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TITELTHEMA Die digitale Revolution Seite 20 FERTIGUNG 3D-Drucker für hochaufgelöste Nano- und Mikrostrukturen Seite 34 www.devicemed.de Jahrgang 14 | Oktober 2018 ISSN 1860-9414 | 69029 Euro 14,50 6 Für Profis in der Medtech-Branche DAS COMMUNITY-MAGAZIN KUNSTSTOFF- VERARBEITUNG Spritzguss und Extrusion Seite 42 SPECIAL

FürProfisinderMedtech-Branche DASCOMMUNITY-MAGAZIN · 62018 3 EDITORIAL NeueFlaggenfürdie Weltmarktführerkarte Esist gewiss nichtzu gewagt, wenn ich sage, kein anderes Thema bestimmtdie

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|Oktober2018

|www.devicemed.de

TITEL:DigitaleRevolution|SPECIAL:Kunststoffverarbeitung

Jahrgang14

|Ausgabe6

TITELTHEMA

Die digitale RevolutionSeite 20

FERTIGUNG3D-Drucker für hochaufgelösteNano- und Mikrostrukturen

Seite 34

www.devicemed.deJahrgang 14 | Oktober 2018

ISSN 1860-9414 | 69029Euro 14,50

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F ü r P r o f i s i n d e r M e d t e c h - B r a n c h e

DAS COMMUNITY-MAGAZIN

KUNSTSTOFF-VERARBEITUNGSpritzguss und Extrusion

Seite 42

SPECIA

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Besuchen Sie uns auf

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EDITORIAL

Neue Flaggen für dieWeltmarktführerkarte

Es ist gewiss nicht zu gewagt,wenn ich sage, kein anderesThema bestimmt die Entwick-

lung in der Medizin und Medizin-technik so sehr wie die Digitalisie-rung. Die digitale Revolution ist invollem Gange (ab S. 20). Und dabeikann einem je nach Perspektiveangst und bange werden oder dasHerz vor Freude hüpfen angesichtsder schier unendlichen Möglichkeiten.Doch eines ist klar: Digitalisierung istkein Selbstzweck. Sie muss zugleich volks-wie betriebswirtschaftliche Ziele erfüllen. Vordiesem Hintergrund frage ich mich: Habenwir hierzulande die nötige Infrastruktur(Regierungsversprechen: Ende 2018 50 MBit/simmer und überall), sind die Unternehmenwillens, die digitale Transformation zu gestalten, und sindauch die Menschen bereit für den digitalenWandel?

461 deutscheWeltmarktführer gibt es laut aktueller Stu-die der renommierten Universität St. Gallen im Auftrag des„Handelsblatts“, darunter auch etwa zehn Vertreter derMedizintechnik. Tendenz fallend. Und datengetriebeneGeschäftsmodelle? Fehlanzeige. Wenn die Spitzenstellungdeutscher Unternehmen behauptet werden soll, ist diedigitale Revolution keine Frage der Perspektive, sondernunternehmerischer Pflicht. Es geht darum, neue Flaggenauf der Karte mit deutschenWeltmarktführern zu hissen.

Das glauben Sie nicht? Dann sind Sie in guter Gesell-schaft. Hier drei Beispiele für legendäre Irrtümer: ThomasWatson war von 1949 bis 1956 Chef des Hightech-KonzernsIBM: „Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf vonvielleicht fünf Computern geben wird.“ Intels Chef AndyGrove war sich 1992 sicher: „Die Idee eines persönlichenKommunikationsgeräts in der Hosentasche ist ein von GiergetriebenerWunschtraum.“ Heute wissen wir, es gibt inDeutschland mehr Mobiltelefone als Einwohner. Manchmalwird damit auch noch telefoniert. Ähnlich daneben lag derNobelpreisträger undWirtschaftsforscher Paul Krugman.Er prognostizierte 1998: „Spätestens 2005 wird klar werden,dass das Internet dieWirtschaft ungefähr so stark beein-flusst wie das Fax-Gerät.“ Fazit: Man kann Trends unter-schätzen, verpassen sollte man sie auf keinen Fall.

Peter [email protected]

In diesem Sinne eine anregende Lektüre

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4 6 2018

SZENE

MEDTECH-BAROMETER

6 Trends, Zitat, Zahl des Monats

ZVEI EXKLUSIV

7 „Digitalisierung der Gesundheits-wirtschaft gemeinsam gestalten“

BILDMELDUNG

8 Wirbelsäulenimplantate madein Germany

PORTRÄT

10 Visionär des Sauerlandes

MESSE

12 Medica/Compamed-Vorstandgeht mit „Fairwell“-Party in denRuhestand

MANAGEMENT

BESTELL- UNDABRECHNUNGSWESEN

16 Abrechnung as a Service

SOFTWARE

18 Standard-ERP verspricht bis zu80 Prozent weniger Validierungs-aufwand

KONSTRUKTION

PLM

28 Cloud-basierte PLM-Strategieist die Grundlage für Wachstumbei Dräger

FERTIGUNG

ADDITIVE FERTIGUNG

34 So weit das Auge reicht

REINIGUNG

36 Schluss mit Standard

FERTIGUNGSPLANUNG

38 Kontinuierliche Selbst-optimierung als Schlüssel zumErfolg

SPECIAL KUNSTSTOFF-VERARBEITUNG

WERKZEUGBAU

42 Werkzeugeinsätze mit Schnell-wechselmechanik und Heißkanal-technik

EXTRUSION

44 Kunststoffummantelung –so divers die Anwendungen, sodivers die Methoden

Ein Werkzeug mit patentierter Schnellwechsel-mechanik befriedigt den Bedarf nach zuneh-mender Produktindividualisierung bei geringe-ren Stückzahlen.

TITELTHEMADigitaleRevolution S. 20

NICHT ZUM NULLTARIF

20 Sind wir bereit fürs Kranken-haus 4.0?

DATA ANALYTICS

24 Ein verborgener Schatz,der sich lohnt

TELEMEDIZIN ALS EINESINNVOLLE ERGÄNZUNG

26 Ergebnisse der PwC-Studie„Future Health 2018“

Bild:B

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TIPP

„Heute lassen sich sogarMikro- und Nanostrukturenadditiv fertigen. Mit welcherTechnologie das geht,lesen Sie ab Seite 34.“Kathrin SchäferRedakteurin

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6 2018

MEDTECHINTERNATIONAL

SCHWEIZ

52 Schweizer Medizintechnik schafft4.000 Stellen

AUS DER FORSCHUNG

MIKRO-PULLWINDING

56 Flexible Fertigungskette fürindividuelle minimal-invasiveMedizinprodukte

STANDARDS

3 Editorial

53 Impressum

58 Ausblick; Pro & Kontra

Augmented Reality, Internet of Things,Künstliche Intelligenz und Co. gibt esnicht zum Nulltarif.

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TOP ONLINE

RankingDie 3 meistgeklickten Beiträge des letzten Monats aufwww.devicemed.de

1. Szene: Daten, Fakten und Trends im September 2018

2. Fertigung: Lasermarkieren –Weltneuheit für die Medizintechnik

3. Szene: Apple Watch Series 4 kommt mit EKG-Messung

SeminarW Ihr Weg zur FDA-ZulassungW 21. November, Frankfurt am Main

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SZENE MEDTECH-BAROMETER

6 6 2018

TICKER

Das Universitätsspital Basel hat die Operationszeiten für komplexe Operationen an Kiefer und Gesicht dank 3D-gedruckter Opera-

tionsschablonen um mehr als 33 Prozent gesenkt. Die Klinik berichtet von EINSPARUNGEN von bis zu 2.000 CHF pro Opera-

tion. +++ Die SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH hat ihre Anteile an der Emerging Implant Technologies GmbH (EIT)

an Johnson & Johnson Medical VERKAUFT. EIT stellt 3D-gedruckte Titanimplantate für die Wirbelsäule her. +++ Der Verband der

Diagnostica-Industrie begrüßt die vom Bundeskabinett verabschiedete Hightech-Strategie 2025. Der Beschluss sieht vor, bis 2025 die

AUSGABEN FÜR F&E auf 3,5 Prozent des BIP zu erhöhen. +++ Die heftige GRIPPEWELLE zu Beginn dieses Jahres hinterlässt

Spuren beim Krankenstand. Die Ausfalltage stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent an, meldet die DAK.

ZITAT DES MONATS

TRENDS

Die Big Player weltweit

Treue MitarbeiterArbeitgeberwechsel Medizintechnik [%]

ZAHLEN-SPIELE ZAHL DES MONATS

„Deutschland hat den Einstieg indatengetriebene Geschäftsmodellekomplett verschlafen.“Prof. Tobias Kollmann,Experte für E-Business und E-Entrepreneurshipan der Universität Duisburg-Essen

+3,0 %Die Hartmann-Gruppebleibt im Jubiläumsjahr2018 auf Wachstums-kurs. Der Umsatz stiegin den ersten sechsMonaten trotz negativerWährungseffekte um3,0 % auf 1.036,8 Mio.Euro. (Quelle: Hartmann)

>15 %Simeon Medical, Tuttlin-gen, Lösungsanbieterfür Operations- undUntersuchungsräume,verzeichnet fürs ersteHalbjahr 2018 einWachstum der Eigen-marke Simeon von über15 %. (Quelle: Simeon)

+8,1 %Das Segment Medizin-technik von Olympusprofitierte 2017 von derÜbernahme von ImageStream Medical. DasUmsatzplus lag bei8,1 %, der operativeGewinn stieg um 6,2 %.

(Quelle: investing.com)

Im Jahr 2017 in Deutschland lebend geborene Kinder.............................785.000– Veränderung gegenüber 2016: 7.000 Neugeborene weniger [%] ................. –0,9

Überschuss der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland im 1. Halbjahr

des Jahres 2018 [Mio. Euro]..............................................................................720Rekord-Finanzreserven deutscher Krankenkassen per Juni 2018 [Mrd. Euro] .>20Übererfüllung der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve [%] ....................>400

Rang 1 der krankheitsbedingten Fehltage im 1. HJ 2018: Grippewelle [%]..........21– Ränge 2 und 3: Rückenleiden/Muskel-Skelett und Psychosen [%] ...........20, 15

(Quellen: Destatis, BMG, DAK)

In Deutschland erkranken jährlich 400.000 bis600.000 Menschen an Krankenhausinfektionen.In Folge dessen sterben bis zu 15.000 Men-schen. Etwa ein Drittel dieser Fälle sei jedochdurch bessere Hygiene vermeidbar. Das er-klärte der BV-Med-Fachbereich „NosokomialeInfektionen“ anlässlich des Tages der Patienten-sicherheit am 17. September.

todbringendeKrankenhaus-infektionen15.000

Die größten Medizintechnikhersteller der Welt sitzenvorwiegend in den USA. Aus Deutschland findetsich nur Siemens Healthineers unter den Top 10. Esfolgen B. Braun (15.) und Fresenius (19.) (Quelle: MPO)

Mitarbeiter von Medizintechnikherstellern haben einegroße Verbundenheit zu ihrem Arbeitgeber. Fastexakt die Hälfte von 468 Befragten hat den Job ersteinmal oder sogar noch gar nicht gewechselt.

(Quelle: Vogel-Gehaltsreport IT & Industrie 2018)

Mrd. US-Dollar 0 5 10 15 20 25 30

gar nicht 1-mal 2-mal 3-mal 4-mal 5-mal >5-mal

1. Medtronic

2. Johnson & Johnson

3. GE Healthcare

4. Siemens Healthineers

5. Becton Dickinson

6. Cardinal Health

7. Philips Health Tech

8. Stryker

9. Baxter

10. Abbott

30

25

20

15

10

5

0

15,2 Mrd. USD

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18,3

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10,1

15,2

26,323,1

15,4 16,7

6,2 5,8 6,6

Geschäftszahlen 2016

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SZENE

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„Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft gemeinsam gestalten“

E-Health – Die Digitalisierungder Gesundheitswirtschaft er-möglicht komplett neue Ver-fahren und Methoden in dermedizinischen Versorgung.Diese werden nicht nur präzi-ser und individueller, sondernsind auch stärker auf Präven-tion ausgerichtet. Durch dieVernetzungmedizinischer Ge-räte und Informationssystemewerden VersorgungsprozesseimHintergrund optimiert undweitgehend automatisiert.Werden diese Prozesse dannnoch zusätzlich mit digitalenTechnologien der Patientenverknüpft, zum Beispiel überApps oder Wearables, entste-hen ein wahrer Schatz an in-dikations- und behandlungs-bezogenen Daten sowie rele-vante Informationen überindividuelle Behandlungsfälle.Diese Daten können dann

auch mittels Big-Data-Analy-

sen ausgewertet werden. InKombinationen mit anderenDaten der Versorgungsfor-schung können so komplettneue Behandlungsansätze ent-stehen, die in bestehendeme-dizinische Leitlinien einflie-ßen, diese aktualisieren odergar neu aufsetzen.

Mit der Digitalisierung ste-hen der Gesundheitswirt-schaft also enorme Verände-rungen bevor. Diese betreffenjedoch nicht nur den Gesund-heitsbereich, sondern genausoauch die Wissenschaft undWirtschaft. Außerdem wirddie Rolle des Einzelnen imVer-

sorgungsprozess gestärkt. Des-halb ist es notwendig, dassalle Aspekte des digitalenWandels gemeinsam betrach-tet werden und die Beteiligtenzusammenarbeiten.Der ZVEI setzt sich deshalb

für eine ressort- und bran-chenübergreifende Dialog-plattform unter zentraler poli-tischer Moderation ein. Ziel istdie gemeinsame Erarbeitungeines nationalen E-Health-Zielbildes, dem sowohl beste-hende als auch neueAktivitä-ten zugeordnet werden. Dar-aus können alle Beteiligtenzielführende Aktionspläneentwickeln und umsetzen.Gleichzeitig gibt es allen Betei-ligten im Gesundheitssystemdie notwendige Orientierungund ermöglicht es ihnen, kon-krete Ziele zu definieren undzu erreichen. prwww.zvei.org

„Wir setzen uns für eine ressort- undbranchenübergreifende Dialogplatt-form unter zentraler politischer Modera-tion für ein nationales E-Health-Zielbild

ein“, Hans-Peter Bursig, Geschäfts-führer Fachverband „Elektro-

medizinische Technik“im ZVEI.

Bild:Z

VEI

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SZENE BILDMELDUNG

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lrich

Med

ical

Wirbelsäulenimplantatemade in GermanyJubiläum – Seit 1978 entwickelt und produziert Ulrich Medical Wirbelsäulenimplantate inDeutschland. Diese Erfolgsgeschichte feiert 2018 ihr 40. Jubiläum. 25 Systeme, die weltweit inderWirbelsäulenchirurgie zum Einsatz kommen, brachte der Medizintechnikhersteller seitherzur Marktreife. Seit 14 Jahren das erfolgreichsteWirbelkörperersatzimplantat: der Obelisc. kswww.ulrichmedical.com

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SZENE

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Heute schon Umsatzeinbußen:Im Blindflug zum harten Brexit?

Export – InwenigenMonatenist das Vereinigte Königreichnicht mehr Teil der Europäi-schen Union. Besonders be-troffen: die Medizintechnik.Hier gibt es bereits spürbareUmsatzeinbußen im Exportnach UK. Der Industriever-band Spectaris bemängelt diefehlende Planungs- und

Rechtssicherheit für Firmen:„Ein Ergebnis in Form einesAustrittsabkommens und kon-krete Pläne, wie die zukünfti-gen Beziehungen zwischendem Vereinigten Königreichund der EU ausgestaltet seinkönnten, lassenweiterhin aufsich warten“, so der Verband.Das von der britischen Regie-rung vorgelegte Weißbuch zuden künftigen Beziehungenzwischen der EU und demVer-einigten Königreich sei von derEU als „reines Rosinenpicken“abgelehnt worden.Das Vereinigte Königreich

rangiert unter den Top 5 derwichtigsten Exportländer fürdie Spectaris-Branchen, dar-unter auch die Medizintech-nik. 2017 summierten sich dieExporte auf schätzungsweise3,2 Mrd. Euro. In der Medizin-technik waren die Exporte2017 imVergleich zumVorjahrum 7 Prozent rückläufig. kswww.spectaris.de

Ein harter Brexit könnte zusätzlichzu Regulierungsabweichungenführen.

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emeinfrei

Nur noch knapp 20 Monate biszum Geltungsbeginn der MDR

Regularien – Die deutschenFachverbände derMedizinpro-dukteindustrie haben daraufhingewiesen, dass die Über-gangsfrist für die Medical De-vice Regulation (MDR) nurnoch knapp 20 Monate um-fasst. Innerhalb dieser Fristmüssen Hersteller viele verän-derte und auch neueAnforde-

rungen für das Inverkehrbrin-gen von Medizinprodukten inder EU erfüllen.Besondere Schwierigkeit: Bis

heute fehlenwichtigeVoraus-setzungen, um die Vorberei-tungen vollumfänglich durch-führen zu können. Dazu gehö-ren neu benannte Stellen, mitdenen die Hersteller die geän-derten Bewertungsverfahrendurchführen und Lösungen fürUmsetzungsprobleme findenkönnten. Zusätzlich sind wei-terhin zahlreiche inhaltlichePunkte für eine erfolgreicheImplementierung der Verord-nung ungeklärt.Die Verbände empfehlen

Unternehmen, weiter mitHochdruck an der Umsetzungder MDR-Anforderungen zuarbeiten. Eine enge Kooperati-on zwischen Industrie, Behör-den und Benannten Stellen seiwährend der Übergangsphasewichtig. kswww.bvmed.de

Besonders für KMU bedeutet derimmer knapper werdende Vorlaufeine enorme Herausforderung.

ABC DER MEDIZINTECHNIK

Xing – In der Xing Ambassador Community Medizintechnikist die gesamte Branche versammelt. Ärzte sind mit Vertre-tern von Medizintechnikherstellern und -händlern sowie derenDienstleistern und Zulieferern vernetzt. Auf der Online-Platt-form diskutieren Gesundheitsdienstleister, Verantwortlicheaus Kliniken und Praxen, Entscheider von Krankenkassen,Rechtsanwälte sowie Vertreter von Benannten Stellen. Wassie eint: das Interesse an aktuellen Themen einer der innova-tivsten und solidesten Branchen Deutschlands.

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otolia.com

Keynotes entführen Teilnehmerin die Schwerelosigkeit

Veranstaltung – Als Plattformfür Ideen, Konzepte, Techno-logien und Produkte hat dasInnovation Forum eine Deka-de Medizintechnik nicht nurbegleitet, sondernmitgestaltet:Die zehnte Auflage findet am11. Oktober in der TuttlingerStadthalle statt. Zwei Key-notes, Vorträge und die fo-rumsbegleitende Ausstellunggeben Einsichten und Ausbli-cke, wie und wohin sich dieBranche entwickeln wird.Das vonMedical-Mountains,

Technology-Mountains undder IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg veranstaltete Innova-tion ForumMedizintechnik istseit der ersten Ausgabe be-strebt, Horizonte zu weitenund neue Perspektiven zu er-öffnen. Was wäre dafür sinn-bildlicher als die Raumfahrt.Zum Auftakt betrachten zweiExperten unseren Planeten

aus schwereloser Warte. „Wiegeschaffen fürs All – LebenundArbeiten unterWeltraum-bedingungen“, darüber berich-tet Reinhold Ewald. Der Pro-fessor für Astronautik undRaumstationen am Institut fürRaumfahrtsysteme der Uni-versität Stuttgart war 1997 fürmehrere Wochen auf derRaumstation Mir. Den Bogenzurück auf festen Bodenschlägt Prof. Dr. Hanns-Chris-tian Gungamit seinemVortragüber „Medizinisch-physiologi-sche Forschungen auf der Erdeund im All“. Er ist stellvertre-tender Direktor des Institutsfür Physiologie der Charité –Universitätsmedizin Berlinund Sprecher des ZentrumsfürWeltraummedizin und Ex-treme Umwelten Berlin(ZWMB). kshttps://innovation-forum-medizintechnik.de

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ountains

Rund 300 Teilnehmer disku-tierten auf dem InnovationForum 2017 in Tuttlingenüber Medtech-Innovationen.

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SZENE PORTRÄT

10 6 2018

Visionär des Sauerlandes30Jahre sind für ein Unternehmen im indus-

triegeschichtlich bedeutsamen Sauerlandnicht auf den ersten Blick ein Grund zum

Feiern. Hier, wo sich die Menschen aufgrund derTopographie schon früh für die Industrialisierunganstelle der Landwirtschaft entschieden haben, gibtes viele Unternehmen, die erheblich älter sind – 200Jahre und mehr. Aber es sind die schnelllebigenZeiten, die 30 Jahre Turck Duotec GmbH sehrwohlzum Anlass für Jubiläumsfeierlichkeiten machen:„Seit unserer Gründung haben wir immerhin denWandel vomWählscheibentelefon zum Smartphoneerlebt“, erklärt Geschäftsführer Arthur Rönisch.Das sehen viele Partner offensichtlich genauso.

Mehr als 120 Gäste kommen Anfang September zuden Feierlichkeiten an den Firmensitz in Halver.Kunden und Entwicklungspartner, Politik und Pres-se. Sie sollen an diesem Abend erleben, was denExperten für kundenspezifische Elektronikentwick-lung und -fertigung (Electronics Engineering andManufacturing Services, EEMS) und ODM-Anbieter(Original Design Manufacturer) antreibt.Einer, der das Unternehmen schon länger genau

beobachtet, ist Honorargeneralkonsul Dieter Härthe.Zur Feier bringt er eine besondere Überraschungmit. Er nimmt das Unternehmen in den exklusivenKreis des Senats der Wirtschaft auf und ernenntRönisch zum Senator. DennWerte seien Turck Duo-tecwichtig. Familienunternehmen eben. DawerdenWerte gelebt, da wird Nachhaltigkeit gelebt.

Null-Fehler-Politik und ISO 13485sind eine Selbstverständlichkeit

Entstanden ist Turck Duotec aus der Turck-Gruppe,Spezialist für Automation und Sensorik, mit über4.500Mitarbeiternweltweit. Unternehmenszweckder Turck’schen Duotec: die Kompetenzen und Ka-pazitäten in Sachen Elektronikfertigung Drittenanbieten. Zwar ist man von Beginn an eigenständig,aber nach demMotto „one turck“ lebtman in einergemeinsamenWelt, so auch Rönisch. Vor 28 Jahrenhat er bei Turck als Entwicklungsingenieur ange-fangen, ab 2012war er General Manager des Stand-ortes Halver, seit Oktober 2016 ist er Geschäftsfüh-rer für die gesamte Duotec. Die Söhne Uli und Die-trich der Turck-Gründer Hans und Werner Turcknennt er vertraut „die Jungs“. Na klar, man kenntsich schließlich gut und arbeitet vertrauensvollzusammen: Duotec entwickelt und bietet dieDienstleistung im Markt an, Turck fertigt.Stichwort Vertrauen: Das ist gerade in der Medi-

zintechnik – neben der Mobilität und Gebäudeau-tomation/Beleuchtungstechnik einer von drei fo-kussierten Kernmärkten – von größter Bedeutung.Null-Fehler-Politik und Zertifizierung nach DIN ENISO 13485 sind für Turck Duotec selbstverständlich.Aber Moment mal. Sauerland, Halver, wo ist das

eigentlich? Im Nirgendwo?Weit gefehlt. „Südwest-falen ist nebenMünchen und Baden-Württembergdie Wirtschaftsregion in Deutschland“, machenRönisch und weitere Jubiläumsredner Standort-politik. Für Kunden der Medizintechnik-Branche

ist derweil vor allem der Standort Delémont imGrenzbereich der deutsch- und französischsprachi-gen Schweiz zuständig. Aber auch an denweiterenStandorten im sächsischen Beierfeld und in Mexi-ko spielt dieseWachstumsbranche eine Rolle.Nächstes Stichwort:Wachstum. Um etwa 70 Pro-

zent ist Turck Duotec in den vergangenen fünf Jah-ren gewachsen. Damit das so weitergeht, soll vorallem die Medizintechnik weiter gestärkt werden.Im sogenanntenMedical Valley, also der Metropol-region Nürnberg/Erlangen, wurde dafür unlängstein Vertriebsbüro eröffnet.

