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12/4 – 18. Dezember 2014 | Newsletter der adventistischen selbstunterhaltenden Institutionen, Unternehmen und Missionsgruppen e. V. (ASI) | Eichenkamp 9 | 23847 Kastorf
STAFFELSTAB WEITERGEREICHT:
Gabriele Pietruska neue ASI-VorsitzendeDer Ernennungsausschuss der ASI-Jahrestagung, die vom
6.-9. November im Seminar Schloss Bogenhofen/Österreich statt-
fand, war sich einig: Gabriele Pietruska ist die am besten geeignete
Person für den ASI-Vorsitz. Die Mitgliederversammlung schloss
sich diesem Vorschlag an und wählte sie in dieses Amt, und zwar
zunächst bis zum Ende der laufenden Wahlperiode, die im kommen-
den Jahr endet. Sie tritt damit die Nachfolge von Gerhard Padderatz
an, der schon vor zwei Jahren in Hannover angekündigt hatte, sein
Amt jetzt abgeben zu wollen.
Gabi gehört bereits seit zwei Jahren als Exekutivsekretärin
dem ASI-Deutschland-Vorstand an und ist mit allen Leitungsauf-
gaben bestens vertraut. Schon in ihrer bisherigen Funktion hat sie
zahlreiche Kontakte geknüpft, und zwar sowohl zu Personen der
verschiedenen Ebenen unserer Kirchenleitung als auch zur ASI-
Leitungsebene im Ausland und den Mitgliedern der ASI-Basis in
Deutschland und dem europäischen Ausland. Dabei kommt ihr zu-
gute, dass sie fließend Englisch spricht
und dies auch in vielen Einsätzen als
Übersetzerin von englischsprachi-
gen Vorträgen immer wieder ein-
setzt. Diese Fähigkeit kommt ihr
auch bei der Übersetzung von Bü-
chern und Artikeln zugute.
Gabi, eine gelernte Ärztin,
ist außerdem Autorin von Zeit-
schriftenartikeln, Redakteurin
(bei INFO VERO) sowie Kom-
ponistin und Liedertexterin.
Doch nicht nur diese
Talente, Gaben und Er-
fahrungen waren ausschlaggebend für ihre Wahl. Die Mitglieder
schätzen an ihr besonders ihren klaren Einsatz für die Adventbot-
schaft und die Stärkung der adventistischen Identität – bei ASI
selbst, aber auch in Predigteinsätzen in
den Gemeinden. Hinzu kommt, dass
sie dies in nicht verletzender Offenheit
und mit der ihr eigenen Fröhlichkeit
tut. Der ASI-Vorstand steht voll hinter
ihr und wünscht ihr, zusammen mit der
Mitgliederversammlung, von Herzen Got-
tes Weisheit und Kraft. Die ASI-Mitglieder
sind davon überzeugt, dass Gabi Pietruska
den geistlichen Kurs von Gerhard Padderatz
fortführen wird.
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JEDER BERUF EIN MISSIONSPROJEKT
ASI-Jahrestagung in BogenhofenDas Thema der diesjährigen
Tagung „Leben = Mission“ stand
auch im Mittelpunkt der Referate
der beiden Hauptsprecher, Jesse
Zwiker, Direktor des Wildwood Col-
lege of Health Evangelism in Geor-
gia (USA), und Christopher Kramp,
Evangelist und Vorsitzender von
Joel Media Ministry e.V., Missionar
der Adventgemeinde Stuttgart-Bad
Cannstadt. Beide Referenten sind
ausgesprochen temperamentvolle
Sprecher. Christopher Kramp richte-
te den Fokus auf das biblische Fun-
dament nach 5. Mose. Er arbeitete
dabei den Typus im damaligen und
den Antitypus im heutigen Gesche-
hen in Gottes Gemeinde heraus.
Das Verhalten des Volkes Gottes
am Jordan, der Ungehorsam und
das ängstliche Zurückweichen vor
Gottes Auftrag im Vergleich mit der
heutigen Situation waren eine spannende Betrachtung und verschaff-
ten so manchen Aha-Effekt.
