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Früh Unternehmen: Wir schreiben Geschichte und feiern 100 Jahre Erfolg

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Früh Unternehmen: Wir schreiben Geschichte und feiern 100 Jahre Erfolg

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2011 der Firmensitz der Früh Immobilien an der

Neuen Winterthurerstrasse 26 in Wallisellen

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5100 Jahre Früh Unternehmen

Wallisellen gratuliert und danktGrussadresse von Gemeindepräsident Bernhard Krismer Seite 7

Benno Früh: Mein Weg zum Erfolg 11

1911 – 2011: Pioniergeist, Wille und Leistung im Wandel der Zeit 17

1911 – Von der Handelsgärtnerei zur Zaunfabrikation 20

1944 – Karl Früh, ein moderner Handwerker und Gewerbetreibender 26

1971 – Immobilien: Neue Herausforderungen, neue Markterfolge 32

2001 – Die neue Generation: Bereit für zukünftige Herausforderungen 38

Marco Früh: Erfahrung trifft Innovation 41

2011 – Das Unternehmen: Menschen mit Herz und Engagement 46

Was wir alles gebaut haben – ein kleiner Streifzug 51

Impressum 58

Inhaltsverzeichnis

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6 7100 Jahre Früh Unternehmen

Lieber Benno, lieber Marco,

Wenn es in Wallisellen echte VIPs gibt, dann gehört ihr beide sicher dazu. Wir kennen und schätzen euch als ausgezeichnet funktionieren-des Tandem. Vater und Sohn verkörpern zwar verschiedene Zeiten und Ideale, ergänzen sich aber in sehr effizienter Weise. Jeder hat seine Stärken und bringt sie ein. So meistert ihr die Herausforderungen der Zukunft. Das ist wahr-scheinlich euer Erfolgsgeheimnis. Und jetzt feiert ihr ein grosses Jubiläum. Diesen Triumph gönnen wir euch von Herzen und freuen uns mit euch.

Seit vielen Jahren seid ihr mit unserer Gemein-de verbunden – auf euch ist Verlass. Ihr geht auf die Menschen zu und nehmt ihre Anliegen ernst. Das erleben eure Kunden, Partner und Mitarbei-tenden Tag für Tag. Aber auch zahlreiche Walli-seller Vereine und vor allem unsere Jugendlichen kennen eure Grosszügigkeit. Sie wissen, dass man auf den Namen Früh zählen kann. Dafür danke ich euch herzlich.

Wallisellen gratuliert und dankt

Unternehmenserfolge vom Gewicht eures dreifachen Firmenjubiläums stellen sich nicht von selbst ein. In der Familie Früh hat es offensichtlich nicht an den idealen Voraussetzungen gefehlt. Von den Vorgängern, Grossvater Karl Anton und Vater Karl Früh, habt ihr vieles gelernt und mit-genommen – auch so „altmodische“ Tugenden wie Fleiss, Gewissenhaftigkeit und Leistungswil-len. Dazu sind nun vor 15 Jahren, mit dem Ein-tritt Marcos, moderner Innovationsgeist und die Begeisterung für neue Technologien gekommen. Interessant an eurer Firmengeschichte ist, dass früher die Väter und die Söhne nicht immer glei-cher Meinung über die richtige Zukunftsstrategie waren. Aber alle hatten eine Vision und euch ist es besonders eindrücklich gelungen, sie harmo-nisch zum Zusammenwirken zu bringen.

Im Namen der Walliseller Gemeindebehörde und der Bevölkerung gratuliere ich euch herzlich zum Jubiläum und wünsche euch und allen Fami-lienmitgliedern weiterhin viel Erfolg und Freude.

Bernhard Krismer, Gemeindepräsident

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8 9100 Jahre Früh Unternehmen

Wallisellen, untere Bahnhofstrasse um 1910 Wallisellen, untere Bahnhofstrasse 2010

1911 – 2011: Wallisellen – aus dem kleinen Dorf wird eine Stadt

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10 11100 Jahre Früh Unternehmen

Herr Früh, Ihr Unternehmen und das Ihres Soh-nes feiert in diesem Jahr ein dreifaches Jubilä-um. Was erfüllt Sie am meisten mit Stolz?

Stolz bin ich auf meinen Grossvater, welcher den Grundstein für diese 100 Jahre Familientra-dition gelegt hat. Ist er doch in ärmlichen Ver-hältnissen bei seiner allein erziehenden Mutter und letztlich als Verdingbube in der Fremde auf-gewachsen. Für ihn war der Schritt in die Selbst-ständigkeit ein viel grösseres Wagnis als für mich mit einer guten Ausbildung.

Mit Stolz und Bewunderung sehe ich auf die Leistung meines Vaters. Ihm wurde eine beruf-liche Ausbildung verwehrt. Er musste über Jahr-zehnte als Hilfsarbeiter Tag für Tag Pfähle schä-len, spitzen und zum Versand vorbereiten. Von dem Fundament einer Ausbildung für die Lei-tung eines Unternehmens, welches er mit seiner Zaunfabrik ins Leben gerufen hatte, konnte keine Rede sein.