Elektroniklieferant fördert Start-upsund digitale Geschäftsmodelle

Besondere Anerkennung erfährt Turck in dieserBranche für die Direktumspritzung von Medizin-elektronik. Das Verfahren schützt empfindlicheelektronische Komponenten vor Flüssigkeiten, wiesie immedizinischenAlltag auftreten. Sogar für dasSterilisieren mittels Autoklav sind die direkt-umspritztenMedizinelektroniken geeignet. Beispie-le für die Elektroniken, die von Turck Duotec fürKunden entwickelt und produziert werden, sindSensoren zur Überwachung von Medien und Drü-cken in Dialysegeräten und Infusionspumpen, mi-niaturisierte Beleuchtungseinheiten für medizini-sche Geräte und Encoder für Positioniereinheiten.„Visionäre des Sauerlands“ nennt daher Thomas

Gemke, Landrat des Märkischen Kreises, dieTurck-Macher. Da passt es, dass anlässlich des Fir-menjubiläums nicht nur gefeiert wird, sondern dassauch Visionen geteilt werden. Als Gastrednerspricht Prof. Dr. Tobias Kollmann von der Univer-sität Duisburg-Essen über die allgegenwärtigenAuswirkungen der Digitalisierung. Im Fokus dabei:die Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen.Für Geschäftsführer Rönisch hat er später folgendenRat parat, den sich durchaus auch andereManagerzunutze machen sollten: „Das Internet alleine er-obern zuwollen, ist kaummöglich. In der heutigenZeit nur Komponentenlieferant zu sein, ist ebenfallsproblematisch. Also schmieden Sie Allianzen.Wer-den Sie Partner digitaler Start-ups.“Gesagt, getan, könnte man meinen. Längst ist

Turck Duotec Partner des Start-ups FES SensorTechnology, um dessen Gassensor in die Serie zuüberführen. Zudem ist man seit 2016 Mitglied imNetzwerk Universal Home und hat sich vergange-nes Jahr mit weiteren Mitgliedern zum UniversalHome Accelerator zusammengeschlossen. Alleinedieses Jahr wurden aus diesem Gremium herausvier Start-ups gefördert – überwiegend mit digita-lem Geschäftsmodell. „Dabei steht das Monetäreweniger imVordergrund.Wesentliches Ziel ist dasVoneinanderlernen“, erklärt Rönisch. Zusammenmit der Art, wie Turck Duotec sein Jubiläum feiert,verrät dieses Engagement viel über die Kultur desUnternehmens: erst zuhören, dann handeln. Füreinen Visionär ohne eigene Produkte sicher nichtdie schlechteste Vorgehensweise. prwww.turck-duotec.com

Zum 30-jährigen Firmen-jubiläum wurde ArthurRönisch, Geschäftsführervon Turck Duotec, vomSenat der Wirtschaft zumSenator ernannt.

Bild:A

lexand

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ZEITLEISTE

1988Gründung vonTurck Duotec amStandort Halver

2003Erweiterung desAngebots von EMSzu EEMS. Seitherentwickelt TurckDuotec auch undist nicht mehr nurAuftragsfertiger

2005Erweiterung desDuotec-Geschäftesdurch den Stand-ort Beierfeld inSachsen

2014Glas wird als zu-sätzliches Träger-medium Dick-schicht angeboten

2016Turck Duotecbietet jetzt auchPlattformlösungen(ODM)

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SZENE MESSE

12 6 2018

Medica/Compamed-Vorstand gehtmit „Fairwell“-Party in den Ruhestand

Nach zwölf erfolgreichen Jahren mit mehr als 5 Millionen Quadratmeternverkaufter Ausstellungsfläche wurde am 30. August Messe-Vorstand JoachimSchäfer in den Ruhestand verabschiedet. Mit Schäfer sagt ein echter Kennerder Medizintechnik-Branche „goodbye“.

Der Amerikaner, derzum Rheinländer wurde:Mit einem Altbier in derHand sagt Messe-Vor-stand Joachim Schäfer„goodbye“.

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/Devicem

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Peter Reinhardt

Wie jemand in den Ruhestand verabschiedetwird, beschreibt auch sehr gut das Wesenund Wirken des Scheidenden. Als jüngst

ein „Fairwell“ für Joachim Schäfer, Vorstand derMesse Düsseldorf – unter anderem verantwortlichfür die Weltleitmessen Medica und Compamed –,stattfand, wurde noch einmal klar, welche Hoch-achtung sich Schäfer erarbeitet hat.Neben zahlreichen externenWegbegleiternwaren

auch alle Mitarbeiter der Messe Düsseldorf geladen.Klar, denn dieMenschenwaren Schäfer immer amwichtigsten. Großwar daher die Feier, aber dennochbodenständig. So wie Schäfer. Mehr Party als Gala,und natürlichmit Barbecue. Schließlich hat Schäfervor seinem Engagement bei der Messe Düsseldorfüber 20 Jahre in den USA gearbeitet. Das prägt, nicht

nur kulinarisch, sondern auch menschlich, wieWerner Matthias Dornscheidt als Vorsitzender derMesse-Geschäftsführung später ausführen wird.Über 5 Millionen Quadratmeter Messefläche hat

Schäfer für die Messe Düsseldorf anAussteller ver-mietet. Da zahlt es sich aus, dass Schäfer auch stu-dierter Städteplaner ist.

Der Neue, Wolfram Diener, muss dieMedizintechnik noch kennenlernen

„Wer bist du, Joachim?“, fragt Dornscheidt zu Beginnseiner „etwas anderen“ Laudatio und kündigt denAnwesenden an, den „Code des Amerikaners inDeutschland“ offenzulegen. Unkonventionell, fle-xibel, zielorientiert sei Schäfer – und dabei unglaub-lich vielseitig. „Im besten Sinne ein Menschenfän-ger, ein höflicher Icebreaker, bei dem das Mitein-anderreden immer an erster Stelle steht“, soDornscheidt über seinen scheidenden Vorstands-kollegen auf demWeg in den Ruhestand.Eine Eigenschaft, die der Autor dieses Artikels

nur bestätigen kann. Immer wieder hat Schäferunsere Treffen auf der Compamed genutzt, um sichein Feedback über die Stimmung unter den Aus-stellern oder zu aktuellen Trends und Themen zuholen. Undwenn nötig, rief er zwischendurch ebenmal schnell in der Redaktion an.„Denn Schäfer ist an allem interessiert. Dabei ist

er mitunter crazy, aber letztlich ein großer Entde-cker“, fährt Dornscheidt fort. Für die Messe Düssel-dorf habe Schäfer beispielsweise schon beizeitendie Themen Internationalisierung und Digitalisie-rung fest im Geschäft verankert. „Der ,Code Schäfer‘enthält aber auch einen peniblen Drängler“, erklärtDornscheidt, ehe er letztlich eingestehen muss,diesen nicht wirklich entschlüsseln zu können, undhilfesuchend seine Eingangsfrage erweitert: „Werbist du, Joachim – und wenn ja, wie viele?“Die Antwort folgt auf dem Fuße: „Isch bin ’ne

rischdieje Düsseldorfer“, returniert der Gefragte inbester Mundart, ehe er den Anwesenden seinenNachfolger vorstellt. Wolfram Diener, einen erfah-renenMessemacher, der von UBMAsia in Hongkongzurück nach Deutschland wechselt. „Er garantiertein hohes Maß an Kontinuität“, verspricht Schäfer.Die Medizintechnik-Branche sei ihm indes nur

rudimentär bekannt, gibt Diener später im Gesprächmit Devicemed zu. Aber zwischen seinem Amts-antritt am 1. Oktober und der diesjährigenMedica/Compamed liegen nurwenigeWochen. Vom 12. bis15. November kann Diener das ändern. prwww.compamed.de

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SZENE

14 6 2018

KÖPFE

Neuer FinanzvorstandDer Aufsichtsrat derCarl Zeiss MeditecAG hat beschlossen,die Position desCFO der Carl ZeissMeditec AG zum1. Oktober mit Justus

Felix Wehmer zu besetzen. Er warbisher CFO und Co-Leiter des Unter-nehmensbereichs Microscopy derZeiss-Gruppe.www.zeiss.de

Verstärkt den BV-MedHeike Bullendorfverstärkt seit 1.September als Refe-rentin für Verband-mittel, Hilfsmittel undAmbulante Versor-gung die Geschäfts-

stelle des Bundesverbandes Medizin-technologie, BV-Med, in Berlin. Ge-meinsam mit Juliane Pohl, Leiterindes Referates Homecare / Ambulan-te Versorgung, ist sie für die Ver-bandsaktivitäten im ambulantenMarkt verantwortlich.www.bvmed.de

Führt Ger-resheimerDietmar Siemssenwird am 1. Novem-ber den Vorstands-vorsitz der Gerres-

heimer AG übernehmen. Das hat derAufsichtsrat jüngst beschlossen.Siemssen war bis Juli 2018 CEOvon Stabilus und zuvor 19 Jahre beiContinental in Senior-Management-Positionen im In- und Ausland tätig.www.gerresheimer.com

Im AmtbestätigtJosef May, Ge-schäftsführer derSilhouette Deutsch-land GmbH, wurde

am 13. September auf der Spectaris-Mitgliederversammlung als Vor-sitzender des Industrieverbandeswiedergewählt. Somit bleibt Mayfür weitere zwei Jahre an der Spitzedes Verbandes der deutschenHightech-Industrie.www.spectaris.de

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Trumpf investiert in Medtech-Start-up

Diagnostik – Trumpf investiert im Rah-men seiner Venture-Capital-Tätigkeit 2,85Mio. Euro in das dänische Medizintech-nik-Start-up RSP Systems. Die Investitiondiene klinischen Tests für ein Gerät mit

nadelfreier Blutzuckermessung, dem Re-gistrierungsprozess der medizinischenGerätelizenz für Europa und dem Markt-eintritt im Anschluss, teilte Trumpf viaPressemeldungmit. „Trumpf erhält durchdas Investment Einblick in neue Anwen-dungsgebiete für photonische Systeme“,erklärt Dieter Kraft, Geschäftsführer derTrumpf Venture GmbH.RSP ist eine der ersten Firmen mit ei-

nem nicht-invasiven Blutzuckermes-sungsgerät auf dem Markt. Derzeit sindinvasiveMessungen üblich –wie der Stichmit einer Nadel in den Finger, um denBlutzuckerwert zu bestimmen. Durch denEinsatz von Lasertechnik lässt sich dieser„Pieks“ vermeiden. kswww.trumpf.com

Bild:Trumpf

Die Technologie ist als Prototyp im Universi-tätskrankenhaus von Odense im Einsatz.

Automatisierung mit künstlicher Intelligenz

Datenverarbeitung – Beim Einsatz künst-licher Intelligenz (KI) in der Medizinmusses nicht immer um schlagzeilenträchtigeInnovationenwie Roboter in der Chirurgiegehen. Einer der größten Vorteile ist dasPotenzial für die Automatisierung der Da-tenverarbeitung. So kann der Einsatz vonKI zur Automatisierung grundlegenderAufgaben in Betrieb und Verwaltung zubesserer Servicequalität, besserer Projekt-durchführung und niedrigeren Kostenführen. „Fortschritte in der künstlichenIntelligenz und im maschinellen Lernentreiben die Anwendung von modernsterTechnologie auch immedizinischenAlltagvoran“, erklärt Güner Aksoy, Regional Sa-les Director Central Europe bei Pure Sto-rage. Durch KI und maschinelles Lernen

können Computer Muster in unstruktu-rierten Daten erkennen und diese so instrukturierte Daten umwandeln, dass eineAutomatisierung möglich ist.In den nächsten zwei bis drei Jahren

werden nach Meinung von Pure StorageInnovationen in den Bereichen elektroni-sche Gesundheitsakten, Finanzmanage-ment und Betrieb den Einsatz von KI imgesamten Gesundheitssystem vorantrei-ben. KI wird in den klinischen Abläufenin bestehende Tools wie elektronischeGesundheitsakten (EHR) und Bildarchi-vierungs- und Kommunikationssysteme(PACS) integriert, so dass das Klinikperso-nal mit Echtzeitdaten am Point of Careversorgt werden kann. kswww.purestorage.com/de

Reges Ausstellerengagement bei der T4M

Fachmesse – Nur wenige Wochen nachBeginn des Vermarktungsstarts der T4Mverzeichnet die Landesmesse Stuttgartreges Interesse an der neuen Plattform fürMedizintechnik: Das Projektteam errei-chen immermehr Ausstelleranmeldungen– auch aus dem internationalen Umfeld.Viele Unternehmen und Organisationennehmen das Angebot wahr, die Messemitzugestalten. Mit ihrenAnmeldeunter-lagen reichen sie Ideen und Anregungenein. Dadurch kann die T4M ihrem An-spruch gerecht werden, eine Messe „vonder Branche für die Branche“ zu werden.Erste Ausstellerstimmen zeugen vom

Vertrauen ins Konzept der T4M. Dr. DirkForberger, Vorstandsvorsitzender der Ro-wemed AG – Medical 4 Life, sagt: „Vor al-

lem bei unseren internationalen Kundenist der Messestandort Stuttgart etabliertund beliebt. Wir gehen gern gemeinsammit dem VDMA dorthin.“ kswww.t4m-expo.de

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„Wir freuen uns auf die T4M“, sagt Dr. DirkForberger von der Firma Rowemed.

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Absolute Rückverfolgbarkeit und ein sicherer Prozess:TRUMPF Markierlaser für die Medizintechnik

Sichern Sie sich Wissen rund um das Thema Lasermarkieren

am 14. November 2018 beim MedTecDay in Grüsch:

TRUMPF Schweiz AG · www.trumpf.com/s/medtecday

„In der Medizintechnik mussich jedes Teil zurückverfolgenkönnen. TRUMPF hat dieMarkierlösung, der ich absolutvertraue.“Caroline T., Qualitätsverantwortliche

16 6 2018

Abrechnung as a ServiceEin großer Medizintechnikhersteller hat sich bei der Einführung einesKernprodukts mit einer grundsätzlichen, strategischen Neuaufstellung desgesamten Bestell- und Abrechnungsprozesses gewappnet. Outsourcinglautet das Erfolgsrezept.

SPS hat schrittweise den Bestell-und Verarbeitungsprozess für alleProduktbereiche übernommen,die nach einem sehr ähnlichenSchema ablaufen.

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Ein neues Medizinprodukt mit Mehrwert aufden Markt zu bringen, ist eine Herausforde-rung. Wenn dann ein regelrechter „Run“ auf

das Produkt einsetzt, gilt es, schnell lieferfähig zusein – und zu bleiben. Der Launch eines neuenKernprodukts führte schnell zu einer hohen Nach-frage. Schwierigkeiten in der Bearbeitung der Auf-träge und damit verbundene lange Lieferzeitensorgten für ersten Unmut bei Kunden und verord-nenden Ärzten. Als durch Beschluss des Gemein-samen Bundesausschusses (G-BA) im Folgejahrneue Komplementärprodukte zu diesem Kernpro-dukt als reguläre Kassenleistung eingestuft wur-den, galt es, schnell zu handeln. Denn die etablier-ten aufwendigen, zum großenTeil papierbasiertenProzesse, die das deutsche Gesundheitswesen ver-langt, waren dem zu erwartenden Kundenansturmnicht gewachsen.Mit der Unterstützung des Dokumentenmanage-

ment- und Business-Process-Outsourcing-Spezia-listen Swiss Post Solutions (SPS), einem Konzern-

bereich der Schweizerischen Post, nahm der Her-steller daher eine strategische Reorganisation desBestell- und Abrechnungswesens in Angriff. EinTeam der SPS analysierte zunächst gemeinsammitder internen Abteilung die bestehenden Prozesseund erarbeitete ein Konzept, das Effizienz und Kun-denzufriedenheit gleichzeitig in den Blick nehmensollte. Am Ende stand die Empfehlung, die Stan-dardprozesse im Backoffice in enger Abstimmungmit den Mitarbeitern des Konzerns auszulagernund von eigens dafür ausgebildeten Mitarbeiternbeim Dienstleister SPS bearbeiten zu lassen. Sowurden historisch gewachsene, aber nicht immerlogische Prozesse aufgebrochen und effizienter ge-staltet, ohne eine langwierige interne Restruktu-rierung in Kauf nehmen zu müssen.SPS hat dann schrittweise den Bestell- und Ver-

arbeitungsprozess für alle Produktbereiche über-nommen. Der neue Prozess sieht dabei wie folgtaus: Patienten reichen dieVerordnung ihres Arztesein. Dann erstellen Mitarbeiter von SPS einen Kos-

Oliver Jentzsch

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6 2018 17

BESTELL- UND ABRECHNUNGSWESEN MANAGEMENT

AUTOROliver Jentzsch istLeiter des Compe-tence CentersHealthcare beiSwiss Post Solu-tions in Zürich.

tenvoranschlag, der an die jeweilige Krankenkassezur Freigabe weitergeleitet wird. Parallel dazu legtSPS den Kunden samt seiner Bestellung imCRM-System an. Stimmt die Krankenkasse einerKostenübernahme zu, stößt die SPS die LieferungderWare an und bereitet die Rechnungstellung vor.Der Patient kann das gelieferte System auch imRahmen einer Probezeit testen; die Rechnung er-stellt SPS erst nachAblauf dieser Probezeit. Gleich-zeitig werden mit der Rechnung alle begleitendenDokumente ausgehändigt.

Kommunikation und Kontakte sindweiter Aufgabe des Herstellers

Während eine Anfrage nach dem Liefer- oder Be-arbeitungsstatus durch den Patienten vorher dazuführte, dass Papierakten gewälzt und aufwendigzwischen den Abteilungen nach dem jeweiligenBearbeitungsschritt recherchiert werden musste,ist diese Information nun nur noch einen Maus-klick entfernt: Ruft der Kunde beim Hersteller anundwill beispielsweisewissen, ob die Kostenüber-nahme der Kasse vorliegt oder nicht, erhält er die-se Auskunft unverzüglich. Diese Transparenzschafft Vertrauen und ist ein wesentlicher Beitragzur Kundenzufriedenheit. Natürlich profitiert auchder Hersteller selbst von transparenten Prozessen– Verzögerungen im Ablauf fallen sofort auf undkönnen schnell behoben werden.Die Zusammenarbeit beginnt beim Posteingang:

Der Dienstleister betreibt am Standort des Herstel-lers eine Poststelle, in der SPS-Mitarbeiter die ein-gehende Post bearbeiten und jedes patientenbezo-gene Schriftstück digitalisieren, um es anschlie-ßend an einem eigenen Standort im sächsischenPulsnitz bei Dresden zu bearbeiten. Dabei verblei-ben die Kundenkommunikation und jeder Kun-denkontakt stets in der direkten Verantwortungdes Herstellers, die Kollegen beim Dienstleisterübernehmen ausschließlich Backoffice-Tätigkeiten.Diese Arbeitsschritte wurden nach genauer Analy-se neu definiert und angepasst. Durch die Experti-se im Gesundheitsbereich hätten sich die Kollegender SPS schnell in die spezifischen Anforderungeneinarbeiten und wichtige Standardprozesse rundum die Bestellung der Produkte erledigen können,lautete die Bilanz nach den ersten Monaten. InPulsnitz werden dann alle weiteren sachbearbei-tenden Tätigkeiten erledigt: Datenpflege, das Er-stellen von Kostenvoranschlägen, die Übermittlungan die Krankenkasse sowie das Anlegen des Kun-den im CRM übernehmen Mitarbeiter des Dienst-leisters. Auch die Aktualisierung des Bearbeitungs-status im CRM-System ist Sache der SPS – hierwerden Kostenübernahmeerklärungen hinterlegt,die Lieferung an den Kunden veranlasst, Rechnun-gen generiert und verschickt.Fazit: Die Auslagerung dieser Sachbearbeitung

an einen erfahrenen Dienstleister entlastet die in-ternen Teams. Die frei gewordenen Kapazitätenwurden für neue Service-Leistungen und für denAusbau des Vertriebs genutzt. Und für die bei stei-gender Nachfrage notwendige schnelle Skalierungdes Bestellwesens sorgt nun der Dienstleister. Ent-standen ist ein verteilt arbeitendes Team bei Her-steller und Dienstleister, das den gemeinsamenErfolg vor Augen hat. prwww.swisspostsolutions.com

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MANAGEMENT SOFTWARE

18 6 2018

Standard-ERP verspricht bis zu80 Prozent weniger Validierungsaufwand

Eine neue Unternehmens-/ERP-Software (Enterprise Resource Planning)speziell für kleine Medizintechnik-Unternehmen stellt Jens Fröhlich am11. Oktober auf dem Innovationsforum Medizintechnik in Tuttlingen vor.

Jens Fröhlich

Eine neue Unternehmens-/ERP-Software (Enter-prise Resource Planning) einzuführen, ist fürviele Unternehmen eine große Herausforde-

rung. Dabei gilt: Je kleiner das Unternehmen, des-to schwieriger gestaltet sich die Einführung. Wiees besser geht, können die Teilnehmer des Innova-tionsforumsMedizintechnik in Tuttlingen erleben.In der Medizintechnik nehmen die Schwierigkei-

ten bei der Einführung neuer Software noch durchverschärfte regulatorische Anforderungen zu. Obes die neue DIN EN ISO 13485 oder die MDR ist,beides führt zu erheblicher Unruhe in der Brancheund großemAufwand in den Unternehmen. Hinzukommt der Fachkräftemangel, durch den es häufig

Jens Fröhlich istseit 2017 Branchen-manager für dieMedizintechnik beiOxaion in Ettlingen.Seit mehr als 17 Jahrenbeschäftigt er sich mitAnforderungen an Soft-warelösungen im Bereichder regulierten Industrie(ISO 13485, 21 CFR Part820, Part 11).

an Personal fehlt – auch bei der Softwareeinführung.Mit Oxaion Easy wurde deshalb eine vorkonfigu-rierte Standardsoftwaremit vielenVoreinstellungenfür kleine Medizintechnik-Unternehmen entwi-ckelt, mit der die Einführung deutlich einfachererfolgt. Untersuchungen haben ergeben, dass dieEinsparungen im Bereich der Dienstleistungen undder Validierung deutlich über 50 Prozent liegen.Voraussetzung ist die Anpassung der Unterneh-mensprozesse an den Standard der Software.

