Freebook Pumphose „Lausekind“ - Frau Mathilda | … · 2016-04-04 · Der Schnitt kann mit Taschen oder Applikationen zusätzlich variiert und gestaltet werden. ... Microsoft

Copyright by Frau Mathilda, Sandra Rose Misiano, März 2016

Freebook

Pumphose „Lausekind“ ohne Seitennaht, Gr. 62 - 116


Der Schnitt

Der einfache Pumphosenschnitt „Lausekind“ von Frau Mathilda ist simpel und sehr einfach zu nähen. Da die Hose ohne Seitennaht genäht wird, benötigst Du nur 9 Nähte, um die Hose zu nähen. Die Pumphose besteht aus folgenden Schnitteilen:

- 2 Hosenteile (jeweils seitenverkehrt zugeschnitten) - 1 Taillenbündchen - 2 Hosensaumbündchen

Der Schnitt kann mit Taschen oder Applikationen zusätzlich variiert und gestaltet werden. Weitere Anleitungen für aufgesetzte Taschen oder Applikationen kannst Du auch bei Frau Mathilda runterladen.

Das Schnittmuster

Du findest die Schnitteile am Ende des Ebooks. Eine Nahtzugabe von 0,8 cm (Füßchenbreite) ist im Schnitt schon enthalten. Drucke ihn vollständig in der gewünschten Größe aus und achte dabei darauf, dass in den Druckeinstellungen die Druckgröße nicht verändert wird, sondern zu 100% gedruckt wird. Das Ergebnis kannst Du anhand des gedruckten Kontroll-Quadrats kontrollieren. Schneide die Schnitteile aus und klebe sie entlang der roten Schnittkanten zusammen. Dabei müssen gleiche Zahlen sich gegenüber stehen. (Bitte beachte, dass es bei manchen Druckern zu einem leichten „Verziehen“ der Schnitteile kommt. Dies kannst Du jedoch vernachlässigen. Gleiche sie einfach mit der Schere aus.)

Die Gestaltung

Mit kleiner Applikation wird die Pumphose zum einzigartigen Lieblingsstück. Diese solltest Du annähen, sobald Du die Schnittteile zugeschnitten hast. Eine Anleitung zur Erarbeitung von Applikationen kannst Du direkt bei Frau Mathilda herunterladen. Außerdem ist es möglich die Schnittteile mit verschiedenen Stoffen zu gestalten. Dazu schneidest Du das Schnittteil einfach nach belieben auseinander und fügst an beiden Schnittkanten eine Nahtzugabe (z.B. 0,8cm) hinzu. Dies kannst Du für jedes beliebige Schnittteil einsetzen. Die entstandenen zwei Schnittteile solltest Du dann immer als erstes miteinander vernähen, die Nahtzugaben gleichmäßig auseinanderbügeln und evtl. von rechts 2-3 mm neben der Naht absteppen.


Der Stoff Da der Schnitt eine lässige Weite hat, kann er sowohl aus unelastischem Material, wie gewebter Baumwollstoff, Cord, Jeans etc. als auch aus gestrickten Stoffen, wie Jersey, Sweatstoff, Nicky, Fleece u.ä. genäht werden. Je nach Charakter des Materials, kann die Hose ganz unterschiedlich ausfallen. Für die Bündchen kann Bündchenstoff aber auch elastischer fester Jersey mit guter Rücksprungkraft verwendet werden.

Der Stoffverbrauch Der Stoffverbrauch richtet sich nach der Größe. Du solltest vor dem Zuschnitt Deinen Stoff waschen und bügeln, um ein späteres Einlaufen des genähten Teils zu vermeiden. Einlaufwerte von Stoffen mit Baumwollanteil von 5% sind keine Seltenheit.

Größe 62 68 74 80 86 92 98 104 110 116

Hosenstoff in cm 32 36 41 44 48 52 56 61 65 69 Bündchenstoff wird immer im Schlauch verkauft. Je nach Stoffbreite passen die Schnittteile für Taillenbündchen und Fußbündchen nebeneinander oder müssen übereinander gelegt werden. Der Stoffverbrauch richtet sich daher nach der gekauften Stoffbreite:

Größe 62 68 74 80 86 92 98 104 110 116

Hat der gekaufte Bündchenstoff mindestens diese Schlauchbreite (doppelte Warenbreite)?

Schlauchbreite min. 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44

à Dann benötigst Du an Bündchenhöhe 19 19 19 19 19 19 19 19 19 19

ODER hat der gekaufte Bündchenstoff weniger Schlauchbreite (doppelte Warenbreite)?

à Dann benötigst Du an Bündchenhöhe 35 35 35 38 38 38 38 38 38 38

Bitte beachte trotzdem, dass die Elastizität und die Rücksprungkraft von Bündchenstoffen stark variieren kann. Die vorgegebenen Bündchenbreiten sind daher Standardweiten. Hast Du einen Bündchenstoff vorliegen, dessen Rücksprung nicht so kräftig ist, wirst Du sicherlich ein engeres Bündchen benötigen. Am einfachsten ist es das Bündchen direkt am Kind anzulegen.


