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BLACK AUSTRIAN LIFESTYLE FESCH EDEL-DIRNDL TREFFEN AUF STOFFE AUS AFRIKA FREAKS DIE HEAVY-METAL-KULTUR IN BOTSWANA – EINE FOTOREPORTAGE FREUND & HELFER EMBE KANDOLO – WIENS ERSTER SCHWARZER INSPEKTOR FRESH-TEST 7 AFRIKANISCHE BIERE IM GROSSEN TEST AUSTRIA’S NEXT TOPMODEL SPRICHT ÜBER DAS MODELN, MERKATZ UND DIE SORGEN DER MAMA LYDIA OBUTE FOTO VON PHILIPP HORAK//AUSGABE SOMMER 2014

fresh Magazin sommer 2014

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Die aller erste Ausgabe von fresh. Das war eine Herausforderung.

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Page 1: fresh Magazin sommer 2014

black austrian lifestyle

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Ich heiße Angelo Soliman …

… die meisten menschen kennen mich heute wohl als den ausgestopften „mohren“. Wo ich eigentlich herkam? historiker glauben, aus Westafrika.

ich wurde jedenfalls aus meiner heimat verschleppt. irgendwann fand ich mich auf einem schiff wieder und landete später im kaiserlichen Wien. ich wurde teil des Wiener hofes.

Dort erlangte ich hohes ansehen und wurde als edelmann respektiert. Warum ich immer so jung aussah? sie stellten mich trotz meines alters meist als ewig Jugendlichen dar.

ich bekam osmanisch inspirierte kleidung, damit ich noch exotischer wirkte. apropos – erst nach meinem tod wurde meine rolle als exot ganz klar. mein körper wurde

gegen den Willen meiner tochter präpariert und für jeden sichtbar im museum ausgestellt. ich verbrannte, meine geschichte bleibt …

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Das LET'S CEE Film Festival präsentiert die besten Filme aus Zentral- und Osteuropa/CEE in Wien.

Save the date: 2. bis 11. Oktober 2014

Programm und Kartenverkauf ab Ende August unter www.letsceefilmfestival.com.

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frischer Wind für Österreichliebe leserinnen, liebe leser!Vielleicht ist ihnen schon aufgefallen, dass es oft ungemütlich wird, wenn über Schwarze Menschen berichtet wird. also krieg, katas-trophen, rassismus. Sprich: die schlimms-ten, die negativsten aspekte des lebens.

Vielleicht haben Sie insgeheim auch genug davon. das ist okay. Wir nämlich auch.

afro-österreichisches leben hat sich medial sehr lange fast nur in negativ-Schlagzeilen widergespiegelt. Schlag-zeilen, die unserer Gesellschaft geschadet haben. in den vergangenen Jahren ist das besser geworden. Menschen wie fußballspieler david alaba und austria’s next top-model lydia obute haben dazu beigetragen. Sie gehören zu einer Generation, die nicht „entweder-oder“, sondern vielmehr „sowohl-als auch“ ist. nämlich afrika und Eu-ropa. Sie haben ihre Wurzeln in Österreich geschlagen und vergessen doch nicht, wo die ihrer Eltern oder Groß-eltern liegen. aber eins ist klar: auch abseits des Schein-werferlichts ist eine Generation herangewachsen, die kre-ativ und dynamisch, einfach fresh ist. Es sind Menschen, die aus Österreich nicht mehr wegzudenken sind. leute, die ein wertvoller teil der heimischen fashion, kultur und Wirtschaft geworden sind. diese realität ist zwar noch nicht allen bewusst, aber wir werden diese positiven Ver-änderungen in Worte und Bilder fassen.

Wir wollen zeigen, wie global, vielfältig und fesch der Black Austrian Way of Life ist. Schwarze Menschen sind nicht neu in Österreich, aber sie bringen frischen Wind in die österreichische Gesellschaft. und mit fresh werden wir diesen frischen Wind auch in die heimische Medien-landschaft tragen. auf deutsch, manchmal auf denglisch. Vielleicht können Sie sich an die provokant-humorvolle black austria kampagne erinnern, bei der wir Wien mit Plakaten von schwarzen Menschen mit wichtigen Bot-schaften tapeziert haben. das waren wir. unser team ist schon vor Jahren angetreten, um alternative, klischee-freie Bilder von schwarzen Menschen zu präsentieren. Wie wortwörtlich wir das nehmen, davon können Sie sich gleich in unserer ersten ausgabe überzeugen. fresh ist das erste Magazin für black lifestyle in Österreich. Ein Medium, das die lebenswelten von Schwarzen Menschen auch von der genüsslichen Seite zeigt. Wer noch angst vorm schwarzen Mann hat, wird sie mit uns verlieren.

fresh ist eine lebensphilosopie. Es war ein langer Prozess von der idee zur umsetzung. fresh ist nicht über nacht entstanden. umso mehr hoffen wir, dass ihnen gefällt, was wir anzubieten haben. Wir glauben, dass Österreich genau das gefehlt hat. Ein Magazin lebt von seinen leserinnen und lesern. daher freuen wir uns über jede unterstützung und jedes konstruktive feedback. Ein kamerunisches Sprichwort sagt: Ein kind gehört allen, so-bald es auf der Welt ist. in diesem Sinne: Mischen Sie sich ein. unser Magazin ist ihr Magazin.

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3 solimanVerschleppt, ausgestopft und verbrannt. die bittere Erfolgsgeschichte eines Edelmanns.

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6 WelcomeMenschen aus Politik, kultur und Wirtschaft heißen fresh willkommen.

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8 freund und helferEmbe kandolo ist Wiens Schwarzer inspektor.

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10 Out of africaafrican Print trifft dirndl aus Bayern.

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16 lydia Obuteaustria’s next topmodel 2011 über fetznschädel, leberkäs und ihre Schauspielkarriere.

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20 heavy Metal in botswanaleder, nieten, cowboyhut. Bei den südafrikanischen Headbangern bekommt Black Metal eine neue Bedeutung.

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28 essen aus afrikaHeimat geht durch den Magen. Wo man fufu, okra und Palmwein findet. Plus Gebrauchsanweisung.

fresh-test

32 ein bier geht nochSieben afrikanische Biere im großen test. Von fresh bis untrinkbar.

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34 couscous mit spinat Empfehlung des Hauses: ein rezept aus dem Senegal.

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36 feste//filme//cD//bücherWo feiern, was lesen, was hören? unsere tipps für den Sommer.

heiMatlanD

40 Ösi bua am atterseein Seewalchen machte der Musiker früher einen auf Jack-ass.

fakten

42 alles über freshWer wir sind und wo ihr uns findet.

inhalt

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beate Meinl-reisingerabgeordnete zum nationalrat, stellvertretende vorsitzende von neOs – Das neue Österreich

Ein neues Österreich braucht auch eine neue Willkommenskultur. Bestehende Vorurteile verstellen leider häufig den Blick auf den kulturellen reichtum af-rikas und seiner diaspora. integration heißt nicht, seine eigenen Wurzeln aufzugeben, sondern ist ein dynami-scher und kontinuierlicher Prozess, der vor allem eins braucht: kommuni-kation. in diesem Sinne wünsche ich fresh alles Gute dabei, orte der Begeg-nung und des austauschs herzustellen.

bibiana nwobiloOpernsängerin

Es gibt viele Momente im leben, in denen man an allem zweifelt und viele Hürden überwinden muss. oft sah ich, wie andere ohne Mühe ihr ziel erreich-ten und ich einen schwierigeren Weg zu gehen hatte. ich habe mich entschlossen, jede Situation zu akzeptieren und mich über die Erfolge anderer zu freuen. im gleichen Moment breitet sich eine un-heimlich positive Energie aus, und ich kann mich wieder auf mich konzentrie-ren. Es ist gut für die Seele, einen Beruf aus leidenschaft nachzugehen, versu-chen, besser zu sein, hart daran zu arbei-ten, alle Hindernisse als teil des lebens hinzunehmen und daraus zu lernen. Wichtig ist es auch, Erfolge zu erkennen und sich daran zu erfreuen!

conchita Wurst eurovision-song-contest-siegerin

Vielfalt ist grenzenlos und unaufhaltbar! So grenzenlos und unaufhaltbar wie liebe, res-pekt und toleranz. Mit dieser meiner tiefsten überzeugung konnte ich vor kurzem den Eu-rovision Song contest gewinnen. Europa hat damit ein deutliches Statement an alle Men-schen, die auf unserem bunten kontinent leben, gemacht: Sei du selbst und steh zu dir selbst. Jeder Mensch hat das recht auf ein glückliches leben; ohne angst und diskriminierung, egal woher du kommst, welche Hautfarbe du hast, welches Geschlecht du hast oder ob du das ei-gene, das andere oder beide Geschlechter liebst.