Jesse Zwiker – geborener Schweizer mit ebenso amerikanischem
Pass – zeigte den Unterschied in der Missionsarbeit der Vergangen-
heit zur heute praktizierten „Mission in den Städten“ auf: Bisher war
es so – auch bei ASI –, dass Unternehmer und Geschäftsleute Geld,
das sie mit ihren Unternehmen verdienten, missionarischen Personen
oder Gruppen zur Verfügung stellten, damit diese ihre Einsätze finan-
zieren konnten. Das lief dann in der Regel so ab: Eine Gemeinde plant
eine Evangelisation – ein Einladungsflyer wird in Massen verteilt – ein
großer Saal wird gemietet – Freunde und Bekannte werde eingeladen
– und wenn dann am Abend eine Handvoll Gäste kommen, ist man
schon mit dem „Erfolg“ zufrieden.
Das Konzept heute sieht etwas anders aus: Unternehmer bauen
ihre Unternehmen so um, dass sie komplett zu Missionsprojekten wer-
den. Jesse nannte zahlreiche Beispiele, wie das etwa in Mittelamerika,
aber auch in den USA und anderen Teilen der Welt mit Erfolg prakti-
ziert wird. Hier nur zwei von zahlreichen Beispielen:
1. Ein Busunternehmer in Honduras transportierte Menschen
täglich zu ihren Zielorten. Dann kam er auf die Idee, seine
Busse mit Schriften, DVDs und Informationsmaterial auszu-
statten – etwa über gesundes Essen, christlichen Lebens-
stil, biblisch-prophetische Themen usw. So erreichte er Tag
für Tag Hunderte Passagiere, und es blieb nicht aus, dass
Jahr für Jahr viele Menschen getauft wurden. Er benutzte
sein Unternehmen so als Missionsprojekt.
Christopher Kramp (Bad Cannstadt) bei seinem tiefschürfenden Bibelstudium.
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2. Ein großer Reifenhändler in Chile setzt alles, was ihm ein-
fällt, missionarisch ein: An den Wänden der Kundenzentren
kann man sich auf riesigen Postern über Daniel, die Offen-
barung, die Zehn Gebote, die Psalmen, die dreifache Engels-
botschaft, die letzten Ereignisse und viele andere biblische
Themen informieren. Alle Angestellten und Kunden erhalten
regelmäßig adventistische Bücher wie Schritte zu Jesus,
Der Große Kampf sowie die anderen Bücher der Entschei-
dungsserie von Ellen White, aber auch Gesundheitsliteratur
und missionarische Vorträge. Der „Erfolg“ ist umwerfend:
Es gibt nicht nur jedes Jahr zahlreiche Taufen. Vielmehr ent-
wickelte sich das Unternehmen parallel zum größten Reifen-
händler des Landes. Ein erfreulicher Nebeneffekt war ferner,
dass die Personalfluktuation auf unter ein Prozent sank.
Jesse Zwiker beschrieb dann auch das sogenannte „Chatta-
nooga-Projekt“, das vor kurzem anlief. Hierbei handelt es sich um eine
straff ausgerichtete Strategie, mit der man eine „durchschnittliche“
Metropole zu einem gesundheitlichen Vorzeige-Objekt verändern
kann. Der Ansatz entstammt den Ratschlägen Ellen Whites, die die
Gesundheitsbotschaft als „rechten Arm“ der Mission bezeichnete.
In Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Chattanoogas entwi-
ckelte das Wildwood-Institut ein Konzept, mit dem man nahezu alle
Menschen der Stadt zum Mitmachen motivieren kann: In jedem Stadt-
viertel wird ein Gesundheitszentrum eröffnet, in dem Menschen mit
Bluthochdruck, Diabetes, Krankheiten, die durch Bewegungsmangel
entstehen, usw. kostenlos behandelt werden.
Durch Anwendung der „acht Ärzte“ (Licht, Luft, Bewegung, Mä-
ßigkeit, Verzicht auf Tabak und Alkohol, die richtige Ernährung, Ruhe
und Gottvertrauen) und das Angebot, kostenlos ein Fitnesscenter zu
besuchen, erlangen die meisten Menschen ihre Gesundheit wieder.