Die Nähte Mit einer Overlockmaschine lässt sich die Pumphose besonders schnell und einfach nähen, da sie die Kanten beim Nähen gleichzeitig umnäht (versäubert) und damit besonders schöne Nähte erstellt. An einer normalen Nähmaschine unterscheidet man bei der Verarbeitung die Wahl des Materials. Materialien, die nicht dehnbar sind, können mit einem normalen Geradstich genäht werden. Zusätzlich sollten dann die offenen Kanten mit einem Zick-Zack-Stich vor dem Ausfransen gesichert werden. An einigen Nähmaschinen gibt es Pseudo-Overlockstiche, die gleichzeitig nähen und die Kante versäubern können. Diese imitieren die Verarbeitung einer Overlockmaschine und sehen sehr sauber aus. Bei dehnbare Stoffen sollte man auch dehnbare Nähte einsetzen, um die volle Flexibiltät des Stoffes zu erreichen (z.B. einem schmalen Zick-Zack-Stich, einem dreifach-Geradstich oder auch einem Pseudo-Overlockstich). Nach mehreren genähten Pumphosen kann ich jedoch auch feststellen, dass bei Materialien mit normaler Dehnung ein Geradstich häufig ausreicht, da die Längsdehnung der Hose beim Tragen nicht ins Gewicht fällt und die horizontalen Nähte bei gedehntem Stoff verarbeitet werden und daher eine ausreichende Dehnung erreicht wird. Kleiner Tipp zur Verarbeitung insb. von elastischen Materialien: Beim Vernähen von elastischen Materialien kommt es manchmal vor, dass die Stofflagen unterschiedlich oder nicht ausreichend transportiert werden und sich unschöne Wellen bilden.

- Manchmal hilft es schon die Oberfadenspannung zu verringern (Wenn Du noch nie etwas von „Oberfadenspannung“ gehört hast, schau hierzu einfach mal in das Handbuch Deiner Nähmaschine).

- Wähle einen längeren Stich (bei kurzen Stichen neigen Nähmaschinen dazu „auf der Stelle zu treten“).

- Versuche die Schnittteile vor dem Nähen gut mit Stecknadeln oder Klammern zu fixieren. - Führe den Stoff beim Nähen möglichst gleichmäßig. - Zusätzlich kannst Du das Füßchen beim Nähen immer mal anheben um den Stoff zu

entspannen. - Wenn möglich, kann an einigen Nähmaschinen auch der Füßchendruck verringert werden.

Probiere den gewählten Stich am besten immer vorher an einem Probe-Stoffstück aus und verändere die Einstellungen wenn nötig. Außerdem kommt es manchmal vor, dass die Maschine den Anfang des Stoffes einzieht und verknotet.

- Um dies zu vermeiden, kannst Du ein Stück weiter weg von der Kante beginnen. - Außerdem könntest Du einen längeren Stich wählen (bei kurzen Stichen neigen

Nähmaschinen dazu „auf der Stelle zu treten“). - Zusätzlich solltest Du die Fadenenden hinten festhalten. - Hilft dies nicht, kannst Du ein Stück Backpapier neben dem Füßchen mitführen oder sogar ein

Stück Küchenrolle mitnähen, dass Du nach dem Nähen einfach ganz leicht entfernen kannst.


Pumphose „Lausekind“ nähen - Schritt für Schritt:

1. Schneide alle Schnittteile anhand des Schnittmusters im Fadenlauf zu. Das Hosenteil wird 2x (jeweils seitenverkehrt) benötigt. Das Taillenbündchen wird im Stoffbruch zugeschnitten.

2. Falte Dir ein Hosenteil rechts auf recht (die schöne Seite, die später außen zu sehen sein soll, liegt innen). 3. Lege Dir die Kanten für die Innenbeinnaht aufeinander und stecke sie fest. Keine Panik – Die Rundungen der Kanten sind nicht deckungsgleich, da hinten am Hosenteil aufgrund des Hinterns einfach mehr Stoff gebraucht wird. Achtung! Der Anfangspunkt liegt da, wo die Nahtzugaben aufeinandertreffen, also 0,8cm von der Kante entfernt. Versuche nicht die äußeren Ecken aneinanderzulegen – Dann sind die Kanten an der Nahtzugabe verschoben.


4. Nähe die Innenbeinnaht mit Deinem gewählten Stich und einer Nachtzugabe von 0,8 cm zusammen – verriegeln am Anfang und am Ende der Naht nicht vergessen (also 2-3 Stiche vor und zurück nähen um die Naht zu fixieren). Verarbeite das 2. Hosenteil genauso. 5. Hast Du einen gewebten Stoff gewählt und nicht sowieso schon einen Overlockstich genutzt, solltest Du an dieser Stelle die Kanten versäubern (das heißt, die Kanten z.B. mit einem ZickZack-Stich zusammen vernähen, so dass sie nicht mehr ausfransen können). Strickstoffe, wie Jersey, Sweatstoffe oder Fleece müssen nicht versäubert werden, da sie nicht ausfransen. 6. Wende eines der Teile und stecke das Bein mit der äußeren rechten Seite in das Bein mit der äußeren linken Seite. Die vordere und hintere Schrittnaht liegen dann rechts auf rechts und Kante an Kante aneinander.