Mozuluart roland guggenbichler,

vusa Mkhaya, Dumisani ramadu Moyo, blessings nqo

Wir begrüßen das Erscheinen des fresh Magazins in Österreich und hoffen, dass es

die afro-österreichische Gemeinschaft in all ihren facetten positiv darstellt und gleich-zeitig anregungen für aufstrebende künst-

ler, Herausgeber und Studierende gibt.

beverley allen-stingederberufsschullehrerin, vorsitzende der spÖ puchenau, stellv. bezirksparteivorsitzende urfahr-umgebung

Endlich ist es so weit, dass es in Österreich ein Magazin gibt, das die austro Black community als zielgruppe hat. fresh wird sicherlich zu einem „role Model“-Magazin, da die community ein österreichi-sches Magazin braucht, mit dem sie sich identifizieren kann, denn es wird auch auf die Gegebenheiten vor ort eingehen. ich wünsche dem fresh-team viel Erfolg und alles Gute.

sebastian kurzbundesminister für europa, integration und Äußeres

In Österreich leben 1,5 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund aus den unterschiedlichsten Ländern – darunter auch viele mit afrikanischem Migrationshinter-grund. Die zweite und dritte Generation ist aber bereits in Österreich aufgewachsen und hier verwurzelt. Wir freuen uns, dass sie ihre Talente und Fähigkeiten in die österreichische Gesellschaft einbringen wollen. Das ist deshalb besonders wichtig, weil nur so ein positives Miteinander funktionieren kann: wenn wir darauf schauen,

was jemand in Österreich beitragen will, und nicht auf Herkunft, Hautfarbe oder Religion. In Österreich gibt es eine vielfältige Medien-landschaft, im Bereich der Integration gibt es aber dort und da Aufholbedarf. Gerade was die zweite und dritte Generation der Menschen von afrikanischer Herkunft betrifft, freue ich mich, dass es nun ein österreichisches Projekt gibt, das diese jungen Menschen abholt – mit lebensnahen Erfolgsgeschichten aus der Com-munity hier in Österreich. Ich freue mich über die erste Ausgabe von fresh und wünsche dem gesamten Team viel Erfolg.

claudia unterwegerOrf-Moderatorin

in meinem persönlichen umfeld erlebe ich täglich die Vielfalt und kreativität unserer Black commu-nity in Österreich. die Styles sind urban und selbstbewusst, die indi-viduellen lebensentwürfe blicken weit über den österreichischen tellerrand hinaus. Schön, dass ich das jetzt auch in einem eigenen Ma-gazin sehen und lesen kann.

Ola egbowonDie souligste stimme Österreichs

Such a magazine is a wonderful idea and it’s about time we have a portal of posi-tivity. unfortunately, we need to portray ourselves to the society. one important role of this magazine is to enlighten austrian mainly, non austrians and even africans that we are not just a bunch of no-gooders but also a contributing factor to the community. this magazine will be a point of great inspiration to up and to coming africans of various concerns also a sense of conviction that they are not alone in their various field of choice.

georg kraft-kinzObmann Wirtschaft für integration, gD stv. raiffeisenlandesbank nÖ-Wien

ich gratuliere den initiator(inn)en zu diesem selbstbewussten lebenszeichen der afro-österreicher(innen). ich wünsche fresh viel Erfolg. denn es ist wichtig, zu zeigen, dass unsere Gesell-schaft durch Vielfalt bereichert wird. die Hautfarbe, die familiäre Herkunft, der Geburtsort dürfen keine

Barriere sein, die Men-schen an ihrer persönlichen Entwicklung hindert. Hier geht es um Begegnung auf augenhöhe. Gerade jungen Menschen der 2. und 3. Generation muss vermittelt werden: „ Es ist gut, dass ihr in diesem land seid – entwickelt eure talente!“

„Deph“ Joseph boyewaceO & founder, theunit artist Marketing & brand communication gmbh

als in Wien geborener und auf-gewachsener Nigerianer finde ich persönlich das Erscheinen eines Magazin, wie fresh eines ist, als ganz besonders wichtig. Es trägt der demografischen Entwicklung unseres landes rechnung und gibt die Gelegen-heit, das thema Migration af-rikanischstämmiger Menschen einmal in einem anderen licht zu betrachten.

Michel reimonMitglied des europäischen parlaments, Die grünen

Die österreichische Medienlandschaft ist eher überschaubar. Noch überschau-barer ist allerdings der Anteil der Journalist(inn)en mit Migrationshin-

tergrund: laut einer Studie des Jahrbuchs „Migration und Integration – wissen-schaftliche Perspektiven aus Österreich“ arbeiten in den Redaktionen 35 befragter österreichischer Printmedien gerade ein-mal 35 Migrant(inn)en. Hochgerechnet auf die 7.100 Journalist(inn)en in Österreich macht das gerade einmal 0,5 Prozent aus. Ein beschämendes Ergebnis auf Kosten der Erweiterung der Perspektiven. Als Journalist, dem Viefalt und Demokratie der Medien besonders am Herzen liegen, freue ich mich daher umso mehr über eine echte redaktionelle Bereicherung in Form eines neuen Magazins, in dem sich Kultur, Lifestyle und Werte der Black Community in Österreich widerspiegeln.

béatrice achalekeceO Diversity leadership

Ich bin über das Erscheinen der Zeit-schrift fresh äußerst erfreut, denn so eine Zeitschrift für Menschen wie mich und meine Kinder hat in unse-rem schönen Land Österreich gefehlt. Hätte ich vor 19 Jahren, als ich nach Österreich gekommen bin, so eine Zeitschrift gehabt, hätte ich mich be-stimmt anders entwickelt und deshalb besser und respektierter gefühlt. Nun ist es so weit und ich freue mich für mich, dass ich das noch erleben darf. Ganz besonders freue ich mich für meine Kinder und deren Generation über dieses Geschenk und die damit verbundenen Möglichkeit, mit so ei-nem spannenden Medium wie fresh groß zu werden. Ich komme viel in der Welt herum und weiß, wie wichtig es ist ein Community-Medium zu haben. In Ländern wie den USA, Frankreich oder Großbritannien sind Magazine für Schwarze längst Teil der Medien-landschaft geworden und nicht mehr wegzudenken. In Österreich hat es län-ger gedauert, aber jetzt sind auch wir so weit und ich gratuliere Simon Inou und seinem Team zu diesem Weitblick und dem unendlichen Engagement. Die Black Community Österreichs hat jetzt ein Gesicht und einen Platz in der medialen Landschaft dieses Landes bekommen. Ich gratuliere und wün-sche gutes Gelingen.

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Welcome

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9 fragen an embe tonton kandolo, Wiens ersten schwarzen Polizisten. Er ist 1976 in Wien geboren.

Seine Eltern sind aus dem kongo. Seit 2003 ist kandolo bei der Polizei. dienstort: 21. Bezirk

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1. Wie kommt man vom Mechatroniker zum Polizisten?ich habe anderen immer gern geholfen. Von 1997 bis 2003 war ich Soldat mit Einsätzen am Golan und im kosovo. dann war ich Justizwachebeamter in Stein. die Erfahrungswerte möchte ich nicht missen, aber die Polizei ist für mich ein-fach der Punkt auf dem i.

2. Wie haben die Kolleg(inn)en auf Sie reagiert? Wir mussten uns gegenseitig erst kennenlernen, aber die zusammenarbeit funkti-oniert. in einer amtshandlung sind wir eine Gemeinschaft. Wenn mir gegenüber jemand aggressiv wird, geht das auch gegen die kollegen. und manche mussten sich halt mehr fotografieren lassen, wenn wir gemeinsam auf Streife waren.

3. Haben Sie Rassismus erlebt? nein. aber ein teil der Bevölkerung war der falschen Meinung, dass ich Polizist für die afrikanische community geworden bin. und manche Polizistinnen und Polizisten haben geglaubt, dass die Polizei extra jemanden geschaffen hat, der aufzeigen soll, dass sie keine rassisten sind.

4. Wie haben Leute auf der Straße reagiert?Menschen, die Hilfe suchen, ist es egal, von wem die Hilfe kommt. den kleinen Prozentsatz, der sagt: „Jetzt gibt’s auch schon afrikaner und türken in der Poli-zei“, den gibt’s sowieso. Positives feedback kam viel. leute haben gesehen, dass afrikaner nicht nur drogendealer sind.

5. Wie präsent ist der „afrikanische Drogendealer“ in Ihrer Arbeit?Sehr präsent. ich bin selbst auch sehr vielen afrikanern hinterhergelaufen und hab sehr viele eingesperrt. und ich hab auch kein Problem damit. Man hatte mir auch schon vorgeworfen, ich sei ein rassist und würde Menschenjagd auf afrika-ner machen.

6. Hatten Sie das Gefühl, Sie müssten sich mehr beweisen?anfangs nicht. durch die Medienöffentlichkeit musste ich mich beweisen und zei-gen, dass es mir nicht darum geht, mich zu präsentieren. ich musste zeigen, dass ich auf der Straße genauso meine amtshandlungen mache wie jeder andere.

7. Wie stark geht Ihnen das Medieninteresse auf die Nerven?Es geht mir nicht auf die nerven. Man kann die Medien auch ganz gut nutzen. Vielleicht schafft man es ja auch, das richtige zu vermitteln. Es gibt amtshand-lungen, die nicht optimal gelaufen sind. aber nicht jede fehlgelaufene amtshand-lung hat mit rassismus zu tun.

