FRW Rechnungswesen (Oliver Adler).pdf

HKG 1. - 6. Semester Fach: Rechnungswesen Gesamtzusammenfassung ______________________________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________________________________________________ C:\ Eigene Dateien \ HKG \ Schlussprüfungen \ Rechnungswesen \ Rechnungswesen1.doc.doc Seite 1 von 108 Datum: 30.01.02

Rechnungswesen Oliver Adler HKG 6/98 ZH



RECHNUNGSWESEN..................................................................................................................... 3

Finanzbuchhaltung..........................................................................................................................................................3 Buchführung allgemein (Grundlagen, System, Organisation) .......................................................................................3 Buchführung vertieft (Debitoren, Waren, Abschreibungen inkl. Inflation-Accounting, Wertschriften, Währungen inkl. Valuta-Ausgleichs-Konto, Abgrenzungen, Mehrwertsteuer, Rückstellungen) ...............................................................5 Buchführung und Gesellschaftsformen (Einzelunternehmung, Kollektiv/Kommanditgesellschaft, Aktiengesellschaft inkl. GVP Bottom-Up, GmbH) ........................................................................................................................................9

Betriebliches Rechnungswesen.....................................................................................................................................9 Vollkostenrechnung.....................................................................................................................................................9 Teilkostenrechnung (BAB, DB, Break-Even mit proportionalen variablen Kosten, Preisuntergrenzen)........................9 Kalkulation (Zuschlagskalkulation „bottom up“ und „top down“) ....................................................................................9

Finanzierung.....................................................................................................................................................................9 Bilanz- und Erfolgsanalyse (Kennzahlen) ......................................................................................................................9 Mittelflussrechnung (Fonds NUV, Fonds Geld) .............................................................................................................9 Finanzierungsformen (Leasing, Factoring) ....................................................................................................................9 Investitionsrechnung (statisch, dynamisch) ...................................................................................................................9

Sonderfälle der Finanzierung .........................................................................................................................................9 Fusion (Quasifusion, Annexion, Kombination)...............................................................................................................9 Liquidation (prüfungsrelevant ??? ) ..............................................................................................................................9 Unternehmungsteilung (prüfungsrelevant ??? )............................................................................................................9

Konzernrechnungslegung ..............................................................................................................................................9 Konsolidierung -> nur Theoriefragen .............................................................................................................................9

Anhang I............................................................................................................................................................................9 Muster einer Bilanz und ER nach „Mindestgliederung im Aktienrecht“..........................................................................9 Muster einer Bilanz und ER nach Käfer.........................................................................................................................9 Muster einer Bilanz und ER nach KMU .........................................................................................................................9

Anhang II...........................................................................................................................................................................9 Formelsammlung für die Bilanz- und Erfolgsanalyse.....................................................................................................9

Anhang III..........................................................................................................................................................................9 Tabellen für die Investitionsrechnung (A: Abzinsungsfaktoren; B: Rentenbarwertfaktoren) .........................................9 Musteraufgabe für die Investitionsrechnung..................................................................................................................9

Anhang IV .........................................................................................................................................................................9 Musteraufgabe für „Optionsanleihen“ ............................................................................................................................9



Rechnungswesen

Finanzbuchhaltung

Buchführung allgemein (Grundlagen, System, Organisation)

Aufgaben des Rechnungswesens Planungs- und Entscheidungsinstrument Zahlengrundlagen für Führungskräfte Kontrollinstrument Überwachung und Kontrolle des Betriebsgeschehens Führungsinstrument Quantitative Zielvorgaben zur Beeinflussung des Verhaltens

Teilbereiche des Rechnungswesens Hilfsbereiche der FiBu Debitorenbuchhaltung, Kreditorenbuchhaltung, Inventar Hilfsbereiche der BeBu Lohnbuchhaltung, Material- und Lagerbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung Hauptbereiche der FiBu Erfassung laufender Geschäftsverkehr, Bilanz, ER, Anhang Hauptbereiche der BeBu Kostenarten-, Kostenstellen und Kostenträgerrechnung Ergänzende Bereiche Mittelflussrechnung, Konzernrechnung, Analyse des Jahresabschlusses,

Planungsrechnung, Statistiken, Sonderrechnungen (Investitionsrechnung, Wirtschaftlichkeitsrechnung, Sozialbilanz (Ökobilanz), Unternehmungsbewertung)

Aufgaben der Finanzbuchhaltung (Geschäftsbuchhaltung) Darstellung von Vermögen und Schulden (Bilanz = Zeitpunktrechnung) Darstellung des Erfolges (Erfolgsrechnung = Zeitraumrechnung) Rechenschaftsablage (seitens der Geschäftsleitung zuhanden der Eigentümer) Kontrolle des Geschäftsganges (BU vs. IST – Vergleiche, Branchenvergleiche) Informationsquelle für aussen stehende Interessierte Gläubigerschutz (durch Bewertungs- und Buchführungsvorschriften) Rechtshilfe (Beweismittel bei Rechtsstreitigkeiten) Grundlage für Steuerveranlagung Grundlage für weitere Rechnungen (BeBu, Bilanz- und Erfolgsanalyse, ergänzende Bereiche) Buchführungsvorschriften laut OR Allgemeine Vorschriften

Gelten für alle Unternehmungen, die verpflichtet sind, sich ins HR einzutragen, oder sich freiwillig haben eintragen lassen.

Die Buchhaltung muss mindestens folgende Informationen liefern: Vermögenslage, Schuld- und Forderungsverhältnisse, Erfolg, Geschäftsergebnisse der einzelnen Geschäftsjahre.

Auf Ende eines Geschäftsjahres müssen folgende Rechnungen erstellt werden: Inventar, Betriebsrechnung, Bilanz.



Editionspflicht ist die Pflicht der Unternehmung, dem Richter bei Rechtsstreitigkeiten auf

Verlangen die Buchhaltung, die Buchungsbelege und die Geschäftskorrespondenz als Beweismittel vorzulegen.

Besondere Vorschriften

Gelten zusätzlich, also in Ergänzung zu obigen Allgemeinen Vorschriften, für: AG, GmbH, Kommanditaktiengesellschaften, Genossenschaften,

Personalvorsorgestiftungen. Sie regeln vor allem die Bewertung die Verwendung des RG die Kontrolle der Buchführung durch aussen stehende Revisoren den Umfang und die Gliederung der Jahresrechnung

Grundsätze der ordnungsmässigen Rechnungslegung: Vollständigkeit und Richtigkeit der Jahresrechnung Klarheit und Wesentlichkeit Vorsicht (bei den stillen Reserven gilt: „Vorsicht vor Wahrheit“) Fortführung der Unternehmungstätigkeit Stetigkeit in Darstellung und Bewertung (Vergleichbarkeit) Verrechnungsverbot (Bruttoprinzip) Periodengerechtigkeit (Verursacherprinzip)

Dokumentation (für jeden Eintrag muss ein Beleg vorhanden sein) Rechtzeitigkeit (Aktualität; laufende lückenlose Nachführung)

Rechnungslegungsvorschriften und –grundsätze für börsenkotierte Unternehmungen Werden die Effekten einer Schweizer Unternehmung an der Schweizer Börse gehandelt,

gelten neben den Bestimmungen aus dem OR zusätzlich auch noch die Rechnungslegungsvorschriften und –grundsätze aus dem Kotierungsreglement. Dieses strebt ein „True and fair view“-Prinzip an. Die Wahrheit ist verlangt; somit ist es eher anlegerbezogen als gläubigerbezogen.

Diese Grundsätze basieren auf den schweizerischen FER (Fachempfehlungen zur

Rechnungslegung). Das Kotierungsreglement anerkennt auch andere, gleichwertige Rechnungslegungsnormen

wie z.B.: IAS International Accounting Standards US GAAP Generally Accepted Accounting Principals USA EU-Richtlinien Richtlinien der Europäischen Union



Kontenrahmen KMU Der KMU Kontenrahmen berücksichtigt: Forderungen des Aktienrechts Erfordernisse der Mehrwertsteuer Neuregelung der Aufzeichnungspflicht bei der direkten Bundessteuer Fachempfehlungen zur Rechnungslegung (FER).

Die Klassen für die Aufwands- und Ertragskonten sind so gegliedert, dass sich daraus eine ER in Berichtsform

mit mehreren Zwischenergebnissen ergibt, deren Anzahl an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. z.B.: EBDIT = Betriebsergebnis 1 vor Finanzerfolg

Bilanz und Erfolgsrechnung nach KMU

Siehe Anhang I für Muster

Buchführung vertieft (Debitoren, Waren, Abschreibungen inkl. Inflation-Accounting, Wertschriften, Währungen inkl. Valuta-Ausgleichs-Konto, Abgrenzungen, Mehrwertsteuer, Rückstellungen)

Zeitliche Abgrenzungen Ziel Einhaltung des Verursacher- und Vergleichbarkeitsprinzipes. Problem Ausgaben oder Einnahmen fallen nicht in die gleiche Abrechnungsperiode wie die

dazugehörigen Aufwände oder Erträge. Aufgabe Differenzen erfassen und der richtigen Periode zuordnen. Folge Transitorische Buchungen haben immer einen Einfluss auf die Erfolgsrechnung. Während des Abschlusses müssen transitorische Konten eingerichtet werden. Transitorische Konten (Rechnungsabgrenzungskonten) Kontenführung Die transitorischen Konten können auf zwei Arten geführt werden: Transitkonto Besteht nur gerade beim Abschluss und bei der Eröffnung. Durch Rückbuchung werden die Konten wieder aufgelöst. Für Rechnungsabgrenzungen, die unregelmässig anfallen. Ruhendes Konto (ähnlich wie Warenbestand, Delkredere) Keine Buchungen während des Jahres !! Anpassung nur mittels des Differenzbetrages. Keine Auflösung, Konten bleiben bestehen. Für Rechnungsabgrenzungen, die bei jedem Jahresabschluss vorkommen. (z.B. jährlich regelmässig auflaufende Hypothekarzinsen)



Die vier Fälle von zeitlichen Abgrenzungen: Eigentliche Transitorien (Geldfluss bereits erfasst!): Aufwandsvortrag: Leistungsguthaben. Im lauf. Geschäftsjahr verbuchter Aufwand der nächsten Periode belasten. Transitorische Aktiven / Mietaufwand (z.B. vorausbezahlte Mietzinsen) Ertragsvortrag: Leistungsschuld Im lauf. Geschäftsjahr verbuchter Ertrag der nächsten Periode gutschreiben. Liegenschaftenertrag / Trans. Passiven (z.B. im voraus erhaltene Mietzinsen) Antizipative Transitorien (Leistung bereits erbracht!): Aufwandsnachtrag: Geldschuld Einen noch nicht verbuchten Aufwand der laufenden Periode belasten Zinsaufwand / Transitorische Passiven (z.B. aufgelaufene Schuldzinsen) Ertragsnachtrag: Geldguthaben Noch nicht verbuchten Ertrag der laufenden Periode gutschreiben Transitorische Aktiven / Zinsertrag (z.B. aufgelaufene Aktivzinsen) (Ertrag noch ausstehend, nicht erhalten; wir haben ihn noch zugute!) Es gibt also beim Jahresabschluss nur eine der obigen Abgrenzungsbuchungen am 31.12. und “automatisch”, zwingend ( ! ) eine Rückbuchung am 1.1. .. zum Beispiel: Mietaufwand / Transitorische Aktiven 2500,-- somit ist das Konto dann wieder aufgelöst. Transitorische Aktiven (Buchung immer im Soll) Aktive Rechnungsabgrenzung (kurzfristige Forderungen, UV) Ist ein normales Aktiv-Konto, welches Guthaben während der Bilanzierungsphase aufzeigt. Wir verwenden das Konto “Transitorische Aktiven”, wenn wir “noch etwas zugute haben”. Transitorische Passiven (Buchung immer im Haben) Passive Rechnungsabgrenzung (kurzfristiges Fremdkapital) Ist ein normales Passiv-Konto, welches Schulden während der Bilanzierungsphase aufzeigt. Wir verwenden das Konto “Transitorische Passiven”, wenn wir gegenüber dem Gläubiger noch eine Schuld haben. Die Unternehmung ist rechtlich verpflichtet, TPs zu verbuchen, da sie sich sonst zu positiv darstellt!



Rückstellungen (Eventualverpflichtungen) = Fremdkapital ! Merkmale Rückstellungen sind Verpflichtungen (zukünftige Geld-, Güter- oder Leistungsabgänge ohne

Gegenleistungen), bei denen Ungewissheiten bestehen über z.B. Höhe, Fälligkeit, Tatbestand oder Empfänger der Leistung.

Zweck Verursacherprinzip, Periodizität. Auswirkung Verhindern einen zu grossen Erfolg und damit eine zu hohe Gewinnausschüttung. Besonderheit Eignen sich wegen des ungewissen Charakters sehr gut für stille Reserven. Bildung Über das Erfolgskonto, über das auch gebucht würde, wenn es eine endgültige Abrechnung

wäre. Auflösung Erst wenn der Fall definitiv abgeschlossen werden kann. Meist entsteht dann ein

periodenfremder Erfolg der Klasse 7 (Rückstellungen / ausserordentlicher Ertrag). Beispiele Gerantieleistungen Prozesskosten bei einem schwebenden, unsicheren Verfahren Schadenersatzverpflichtung Buchungsbeispiel: Bildung einer Prozessrückstellung Ausserordentlicher Aufwand / Rückstellungen 50'000,- Bankzahlung des Schadenersatzes Rückstellungen / Bank 45'000,- Auflösung der Prozessrückstellung Rückstellungen / ausserordentlicher Ertrag 5'000,- Debitorenverluste und Delkredere Buchungsbeispiel Debitoren: Zahlungseingang mit Kursdifferenz wie folgt verbuchen:

1. Bank / Debitoren 2. WaErtrag / Debitoren

Endgültige Verluste: Zahlungsunfähiger Debitor ist bekannt. Erlittener Verlust ist bekannt und somit endgültig ! (Konkurs des Kunden, fruchtlose Pfändung (Privatpersonen), Verlustschei- ne, Forderungsverzicht, Zahlung durch den Schuldner gar nicht mehr möglich) Abschreibung erfolgt direkt auf dem Debitorenkonto: Debitorenverluste / Debitoren Diese Verbuchung kann jederzeit während des Jahres erfolgen.



Mutmassliche Verluste: Zahlungseingang ungewiss. Die Namen der Kunden die event. nicht bezahlen werden sind noch nicht bekannt, daher ist die direkte Abschreibung auf einem Debitorenkonto gar nicht möglich. (Längst fällige Forderungen, Mahnungen, Betreibungen, Verlustrisiko gross, Zahlung durch den Schuldner ist jedoch noch möglich) Die mutmasslichen Verluste werden am Jahresende in Prozenten des Saldos (EB) des Debitorenkontos berechnet (in einem Prozentsatz des Debitorenbestandes). Abschreibung erfolgt indirekt über das Delkredere Konto. Das Delkredere Konto : - wird auch Wertberichtigung Debitoren genannt. - ist ein ruhendes Konto. Keine Buchungen während des Jahres !!! - ist für die aus Erfahrung geschätzten voraussichtlichen Zahlungsausfälle. - ist ein Minus-Aktiv-Konto, mit den gleichen Buchungsregeln wie ein Passivkonto. - muss jedes Jahr an den geänderten Debitorenbestand angepasst werden - Es wird zuerst der Saldo des Delkredere in Prozenten des Saldos Debitoren berechnet. Dies ergibt den neuen Saldo für das Delkredere Konto. Verminderung des Delkredere : Delkredere / Debitorenverluste Vergrösserung des Delkredere : Debitorenverluste / Delkredere z.B. EB Delkredere = 5% von 80 = 4 - AB Delkredere = 5% von 120 = - 6 = Abnahme Delkredere = - 2

Warenhandel und Fabrikationsbetrieb Konten im Warenhandel Dreikontenmethode: Warenbestand WarenAufwand WarenErtrag zu Est. zu Est. zu Verkaufspreisen Dreikontenmethode ohne laufende Inventur („normale“ Schulmethode) Warenbestandeskonto wird ruhend geführt, d.h. nur Bestandesänderung beim Abschluss wird verbucht. Laufender Warenverkehr wird „normal“ über WarenAufwand und WarenErtrag verbucht. Nachteil: Während des Jahres entspricht das Warenbestandeskonto nicht dem aktuellen Wert des Lagers. Est. der eingekauften Waren = Saldo Konto WarenAufwand vor Bestandesänderung = WARENEINKAUF Est. der verkauften Waren = Saldo Konto WarenAufwand nach Bestandesänderung = WARENAUFWAND



Konten WarenEinkauf (Aufwand) WarenVerkauf (Ertrag)

--------------------------------------------------------- -----------------------------------------------

Saldo vor Bestandeskorrektur Saldo = verkaufte Ware zu = eingekaufte Ware zu Einstandspreisen Verkaufspreisen = Nettoverkaufs- = Einstandswert der eingekauften Ware erlös = Nettoumsatz = NErl. = WarenEinkauf

... Bestandeskorrektur über das Konto WarenVorräte Saldo nach Bestandeskorrektur

= verkaufte Ware zu Einstandspreisen = Einstandswert der verkauften Ware = WarenAufwand = Est.

Dreikontenmethode mit laufender Inventur Einkäufe (Lieferantenrechnungen und Bezugsspesen) werden laufend im Warenbestandeskonto

verbucht und erhöhen den Warenbestand. Es erfolgt keine Verbuchung im WarenAufwand ! D.h. Einkäufe erhöhen nur den Warenbestand !! Verkäufe werden zu Est. im Haben des Warenbestandeskontos verbucht werden zu Est. im Soll des Kontos WarenAufwand verbucht werden zu Verkaufspreisen im Haben des Kontos WarenErtrag verbucht. D.h. Verkäufe vermindern den Warenbestand, erhöhen den Warenaufwand (zu Est.)

und erhöhen den Warenertrag (zu Verkaufspreisen). Inventardifferenzen Inventardifferenzen werden verbucht: WarenAufwand / Warenbestand Konten im Fabrikationsbetrieb Einkauf Materiallager zu Est. (Einstandspreisen) Verarbeitung Halbfabrikatelager zu HK (Herstellkosten) Fertigung Fertigfabrikatelager zu HK (Herstellkosten) Verkauf



Kontenführung ohne laufende Inventur Bestandeskonten Die Bestandeskonten werden als ruhende Konten geführt und nur beim Abschluss

angepasst. Bestandeskorrekturen Die Bestandeskorrekturen werden auf dem Gegenkonto „Bestandesänderung Halb- und

Fertigfabrikate“ verbucht. Dieses Erfolgskonto wird nur beim Abschluss verwendet.

MaterialEinkauf = Est. des eingekauften Materiales MaterialAufwand = Est. des verbrauchten (isof verkauften) Materiales

Produktionserfolgsrechnung Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag der produzierten Menge

(= Gesamtkostenverfahren) Bei der Produktionserfolgsrechnung werden Bestandesänderungen über das Konto

WarenErtrag verbucht: Bestandeszunahme: WaBest. / WaErtrag => Mehrertrag Bestandesabnahme: WaErtrag / Wa Best. => Minderertrag Absatzerfolgsrechnung Gegenüberstellung von Aufwand und Ertrag der verkauften Menge

(= Umsatzkostenverfahren) Bei der Absatzerfolgsrechnung werden Bestandesveränderungen über das Konto

WarenAufwand verbucht: Bestandeszunahme: WaBest / WaAufwand => Minderaufwand Bestandesabnahme: WaAufwand / WaBest => Mehraufwand



Abschreibungen Zweck der Abschreibungen:

1. Richtige Vermögensermittlung ( Bilanz )

2. Periodengerechte Erfolgsermittlung ( Erfolgsrechnung ) ( Verteilung der Anschaffungskosten auf die Rechnungsperioden ) 3. Beschaffung liquider Mittel ( Abschreibungskosten fliessen via Verkaufserlöse wieder in die

Unternehmung zurück, da sie in die Verkaufspreise einkalkuliert wurden ) Voraussichtlicher Restwert auch Liquidationswert, Altmaterialwert, Schrottwert genannt. Buchwert ist der Wert gemäss Buchhaltung; so wie er in den Büchern steht. Pro-Memoria-Franken Sogenannte Sofortabschreibungen bzw. Einmalabschreibungen auf 1,- Fr. sind von einigen

Steuergesetzen zugelassen, verstossen jedoch gegen das Fortführungs-, das Stetigkeits- und das Verursacherprinzip.

Abschreibungsmethoden (Verbuchungsarten, Darstellung in der Buchhaltung) Direkte Abschreibung Die Wertverminderung (Abschreibung) wird direkt auf dem z.B. Aktivkonto Maschinen verbucht. Ohne Wertberichtigungskonto. Aus der Bilanz ist nur der jeweilige jährliche Buchwert der Maschine ersichtlich. Buchungssatz: Abschreibungen / Maschinen

Das Maschinenkonto zeigt als AB den jeweiligen Buchwert ! AB = BW Ist nirgends von einer Wertberichtigung die Rede, so muss es sich um direkte Abschreibung handeln. Dann gilt folglich: AB = BW für das Maschinenkonto. Indirekte Abschreibung Verbuchung der Wertverminderung indirekt, via Wertberichtigungskonto. Buchungssatz: Abschreibungen / Wertberichtigung Maschinen

Das Maschinenkonto zeigt jedes Jahr aufs Neue als AB den ursprünglichen Anschaffungswert.

AB = AW Das Maschinenkonto zeigt jedes Jahr aufs Neue als SB den ursprünglichen

Anschaffungswert, da im Maschinenkonto keine Veränderung stattgefunden hat. Die Wertminderung ist erst in der Schlussbilanz (Vor- / Hauptkolonne)

ersichtlich.



Das Konto Wertberichtigung Maschinen : - zeigt als AB die kumulierten Abschreibungen bis heute ! - ist ein ruhendes Konto, es wird nur beim Jahresabschluss verwendet. Keine Buchungen auf Wertberichtigung Maschinen während des Jahres !!! - ist ein Minus-Aktiv-Konto, mit Buchungsregeln wie ein Passivkonto. Die Schlussbilanz zeigt jedes Jahr aufs Neue bei Maschinen den urspr.

Anschaffungswert. Hiervon wird die Wertberichtigung Maschinen in einer Vorkolonne abgezogen. Falls irgendwo die Rede ist von Wertberichtigungen oder kumulierten

Abschreibungen, so muss es sich um indirekte Abschreibung handeln. Für das Maschinenkonto gilt dann: AB = AW .

Abschreibungsverfahren

Abschreibung des Anschaffungswertes: Zeitorientierte Verfahren Abschreibungssatz Abschreibungsbetrag Eignung Linear in %1 des AW konstant Mobiliar Degressiv Geometrisch in %2 des jeweiligen BW sinkt abnehmend Auto Degressiv Arithmetisch* Degressionsbetrag in Fr. sinkt gleichmässig Auto Progressiv Arithmetisch* Progessionsbetrag in Fr. steigt gleichmässig Rennpferd *Abschreibungssatz bei arithmetischen Methoden: Der Degressions- bzw. Progressionsbetrag wird nach folgender Formel berechnet: Anschaffungswert 75'000 ---------------------------- ---------------------------- = Fr. 5'000,- Σ der Jahresziffern 5 + 4 + 3 + 2 + 1 D.h. der Abschreibungsbetrag verändert sich von Jahr zu Jahr um Fr. 5'000,- Bei einer Abschreibungsdauer von 5 Jahren und degressiv arithmetischer Methode,

wäre hier der Abschreibungsbetrag degressiv progressiv im 1. Jahr 5 x 5'000.- im 1. Jahr 1 x 5'000.-

im 2. Jahr 4 x 5'000,- im 2. Jahr 2 x 5'000,- im 3. Jahr 3 x 5'000,- im 3. Jahr 3 x 5'000,- etc. etc.



1. Linear

Vom Anschaffungswert ( Anschaffungswert = Einkaufspreis + BezKo + Montagekosten ) Linear heisst, der jährliche Abschreibungsaufwand bleibt von Jahr zu Jahr gleich gross. D.h. gleichbleibende Abschreibungsbeträge. Abschreibungssatz = 100 : Anzahl Nutzjahre = 25 % ( bei 4 Jahren gesch. Nutzd. ) Buchwert ist am Ende der Nutzungsdauer auf 0. ( Voraussichtlicher Restwert = 0 ) 2. Degressiv Vom jeweiligen Buchwert des entsprechenden Abschreibungsjahres. Degressiv heisst, der jährliche Abschreibungsaufwand wird von Jahr zu Jahr kleiner. D.h. abnehmende Abschreibungsbeträge. Abschreibungssatz ist doppelt so gross wie bei der linearen Abschreibung; d.h. 100 : Anzahl Nutzjahre x 2 = 50 % ( bei 4 Jahren gesch. Nutzd. ) Buchwert wird nie auf null absinken. (Voraussichtlicher Restwert nicht abschätzbar.) Trägt dem Umstand Rechnung, dass sich viele Güter in den ersten Jahren stärker entwer- ten als in späteren Jahren (Autos).

Abschreibung des Anschaffungswertes: Leistungsorientierte Verfahren Bei den leistungsorientierten Verfahren tritt anstelle der Nutzungsdauer die geschätzte

Gesamtleistung (Stückzahl, km, Stunden, usw.) Die Höhe des Betrages liegt in der jährlich erbrachten Leistung. z.B. Abschreibungsbetrag je km: Fr. 0,30 Vorteile: Exaktere Periodizität Abschreibungskosten werden zu Einzelkosten (bessere Zuordnung in der Kalkulation). Bei Anlagen führen starke Umsatzjahre zu stärkeren Abschreibungen => Gewinnglättung. Nachteile: Technische Alterung zu wenig berücksichtigt. Kompliziert. Abschreibung des Wiederbeschaffungswerts Ist in Zukunft mit steigenden Preisen zu rechnen, so genügen die in den Verkaufserlösen

enthaltenen Abschreibungsrückflüsse nicht für den Ersatz von Anlagen. Sicherung der nötigen Mittel für die Wiederbeschaffung auf zwei Wegen: A) Bildung von offenen Wiederbeschaffungsreserven

Aus dem Gewinn werden Reserven gebildet (OR 672/2 und 674/2, 1)



Buchung: Bilanzgewinn / Wiederbeschaffungsreserven

B) Bildung von stillen Wiederbeschaffungsreserven Inflation Accounting Durch Abschreibung vom Wiederbeschaffungwert werden stille Reserven gebildet Buchung in 2 Schritten: 1. Schritt: Abschreibungen / Fahrzeuge (normale Abschreibung vom AW) 2. Schritt: Abschreibungen / Wiederbeschaffungsrückstellung (nur die Teuerungsabschreibung) Auf dem Rückstellungskonto wird nur derjenige Teil der Abschreibung verbucht, der den Abschreibungsbetrag vom Anschaffungswert übersteigt.

