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BREMEN. Leider ist uns in der vergangenen ZISCH-Ausgabe ein Fehler passiert: Wir ha- ben den Steckbrief der Findorffschule Gras- berg mit dem des Schulzentrums Findorff in Bremen verwechselt. Hier kommt der rich- tige Steckbrief der Schüler aus Grasberg: UMGEBUNG: Im Zentrum Grasbergs direkt am Rand des Teufelsmoores. SCHÜLER: 364 in 18 Klassen von Klasse 5 bis 10. LEHRER: 33 GESCHICHTE: 1955 Start als Volksschule, bis 1963 auch ländliche Hauswirtschaft, 1959 bis 1965 Re- alschule mit Einzugsbereich bis Lilienthal, 1975 bis 2001 nur Klassen 7 bis 10, seit 2001 ab Klasse 5 (zunächst als Orientierungsstufe) SCHWERPUNKTE: berufsorientierte Ausbildung, Französisch ab Klasse 6 in der RS, neue Technolo- gien, außerschulische Lernorte. BESONDERHEITEN: Schulpartnerschaft mit Suså (DK), SCHuBSS-Modell, Schülerfirmen, Sport, Theater, Studienfahrten, Projektwochen. VERLOSUNG „Ich habe ein Ziel, ich möchte Lokführer wer- den," sagt Michael Henke (15). Wir treffen ihn an einem schönen Sonnabendmorgen in der Werkstatt bei „Jan Harpstedt" an. „Bisher habe ich in meiner Freizeit mit Freunden abgehan- gen, bin Fahrrad gefahren oder durfte manch- mal auf den Pferden des Nachbarn reiten. Doch seit kurzem bin ich Mitglied bei den Eisenbahn- freunden. Ich wohne in Kirchseelte, die Bahn fährt direkt hinter unserem Haus vorbei und hat mich schon immer fasziniert. Ich mache eine Lehre als Zimmermann, aber in der Freizeit komme ich hierher. Es dauert nur 20 Minuten mit dem Fahrrad. Ich verkaufe Karten, putze die Lok und mache mich sonst nützlich. Bis zum Lokführer müssen ja viele Stationen durchlau- fen werden. Hier gibt es eine eigene Jugendab- teilung, die im Jahre 2001 den Rottenkraftwa- gen restaurieren durfte. Der Verein tut viel für uns und es macht Spaß. Wir können auch noch Verstärkung gebrauchen." TEXT: KYRA ROSTEK, RIEKJE LÜHNING UND ANNIKA RAPP > Berichte zum Thema Seite 8 Von Nico Köhler, Marc Görlich und Eugen Martinowski BREMEN. Wenige Südseegeschichten ha- ben die Fantasie der Europäer mehr beflü- gelt als die der Meuterer von der Bounty. Die Berichte der Reisenden des 18. Jahrhun- derts hatten den Vegetationsreichtum und die Freundlichkeit der Inselbewohner in der Südsee gerühmt und so wurde 1787 in Lon- don ein Boot ausgerüstet, das Setzlinge aus dieser üppigen tropischen Inselwelt in die von Hungersnot geplagten englischen Kolo- nien bringen sollte. Nach einer kräftezehrenden Reise kamen Kapitän Bligh und die Besatzung am 26. Ok- tober 1788 in Tahiti an und lernten die Vor- züge der Tropen und die Gastfreundlichkeit der Insulaner kennen. Auf dem Rückweg tra- ten die schon lange schwelenden Konflikte zu Tage und es kam zur mehrmals verfilm- ten Meuterei. Die Meuterer setzen den Kapi- tän in einem Beiboot aus und nahmen ab- seits der befahrenen Routen Kurs nach Os- ten. Die Meuterer machten sich auf die Suche nach einer abgelegenen Insel und erreich- ten nach Umwegen die abgelegene Insel Pit- cairn. Nach zwei Tagen des Erkundens stellte man fest, dass die am äußersten Nord- rand der ozeanischen Inselwelt liegende In- sel unbewohnt war und begann diese zu be- siedeln. 18 Jahre lang waren die Meuterer ihrem Schicksal überlassen und bald waren Gewalt und Wahn an der Tagesordnung. Nach einer Reihe von Massakern und Mor- den waren am Ende nur noch ein Seemann namens John Adams und die 19 Kinder der Meuterer am Leben als 1808 der Kapitän der „Topaz" sich Pitcairn näherte. Seine Überraschung wuchs ins Grenzenlose als ihn auf dieser als unbewohnt geltenden In- sel polynesisch aussehende Jugendliche auf Englisch begrüßten. Auch Kapitän Bligh überlebte mit seinen Offizieren auf Grund seiner ausgezeichne- ten Navigationskenntnissen und einer abso- lut strikten Einschränkung im Nahrungsver- brauch. > Berichte zum Thema Ozeanien Seite 2 Von Asma Saidali und Marina Sirasiew BREMEN. In Ozeanien ist die Verwandt- schaft von großer Bedeutung und wichtiger als bei uns in Europa. Zur Familie gehören oft mehrere hundert Personen. Eine Verwandtschaft leitet sich von den Ahnen oder vom Herkunftsort ab. Die Ge- schichte von Verwandtschaftsbeziehungen wird über Generationen weitergegeben. Sichtbar sind diese Verbindungen bei der Zuweisung von Landrechten, in der Sied- lungsweise oder in Tauschzeremonien. Bei Geburt, Heirat oder Tod finden große Feste statt, zu denen die Beteiligten der Gruppe viele wertvolle Gaben austauschen. Die Familie und ihr Zusammenhalt ist für die Ozeanier so wichtig, weil es dort keine so umfangreichen sozialen Sicherungssys- teme