Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
F R A U N H O F E R - I N S T I T U T F Ü R M AT E R I A L F L U S S U N D L O G I S T I K I M L
Liebe Leserinnen und Leser,
herzlich willkommen bei der Lektüre unseres
Newsletters, mit dem wir Ihnen auch in
diesem Jahr wieder einen Einblick in unsere
Arbeiten geben möchten. Wussten Sie, dass
das Wissenschaftsjahr 2014 unter dem
Schwerpunkt „digitale Gesellschaft“ steht?
Kein Wunder, angesichts der folgenden Zah-
len: mehr als 33 Mio. Menschen in Deutsch-
land sind inzwischen in sozialen Netzen aktiv,
2 Trilliarden Bytes an Daten wurden Schät-
zungen zufolge 2013 gespeichert und etwa
50 Mrd. Geräte wie Kaffeemaschinen, Autos,
Gesundheitsmessgeräte oder Wecker werden
bis 2020 an das Internet angeschlossen sein.
Der technische Wandel hat in den vergan-
genen Jahrzehnten weitreichende Verände-
rungen in unser Leben gebracht: Die Art,
wie wir Informationen beziehen, wie wir
uns austauschen, ja wie wir leben, ist heute
bedingt durch Internet und smarte IT grund-
legend verändert - eine (R)evolution, die
sich wohl etwa mit der Erfindung des Buch-
drucks vergleichen lässt. Diese Entwicklungen
bergen viel Potenzial, auch in der Logistik.
Unter dem Stichwort Industrie 4.0 wachsen
hier die reale und virtuelle Welt immer weiter
zu einem Internet der Dinge zusammen.
Aktuelle Innovationen wie der 3D-Drucker
oder Augmented Reality haben das Potenzial,
wesentliche Veränderungen auch in der
Logistik auszulösen. Neben diesen strategi-
schen Forschungsfragen beschäftigt sich die
Abteilung aber natürlich auch weiterhin mit
operativen Industrieprojekten zu Verpackung,
AutoID und Handelslogistik. Dazu erfahren
Sie wie immer mehr auf den folgenden Seiten
des Newsletters.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre
und freue mich wie immer über Feedback,
Anregungen und Hinweise.
Ihr Dr. Volker Lange
Leiter Verpackungs- und Handelslogistik
Fraunhofer IML
NEWSLETTER 1/2014FRAUNHOFER IML VERPACKUNGS- & HANDELSLOGISTIK
MIT SMARTPHONES UND TABLETS
TAUSCHPROZESSE OPTIMIEREN
AGROLOGISTICS SUPPORT CENTER
FEIERLICH ERÖFFNET
VERPACKUNGS- UND ID-KONZEPT
FÜR SCHINDLER AUFZÜGE
MEHR TRANSPARENZ IN DER
SUPPLY CHAIN: STÖRUNGSKOS-
TEN BERECHNEN
LETZTER WORKSHOP FÜR URBAN
RETAIL LOGISTICS DURCHGEFÜHRT
MARKTSTUDIE PALETTENSYSTEME
FÜR IKEA
Funktionierende Tauschprozesse sind essen-
ziell für jeden Mehrwegpool. Speziell der
offene Europalettenpool mit europaweit
400 Millionen Paletten steht aufgrund der
hohen Anzahl an Teilnehmern und der An-
zahl an Tauschvorgängen vor besonderen
Herausforderungen. Auch da heute immer
noch getauscht wird wie vor 50 Jahren:
Einer kurzen Sichtprüfung folgt die hand-
schriftliche Quittierung und im Anschluss
die manuelle Verbuchung in die jeweiligen
Verwaltungssysteme.
Im Forschungsprojekt „MoVET – Mobile
Verfahren zur Optimierung des Europaletten
Tauschverfahrens“ untersuchen Wissen-
schaftler des Fraunhofer IML zusammen mit
der TU Dortmund den Einsatz handelsüb-
licher Smartphones und Tablets, um diesen
Prozess zu automatisieren. Mittels digitaler
Bildverarbeitung werden die Paletten quanti-
tativ und qualitativ erfasst und bewertet.
Alle Informationen können im Anschluss
direkt verbucht werden. Die Bewertung wird
so objektiviert. Eine direkte Verbuchung re-
duziert die ansonsten zeitaufwändigen ad-
ministrativen Prozesse.
Nach fünfzehnmonatiger Bearbeitungszeit
befindet sich das Projekt vor einem erfolg-
reichen Abschluss. Gesucht werden aktuell
noch Praxispartner für Tests des erstellten
Demonstrators, sowie Anbieter von Ladungs-
trägermanagementsystemen zur proto-
typischen Anbindung des Systems. Die
Ergebnisse werden am 11. April innerhalb
eines Abschlussworkshops am Fraunhofer
IML vorgestellt. Interessenten sind hierzu
herzlich eingeladen. Um eine Anmeldung
bis spätestens zum 15. März wird gebeten.
