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Art Media Verlag Freiburg Wintersemester 2011 14. Ausgabe / 7. Jahrgang SPEZIAL Für Universität und Hochschulen in Freiburg UNI versalis - Zeitung Sind harte Typen immer aus hartem Holz geschnitzt oder kön- nen sie auch aus Weichholz sein? Der Frage, aus welchem Holz sich welche Charaktere schnitzen las- sen, geht Järmo Stablo, Forstwis- senschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Erneu- erbare Energien der Freiburger Universität, auf ganz praktische Weise nach. Aus den Bruchhölzern sogenannter „Schlagbiegeversu- che“ lässt er mit einem einfachen Schnitzmesser eigenwillige Persön- lichkeiten entstehen. So individuell ihr Charakter, so speziell ist auch die Herkunft die- ser „Bruchtestmännchen“, wie sie der Künstler selbst nennt. In neun unterschiedlichen Waldlandschaf- ten sind die skurrilen Gesellen beheimatet, und natürlich präsen- tieren sie sich in der gegenwärti- gen Ausstellung auch vor diesem Hintergrund. Wie sich solche „Waldgesell- schaften“ herausbilden, warum welche Bäume wo ihre Lieblings- plätze haben und mit wem sie gerne zusammenstehen, wie der Mensch diese „natürliche Verge- sellschaftung“ im Laufe der Jahr- hunderte beeinflusst hat, wieso in der wirtschaftlichen wie forstli- chen Nutzung oft keine Rücksicht auf solche Vorlieben genommen wurde, weshalb die Aufforstung ehemaliger Laubwaldregionen mit Fichtenmonokulturen auf lange Sicht nicht sinnvoll erscheint – all das ist in der neuen Ausstellung „Waldgesellschaften“ im Waldhaus ebenfalls zu erfahren. Nicht zuletzt fordern historische wie gegenwär- tige Klimaveränderungen von den Wald- wie auch von den mensch- lichen Gesellschaften immer wie- der neue Anpassungsleistungen. Eine Auswahl unterschiedlichster Gegenstände zeigt, welche Eigen- schaften für bestimmte Holzarten typisch sind und warum etwa Wein- fässer aus Eiche, Streichhölzer und Snowboardkerne aber aus Pappel hergestellt werden. Lange bevor es wissen- schaftliche Testverfahren gab, wussten die Menschen aus ihren Alltagserfahrungen her- aus bereits gut über Holzqua- litäten Bescheid. Heute sind solche Tests von Nutzen, weil wir im Zeitalter nachwachsen- der Rohstoffe nach innovati- ven Einsatzmöglichkeiten von Holz suchen. Im Internationa- len Jahr der Wälder ist die Aus- stellung somit als Brückenschlag zwischen Waldwissen, Kunst und Alltagskultur zu verstehen. Die Ausstellung „Waldgesell- schaften“ ist bis 18. Dezember im Waldhaus in Freiburg zu sehen. Geöffnet: Mi-Fr 10 bis 17 Uhr, So 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei. „Waldgesellschaften“ Ausstellung im Waldhaus Freiburg mit Holzskulpturen von Järmo Stablo „Bruchtestmännchen“ von Järmo Stablo Foto: Waldhaus Freiburg vegetarisches restaurant www.vegetage.de Mo bis Sa 11 – 20 Uhr I Burse 1. Etage Rathausgasse 4 I 79098 Freiburg Tel: 07 61.21 77 500 vom buffet schnell & preiswert auch take-away happy hour specials house-lounge mit dj ��alles frisch ������� Rathausgasse 4 I 79098 Freiburg I T: 0761.2177500 www.bursencafe.de I www.facebook.de/cafe.burse

Für Universität und Hochschulen in Freiburg · 2012. 1. 15. · Art Media Verlag Freiburg Wintersemester 2011 14. Ausgabe / 7. Jahrgang S P E Z I A L Für Universität und Hochschulen

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Art Media Verlag Freiburg Wintersemester 2011 14. Ausgabe / 7. Jahrgang

SPEZIAL

Für Universität und Hochschulen in Freiburg

UNIversalis-Zeitung

Sind harte Typen immer aus hartem Holz geschnitzt oder kön-nen sie auch aus Weichholz sein? Der Frage, aus welchem Holz sich welche Charaktere schnitzen las-sen, geht Järmo Stablo, Forstwis-senschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Erneu-erbare Energien der Freiburger Universität, auf ganz praktische

Weise nach. Aus den Bruchhölzern sogenannter „Schlagbiegeversu-che“ lässt er mit einem einfachen Schnitzmesser eigenwillige Persön-lichkeiten entstehen.

So individuell ihr Charakter, so speziell ist auch die Herkunft die-ser „Bruchtestmännchen“, wie sie der Künstler selbst nennt. In neun unterschiedlichen Waldlandschaf-

ten sind die skurrilen Gesellen beheimatet, und natürlich präsen-tieren sie sich in der gegenwärti-gen Ausstellung auch vor diesem Hintergrund.

Wie sich solche „Waldgesell-schaften“ herausbilden, warum welche Bäume wo ihre Lieblings-plätze haben und mit wem sie gerne zusammenstehen, wie der Mensch diese „natürliche Verge-sellschaftung“ im Laufe der Jahr-hunderte beeinflusst hat, wieso in der wirtschaftlichen wie forstli-chen Nutzung oft keine Rücksicht auf solche Vorlieben genommen wurde, weshalb die Aufforstung ehemaliger Laubwaldregionen mit Fichtenmonokulturen auf lange Sicht nicht sinnvoll erscheint – all das ist in der neuen Ausstellung „Waldgesellschaften“ im Waldhaus ebenfalls zu erfahren. Nicht zuletzt

fordern historische wie gegenwär-tige Klimaveränderungen von den Wald- wie auch von den mensch-lichen Gesellschaften immer wie-der neue Anpassungsleistungen. Eine Auswahl unterschiedlichster Gegenstände zeigt, welche Eigen-schaften für bestimmte Holzarten typisch sind und warum etwa Wein-fässer aus Eiche, Streichhölzer und Snowboardkerne aber aus Pappel hergestellt werden.

Lange bevor es wissen-schaftliche Testverfahren gab, wussten die Menschen aus ihren Alltagserfahrungen her-aus bereits gut über Holzqua-litäten Bescheid. Heute sind solche Tests von Nutzen, weil wir im Zeitalter nachwachsen-der Rohstoffe nach innovati-ven Einsatzmöglichkeiten von Holz suchen. Im Internationa-

len Jahr der Wälder ist die Aus-stellung somit als Brückenschlag zwischen Waldwissen, Kunst und Alltagskultur zu verstehen.

Die Ausstellung „Waldgesell-schaften“ ist bis 18. Dezember im Waldhaus in Freiburg zu sehen. Geöffnet: Mi-Fr 10 bis 17 Uhr, So 14 bis 17 Uhr. Eintritt frei.

„Waldgesellschaften“ Ausstellung im Waldhaus Freiburg mit Holzskulpturen von Järmo Stablo

„Bruchtestmännchen“ von Järmo Stablo Foto: Waldhaus Freiburg

vegetarisches restaurant

www.vegetage .deMo bis Sa 11 – 20 Uhr I Burse 1. Etage

Rathausgasse 4 I 79098 FreiburgTel: 07 61.21 77 500

vom buffetschnell & preiswert

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2 UNIversalis-Zeitung II 11/12

Das Institut für Forst- und Um-weltpolitik der Universität Freiburg (IFP) um Prof. Dr. Karl-Reinhard Volz und Dr. Metodi Sotirov ist wis-senschaftlicher Koordinator eines neuen Forschungsverbunds zur Landnutzungspolitik europäischer Waldökosysteme. Der Verbund mit dem Namen INTEGRAL (Future-oriented integrated management of European forest landscapes) wird aus dem siebten Forschungs-rahmenprogramm der Europäi-schen Union mit sieben Millionen Euro gefördert. Das Finanzvolu-men des Freiburger Teilprojekts beträgt 855.000 Euro. Das Projekt startete am 1. November und läuft über vier Jahre. Die administrative Koordination liegt bei der Schwe-dischen Landwirtschaftsuniversität (SLU).

Hauptziel des Projekts ist es, die Unterschiede zwischen waldrele-vanten Landnutzungspolitiken und Landnutzungspraktiken in Europa zu reduzieren sowie gesellschaftli-che Konflikte zu untersuchen. Diese Konflikte, die aus konkurrierenden Ansprüchen an die Produkte und Dienstleistungen der Waldökosys-teme entstehen, sollen im Kontext des aktuellen sozio-ökologischen Wandels erklärt und entschärft wer-den. Gegenstand der Forschung sind damit politische, sozioöko-nomische, ökologische und tech-nische Aspekte des Managements europäischer Waldlandschaften im Sinne einer nachhaltigen Nutzung und eines dauerhaften Schutzes der Waldökosysteme. Methodisch will das Projekt einen neuen Ansatz für

die Gestaltung politischer Prozes-se zur Steuerung von Ansprüchen an die Waldnutzung entwickeln. Dazu wird es quantitative Vorher-sagen und Modellierungen von Entscheidungshilfen mit qualitati-ver Politikanalyse und explorativer Zukunftsforschung verbinden.

Neben der wissenschaftlichen Gesamtkoordination leitet das

IFP im Projekt das Arbeitsfeld „Politikfeldanalyse und Zukunfts-forschung“. Dort geht es zu-

nächst darum, gesellschaftliche Schlüsselfaktoren wie Politik, Ökonomie oder Demographie

zu identifizieren und ihre Wirkung auf die Waldbewirtschaftung zu analysieren. Darauf aufbauend entwickeln die Forscherinnen und Forscher qualitative Zukunftssze-narien, wobei Anspruchsgruppen wie Waldeigentümer und Wald-nutzer, Naturschützer, Entschei-dungsträger und Wissenschaftler beteiligt werden. Im dritten Schritt

formulieren sie Handlungsemp-fehlungen für die Europäische Union und ihre Regionen. Politik-instrumente wie finanzielle Förde-rung, Informationen oder Verbote sollen so eingesetzt werden, dass sie eine ausgewogene Nutzung von Waldökosystemen anleiten können.

Die Forscher werden mit einem gemeinsamen Untersuchungsrah-men und speziellen Forschungs-fragen 20 Fallstudien in zehn europäischen Ländern analysie-ren und vergleichen. Die Studien spiegeln regional unterschied-liche, aber dennoch typische ökologische, sozioökonomische, politische und technische Verhält-nisse innerhalb Europas wider. Partner der Universität Freiburg und der SLU sind Forschergrup-pen aus Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Ir-land, Italien, Litauen, den Nie-derlanden, Österreich, Portugal, Schweden und der Slowakei so-wie drei Dachverbände von In-teressengruppen zu den Themen Waldnutzung und Waldschutz.

Nachhaltig nutzen, dauerhaft schützen Forstpolitikwissenschaftler der Universität Freiburg untersuchen die Landnutzungspolitik

europäischer Waldökosysteme

Anna MadéeM o d e i n N At u r

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Geschichtswissenschaft ist meis-tens aus Papier. Bücher, Aufsätze, Zeitschriften, Buchreihen, Zei-tungsartikel, Forschungsberichte – Historiker konsumieren und produzieren Worte vor allem in schriftlicher, gedruckter Form. Ihre Zeit verbringen sie leise raschelnd zwischen Regalen, Bücherstapeln und Akten in Archiven und Bibli-otheken. Doch ab und zu graben sie sich auch wieder aus den Pa-pierbergen aus, um ihre Kollegen wissen zu lassen, was ihre Studien ergeben haben.

Dazu treffen sie sich gern zu wissenschaftlichen Tagungen. Dort wird Wissenschaft lebendig, die verschiedensten Meinungen

treffen aufeinander, Argumentati-onen werden kritisch geprüft und Einwände ausgetauscht. Kritik und Inspiration bringen Gedankenge-bäude ins Wanken und ergänzen sie durch neue Ideen. Was hier in Schwung kommt, kann auf einer ganz neuen Ebene wieder zu Pa-pier gebracht werden.

Für gewöhnlich sind es die voll-beruflichen Wissenschaftler, die bei solchen Tagungen Vorträge über ihre Forschungsergebnisse halten. Eine Gruppe von Freibur-ger Studierenden wagt jedoch im kommenden Mai ein Experiment und lädt Geschichtsstudierende zu einer studentischen Tagung ein. Hausarbeiten, Bachelorarbei-

ten, Seminarprojekte – was sonst in den Schubladen verschwindet, können bei dieser Gelegenheit fortgeschrittene Studierende aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg vor ihren Kollegen vorstellen und mit ihnen diskutieren.

Mit dem Titel „Durch Raum & Zeit – Wege und Bewegung in der Geschichte“ hat sich das Orga-nisationskomitee für ein aktuelles Thema der Geschichtswissenschaft entschieden. Räume, Orte und Wege werden nicht mehr nur als Schauplatz von Geschichte behan-delt, sondern selbst als Objekte der Geschichtswissenschaft untersucht. Die relativ offenen Leitfragen der Tagung beschäftigen sich mit der Bewegung von Menschen durch den Raum auf Reisen, auf Han-delswegen oder Entdeckertouren, aber auch mit der Bewegung von Ideen, Denkmustern und Hand-lungsweisen. Entdeckungsreisen in die Arktis sind ein ebenso denkba-res Thema wie die Erforschung von Wissenstransfer in der Antike oder die japanische Tourismusgeschich-te des 20. Jahrhunderts. Neben den studentischen Vorträgen wird zur Eröffnung der Tagung auch ein Gastdozent einen Einblick in die aktuelle historische Forschung

zum Thema Raum und Räumlich-keit halten und so die Perspektive noch erweitern.

Die Organisatoren studieren ge-

meinsam an der Universität Freiburg den Masterstudiengang „Verglei-chende Geschichte der Neuzeit“. Sie sind begeistert von der Idee, Studierende von anderen Universi-täten zu sich einzuladen und mit ih-nen ihre Gedanken zu diskutieren. In Bremen und Mainz, wo schon mehrfach studentische Tagungen von Studierenden organisiert wur-den, haben einige von ihnen schon Vorträge gehalten. Das Experiment, vor weitgehend fremdem, fachkun-digem Publikum die eigenen Ideen und Forschungsergebnisse vorzu-stellen, war für sie eine Herausfor-derung, die sie in ihrer persönlichen und akademischen Entwicklung sehr weitergebracht hat.

In Freiburg ist die studentische Tagung ein Versuchsballon, von dem auch die Organisatoren noch nicht genau wissen können, wo hin er fliegen wird: am Histo-rischen Seminar hat eine solche Tagung noch nie stattgefunden. Umso eifriger bemüht sich das Organisationskomitee um eine gelingende Veranstaltung. Mög-lich ist die Organisation einer solchen Tagung jedoch nur, wenn sich Förderer finden, die die Stu-dierenden unterstützen.