gibt, wie wir sie in Mitteleuropa ken- nen. Dazu zählt Arbeitslosen- und Renten- versicherung oder aber auch Krankenversi- cherungen und überhaupt Krankenhäuser und ausreichend Ärzte. > Berichte zum Thema Seite 2 Von Nadia Dohle BREMEN. Zeitzeugen sind Menschen, die uns am Geschehnisse aus ihrer Zeit schil- dern können. Kein Buch oder Film bietet so viel Wissenswertes und Lebensnahes. Sie haben am eigenen Leibe mitbekommen was damals geschah. Was geschah zum Beispiel mit den Juden und wie litt das Volk in und nach der Zeit Hitlers? Solche und andere Fra- gen kann man nur von Menschen erfahren, die den Schmerz und das Grauen am eige- nen Leibe spürten. Sonja Sonnenfeld ist 93 Jahre alt und so eine Zeitzeugin. > Berichte zum Thema Seite 6 Falscher Steckbrief der Findorffschule Null-Bock-Jugend? Nur Abhängen? Nicht bei der Eisenbahn „Jan Harpstedt“ Von unserem Redakteur Stefan Dammann BREMEN. Aus, Schluss, vorbei. Mit die- ser achten ZISCH-Ausgabe des Früh- jahrs haltet Ihr und halten Sie die vorerst letzte Produktion von „Zeitung in der Schule“ in der Hand. Mehr als 2000 Schülerinnen und Schüler aus gut 90 Schulklassen haben sich mehrere Wo- chen oder sogar Monate nicht nur mit dem Thema Zeitungen befasst, sondern intensiv an einer zumeist selbst ausge- suchten Spezialaufgabe gearbeitet. Herausgekommen sind dabei diese acht Ausgaben, die bei unseren Leserin- nen und Lesern offenbar gut angekom- men sind. Jedenfalls lassen die vielfälti- gen Reaktionen darauf schließen. Dafür möchten wir uns an dieser Stelle bedan- ken, wir haben die meisten Ideen und Anregungen selbstverständlich an die Schulen weitergeleitet. Das nächste ZISCH-Projekt startet im Frühjahr kommenden Jahres voraus- sichtlich mit 120 Klassen – wie gewohnt aus Bremen und Niedersachsen. In unse- ren Ausgaben WESER-KURIER, Bremer Nachrichten und Verdener Nachrichten informieren wir rechtzeitig, wenn der of- fizielle Startschuss für die Anmeldun- gen fällt. > Wer als Veranstalter im nächsten Frühjahr mit einem Thema dabei sein möchte, kann sich schon jetzt mit einer Mail an [email protected] in eine Liste eintragen las- sen. In unserer letzten ZISCH-Ausgabe vor den Sommerferien gibt es noch einmal etwas zu gewinnen. Wie vor acht Wochen angekündigt zunächst den MP3-Player der Sparkasse Bremen – und dann die restlichen vier Mal zwei Freikarten fürs Universum in Bremen. Auch von der Sparkasse. Was Du dafür tun musst? Nicht viel! Beantworte die folgenden Fragen und schicke die richtige Antwort bis heute Abend an [email protected]. ACHTUNG: Für jede Verlosung eine Extra-Mail schreiben. Die Gewinner benachrichtigen wir per E-Mail. Die Karten bekommt Ihr mit der Post, den Player müsst Ihr Euch in einem unserer Kundenzentren abholen. Und nicht vergessen: Namen, Telefonnummer, Adresse, Klasse und Schule nennen. Die Quizfrage für den MP3-Player: Mit welchem Gegenstand mussten Juden in der Nazizeit die Straße säubern? Die Quizfrage für die Karten: In welchem Land ist die Kokospalme zu Hause? Gewinner des vergangenen Rätsels: Tobias Brüggemann (Klasse 9 der Berufsschule Metallbau in der Bevenser Straße in Bremen), Mathis Thiele (Klasse 6c des Gymnasiums Sottrum), Gerrit Kalmer (Klasse 3a der vollen Halbtagsschule Wallhöfen) und Niklas Everling (Klasse 2b der Schule Alfred-Faust-Straße in Bremen). Viel Spaß! Kleiner Tipp: Auch heute gibt es die Antworten in dieser Ausgabe. ZISCH macht jetzt Pause Von Carla Coutelle, Felix Eckoldt, Mona Jäger und Karol Kühn BREMEN. Die Klasse 8b des Gymnasiums an der Hamburger Straße hat sich ein Quiz ein- fallen lassen. Hier könnt Ihr feststellen, ob Ihr in Sachen Schuh fit seid. 1. Welcher dieser Begriffe bezeichnet eine Fußbekleidung? a. Pipette b. Sandalette c. Schnabelschuh 2. Wie heißt der Knoten, mit dem Schuhe zu- gebunden werden? a. Schleife b. Flutsch-Stopper c. Klettverschluss 3. Was sind FlipFlops? a. Schläger für ein Strandballspiel b. Sommerschlappen c. neue Musikrichtung, flippiger als HipHop 4. Wer repariert Schuhe? a. Puster b. Huster c. Schuster 5. Was sind Sneakers? a. Schokoladenriegel b. Schuhe mit hohem Absatz c. Sportschue 6. Welche Schuhe werden benötigt für Spit- zentanz? a. Baguette-Schuhe b. Ballett-Schuhe c. Babett-Schuhe 7. Wer kauft in Deutschland die meisten Schuhe? a. Männer b. Frauen c. Männer und Frauen gleich viel. > Die Antworten findet Ihr auf Seite 7 Die Meuterer von der Bounty Verwandtschaftsbeziehungen . . .sind die Grundlage des Gemeinschaftslebens SCHUH-RÄTSEL: WER IST SO FIT WIE EIN TURNSCHUH? Freitag, 1. Juli 2005 · Ausgabe 8 Zeitzeugen