INFLATION ACCOUNTING ! Berechnung der Beträge für die Teuerungsabschreibungen: Im 1. Jahr: 1 mal den Abschreibungssatz von (Tageswert – AW) minus kumulierte bisherige Rückstellungen Im 2. Jahr: 2 mal den Abschreibungssatz von (Tageswert – AW) minus kumulierte bisherige Rückstellungen Im 3. Jahr: 3 mal den Abschreibungssatz von (Tageswert – AW) minus kumulierte bisherige Rückstellungen also 1 x 20% von (63'000 – 60‘000) = 600 - 0 = 600,- 2 x 20% von (67'000 – 60‘000) = 2'800 - 600 = 2'200,- 3 x 20% von (72'000 – 60‘000) = 7'200 - 2‘800 = 4'400,- Dies sind nun die Beträge, für die Buchung Abschreibungen / Wiederbesch.Rückstellungen



Aufgabe 6.9 als Prüfungsvorbereitung lösen ! A Was stellt der Betrag im Konto Wertberichtigung Brennofen (minus Aktiv Konto) dar? -> Die bisherigen kumulierten Abschreibungen vom Anschaffungswert von x Jahren. B Was stellt der Betrag im Konto Wiederbeschaffungsrückstellung (Passiv Konto) dar? Die bisherigen kumulierten Teuerungsabschreibungen von x Jahren. C Wie gross ist der Abschreibungsbetrag im x-ten Jahr? Abschreibungen dieses Jahres + Wiederbeschaffungsrückstellungen (Berechnung siehe oben !!) ------------------------------------------------------------------------------------------ = Total Abschreibungen dieses Jahres D Wie lauten die Buchungen für die Abschreibung im x-ten Jahr? Abschreibungen Brennofen / Wertberichtigung Brennofen Abschreibungen Brennofen / Wiederbeschaffungsrückstellung E Welchen Zweck verfolgt man mit der Abschreibung vom Wiederbeschaffungwert in der 1. BeBu bzw. Kalkulation -> Die Abschreibungen sollen gross genug sein, damit Ersatzinvestitionen finanziert werden können. 2. FiBu -> Verhindern, dass die Abschreibungsrückflüsse, die über den Anschaffungswert hinausgehen, als Gewinn ausgewiesen und ausgeschüttet werden. F Die Steuerverwaltung duldet nur die Abschreibung des Anschaffungswertes. Wie wird sie sich in diesem Fall verhalten? -> Die Steuerverwaltung wird die Beträge, die über die Abschreibung vom Anschaffungswert hinausgehen, beim Gewinn und beim Eigenkapital aufrechnen.



Bewertung Bewertungsmassstäbe Fortführungswerte (Werte bei Weiterführung der Unternehmung auf unbestimmte Zeit)

Anschaffungswert (Anschaffungskosten) Kaufpreis + Transportkosten + Montagekosten Herstellwert (Herstellungskosten) ohne Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten Restwert (Buchwert) Anschaffungswert minus Wertverminderung Ertragswert Formel = (Jahresertrag x 100) : Kapitalisierungszinsfuss Tageswert (Marktwert) Preis am Bewertungsstichtag

Veräusserungswerte (Werte die bei Verkauf oder Liquidation erzielt werden) Verkehrswert (Marktwert) Voraussichtlich zu erzielender Verkaufserlös Liquidationswert Verkaufserlös bei Liquidation der Unternehmung!

Bewertungsgrundsätze Vorsicht a) Niederstwertprinzip (es wird der tiefst-mögliche Wert gewählt)

b) Realisationsprinzip (Gewinne erst bei Realisierung verbuchen) c) Imparitätsprinzip (Ungleichheitsprinzip) - Nicht realisierte Gewinne nicht verbuchen - Nicht realisierte jedoch erkennbare Verluste und Risiken verbuchen

Stetigkeit Bewertungsgrundsätze sollen über die Jahre hinweg beibehalten werden. (Vergleichbarkeit)

Fortführung Aktiven sollen nicht zu Veräusserungswerten aufgeführt werden

Bewertungsvorschriften Aktiven Höchstbewertungsvorschriften

Fremdkapital Mindestbewertungsvorschriften Stille Reserven Die Differenz zwischen dem in der externen Bilanz ausgewiesenen und dem effektiven

Eigenkapital gemäss interner Bilanz nennt man stille Reserven. Durch die Bildung von stillen Reserven wird der extern ausgewiesene Gewinn verkleinert

=> den Teilhabern werden weniger Gewinnanteile ausgeschüttet. Der zurückbehaltene Gewinn steht der Unternehmung als zusätzliche eigene Mittel für die Finanzierung (Selbstfinanzierung) von Investitionen zur Verfügung. Dadurch wird die Unabhängigkeit der Gesellschaft gegenüber Kreditgebern gefördert.



Die Bildung von stillen Reserven in sehr guten Jahren und deren Auflösung in Zeiten

weniger guten Geschäftsganges ermöglicht eine gleichmässige Dividendenauszahlung. Stille Reserven sind verstecktes Eigenkapital und bilden ein Fettpolster für schlechte Zeiten:

die Unternehmung kann durch die Auflösung Verluste verkleinern oder sogar beseitigen. Nur die Veränderungen an stillen Reserven beeinflussen den ausgewiesenen Erfolg des

laufenden Jahres. Bildung von stillen Reserven: - Aufwand zu hoch, Gewinn zu tief: Abschreibungen / Anlagevermögen (+ Aufwand) (- Vermögen) - Unterbewertung von Aktiven: 1. Betriebsaufwand / Kasse

(Kassabestände in fremder Währung mit zu tiefem Umrechnungskurs)

2. Wertschriftenaufwand / Wertschriftenbestand (Wertschriften: Bilanzierung unter den aktuellen

Börsenkursen) 3. Debitorenverluste / Delkredere (Debi in CHF: Delkredere höher als das tatsächliche Risiko) 4. Warenertrag / Debitoren (Debi in Fremdwährung mit zu tiefem Umrechnungskurs) 5. Warenaufwand / Warenvorrat (Bilanzierung der Warenvorräte unter dem Einstandswert) 6. Abschreibungen / Mobilien (Mobiliar, Maschinen, Fahrzeuge mit hoheren

Abschreibungen als der tatsächliche Wertverzehr) 7. Immobilienerfolg / Immobilien (Auf Liegenschaften zu viel abschreiben oder bei

steigendem Wert den Anschaffungswert in der Bilanz belassen)

- Überbewertung von Schulden: 1. Warenaufwand / Kreditoren (Kreditoren und andere Schulden in Fremdwährungen mit zu

hohen Umrechnungskursen) 2. Garantieaufwand / Rückstellungen (Mehr Rückstellungen als nötig)

intern extern stille Reserven beeinflust die: Endbestand 31.12.97 210000 140000 70000 Bilanz- Anfangsbestand 1.1.97 - 225000 - 150000 - 75000 Bilanz= Bestandesänderung = - 15000 = - 10000 = - 5000 Abnahme der

stillen Reserven ER



Mehrwertsteuer (MWSt) Steuer Die Mehrwertsteuer ist eine indirekte Bundessteuer. Indirekt bedeutet, dass „nur“ der effektive Verbrauch bzw. Konsum besteuert wird. Steuersubjekt WER? Steuerpflichtig ist, wer aus gewerblicher oder beruflicher selbständiger Tätigkeit, aus seinen

Lieferungen, seinen Dienstleistungen und seinem Eigenverbrauch im Inland einen Jahresumsatz von mehr als CHF 75'000,- erzielt.

Ausgenommen: - Unternehmungen mit einem Jahresumsatz bis zu CHF 250'000,-, sofern die nach Abzug

der Vorsteuer verbleibende MWSt regelmässig CHF 4'000,- im Jahr nicht übersteigt. - Landwirte, Forstwirte und Gärtner, die ausschliesslich die im eigenen Betrieb gewonnenen

Erzeugnisse liefern. - Kunstmaler und Bildhauer Steuerobjekt WAS? Steuerpflichtige Umsätze sind: Im Inland gegen Entgelt erbrachte Lieferungen von Gegenständen (inkl. Elektrizität, Gas,

usw.) und Dienstleistungen. Bezug von Gegenständen und Dienstleistungen aus dem Ausland Eigenverbrauch (Verwendung zu unternehmungsfremden, z.B. privaten Zwecken) Mehrphasensteuer Die MWSt wird auf allen Stufen des Produktions- und Verteilungsprozesses erhoben und ist

somit eine Mehrphasensteuer. Umsatzsteuer Steuer auf seinen steuerpflichtigen Umsätzen. Der Steuerpflichtige kann von der Umsatzsteuer die Vorsteuer auf den Gegenständen und

Dienstleistungen abziehen*. So wird eine Steuerkumulation vermieden. *... während der gleichen Abrechnungsperiode durch andere Steuerpflichtige oder bei der

Einfuhr belastet worden Von der Steuer ausgenommene Umsätze (Ausnahmeliste), ohne Vorsteuerabzug Postversand (bis 2 kg); Gesundheitswesen; Sozialfürsorge und soziale Sicherheit;

Erziehung; Unterricht; Kinder- und Jugendbetreuung; Kultur und Sport; Versicherungen; Geld- und Kapitalverkehr; Handel, Vermietung und Verpachtung von Grundstücken; Lotterie- und Glücksspiel; u.a.m.

Von der Steuer befreite Umsätze, mit Vorsteuerabzug Ausfuhr von steuerpflichtigen Gegenständen und Dienstleistungen, weil die MWSt in

demjenigen Land erhoben wird, in welchem das Gut verbraucht/konsumiert wird; und nicht im dem es produziert wird.



Optieren Unternehmungen, die nicht der Steuer unterliegen, weil sie

- die Mindestumsatzgrenzen nicht erreichen. - von der Steuerpflicht ausgenommen sind (Landwirte, Forstwirte, Gärtner)

- mit Grundstücken handeln, Grundstücke vermieten und verpachten ... können sich freiwillig der Steuerpflicht unterstellen (= optieren), wenn dies zur Wahrung

der Wettbewerbsneutralität oder zur Vereinfachung der Steuererhebung beiträgt. Aktivkonto Vorsteuer (Debitor Vorsteuer) Der Saldo zeigt das Steuerguthaben gegenüber der Steuerverwaltung. Passivkonto Umsatzsteuer (Kreditor Umsatzsteuer) Der Saldo zeigt die Bruttosteuerschuld gegenüber der Steuerverwaltung. Buchungsmethoden Nettomethode Die Vor- und Umsatzsteuer werden beim Ein- und Verkauf sofort auf den Konten Vorsteuer

und Umsatzsteuer erfasst. Von der Steuerverwaltung vorgesehen: Abrechnung: Nach vereinbartem Entgelt; der Zeitpunkt der Rechnungsstellung ist entscheidend für die Steuerabrechnung. Buchungsmethode: Nettomethode; die vor- und Umsatzsteuer werden beim Ein- und Verkauf sofort auf den Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer erfasst.

Bruttomethode Die Vor- und Umsatzsteuer werden zuerst auf den Erfolgs- und Aktivkonten erfasst und

später auf die Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer umgebucht.

Vorteile der Nettomethode Die Einkäufe und Verkäufe werden ohne Steuerzuschläge erfasst, dadurch wird die

Abrechnung mit der Steuerverwaltung erleichtert. Eine Aufteilung der Konten in die Kategorien der unterschiedlichen Steuersätze ist nicht

nötig. Die Konten Vorsteuer und Umsatzsteuer weisen immer das Guthaben und die Bruttoschuld

gegenüber der Steuerverwaltung aus. Für die Analyse enthalten die Konten bereits die richtigen Beträge.

Nachteile der Nettomethode Grösserer Buchungsaufwand als bei der Bruttomethode. Buchungen Die Vor- und Umsatzsteuern werden laufend auf die beiden Steuerkonten erfasst. Ende Quartal gibt es keine Korrektur, da der Steuerbetrag bereits auf den Konten Vorsteuer

und Umsatzsteuer erfasst ist.



Berechnungen Verkaufswert der „Kleider“ 100 % + Mehrwertsteuer 7,6 % = Faktura / Schaufenster 107,6 % (Kreditor) Umsatzsteuer - (Debitor) Vorsteuer = Abzuliefernde MWST Nettoverbuchung (Verbuchung der MWSt bei jedem steuerpflichtigen Ein- bzw. Verkauf): Kaufpreis 100 % Maschinen / Kreditoren + MWST 7,6 % Debitor Vorsteuer / Kreditoren = Faktura 107,6 % (keine Buchung) Verkaufswert 100 % Debitoren / Verkaufsertrag + MWST 7,6 % Debitoren / Kred. Umsatzsteuer = Faktura 107,6 % (keine Buchung) Bruttoverbuchung (Verbuchung der MWSt quartalsweise):

Die Verbuchung bei Käufen und Verkäufen erfolgte mit dem Totalbetrag der Faktura (107,6%). Bei Abschluss werden die zuvor zuviel erfassten MWSt.-Beträge jeweils aus dem Aufwand bzw. dem Ertrag wieder „herausgebucht“: Das in den Käufen (107,6%) enthaltene Vorsteuerguthaben (7,6%) wird aus dem Aufwand herausgebucht:

Kauf Debitor Vorsteuer / WarenAufwand

Die in den Verkäufen (107,6%) enthaltene Umsatzsteuerschuld (7,6%) wird aus dem Ertrag

herausgebucht: Verkauf WarenErtrag / Kred. Umsatzsteuer

Berechnung der geschuldeten MWST (alle 3 Monate): Umsatzsteuerschuld - Vorsteuerguthaben (Ausgleichsbuchung) Kred. Umsatzsteuer / Debitor Vorsteuer = Überweisung Kred. Umsatzsteuer / Post

Die Verrechnung und Überweisung ist bei beiden Methoden (Netto oder Brutto) gleich!

Ausgleich Nach der Ausgleichsbuchung und der Überweisung sind beide Konten (Debitor Vorsteuer

und Kreditor Umsatzsteuer) ausgeglichen, d.h. Saldo = 0 !!



Abrechnungsarten (in der Regel quartalsweise): Abrechnung nach vereinbaRtem Entgelt:

Die Umsatzsteuer wird aufgrund der Rechnungen an Kunden abgerechnet, die Vorsteuer aufgrund der Rechnungen von Lieferanten. Diese Abrechnungsart ist der Normalfall; die Steuerbehörde kommt so schneller zu ihrem Geld ..

Abrechnungsart nach vereinnAhmtem Entgelt:

Die Umsatzsteuer wird aufgrund der eingegangenen ZAhlungen von Kunden abgerechnet, die Vorsteuer aufgrund der an Lieferanten geleisteten ZAhlungen. Diese Abrechnungsart bedarf einer speziellen Bewilligung der eidgenössischen Steuerverwaltung.

Fremde Währungen Kurs Preis in einheimischer Währung für 1 oder 100 Einheiten der fremden Währung. (Bei $ und £ für 1 Einheit) Devisen = Buchgeld (Fremdwährungskonten, Schecks) Noten = Bargeld (Noten und Münzen) Kauf = Geldkurs, die Bank kauft fremde Währungen Verkauf = Briefkurs, die Bank verkauft fremde Währungen ISO - Währungskürzel Die ersten beiden Buchstaben der Abkürzung bezeichnen normalerweise das Land, der

dritte die Währung. USD United States Dollar GBP Great Britain Pfund DEM DEutschland Mark FRF FRankreich Franc BEF BElgien Franc CAD CAnada Dollar JPY JaPan Yen EUR EUropa EuRo Tageskurs Tatsächlicher Kurs am Tage der Zahlung; von der Bank festgelegt; zur Umrechnung der Zahlungen. Buchkurs Provisorischer, für längere Zeit festgesetzter, oft gerundeter Kurs; von der Unternehmung festgesetzt und nur für internen Gebrauch; zur Umrechnung von Rechnungen, Rabatten, Skonti, Rücksendungen, Debitorenverlusten. Bilanzkurs Für die Bilanzierung in CHF angewandter Kurs; von der Unternehmung festgelegter Kurs für internen Gebrauch; zur Bewertung der Fremdwährungspositionen beim Abschluss (Vorsichtsprinzip anwenden

!). Bilanzierung Guthaben und Bargeld: Höchstens zum höheren Geldkurs (Ankaufs-Kurs) Schulden: Mindestens zum tieferen Briefkurs (Verkaufs-Kurs)



Kursdifferenzen Erfassungszeitpunkt Laufend: Nach jeder Zahlung sowie beim Abschluss für noch offene Positionen. Einmalig: Beim Abschluss für alle Geschäftsfälle dieser Rechnungsperiode. Erfassungskonten Variante 1: Gleiches Konto, in welchem auch das Grundgeschäft erfasst wurde WarenAufwand, WarenErtrag, Maschinen, Wertschriften, etc. Variante 2: Konto „Kursdifferenzen“ Dadurch wird der ursprünglich in CHF ermittelte Betrag aus dem Grundgeschäft

nicht durch Kursschwankungen beeinflusst. Die Kursdifferenzen werden als Finanzrisiko betrachtet und sind Teil des Finanzaufwandes bzw. Finanzertrages.

Generell Sehr grosse Kursänderungen sind als ausserordentlicher Aufwand bzw. Ertrag auszuweisen. Buchungsmethoden Gesetz Das Gesetz bestimmt NICHT, wie die Fremdwährungen während des Jahres zu erfassen

sind.

Methode 1 Vierspalten-Fremdwährungskonto Das Fremdwährungskonto (z.B. Kreditoren) hat je 2 Spalten für die fremde und die

einheimische Währung. Die Währungen werden dadurch klar getrennt. Die ersten zwei Spalten (Soll/Haben) erfassen die Fremdwährungsbeträge (als quasi

Vorspalten). Die zwei Hauptspalten (Soll/Haben) enthalten die in CHF umgerechneten Beträge – die dann auch für die Buchhaltung massgebend sind.

Die Kursdifferenzen können entweder laufend oder einmalig (beim Abschluss) verbucht

werden.

Die Kursgewinne bzw. Kursverluste werden immer über WarenAufwand verbucht: Kursverluste erhöhen unseren Aufwand: WarenAufwand / Kreditoren Kursgewinne schmälern unseren Aufwand: Kreditoren / WarenAufwand

Die hier verwendete Bezeichnung WarenAufwand ist = WarenEinkauf.



Methode 2 Valuta-Ausgleichskonto VaA

Nettomethode (Differenzmethode, Saldomethode)

1. Konto: „Lieferanten EUR“

Hier werden alle Lieferantenrechnung in der fremden Währung, z.B. EUR, verbucht. Vorsicht: Anfangsbestand und Endbestand werden in CHF eingetragen, da sie ja von/in die Bilanzen übernommen werden und diese sind ja in einheimischer Währung zu führen ! 2. Konto: Valuta-Ausgleich Hier wird die Differenz zwischen dem Betrag in der Fremdwährung und dem Betrag in Schweizer Franken eingetragen. Dieser Differenzbetrag ist in einer Mixwährung. Beispiel: Rechnung in EUR 1500,- WarenEinkauf / Lieferanten EUR Währungsdifferenz 900,- WarenEinkauf / Valuta-Ausgleich Berechnung: EUR 1500,- entsprechen CHF 2400,- => Differenz 900,- Mixwährung ! Banküberweisung EUR 1500,- Lieferanten EUR / Bank Natürlich ist der Betrag von 900,- ein völlig unlogischer Mix aus fremder und einheimischer Währung. Der Erfinder dieser Methode muss wohl unter recht starkem Alkoholeinfluss gestanden haben!

Die fremde und die einheimische Währung werden sowohl im Valuta-Ausgleichskonto als auch im Lieferanten-Konto vermischt. Die Kursdifferenz wird einmal beim Abschluss verbucht, ähnlich wie bei der 4-Spalten-Methode, über das Konto WarenEinkauf (bzw. WarenAufwand). Kursverluste erhöhen unseren Aufwand: WarenEinkauf / Valuta-Ausgleich

Kursgewinne schmälern unseren Aufwand: Valuta-Ausgleich / WarenEinkauf

Abschlussbuchungen: 1. Schritt: Konto „Lieferanten EUR“ Der Anfangsbestand und der Schlussbestand im Lieferantenkonto werden, obschon es „Lieferanten EUR“ heist, in CHF eingetragen !! Falls in der Aufgabenstellung der Schlussbestand fieserweise in EUR angegeben wird, diesen einfach in CHF umrechnen und so als SB in das Konto „Lieferanten EUR“ eintragen. Nun kann, eine Zeile über dem SB, die „Währungsdifferenz“ berechnet werden. Buchungssatz: Lieferanten EUR / Schlussbilanz 2. Schritt: Umbuchung Der SB aus dem Konto Lieferanten EUR wird auf das Konto Valuta-Ausgleich umgebucht. Buchungssatz: Valuta-Ausgleich / Lieferanten EUR



3. Schritt: Konto „Valuta-Ausgleich EUR“ Der SB dieses Kontos muss NULL ergeben. Nun kann, eine Zeile über dem SB, die „Kursdifferenz“ berechnet werden. Buchungssatz: Wareneinkauf / Valuta-Ausgleich oder Valuta-Ausgleich / Wareneinkauf.

Wertschriften und Beteiligungen Hinweis Dieses Kapitel enthält keine Informationen zu „Derivativen Finanzinstrumenten“. Sollte dies

prüfungsrelevant sein, befinden sich Kopien von Theorie-Teilen im Ordner „Investitionsrechnung, Leasing, Derivatives“ im Büro.

Wertpapiere Oberbegriff OR 965. Als Wertpapier gilt jede Urkunde, mit der ein Recht derart verknüpft ist, dass es

ohne die Urkunde weder geltend gemacht noch auf andere übertragen werden kann. z.B. Checks; Wechsel; Seefrachtbrief, plus alle unter Wertschriften aufgeführten Wertpapiere.

Wertschriften Teilbegriff zu Wertpapiere Als Wertschriften gelten alle Wertpapiere, die einen Ertrag abwerfen.

z.B. Alle Arten von Obligationen (Gläubigerpapiere); Partizipationsscheine (Teilhaberpapiere); Aktien; Genossenschaftsanteile (obwohl sie keine Wertpapiere sind).

Effekten Teilbegriff zu Wertschriften Als Effekten gelten alle Wertschriften, die vertretbar (fungibel) sind, d.h. es sind Papiere, die

der Gattung nach bestimmt sind (Massenpapiere). z.B. Obligationen (ausser Kassaobligation); Aktien; Optionen

Kein Wertpapier

Banknoten gelten nicht als Wertpapiere im privatrechtlichen Sinn; es sind Urkunden, die im öffentlichen Recht begründet sind.

Konten Wertschriften Zur Verbuchung von Aktien, PS und Obligationen.

Absicht: Anlage nicht benötigter flüssiger Mittel; Liquiditätsreserve; Kursspekulation. Falls leicht realisierbar (weil börsenkotiert) -> Umlaufvermögen. Falls schwer realisierbar -> Anlagevermögen Bilanzierung zum Durchschnittskurs des letzten Monats, wo ein solcher fehlt, zum Anschaffungspreis. Gegenkonti: Wertschriftenaufwand; Wertschriftenertrag

Kurzfristige Finanzanlagen

Zur Verbuchung von Festgeldanlagen, Treuhandanlagen, Geldmarktpapiere, Derivative Finanzinstrumente. Absicht: Anlage nicht benötigter flüssiger Mittel; Liquiditätsreserve; Kursspekulation. Zählt zum Umlaufvermögen. Gegenkonti: Aufwand bzw. Ertrag aus kurzfristigen Finanzanlagen



Beteiligungen Zur Verbuchung von Aktienpaketen bei welchen wir 20% der Aktienstimmen halten

(OR665a/3) und Aktien einer Tochtergesellschaft. Absicht: Beherrschung einer Unternehmung; Einflussnahme auf die Geschäftstätigkeit Gehört zum Anlagevermögen. Bilanzierung zum Anschaffungswert. Gegenkonti: Beteiligungsaufwand bzw. Beteiligungsertrag

Übrige Finanzanlagen Zur Verbuchung von Aktivdarlehen, Aktivhypotheken und Schuldbriefen.

Absicht: Kreditgewährung; Langfristige Nominalwertanlagen Gehört zum Anlagevermögen Bilanzierung zum Nennwert. Gegenkonti: Aufwand bzw. Ertrag aus übrigen Finanzanlagen

Andere Konten Wechselguthaben Konto „Rimessen“ (Besitzwechsel)

Wechselschuld Konto „Tratten“ (Schuldwechsel) Check Konto „Rimessen“ oder „Kasse“ Banknoten Konto „Kasse“

Kontenführung Buchungsmethode „Endbetrag der Bankabrechnung“ Wegen des Verrechnungsverbots (OR 662a/2, Ziff. 6) sind diese Methoden für

Gesellschaften ,die dem Aktienrecht unterstehen, problematisch. Buchungsart „Nennwert“

Obligation zum Nennwert Wertschriften / Bank 10'000,- Marchzinsen Wertschriftenertrag / Bank 100,- (ertragsmindernd) Spesen Wertschriftenaufwand / Bank 50,- Wertberichtigung Wertberichtigung WS / Bank 500,- (Diff. zum Kurswert)

Buchungsart „Kaufpreis“ Wenn das Konto Wertschriftenbestand immer den Kaufkurswert der vorhandenen

Wertschriften zeigen soll, so ist auch ein Konto Wertberichtigung Wertschriften zu führen. Das Wertberichtigungskonto enthält dann die Differenz zwischen Kauf- und Bilanzwert. (siehe Abschnitt 175 und Aufgabe 17.12 im Ordner !!) Obligation zum Kurswert Wertschriften / Bank 10'500,- Marchzinsen Wertschriftenertrag / Bank 100,- (ertragsmindernd) Spesen Wertschriftenaufwand / Bank 50,-

Aktienkurs Preis in Franken für eine Aktie (Stückpreis) Obligationenkurs Preis in Prozent vom Nominalwert (Prozentpreis)



Dividenden

Dividendengutschriften werden nach einer quasi Netto-Methode verbucht. Vorsicht: bei Dividendenausschüttungen wird der Bruttobetrag angegeben, d.h. Fr. 25,--

Dividende pro Aktie ist der 100% Bruttobetrag. Verbuchen müssen wir aber in zwei Schritten: 1. Nettodividende, 2. Verrechnungssteuer:

Nettodividende 65 % Bank / Wertschriftenerfolg Verrechnungssteuer 35 % Debitor VSt. / Wertschriftenerfolg (Alle inländischen Wertschriftenerträge unterliegen der 35%igen Verrechnungssteuer, die

direkt an der Quelle abgezogen wird. Wird der Bruttoertrag als Einkommen in der Steuererklärung deklariert, wird die Verrechnungssteuer zurückerstattet. Sie stellt daher ein Guthaben gegenüber der Steuerverwaltung dar.)