8. Wie haben Sie sich gefühlt, als bei einer Demonstration gegen Polizeigewalt vor einigen Jahren eine jubelnde Menge auf Sie zugekommen ist? Wenn Hunderte Menschen auf einen zukommen, dann ist es auch für die kolle-gen schwierig. Es hat kurze unruhe in den reihen gegeben. durch die lautstärke wussten wir zuerst nicht, ob die demonstrierenden schreien oder jubeln. dann haben wir gesehen, dass die fotos machen wollen. Es wurden fotos gemacht und Hände geschüttelt. Vielleicht hat es genau das gebraucht.

9. Mussten Sie im Einsatz schon einmal die Waffe benutzen? Gott sei dank nicht.

EIN LEbEN IN ÖStERREIcH

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W enn bayrische traditionen auf afrikanische Stoffe treffen, kann daraus eine wunderbare farbenpracht entstehen. Wie? das zeigen die Designer-schwestern Marie Darouiche

und rahmée Wetterich mit nOh nee Dirndl à l’africaine. die trachten werden aus afrikani-schen Stoffen, sogenannten Pagne, hergestellt. die Stoffe bestellen die designerinnen in afrikanischen län-dern wie Mali und kamerun, aber auch in den niederlanden. die beiden Schwestern selbst kommen aus kamerun. Marie darouiche, die zuerst nach Europa zog, fand in München ihr neues zuhause. die liebe zu afrikanischen Stoffen nahm sie mit. daher war es für darouiche ganz logisch, ihr erstes dirndl aus einem Pagne zu nähen. das Schneidern liegt in der familie: nähen hat sie von ihrer Mutter gelernt. 2010 schloss sie sich darouiche mit ihrer Schwester und einer freundin zusammen: noH nEE war geboren. ➜ (Seite 14)

Fotos von magDalena Possert//text von marie-noel ntWa//

make-uP & haare: lisa Frantz//moDel: Julia- aischa Diallo

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Landpartie-tracht+43 (0) 2256 / 909 90 - 183

In den Wiesen 4 Unit 83, 2544 Leobersdorfwww.bloomfield.at/landpartie-tracht

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die designer-Schwestern fertigen ihre Dirndl à l’africaine liebevoll von Hand in ihrem Münchner atelier. und die

trachten können sich sehen lassen: Es sind einzigartige afrikanische Dirndl mit raffi-nierten details und kunstvollen Mustern im traditionellen bayrischen dirndlschnitt der fünfziger Jahre. Hinter der idee der dirndl à l’africaine steht rahmées Vision des „colourmix“ und der kreative, span-nende austausch der Weltkulturen.

noh nee hat es geschafft, etwas tradi-tionelles aus der deutschen und natürlich österreichischen kultur mit etwas tradi-tionellem aus der afrikanischen kultur zu vermischen und daraus etwas völlig neues zu machen, das aus unserer Sicht ziemlich in ist! Wer nicht gerade nach München pilgern will, bekommt die dirndl auch in leobersdorf bei landpartie-tracht oder im onlineshop von noh nee. kostenpunkt: zwischen 200 und 1200 Euro. http://nohnee.worldsecuresystems.com

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„DES PocK I NED!“ Jung, wunderschön und ruhelos – Lydia obute gewann 2011 die dritte staffel

von „austria’s next topmodel“. sie war die einzige schwarze im model-haus und bis dato die einzige schwarze gewinnerin. geboren wurde sie 1993 in baden bei Wien. Wir haben das model mit nigerianischen Wurzeln getroffen, über ihre kindheit

in Wien und ihren Drang in die weite Welt geplaudert und dabei unter anderem erfahren, was sie von karl merkatz gelernt hat, wie ihre eltern mit der modelkarriere

umgehen und warum fresh so wichtig für Österreich ist.

Fotos von PhiliPP horak//intervieW: vanessa sPanbauer & elizabeth taruvinga mtasa

Dein Sieg bei „Austria’s Next topmodel“ ist jetzt über drei Jahre her. Rückblickend – wie viel hat dir diese Show gebracht?Es war für mich definitiv eine gute Erfahrung. Ich habe zwar davor schon gemodelt, aber durch „austria’s …“ habe ich gesehen, wie solche fernsehshows funktionie-ren. Hinter den kulissen war es fast spannender als die Show an sich. Man lernt viele interessante Menschen kennen. ich erinnere mich noch, als ich amanda le-pore getroffen habe oder an den Schauspielunterricht mit Helmut Berger. Man ist, wenn man aus der Show hinausgeht, natürlich noch keine naomi campbell, aber man bekommt auch gute fotos heraus. Wie hast du dich dazu entschlossen, bei der Sendung mitzumachen? Gab es auch negative Seiten? ich weiß gar nicht, woher ich plötzlich den Mut hatte, mich überhaupt anzumelden. für die erste Staffel war ich noch zu jung, bei der zweiten habe ich mich nicht getraut, und beim dritten Mal dachte ich, es kann nicht mehr passieren als ein „nein!“. als ich als einzige Schwarze dann sogar im finale war, hatte ich kurz Panik vor negativen reaktionen, aber da gab es Gott sei dank nichts Gröberes. Während der Show ist das Privatleben sehr eingeschränkt, und jetzt muss ich etwas mehr darauf achten, was ich sage. aber es gibt in Österreich keine Paparazzi, also ist das mit dem ruhm nicht so schlimm. (Lacht.)Du bist nach der Matura ins Ausland gegan-gen. Wieso London?Wien ist schön und klein – besondere Betonung auf klein. ich bin hier geboren und aufgewachsen, aber es ist mir einfach zu klein geworden. ich will ein biss-chen mehr erleben, und auch fürs Modeln ist london besser. Eigentlich wollte ich nach new York, aber da muss ich noch etwas an Erfahrung sammeln. Würdest du sagen, dass es in Österreich keinen geeigneten Modelmarkt für Schwarze gibt?das ist auf jeden fall ein thema. das Problem zum Bei-spiel bei Werbung ist, dass es in Österreich kaum Pro-dukte für Schwarze gibt. Ganz deutlich sichtbar ist das bei Make-up. ich wusste lange zeit nicht, dass die gro-

ßen firmen wie Maybelline Jade auch foundation für dunkle Haut produzieren oder es eine Marke wie Sleek (anm. d. red.: Marke für dunkle Haut) gibt. Meine freunde können sich Make-up bei einer drogeriekette um fünf Euro holen – ich aber muss nach langer re-cherche etwa 30 Euro für High-End-Produkte investie-ren. Haare sind dasselbe thema – die habe ich gelernt selbst zu machen. Wir haben 2014. da wäre es zeit, den Markt zu ändern. Wenn man beginnt mehr Produkte anzubieten, kann man natürlich auch mehr Schwarze Models beschäftigen. auf laufstegen ist das nicht so ein großes Problem, allerdings wird oft nur ein Schwarzes Model pro Show gesucht oder zwei Maximum.In England gibt es viele eigene Modeveranstal-tungen für Schwarze. Du bist dort bei der African Fashion Week gelaufen. Wie hast du das Feeling dort erlebt?da bin ich gelaufen, als ich frisch nach london gezo-gen war. die Mode ist natürlich ganz anders. in Öster-reich läufst du nur Haute couture, dort war es Haute couture in african Prints. das zieht ja hier kein junger Mensch wirklich an, sondern nur unsere Eltern. aber man kann auch modernere dinge daraus machen – ich hatte zum Beispiel bei einer Show ein crop-top aus afro-Prints an und habe mich gleich verliebt. Du als Modeexpertin – mit welchem out-fit kann man denn in diesem Sommer beeindrucken? ich liebe crop-tops und High-Waisted Jeans. Meine Military Boots trage ich auch im Sommer sehr gerne. röcke meide ich privat eher, weil ich zu gerne breit-beinig dasitze. (Lacht.) Von den farben her Weiß, Grau und der klassiker Schwarz. ich bin gerade eher in meiner Basics-Phase. Bei den lippen kann man sich dafür umso mehr austoben – Violett, Blau, rot oder orange. Wer meinen Style sehen will, kann auf mei-nem Blog oder auf meiner Homepage vorbeischauen.Hat sich deine Familie mittlerweile mit deiner Modelkarriere abgefunden? am anfang waren sie sehr skeptisch – meine Mutter wollte eine zeitlang sogar, dass ich aufhöre. ich bin allerdings sehr stur und habe weitergemacht. aber mittlerweile freuen sie sich darüber. ➜

„DIESES GEFüHL DER FREIHEIt, WEIL MAN FüR EINE ZEIt JEMAND ANDERES SEIN KANN, HAt MIR GEFALLEN.“

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Deine Mutter wollte ursprünglich, dass du Medizin studierst. Wie sieht es bei dir in bezug auf ein Studium aus? Bei mir war es so wie bei den meisten kindern nige-rianischer Eltern. Sie reden, seit du sechs Jahre alt bist, davon, dass du Medizin, Jus, Wirtschaft oder als Junge vielleicht noch Maschinenbau studieren sollst. anfangs war ich auch voll der überzeugung, Ärztin werden zu wollen. dann habe ich mit 15 begonnen zu modeln, war bei „austria’s …“ und hatte plötzlich andere träume. aber ich konnte nicht einfach so nach london gehen und nur modeln, also habe ich einen kompromiss mit meinen Eltern geschlossen – ich studiere dort. allerdings nicht Medizin sondern ad-vertising/Marketing, und ich belege zusätzlich noch Method-acting-kurse.Eine deiner ersten Filmrollen war in „Echte Wiener 2“. Wie war dein erster Eindruck von der Schauspielerei?Meine agentur hat mich damals ein wenig ausge-trickst. ich dachte ich sollte zu einem normalen casting, doch plötzlich drückten sie mir ein Script in die Hand. Erst habe ich angenommen es ist für eine Werbung, bis ich „Echte Wiener“ gelesen habe. Plötz-lich fragten sie, ob ich singen und rappen kann. da wurde mir klar, warum mich meine agentur danach gefragt hat – unter der dusche glaube ich zwar ich bin Beyoncé, aber ich singe doch nicht freiwillig vor Publikum (Lacht.). ich habe es dann doch probiert, und alle im raum haben gelacht. Muss allerdings ein gutes zeichen gewesen sein, denn ein paar tage später kam der anruf, dass ich die rolle habe. Es war etwas neues, weil ich das noch nie gemacht hatte. dieses Gefühl der freiheit, weil man für eine zeit jemand