November 2011 UNIversalis-Zeitung 3

Spendenaufruf Das Projekt konnte mit Hilfe des Historischen Seminars

bisher knapp zur Hälfte finanziert werden, es fehlen also noch entscheidende Gelder, um die Ideen der Freiburger Geschichtsstudierenden zu verwirklichen. Wenn Sie Inter-esse haben, die Tagung mit einer Spende zu ermöglichen, wenden Sie sich bitte direkt an das Organisationskomitee:

Kontakt: [email protected]

Historisches Seminar, Universität Freiburg Vermerk „Durch Raum und Zeit“ D-79085 Freiburg im Breisgau

Geschichte selbstgemacht Studierende der Uni Freiburg organisieren eine Tagung für Kommilitonen aus ganz Deutschland

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4 UNIversalis-Zeitung November 2011

Call for Papers Durch Raum & Zeit: Komm zur studentischen Tagung!

Per Postkutsche und Karawa-ne, Luftbrücke und Seidenstraße, Sklaventransport und Gruppen-reise, MMS und Telegraphen-leitung: Menschen finden und suchen, begehen, befahren und befliegen immer neue Wege, um sich in der Welt zu bewegen. Dabei transportieren sie Waren, Ideen und Handlungsmuster, aber auch Krankheiten oder Vorurteile. Wege und Bewegung verändern die Orte, durch die sie führen und die, zu denen sie führen. Sie ver-ändern aber auch die Menschen, die sie gehen.

Wie bewegten Menschen, Dinge und Ideen sich durch die Welt? Zu spannenden Vorträgen und Diskussionen laden wir, Stu-dierende des Masterstudiengangs „Vergleichende Geschichte der Neuzeit“, interessierte Kommili-tonen an das Historische Semi-nar der Uni Freiburg ein: Eine

Tagung von Studierenden für Studierende!

Es schlummert schon seit Se-mestern eine Hausarbeit über die Erfindung des Navigationssystems oder eine B.A.-Arbeit über das Raumkonzept der Antarktisfor-scher in Deiner Schublade? Du hast kürzlich erst ein Essay über medizinischen Ideentransfer in der griechischen Antike geschrie-ben, das der Dozent vielleicht nur halb gelesen hat? Du hast Lust, einen Vortrag vorzubereiten? Du würdest gerne mal jenseits von Studienleistungen und Kolloqui-umsdruck Deine Ideen vorstellen und mit einem interessierten Pu-blikum diskutieren? Dann bewirb Dich jetzt! Wir freuen uns auf vielfältige Einsendungen! Thema-tische Leitfragen findest Du weiter unten!

An einem Wochenende im Mai 2012 wollen wir in meh-

reren Panels die studentischen Vorträge hören, kommentieren und diskutieren. Der Vortrag ei-nes Gastdozenten wird die Ver-anstaltung eröffnen. Wenn Du einen Vortrag hältst, wirst Du kostenlos bei uns einquartiert und für Deine Verpflegung ist gesorgt. Es erwarten dich also Freiburg im Frühling, spannende Begegnungen mit jungen Histo-rikern aus Deutschland, Luxem-burg, Österreich und der Schweiz und anregende, kaffeegetränkte Diskussionen über das, was dich interessiert! Worauf wartest Du noch?

Und so geht’s: 1. Vortrag aus der Schublade

kramen oder neu schreiben 2. Abstract formulieren. (bis zu

500 Wörter, der fertige Vortrag soll ca. 15 Minuten dauern)

3. Abstract als PDF-Anhang bis

zum 15. Februar 2012 abschi-cken an: [email protected]

4. Was wir sonst noch wissen müssen: Name, Uni, Studiengang und Semesterzahl

Weitere Infos gibt es unter www.geschichte.uni-freiburg.de/stu-dentische-tagung

Wir freuen uns auf Deine Ein-sendung!

Dein Organisationskomitee „Durch Raum & Zeit“

Die LeitfragenPostkutsche, Telegraph und

World Wide Web: Auf welchen Wegen reisen Informationen und wie verändern sich Wissens- und Kulturtransfer?

Alle Wege führen nach Rom: Wie konstituieren Wege Zentrum und Peripherie, bewirken Eingren-zung und Ausgrenzung?

Neue Wege gehen: Welche Fol-

gen haben technischer Fortschritt und die Ausweitung von Infra-struktur für Mensch und Umwelt?

Lebenswege, Migrationsge-schichte(n) und nomadische Le-benspraxis: Welche Probleme stellen sich dem homo migrans in der Heimat, auf dem Weg und in der Fremde?

Seidenstraße, Suezkanal und Luftbrücke: Welche Bedeutung ha-ben Wege und Verbindungen für Wirtschaft, Militär und Geopolitik?

Die Vermessung der Welt: Wie gestalten Forscher, Kartographen und Statistiker die Ordnung und die Wahrnehmung des Raumes?

Kaffee, Pest und Sklavenhandel: Welche Risiken und Möglichkei-ten birgt globales Wirtschaften und welchen Wegen folgt es?

Vielfältigkeit und Entwicklun-gen von Tourismus: Was verraten Reisende über ihre Herkunft und Ziele, Wege und Intentionen?

„Sprachen ebnen den Weg zu Hirn und Herz“, hat Bundesprä-sident Christian Wulff in seinem Grußwort zur Konferenz „Deutsch in den Wissenschaften“ betont. Vom 10. bis 12. November dis-kutierten Wissenschaftler aus 14 Nationen und verschiedensten Disziplinen in Essen über die Rol-le der deutschen Sprache in ihrer Arbeit. In der Wissenschaftskom-munikation wird immer häufiger Englisch geschrieben und ge-sprochen. Der Anteil an deutsch-sprachigen Publikationen in den Naturwissenschaften ist weltweit bereits auf ein Prozent gesun-ken. Mit der Konferenz wollen der Deutsche Akademische Aus-tauschdienst (DAAD), das Goe-the-Institut (GI) und das Institut für Deutsche Sprache (IDS) Impulse zu einer Stärkung von Deutsch als Wissenschaftssprache in einer mehrsprachigen Arbeitsumge-

bung geben. (www.wissenschafts-sprache-deutsch.de/).

Als Schirmherr der Konferenz

beschreibt Bundespräsident Chris-tian Wulff Deutsch als eine Spra-che, in der „Grundlagen unseres

modernen Weltbilds gelegt“ wor-den seien. Es gelte, „Mehrspra-chigkeit von klein auf zu fördern“

und jede Möglichkeit zu nutzen, Deutsch als Fremdsprache im Ausland zu verbreiten. Um „jun-gen Nachwuchswissenschaftlern den Weg nach Deutschland zu öffnen“, so der Bundespräsident, „müssen wir in Wissenschaft und Forschung so interessant sein, dass es sich lohnt, die Sprach-barriere zu überwinden“.

Deutsch spielt seit Jahrhun-derten eine zentrale Rolle in den Wissenschaften, zumal Deutsch-land in aller Welt als Land der Erfinder bekannt ist. Deutsch-sprachige Quellen stellen in vie-len Fällen Grundlagentexte von Wissenschafts-Disziplinen dar. Mit der wachsenden internatio-nalen Vernetzung von Universitä-ten und Forschungseinrichtungen ist die Weltsprache Englisch für die Kommunikation unter Wis-senschaftlern in den Mittelpunkt gerückt. Das gilt ganz besonders

„Wir müssen so interessant sein, dass es sich lohnt, Sprachbarrieren zu überwinden“

Internationale Konferenz „Deutsch in den Wissenschaften“ in der Zeche Zollverein, Essen

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November 2011 UNIversalis-Zeitung 5

„Wir müssen so interessant sein, dass es sich lohnt, Sprachbarrieren zu überwinden“

Internationale Konferenz „Deutsch in den Wissenschaften“ in der Zeche Zollverein, Essen

für naturwissenschaftliche und technische Disziplinen. Mit der Konferenz „Deutsch in den Wis-senschaften“ wollen der Deutsche Akademische Austauschdienst, das Goethe-Institut sowie das In-stitut für Deutsche Sprache einen Bewusstseinsprozess anstoßen: Welche Bedeutung haben Spra-chen in der wissenschaftlichen Arbeit? Wie wird die deutschspra-chige Wissenschaft international wahrgenommen? Wie lässt sich akademische Mehrsprachigkeit umsetzen?

Die Initiatoren der Veranstal-tung haben es sich zur Aufgabe gemacht, Mehrsprachigkeit in der Wissenschaft durch lang-fristige Maßnahmen zu fördern. Dabei soll kein Konkurrenzkampf zwischen der deutschen und der englischen Sprache entstehen: Für den Austausch in einer in-ternationalen Wissensgemeinde können Englisch und Deutsch komplementär nebeneinander stehen. Das wirke sich auch auf die Qualität der sprachlichen Erarbeitung und Vermittlung von Forschungsergebnissen aus.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ludwig M. Eichinger, Direktor des Insti-tuts für Deutsche Sprache (IDS)

stellte dar, wie die deutsche Sprache im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts einen enormen Statusgewinn verzeichnet habe. Deutsch spielte nach den Worten Eichingers „immer souveräner ihre Rolle als die Sprache ei-ner sich emanzipierenden bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Kultur.“ Sie sei „in der vordersten Reihe der europäischen Volks-sprachen“ gestanden, von denen das Lateini-sche als die allgemeine Sprache der Wissen-schaft abgelöst worden sei. Das Deutsche nahm „eine herausgehobene Rolle ein, weil es sich in den in dieser Zeit im Humboldtschen Geist neu formierten Universi-täten findet. Es ist das ein enormer Statusgewinn in vergleichsweise kurzer Zeit, wenn man bedenkt, dass Gottfried Wilhelm Leibniz noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Entwicklung eines ‚Sprach-Schatzes’“ for-dert, eines Wörterbuchs, das es ermögliche, auf Deutsch auch

über die wissenschaftlichen und abstrakten Dinge zu schreiben und zu sprechen.“

Professor Max G. Huber, amtie-render Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdiens-tes (DAAD), wies auf die Paralle-le zwischen Veranstaltungsort und Thema hin. Die Zeche Zollverein in Essen sei als Welterbe der Ver-einten Nationen ein historisches Denkmal, das in die Zukunft wei-se. Die deutsche Sprache stel-le nicht nur ein Kulturerbe dar, sondern habe es – obwohl die Internationalisierung „auf eine Gemeinsprache angewiesen“ sei – geschafft, attraktiv zu blei-ben. Huber, der mit dem DAAD für den Austausch von jähr-lich über 70.000 Studierenden und Wissenschaftlern zwischen Deutschland und dem Ausland verantwortlich ist, bezeichnete Mehrsprachigkeit als „Königs-weg für die soziale Integration von Gaststudenten und -wissen-schaftlern“. Sie sichere zugleich die „Perspektivenvielfalt der wis-senschaftlichen Debatten“ und die „internationale wie nationale Wahrnehmung von Forschung und Lehre“.

Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Leh-mann, Präsident des Goethe In-stituts (GI) machte deutlich, wie weit die Diskussion über Deutsch in den Wissenschaften reicht: „Es geht um die Sprache der Lehre an deutschen Hochschulen, aber

auch um die Kommunikation zwischen Wissenschaftlern auf Fachkongressen und im wissen-schaftlichen Alltag und auch um die Sprache der wissenschaftli-

chen Publikationen und die Wei-terentwicklung wissenschaftlicher Terminologien.“ Die Glaub-würdigkeit der Sprachpolitik im Ausland stehe auf dem Spiel. Lehmann: „Wenn wir einerseits als Goethe-Institut die Lehrpläne russischer Schulen mit einer gro-

ßen Bildungsoffensive Deutsch als zweite Fremdsprache positiv beeinflussen, wenn wir in Indien derzeit an mehr als 1000 Schu-len Deutsch als Fremdsprache bis zur Hochschulreife einführen, wenn wir in China erfolgreich Sprachlernzentren gründen und dann andrerseits den Eindruck vermitteln, dass Deutschkennt-nisse nicht erforderlich sind, um in den Hochschulen und den außer-universitären Forschungs-einrichtungen zu arbeiten und zu forschen oder mit den Kollegen in Deutschland zu kommunizie-ren, dann ist das zutiefst demo-tivierend.“

Der israelische Sprachwissen-schaftler Guy Deutscher, Autor des Buchs „Im Spiegel der Spra-che“, hielt die Festrede zur Eröff-nung. Er beschäftigte sich da-mit, was wir in unserer Sprache sehen, wenn wir sie dem Geist

als Spiegel vorhalten: die menschliche Natur oder die kulturellen Konven-tionen unserer Gesell-schaft.

Auf der Zeche Zollver-ein in Essen suchten rund 50 hochrangige Wissen-schaftler, Politiker und Ex-perten in mehreren Foren nach der künftigen Rolle der deutschen Sprache in den Wissenschaften. Namhafte Kooperations-partner und Förderer un-terstützten die Konferenz: der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die VolkswagenStiftung, der Arbeitskreis Deutsch als Wissenschaftssprache ADAWiS, die Alexander von Humboldt Stiftung, der Deutsche Sprachrat, die Hochschulrektoren-

konferenz und die Marga und Kurt Möllgaard-Stiftung.

Zu Beginn der Konferenz wur-den auch die Gewinner eines Kreativwettbewerbs bekanntge-

geben und ausgezeichnet. Fast 2.000 junge Grafiker, Texter, Studenten und Freunde der deut-schen Sprache aus mehr als 50 Ländern hatten pfiffige Werbe-sprüche und ansprechende Pla-katentwürfe über die Relevanz der deutschen Sprache in den Wissenschaften eingereicht.

Den ersten Preis erhielten die beiden Absolventen der Bauhaus-Universität Weimar Jennifer Bohn (Texterin) und Johannes Hein (Designer) für ihre gemeinsame Idee „Erste Worte“. Mit Babyfotos deutscher Erfinder verdeutlichten die beiden auf humorvolle Weise, dass unsere erste Sprache unser Denken prägt. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft überreichte 3.000 Euro an die Gewinner.

Die Gewinner des Kreativwettbewerbs „Deutsch schafft Wis-sen“ Jennifer Bohn (Texterin) und Johannes Hein (Designer)

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30.12.11 30.12.11 Konzert 18 UhrPercussion Ensemble Kaiserstuhl

31.12.11 31.12.11 Kabarett 18 UhrMatthias Deutschmann

28.01.12 28.01.12 Konzert 19 UhrTrio de Janeiro”

03.02.12 03.02.12 Szenische Lesung 19 UhrDietz-Werner Steck, Felix Huby

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„Happy Birthday PH 88,4“: Das Lernradio der Pädagogischen Hoch-schule Freiburg feierte im Juni 2011 3766 ausge-strahlte Sendestunden, die bis dahin über den Äther gingen.

Fünf Jahre Rundfunk an der Pädagogischen Hoch-schule bieten Anlass inne-zuhalten und einen Blick zurück zu werfen: Am 4. Mai 2006, dem Tag der Eröffnung, wurde mit rund 17 Studierenden der Sprung ins kalte Wasser gewagt. Die Redaktionen waren sehr übersichtlich besetzt, die Technik neu und die Nervosität – ob 14 Stunden wö-chentliche Sendezeit auf echoFM (PH 88,4 teilt sich die Frequenz im Raum Freiburg mit echo FM, dem Uniradio für Freiburg) realisierbar sind – lag offen zutage!