Mit 62 Jahren, als er die Geschäftsleitung aus den Händen gab, konnte er auf eine Selbststän-

digkeit von 25 erfolgreichen Jahren zurückbli-cken, fanden doch zeitweise bis zu 30 Mitarbeiter Arbeit und Lohn in seinem Unternehmen.

Das 40-jährige Bestehen meiner Früh Immo-bilien AG ist sicher auch ein Leistungsausweis. Alleine die Situation, in einer Unternehmerfamilie aufzuwachsen, den Rucksack einer guten Ausbil-dung zu erhalten, waren andere Voraussetzungen, als bei meinem Grossvater und Vater.

Mein Weg war auch durch Wegbegleiter ge-kennzeichnet, die es gut mit mir meinten und mich in meinen Aktivitäten unterstützt haben.

Was haben Sie gleich gemacht wie Ihre Vorgän-ger Karl Anton Früh und Karl Früh, was ganz anders? Gibt es «Erfolgsrezepte»?

Meinen Grossvater Karl Anton Früh habe ich als Unternehmer in dem Sinne nicht mehr erlebt. Mein Vater war ein Patriarch, der keinen Wider-spruch duldete – was er sagte, wurde gemacht. Er war ein fleissiger Schaffer, hat in Bezug aufs

Benno Früh: Mein Weg zum Erfolg

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12 13100 Jahre Früh Unternehmen

Geschäft alles von sich abverlangt und war mor-gens der Erste und abends der Letzte. In dieser Beziehung hatte ich ein grosses Vorbild in ihm.

Durch meine Ausbildung in der Industrie hatte ich bezüglich maschineller Fertigung von Pro-dukten eine andere Vorstellung als meine beiden Vorgänger, was letztlich auch zur Trennung vom elterlichen Betrieb geführt hat.

Mein Grossvater hatte Erfolg mit einer Pfahl-fabrikation, mein Vater hatte Erfolg mit seiner Zaunfabrikation.

Das Immobiliengeschäft setzt sowohl bei dem Inhaber als auch bei den Angestellten ein viel weitergehendes Wissen voraus. Ich spreche von Mietrecht, Verwaltung von Stockwerkeigentum, verschiedenen Steuerrechten und last but not least dem Erbrecht.

Ein so genanntes «Erfolgsrezept» gibt es, glau-be ich, nicht, ich kann nur für mich persönlich sagen, dass mehr Wissen, Arbeit und Fleiss zum Erfolg geführt haben.

Blicken wir in die Zukunft. Welches ist Ihre Vision für die kommenden Jahre?

Die Vision für die kommenden Jahre möchte ich eigentlich meinem Sohn Marco überlassen. Es wäre in meinem Interesse, unsere Familien-tradition als Unternehmen fortzusetzen. So hoffe ich auf einen weiteren Ausbau unserer Verwal-tungsabteilung und bezüglich der Generalunter-nehmung ist durch meinen Sohn auch ein wei-terer Ausbau denkbar. Wir sind in den letzten 15 Jahren stark gewachsen, vor allem seit mein Sohn in der Firma tätig ist und für die Zukunft kann ich mir nur wünschen, dass sich die Früh Unterneh-men so erfolgreich weiter entwickeln.

Als Unternehmer im Bereich Immobilien haben Sie einen gesellschaftlichen Auftrag. Wie sehen Sie das?

Unsere Aufgabe ist es, Mietobjekte und Stock-werkeigentum zu verwalten. Dies ist heute nur mit ausgewiesenem Fachpersonal möglich, denn unsere Kunden sind sehr kritisch und erwarten

eine kompetente Beratung. So sind unsere Mit-arbeiter auch hin und wieder als einfühlsame Schlichter in Streitfällen gefordert, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist.

Im Rahmen unserer Generalunternehmer-tätigkeit versuchen wir, sowohl Mietobjekte als auch Stockwerkeigentum für den Markt bereit zu stellen. Unser Ziel ist es, ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis zu erreichen, so dass sich je-der Bürger eine Wohnung als Eigentümer oder Mieter leisten kann.

Jeder Unternehmer wird auch mit Krisen konfrontiert. Was würden Sie Ihren jüngeren Unternehmer-Kollegen zu dieser Heraus- forderung raten?

Ich masse mir nicht an, meinen Unternehmer-Kollegen Ratschläge zu erteilen.

Ihr Unternehmen ist seit vielen Jahren in Walli-sellen und der Region verwurzelt. Was verbindet Sie besonders mit den Menschen hier?

Wenn man sich in einer Gemeinde zu Hause fühlt, hängt dies mit vielen Faktoren zusammen. Wallisellen ist meine Heimat, hier bin ich aufge-wachsen und die Gemeinschaft der Gemeinde ist mir vertraut.

Im Dorf begegne ich Menschen, die ich seit langem kenne, die ich nach ihrem Befinden fra-gen kann und dabei natürlich auch den neusten Klatsch erfahre. Es sind so viele Kleinigkeiten, die dieses Zuhause ausmachen. Wichtig für mich ist, nicht in Anonymität leben zu müssen.