Freitag, 1. Juli 2005 · Ausgabe 8 - jan-harpstedt.de · Von Asma Saidali und Marina Sirasiew BREMEN. In Ozeanien ist die Verwandt-schaft von großer Bedeutung und wichtiger als bei

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Page 1: Freitag, 1. Juli 2005 · Ausgabe 8 - jan-harpstedt.de · Von Asma Saidali und Marina Sirasiew BREMEN. In Ozeanien ist die Verwandt-schaft von großer Bedeutung und wichtiger als bei

BREMEN. Leider ist uns in der vergangenenZISCH-Ausgabe ein Fehler passiert: Wir ha-ben den Steckbrief der Findorffschule Gras-berg mit dem des Schulzentrums Findorff inBremen verwechselt. Hier kommt der rich-tige Steckbrief der Schüler aus Grasberg:

UMGEBUNG: Im Zentrum Grasbergs direkt amRand des Teufelsmoores.

SCHÜLER: 364 in 18 Klassen von Klasse 5 bis 10.LEHRER: 33GESCHICHTE: 1955 Start als Volksschule, bis 1963

auch ländliche Hauswirtschaft, 1959 bis 1965 Re-alschule mit Einzugsbereich bis Lilienthal, 1975bis 2001 nur Klassen 7 bis 10, seit 2001 abKlasse 5 (zunächst als Orientierungsstufe)

SCHWERPUNKTE: berufsorientierte Ausbildung,Französisch ab Klasse 6 in der RS, neue Technolo-gien, außerschulische Lernorte.

BESONDERHEITEN: Schulpartnerschaft mit Suså(DK), SCHuBSS-Modell, Schülerfirmen, Sport,Theater, Studienfahrten, Projektwochen.

VERLOSUNG

„Ich habe ein Ziel, ich möchte Lokführer wer-den," sagt Michael Henke (15). Wir treffen ihnan einem schönen Sonnabendmorgen in derWerkstatt bei „Jan Harpstedt" an. „Bisher habeich in meiner Freizeit mit Freunden abgehan-gen, bin Fahrrad gefahren oder durfte manch-

mal auf den Pferden des Nachbarn reiten. Dochseit kurzem bin ich Mitglied bei den Eisenbahn-freunden. Ich wohne in Kirchseelte, die Bahnfährt direkt hinter unserem Haus vorbei und hatmich schon immer fasziniert. Ich mache eineLehre als Zimmermann, aber in der Freizeit

komme ich hierher. Es dauert nur 20 Minutenmit dem Fahrrad. Ich verkaufe Karten, putze dieLok und mache mich sonst nützlich. Bis zumLokführer müssen ja viele Stationen durchlau-fen werden. Hier gibt es eine eigene Jugendab-teilung, die im Jahre 2001 den Rottenkraftwa-

gen restaurieren durfte. Der Verein tut viel füruns und es macht Spaß. Wir können auch nochVerstärkung gebrauchen." TEXT: KYRA ROSTEK, RIEKJE LÜHNING UND ANNIKA RAPP> Berichte zum Thema Seite 8

Von Nico Köhler, Marc Görlichund Eugen Martinowski

BREMEN. Wenige Südseegeschichten ha-ben die Fantasie der Europäer mehr beflü-gelt als die der Meuterer von der Bounty.Die Berichte der Reisenden des 18. Jahrhun-derts hatten den Vegetationsreichtum unddie Freundlichkeit der Inselbewohner in derSüdsee gerühmt und so wurde 1787 in Lon-don ein Boot ausgerüstet, das Setzlinge ausdieser üppigen tropischen Inselwelt in dievon Hungersnot geplagten englischen Kolo-nien bringen sollte.

Nach einer kräftezehrenden Reise kamenKapitän Bligh und die Besatzung am 26. Ok-tober 1788 in Tahiti an und lernten die Vor-züge der Tropen und die Gastfreundlichkeitder Insulaner kennen. Auf dem Rückweg tra-ten die schon lange schwelenden Konfliktezu Tage und es kam zur mehrmals verfilm-ten Meuterei. Die Meuterer setzen den Kapi-tän in einem Beiboot aus und nahmen ab-seits der befahrenen Routen Kurs nach Os-ten.