Fünf Jahre später: Die Unsicherheit der ersten Zeit, ob sich das Projekt über Jahre hinweg an der Pädago-gischen Hochschule aufrechter-halten kann, hat sich gelegt. Pro Semester gestalten rund 60 Re-dakteur/innen das bunt gemisch-te Programm. Neue Redaktionen wurden gegründet, das Hoch-schulzertifikat „Radio und aktivie-rende Me-dienbildung“ hat sich etabliert, ferner wurde das Semi-narangebot der Hochschule im Hörfunk-Bereich erweitert. Auch fächerübergreifende Produktionen mit Hochschulse-minaren – von Französischkursen bis hin zur Ge-sundheitspädagogik – erfreuen sich großer Beliebtheit. Die aka-demische Auseinandersetzung mit auditiver Medienarbeit zeigt sich in der Vielfalt wissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit der Evalua-tion und Reflektion durchgeführter Radioprojekte beschäftigen.

Highlights der vergangenen Jahre waren diverse Preise, die wir sehr gerne als Aner-kennung für unsere Radioprojekte entge-gengenommen haben. Im Jahr 2007 ging der Förderpreis Me-dienpädagogik, verliehen vom MedienKompetenz Forum Süd-west (MKFS), an die „Feyelschul-kids auf PH 88,4“. 2009 verlieh

die Vereinigung der Freun-de der Pädagogischen Hochschu-le Freiburg e.V. einen Preis an Timo Hoffmann für seine Ab-schlussarbeit „Erfolgsfaktoren bei journalistischen Interviews und mögliche Konsequenzen für den Deutschunterricht“. Der Alterna-tive Medienpreis 2010 wurde für das Feature „Leben mit Behin-derungen“ von Monika Löffler angenommen und durch eine Kooperation mit dem EU-Projekt „Crosstalk“ (www.crosstalk-onli-ne.de) durften wir uns auch über den Dieter Baake Preis 2011 er-freuen, der in der Kategorie In-tergenerative Projekte an unsere Projektleiterin Dr. Traudel Günnel überreicht wurde.

Vom Radiohören zumRadiomachen

Radio hören ist nach wie vor unter allen Alters- und Bevöl-kerungsgruppen weit verbrei-tet, dennoch spielt das Auditive häufig eine nebensächliche Rolle. Mp3-Player, Auto-radio, Fahrstuhl- und Kaufhausmu-sik – Töne jeder Art bestimmen das alltägliche Leben. Die all-gegenwärtige Beschallung wird häufig zur „Geräuschtapete.

Durch die ständige Berieselung verlernt man hinzuhören, zuzu-hören; Töne, Klänge und deren Botschaften wirken zu lassen, zu hinterfragen. Über kritischen Umgang mit Medien kann man Vorträge halten, diskutieren oder eben selbst die Rolle wechseln: Vom Konsum zur Produktion: PH 88,4 bietet einen Blick hinter die Kulissen, hebt den Vorhang der täglichen Manipulation in unseren Medien, die verborgen bleibt, solange die Praxis nicht kennen gelernt wird.

Auch und gerade für die nach-haltige Vermittlung von Medien-kompetenz an Schulen wie an Hochschulen erweist sich das Radio als ein geeignetes Medi-um. Radioprojekte sind vielseitig, herausfordernd und gleichzeitig eine große Bereicherung für alle Beteiligten. Kinder, Jugendliche, Studierende und Senior/innen lernen bei PH 88,4 nicht nur, im Tonstudio eine Sendung zu fah-ren und am Computer Beiträge zu schneiden, sondern auch selbstbewusst auf Menschen zu-zugehen, ihnen thematisch vor-bereitete Fragen zu stellen, die sie vorher recherchiert haben. Sie überlegen sich, was span-

nende Themen sein könnten, wählen Interviewpartner/innen aus und nehmen Kontakt zu die-sen auf: per E-Mail, am Telefon oder auch direkt auf der Straße. Durch die freie Software „Auda-city“ ist es möglich, an jedem PC und damit auch an jeder Schule, Beiträge zu schneiden. Dabei

wird nicht nur der Umgang mit einer speziellen Software gelernt, sondern z.B. auch wie Medien-botschaften entstehen oder auch verfälscht werden können.

Neben dem Spaß, der zur Pro-duktion von Radiosendungen gehört, lernen die Redakteur/in-

nen jeden Alters ihre Arbeit zu reflektieren. Von „Radio Rostfrei“ (Magazin der Se-niorenstudierenden) bis hin zu „Small FM“ (Kinder-AG) präsentieren sich die Redak-teur/innen von PH 88,4 der Öffentlichkeit und gestalten die Medienlandschaft mit, in-dem sie aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt berich-ten, eigene Fragen stellen und Antworten suchen.

Ziel von PH 88,4 war und ist, Studierende entsprechend auszubilden, damit sie in der Lage sind, aktive Audioarbeit in ihr Berufsleben einfließen zu lassen. Nach fünf Jahren Ausbildung haben wir den Beweis, dass es funktioniert, denn wir erhalten regelmäßig Sendungen von Ehemaligen, die an ihren Bildungsinstitu-tionen eigenständig Radio-AGs durchführen und um die Ausstrahlung der Produk-tionen bitten. Des Weiteren kommen Referendar/innen aus dem Raum Freiburg auf

uns zu, die Projekte durchführen, Beratung, Materialien oder tech-nische Unterstützung bei Projekt-vorhaben benötigen.

Die Tatsache, dass auch nach Abschluss der Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Frei-burg Radioprojekte entstehen, lässt uns hoffen, einen Beitrag

zur aktiven Medienarbeit in Bil-dungswesen beizutragen.

Weitere Informationen unter www.ph-freiburg.de/radio.

Dipl.-Päd. Monika Löffler, Päd-agogische Hochschule Freiburg, Redaktions- und Studioleitung PH 88,4.

6 UNIversalis-Zeitung November 2011

exMNUIm Sommersemester 2011 wur-

de das Promotionskolleg „Experi-mentieren im mathematisch-na-turwissenschaftlichen Unterricht“ (exMNU) an der Pädagogischen Hochschule Freiburg erfolgreich abgeschlossen. Ziel des Kol-legs war die Beantwortung der Frage, wie sich Experimente im Unterricht zur Unterstützung des inhaltlichen Lernens und des Kompetenzerwerbs (in den Fä-chern Biologie, Chemie, Physik, Sachunterricht und Mathematik) fachdidaktisch begründen und empirisch absichern lassen bzw. wie sich die Experimentierkom-petenz von Schüler/innen dia-gnostizieren und gezielt fördern lässt.

Diesen Fragen wurde in elf Teil-projekten nachgegangen, deren Bearbeiter/innen ihre Promotio-nen alle fristgerecht abgeschlos-sen haben. Dies ist neben dem

Sprecherteam des Kollegs (Prof. Dr. Werner Rieß, Prof. Dr. Mar-kus Wirtz, Prof. Dr. Bärbel Barzel) und den beiden wissenschaftli-chen Koordinatoren (Dr. Nicolas Robin, Dr. Andreas Schulz) ins-besondere den drei Infrastruktur-maßnahmen zu danken, die das Kolleg begleiteten:

1. Es gab für jedes der elf Ein-zelprojekte eine individuelle Be-ratung im Hinblick auf die Wei-terentwicklung der Forschungs-fragen, der Konkretisierung und Legitimation des Forschungsde-signs, dem Umgang mit ethi-schen Herausforderungen, der Auswahl der Stichproben sowie der Auswahl und Anwendung von statistischen Analysemetho-den. Diese Form der forschungs-methodischen Einzelberatung wurde durch das Methodenzen-trum der Pädagogischen Hoch-schule Freiburg (Leitung Prof. Dr. Markus Wirtz) organisiert.

2. Im Rahmen eines umfangrei-chen Studienbegleitprogramms wurden sowohl ein- bzw. mehr-tägige Workshops zu konkreten Forschungsmethoden (bspw. Interviewdurchführung, Video-analyse, Mehrebenenanalyse, Raschskalierung) angeboten.

3. Ein kollegiumsinterner und externer Austausch wurde über regelmäßige gemeinsame Ta-gungen gefördert, welche die in-terdisziplinäre Zusammenarbeit (Mathematik, Naturwissenschaf-ten, Psychologie) unterstützten sowie den Austausch mit heraus-ragenden externen Gastreferent/innen ermöglichten.

Forschungsmethodische Kom-petenzentwicklung, inhaltliche Auseinandersetzung mit fach-didaktischen Fragestellungen und theoretischen Ansätzen auf der einen Seite und wis-senschaftliche Kommunikation sowie Netzwerkbildung auf der

anderen Seite gingen in diesem strukturierten Promotionskolleg von Beginn an und sich gegen-seitig ergänzend Hand in Hand. Diese Form von Kolleg kann durchaus als Modell für zukünf-tige Nachwuchsförderung an den baden-württembergischen Pädagogischen Hochschulen empfohlen werden.

Pro|Nat|MatDie Pädagogische Hochschule

Freiburg hat für ihre Nachwuchs-förderung in den letzten Jahren vier Promotionskollegs eingewor-ben Zum 1. August 2011 startete nun das fünfte Promotionskolleg Pro|Mat|Nat (Fachbezogene Pädagogische Kompetenzen und Wissenschaftsverständnis – Pädagogische Professionalität in Mathematik und Naturwissen-schaften), das in Zusammenar-beit mit der Universität Freiburg, im Rahmen des Kompetenzver-

bundes empirische Bildungs- und Unterrichtsforschung (KeBU) durchgeführt wird.

Im Zentrum der Forschungs-projekte steht die Frage, welches spezifische Wissen Lehrerinnen und Lehrer erwerben müssen, damit sie Expert/innenen für guten Unterricht in Naturwis-senschaften und Mathematik werden. Insbesondere sollen sie sich damit auskennen, mit wel-chen Lehrstrategien bestimm-te Inhalte am besten vermittelt werden, was den Lernenden typischerweise schwer fällt und wie der Bedarf an individuel-ler Förderung ermittelt werden kann. Die Ergebnisse der zwölf Forschungsprojekte sollen daher auch einen wichtigen Beitrag für die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften liefern.

Prof. Dr. Ulrich Druwe, Päda-gogischen Hochschule Freiburg, Rektor

Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses

Die Graduiertenkollegs exMNU und Pro|Nat|Ma

Weihnachtsbäume, von Desig-nern und Künstlern gestaltet, wer-den bereits zum achten Mal in der viel beachteten Ausstellung an der Hochschule für Gestaltung Karls-ruhe (HfG) zu sehen sein. In den vergangenen sieben Jahren wur-den über 600 Weihnachtsbaum-Interpretationen von internationa-len Gestaltern und Studierenden, Mitarbeitern und Professoren der HfG ausgestellt. Wie viele in die-sem Jahr hinzukommen werden, bleibt bis kurz vor der Ausstel-lungseröffnung am 16. Dezember offen, denn die Exponate treffen meist „just in time“ ein. Aber ei-nes ist sicher: Die Besucher kön-nen sich auf überraschende und anregende, provokante und char-mante Objekte, Bilder und Instal-lationen zum „Baum der Bäume“ freuen.

35 ausgewählte Arbeiten aus

den letzten Jahren werden zum Advent 2011 in Zusammenarbeit zwischen jjoo design und dem Goethe-Institut in 25 Städten weltweit gezeigt. Ausstellungsor-te sind u.a. Montreal, Curitiba, Wellington, Ramallah, Yaoundé, Thessaloniki und Abu Dhabi.

Anlässlich der Kooperation er-scheint ein Postkartenbuch mit Weihnachtskarten, die einige Entwürfe der letzten Jahre zeigen. Die Resonanz auf die Ausstellung ist beachtlich. Neben zahlrei-chen anderen internationalen und überregionalen Zeitungen und Zeitschriften berichteten beispielsweise die Frankfurter

Allgemeine im vergangen Jahr bereits zum zweiten Mal ganz-seitig sowie die Kundenzeitschrift der Deutschen Bahn, db mobil, und Wallstreet Online über die Ausstellung.

Initiiert wurde die Ausstel-lung 2004 von den damaligen Studenten der HfG, Johannes Marmon und Johannes Müller, mittlerweile jjoo design (www.jjoo.cc). Sie betreuen und orga-nisieren die Ausstellung seither mit großem Erfolg.

Die Ausstellung „Oh Tannen-baum!“ wird eröffnet am 16. Dezember, 18 Uhr, und ist vom 17. bis 21 Dezember zu sehen in der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Lorenzstr. 15. Geöffnet: täglich 10 bis 19 Uhr. Eintritt frei. Infos: www.oh-tannenbaum.org.

Oh Tannenbaum! Designer Christmas Trees bei der 8. HfG-Weihnachts-

baumausstellung

Susanne König & Christian Metzler: „o.T.“ , 2008

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Page 7: Für Universität und Hochschulen in Freiburg · 2012. 1. 15. · Art Media Verlag Freiburg Wintersemester 2011 14. Ausgabe / 7. Jahrgang S P E Z I A L Für Universität und Hochschulen

„Happy Birthday PH 88,4“: Das Lernradio der Pädagogischen Hoch-schule Freiburg feierte im Juni 2011 3766 ausge-strahlte Sendestunden, die bis dahin über den Äther gingen.

Fünf Jahre Rundfunk an der Pädagogischen Hoch-schule bieten Anlass inne-zuhalten und einen Blick zurück zu werfen: Am 4. Mai 2006, dem Tag der Eröffnung, wurde mit rund 17 Studierenden der Sprung ins kalte Wasser gewagt. Die Redaktionen waren sehr übersichtlich besetzt, die Technik neu und die Nervosität – ob 14 Stunden wö-chentliche Sendezeit auf echoFM (PH 88,4 teilt sich die Frequenz im Raum Freiburg mit echo FM, dem Uniradio für Freiburg) realisierbar sind – lag offen zutage!

Fünf Jahre später: Die Unsicherheit der ersten Zeit, ob sich das Projekt über Jahre hinweg an der Pädago-gischen Hochschule aufrechter-halten kann, hat sich gelegt. Pro Semester gestalten rund 60 Re-dakteur/innen das bunt gemisch-te Programm. Neue Redaktionen wurden gegründet, das Hoch-schulzertifikat „Radio und aktivie-rende Me-dienbildung“ hat sich etabliert, ferner wurde das Semi-narangebot der Hochschule im Hörfunk-Bereich erweitert. Auch fächerübergreifende Produktionen mit Hochschulse-minaren – von Französischkursen bis hin zur Ge-sundheitspädagogik – erfreuen sich großer Beliebtheit. Die aka-demische Auseinandersetzung mit auditiver Medienarbeit zeigt sich in der Vielfalt wissenschaftlicher Arbeiten, die sich mit der Evalua-tion und Reflektion durchgeführter Radioprojekte beschäftigen.