Depotspesen

Depotspesen werden (ertragsmindernd) über das Wertschriftenerfolgskonto verbucht: Bankbelastung für Depotspesen Wertschriftenerfolg / Bank Kontokorrentzinsen

Bankgutschriften für Kontokorrentzinsen: Hier handelt es sich um den Nettobetrag von 65% !!! Dass zusätzlich 35 % Verrechnungssteuer verbucht werden muss, muss man selber merken !!!:

Kontokorrentzinsen (der angegebene Betrag ist netto!) Bank / Zinsertrag Verrechnungssteuer 35% Debitor VSt. / Zinsertrag Spesen Die Spesen setzen sich zusammen aus: Courtage (Bankkommission) + eidg. Umsatzabgabe + Börsenabgabe = Spesen

Buchungssatz Obligationenkauf: Wertschriftenaufwand / Bank

Marchzins bei der Handänderung Bei einer Handänderung von Obligationen wird der Käufer mit den Marchzinsen zwischen

letztem Zinstermin und Handänderungsdatum belastet. Beim Kauf bedeutet dies Mehrkosten. Beim Verkauf ergeben die Marchzinsen einen Mehrerlös. Der laufende Zinscoupon wird beim Verkauf vom Verkäufer mitgeliefert, sodass der Käufer beim nächsten Zinstermin gegen Vorlage des Zinscoupons den ganzen Jahreszins einkassieren kann!

K x p x t Marchzins = ------------------------ = Fr. 100 x 360

Buchungssatz Obligationenkauf: Wertschriftenertrag / Bank



Marchzins beim Jahresabschluss Der Besitzer von Obligationen muss beim Jahresabschluss die noch ausstehenden Zinsen

zwischen letztem Zinstermin und Jahresabschlussdatum transitorisch abgrenzen. K x p x t Marchzins = ------------------------ = Fr. ...

100 x 360 Buchungssatz Jahresabschluss: Transitorische Aktiven / Wertschriftenertrag

Steuer-Tipps – Hoch verzinste Obligationen gilt es zu vermeiden, da die Zinsausschüttung voll der

Einkommenssteuer unterliegt. – Obligationen kurz nach dem Zinstermin kaufen; verkaufen sollte man sie kurz vor dem Zinstermin. (Steueroptimierung der Marchzinsen) – Obligationen mit tiefem Zinssatz notieren in der Regel unter pari (unterhalb ihres Nennwertes). Bei Rückzahlung (Rückzahlungstermin nicht mit Zinstermin verwechseln) wird der Nennwert zurückbezahlt ... die Differenz stellt den steuerfreien Kapitalgewinn dar!

Bezugsrechte Verbuchung Käufe und Verkäufe von Aktienbezugsrechten werden ganz normal verbucht: Kauf Wertschriftenbestand / Bank

(Der Kaufpreis eines Bezugsrechtes stellt einen Bestandteil des Anschaffungswertes der neuen Aktien dar, daher Buchung über „Wertschriftenbestand“)

Verkauf Bank / Wertschriftenbestand oder Verkauf Bank / Wertschriftenertrag

Realisierte und nicht realisierte Kurserfolge Realisierter Kurserfolg Entsteht durch den Verkauf von Wertschriften. Ist die Differenz aus Kauf- und Verkaufswert

=> Kursverlust oder Kursgewinn. Muss gem. OR 667 ausgewiesen werden (Realisationsprinzip). realisiert = Verlust / Gewinn bei einem Verkauf Nicht realisierter Kurserfolg Entsteht z.B. beim Jahresabschluss durch Inventar der Wertschriften und die „buchmässige“

Erfassung der Bestände. (Bewertung) Differenz zwischen Kauf- und Bilanzwert. => Kursverlust oder Kursgewinn. nicht realisiert = Kursverlust / -gewinn bei noch vorhandenen Wertpapieren



OR 667 1.) Wertschriften mit Kurswert dürfen (höchstens) zum Durchschnittskurs des letzten Monats

vor dem Bilanzstichtag bewertet werden, auch dann, wenn dieser höher ist als der Anschaffungswert (ausgenommen Beteiligungen). Ist dies der Fall (Durchschnittskurs > Anschaffungspreis), wird jedoch das Realisationsprinzip durchbrochen, denn dann weisen wir ja einen nicht realisierten Gewinn aus. 2.) Wertschriften ohne Kurswert dürfen höchstens zu den Anschaffungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Wertberichtigungen.

Realisationsprinzip (Bewertungsgrundsätze: Vorsicht)

Gewinne dürfen erst verbucht werden, wenn sie tatsächlich erzielt worden sind. D. h. nicht realisierte Gewinne dürfen nicht ausgewiesen werden. Ausnahme: siehe oben -> OR 667, wenn Durchschnittskurs > Anschaffungspreis.

Imparitätsprinzip (Bewertungsgrundsätze: Vorsicht) Nicht realisierte Gewinne dürfen nicht ausgewiesen werden. Nicht realisierte Verluste müssen ausgewiesen werden.

WICHTIG: Ausweis der realisierten und nicht realisierten Kurserfolge in der Buchhaltung. Konto „Wertschriftenbestand“ Wertschriften werden beim Kauf zum Kurswert (ohne Spesen und Marchzinsen) gebucht. Achtung: Auch Verkäufe werden zum damaligen Kaufkurs verbucht !!! Der Saldo zeigt immer den Kaufkurswert der noch vorhandenen Wertschriften. Gegenbuchung im Konto „Realisierte Kursdifferenzen“ Konto „Realisierte Kursdifferenzen“ Ist ein Erfolgskonto (Soll = Verluste; Haben = Gewinne). Gegenbuchung im Konto „Wertschriftenbestand“. Konto „Wertberichtigung Wertschriften“ Das Konto erfasst alle nicht realisierten Kursschwankungen und wird ruhend geführt. Es ist ein ruhendes minus-aktiv-Wertberichtigungskonto. Gegenbuchung beim Abschluss im Konto „Nicht realisierte Kursdifferenzen“.

Vorsicht: Die Beträge welche in diesem Konto eingetragen werden dienen dazu, den zu hohen oder zu tiefen Bilanzwert auf den damaligen Kaufkurswert hinunter/hinauf zu korrigieren. Beispiel: Bilanzkurswert 53'000,-, Kaufkurswert 51'000,- Nun muss im Konto „WB WS“ von 53'000 auf 51'000 hinunter korrigiert werden. Folglich die 2'000 im Konto „WB WS“ im Soll eintragen !!!

Ausgleichsbuchung der Bewertungsdifferenzen (also nicht realisiert, sondern gemäss

Inventar): Wertberichtigung Wertschriften / Nicht realisierte Kursdifferenzen Konto „Nicht realisierte Kursdifferenzen“ Ist ein Erfolgskonto (Soll = Verluste; Haben = Gewinne). Gegenbuchung beim Abschluss im Konto „Wertberichtigung Wertschriften“.



Konto „Transitorische Aktiven“ Der Marchzins bei Obligationen wird beim Abschluss transitorisch gebucht. Das

transitorische Konto wird ruhend geführt. Konto „Übriger Wertschriftenaufwand“ Aufwandskonto für die Verbuchung der Spesen. Konto „Übriger Wertschriftenertrag“ Ertragskonto für die Verbuchung der Obligationen-Zinsen (ganzer Zins für ein komplettes

Jahr, trotz TA Buchung!!) und Ausgleichsbuchung der „Transitorischen Aktiven“. Konto „Wertschriftenerfolg“ Es ist ein gemischtes Konto: Im Soll werden die Wertschriftenaufwände, im Haben die

Wertschriftenerträge verbucht. Der Saldo zeigt den Gewinn oder den Verlust. Eigene Wertschriften Eigene Aktien Erwerb Eine Unternehmung kann seine eigenen Aktien kaufen, z.B. aus Gründen der Kurspflege

(Window Dressing), und zu einem späteren Zeitpunkt – je nach Geschäftsgang – wieder verkaufen oder vernichten. – Stimmrecht wird ausgeschlossen – Anhang muss Auskunft geben – Es muss frei verwendbares Eigenkapital (z.B. freie Reserven, Bilanzgewinn) in der Höhe des Anschaffungswertes vorhanden sein. – Betrag in Höhe der Anschaffung muss als Reserven1 gesondert ausgewiesen werden – Nennwert der eigenen Aktien darf 10% des AK nicht überschreiten. Buchungssatz Kauf: Eigene Aktien / Liquide Mittel Bildung der gesonderten Reserve1: Freie Reserven / Reserven für eigene Aktien

Veräusserung und Vernichtung

Die Reserve für eigene Aktien kann nach dem Verkauf aufgelöst werden. Verkauf: Buchungssatz Verkauf: Bank / Eigene Aktien Realisierter Gewinn: Eigene Aktien / Wertschriftenertrag Rückbuchung gesonderte Reserven: Reserven für eigene Aktien / Freie Reserven Vernichtung: Kapitalherabsetzung zum Nennwert: Aktienkapital / Eigene Aktien Rückbuchung zum Kurswert: Reserven für eigene Aktien / Freie Reserven 65% Nettodividende, Reservenausschüttung; Betrag ist die Differenz aus dem Nennwert und dem Kurswert und stellt 65% dar. Freie Reserven / Eigene Aktien 35% Verrechnungssteuer, Betrag berechnen aufgrund des obigen 65% Betrages: Freie Reserven / Kreditor VST => Bei der Vernichtung wird der realisierte Kursgewinn (Differenz aus Nennwert und Kurswert) nicht auf das Konto Wertschriftenertrag verbucht, sondern als Reservenausschüttung erfasst.



Eigene Obligationen Erwerb Der Erwerb eigener Obligationen unterliegt keinen gesetzlichen Einschränkungen.

Sie können aktiviert oder vernichtet werden.

Variante „Aktivierung“ (Wertschriftengeschäft) Kaufpreis (Kurswert) Wertschriften / Bank Marchzins (ertragsmindernd) Wertschriftenertrag / Bank Jahreszins Obligationenzinsaufwand / Fällige Zinsen bzw. Wertschriftenertrag

Variante „Vernichtung“ (Vorzeitige Rückzahlung) Kaufpreis (falls zu pari) Obligationenanleihe / Bank Marchzins Obligationenzinsaufwand / Bank Jahreszins Obligationenzinsaufwand / Fällige Zinsen

Obligationenanleihen

Obligationenarten

Obligationen sind Gläubigerpapiere und stellen für den Schuldner Fremdkapital dar. Sie dienen also der mittel- bis langfristigen Fremdkapitalbeschaffung.

Anleihensobligationen

1. ) Gewöhnliche Anleihensobligationen (gewöhnliche Obligationenanleihe) Emissionskosten und Disagio (falls "unter pari") als ausserordentlichen Aufwand erfassen oder aktivieren und während der ganzen Laufzeit gleichmässig über das Konto Obligationenzinsen abschreiben. Agio (falls "über pari") mit den Emissionskosten verrechnen oder als ausserordentlichen Ertrag erfassen oder passivieren und während der ganzen Laufzeit gleichmässig dem Konto, welchem die Obligationenzinsen belastet werden, gutschreiben. Beispiel einer direkten Platzierung (eine Unternehmung - vorallem Banken mit eigenen Wertpapieren - emittiert eine Obligationenanleihe selbst): Zeichnung Obligationäre / Obligationenanleihe Liberierung Bank / Obligationäre Disagio Obligationendisagio (Aktivkonto) / Obligationäre Emissionskosten Emissionskosten (Aktivkonto) / Bank Abschreibung Disagio Anleiheaufwand / Obligationendisagio (Aktivkonto) Abschreibung Emissionskosten Anleiheaufwand / Emissionskosten Fälliger Jahreszins Anleiheaufwand / Fällige Obligationenzinsen Überweisung der Verrechnungssteuer Fällige Obligationenzinsen / Bank Bankbelast. für eingereichte Coupons Fällige Obligationenzinsen / Bank 1/2% Einlösungskommission Anleiheaufwand / Bank



2. ) Wandelobligation (Wandelanleihe) Festlegung des Wandelpreises: Anzahl Wandelobligationen + Barzuzahlung - Barauszahlung = Anzahl Aktien od. PS Gutschrift des Übernahmewertes der Wandelanleihe durch die Bank Bank / Wandelanleihe Obligationendisagio aktivieren Obligationendisagio / Wandelanleihe Bedingte Aktienkapitalerhöhung keine Buchung, da bedingt Wandelung von Obligationen in Aktien Wandelanleihe / Aktienkapital Wandelanleihe / Allg. ges. Reserve 3. ) Optionsobligation (Optionsanleihe) Festlegung des Ausübungspreises: Anzahl Optionsscheine (Warrants) + Barzahlung = Anzahl Aktien oder PS Beispiel: Indirekte Platzierung (über eine Bank) Bedingte Aktienkapitalerhöhung Die Kalt AG emittiert eine Optionsanleihe von 5 Mio. Fr. 1000 Optionsobligationen zu Fr. 5'000 Nennwert = 5 Mio. Fr. Jeder Optionsschein berechtigt zum Bezug einer Aktie; diese Aktie hat einen Nennwert von Fr. 1‘000,- jedoch einen Ausübungspreis von Fr. 3'000,-, daraus ergibt sich ein Agio von Fr. 2'000 pro Aktie. Gutschrift des Übernahmewertes der Optionsanleihe durch die Bank Bank / Optionsanleihe 5 Mio. Fr. Im ersten Jahr werden bei der Bank 200 Optionsscheine eingereicht Bank / Aktienkapital 200 Scheine x Aktiennennwert Bank / Allg. ges. Reserve 200 Scheine x Agio

4. ) Pfandbrief ... es hat kein Beispiel im Buch Fibu 3 ...

Kassenobligationen ... es hat kein Beispiel im Buch Fibu 3 ...

Notes

... es hat kein Beispiel im Buch Fibu 3 ...

Musteraufgabe für Optionsanleihen ist im Anhang IV zu finden.



Immobilien Begriffe Anlagewert Anschaffungswert (Kaufpreis, Erstellungskosten, Landpreis, Handänderungs- und

weitere Beschaffungskosten) + Wertvermehrung + Neu- und Zusatzinvestitionen - Wertverminderung - Wertberichtigung (kumulierte Abschreibungen)

= Bruttovermögen = Buchwert bzw. Bilanzwert - Schulden - Hypotheken = Reinvermögen = Eigenkapital Bewertung von Grundstücken Buchwert Spielt keine grosse Rolle, da ohnehin zu tief (Höchstbewertungsvorschriften, OR 665)

Realwert = Landwert + Bauwert + Umgebungskosten

Bruttomietzinsen x 100 Ertragswert = ------------------------------------------ Kapitalisierungszinssatz

( 2 x Ertragswert ) + ( 1 x Realwert ) Verkehrswert = ------------------------------------------------------------- = möglicher Verkaufspreis

3

Versicherungswert Wird durch die kantonale Gebäudeversicherungsanstalt bemessen. Der Bodenwert ist nicht eingeschlossen! Amtlicher Wert Wird durch die Schatzungsbehörde bemessen und dient als Grundlage für die

Liegenschaftssteuer. Konten Die Konten „Immobilienaufwand“ bzw. „Immobilienertrag“

Werden verwendet für die Verbuchung von: – Hypothekarzinsen – Übriger Immobilienaufwand (Treppenhausbeleuchtung) – Fremdmiete – Eigenmiete – Geschäftsmiete – Verkaufsgewinne oder Verkaufsverluste



Immobilienrendite Bruttoertrag x 100 Bruttorendite des Gesamtkapitals = ------------------------------------------------------------- = % Gesamtkapital Saldo Konto Immobilienerfolg x 100 Nettorendite des Eigenkapitals = ------------------------------------------------------------- = % Eigenkapital Bruttoertrag Entspricht dem Total der Haben-Seite des Kontos „Immobilienerfolg“.

Beispiel: Mietertrag Gesamtkapital Entspricht dem Bilanzwert der Immobilie und setzt sich zusammen aus Eigenkapital +

Hypotheken. Saldo Konto Immobilienerfolg

Entspricht dem Saldo des Kontos Immobilienerfolg (Immobiliengewinn bzw. Immobilienverlust)

Eigenkapital Entspricht dem Posten „Eigenkapital“ in der „Immobilien-Bilanz“, also Bilanzwert der

Immobilie (Gesamtkapital) minus Hypotheken.

Buchungssätze im Zusammenhang mit Immobilien Liegenschaftskauf von einer Bank Immobilien / Bank Restfinanzierung durch Hypothekardarlehen Immobilien / Hypotheken Einmalige Ausgaben (Handänderung, Grundbuch) Immobilien / Bank Liegenschaftskauf von Privat, Verkaufswert Immobilien / Kreditor Übernahme der Hypothek vom Verkäufer Kreditor / Hypotheken Aufgelaufene Hypozinsen werden vom Verk. übernom. Kreditor / Immobilienaufwand Übernahme des Heizölvorrates Immobilienaufwand / Kreditor Abschreibung Immobilienaufwand / Immobilien Hypothekarzinsen Immobilienaufwand / Bank Eigenmiete Übrig. Betriebsaufwand / Immobilienertrag Wohnung des Inhabers im Haus Privat / Immobilienertrag Geschäftsmiete (Büros der Unternehmung) Raumaufwand / Immobilienertrag Fremdmiete (Vermietung an Dritte) Bank / Immobilienertrag Berücksichtigung noch geschuldeter Hypozinsen Immobilienaufwand / T.P. Noch nicht erhaltene Versicherungsentschädigung T.A. / Immobilienertrag Von den Mietern vorausbezahlte Miete Immobilienertrag / T.P. Am Jahresende befindet sich noch Heizöl im Tank T.A. / Immobilienaufwand



Personalaufwand Personalaufwand

Der Personalaufwand einer Unternehmung setzt sich zusammen aus: – Nettolohn Effektive Lohnauszahlung – Arbeitnehmerbeiträge AHV/IV/EO; ALV; PK; UV/NBU – Sozialaufwand (Arbeitgeberbeiträge) AHV/IV/EO; ALV; PK; UV/NBU; FAK; VK; BU – Übriger Personalaufwand Kantinenzuschüsse; Ausbildungsbeiträge; Hochzeitsgeschenke; Sportplätze; ...

Löhne Löhne werden vor allem an Arbeitnehmer entrichtet, die in der Produktion tätig sind (z.B. auf

der Basis von Stunden- oder Akkordsätzen).

Gehälter Gehälter sind meistens feste monatliche Entschädigungen an das Büro-, Verwaltungs- und technische Personal.

Begriffe AHV Alters- und Hinterlassenenversicherung IV Invalidenversicherung EO Erwerbsersatzordnung = Lohnentschädigung bei Militärdienst ALV Arbeitslosenversicherung PK, PVE Pensionskasse = Personalvorsorgeeinrichtung UV Unfallversicherung NBU Nichtberufsunfall FAK Kantonale Familienausgleichskasse = Kinderzulagen VK Verwaltungskostenbeitrag BU Berufsunfall

FAK, VK und BU werden durch den Arbeitgeber übernommen.

Alle anderen Sozialversicherungsbeiträge werden ca. hälftig auf Arbeitgeber und –nehmer aufgeteilt.

Nettolohn Lohnaufwand / Bank

Arbeitnehmeranteil Lohnaufwand / Kreditor Ausgleichskasse

Lohnaufwand / Kreditor Pensionskasse

Arbeitgeberanteil Sozialaufwand / Kreditor Ausgleichskasse Zahlung Kreditor Ausgleichskasse / Bank

Das Konto Lohnaufwand zeigt als Saldo den Bruttolohn ! Das Konto Sozialaufwand zeigt nur die Arbeitgeberbeiträge !



Buchführung und Gesellschaftsformen (Einzelunternehmung, Kollektiv/Kommanditgesellschaft, Aktiengesellschaft inkl. GVP Bottom-Up, GmbH)

Unternehmungsformen

Juristische Personen sind: – Aktiengesellschaft – Stiftung – Verein (sofern kommerzieller Zweck)

Abschluss bei der Einzelunternehmung

• Ganzes Eigenkapital wird durch den Inhaber aufgebraucht. • Inhaber haftet bei Verlust mit seinem Geschäfts- und Privatvermögen. • Inhaber hat Anspruch auf den ganzen Gewinn. • Der Verkehr zwischen Unternehmung und Inhaber wird über das Privatkonto und das Eigenkapitalkonto

abgewickelt. • Eigenlohn + Eigenzins + Reingewinn = Unternehmereinkommen • Verbuchungen erfolgen immer aus der Sicht der Unternehmung !

Privatkonto Eigenkapitalkonto • Zeigt laufende, alltägliche Gutschriften und Bezüge

des Geschäftsinhabers. • Ganzer Saldo wird beim Jahresabschluss auf das

Eigenkapitalkonto gebucht. • Erscheint nie in der Bilanz.

Hat daher nie einen Anfangsbestand. • Ist wie ein Debitorenkonto, wenn das Geschäft vom

Inhaber noch etwas zugute hat. • Ist wie ein Kreditorenkonto, wenn das Geschäft dem

Inhaber noch etwas schuldet. Soll Haben Belastungen für: Gutschriften für: Barbezüge Eigenlohn ( Privat / Kasse ) ( Gehälter / Privat ) Warenbezüge (zum Est.) Eigenzins (auf Eröffnungs- (Privat / Warenaufwand) bestand des EK !!! ) Übernahme von Mobiliar ( Zinsaufwand / Privat ) ( Privat / Mobiliar ) Einzahlungen d. Inhabers private Nutzung des ( Kasse / Privat ) Geschäftswagens Mietzins für Büros im ( Privat / FzAufwand ) Privathaus des Inhabers via das Geschäft be- ( Mietaufwand / Privat ) zahlte Privatrechnungen ( Privat / Post ) Habensaldo / Ausgleich Sollsaldo / Ausgleich auf

das Eigenkapitalkonto das Eigenkapitalkonto

• Zeigt das der Unternehmung langfristig (durch

den Geschäftsinhaber) zur Verfügung gestellte Kapital.

• Zeigt die Kapitalerhöhungen und Kapitalrückzüge (Kapitalherabsetzungen) die während des Jahres erfolgten.

• Bildet die Berechnungsgrundlage für die Eigenkapitalverzinsung.

• Zeigt den Ausgleich des Privatkontos. • Zeigt Gewinn oder Verlust. Soll Haben Kapitalrückzüge Anfangsbestand ( Bilanz / EK ) Kapitalerhöhungen ( Liegenschaften / EK) Ausgleich des Ausgleich des Privatkontos Privatkontos bei dortigem Sollsaldo bei d. Habensaldo ( EK / Privat ) ( Privat / EK )



( Privat / Eigenkapital ) ( Eigenkapital / Privat )

Verlust aus der Gewinn aus der Erfolgsrechnung Erfolgsrechnung ( EK / ER ) ( ER / EK ) Schlussbestand ( EK / Schlussbilanz II )

Buchungen via das Privatkonto :

Geschäftsfall Soll Haben Gutschrift des Inhabergehalts (Eigenlohn) Gehälter

(Lohnaufwand) Privat

Inhaber bezieht Waren für den privaten Gebrauch (immer zum Einstandswert)

Privat Warenaufwand

Zahnarztrechnung der Inhaber-Tochter per Post bezahlt Privat Post Zinsgutschrift an Inhaber (Zins immer auf dem Eröffnungsbestand !!) (Eigenzins, EK-Zins)

Zinsaufwand Privat

Inhaber übernimmt einen alten Tisch aus dem Büro für seinen Sohn. Privat Mobiliar Inhaber verwendet das Geschäftsauto für Privatfahrten Privat Fahrzeugaufwand Bareinzahlung des Inhabers Kasse Privat Bürobenutzung durch die Unternehmung im Privathaus des Inhabers.

Mietaufwand Privat

Ausgleich des Privatkonto-Habensaldos (Habenüberschuss) über das EK

Privat Eigenkapital

Ausgleich des Privatkonto-Sollsaldos (Sollüberschuss) über das EK Eigenkapital Privat Buchungen via das Eigenkapitalkonto :

Geschäftsfall Soll Haben Eröffnung / Eintrag des Anfangsbestand in das Eigenkapitalkonto

Eröffnungsbilanz

Eigenkapital

Inhaber zahlt zwecks Kapitalerhöhung Geld auf das Bankkonto ein. Woher er es nimmt ist uns (Unternehmung) egal.

Bank Eigenkapital

Inhaber überschreibt ein Auto zwecks Erhöhung seiner Kapitaleinlage

Auto Eigenkapital

Ausgleich des Privatkonto-Habensaldos (Habenüberschuss) über das EK

Privat Eigenkapital

Ausgleich des Privatkonto-Sollsaldos (Sollüberschuss) über das EK Eigenkapital Privat Abschluss / Übertrag Eigenkapital auf Schlussbilanz II Eigenkapital Schlussbilanz II

Buchungen, die nichts mit Privat- oder Eigenkapitalkonto zu tun haben:

Geschäftsfall Soll Haben Geschäftsinhaber bezieht seine geschäftlichen Reiseauslagen in bar.

Übriger Aufwand

Kasse

Alter Geschäftswagen wird dem Ihnaber-Sohn gegen bar verkauft Kasse Auto Frau des Inhabers werden für deren Mitarbeit Fr. ... per Post überwiesen

Gehälter (Lohnaufwand)

Post

Banküberweisung für Geschäftsspesen Übriger Aufwand Bank



Personengesellschaften (Kollektivgesellschaft; Kommanditgesellschaft)

Konten Kapital „Müller“ Zeigt die vertraglich vereinbarten Kapitaleinlagen (Gründungskapital, Kapitaleinlage,

Kapitalrückzüge) und die Verlustanteile. Kontengruppe: Eigenkapital

Privat „Müller“ Zeigt den laufenden Verkehr zwischen Gesellschaft und Teilhaber „Müller“ und die

Gewinnanteile. Kontengruppe: Bei Sollsaldo: Kurzfristige Forderungen, denn die Gesell- schaft hat noch eine Forderung gegenüber dem Teilhaber. Bei Habensaldo: Kurzfristiges Fremdkapital, denn die Gesell- schaft schuldet dieses Geld dem Teilhaber.