Sie sind bekannt als grosszügiger Förderer der Jugend. Was steht hinter diesem Engagement?

Es ist toll, wenn Jugendliche Sport treiben und sich für altersentsprechende Aktivitäten interes-sieren. Deshalb unterstütze ich mit meinem Bei-trag die Betreuer.

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14 15100 Jahre Früh Unternehmen

In den Medien wird oft die Ansicht vertreten, es werde schrankenlos und ohne die nötige Rück-sicht auf Landschaft und Umwelt gebaut. Welchen Standpunkt nehmen Sie in dieser Kon-troverse ein?

Diese Meinung kann ich nicht teilen, solange wir nicht in der Lage sind, die Bedürfnisse nach Wohnraum zu befriedigen. Unsere Bau- und Um-weltgesetze sind so streng, dass ein schranken- und rücksichtsloses Bauen gegenüber Landschaft und Umwelt gar nicht möglich ist, so dass nur ein Laie dieser irrigen Auffassung sein kann.

Es erstaunt dagegen, wenn wir ohne Einlei-tung entsprechender Massnahmen Tür und Tor für eine unbegrenzte Zuwanderung öffnen. Hier ist die Politik gefordert, damit unsere Bauordnun-gen überarbeitet werden und sie so in Zukunft ein verdichtetes Bauen zulassen.

Glauben Sie, dass die Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft heute auf dem richtigen Weg ist?

Im Rahmen der erlaubten Gesetzgebung ent-scheiden auch hier Angebot und Nachfrage. Mit den derzeitigen tiefen Hypothekarzinsen und der grossen Zuwanderung ist die Nachfrage nach Wohneigentum und Mietwohnungen stark ange-stiegen.

Wir befinden uns zur Zeit in einem so genann-ten Verkäufermarkt. Die Höhe der Preise für Bau-land und dadurch auch für Eigentumswohnun-gen geraten ausser Kontrolle, doch die Käufer sind bereit, überhöhte Kaufpreise zu bezahlen.

Zu Beginn der 90er Jahre war das Gegenteil der Fall. Wir befanden uns in einem Käufermarkt und durch die damaligen Kreditzinsen wurde vielen Bauwilligen die Lust zum Kauf einer Im-mobilie genommen. Ob wir auf dem richtigen Weg sind, wird uns die Zukunft zeigen. Eines ist jedoch sicher, eine Immobilie sollte nicht aus spekulativen Gründen gekauft werden. Solange

sie zum Eigenbedarf oder zum Betrieb eines Un-ternehmens erworben wird, ist es eine gute und sinnvolle Anlage.

Eine persönliche Frage: Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit? Welche Aktivitäten schätzen Sie als Ausgleich zum harten Business?

Es gab Jahre, da hatte ich für grössere freizeitli-che Aktivitäten keine Zeit und meine körperliche Ertüchtigung fand ich durch meine Mithilfe im Zaungeschäft.

Heute erholen meine Frau und ich uns beim Golfen. Wir geniessen es, gemeinsam diesen Sport in schöner Umgebung zu betreiben und Freundschaften zu pflegen. Gerne gehen wir auch in ein Jazzkonzert, ein schönes klassisches Konzert oder auch ins Theater. Nicht zu verges-sen, die Reisen in unserer wunderschönen Welt geben uns immer wieder neue Impulse und Le-bensfreude.

Was war damals vor vielen Jahren der Traum-beruf des 16-jährigen Benno Früh?

Als 16-Jähriger war mein Ziel, mit einer ent-sprechenden Ausbildung die Zaunfabrik meines Vaters zu übernehmen.

Ihr Sohn Marco ist heute 45 Jahre alt. Was würden Sie unternehmen, wenn Sie nochmals so jung wären?

Im heutigen Alter meines Sohnes würde ich den selben Weg einschlagen, den ich in den letz-ten 20 Jahren gegangen bin. Er war interessant und reich an Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.

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16 17100 Jahre Früh Unternehmen

Wenn wir heute ein dreifaches Jubiläum feiern – 100 Jahre

Früh Unternehmen, 40 Jahre Früh Immobilien AG und 10 Jah-

re Früh Immobilien & Partner AG – dann ist ein Rückblick in

die Entstehungsgeschichte unseres Unternehmens äusserst

aufschlussreich. Es wird sichtbar, auf welchen Stärken der frü-

heren Generationen der gegenwärtige Unternehmenserfolg

beruht. Und gleichzeitig zeigt es sich, dass der Werdegang der

Früh Unternehmen exemplarisch ist für die gesellschaftliche

und wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz von 1900 bis zur

Gegenwart. Die letzten 100 Jahre widerspiegeln nicht nur

das Wachstum der Früh Unternehmen, sondern auch deren

Verbindung mit Wallisellen, das sich in dieser Zeit vom kleinen

Dorf zur Stadt entwickelt hat.