Neue Standardsoftware für kleineMedizintechnik-Unternehmen

Oxaion Easy für die Medizintechnik beinhaltet al-le wesentlichenModule und Funktionalitäten vonEinkauf, Verkauf, Lager, Produktion, Service, Doku-mentenmanagement und Finanzbuchhaltung (al-ternativ Datev-Anbindung). Dazu zählen auchwichtige Branchenfunktionalitätenwie Audit-Trail,UDI, elektronische Signatur, Seriennummern, Char-gen oder die Geräteakte.Für die Computer-System-Validierung (CSV) bie-

tet Oxaion Easy für die Medizintechnik ein Valida-tion Package, das alle wesentlichen Dokumente –von Lastenheft und Validierungsplan bis zu denTestvorgaben – mitbringt, die für die Validierungbenötigt werden. Mit demValidation Package lässtsich der Aufwand für die Validierung um 70 bis 80Prozent reduzieren.Oxaion Easy für die Medizintechnik ist keine

Einbahnstraße: Ändern sich die Anforderungen imUnternehmen, wächst die Software einfach mit.Abgerundet wird die Lösung für dieMedizintechnikdurch flexible Finanzierungsmöglichkeiten, die sichan der jeweiligen Situation des Unternehmens ori-entieren sowie an der Möglichkeit, die Software imRechenzentrum (Cloud) oder im eigenen Unterneh-men zu betreiben.Oxaion zählt seit vier Jahrzehnten zu den Tech-

nologieführern bei ERP-Software. Im Fokus stehenUnternehmen der Branchen Maschinen- und An-lagenbau, Elektro- und Elektronikindustrie, Projek-tierung, Service und Vermietung, Medizintechnik,Handel undAutomotive. Die intuitive Handhabungvon Oxaion wurde von der TU Chemnitz mit demPrädikat „sehr gute Bedienbarkeit für Nutzer“ aus-gezeichnet. 2017 erhielt Oxaion die Auszeichnung„ERP-System des Jahres“ in der Kategorie Projekt-dienstleister. Die Software ist international ausge-richtet und steht in 15 Sprach- und Landesversionenzur Verfügung. Aufgrund seiner offenen Soft-ware-Architektur verspricht Oxaion Anwenderninsgesamt eine hohe Investitionssicherheit. prwww.oxaion.deB

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MARKT MANAGEMENT

electronica

Medical ElectronicsConference (eMEC)15. November 2018, electronica.de/eMEC

Internationale Konferenz zu Elektronik in e-healthund Medizin-Anwendungen

Medicine meets Electronics

• Applikationen

• Embedded Technologien

• Sicherheit

• Usability

Connecting Global Competence

5 Trends, die den Gesundheits-sektor von Grund auf verändernMarktanalyse – Gut jederzehnte Euro europäischer Buy-out-Fonds ist 2017 in den Ge-sundheitssektor geflossen.Damit bestätigt sich ein lang-fristiger Trend: das seit vielenJahren wachsende Interessevon Privatanlegern an derHealthcare-Branche. In abso-luten Zahlen stieg das Trans-aktionsvolumen der Private-Equity-(PE-)Anbieter in Euro-pa auf 12,8 Mrd. US-Dollar, imVorjahr waren es 4,6 Mrd. ge-wesen. Weltweit investiertenPE-Fonds 42,6 Mrd. US-Dollarin den Gesundheitssektor –der höchsteWert seit 2007. Im„Global Healthcare PrivateEquity and Corporate M&AReport“ analysiert die Manage-mentberatung Bain & Compa-ny die Hintergründe dieserRekordjagd und zeigt die Pers-pektiven für die nächsten Jah-re auf. Hierzu gehören fünfdisruptive Trends, die dieBranche in den kommendenJahren grundlegend verändernwerden:1. Vom Patienten zum Kon-

sumenten: Die Macht der Ver-braucher wächst. Sie habennicht zuletzt dank digitalerInnovationenmehr Auswahl-möglichkeiten und nutzendiese auch. Damit werdenThe-menwie Kundenorientierung,Transparenz und Conveniencein der Gesundheitsbranche zuwichtigen Erfolgsfaktoren.2. Die digitale Revolution:

Der Gesundheitssektor zählt

zu den Spätzündern in punctoDigitalisierung. Doch derMarkteintritt der High-tech-Konzerne sowie neueTechnologien wie AdvancedAnalytics, künstliche Intelli-genz undmaschinelles Lernenbeschleunigen das Tempo derTransformation.3. Der Amazon-Effekt: Ama-

zon schreckte im Januar 2018die gesamte Branche mit derAnkündigung auf, mit JPMorgan Chase und BerkshireHathaway einen Gesundheits-dienstleister zu gründen. AuchAlibaba, Apple, Samsung undTencent investieren verstärktin das Gesundheitsgeschäft.Branchengrenzen beginnen zuverschwimmen.4. Veränderte Regelwerke:

Neue Regeln für Medizinpro-dukte in der EU und in China,der Brexit und die US-Steuer-reform zwingen Gesundheits-anbieter weltweit, ihre Ge-schäftsmodelle anzupassen.Weitere Regulierungen sind zuerwarten.5. Personalisierte Medizin:

Die Zeit der Blockbuster gehtzu Ende. Die Zukunft gehörtder individualisierten Behand-lung, basierend auf der Ge-sundheitshistorie eines Men-schen, auf genetischen Infor-mationen des einzelnenPatienten, die immer einfacherund billiger zu erhalten sind,sowie auf dessen persönlichenBedürfnissen. kswww.bain.de

Im „Global Healthcare Private Equity and Corporate M&A Report“ analy-siert die Managementberatung Bain & Co. die Gesundheitsbranche.

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Nicht zum NulltarifDie digitale Revolution der Medizin ist in vollem Gange – mit nahezu unbegrenzten tech­nischen Möglichkeiten. Doch Augmented Reality, Internet of Things, Künstliche Intelligenzund Co gibt es nicht zum Nulltarif. Die Frage ist: Sind wir bereit fürs Krankenhaus 4.0?

Peter Reinhardt

TITEL-INHALT

DigitaleRevolutionS. 20 Nicht zum NulltarifSind wir bereit fürsKrankenhaus 4.0?S. 24 Data AnalyticsEin verborgenerSchatz, der sich lohntS. 26 Telemedizin alseine sinnvolle ErgänzungErgebnisse derPwC-Studie „FutureHealth 2018“S. 27 Markt

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Telemedizin auf dem Vormarsch

Die Umfrage „Future Health 2018“ von PwC zur Digitalisierung und Techno-logisierung im Gesundheitswesen zeigt eine breite Zustimmung von weitenTeilen der Bevölkerung. Mehr dazu auf Seite 26.

[%] 00 10 20 30 40 50 60 70 80

können sich vorstellen,zukünftig Wearables zu nutzen

wünschen sich den Ausbau vonBeratungsangeboten im Internet

befürworten eine Lockerung desFernbehandlungsverbotes

schätzen den Stand neuerTechnologien als (sehr) gut ein

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DIGITALE REVOLUTION TITEL

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Die gute Nachricht zuerst: Technisch gesehenstehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verbes-serung der Gesundheitsversorgung zurVerfü-

gung. Doch die Rahmenbedingungen erschwerenderen Umsetzung in konkrete Anwendungen zumNutzen der Patienten. Zu den am häufigsten ge-nannten Hemmnissen zählen fehlende Infrastruk-tur, komplizierte Zulassungsverfahren, unzurei-chende Vergütungsregelungen und die hohen re-gulatorischen Anforderungen. Wenngleich denVerantwortlichen in Politik und Behörden allgemeinerkennbarerWille zur Gestaltung bescheinigt wird,bleibt enormer Handlungsbedarf.Ungeachtet dessen verwies Bundesgesundheits-

minister Jens Spahn auf dem diesjährigen Haupt-stadtkongress darauf, dass E-Health-Entwicklungenunaufhaltsam auf demVormarsch seien. Der Blickauf digitale Innovationen in der Medizin war daszentrale Thema auf dem Hauptstadtkongress Ge-sundheit und Medizin im Juni in Berlin. Vor demHintergrund der zahlreichen Diskussionen umdasGelingen der Telematikinfrastruktur betonte Spahn,dass es einwichtiges Anliegen seiner Gesundheits-politik sei, digitalen Innovationen den Zugang zumSystem zu ermöglichen. Der Aufbau der Tele-matikinfrastruktur würde wie geplant fortgesetzt.Gleichwohl bleiben Zweifel, ob dieser Aufbau zeit-gerecht gelingen wird.

Ohne moderne Telematikinfrastrukturgibt es keinen Fortschritt

„Wir tun uns schwer mit Paragraf 291a des Sozial-gesetzbuches V zur elektronischen Gesundheits-karte“, beklagt in diesem Zusammenhang FrankUlrich Montgomery als Präsident der Bundesärz-tekammer die gesetzliche Grundlage zur elektroni-schen Gesundheitskarte und Telematikinfrastruk-tur. Die Probleme mit der Selbstverwaltung beimThema Digitalisierung sind derweil nicht neu. Derehemaligen Bundesgesundheitsministerin UllaSchmidt wirft Montgomery zentrale Fehler vor.Schmidt habe das im Jahr 2004 verabschiedeteGesetz zu einem „Machtinstrument“ von Ärzten,Krankenkassen und Kliniken gemacht, wird er aufwww.medizintechnologie.de zitiert. „Die haben sichzwölf Jahre um die Macht gekloppt und eine Mil-liarde Euro ausgegeben, anstatt ein vernünftigesSystem zu entwickeln“, findet Montgomery hierdeutliche Worte. Es sei dringend notwendig, ausdiesem Machtgerangel um die Entwicklung derdigitalen Infrastruktur für das Gesundheitswesenherauszukommen. „Wir brauchen dafür vernünf-tige Speicherorte und vernünftige Zugänge – vomVersicherten selber gesteuert.“ Das führt zu einemweiteren infrastrukturellen Problem: die flächen-deckende Internetversorgung mit 50 Mbit/s bisEnde 2018. Hier dürften die Zweifler Recht be-halten, dass das nicht gelingt.Doch schauen wir nach vorne statt zurück.

DieMedizinforschung konnte in den vergange-nen Jahren zahlreiche vielversprechende neueTechnologien vorlegen. DasMarktforschungs-unternehmen Gartner erwartet daher weltweit20 Milliarden vernetzte Geräte bis 2020. Tech-nischer Hintergrund: Smarte Medizingerätezeichnen sich durch ihre Fähigkeit zur Kom-munikation aus. In Krankenhäusern werdenvernetzte Systeme häufig auch zur Wartung

GesundheitsministerJens Spahn: „E-Health-Entwicklungen sindunaufhaltsam auf demVormarsch. Es ist mir einwichtiges Anliegen, digi-talen Innovationen denZugang zum System zuermöglichen.“

Prof. Frank Ulrich Mont-gomery, Präsident derBundesärztekammer: „Wirtun uns schwer mit Para-graf 291a des Sozialge-setzbuches V zur elektro-nischen Gesundheits-karte. Es wurde sich zwölfJahre um die Machtgekloppt und eine Milli-arde Euro ausgegeben,anstatt ein vernünftigesSystem zu entwickeln.“

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eingesetzt, um Maßnahmen einleiten zu können,bevor es zum Ausfall kommt. Hierbei lassen sichmithilfe vonAugmented Reality (AR) realeWelt unddigitale Welt verbinden.Durch diese Art der Mensch-Computer-Interak-

tion ergeben sich aber auch neue Möglichkeiten,für die Assistenz durch Geräte: AR-Anwendungenprojizieren Chirurgen imOP Informationen auf dieDatenbrille, sodass diese den Blick nichtmehr demMonitor zuwendenmüssen, sondern ihre Aufmerk-samkeit ganz den Patientenwidmen können. Auchin der Ausbildung und Forschung hat AR enormesPotenzial. Komplexe Eingriffe lassen sich damitrealitätsnah simulieren und üben.So genannteVirtual-Reality-Brillen (VR) versetzen

ihre Träger also in einen dreidimensionalen Raumund erlauben diesen somit, anatomische Strukturenaus sämtlichen Perspektiven in 3D zu betrachten.Ein erstmalig im Bereich der Mund-, Kiefer- undGesichtschirurgie (MKG) durchgeführter Versuchwurde im Juni auf dem 68. Jahreskongress derDGMKG in Dresden vorgestellt. Ein Forscherteamder RWTH und FHAachen präsentierte die 3D-Bild-gebungmittels VR-Brille anhand eines exemplarischausgewählten, stark verlagerten Kiefergelenks-bruchs. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis,dass eine genaue präoperative Planung und Dar-stellung hilft, Operationen zu vereinfachen unddem Operateur vor dem Eingriff eine gute Vorstel-lung der Situation zu geben. Neben dem Einsatz inder fachärztlichenAusbildung stelle diese Technikinsbesondere in der studentischen Lehre ein erfolg-versprechendes innovatives Medium dar. Es zeigesich aber auch, dass mit zunehmender klinischerErfahrung der Nutzen für die Operateure abnimmt.Einen anderen Ansatz verfolgen Deep-Lear-

ning-Algorithmen. Zwar ist es noch Zukunftsmusik,dass uns Dr. Algorithmus sagt, welche Krankheitwir haben, aber künstliche neuronale Netzwerkesind schon seit Jahren Gegenstand der medizini-schen Forschung. Dabei bietet Deep Learning enor-mes Potenzial im Bereich Bilderkennung oder beider Früherkennung von Krebs und Alzheimer. Un-längst berichteten Medien über eine künstlicheIntelligenz von Googles Schwester Deepmind, diemehr als 50 Augenkrankheiten auf 3D-Scans ge-nauso gut wie ein Arzt erkennen soll. Die Erken-nungsquote liege bei über 94 Prozent und damitim gleichen Bereich wie ärztliche Auswertungen,so die Wissenschaftler. Bereits Anfang des Jahreshatte die Alphabet-Tochter Verily Life Sciences dieEntwicklung eines auf künstlicher Intelligenz ba-sierendenAlgorithmus bekanntgegeben, der Herz-erkrankungen bei einem Menschen vorhersagensoll, noch bevor Krankheitssymptome aufgetretensind. Die Grundlage dafür sollen Scans des Augen-hintergrundes sein, dermit seinen Blutgefäßen aufden körperlichen Gesamtzustand eines Menschenschließen lässt. Auf Basis der Scans analysiert derAlgorithmus das Risiko einer möglichen Herzer-krankung – mit ähnlich hoher, aber wesentlichschnellerer Genauigkeit als Bluttests.Doch wo Geräte über das Internet miteinander

vernetzt sind oder Technologien wie künstlicheIntelligenz eingesetzt werden, bieten sich auchAn-griffsflächen für Cyberattacken. Daher unterliegendie Systeme vernetzter Medizingeräte dem Medi-zinproduktegesetz und müssen hohe Sicherheits-und Qualitätsauflagen erfüllen, um überhaupt

FAZITEs krankt derzeit nocham Übergang vom„Krankenhaus 3.0“ zum„Krankenhaus 4.0.“Peter ReinhardtChefredakteur

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zugelassen zu werden. Schwachstellen wie einemangelhafte oder fehlerhafte Soft- bzw. Firmwaresind schlicht und ergreifend absolut tabu. HiermussSicherheit an allererster Stelle stehen. Das ist leidernicht immer so. Ein bekannter Fall, bei dem sichHacker leicht Zugriff auf medizinische Utensilienhätten verschaffen können, betraf Infusionspum-pen. Hier stellte man 2015 gravierende Sicherheits-lücken fest, sodass ein Hacker die verabreichteDosis der Pumpe hätte ändern können.Auch gibt es leider immer wieder falsch konfi-

gurierte Netzwerkdienste mit unverschlüsselterÜbertragung von Patientendaten. Damüssen Kran-kenhäuser besser werden. Patientendaten sindsensible Daten und bedürfen daher verstärkterSicherheitsmaßnahmen.

Dem Internet of Medical Thingsvertrauen und Akzeptanz schenken

Folglich gebührt dem speziellen Internet of MedicalThings (IoMT) besondere Aufmerksamkeit. Als ver-bundenes Netzwerk medizinischer Geräte undSysteme sammelt, ordnet und übermittelt es Datenund bietet dem Gesundheitswesen dabei nebender gebotenen Sicherheit großes Potenzial im Hin-blick auf Kosten, Versorgung und Personaleinsatz.Doch bislang fehlenAkzeptanz undVertrauen – undauch Experten.Entscheidende Frage ist auch, wie Hersteller ver-

netzter Medizingeräte das Potential des IoMT bes-ser ausschöpfen können. Im Rahmen einer Studieim gesamten europäischen Raum haben dieWirt-schaftsanalysten von Deloitte unlängst 237 Ent-scheider aus der Medizintechnikbranche befragt.Knapp die Hälfte der Beteiligten hat nur teilweise(39 Prozent) oder noch gar keine (10 Prozent) neuenGeschäftsmodelle implementiert. Dennoch betrugder Gesamtwert des IoMT-Markts in Europa ver-gangenes Jahr bereits rund 12Mrd. US-Dollar – 2020sollen es bereits 44 Mrd. US-Dollar sein. Doch umdas Potenzial voll ausschöpfen zu können, müssedie Branche die Initiative ergreifen. Hierbei spielendrei zentrale Herausforderungen eine Rolle:W Erstens die Suche nach dringend benötigten Ta-lenten, also Datenanalyse-Spezialisten, KI-Ent-wicklern, Bio-Sciences-Experten und ähnlichenBerufsprofilen. 71 Prozent der Befragten sind derÜberzeugung, dass die zurzeit in dieser Hinsichtvorhandenen Ressourcen und Kapazitäten beiweitem nicht ausreichen. Hier bedarf es daherauch neuer Kooperationsmodelle mit Universi-täten, anderen Unternehmen sowie mit Organi-sationen des Gesundheitswesens.

W Nur wenn die Medizintechnikbranche zweitensein tieferes und fundiertes Verständnis der Be-dürfnisse und Mechanismen bei Ärzten, Patien-ten und Vertretern der Kassen entwickelt, kannes gelingen, die Potenziale und Vorteile einer

umfassendenVernetzung sowie einer weitgehen-den Automatisierung für jede einzelne Zielgrup-pe deutlich zu machen. Dazu bedarf es nichteinmal zwingend eines radikalen Fortschritts.Auch eine entsprechende Erweiterung der Funk-tionalitäten bestehender Produkte und Serviceskann Mehrwert liefern.

W Die dritte Herausforderung betrifft die Kommu-nikation. Es gilt, die vielfältigen Vorteile einesIoMT-basierten Gesundheitssystems so überzeu-gend darzustellen, dass sich alle Beteiligten desGesundheitssystems auf denWandel einlassen.

„Das Gesundheitswesen ist ein sensibler Bereichaus zahlreichen Mechanismen, Interdependenzenundwachsenden Herausforderungen. Im Zentrumsollte jedoch stets die ökonomisch vertretbare Op-timierung der Behandlung und Heilung von Pati-enten stehen. Bevor die Vorteile des IoMT spürbarzumTragen kommen können, muss daher zunächstdie Infrastruktur verändert und modifiziert sowieeine allgemeine Akzeptanz geschaffen werden.Letzteres hat viel mit Vertrauen zu tun. Erst wennklar ist, dass alle gleichermaßen profitieren, kanneine solche Aufgabe erfolgversprechend in Angriffgenommenwerden“, bringt es Michael Dohrmann,Partner Life Science & Healthcare bei Deloitte, aufden Punkt.Fazit: Digitalisierung, Internet of (Medical) Things

und Big Data sind allgegenwärtig. Die digitale Re-volution ist längst dabei, unser Leben massiv zuverändern. Dabei schafft smarte Vernetzung niedagewesene Transparenz und Effizienz, um sinken-de Klinik-Budgets optimal zu nutzen. Aber istDeutschland auch bereit fürs „Krankenhaus 4.0“,als Vision einermodernen, auf die Bedürfnisse desPatienten abgestimmten Gesundheitsversorgung,in der verteilte Krankenhausinformationssysteme,Medizingeräte, Anlagen und Anwendungen durchVernetzung und strukturierten Datenaustauschdirekt mit den Anwendern wertschöpfend inter-agieren? Dort sollen die verschiedenen IT-Systemebestmöglichmiteinander vernetzt werden und vorallem auch mit der Medizintechnik und weiterenHardwaresystemen interagieren. Aber allzu häufigtrifft High-end-Medizintechnik auf Krankenhaus-IT,die freundlich formuliert erhebliches Optimierungs-potenzial offenbart.Daswird am Beispiel vonWearables deutlich. Als

Hardware, die eng amKörper getragenwird, könnendiese unterschiedlichste Vitalwerte wie Puls, Blut-druck, Blutzucker etc. erfassen, speichern undwei-terleiten, sodass diese Werte überall auf mobilenDevices verfügbar sind. Doch es krankt am Über-gang vom „Krankenhaus 3.0“ zum „Krankenhaus4.0“. Weniger als zehn Prozent der Krankenhäuserhaben heute eine flächendeckende elektronischePatientenakte im Einsatz.Das ist in der Regel eine Frage des Geldes, nicht

der Technik. Weniger als die Hälfte dessen, was inanderen Branchen üblich ist, geben Krankenhäuserin Deutschland für ihre IT aus, fand eine imAuftragder Pro-Klinik Krankenhausberatung in Zusam-menarbeit mit der FH Dortmund und anderen er-hobene Studie heraus. ImVergleich zu Banken undUnternehmen aus dem Finanzsektor, die ebenfallsmit hochsensiblen Daten agieren, sei es sogar nurrund ein Viertel. Dort scheint man verstanden zuhaben: Die digitale Revolution gibt es nicht zumNulltarif. pr

„Die scharfen gesetzlichen Regelungenin Deutschland hemmen den Einsatzdigitaler Innovationen.“SAP-Gründer Hasso Plattner

TITEL DIGITALE REVOLUTION

Michael Dohrmann, Part-ner Life Science & Health-care bei Deloitte: „Bevordie Vorteile des IoMTspürbar zum Tragenkommen können, mussdie Infrastruktur verändertund modifiziert sowie eineallgemeine Akzeptanzgeschaffen werden.“

Hans-Peter Bursig,Geschäftsführer Fachver-band „Elektromedizini-sche Technik“ im ZVEI:„Cybersicherheit wird inder Gesundheitswirt-schaft zu einem immerwichtigeren Thema. Dennauch deutsche Kranken-häuser sind schon mehr-fach mit Ransomwareangegriffen worden, teil-weise mit massivenFolgen für den Betrieb.“

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TITEL DIGITALE REVOLUTION

24 6 2018

Data Analytics – ein verborgenerSchatz, den es zu heben lohnt

Medizingeräte stellen schon heute umfangreiche Betriebsdaten bereit. VieleHersteller nutzen dieses verborgeneWissenspotenzial jedoch kaum. Dabeikann die systematische Sammlung, Aufbereitung und Analyse von DatenVerbesserungspotenziale identifizieren undWettbewerbsvorteile generieren.