Wie war es, als Schwarze in Österreich aufzu-wachsen? Hast du viel Rassismus erlebt? als ich jünger war, hab ich nicht viel darüber nach-gedacht. das ist eine Sache, mit der man aufwächst. Man denkt: rassismus passiert eben, und life goes on. Es sind schon einige dinge passiert, aber nicht übertrieben viel. Man merkt zwar oft an der art, wie Österreicher mit einem reden, dass der rassismus tief verankert ist, aber das kann man nicht verallgemei-nern. ich verstehe es ja noch wenn die Generation der 70- bis 80-jährigen gewisse Vorurteile hat. das kann man nicht mehr ändern. Wenn allerdings auch junge Leute solche Ansichten haben, finde ich es bedenklich. dieses kleinkarierte denken ist eine Persönlichkeits-sache. das ginge im ausland, z. B. in london, nicht. dort können es viele Menschen nicht fassen, wenn man ihnen davon erzählt.Du bist in baden bei Wien geboren und deine Eltern stammen aus Nigeria. Wie wichtig ist dir deine Herkunft, und wie definierst du Heimat? Bisher habe ich immer gesagt, dass ich afro-austrian bin. Mittlerweile bin ich mit diesem ausdruck nicht mehr zufrieden. Erstens wird afro eher auf afro-amerikaner zurückbezogen und austrian ist einfach Österreicher. die richtige Bezeichnung ist – ich bin eine Österreicherin mit nigerianischen Wurzeln. aber es ist ein dilemma dahinter – weil in Österreich bin ich die Schwarze und schaue nicht aus wie eine Öster-reicherin. dann bin ich in nigeria und bin auch keine nigerianerin. ich bin froh, dass ich wenigstens meine Muttersprache einigermaßen beherrsche, aber ich kenne auch viele, die sprechen komplett im Wiener di-alekt und werden weder in Österreich noch in nigeria anerkannt. Heimat ist, wo meine Eltern sind. als ich heute heimgekommen bin, haben wir alle zusammen gegessen – das ist Heimat, egal wo es ist.Du hast einmal in einem Interview gesagt, dass viele Kinder mit afrikanischen Wurzeln dich als eine Art Role Model sehen. Wie gehst du mit dieser Rolle um?Ich sehe mich definitiv nicht als Vorbild, weil ich nicht mal halb so viel gemacht habe wie meine eige-nen Vorbilder. Wenn aber Mädels da draußen sagen, dass sie mich irgendwie mögen und sie interessiert, was ich mache, finde ich das super und fühle mich geschmeichelt.Apropos Vorbild! Du setzt dich für karitative Zwecke wie Licht für die Welt ein – wieso ist dir das wichtig? Sie sind auf mich zugekommen, und ich habe erst ein-mal recherchiert. als ich gesehen habe, was sie vor-haben, habe ich sofort zugestimmt. Es war ein super Shooting mit andreas Bitesnich und dann noch der Vienna night run. charity ist wichtig für mich, man kann immer zurückgeben.Jetzt bist du auch botschafterin für dieses Magazin, für fresh. Weshalb ist es wichtig, dass es so ein Projekt in Österreich gibt? ich liebe die idee. ich habe auch schon mit einigen freunden aus England darüber geredet, und alle mei-nen: „Wie? Erst jetzt?“ das ist der Punkt, wir müssen so viele Sachen nachholen. ich bin so gespannt darauf und war sofort dabei. Interessant finde ich es, dass es auf deutsch erscheint und nicht in englischer Sprache. Jetzt kann Österreich dinge erfahren, die es vielleicht

anderes sein kann, hat mir gefallen. danach hab ich mich intensiv mit der Schauspielerei beschäftigt und studiere es auch.Wenn wir schon beim thema sind. Wie wie-nerisch bist du? Was ist für dich eigentlich typisch Wien?aussprüche wie „des pock i ned!“. karl Merkatz hat während des drehens immer „du fetznschädl!“ gesagt – seitdem verwende ich das Wort auch manchmal. (Lacht.) und natürlich das Essen – immer, wenn ich in Wien bin, versuche ich an leberkäse und apfelstrudel zu kommen.Deine Eltern haben ein Restaurant mit afri-kanischer Küche im 16. bezirk (Anm. d. Red.: „taste&See“). Wie sind sie auf diese Idee ge-kommen, und was isst du am liebsten? Meine Mutter wollte anfangs zwar ein Haar-Geschäft aufmachen, aber sie kocht gerne und wahnsinnig gut. Es gibt eine große auswahl an Gerichten. Mein liebstes ist Egusi. Meistens sind es Eintöpfe, und am zweiten teller gibt es etwas, das aussieht wie kar-toffelpüree oder teig – es ist fest und heißt Pounded Yam. Man nimmt üblicherweise ein Stück mit der Hand knetet, es und taucht es in die Soße. Egusi ist eine ziemlich gelbe Soße und besteht aus speziellen Melonenkernen aus nigeria. dazu isst man dann noch fisch oder fleisch.

noch nicht weiß über Schwarze oder Menschen mit afrikanischen Wurzeln.Zurück zur Schauspielerei. Du bist teil der Webserie Wienerland. Worum geht es in die-sem Projekt?Wienerland ist eine fantasy-Webserie von Jan Woletz und christof G. dertschei. Jan kenne ich schon länger. die Serie wird nur online und auf Englisch verfügbar sein. Es ist eine komplett neue Welt – eine coole Mi-schung aus Western, fantasy, Game of thrones und viel Blut. derzeit ist nur ein teaser gedreht, ich hatte aller-dings schon ein Shooting für mein Poster. Meine rolle heißt keona, hat lange dreads, ein riesengewehr, und ich habe mich gefühlt wie eine schwarze xena. Sie ist eine Elfin, aber mehr darf ich noch nicht verraten.Was kann man in Zukunft von dir erwarten? bleibst du in London, oder zieht es dich woan-ders hin?ich werde in london bleiben, und in naher zukunft zieht es mich in die uSa. ich will generell die Welt bereisen. Wien muss dazwischen natürlich immer wieder sein. Jetzt geht es für mich zum ersten Mal ohne Eltern nach nigeria. das wird ganz anders, denn normalerweise wollen sie mich beschützen und lassen mich dort nicht alleine auf die Straße. Mit 17 war ich zuletzt dort, und jetzt mit 20 will ich es alleine ver-suchen. ich habe eine agentin dort und will weiter als Model arbeiten, schauspielern und charity machen.In welche Richtung soll das gehen? Willst du auch in Nollywood Fuß fassen?nollywood ist ja das nigerianische Hollywood. Man muss sagen, dass es vor ein paar Jahren noch sehr schlecht war, im Vergleich zu jetzt. allerdings merkt man, dass viele filmemacher ins ausland gegangen sind, um zu lerne,n und dieses Wissen jetzt wieder nach nigeria zurücktragen. Man sieht den fort-schritt. Wichtig ist trotzdem, authentisch zu bleiben und nicht Hollywood werden zu wollen – es ist und bleibt nigeria. Vor einiger zeit hätte ich mir das nie vorstellen können, aber jetzt wäre ich gerne ein teil dieser transformation.Wir bedanken uns für das tolle Gespräch und wünschen dir viel Glück in Nigeria und beim Erobern der Welt!