Highlights der vergangenen Jahre waren diverse Preise, die wir sehr gerne als Aner-kennung für unsere Radioprojekte entge-gengenommen haben. Im Jahr 2007 ging der Förderpreis Me-dienpädagogik, verliehen vom MedienKompetenz Forum Süd-west (MKFS), an die „Feyelschul-kids auf PH 88,4“. 2009 verlieh

die Vereinigung der Freun-de der Pädagogischen Hochschu-le Freiburg e.V. einen Preis an Timo Hoffmann für seine Ab-schlussarbeit „Erfolgsfaktoren bei journalistischen Interviews und mögliche Konsequenzen für den Deutschunterricht“. Der Alterna-tive Medienpreis 2010 wurde für das Feature „Leben mit Behin-derungen“ von Monika Löffler angenommen und durch eine Kooperation mit dem EU-Projekt „Crosstalk“ (www.crosstalk-onli-ne.de) durften wir uns auch über den Dieter Baake Preis 2011 er-freuen, der in der Kategorie In-tergenerative Projekte an unsere Projektleiterin Dr. Traudel Günnel überreicht wurde.

Vom Radiohören zumRadiomachen

Radio hören ist nach wie vor unter allen Alters- und Bevöl-kerungsgruppen weit verbrei-tet, dennoch spielt das Auditive häufig eine nebensächliche Rolle. Mp3-Player, Auto-radio, Fahrstuhl- und Kaufhausmu-sik – Töne jeder Art bestimmen das alltägliche Leben. Die all-gegenwärtige Beschallung wird häufig zur „Geräuschtapete.

Durch die ständige Berieselung verlernt man hinzuhören, zuzu-hören; Töne, Klänge und deren Botschaften wirken zu lassen, zu hinterfragen. Über kritischen Umgang mit Medien kann man Vorträge halten, diskutieren oder eben selbst die Rolle wechseln: Vom Konsum zur Produktion: PH 88,4 bietet einen Blick hinter die Kulissen, hebt den Vorhang der täglichen Manipulation in unseren Medien, die verborgen bleibt, solange die Praxis nicht kennen gelernt wird.

Auch und gerade für die nach-haltige Vermittlung von Medien-kompetenz an Schulen wie an Hochschulen erweist sich das Radio als ein geeignetes Medi-um. Radioprojekte sind vielseitig, herausfordernd und gleichzeitig eine große Bereicherung für alle Beteiligten. Kinder, Jugendliche, Studierende und Senior/innen lernen bei PH 88,4 nicht nur, im Tonstudio eine Sendung zu fah-ren und am Computer Beiträge zu schneiden, sondern auch selbstbewusst auf Menschen zu-zugehen, ihnen thematisch vor-bereitete Fragen zu stellen, die sie vorher recherchiert haben. Sie überlegen sich, was span-

nende Themen sein könnten, wählen Interviewpartner/innen aus und nehmen Kontakt zu die-sen auf: per E-Mail, am Telefon oder auch direkt auf der Straße. Durch die freie Software „Auda-city“ ist es möglich, an jedem PC und damit auch an jeder Schule, Beiträge zu schneiden. Dabei

wird nicht nur der Umgang mit einer speziellen Software gelernt, sondern z.B. auch wie Medien-botschaften entstehen oder auch verfälscht werden können.

Neben dem Spaß, der zur Pro-duktion von Radiosendungen gehört, lernen die Redakteur/in-

nen jeden Alters ihre Arbeit zu reflektieren. Von „Radio Rostfrei“ (Magazin der Se-niorenstudierenden) bis hin zu „Small FM“ (Kinder-AG) präsentieren sich die Redak-teur/innen von PH 88,4 der Öffentlichkeit und gestalten die Medienlandschaft mit, in-dem sie aus ihrer Lebens- und Erfahrungswelt berich-ten, eigene Fragen stellen und Antworten suchen.

Ziel von PH 88,4 war und ist, Studierende entsprechend auszubilden, damit sie in der Lage sind, aktive Audioarbeit in ihr Berufsleben einfließen zu lassen. Nach fünf Jahren Ausbildung haben wir den Beweis, dass es funktioniert, denn wir erhalten regelmäßig Sendungen von Ehemaligen, die an ihren Bildungsinstitu-tionen eigenständig Radio-AGs durchführen und um die Ausstrahlung der Produk-tionen bitten. Des Weiteren kommen Referendar/innen aus dem Raum Freiburg auf

uns zu, die Projekte durchführen, Beratung, Materialien oder tech-nische Unterstützung bei Projekt-vorhaben benötigen.

Die Tatsache, dass auch nach Abschluss der Ausbildung an der Pädagogischen Hochschule Frei-burg Radioprojekte entstehen, lässt uns hoffen, einen Beitrag

zur aktiven Medienarbeit in Bil-dungswesen beizutragen.

Weitere Informationen unter www.ph-freiburg.de/radio.

Dipl.-Päd. Monika Löffler, Päd-agogische Hochschule Freiburg, Redaktions- und Studioleitung PH 88,4.

November 2011 UNIversalis-Zeitung 7

„Radio Bärenstark“ im Studio von PH 88,4

Ein Blick zurück nach vorn Fünf Jahre PH 88,4

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8 UNIversalis-Zeitung November 2011

Bildungsprozesse werden zu-nehmend mit Hilfe moderner Informations- und Kommunika-tionstechnologien wie zum Bei-spiel Lernplattformen, Content-Management-Systemen, Web-2.0-Anwendungen und mobilen Technologien organisiert und durchgeführt. Dies gilt für all-gemeinbildende und berufsbil-dende Schulen genauso wie für die Wirtschaft und das Lernen zu Hause.

Die effektive und effiziente Ge-staltung formeller und informel-ler Bildungsprozesse stellt eine vielschichtige und anspruchsvol-le Aufgabe dar. Hierfür sind so-wohl pädagogisch-didaktische und psychologische Kenntnisse als auch technische, gestalteri-sche und betriebswirtschaftliche Kompetenzen erforderlich. Auf diese Entwicklung reagieren die Pädagogische Hochschule Frei-burg und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien in Offenburg mit dem gemein-samen Angebot des neuen Mas-ter-Studiengangs „Medien in der Bildung“.

Zielgruppe und Studien-inhalte

Bachelor-Absolvent/innen un-terschiedlicher Fachrichtungen können sich in dem interdiszi-plinären und anwendungsori-entierten Studiengang in vier Semestern zu Expertinnen und Experten des Medieneinsatzes

in Bildungsprozessen ausbilden lassen. Im Zentrum stehen die Planung, die Entwicklung, die Gestaltung sowie der Einsatz und die Bewertung von digitalen Medienangeboten zur Aus- und Weiterbildung von Kindern, Ju-gendlichen und Erwachsenen in öffentlich-rechtlichen Organisati-onen und der Wirtschaft.

Zu den Studienbereichen ge-hören die Psychologie und die Pädagogik, die Forschungsme-thoden, die Medientechnik und die Medieninformatik, die Me-diengestaltung und die Medien-

didaktik, die Medienwirtschaft und das Medienrecht sowie das Projektmanagement. Diese Be-reiche sind in 15 Modulen orga-nisiert, von denen 13 zu studie-ren sind.

AufbauIm ersten Semester erhalten die

Studierenden von Berufsprakti-ker/innen einen Überblick über verschiedene Anwendungs- und Berufsfelder die mit dem Studien-gang verbunden sind. Darüber hinaus werden die im jeweili-gen Bachelor-Studium erwor-benen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen so ergänzt, dass die vielschichtigen Anfor-derungen im interdisziplinären Anwendungsfeld der Medien in der Bildung bewältigt werden können. Anhand eines Lernpro-jektes werden erste Erfahrungen in interdisziplinärer Medienarbeit gesammelt und reflektiert.

Im zweiten Semester steht die vertiefte Auseinandersetzung mit Theorien, Modellen und Tech-nologien zu rezeptions-, pro-duktions- und kommunikations-orientierten Bildungsprozessen sowie das Projektmanagement im Mittelpunkt. Im dritten Se-mester wird das Gelernte in ei-nem interdisziplinären Lernpro-jekt angewandt. In Ergänzung dazu werden verschiedene Ziel-gruppen genauer in den Blick

genommen: einerseits Kinder und Jugendliche, andererseits Erwachsene. Diese Zielgruppen erfordern nicht nur unterschied-liche pädagogisch-didaktische Betrachtungsweisen, sondern auch differenzierte medienge-stalterische Herangehensweisen. Lehrveranstaltungen zur Medien-wirtschaft und zum Medienrecht runden das Angebot ab. Im Mit-telpunkt des vierten Semesters steht der Master-Abschluss mit der Master-Arbeit.

Aktiver Umgang mit MedienKooperationen mit Bildungs-

einrichtungen, Verbänden und Wirtschaftsbetrieben werden so-wohl innerhalb der Lernprojek-te als auch bei der Anfertigung der Master-Arbeit angeboten und unterstützt. Forschungsin-teressierten Studierenden wird Gelegenheit gegeben in For-schungsprojekten der beteiligten

Hochschulen mitzuarbeiten und so eigene Forschungs-erfahrungen zu sammeln. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologi-en sind in diesem Studien-gang nicht nur Gegenstand von Lehre und Forschung, sondern auch Werkzeug für das tägliche Lehren und Ler-nen.

Sowohl die Pädagogische Hochschule Freiburg als auch die Hochschule Offenburg können auf eine langjährige Erfahrung in der Anwendung von Informations- und Kom-munikationstechnologien wie zum Beispiel Lernplattformen und Videokonferenzsystemen zurückblicken.

OrganisationWährend der Vorlesungs-

zeit wird der Lehrbetrieb an zwei Tagen pro Woche an der Pädagogischen Hochschu-le Freiburg durchgeführt, an zwei weiteren Tagen an der Hochschule Offenburg. Bei erfolgreichem Studium werden in vier Semestern 120 ECTS-Punkte (Credits) erworben. Am Ende des Studiums steht der Abschluss Master of Arts, der den Weg zur Promotion eröffnet.

Seit Mai 2011 ist der Studi-engang akkreditiert. Er verfügt über 30 Plätze. Die Zulassung erfolgt jeweils zum Winterse-mester. Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2012 an die Päd-agogische Hochschule Freiburg zu richten. Weitergehende Infor-mationen zum Studiengang fin-den sich im Internet unter www.medien-in-der-bildung.de.

Prof. Dr. Rolf Plötzner, Pädago-gische Hochschule Freiburg, Ins-titut für Medien in der Bildung

Medien in der Bildung Ein neuer Master-Studiengang der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Hochschule Offenburg

Moderne Informations- und Kommunikationstechnologien sind auch Werkzeuge für das tägliche Lehren und Lernen

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Das Prädikat für Chancengleich-heit von Frauen und Männern in Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung wird vom Verein TOTAL E-QUALITY vergeben. Seit 2002 sind insgesamt über 350 Prädikate an ca. 200 Organisati-onen überreicht worden. Mit dem TOTAL E-QUALITY Science Award wurden inzwischen auch über 50 Hochschulen ausgezeichnet. Das Prädikat ist jeweils für drei Jahre gültig.

Die Pädagogische Hochschule Freiburg durchlief im Vorfeld der Preisverleihung, die an der Freien Universität Berlin stattfand, einen intensiven Jurierungs-Prozess und legte ihre Mittel und Maßnahmen gleichstellungsorientierter Perso-

nalpolitik offen. Die Auswahljury, der unter anderen die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Margret Wintermantel, und der Vizepräsident der DFG, Prof. Dr. Ferdi Schüth angehören, war insbesondere von der „ein-drucksvoll aufgestellten Gleichstel-lungsarbeit“ der Pädagogischen Hochschule beeindruckt, „die von kreativen Maßnahmen geprägt ist“. Im Begründungsschreiben wurden, neben den strukturellen Errungen-schaften und der Erhöhung des Frauenanteils bei den Professuren, auch das flexible Kinderbetreuung-sangebot PH-Campinis honoriert. Besonders hervorgehoben wurde die innovative Werbekampagne „Männer gesucht“, durch die jun-

ge Männer für ein Grundschulstu-dium motiviert werden.

Der Startschuss für die Bewer-bung zum TOTAL E-QUALITY-Prädikat wurde bereits im Januar 2011 gegeben und war mit einer aufwendigen Selbstbewertung der Pädagogischen Hochschule Freiburg nach Gleichstellungsas-pekten verbunden, u. a. bei der Personal- und Strukturentwick-lung, der Nachwuchsförderung, in Lehre und Forschung sowie der Familienfreundlichkeit an der Hochschule. Parallel zur Be-standsaufnahme verpflichtete sich die Hochschule weitere Gleich-stellungsmaßnahmen umzuset-zen. Einige neue genderbezoge-ne Vorhaben und Projekte wurden

ins Leben zu rufen: wie z.B. Men-Ta – Mentoring im Tandem – ein neues Mentoringangebot zur Förderung von hochmotivierten Nachwuchswissenschaftlerinnen sowie ein dreijähriges Förder-projekt des Wissenschaftsminis-teriums zur Integration profes-sioneller Genderkompetenz in die Lehramtsausbildung und zur Berufsorientierung von Jungen für pädagogische Berufe in Ko-operation mit Freiburger Gymna-sien. Eine weiteres Beispiel ist die Maßnahme zur Integration von Genderaspekten in das Chemie-Schülerlabor NAVIlino für Grund-schulkinder.

Als Prädikatsträgerin schafft die Pädagogische Hochschule für Frauen und Männer gleiche Rahmenbedingungen für berufli-chen Erfolg. „Neben der gender-sensiblen Förderung von jungen Nachwuchskräften für eine wis-senschaftliche Laufbahn, zielen wir insbesondere auf die Integra-tion des Gender-Aspektes in die Professionalisierung der Lehrkräf-teausbildung. Genderkompetenz soll die angehenden Lehrerinnen und Lehrer dazu befähigen, die individuellen Lernprozesse von Schülerinnen und Schülern durch gendersensible Unterrichtsmetho-den und -materialien zu fördern“, so die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Traudel Günnel. Das Gleich-stellungsbüro wird in enger Zu-sammenarbeit mit den Fakultäten und Fächern in den kommenden Semestern entsprechende Maß-nahmen wie z.B. die Entwicklung von Lehreinheiten und Workshops

in den Bereichen Lehre und Wei-terbildung umsetzen.

„Eine differenzierte Gleichstel-lungspolitik unter dem Aspekt des Gender Mainstreaming gehört zu den strategischen Zielen der Päd-agogischen Hochschule Freiburg“, so Rektor Prof. Dr. Ulrich Druwe.

„Hier können wir bereits auf nach-haltige Erfolge verweisen, etwa bei der Nachwuchsförderung, der Ge-winnung von Professorinnen oder der Umwandlung der Hochschule zur familienfreundlichen Hoch-schule. Die Verleihung des TOTAL EQUALITY-Prädikat würdigt die er-zielten Leistungen und motiviert uns, die erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf der Gewinnung von männlichen Studie-renden in Bildungsstudiengängen liegen.“

November 2011 UNIversalis-Zeitung 9

Gelebte Chancengleichheit geehrt PH Freiburg wird mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat ausgezeichnet

Gleichstellungsreferentin Doris Schreck (r.) und Camilla Granzin, Projektmitarbeiterin, bei der Preisverleihung des Prädikats an die Pädagogische Hochschule Freiburg

Bildungsprozesse werden zu-nehmend mit Hilfe moderner Informations- und Kommunika-tionstechnologien wie zum Bei-spiel Lernplattformen, Content-Management-Systemen, Web-2.0-Anwendungen und mobilen Technologien organisiert und durchgeführt. Dies gilt für all-gemeinbildende und berufsbil-dende Schulen genauso wie für die Wirtschaft und das Lernen zu Hause.