Die Analyse von digitalen Daten ist in derMedizintechnik das zentrale Thema derZukunft und bietet mit das größte Potenzialfür künftige Geschäftsmodelle.

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AUTORStefan Förstel istHead of Center ofExcellence DataScience & Ana-lytics bei der Info-team Software AG.

Moderne Medizingeräte lassen sich heute be-reits system- und standortübergreifend ver-netzen und können so sämtliche Betriebs-

daten für Analysen zurVerfügung stellen. Dochwielassen sich diese Daten und das darin schlummern-de Potenzial nutzen? Data Analytics, also die geziel-te Datensammlung und -kategorisierung, ist dieAntwort. Hierbei identifizieren Softwarealgorith-men auf Basis individueller mathematischer Mo-delle vorhandene Relationen innerhalb der gesam-melten Daten, diemenschliche Experten aufgrundder Komplexität oftmals nicht mehr erkennen.„Die Analyse von digitalen Daten ist in der Me-

dizintechnik das zentrale Thema der Zukunft undbietet mit das größte Potenzial für künftige Ge-schäftsmodelle“, ist JürgenAndert, Head of BusinessSegmentMedical Devices bei der Infoteam SoftwareAG, überzeugt. Gerade in der Medizintechnik stehteine Vielzahl unterschiedlicher Daten zur Verfü-

gung, sodass sich daraus vielfältige Anwendungs-szenarien ableiten lassen:Zum einen lässt sich der Ausfall von Medizinge-

räten oder Teilkomponenten vorhersagen. So kön-nen diese rechtzeitig überprüft und vor dem Endeihrer Lebensleistung ausgetauscht werden (Predic-tive Maintenance). Die rechtzeitige Überprüfungführt wiederum zu einer längeren Lebensdauer derGeräte oder Komponenten. Darüber hinaus könnenHersteller die Informationen nutzen, um bei zu-künftigenModellen Schwachstellen zu eliminieren.Zum anderen ermöglicht die Analyse des Nut-

zerverhaltens Herstellern eine Usability-Optimie-rung der Systeme. Lässt sich erkennen, dass Nutzerauf der Suche nach einer Funktion immer densel-ben Umweg in der Navigation verfolgen, könnendiese Erkenntnisse bei einem Usability-Updateoptimierend eingesetzt werden. „Für die meistenData-Analytics-Anwendungen ist ein individuell

Stefan Förstel

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DIGITALE REVOLUTION TITEL

auf die Kundendaten abgestimmtes mathemati-sches Modell die richtige Vorgehensweise“, erklärtAndert. Es gibt zwei Herangehensweisen: zum ei-nen denTop-down-Ansatz, also den Einsatz vorge-fertigter Frameworks mit beschränkten und vonvornherein festgelegten Algorithmen. Der andere,individuell entwickelte und präzise auf die konkre-te Fragestellung des Kunden zugeschnittene Lö-sungsweg ist der Bottom-up-Ansatz. Um zusammenmit dem Kunden die für ihn beste Lösung imple-mentieren zu können, durchlaufen solche Projektedrei wesentliche Schritte.

Schon heute stellen Medizingerätewertvolle Daten zur Verfügung

Schritt 1 – Datensammlung und Datenhaltung: Diebereits gespeicherten, historischen Daten in ihrerganzenVielfalt bilden die Basis für Predictive-Ana-lytics-Anwendungen: DiemathematischenModel-le können aus den Komponentenausfällen derVergangenheit „lernen“ und das Erlernte auf aktu-elle Daten anwenden. In solchen Fällen ist die Artder Datensammlung bereits etabliert und die Da-tenhaltung technologisch gesetzt. Unternehmen,die bislang noch keine Daten sammeln, müssen imersten Schritt die Datenhaltung aufbauen.Schritt 2 – IterativeModellerstellung: Um zielfüh-

rende Datenanalysen starten zu können, ist imVorfeld eine Fragestellung herauszuarbeiten. Diesekönnte lauten: „Lässt sich anhand bestimmter Da-ten die Lebensdauer einer bestimmten Komponen-te vorhersagen?“ DasmathematischeModell „lernt“anhand historischer Daten und „erkennt“ Zusam-menhänge, die in der Vergangenheit zu einemAus-fall geführt haben. VielversprechendeMethoden indiesem Sinne sind Modelle des maschinellen Ler-nens. Die hinsichtlich Datenvorbereitung und Kom-plexität aufwendigsten Modelle sind neuronaleNetze, die bei professioneller Anwendung und aus-reichend großer Datenbasis das größte Potenzialfür einen präzisen Informationsgewinn bieten. Dasentstandene ausgereifte mathematische Modelllässt sich auf Live-Sensordaten anwenden, umKomponentenausfälle vorhersagen zu können. DieEntwicklung eines Modells des maschinellen Ler-nens ist ein in mehreren Schritten verlaufendesiteratives Verfahren. Einer der etabliertesten Da-ta-Science-Entwicklungsprozesse ist der vonMicro-soft entwickelte TeamData Science Process (TDSP).Schritt 3 – Automatisierte Prozesse auf Basis von

Data Analytics: Im Hinblick auf das Beispiel derprognostizierten verbleibenden Lebensdauer einerTeilkomponente kann in einem ausgereiftenModellnun eine Grenze definiert werden, ab der automa-tisiert ein festgelegter Prozess angestoßenwird. Daskann von Warnmeldungen über automatisierteHandlungsaufträge für Servicetechniker bis hin zuautomatisch ausgelösten Bestellvorgängen von Er-satzteilen reichen. Hierfür müssen die Kompeten-zen aus domänenspezifischem Prozesswissen,Datenanalyse und softwaregestützter Automatisie-rung vereint werden.Fazit: Die Entwicklung von Predictive-Main-

tenance-Applikationen ist folglich kein in sich ge-schlossener Prozess, sondern ein Zusammenspielmehrerer komplexer Disziplinen, und setzt Erfah-rung in all diesen Bereichen voraus. kswww.infoteam.de

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TITEL DIGITALE REVOLUTION

Telemedizin als eine sinnvolle Ergänzung

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Umfrage – DenArzt aus dem heimischenWohnzimmer konsultieren, etwa überVideosprechstunde, Telefon oder On-line-Chat? Viele Deutsche schätzen schonheute die Möglichkeiten der Telemedizin– und unlängst hat auch die Ärzteschaftden Weg für einen weiteren Ausbau derTelemedizin geebnet.Knapp die Hälfte, 43 Prozent, der Befrag-

ten einer repräsentativen Umfrage derWirtschaftsprüfungs- und Beratungsge-sellschaft PwC unter 1.000 Bürgern befür-wortet eine Lockerung des Fernbehand-lungsverbots, etwa bei chronischen Er-krankungen. Und fast drei Viertel, 74Prozent, wünschen sich einen weiterenAusbau der ärztlichen Beratungsmöglich-keiten im Internet. Das ist Ergebnis derPwC-Studie „Future Health 2018“.JedochwarenVideo-oderTelefonsprech-

stunden bislang nach dem Fernbehand-lungsverbot untersagt, wenn Arzt undPatient nicht wenigstens einmal einanderpersönlich gesehen hatten. Dieses Verbot

hat der Deutsche Ärztetag im Mai diesesJahres gelockert: „Die Ärzteschaft hat da-mit den Weg für einen weiteren Ausbauder Telemedizin geebnet, der dringendnotwendig ist“, sagt Michael Burkhart,Leiter des Bereichs Gesundheitswesen &Pharma bei PwCDeutschland. Neue Kom-munikationstechnologien könnten dieärztliche Versorgung sinnvoll ergänzen,sofern sie vomMediziner verantwortungs-voll eingesetzt werden. In anderen euro-päischen Ländernwie Großbritannien, derSchweiz oder in Skandinavien sei Teleme-dizin längst Standard.Allerdings bleibt der menschliche Fak-

tor den Studienteilnehmern nachwie vorwichtig: So stimmen 94 Prozent der Aus-sage zu, dass bei schweren Erkrankungenein persönlicher Kontakt zwischen Arztund Patient unverzichtbar ist. Ebenso fin-den es 86 Prozent entscheidend, dass derMediziner sich selbst ein Bild von seinemPatienten macht. Dennoch möchten 72Prozent der Studienteilnehmer auch über

moderne Kommunikationsmedien Kon-takt zur Arztpraxis aufnehmen können.Dass in zehn Jahren Patientengesprächeausschließlich darüber geführt werden,glaubt allerdings nur eineMinderheit. „DieBürger sehen durchaus die Vorteile derTelemedizin – keine Wege, keine Warte-zeiten, eine Entlastung der Arztpraxen –,sehen aber telemedizinische Lösungennicht als Ersatz für die direkte Beratung,sondern als ergänzendes Instrument“,kommentiert Burkhart.Der Arzt bleibt also auch zukünftig ein

wichtiger Ansprechpartner. Dennoch su-chen Patienten zunehmend auch Rat imNetz. Am häufigsten rufen sie Gesund-heitsportale (24 Prozent „sehr häufig“, 48Prozent „manchmal“) und die Internetsei-ten von Gesundheitsmagazinen (16 bzw.52 Prozent) auf. Auch die Beratung vonPatient zu Patient durch Online-Foren ge-winnt an Bedeutung und wird alsdritthäufigste Informationsquelle genannt(19 bzw. 36 Prozent). Eine weniger großeRolle bei der Suche nach Gesundheits-informationen spielen derweil die Inter-netseiten von Krankenkassen, Behördenoder anderen Gesundheitsorganisationen.Insgesamt zeigen sich Versicherte neu-

en Technologien gegenüber aufgeschlos-sen und sind davon überzeugt, dassDeutschland in diesem Punkt fortschritt-lich ist: Sechs von zehn Befragten stufenden Stand des deutschen Gesundheitswe-sens in puncto neue Technologien als„sehr gut“ oder „eher gut“ ein. Vor allembei der Diagnose von Krankheiten erhofftsich jeder Zweite einen Erkenntnisgewinndurch eine stärkere Technologisierung. prwww.pwc.de/futurehealth

Neue Technologien sorgenfür einen besseren Serviceim Gesundheitswesen,aber der menschlicheFaktor bleibt wichtig.

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DIGITALE REVOLUTION TITEL

The cleanroom event23.+ 24. 10. 2018Frankfurt am Main

Nicht aus Fleischund Blut und trotz-dem LebensretterNummer 1:Der Reinraum.

Neue „Hightech-Strategie 2025“

Leitfaden – Das Bundeskabinett hat die„Hightech-Strategie 2025“ beschlossen.„Mit der neuen ,Hightech-Strategie 2025‘wollen wir den Menschen Orientierunggeben, neue Perspektiven aufzeigen undMut und Lust auf Zukunft machen. Ich

bin überzeugt, dass wir mit kluger For-schungsförderung und wirkungsvollenInnovationen die Herausforderungen be-wältigen und unser Leben verbessernkönnen“, kommentiert Bundesforschungs-ministerin Anja Karliczek den Leitfadenfür die Zukunft.Die Bundesregierung will unter ande-

rem gemeinsam mit Wissenschaft, Wirt-schaft, Gesellschaft und anderenAkteurendes Gesundheitssystems bis 2025 eineforschungskompatible, elektronische Pa-tientenakte an allen deutschen Universi-tätskliniken verfügbar machen. Fernersind der Ausbau digitaler Breitbandnetze,die digitale Vernetzung und die Entwick-lung Deutschlands und Europas zu welt-weit führenden Standorten für KünstlicheIntelligenz (KI) vorgesehen. prwww.hightech-strategie.de

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Als Kernziel hat die „Hightech-Strategie 2025“eine höhere Lebensqualität im Blick.

BDI fordert mehr Cybersicherheit

Bündnis – „Cybersicherheit darf nichtzumAngstthema stilisiert werden“, erklär-te Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptge-schäftsführung, anlässlich der jüngstenKonferenz für Nationale Cybersicherheit.

Ein hohes Niveau an Cybersicherheit seiessentiell für den IndustriestandortDeutschland. „Cybersicherheit ist eineHerausforderung und Gemeinschaftsauf-gabe für Unternehmen und Staat“, so Plö-ger. Das Bündnis für Cybersicherheit undder Pakt für Nationale Cybersicherheitmüssten rasch arbeitsfähig werden.„Staat und Industriemüssen den engen

Austausch über aktuelle Bedrohungen undAbwehrstrategien intensivieren. “Letztlichmüsse Cybersicherheit integraler Bestand-teil deutscher Unternehmenskultur wer-den.Wenn Mitarbeiter Cyberkriminalitäterkennen, könne das zum Marken-Cha-rakter deutscher Unternehmen werden.Der BDI forderte die Bundesregierung da-her auf, die Industrie bei einer praxisna-hen Entwicklung von Parametern zurSicherheitszertifizierung zu beteiligen. prwww.bdi.de

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Das Thema Cybersicherheit sollte integralerBestandteil der Unternehmenskultur sein.

Höhere Anforderungen an KRITIS-Betreiber

Vernetzung – Digitalisierte Systeme sindnicht nur modern, sondern auch verletz-lich. Als kritisch gelten Infrastrukturen,diemehr als 500.000 Personen versorgen.Der TÜV Süd erinnert daran, dass Betrei-ber, die unter die BSI-KRITIS-Verordnungfallen, angemessene organisatorische undtechnischeVorkehrungen zurVermeidungvon Störungen treffen müssen. Zudembesteht alle zwei Jahre Nachweispflichtgegenüber dem Bundesamt für Sicherheitin der Informationstechnik (BSI). prwww.tuev-sued.de

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Kritische Infrastruktur beschreibt Systeme, diefür die Gesellschaft von zentraler Bedeutungsind, zum Beispiel Gesundheits-IT.

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KONSTRUKTION PLM

Cloud-basierte PLM-Strategie ist dieGrundlage für Wachstum bei Dräger

Dräger hostet sein hochmodernes PLM-System in der Cloud. Das System hatunlängst die bestehenden Altsysteme abgelöst und verbindet seither mehrals 2.500 Anwender. Damit will Dräger die unternehmensweite Sichtbarkeitseiner Produktdaten sicherstellen und die Agilität fördern.

Mit Fokus auf Innovation, Complianceund schlanke Prozesse hat Drägerunlängst die Produktentwicklung seinerGeräte für die Medizin- und Sicherheits-technik auf eine PLM-Plattform inder Cloud umgestellt.

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INFOMedtech-Herstellersind häufig durchLegacy-PLM,eigene Datenban-ken und andereInfo-Silos einge-schränkt, um Ge-rätestammdaten,Änderungsaufträ-ge, Projekt- undCAPA-Daten etc.zu verfolgen. Daserhöht den Verwal-tungsaufwand undbremst die Agilität.

Aras, einer der führenden Anbieter von OpenProduct Lifecycle Management Software(PLM), gab Anfang September bekannt, dass

sich der internationale Anbieter für Medizin- undSicherheitstechnik Dräger für den Einsatz der Aras-PLM-Plattform entschieden hat.Um dieWertschöpfung imUnternehmen zu stei-

gern und seine Marktposition weiter auszubauen,setzt Dräger auch auf die Einführung eines neuenPLM-Systems. Im eigens dafür ins Leben gerufenenPace-Programm legte das Unternehmen die spezi-fischenAnforderungen an seine künftige PLM-Platt-form fest. Außerdem erarbeitete Dräger einen de-taillierten Plan zur Einführung des neuen Systems,das alle Produktdaten und Prozesse vereinheitli-chen und die bisher verwendeten Programme er-setzen sollte.

Für die beiden Geschäftsbereiche Medical undSafety hatte Dräger bisher getrennte PLM-Instanzenbetrieben. DieWahl fiel auf die PLM-PlattformAras,weil diese flexibel an die Anforderungen von Drä-ger angepasst werden konnte. Auch erlaubt sieeine einfache Migration der Daten aus den beidenbestehenden PLM-Systemen. Darüber hinaus spiel-te der Aras-Partner Minerva eine wichtige Rolle:Die vorkonfigurierten Lösungen zur Erstellung vonDesign-History-Dateien, speziell für medizinischeGeräte, ergänzten das Angebot vonAras passgenau.Aras’ PLM-Plattform ermöglicht es Dräger, den

gesamten Lebenszyklus seiner Produkte nachzu-vollziehen: Das erhöht die Transparenz bei der Pro-duktentwicklung, steigert die Produktqualität, re-duziert die Produktkosten und erleichtert die Um-setzung von Änderungen. Kurzfristig verfolgt

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PLM KONSTRUKTION

Dräger das Ziel, mit der Hilfe von Aras das Anfor-derungsmanagement zu optimieren und die Ver-waltung von Stücklisten, Dokumenten und Stamm-daten zu vereinfachen. Auch dasVariantenmanage-ment und die Produktkonfiguration sollenvereinfacht werden.DesWeiteren soll die Plattform vonAras künftig

auch in den Bereichen Model Based Systems En-gineering und Enterprise Change Managementeingesetzt werden. In Drägers PLM-Strategie dientdie Plattform vonAras damit als der zentrale Dreh-und Angelpunkt für den Datenaustausch und ver-bindet eine Reihe weiterer Engineering- und Busi-ness-Systeme, beispielsweise Requirements-Ma-nagement-Systeme sowie verschiedene CAD- undERP-Systeme.

Die PLM-Plattform ist die Basis fürDrägers digitale Transformation

Dazu Marcus Schüler, Head of Global FunctionsR&D bei Dräger und Sponsor des Pace-Programms:„Die Produkte von Dräger schützen und retten Le-ben. Um unsere Marktposition weiter zu stärken,wollenwir die Transparenz, Zusammenarbeit undEffizienz bei der Entwicklung neuer Produkte undbeim Lifecycle-Management weiter vorantreiben.Die Investition in die Aras-PLM-Plattform ist einwichtiger Schritt in diese Richtung. Der Plattform-ansatz von Aras passt perfekt zu unserem IT-Be-triebsmodell. Die Aras-PLM-Plattform bietet unseinen einfachen Weg, um Daten aus unseren be-stehenden Systemen zu migrieren und unsere ak-tuelle IT-Architektur aufzufrischen. So binden wirneue Technologien unkompliziert ein und könnenunsere Teams in den Mittelpunkt des Produktle-benszyklus stellen.“Andreas Müller, SVP European Operations bei

Aras, ergänzt: „Weltweit konzentrieren sich führen-de Unternehmen wie Dräger wieder auf ihre Pro-duktprozesse, um dieWertschöpfung zu optimierensowie Effizienz, Innovationen undWachstum vo-ranzutreiben.“ Durch den Einsatz der Aras-PLM-Plattform schaffe Dräger die technologische Grund-lage für die laufende digitale Transformation desUnternehmens. prwww.aras-plm.de

INFO

PLM-Plattform für KonzerneAras bietet Software fürs Product Lifecycle Manage-ment (PLM) globaler Unternehmen mit komplexen Pro-dukten und Prozessen.

Mit seiner fortschrittlichen PLM-Plattform-Technologie ver-spricht Aras Anwendern mehr Skalierbarkeit, Flexibilität undSicherheit – speziell in großen Organisationen mit globalemAktionsradius. Zahlreiche Applikationen bringen einen voll-ständigen Funktionsumfang für Unternehmen aller Größenmit. Zu den Kunden zählen neben Medizintechnikherstellernwie Dräger auch der Mischkonzern General Electric (GE)sowie Akteure nahezu aller anderen wichtigen Branchen,zum Beispiel Airbus, General Motors, Hitachi, Kawasaki undMicrosoft. Aras befindet sich in Privatbesitz und hat denHauptsitz in Andover, Massachusetts, USA.

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Controller – Die Touch-Cont-roller von Hy-Line eignen sichfür unterschiedlichste Anfor-derungen wie Bedienung un-ter fließendem Wasser, hoheBeständigkeit gegenüber elek-tromagnetischen Störungenoder niedrige Kosten. NebenEETI hat der Anbieter auchIlitek und Focal Tech ausTaiwan in das Vertriebspro-gramm aufgenommen. Füralle Technologien ist das pas-sende Know-how imHause zuhaben, um den Kunden auserster Hand beraten zu kön-nen. Sowerden alle PCAP-Con-troller in Unterhaching para-

metriert und an die Kunden-anforderung angepasst.Neben den Standard-HMIs

für industrielle Anwendungenmit Diagonalen von 7'' bis 24“stehen auch Lösungen fürHome Automation und trag-bare Geräte im Bereich von 2.4''bis 10,1'' sowie von 32'' bis 84''für Digital Signage, Gamingund Interactive Whiteboardszur Verfügung. Hy-Line liefertTouch-Controller, Touch-Sen-sor und Deckglas zusammenmit dem passendenTFT, Rech-ner und Mechanik als kom-plettes System. kswww.hy-line.de

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Maßgeschneiderte Touch-Cont-roller sorgen für eine zuverlässigeBedienung.

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Ventile – Qosina bietet zweineue Inline-Rückschlagventi-le, die über einen einzigartigenmännlichen Luer-Lock-Aus-lass mit einem mit thermo-plastischem Elastomer (TPE)beschichteten Schaft verfügen,der als elastisches Dichtele-ment fungiert. Der Schaft ver-meidet das Anhaften vonPassflächen und verbessert dieAbdichtung, wodurch eineeinfache Trennung der Luerermöglicht wird. Die geringeSteckkraft reduziert das Risikovon Spannungsrissen an derLuer-Buchsenverbindung. kswww.qosina.com

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Die neuen Rückschlagventile sind BPA- und latexfrei und wurden ineinem Reinraum der ISO-Klasse 8 hergestellt.

Normenkonforme Automatisierung sichergestellt

Software – Die Testautomati-sierungsplattformVector Castvon Vector Informatik wurdevom deutschen Medizintech-nikunternehmen Ottobock fürdasVerifizieren undValidierensicherheitskritischer Embed-ded Software ausgewählt. Mitder Software ist das Medizin-technikunternehmen in derLage, die Anforderungen derNorm IEC 62304 sowie derFDA-Richtlinien zu erfüllen.Der Entscheidung ist ein um-fangreicher Evaluierungspro-zess vorangegangen. Dabeipunktete die Lösung auchdurch die Qualitäten bei der

Generierung von Reportings.Der Anwender nutzt die Platt-form, um Modul- und Inte-grationstests von EmbeddedSoftware, wie sie in mechat-ronischen Prothesen undorthetischen Systemen einge-setzt wird, zu automatisieren.Funktionen wie kontinuierli-ches Testen, Codeabdeckungs-analyse, Anforderungsnach-vollziehbarkeit und Tests aufder Zielplattform stehen eben-falls für die Entwicklung si-cherheitskritischer eingebet-teter medizinischer Anwen-dungen zur Verfügung. kswww.vectorcast.com

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Ottobock nutzt die Plattform, umTests von Embedded Software zuautomatisieren.