Die Meuterer machten sich auf die Suchenach einer abgelegenen Insel und erreich-ten nach Umwegen die abgelegene Insel Pit-cairn. Nach zwei Tagen des Erkundensstellte man fest, dass die am äußersten Nord-rand der ozeanischen Inselwelt liegende In-sel unbewohnt war und begann diese zu be-siedeln. 18 Jahre lang waren die Meutererihrem Schicksal überlassen und bald warenGewalt und Wahn an der Tagesordnung.Nach einer Reihe von Massakern und Mor-den waren am Ende nur noch ein Seemannnamens John Adams und die 19 Kinder derMeuterer am Leben als 1808 der Kapitänder „Topaz" sich Pitcairn näherte. SeineÜberraschung wuchs ins Grenzenlose alsihn auf dieser als unbewohnt geltenden In-sel polynesisch aussehende Jugendliche aufEnglisch begrüßten.

Auch Kapitän Bligh überlebte mit seinenOffizieren auf Grund seiner ausgezeichne-ten Navigationskenntnissen und einer abso-lut strikten Einschränkung im Nahrungsver-brauch.

> Berichte zum Thema Ozeanien Seite 2

Von Asma Saidali und Marina Sirasiew

BREMEN. In Ozeanien ist die Verwandt-schaft von großer Bedeutung und wichtigerals bei uns in Europa. Zur Familie gehörenoft mehrere hundert Personen.

Eine Verwandtschaft leitet sich von denAhnen oder vom Herkunftsort ab. Die Ge-schichte von Verwandtschaftsbeziehungenwird über Generationen weitergegeben.Sichtbar sind diese Verbindungen bei derZuweisung von Landrechten, in der Sied-lungsweise oder in Tauschzeremonien. Bei

Geburt, Heirat oder Tod finden große Festestatt, zu denen die Beteiligten der Gruppeviele wertvolle Gaben austauschen.

Die Familie und ihr Zusammenhalt ist fürdie Ozeanier so wichtig, weil es dort keineso umfangreichen sozialen Sicherungssys-teme gibt, wie wir sie in Mitteleuropa ken-nen. Dazu zählt Arbeitslosen- und Renten-versicherung oder aber auch Krankenversi-cherungen und überhaupt Krankenhäuserund ausreichend Ärzte.

> Berichte zum Thema Seite 2

Von Nadia Dohle

BREMEN. Zeitzeugen sind Menschen, dieuns am Geschehnisse aus ihrer Zeit schil-dern können. Kein Buch oder Film bietet soviel Wissenswertes und Lebensnahes. Siehaben am eigenen Leibe mitbekommen wasdamals geschah. Was geschah zum Beispielmit den Juden und wie litt das Volk in undnach der Zeit Hitlers? Solche und andere Fra-gen kann man nur von Menschen erfahren,die den Schmerz und das Grauen am eige-nen Leibe spürten. Sonja Sonnenfeld ist 93Jahre alt und so eine Zeitzeugin.

> Berichte zum Thema Seite 6

Falscher Steckbriefder Findorffschule

Null-Bock-Jugend? Nur Abhängen? Nicht bei der Eisenbahn „Jan Harpstedt“

Von unserem RedakteurStefan Dammann

BREMEN. Aus, Schluss, vorbei. Mit die-ser achten ZISCH-Ausgabe des Früh-jahrs haltet Ihr und halten Sie die vorerstletzte Produktion von „Zeitung in derSchule“ in der Hand. Mehr als 2000Schülerinnen und Schüler aus gut 90Schulklassen haben sich mehrere Wo-chen oder sogar Monate nicht nur mitdem Thema Zeitungen befasst, sondernintensiv an einer zumeist selbst ausge-suchten Spezialaufgabe gearbeitet.

Herausgekommen sind dabei dieseacht Ausgaben, die bei unseren Leserin-nen und Lesern offenbar gut angekom-men sind. Jedenfalls lassen die vielfälti-gen Reaktionen darauf schließen. Dafürmöchten wir uns an dieser Stelle bedan-ken, wir haben die meisten Ideen undAnregungen selbstverständlich an dieSchulen weitergeleitet.

Das nächste ZISCH-Projekt startet imFrühjahr kommenden Jahres voraus-sichtlich mit 120 Klassen – wie gewohntaus Bremen und Niedersachsen. In unse-ren Ausgaben WESER-KURIER, BremerNachrichten und Verdener Nachrichteninformieren wir rechtzeitig, wenn der of-fizielle Startschuss für die Anmeldun-gen fällt.

> Wer als Veranstalter im nächsten Frühjahrmit einem Thema dabei sein möchte, kannsich schon jetzt mit einer Mail [email protected] in eine Liste eintragen las-sen.