Die effektive und effiziente Ge-staltung formeller und informel-ler Bildungsprozesse stellt eine vielschichtige und anspruchsvol-le Aufgabe dar. Hierfür sind so-wohl pädagogisch-didaktische und psychologische Kenntnisse als auch technische, gestalteri-sche und betriebswirtschaftliche Kompetenzen erforderlich. Auf diese Entwicklung reagieren die Pädagogische Hochschule Frei-burg und die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Medien in Offenburg mit dem gemein-samen Angebot des neuen Mas-ter-Studiengangs „Medien in der Bildung“.

Zielgruppe und Studien-inhalte

Bachelor-Absolvent/innen un-terschiedlicher Fachrichtungen können sich in dem interdiszi-plinären und anwendungsori-entierten Studiengang in vier Semestern zu Expertinnen und Experten des Medieneinsatzes

in Bildungsprozessen ausbilden lassen. Im Zentrum stehen die Planung, die Entwicklung, die Gestaltung sowie der Einsatz und die Bewertung von digitalen Medienangeboten zur Aus- und Weiterbildung von Kindern, Ju-gendlichen und Erwachsenen in öffentlich-rechtlichen Organisati-onen und der Wirtschaft.

Zu den Studienbereichen ge-hören die Psychologie und die Pädagogik, die Forschungsme-thoden, die Medientechnik und die Medieninformatik, die Me-diengestaltung und die Medien-

didaktik, die Medienwirtschaft und das Medienrecht sowie das Projektmanagement. Diese Be-reiche sind in 15 Modulen orga-nisiert, von denen 13 zu studie-ren sind.

AufbauIm ersten Semester erhalten die

Studierenden von Berufsprakti-ker/innen einen Überblick über verschiedene Anwendungs- und Berufsfelder die mit dem Studien-gang verbunden sind. Darüber hinaus werden die im jeweili-gen Bachelor-Studium erwor-benen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen so ergänzt, dass die vielschichtigen Anfor-derungen im interdisziplinären Anwendungsfeld der Medien in der Bildung bewältigt werden können. Anhand eines Lernpro-jektes werden erste Erfahrungen in interdisziplinärer Medienarbeit gesammelt und reflektiert.

Im zweiten Semester steht die vertiefte Auseinandersetzung mit Theorien, Modellen und Tech-nologien zu rezeptions-, pro-duktions- und kommunikations-orientierten Bildungsprozessen sowie das Projektmanagement im Mittelpunkt. Im dritten Se-mester wird das Gelernte in ei-nem interdisziplinären Lernpro-jekt angewandt. In Ergänzung dazu werden verschiedene Ziel-gruppen genauer in den Blick

genommen: einerseits Kinder und Jugendliche, andererseits Erwachsene. Diese Zielgruppen erfordern nicht nur unterschied-liche pädagogisch-didaktische Betrachtungsweisen, sondern auch differenzierte medienge-stalterische Herangehensweisen. Lehrveranstaltungen zur Medien-wirtschaft und zum Medienrecht runden das Angebot ab. Im Mit-telpunkt des vierten Semesters steht der Master-Abschluss mit der Master-Arbeit.

Aktiver Umgang mit MedienKooperationen mit Bildungs-

einrichtungen, Verbänden und Wirtschaftsbetrieben werden so-wohl innerhalb der Lernprojek-te als auch bei der Anfertigung der Master-Arbeit angeboten und unterstützt. Forschungsin-teressierten Studierenden wird Gelegenheit gegeben in For-schungsprojekten der beteiligten

Hochschulen mitzuarbeiten und so eigene Forschungs-erfahrungen zu sammeln. Moderne Informations- und Kommunikationstechnologi-en sind in diesem Studien-gang nicht nur Gegenstand von Lehre und Forschung, sondern auch Werkzeug für das tägliche Lehren und Ler-nen.

Sowohl die Pädagogische Hochschule Freiburg als auch die Hochschule Offenburg können auf eine langjährige Erfahrung in der Anwendung von Informations- und Kom-munikationstechnologien wie zum Beispiel Lernplattformen und Videokonferenzsystemen zurückblicken.

OrganisationWährend der Vorlesungs-

zeit wird der Lehrbetrieb an zwei Tagen pro Woche an der Pädagogischen Hochschu-le Freiburg durchgeführt, an zwei weiteren Tagen an der Hochschule Offenburg. Bei erfolgreichem Studium werden in vier Semestern 120 ECTS-Punkte (Credits) erworben. Am Ende des Studiums steht der Abschluss Master of Arts, der den Weg zur Promotion eröffnet.

Seit Mai 2011 ist der Studi-engang akkreditiert. Er verfügt über 30 Plätze. Die Zulassung erfolgt jeweils zum Winterse-mester. Bewerbungen sind bis zum 15. Juli 2012 an die Päd-agogische Hochschule Freiburg zu richten. Weitergehende Infor-mationen zum Studiengang fin-den sich im Internet unter www.medien-in-der-bildung.de.

Prof. Dr. Rolf Plötzner, Pädago-gische Hochschule Freiburg, Ins-titut für Medien in der Bildung

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I M P R E S S U MHerausgeber: Helmut SchlieperChristel Jockers

Verlag:Art Media Verlagsgesellschaft mbHBaslerstr. 29 • 79100 Freiburg

Telefon: 07 61 / 72 072Fax: 07 61 / 74 972e-mail: [email protected]

Redaktionsleitung:Christel Jockers

Autoren dieser Ausgabe:Helena BaropProf. Dr. Ulrich DruweHelga Epp

Dr. Cornelia FrenkelPeter FrömmigSebastian S. KurtenackerDr. Georg Löser

SPEZIAL

Für Universität und Hochschulen in Freiburg

UNIversalis-Zeitung

Layout & AnzeigengestaltungPhilipp KlettChristian Oehms

Druck:Druckzentrum Neckar-Alb, Reutlingen

Der Nachdruck von Texten und den vom Verlag gestalteten Anzeigennur mit ausdrück-licher Geneh-migung des Ver-lages.

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10 UNIversalis-Zeitung November 2011

Das Offenburger Studienmodell startING überzeugt beim Ministe-rium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK). Das Ministe-rium zeigte sich sehr zufrieden über den Stand der verschiede-nen Modellprojekte, die am 25. und 26. Oktober auf Einladung des MWK in Pforzheim-Hohen-wart vorgestellt wurden. Das Programm „Studienmodelle in-dividueller Geschwindigkeiten“ ist bundesweit auch bei anderen Hochschulen auf großes Interes-se gestoßen. Nun soll das Institut für Hochschulforschung (HIS) das Programm wissenschaftlich be-gleiten und dabei den Erfolg und die Übertragbarkeit der Modelle auf andere Hochschulen analy-sieren.

Bei dem Programm „Studien-modelle individueller Geschwin-digkeiten“ werden seit November 2010 elf Studienmodelle mit Vor-bildcharakter in Baden-Württem-berg gefördert, die besonders die erste Phase des Studiums so ge-stalten, dass es den unterschiedli-chen Bedürfnissen der Studieren-den gerecht wird und ein nach-haltiger Studienerfolg gewährleis-tet ist. Viele Hochschulen kämp-

fen mit einer Studienabbrecher Quote von bis zu 40 Prozent in den sogenannten MINT Fächern.

Gerade das Offenburger Modell eines vollwertigen Orientierungs-semesters stößt hier auf großes Interesse, da es nicht nur die Studiendauer entzerrt, sondern vor der Entscheidung zu einem Fachstudium Einblick in die ver-schiedenen Fachbereiche, auch durch Firmenbesuche gibt.

Die ersten Studierenden des Offenburger Modells startING haben das Orientierungsse-mester bereits erfolgreich ab-geschlossen. Von 26 startING Studierenden setzen 23 derzeit ihr Ingenieurfachstudium an der Hochschule Offenburg fort. „Der Erfolg des Studiums hat sich her-umgesprochen. Ich bekomme so-gar Anrufe von Studierenden aus Hamburg, die sich für ein Studi-um in Offenburg interessieren“, erklärt Hannelore Zuckschwerdt, Koordinatorin des Studienmo-dells startING an der Hochschule Offenburg.

Die Ziele des geförderten Programms werden von den einzelnen Hochschulen ganz unterschiedlich umgesetzt. Es gibt z.B. die Möglichkeit schon vor dem Beginn eines Studiums Brückenseminare, Vorkurse oder Beratungsangebote zu nutzen

oder während des Studiums die Belegung der Vorlesungen den eigenen Möglichkeiten und Le-bensumständen anzupassen.

Außerdem werden Hilfen bei der fachlichen Orientierung an-geboten, z.B. in Form von prak-tischen Laborübungen, Firmen-besuchen, Kompetenzanalysen oder Beratungsgesprächen. Viele Studierende scheitern in den ers-ten 2 Fachsemestern. Daher sind Zusatzangebote für den Erwerb der Grundlagenkennt-nisse in Mathematik und Na-turwissenschaften ein wichtiger Schwerpunkt der Hochschulen

die MINT-Studiengänge anbie-ten. Hierzu gehören zusätzliche Übungsangebote mit Tutoren oder speziell dafür eingerichtete Lernplattformen. Die Angebote sollen helfen den Übergang von Schule zur Hochschule erfolgreich

zu gestalten. Das Offenburger Modell startING integriert alle an-gesprochenen Aspekte in einem vollwertigen Einstiegssemester. Als Besonderheit bietet es, neben der Möglichkeit das Studium zu entzer-ren und der besonderen Betreuung beim Wissenserwerb in Mathema-tik und Physik, ein umfassendes Programm zur fachlichen Orientie-rung an. Da es kein Schnupperse-

mester ist, werden erworbene Prüfungsleistungen im Folge-studium anerkannt und nach erfolgreichem Abschluss ist

der Platz im Wunschstudiengang garantiert.

startING startet wieder zum Sommersemester 2012. Anmel-defrist ist der 15.Januar 2012.

Weitere Informationen unter http://starting.hs-offenburg.de/

Das Offenburger Modell startING – „Studienmodell individueller Geschwindigkeiten“

Studierende des startING Modells an der Offenburger Hochschule :

Team-Training im Wald

startING

Dein Weg zur

Wer sich für ein Ingenieurstudium interessiert, verirrt sich leicht im Dschungel der vielen Studiengänge. startING ist ein vollwertiges Semester zu Studienbeginn. Es hilft Dir dabei, die passende Fachrichtung zu fi nden und erhöht so die Aussicht auf Studienerfolg.

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November 2011 UNIversalis-Zeitung 11

Informatik um uns herum misst, regelt, entscheidet, lenkt, emp-fiehlt, kommuniziert sichtbar und auch unsichtbar. Sie ist im Alltag so vertraut, dass sie fast gar nicht mehr wahrgenommen wird. Je weiter die Technik fortschreitet, desto weniger muss man sich mit ihr auseinandersetzen. Während sich früher der Bediener langwie-rig auf den Computer einstellen musste, geben sich heutige Ge-räte sehr nutzerzentriert. Dies aber sorgt für neue weiße Flecken auf der Landkarte der Allgemeinbil-dung: Wie funktioniert ein Naviga-tionscomputer? Warum kann man eine DVD selbst mit Kratzern noch abspielen? Wie passen so viele Di-gitalbilder auf die Speicherkarte?

Die Didaktik der Informatik

an der Technischen Universität Darmstadt lüftet diese und weitere Geheimnisse mit der Ausstellung „Abenteuer Informatik“. An Expe-rimentier-Stationen können junge und ältere Besucher Erfahrungen mit Informatik sammeln, mit eige-nen Händen begreifen und sich danach selbst viele Fragen der Informatik beantworten.

Die Ausstellung „Abenteuer In-formatik“ wurde initiiert und kon-zipiert von Dr. Jens Gallenbacher, der schon seit 1997 am Fachbe-reich Informatik der TU Darmstadt für die Ausbildung neuer Informa-tiklehrer zuständig ist. So dient die Ausstellung auch als Plattform, neue Unterrichtskonzepte und -methoden für die Schulinformatik empirisch zu erproben und zu ver-

bessern. Gallenbacher ist auch Au-tor des zur Ausstellung passenden Buchs mit dem Titel „Abenteuer In-formatik“ (Spektrum Akademischer Verlag, 2. Auflage, Juni 2008, ISBN 978-3-8274-1926-2).

Neben dem Aha-Effekt für die interessierte Öffentlichkeit regt „Abenteuer Informatik“ vor allem auch Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler an, die Konzepte der Informatik in der Schule mit glei-chen oder ähnlichen Aufbauten nachzuvollziehen. „Abenteuer In-formatik“ geht auf Wanderschaft: auch das Institut für Informatik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg lädt vom 15. bis 24. November 2011 zu der Ausstel-lung „Abenteuer Informatik – In-formatik begreifen“ ein. An über

15 Experimenten kann der Besu-cher ausprobieren, wie Informatik funktioniert und sich danach viele Fragen aus Alltag und Wissen-schaft selbst beantworten.

Versetzen Sie sich in einen Computer hinein, der eine gro-ße Datenbank sortiert. Testen Sie anhand von Puzzeln, ob ein Computer wirklich alles berech-nen kann, oder ob der Technik Grenzen gesetzt sind. Die von der Didaktik der Informatik der TU Darmstadt konzipierte Aus-stellung ist geeignet für Besu-cher jeden Alters, für Menschen mit und ohne Vorkenntnisse, für Familien, Schulklassen ab der 4. Klasse und Studierende. Der Ein-tritt ist frei.

Öffnungszeiten: täglich außer Sonntag 10 bis 16 Uhr, 15. bis 24. November. Führungen gibt‘s täglich (außer sonntags) um 10,

12 und 14 Uhr. Einzelpersonen und Gruppen bis zu 10 Personen können die Ausstellung jederzeit ohne Voranmeldung besuchen. Ort: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Institut für Informatik, Technische Fakultät, Foyer-Ge-bäude 101, Georgs-Köhler-Allee 101, Freiburg.