Ansprechpartner:
Dipl.-Inform. Andreas Hörsken
SMARTER TAUSCHEN – MIT SMARTPHONES UND TABLETS TAUSCHPROZESSE OPTIMIEREN
Am 23. Januar fiel in Arnheim (NL) unter Beteiligung von Dr. Angelica Schwall-Düren,
Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes NRW der offizielle
Startschuss für das Agrologistics Support Center (ASC).
Das ASC ist eine Kooperation des Fraunhofer IML mit der Provinz Gelderland und der Ent-
wicklungsgesellschaft Oost NV und verfolgt das Ziel, eine grenzüberschreitende Plattform für
den Austausch über neue Entwicklungen in der Food Chain zu etablieren. Das Support
Center bietet Unternehmen aus Deutschland und den Niederlanden etwa eine kostenneut-
rale Erstberatung zur Prozessoptimierung durch individuelle Lösungsvorschläge zum Tech-
nikeinsatz. Die Leistungen stehen unter der übergeordneten Funktion, einen neutralen
Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis zu gewährleisten. Interessierte Unternehmen
aus dem Bereich sind eingeladen, mit dem ASC in Kontakt zu treten!
Ansprechpartner: Dipl.-Logist. Stephanie Möde, [email protected]
AGROLOGISTICS SUPPORT CENTER FEIERLICH ERÖFFNET
Leitfaden zum Internet der Dinge
Das „Internet of Things-Architecture“
(IoT-A) Projekt, von der europäischen
Kommission als Leuchtturmprojekt im
Bereich des Internet der Dinge ins
Leben gerufen, hat den Leitfaden
„Enabling Things to Talk“ zum Aufbau
von IoT-Lösungen mit Hilfe eines Soft-
ware-architektonischen Referenz-
modells entwickelt. Der Leitfaden ist
frei verfügbar unter http://www.sprin-
ger.com/978-3-642-40402-3.
Ansprechpartner: Martin Fiedler,
© p
izu
ttip
ics
- Fo
tolia
.co
m
© w
ww
.sch
ind
ler.c
om
LogiMAT 2014 in Stuttgart
Vom 25. bis zum 27. Februar öffnet
die LogiMAT 2014 in Stuttgart ihre
Tore. Mit Spannung wird erwartet,
welche Trends und Innovationen die
Branche für das neue Jahr bereit hält.
Unser Team finden Sie in diesem Jahr
in Halle 1 Stand 861. Dort haben Sie
die Möglichkeit sich ausführlich über
aktuelle Themen und Trends aus dem
Bereich AutoID zu informieren. Neben
aktuellen AutoID-Anwendungen, die
für Industrie und Handel entwickelt
wurden, erhalten Sie dort Informatio-
nen über die neuen Forschungsfelder
des openID-center.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
MEHR TRANSPARENZ IN DER SUPPLY CHAIN: STÖRUNGSKOSTEN BERECHNENAn welchen Stellen in der Lieferkette gibt es
Reibungen, Missverständnisse und Fehler?
Und wie viel kostet es, diese Störungen tag-
täglich zu beseitigen? Wer seine Lieferkette
optimiert, wird zwangsläufig mit diesen
Fragen konfrontiert. Nur wer die Störungs-
kosten kennt, kann in der Optimierungs-
phase entscheiden, ob der Aufwand einer
Prozessreorganisation im Verhältnis zu den
Störungskosten steht. Für die Antwort gibt
es jetzt eine Bewertungsmethodik vom IML.
Angewandt auf die Konsumgüterbranche
zeigt sich, dass bei Hersteller und Händler
insgesamt bis zu 30 EUR Störungskosten
pro Lieferung anfallen. Hochgerechnet auf
das Liefernetzwerk eines Konsumgüterhänd-
lers kann dies bis zu 450 000 EUR jährlich
ausmachen. Ein großes Potenzial, das in der
Analyse des Prozessablaufes steckt.
Um das Potenzial zu heben ist die Störungs-
analyse analog einer Risikobewertung auf-
gebaut. Sie fokussiert unternehmensüber-
greifende Störungen und bewertet diese
objektiv anhand der Fehlerhäufigkeit und der
verursachten Kosten. Anschließend werden
die Schwachstellen in der Lieferkette aufge-
zeigt und gemeinsame Verbesserungsmöglich-
keiten für Hersteller und Händler priorisiert.
Die Störungsanalyse reduziert Logistikkosten
auf beiden Seiten der Lieferkette, steigert
den Servicelevel durch schnellere Durchlauf-
zeiten und führt zu einem gemeinsamen
Prozessverständnis. Sie ist der erste Schritt
zu einer schlanken Lieferkette mit transpa-
renten Prozessen und hoher Wertschöpfung.