„IMMER, WENN IcH IN WIEN bIN, VERSucHE IcH AN

LEbERKäSE uND APFELStRuDEL Zu KoMMEN.“

„MEINE RoLLE HEISSt KEoNA, HAt LANGE DREADS, EIN RIESEN

GEWEHR uND IcH HAbE MIcH GEFüHLt WIE EINE

ScHWARZE XENA.“

lydia obute mit den fresh-redakteurinnen

vanessa spanbauer (re.) und elizabeth taruvinga mtasa

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Heavy Metal

in Botswana

Black Sabbath, iron Maiden, Judas Priest – weiße Männer in verschlissenen Lederoutfits mit ver-lotterten frisuren. das ist Heavy Metal. Eine Ge-genkultur der siebziger und achtziger Jahre, mit

ihren vorwiegend britischen Galionsfiguren, an die man sich heute nostalgisch zurückerinnert. Heavy Metal ist Musikgeschichte. doch wirft man heute einen Blick jen-seits europäischer Grenzen, trifft man im südlichen afrika auf eine junge Bewegung, die die Heavy-Metal-Mentalität für sich entdeckt und neu formiert hat. Sie sind die Bots-wana Heavy Metal Heads.

die Heavy-Metal-Subkultur in Botswana bricht mit den bisherigen Vorstellungen eines heutigen Metal Heads. das zeigt die fotostrecke des südafrikanischen fotogra-fen frank Marshall, der die undergroundszene begleitete und kraftvoll porträtierte. „die Wurzeln des Heavy Metal liegen in Botswana in den 1970er Jahren, als sich die hei-mische classic rock Band nosey road formierte. Seitdem wächst und entwickelt sich die Bewegung stetig. in den letzten zehn, zwanzig Jahren hat sich die heutige optik etabliert“, erzählt fotograf Marshall. Während im Westen Heavy Metal fans durch das tragen von Bandshirts und Sneakers auszumachen sind und sonst weniger auffäl-lig in Erscheinung treten, berufen sich die afrikanischen Headbanger outfittechnisch auf die Ursprünge der Alter-nativszene. Schwere lederjacken und polierte Stiefel sind ein Muss, akzente werden mit nieten und individuell mit Cowboyhut gesetzt. Einflüsse aus der Biker-Szene sind ebenfalls vorhanden. ➜ (Seite 24)

Fotos von Frank marshall//text von tamara tanasiJevic

repOrt

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Der Dresscode ist eindeutig „old school“, doch fin-den sich auch kulturelle Elemente aus der afrikani-schen Mythologie und folklore wieder. ihre Erschei-nung ist herausfordernd und dynamisch. nicht ohne Grund tragen sie namen wie Warmaster, dethguard oder Gunsmoke.

Doch abgesehen von ihrem perfekt inszenierten auftreten, verbindet die anhängerschaft vor allem eine tiefe freundschaft sowie ein star-kes Loyalitätsempfinden gegenüber der Heimat. Heavy Metal ist für die

fans nicht nur ein lebensgefühl, sondern teil ihrer nationalen Identität. Die Frage nach Selbstfindung ge-staltet sich in einem postkolonialen Staat wie Botswana, der erst 1966 die unabhängigkeit von Großbritannien erlangte, besonders schwierig. durch deren eigensinnige Definition von Heavy Metal ent-steht jedoch eine Einheit, die gesellschaftlich akzep-tiert wird und soziales Pflichtgefühl empfindet. „Ob-wohl unser Äußeres dem der Hell’s angels entspricht, sind wir für die leute vielmehr Schutzengel“, beteu-ert Gunsmoke in einem interview mit cnn. „Ja selbst der Präsident Botswanas ist ein Metal Head!“

ihre sozialen Werte spiegeln sich nicht nur in der community, sondern auch in der Musik der heutigen botswanischen Heavy-Metal-Bands wider. „die Metal nation kennt keine ethnischen Grenzen. Wir sind alle eins. Wir sprechen alle dieselbe Sprache und die heißt Heavy Metal“, ist sich der Sänger von Skinflint in einem Gespräch mit cnn sicher. „Metal steht für Macht, unabhängigkeit und freiheit. ich glaube da-ran für etwas zu kämpfen, egal was die konsequen-zen sind.“

Frank Marshall (geb. 1985) ist ein südafrikanischer Fotograf, der vor allem mit seiner Fotostrecke über die Heavy-Metal-Szene in Botswana international auf sich aufmerksam machte. „Rene gades“ entstand als Abschlussarbeit für sein Fotografiestudium an der Tsh-wane University of Technology in Pretoria. Für diese Bildreihe wurde Marshall für die Sony World Photography Awards 2011 nominiert und erreichte als erster Südafrikaner die Endrunde. „Renegades“ ist Frank Marshalls erste Einzelausstellung, die bisher in Südafrika und den USA gezeigt wurde.

Botswana

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theMa

heimat geht durch den Magen

texte von clara akinyosoye & sarah titilayo Farukuoye// Fotos von PhiliPP horak (markt) & milagros martinez-Flener (lebensmittel)

Wo kein Crayfish, da kein zuhause. Fernab der heimat ver-missen viele menschen besonders die geliebte küche. geschäfts-tüchtige haben längst für abhilfe gesorgt und afrikanische super-märkte eröffnet. ➜

die Okra ist eine der ältesten Gemüse-pflanzen. Sie kommt aus Äthiopien. Das Gemüse wird seit Jahrtausenden für seine darmfreundlichen Eigenschaften geschätzt. in den uSa ist bereits die rede vom „antikrebs-gemüse“ und auch in Europa findet Okra im-mer mehr anklang.

Großschuppen-Eidechsenfisch. Wird in vielen arten von Saucen gekocht. leicht gesalzen gilt er als auch als delikatesse.

cocoyam, taro oder auch Wasserwurzel ist ein knollengemüse. Sie kommt ursprünglich aus indien, wird heute aber hauptsächlich in nigeria, Ghana, kamerun, der Elfenbeinküste und togo angebaut. die knollen werden nach dem Schälen in Salzwasser gewaschen und lassen sich so wie kartoffeln kochen. in vielen afrikanischen län-dern wird daraus fufu (Mehl) gemacht.

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30christa hat ihr erstes Wiener Schnitzel nicht zu würdigen

gewusst. Die Nigerianerin zerpflückte es, löste das Fleisch von der Panier und aß nur das innere. „Es hat für mich geschmeckt wie karton.“ das war 1983. Mittlerweile hat christa gelernt, Schnitzel zu mögen und zu essen. aber aller anfang ist schwer. Sie war frisch in Wien, hatte Sehnsucht nach der Heimat, der familie und nigerianischem Essen. ihr fehlten Plantain chips (frittierte chips aus kochbananen) und Bohneneintopf. „Ein gutes Essen kann nicht die Mama ersetzen, but at least you feel at home“, sagt christa.

Essen ist eben mehr als überlebenszweck. Essen ist kul-tur, Erinnerung, Heimat. das wird Menschen oft erst dann bewusst, wenn sie ihr zuhause verlassen haben – wie die af-rikanischen Einwanderinnen und Einwanderer erster Stunde aus nigeria, Ghana oder kamerun. Sie können ein lied davon singen, was ihnen Kochbananen, Okra oder Crayfish (flusskrebse) bedeuten. Wo kein Egusi (Wassermelonen-kerne), da keine Heimat. um sich aber ein Stückchen Heimat zu bewahren, war christa und ihrem Ehemann kein Weg zu umständlich. Wenn Bekannte nach Nigeria flogen, wurden sie beauftragt, lebensmittel mitzunehmen. und das Ehepaar ließ kiloweise Gari (Grieß aus Maniok) mit Frachtflugzeugen von lagos nach Wien transportieren. doch für viele typisch nigerianische Gerichte fehlten gewisse zutaten. aber mit der zeit lernt man aus den lebensmitteln aus Österreich das Beste herauszuholen, sagt christa. Etwa wie man aus rind-fleisch, Dosentomaten, Öl und Gewürzen ein traditionelles „tomato Stew“ zubereitet, das an zu Hause erinnert.

aber das angebot an den Wiener Märkten wurde Ende der achtziger Jahre ohnedies vielfältiger. „Wir waren froh, als wir am naschmarkt nigerianische Bohnen gefunden haben“, sagt christa. die info, wo jemand Essen aus afrika verkaufte, verbreitete sich in der community über Mundpro-paganda. in den neunzigern eröffneten dann nach und nach kleine Supermärkte, die Waren aus afrika, Südamerika, indien und asien anboten. afrikanische und viele indische Einzelhändler hatten die Marktlücke für sich entdeckt.

Prince Pallikunnel ist einer von ihnen. Er hat vor 14 Jahren den exotischen Supermarkt „Prosi“ gegründet. Pallikunnel kam vor 23 Jahren von Südindien nach Wien, eigentlich um Wirtschaft zu studieren. doch dem jungen Migranten fehlte das kulinarische umfeld seiner Heimat. und er beschloss, die indische küche in sein neues Heim, nach Wien, zu holen. Bald hatte er einen Supermarkt für Waren aus indien eröffnet. dabei geblieben ist es nicht. Heute verkauft der unternehmer auf 850 m² mehr als 6000 Produkte aus vier kontinenten und 60 ländern. zu okra aus indien haben sich kochbananen aus Ghana, uganda oder nigeria gesellt. auch Miondo (fermentierter Maniok in Bananenblättern) aus kamerun, fufu (Brei aus Maniok) und unterschiedliche Sorten von getrocknetem fisch. Yams-wurzeln, Süßkartoffeln und kochbananen gehören zu den beliebtesten lebensmitteln der österreichischen kundschaft, sagt Pallikunnel. Es sind neugier und Sehnsucht, die solche Geschäfte am leben erhalten. auch die zweite Generation von afro-Österreichern ist mit afrikanischen lebensmitteln aufgewachsen. ihre kulinarische Heimat hat sich irgendwo zwischen leberkässemmel und Jollof rice eingependelt.