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zu aktivieren, können die Sen-sor Hubs mithilfe des integ-rierten, leistungsstarken Sen-sor-Coprozessors und derMEMS-Sensoren eineVielzahlvon Sensordaten mit mo-dernstenAlgorithmen in Echt-zeit analysieren und, falls not-wendig, die Rohdaten gleich-zeitig über lange Zeiträumezwischenspeichern. Der Sen-sor-Coprozessor kann auch

eigenständig, d.h. ohne zuge-schalteten Hauptprozessoragieren. Ihr niedriger Strom-verbrauch sorgt für deutlichlängere Betriebszeiten.Die neuen Sensor Hubs eig-

nen sich für Fitnesstracker,Schrittzähler, Indoor-Naviga-tionsgeräte und zur Gestener-kennung. Hersteller könnenihren Produkten damit beson-dere Alleinstellungsmerkmaleverleihen.Das Unternehmen bietet ei-

ne offene Entwicklungsplatt-form für die neuen Hubs, umGeräteherstellern kürzereTime-to-Market und einen ge-ringeren Designaufwand zuermöglichen. Die Smart SensorHubs sind so kompakt, dasssie einfach in kleinste Geräteintegriert werden können. kswww.bosch-sensortec.com

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BHI260 und BHA260werden ab dem drittenQuartal 2018 für Groß­serien­Anwendungenzur Verfügung stehen.

Entwicklungs-Kits mit einerhohen Rechenleistung

Prozessoren – Phytec liefertEntwicklungs-Kits zu deni.MX 8M, i.MX 8 (Quad Max)und i.MX 8X Prozessoren vonNXP. Für den Einsatz in derMedizintechnik eignen sichdie Module dank ihrer hohenRechenleistung, umfassenderMultimedia-Funktionalitätenund ausgefeilter Security-Fea-tures. Die garantierte Langzeit-verfügbarkeit von 10 Jahrenund die Erfüllung geltenderAnforderungen an Qualität,EMV-Eigenschaften und Secu-rity tragen ebenfalls dazu bei.Die Kits ermöglichen einenfrühen Einstieg in die Ent-wicklung und eine optimaleAusnutzung der Technologie.Den Anfang machen Ent-

wicklungs-Kitsmit phy-Core-i.MX 8M System-on-Module,die in begrenzter Stückzahl

und für ausgewählte Projektezur Verfügung stehen. Dabeihandelt es sich umVorversio-nen des Single-Board-Compu-ters phy-Board-Polaris, der dieGrafik-Performance und Mul-timedia-Features des i.MX8M-Prozessors unterstützt.Serien-Kits sind ab Novembererhältlich, wenn das phy-Core-i.MX 8M System-on-Moduleund der phy-Board-Polaris Se-rienreife erreicht haben. AlsZubehör ist ein 10,1''-LVDS-Dis-play erhältlich.Erste Kits für das phy-Core-

i.MX 8 System-on-Module sindimNovember geplant. Der An-bieter entwickelt derzeit einRapid-Development-Kit, dasalle Prozessor-Features undSchnittstellen des i.MX 8 un-terstützen wird. kswww.phytec.de

Bild:P

hytec

Die Alpha­Kitsermöglichen dieEvaluation derLeistungsfähig­keit und einensehr frühenEinstieg in dieSoftware­Ent­wicklung.

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KONSTRUKTION MARKT

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Haftfestigkeit von flexiblen medizinischen Artikeln

Bild:H

enke

l

Die LED-härtenden Klebstoffe für flexible medizintechnische Artikel vonHenkel zeichnen sich durch eine besondere Haftfestigkeit aus.

Klebstoffe – Henkel hat einumfassendes Portfolio anKlebstoffen für Anwendungenim Gesundheitswesen. Dazuzählen neue LED-härtendeKlebstoffe für flexible medi-zintechnische Artikel, fort-schrittliche Haftklebstoffe fürWund- und Funktionspflastersowie leitfähige Lacke fürSmart-Health-Produkte.Basierend auf seiner Erfah-

rung mit Loctite-Markenpro-dukten für dieMedizintechnikhat das Unternehmen neueAcrylatklebstoffe entwickelt,die signifikante Design- undFertigungsvorteile bieten.Zwei dieser Produkte wurdenspeziell für flexible Anwen-dungen mit thermoplasti-schen Elastomeren (TPE) undthermoplastischen Polyure-thanen (TPU) entwickelt –zwei Substrate, die in der Me-dizintechnik immer häufigerspezifiziert werden. Als nied-rigviskose, LED-härtende undhochflexible Klebstoffe mitklebfreier Oberfläche nach

dem Aushärten vereinen siehohe Dehnung (bis zu 200 %)mit hoher Haftfestigkeit auchauf Polycarbonat, PMMA undanderen Hartkunststoffen.Die Aushärtungmittels LED

spart Kosten, da die LampenOn/Off geschaltet werden kön-nen. Darüber hinaus hilft dasschmale Spektrum an Licht-wellenlängen ohne Infra-

rot-Emissionen den Herstel-lern, ihren Energieverbrauchzu reduzieren, und minimiertdie erzeugteWärme, die abge-führt werdenmuss – einwich-tiger Aspekt bei Reinrauman-wendungen. Mit der Entwick-lung der neuen LED-härtendenKlebstoffe will das Unterneh-men außerdem zur Wert-schöpfung beitragen, indem

ihre Flexibilität und Design-freiheit erhöht und gleichzeitigihre Haftfestigkeit maximiertwurde. Das Eigenschaftsprofilsichert eine schnelle LED-Här-tung in allen Geometrien, vonKlebefugen bis hin zu offenenKehlnähten.Neben TPE und TPU eignen

sich beide Produkte auch be-sonders für Weich-PVC-An-wendungen. Die neuenLED-härtenden Klebstoffe bie-ten hohe Flexibilität bei Vis-kositäten im untersten Be-reich. Das prädestiniert sieinsbesondere für flexible Ver-bindungenmit engen Spaltenoder Anwendungen, bei denender Klebstoff nach dem Mon-tieren aufgetragen wird.Zu den typischen Anwen-

dungen zählen unterschiedli-chemedizinische Einwegarti-kel, wie Schlauchverbinderund Infusionsbestecke, Kanü-lenschutzkappen, Katheter,Beatmungsvorrichtungen undFlüssigkeitsbehälter. kswww.henkel.com

Optimale Positionierung für intraorale Kamerasysteme

Bild:S

ABBröck

skes

SAB Bröckskes hat bereits eine medical-grade USB-3.0-Leitung serien-reif entwickelt und produziert.

USB 3.0 – Für hochauflösendeKamerasysteme immedizini-schen Bereich bietet der Lei-tungshersteller und System-kabelspezialist SAB Bröckskeshochwertige Leitungen an, dieden hohen Anforderungen inder Medizintechnik gerechtwerden.Bildgebende Systeme sind

fester Bestandteil der medizi-

nischen Diagnostik und ope-rativer Behandlungen. Einebrillante Bilddarstellung istdabei entscheidend für die ge-zielte und erfolgreiche Thera-pie. Damit stellt auch die For-derung an immer schnellereÜbertragungssysteme undstörungsminimierte Darstel-lungsgeräte die Konstrukteurevon Kamerasystemen bei der

Kabelauswahl vor erheblicheHerausforderungen.Bei derWahl der passenden

Systeme muss zunächst ge-klärt werden, ob der vorhan-dene Leiterquerschnitt zu derbenötigten Leitungslängepasst und ob der Übertra-gungsstandard damit zu errei-chen ist. Zudemmuss einVer-rauschen der Bilder durchStöreinflüsse verhindert wer-den. Die Leitungmuss darüberhinaus flexibel genug sein, umdas Handling einer manuellgeführten Kamera nicht zubeeinträchtigen.Die Berücksichtigung der

geometrischen Abmessungvon Kameragehäuse und An-schlusstechnik im Gerät ist einweiterer Faktor, der bei derEntwicklung betrachtet wer-den muss. Kommen Zulas-sungsforderungen zum Bei-spiel durch UL-Behörden dazu,rücken neben speziellenWandstärken für die Kabeliso-lationen unter Umständenauch Brandeigenschaften in

den Fokus. Allerdings könnensolche materialspezifischenParameter sowohl Einfluss aufdie Flexibilität als auch aufden Übertragungscharakternehmen.SAB Bröckskes löst diese

Herausforderungen mit mo-dularen Kabelkonstruktionen,die als Muster auf Serienanla-gen produziert werden und sodie Möglichkeit zum Feldein-satz gewährleisten.Der Hersteller von Kabeln

und Leitungen, Kabel-Konfek-tionen und Temperaturmess-technik hat bereits einemedi-cal-grade USB-3.0-Leitung se-rienreif entwickelt. Durch dieBalance zwischen hochflexib-len Konstruktionsmerkmalen,geringem Eigengewicht undsicherer Datenübertragungeignet sich diese Lösung zumBeispiel, um eine manuellePositionierung intraoraler Ka-merasysteme nichtmit unnö-tigem Kabelgewicht am Gerätzu beeinträchtigen. kswww.sab-kabel.de

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FERTIGUNG ADDITIVE FERTIGUNG

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So weit das Auge reichtAuf 3D-Druckern für hochaufgelöste Nano- und Mikrostrukturen lassensich kleinste Komponenten additiv herstellen. Mikrogreifer, Mikrolinsenoder Mikronadeln könnten die Chirurgie, die Endoskopie beziehungsweisedie Medizin überhaupt revolutionieren.

Diese hochauflösende Triplet-Linsewurde direkt auf eine Fasergedruckt und eignet sich beispiels-weise für ein Endoskop.

Bild:T

.Gissibl

/Universitä

tStuttga

rt/PI4

INFODie NanoscribeGmbH mit Firmen-sitz in Eggenstein-Leopoldshafen istein Spin-Off desKarlsruher Institutsfür Technologie(KIT). Das Unter-nehmen entwickeltund vertreibt 3D-Drucker für dieHerstellung nano-,mikro- und meso-skaliger Strukturensowie Fotolackeund Prozess-lösungen.

3D-gedruckte Objekte sind aus der Medizin nichtmehrwegzudenken: Sowerden beispielsweiseProthesen individuell gefertigt, und das Üben

an originalgetreuenModellen erleichtert Chirurgenkomplizierte Eingriffe. Auf der Nano- und Mikro-meterskala fehlten bisher allerdings geeignete Tech-nologien, bestehende Limitierungen in Bezug aufAuflösung und eine Strukturgröße von kleiner als100 μm zu überwinden. Dank der Technologie derZwei-Photonen-Polymerisation können nun jedochauch Strukturen in einem Maßstab realisiert wer-den, der für viele biomedizinische Anwendungenrelevant ist, bisher aber unerschlossen war. AlsMeilensteine der Entwicklung sind hier zum Bei-spiel gedruckte Mikronadeln, Mikrogreifer für in-vasive Eingriffe, Lab-on-a-Chip-Systeme oder auchkünstlich hergestellte Gerüste für die Zellregenera-tion zu nennen.Bei der Zwei-Photonen-Polymerisation rastert

ein Laserstrahl lichtempfindliches Material in dreiDimensionen ab. Für die gewünschte Struktur wer-

den zunächst STL-Daten aus einem digitalenModellgeneriert, in einem üblichen 3D-Druck-Workflowaufbereitet und von der integrierten Systemsoft-ware verarbeitet. Während des Lage-für-La-ge-Schreibprozesses härtet das Druckmaterial anden belichteten Stellen aus. Die gedruckte Strukturkann nach einem Entwicklerbad direkt als Bauteiloder als Master für Abformungsprozesse verwendetsowie in galvanischen Prozessenweiterverarbeitetwerden. Mit den Geräten der Firma Nanoscribelassen sich dreidimensionale Strukturenmit einemLaserstrahl in einem einzigen Druckschritt fertigen.Dabei sind Bauhöhen von einigen hundert Nano-metern bis hin zumehrerenMillimetern auf einemSchreibfeld von 100 x 100 mm2 möglich. Nahezubeliebige Geometrien, freitragende Strukturen,scharfe Kanten und selbst Unterschnitte könnenbei maximaler Designfreiheit realisiert werden.Auf dieseWeise additiv, das heißt im 3D-Druck-

verfahren hergestellte, funktionale Bauteile könnenauch in komplexe Systeme integriert werden. Sie

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ADDITIVE FERTIGUNG FERTIGUNG

werden dabei selbst höchsten Anforderungen be-züglich Präzision undAuflösung gerecht, wie beimdirekten Druck hochpräziser Linsen mit verschie-denen Brennweiten auf einen CMOS-Chip. Die ein-zelnen Linsen umfassen neben einem sehr scharfen,mittleren Sichtfeld dabei auch eine Weitwinkel-funktion, so dass sie gemeinsam auf allerkleinstemBauraum ein sehr großes Sichtfeld – ähnlich demeines Adlerauges – abdecken. Im Bereich der digi-talen Bildgebung könnte diesesVerfahren zu erheb-lichen Qualitätssteigerungen führen.

Zahlreiche Medizinprodukte lassensich jetzt im Miniformat herstellen

Nach neuen Lösungen zur punktgenauen Abgabevon Medikamenten suchten Nanoscribe-Kundenin den USA. Dafür druckten sie einen porösen, 900µmhohen Zylinder, dermit einemWirkstoff befülltwurde. Die einzelnen Zylinderöffnungen habeneinen Durchmesser von 5 µm. Die sogenanntenBiokäfige wurden an Mäusen getestet. Innerhalbdes Untersuchungszeitraums von 24 Stunden zeig-te sich, dass die Biokäfige zur zielgenauen Abgabevon Wirkstoffen in spezifischen Regionen fähigwaren, was die direkte Behandlung von sensiblenZielgeweben ermöglichen könnte. Zu den poten-ziellen Einsatzgebieten dieser Biokäfige zählen ne-ben der Behandlung neurologischer Störungen auchAugenkrankheiten oder die Krebstherapie.Des Weiteren könnten Lab-on-a-Chip-Systeme

mit additiv hergestellten Mikrokomponenten dieLeistung und den Einsatz von Point-of-Care-Test-geräten für Schnelltests revolutionieren. Auf diesemGebiet entwickelt Smartcatch, eine Ausgründungder Universität Toulouse, aktuell eineMethode zurUntersuchung von Blutproben. Dabei sollen im Blutzirkulierende Krebszellen mittels 3D-gedruckterMembranen, die mikroskopisch kleine Öffnungenbesitzen, eingefangen werden.Auch in den Bereich der Endoskopie zieht der

hochauflösende 3D-Mikrodruck ein.Während her-kömmlichen 3D-Drucktechnologien die für optischeAnwendungen nötige Auflösung und Präzisionfehlen, kann mit der Zwei-Photonen-Polymerisa-tion ein breites Spektrum nahezu beliebiger mik-rooptischer Strukturenwie refraktive Standard-Mi-krooptiken, Freiformoptiken oder sogar Multiplet-Linsensysteme additiv hergestellt werden. Selbstder direkte Druck hochpräziser Mikrolinsen aufGlasfasern, die beispielsweise für Mini-Endoskopegenutzt werden könnten, wird möglich. Damit lie-ßen sich selbst allerkleinste Öffnungen des Körperserreichen, umUntersuchungen undminimal-inva-sive Eingriffe vorzunehmen.Bietet die additive Fertigung im größeren Maß-

stab Chirurgen wie auch Ärzten schon heutewertvolle Unterstützung, so birgt der innovative3D-Nano- und -Mikrodruck ein weiteres, großesPotenzial für die Biomedizin. ZukunftsträchtigeAnwendungen reichen hier von gedruckten Mini-atur-Instrumenten über die Diagnostik, die Medi-kamenten-Therapie bis hin zum Monitoring. DieExperten der FirmaNanoscribe sind deshalb über-zeugt: Visionen und Ideen, die heute noch unter-sucht beziehungsweise getestet werden, könntensich dank 3D-Mikrodruck schon bald zu Meilen-steinen der Medizin entwickeln. kswww.nanoscribe.com

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Schluss mit StandardMehr Baukasten-Systeme, Integration von Industrie-4.0-Technologien undkonstruktive Optimierungen – auf dem Gebiet der Kleinteile-Behälter fürindustrielle Reinigungsprozesse erweist sich LK Mechanik einmal mehr alsTrendsetter der Branche.

Schon heute zeichnet sich das Programm an Kleinteile-Waschkörben von LK Mechanik durch kundenspezifischeIndividualisierungen aus. Künftig sollen den Kundennoch schneller maßgeschneiderte Behälterlösungenbereitgestellt werden.

Bilder:L

KMec

hanik

INFOGeschäftsführerMatthias Krollarbeitet intensiv ander Flexibilisierungdes Sortiments vonLK Mechanik. DenBegriff „Standard-angebot“ soll esschon bald nichtmehr geben.

Vor allem aus Feinmechanik, Medizintechnik,optischer Industrie und Elektronik ist die kon-sequente Kleinteile-Reinigung als Teil der

Qualitätssicherung nichtmehrwegzudenken. Vie-le Anwender machen dabei die Erfahrung, dassneben der verwendetenMess- undVerfahrenstech-nik auch der Einsatz maßgeschneiderter Wasch-körbe von zentraler Bedeutung ist. Denn optimier-te Behälter leisten nicht nur einen entscheidendenBeitrag zum Erreichen der von der VDA 19 gefor-derten Reinheitsgrade, sondern unterstützen auchdie Realisierung effizienter Reinigungsprozessenach den Kriterien für Industrie 4.0. Als Spezialistfür die Herstellung solcher Kleinteile-Behälter hatLK Mechanik hier viele Pläne parat.Rundwaschkörbchen sind so etwaswie der Klas-

siker unter denWerkstückaufnahmen für die Klein-teile-Reinigung. Diese filigranen Behälter mit fein-maschigen Netzwandungen aus elektropoliertemEdelstahl fertigt LK Mechanik bereits seit vielenJahrzehnten. Abgestimmt auf verschiedene Teile-

geometrien und Reinigungsprozesse stellt das Un-ternehmen die Edelstahl-Körbchen in unterschied-lichen Größen sowiemit Schraubdeckel oder Bajo-nettverschluss zur Verfügung.Bislang sieht das bisherige Standardangebot von

LK Mechanik zudem vor, dass auch die Maschen-weiten von Korb und Deckel zwischen 0,3mmund0,5mmvariieren können. Geschäftsführer Matthi-as Kroll sagt allerdings: „Den Begriff ‚Standardan-gebot‘ wird es bei uns in dieser Form in Zukunftnichtmehr geben.Wir arbeiten derzeit intensiv ander Flexibilisierung und Ausweitung unseres Sor-timents an Kleinteile-Behältern. Unser Ziel ist es,den Kunden noch einfacher und schneller maßge-schneiderte und für ihre individuellen Reinigungs-prozesse optimierte Behälterlösungen bereitstellenzu können.“Bei dieser Produktoffensive verfolgt LKMechanik

grundsätzlich drei Richtungen: Zum einenwird dasUnternehmen die Auswahl an Rundwaschkörbchenerheblich ausweiten, indem das aktuelle Sortiment

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REINIGUNG FERTIGUNG

Bilder:L

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in ein vielteiliges Baukastensystem überführt wird.„Wir habenmit diesemAnsatz bei unseren großenUniversal-Waschkörben der Serie LK 822003 besteErfahrungen gemacht und werden das modularePrinzip nun auch bei den Kleinteile-Behältern an-wenden“, so Kroll. Vorrangig werde dies dazu füh-ren, dass sich die Rundwaschkörbchen von LKMechanik in all ihren Merkmalen schnell und ein-fach – also auch ohne großen Sonderaufwand –optimal an die Anforderungen der Kunden in vielenverschiedenen Branchen adaptieren lassen. „Wirsind in der Konstruktion und Fertigung inzwischenso flexibel aufgestellt, dass wir hier nahezu jedenKundenwunsch erfüllen können“, betont Kroll.

Industrie 4.0 trifft Waschbehälter fürdie Reinigung kleiner Medizinteile

Die zweite Ebene, auf der LK Mechanik den Gene-rationswechsel der Kleinteile-Waschbehälter vor-antreibt, steht unter der Überschrift Industrie 4.0.Hierzu hat das Unternehmen in den vergangenenJahren bereits Untersuchungen zur technischenMachbarkeit sowie Bedarfsanalysen durchgeführt.„Ebensowie eineWerkstückaufnahme in der Mon-tage, könnte auch ein Kleinteileträger im Reini-gungs- und Fertigungsprozess produktionssteuern-de Informationen tragen– etwa für den Materi-alfluss oder für die Qualitätssicherung“, erklärt Kroll.Konkret bedeutet dies, dass LK Mechanik über dietraditionellen Möglichkeiten zur Anbringung vonBegleitdokumenten und Teilenummern oder zurLasergravur manipulationssicherer Chargenken-nungen an den Waschkörben hinausgehen wird.In denMittelpunkt rückt vor allem die Integrationmoderner Ident-Technik in die Kleinteile-Behälter.Damit wird das Unternehmen all jene Kunden un-terstützen, die ihre Prozesseweiter automatisierenund digitalisieren möchten.Das dritte Optimierungsprogramm von LK Me-

chanik betrifft die Konstruktion der Kleinteile-Be-hälter. Auch hierbei nutzt das Unternehmen nun– intensiver als bisher – seine Erkenntnisse aus derHerstellung industrieller Werkstückträger für dieIndividualisierung der Kleinteile-Waschkörbe. Krollerläutert: „Das wird zum Beispiel bedeuten, dasswir demKunden auch dieMöglichkeit bietenwer-den, dieWaschkörbe zusätzlichmit Einzelteil-Auf-nahmen auszustatten, die ein besonders schonen-des Teilehandling und hocheffektives Reinigenunterstützen. Forcieren werden wir zudem dieHerstellung von Kleinteile-Behälternmit abgerun-deten Ecken, wobei wir hier von den guten Erfah-rungenmit unseren Lösungen für dieMedizintech-nik profitieren.“ Dazu muss man wissen, dass LKMechanik bereits seit geraumer Zeit scharnierloseEdelstahl-Trays mit Rundecken, innenliegendenFallgriffen und gratfreien Kanten fertigt, die mitinnenliegenden Ablageebenen und mit variablenLochungen für Anwendungen in der Sterilisierungs-technik geliefert werden.Fazit: Dank seiner flexibel organisierten Fertigung

kann LK Mechanik die Synergien seiner verschie-denen Geschäftsbereiche hervorragend nutzen.Nicht zuletzt aufgrund dieser Flexibilität wird LKMechanik immerwieder auch von namhaftenAn-lagenbauern und Großkunden in deren Entwick-lungsprojekte mit eingebunden. prwww.lk-mechanik.de

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Kontinuierliche Selbstoptimierungals Schlüssel zum Erfolg

Der Auftragsfertiger EP-Flex ist für die Herstellung von Medizinproduktennach ISO-Norm 13485 zertifiziert. Das bedeutet, er muss jederzeit lieferfähigsein. Mit einer Feinplanungslösung ist dies kein Problem.

Aktuell steht beiEP-Flex vor allem dieKapazitätsplanungim Fokus. Schritt fürSchritt folgen dieanderen Bereiche.