„Abenteuer Informatik – Informatik begreifen“

Wanderausstellung der TU Darmstadt macht Informatik begreifbar

Titelbild des Buches „Abenteuer Informatik“, Jens Gallenbacher, Spektrum-Akademischer Verlag

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„Das Besondere an unseren Brillen sind die Köpfe dahinter.“

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Die Schriften von Paul Valéry dürfen als kultureller Meilenstein des 20. Jahrhunderts gelten, für Literaturwissenschaftler und Ro-manisten sind sie unumgänglich; aber auch Philosophen und Histo-riker könnten sie bereichern. Das Interesse am kulturellen Erbe Eu-ropas und an den deutsch-franzö-sischen Beziehungen – während und zwischen zwei Weltkriegen − sind Konstanten im Werk von Paul Valéry. In Berlin sprach er 1926 vor prominentem Publikum über die Freiheit des Denkens und Eu-ropas Verantwortung für den Frie-den. Am heutigen Brandenburger Tor findet sich daher sinnfällig, in Richtung Pariser Platz, ein Paul-Valéry-Zitat eingemeißelt. Er war

Mitglied der Académie Française, viele Jahre Präsident des P.E.N.-Clubs und wirkte im Völkerbund mit. „Die Krise des Geistes“ be-schäftigte den leidenschaftlichen

12 UNIversalis-Zeitung November 2011

Neue Blicke auf ein zentrales Werk der Moderne

Zum 140. Geburtstag von Paul Valéry (1871-1945)

Fotos: Archiv der Familie Valéry (oben und rechte Seite oben)

Gelehrten in allen Facetten. Eine zentrale Bedeutung hat-

te für Paul Valéry das Schreiben der sogenannten „Cahiers“, die soeben durch eine bibliophile Neuedition in Erinnerung geru-fen werden, unter dem Titel „Ich grase meine Gehirnwiese ab“. Zudem wird dem deutschen Le-ser nun endlich eine umfassende Valéry-Biographie – seit langem ein Desiderat – bereitgestellt, vorzüglich übertragen aus dem Französischen.

Die „Cahiers – Denkhefte“In 263 simplen Schulheften,

„Cahiers“, die er über fünfzig Jahre hinweg führte (1894 bis 1945), entwickelte Valéry eine

beispiellos kritische Auf-merksamkeit für sein Denken und die eigene Person. Fast täglich, beginnend zwischen fünf und sechs Uhr morgens, notierte er Gedanken, Wi-derreden, Wahrnehmungen und befragte sich, wie er sein Leben bewusst zu führen vermöchte. Viele Themen er-gänzte er zeichnerisch, durch anatomische Studien, Land-schaften, Portraits und Fahr-zeuge - mittels Bleistift, Aqua-rell, Ölfarbe und Radierung.

Er suchte in der Formel „CEM“ (Corps-Esprit-Mon-de) zu erfassen, in welchem Spannungsfeld er sich im Di-alog mit der Welt bewegte. Ein philosophisches System, „in dem der Körper des Men-

schen nicht eine grundlegende Rolle spielt“, hielt er für misslun-gen; der Geist sei „ein Moment der Antwort des Körpers auf die Welt“. Valéry wollte Spezialist für

sich selbst werden und vertraute dabei auf keine Autorität. Indem er sich rückhaltlos des eigenen Verstandes bediente, zeigt er sich als geprägt vom antiken Skepti-zismus, den französischen Mo-ralisten und der europäischen Aufklärung. Sogar „Dummhei-ten“ wollte er nicht achtlos vorü-bergehen lassen, diese sagten oft mehr über uns als „unsere besten Werke“.

Postum (1957 – 1961) wurden die „Cahiers“ zunächst in 29 fak-similierten Bänden ediert. Die so-eben erschienene Auswahl geht auf eine sechsbändige Edition zurück, die von Hartmut Köhler und Jürgen Schmidt-Radefeldt – den wichtigsten deutschen Va-léry-Forschern – übersetzt und vor rund zwanzig Jahren (1987-

1993) herausgegeben wurde. Textgrundlage dieser ersten deutschen Edition sind die in der „Bibliothèque de la Pléiade“ er-

schienenen „Cahiers“, die circa ein Zehntel des Ausgangsmate-rials umfassen.

Valérys „Denkhefte“ gelten als wesentliches intellektuelles Ex-periment der Moderne. Es sind keine Tagebücher, die aktuell autobiographisches Geschehen notieren, sondern Protokolle ei-ner beharrlichen geistigen Such-bewegung. Zunächst vermischen sich in den fortlaufend geschrie-benen Heften alle Themen, später wurden diese in dreißig Rubriken geordnet und etwa betitelt: Ego, Sprache, Philosophie, System, Psychologie, Sensibilität, Ge-dächtnis, Zeit, Traum, Bewusst-sein, Aufmerksamkeit, Das Ich und die Person, Eros, Gladiator, Mathematik, Wissenschaft, Ge-schichte und Politik, Kunst und Ästhetik, Poesie, Literatur. Die einzelnen Rubriken durchlaufen jeweils die volle Zeitspanne der „Cahiers“, erklärt Thomas Stölzel, der die Auswahl für „Die Andere Bibliothek“ besorgt hat und im einleitenden Essay die geistigen Konturen Valérys skizziert.

Die BiographieEin erhellendes Bild des Autors

bietet Denis Bertholets Biogra-phie „Paul Valéry. Die Biogra-phie“. Bertholets chronologische Lebensbeschreibung liefert de-taillierte Fakten zu Kindheit und Jugend in Sète, Valérys frühem Interesse am Lesen und Zeich-nen, der Bedeutung von Freund-schaften, der ersten Lyrik in Ju-

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gendjahren; dann Jurastudium in Montpellier, Umzug nach Pa-ris (1892) und schließlich Heirat mit Jeannie Gobillard, der zwei Kinder entstammen. Zuvor hatte sich Valéry infolge einer alptrau-martigen Liebeskrise in Genua von der Lyrik ab- und der Ar-chitektur zugewandt. Der Essay „Einführung in die Methode des Leonardo da Vinci“ (1885) zeigt Valérys Ideal geistiger Ar-beit, Leonardo blieb für ihn stets ein wichtiger Impulsgeber. Sys-tematisches Forschen, das war Valérys Anliegen, ob nun in den 1894 begonnenen „Cahiers“, ob mit der cartesianischen Fi-gur „Monsieur Teste“, die er ab 1896 in einem Prosazyklus zu Wort kommen ließ; oder mit dem methodisch präzisen Poem „Die junge Parze“ (1917), das an Sté-phane Mallarmé und die „Poésie pure“ anknüpft.

Ab 1920 kehrt Valéry verstärkt in die Öffentlichkeit zurück und erfährt viel Anerkennung. Nach verschiedenen Brotarbeiten, im Kriegsministerium und als Privat-

Aquarellzeichnung von Paul Valéry, Pariser Platz

sekretär, lebt er nun von seiner schriftstellerischen Arbeit. 1921 behandelt er in dem Dialog „Eu-palinos oder der Architekt“ eines seiner Grundpostulate, nämlich die Untrennbarkeit von ästheti-scher Idee und leiblichem Da-sein; Rainer M. Rilke hat den Text alsbald ins Deutsche übersetzt. 1922 erscheint der Gedichtband

„Charmes“, darin enthalten das berühmte „Le cimetière marin“. Valéry verabschiedet sich damit von der Lyrik und verfasst Zug um Zug Essays und Analysen zu Ästhetik, Kultur und Politik, häu-fig ist er auf Vortragsreisen. Zu-dem verliebt sich der Rationalist und beginnt, neben seiner Ehe, eine intensive Beziehung zu der

Schriftstellerin Catherine Pozzi; die Liaison endete nach rund acht Jahren in schmerzlicher Trennung.

Valéry verfasste eine Fülle bemerkenswerter Texte, darun-ter die aphoristische Prosa „Tel Quel“. Bis zu seinem Lebensen-de beschäftigt ihn die drama-tische Szenenfolge „Mon Faust“, die von einem neuen „Mephistopheles“ handelt, der beobachtet, was sich der Mensch an Extremen zumuten lässt – nicht von ungefähr verfasst während der deutschen Besatzung Frankreichs, gegen die Va-

léry opponierte. Viele Autoren, etwa André

Gide, Jules Renard, Harry Graf Kessler, Thomas Mann, Elias Canetti und Hannah Arendt haben sich auf Valérys extraordinäre Schreibpraxis bezogen und schätzten die-sen hochgebildeten Autor, für den geistige Arbeit auf Übung, Widerspruch und Selbstreflexion beruhte.

Ich grase meine Gehirnwiese ab. Paul Valéry und seine verborge-nen Cahiers. Ausgewählt und mit einem Essay von Thomas Stölzel. Die Andere Bibliothek im Eichborn Verlag. 350 S. geb., Ffm 2011.

Denis Bertholet. Paul Valéry. Die Biographie. Aus dem Frz. von Bernd Schwibs und Achim Russer,

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14 UNIversalis-Zeitung November 2011

Auf fünf erfolgreiche Jahre mit inzwischen über 100 Veranstal-tungstagen, 165 Vorträgen und 68 Führungen für die Bürger-schaft der Stadt und Region Frei-burg sowie für Vereine, Studieren-de und fachlich Interessierte kann das Samstags-Forum Regio Frei-burg zurückblicken. Hauptthemen dieser alternativen und populär-wissenschaftlichen „Samstags-Hochschule“ sind erneuerbare Energien, Energieeinsparung, intelligente Energienutzung und sinnvolles ökologisches, ökono-misches und soziales Verhalten hierbei sowie Projektideen für Haus, Kommune, Umland oder Universität. Führende Fachleute und Pioniere der Region oder auch von außerhalb berichten in der Universität Freiburg. Vor Ort erläutern im Anschluss Projektpi-oniere und aktive MitbürgerInnen herausragende Vorbildobjekte.

Der gemeinnützige Freiburger

Verein ECOtrinova e.V., vormals Arbeitsgemeinschaft Freibur-ger Umweltinstitute, startete das Gemeinschaftsprojekt Anfang November 2006 zusammen mit Studierenden vom u-asta an der Universität, unterstützt vom Klimabündnis Freiburg, dem Agenda 21 Büro der Stadt, der Energieagentur Regio Freiburg, dem Institut für Forstökonomie und Freiburger Umweltvereinen. Inzwischen sind zahlreiche wei-tere Partner wie das Zentrum für Erneuerbare Energien ZEE an der Universität und bei der aktuellen Serie im Herbst 2011 u.a. der Bürgerverein Oberwiehre-Wald-see und der Deutsche Frauenring Freiburg beteiligt.

„Wir freuen uns, dass das Sams-tags-Forum bisher rund 19.000 Teilnahmestunden bzw. 11.000 TeilnehmerInnen erreichte und einige Wirkung erzielte“, so der Energie-Ökologe und Physiker

Dr. Georg Löser, Initiator, Leiter und Organisator des Forums. Bei www.ecotrinova.de im Internet sind unter Samstags-Forum rund 160 Vortrags-Dateien sowie Kurz-berichte und Dokumente mit Fo-tos und Links zum Selbststudium für alle Interessierten eingestellt. Löser hält es für notwendig, das Samstags-Forum fortzusetzen, bis in Freiburg, Region und anderswo die ökologische Energiewende weg von Atomenergie und fos-silen Energien vollendet ist und hofft, dafür mit dem Forum noch viel mehr Mitmenschen und mehr Aktivitäten der Schulen, Vereine und Hochschulen zu erreichen. „Ganz aktuell lag die Ethikkom-mission der Bundesregierung nach der Atomkatastrophe von Fukushima voll auf unserer Li-nie,“ so Löser ,“indem sie auch lokale, regionale Energieforen,

Energiebildung für alle und die Umsetzung der Energiewende hauptsächlich schon binnen rund 10 Jahren forderte“. Löser weiter: „Die jetzige Erwachsenengenera-tion einschließlich Studierende ist voll gefordert aktiv zu werden. Es reicht nicht zu warten, bis die nächste Generation von Kind auf herangewachsen umsteuert. Sonst kommen Atomausstieg, Energiesparen und erneuerbare Energien, Klimaschutz und der Ersatz fossiler Energieträger viel zu spät voran.“

Mitgründerin Diana Sträuber, damals vom u-asta, jetzt Diplom-forstwirtin, ist über das Erreichte stolz: „Es gelang uns, auch zur formellen und freiwilligen Aus-bildung an der Universität beizu-tragen und viele Studien zu inspi-

rieren.“ Aus der Forstökonomie und Geographie nahmen über 60 Studierende regelmäßig teil für Leistungsscheine. Vertiefungs- und Abschlussarbeiten folgten samt Klimaschutzseminar, außer-dem Klimaschutzaktivitäten des u-asta. Laut Sträuber und Löser informierten sich auch Studie-rende der Umwelt- und Geowis-senschaften, der Physik, Chemie, Biologie und Politologie sowie rund 150 Teilnehmer internati-onaler Masterkurse meist mehr-fach. Das Samstags-Forum und seine Referenten fanden Eingang in die Lehre und Exkursionswo-chen des internationalen Master-studiengangs Renewable Energy Management des ZEE.

Viele Exkursionsstationen des Samstags-Forums wurden in die „Zwei Sonnen-Energie-Wege im Eurodistrikt Region Freiburg/El-sass“ aufgenommen, ein zwei-sprachiges Gemeinschaftspro-jekt von ECOtrinova. Besondere Denkanstöße oder Folgeaktionen erreichten die großen Podiums-Diskussionen zu „Nachhaltiger und Solar-Uni Freiburg“, zu Kli-maschutzstandards für Neubau-gebiete sowie zu Elektro-Mobi-lität, wiederholte Foren zur Idee „100 energiesparende solare Bioenergie-Dörfer in der Region“ und die „EnergieWendeTage“ für die Stadt und Region Ende Ok-tober 2011. Die aus dem Sams-tags-Forum heraus entwickelte Idee für „1000 Blockheizkraft-werke“ für Klimaschutz und Ener-giesparen in mehreren Freiburger

Altbau-Stadtteilen wurde 2010 vom Freiburger Gemeinderat ein-stimmig als Grundlage für eine Kampagne übernommen. Ver-anstaltungen zum Stromsparen führten zu Aktionen des Agenda 21 Büros Freiburg mit Vereinen für Haushalte.

Finanziell unterstützt wird das i.d.R. ehrenamtliche Forum mit kleinen Förderbeiträgen des Agenda 21 Büros Freiburg, der ECO-Stiftung, durch Spenden sowie durch gewonnene Preise: 2011 war es der 1. Preis Umwelt-schutz der Stadt Freiburg für Ver-eine, 2009 der 2. Platz zu Um-

welt und nachhaltige Entwicklung bei „Echt Gut! Ehrenamt in Ba-den-Württemberg“, 2008 der 1. Preis CO2-Sparer Stadt Freiburg, 2007 ein Aesculap- Umweltpreis und 2006 ein CO2NTRA-Förder-preis.

Das aktuelle Programm der Se-rie 13, die bis zum 3. Dezember zu Passivhäusern, Stromsparen, stromerzeugenden Heizungen und ökologischen Baustoffen wei-terläuft, ist auf der Startseite bei www.ecotrinova.de zu ersehen.