PROSI EXOTIC SUPERMARKETWimbergergasse 5, 1070 Wien(U6 Burggasse-Stadthalle, Neubaugürtel 44) www.prosisupermarket.com ➜ Familienunternehmen//3 Geschäfte: Supermarkt und Restaurant, Kosmetik, Wellness (Ayurveda)//25 bis 30 Beschäftigte//850 m2//6000 Produkte im Sortiment

WienlordS Exotic SuPErMarkEtBurggasse 113, 1070

MikY’S afro SuPErMarkEtafrican foodstuff, drinks and cosmeticsBurggasse 124, 1070

caSH & carrY lassallestraße 4, 1020

linzdEStinY afro cEntEr afroshop und friseurfranckstraße 29, 4020

God iS aBlEfranck-Straße 15, 4020

afrikiko intErnational afroshop and call centerWiener Straße 408, 4030

grazGod afro SHoPfood, Hair, clothes & cosmeticsPrankergasse 19, 8020

BlESSEd faVour SHoPlebensmittelEggenberger Straße 46, 8020

bregenz naSHia kulinariScHESafrikanische & indische lebensmittelGallusstraße 12, 6900

afro BEttY food & cosmeticsalbert-Bechtold-Weg 4, 6900

innsbruckJoY’S afro SHoPfood items, cosmetics & HairSillgasse 13, 6020

klagenfurt african SHoP andrE MalunGoPlatzl 6, 9020

afrikanische MÄrkte in Österreichkochbanane bzw. Mehlbanane. die kochbanane ist in vielen

tropischen und subtropischen regionen amerikas, afrikas und asiens ein Grundnahrungsmittel (wie die kartoffel in Europa). Größter Produzent weltweit ist uganda (2011).

egusi sind Melonenkerne. Sie werden im Mixer zer-kleinert und Saucen unter-gemischt bzw. mit Gemüse, z. B. Spinat, gekocht. ist in Westafrika sehr beliebt.

palmwein/palmensaft wird aus einer großen anzahl von Palmen in den verschiedensten tropenländern gewonnen, da sich bei vielen Palmen im Stamm ein zuckerhaltiger Saft befindet. Schon im alten Ägypten wurde Palmwein als gemütsveränderndes Mittel bezeichnet. Gehört in Westafrika zu den typischen alkoholischen Getränken.

Yams bzw. yamswurzel wird in tropi-schen ländern angebaut. in Ghana und nigeria wird jährlich ein Yams-festival organisiert. Yams gelten in vielen afrikanischen ländern als Quelle der Jugend. Größter Produzent weltweit ist nigeria. nigeria ist auch das land mit den meisten zwillingen weltweit. Es wird vermutet, dass der vermehrte Verzehr von Yams damit in zusammenhang steht.

fufu, die Beilage par excellence in vielen afrikanischen Ländern. Fufu wird aus den Wurzeln der Maniokpflanze und kochbananen hergestellt. Einfach zu kochen: fufu-Pulver in das Wasser einrühren, sehr kräftig schlagen, bis sich ein fester Brei daraus gebildet hat. den Brei mit den Händen zu großen, ovalen Bällchen formen. danach in Saucen oder Suppen tunken.

palmöl ist ein Pflanzenöl, das aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme gewonnen wird. Palmöl wird wegen seiner ausge-zeichneten Hitze- und oxidationsstabilität vor allem in afrika-nischen ländern als Speisefett zum kochen, Braten und frit-tieren eingesetzt. außerdem wird es international für die Her-stellung von Backwaren, Margarine und Süßwaren verwendet.

süßkartoffeln oder Patate bzw. Batate stammen aus Südamerika und brauchen tropisches klima. Sie wurden als nährstoffreichstes Gemüse ausgezeichnet. in vielen afrikani-schen ländern, aber seit Ende der neunziger auch in Europa, sind Süßkartoffeln fester Bestandteil der Haute cuisine. Es gibt zwei Sorten: rote (sehr süß) und weiße (weniger süß).

100-prozentige erdnuss-butter ohne zusatz. Wird in vielen african commu-nities und der diaspora für Saucen benutzt.

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star ★★★★★ nigeria, finest lager beer, 5.1 vol. %STAR beschreibt sich selbst als Nigerias Bier Nummer 1. Die Fla-sche fasst gleich einmal 0,75 Liter Bier. STAR wird seit 1949 in Lagos gebraut. Es schmeckt leicht und hat nur wenig Kohlensäure. Es hat keinen intensiven Geschmack und ist somit das perfekte Bier für Leute, die bis jetzt keine gro-ßen Bierfans waren. Die Farbe ist sehr hell für Bier, und es schäumt kräftig. FAZIT: Dieses Bier ist fast zu köstlich, um mit dem Trinken aufzuhören.

guinness ✩✩✩✩✩ nigeria, stout, 7.5 vol. %Dieses Guinness stammt nicht aus Irland. Es wurde in Nigeria gebraut. Ein dunkles Bier, sehr intensiv, sehr säuerlich und ein recht hoher Alkohol-gehalt. Das ist nicht so mein Ding. FAZIT: Sorry, Guinness, du bist raus.

gulDer ★★★✩✩ nigeria, lager, 5.2 vol. %Auf dieser Flasche steht keine Alkoholangabe drauf. Ich muss die 5,2 Volumenprozent erst im Internet nachrecherchieren. Auch dieses Bier kommt aus Nigeria, und zwar aus derselben Brauerei wie STAR. Aller-dings ist Gulder erst seit 1970 auf dem Markt. Geschmacklich: herber und kräftiger als STAR und fast schon bitter. Ich hab das Gefühl, Getreide und Eier herauszuschmecken. Das Bier ist mittelgoldbraun, also sehr dunkel für ein Lager. FAZIT: Starkes Bier für starke Männer.

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nigeria pal ★✩✩✩✩ nigeria, lager, 5.0 vol. %Noch einmal ein Bier aus Nigeria. Achtung: Dieses Bier schäumt. Es ist sehr hell. Man könnte meinen: mit Wasser ver-dünnt. Nach dem ersten Schluck stelle ich fest, dass das wahr-scheinlich auch so ist. Hier trifft ein säuerlicher Geschmack einen gewöhnungsbedürftigen Geruch. FAZIT: Nein, danke.

castle ★★✩✩✩ south africa, lager, 5.0 vol. %Castle Lager ist über 100 Jahre alt und wird in neun afrika-nischen Ländern gebraut. Der erste Schluck noch pure Er-frischung, wie eine herbe Zitronenlimo im Sommer. Doch dann geht dieser leicht säuerliche Geschmack Schluck für Schluck ins Bittere über. Typisch goldgelbe Farbe, sehr viel Kohlensäure. FAZIT: Für alle, die es süß nicht leiden können. Sauer macht lustig.

akOsOMbO ★★★✩✩ ghana, lager, 5.5 vol. %Da denkt man, man kauft ein Bier aus Ghana, um dann festzustellen, dass es in Hamburg gebraut wird. Die Internetrecherche ergibt: Akosombo heißt das königliche Bier von König Bansah, der als Kfz-Mechaniker in Deutschland lebt. Hier kann er seine königlichen Aufgaben besser ausüben, schreibt der Bansah auf seiner Web-seite. Außerdem steht da: „Beim Kauf dieses Bieres unterstützen Sie Hilfsprojekte im Königreich Hohoe, Ghana. Zum Beispiel den Bau von Krankenhäusern, Schulen und Brücken.“ Okay. Gilt dann wohl eher nicht ganz als afrikanisches Bier. FAZIT: Bernsteinfarben, guter Geschmack, aber eben made in Germany.

tusker ★★★✩✩ kenia, lager, 4.2 vol. %Ein Bier mit Geschichte: Der Gründer der Brauerei wurde von einem Elefanten, einem Tusker, getötet. Und so kam das Bier zu dem Namen und dem Logo – einem Elefantenkopf. Das Bier wird seit 1922 in Kenia gebraut. Es ist dunkelgelb, hat feinen Schaum und schmeckt erfrischend. Besonders wegen der vielen Koh-lensäure. Malz und Hopfen schmeckt man kaum heraus. Ein mildes, weiches Bier. FAZIT: Eher unspektakulär. Schmeckt nicht wirklich nach Bier.