1911 – 2011: Pioniergeist, Wille und Leistung im Wandel der Zeit

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1911

Wallisellen, erste Flugaufnahme 1918

Liegenschaft Oberwiesenstrasse/Grindelweg

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21100 Jahre Früh Unternehmen

Von der Handelsgärtnerei zur Zaunfabrikation

Handelsgärtner

Karl Anton Früh

Das Haus und die Fabrikation

Oberwiesenstrasse/Grindelweg

waren nahe bei der

Eisenbahn gelegen, das

vereinfachte den Versand.

Karl Anton Früh und

seine Mutter 1884

Karl Anton Früh, unser Grossvater, wurde am 29. März 1877 in Konstanz geboren. Dass er be-reits 1911 in Wallisellen eine eigene Liegenschaft besass und dort als selbstständiger Gewerbler sei-ne Handelsgärtnerei eröffnete, ist alles andere als selbstverständlich – Karl Anton Früh war näm-lich in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, eine Zeitlang sogar als Verdingbub.

Der Verkauf von Gartenpflanzen, Sträuchern und Bäumen florierte bald. Karl Anton Früh hat-te zudem ein sicheres Gespür für neues Marktpo-tenzial und engagierte sich auch im Handel mit Pfählen. Dank guter Beziehungen zu Lieferanten in Deutschland und dank geschickter Wahl der Transportwege konnte er die steigende Nachfra-ge mühelos bewältigen.

Die Firma wuchs, der Kundenstamm vergrös-serte sich und während des 1. Weltkriegs wurde die Pfahlproduktion in Wallisellen aufgenommen; immer mehr Mitarbeiter wurden eingestellt.

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22 23100 Jahre Früh Unternehmen

Karl Früh Junior, geboren 1907, arbeitete nicht nur fleissig im Betrieb mit – wie alle Familienmit-glieder, denn das Überleben in den harten Zeiten war nicht einfach – sondern erwies sich bereits damals als moderner Geschäftsmann. Expansion und Diversifikation waren für ihn keine Fremd-wörter, er plante die gewerbliche Produktion von Gartenzäunen.

Der Senior hatte jedoch kein Gehör dafür und mit dem Ausbruch des 2. Weltkriegs musste Karl Früh Junior erst einmal Aktivdienst leisten und die kühnen Businesspläne auf später verschieben.

Grundbucheiträge von 1911 zum Kauf der Liegen-

schaft Oberwiesenstrasse/Grindelweg

Pläne der Liegenschaft Oberwiesenstrasse/Grindelweg im

Grundbuch des Grundbuchamtes Bassersdorf von 1910

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1944

Wallisellen, Flugaufnahme 1942

Liegenschaft Oberwiesenstrasse/Grindelweg

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27100 Jahre Früh Unternehmen

Zaunfabrikant

Karl Früh

Karl Früh, ein moderner Handwerker und Gewerbetreibender

Mit dem endgültigen Vollzug des Generatio-nenwechsels konnte Karl Früh am 27. Juni 1944 seine weitsichtigen geschäftlichen Pläne verwirk-lichen. Innert weniger Jahre entstand ein völlig verändertes Unternehmen, nämlich eine Zaun-fabrik von respektabler Grösse.

Arbeiteten 1952 im neuen Werkraum mit an-gegliederter Schlosserei noch 12 Mitarbeitende, so waren es neun Jahre später bereits 25. Der Werkplatz Oberwiesenstrasse/Grindelweg in Wallisellen wurde bald zu klein.

Auch ständige Auflagen des Fabrikinspekto-rats machten eine Anpassung der Arbeitsplätze an neue Anforderungen für die Holz- und Me-tallverarbeitung sowie die Holzimprägnierung unumgänglich.

Karl Früh, der übrigens nicht über eine kauf-männische Ausbildung verfügte, bewies einmal mehr seinen Mut und sein Talent als Unterneh-mer. Er verlegte den Betrieb im Jahr 1963 nach Koblenz (AG).

Auf einem 20 000 m2 grossen Fabrikgelände fand er ideale Verhältnisse: Für Lagerung, Schrei-nerei, Schlosserei, Holzzaun-Fabrikation und Imprägnierung war hier reichlich Platz und die Fabrik konnte sämtliche Kundenbedürfnisse er-folgreich erfüllen.

Inserat aus den 1950er Jahren und

Katalog mit Preisliste von 1949

Zaunschildchen

aus der Zeit von

1950 und 2000

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28 29100 Jahre Früh Unternehmen

Die Hochkonjunktur schaffte neue Marktver-hältnisse und neue Probleme. Die Rekrutierung guter Arbeiter war schwieriger geworden. Als 1964 mit Benno Früh die dritte Generation in das Unternehmen kam, diskutierten Vater und Sohn über die Automatisierung des Betriebs, konnten sich jedoch nicht über die erforderlichen Inves-titionen einigen. Benno Früh verliess 1968 den väterlichen Betrieb; aus Enttäuschung verkaufte Karl Früh seine florierende Fabrik.

Zaunschildchen 1975

Katalog 1962

Die «Fahrzeugflotte» in den 1960er Jahren.

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1971

Wallisellen, Flugaufnahme 1974

Liegenschaft Oberwiesenstrasse/Grindelweg

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33100 Jahre Früh Unternehmen

Benno Früh betritt 1971 mit der Gründung sei-ner Firma Früh Immobilien Wallisellen Neuland und baut sie mit Erfolg vom Einmann-Betrieb zu einem regionalen Imperium aus.

