilnehmers (Name, Vorname, Geburtsdatum),

– die Bezeichnung der Fortbildungsprüfung mitDatum und Fundstelle,

– die Ergebnisse der Fortbildungsprüfung nachMaßgabe der jeweiligen Fortbildungsregelungsowie Angaben zu Befreiungen von Prüfungs-bestandteilen,

– das Datum des Bestehens der Prüfung,– die Namenswiedergaben (Faksimile) oder

Unterschriften des Vorsitzes des Prüfungs-ausschusses oder eines anderen Prüfungs-ausschussmitglieds und der beauftragten Person der zuständigen Stelle mit Siegel.

(3) Dem Zeugnis ist auf Antrag der Prüfungsteil-nehmerin/des Prüfungsteilnehmers eine englischsprachige und eine französischsprachigeÜbersetzung beizufügen (§ 37 Abs. 3 Satz 1BBiG).

§25 Bescheid über nicht bestandene Prüfung

(1) Bei nicht bestandener Prüfung erhält die Prü-fungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer vonder zuständigen Stelle einen schriftlichen Be-scheid. Darin ist anzugeben, welche Prüfungs-leistungen in einer Wiederholungsprüfung nichtmehr wiederholt werden müssen (§ 26 Abs. 2 bis3). Die von der zuständigen Stelle vorgeschriebe-nen Formulare sind zu verwenden.

(2) Auf die besonderen Bedingungen der Wieder -holungsprüfung gemäß § 26 ist hinzuweisen.

V. Abschnitt: Wiederholungsprüfung

§ 26 Wiederholungsprüfung(1) Eine Fortbildungsprüfung, die nicht bestanden ist,

kann zweimal wiederholt werden. Ebenso könnenPrüfungsteile, die nicht bestanden sind, zweimalwiederholt werden. Es gelten die in der Wieder-holungsprüfung erzielten Ergebnisse.

(2) Hat die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteil-nehmer bei nicht bestandener Prüfung in einerselbstständigen Prüfungsleistung (§ 20 Abs. 2Satz 2) mindestens ausreichende Leistungen

erbracht, so ist diese auf Antrag der Prüfungs-teilnehmerin/des Prüfungsteilnehmers nicht zuwiederholen, sofern die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer sich innerhalb von zweiJahren – gerechnet vom Tage der Feststellungdes Ergebnisses der nicht bestandenen Prüfungan – zur nächstmöglichen Wieder holungs-prüfung anmeldet. Die Bewertung einer selbstständigen Prüfungs- leistung (§ 20 Abs. 2 Satz 2) ist im Rahmen der Wiederholungsprüfung zu übernehmen.

(3) Die Prüfung kann frühestens zum nächsten Prüfungstermin (§ 7) wiederholt werden.

VI. Abschnitt: Schlussbestimmungen

§27 RechtsbehelfsbelehrungMaßnahmen und Entscheidungen der Prüfungsaus-schüsse sowie der zuständigen Stelle sind bei ihrerschriftlichen Bekanntgabe an die Prüfungsbewerbe-rin/den Prüfungs bewerber bzw. die Prüfungsteilneh-merin/den Prüfungsteilnehmer mit einer Rechts-behelfsbelehrung gemäß § 70 VwGO zu versehen.

§28 Prüfungsunterlagen(1) Auf Antrag ist der Prüfungsteilnehmerin/dem

Prüfungsteilnehmer binnen der gesetzlich vorgegebenen Frist zur Einlegung eines Rechts-behelfs Einsicht in seine Prüfungsunterlagen zugewähren. Die schriftlichen Prüfungsarbeitensind ein Jahr, die Niederschriften gemäß § 23Abs. 1 zehn Jahre aufzubewahren. Die Aufbe-wahrungsfrist beginnt mit dem Zugang des Prü-fungsbescheides nach § 24 Abs. 1 bzw. §25 Abs.1.Der Ablauf der vorgenannten Fristen wird durchdas Einlegen eines Rechtsmittels gehemmt.

(2) Die Aufbewahrung kann auch elektronisch erfolgen. Landesrechtliche Vorschriften zur Archivierung bleiben unberührt.

§29 Inkrafttreten, GenehmigungDiese Prüfungsordnung tritt am Tag der Veröffentli-chung im Mitteilungsblatt „IHKplus“ der IHK Köln inKraft. Gleichzeitig treten die bisherige Fortbildungs-prüfungsordnung und die Prüfungsordnung für dieDurchführung von Prüfungen zum Nachweis berufs-und arbeitspädagogischer Qualifikation außer Kraft.

Köln, den 15. Dezember 2008

Paul Bauwens-Adenauer Dr. Herbert FergerPräsident Hauptgeschäftsführer

Die Prüfungsordnung in der vorliegenden Fassungwurde am 30. September 2009 (AZ: II C 1-09-15) vom Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales desLandes Nordrhein genehmigt.

schriftliche Erklärung zurücktreten. In diesemFall gilt die Prüfung als nicht abgelegt.