Wer in Österreich geboren ist, kann mit dem heimischen Bierangebot eigentlich ganz zufrieden sein. und auch

rund um uns sind Bierbrau- und Biertrinknationen: tschechien, Bayern und Belgien. Was den Pro-kopf-Ver-

brauch von Bier angeht, sind die Österreicher mit knapp 108 litern jährlich rekordverdächtig. nur in tschechien

trinkt man mehr als hier. aber wie schmecken den Biertrink-Vizeweltmeistern eigentlich Biere aus afrika? Beim

testen von afrikanischen Bieren wird auch schon das Einkaufen zum Erlebnis. im Supermarkt um die Ecke gibt

es das gar nicht. dafür werde ich im Prosi Exotic Supermarket im 7. Bezirk und in der Bierbox im 23. Bezirk

fündig. ich habe mich für diesen test mit sieben Bieren eingedeckt. der import macht’s möglich. Jetzt geht’s

ans testen. ich bin gespannt und ein wenig unsicher. Wie wird Bier eigentlich professionell getestet? legt man

hier auch auf den abgang Wert, wie beim Wein? Biersommelier müsste man sein. Von untergärig oder obergärig

weiß ich nicht viel, aber was schmeckt, das schmeckt. also lege ich einfach los.

text von Daniela krenn//Fotos von milagros martinez-Flener

Eins gEht noch!afrikanische biere im fresh-test

Von ★★★★★ fresh bis ✩✩✩✩✩ untrinkbar

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Foto von Peter m. mayr//rezePt von ibrahima DialloLatieré Haco

TradiTionelles essen aus dem senegalrezept für 2 Personen, dauer: 35 minuten

• 500 g Spinat• 250 g Couscous• 2 mittelgroße Zwiebeln• 2 mittelgroße Tomaten

• 1 Stück Paprika (rot oder gelb)• 3 Esslöffel Erdnussbutter• 2 Esslöffel Öl• 1/8 Liter Schlagobers

• 1 Kaffeelöffel Suppenwürze• 1 Kaffeelöffel Butter• heißes Wasser• Salz & Pfeffer

REZEPT1. Die Zwiebeln schälen. Tomaten, Paprika und den frischen Spinat waschen. Alle Zutaten klein schneiden

(gefrorenen Spinat in einer Schüssel auftauen lassen und die Stücke auseinanderlösen).2. Öl in einem Topf auf mittlerer Stufe erhitzen. Zwiebeln darin glasig anbraten. Zwischendurch umrühren.3. In der Zwischenzeit den Couscous in einem weiteren Topf mit kochendem Wasser übergießen, bis er knapp damit überdeckt ist. Butter durch

Umrühren beimengen, anschließend bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.4. Den Spinat unter die Zwiebeln mengen. Beim Benutzen von frischen Spinatblättern 1/4 Liter Wasser zugießen und 10 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen

(bei gefrorenem Spinat wird bloß 1/8 Liter Wasser verwendet). Tipp: Spinat behält seine saftige grüne Farbe, wenn der Topfdeckel nicht geschlossen wird.5. Tomaten, Suppenwürze, Schlagobers und Erdnussbutter unterrühren. Weiter köcheln lassen, bis die Tomaten gar sind. Beliebig mit Salz und Pfeffer abschmecken.6. Couscous und Spinatsoße anrichten und mit den Paprikastücken bestreuen.

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Couscous mit Spinat

frisch

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filM VoM tV zur lEinWand„nächster halt: fruitvale station“der junge afroamerikaner oscar Grant will nicht mehr so weitermachen wie bisher, zu Silvester 2008 versucht er sein leben auf die reihe zu bekommen. noch weiß er nicht, dass dieses Engagement umsonst ist, denn am Ende des tages wird er mit einer kugel in der Brust auf dem Bahnsteig einer u-Bahn-Haltestelle in San francisco liegen. ange-schossen von einem weißen Polizisten. Erschütternd und leider auf einer wahren Ge-schichte basierend. Regie: Ryan Coogler, mit: Michael B. Jordan, Octavia Spencer, Melonie Diaz, Ahna O’Reilly

vOn MOrgenkwabs: „pray for love“der in london lebende Ghanaer kwabena adjepong – kurz kwabs – gilt als einer der vielversprechendsten newcomer 2014. der Soulsänger verfügt über eine Stimme, die sei-nesgleichen sucht – butterweich und trotzdem markant. Besonderen reiz bekommt sie im elektronischen Gewand, in das er sie hüllt. Seine teils vom megaangesagten Sangeskolle-gen SoHn produzierte debüt-EP „Wrong or right“ überzeugt auf ganzer linie, und auch der Nachfolger „Pray for Love“ verspricht Großes. Definitiv ein Artist-to-watch und unser heißer tipp für die Sommer-Playlist! Anspieltipps: „Wrong or Right“, „Last Stand“

cD Von klÄnGEn zu MElodiEntoumani und sidiki Diabaté: „toumani & sidiki“, World circuit (indigo)die familie diabaté blickt auf viele Generationen musikalischen Schaffens zurück – immer dabei die kora, eine mit beiden Händen gezupfte westafrikanische Stegharfe. Ein ganz besonderes album beschert uns jetzt der gefeierte Virtuose toumani diabaté in kombination mit seinem 23-jährigen Sohn Sidiki, den man in Mali eigentlich als er-folgreichen rapper kennt. Ein album mit neu interpretierten instrumental-klassikern – sanft, melodiös und einfach bezaubernd! Anspieltipps: „Lampedusa“, „Hamadoun Toure“

buch Von SEitE zu SEitEMeja Mwangi: „Rafiki“Wenn Musiker Rafiki in der Nacht von einer Melodie überrascht wird, muss er diese sofort in die tat umsetzen – sehr zum leidwesen seiner frau Sweettea. diese droht, ihn zu verlassen und bringt ihn dazu, sein Geld als unbeliebter Schuldeneintreiber zu verdienen. Mit Rafiki alias Man Guitar hat Meja Mwangi einen Protagonisten ins zentrum seines romans gestellt, der den Herausforderungen des lebens mit charme, list und optimismus entgegentritt. die geniale übersetzung von thomas Brückner, der die vom autor im original verwendeten kiswahili-Zitate beibehalten hat, lässt Lesende unmittelbar teilhaben. Rafikis Reise durch die Serien-nummern von beschlagnahmten Geräten wird zu einer tour mit nur einem ziel – seine Ehe zu retten. Peter Hammer Verlag 2014, ISBN 978-3-7795-0482-5

cOOl tOur

cDMoZuluarttownship SerenadeBereits erhältlich!

ahzumjotnix mehr egalErscheint am 22.8.2014

teesyGlücksrezepteErscheint am 29.8.2014

filMMachine gun preacher (dokumentation)regie: kevin Evans, zac SimpsonMit: Sam childersJetzt auf DVD!

Der butlerregie: lee danielsMit: forest Whitaker, oprah Winfrey, david oyelowoJetzt auf DVD!

Mandela – Der lange Weg zur freiheitregie: Justin chadwickMit: idris Elba, naomie Harris, tony kgorogeAb 5. September auf DVD & Blu-Ray

buchWie spreu im WindMaryse condé, romanUnionsverlag (2013)

ayaMarguerite abouet & clément oubrerie, Graphic novelReproduct (2014)

visionäre afrikas. Der kontinent in unge-wöhnlichen porträtsMoustapha diallo (Hg.)Biografien & ErinnerungenPeter Hammer Verlag (2014)

tipps

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Wiener Info-Telefon für Beruf & WeiterbildungHaben Sie Fragen zu Beruf & Weiterbildung? Wir wissen weiter.Mo bis Do: 9.00 – 16.00 Uhr, Fr: 9.00 – 15.00 Uhr.www.waff.at

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18. august la chiMera: „ODisea negra“Performance/Musiklandestheater – innsbruckVVk: ab € 10

23. august sunsplash festivalreggae/Salsaottakringer arena – Wiesenalpha Blondy & Solar System, Gentleman, cumbia all Stars, u. a.VVk: ab € 44

27. august eMilianO + gOspel Dating serviceacoustic Summer, Singer/Songwriterb72 – Wien – freier Eintritt!

14. september talking DruM: „euphOria“drummingkulisse – WienVVk: € 27,50

18. september black Music night – black icOnsBlues/Jazz/Motowncasanova – WienVVk: € 25

18. september pharrell WilliaMsHip-Hop/r&B/funkmarx halle – WienVVk: ab € 56

5. oktober aZealia banksHip-Hoparena WienVVk: € 29

eventtipps

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event fM4 frEQuEncY fEStiValSommer, Sonne, Festivalsaison – wir befinden uns mitten in der heißen Phase der freiluft-Musik-spektakel. Eines der Paradebeispiele ist das fM4 fre-quency, das auch dieses Jahr wieder im Green Park St. Pölten an der kühlen Traisen stattfindet. Diesmal steigt die Megaparty sogar vier statt drei tage lang und verspricht wieder einige Highlights aus der in-ternationalen und heimischen Musikszene. neben Macklemore & ryan lewis, Queens of the Stone age, Biffy clyro und Skrillex entert Snoop dogg aka Snoop lion die Stage. auch zahlreiche rap-acts wie Marteria, Prinz Pi und fiva sind mit von der Partie, und kele okereke (Bloc Party) bringt den nightpark mit einem dJ-Set zum tanzen. neu dabei dieses Jahr die lol-Stage, auf der Helge Schneider, roland dü-ringer und Maschek das Publikum zum Schmunzeln bringen wird. also tickets checken, Bier einkühlen und die Sonnencreme nicht vergessen!

13. bis 16. augustgreen Park/sankt Pöltenvvk: Festivalpass € 144www.frequency.at

iMPulStanz 2014 – liVE truE, dancE frEE and StrikE a PoSE!Ein barfuß getanzter Ballettklassiker zu afrikanischen rhythmen, eine reise mit dem theaterbus von Wien bis zimbabwe, eine Voguing-legende in Heels, eine funkige französische Partyqueen und ein senegalesischer Geschichtenerzähler. das alles und vieles mehr gibt es bei imPulstanz von 17. Juli bis 17. august 2014!

nähere infos zu Performances, Workshops und Parties unter: www.impulstanz.com

Pharrell Williams//etran FinataWa – kasumama aFrika Festival// mayembÉ malayika – aFrika tage Wien

kaSuMaMa afrika fEStiValfunk/Hip-Hop/Jazz/reggae/Ska

inmitten der unberührten Waldviertler land-schaft findet heuer zum 14. Mal das familien-freundliche kaSuMaMa afrika festival statt. untertags sorgen zahlreiche Workshops für kinder und Erwachsene, ein bunter Bazar, film-vorführungen, lesungen, akustische konzerte, Vorträge und diskussionen für spannende un-terhaltung. live-konzerte mit internationalen top-Stars wie dobet Gnahoré (Elfenbeinküste), Etran finatawa (niger) oder lala njava (Ma-dagaskar), herausragenden newcomern wie Jeys Marabini (zimbabwe) oder Wally War-ning (aruba) sowie heimischen Größen wie célia Mara (Brasilien) und Pascal lopongo (dr kongo) verwandeln das festivalgeschehen abends in eine große tanz-Party.