Einzahlungskonto Einbringungskonto

Zeigt das noch nicht einbezahlte Kapital. Es sind also Forderungen der Gesellschaft gegenüber dem Teilhaber. Kontengruppe: Forderungen (also Umlaufvermögen), oder als Wertbe- richtigungskonto zum Kapitalkonto (also Eigenkapital) Einzahlungskonto … wenn es sich nur um Bareinlagen handelt Einbringungskonto … für Sacheinlagen

Gründungsbuchungen Kapitaleinlagen Einbringung Rossi / Kapital Rossi

Gewinn, Verlust, Lohn, Zins Gewinnverteilung

In der Regel „nach Köpfen“, verbucht auf das Privatkonto. Es sind jedoch auch andere Vereinbarungen möglich.

Verlustbeteiligung

Verteilung gleich wie in der Vereinbarung über die Gewinnverteilung. Fehlt eine solche Vereinbarung gilt das OR (533, 559, 601, ... ) Kommaditär haftet gem. OR höchstens mit der Kommanditsumme (OR 601) Komplementär haftet gem. OR auch mit seinem Privatvermögen.



Aktiengesellschaft

Merkmale Es sind vor allem folgende Merkmale, welche die AG von anderen Rechtsformen

unterscheiden: - Trennung von Unternehmer- und Kapitalgeberfunktion - Festes Aktienkapital bzw. Partizipationskapital - Keine persönliche Haftung des Aktionärs für die Gesellschaftsschulden - Gläubiger- und Aktionärsschutzvorschriften - Zwang zur Selbstfinanzierung (Reservenbildung) - Wirtschaftliche Doppelbelastung bei den direkten Steuern a) Gewinn der Unternehmung b) Dividenden des Aktionärs - Verrechnungssteuer auf Dividendenausschüttungen

Gründung einer AG

Buchungstatsachen:

Aktienzeichnung Aktionäre / Aktienkapital Betrag = Anzahl Aktien x Nennwert Aktionäre / Agio Betrag = Anzahl Aktien x Diff. aus Nennwert und Emissionspreis (bei Ausgabe "über pari")

Aktienliberierung Bank / Aktionäre Betrag = Anzahl Aktien x Emissionspreis (also inkl. Agio) Das Konto Aktionäre ist wie ein spezielles Debitorenkonto. Es wird verwendet, falls die Zeichnung und die Liberierung zeitlich auseinander liegen; vergleichbar mit dem Einzahlungskonto bei der Kollektivgesellschaft.

Beurkundungsgebühr; HR-Gebühr, Bankgebühr … also abziehbare Gründungskosten

Gründungskosten / Bank Die Gründungskosten können buchhalterisch wie folgt behandelt werden: - sofort der Erfolgsrechnung belasten - mit dem Agio verrechnen - aktivieren und über längstens 5 Jahre abschreiben

1% Emissionsabgabe Gründungskosten / Bank Die Emissionsabgabe auf Beteiligungsrechten (Aktien, Partizipationsscheinen, GmbH-Anteilen und Genossenschaftsanteilen) beträgt 1%. Die ersten Fr. 250'000,- sind von der Steuer befreit. Diese Freigrenze kann gesamthaft einmal beansprucht werden, entweder in einem Betrag oder in mehreren Teilbeträgen. Der Emissionspreis wird durch die Unternehmung selbst festgelegt. Setzt sie ihn "über pari" an, entsteht ein Agio.



Berechnung der Emissionsabgabe (ohne Formel): Bruttoemissionserlös (= Anzahl Aktien x Emissionspreis der auch über pari sein kann) - Freigrenze (= Fr. 250'000,-) - Abziehbare Gründungskosten ------------------------------------------------------------------------------------------------ = Nettoemissionserlös vor Abzug der Emissionsabgabe = 101 % - Emissionsabgabe Gründungskosten / Bank = 1 % ------------------------------------------------------------------------------------------------ = Nettoemissionserlös nach Abzug der Emissionsabgabe = 100 %

Agioverwendung: 1. Deckung Gründungskosten; 2. Rest an allg. ges. Reserve Agio / Gründungskosten Betrag = Gründungskosten Agio / Allgemeine gesetzliche Reserve Betrag = Rest aus Agio minus G-Kosten

Die 3 Arten der Aktienkapitalerhöhung

A) Ordentliche Erhöhung des Aktienkapitales mit Vermögenszugang zur: - Finanzierung von langfristigen Investitionen - Rückzahlung von Fremdkapital - Kapitalverwässerung (… für eine grössere Käuferschicht erschwinglich) - Beeinflussung des Finanzierungsverhältnisses zwischen FK und EK - Rechtliche Gründe (Bankgesetzt: "angemessenes Verhältnis FK-EK) Liberierung Bank / Aktienkapital Bank / Agio Gebühren (über Aufwand) Ausserordentlicher Finanzaufwand / Bank Emissionsabgabe (aktivieren) Kapitalerhöhungskosten / Bank Ganzes Agio in Reserve Agio / allg. ges. Reserven B = Wert des Bezugsrechtes A = Alter Kurs vor der Kapitalerhöhung E = Emissionspreis = Bezugspreis a = Anzahl alte Aktien gemäss wertmässigem Bezugsverhältnis n = Anzahl neue Aktien gemäss wertmässigem Bezugsverhältnis BV = BezugsVerhältnis M = Mischkurs = Kurs nach der Kapitalerhöhung = Kurs neu N = Nominalwert = Nennwert

Bezugsrechtsberechnung A - E B = --------------------- a ---- + 1 n



Alter Kurs vor Kapitalerhöhung - Emissionspreis ------------------------------------------------------------------------ = Wert eines Bezugsrechts Anzahl alte Aktien --------------------------- + 1 Anzahl neue Aktien Anders ausgedrückt: Wir berechnen die Differenz aus den Werten einer Aktie vor und nach der Aktienkapitalerhöhung.

Bezugsverhältnis

M - E BV = --------------- B

Emissionsabgabeberechnung (mit Formel) Der Bruttoemissionserlös ist das Produkt aus Anzahl neuer Aktien und Emissionspreis, also inklusive Agio.

(Bruttoemissionserlös - Gebühren) x 1 ------------------------------------------------------------- = Emissionsabgabegebühr 101

oder a E = A - ( B x ( ---- + 1)) n oder ((AK + Agio) - Freigrenze - Kosten ) x 1 Emissionsabgabe = --------------------------------------------------------------------- 101 Emissionsabgabe: Sie beträgt immer 1% Kapitalerhöhungskosten / Bank Freigrenze: Die ersten Fr. 250'000,- sind von der Steuer befreit. Kosten: Abziebahre Kosten sind Beurkundung; HR Gebühr; Bankprovision



Erhöhung des Aktienkapitales durch Ausgabe von Gratisaktien (aus frei verwendbarem EK): - Beseitigung des Missverhältnisses zwischen Aktienkapital und Reserven - Mehr Aktienkapital durch Umwandlung von freien Reserven - Indirekte Dividendenerhöhung (Satz bleibt gleich, es gibt jedoch mehr Stück) - Kapitalverwässerung (mehr Stk. bei gleichem EG => Wert je Aktie sinkt) Dadurch werden die Aktien "leichter handelbar" - Der Betrag der Gratisaktien stellt 65% dar. Dass noch 35% VSt verbucht werden muss, muss man selber merken! Ausgabe der Gratisaktien Freie Reserven / Aktienkapital Überweisung der VSt (35% !!) Freie Reserven / Liquide Mittel Überweisung der Gebühren Ausserord. Finanzaufw. / Liquide Mittel Überweisung der Emissionsabgabe Ausserord. Finanzaufw. / Liquide Mittel (bei Gratisaktien ohne Freigrenze!) Durchführung: Verwaltungsrat, innerhalb 3 Monate Das Recht, neuen Aktien zu beziehen, steht grundsätzlich den bisherigen Aktionären zu. Das Bezugsrecht kann entweder zum Bezug von neuen Aktien zu einem Vorzugspreis gebraucht werden, oder aber verkauft werden.

B) Genehmigte Zweck: Rasches Vorgehen bei Erwerb von Beteiligungen, Fusionen, grossen Investitionen Übernahme einer Beteiligung Beteiligungen / Aktienkapital Beteiligungen / Agio Gebühren (über Aufwand) Ausserordentlicher Finanzaufwand / Bank Emissionsabgabe (aktivieren) Kapitalerhöhungskosten / Bank Ganzes Agio in Reserve Agio / allg. ges. Reserven Durchführung: Verwaltungsrat, innerhalb 2 Jahre

C) Bedingte Zweck: Abgeltung der Rechte auf den Bezug neuer Aktien aus Optionsanleihen,

Wandelanleihen, Optionen auf Mitarbeiteraktien, Aktionärsoptionen. Die Aktienkapitalerhöhung erfolgt somit Schrittweise und ist Abhängig vom Eintscheid Dritter … nämlich dann, wenn z.B. Mitarbeiter ihre Optionen ausüben… … viele Mitarbeiter über ihre Optionen aus und liberieren x Aktien Liberierung Bank / Aktienkapital Bank / Agio Emissionsabgabe (aktivieren) Kapitalerhöhungskosten / Bank Agio in Reserve Agio / allg. ges. Reserven



Hinweis: Der "nichtgebrauchte Rest" der Aktienkapitalerhöhung führt zu keine Buchung! Durchführung: Bei Ausübung der Wandel- bzw. Optionsrechte innerhalb der vorgesehenen Frist.

Geschäftsbericht Der Verwaltungsrat erstellt für jedes Geschäftsjahr zuhanden der Generalversammlung einen Geschäftsbericht, der drei Teile enthalten muss (OR 662/1): Jahresbericht OR 663 d Jahresrechnung OR 662 /2 (Publikations- und Revisionspflicht) Konzernrechnung OR 663 e (Publikations- und Revisionspflicht)

Verlustdeckung

Eigenkapitalpositionen, die zur Verlustdeckung verwendet werden können Ohne Gläubigerschutzmassnahmen (OR 732ff.) Stille Reserven Gewinnvortrag Statutarische Reserven Beschlussmässige Reserven Allgemeine gesetzliche Reserve Mit Gläubigerschutzmassnahmen (OR 732 ff.) Aktienkapital Partizipationskapital Nicht verwendbar für die Verlustdeckung sind Stille Zwangsreserven Reserve für eigene Aktien Aufwertungsreserve Steuerbegünstigte Arbeitsbeschaffungsreserve

Verbuchung der Gewinnverteilung Vorsicht: Vor Erstellung eines Gewinnverteilungsplanes immer zuerst prüfen, ob die Reserven

nicht bereits schon 20% des Aktienkapitales ausmachen, denn dann wird keine erste Reserve gebildet!



Gewinnverteilungsplan: Verbuchung: Gewinnvortrag aus Vorjahr Anfangsbestand Gewinnvortrag + Jahresgewinn, RG des Geschäftsjahres Erfolgsrechnung / Gewinnvortrag

= Bilanzgewinn (gesamthaft zu verteilender Gewinn; steht der GV zur Verfügung!) - 1. Reserve (gesetzlichen Reserven 5% vom RG*) Gewinnvortrag / Reserven - Grunddividende (5 % vom einbezahlten Aktienkapital) Gewinnvortrag / Dividenden - Superdividende (4 % vom einbezahlten Aktienkapital) Gewinnvortrag / Dividenden - Tantieme Gewinnvortrag / Tantiemen - 2. Reserve (10 % der Superdividende + Tantiemen) Gewinnvortrag / Reserven - Zuweisungen an z.B. Personalvorsorgeeinrichtung _______________________________________________________________________________ = Gewinnvortrag auf neue Rechnung Schlussbestand Gewinnvortrag Berechnung des Dividendensatzes

Neu zu verteilender Gewinn x 100 -------------------------------------------------- = .......... % Aktienkapital * Verlustvortrag Der Verlustvortrag darf vom Jahresgewinn abgezogen werden, bevor die 1.

Reserve berechnet wird ! Gesetzliche Reserven Die GV ist in ihrer Beschlussfassung über die Gewinnverwendung nicht völlig

frei. Nach OR 671 müssen jährlich folgende gesetzlichen Reserven gebildet werden:

a) 5 % vom Jahresreingewinn, bis der Bestand im Konto Reserven 20% des Aktienkapitals erreicht

b) 10 % von Superdividenden und Tantiemen. Da durch die Bildung von Reserven die AG gestärkt wird, ist es gestattet, über

die gesetzlichen Vorschriften hinaus zusätzlich freiwillige Reserven zu bilden OR 672.

Grund- u. Superdividenden Dividenden bis 5 % vom Aktienkapital heissen Grunddividenden. Darüber hinausgehende Dividenden werden Superdividenden genannt (hier 4%). Die Dividenden können nach der Beschlussfassung durch die GV von den Aktionären gegen Vorlage des entsprechenden Dividendencoupons sofort bezogen werden, weshalb sie in der Buchhaltung kurzfristiges Fremdkapital darstellen.



Tantiemen Tantiemen sind Gewinnanteile für den Verwaltungsrat. Sie können sofort

bezogen werden und gehören deshalb wie die Dividenden zum KFK. SB I FK Kreditoren SB II FK Kreditoren Hypotheken Dividenden Tantiemen EK Aktienkapital Hypotheken Reserven Gewinnvortrag (Vorjahr) EK Aktienkapital Reingewinn Reserven Gewinnvortrag (Geschäftsjahr) Verbuchung der Dividenden - Auszahlung: Beschlossene Dividende (s. Gewinnverbuchung) Gewinnvortrag / Dividenden - Gutschrift von 35 % Verrechnungssteuer Dividenden / Kreditor VSt ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Auszahlung Netto-Dividende 65 % durch Bank Dividenden / Bank ================================================================= Überweisung der Vst durch die Bank Kreditor Vst / Bank Konto Kreditor VSt Dividendenerträge unterliegen wie Zinserträge der Vst. Steuerpflichtig ist der

Schuldner der Dividende, d.h. die AG! Die Vst ist eine Schuld der AG gegenüber der eidg. Steuerverwaltung.

Der Dividendenanspruch der Aktionäre muss um den Betrag der Vst gekürzt werden. Die Aktionäre können die Vst von den Steuerbehörden zurückfordern, sofern sie die Dividenden als Ertrag und den Aktienbesitz als Vermögen ordnungsemäss versteuern.

Beschlossene Dividende 100 % - Verrechnungssteuer 35 % ___________________________ = Ausbezahlte Dividende 65 % Verbuchung eines Verlustes: Variante 1: Verlust vortragen: Verlustvortrag / Erfolgsrechnung 2

Eigenkapitalberechnung: Aktienkapital + Reserven

- Verlustvortrag --------------------

= Eigenkapital

Variante 2: Verlust über Reserven abbuchen: Reserven / Erfolgsrechnung 2 Eigenkapitalberechnung: Aktienkapital + Reserven ---------------------

= Eigenkapital



Konto Verlustvortrag Es ist ein Wertberichtigungskonto zum Eigenkapital und damit ein Minus-

Passiv-Konto. Es hat die umgekehrten Buchungsregeln wie das Gewinnvortragskonto.

Auswirkungen der Reservenbildung: Der Gesetzgeber will mit der Pflicht zur Reservenbildung die Gläubiger der Gesellschaft

schützen: Mit Reservenbildung verfügt die AG über die bessere Liquidität und über das höhere Eigenkapital. Dies ist für ihre Gläubiger von Vorteil, da die Gesellschaft nur mit ihrem Vermögen für ihre Verbindlichkeiten haftet.

Arten von Unterbilanzen Unterbilanz Eine Bilanz mit einem Bilanzverlust nennt man Unterbilanz. Unterbilanz ohne gesetzliche Folgen Das Vermögen (Total Aktiven) deckt das ganze FK und mindestens die Hälfte des

Nominalkapitals + gesetzliche Reserven; ohne statutarische Reserven.

Unterbilanz mit gesetzlichen Folgen gemäss OR 725/1 Das Vermögen (Total Aktiven) deckt das ganze FK, jedoch weniger als die Hälfte des

Nominalkapitals + gesetzliche Reserven, ohne statutarische Reserven. Folgen: Verwaltungsrat beruft unverzüglich eine Generalversammlung ein und beantragt Sanierungsmassnahmen.

Unterbilanz mit gesetzlichen Folgen gemäss OR 725/2 Das Vermögen (Total Aktiven) deckt das FK nicht mehr vollständig (= Überschuldung).

Folgen: Zwischenbilanz muss erstellt und der Revisionsstelle zur Prüfung vorgelegt werden. Event. hat der Verwaltungsrat den Richter zu benachrichtigen (siehe OR725/2).



Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH Konten

Stammkapital Stammeinlagen

Zeigt das Nominalkapital, also die Summe aller Stammeinlagen. Mindestkapital = CHF 20'000,- Maximalkapital = CHF 2'000'000,- Kontengruppe: Eigenkapital

Nicht einbezahltes Stammkapital

Zeigt den nicht-liberierten Teil der Kapitalverpflichtung der Gesellschafter und somit die Forderungen der Gesellschaft gegenüber den Gesellschaftern. Mindestliberierung: 50% Kontengruppe: Forderungen oder als Wertberichtigung zum Stammkapital

Reserven Rücklagen

Zeigt die nicht ausbezahlten Gewinne und/oder das Agio aus Kapitalerhöhung. Kontengruppe: Eigenkapital

Dividenden

Dieses Konto gibt es nicht, weil der Gewinn entweder sofort ausbezahlt oder den Gesellschaftern auf deren Kontokorrenten gutgeschrieben wird.

Gewinnverwendung

Gewinn Es gelten die gleichen Bestimmungen wie bei der Aktiengesellschaft.

Der Gewinn wird im Verhältnis der einbezahlten Stammeinlagen verteilt, sofern die Statuten nichts anderes anordnen.

Verlustdeckung

Verlust Verrechnung mit dem Gewinnvortrag oder den Reserven oder Vortrag auf die neue

Rechnung. Haftung für Verbindlichkeiten

Die Gesellschaft haftet nur mit dem Gesellschaftsvermögen. Die Gesellschafter haften für den nicht einbezahlten Teil des Stammkapitals solidarisch.



Genossenschaft Kapital Genossenschaftskapital = Nominalkapital = Anteilscheinkapital

Die Genossenschaft kann, muss aber nicht, über ein Genossenschaftskapital verfügen. Da ein Genossenschafter ein- oder austreten kann, verändert sich auch das Genossenschaftskapital laufend.

Rückvergütung Die Rückvergütung ist wie ein Gewinnanteil zu verstehen, der den Genossenschaftern „nach

dem Masse der Benützung der Genossenschaft“ zugute kommt, d.h. in Form von Rabattmarken, Umsatzrabatten, etc.

Anteilscheindividenden

Wie ein Anteilscheinzins auf Anteilscheinen vergüteter Gewinnanteil. Gewinnverwendung

Ursprünglicher Gedanke = gemeinsame Selbsthilfe, nicht Gewinnerzielung. Die Mitglieder haben keinen Anspruch auf den Reingewinn. Gewinnverwendung: a) Nach dem Mass der Benützung (Rabatte; Rückvergütungen an Mieter; Überschussbeteiligung bei Versicherungen) b) Als Verzinsung des Genossenschaftskapitals

Reservenzuweisung

Wie bei der Aktiengesellschaft: 5% vom Jahresgewinn, bis die Reserven 20% des Genossenschaftskapitals ausmachen.

Verlustdeckung Wie bei der Aktiengesellschaft (Gewinnvortrag, Reserven, Vortrag auf neue Rechnung) Umwandlung der Rechtsform Begriff und Arten

Eine Änderung der Rechtsform im rechtlichen Sinne ist nur dann eine Umwandlung, wenn sie ohne Liquidation durchgeführt wird. Eine Aktiengesellschaft kann nur durch vorhergehende Liquidation in eine Einzelunternehmung oder Personengesellschaft überführt werden. Im rechtlichen Sinne handelt es sich also nicht um eine Umwandlung, sondern um eine Liquidation (1. Schritt) und eine Neugründung (2. Schritt).

Neubewertung von Aktiven und Passiven Die bei der Neubewertung von Aktiven und Passiven entstehenden Differenzen können über das Konto Bewertungsdifferenzen gebucht werden. Dieses Konto wird nur während der Dauer der Umwandlung verwendet und erscheint nie in einer Bilanz. Der Saldo des Kontos Bewertungsdifferenzen wird am Ende der Phase 1 auf das Konto „Eigenkapital“ gebucht.



Goodwill Häufig muss ein Goodwill (Geschäftsmehrwert) berücksichtigt werden. Hier handelt es sich um „den guten Namen“ oder „den guten Ruf“, welcher eingebracht wird. Derivativer Goodwill, also Goodwill der käuflich erworben wird, kann bilanziert werden. D.h. er kann offen als Goodwill oder verdeckt durch Aufwertung von unterbewerteten Aktiven bilanziert werden. Anders ausgedrückt: Was bei einer Geschäftsübernahme über den eigentlichen Substanzwert hinaus für diese Unternehmung bezahlt wird, kann als Goodwill aktiviert werden.

Beispiel 1: Umwandlung Einzelunternehmung in Aktiengesellschaft

Die Aktiengesellschaft beginnt mit neuen Büchern (klar, muss sie ja auch – siehe oben).

Phase 1: Transformation der Schlussbilanz in eine Übergabebilanz Als Basis dient uns die Schlussbilanz der Einzelunternehmung. Alle Konten der Schlussbilanz werden „transformiert“. Durch diese „Transformierung“ entsteht aus dieser Schlussbilanz eine sog. Übergabebilanz. Die Transformierung erfolgt je nach Konto mit oder ohne „Neubewertung“. Ausscheidungen: Ausscheidung des Bankkontos Eigenkapital / Bank Ausscheidung eines Teiles der Waren Eigenkapital / Waren Neubewertung: Anpassung Wertschriften an neuen Kurswert Wertschriften / Bewertungsdifferenzen Anpassung des Delkrederes Bewertungsdifferenzen / Delkredere Anpassung des Wertes der Mobilien Bewertungsdifferenzen / Mobilien Anpassung Verkehrswert Liegenschaft Liegenschaft / Bewertungsdifferenzen Laufender Hypozins (nachschüssig, transitor) Bewertungsdifferenzen / T.P. Goodwill Goodwill / Bewertungsdifferenzen Übernahme der restlichen Konten ohne Neubewertung: keine Buchung; einfach stehenlassen Übertrag Saldo Konto Bewertungsdifferenzen auf das Konto Eigenkapital: Bewertungsdifferenzen / Eigenkapital bzw. Eigenkapital / Bewertungsdifferenzen

Phase 2: Erstellung einer Gründungsbilanz

Zeichnung der Aktien Aktionäre / Aktienkapital Liberierung der Aktien (Einzahlung) Bank / Aktionäre Gründungskosten (aktivieren) Gründungskosten / Bank Die restlichen Konti werden 1:1 von der Übergabebilanz in die Gründungsbilanz übertragen; ohne Buchung. Die neu erstellte Gründungsbilanz zeigt also zwei neue Konti im Anlagevermögen: „Goodwill“ und „Gründungskosten“; und neu unter „Eigenkapital“ aufgeführt die Position „Aktienkapital“.



Beispiel 2: Umwandlung Kollektivgesellschaft in Aktiengesellschaft

Die Bücher der Kollektivgesellschaft werden durch die Aktiengesellschaft weitergeführt.

Phase 1: Erstellung einer Übergabebilanz Neubewertung: Anpassung Wertschriften an neuen Kurswert Wertschriften / Bewertungsdifferenzen Anpassung des Delkrederes Bewertungsdifferenzen / Delkredere Anpassung des Wertes der Mobilien Bewertungsdifferenzen / Mobilien Bewertungsgewinn nach Köpfen verteilen: Meier ½ Bewertungsdifferenzen / Privat Meier Müller ½ Bewertungsdifferenzen / Privat Müller Privatkonti auflösen (Saldo auf Kapitalkonto umbuchen): Meier Privat Meier / Kapital Meier Müller Privat Müller / Kapital Müller

Phase 2: Erstellung einer Gründungsbilanz

Liberierung: Liberierung der Aktien Kapital Meier / Aktienkapital Kapital Müller / Aktienkapital Falls nicht zu pari, dann Agio Bank / Agio Agioverwendung: Bezahlung der Gründungskosten Agio / Bank Rest an allg. ges. Reserven Agio / Reserven Die restlichen Konti werden 1:1 von der Übergabebilanz in die Gründungsbilanz übertragen; ohne Buchung. Die neu erstellte Gründungsbilanz zeigt also zwei neue Konti im „Eigenkapital“: die Position „Aktienkapital“ und die Position „Allg. gesetzl. Reserve“.



Betriebliches Rechnungswesen Betriebsbuchhaltung - Erfassung der Kosten - Ermittlung des Betriebserfolges - Bereitstellen von Informationen für die Kalkulation - Nach innen gerichtet, als Führungshilfsmittel, Entscheidungsgrundlage - Keine Vorschriften (Unternehmung ist nicht verpflichtet eine BeBu zu führen) - Zeigt die effektiven Verhältnisse - Betriebsabrechnung, Kalkulation, Nebenaufgaben*

(*Anlagenkartei, Materialbuchhaltung, Lohnbuchhaltung) Die BeBu erfasst den innerbetrieblichen Verkehr und wertet ihn aus. Betriebsabrechnung

- Kostenstellen- und -trägererfassung und -überwachung - Ermittlung des Betriebserfolges - Unterlagen für Kalkulation der Güter und Leistungen bereitstellen - Unterlagen für die zukünftige Gestaltung der Leistungserstellung gewinnen a) Kostenartenrechnung Welche Kosten? b) Kostenstellenrechnung Wo entstanden ? c) Kostenträgerrechnung Für welches Produkt ?

Vollkostenrechnung Vollkosten-Prinzip

Die vollen Kosten der Leistungen werden abgerechnet / weiterverrechnet. Es werden sämtliche Gemeinkosten (Kostenstellen) auf die Kostenträger umgelegt. Die Kalkulation eines Artikels erfolgt mit den vollen Kosten.

Abrechnungsmethode

Die Abrechnung der Kosten kann auf die folgenden DREI ARTEN erfolgen: - Ist-Kosten - Normalkosten - Plankosten Ist-Kosten-Rechnung IST-KOSTEN und IST-LEISTUNGEN

Basiert auf den tatsächlichen Kosten und den effektiv erbrachten Leistungen. Die Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger erfolgt mit den neuesten tatsächlichen Ansätzen (Prozentzuschläge, Stunden, etc.) Nachteile:

1. Langwieriges Verfahren der Auswertung der tatsächlichen Leistungen, was die ganze Ist-Kosten-Rechnung verzögert.

2. Keine wirksame Kostenkontrolle möglich, da die Sollwerte zum Vergleich fehlen. 3. In jeder Periode müssen neue Kalkulationssätze gebildet werden.