Von der selbstständigen Vermittlung von Lie-genschaften und Grundstücken über die Tätig-keit als freier Mitarbeiter bei der Vera-Bau AG in Zumikon gelangt Benno Früh rasch zu eige-nen Bauprojekten. Die Zusammenarbeit mit Ar-chitekten und kleinen Generalunternehmungen bringt wertvolle Erfahrungen.

Die Entwicklung von 1996 bis heute wurde massgeblich von Marco Früh und seiner Mutter Beatrice Früh mitgetragen.

Heute, im Jahr 2011, können Benno Früh und sein Sohn Marco ein dreifaches Unternehmens-jubiläum feiern. Zum dritten Mal hat sich – unter veränderten wirtschaftlichen und gesellschaftli-chen Bedingungen – das gleiche Szenario abge-spielt: Ein talentierter Unternehmer mit sicherem Sinn für die Bedürfnisse der Zeit setzt sich mit Entschlossenheit und einer effizienten Strategie durch.

Früh Immobilien

Benno Früh

Immobilien: Neue Herausforderungen, neue Markterfolge

Das 1986 erstellte Geschäftshaus an der

neuen Winterthurerstrasse 26/28

1973 die ersten vier

Einfamilienhäuser an

der Irchelstrasse in

Niederglatt

Kaufvertrag für eines

der ersten Grundstücke

(Rüti, ZH)

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34 35100 Jahre Früh Unternehmen

1973 baut Benno Früh erstmals Einfamilienhäu-ser, 1978 folgt das erste 8-Familienhaus als Gene-ralunternehmer. Auch im Bereich Verwaltungs-aufträge gibt es Zuwachs. In der Zeit von 1978 bis 2010 erfolgen wichtige Schritte:

1975 Früh Zäune erneut in Wallisellen.

1978 Kauf verschiedener Mehrfamilienhäuser und Gründung der Früh Immobilien Liegen-schaften.

1986 Erstellung des Geschäftshauses an der neu-en Winterthurerstrasse 26/28 in Wallisellen.

1996 Gründung der Früh Immobilien General-unternehmung GmbH. Umwandlung der Früh Immobilien Wallisellen in die Früh Immobilien GmbH. Eröffnung einer hauseigenen Bauleitung mit eigener Submissionsabteilung.

Marco Früh (geb. 1965), Sohn von Benno Früh, nimmt seine Mitarbeit in der Früh Immobilien GmbH auf. Die vierte Generation Früh steigt in das Unternehmen ein.

2000 Verkauf der Firma Früh Zäune an den lang-jährigen Mitarbeiter Gerrit van der Loo und Wei-terführung als Früh Zäune GmbH bis heute.

2005 Gründung der Stiftung variwa für Kinder in Not durch Benno Früh. Das Waisenhaus in Va-ranasi (Indien) beherbergt 25 Kinder und in der angegliederten Schule besuchen 50 Kinder den Unterricht.

Das erste Grossbauprojekt:

Langacker 10 -16, im Jahr 2002

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2001

Teilansicht von Wallisellen mit Alterszentrum,

Flugaufnahme 2002

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39100 Jahre Früh Unternehmen

2001 Gründung der Früh Immobilien u. Partner GmbH (Inhaber: Beatrice und Marco Früh). Die Bauleitung und die Verkaufsabteilung werden künftig durch die Früh Immobilien u. Partner GmbH betreut. Die Verwaltungsabteilung, die ei-genen Liegenschaften und das Baumanagement verbleiben in der Früh Immobilien GmbH.

2009 Umwandlung der bisherigen Früh Immo-bilien GmbH in die neue Aktiengesellschaft Früh Immobilien AG.

Gründung der Firma Reloc AG (Vermietung von möblierten Appartements mit Serviceleistungen).

2010 Umwandlung der Früh Immobilien u. Part-ner GmbH in eine neue Aktiengesellschaft: Früh Immobilien & Partner AG.

Früh Immobilien & Partner AG

Marco Früh

Die neue Generation: bereit für zukünftige Herausforderungen

Eine Reloc-Wohnung Beratungslokal für Verkauf und Verwaltung im Bahnhof Wallisellen

Aktuelle Zahlen:

Etwa 40 Mitarbeitende arbeiten in den Unter-nehmungen.

Es werden ca. 7 700 Mietobjekte und Eigen-tumswohnungen durch die Firma Früh Immobi-lien AG verwaltet; der Schwerpunkt liegt mit ca. 80 % beim Stockwerkeigentum.

202 Wohnungen sind durch beide Früh Immo-bilien-Unternehmungen in der Bauphase, ca. 350 Wohnungen sind mit allen Beteiligungen in der Planung.

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40 41100 Jahre Früh Unternehmen

Marco Früh: Erfahrung trifft Innovation

Wie haben Sie Ihren Einstieg In die Früh Unternehmen empfunden?