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Solararchitekt Rolf Disch (im blauen Hemd) erklärt die Solar-siedlung Freiburg und das Sonnenschiff Studierenden und weiterem Publikum Foto: G. Löser

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November 2011 UNIversalis-Zeitung 15

„Einer von uns!“ – Vom Rock‘n‘Roller zum Schnulzenheini

Musik von Studenten für Studenten. Eine Hommage an den Rock‘n‘Roller Roy Black zum 20. Todestag

Mal ehrlich! Wer von uns wür-de oder kann noch öffentlich be-kennen, dass er gerne Roy Black hört, es sei denn es ist bei einer Schlagerparty?! Man kennt ihn unter seinen Liedern wie „Ganz in Weiß [mit einem Blumenstrauß]“ (1966). Manch eine, einer erin-nert sich noch an „Ganz in Weiß, im Chaoskrankenhaus“, das als Sketsch-Reihe im Radio lief und das mit einer Persiflage auf das Lied intoniert wurde. „Schön ist es auf der Welt zu sein [sagt die Biene zu dem Stachelschwein]“ (1971) ist als Lied von Schla-gerpartys bekannt. Es stammt aus dem Film „Kinderarzt Dr. Fröhlich“, in dem Roy Black im Porsche 914 die kleine Anita, die mitsingt, im Wohnwagen einen Berg hinauf schiebt. „Immer Är-ger mit den Paukern“ von 1968 mit Uschi Glas und Georg Tho-malla oder die Serie „Ein Schloß am Wörthersee“ (1989-1991) dürften weitere Filme von ihm sein, die zumindest dem Namen nach bekannt sind.

Aber waren diese Schnulzen das wahre „Ich“ des Gerhard Höllerich? So hieß der am 25. Januar 1943 bei Augsburg ge-borene spätere Künstler Namens Roy Black. Sein bester Jugend-freund, Hans Medla, nannte ihn seiner schwarzen Haare wegen immer „Blacky“, was hängen blieb. Gemeinsam mit seinen Freunden wurde im elterlichen Haus ein Partykeller eingerichtet, in dem rauschende Feste gefei-ert wurden. Wurde es den Eltern dann doch zu bunt, zog die fe-tende Meute unter eine nahe gelegene Bahnunterführung und schließlich in einen größeren Kel-ler. Mit seinem Paradelied „Are you lonesome tonight?“ von Elvis und auch Songs von Roy Orbi-son gewann Blacky jedes Publi-kum. Aber auch Songs von Cliff Richard, den Stones, den Beatles, Shadows waren im Repertoire, so Günter Ortmann von den „Can-nons“ im Gespräch mit Mat-thias „Matze“ Cromm. Blacky gewann so bei jedem Sängerwettstreit

– heute eher Songkontest. Der spätere komplette Künstlername „Roy“[Black] wurde vom eben genannten Roy Orbison entlie-hen. Der Name The Cannons wird der damaligen Freundin von Roy Black – Vivian v/o Vivi Liver aus Liverpool zugeschrieben. Sie arbeitete damals im Augsburger Theater und schenkte den Jungs die Single von ihren Liverpooler Freunden – den Beatles – „Love me do“ und „P.S. I love you“ mit dem Kommentar: „Die Beatles schlagen ein wie Kanonen!“

Man muss dazu sagen, dass im Deutschen Radio zur damaligen Zeit überhaupt keine englisch-sprachige Musik gespielt wurde. Rock`n`Roll oder auch Beat war undenkbar im Programm. Fast alle, die in den Radiosendern etwas zu sagen hatten, waren al-lesamt noch in der Zeit des Na-

tionalsozialismus sozialisiert und verteufelten die „Negermusik“, egal ob es sich um tatsächlich afro-amerikanische Musik oder Rock‘n‘Roll handelte. Auch von den Beatles hatte außer in Ham-burg und Liverpool noch nie-mand etwas gehört, schon gar nicht in der bayerischen Provinz. Die Jugend hatte noch keine ei-gene Subkultur. Die Zeit war gar jugendfeindlich. Es gab ein paar „Halbstarke“ aber keine Jugends-zenen wie heute oder man unter-band sie. Einfach in einen Schall-plattenladen zu gehen, um sich die neuesten Platten auch nur an-hören zu können, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich. Lediglich die Radiosender wie der Augsburger Sender „AFN“ (American Forces Network) und andere in den Garnisonsstäd-ten beheimatete Radiostationen

brachten Rock`n`Roll im Ra-dio. Gruppen wie die Cannons leisteten eine nicht hoch genug einzuschätzende Pionierarbeit und brachten den Rock‘n‘Roll sprichwörtlich und auch live in die Provinz.

Am 14. September 1963 grün-

det Sänger Blacky die Cannons zusammen mit dem Gitarristen Helmut Exenberger, dem Drum-mer Dieter Sirch, dem Gitarristen Dieter Schwedes, der vormals Gitarrist bei The Stringers war und seinem Neffen Peter Schwe-des am Bass. Der Pianist Günter Ortmann wird kurz danach auf-genommen. Das erklärte Ziel der Band war: Sie wollen eine ganz neue Musik nach Augsburg brin-gen.

Die junge Band probt nach Mitschnitten aus dem AFN – US-Radio und gab am 6. Dezember 1963 ihr erstes eigenes Konzert im Augsburger Tanz-Club Femi-na. Dort war Roy Black vormals als Schüler bei den Sängerwett-streiten aufgetreten. Blacky und seine Cannons spielten von nun an in den Clubs der Alliier-ten und in weiteren angesagten Beatkaschemmen. In Freiburg könnte man Clubs wie das ElPi, The Great Räng Teng Teng, das Atlantik, den Walfisch oder das Swamp vergleichend aufzählen, in denen einige Größen der Mu-sikge-schichte bereits debütier-ten.Roy und seine Kumpels waren schnell die Publikumslieblinge in den ansässigen Beat-Clubs und Kasernen.

Am 16. Juni 1964, dem Tag seines Deutsch-Abiturs und Vora-bend seines Mathe-Abis nahmen Roy und seine „Kanonen“ wieder an einem Bandwettbewerb teil. Veranstaltet wurde er von den Schülermitverwaltungen der Hö-

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16 UNIversalis-Zeitung November 2011

heren Augsburger Schulen und der lokalen American Highschool im altehrwürdigen Augsburger Moritz-Saal. Roy und seine Klas-senkameraden wurden als Band mit Liverpoolsound angekündigt, was bei der sich abzeichnenden „Beatlemania“, die Beatles hatten vier Plätze der Top Ten erklommen, einschlug wie eben Kanonen-schläge. Der Saal mit über 800 Gästen kochte. Die Polizei musste über 100 Teenager daran hin-dern, den bereits überfüllten Saal zu stürmen. Dem Team des Baye-rischen Fernsehens fehlten später die Worte, und man bezeichnete Augsburg als das Liverpool Bay-erns. Die Augsburger Allgemeine Zeitung und der gesetztere, Kam-merkonzerte und gepflegten Jazz gewohnte Reporter konnten ihrer Empörung über diese „Affenmu-sik“ kaum Luft machen. Amüsant, da Roy Blacks erster Auftritt 1963 mit seiner ersten Band in der Knei-pe Charlies Affenstall stattgefun-den hatte.

Aber was für den einen Affen-musik ist, ist für den anderen ein musikalisches Hörvergnügen. Der Musikproduzent von Poly-dor, Hans Bertram, der gerade sein Schlagerpublikum an die Beatmusik verlor, hatte den Fern-sehbericht gesehen und war im

Gegensatz zu manch anderen geradezu begeistert. Sofort nahm er Kontakt mit den Veranstaltern

auf. Blacky und seine Kanonen spielten nun auch bei großen Konzerten und machten eine Bayerntour. Am 20. Juli 1964 be-geisterten sie 1200 Fans. Unter ihnen waren der eben genannte Hans Bertram von Polydor sowie Talent-Scouts von Telefunken und Philips, zwei weiteren großen Schallplattenfirmen.

Auch hier war die Stimmung derart ausgelassen, dass wieder-um die Augsburger Allgemeine keineswegs von Kultur berich-tete, sondern eher von Sodom und Gomorra. Jugendliche waren mit frisierten Mopeds unterwegs. „Über 1100 Teens und Twens kamen, brüllten, pfiffen, trampelten, heulten, zo-gen sich aus und wälzten sich auf dem Fußboden. Und alles nur wegen ,Roy Black and his Cannons’. Die Beatle-Kapelle rüttelte das jugendliche Publi-kum dermaßen auf, dass den spärlich anwesenden älteren Semestern Hören und Sehen ver-ging.“ so die örtliche Presse. Die Polizei musste sogar wegen eines barbusigen Mädels einschreiten – ein Skandal! Allein Ober-bür-germeister Pfeffer von der SPD blieb damals klar im Kopf und berichtete der Augsburger Allge-meinen: „Über diese Entwicklung in Augsburg bin ich sehr froh. Mir

ist es lieber, unsere Jugend, die das Abenteuer braucht, explo-diert bei dieser Gelegenheit. Das ist harmloser als es früher war. Damals trugen die jungen Leu-te SA- und Rot-Front-Uniformen, lieferten sich Straßenschlachten und schlugen sich die Köpfe ein. Unsere Jugend ist viel besser, als wir es früher waren“.

Gut gelaunt jammten Roy Black, seine Freundin Vivi, die

Cannons und Hans Bertram nach dem großen, gelungenen Auftritt weiter. Die erste große Tour war jedoch nur von mäßigem Erfolg. Vielleicht war der Freistaat noch nicht reif genug für solch pro-gressive, auffordernde Musik. Zudem wechselte das Manage-ment der Band, und der findige Geschäftsmann Hans Löfflad

übernahm die Geschäfte. „Das, was die Jungs spielen, kannst du in der Pfeife rauchen, aber der Höllerich kommt bei den Frau-en wahnsinnig an“, so der neue Manager.

Dass dies keine gute Grundla-ge für den Rock‘n‘Roll der Band war, war abzusehen. Die Singles „Sweet Baby Mein“ und weitere Lieder flopten, zumal sie nicht von Herzen kamen, sondern al-

lein auf Profit aus waren – doch gefehlt. „Wir haben im Studio ja versucht, die Toningenieu-re davon zu überzeugen, wie Rock‘n‘Roll klingen muss, dre-ckig nämlich – aber erfolglos“, so Günter Ortmann im Inter-view mit taz-Redakteur Thomas Winkler im Herbst 2011. Doch die Verlockung ist zu groß. Am 1. September 1964 unter-schreibt Gerd Höllerich seinen ersten Plattenvertrag und wur-de so zum Studienabbrecher. Er hatte Biologie studieren

wollen, aber aus finanziellen Gründen sattelte er auf ein BWL-Studium in München um. Der Rest der Band unterschrieb nicht, da ihnen die vorgesetzte Musik nicht behagte.

Man kennt das Phänomen heute noch, wo bekannte Band-leader plötzlich mit einer neuen Hintergrundband ihre Solokarrie-

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re starten, und die treu-en Weggefährten nicht mit auf den kommerziel-len Zug springen. Doch die Cannons spielten mit einem getrennten Vertrag die ersten zwei Singles mit Roy ein. Die erste Scheibe wird ein kleiner Achtungser-folg, die zweite flopte. Dazu kommt, dass die Kanonen – Cannons – auf den Singles auch noch falsch geschrie-ben sind und mit Ca-nons zu weichgespülten Domherren degradiert wurden, so Matthias Cromm, der die alten jahrzehntelang ver-schollenen Bänder der noch „einschlagenden Vorzeit“ der „Domher-ren“ wieder an das Licht gebracht hat. Der Lead-sänger hingegen wird von „Beat“ auf „Sweet“ gestutzt. Der Vertrag war unterschrieben und der freie, selbstbestimmte Geist in Ketten gelegt. Die dritte Single wird ohne seine Band eingespielt und erreicht weichgespült die Top Ten.

Das allseits bekannte Lied „Ganz in Weiß“ macht den ehemaligen Rock‘n‘Roller Bla-cky letztlich zum Weltstar, aber leider, wie er selbst sagte, auch zum „Schnulzenheini“. „Jungs, ich geh wieder mit den Engeln singen“. Ein Leben lang wird der einstige Rebell darum kämpfen, einmal wieder Rock`n`Roll oder zumindest Jazz spielen zu dürfen. Ein Kampf, den er bis auf einen Auftritt verliert und als gebroche-ner Mann im „Schlagergefäng-nis“ – so Günter Ortmann, die Fassade aufrecht erhält. Dennoch hat er seine Wurzeln nie verges-sen und bucht seine Cannons zu jedem Schlagerauftritt in seiner Heimat.

Kurz bevor sich der letzte Vor-hang schließt will es das Schick-sal so, dass Roy Black and the Cannons unter diesem Namen vereint auf der Bühne stehen. Das Filmteam von „Ein Schloß am Wörthersee“ wird Zeuge des letzten Konzertes der einsti-gen Band unter dem Arbeitstitel „Back to the sixties“. Es ist Ger-hard Höllerichs letzter Auftritt in seinem Leben, bevor er am 9. Oktober 1991 in seiner Fischer-hütte in Heldenstein am Silbersee stirbt. Doch dieser letzte Auftritt war für die alten Kumpels ein Riesenspaß!

„The last Rock`n`Roll-Show von Roy Black and the Cannons“, das verlorengeglaubte Livekon-zert vom 26. Dezember 1964 gibt es jetzt brandneu auf dem Ladentisch.

Anlässlich des 20. Todestages von Roy Black ist das verlorenge-

gangene und auch letzte Konzert von Roy Black mit seinen „Can-nons“ vom 2. Weihnachtsfeiertag 1964 auf limitierter Schallplatte und CD erschienen. Diese Schei-be stellt das einzige live gespiel-te Tondokument der ehemaligen Gruppe dar. Günter Ortmann nahm damals sein nagelneues Grundig-Tonbandgerät TK 23 mit, das er als Weihnachtsge-schenk bekommen hatte. Von dem damaligen Mitschnitt konn-ten nun sechs Songs veröffent-licht werden, nachdem der Mit-schnitt 40 Jahre auf dem Spei-cher sein Dasein gefristet hatte. Auf jahrelanges inständiges Nerven seitens Matze Cromms, suchte es Günter Ortmann her-aus. Die Scheibe steigt, und nun lasse ich den Produzenten reden „direkt mit einem absoluten Kra-cher ein, „What I‘d say“ von Ray Charles wird durch die Garage

geprügelt, erstaunlich, was für gute Musiker die Kids damals waren. Ein Top-Arrangement und der wahnsinnige Schlagzeu-ger lassen so manche Retrobeat- oder Garage Band ganz schön alt aussehen.

An Roy Blacks herausragen-der Stimme besteht kein Zwei-

fel mehr, selbst ohne Studiotricks klingen die beiden langsamen Nummern „Spanish Harlem“ und „Molly“ so sweet, dass dem härtesten Rocker die Gänsehaut den Rücken runterwandert. Sechs Songs, allesamt sorg-sam restauriert und von hörbarer Qualität – und absolut hörens-wert! […] Roy, du bist einer von uns!“

Kaufen kann man das gute Stück, das Matthias Cromm liebe-voll mit einem dicken Booklet und gewohnt brillantem Cover und Vinyl-Qualität der Fa-vorite-Serie herausge-bracht hat für 12 Euro (CD, 1000 Stück) bzw. 12,50 Euro 10“ Vinyl (500 Stück) bei Flight 13 in der Stühlinger-straße 15, Freiburg, CDC in der Schiffstra-

ße 8, und Bear Family in Ham-bergen. Der Vertrieb läuft über CARGO RECORDS. Einen guten Platz findet die Scheibe dann zwi-schen den Sonics und Roy Orbi-son, so Matze. Viel Freude beim Hören, nicht nur heimlichen Roy Black Fans.