Normal-Kosten-Rechnung IST-KOSTEN und PLAN-LEISTUNGEN

Baut auf die Ist-Kosten, rechnet diese jedoch nicht mit den effektiven Leistungen ab, sondern nach den geplanten. Die Verrechnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger erfolgt mit geplanten Ansätzen (aus früheren Nachkalkulationen ermittelte Prozentzuschläge, Stunden, etc.).

Vorteil: Plan-Betriebsergebnis liegt schnell vor => kurze Reaktionszeit Nachteil: Es entsteht lediglich ein PLAN-Betriebsergebnis, das u.U.

erhebliche Deckungsdifferenzen (vom effektiven) aufweist.

Plan-Kosten-Rechnung PLAN-KOSTEN und PLAN-LEISTUNGEN

Baut auf die geplanten Kosten auf und berechnet diese mit den geplanten Leistungen. Vorteil: Laufende Plan- und Ist-Kosten mit Soll/Ist-Abweichungen.

Teilkostenrechnung (BAB, DB, Break-Even mit proportionalen variablen Kosten, Preisuntergrenzen)

Teilkosten-Prinzip (BAB)

Nur bestimmte Teile der Vollkosten werden abgerechnet (Aufteilung in fixe und variable Kosten. Es werden nur die variablen Gemeinkosten (Teilung in fixe und variable Bestandteile auf den Kostenstellen) auf die Kostenträger umgelegt. Die ausgewiesenen Selbstkosten im BAB beinhalten „nur“ die variablen Kosten. Die Gegenüberstellung der variablen Selbstkosten zum Erlös ergibt den Deckungsbeitrag. Die variablen Selbstkosten entsprechen der kurzfristigen Preisuntergrenze, das heisst kurzfristig kann eine Unternehmung zu diesem Preis verkaufen. Der restliche Teil der gesamten Gemeinkosten, die fixen Kosten, werden „en bloc“ vom Deckungsbeitrag in Abzug gebracht; das Ergebnis ist der Betriebsgewinn.

Nutzschwelle Die Nutzschwelle zeigt an, wieviel Stück oder wieviel Umsatz erreicht werden muss, um

weder Verlust noch Gewinn zu erzielen (langfristige Preisuntergrenze). Teilkostenrechnungssysteme

Grenzplankostenrechnung (Direct Costing / Teilkostenrechnung) Deckungsbeitragsrechnung

Bedeutung der Grenzkostenrechnung

Kostenkontrolle Wahl der Fertigungsverfahren Bestimmung der Preisuntergrenze und des Preises für Zusatzaufträge Gewinnoptimierung durch Bestimmung des gewinngünstigsten Sortiments



Begriffe der Teilkostenrechnung

Grundsätzlich: Spaltung der Gemeinkosten in fixe und variable Bestandteile. Zu den Teilkostenrechnungssystemen gehören die Grenzkostenrechnung und die Deckungsbeitragsrechnung. Anstelle von Teilkosten werden of auch die Namen „variable Kosten“ oder „Einzelkosten“ verwendet. Beschäftigungsgrad: Verhältnis einer gedachten zu einer effektiven Leistung. Beispiel: SOLL = 500 Paar Schuhe; IST = 600 Paar Schuhe IST 600 BG = ------------------ x 100 = 120% SOLL 500

Fixe Kosten: Fixe Kosten sind die von der Beschäftigung unabhängigen Kosten. Absolute Fixkosten; Relative oder sprungfixe Kosten (entstehen bei einer Vollauslastung der Normalkapazität) Variable Kosten: Variable Kosten sind von der Beschäftigung abhängig.

Kostenstellenrechnung Teilung der Kosten in Einzel- und Gemeinkosten; die Einzelkosten sind variable Kosten und sind direkt den Trägern zu belasten. Die Gemeinkosten sind in fixe und variable Bestandteile aufzulösen. Kostenauflösung mit Vergangenheitswerten (IST-Kosten). Kostenauflösung mit Grenzkosten (Normalkosten). Verwendung des Anteils der variablen Kosten an den Gesamtkosten für die Berechnung fixer und variabler Bestandteile.

Kostenträgerrechnung

Kostenträgererfolgsrechnung Ergebnis = Deckungsbeitrag; der Deckungsbeitrag ist die Differenz zwischen Nettoverkaufserlös und variablen Selbstkosten. Grenzkostenkalkulation Ergebnis = Variable Selbstkosten oder kurzfristige Preisuntergrenze

Fixkostendeckungsrechnung

Einstufige Fixkostendeckungsrechnung Der gesamte Fixkostenblock wird in einem Betrag vom gesamten Deckungsbeitrag in Abzug gebracht. Mehrstufige Fixkostendeckungsrechnung Unterscheidung der Fixkosten in: Artikelfixe Kosten; Artikelgruppenfixe Kosten; Kostenstellenfixe Kosten; Bereichsfixe Kosten; Unternehmensfixe Kosten



Kostenartenrechnung (was ?) Ermittlung der Kosten pro Kostenart als Grundlage der Kostenstellenrechnung, der

Kostenträgerrechnung und der Kalkulation. Gegenüberstellung von Buchhaltungsaufwand und betrieblichen Kosten der

Feststellung der Bewertungsdifferenzen zwischen beiden Rechnungssystemen. Aufwand gem. FiBu Sachliche oder Kosten gem. BeBu extern zeitliche intern verändert (stille Res.) Abgrenzungen tatsächliche Werte

Stille Reserven gebildet => minus rechnen Stille Reserven aufgelöst => plus rechnen

Bilanz: Aktiven zu klein,

FK zu gross, EK zu klein. ER: Aufwand zu gross, Ertrag zu klein, Gewinn zu klein. Zeitliche Abgrenzungen (unterschiedliche Zeitdauer) Bedingt durch die Kurzfristigkeit der Betriebsabrechnung müssen z.B.

Versicherungsprämien (Jahresprämie), Mieten, Abschreibungen, Löhne (Vorschüsse, Überstunden, 13. Monatslohn) und Lagerveränderungen oftmals von den 12 Monaten auf die BAB-Periode hinunter abgegrenzt werden.



Sachliche Abgrenzungen (unterschiedlicher Bewertungsmassstab) Rechnungszweck der FiBu unterscheidet sich von dem der BeBu. Bewertung in der FiBu ist durch rechtliche, steuerliche und unternehmungspolitische

Gesichtspunkte beeinflusst. Abschreibungen: FiBu: Abschreibungen nach steuerlichen Aspekten be-

rechnet (zu viel abgeschrieben um Gewinn zu verkleinern).

BeBu: Effektiver Wertverzehr muss in den kalkulatorischen Abschreibungen berechnet werden.

=> Sachliche Abgrenzung - 6 Kapitalzinsen: FiBu: Enthält oft nur die Fremdzinsen BeBu: Kalkulatorischen Zins berechnen welcher auf dem

betriebsnotwendigen Kapital berechnet wird. => Sachliche Abgrenzung + 8 Betriebsnotwendiges Kapital Betriebsnotwendiges Vermögen. Investiertes Kapital in die betriebliche Leistung. Berechnung: Total Aktiven gem. FiBu + stille Reserven auf Mobilien, Maschinen, Waren --------------------------------------------------------------------------- = tatsächliches Unternehmungsvermögen - nicht betriebsnotwendiges Vermögen (Vermögensteile aus Bilanz, Aktivseite, herauszie-

hen, die nichts mit dem Betrieb zu tun haben, z.B. weit entfernte Beteiligungen)

---------------------------------------------------------------------------- = betriebsnotwendiges Vermögen - Abzugskapital (Kreditoren + Vorauszahlungen von Kunden) ---------------------------------------------------------------------------- = betriebsnotwendiges Kapital =========================================== hiervon Kalkulatorischer Zinssatz Berechneter, interner Zinssatz = marktüblicher Zinssatz für

langfristige Obligationen PLUS Risikozuschlag (in der SAirGroup plus 25%)

Materialaufwand: In der FiBu zu gross (inkl. stille Reserven) Wagniskosten: Debitoren- und Währungsrisiken Unternehmerlohn: Einzel- und Personengesellschaften: FiBu: Unternehmerlohn wird durch den Gewinn abgegol-

ten. Dadurch entsteht kein Aufwand. BeBu: Kalkulatorischer Unternehmerlohn (fiktives Gehalt)

muss berücksichtigt werden. => Sachliche Abgrenzung + 10



Kosten Kosten sind der zeitlich und sachlich abgegrenzte Aufwand der FiBu ! Neutraler Aufwand wird in der Kostenartenrechnung NICHT miteinbezogen (denn es

handelt sich um eine rein betriebliche Abrechnung). Sie werden als sachliche Abgrenzungen ausgeschieden (= Null Kosten).

Einzelkosten (Primärkosten):

Direkte Kosten: Material (aufgrund der Materialbezugsscheine) Löhne (aufgrund der Tagesrapporte der Arbeiter) Sondereinzelkosten: Arbeiten Dritter, die direkt zugeordnet werden können. Einzelmaterial EM (Einzelkosten) Material, das den einzelnen Produkten direkt zugerechnet werden kann. Einzellöhne EL (Einzelkosten) Falls sie direkt dem Produkt zugeordnet werden können; z.B. Fertigungslöhne der Arbeiter. Gemeinkosten (Sekundärkosten):

Indirekte Kosten: Umlage der Gemeinkosten über die Kostenstellen Gemeinkostenmaterial / Übriges Material (Gemeinkosten) Material dessen Verbrauch nicht für jedes einzelne Produkt erfasst wird (Hilfsmaterial,

Schmiermittel, Betriebsstoffe, Büromaterial) Gemeinkostenlöhne / Übrige Löhne und Gehälter (Gemeinkosten) Gehälter der z.B. Büroangestellten sowie der Kostenstellenleiter, Mietzinsen, Zinsen,

Abschreibungen, Sonstiges Kostenstellenrechnung (wo sind die GK angefallen ?) KST sind entweder räumlich-organisatorische Stellen (Abteilungen), oder rein

abrechnungstechnische Kostenbezirke (Gebäude, Heizung) auf die sich die anfallenden Gemeinkosten gemäss ihrer Verursachung verteilen lassen..

Die zwei Aufgaben der Kostenstellenrechnung: 1. Überwachung der Kostenentwicklung in den einzelnen Abteilungen mit event.

Massnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit (verantwortlicher KST-Leiter). 2. Je Hauptkostenstelle wird ein Kostensatz für die Umlage der GK auf die Kostenträger

ermittelt. Bestimmung der Gemeinkostenzuschlagssätze. Diese Kostensätze werden auch für die Einzelkalkulation benötigt: MGK x 100 Kostensatz MGK = --------------------------- = 50 % Einzelmaterialkosten



FKG x 100

Kostensatz FGK = ---------------------------- = 300 % * Einzellohnkosten VVGK x 100 Kostensatz VVGK = ------------------------- = 20 % Herstellkosten

* Oft wird der Kostensatz für die FGK in Fr. je Fertigungsstunde anstatt in % der Einzellohnsumme angegeben.

Vorkostenstellen

KST auf denen Gemeinkosten gesammelt werden, die nicht direkt in Beziehung zu den hergestellten Produkten stehen (z.B. Gebäudekosten) und in der Regel für den ganzen Betrieb anfallen. Diese werden dann auf diejenigen Hauptkostenstellen umgelegt, welche die Leistung empfangen.

Beispiele: Gebäude, Energiezentrale (Kraftwerk), Tankanlagen, etc. Hilfskostenstellen

KST auf denen Gemeinkosten gesammelt werden, die durch sog. innerbetriebliche Dienstleistungsbetriebe für andere Kostenstellen erbracht werden. Diese werden dann auf diejenigen Hauptkostenstellen umgelegt, welche die Leistung empfangen.

Beispiele: Reparaturwerkstatt, Werkzeugmacherei, Labors, Forschung und

Entwicklung, Sanität. ==> outsourcing gefährdet Hauptkostenstellen

KST auf denen Gemeinkosten gesammelt werden, die in direkter Beziehung zu den hergestellten Produkten stehen und anschl.auf die Produkte (Kostenträger) umgelegt werden. Eigentliche Betriebsleistung. Auf den Hauptkostenstellen befinden sich nach abgeschlossener Umlage auch alle Kosten der Vor- und Hilfskostenstellen !

Beispiele: Materialstellen (Lagerzins, Lagerkosten, Personalkosten Lager), Fertigungsstellen (Dreherei, Fräserei, Montage), Verwaltungs- und Vertriebsstellen (Direktion, Buchhaltung, Verkauf,

Spedition). Material-Gemeinkosten MGK Total aller der Kostenstelle Material angerechneten Gemeinkosten. Fertigungs-Gemeinkosten FGK Total aller der Kostenstelle Fertigung belasteten Gemeinkosten. Verwaltungs- und Vertriebs-Gemeinkosten VVGK Total der in der KST VVKG gesammelten Gemeinkosten. (Direktion, Personalwesen,

Buchhaltung, Verkauf)



Kostenträgerrechnung (wofür sind die GK angefallen ?) Kostenträger ist das erstellte Produkt bzw. die Dienstleistung. Hauptaufgabe der

Kostenträgerrechnung ist es, die SK und den Gewinn JE PRODUKT auszuweisen. Die Verrechnung der Kosten auf die Kostenträger und die Ermittlung des Gewinnes erfolgt in

der Regel gem. folgendem Kalkulationsschema: Einzelmaterial EM Einzellöhne EL + MGK + FGK ----------------------------------- ------------------------------------ = Materialkosten MK = Fertigungskosten FK HK Produktion Herstellkosten Produktion HK Produktion

+ Bestandesabnahmen

- Bestandeszunahmen

-------------------------------------------------------------- HK Verkauf = Herstellkosten Verkauf HK Verkauf + VVGK -------------------------------- = Selbstkosten SK + Betriebsgewinn -------------------------------- = Nettoerlös NERL (= Umsatz = WaErtrag) Bestandsveränderungen (siehe oben)

Abnahme muss dazugezählt werden, da vom Lager genommen wurde (mehr verkauft als produziert). Zunahme muss wieder abgezogen werden, da weniger verkauft wurde als produziert wurde.

Gewinnschwelle (Break-Even-Point; Nutzschwelle) Begriff Die Gewinnschwelle ist diejenige Umsatzhöhe, bei der weder Gewinn noch Verlust entsteht.

Am Break-Even-Point gilt folglich: RG = 0 SK = NErl. BG = GK



Absolut fixe Kosten Sind immer gleich hoch, unabhängig vom erzielten Umsatz. (Miete, Abschreibungen, Zinsen,

Gehälter; d.h. vor allem die Gemeinkosten , die in den meisten Schulbeispielen eher fix sind und dort einander oft gleichgesetzt sind)

Sprungfixe Kosten Sind fixe Kosten die, einer Treppe gleich, nach oben oder unten gehen. (z.B. Miete eines

zweiten Sonnenschirmes beim Glacé-Stand, oder Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter bei Überschreitung einer gewissen Umsatzhöhe, was Kostensprünge zur Folge hat)

Variable Kosten Sind jene Kosten, die stückzahlabhängig, also umsatzabhängig, sind. Sie verändern sich mit

der Höhe des Umsatzes. Wird ein Stück produziert, fällt eine variable Einheit an. Werden 100 Stücke hergestellt, fallen 100 variable Einheiten an. (Einzelmaterialverbrauch EM, Einzellöhne EL, Warenaufwand; d.h. vor allem die Einzelkosten)

Variable Kosten können sich proportional, progressiv (überproportional) oder degressiv

(unterproportional) zur Menge verhalten. In Schulbeispielen wird in der Regel angenommen, die Kostenveränderung erfolge proportional zur Umsatzschwankung.

Degressive Kosten z.B. Mengenrabatte; progressive Kosten z.B. Schichtzuschläge bei Überzeitarbeit. Die variablen Kosten ändern sich nur, wenn der Beschäftigungsgrad sich ändert!

Vollkosten Vollkosten ist die Kalkulationsmethode, bei der alle anfallenden Kosten (die vollen Kosten)

mit eingerechnet werden. Deckungsbeitrag / Bruttogewinn Differenz aus NErl. und variablen Kosten (Est.). Er heisst so, weil er zur Deckung der fixen

Kosten und (nach Erreichen der Nutzschwelle) des Reingewinnes dient. Betriebserfolg

NErl. (Umsatz; WaErtrag)

– variable Kosten (Einzelkosten; Teilkosten; Grenzkosten; direkte Kosten; ...) ------------------------ = DB I – fixe Kosten (Gemeinkosten; indirekte Kosten; übrige Kosten; ...) ------------------------ = Betriebserfolg (Reingewinn) ==============

Stückbetrachtung Gesamtbetrachtung Nettoerlös Fixkosten (GK) - Einstand (variable Kosten) + Reingewinn ----------------------------------------- --------------------------------------------------- = Deckungsbeitrag je Stück = Deckungsbeitrag total



Mengenmässige Nutzschwelle (Nutzschwellenmenge)

Total fixe Kosten Total Gemeinkosten NS Menge = -------------------------------- = ----------------------------------------- = Stk.

DB je Stück in Fr. NErl. pro Stk - Est. pro Stk. oder BG Total Deckungsbeitrag Total NS Menge = ----------------- = ------------------------------------- = Stk.

BG pro Stk. Deckungsbeitrag pro Stk. Wertmässige Nutzschwelle (Nutzschwellenumsatz)

Fixkosten x 100 NS Umsatz = -------------------------------------------- = Fr. DB in % des Nettoerlöses oder NS Umsatz = NS Menge x NErl. pro Stück = Fr.

Nutzschwelleneinstand

NS Einstand = NS Menge x Est. Mengenmässiger Mindestumsatz

Fixkosten + Reingewinn oder gewünschter Gewinn Mindestumsatz in Stk. = -------------------------------------------------------------------------- = Stk. DB je Stück in Fr.

Wertmässiger Mindestumsatz

(Fixe Kosten + Reingewinn) x 100 Mindestumsatz in Fr. = ----------------------------------------------------- = Fr. DB in % des Nettoerlöses



Deckungsgrad (DB in % des Nettoerlöses)

DB pro Stk. x 100 Deckungsgrad = ------------------------------------ = % NErl. pro Stk. Der Deckungsgrad wird für Entscheide verwendet, ob z.B. ein Produkt aus dem Sortiment gestrichen werden soll. Dasjenige mit dem kleinsten Deckungsgrad wird gestrichen.

Graphische Darstellung der Nutzschwelle

Die variablen Selbstkosten entsprechen der kurzfristigen Preisuntergrenze, das heisst

kurzfristig kann eine Unternehmung zu diesem Preis verkaufen.

Kosten; Erlöse

NS Umsatz

NS Menge Produktionsmenge

Variable Kosten

Selbstkosten

Erlös

Fixe Kosten

Deckungsbeitrag

Variable Kosten = Erlös - DB



Deckungsbeitragsrechnung Deckungsbeitrag

Ein positiver Deckungsbeitrag bedeutet nicht, dass Gewinn erzielt wurde und auch nicht, dass die fixen Kosten voll abgedeckt werden konnten. Ein positiver DB bedeutet nur, dass der Erlös die variablen Kosten übersteigt. Nur die Zahl „Deckungsbeitrag je Engpasseinheit“ gibt Auskunft über das gewinngünstigste Produktionsprogramm bei Enpasssituationen (Überbeschäfitigung).

Zweck Die Deckungsbeitragsrechnung eignet sich besonders: - zur Entscheidung über die Annahme eines Auftrages – zur Kalkulation der Preisuntergrenze unter Konkurrenzgesichtspunkten – zur Entscheidung über eine Programmbereinigung – zur Auswahl von Halbfabrikaten, die fremd bezogen werden sollen, wenn die Kapazitäten voll ausgelastet sind. Die DB Rechnung eignet sich nicht zur Ermittlung der Selbstkosten je Einheit bei Unterbeschäftigung.

Vollkostenrechnung

Die Vollkostenrechnung hat folgende Fehler: - die unterstellte Proportionalität zwischen Einzel- und Gemeinkosten ist nicht gegeben – eine verursachungsgerechte Zuordnung der Gemeinkosten auf die Kostenträger ist nicht möglich.

Kalkulation (Zuschlagskalkulation „bottom up“ und „top down“) Kalkulation - Erfassung des laufenden Geschäftsverkehrs - Grundlage für die Festlegung der Verkaufspreise - Wird für eine bestimmte Anzahl (definierte Leistungsmenge) erstellt. Die 3 Kalkulations-Arten:

1. Divisionskalkulation Verwendet im Einproduktbetrieb.

2. Äquivalenzziffernkalkulation Verfeinerte Divisionskalkulation für Betriebe mit gleichartigen Produkten.

3. Zuschlagskalkulation In Betrieben mit gemischten Produkten; Ableitung aus der Kostenträgerrechnung.

Die 2 Kalkulations-Systeme: 1.Vorkalkulation: Vorausschauende Ermittlung der mutmasslichen Kosten pro Leistungseinheit 2. Nachkalkulation: Nachträgliche Ermittlung der Kosten der bereits fertiggestellten Produkte. Kontrolle der Vorkalkulation



Zuschlagskalkulation

In der Zuschlagskalkulation werden die Gemeinkosten den Einzelkosten mit Hilfe von Zurechnungsgrössen (Schlüssel) zugeschlagen.

Einzelmaterial EM (Einzelkosten) 100 % + Materialgemeinkosten MGK 50 % (aus der Gesamtkalkulation) ------------------------------------------------------------------------------- = Materialkosten MK 150 % Einzellöhne EL (Einzelkosten) 100 % +Fertigungsgemeinkosten FGK 300 % (aus der Gesamtkalkulation) ------------------------------------------------------------------------------- = Fertigungskosten FK 400 % Herstellkosten Produktion (= MK + FK) + Bestandesabnahmen - Bestandeszunahmen ------------------------------------------------------------------------------ = Herstellkosten Verkauf 100 % + Verwaltungs- und Vertriebsge.ko. 20 % (aus der Gesamtkalkulation) ------------------------------------------------------------------------------- = Selbstkosten 120 % + Nettogewinnzuschlag

------------------------------------------------------------------------------- = Nettoverkaufspreis + Skonti / Rabatte ------------------------------------------------------------------------------- = Brutto-Verkaufspreis (Offertpreis)

=============================================



Kalkulation im Handelsbetrieb

Einzelkosten Lassen sich für jeden Artikel einzeln erfassen (direkte Kosten) Gemeinkosten Löhne, Gehälter, Raumaufwand, Abschreibungen, Zinsen, übriger Geschäftsaufwand;

nur gesamthaft und nicht für das einzelne Produkt ermittelbar (indirekte Kosten) Gesamtkalkulation Erfasst die gesamten betrieblichen Kosten, also jene für die Gesamtheit der erstellten

Produkte und/oder Leistungen und liefert die Zuschlagssätze für die Einzelkalkulation. Einzelkalkulation Erfasst nur die Kosten für ein bestimmtes Produkt bzw. Leistung. Hier werden die

Zuschlagssätze aus der Gesamtkalkulation zur Bestimmung der Selbstkosten und des Nettoerlöses für das einzelne Produkt angewandt.

Gesamtkalkulation Zuschlagsätze Einzelkalkulation

Einstandswert Fr. 100’000 100% Fr. 100+ Gemeinkosten + Fr. 100’000 + 100 % + Fr. 100= Selbstkosten = Fr. 200’000 = 200 % 100 % = Fr. 200+ Reingewinn + Fr. 20’000 + 10 % + Fr. 20= Nettoerlös = Fr. 220’000 = 110 % = Fr. 220



Zuschlagssätze Bruttogewinnmarge (Handelsmarge) = BG in % des NErl. = BG x 100 : NErl. (Saldo WaErtrag) Bruttogewinnzuschlag = BG in % des Est. = BG x 100 : Est. (Saldo WaAufwand) Gemeinkostenzuschlag GKZ = GK in % des Est. = GK x 100 : Est. Reingewinnzuschlag RGZ = RG in % der SK = RG x 100 : SK Mittels BGZ direkt vom Est zum NErl. Est. Fr. ... 100 % (Saldo des Kontos WaAufwand) + BG Fr. ... 120 % (BGZ BruttoGewinnZuschlag) ------------------------------ = NErl. Fr. ... 220 % (Saldo des Kontos WarenErtrag) ================= Zusammenfassendes Kalkulationsschema des Warenhandels

BKAP 100 % (Einkaufskalkulation) - Rabatt 20 = NKAP 80 100 - Skonto 2 = NBAP 98 + BezKost = Est. 100 % 100 Est. + GK 50 = SK 150 100 GK + RG = BG 80 BGZ + RG 20 = NErl. 100 120 180 NErl. + VerkSoKo 16 = NBVP 116 98 + Skonto 2 = NKVP 90 100 + Rabatt 10

= BKVP 100 % (Verkaufskalkulation) Betriebserfolg

NErl. (Umsatz; WaErtrag)

– variable Kosten (Einzelkosten; Teilkosten; Grenzkosten; direkte Kosten; ...) ------------------------ = DB I – fixe Kosten (Gemeinkosten; indirekte Kosten; übrige Kosten; ...) ------------------------ = Betriebserfolg (Reingewinn) ==============



Finanzierung

Bilanz- und Erfolgsanalyse (Kennzahlen) Hauptzweck

Der Geschäftsführung ein Mittel und damit Informationen zu geben, das es ihr erlaubt: - kurz- und mittelfristig zu planen

- den Geschäftsverlauf zu kontrollieren - das Unternehmen zu steuern Weitere Gründe

– Kreditprüfung durch eine Bank – Kauf oder Verkauf einer Unternehmung – Unternehmungszusammenschlüsse – Bewertung der Aktien einer Unternehmung – Abschlussprüfung durch die Revisionsstelle – interne Analysen durch das Management

Voraussetzungen

Ordnungsmässigkeit. Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang) gemäss OR 662 ff.

Vorgehen

1. a) Gliederung der Bilanz und Erfolgsrechnung nach Käfer oder KMU Bilanz: Aktiven nach Flüssigkeit, Passiven nach Fälligkeit ER: am besten in Staffelform 1. b) Verrechnung von Wertberichtigungskonten mit den entsprechenden

Konten (Debitoren - Delkredere; Maschinen - WB Maschinen, ...) 2. Bereinigung der externen Werte um die stillen Reserven, sofern bekannt. 3. Beurteilung durch Analysen, Kennzahlen, etc. sowie Interpretation derselben. 4. Auswertung der Analyse für künftige Bilanzpolitik, Finanz- und

Liquiditätspolitik. Bewertungen

Kaufmännische Buchwerte, Höchstbewertungsvorschriften (OR 665 ff.), was bedeutet, dass die Aktiven nicht höher als zum im Gesetzt erwähnten Wert in die Bilanz eingesetzt werden dürfen.