Den ersten Kontakt mit dem Geschäft meines Vaters erlebte ich schon als Teenager: Ich durf-te einen Ferienjob bei Früh Zäune annehmen. Das war zugleich praktisch und lehrreich: Ich wünschte mir ein Fünf-Gang-Velo zum Geburts-tag anstatt das angebotene Drei-Gang-Velo, und mein Vater meinte, dies sei kein Problem, ich solle dafür arbeiten. Meine Lehre daraus: Wenn man mehr will, muss man dafür mehr arbeiten, nach dem Motto «Jeder ist seines Glückes eige-ner Schmid». Diese Erkenntnis hat mir gefallen und prägt noch heute mein Leben.

Der Job hat mir sehr viel Spass gemacht. Mein Vater ist ein guter Motivator. Ich habe sehr vie-le Dinge bei ihm lernen können, betonieren, schweissen, bohren, Gewinde schneiden, Löcher graben – einfach alles, was es braucht, um Zäune her- und aufzustellen. Oft konnte ich so in den Ferien mein Sackgeld aufstocken, daraus mein Mofa und viele andere Dinge finanzieren. In der Ausbildungszeit durfte mein bester Freund Reto

auch immer zusätzliches Geld verdienen. So hat es noch mehr Spass gemacht, auch wenn es harte Arbeit war, bei jedem Wind und Wetter draussen zu arbeiten. Wir sind meinem Vater sehr dank-bar, dass er uns schon früh diese Möglichkeit ge-geben hat.

Als ich dann mit 30 Jahren beruflich in das Fa-milienunternehmen eingetreten bin, war das ei-gentlich nur als kurzfristiger Aufenthalt geplant, da ich andere Ziele hatte.

Wieso sind Sie geblieben?

Ursprünglich war nur eine Einführung in die EDV geplant, denn ich hatte mich bereits seit meinem 17. Lebensjahr mit dieser Materie ausei-nandergesetzt. Die Schulung, die ich für meinen Vater und seine Mitarbeiter durchführen konnte, gab mir Einblick in das gesamte Unternehmen. Wir haben uns gut ergänzt, mein Vater konnte sich dem Kerngeschäft widmen und hat mir die Möglichkeit gegeben, mein Wissen für sein auf-strebendes Unternehmen einzusetzen. So ging es

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42 43100 Jahre Früh Unternehmen

dann auch weiter – ich habe die EDV laufend auf den neusten Stand gebracht. Der erste Ent-scheid, den wir gemeinsam angingen, war die Neugestaltung des Firmenlogos und Auftrittes von Hellbraun auf unsere heutige Farbe. Das war für mich sicher einer der wichtigsten Punkte für meine Entscheidung, im Unternehmen meines Vaters mitzuarbeiten. Es hat mir gezeigt, dass er offen ist für Veränderungen und Innovationen.

Dabei hat sich meine Mutter, die im Unter- nehmen als exzellente Verkäuferin und Kunden-betreuerin arbeitete, für mich und meine Ideen eingesetzt. Ganz wichtig war für mich, dass mein Vater und meine Mutter mir zugehört haben und mich machen liessen.

Mit seiner Gründung der Firma Früh Immobi-lien & Partner 2001, die von meiner Mutter und mir geleitet wurde, bewies mein Vater einmal mehr seinen Weitblick. Er hat so das Nachfolge-problem gelöst, in dem er uns den Verkauf, die Kundenbetreuung und die Bauleitung aus seiner Firma an uns übergab. Mein Vater behielt die Ver-waltung in seinem Geschäft und tritt als Investor

und als Generalunternehmer auf. So bekam jeder sein Garten und eine sehr enge und erfolgreiche Zusammenarbeit war vorprogrammiert.

Erfahrung trifft auf Innovation, wie verbindet sich dies in einem Familienbetrieb?

Zurückblickend kann ich sagen, dies ist wohl das beste Erfolgsrezept, das es gibt, und ich wün-sche mir, dass es in allen Familienunternehmen so funktionieren würde wie bei uns. Dann wäre wohl ein grosser Teil der Nachfolgeprobleme von Unternehmen gelöst, was unserer Wirtschaft sehr gut tun würde. Dem Können einer jüngeren Generation Vertrauen entgegenzubringen, ist für einen erfolgreichen Unternehmer nicht einfach. Mein Vater hat mir von Anfang an vertraut und hat neue Ideen zugelassen.

Er hat sich oft gefragt, wieso ich an einem neuen, noch schnelleren und leistungsfähigeren Computer so viel Freude haben könne. Andere junge Menschen haben Freude an einem noch schnelleren Auto, ich an den neusten Computern.

Mein Ziel war es, so viel wie möglich intern zu erledigen, sei dies Grafik, Werbung oder Mar-keting. Ein Schnellboot zu sein, unabhängig von Dritten, und so schneller im Markt reagieren zu können, war unser Endziel. In dieser Beziehung hatte ich volle Freiheit und mein Vater und seine Partner hatten Freude daran.