Bild:E

P-Flex/Dua

lis

Zuverlässigkeit in der Fertigung – dazu gehörtin der Medizinbranche auch Liefertermintreue.Deshalb setzt EP-Flex, Spezialist für medizini-

sche Präzisionsinstrumente, seit 2017 auf die Fein-planungslösung Ganttplan der Dualis GmbH ITSolution. Diese integriert sich als Partnerlösung vonAsseco nahtlos in das bestehende ERP-SystemAP-Plus. So ist die effiziente Bearbeitung von zirka 500Aufträgen mit zwei bis drei Millionen Teilen proMonat bei zirka 20 Prozent höherer Liefertermin-treue möglich.Während die Geschäftsprozesse bei EP-Flex be-

reits seit 2003 von der Asseco-ERP-LösungAP-Plusgesteuert werden, hatte das Unternehmen zur Fein-planung seit 2010 eine dezidierte Speziallösung imEinsatz. Diese stießmit zunehmendemWachstumund Komplexität der Prozesse an ihre Grenzen.Auch hinsichtlich der strengen Auflagen und Re-gularien derMedizinbranchewar das System nichtoptimal ausgelegt. Denn alle Fertigungsprozessebei EP-Flexwerden kontinuierlich von den jeweils

zuständigen Behörden geprüft. Alle Chargen müs-sen sich lückenlos rückverfolgen lassen. Gleichzei-tig haben Kunden jederzeit ein Recht zum Audit.„Die ISO-Norm 13485 für die Herstellungmedizini-scher Produkte, nach der wir zertifiziert sind, be-inhaltet unter anderem die Anforderung, jederzeitlieferfähig zu sein. Eine effiziente und leistungs-starke Feinplanung ist damit für uns unerlässlich“,erklärt Jürgen Class, Leiter Fertigungssteuerung beiEP-Flex.

Liefertermintreue ist in derMedizintechnik unabdingbar

So entschied sich EP-Flex nach einer Evaluierungs-phase für das Feinplanungssystem Ganttplan ausdem Hause Dualis. Die Partnerlösung von Assecointegriert sich nahtlos in das ERP-SystemAP-Plus,das seit vielen Jahren bei EP-Flex im Einsatz ist.Class erklärt: „Überzeugt haben uns die Funktions-weise und Usability der Lösung. Viele Systeme

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FERTIGUNGSPLANUNG FERTIGUNG

INFO

Spezialist für PräzisionsinstrumenteDie EP-Flex Feinwerktechnik GmbH aus Dettingen an derErms bietet seit über 23 Jahren Hightech-Präzisionsinstru-mente für minimal-invasive Eingriffe an.

Insgesamt knapp 3.500 Artikel befinden sich im Portfolio desSerienfertigers, der als OEM-Hersteller unterschiedliche medizi-nische Einrichtungen beliefert. Dabei fertigt EP-Flex nicht nurauftragsbezogen, sondern entwickelt auch eigenständig neueFertigungsverfahren.www.epflex.com

visualisieren teilweise nur die Grobplanung ausdem ERP-System. Das ist für uns keine Feinpla-nung, wie wir sie benötigen und nun seit 2017 mitdem System von Dualis und Asseco im idealenZusammenspiel erhalten.“Aktuell steht bei EP-Flex vor allem die Kapazi-

tätsplanung im Fokus. Schritt für Schritt folgen dieanderen Bereiche. Produktionsleiter Torsten Habel-mann erklärt: „Die Liefertermintreue ist in unsererBranche unabdingbar. Haben Kunden einmal ne-gative Erfahrungen gemacht, entsteht schnell einregelrechter Teufelskreis: Bestellungen, die eigent-lich erst für die Zukunft anstünden, werden bereitsfrüher in Auftrag gegeben, da Kunden die vermeint-lich erwartete Verzögerung von Vornherein ‚miteinplanen‘. Damitmüssenwir ein unnötig höheresAuftragsvolumen bewältigen.“Mit der vorherigen Lösung kam es aufgrund der

wenig flexiblen Feinplanung immerwieder zu un-erwünschten Produktionsverzögerungen. Jetztallerdings ist eine kontextbezogene Neuplanungproblemlos möglich. Es lässt sich jederzeit unmit-telbar erkennen, welche Verschiebungen eine be-

Die Firma EP-Flex bietet Hightech-Präzisionsinstrumente für die Medizin-technik an – wie beispielsweise diesensteuerbaren Katheter.

Bild:E

P-Flex

Innovative Klebetechnologie für die Medizintechnik

→ Die Medizintechnikklebstoffe von Panacol sind USP Class VI- und/oder ISO 10993-zertifiziert.Sie halten regulären Sterilisationsmethoden stand, haften auf schwer verklebbaren Substratenund härten unter UV-Licht in Sekunden.

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stimmte Verzögerung zur Folge hat, und der best-mögliche Ablauf neu planen. Das neue Systemarbeitet sehr schnell. Bei Bedarf kann EP-Flex in-nerhalb einer halben Stunde eine neue Planungerstellen. Damit hat sich die Reaktionsfähigkeit inder Produktion deutlich verbessert.Während zuvornur einmal pro Tag neu geplant werden konnte,lässt sich jetzt bei Bedarf zwischen fünf- und zehn-mal umplanen. Die Liefertermintreue hat sich umzirka 20 Prozent erhöht.Torsten Habelmann gibt einen Zukunftsausblick:

„Später wollen wir verstärkt zum Beispiel Durch-laufzeiten bewerten und in Form von KPIs in dasERP-System integrieren. So können wir Verbesse-rungspotenzial ableiten. Gleichzeitig schaffen wirdamit die Basis für eine tiefgreifendere Analyse,um Probleme vorausschauend zu erkennen und zuvermeiden. In einer derart strengen Branche wieder Medizinbranche ist eine kontinuierliche Selbst-optimierung der Zentralschlüssel zum Erfolg – da-für haben wir mit Asseco und Dualis bereits denGrundstein gelegt.“ kswww.dualis-it.de

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Automatisierung – Die Fertigungssyste-me von Nanosystec ermöglichen die Au-tomatisierung anspruchsvoller Mikrofü-geprozesse – sowohl für den Kernprozessder Bauteilausrichtung als auch für dasBeladen und die Datenerfassung.Im Mittelpunkt steht der hochgenaue

Fügeprozess mit Genauigkeiten imSub-Mikrometerbereich für die aktive Jus-tagemittels Stellsignalen sowie einerma-ximalen Abweichung von einigen Mikro-metern beim passiven Platzieren mitBildverarbeitung. Die Fixierung der Bau-teile erfolgt mittels Laserschweißen, La-serlöten oder Mikrokleben. Die Analyseder Aufgabenstellung und der Bauteilei-genschaften resultiert in einem automa-tisierten Prozessmit hoher Produktivität.

Reproduzierbar einzulegendeWerkstück-träger werden entweder manuell, überFörderbänder oder Tray Feeder in die Be-arbeitungsposition gebracht.kswww.nanosystec.com

Bild:N

anos

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Nanosystec gewährleistet hochgenaue Füge-prozesse im Sub-Mikrometerbereich.

Weniger Handarbeit beim 3D-Druck

Seriendruck – Bisher lässt sich 3D-Drucknoch nicht in eine automatisierte Prozess-kette einbinden. Die Anlagen stehen au-ßerhalb der Produktionslinie und Mitar-beiter bedienen sie manuell. Für die au-tomatisierte Serienfertigungmüssen sichdie händischen Tätigkeiten aber reduzie-ren, sonst dauert die Produktion zu langeund die Teile sind nicht ohne Qualitäts-schwankungen reproduzierbar.Im ersten Schritt hat Trumpf deshalb

die Prozesse innerhalb der Tru Print 5000automatisiert. Dadurch lassen sich lang-fristig auch die vor- und nachgelagertenArbeitsschritte anbinden. Die neuen Lö-sungen zielen vor allem auf den Prozess-start ab, weil hier besonders viele händi-sche Tätigkeiten anfallen.

Die Tru Print 5000 basiert auf der Tech-nologie Laser Metal Fusion (LMF). DieAnlage arbeitet mit dem Multilaser-Prin-zip, bei dem drei Laser zeitgleich die Geo-metrie der Bauteile im Pulverbett auf-schmelzen. Mit der hohenVorheizung vonbis zu 500 °C ist es erstmals möglich, hit-zebeständigeMaterialienwie kohlenstoff-haltige Stähle zu verarbeiten. Außerdemsteigt die Bearbeitungsqualität bei Werk-stoffen wie Titan, weil sich Spannungenim Bauteil verringern undweniger Nach-arbeit erforderlich ist.Auf der Formnext zeigt das Unterneh-

men ein neuesVerfahren für das automa-tisierte Handling der Deckel für den Bau-und die Vorratszylinder. kswww.trumpf.com

Formnext 2018 setzt Wachstumskurs fort

Messestart – Bereits 10Wochen vor Startder Formnext waren die beiden Hallen-ebenen der Messehalle 3 mit erwarteten550Ausstellern auf einer Ausstellungsflä-che von 36.000 Quadratmetern vollstän-dig belegt.Damit verzeichnet die Leitmesse für

Additive Manufacturing und moderneFertigungsverfahren erneut einen deutli-chen Zuwachs bei denAusstellern und beider Ausstellungsfläche. Um die Nachfragezu bewältigen, nutzt die Messe zusätzlichan die Halle 3 angrenzende Flächen fürVeranstaltungen des Rahmenprogramms.Auf der Formnext wird sich erneut die

Weltelite des AdditiveManufacturing prä-sentieren. Gleichzeitig wird das Messe-spektrum entlang der relevanten Prozess-

ketten in diesem Jahr weiter ausgebaut.Wichtige Bereichewie Software, Material,Pre- und Postprocessing sollen dabei nochweiter verstärkt werden. kswww.formnext.de

Bild:M

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Die Halle 3 der Formnext (hier: 2017) dürfteauch in diesem Jahr wieder ausgelastet sein.

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MARKT FERTIGUNG

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hohe Drehmomente. Unsere Bürstenlosen DC Mini Motorensind für die medizinische Sterilisationsanforderungen ausgelegt.

Erweiterte Fertigung mitneuen Spritzgießmaschinen

Lohnfertigung – DerMedizin-technikspezialist Riegler hatin sechs zusätzliche vollelekt-rische Spritzgießmaschineninvestiert, umKapazitäten fürneu gewonnene Kundenpro-jekte zu schaffen.Auf den Maschinen, die di-

rekt an den Reinräumen derISO-Klasse 7 angeordnet sind,sollen ab Januar 2019 für glo-bal aufgestellte Kunden ausder Diagnostik und Medizin-technik Produkte mit moder-ner Technologie gefertigt wer-den. Aktuell beschäftigt dasUnternehmen an seinen dreiProduktionsstandorten auf55.000 Quadratmetern rund320Mitarbeiterinnen undMit-arbeiter. Die nun getätigte In-vestition sei ein Bekenntnisdes FamilienunternehmensWirthwein und dessen Toch-

terunternehmen Riegler zumStandort Mühltal. Außerdemeröffneten die GroßprojektedemUnternehmen zufolge in-teressante Perspektiven für dieStammbelegschaft und eswürden kurz- undmittelfristig20 neue Arbeitsplätze fürFachkräfte geschaffen.Mit insgesamt 100 Spritz-

gieß- und 15 Extrusionsblas-formmaschinen sowie 25Montageanlagen fertigt derSystemlieferant flexibel kun-denspezifische Präzisionslö-sungen, die z.B. in hochsensib-len und hygienischenAnwen-dungen zumEinsatz kommen.Parallel wurden Werkzeugemit moderner Werkzeugin-nendrucksensorik entwickeltund mit aktueller Spritzgieß-technik gekoppelt. aswww.riegler-medical.com

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/Riegler

Die neuen Spritzgießmaschinensind direkt an den Reinräumender ISO-Klasse 7 angeordnet.

Dezentes Wearable schützteffektiv vor Mückenstichen

EMS-Dienstleister – Die pa-tentierteWeltneuheit Nopixgoaus der Schweiz schafft dau-erhaft Abhilfe gegen Stechmü-cken. Das Wearable ist mitElektronik von Iftest ausge-stattet und schützt in denTro-pen vor durch Mückensticheübertragenen KrankheitenwieMalaria, Dengue-Fieber oderdem Zika-Virus.Der Physiker Kurt Stoll ent-

wickelte hierfür einen neuenLösungsansatz, der anstellechemischer Wirkungsmecha-nismen die physikalisch-evolutionären Eigenschaftenvon Mücken berücksichtigt,um einewirksame und gleich-zeitig ungiftige Lösung gegenStechmücken zu finden.Aufziehende Gewitter sind

durch atmosphärische Entla-dungen sowie elektromagne-tische Wellen und Felder fürMücken schon weit entferntspürbar und führen dazu, dassdie Insekten in einen Schutz-modus verfallen. In der Folgezeigt die Mehrzahl der Mücken

ein passives Verhalten oderflieht. Anders als bei chemi-schen Impulsen kann sich dieMücke nicht an diese Reizegewöhnen, da diese tief in derDNAverwurzelt sind. Nopixgoimitiert diese natürlichen Rei-ze und senkt so das Risiko vonMückenstichen ohne den Ein-satz von Chemie. Die High-tech-Elektronik als Herzstückdes Wearables simuliert Sig-nale ähnlich den Entladungeneines Unwetters und reduziertso im Umkreis von rund zweiMetern das Risiko von Mü-ckenstichen erheblich.Mit Iftest fand der Hersteller

einen EMS-Dienstleister, derdieWearable-Elektronik in ho-hen Stückzahlen und ein-wandfreier Qualität produzie-ren kann und durch seinKnow-how Produktoptimie-rungen vorantreiben konnte.Dank einer Optimierung desDesigns konnte beispielsweiseeine 30-prozentige Leistungs-steigerung erzielt werden. aswww.iftest.ch

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stÄußerlich ein stilvolles Armband, steckt im Innern des Wearables einwirkungsvoller Mückenschutz.

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SPECIA

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Werkzeugeinsätze mit Schnellwechsel­mechanik und Heißkanaltechnik

Der Trend zur Produktindividualisierung ist oft mit geringeren Stückzahlenverbunden – auch in der Medizintechnik. Gerade bei der Kunststoffverarbei-tung spielt die Flexibilität der Produktionstechnik bei schnell wechselndenProdukten und kleinen Losgrößen eine zunehmend wichtige Rolle.

Das Werkzeug von Braunform mit patentierterSchnellwechselmechanik befriedigt den Bedarf nachzunehmender Produktindividualisierung bei geringerenStückzahlen. Heißkanaltechnik von Günther stelltdabei große Genauigkeit bei der Reproduktion sicher. B

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Immer mehr Hersteller gehen auf individuelleKundenwünsche ein. Das führt letztlich zu klei-neren Losgrößen und bedeutet häufigere Auf-

tragswechsel. Typische Produkte sind etwa Ge-brauchsgüter wie Schreibgeräte oder Bauteile inder Elektronikindustrie, aber auch eine Reihe vonmedizintechnischen Produkten.Wie man diesem Trend Rechnung tragen kann,

zeigt die Fertigung eines zweiteiligen Messschie-bers aus ABS auf einer vollständig automatisiertenFertigungszelle, die auf dem Fakuma-Messestandvon Engel Austria zu sehen sein wird. Mit der voll-ständig automatisierten Fertigungszelle sprechendie Systempartner Engel und Braunform Kundenan, die einander ähnliche Artikel in kleinen Stück-zahlen oder eine hohe Variantenvielfalt fertigen.Zwar hat einMessschieber nichtsmit Medizintech-nik zu tun, er taugt aber durchaus, um das Grund-prinzip der flexiblen Fertigung zu verdeutlichen.DasWerkzeug hierfür wurde von Braunform kon-

struiert und gebaut. Es ermöglicht, in einemStammaufbau die geometrisch unterschiedlichenKomponenten des Messschiebers zu fertigen. Die

Teile werden im schnellenWechsel nacheinanderauf der Fertigungszelle hergestellt. Nach jedem drit-ten Schuss entnimmt ein Roboter das Bauteil,wechselt den Greifer und tauscht die Werkzeug-einsätze aus. Für die einzelnen Teile werden dieschnell wechselbaren Einsätze AS/DS verwendet.Auf die Schnellwechselmechanik hat Braunformein Patent. Dank dieser Systemlösung ist ein vollautomatisierter Wechsel der Werkzeugeinsätze innur einer Minute möglich. Gerade für Anwender,die ähnliche Artikel in kleinen Stückzahlen fertigenmüssen oder eine hoheVariantenvielfalt benötigen,kann diesesWerkzeugprinzip interessant sein.Eine weitere Herausforderung dieser Anwen-

dung ist, dass die beiden Bauteile mit 5,5 und 3,5 gsehr unterschiedliche Schussgewichte aufweisen.Um einen sicheren Spritzprozess zu gewährleisten,ist eine präzise und intelligente Ansteuerung derNadelverschlusstechnik unumgänglich. Braunformsetzt hierbei auf die Heißkanaltechnik mit einemelektrischen Antrieb von Günther.Elektrisch angetriebene Nadelverschlusssysteme

haben entscheidende technische Vorteile, wie das

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WERKZEUGBAU KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

INFOMit einer hochinte-grierten Ferti-gungszelle zeigtEngel auf derFakuma 2018erstmals einevollständig auto-matisierte Lösungfür sehr schnelleWerkzeugeinsatz-wechsel.

INFO

Die Vorteile der NadelbetätigungNadelbetätigungen ermöglicheneine präzise und intelligente Na-delsteuerung von Heißkanalsyste-men bei einfacher Montage undAnschlusstechnik.

Das harmonische Öffnen der einzel-nen Nadelverschlussdüsen bewirktauch bei kleinsten Schussgewich-ten sichere Spritzprozesse. Hier dieVorteile von Günther-Nadelbetäti-gungen auf einen Blick:W Exaktes Öffnen und SchließenW Sicherer SpritzprozessW Optimal justierte Nadel

W Abschalten einzelner KavitätenmöglichW Präzise und intelligente SteuerungW Alle beweglichen Teile sind kun-denseitig austauschbarDie Nadelverschlussdüse Typ 6NHF120 mit PM-Nadelführung über-zeugt darüber hinaus mit langerLebensdauer und großer Ver-schleißfestigkeit sowie hervorragen-der und überstandsfreier Anguss-qualität. Weitere Vorteile sind ihregeringe Scherbeanspruchung undder Wegfall der Erneuerung bzw.der Nacharbeit der Formeinsätze.

variable und zugleich präzise Einstellen der Nadel-position und der Hublänge. Zudem ermöglicht dieSynchronität der Nadelbewegung eine große Ge-nauigkeit bei der Reproduktion. Der SchrittmotorTyp SMA 10 E02 garantiert diese hohe Präzision,verbundenmit einem optimalen Kraft-Weg-Verhal-ten. Mit dem entsprechenden Steuergerät DPE isteine präzise Nadelverschlusssteuerung garantiert.Zudem ist eine Nadeljustage im Bereich von Hun-dertstelmillimetern möglich. Nadelverschluss-systeme und elektrischer Antrieb sind einfach zumontieren und erfordern bei der Werkzeugkonst-ruktion keinen großen Aufwand.

Sichere Spritzgießprozesse dankpräzise angesteuerter Anspritzpunkte

Zum Einsatz kommt bei dieser Anwendung eineNadelverschlussdüse vom Typ 6NHF mit einerNennlänge von 120 mm und einer Nadelführungaus pulvermetallurgischem Stahl. Diese Systemdü-se mit Dickschicht-Heizelement (Blue Flow) wirdmit dem Verteiler verschraubt. Die Vorteile dieserDüse sind neben der langen Lebensdauer ihre über-standsfreie Angussqualität sowie die geringe Scher-beanspruchung. Verschleißteile lassen sich prob-lemlos austauschen und es ist keine Nacharbeit derFormeinsätze notwendig. Dank der Dickschicht-heizung konnte die individuelle Heizleistung exaktan den Bedarf in jedem Abschnitt der Düsenlängeangepasst werden. Sowird ein homogener Tempe-raturverlauf erreicht, was sich gerade bei kleinenFormteilen positiv auswirkt. Zudem benötigt dasSystem nur eine sehr kurze Anfahrzeit, sodass dieAusschussquote merklich sinkt.Dass eine solche Heißkanaltechnik bei vollelek-

trisch automatisierten Fertigungszellen, bei denenneben dem Robotik- und Handlingsystem auchalle Werkzeugfunktionen und der Nadelver-schluss-Heißkanal elektrisch angetrieben werden,sinnvoll ist, davon können sich die Besucher derFakuma auf dem Stand von Engel Austria in HalleA5 überzeugen. Ergänzend dazu stellt GüntherHeißkanaldüsen und -systeme für die kunststoff-verarbeitende Industrie vom 16. bis 20. Oktober2018 auf seinem Messestand in Halle A2 vor. prwww.guenther-heisskanal.de

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SPECIA

L KUNSTSTOFFVERARBEITUNG EXTRUSION

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Kunststoffummantelung – so divers dieAnwendungen, so divers die Methoden

Es gibt mehrereWege, Drähte, Litzen und Fasern mit Kunststoff zu ummanteln.Doch nicht jedes Verfahren ist für Medizinprodukte geeignet. Die Mikro-extrusion als Single-Step-Verfahren ist flexibel, schnell und vor allem – sicher.

Klein, kleiner, mikro: AufkleinstdimensionierteDrähte, Litzen und Fasernkann im Vari-Coat-Verfah-ren eine umlaufendeThermoplastschicht mitminimal 0,01 mm Schicht-dicke extrudiert werden.

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AUTORMarkus Stier istProduktmanagerin der BusinessUnit Tubing derRaumedic AG.

Die medizinischen Anwendungen für kunst-stoffummantelte Drähte, Litzen und Fasernsind vielfältig. So können sie als Führungshil-

fe bei minimal-invasiven Eingriffen oder als Elek-troden zur Signalübermittlung, beispielsweise aufdemGebiet der Neurostimulation, genutzt werden.Auch für medizintechnische Zwecke ist die Draht-ummantelung ein gefragtes Verfahren. Beispiels-weise dann, wenn es darum geht, kleindimensio-nierte Kathetersysteme mit besonders dünnwan-digenundgleitfähigen Innenschichten auszustatten.Der innenliegende Draht wird in diesem Fall alsKonfektionshilfe zur Fertigung sogenannter PT-FE-Liner benötigt.Kurzum: Kunststoffummantelte Drähte, Litzen

und Fasern können im medizinischen und medi-zintechnischen Einsatz ganz unterschiedliche Funk-tionen erfüllen. Sie können zur Übertragung elek-trischer Signale, als Isolierung oder Korrosions-schutz für das innenliegende Trägermaterial, sowiezur Herstellung einer besonders dünnen, gleitfähi-gen Polymerschicht dienen. So divers wie die An-wendungsfelder sind beinahe auch die Methoden,mit denenmetallische und synthetische Trägerma-terialien ummantelt werden können. Häufig wirddie Polymerbeschichtung in mehreren Verarbei-tungsschritten aufgebracht und unter hohenTem-peraturen mit Draht, Litze oder Faser verbunden.Denn am Ende muss die Ummantelung die benö-tigte Stabilität und auchVerbundfestigkeit aufwei-sen. Mehrere Trocknungs- undAushärtezyklen sind

hierfür notwendig, wodurch sich die Fertigungszeitverlängert. Neben dem größeren Zeitfaktor bergenmehrstufige Prozesse außerdem die Gefahr, dasssich nach jedem Schritt Partikel auf der Umman-telung ablagern.„Oft zeigt sich erst bei mechanischer Beanspru-

chung, also im späteren praktischen Einsatz, wiees um die Beschichtungsqualität bestellt ist“, sagtDaniel Riechelmann, Anwendungstechniker beimMedizintechnikhersteller Raumedic, und verdeut-licht: „Wird der Draht beispielsweise gebogen, kannsich die Beschichtung vomTrägermaterial ablösen,wenn diese nicht optimal aufgebracht wurde.“Ebenso könntenmikroskopisch kleine Partikel vonder Polymerschicht abplatzen. „In diesem Fallsprichtman vonMaterial-Flaking“, erklärt Riechel-mann den unerwünschten Effekt.