Ansprechpartner:
Dipl.-Logist. Stephanie Möde,
VERPACKUNGS- UND IDENTIFI- KATIONSKONZEPT FÜR SCHINDLER AUFZÜGEProduktbeschädigungen, mangelhaftes Handling und Zeitverzögerungen sind Probleme,
die auf Großbaustellen Alltag sind. Der weltweit führende Aufzughersteller Schindler
Elevator Ltd. will mit einem neuen Logistikkonzept Maßstäbe im High-Rise Segment setzen
und hat zusammen mit dem Fraunhofer IML das Verpackungskonzept und die Identifika-
tionsprozesse neu definiert.
Das Projekt führte unsere Mitarbeiter bis nach China. Dort sowie in Deutschland und am
Hauptstandort in der Schweiz wurden die Verpackungs-, Identifikations- und Transportpro-
zesse des Unternehmens aufgenommen und anschließend detailliert analysiert. Das Resultat
der Analyse war ein umfassender Katalog mit Handlungsempfehlungen. Viele der erarbeite-
ten Maßnahmen befinden sich derzeit in der Umsetzung.
Ansprechpartner: Dipl-Ing. Marcel Ströhmer, [email protected]
Dipl.-Wirt.-Ing. Björn Anderseck, [email protected]
© w
ww
.sch
ind
ler.c
om
Fraunhofer-Institut für Materialfluss
und Logistik IML
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4
44227 Dortmund
Abteilung
Verpackungs- und Handelslogistik
Ansprechpartner:
Dr. Volker Lange
Dipl.-Betrw. Christiane Auffermann
www.iml.fraunhofer.de
Ende Dezember fand am Fraunhofer IML
der Abschlussworkshop im Projekt Urban
Retail Logistics (URL) statt. Das Projekt
endete damit nach einer 43-monatigen Lauf-
zeit am 31.12.2013. Der letzte Workshop
wurde noch einmal genutzt, um wesentli-
che Ergebnisse vorzustellen. Unter den Teil-
nehmern befand sich auch Dr. Ralf Schmidt
seitens des Projektträgers DLR aus Berlin,
der gespannt den Vortragenden zuhörte.
Das Projektkonsortium blickt stolz auf die
geleistete Arbeit und die Projektergebnisse
zurück. Neben den fertigen Konzepten u.a.
in den Arbeitsfeldern Tante Emma 2.0,
LETZTER WORKSHOP FÜR URBAN RETAIL LOGISTICS (URL) DURCHGEFÜHRT
Betreibermodelle und Business Case für ein
Urban Hub konnte das Projekt auch auf eine
Vielzahl an Veröffentlichungen und Vorträ-
gen bei Veranstaltungen verweisen. Das
Thema Urbane Versorgung hinterlässt damit
einen nachhaltigen Eindruck in der Handels-
welt und sorgt auch über das offizielle Pro-
jektende hinaus für weiteren Gesprächsstoff.
So konnte im Projekt rechnerisch am Bei-
spiel der Stadt Dortmund ein Potenzial zur
Reduktion der LKW-Einfahrten in die City
von bis zu 30% gegenüber heute ermittelt
werden. Außerdem münden die Themen-
bereiche Nachtlogistik und mobile Waren-
eingangszelle in ein Folgeprojekt mit dem
Namen Geräuscharme Nachtlogistik (GeNa-
Log). In diesem vom Projektträger Deutsches
Zentrum für Luft- und Raumfahrt, DLR, ge-
förderten Forschungsprojekt werden beste-
hende Distributionskonzepte erweitert mit
dem Ziel, Elektro-Nutzfahrzeuge nachhaltig
in eine urbane Logistikkette zu integrieren.
Ansprechpartner:
Dipl.-Betrw. (BA) Nadine Klein
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl neuentwickelter Paletten aus Holz, Kunststoff und
Pappe stetig erhöht. Um einen Überblick über Anbieter und Leistungsfähigkeit der Systeme zu
erhalten, beauftragte IKEA das Fraunhofer IML mit der Erstellung einer Studie zum europäi-
schen Palettenmarkt. Zusätzlich wurden Paletten-Stapelsysteme analysiert, die im LKW eine
optimale Volumennutzung kommissionierter Paletten ermöglichen.
In umfangreichen Recherchen wurden über 300 Anbieter ermittelt. Prozessaufnahmen im
europäischen Distributionszentrum und den IKEA Einrichtungshäusern sowie ein gemeinsam
erstelltes Lastenheft bildeten die Grundlage für das anschließende Bewertungsverfahren.
Projektergebnis war eine umfassende Übersicht der für IKEA geeigneten Palettensysteme
sowie eine Empfehlung potenzieller Lieferanten. Gemeinsame Lieferanten-Workshops sind für
dieses Jahr geplant.
Ansprechpartner: Dipl-Ing. Marcel Ströhmer, [email protected]
Ralf Wunderlich, [email protected]
MARKTSTUDIE PALETTENSYSTEME FÜR IKEA