Steuerliche Mindestbewertungsvorschriften, da übermässige

Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen nicht zugelassen werden. Steuerbilanz wird ausserhalb der Buchhaltung oder auf einem steueramtlichen Formular erstellt.

Betriebswirtschaftliche

Werte, die wir als objektiv oder tatsächlich betrachten können. Diese effektiven Werte finden ihren Niederschlag auch in der Kostenrechnung und der Kalkulation.



Stille Reserven

Teil des Eigenkapitales. Gewinnrückbehalte. Zurückbehaltung eines Teiles des Jahresgewinnes. Nur die Revisionsstelle hat davon Kenntnis (OR 669 /4)

Die Differenz zwischen dem in der externen Bilanz ausgewiesenen und dem effektiven

Eigenkapital gemäss interner Bilanz nennt man stille Reserven. Durch die Bildung von stillen Reserven werden in der externen Erfolgsrechnung der Aufwand zu hoch und der Gewinn zu tief ausgewiesen. Durch die Auslösung von stillen Reserven werden in der externen Erfolgsrechnung der Aufwand zu tief und der Gewinn zu hoch ausgewiesen. Die Bestände an stillen Reserven wirken sich auf die Bilanzen aus (Zeitpunktbetrachtungen, statische Rechnungen). Die Veränderungen an stillen Reserven (Auflösung oder Bildung) wirken sich auf die Erfolgs- sowie die Mittelflussrechnung aus (Zeitraumbetrachtungen, dynamische Rechnungen).

Offene Reserven

Erfolgsrechnung / gesetzliche Reserven Selbstfinanzierung, laut OR 671 vorgeschrieben. Teil des EK. Besitzwechsel Wechsel, den wir zur Zahlung erhalten. Zahlungsversprechen unseres Schuldners.

Wertpapier, das bei Verfall eingelöst oder früher bei der Bank diskontiert werden kann. Disagio Wertberichtigung auf eine Obligationenanleihe, die unter pari (unter 100%) ausgegeben

wurde. Die Obligationenschuld finden wir zu 100% in den Passiven, das Disagio als Wertberichtigung als Minus-Passiv-Posten dazugestellt.

Schuldwechsel Wechsel, die wir zur Zahlung ausgestellt haben. Am Verfalltage des Wechsels wird unser

Bankkonto belastet. Zahlungsversprechen von uns an unseren Gläubiger. Abschreibungsbewertungen Wertberichtigungskonti. Hier wird der Wert von Konten des Anlagevermögens berichtigt.

Kumulierte Abschreibungen. Beurteilung von Bilanz und Erfolgsrechnung Kennzahlen Formelsammlung für die Bilanz- und Erfolgsanalyse

Siehe Anhang II (Eine Formelsammlung wird an der Prüfung abgegeben)



Problematik Nicht-betriebswirtschaftliche, wichtige Qualitäten eines Unternehmens werden mit den

geläufigen Kennzahlen nicht berücksichtigt: Betriebsklima, Mitarbeitermotivation, Ruf der Firma, Fluktuationsrate, etc.

Kennzahlen sind nur dann vergleichbar, wenn sie immer gleich berechnet wurden

(Kontinuität muss gewährleistet sein!). Finanzierung Aussenfinanzierung Kreditfinanzierung Fremdfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Eigenfinanzierung Innenfinanzierung Selbstfinanzierung Eigenfinanzierung Finanzierung aus freigesetztem Kapital

Verflüssigungsfinanzierung Eigenkapital Ein festes Verhältnis von EK zu FK lässt sich nicht definieren. Auch hier spielen Branche,

Alter, etc eine grosse Rolle. Je höher der EK-Anteil einer Unternehmung ist, desto weniger können negative Markteinflüsse oder betriebliche Rückschläge die Existenz der Unternehmung gefährden.

Liquidität Atmung für das Unternehmen. Folglich wichtiger als die Rentabilität. Statische, bilanzmässige Liquidität: stichtagbezogene Kennzahlen aus der Bilanz, mit

historischem Wert - nicht so relevant. Dynamische, finanzplanmässige Liquidität, die, in die Zukunft gerichtet, die erwarteten (Bar-

)Ausgaben den erwarteten (Bar-)Einnahmen gegenüberstellt. Wichtig: wie ist die Liquidität in den nächsten Monaten!

Rentabilität Nahrung für das Unternehmen. Folglich weniger wichtig als die Liquidität. Prozentzahl, die das Verhältnis zwischen dem Gewinn und dem eingesetzten Kapital

wiedergibt.

Bonität Zu den Sicherheitszielen gehören auch die Erhaltung der Bonität (Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit) sowie die Gewährleistung der Unabhängigkeit.

Cashflow Innenfinanzierung !

Definition:

Differenz zwischen Geldzufluss und Geldabfluss aufgrund der Leistung und innerhalb einer Zeitperiode. Ein negativer Cashflow wird Cashloss oder Cashdrain genannt, kommt in der Praxis jedoch nicht häufig vor.

Der Cashflow: - Ist zuverlässiger Massstab zur Beurteilung der ERTRAGSKRAFT einer Unternehmung.

- Zeigt MITTELZUFLUSS durch wirtschaftlichen Umsatz der Unternehmung. - Berücksichtigt auch die Veränderung an stillen Reserven.

- Stellt die wichtigste Finanzierungsquelle einer Unternehmung dar. – Zeigt, ob die Unternehmung Investitionen aus dem Umsatz zu finanzieren vermag. – Zeigt die Fähigkeit der Unternehmung, Schulden zurückzahlen und Gewinne ausschütten zu können.



Direkte Methode: Liquiditätswirksame (Waren-)Erträge - Liquiditätswirksame Aufwände (Waren-, Personal-, übriger Aufwand) ---------------------------------------------------------------------------------------------- = Cash Flow ===================================================== Indirekte Methode (falls nur externe Zahlen vorliegen): Unternehmungserfolg (Reingewinn) + Bildung stiller Reserven - Auflösung stiller Reserven + Erhöhung der Rückstellungen - Auflösung der Rückstellungen + Abschreibungen (liquiditätsunwirksamer Aufwand) ---------------------------------------------------------------------- = Cash Flow des Unternehmens + neutrale Aufwände - neutrale Erträge --------------------------------------------------------------------- = Cash Flow des Betriebes ======================================= Praxis Formel für den Cashflow: Reingewinn (bzw. Verlust) + Abschreibungen (nach indirekter Methode) + Aufwand für Rückstellungen --------------------------------------------------------------- = Cashflow Nettoumlaufvermögen NUV ====================================

- Debitorenzunahme + Vorratsabnahme - Kreditorenabnahme --------------------------------------------------------------- = Cashflow Liquide Mittel ====================================

Die gängigsten Cashflow-Kennzahlen 1. Schritt: Effektivverschuldung

Fremdkapital - Liquide Mittel

- kurzfristige Forderungen ----------------------------------- = Effektivverschuldung ====================



2. Schritt: Verschuldungsfaktor Zeigt auf, wie oft wir einen Cash Flow erarbeiten müssen, um unsere effektiven Schulden

tilgen zu können. Effektivverschuldung Verschuldungsfaktor = -------------------------------------- = sollte > 4 sein Cash Flow Kennzahlen zu Debitoren und Kreditoren Umsatz (= Nettoerlös = WaErtrag) (ohne Bargeschäfte) Umschlagshäufigkeit = ------------------------------------------------------------------------------ durchschnittlicher Bestand (= {AB + EB} : 2) 360 Zahlungsziel = ---------------------------------------- = Anzahl Tage (“Zahlungsziel”) Umschlagshäufigkeit Zeigt an, wie lange es durchschnittlich dauert, bis unsere Debitoren bzw. Kreditoren bezahlen.



Mittelflussrechnung (Fonds NUV, Fonds Geld) Definition Mittelflussrechnung, auch Kapitalflussrechnung genannt, ist nach der Bilanz und der

Erfolgsrechnung die „3. Jahresrechnung“. Sie ist wie die Erfolgsrechnung eine dynamische Rechnung (Zeitraumrechnung).

Zweck Die Mittelflussrechnung schliesst die Informationslücken von Bilanz und Erfolgsrechnung, indem sie Aufschluss gibt über – die Liquiditätsentwicklung – die Investierungsvorgänge sowie – die Finanzierungsmassnahmen innerhalb vergangener oder künftiger Geschäftsperioden.

Vorschriften Gemäss OR ist die MFR nicht vorgeschrieben, gemäss internationaler Rechnungslegungs-Standards jedoch schon.

Fonds Fonds = Mittelgesamtheiten; buchhalterische logische Einheit, bestehend aus verschiedenen

Konten. Fonds Geld = Kasse + Post + Bank Fonds Liquide Mittel = Kasse + Post + Bank + Wertschriften Fonds NUV = Net Working Capital NWC = Umlaufvermögen – kurzfristiges Fremdkapital

Fondswirksame Geschäftsfälle ( = liquiditätswirksame Geschäftsfälle)

Buchungen, welche die Höhe des Fonds verändern, werden fondswirksame bzw.

liquiditätswirksame Geschäftsfälle genannt. Alle Buchungen, die einerseits auf einem Konto des Fonds und anderseits auf einem Konto

ausserhalb des Fonds verbucht werden.

Fondsunwirksame Geschäftsfälle ( = liquiditätsunwirksame Geschäftsfälle) Buchungen, welche die Hohe des Fonds nicht verändern, heissen fondsunwirksame bzw.

liquiditätsunwirksame Geschäftsfälle. a) Bewegungen rein innerhalb des Fonds b) Bewegungen rein ausserhalb des Fonds Geldflussrechnungen

Geldflussrechnungen sind Mittelflussrechnungen zum Fonds Geld, das heisst Übersichten über die Einnahmen und Ausgaben einer Periode. Mittelflussrechnungen zum Fonds liquide Mittel werden in der Regel auch Geldflussrechnungen genannt.



Die 3 Ursachen für Einnahmen (Einnahmen sind Fondserhöhungen) Innenfinanzierung (Cashflow) Geldeingänge wegen erfolgswirksamer Geschäftsfälle, zum Beispiel: Zahlungen von Kunden für gelieferte Waren; Zinszahlungen von Kreditnehmern. Aussenfinanzierung Geldeingänge wegen Aufnahme von langfristigem Kapital, zum Beispiel: Aufnahme von Hypotheken oder Ausgabe von Anleihen; Aktienkapitaleerhöhung. Desinvestierung Geldeingänge wegen Verkaufs von Anlagevermögen, zum Beispiel: Barverkauf einer ausgedienten Maschine; Barverkauf von Beteiligungen.

Die 3 Ursachen für Ausgaben (Ausgaben sind Fondsabnahmen)

Innenfinanzierung (Cashflow) Geldausgänge wegen erfolgswirksamer Geschäftsfälle, zum Beispiel: Zahlungen an Lieferanten für gelieferte Waren; Lohnzahlungen an das Personal; Mietzinszahlungen an Vermieter: Zinszahlungen an Kreditgeber. Definanzierung Geldausgänge wegen Rückzahlung von langfristigem Kapital; zum Beispiel: Rückzahlung von Hypotheken oder Anleihen; Aktienkapitalherabsetzung (Rückzahlung). Investierung Geldausgänge wegen Kaufs von Anlagevermögen, zum Beispiel: Barkauf einer Maschine oder eines Grundstücks; Barkauf von Beteiligungen.

Einstufige Cashflow-Berechnung Direkte Berechnung Liquiditätswirksamer Ertrag (z.B. WarenAufwand; Zahlungen von Kunden) – Liquiditätswirksamer Aufwand (z.B. WarenErtrag; Personalaufwand; ...) --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Cashflow oder Cashloss (Unternehmung) ===================================================================

Indirekte Berechnung Betriebserfolg (Reingewinn oder Reinverlust) + Liquiditätsunwirksamer Aufwand (z.B. Abschreibungen Immobilien Abnahme Warenvorrat Zunahme Kreditoren) – Liquiditätsunwirksamer Ertrag (z.B. Zunahme Debitoren) --------------------------------------------------------------------------------------------------- = Cashflow oder Cashloss (Unternehmung) =========================================================



Zweistufige Cashflow-Berechnung

Direkte Berechnung Liquiditätswirksamer Betriebsertrag (z.B. Zahlungen von Kunden) – Liquiditätswirksamer Betriebsaufwand (z.B. Zahlungen an Lieferanten) --------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Betrieblicher Cashflow oder Cashloss + Neutraler liquiditätswirksamer Ertrag – Neutraler liquiditätswirksamer Aufwand --------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Unternehmerischer Cashflow oder Cashloss (Unternehmung) ============================================================ Indirekte Berechnung Betriebserfolg (kann positiv oder negativ sein !) + Liquiditätsunwirksamer Betriebsaufwand (z.B. Abschreibungen Immobilien) – Liquiditätsunwirksamer Betriebsertrag ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Betrieblicher Cashflow oder Cashloss +/- Neutraler Erfolg (kann positiv oder negativ sein !) + Neutraler liquiditätsunwirksamer Aufwand – Neutraler liquiditätsunwirksamer Ertrag ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Unternehmerischer Cashflow oder Cashloss (Unternehmung) ============================================================== Neutraler Bereich Betriebsfremd Betriebsfremde Aufwände und Erträge sind wiederkehrend, aber nicht betriebstypisch, zum Beispiel: Erträge aus nicht betriebsnotwendigen Beteiligungen oder Liegenschaften. Ausserordentlich Ausserordentliche Aufwände und Erträge sind nicht wiederkehrend, zum Beispiel: Verkauf von Landreserven mit Gewinn oder Verlust; periodenfremde Auflösung nicht benötigter Rückstellungen; Erdbebenschaden.

Cashloss Reinverlust und Cashloss sind nicht dasselbe: Ein Reinverlust ist die umsatzbedingte Abnahme des Reinvermögens (Eigenkapitals), ein Cashloss die umsatzbedingte Abnahme der Liquidität (Kasse, Post, Bank). Ein Cashloss kommt in der Praxis seltener vor als ein Reinverlust.



„Im Beispiel“ ergibt sich ein Cashloss, ohne dass gleichzeitig ein Reinverlust vorhanden ist. Es ist umgekehrt auch möglich, dass bei einem vorhandenen Reinverlust ein Cashflow resultiert. Ein Reinverlust ist also weder notwendig noch hinreichend für das Zustandekommen eines Cashloss.

Cashflow Der Cashflow ist die aus dem Umsatz erzielte Liquidität. Er stellt die wichtigste

Finanzierungsquelle einer Unternehmung dar und ist deshalb eine unerlässliche Grösse bei der Beurteilung des finanzwirtschaftlichen Potenzials einer Unternehmung. Der Cashflow vermittelt Informationen über die Fähigkeit der Unternehmung – Investitionen aus dem Umsatz zu finanzieren (ohne Aufnahme von Fremd- oder Eigenkapital bei dritten oder Teilhabern)= - Schulden zurückzuzahlen – Gewinne auszuschütten. Liquidität Der Cashflow ist der Überschuss der umsatzbedingten Einnahmen über die umsatzbedingten Ausgaben. Der Cashflow misst mit anderen Worten den Liquiditätszufluss aus der Umsatztätigkeit. Auf kurze Sicht ist der Cashflow deshalb eine Liquiditätskennzahl. Ertragskraft Da aus dem Cashflow die künftigen Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen ohne Aufnahme von verzinslichem Fremdkapital und ohne Aufnahme von gewinnberechtigtem Eigenkapital finanziert werden können, steigt bei zunehmendem Cashflow mittelfristig das Ertragspotenzial der Unternehmung.

Unterschiede Mittelflussrechnungen zum Fonds NUV bzw. Fonds Geld Bei der Darstellung der Investierungsvorgänge und der Finanzierungsmassnahmen sind zwischen dem Fonds NUV und dem Fonds Geld keine wesentlichen Unterschiede vorhanden. Der Fonds NUV stellt hingegen keinen sinnvollen, kürzerfristig relevanten Liquiditätsindikator dar, sondern allenfalls eine langfristig interessierende finanzwirtschaftliche Strukturgrösse. Zur internen Liquiditätsplanung sind einzig Geldflussrechnungen zweckmässig. Heute sind Mittelflussrechnungen zum Fonds NUV noch in Geschäftsberichten kleinerer und mittlerer Unternehmungen anzutreffen. In der neueren Literatur und in jüngeren Fachempfehlungen werden Geldflussrechnungen bevorzugt, da diese die Liquiditätsentwicklung am besten wiedergeben. Der früher verbreitete und in schweizerischen Geschäftsberichten immer noch oft anzutreffende Fondstypus NUV ist grundsätzlich abzulehnen. (aus: Urs Prochinig; Mittelflussrechnung; 4. Auflage 1999)



Liquiditätsnachweis (Fondsnachweis) zum Fonds Nettoumlaufvermögen NUV

Der Liquiditätsnachweis ist eine Tatbestandsaufnahme, die zeigt, dass das NUV um XY zugenommen hat, aber im Gegensatz zur Mittelflussrechnung nicht erklärt, worauf diese Zunahme zurückzuführen ist. AB SB Veränderung Umlaufvermögen ... ... ... – Kurzfristiges Fremdkapital ... ... ... ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Nettoumlaufvermögen ... ... ... ================================================================

Liquiditätsnachweis (Fondsnachweis) zum Fonds Geld bzw. Fonds Liquide Mittel

Der Liquiditätsnachweis ist eine Tatbestandsaufnahme, die zeigt, dass der Fonds Liquide Mittel um XY zugenommen hat, aber im Gegensatz zur Mittelflussrechnung nicht erklärt, worauf diese Zunahme zurückzuführen ist. AB SB Veränderung Kasse, Post, Bank ... ... ... + Wertschriften ... ... ... ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Fonds Liquide Mittel ... ... ... ================================================================

Berechnung, Grobschema

Umsatzbedingte Einnahmen (z.B. Zahlungen von Kunden) - Umsatzbedingte Ausgaben (z.B. Zahlungen an Lieferanten, Löhne, Miete) ------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Cashflow Umsatz-Bereich (Innenfinanzierung) + Desinvestitionen (z.B. Verkauf von Land) - Investitionen (z.B. Kauf EDV-Anlage) ------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Kapitalbedarf bzw. Kapitalüberschuss Investitions-Bereich + Aussenfinanzierung (z.B. Erhöhung Aktienkapital) - Definanzierung (z.B. Rückzahlung Darlehen) ------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Veränderung der Liquidität Finanz-Bereich (Zunahme oder Abnahme) ===========================================================



Mittelflussrechnung

Mittelherkunft Mittelverwendung Innenfinanzierung (Cashflow) Investierung Reingewinn Kauf Mobiliar Abschreibungen Kauf Immobilien Aussenfinanzierung Definanzierung Erhöhung Hypotheken Rückzahlung Darlehen Erhöhung Aktienkapital mit Agio Dividendenzahlungen Desinvestierung Verkauf Mobiliar Zunahme der Liquidität (Saldo) Generell Mittelherkunft mit + rechnen Mittelverwendung mit - rechnen

Schema für die Berechnung der Investitionen und Desinvestitionen (Geldfluss aus Investitionstätigkeit)

Falls nur der Saldo Investitionen bekannt ist: Falls Investitionen und Desinvestitionen bekannt sind:

Investitionen Desinvestitionen

Wert 20 Investitionen (Saldo) Abschreibungen Abschreibungen Wert 20 Wert 40

Wert 40 Wert 40

AB am 1.1.2000 AB am 1.1.2000

EB am 31.12.2000 EB am 31.12.2000

Wert 110 Wert 90 Wert 110 Wert 90



Geldflussrechnung (Finanzplan)

A) Umsatzbereich, Geschäftsbereich (Innenfinanzierung) Betriebsgewinn (= Verkaufserlös - Warenaufwand) + Liquiditätsunwirksamer Aufwand (Abschreibungen, Rückstellungen, Eigenmiete) - Liquiditätsunwirksamer Ertrag (Bestandeserhöhungen) ------------------------------------------------------------------------------------- = Brutto-Cashflow zum Fonds NUV Cashflow operativ Aktiven - Zunahmen Netto Debitoren, WarenVorräte, TA + Abnahmen Netto Debitoren, WarenVorräte, TA Passiven + Zunahmen Kreditoren, TP, Anzahlungen von Kunden - Abnahmen Kreditoren, TP, Anzahlungen von Kunden

------------------------------------------------------------------------------------- = Brutto-Cashflow zum Fonds Geld - Dividendenausschüttung (Vorsicht entweder hier oder unten!) ------------------------------------------------------------------------------------- = Zwischentotal Netto-Cashflow zum Fonds Geld = X

B) Investitionsbereich (Aktiven, also Finanz-, Sach- und immaterielle Anlagen)

+ Desinvestitionen (Mittelherkunft) + Verkauf Fahrzeuge; Mobilien; Immobilien + Verkauf immaterielle Werte; Beteiligungen = Y - Investitionen (Mittelverwendung) - Kauf Fahrzeuge; Mobilien; Immobilien - Kauf immaterielle Werte; Beteiligungen ------------------------------------------------------------------------------------------ = Zwischentotal Kapitalbedarf bzw. -überschuss Free Cashflow = X - Y

C) Finanzierungsbereich (Passiven, bzw. nur LFK, EK und Gewinnausschüttungen) (Aussenfinanzierung)

+ Finanzierung (Mittelherkunft) + Erhöhung Aktienkapital mit Agio + Aufnahme oder Erhöhung Hypothek + Aufnahme langfristiger Darlehen - Definanzierung (Mittelverwendung) - Rückzahlung Hypothek - Rückzahlung von Darlehen - Ausschüttung Dividende (Div./Bank) bei Fonds Fl.Mittel - Zuweisung Dividende ex Gewinnverteilungsplan bei Fonds NUV ---------------------------------------------------------------------------------------- = Zwischentotal Finanzierungen --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- = Endtotal = Abnahme bzw. Zunahme Fonds Geld bzw. Fonds Flüssige Mittel ===================================================================



Finanzierungsformen (Leasing, Factoring) Leasing

Leasing ist ein mietähnlicher Vorgang zur Beschaffung von dauerhaften Konsum- und Investitionsgütern, um gegen ein periodisches Entgelt die wirtschaftliche Verfügungsgewalt zu erlagen => Gebrauchsüberlassung gegen Entgelt Recht: Gebrauchsüberlassungsvertrag eigener Art. Gesetz: Keine besondere gesetzliche Regelung! Eigentum: Keine Eigentumsübertragung; kann aber nach Vertragsablauf zu Eigentum führen, wenn eine Kaufoption besteht. Anzahlung: Keine Anzahlung; es entsteht jedoch eine Abschlussgebühr. Laufzeit: Grundsätzlich festgelegt Kündbarkeit: Meistens NICHT gegenseitig kündbar während der Leasing dauer. Raten: Konstante Raten

Leasingarten

Unterscheidung nach der Stellung des Leasinggebers

Direktes Leasing (Maintenance Leasing) Der Hersteller oder Händler ist Leasinggeber. Oft sind die Leasingverträge mit Serviceverträgen verbunden. EDV-Anlagen; Waschmaschinen; TV-Geräte; ... Indirektes Leasing Eine besondere Leasinggesellschaft (Finanzgesellschaft) ist Leasinggeber. Sie kauft beim Hersteller das vom Leasingnehmer ausgesuchte Objekt, um es an diesen zu verleasen. Produktionsanlagen; Immobilien; Arzteinrichtungen; ...

Unterscheidung nach der Kündbarkeit bzw. Dauer des Leasingvertrages

Operating Leasing Kurze unkündbare Grundmietzeit, anschliessend Kündigung möglich. Das Leasingobjekt kann während des ersten Leasingvertrages nicht voll amortisiert werden. EDV-Anlagen; Waschmaschinen; Fahrzeuge; ... Oft service-intensive Objekte. Investitions- und Eigentümerrisiko zum grossen Teil beim Leasinggeber. Finance Leasing (Equipment Leasing) Mittel- bis langfristige unkündbare Laufzeit, die nach der wirtschaftlichen und technischen Nutzungsdauer festgelegt wird. Das Leasingobjekt wird während der Leasingdauer beinahe oder vollständig amortisiert. Produktionsanlagen; EDV-Anlagen; Fahrzeuge; ... Dauerhafte Konsumgüter an Private und hochwertige Investitionsgüter an Unternehmungen. Investitions- und Eigentümerrisiko zum überwiegenden Teil beim Leasingnehmer.



Unterscheidung nach Verwendungszweck des Leasingobjektes

Konsumgüterleasing (Renting) Überlassung von dauerhaften Konsumgütern mehrheitlich an Private. Oft ist im Vertrag auch ein Wartungs- und Reparaturdienst eingeschlossen. Kühlschränke; Waschmaschinen; Fernsehgeräte; Personenwagen; ... Investitionsgüterleasing (Immobilienleasing; Plant Leasing) beweglich Überlassung von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Gütern und Erbringung von Dienstleistungen. Produktionsanlagen; Büro- und Ladeneinrichtungen; Werkzeuge; Maschinen; Lastwagen; ... unbeweglich Überlassung von unbeweglichen Anlagegütern. Trotz der langen Laufzeit (bis 30 Jahre) wird das Objekt nie voll amortisiert. Liegenschaften; Verwaltungs- und Fabrikationsgebäude; Stockwerkeigentum; ...

Unterscheidung nach Rückzahlungsumfang Vollamortisationsverträge Während der Leasingdauer wird das Leasingobjekt völlig oder fast zu 100% amortisiert. Für einen allfälligen Restwert hat der Leasingnehmer in der Regel eine Kaufoption. Produktionsanlagen; Werkzeuge; Maschinen; Lastwagen; ... Teilamortisationsverträge Während der Leasingdauer wird das Leasingobjekt nur teilweise amortisiert. Nach Vertragsablauf kann der Leasingnehmer das Leasingobjekt - zurückgeben – zum Restwert kaufen – zu reduziertem Satz weiter leasen. Kopierer; Personalcomputer; ...

Sonderform: Sale and Lease-Back System

Eine Unternehmung verkauft ihre Liegenschaft(en) an eine Leasinggesellschaft und „mietet“ sie zurück. Durch die Desinvestition können die zwangsrechtlich (durch die aktienrechtlichen Höchstbewertungsvorschriften) entstandenen stillen Reserven realisiert und liquide Mittel beschafft werden.

Rechnungslegung von Leasinggeschäften Annuität Die von der Leasinggesellschaften berechneten Leasingraten sind meistens Annuitäten.

Dies sind monatlich oder jährlich konstant bleibende Zahlungen, die aus zwei Teilen bestehen: – Tilgungsanteil (Amortisationsanteil), der im Laufe der Zeit zunimmt – Zinsanteil, der im Laufe der Zeit abnimmt.