Dies hat sich in allen neuen Technologien durchgezogen, darin sind wir führend – nicht ohne Stolz kann ich sagen, dass wir in der Bran-che sehr viel bewegt haben und es immer noch tun. Bei sehr vielen Projekten waren wir an der Entwicklung beteiligt. So waren wir eines der ersten Unternehmen bei Immopool, heute Ho-megate, haben Flowfact CRM Software für den Schweizer Markt vorbereitet und die Ausschrei-bungsplattform Olmero AG auf dem Weg zu ih-rem heutigen Erfolg unterstützt.

In Sachen Werbung haben wir personifizier-te Printmedien-Inserate eingeführt und auf dem Sektor TV sind wir ganz vorne mit dabei. In den nächsten Wochen kommen wir mit neuen Ver-marktungstools auf den Markt und werden ein-

mal mehr Meilensteine setzen. Durch Vertrauen, Leistung und gute Ergebnisse verbindet sich alles optimal. Zusammen haben wir sehr viel erreicht dank Erfahrung und Innovation.

Sie sind ein Quereinsteiger. Wie ist es Ihnen im Umfeld Ihres Vaters ergangen?

Ich wurde sehr gut aufgenommen, meine Ide-en nicht immer im ersten Moment, aber ich durf-te mich beweisen und habe die notwendige Un-terstützung bekommen. So war es beispielsweise beim Internet: Die anfängliche Skepsis meines Vaters verschwand schnell, als ich ihm zeigen konnte, dass unsere Firmen-Website immer mehr Besucher gewann. Ein anderes vielsagendes Bei-spiel ist die Einführung des CRM.

In früheren Zeiten hatte noch die Regel «Es hat die letzten zwanzig Jahre so funktioniert, wie-so ändern?» gegolten. Dies traf auf meinen Vater nicht zu, mein Vater war überzeugt: Innovatio-nen und Erfahrung sind der Schlüssel zum Fort-schritt.

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44 45100 Jahre Früh Unternehmen

Ist es nicht eine anspruchsvolle Herausforde-rung, der Sohn eines erfolgreichen Unterneh-mers zu sein?

Doch, das kann ich bestätigen. Als Sohn eines erfolgreichen Unternehmers wird man automa-tisch immer mit dem Vater verglichen. Doch bei allen Verschiedenheiten haben wir ja schliesslich das gleiche Ziel: den Erfolg der Familienunter-nehmung. Aus vielen Gesprächen mit Freunden – Unternehmersöhne in meinem Alter – wurde mir sehr schnell klar, dass es in Familienunter-nehmen grössere und kleinere Probleme geben kann, welche zu einer Schliessung führen, wenn sie nicht konstruktiv gelöst werden. Nicht alle ha-ben das Glück, einen solchen Partner wie meinen Vater, respektive meine Eltern, zu haben, die die Nachfolge so elegant gelöst haben.

Darum haben Mischa Meili und ich 2002 den Club HOG «House of Generation» gegründet. Hier diskutieren wir beim monatlichen Essen über Generationenprobleme und Lösungen. Un-sere Eltern verwöhnen wir einmal im Jahr mit einem schönen Anlass, wo sie sich kennen ler-

nen und über Nachfolgeprobleme austauschen können. Diese Idee hat sich als erfolgreich erwie-sen. Wollen wir etwas durchsetzen, tauschen wir unsere Probleme aus. Vielleicht hat ein Clubmit-glied das Problem bereits gelöst; das ist eine gute Motivation. Kurt ruft Hans an, die beiden reden auf der gleichen Ebene, und das Problem ist be-seitigt.

Sie sind nun schon fast 46 Jahre alt, langsam kommen die gleichen Probleme auf Sie zu. Was machen Sie dagegen?

Wir haben uns frühzeitig Lösungen überlegt und in die Wege geleitet. Unsere Familie lässt unserem Sohn Philipp eine sehr gute Ausbildung zukommen. Mein Vater hat uns tatkräftig unter-stützt. Dafür sind wir sehr dankbar, Philipp ist die Zukunft für unser Unternehmen und wir sind sicher, dass er unsere Unternehmen erfolgreich weiterführen wird. Mein Vater, mein Sohn und ich haben ein wunderschönes Verhältnis. In der Grossvater-, Vater- und Sohn-Beziehung sind wir die besten Freunde, Partner und Kumpel.

Ihr Vater, Grossvater und Urgrossvater haben einiges vorgelegt. Wo sehen Sie sich selbst in der Zukunft?

Nun, meinen Urgrossvater habe ich nicht mehr gekannt. Meinen Grossvater habe ich aber gut in Erinnerung. Er war kein einfacher Mensch – wie viele Patrons in der damaligen Zeit war er nicht so kommunikativ wie Chefs in unserem Jahrhun-dert. Seine Denkweise ist aus heutiger Sicht nicht leicht verständlich. Aber ich war immer sein Lieblingsenkel.

Mein Vater ist einfach ein toller Mensch, Mo-tivator, bester Freund und Partner, ich zähle auf seine Inputs. Ich hoffe, dass ich all seine Fähig-keiten auch weitergebe, einfach manchmal auf meine Art.

Über meine Zukunft mache ich mir fast nie Sorgen. Ich lebe für das Geschäft und weiss: Mei-ne Familie, meine Mitarbeitenden und unsere Partner sind Weltklasse.