Partikelablösungen sind unterallen Umständen zu vermeiden

Für denmedizinischen Einsatzmüssen solche Fol-gen unbedingt ausgeschlossen werden. Denn zumTeil verbleiben die beschichteten Drähte auch alsLangzeitimplantate im Körper. Auf der anderenSeite könnten bei intrakorporalen BehandlungenFlüssigkeiten in poröse Beschichtungen eindringenund somit Kunststoffpartikel in den Blutkreislaufdes Patienten schwemmen.Deshalb setzt das Unternehmen aus Helmbrechts

auf die Mikroextrusion. „Mit Vari-Coat haben wir

Markus Stier

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LEXTRUSION KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

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ein Single-Step-Verfahren entwickelt, das eine ro-buste und gleichmäßige Ummantelung mit einerVielzahl an Hochtemperatur-Polymeren, techni-schen Polymeren und Standardpolymeren erlaubt“,beschreibt Daniel Riechelmann den thermoplasti-schen Extrusionsprozess. Statt Schicht für Schichtaufzutragen, werden Polyamide (PA) undWerkstof-fe wie PTFE, FEP, amorphes PEEK oder PUR in ei-nem einzigen Verarbeitungsschritt direkt auf dasTrägermaterial extrudiert. Schon während der Ex-trusion prüfen Inline-Messsysteme die Beschich-tung auf Fehlstellen undmessen Exzentrizität undAußendurchmesser.„Wir können Schichtdicken von 0,01 bis 1,0 mm

realisieren und verarbeiten ausschließlich biokom-patible ‚Medical-grade‘-Kunststoffe. Unsere Fluor-polymere sind zu 100 Prozent PFOA-frei und zeich-nen sich durch eine homogene, geschlossene Ober-flächenstruktur aus“, erläutert Riechelmann. Dieseguten Gleiteigenschaftenmachten eine zusätzlicheBeschichtung obsolet.Auch in puncto Trägermaterialien sind denMög-

lichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Mit Hilfe des Va-ri-Coat-Verfahrens werden Drähte und Litzen ausleitfähigen Materialien wie Edelstahl, Kupfer undPlatinlegierungen, aber auch Glasfasern und syn-thetisches Kevlar mit einer Polymerschicht verse-hen. Der zu ummantelnde Kern kann dabei einenDurchmesser von 0,025mmbis 1,5 mm aufweisen.Viele variable Parameter also, auf die der Kunde

Ob als Elektroden für dieSchmerztherapie, zurNervenstimulation beiKontinenzstörungen oderauch als Lichtleiter –ummantelte Drähte,Litzen und Fasern werdenin der Medizin vielseitigeingesetzt.

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WERKZEUGBAU

MASSENFERTIGUNG

SILIKON- UNDMEHRKOMPONENTEN-

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PRODUKT-ENTWICKLUNG

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Einfluss nehmen kann. „Bei uns gibt es kein Stan-dardportfolio“, fasst Daniel Riechelmann zusammenund führt weiter aus: „Ob Schichtdicken, Umman-telung, Trägermaterial oder auch der Grad der Ver-bundfestigkeit beider Komponenten – Vari-Coatermöglicht kundenspezifische Lösungen.“Raumedic fertigt die beschichteten Drähte und

Fasern ausschließlich im Reinraum der ISO-Klasse7. Die Belastung durch Keime und Partikel bleibtsomit schon vonHaus aus äußerst gering. Darüberhinaus können die Produkte gleichweiterverarbei-tet werden, da keine anschließende Reinigung er-forderlich ist. kswww.raumedic.com

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L KUNSTSTOFFVERARBEITUNG FIRMEN

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Firma | Kontakt

Balda Medical GmbH&Co. KG, Bad Oeynhausen | www.balda-medical.de 50

Bebro Electronic GmbH, Frickenhausen | www.bebro.de

Freudenberg Medical Europe GmbH, Kaiserslautern |www.freudenbergmedical.de

35

Greiner Bio-One GmbH, Frickenhausen | www.gbo.com

Günther Heißkanaltechnik GmbH, Frankenberg (Eder) |www.guenther-heisskanal.de

47

KKT Chillers, Kasendorf | www.kkt-chillers.com

Arburg GmbH&Co. KG, Loßburg

Cartolux-Thiers, Peschadoires, F

Cellpack Plastics Technology , Villmergen, CH

Cicor Group, Bronschhofen, CH

Cikautxo S. Coop., Berriatua, ES

Composites Busch SA, Porrentruy, CH

Da/Pro Rubber Inc., Broken Arrow, US

Degradable Solutions AG, Schlieren, CH

Dr. Boy GmbH, Neustadt (Wied)

Eberhard Werkzeugtechnologie, Nordheim

Elasto Sweden AB, Amal, S

Engel Austria GmbH, Schwertberg, A

EOS GmbH Electro Optical Systems, Krailling

Ewikon Heißkanalsysteme GmbH, Frankenberg (Eder)

Exaflow GmbH&Co. KG, Groß-Umstadt

Extrudex Kunststoff- Maschinen GmbH, Mühlacker

Fleima-Plastic GmbH, Wald-Michelbach

Frank Plastic AG, Salzstetten

GF Agie Charmilles, Meyrin 1, Geneva, F

Hasco Hasenclever GmbH + Co KG, Lüdenscheid

Heitec Heisskanaltechnik GmbH, Burgwald

Idex Health&Science, Erlangen

IGS GeboJagema, Eindhoven, NL

Igus GmbH, Köln, Deutschland

Imstec GmbH, Klein-Winternheim

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FIRMEN KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

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L KUNSTSTOFFVERARBEITUNG FIRMEN

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Kunststoff-verarbeitung

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Extrusions

anlagen

Firma | Kontakt

MS Techniques, Pompey, F | www.ms-techniques.com 51

OKW Odenwälder Kunststoffwerke Gehäusesysteme GmbH, Buchen |www.okw.com

Qosina, Ronkonkoma, US | www.qosina.com

RCT Reichelt Chemietechnik GmbH&Co., Heidelberg | www.rct-online.de 31

Riegler GmbH&Co. KG, Mühltal | www.riegler-medical.de 3

Starlim Spritzguss GmbH, Marchtrenk, A | www.starlim-sterner.com 45

Teleflex Medical OEM, Gurnee, US | www.teleflexmedicaloem.com 11

Jenoptik Polymer Systems GmbH, Triptis

Kebo Formenbau AG, Neuhasen, Schweiz

Kläger Spritzguss GmbH&Co. KG, Dornstetten

Krauss-Maffei Technologies GmbH, München

KTK Kunststofftechnik Vertriebs GmbH, Germering

Kunststoff Helmbrechts AG, Helmbrechts

KVH Hartung Technologie der Kunststoffverarbeitung GmbH, Krailling

Männer Solutions for Plastics, Bahlingen am Kaiserstuhl

Mold Masters Europa GmbH, Baden-Baden

Murrplastik Produktionstechnik GmbH GmbH, Oppenweiler

Murtfeldt Kunststoffe GmbH&Co. KG, Dortmund

Netstal Maschinen AG, Näfels, CH

Novoplast Schlauchtechnik GmbH, Halberstadt

Oelrich Spritzgussformen, Köln

Osypka AG, Rheinfelden

Phillips-Medisize Corporation, Vantaa, FN

PL DE Holding GmbH , Mosbach

Raumedic AG, Helmbrechts

Röchling Engineering Plastics SE&Co. KG, Haren (Ems)

Schöttli AG, Diessenhofen, CH

Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery GmbH, Schwaig b. Nürnberg

Trelleborg Sealing Solutions Germany GmbH, Stuttgart

Turck Duotec GmbH, Halver

Union Plastic S.A.S., Saint-Didier-en-Velay, F

Warema Kunststofftechnik und Maschinenbau GmbH, Marktheidenfeld

Wild GmbH, Völkermarkt, A

Zahoransky GmbH, Steinberg

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LFIRMEN KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

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Hohe Stückzahlen in Rekordzeitproduzieren und montieren

Montage – Auf der Fakumatritt Teamtechnik Maschinenund Anlagen mit ihremschnellsten Montagesysteman: Die RTS montiert bis zu500 Kunststoffbaugruppenpro Minute. Auf einer Flächevon knapp zwei Quadratme-tern bei der kleinstenAusfüh-rung erreicht das System 120

Takte pro Minute. Weltweitwerden Kunststoffproduktewie Stecker, Ventile, Inhalato-ren, Infusionssets oder Dosier-systeme auf dem RTS-Monta-gesystem produziert.Mit einem Kompetenzzent-

rum für Zuführ- und Palettier-systeme sichert Teamtechnikdie unterbrechungsfreie Be-reitstellung der Einzelteile fürdie Montageprozesse. SogarKleinstteile im einstelligenMillimeterbereichwerden prä-zise und sicher zugeführt. Glei-ches gilt für filigrane undhochempfindliche Bauteile.Die RTS verfügt über ein me-chanisches Kurvensystem, dasvon einem Servomotor ange-trieben wird. Diese Technolo-gie garantiert über Jahrzehntezuverlässig großen Output undeine hohe Anlagenverfügbar-keit. Der niedrige Energiever-brauch trägt zur Wirtschaft-lichkeit des Systems bei. kswww.teamtechnik.com

Kunststoffprodukte wie Inhalato-ren werden auf dem RTS-Monta-gesystem produziert.

Bleibt auch nach dem Öffnennoch hygienisch sauber

Verpackung – PöppelmannFamac, Entwickler und Produ-zent von technischen Funkti-onsteilen und Verpackungen,präsentiert auf der FakumaBeutelverpackungen mit Ein-schweiß-Ausgießern. Das hy-gienische Verpackungskon-zept steht für eine optimaleDosierung und ein vereinfach-tes Handling. Der Ein-schweiß-Ausgießer wird von

einemVentil verschlossen undöffnet sich nur durch denDruck auf das Betätigungsele-ment. So lässt sich das Produktluftfrei entnehmen und behältauch nach dem ersten Öffnenseinen hygienischen Status.Die Einschweiß-Ausgießer-Se-rie ist in verschiedenen Öff-nungsdurchmessern zwischen8,5 und 21,5 mm erhältlich. kswww.poeppelmann.com

Der Einschweiß-Ausgießer wird von einem Ventil verschlossen und öffnetsich nur durch den Druck auf das Betätigungselement.

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L KUNSTSTOFFVERARBEITUNG MARKT

Fakuma profitiert von positiverBranchenentwicklung

Fachmesse – Kunststoffeboomen. Doch nicht nur dieNachfrage steigt, sondern auchdie Ansprüche an Material-und Verarbeitungsqualität.Moderne Lösungen für Kunst-stoffverarbeitung zeigt die Fa-kuma – Internationale Fach-messe für Kunststoffverarbei-tung vom 16. bis 20. Oktoberin Friedrichshafen.Die Stimmung unter den

europäischen Kunststoff- undGummimaschinenbauern istausgezeichnet. Seit 2009 legtedie Produktion auf geschätzte15,3 Mrd. Euro zu. Kein Wun-der, dass es den Kunststoffver-arbeitern gut geht – dieWerk-stoffe werden nicht nur in derMedizintechnik, sondern auchin den Bereichen Automotiveund Verpackungstechnik ein-gesetzt. Ob Spritzgießen oder

Extrudieren, thermisches Um-formen, Schäumen oder3D-Printing – beim Branchen-treff präsentieren Rohstoffer-zeuger, Maschinenbauer undHersteller von technischenTeilen, was sie an Innovatio-nen entlang der Wertschöp-fungskette zu bieten haben.Im Übrigen ist Kunststoff

schon längst kein deutschesoder europäisches Geschäftmehr. Das zeigt sich an denweit anreisenden Fachbesu-chern, die der Brancheneventin den letzten Jahren zu ver-zeichnen hat. Fachbesucher,Experten und Entscheider ka-men zur vergangenen Veran-staltung 2017 ausmehr als 120Ländern. Dem Ruf der etwa1.900 Aussteller folgten 48.375Experten. kswww.fakuma-messe.de

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Vom 16. bis 20. Oktober drehtsich auf der Fakuma in Fried-richshafen alles um Kunststoffeund ihre Verarbeitung.

Flexible Medizinbecher-Anlagefür große Stückzahlen

Automation – Kurze Zyklus-zeit, nahezu wartungsfreieAutomation sowie Produkti-vität und Effizienz – dieseMerkmale kennzeichnen dieneue Automationsanlage vonHekuma. Gemeinsammit demSpritzgießmaschinenherstellerArburg hat der Automations-spezialist das Projekt „Medi-zinbecher“ realisiert und prä-sentiert dieses nun auf derFakuma in Friedrichshafen.Die 30ml großen Einwegbe-

cher aus Kunststoff sind dieidealen Behältnisse zur Ein-nahme vonArzneimitteln. Siebestehen aus Polypropylen(PP) und können in verschie-denen Farben hergestellt wer-den. Durch die farbliche Un-terscheidung wird die Medi-kamentenzuteilung erleichtert.Das Werkzeug der Spritzgieß-maschine wurde so konstru-iert, dass die Becher mit einerRichtwerteskala versehenwerden.Durch die einmalige Ver-

wendung werden Medizinbe-cher in hohen Stückzahlenbenötigt. Hier kommt dasHochleistungssystem der He-kuma zum Tragen. Durch denmagnetischen Linearantriebin der Entnahmeachse ist eineenorme Dynamik und Be-schleunigungmöglich, so dassdie Entnahmezeit nur 0,18 Se-kunden beträgt. Die Becherwerden auf einer elektrischenArburg-Spritzgießmaschine

des Typs Allrounder 470Amiteinem 2-fach-Werkzeug vonHofstetter gespritzt. Die Zyk-luszeit misst 2,8 Sekunden.DasModularitätsprinzip der

Automation trägt ebenfalls zumehr Effizienz und Produkti-vität bei. Die Zusammenfas-sung in sich abgeschlossenerFunktionsbaugruppen zuMo-dulen wurde von Hekumabereits 2015 auf der Fakumapräsentiert. Dort zeigte manein System bestehend aus Ent-nahme-, Kameraprüf- undVerpackungsmodul für Pipet-tenspitzen. Die Becher-Anlagebesteht nun lediglich aus demEntnahmemodul, welches dieBecher zur Aufbewahrung inzwei Reihen stapelt. kswww.hekuma.com

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Auf dieser Anlage werden proStunde über 2.500 Medizinbecherproduziert.

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MARKT KUNSTSTOFFVERARBEITUNG

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Heißkanaltechnik – Die FirmaHasco hat auf der Fakumazahlreiche Neuerungen imGe-päck: Eine neue Generationvon Regelgeräten ergänzt dasProduktportfolio der Heißka-naltechnik. Diese überzeugendurch hohe Funktionalität,umfassende Diagnose undneue Maßstäbe im Bedien-komfort. Die intuitive Touch-Bedienoberfläche ermöglichteine sofortige Bedienung ohneAnleitung oderVorkenntnisseund unterstützt Anwender aufallen Navigationsebenen.Einweiteres Highlight bildet

die einschraubbareVario-Shot-

Düse. Diese ermöglicht ein-baufertige Systeme, individu-ell nach Kundenvorgabe aus-gelegt, konstruiert und gefer-tigt. Eine einfache Montageund Demontage imWerkzeugsind dabei laut Hasco ebensogarantiert wie Leckagefreiheitsowie eine optimale Tempera-turhomogenität.Hasco hatmehr als 100.000

Artikel im Produktportfolio.Live präsentiert werden inFriedrichshafen neue Ser-vice-Features des Hasco-Por-tals wie auch innovativeCAD-Anwendungen. kswww.hasco.com

Varianten automatisiert fertigen

Spritzguss – Mit einer Ferti-gungszelle, auf der zweiteiligeMessschieber aus ABS produ-ziert werden, spricht EngelAustria auf der Fakuma dieMedizintechnikbranche an.Die Messschieber sind hierbei

das beste Beispiel für Präzisi-onsteilemit stark unterschied-lichen Schussgewichten. Beider Fertigungszelle geht esalso um hohe Flexibilität fürkleinste Losgrößen – beispiels-weise dann, wenn eine hoheTeilevarianz benötigt wird.Damit wird nicht nur eine

vollständig automatisierte Lö-sung für den schnellenWech-sel von Werkzeugeinsätzenpräsentiert, sondern auch dieneue Baugröße 120 der voll-elektrischen und holmlosenE-Motion-TL-Baureihe mit1.200 kN Schließkraft. kswww.engelglobal.com/de

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Die Systemlösung integriert alleProzesseinheiten.

Digitale Transformation erleben

Spritzgussmaschinen – ZurFakuma möchte Arburg derFachwelt einenAusblick in dieZukunft des Spritzgießens bie-ten – digital und real zu erle-ben auf einer „Road to Digita-lisation“: An zahlreichen Sta-tionen gebenArburg-ExpertenFachbesuchern Ideen an dieHand für ihren Weg in einezukunftsfähige und effizienteKunststoffteilefertigung. Dazuzählen neue Assistenzpaketewie auch Beispiele für „SmartServices“. Premiere feiern derAllrounder 820 H in neuemDesign und erstmals in Packa-ging-Ausführung sowie das

Arburg Turnkey Control Mo-dule (ATCM), ein Datensamm-ler für komplexe Turnkey-An-lagen.Weitere Highlights sindein Industrie-4.0-Praxisbei-spiel und – speziell für die Me-dizintechnik interessant – dieLSR-Verarbeitung zu Mik-ro-Bauteilen.Der Fokus des Messeauf-

tritts liegt auf dem Thema di-gitale Transformation. DieZukunft sieht man bei Arburgin der „smarten“Maschine, dieihre Prozesse überwacht, ad-aptiv regelt und den Bedieneraktiv unterstützt. kswww.arburg.com

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MEDTECH INTERNATIONAL SCHWEIZ

52 6 2018

Schweizer Medizintechnikschafft 4.000 StellenMit der Branchenstudie zur Schweizer Medizintechnikindustrie legt derFachverband Swiss Medtech aktuelle Marktzahlen vor. Eine Erkenntnis lautet:Obwohl Margen zerfallen und der Schweizer Franken überbewertet wird,können die Eidgenossen ein Umsatzplus im Milliardenbereich verzeichnen.

Trotz zahlreicher Heraus-forderungen wie demüberbewerteten Frankenoder der MDR/IVDR: DieSchweizer bleiben Gipfel-stürmer. Ihren Umsatzkonnte die Medizintech-nikbranche 2017 auf15,8 Mrd. CHF steigern.

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Die Ergebnisse des SMTI 2018 belegen erneutdie Robustheit und Flexibilität der SchweizerMedizintechnikindustrie. Dem zunehmenden

Margenzerfall und überbewerteten Schweizer Fran-ken haben sich die Unternehmen in den vergange-nen Jahren aktiv gestellt und ein Fitnessprogrammabsolviert, von dem sie heute profitieren. Trotz desimmer härter werdenden internationalenWettbe-werbs, des wachsenden Kosten- sowie Regulie-rungsdrucks präsentiert sich die Branche nachwievor agil, innovativ und kompetitiv und leistet einenwichtigen Beitrag zur Schweizer Volkswirtschaft.In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies:Jeder 100. Schweizer arbeitet in der Medizintech-

nikbranche: Denn mit rund 58.500 Mitarbeiternstellt sie 1,1 Prozent der Beschäftigten und damitetwas mehr als jeden 100. Arbeitsplatz in derSchweiz. Die Zahl der Beschäftigten ist seit 2012durchschnittlich um 2,6 Prozent pro Jahr und 2017sogar um 4,6 Prozent gestiegen. Der von den rund1.400 Schweizer Medtech-Unternehmen erwirt-schaftete Umsatz beträgt 15,8 Mrd. CHF – dies sind1,7 Mrd. CHF mehr als vor zwei Jahren. Dies ent-spricht 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).Das von der Medizintechnik-Branche 2017 erzielte

Umsatzwachstum von 6,4 Prozent übertrifft dasdurchschnittliche Schweizer BIP-Wachstum von 1,1Prozent deutlich.Die Schweiz ist stark im Export. Im weltweiten

Vergleich hat die Schweiz ihre Schlüsselstellung alsExportnation weiter gefestigt. Mit 11,3 Milliardenstiegen die Ausfuhren seit 2015 um 0,7 Mrd. CHFund decken somit 5,1 Prozent der gesamten Schwei-zer Exporte ab.Wichtigste Absatzmärkte sind nebendemHeimmarkt die USA gefolgt von Deutschland.Mit 1.400 Herstellern, Zulieferern, Dienstleistern

sowie Händlern weist die Schweiz eine hohe Di-versität und Dichte auf. Die produzierenden Betrie-be verteilen sich über das ganze Land bis in dieAlpentäler. Die Medtech-Unternehmen decken diegesamteWertschöpfungskette ab. Für die Schweizcharakteristisch ist die Häufung von Technologie-firmen, die ihr spezialisiertes Know-how als Zulie-ferer und Dienstleister zur Verfügung stellen. DieSchweiz ist ein Medtech-Cluster mit einem hohenAnteil an Forschung, Entwicklung und Produktion.Gut vertretene medizinische Anwendungsfelderdieser vielfältigen Branche sind Krankenhausaus-rüstung und Einwegartikel, Rehabilitation, In-vi-tro-Diagnostik, Orthopädie und Zahnmedizin.

Kathrin Cuomo-Sachsse

INFO

SMTI 2018Die Branchenstudiezur SchweizerMedizintechnik-industrie wurdevom Verband SwissMedtech zusam-men mit der Helb-ling-Gruppe erstelltund basiert auf derBefragung von421 Unternehmen.

Medtech-Einfuhrin die Schweiz[in Mio. Euro]

Diagnose-, Rönt-gen-, Therapie-,

BeatmungsgeräteAndere Apparate,

Instrumente

Spritzen, Nadeln,Katheter, Kanülen

Medizinmöbel

Orthopädietechnik,Prothesen etc.

gesamt

Quelle: GTAI

20152016

1184,61210,2

76,579,8

1578,61638,7

385,7408,6

3.774,73.879,7

549,3542,4

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6 2018

SCHWEIZ MEDTECH INTERNATIONAL

53

Gesundheitsaus-gaben pro Kopf (2015)

8.786 Euro

Anteil der Gesundheits-ausgaben am BIP (2015)

11,9 %

Ärzte pro 100.000Einwohner (2016)

219

Zahnärzte pro 100.000Einwohner (2016)

50

Krankenhausbetten pro100.000 Einwohner (2016)

452

Einwohnerzahl (2017)

8,4 Mio.