Leasinggeber Er bilanziert das Leasingobjekt als Anlage und nimmt die nötigen Abschreibungen vor. Leasingnehmer International bestimmen die folgenden 3 Ansätze die buchhalterische Behandlung des

Leasinggeschäftes beim Leasingnehmer: – rechtlicher Aspekt – wirtschaftlicher Aspekt – Wahlrecht Das OR schreibt weder die rechtliche noch die wirtschaftliche Betrachtungsweise vor, sondern überlässt dem Leasingnehmer das Wahlrecht. Er kann da Leasingobjekt als miet- oder kaufähnlichen Vorgang erfassen: Die 2 Buchungsvarianten laut OR: Bilanzneutrale Behandlung – Mietverbuchungsmethode Keine Erfassung des Barkaufpreises Leasingrate als „Leasingaufwand“ erfassen. Im Anhang ist der Gesamtbetrag der nichtbilanzierten Leasingverbindlichkeiten aufzuführen. Buchungssatz: Leasingaufwand / Bank Kaufähnlicher Vorgang – Kreditkaufverbuchungsmethode Barkaufpreis aktivieren auf einem speziellen Konto, z.B. „Maschinen in Leasing“. Der Leasingaufwand setzt sich aus Abschreibungen + Zinsaufwand zusammen. Achtung: Nur beim Finance Leasing, also unkündbarer Vertrag mit geringem oder keinem Restwert oder einer Kaufoption am Ende der Leasingdauer. Buchungssätze: Leasingverpflichtungen / Bank (Amortisationsanteil) Zinsaufwand / Bank (Zinsanteil) Abschreibung / Anlagen in Leasing (Abschreibung, linear)

Vorteile des Leasings als Finanzierungsalternative

– Fast hundertprozentige Objekt-Fremdfinanzierung – Erleichterung der Kostenplanung – Für kleinere und mittlere Unternehmungen of die einzige Finanzierungsalternative – Schonung der flüssigen Mittel („pay as you earn“; „pay even if you don’t earn“) – Entlastung des Investitionsbudgets (Umgehung der Zustimmung übergeordneter Instanzen) – Eindeutige Kosten- und Kalkulationsgrundlagen (höhere Kosten!) – Die Bilanzstruktur des Leasingnehmers wird nicht verändert!



Factoring

Factoring ist die Übertragung von Forderungen aus Warenlieferungen und Dienstleistungen mittels Globalzession (globale Abtretung von Forderungen) an eine Factoringgesellschaft zur Weiterbearbeitung. Der Factor erklärt sich vertraglich bereit, von seinem Klienten laufend offene (auch zukünftige, noch unbestimmte) Buchforderungen zu übernehmen. Klient = Zedent Lieferant = Gläubiger Kunde = Schuldner Factor = Zessionar

Die Factoringgesellschaft kann folgende Funktionen bzw. Dienste übernehmen: Basisfunktionen: - Führen der Debitorenbuchhaltung - Mahn- und Inkassowesen - Statistische Auswertungen Garantiefunktion: - Übernahme des Delkredererisikos im Rahmen einer vereinbarten Delkrederelimite. Finanzierungsfunktion: - Bevorschussung der abgetretenen Forderungen



Investitionsrechnung (statisch, dynamisch)

Allgemeines zur Investitionsrechnung Fragestellung Wieviel Geld geben wir heute aus und wieviel holen wir morgen mit dieser Investition wieder

herein? Investition Investition bedeutet jetzt Geld auszugeben, mit dem Ziel einen zukünftigen Nutzen zu

erwirtschaften. Allen Investitionen (Sach-, Finanz- und Immateriellen Investionen) ist gemeinsam, dass zugunsten der Erwartung von künftigen höheren Einnahmen heute auf einen kleineren, weniger risikoreichen Nutzen verzichtet wird.

Investitionsarten Ersatzinvestitionen Eine bestehende Anlage wird durch eine gleichartige mit

grundsätzlich gleicher Kapazität ersetzt. Erweiterungsinvestitionen Die bestehende Kapazität wird erweitert. Rationalisierungsinvestitionen Kapazitätsabbau; Umweltinvestitionen; Wirtschaftlichkeit und

Produktivität werden erhöht. Gründungsinvestitionen Gründung einer Unternehmung; Eröffnung einer neuen Filiale Umstellungsinvestition Umstellung auf neue technologische Verfahren oder andere Produkte. Diversifikationsinvestition Das Produktionsprogramm wird erweitert, und/oder der angestammte Geschäftsbereich wird durch artfremde Tätigkeiten zur Risikoverteilung ergänzt. Sicherungsinvestition Sicherung des Unternehmungsfortbestandes (Forschung und Entwicklung, Schulung, Werbung)

Relevante Daten (Merkwort „IGniL“) I = Investitionssumme (Anschaffungskosten, Schulungskosten, Consulting,

Entsorgungsgebühren, Transportkosten; jedoch OHNE den Landwert bei Bauvorhaben auf eigenem Land !!)

G = Nutzen in Cash 1 n = Nutzungsdauer (Investition sollte nach ½ des Produktlebenszyklus

amortisiert sein!) i = kalkulatorische Zinsen (durch Geschäftsleitung definiert) L = Liquidationserlös (mit Tabelle A abzinsen !!) 1 Den Nutzen in Cash können wir aufgrund einer Erfolgsrechnung (für diese Maschine)

ermitteln: A ER für diese bestimmte Maschine E Einkauf mit dieser Maschine Personal generierter UMSATZ Infrastruktur (Abschreibungen, Unterhalt) Kapital Gewinn = G = Nutzen in Cash



Kapitaleinsatz

Einstandspreis des Investitionsobjektes + Forschungs- und Entwicklungskosten + Projektierungskosten + Personal- und Umschulungskosten + Einbau- und Installationskosten + Wartungskosten bis Inbetriebnahme + Kosten eines allfälligen Produktionsausfalles + Kosten für Sekundärinvestitionen + Erhöhung des Umlaufvermögens ------------------------------------------------------------------ = Kapitaleinsatz ======================================

Cashflow

Der Cashflow in der Investitionsrechnung unterscheidet sich insofern vom Cashflow in der Mittelflussrechnung, als hier der Standpunkt des Investors und nicht der Unternehmung eingenommen wird. Der Investitionsentscheid muss grundsätzlich von der Finanzierung unabhängig erfolgen, weshalb hier keine Fremdkapitalzinsen bezahlt werden. Die kalkulatorischen Zinsen sind liquiditätsunwirksam. Der jährliche Cashflow ergibt sich als Überschuss der investitionsbedingten Einnahmen über die entsprechenden Ausgaben. Der Cashflow aus einer Investition gibt den Liquiditätszufluss aus der Investitionstätigkeit an. Auch bei der Investitionsrechnung kann der Cashflow direkt oder indirekt berechnet werden: Direkte Berechnung: Einnahmen (Nutzen) – Liquiditätswirksame Betriebskosten (Material-, Personal-, Unterhaltskosten, etc.) ---------------------------------------------------- = Cashflow ============================== Indirekte Berechnung: Reingewinn + Liquiditätsunwirksame Kosten (Kalkulatorische Zinsen; Abschreibungen) ---------------------------------------------------- = Cashflow ==============================

Nutzungsdauer

Im Vordergrund steht die wirtschaftliche Nutzungsdauer, d.h. die Zeitspanne, während der es wirtschaftlich sinnvoll ist, eine Anlage zu nutzen. Sie entspricht in der Regel nicht der technischen Lebensdauer.



Zinsfuss

Bei der Festlegung des Zinsfusses wird häufig von den längerfristig gültigen Zinssätzen auf dem Kapitalmarkt ausgegangen. Der kalkulatorische Zinsfuss enthält folgende Faktoren:

Eventuelle Inflationsprämie + Objekt- bzw. spartenspezifischer Zu- oder Abschlag + Zuschlag für das allgemeine Unternehmerrisiko + Kapitalmarktzinsfuss für sichere langfristige Anlagen --------------------------------------------------------------------------- = Zinsfuss für die Investitionsrechnung ===========================================

Liquidationserlös

Unter Liquidationserlös versteht man den Netto-Mittelzufluss aus einer Anlage am Ende der Nutzungsdauer, d.h. den Verkaufserlös abzüglich allfälliger Entsorgungs und/oder Demontagekosten. Er ist somit nicht mit dem Schrottwert gleichzusetzen. Der Liquidationserlös wird bei den statischen und den dynamischen Verfahren sehr unterschiedlich behandelt: Statische Betrachtung: Der Liquidationserlös vermindert den Abschreibungsbetrag, erhöht dafür den durchschnittlichen Kapitaleinsatz. Dynamische Betrachtung: Der Liquidationserlös wird als zusätzliche Einnahme am Ende der Nutzungsdauer behandelt.

Musteraufgabe

Siehe Anhang III für Aufgabe Nr. 14, welche prüfungsähnlich ist.

Die 2 Rechenverfahren (Rechnungsmethoden der Investitionsrechnung)

Übersicht A ) Statische (buchhalterische) Verfahren – Kostenvergleich – Gewinnvergleich – Renditerechnung – Amortisationsrechnung (Payback-Methode) B) Dynamische (finanzmathematische) Verfahren – Kapitalwertverfahren (Gegenwartsmethode, Kapitalwertmethode) – Annuitätenmethode – Interner Ertragssatz – Dynamisierte Payback-Methode



A) Statische (buchhalterische) Verfahren Grundsatz In der statischen Sichtweise wird die Abzinsung NICHT berücksichtigt. Die statischen Methoden basieren auf einer periodisierten, durchschnittlichen

Betrachtungsweise, wobei die gesamte Laufzeit der Investition keine Rolle spielt. Es wird immer nur ein Jahr aufgrund von Durchschnittswerten betrachtet ! Anwendung Verwendbar beim Vergleich von 2 Projekten, da dann beide Projekte „gleich falsch“

berechnet werden. Nicht verwendbar bei der Bewertung von nur 1 Projekt (Ausnahme: Renditerechnung).

Vorteile Einfache Berechnung Benötigte Daten können häufig der Buchhaltung entnommen werden Nachteile Beschränkung auf ein Durchschnittsjahr (= grobe Vereinfachung) Ausgaben und Einnahmen sind den Investitionen nicht einfach zuordnungsbar Zeitlicher Anfall der Zahlungsströme bleibt unberücksichtigt Nutzungsdauer wird unzureichend berücksichtigt Unterschiedlich sich entwickelnde Kosten (Personal, Abschreibungen, etc.) werden nicht

berücksichtigt. Kostenvergleich (statisch) Anwendung Beurteilung von z.B. Ersatzinvestitionen. Mit der Kostenvergleichsrechnung wird ein Vergleich der in einer Periode anfallenden

Kosten zweier oder mehrerer Investitionsobjekte durchgeführt (eine alte und eine neue, oder mehrere neue Anlagen).

Vorsicht: Da der Liquidations-Erlös nicht berücksichtigt wird, ist der Kostenvergleich nur dann sinnvoll,

wenn bei beiden Objekten der gleiche (oder kein) Erlös erzielt wird. Entscheid Gewählt wird diejenige Investition, bei welcher die jährlichen Durchschnittskosten1 bzw.

Gesamtkosten am geringsten sind. 1Weisen die Investitionsobjekte unterschiedliche Kapazitäten auf, ist jene Anlage zu wählen,

welche die tiefsten Durchschnittskosten pro Leistungseinheit hat. Kostenvergleich ohne Liquidationserlös (so auch in der Praxis) Jährliche Betriebskosten + Jährliche Abschreibung Kapitaleinsatz : Nutzungsdauer + Zins auf Durchschnittskapital (Kapitaleinsatz : 2), davon Zins berechnen ! ! ! ------------------------------------------ = Jährliche Gesamtkosten



Kostenvergleich mit Liquidationserlös (nicht praxisnah => nicht prüfungsrelevant) Jährliche Betriebskosten + Jährliche Abschreibung (Kapitaleinsatz - Liq.Erlös) : Nutzungsdauer + Zins auf Durchschnittskapital (Kapitaleinsatz + Liq.Erlös) : 2 , davon Zins berechnen ------------------------------------------ = Jährliche Gesamtkosten Kostenvergleich mit Grossrevision und Erhöhung des Umlaufvermögens

(nicht praxisnah => nicht prüfungsrelevant) Jährliche Betriebskosten jährl. Betriebskosten + (Revisionskosten : Nutzungsdauer) + Jährliche Abschreibung (Kapitaleinsatz - Liq.Erlös - UV Erhöhung) : Nutzungsdauer + Zins auf Durchschnittskapital (Kapitaleinsatz + Liq.Erlös + UV Erhöhung) : 2 , davon Zins ber. ------------------------------------------ = Jährliche Gesamtkosten

Gewinnvergleich (statisch) Anwendung Wird bei Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen angewandt, wo mit verschiedenen jährlichen

Erlösen pro Investitionsvariante zu rechnen ist. Die Kapitaleinsätze dürfen jedoch nicht zu stark voneinander abweichen.

Der Gewinnvergleich berücksichtigt die Liquidationserlöse und stellt die zu erwartenden Jahresgewinne gegenüber.

Entscheid Gewählt wird diejenige Investition, welche den grössten Jahresgewinn aufweist. Berechnung Jährlicher Erlös - Jährliche Betriebskosten - Jährliche Abschreibung Kapitaleinsatz : Nutzungsdauer - Zins auf Durchschnittskapital (Kapitaleinsatz : 2), davon Zins berechnen ------------------------------------------ = Jährlicher Gewinn Renditerechnung, Return on Investment ROI (statisch) Anwendung Kann bei Ersatz-, Rationalisierungs- und Erweiterungsinvestitionen angewandt werden. Der Vorteil der Renditerechnung liegt darin, dass auch Einzelprojekte beurteilt werden

können. Entscheid Gewählt wird diejenige Investition, welche die höchste Rendite aufweist. Berechnung Beim ROI geht es darum herauszufinden, wie viele Prozente die Summe aus (Gewinn plus

Zins auf dem Durchschnittskapital) vom durchschnittlich eingesetzten Kapital ausmachen. (Gewinn + kalkulatorische Zinsen) x 100 Rentabilität = ROI = ------------------------------------------------------------- = . . . . % Durchschnittskapital



Gewinn = jährlicher Erlös; Reingewinn Zinsen = jährliche Zinsen auf dem durchschnittlich eingesetzten Kapital

auch FK Zinsen genannt Durchschnittskapital = eingesetztes Kapital : 2 Amortisationsrechnung (Payback-Methode auch Rückzahlungsmethode ) (statisch) Anwendung Die Amortisationsrechnung berechnet den Zeitraum, der erforderlich ist, bis sich eine

Investition vollständig zurückzahlt. Diesen Zeitraum nennt man Wiedergewinnungszeit, Amortisationsdauer oder Payback-

period. Eine Amortisation „zahlt sich zurück“ durch den erzielten Cashflow (Erlös minus

Betriebskosten) oder die erzielten Kostenersparnisse. Die Wiedergewinnungszeit gibt Aufschluss über die Liquiditätswirksamkeit einer Investition

und ist geeignet zur Beurteilung der Sicherheit einer Investition. Je kürzer die Amortisationszeit, desto rascher stehen die investierten Mittel der Unternehmung wieder zur Verfügung.

Entscheid Gewählt wird jene Investition, welche die kürzeste Amortisationsdauer

(Wiedergewinnungszeit) aufweist. Ist die Amortisationsdauer (Wiedergewinnungszeit) kürzer als die Nutzungsdauer, ist die

Investition grundsätzlich rentabel. Berechnung I Kapitaleinsatz Amortisationsdauer = ------ = --------------------------------------------- = Jahre G Cashflow oder Kostenersparnis Eine Kostenersparnis ist natürlich nur dann erkennbar, wenn eine bestehende mit einer

neuen Investition verglichen wird. jährlicher Erlös – jährliche Betriebskosten ----------------------------------------------------------------

= Cashflow (hier immer „Cashflow NUV“)



B) Dynamische (finanzmathematische) Verfahren ( dynamisch = kritisch ) Grundsatz Heute verfügbares Geld ist mehr wert als künftiges. Bei der dynamischen Methode wird die gesamte Nutzungsdauer (Laufzeit) der Investition,

inklusive die Vorbereitungs- und Liquidationsphase, berücksichtigt. Es werden immer alle Jahre der Nutzungsdauer berücksichtigt ! Zahlungen, die vor der Inbetriebnahme anfallen (Projektierungskosten,

Vorfinanzierungskosten, Personalumschulungskosten), werden auf den Investitionszeitpunkt aufgezinst.

Zahlungen, die nach der Inbetriebnahme anfallen, werden auf diesen Zeitpunkt

abgezinst. Für die Abzinsungs-Verfahren müssen also die Abzinsungstabellen mit den

Abzinsungsfaktoren (Annuitätsfaktoren) verwendet werden. Tabelle A für z.B. die Abzinsung des Liquidationserlöses Tabelle B (kumulierte Faktoren) für gleichbleibende Beträge von Jahr zu Jahr.

Die Tabellen A und B sind im Anhang III

Vorteile Es wird der ganze Lebenszyklus einer Investition beachtet. Der zeitliche Anfall der Zahlungen wird mittels der Zinseszinsrechnung gewichtet. Nicht Durchschnittswerte, sondern die effektiven Zahlungen werden berücksichtigt. Auch langfristige Investitionen können zuverlässig beurteilt werden. Nachteile Aufwendinge Berechnung. Die „genauen“ Berechnungen täuschen eine falsche Genauigkeit vor, da sie auf vielen

Annahmen beruhen (künftige Zahlungen, Zurechnung der Einnahmen und Ausgaben, Wiederanlageprämisse). Schätzungsfehler können das Ergebnis stark verfälschen.

Zeitwert Wert einer Ein- oder Auszahlung zum Zeitpunkt ihres Anfalls. Barwert Wert einer Ein- oder Auszahlung, der sich durch die Auf- oder Abzinsung auf den Zeitpunkt

der Inbetriebnahme ergibt. Vor in Betriebnahme liegender Zeitwert x Aufzinsungsfaktor = Barwert oder In der Zukunft liegender Zeitwert x Abzinsungsfaktor = Barwert Rente Über mehrere Jahre gleich bleibende jährliche Ein- oder Auszahlung.



Kapitalwertverfahren (dynamisch)

Synonyme Begriffe Kapitalwertrechnung

Gegenwartswertmethode Barwertmethode NPV Net Present Value DCF Discounted Cash Flow (...wird z.B. bei der Unternehmensbewertung verwendet)

Anwendung In der Kapitalwertrechnung werden dem Kapitaleinsatz die auf den Zeitpunkt der

Inbetriebnahme abgezinsten Cashflows gegenübergestellt. Sind die abgezinsten Cashflows grösser als der Kapitaleinsatz, resultiert ein positiver

Kapitalwert. Dies bedeutet, dass die Investition einen Überschuss über die durch den

Kalkulationszinsfuss geforderte Mindestverzinsung abwirft.

Diese Methode wird angewendet, falls unbeschränkte finanzielle Mittel zu einem bestimmten Zinssatz zur Verfügung stehen.

Entscheid Eine Investition wird getätigt, falls der Kapitalwert ≥ 0 ist. oder anders ausgedrückt Realisiert werden nach dieser Methode alle Investitionsvorhaben, die einen positiven

Kapitalwert aufweisen. Bei verschiedenen Alternativen wird diejenige Investition bevorzugt, welche den grössten

Kapitalwert aufweist. Je höher der gewählte Kalkulations-Zinsfuss, desto stärker der Abzinsungseffekt bzw. desto

kleiner der Kapitalwert. Je grösser die anfänglichen Cashflows (Cashflows während der ersten Jahre der

Investition), desto grösser der Kapitalwert. Berechnung

Variante 1: Kapitaleinsätze bei den beiden Maschinen (A und B) gleich gross Cashflow x Abzinsungsfaktor = Barwert des Cashflows Kann direkt für einen Entscheid verwendet werden, da der Kapitaleinsatz bei Maschine A und Maschine B gleich gross war. Der grössere Barwert „gewinnt“.

Variante 2: Unterschiedlich grosse Kapitaleinsätze bei den Maschinen A und B Barwert des Cashflows - Kapitaleinsatz (dieser ist nun bei Maschine A und B auch unterschiedlich) -------------------------------- = Kapitalwert (NPV) oder



Barwert des Cashflows Cashflow x Summe der Abzinsungsfaktoren Tab. A + Barwert des Liquidationserlöses Liq.erlös x Abzinsungsfaktor im letzten Jahr Tab. B ----------------------------------------------

= Barwert der Rückflüsse - Kapitaleinsatz

- Barwert der Grossrevision Rev.Kosten x Abzinsungsfaktor des Rev.Jahres ----------------------------------------------

= Kapitalwert (NPV)

Annuitätenmethode (dynamisch) Annuität Eine Annuität ist ein gleichbleibender jährlicher Betrag, der sich aus einem

Abschreibungsanteil und der geforderten Kapitalverzinsung zusammensetzt. Anwendung Falls der Nutzen G nicht bestimmt werden kann oder nur in einem zu komplizierten

Verfahren ermittelt werden könnte. Entscheid Gewählt wird jene Investition, bei welcher die durchschnittlichen jährlichen Cashflows

mindestens so gross sind wie die Annuität. Berechnung bei gleichmässigen Cashflows Alle durch ein Investitionsprojekt verursachten Ein- und Auszahlungen werden gleichmässig

auf die ganze Nutzungsdauer verteilt und einander gegenübergestellt. Das heisst, dass der Kapitaleinsatz mittels der Zinseszinsrechnung in Renten (Annuitäten)

umgerechnet wird. 1. Schritt: Ermittlung der Annuität aus dem Kapitaleinsatz (= Soll Cashflow). Kapitaleinsatz Annuität = ----------------------------------------------- = Soll-Cashflow in Fr.2 Rentenbarwertfaktor Rbf 1 1Rbf entweder aus Tabelle B direkt ablesen (Schnittpunkt aus Zinsfuss und

Nutzungsdauer), oder die Abzinsungsfaktoren der einzelnen Jahre addieren. 2 gleichbleibender Nutzen

2. Schritt: Bestimmung des Überschusses bzw. Fehlbetrages durch die

Gegenüberstellung von Cashflow und Annuität. Jährlicher Cashflow zu NUV - Annuität ------------------------------------------

= Fehlbetrag oder Überschuss



Ein Fehlbetrag bedeutet, dass die jährlichen Cashflows die Abschreibungen und

Zinseszinsen von x % nicht zu decken vermögen. Eine solche Investition entspräche daher nicht den Anforderungen. Berechnung bei ungleichmässigen Cashflows Falls die Cashflows ungleichmässig über die Nutzungsdauer verteilt sind, dann müssen sie

zuerst über den Umweg des Barwertes gleichmässig auf die Nutzungsdauer verteilt werden. 1. Schritt: für jedes Jahr einzeln . . . Cashflow x Abzinsungsfaktor = Barwert 2. Schritt: Durchschnittlicher Barwert (Barwert total : Rbf) - Annuität (Kapitaleinsatz : Rbf) --------------------------------------------------------------------------

= jährlicher Fehlbetrag oder Überschuss Ein Überschuss bedeutet, dass die Investition vom wirtschaftlichen Standpunkt her

akzeptabel wäre.

Interner Ertragssatz, Internal Rate of Return IRR (dynamisch) Interner Ertragssatz Der interne Ertragssatz ist der Zinsfuss, bei welchem die diskontierten Cashflows gerade

dem Kapitaleinsatz entsprechen bzw. ein Kapitalwert von Null erzielt wird. Anwendung Falls die finanziellen Mittel beschränkt sind, kann aufgrund des internen Ertragssatzes eine

Rangfolge für die Realisation der Investitionsvorhaben aufgestellt werden, d.h., die Projekte mit der höheren Rendite werden grundsätzlich zuerst durchgeführt.

Entscheid Gewählt wird jene Investition, deren interner Ertragssatz über dem von der Geschäftsleitung

geforderten Mindestzinsfuss liegt. Berechnung bei gleichmässigen Cashflows 1. Schritt: Ermittlung des Rentenbarwertfaktors Kapitaleinsatz 20‘000,- z.B. Rbf = -------------------------- = ----------------- = 4 ∅ CashFlow 5'000,- 2. Schritt: Bestimmung des Zinsfusses des internen Ertragssatzes, mittels Tabelle B Wir suchen in der Tabelle B, bei 6 Jahren, den Wert, welcher dem zuvor

berechneten Rbf (im Beispiel: 4) am nächsten kommt. Unser Wert liegt genau zwischen 4,1 und 3,8 und somit zwischen 12 und

14%. Daraus ergibt sich ein interner Ertragssatz von 13%.



Berechnung bei ungleichmässigen Cashflows Falls die Cashflows ungleichmässig über die Nutzungsdauer verteilt sind, dann muss wie

folgt vorgegangen werden: 1. Schritt: Ermittlung des durchschnittlichen Cashflows. (Summe der CFs durch deren Anzahl) 2. Schritt: Bestimmung des ungefähren Zinsfusses Kapitaleinsatz 20‘000,- z.B. Rbf = -------------------------- = ----------------- = 2,22 ∅ CashFlow 9'000,- Tabelle B, bei 3 Jahren ... ergibt ungefähr 16% 3. Schritt: Korrektur des ungefähren Zinsfusses, da die Cashflows ansteigen. Weil die hohen Cashflows erst am Schluss anfallen, ist eine Korrektur des

ungefähren Satzes nach unten notwendig, also z.B. auf 14%. 4. Schritt: Kontrolle mit diesen 14% . . . führt zu einem Fehlbetrag Kontrolle mit 12% . . . führt zu einem Überschuss Graphische Interpollation . . . führt zum „genauen“ internen Ertragssatz von

13,7 %

Dynamisierte Payback-Methode (dynamisch) Grundsatz Hier wird die Frage gestellt, nach wie vielen Jahren Laufzeit gerade ein Kapitalwert (NPV)

von 0 erzielt wird. ... nach welcher Zeit hat sich die Investition amortisiert?

Anwendung Auch für Einzelvergleiche geeignet.

Entscheid Eine Investition ist vorteilhaft, wenn die dynamisierte Wiedergewinnungszeit kürzer ist als die

Nutzungsdauer. Berechnung -> keine Beispiele da vermutlich nicht prüfungsrelevant ?!?



Sonderfälle der Finanzierung

Fusion (Quasifusion, Annexion, Kombination) Die 3 Arten von Unternehmungszusammenschlüssen

1 - Kartell Vertragliche Vereinbarung. Rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit bleibt erhalten. 2 - Konzern Finanzielle Beteiligung Rechtliche Selbständigkeit bleibt erhalten; wirtschaftliche Selbständigkeit geht verloren. 3 - Fusion Verschmelzung von Unternehmungen ohne Liquidation. Rechtliche und wirtschaftliche Selbständigkeit geht verloren. Vereinigung von Unternehmungen zu einer wirtschaftlichen Einheit, wobei ein dauerndes Abhängigkeitsverhältnis entsteht.