Apropos Partner, die RELOC AG ist ihr jüngstes Kind, was macht dieses Unternehmen?

Wir bieten möblierte Appartements mit wö-chentlichem Reinigungsservice und Wäsche-wechsel an. «Wohnen wie Zuhause mit Service, anstatt für längere Zeit in einem Hotel zu logie-ren», das ist unser Motto. Erfunden haben wir dieses Konzept zwar nicht, doch haben wir uns einiges einfallen lassen. So hat z.B. jede Woh-nung ein eigenes Velo, Bademäntel in der rich-tigen Grösse, Multitmedia usw. Wir sind mit der Belegung sehr zufrieden und sind stetig am Aus-bauen.

Die Gründung der RELOC AG hat dazu ge-führt, dass wir auch neu einen IMMO-Shop an bester Lage am Bahnhof Wallisellen haben. Hier tritt die Früh Immobilen und die RELOC AG gemeinsam auf. Wir decken damit die heutigen Bedürfnisse der Kunden ab, welche vermehrt den öffentlichen Verkehr benutzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass dies nicht der einzige Satellit bleibt. Die Kundennähe ist heute ein wichtiges Vermarktungselement.

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46 47100 Jahre Früh Unternehmen

Das Unternehmen: Menschen mit Herz und Engagement

«... heisst für mich, Zukunfts-

träume optimal zu verwirklichen.»

Hasret Tas

«... ein erfolgreiches Familienunternehmen,

das für seine Mitarbeiter noch einsteht.»

Cyril Bader

«... ein seriöses, innovatives Unternehmen, mit

dem ich mich voll und ganz identifizieren kann.»

Claudia Hoefliger

«... der vielseitige Kontakt gestaltet meinen Ar-

beits-alltag spannend und abwechslungsreich.»

Mirjam Wollenmann

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48 49100 Jahre Früh Unternehmen

«... eine grossartige Firmenkultur und Familientradition,

die nicht nur beschrieben, sondern auch gelebt wird.»

Sandro Piccirilli

«... für mich stimmt von A wie Arbeitsklima

bis Z wie Znüniexpress einfach alles.»

Christoph Ricklin

«... durch die Vielseitigkeit meiner Arbeit

freue ich mich jeden Tag aufs Neue.»

Giuseppina Delpozzo

«... ich freue mich sehr, täglich im Namen die-

ses Familienunternehmens aktiv zu sein.»

Marcel Spoerli

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Dietlikon, In Lampitzäckern: 30 Wohnungen, 2005

Bassersdorf, Chrüzacker:

80 Wohnungen, 2005

Wetzikon, Weid Park:

130 Wohnungen, Baustelle 2011

50 51100 Jahre Früh Unternehmen

Was wir alles gebaut haben – ein kleiner Streifzug

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Dietlikon, Rebacker: 10 Wohnungen, 2009 Nürensdorf, Tobelwies: 55 Wohnungen, 2008 Pfäffikon ZH, Sonnenpark: 66 Wohnungen, 2003

Bild oben rechts:

Wallisellen, Steinacker:

22 Terrassenhäuser, 2002

Wallisellen, Steinacker III:

12 Wohnungen, 2006

52 53100 Jahre Früh Unternehmen

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Bild oben rechts:

Wallisellen, Langacker:

64 Wohnungen, 2002

Pfäffikon ZH, Irgendhausen:

22 Wohnungen, 2004

Wallisellen, Schützenstrasse: 12 Doppelfamilienhäuser, 2001

Niederglatt, Riverside:

22 Wohnungen, 2003

Dietlikon, Obstgarten:

25 Wohnungen, 2005

54 55100 Jahre Früh Unternehmen

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57100 Jahre Früh Unternehmen

2011 Mehrfaches Firmenjubiläum: 100 Jahre Früh Unternehmen (1911 – 2011)

33 Jahre Früh Handelsgärtner (1911 – 1944)

67 Jahre Früh Zäune (1944 – 2011) 40 Jahre Früh Immobilien AG (1971 – 2011) 10 Jahre Früh Immobilien & Partner AG (2001 – 2011) 1 Jahr Reloc AG

Philipp, Marco und Benno: 3 Generationen Früh

auf dem Dach der Welt

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Impressum

© Früh Immobilien AGNeue Winterthurerstrasse 26CH-8304 Wallisellen

Telefon +41 (0)43 233 41 41www.fruehimmo.ch

2011, alle Rechte vorbehalten

Redaktion: Benno Früh und Marco Früh Dr. Sandro Giovanoli, Renato V. CompostellaLayout & Satz: compostella-perrot.chLithografie: Mediafabrik AG, ZürichDruck: Bieri Druck, Wallisellen

BildnachweisSeite: 8, 9, 18, 24, 30, 36; Ortsmuseum WallisellenSeite: 22 Grundbuchamt BassersdorfSeite: 26, 27, 28, 29; Früh Zäune, Wallisellenalle anderen Bilder: Früh Immobilien AG, Wallisellen

Wir danken dem Ortsmuseum Wallisellen für die Unterstützung

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