Bevölkerungs-wachstum (2017)

0,7 % p.a.

Altersstruktur derBevölkerung (Ende 2016)

unter 14 Jahren 13,9 %über 65 Jahre 18,1 %

∅ Lebenserwartung(2016)

Männer 81,5 JahreFrauen 85,3 Jahre

∅ Einkommen (2016)

5.961 Euro

Quellen: Bundesamt für Statistik/GTAI

Als entscheidende Schweizer Standortvorteilenennen die befragten Unternehmen das Vorhan-densein von spezifischemMedtech-Know-how, diehohe Produktivität, den liberalenArbeitsmarkt unddas stabile Wirtschaftsumfeld. Zwei Drittel vonihnen planen in den nächsten zwei Jahren Inves-titionen im eigenen Land. Gleichzeitig setzen Me-dizintechnik-Hersteller neben der Schweiz ver-mehrt auch auf das Ausland, um dort optimal vonden lokalen Gegebenheitenwie niedrigeren Kostenund vorhandenem Fachpersonal sowie von Kun-dennähe zu profitieren.

Zwei Drittel der Unternehmenplanen Investitionen im Inland

Ihre im Großen und Ganzen gute Verfassung undpositive Entwicklung hilft der Medizintechnik-In-dustrie, die wachsenden regulatorischenAnforde-rungen bewältigen zu können. Als größte Heraus-forderung bezeichnen die Befragten die steigendenQualitäts- und Dokumentationsanforderungen underschwerten Produktzulassungen, die sich vor allemmit der Einführung der neuen EU-Regulierungenfür Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika(MDR/IVDR) ergeben. Als weitere bedeutende He-rausforderung geben die Befragten die Rekrutierungvon Fachpersonal an.Großes Optimierungspotenzial erkennen die Un-

ternehmen in der fortschreitenden Digitalisierung,die sie für eine effektivere Interaktionmit Kundenund für die effizientere Produktion stärker nutzenwollen. Trotz der genannten Herausforderungenblicken die Befragten zuversichtlich in die Zu-kunft: Die durchschnittlichen Umsatzwachs-tumserwartungen liegen für 2018 bei rund sechsProzent. Um die gute Position der SchweizerMedtech-Industrie auch in Zukunft sicherzustel-len, fordern die Befragten einen besseren Zugangzu Fachkräften sowie eine stärkere und gezieltereForschungs- und Innovationsförderung. ksAutorin: Kathrin Cuomo-Sachsse ist zuständig für

Medien + PR bei Swiss Medtech, demDachverbandder Schweizer Medizintechnikindustrie.www.swiss-medtech.ch

Die Schweiz gilt als teuer,doch entsprechend hochist auch das Lohnniveau.Knapp 6.000 Euro beträgtdas monatliche Durch-schnittseinkommen in derSchweiz – das ist zirka einDrittel mehr als inDeutschland.

FAZITVorbild Schweiz?Die Eidgenossen sindagil und lassen sichvon Herausforderungennicht so leichteinschüchtern.Kathrin SchäferRedakteurin

IMPRESSUM ISSN 1860-9414

Jahrgang 14 I Ausgabe 6

REDAKTIONLeserservice:Tel. [email protected], www.devicemed.de

Chefredakteur:Peter Reinhardt (V.i.S.d.P.), Tel. -3201

Redakteurin:Kathrin Schäfer, Tel. -3202

Unternehmens- und Produktnamen schreibenwir gemäß Duden wie normale Substantive. Soentfallen etwa Großbuchstaben und Mittelinitialein Firmennamen.

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Verbreitete Auflage:Angeschlossen der Informationsgemeinschaftzur Feststellung der Verbreitung von Werbe-trägern – Sicherung der Auflagenwahrheit.Aktuelle Zahlen www.ivw.de

Layout: Vogel Design WerkstattLtg. Annette Sahlmüller, Tel. -2160

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Auftragsmanagement:Leiter Auftragsmanagement:Waldemar Franz, Tel. -2078

PUBLISHEROliver Barthel, Tel. -2279

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Saudi-Arabien: Handel bedroht?

Export – Saudi-Arabien hat inden vergangenen Jahren in dasGesundheitswesen investiertund dabei verstärkt auf deut-sche Produkte gesetzt. 2016erzielten deutsche Anbietereinen Umsatzanteil von überzehn Prozent am saudi-arabi-schen Medizintechnik-Markt,was Exporten im Wert vonrund 200Mio. Euro entsprach.Für 2018 rechnet Spectaris al-lerdingsmit einem deutlichenRückgang deutscher Medizin-technikexporte.Der Grund: Es zeigen sich

Tendenzen, dass deutsche Pro-dukte bei Ausschreibungendes öffentlichen Sektors auspolitischen Gründen wenigerberücksichtigt werden. DieEinschränkungen im Handelbegannen vermutlich mit öf-fentlich geäußerter Kritik desehemaligen Bundesaußenmi-nisters Sigmar Gabriel an Sau-di-Arabien imNovember 2017.

„Es steht außer Zweifel, dassRechtsstaatlichkeit und Men-schenrechte eine wichtigeGrundlage der europäischenWertegemeinschaft sind undauch denHandel beeinflussensollten“, stellt Spectaris-Ge-schäftsführer Jörg Mayer klar.„Es ist jedoch auch Aufgabeder Politik, durch Diplomatieund Dialog einen Rahmen zuschaffen, der stabile Geschäfteermöglicht.“ kswww.spectaris.de

Bild:S

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Spectaris-Geschäftsführer JörgMayer fürchtet Umsatzeinbußen.

Tor zum chinesischen Markt

Fachmesse – Die CMEF, Chi-na International MedicalEquipment Fair, gilt als größteMedizintechnikmesse in Chi-na und als führende Plattformfür Medizintechnik im asia-tisch-pazifischen Raum. Vom14. bis zum 17. Mai 2019 findetdie Fachmesse in Shanghaistatt. Zum ersten Mal organi-siert der IVAM Fachverbandfür Mikrotechnik einen Ge-meinschaftsstand für interna-tionale Medizintechnik-Zulie-

ferer und eröffnet so die Gele-genheit, einen Fuß in denfortschrittlichen und aufstre-benden chinesischen Medi-zin-Markt zu setzen.Jedes Jahr bringt die CMEF

rund 4.200 Hersteller medizi-nischer Geräte aus über 28Ländern und ungefähr 120.000Besucher und Einkäufer ausüber 100 Ländern zumHandelund Austausch zusammen.Schwerpunkte der CMEF sindzumBeispiel medizinische Ge-räte für Bildgebungsverfahren,In-vitro-Diagnostik (IVD), La-borequipment sowie Opera-tions- und Notfallausrüstung.Ebenso werden elektromedi-zinische Geräte, optische Ge-räte der Medizintechnik, Pro-dukte für Medizin-IT sowieReha- undmedizinischer Pfle-gebedarf präsentiert. AuchE-Health-Lösungen undWea-rables werden gezeigt. kswww.ivam.de

Bild:IVA

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Die CMEF gilt als größte Medizin-technikmesse in China.

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NETZWERK

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Ihre Medtech-CommunityIM BLICK

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BEI XINGPost von Oliver Gropp:Whitepaper: Display-Port mitvirtuellem AUX-Kanal: Das„Link-Training“ des Display-Portdient nicht nur dazu, Informatio-nen über den an der Bildquelleangeschlossenen Monitor zu er-halten, sondern auch dazu, si-cherzustellen, dass das Bild stabildargestellt wird. Manchmal schei-tert die Interaktion zwischen Mo-nitor, Kabel und Quelle auf unvor-hersehbare Weise. Für professio-nelle und geschäftskritische An-wendungen wie Medizin- undKontrollräume ist dies inakzepta-bel. Dieses Whitepaper zeigt eineMethode, wie man eine zufälligeFehlkonfiguration vermeiden undeine zuverlässige Verbindung her-stellen kann: https://www.hy-line.de/infothek/veroeffentlichungen/detail/394-displayport-mit-virtuel-lem-aux-kanal.

BEI TWITTERPost von IVAM Microtech:Aussteller hochzufrieden – dieMMA in #Singapur bündelteTechnologie-Trends für digitale#Medizintechnik #digital #IVAM#exhibitions #components #inter-nationalization #ExhibitWithIVAM#MedicalDevices #Medical #ASE-AN #Asia. Mehr dazu unter htt-ps://www.ivam.de/news/PM_IVAM_highly_satisfied_exhibitors_the_mma_in_singapore_bund-led_technology_trends_for_digi-tal_medical_technology.

EVENTSMedical Electronics –die digitale Medizin:Die Gesundheitsbranche befindetsich in einem dramatischen Wan-del. Von der Prävention über dieDiagnose bis hin zur Therapiebestimmen zunehmend digitaleLösungen die „Patientenreise“.Medizin 4.0 gelingt dabei nur in-terdisziplinär an der Schnittstellevon Medizin und Ingenieurwis-senschaften. Als ideale Plattformdafür bietet sich nun erstmals dieelectronica Medical ElectronicsConference (eMEC) mit ihreminnovativen Veranstaltungs- undRaumkonzept am 15. November2018 an. Mehr unterhttps://electronica.de.

BEI FACEBOOKPost des BV-Med:Heute (17. September) ist derInternationale Tag der #Patienten-sicherheit. Lest dazu unsere#Pressemeldung zum #Telemoni-toring, das die Patientensicherheitentscheidend verbessert: bvmed.de/pm6618 // #MedTech #Medi-zintechnik #Telemedizin #eHealth#mHealth #Herz #Kardiologie.

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AUS DER FORSCHUNG MIKRO-PULLWINDING

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Flexible Fertigungskette für individuelleminimal-invasive Medizinprodukte

Mit einer neuen Fertigungsprozesskette wollen neun Partner die Lücke zwi-schen der effizienten Fertigung vollständig standardisierter und individuellhergestellter Medizinprodukte schließen. Damit haben sie denWeg für eineneue Generation minimal-invasiver medizinischer Instrumente geebnet.

So sieht die Mikro-Pull-windinganlage zur konti-nuierlichen Herstellungfaserverstärkter Kunst-stoffprofile aus.

Bild:F

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hoferIPT

Konfigurierbare Einwegartikel wie zumBeispielFührungsdrähte, Katheter oder auch Instru-mente aus Faserverbundkunststoffen, die

gänzlich ohne Metallteile auskommen und sichdamit besonders gut für die patientenschonendeMagnetresonanztomographie eignen – sie allekönnten von dem neuen Fertigungsprozess profi-tieren. Ziel des EU-Forschungsprojekts Openmindwar es, für die hochgradig individualisierbarenProdukte die erforderlichen flexiblen Fertigungs-technologien bereitzustellen.Dazu hatten sichMitte 2015 neun Projektpartner

aus Industrie und Forschung zusammengeschlos-sen. Ihr deklariertes Ziel war es, innerhalb von dreiJahren eine flexible Fertigungstechnologie fürhochindividuelle medizinische Einwegwerkzeugezu entwickeln. Die Medizinprodukte aus faserver-stärktem Kunststoff (FVK), die ohne metallische

Werkstoffe auskommen, eignen sich sowohl fürden Einsatz im Röntgengerät und im Computerto-mographen als auch für diagnostische Untersu-chungen und sogar für Operationen zur Therapieim Magnetresonanztomographen.Mit ihrer neuen Fertigungsprozesskette verfolgen

die Projektpartner das Ziel, die Lücke zwischen dereffizienten Fertigung vollständig standardisierterund individuell hergestellter Medizinprodukte zuschließen. Dabei ist die Fertigungskette so angelegt,dass sich der laufende Prozess selbstständigweiteroptimiert. Dies bedeutet: Alle Prozessdaten, diewährend der Herstellung gewonnenwerden, wer-den anhand von lernenden Data-Mining-Algorith-men analysiert und ausgewertet. So lassen sichProzessdaten für zukünftige Produktkonfiguratio-nen leichter als bisher vorhersagen. Und auch dieDauer der Produktentwicklung und -herstellung

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MIKRO-PULLWINDING AUS DER FORSCHUNG

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INFODas Projekt Open-mind wurde imRahmen desEU-Förderpro-gramms Horizon2020 für drei Jahregefördert. Miteinem Abschluss-workshop am 29.August 2018 stell-ten die Projekt-partner ihre Ergeb-nisse in Aachender Öffentlichkeitvor.

FORSCHUNG IN KÜRZE

Training für RollstuhlfahrerAn der Hochschule Reutlingen bearbeitenStudierende patentierbare Neuerungen fürreale Fragestellungen aus Unternehmen. Pro-jektpartner ist in diesem Semester die MedicaMedizintechnik GmbH. Das Ergebnis ist eineInnovation für die gerätegestützte Bewegungs-therapie, bei der das Trainingsgerät am Roll-stuhl immer dabei ist, um die medizinischeRehabilitation positiv zu beeinflussen.www.reutlingen-university.de

Automatisierung im LaborDas Start-up Inveox widmet sich einem wichti-gen, aber nahezu unsichtbaren Bereich derMedizin: der Pathologie. Das von Studierendenund Alumni der Technischen Universität Mün-chen gegründete Unternehmen will die Unter-suchung von Gewebeproben automatisierenund digitalisieren. Jetzt hat das Team eine vollfunktionsfähige Vor-Serien-Version seinesSystems vorgestellt.www.tum.de

Elektroautos als Gefahr?Implantierte Herz-schrittmacher undDefibrillatoren sindanfällig für elektro-magnetische Inter-ferenzen. Münche-ner Wissenschaftlerhaben deshalb dasVerhalten elektri-scher Herzgeräte inElektroautos untersucht. Die Studie gab jedochkeinen Hinweis darauf, dass die Funktion derimplantierten Geräte durch Elektroautos ge-stört wird.https://dzhk.de

Tumorwachstum prüfenWissenschaftler am Forschungszentrum Medi-zintechnik Hamburg (FMTHH) arbeiten an derEntwicklung eines elektronischen Implantatszur Überprüfung von Tumorbehandlungen. Zielist, dass das Implantat durch Datenerhebungüber das Wachstumsverhalten des TumorsAufschluss geben kann. Für das Projekt erhal-ten sie eine Förderung über 862.000 Euro.www.tuhh.de

kann sich um bis zu 50 Prozent verkürzen. Die Pro-jektpartner rechnenmit Kostenersparnissen bis zu30 Prozent und gehen außerdem davon aus, dasssich auch die „Time-to-Market“ um 30 Prozent ver-kürzen wird.Die Fertigungskette für die neuenmedizinischen

Instrumente aus FVK setzt auf den Prozess desMi-kro-Pullwinding: Hierbei handelt es sich um eineKombination aus Pultrusions- und Wickelverfah-ren zur kontinuierlichen Herstellungminiaturisier-ter Profile, das sich für kleine Stückzahlen bis hinzur Unikatfertigung eignet. Mit diesem Verfahrenlassen sich sowohl die Festigkeit als auch Biegsam-keit der Produkte je nach Orientierung der einge-setzten Fasern anpassen. Ein weiterer Vorteil: Dadie Fasern weder das Magnetfeld beeinflussennoch elektrische Leitfähigkeit besitzen, eignen sichdie Instrumente besonders gut für den Einsatz imMRT und erlauben Medizinern eine völlig neueSicht auf ihr Operationsgebiet.Für die Magnetresonanztomographie eröffnen

sich damit neben der reinen Diagnoseweitere um-fassende Einsatzfelder für therapeutische Anwen-dungen – dies gilt besonders bei strahlungsemp-findlichen Patienten wie beispielsweise Kindernoder auch Schwangeren. Als erstes minimal-inva-sivesWerkzeug entstand im Projekt Openmind einFührungsdraht für Katheteranwendungen, wie siehäufig bei Eingriffen am Herzen genutzt werden.

Das neue Verfahren kannGesundheitskosten reduzieren

Der Führungsdraht für Katheteranwendungenmacht deutlich: Neben demNutzen für die Herstel-ler von Medizinprodukten trägt das Projekt nichtzuletzt auch dazu bei, Gesundheitskosten zu redu-zieren. Denn Herz-Kreislauf-Erkrankungen verur-sachen zusätzlich zu den reinen Behandlungskos-ten allein in Europa mehr als 45 Mrd. Euro Kostenpro Jahr. Individualisierte minimal-invasive Inst-rumente helfen Medizinern, die Effizienz ihrer Ar-beit zu verbessern. Die moderne Medizin profitierthierbei durch die sogenannten Schlüssellochope-rationen, die die Genesungsdauer von Patientendeutlich verkürzen und außerdemKomplikationenverringern.Last but not least noch ein weiterer Pluspunkt:

Die flexiblen, vielseitig einsetzbarenWerkzeuge ausFVK können in Verbindung mit den Fortschrittenbei den bildgebendenVerfahren alsWegbereiter fürvöllig neue Therapieangebote dienen. kswww.ipt.fraunhofer.de

Entstehungsprozesseines individualisiertenFührungsdrahts ausfaserverstärktem Kunst-stoff (FVK) für minimal-invasive Eingriffe: vomBasaltfaserkern über dieAramidfaser-Umwicklungund Oberflächenstruktu-rierung zur MRT-Visuali-sierung bis hin zurBeschichtung.

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REDE UND ANTWORT

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AUSBLICKNACHGEHAKT

„Digitalisierung birgt erhebliches Potenzial“Ist mein Unternehmen „Ready forIndustry 4.0?“: Antworten auf dieseFrage gibt Dr. Andreas Gallasch,Geschäftsführer der Software Factory,auf dem „MM Innovationstag“ am21. November in München.

Mit welchem Schritt starten Unterneh­men, die bisher wenig im BereichDigitalisierung unternommen haben,mit Ihnen in Richtung Industrie 4.0?Die meisten Unternehmen haben schonviel im Bereich Digitalisierung unternom-men, das ist auch die Herausforderung.

Sie stehen vor der Frage, ob sie die beste-henden Lücken intern schließen sollen, obsie neue Geschäftsfelder mit Softwareerschließen sollen oder neue Produkte mitSoftware und Services anbieten sollen.Alle haben viele Ideen und sind unsicherüber die Reihenfolge der Abarbeitung.Daher legen wir mit unserem Frameworkeinen ganzheitlichen Ansatz zugrunde.

Was müssen Unternehmen im VorfeldIhrer Unterstützung leisten, um denTransformationsprozess zu beginnen?Dabei kommt es auf drei Punkte an. DenUnternehmen muss klar sein, dass einedurchgängige Digitalisierung ein erhebli-ches Potenzial heben kann. Sie müssenaußerdem offen dafür sein, dass Softwaresowohl Produkte als auch Prozesse anrei-chern kann, und sie müssen akzeptieren,dass Software erhebliche Wartungsauf-wände für den Betrieb hat und immerweiter entwickelt werden muss.

Nach welcher Zeit können Unter­nehmen erste Erfolge desTransformationsprozesses sehen?Bereits nach einem Monat.www.sf.com

www.mm­innovationstag.de

Dr. Andreas Galasch, Geschäftsführer derSoftware Factory, weiß: „Bereits nach einemMonat sehen Unternehmen erste Erfolge derTransformation.“

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Friedrichshafen

Für Sieunterwegs ...

... auf der Fakuma – Fachmesse fürKunststoffverarbeitungDie Fakuma ist der Branchentreff fürRohstofferzeuger, Maschinenbauerund Hersteller technischerKunststoffteile. Da Ma-schinen und Anlagen aufMedtech-Messen eherSeltenheitswert haben,werde ich mir rein-raumtauglicheSpritzgussmaschi-nen, 3D-Drucker undähnliches in Friedrichs-hafen einmal live inAktion anschauen.

Kathrin SchäferRedakteurin

Künstliche Intelligenz: Gefahr oder Heilsbringer?Künstliche Intelligenz ist autark und lernfähig – und sie ist bereits heute nicht mehraus der Medizin wegzudenken. Wer würde allein die riesigen Datenmengen auswertenkönnen, die beispielsweise in der medizinischen Bildgebung anfallen? Dennoch: Vielenehmen Künstliche Intelligenz eher als Bedrohung denn als Arbeitserleichterung wahr.

Tatort BerlinBald wird künstliche IntelligenzMRT-Bilder schneller und besserbefunden als Ärzte. Roboter werdenOperationen präziser durchführenals Chirurgen. Und lernfähigeLaborsoftware setzt so viele Wertezueinander in Beziehung, wie dieskein menschliches Gehirn jemalsvermag. Doch auch wenn mensch-liche Begrenzungen und Fehlleis-tungen ausgeschlossen werden,zieht die Technologie neue Gefah-ren nach sich. Ich erinnere nur anden jüngsten Berliner „Tatort“, indem ein manipulierter Kaffee-roboter seinen Besitzer getötet hat:Letztendlich ist die Technik danndoch nur so gut wie der Mensch,der sie programmiert – im techni-schen wie im ethischen Sinne.

CONTRA Fortschritt fördernNun muss also der „Tatort“ herhal-ten, um nicht nur Mord und Tot-schlag (keine Frage der Ethik) zudiskutieren, sondern auch nochTechnik. Nein, liebe Kollegin, dalasse ich mir nicht von einem Fil-memacher Bange machen. Künstli-che Intelligenz kommt – und dasmit exponentieller Geschwindig-keit. Denn wenn mich die natürli-che Intelligenz eines gelehrt hat,dann, dass sich Fortschritt nichtaufhalten lässt. Man muss zwarnicht alles mögen, was in den Sili-con Valleys entsteht, aber aufhaltenkann man es nicht. Und gerade inder Medizin gibt es riesiges Poten-zial: Die Erkennung von Hautkrebsoder seltenen Krankheiten sind nurzwei Beispiele von vielen.

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Peter ReinhardtChefredakteur von

Devicemed

Kathrin SchäferRedakteurin beiDevicemed

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Eine Veranstaltung von – einer Marke der

21. November 2018, Garching bei MünchenMakerSpace der Unternehmer TUM GmbH

Aktuelle Infos unterwww.mm-innovationstag.de

www.mm-innovat ionstag .de

I»VERNETZTE MASCHINEN in KMUs«

Programm-HighlightsDigitalisierung auf allen Ebenen - Entwicklung, Produktion und Services

Referent: Wilhelm Mauss | Lorenz GmbH & Co. KGIntelligente Produktionsstätte für Produkte von morgenReferent: Rüdiger Sonntag | RF Plast GmbH & RS Consulting

Ready for I4.0? Insider-ReflexionReferent: Johann Hofmann | Maschinenfabrik Reinhausen

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bis 30.09.2018

Wie bleiben KMUs in Zeiten von Industrie 4.0 und der Veränderungder Arbeitswelten wettbewerbsfähig?

Mit demMM Innovationstag „Vernetzte Maschinen in KMUs“ geht MMMaschinenMarkt aufdiese Frage ein und bietet eine kompakte Orientierungsplattform für die Fertigungs-

industrie. Experten stehen für Fragen rund um neue Technologien, Methoden und Servicesbereit und zeigen Lösungsansätze zur Digitalisierung auf.

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