Die 3 Arten von Fusionen

1 - Quasi-Fusion (Übernahme auf Beteiligungsbasis -> Konzern) Beispiel: „Winterthur“ wird in den Konzern der CS aufgenommen und bleibt rechtlich bestehen. Wirtschaftlich ist sie abhängig vom Konzern CS. Die „Winterthur“-Aktionäre tauschen ihre Aktien gegen „CS“-Aktien. Ablauf: Unternehmungs- und Aktienbewertung Festlegung des Aktienumtauschverhältnisses Bereitstellung der Abfindungsaktien durch Kapitalerhöhung Aktienumtausch Verbuchen der Aktien der übernommenen Gesellschaft unter „Beteiligungen“ Beispiel: Den „Winterthur-Aktionären“ wird folgendes „Angebot“ unterbreitet: Tausch von 3 Winterthur-Aktien gegen 1 CS-Aktie und 100,-Fr. bar auf die Hand. Damit die CS die entsprechende Anzahl Aktien (3:1) überhaupt bereitstellen kann, muss sie zuvor eine ordentliche Aktienkapitalerhöhung durchführen. Aktienkapitalerhöhung = Anzahl benötigter CS Aktien x Nennwert einer CS Aktie Buchwert des Reinvermögens Bilanzwert einer Winterthur Aktie = -------------------------------------------------- Anzahl Aktien



PS: Beim Beispiel im Buch wird der Bilanzwert in der Aufgabenstellung angegeben. Dieser Bilanzwert x Anzahl Aktien ergibt dann auch den Wert der unter „Beteiligung“ zu verbuchenden Position. Fusionsagio und Buchungen: Bilanzwert Winterthur Aktien Total Beteiligungen / Aktionäre - Aktienkapitalerhöhung CS Aktionäre / Aktienkapital - Barauszahlung Aktionäre / Liquide Mittel ----------------------------------------------------------------------------------------------- = Fusionsagio Aktionäre / Reserven ====================================================== 2 - Annexion1 (Handelsrechtliche Fusion; echte Fusion) Beispiel: „Volksbank“ wird in den Konzern der CS integriert und geht rechtlich und wirtschaftlich unter. Die „Volksbank“-Aktionäre erhalten als Entschädigung „CS“-Aktien. Ablauf: Unternehmungs- und Aktienbewertung Festlegung des Aktienumtauschverhältnisses Bereitstellung der Abfindungsaktien durch Kapitalerhöhung Aktienumtausch Vernichtung der Aktien der untergehenden Gesellschaft Verschmelzung der Aktiven und Passiven in der Bilanz der übernehmenden Ges. Beispiel: Angenommen das Umtauschverhältnis ist 5:2. Das bedeutet, dass es für 5 alte Aktien 2 neue Aktien gibt. Daraus lässt sich aus der Anzahl alten Aktien die Anzahl neuer Aktien berechnen, welche wir „bereitstellen“ müssen. Die Aktienkapitalerhöhung errechnet sich aus: Anzahl bereitzustellender Aktien x Nennwert = Aktienkapitalerhöhung Das Fusionsagio errechnet sich aus: Reinvermögen (Aktienkapital + Reserven) der annektierten Gesellschaft - unsere Aufwendungen für bereitzustellende Aktien (Aktienkapitalerhöhung) ----------------------------------------------------------------------------------------------------- = Fusionsagio ===========

1 An|ne|xio|nís|mus [lat.-fr.-nlat.] der; -: Bestrebungen, die auf eine gewaltsame Aneignung fremden Staatsgebiets abzielen.



Buchungen bei der annektierenden Gesellschaft über das Konto „Fusion“: Betrag der Aktienkapitalerhöhung Fusion mit D / Aktienkapital Fusionsagio Fusion mit D / Reserven Total Aktiven der annektierten Ges. Aktiven / Fusion mit D Total FK der annektierten Gesellsch. Fusion mit D / Fremdkapital Buchungen bei der annektierten Gesellschaft über das Konto „Fusion“: Die annektierte Gesellschaft bucht alle Bilanzpositionen auf ein Konto „Fusion mit G“ aus. Dieses Konto ist automatisch ausgeglichen und bleibt so stehen. Das Konto „Fusion“ ist ein Abrechnungs- und Verbindungskonto, über das sich der Aktienumtausch und die Übernahme bzw. Übergabe der Aktiven und Passiven abwickelt. 3 - Kombination (Handelsrechtliche Fusion; echte Fusion) Beispiel: „Ciba“ und „Sandoz“ werden zu „Novartis“ verschmolzen und gehen dabei rechtlich und wirtschaftlich unter. Die „Ciba“- und die „Sandoz“-Aktionäre erhalten dafür „Novartis“-Aktien. Ablauf: Unternehmungs- und Aktienbewertung Festlegung des Aktienumtauschverhältnisses Bereitstellung der Abfindungsaktien durch Gründung der neuen Gesellschaft Aktienumtausch Vernichtung der Aktien der untergehenden Gesellschaften Verschmelzung der Aktiven und Passiven in der Bilanz der neuen Gesellschaft Beispiel: Hier sind nun 3 Firmen beteiligt. Es gibt daher (wahrscheinlich) zwei verschiedene Umtauschverhältnisse: Alte Firma C gegen neue Firma N, z.B. 1:1 Alte Firma S gegen neue Firma N, z.B. 3:4 In einer Übersicht lässt sich daraus die Summe der Abfindungsaktien (Firma N) berechnen. Summe der Abfindungsaktien Firma N x Nennwert = Aktienkapital Firma N Fusionsagio: Reinvermögen Firma C + Reinvermögen Firma S - unsere Aufwendungen für Aktienkapitalerhöhung (Aktienkapital Firma N) -------------------------------------------------------------------------------------------------- = Fusionsagio (verbuchen: Fusion mit C bzw. S / Reserven ) ===========



Buchungen: Bei allen 3 Firmen müssen die Buchungen gemacht werden; über das entsprechende Konto „Fusion mit XY“. Schlussendlich sind die beiden Bilanzen der untergehenden Firmen leer, von ihnen besteht jeweils nur noch das Konto „Fusion mit N“. Die Bilanz der Firma N beinhaltet nun die Werte der beiden ursprünglichen Unternehmen.

Unternehmungsbewertung Zuerst muss die uns vorliegende Bilanz bezüglich stiller Reserven bereinigt werden! Buchwert bzw. Bilanzwert des Reinvermögens Alle Zahlen aus der externen Bilanz nehmen (FiBu), hier also die noch nicht bereinigten Werte: Aktienkapital + allg. ges. Reserve + freie Reserve = Buchwert des EK Substanzwert (Effektives Reinvermögen bzw. effektives Eigenkapital) Buchwert + stille Reserven = Substanzwert Ertragswert (Kapitalisierung des Reingewinnes; je höher p, desto tiefer E) Jahresertrag x 100 ------------------------------------------------------- = Ertragswert Kapitalisierungszinsfuss

Unternehmungswert nach Mittelwertmethode (2 x Ertragswert) + (1 x Substanzwert) ------------------------------------------------------------ = Unternehmungswert 3 Goodwill (Unternehmungsmehrwert) Unternehmungswert - Substanzwert = Goodwill oder 2 x (Ertragswert - Substanzwert) ------------------------------------------------------ = Goodwill 3 Börsenkapitalisierung Anzahl Aktien x Börsenkurs = Börsenkapitalisierung



Aktienbewertung

Buchwert des Reinvermögens = AK + offene Reserven = Total EK - stille Reserven Buchwert des Reinvermögens --------------------------------------------------------------- = Buchwert Anzahl Aktien Substanzwert --------------------------------------------------------------- = Substanzwert Anzahl Aktien Unternehmungswert --------------------------------------------------------------- = Innerer Wert Anzahl Aktien Nennwert x Dividendensatz in % --------------------------------------------------------------- = Dividende 100 Dividende x 100 --------------------------------------------------------------- = Dividendenrendite in % Kurs nachhaltiger Reingewinn der Unternehmung ----------------------------------------------------------------- = Reingewinn je Aktie Anzahl Aktien Reingewinn je Aktie x 100 --------------------------------------------------------------- = Gewinnrendite Kurs Aktienkurs --------------------------------------------------------------- = P/E-Ratio Reingewinn je Aktie

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis ist „je tiefer desto besser“; jedoch auch branchenabhängig.



Festlegung des Umtauschverhältnisses und Veränderung der Aktienwerte

Hinweis: Die Veränderung (Anpassung) der Aktienwerte ist natürlich nur dann nötig, wenn kein ganzzahliges Umtauschverhältnis (z.B. 2:5) besteht. Die 4 Varianten der Kapitalverwässerung Eselsbrücke: Wenn wir 1000C heisses Wasser und 800C heisses Wasser zusammenschütten, wird daraus 900C heisses Wasser. Beispiel: Die Omega AG annektiert die Rho AG. Der Einfachheit wegen wünscht man sich ein Umtauschverhältnis von 1:2. Derzeit beträgt der Bilanzwert der Omega Aktien Fr. 1'300,- und derjenige der Rho Aktien Fr. 550,-. Dadurch entsteht die Notwendigkeit, die Omega-Aktien auf einen Wert von 1'100,- herabzusetzen. Dies kann durch die folgenden Varianten geschehen: Variante A: Auszahlung frei verfügbarer Reserven. Rückzahlung eines Teils des Aktiennennwertes. Auszahlung von Eigenkapital. Durchführbar, jedoch stark liquiditätsbelastend. Bisheriges Eigenkapital 8000 Aktien zu Fr. 1'300 - Gewünschtes Eigenkapital 8000 Aktien zu Fr. 1'100 --------------------------------------------------------------------------------------- = Differenz = Nötige Auszahlung Brutto 100% Variante A1 Auszahlung über Reserven (wird besteuert): Buchung Nettobetrag Netto 65% Reserven / Liquide Mittel Buchung Verrechnungssteuer Vst 35% Reserven / Kreditor VSt oder Variante A2 Auszahlung direkt über „Aktienkapital“ (ist steuerfrei): 100% Aktienkapital / Liquide Mittel Variante B: Ausgabe von Gratisaktien. (Gemäss Herrn Zweigle in der Praxis fast nicht durchführbar ?!) Nicht prüfungsrelevant.

Variante C: Ausgabe von neuen Aktien unter dem aktuellen Wert. Berechnung des Bezugsrechts und des Bezugspreises (Emissionspreis): Bezugsrecht = Wert 1 Aktie vor Kapitalerhöhung - Wert 1 Aktie nach Kapitalerhöhung



oder A - E Bezugsrecht = B = ---------------- = Fr. a ------ + 1 n a Emissionspreis = Bezugspreis = E = A - B x (----- + 1) = Fr. n B = Wert des Bezugsrechtes A = Alter Kurs vor der Kapitalerhöhung E = Emissionspreis = Bezugspreis a = Anzahl alte Aktien gemäss wertmässigem Bezugsverhältnis n = Anzahl neue Aktien gemäss wertmässigem Bezugsverhältnis Buchungen (siehe Aufgabe 56.1, D): ergänzen Liquide Mittel / Aktienkapital Betrag = ergänzen Liquide Mittel / Allg. ges. Reserve Betrag = Variante X: Aktiensplit. Dabei wird die Anzahl Aktien erhöht und dadurch der Wert je Aktie vermindert (z.B. Verdoppelung der Aktienzahl durch Halbierung der Nennwerte). Es gibt keine buchhalterischen Auswirkungen. Nicht prüfungsrelevant.



Sanierung Definition Sanierung ist die „Gesundung“ einer Unternehmung durch finanzielle und organisatorische

Massnahmen.

Ursachen Illiquidität „Sauerstoff“ der Unternehmung fehlt. Rechnungen können nicht rechtzeitig bezahlt werden. Unterbilanz Bilanz weist einen Verlustvortrag oder Bilanzverlust aus. Ungenügende Rentabilität Der Erfolg verglichen mit dem Kapitaleinsatz ist unbefriedigend; die „Nahrung“ der Unternehmung ist zu gering. Schlechtes Finanzierungsverhältnis Verhältnis zwischen FK und EK entspricht nicht den branchenüblichen Kapitalstrukturen.

Arten von Unterbilanzen

Unterbilanz ohne Überschuldung (mit oder ohne gesetzliche Folgen) Der Verlustvortrag oder Bilanzverlust ist kleiner als das Eigenkapital oder das Fremdkapital ist kleiner als das vorhandene Vermögen (Total Aktiven). Unterbilanz mit Überschuldung (immer mit gesetzlichen Folgen) Der Verlustvortrag oder Bilanzverlust ist grösser als das Eigenkapital oder das Fremdkapital ist grösser als das vorhandene Vermögen (Total Aktiven).

Die 2 Möglichkeiten der Veränderung des Eigenkapitales

A) Kapital-Heraufsetzung Freiwillige Zahlungen (A-fonds-perdu-Leistung) Liquide Mittel / Verlustvortrag Emission von neuen Aktien oder PS Liquide Mittel / Aktienkapital Aufwertung von Grundstücken; Beteiligungen Beteiligung / Aufwertungsreserven Umwandlung dieser Reserven in AK Aufwertungsreserven / AK B) Kapital-Herabsetzung Herabsetzung des Aktienkapitales Aktienkapital / Verlustvortrag Teil, welcher den Verlustvortrag übersteigt Aktienkapital / Reserven Rechtliche Voraussetzungen: - GV Beschluss - Revisionsbericht - Mindestaktienkapital von Fr. 100'000,- muss bestehen bleiben Die 2 Möglichkeiten der Aktienkapitalherabsetzung 1) Herabsetzung des Aktiennennwertes 1a) ohne Rückzahlung Beseitigung des Verlustvortrags AK / Verlustvortrag Umwandlung von AK in Reserven AK / Reserven



1b) mit Rückzahlung Abbau einer Überkapitalisierung Erhöhung der Eigenkapitalrendite Steuerfreie Alternative zur Dividendenausschüttung AK / Liquide Mittel 2) Aktienrückkauf und Aktienvernichtung 2a) zu pari Abbau einer Überkapitalisierung Erhöhung der Eigenkapitalrendite AK / Liquide Mittel

2b) unter pari Abbau einer Überkapitalisierung Erhöhung der Eigenkapitalrendite AK / Liquide Mittel

AK / Reserven oder AK / Verlustvortrag 2c) über pari Abbau einer Überkapitalisierung Erhöhung der Eigenkapitalrendite AK / Liquide Mittel Reserven / Liquide Mittel

Sanierungserfolgskonto

Sind mehrere Sanierungsmassnahmen zu verbuchen, so wird ein Sanierungskonto verwendet. Prüfungsrelevante Methode (Methode 1): Es werden nur die sanierungserfolgswirksamen Massnahmen auf dem Sanierungskonto gebucht. Das Sanierungskonto ist ein reines Erfolgskonto. Herabsetzung des Aktienkapitals Aktienkapital / Sanierungskonto Umwandlung des restlichen Aktienkapitals in Stammaktienkapital Aktienkapital / Stammaktienkapital Verzicht der Kreditoren auf 50% ihrer Forderungen Kreditoren / Sanierungskonto Umwandlung des Darlehens in Prioritätsaktienkapital Darlehen / Prioritätsaktienkapital Beseitigung des Verlustvortrages Sanierungskonto / Verlustvortrag Übertrag des Saldos des Sanierungskontos (hier über Reserven) Sanierungskonto / Reserven



Liquidation (prüfungsrelevant ??? ) Definition Bei der Liquidation geht es um die Auflösung einer Unternehmung. Zwei Vorgänge sind zu

unterscheiden: - Materieller Vorgang: Veräusserung des Vermögens und Rückzahlung des FK und EK. - Formeller Vorgang: Liquidationsbeschluss und Löschung der Firma im Handelsregister.

Freiwillige Liquidation

- Persönliche Gründe (Fehlen eines Nachfolgers ...) - Betriebswirtschaftliche Gründe (Dauernde Verluste; mangelnde Rendite; ...) - Handelsrechtliche Gründe (Änderung der Rechtsform einer AG in eine Einzelunternehmung oder eine Personengesellschaft)

Zwangsrechtliche Liquidation

- Betreibungs- und konkursrechtliche Gründe (Konkurs; Nachlassvertrag mit Vermögensabtretung)

Liquidationseröffnungsbilanz

Bilanz der Unternehmung vor Massnahmen

Liquidationsschlussbilanz Bilanz der liquidierten Unternehmung nach Massnahmen, z.B. Verflüssigung aller Aktiven Auflösung stiller Reserven

Liquidationserlös; Liquidationseigenkapital Die nach dem Verkauf aller Aktiven und Bezahlung aller Schulden, Kosten und Steuern übrig beleibenden liquiden Mittel. Erlös der Aktiven - alle Verpflichtungen ------------------------------------------------------------------------------------------------------------ = Liquidationserlös = Liquidationseigenkapital = Bilanzsumme der Liq. SB

Liqudiationserfolg Der durch die Liquidation der Aktiven und Schulden entstandene Eigenkapitalzuwachs bzw. Eigenkapitalschwund. EK aus der Liquidationsschlussbilanz – EK aus der Liquidationseröffnungsbilanz --------------------------------------------------------------------------------------- = Liquidationserfolg = Gewinn in der Liquidationsperiode

Liquidationsüberschuss

Der Teil des Liquidationserlöses, der das nominelle Eigenkapital (Aktienkapital, PS Kapital) übersteigt. Liquidationserlös bzw. Liquidationseigenkapital – Aktienkapital ---------------------------------------------------------------------------------- = Liquidationsüberschuss (verrechnungssteuerpflichtig)



Liquidationsquote Liquidationserlös bzw. Liquidationseigenkapital in Prozenten des Nominalkapitals Liquidationserlös x 100 ------------------------------------ = Liquidationsquote in Prozent Nominalkapital

Liquidationsanteil je Aktie oder je PS

Liquidationsquote vom Nominalwert einer Aktie. Liquidationsquote x Nominalwert einer Aktie ----------------------------------------------------------------- = Liquidationsanteil je Aktie in Fr. 100

Liquidationseröffnungsbilanz

Zeigt die Buchwerte, welche wir für die Buchungssätze verwenden. Zeigt event. sog. Statuswerte zu Liquidationswert welche den geschätzten Erlös darstellen. Buchungen: Sogenannte „uneinbringliche“ Werte sind über das Konto „Liquidationserfolg“ auszubuchen. Liquide Mittel / Debitoren was noch einbezahlt wurde Liquidationserfolg / Debitoren was uneinbringlich verloren geht Liquide Mittel / Waren was noch verflüssigt werden konnte Liquidationserfolg / Waren ... diesen Betrag haben wir verloren etc. Liquidationserfolg / Liquide Mittel Personalaufwendungen Liquidationserfolg / Liquide Mittel übrige Aufwendungen

Liquidationserfolgsrechnung Zeigt als Saldo das Konto Liquidationserfolg, welches nun jedoch „Liquidationsverlust“ genannt wird.

Liquidationsschlussbilanz Zeigt in den Aktiven nur noch Flüssige Mittel Verlustvortrag (immer noch gleich gross wie in der Eröffnungsbilanz) Liquidationsverlust Zeigt in den Passiven nur noch Aktienkapital

Konto „Liquidationserfolg“ Dieses Konto (ähnlich wie „Sanierungserfolg“) erfasst alle liquiditätswirksamen Aufwände und Erträge (z.B. Auflösung bzw. Realisierung von stillen Reserven, Verluste auf Waren, etc.). Es zeigt als Liquidationserfolgsrechnung (mit Text) den Erfolg während der Liquidationsphase (welche über mehrere Monate dauern kann). Anstelle von nur einem Liquidationserfolgskonto können auch mehrere Erfolgskonten (z.B. Verlust aus Maschinenverkauf, Gewinn aus Immobilienverkauf, etc.) geführt werden.



Unternehmungsteilung (prüfungsrelevant ??? ) Definition Bei der Aufteilung von Unternehmungen werden Bereiche, die als eigenständige Einheiten

geführt werden können, rechtlich und vielfach auch wirtschaftlich verselbständigt.

Gründe Aufteilung einer diversifizierten Unternehmung in kleinere Einheiten, die sich auf einige wenige oder nur auf einen Geschäftszweig konzentrieren. Durch diese Fokussierung sollen die Konkurrenzfähigkeit in den Kerngeschäften und die Rentabilität verbessert werden. Änderung des Konzernaufbaus, z.B. Umwandlung der Muttergesellschaft in eine reine Holdinggesellschaft (Schaffung einer Holdingstruktur).

Die 2 Arten der Unternehmungsteilung

A) Übertragung an eine rechtlich selbständige Tochtergesellschaft Ausgliederung (Horizontale Teilung) Ein Teil des Vermögens der X-AG wird auf die Y-AG übertragen. Die X-AG erhält als Abfindung die Aktien der Y-AG. (-> Beteiligungen) Die Y-AG wird zur Tochtergesellschaft der X-AG. Tochter wird die neue Gesellschaft also nur dann genannt, wenn diese bei der alten Gesellschaft noch in den Büchern geführt wird, als Beteiligung. Verrechnungssteuer: Falls die Reserve der abgebenden Gesellschaft zu AK der neuen Gesellschaft wird, dann ist der Vorgang VSt. pflichtig! Falls die Reserve der abgebenden Gesellschaft erneut zu Reserve der neuen Gesellschaft wird, ist der Vorgang NICHT VSt. pflichtig. B) Übertragung an die Aktionäre der bisherigen Gesamtunternehmung

Abspaltung (Spin-off) Ein Teil des Vermögens der Roche AG wird auf die Givaudan AG übertragen. Die Roche Aktionäre erhalten als Abfindung die Aktien der Givaudan AG. Die Givaudan AG wird zur Schwestergesellschaft der Roche AG. 1. Schritt: Buchungen bei der Roche AG (siehe Aufgabe 83.2, A) Übertragung aller Aktiven und Passiven an die Givaudan AG, über das Konto „Abspaltung Givaudan“, dessen Saldo am Schluss über die Reserven der Roche AG ausgebucht wird. Übernahme der Aktien ergänzen 2. Schritt: Buchungen bei der Givaudan AG (siehe Aufgabe 83.2, B) Bei der Givaudan erfolgen die Buchungen über das Konto „Aktionäre“. ergänzen



Aufspaltung (Split-up) Das ganze Vermögen der ursprünglichen X-AG wird auf die neuen Y-AG und Z-AG übertragen. Die alte X-AG wird aufgelöst. Die ehemaligen X-Aktionäre erhalten als Abfindung die Aktien beider neuen Gesellschaften. Die neuen Gesellschaften werden zu Schwestergesellschaften.

Weitere Möglichkeiten Unternehmungen oder Unternehmungsteile können auch verkauft werden, so z.B. an: – das Publikum über die Börse (Split-off) – Investoren über den Kapitalmarkt (Spin-out) – das Management (Management-Buyout) – die Belegschaft (Employee-Buyout) – die Gläubiger (Dept Equity Swap) – eine andere Unternehmung (Sell-off)

Konzernrechnungslegung

Konsolidierung -> nur Theoriefragen Siehe Buch "Finanzbuchhaltung 4", welches wir nicht haben . . .



Anhang I

Muster einer Bilanz und ER nach „Mindestgliederung im Aktienrecht“

Photokopie aus „FiBu 1“, Seiten 32-33, manuell einfügen.

Muster einer Bilanz und ER nach Käfer Print-Out der Datei ..\..\..\KVZ\RW Repetitorium\KAPIT_33.XLS manuell einfügen.

Muster einer Bilanz und ER nach KMU Photokopie aus „Kontenrahmen KMU, Walter Sterchi“ manuell einfügen.



Anhang II

Formelsammlung für die Bilanz- und Erfolgsanalyse

Photokopie aus „KS Skript, Bilanz- und Erfolgsanalyse“, Seiten 5.2 und 5.3, manuell einfügen. (wird an der Prüfung abgegeben)



Anhang III

Tabellen für die Investitionsrechnung (A: Abzinsungsfaktoren; B: Rentenbarwertfaktoren)

Photokopien der Tabellen manuell einfügen

(werden an der Prüfung abgegeben)

Tabelle 1: Abzinsungsfaktoren

Gegenwartswert einer Zahlung von 1.-, fällig Ende Jahr.

Tabelle 2: Rentenbarwertfaktoren

Gegenwartswert einer Zahlung von jährlich 1.- , fällig Ende Jahr, während n Jahren.

Musteraufgabe für die Investitionsrechnung

Photokopie der Aufgaben Nr. 14 manuell einfügen



Anhang IV

Musteraufgabe für „Optionsanleihen“

Aufgabe 1 Die Alpha AG emittierte 1997 eine 2,25% Optionsanleihe. Diese wies folgende Merkmale auf: Stückelung: CHF 3'000.— Laufzeit: 4 Jahre Emissionskurs: 98.5% Opt.-Bed.: 1 Optionsanleihe ist mit 3 Optionsscheinen verbunden 5 Optionsscheine berechtigen zum Bezug von 2 Alpha Aktien zum Preis von CHF 1'000.-- Marktzins 1997: 5.5% Aktienkurs 1997: 1'020.-- Aktienkurs heute: 1'140.-- Berechnen Sie den Wert der Optionsanleihe „cum“ (in CHF) per Emissionsdatum. Berechnen Sie den Wert der Optionsanleihe „ex“ (in % und CHF) per Emissionsdatum. Berechnen Sie den Wert eines Optionsscheines per Emissionsdatum. Berechnen Sie die Optionsprämie per Emissionsdatum. Berechnen Sie den Wert eines Optionsscheines per heute (Verfalldatum). Aufgabe 2 Berechnen Sie die mit der Renditeformel die Rendite auf Verfall der Optionsanleihe „ex“ zum Emissionszeitpunkt. Lösungen: Aufgabe 1 3000 * 0‚985 = 2955.— 5.5%-2.25% = 3.25% 3.25% * 4 = 13% 87.0% oder CHF 2610.-- 3 OS haben den Wert von Fr. 345.—(2955 – 2610) 1 OS:: CHF 115.- pro Aktie benötigt man „2.5“ OS = CHF 287.50 der Bezug der Aktie mittels OS kommt CHF 184.20 teurer als mittels Kauf an der Börse Opt.prämie: 287.50 / 1'020.-- = 26% „2.5“ OS haben den Wert von CHF 140.—(1'140 – 1‘000) 1 OS: CHF 56.— Aufgabe 2 2.25 + 100 – 98.5 4 ------------------------------ = 2.64% (100 + 98.5) / (2 * 100)

Documents

FRW Rechnungswesen (Oliver Adler).pdf