In unserer letzten ZISCH-Ausgabe vor denSommerferien gibt es noch einmal etwas zugewinnen. Wie vor acht Wochen angekündigtzunächst den MP3-Player der SparkasseBremen – und dann die restlichen vier Malzwei Freikarten fürs Universum in Bremen.Auch von der Sparkasse. Was Du dafür tunmusst? Nicht viel! Beantworte die folgendenFragen und schicke die richtige Antwort bisheute Abend an [email protected]. ACHTUNG:Für jede Verlosung eine Extra-Mail schreiben.Die Gewinner benachrichtigen wir per E-Mail.Die Karten bekommt Ihr mit der Post, denPlayer müsst Ihr Euch in einem unsererKundenzentren abholen. Und nichtvergessen: Namen, Telefonnummer, Adresse,Klasse und Schule nennen.

Die Quizfrage für den MP3-Player:Mit welchem Gegenstand mussten Juden inder Nazizeit die Straße säubern?

Die Quizfrage für die Karten:In welchem Land ist die Kokospalme zuHause?

Gewinner des vergangenen Rätsels: TobiasBrüggemann (Klasse 9 der BerufsschuleMetallbau in der Bevenser Straße in Bremen),Mathis Thiele (Klasse 6c des GymnasiumsSottrum), Gerrit Kalmer (Klasse 3a der vollenHalbtagsschule Wallhöfen) und NiklasEverling (Klasse 2b der SchuleAlfred-Faust-Straße in Bremen). Viel Spaß!

Kleiner Tipp: Auch heute gibt es dieAntworten in dieser Ausgabe.

ZISCH machtjetzt Pause

Von Carla Coutelle, Felix Eckoldt, Mona Jägerund Karol Kühn

BREMEN. Die Klasse 8b des Gymnasiums ander Hamburger Straße hat sich ein Quiz ein-fallen lassen. Hier könnt Ihr feststellen, obIhr in Sachen Schuh fit seid.

1. Welcher dieser Begriffe bezeichnet eineFußbekleidung?a. Pipetteb. Sandalettec. Schnabelschuh

2. Wie heißt der Knoten, mit dem Schuhe zu-gebunden werden?

a. Schleifeb. Flutsch-Stopperc. Klettverschluss

3. Was sind FlipFlops?a. Schläger für ein Strandballspielb. Sommerschlappenc. neue Musikrichtung, flippiger als HipHop

4. Wer repariert Schuhe?a. Pusterb. Husterc. Schuster

5. Was sind Sneakers?a. Schokoladenriegel

b. Schuhe mit hohem Absatzc. Sportschue

6. Welche Schuhe werden benötigt für Spit-zentanz?a. Baguette-Schuheb. Ballett-Schuhec. Babett-Schuhe

7. Wer kauft in Deutschland die meistenSchuhe?a. Männerb. Frauenc. Männer und Frauen gleich viel.

> Die Antworten findet Ihr auf Seite 7

Die Meuterer vonder Bounty

Verwandtschaftsbeziehungen.. .sind die Grundlage des Gemeinschaftslebens

SCHUH-RÄTSEL: WER IST SO FIT WIE EIN TURNSCHUH?

Freitag, 1. Juli 2005 · Ausgabe 8

Zeitzeugen

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Torben Kluwe aus Delmenhorst ist Werkstattleiterbei der Eisenbahn „Jan Harpstedt“ der Delmen-horst-Harpstedter Eisenbahnfreunde. Mit ihm spra-chen die Schülerinnen Annika Rapp,Riekje Lühning und Kyra Rostek

Frage: Wie sind Sie darauf gekommen, et-was mit Eisenbahnen zu machen?Torben Kluwe: Mein Opa war Lokführer,er erzählte mir sehr viel und nahm michmanchmal sogar mit auf Fahrt. Als ichneun Jahre alt war, machte ich mit meinerKlasse einen Ausflug zu einer Museumsei-senbahn. Da habe ich Blut geleckt und dasThema Eisenbahn ließ mich nicht mehrlos.

Wann fingen Sie an, hier in der Werkstattzu arbeiten?

Ich kam mit 13 Jahren in den Verein Delmen-horst-Harpstedter Eisenbahnfreunde, mit14 Jahren half ich in der Werkstatt. Nach ei-niger Zeit wurde ich erst einmal Schaffner,ich verkaufte und kontrollierte Karten. Mit18 war ich Rangierer und mit 22 Jahren Hei-zer.

Welche Berufsausbildung haben Sie?Ich studierte Maschinenbau-Ingenieur.

Wo arbeiten Sie jetzt?Ich arbeite bei Airbus in Bremen. Und 800Stunden pro Jahr ehrenamtlich in der Werk-statt bei „Jan Harpstedt“.

Haben Sie eine Familie?Nein, bis jetzt nicht, dafür habe ich hier vielzu viel zu tun.