(2) Versäumt die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer einen Prüfungstermin, sowerden bereits erbrachte selbstständige Prü-fungsleistungen anerkannt, wenn ein wichtigerGrund für die Nichtteilnahme vorliegt. Selbst-ständige Prüfungsleistungen sind solche, diethematisch klar abgrenzbar und nicht auf eineandere Prüfungsleistung bezogen sind sowie eigenständig bewertet werden.

(3) Erfolgt der Rücktritt nach Beginn der Prüfungoder nimmt die Prüfungsteilnehmerin/der Prüfungsteilnehmer an der Prüfung nicht teil,ohne dass ein wichtiger Grund vorliegt, so wirddie Prüfung mit „ungenügend“ (= 0 Punkte) bewertet.

(4) Der wichtige Grund ist unverzüglich mitzuteilenund nachzuweisen. Im Krankheitsfall ist die Vorlage eines ärztlichen Attestes erforderlich.

IV. Abschnitt: Bewertung, Feststellungund Beurkundung des Prüfungs-ergebnisses

§ 21 BewertungsschlüsselDie Prüfungsleistungen sind wie folgt zu bewerten:

Eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung = 100–92 Punkte = Note 1 =sehr gut

eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung = unter 92–81 Punkte = Note 2 = gut

eine den Anforderungen im Allgemeinen entsprechende Leistung = unter 81–67 Punkte = Note 3 = befriedigend

eine Leistung, die zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht= unter 67–50 Punkte = Note 4 = ausreichend

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass gewisse Grund-kenntnisse noch vorhanden sind= unter 50–30 Punkte = Note 5 = mangelhaft

eine Leistung, die den Anforderungen nicht entsprichtund bei der selbst Grundkenntnisse fehlen= unter 30–0 Punkte = Note 6 = ungenügend

Der Hundert-Punkte-Schlüssel ist der Bewertung allerPrüfungsleistungen sowie der Ermittlung von Zwi-schen- und Gesamtergebnissen zugrunde zu legen.

§22 Bewertungsverfahren, Feststellungder Prüfungsergebnisse

(1) Jede Prüfungsleistung ist von jedem Mitglieddes Prüfungsausschusses selbstständig zu be-werten. Beschlüsse über die Bewertung einzel-ner Prüfungsleistungen, der Prüfung insgesamt

sowie über das Bestehen und Nichtbestehen derPrüfung werden vom Prüfungsausschuss ge-fasst. Bei der gemeinsamen Feststellung der Ergebnisse dienen die Einzelbewertungen derPrüfungsausschussmitglieder als Grundlage.

(2) Bei der Feststellung von Prüfungsergebnissenbleiben Prüfungsleistungen, von denen der Prüf-ling befreit worden ist (§ 9), außer Betracht.

(3) Zur Vorbereitung der Beschlussfassung nachAbs. 1 kann der Vorsitz mindestens zwei Mit-glieder mit der Bewertung einzelner, nichtmündlich zu erbringender Prüfungsleistungenbeauftragen. Die Beauftragten sollen nicht der-selben Mitgliedergruppe angehören. Die beauf-tragten Mitglieder dokumentieren die wesentli-chen Abläufe und halten die für die Bewertungerheblichen Tatsachen fest (§ 42 Abs. 2 und 3BBiG). Die übrigen Mitglieder des Prüfungsaus-schusses sind bei der Beschlussfassung nachAbsatz 1 nicht an die Einzelbewertungen derbeauftragten Mitglieder gebunden.

(4) Soweit eine Prüfung in programmierter Formdurchgeführt wird, kann die Beurteilung undBewertung der Prüfungsleistungen maschinellerfolgen.

§23 Ergebnisniederschrift, Mitteilung überBestehen oder Nichtbestehen

(1) Über die Feststellung der einzelnen Prüfungser-gebnisse ist eine Niederschrift auf den Formula-ren der zuständigen Stelle zu fertigen. Sie istvon den Mitgliedern des Prüfungsausschusseszu unterzeichnen und der zuständigen Stelleunverzüglich vorzulegen.

(2) Die Prüfung ist vorbehaltlich der Fortbildungs-regelungen nach §§ 53, 54 BBiG insgesamt bestanden, wenn in jedem der einzelnen Prü-fungsteile mindestens ausreichende Leistungenerbracht worden sind.

(3) Der Prüfungsteilnehmerin/dem Prüfungsteilneh-mer soll unmittelbar nach Feststellung des Gesamtergebnisses der Prüfung mitgeteilt werden, ob sie/er die Prüfung „bestanden“ oder„nicht bestanden“ hat. Kann die Feststellung desPrüfungsergebnisses nicht am Tag der letztenPrüfungsleistung getroffen werden, so hat derPrüfungsausschuss diese unverzüglich zu treffenund der Prüfungsteilnehmerin/dem Prüfungs -teilnehmer mitzuteilen.

(4) Über das Bestehen eines Prüfungsteils erhält diePrüfungsteilnehmerin/der PrüfungsteilnehmerBescheid, wenn für den Prüfungsteil ein eigenerPrüfungsausschuss gemäß § 1 Abs. 2 gebildetwerden kann.

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2. AuflageKöln, Oktober 2009