Sebastian S. Kurtenacker

Das Label Rhythm Island Records wurde im Jahr 2007 von Label-Gründer und Inhaber Matthias Cromm in Freiburg gegründet. Es ist ein Liebhaberlabel bei dem der „Matze“ keine Mühen und Kosten spart, die Scheiben klangtech-nisch, haptisch und schwergewich-tig so auf den Markt zu bringen,

dass der geneigte Vinyl-Sammler und Hörer seine wahre Freude daran hat. Neben drei 7“, also Singles, erschienen bislang neun weitere Scheiben ausschließlich im Königsformat 10“ – der Ge-burtssgröße des schwarzen Gol-des. Es gibt aber auch CDs – der Tribut an die schwindende Zahl

der Schallplattenspieler. Stilistisch wartet das Label mit Roots-Musik, also Rockabilly, Country, Swing, Folk, Surf und Artverwandtem auf. Nun eben auch mit Roy Black als Rock‘n‘Roller.

Infos: http://www.myspace.com/rhythmisland; www.flight13.com.

Label Rhythm Island Records

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18 UNIversalis-Zeitung November 2011

Alles oder nichts oder Drei Wörter, die aufs Ganze gehen

Zur Ausstellung „Ich liebe Dich!“ im Literaturmuseum der Moderne in Marbach

Erstaunlich, was alles durch das Nachforschen zu diesem einen Satz , der sich zwischen Absolutheitsanspruch und Trivi-alität bewegen kann, vor Augen geführt wird. Was das Deutsche Literaturarchiv mit seinen Nach-lässen vermeintlich großer Geis-ter hergibt zu diesen drei klein-großen Wörtern, mit denen Ver-liebte seit etwa 1800 bei uns al-les riskieren und damit entweder mitten ins Herz treffen oder voll daneben. Die Ausstellungsidee kommt einem zunächst ziemlich gewagt vor, erweist sich aber durch die überraschenden Fund-stücke und die Präsentation als geglückt. In den aus konservato-rischen Gründen im Halbdunkel gehaltenen Räumen, die sich tief im Innern des Literaturmuseums der Moderne befinden, leuchten dem Besucher, gleich Lichtin-seln, grellpinke Plexiglasschei-ben entgegen. Sie scheinen zu schweben, die Drahtschnüre, die sie oben wie unten verspannen, übersieht man dabei. Zwischen den Gläsern, eingefangen wie

Fliegen im Bernstein, befinden sich auf Augenhöhe vielfältige Exponate, die diesen einen, be-dingungslosen, auf das all-einzi-ge Wesen abzielenden Satz zum Inhalt haben: „Ich liebe Dich!“.

Ganz im Gegensatz zum rosa-

roten Glas, durch das sich Lie-bende, wie man so sagt, wahr-zunehmen pflegen, haben die Ausstellungsmacher sehr genau, sehr scharf und auch mit offen-sichtlich intelektueller Lust auf die Sache geschaut, die ihnen, wie leicht zu vermuten ist, schließ-lich selbst zu einem Objekt der Begierde wurde. Dem Satz „Ich liebe Dich!“ wurde nicht nur in rückwärtsgewandter Hinsicht nachgegangen, sondern auch mit Blick auf unsere Gegenwart, vertreten durch einige namhaf-te Autorinnen und Autoren. Die Ausstellung, über mehrere Räume verteilt, folgt mit ihren „66 + 6“ Beispielen zu Liebeserklärungen und -bekundungen einer klaren Chronologie. Wobei es nicht um das Vordringen ins Wesen der Liebe geht, denn das wäre ein zu weites Feld und überdies vermes-sen, meint die Kuratorin Heike Gfrereis. Was im Literaturmuse-um gesammelt und dann gezeigt werden könne, seien vor allem Zeugnisse sprachlicher Überlie-ferung von Ideen, „Wörter, Sätze, rhetorische, mit allen Mitteln der Kunst erzeugte Figuren des Den-kens und Fühlens“. Letztlich im-mer zulaufend und fest gemacht an diesem einen, vielgesichtigen Satz, der sich im Leben wie in der Literatur immer wieder neu

sagen lassen will, um nicht „aus Versehen oder absichtlich abge-droschen, verlogen, peinlich, ja grausam“ zu wirken.

Die Magazine des Archivs wurden von Heike Gfrereis und dem eigens dazu eingeladenen Berliner Autor Michael Lentz ein Wochenende lang nach diesem besagten Satz durchkämmt, um am Ende von zweihundert ge-fundenen Stellen die schönsten auszuwählen. Was wir zu sehen bekommen, sind laut Gfrereis „Entdeckungen in der Zeit und Korrespondenzen über die Zeit hinweg“. Die meisten der Expo-nate wurden bisher noch keiner Öffentlichkeit gezeigt, darunter Kafkas Briefe an Milena und die Liebesbriefe des DDR-Dramatikers Peter Hacks an seine Frau Anna. Um, wie gesagt, zur Gegenwart aufzuschließen, wurden noch le-bende Autorinnen und Autoren eingeladen, Texte zum Thema zu verfassen. Oder, wie Friederi-ke Mayröcker, bloß „1 Efeublatt für Ernst Jandl“ beizutragen. Zu Schrift und Bild hinzugefügt wur-den der Schau außerhalb ihres rosaroten Bereichs Gegenstände aus Nachlässen von Dichtern, die mit dem Satz „Ich liebe Dich!“ so-zusagen aufgeladen sind, ohne dass er ausgesprochen werden müsste. Zu sehen sind unter ande-

rem Trauringe, Bänder zur Bekun-dung der Liebesbande, gepresste Blumen oder auch ein Nacktfoto mit der begehrten Frau.

„Wir haben uns bewusst über die traditionellen Möglichkeiten der Betrachtung hinweggesetzt und keine Gattungen wie die Liebeslyrik und den Liebesroman thematisiert“, betont Gfereis. Und meint damit nur die Buchformen, nicht aber Entwürfe, einzelne Textauszüge und Autographen, wie sie das Archiv reichlich bietet. Darunter fand sich Schwitters ei-genhändige Abschrift von „Anna Blume“, das wahrscheinlich or-ginellste Liebesgedicht, das je geschrieben wurde. Originalität sei ja ein Topos der Liebe, intuitiv versuche man die absolute Ori-ginalität zu erreichen, wobei man vermutlich nirgends auf so einzig-artige Weise unorginell sei, wie bei einer Liebeserklärung. Denn wer entgeht schon den Falltüren, die sich da auftun, den überlie-ferten, vorgefertigten Bildern und Worten? Hermann Broch, ein Autor komplexer Stoffe, ließ sich zu einem Liebesgruß auf ausge-schnittener Herzform hinreißen. „Herzchen“ nennen heute noch gewöhnliche Männer zärtlich ihre Frauen, wenn ihnen zum Herzen zumute ist. „Sweatheart, I love you“, unterstrichen von ei-nem Schmatzer, flüserte neulich ein Mädchen in der S-Bahn ins Handy. Das Herz als Symbol der Liebe ist längst bis in die elektro-nischen Kommunikationsmedien vorgedrungen, mit Herzchenauf-drucken auf Verpackungen und Kleidungsstücken wird heute der Kunde umworben. In Baumrinden schnitzt heut kaum einer mehr Herzen, die bedeuten sollen: Ich liebe Dich, möge unsere Liebe mit diesem Baum wachsen! Die Industrie produziert massenhaft Herzen für Geburts- und Mutter-tage oder den aus den USA im-portierten Valentinstag.

Dass wir uns hier im Bereich der Hochkultur bewegen, schließt bei vielstimmigem Geturtel aus ge-heiligten Mündern ein ins Banale verrutschende „Ich liebe Dich!“ freilich nicht aus. Denn eine mit

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Leidenschaft verbundene Art zu sprechen, müsse, wie Gfrereis aus sicheren Quellen weiß, in der Lite-ratur hart erarbeitet werden, wenn sie nicht nur Floskel sein will. Von „Goethe bis Gernhardt“: so heißt es umfassend und schön, was hier an großen Köpfen versam-melt ist und spricht. Dabei fängt natürlich alles Liebeswerben und Liebesleid mit Goethes „Werther“ an, zu seiner Zeit eine Art Pop-Roman. Nicht zu vergessen ist, dass Robert Gernhardt als Dich-ter und Zeichner aus den Untiefen der Satiremagazine „pardon“ und „Titanic“ noch zu Lebzeiten aufge-stiegen ist in derartige Geisteshö-hen, ohne dabei seinen Humor zu verlieren. Im Gegenteil, er hat ihn erst auf die Marbacher Schiller-höhe gebracht, war hier ein gern gesehener Gast und ließ sich mit Lorbeerkranz und unnachahmlich ironischer Mimik fotografieren. Von ihm zu sehen sind mehrere,

mit scharfer Feder und gewitzter Schreibe versehene Skizzenblät-ter.

Hochkultur kann also heute auf der Schillerhöhe durchaus in einem fließenden Übergang zur Pop-Kultur stehen, wie auch die Berücksichtigung der unerschro-ckenen, hingebungsvoll-ekstati-schen Sängerin Nina Hagen zeigt. Es ist eine Seite aus dem Song „New York/N.Y.“, die wir hier se-hen, auf ihrem Album „Angstlos“ ist der Song zu finden. Er ist eine Liebeserklärung, sowohl offensiv an die Stadt als auch an die Liebe selbst gerichtet. Darin heißt es: „New York ist die heißeste Stadt, wenn man einen neuen Boyfri-end und ein Hotelzimmer hat... New York, ich schenke dir mein HERZ, ich liebe dich gar sehr...“ Auffallend ist, dass sich ein Ge-ständnis wie „Ich liebe Dich!“ bei all seinen Umschreibungen nie in Schmuddelecken findet, sondern

immer aus romantischen Zustän-den hervorgeht, in denen freilich die Ernüchterungen oder ein Zu-rückschrecken vorm Unbedingten oft schon vorprogrammiert sind. Wie in Hermann Hesses Bittschrift an die Geliebte bei gleichzeiti-ger Zurücknahme, was auf eine ziemlich prekäre Zerissenheit schließen lässt.

Friedrich Nietzsche, als rabiate-rer Charakter bekannt, schreckt in einem Liebesbrief an Lou von Sa-lomé vor heftigen Unterstreichun-gen nicht zurück. „Ich liebe auch in Ihnen meine Hoffnungen “, schreibt er am Ende bekennend. Und was die Handschriften oft schon alleine aussagen, obwohl es nicht jedem gegeben ist, sie alle entziffern zu können. Schön und mit Spannung lässt sich ver-folgen, wie sich Liebesäußerun-gen mit der Zeit zumindest in ih-rem Tonfall gewandelt haben. So wandern wir von Rosarot zu Ro-

Mit der Globalisierung schei-nen alle Kulturprozesse noch ein-mal kurzlebiger zu werden. Umso überraschender ist es, mit welcher

Zeitlose Zitate Klaus Bartels: „Jahrtausendworte in die Gegenwart gesprochen“ – Buch und Vortrag

Prof. Dr. Klaus Bartels, Klassischer Philologe, ist einer der tätigsten Vermittler der antiken Kultur. Für seine jahr-zehntelang laufenden Kolumnen in großen deutschsprachigen Tageszeitungen wie der NZZ („Streiflichter aus der Antike“, „Wortgeschichten“) und für seine Standardwerke „Veni, vidi, vici“ und „Roms sprechende Steine“ wurde er 2004 mit dem Preis der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur ausgezeichnet. Ebenso bei Philipp von Zabern erschienen ist seine Reihe „77 neue Wortgeschichten“.

saraot auch durch die Geistesge-schichte seit der Zeitenwende um 1800, als die Liebe begann, sich erneut aus traditionellen Fesseln zu befreien. Zeitlos erscheinen Zeilen der Liebeseinsamkeit in einem Gedicht des Pop-Lyrikers Wolf Wondratschek: „Einsam sein im Sommer / und hundemü-de auf einen Liebesbrief warten, / das ist schlimm... und wenn mor-gens die Sonne aufgeht, / hast du niemand getroffen, / in der Tür steckt kein Zettel „Ruf mich an“. // Ein Maler würde das Blau imitieren, / eine Flugzeugladung Menthol; // ein Dichter würde lieben / oder sterben.“ Bemer-kenswert ist auch die Wende am Gedichtausgang, wo dieser eine Satz auf ungewöhnliche Weise, wie eine innere Notwendigkeit eingesetzt wird: „... ich starre, ohne hinauszuschauen, / aus dem Fenster, / frühmorgens, / und sage „Ich liebe Dich“, / ohne

irgendwas / oder irgendwen / zu meinen.“

Das alles und noch viel mehr lässt sich in dieser außergwöhnli-chen Ausstellung zu diesem Aus-nahmezustand, der an einen Satz fest gemacht ist, lesen, betrach-ten und entdecken. In diesem schriftlichen, gezeichneten und gemalten Liebesreigen auf allerlei Papier. Auf Brief- und Manuskript-seiten, mit der Hand geschrieben oder getippt, auf Billets und No-tenblättern, Telegrammformula-ren und Zetteln, die einem ins Herz Getroffenen gerade in die Hände fielen, um sich zu einem Maximum an Selbstentblößung hinreißen zu lassen.

Die große Wechselausstellung unter dem Motto „Ich liebe Dich!“ ist noch bis zum 29. Januar im Literaturmuseum der Moderne in Marbach zu besichtigen. Siehe unter www.dla-marbach.de .

Peter Frömmig

Eindringlichkeit antike Texte und Aussagen auch heute noch zu uns sprechen. Klaus Bartels wid-met sich mit seinem Buch „Jahr-

tausendworte in die Gegenwart gesprochen“ (Philipp von Zabern) der Sprachüberlieferung und öff-net die Augen für die Zeitlosigkeit antiker Zitate. Mit Feinsinn und Humor zeichnet der Klassische Philologe die Herkunft bekannter

Redewendungen nach und zeigt auf, wie treffsicher sie auch auf aktuelle Gesellschaftszustände anzuwenden sind.

Wie modern mutet Marc Aurel zum Beispiel an, wenn er das „alles in sich selbst umschla-gende“ Recycling der Natur be-wundert. Und Tertullians Klage über das Überhandnehmen des Menschen: „Wir sind der Welt zur Last“, scheint ebenso in unsere jüngste Gegenwart hineingespro-chen wie Aristipps Deklaration der Bildungskosten als eigentli-che Freiheitskosten.

Bartels strukturiert sein Buch nach Gesellschaftsbereichen wie „Staat und Gesetz“, „Alternatives Leben“ und „Jugend und Alter“. Das farben- und facettenreiche

Kaleidoskop lädt dazu ein, die Antike aus der Perspektive der Gegenwart und genauso die Ge-genwart aus der Perspektive der Antike zu betrachten. Die „Jahr-tausendworte“ schlagen eine Brücke über die Epochen hinweg und belegen, wie sehr sich unser

Lebensgefühl im Zeitgeist der An-tike widerspiegelt.

Klaus Bartels, „Jahrtausend-worte in die Gegenwart gespro-chen“, Philipp von Zabern. 200 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, Euro 19,90 / SFr 28,90, ISBN 978-3-8053-4369-5.

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