9. Juli bis 13. Juli gasthaus holzmühle – moorbad/harbachvvk: € 39 www.kasumama.at

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„Ösi Bua“ am Attersee

Mein schönster Platz in Österreich. Bike-Stunts wie bei „Jackass“, Schwimmen und Kindsein. Warum

„Ösi Bua“ sich in Seewalchen am Attersee zugleich frei und gefesselt fühlt.

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ch mag Seewalchen am atter-see, weil dieser ort ein Stück

meiner Geschichte mitträgt. ich bin nach der Hauptschule ins internat nach Bad ischl gekommen, und in dieser zeit habe ich mit meinen Schulfreunden jeden Sommer am attersee verbracht. Wenn man von linz nach Bad ischl fährt, kommt man in Seewalchen am attersee vorbei. Wir waren im Sommer ständig hier. ich kann mich noch an das erste Mal erinnern: ich wollte tauchen lernen. Es ist dann aber doch beim fahr-rad- und Bootfahren geblieben. Wir ha-ben manchmal gewettet, wer es schaffen würde, vom Steg aus über ein Boot ins Wasser zu springen. und manchmal ha-ben wir auch gewettet, wer das alles mit dem fahrrad schaffen würde. also mit dem BMx vom Steg übers Boot direkt ins Wasser. das hat zwar meistens funktioniert, aber das soll bitte wirklich keiner nachmachen. der attersee ist für mich ein besonderer ort. Er erinnert mich einfach

an eine zeit, in der ich noch eine gewisse freiheit gespürt habe. Eine freiheit, die wahrscheinlich nur kin-der fühlen. das war eine zeit, in der ich nicht überlegt hab, ob das Wasser zu kalt zum reinspringen ist oder zu heiß. das war mir egal, da ist man einfach gesprungen. Wir waren alle wirklich frei, damals. die Sommer-ferien haben wir zu Hause verbracht und nicht im ausland, wo man fremd ist. das Schöne war, dass hier alle freunde aus dem internat wieder zusammengekommen sind – egal wo sie ihren urlaub sonst noch verbracht haben. auch wenn ich in afrika war, ging es danach nach Seewalchen. Wenn man, so wie ich, am land aufgewachsen ist, ist man viel an der Natur. Und ich finde, Menschen

sollten oft ans Wasser gehen. ich hab das immer gern gemacht. Wenn man hier über den Steg läuft, dann ist man wie gefesselt. Man kommt zur ruhe.

Cedrick Mugiraneza aka Ösi Bua (25), geboren in Burundi, hat sich 2011 mit dem Lied „I bin da Ösi Bua“ einen Namen gemacht. Im Alter von neun Jahren floh er aus politischen Gründen mit seiner Familie aus Burundi.

Seewalchen am Attersee Die kleine Gemeinde mit 5341 Einwohnern liegt im oberösterreichischen Bezirk Vöcklabruck, zwischen Linz und Salzburg. Der Attersee ist der größte See in Österreich. Seewalchen hat ein Strandbad mit einem zehn Meter hohen Sprungturm. Im Sommer zieht es Taucher, Schwimmer, Segelfans und Wanderer an den idyllischen Ort am See. Ein prominenter Besucher war der Maler Gustav Klimt. Er verbrachte dort mehrere Sommer. Zugverbindung über Vöcklabruck Mit dem Auto etwa 2 Stunden von Wien, 45 Minuten von Linz, 2 Stunden von Graz und 2 Stunden von Innsbruck

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BLACK AUSTRIAN LIFESTYLE

FESCHEDEL-DIRNDL TREFFEN AUF STOFFE AUS AFRIKAFREAKSDIE HEAVY-METAL-KULTUR IN BOTSWANA – EINE FOTOREPORTAGEFREUND & HELFEREMBE KANDOLO – WIENS ERSTER SCHWARZER INSPEKTOR FRESH-TEST7 AFRIKANISCHE BIERE IM GROSSEN TEST

AUSTRIA’S NEXT TOPMODEL SPRICHT ÜBER DAS MODELN, MERKATZ UND DIE SORGEN DER MAMA

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AUSTRIA’S NEXT TOPMODEL SPRICHT ÜBER DAS MODELN, MERKATZ UND DIE SORGEN DER MAMA

LYDIA OBUTE

Was ist fresh?frESH ist das Magazin der zweiten und dritten Generation der afrikanischen diaspora (afrika, Europa, karibik,uSa, lateinamerika) in Österreich. das Magazin thematisiert lifestyle, fashion, kunst, Studieren und Business ausder Wahrnehmung der Österreicherinnen afrikanischer Herkunft. Es werden praktische informationen über konsum-verhalten, lebensstil und ausbildung gegeben sowie das vielfältige leben der afrikanischen diaspora in Österreich und deren umfeld gezeigt und was sie mit der Mehrheitsgesellschaft verbindet. unsere zielgruppe ist nicht die „entweder oder“-Generation sondern die „sowohl als auch“-Generation. Wir wollen Vorbilder zeigen, um junge Menschen zu mo-tivieren und der Mehrheit der Bevölkerung helfen die afro-Österreicherinnen und deren diaspora besser zu verstehen. frESH ist nicht nur ein Magazin, frESH ist ein lebensstil.

Wie kann man das Leben in Wien für Sie noch einfacher machen? Um diese Frage drehen sich alle Bemühungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt.

Offene Ohren für alle Ihre Anliegen, dafür gibt es die MA 55 - Bürgerdienst und die MA 25 -Gebietsbetreuung. So wissen die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung zum Beispiel, wo und wie Sie in Ihrem Bezirk jetzt 'Garteln' können. Und der Bürgerdienst hilft Ihnen bei Amtswegen aller Art. Ja, und: Er nimmt all Ihre Anliegen auch gerne online entgegen. Angebote wie diese machen das Leben in Wien in Zukunft noch besser und einfacher. Und unsere Stadt zur lebenswertesten Stadt der Welt.

Mehr Infos unter www.buergerdienst.wien.at und www.gbstern.at

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Hört, hört: eine Welt voll neuer Ideen für Wien!

Für uns ist Wien die Welt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Wien

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www.freshzine.at • www.facebook.com/freshzine • www.twitter.com/freshzine • instagram.com/freshzine_AT

herausgeber Simon inou//chefredaktion clara akinyosoye//stv. chefredaktion Vanessa Spanbauer Design/Artdirection/Grafik Michael fürnsinn/andreas Posselt (www.buero8.com)//foto-editor Philipp Horak (philipphorak.com)

redaktion Marie-noel ntwa/Elisabeth taruvinga/tamara tanasijevic/daniela krenn/ibrahima diallo/aisha-Julia diallo/Sarah titilayo farukuoye Fotografie Philipp Horak/Magdalena Possert (magdalenapossert.com)/Milagros Martinez-flener (milifotos.wordpress.com)/

Peter M. Mayr (www.petermayr.com)/frank Marshall (Südafrika)//Druck Gutenberg druck, Wr. neustadt anzeigen, Marketing, pr/event, vertrieb Joyce fasan/Yvonne Eliza ackwonu/Gladys akinyosoye

Magazinkonzept Simon inou/Michael fürnsinn/Philipp HorakMedieneigentümer M-MEdia, diversity Mediawatch austria, franz-Josefs-kai 27/1. Stock, 1010 Wien,

www.m-media.or.at, tel.: +43 1 533 87 47 36, fax: dW 66, [email protected]

fresh team

Page 23: fresh Magazin sommer 2014

Vienna International Dance Festival

IMPULSTANZ

www.impulstanz.com+43.1.523 55 58

With the support of the Culture Programme

of the European Union

»THERE IS ONLY THE TRYING.THE REST IS NOT OUR BUSINESS.« T.�S.�Eliot

California Dreamin’, Dervish in Progress, WORKSHOPS, more than naked training, Parkour & Freerunning, Pole Show Girl, Queer Shamanic Potential, The Body As A Mission Statement and many many more

Cheerleader & DJs live on stage, Stermann & Uhlich, enthusiastischer Grabestanz, polynesische Kriegstänze, PERFORMANCES, My body is the event, Tanzen mit Magdalena, Vienna Actionism and many more

Fij uka, The New Tower Generation, Schmieds Puls, Affi ne Records Summer Session, SOÇIAL, Violetta Parisini, Phanda goes Superheroes, 32 nights, ImPulsTanz festival lounge and so much more

+ Prix Jardin d’Europe, Filmscreenings, Lectures, Buchpräsentation, Parties

17 July—

17 August

2014

Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne Informationen zu unserem Programm kostenfrei zu – muss aber nicht sein, das liegt ganz bei Ihnen.

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