Der Schnoor ist ein mittelalterlich anmutendesStadtviertel und der einzige Altstadtteilbe-reich, der über alle Modernisierung hinweg sei-nen kleinbürgerlichen Charakter bewahrt hat.Der Schnoor aber ist auch das älteste und inte-ressanteste Wohnviertel in Bremen. Die schma-len Häuser wirken wie auf einer Schnur aufge-reiht, wie die berühmte St.–Johann–Kirche. DieGeschichte des Schnoors reicht bis ins 13.Jahrhundert zurück, als hier am Anfang das

Franziskanerkloster war. Im 14. Jahrhundertwurde dann die dazugehörige Klosterkirche er-baut. Der Schnoor war für viele Jahrhunderteein Viertel für Flussfischer und Schiffer. DieBalge, ein Flussarm der Weser, floss früher mit-ten durch den Schnoor. Im 19. Jahrhundertwurde die Balge zugeschüttet, um neues Bau-land zu gewinnen. TEXT: FUNDA DERYA, NURDAN OTUR, SELIN YILMAZ UND RONJA RAMIEN/FOTO: JOCHEN STOSS

Von Tim Gorres, Sven Faust, Yasemin Orhan,Rainer Munga und Steffen Schröder

BREMEN. Wir, die Klasse 8b1, waren zu Gastim Amt für Verkehr und Straßenbau. Wir ha-ben uns erkundigt, wie die Benennung vonStraßen funktioniert.

Zunächst haben wir erfahren, dass dieStraßenbenennung hauptsächlich eine poli-tische Angelegenheit ist. Als erstes müssendie Bebauungspläne von der Bürgerschaftbeschlossen werden. Dann muss die Stadt ei-nen Erschließungsträger finden, mit dem sie

einen Vertrag aushandelt. Im bremischenStraßengesetz steht, dass Straßen einen Na-men tragen müssen. Sie dürfen nicht ein-fach nummeriert sein.

Wenn eine Straße nach einer Person be-nannt werden soll, darf diese Person nichtmehr am Leben sein. Eine Ausnahme bildenBürgermeister: Sie dürfen mit einer Straßegeehrt werden, auch wenn sie noch am Le-ben sind. Auch dürfen Straßennamen nichtdoppelt verwendet werden.

Der endgültige Beschluss über die Benen-nung erfolgt durch den Senat. Wenn eine

Person, nach der eine Straße benannt wer-den soll, und diese einen Titel trug, dürfennur die drei Titel „Senator", „Bürgermeis-ter" und „Präsident" mit in den Straßenna-men einbezogen werden.

Natürlich muss ein Mann oder eine Frau,nach denen eine Straße benannt werdensoll, auch würdig genug sein, mit einerStraße geehrt zu werden. Für das Bau- undStraßenwesen sind insgesamt neun Politi-ker zuständig. Straßen werden aber zumeisthauptsächlich nach Orten, Sachbezügenoder Fluren benannt.

Von der Klasse 5c derIntegrierten

Stadtteilschulean der Hermannsburg

Von der Klasse 8b1des Schulzentrums

am Waller Ring

Von Vivien und Janina Bohtor, Michelle Brakeund Marcel Krüger

DELMENHORST. Einsteigen und losfahrengeht vielleicht beim Auto, aber nicht beider Historischen Kleinbahn „Jan Harp-stedt". Wenn diese sonntags um acht Uhrfahren soll, muss der Heizer am Sonnabend-nachmittag zum Vorheizen kommen, damitder Kessel warm wird. Am Sonntag ist fürihn dann schon um 4.30 Uhr die Nacht zuEnde, denn um fünf Uhr wird die Lok rich-tig angeheizt!

Laut Fahrplan geht es um neun Uhr inHarpstedt los. Stopps sind unter anderemdie Bahnhöfe in Dünsen, Kirchseelte undHeiligenrode. Mit Zischen und Pfeifenkommt die historische Eisenbahn in Delmen-horst-Süd an. Hier dürfen wir, die Klasse 5c,zusteigen. Aufgeregt verteilen wir uns aufdie drei Waggons, zwei Nichtraucher undein Raucher. Auf den braunen Ledersitzenist es so richtig gemütlich. In einem Büfett-wagen haben 38 Personen Platz. Hier erste-hen wir Snacks, Süßigkeiten und Getränkezu erschwinglichen Preisen. Sogar einenZugbutler gibt es.

Doch bevor es endgültig losgeht, mussdie Lok noch Wasser tanken. Das sieht mannicht alle Tage, Passanten und Autofahrerhalten an und gucken zu. Die Fotoapparate

klicken. Wie nimmt die Lok nun Wasserauf? Nicht so, wie wir es aus dem WildenWesten kennen. Ein Hydrant auf dem Bür-gersteig wird mit einem Standrohr verse-hen. An das Standrohr wird ein Feuerwehr-schlauch montiert. Dieser wird dann mit ei-nem anderen Rohr an den Kessel ge-schraubt.

Nun wird Wasser gepumpt, zwei bis dreiKubikmeter pro Mal. Das ganze dauert fünfMinuten und muss etwa alle 25 Kilometerwiederholt werden.

Jetzt ist es soweit, die Lok setzt sichschnaufend in Bewegung! Der weiße Dampflegt sich wie eine Decke über die Bäume.Wir rauschen vorbei an grünen Weiden undFeldern; Tiere rennen erschreckt weg undin den Ortschaften gucken die Menschenneugierig aus den Fenstern. Der Zug pas-siert ein Umspannwerk und Forellenteiche.Haltestellen gibt es in Hasbergen, Deichhau-sen und Altenesch.

Endstation ist Lemwerder.Dort müssen wir nach einer Stunde span-

nender Fahrt leider wieder raus aus „unse-rer" Eisenbahn.