7. Stecke Dir die Kante fest. Achte dabei darauf, dass Anfangs- und Endpunkt gut aufeinanderliegen und auch die Innenbeinnähte möglichst genau aufeinandertreffen. Die Nahtzugaben legst Du jeweils entgegengesetzt. So verhinderst Du, dass die Stelle zu dick wird. 8. Nähe die Schrittnaht. Beachte dabei die Nahtzugabe und vergiss nicht am Anfang und Ende der Naht zu verriegeln.


9. Versäubere evtl. die Kante (falls Du einen gewebten Stoff verarbeitest und keinen Overlock- oder Pseudo-Overlockstich gewählt hast). 10. Das Hosenteil ist fertig. Es fehlen nur noch die Bündchen.

11. Lege Dir die Bündchenteile bereit (1 Taillenbündchen, 2 Hosensaumbündchen). 12. Falte die Rechtecke in der Breite, mittig, rechts auf rechts.


13. Nähe die Kanten unter Einhaltung der Nachtzugabe von 0,8 cm zusammen – verriegeln nicht vergessen. 14. Stülpe dann die Hälfte der Länge des Bündchen zu einem Ring um. Streiche die Nahtzugabe im Bündchen auseinander. So verhinderst Du, dass die Nahtzugabe im Bündchen unregelmäßig liegt und an einer Seite zu dick wird.

15. Die Kanten der Bündchen treffen sich, die linke Warenseite und somit die Nahtzugabe verschwindet zwischen den Stofflagen. 16. Zum Ansetzen der Bündchen markierst Du Dir jetzt an allen offenen Kanten die Viertel. So kannst Du sicher sein, dass später die Verteilung der Weite bzw. der Dehnung gleichmäßig ist. Für die Hosenoberkante ergeben die Schrittnähte die ersten 2 Markierungspunkte. Lege Dir die Hosenoberkante des Hosenteils so vor Dich, dass vordere und hintere Schrittnaht aufeinander liegen. Die seitlichsten Punkte in der Hosenoberkante ergeben dann die weiteren Markierungspunkte in der Taillenrundung. Dein Bündchen legst Du so vor Dich, dass die Naht auf einer Seite liegt. Die gegenüberliegende Seite bildet dann den ersten Markierungspunkt. Faltest Du das Bündchen dann so, das Naht und 1. Markierungspunkt aufeinanderliegen, ergeben sich die äußeren 2 letzten Markierungspunkte. Verfahre so auch mit den Beinabschlüssen.


17. Drehe die Hose auf links. Lege Dein Bündchen in die Hose an die Hosenoberkante. Alle offenen Kanten liegen aufeinander. Die Naht des Bündchens sollte hinten liegen und auf die hintere Schrittnaht treffen (an der höchsten Stelle der Hosenoberkante) – das ist später einfach schöner. Stecke Dir jetzt das Hosenteil und das Bündchen an den vorher markierten Punkten mit Stecknadeln fest. Die Hosenoberkante ist dabei natürlich viel weiter als der Ring des Bündchens. 18. Nähe jetzt das Taillenbündchen an. Um eine bessere Kontrolle beim Nähen zu haben, legst Du Dir das Bündchen dabei nach oben. Positioniere erst die Teile (Fange am besten an der hinteren Schrittnaht an) und verriegel den Anfang Deiner Naht. Dann nähst Du jeweils von Nadel zu Nadel und dehnst dabei das Bündchen auf die Länge der Hosenoberkante. Die Hose selbst liegt dabei flach und wird nicht mitgedehnt. Achte dabei darauf die Nahtzugabe einzuhalten und dass alle drei Kanten aufeinanderliegen und nicht verrutschen. Vergiss nicht das Ende der Naht sorgfältig zu vernähen. Verfahre genauso mit den Hosensaumbündchen. 19. Tada! Fertig ist die Pumphose. Weitergabe und Tausch des eBooks oder Teilen davon sind ausdrücklich erlaubt!! Es ist zudem erlaubt Einzelstücke und Kleinserien nach dieser Anleitung anzufertigen und zu verkaufen. Bitte gebe bei Verkauf oder Veröffentlichung Deiner genähten Muster jedoch die Quelle des eBooks/Schnittmusters an: „Frau Mathilda“ über www.frau-mathilda.de.

Kleiner Tipp! Wenn Du möchtest,

nähst Du noch ein kleines Label ein, damit man beim Anziehen

weiß, wo vorn und hinten ist.

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