> Haben Sie Lust bekommen und zieht es Siejetzt aus dem Sessel? Dann auf nachHarpstedt! Den Fahrplan finden Sie unterwww.jan-harpstedt.de

Die Eisenbahn „Jan Harpstedt“ lädt zu gemütlichen Ausflügen zwischen Delmenhorst, Harpstedt und Lemwerder. Im Zug gibt es sogar eine Bedie-nung und Kleinigkeiten zu kaufen. ZEICHNUNG: NICO ODAK

Von Riekje Lühning , Kyra Rostek, Anne Alenbergund Annika Rapp

15 BIS 20 AKTIVE EISENBAHNFREUNDE arbei-ten in der Freizeit ehrenamtlich für den 1976 ge-gründeten Verein. Dieser hat 170 Mitglieder, diemeisten sind Fördermitglieder.

45 000 MARK legte man für die 1951 bei derFirma Krupp gebaute Lok 1 auf den Tisch. Abernoch einmal 70 000 Mark investierten die Eisen-bahnfreunde, bis sie betriebsfähig war.

WAGEN 3, ein Personenwagen, musste total ausei-nander gebaut werden. Das Eichenholz war ver-gammelt. Es dauerte zwei Jahre, nur um dasDach zu erneuern. Allein das gut abgelagerte Ei-chenholz hat 13 000 Mark gekostet!

FÜR DAS SCHIENENKONTROLLFAHRZEUGreicht ein Mofamotor als Antrieb.

DIE DIESELLOK 7 hat 90 PS, die Dampflok 2 hatetwa 500 PS.

EIN KESSEL hält bei Betrieb länger, weil er heißesWasser in sich hat. Wenn das Wasser aber kaltwird (bei keinem Betrieb) hält er nicht so lange.

DAS FEUER ist bei Betrieb etwa1000 Grad heiß,

das Wasser ist 190 Grad heiß.EIN KESSEL hat 230 Rohre, die die Rauchgase

durch das Funkennetz bis zum Schornstein lei-ten. Darum keine Waldbrandgefahr!

DIE LOK 2 verbraucht pro Fahrt mit sieben Wag-gons 700 bis 800 Kilogramm Kohle.

ALLE SECHS JAHRE haben die Loks eine Hauptun-tersuchung, jährlich werden die Bremsen kontrol-liert. Per Ultraschall kommt man Rissen an Ach-sen und Rädern auf die Spur. Alle 10 bis 15Jahre wird das Radprofil erneuert.

UM LOKFÜHRER ZU WERDEN, muss man 45Tage als Heizer gearbeitet haben.

ALS SONDERFAHRTEN gibt es Nikolausfahrten,Kohlfahrten, Schulfahrten und den Teddybärex-press.

ZU PFINGSTEN bekommt die Lok einen Schmuckaus Birkengrün.

Ein Viertel für Flussfischer und Schiffer

Von Mareike Busche, Laura Timmering,Kena Hinzen und Svenja Gheorghiu

BREMEN. Als die Stephansstadt noch nichtgebaut war, gab es westlich der alten Stadt-mauer Bremens nur Ackerland. Das Landdort war sandig und zur Weser sumpfig undwurde oft überschwemmt.

Vor vielen Jahren lebte dort ein Mann. Erbesaß viel Land, aber der Boden warschlecht. Er hatte nur in TrockenperiodenErnteerträge. Er hatte sieben Söhne, dienichts für ihr Essen taten. Überall in derNachbarschaft wurden sie „die sieben Fau-len“ genannt. Eines Tages beschlossen dieBrüder, ihr Elternhaus zu verlassen und indie Welt zu wandern. Nur der Jüngste bliebzu Hause. Aber wo sie auch ihre Hilfe anbo-ten, riefen ihnen die Leute hinterher: „IhresVaters Hof nährt die sieben Faulen nichtmehr, und da wollen sie sich bei uns in Kostlegen. Zur Arbeit aber haben sie keine Lust– bei uns kann nur ein fleißiger Knecht Auf-nahme finden."

Daraufhin versprach der Vater ihnen Ar-beit zu geben. Aber die sieben Faulen mach-ten ihm Vorwürfe, dass er sie nicht schon vor-her beschäftigt hatte. Also beschlossen siewieder von zu Hause weg zu gehen. Einpaar Jahre später rief man plötzlich im Dorf„Da kommen sie zurück, die sieben Fau-len!" Sie brachten viele Geräte mit. Sie fin-gen an einen Deich und sich selber großeHäuser zu bauen. Außerdem legten sieObst- und Gemüsegärten an. Sie wurdenvon Tag zu Tag reicher. Sie gruben sogar ei-nen neuen Brunnen aus. Die Leute aber sag-ten: „Der Vater hat das Wasser herbeige-schleppt, seine Söhne sind zu faul für solcheArbeit.

Deswegen nennt man diese Straße Fau-lenstraße.

Von Marina Weber, Sarah Priemelund Selcan Cabaluz

BREMEN. Diese Straße in Bremen-Vahrwurde nach Sophie und Hans Scholl be-nannt. Am 11. November 1958 wurde vomSenat entschieden, dass die Straße nach denGeschwistern benannt werden soll, da siesehr viel gegen den Nationalsozialismus ge-tan haben. Hans Scholl war ein Widerstands-kämpfer der am 22. September 1918 in In-gersheim geboren wurde. Sophie Scholl warauch eine Widerstandskämpferin, die am 9.Mai 1921 in Forchtenberg geboren wurde.

Sie gründeten 1942 in einer MünchenerUniversität die „Weiße Rose".

Die „Weiße Rose" war eine Gruppe vonMenschen die sich zusammen gefunden ha-ben, um gegen den Nationalsozialismus zukämpfen!

Wegen einer Flugblattaktion, die am 18.Februar 1943 in der Universität veranstaltetwurde, wurden Hans und Sophie Scholl vonder Polizei verhaftet. Sie wurden beide am22. Februar 1943 vom Volksgerichtshof inMünchen zum Tode verurteilt und noch amgleichem Tag hingerichtet. In Deutschlandsind viel Straßen nach ihnen benannt.

Von Bianca Stark, Sercan Cabaluzund Florian Ariman

BREMEN. Wir kommen in einen großenRaum, in dem Karten an den Wänden hän-gen. Beeindruckend ist der Bremer Stadt-plan von 1912. Hans-Joachim Ehrling hältuns einen kleinen Vortrag über das Systemder Straßenbenennung in Bremen. Am An-fang erzählt er uns, dass es eine politischeEntscheidung ist, wie die Straßen benanntwerden. Es dürfe zwar jeder einen Namenvorschlagen, aber die Beiräte hätten ein un-verbindliches Vorschlagsrecht.

Die Straßenplanung dauert 20 bis 30Jahre. Lange Zeit wurden die Frauen beider Namensbenennung vernachlässigt,dann forderten die Politiker Frauennamen.Bei Frauen wird der Vorname dazugesetzt,damit Verwechslungen ausgeschlossensind. Man kann Straßennamen auch umbe-nennen, aber das muss schnell gehen, es istsehr aufwendig und man braucht guteGründe, warum das geschehen soll.

Wenn man Straßen nach einer Person be-nennt, gucke der Beirat (politisches Gre-mium aus sachkundigen Bürgern und Politi-kern) erst einmal, ob die Person überhauptwürdig genug sei. Selbst wenn man nur fürkurze Zeit Bundeskanzler war, reiche dasschon aus, damit die Straße nach einem be-nannt wird. Die Leute, die in der Straße woh-nen, dürften nicht mitentscheiden, wie dieStraße heißen soll. Es hänge nicht von derLänge der Straße ab, ob sie Weg, Straßeoder Allee genannt wird. Es hänge vom Cha-rakter der Straße ab, sprich ob sie groß istoder zweispurig, somit heißen Sackgassenmeistens Weg.

Zu guter letzt erfuhren wir, dass man sichkeine Straßen kaufen kann.

Raus aus dem Sessel,ab in die Eisenbahn!

Alle 25 Kilometer muss der Zug Wasser tanken

800 Stunden ArbeitInterview mit Werkstattleiter Torben Kluwe aus Delmenhorst

Von der Freizeit bis zum BirkengrünWas Sie schon immer mal über die Eisenbahn „Jan Harpstedt“ wissen wollten

Die sieben Faulenaus Bremen

Bürgermeister dürfen noch am Leben sein. . .wenn nach ihnen eine Straße benannt wird / Ansonsten müssen die würdigen Namensgeber tot sein

Von Alina Koppeund Denise Klopotek von Glowczewski

SCHWARZER WEG. . . heißt so, weil durch diesen Weg die Kohle durch-

gefahren wurde und deshalb alles schwarz war.MARIA-KRÜGER-STRASSE. . . wurde als Erinnerung an Maria Krüger

(1907-1987), die eine Wiederstandskämpferin,Frauenpolitikerin und Bürgerschaftsabgeord-nete war, benannt.

FEIERABENDWEG. . . heißt so, weil früher die Arbeiter vom Hafen nach

Feierabend dort durchgegangen sind.KAMPFHUHNWEG. . . heißt so, weil früher in diesem Weg Kampfhüh-

ner gezüchtet wurden.PASTORENWEG. . . heißt so, weil dort die ganzen Pastoren (aus allen

Bezirken Bremens) durchgegangen sind, um zumFriedhof und zur Kapelle zu gelangen.

BAMBERGER STRASSE. . . benannt nach dem Juden (reich, großzügig, hilfs-

bereit) Julius Bamberger, Besitzer eines Kaufhau-ses.

ASTRID-LINDGREN-STRASSE. . .benannt nach der schwedischen Kinderbuchauto-

rin, geboren 1907 und 2002 gestorben, schriebbeispielsweise Pippi Langstrumpf.

WILHELM-BUSCH-WEG. . . wurde nach dem berühmten deutschen Zeich-

ner, Maler und Dichter benannt, der zum Beispiel„Max und Moritz" erfunden hat. Er ist 1832 gebo-ren und 1908 gestorben.

Geschwister-Scholl-StraßeBremer Senat hat 1958 über die Benennung entschieden

Besuch imBauamt

STRASSENNAMEN

STRASSEN UND GESCHICHTEN

„JAN HARPSTEDT“

Z 8 NR. 150 · FREITAG, 1. JULI 2005ZISCH