Die gesamte Geschäftswelt ist eingebunden: Die Teilnehmer des Pro-
gramms erhalten u. a. Rabatt auf gesunde Nahrungsmittel in Gesund-
kostgeschäften, die von Adventisten betrieben werden. Und der Erfolg
motiviert sie, auch am geistlichen Programm der Adventgemeinde teil-
zunehmen, und zwar deshalb, weil die Menschen die Gemeinde positiv
kennengelernt haben. Eine fantastische Strategie!
Fazit: Jeder Adventist sollte seinen Beruf in Missionsarbeit ver-
ändern. Wie anders wäre der Auftrag Jesu an die Adventgemeinde
sonst durchzuführen! Bisher setzen wir nicht einmal fünf Prozent
unserer Talente und Gaben für Missionsarbeit ein. 99 Prozent der Ge-
meindeglieder sind überhaupt nicht involviert. „Geldspenden sind kein
Ersatz für persönliche Arbeit“, betonte Zwiker. ASI-Mitglieder haben
viele Ideen, sie könnten bei der
Umsetzung dieser Strategien der
Motor der Gemeinden sein. Ein
Projekt muss nicht gleich groß
und umfangreich beginnen. Wer
etwas auf die Beine stellen will,
sollte sich an die 4-S-Devise hal-
ten: simple, small, smart, soon
(einfach, klein, intelligent, bald)
– ASI-Mitglieder haben noch eine
Menge Arbeit vor sich!
Auf der abschließenden
Mitgliederversammlung wurden
aktuelle Probleme, die überar-
beiteten Statuten und einige
administrative Verbesserungen
besprochen. Ein Punkt sollte noch besonders erwähnt werden: Jedes
ASI-Mitglied, das den ASI Newsletter bzw. den ASI Ticker erhalten
möchte, muss sich auf der offiziellen Website (www.asideutschland.
de) dazu anmelden. Wer selbst keinen Internet-Anschluss hat, sollte
eine nahestehende Person bitten, den ASI Newsletter oder den ASI-
Ticker für ihn auszudrucken.
Gerhard Padderatz wurde beim Abschluss der Tagung offiziell
verabschiedet. Die Versammlung dankte ihm für seinen elfjährigen
Vorsitz und all das, was er in dieser Zeit bewegt hat. Er wird ASI bis
zum Ende der gegenwärtigen Wahlperiode auch weiterhin als Schrift-
führer und Mitglied des Vorstands zur Verfügung stehen. SS
Jesse Zwiker (Wildwood College Georgia/USA) motivierte zu „Mission in den Städ-ten“.
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EDITORIAL
„ASI wird gebraucht!“„Wozu brauchen wir ASI“, hörte ich mein Gegenüber sagen.
„Alles, was ASI tut, kann auch die Gemeinde leisten.“ Interessante
Aussage, die ich nicht nur einmal gehört habe. Offensichtlich war der
Sprecher einigen Missverständnissen erlegen. In seiner Vorstellung
war ASI wohl so eine Art Parallelorganisation, die außerhalb der Ge-
meinde agiert. Aber nichts ist weiter von der Realität entfernt. Viele
ASI-Mitglieder gehören zu den aktivsten Gemeindegliedern überhaupt.
Sie sind Gemeindeleiter, auf verschiedenen Ebenen in Ausschüssen
tätig, Delegierte oder in anderer Form in der Gemeinde aktiv. Außer-
dem sind sie meistens führend in den missionarischen Unternehmun-
gen vor Ort. Viele Neugetaufte werden durch die Aktivitäten von ASI-
Mitgliedern in die Gemeinde geführt. Man könnte mit Fug und Recht
sagen: ASI und die Gemeinde stellen dieselbe Schnittmenge dar.
Oder meinte mein Gesprächspartner, dass die Aktivitäten der
Laienorganisationen überflüssig sind, weil sie von der offiziellen Ge-
meindestruktur geleistet werden könnten? Auch diese Annahme geht
von einem Missverständnis aus. Das Konzept unserer weltweiten Ge-
meinde basiert auf einer zweigleisigen Struktur, bei der offiziell orga-
nisierte Aktivitäten und Laienaktivitäten Hand in Hand gehen. Dieses
Verständnis ist Teil unseres adventistischen Gesamtkonzeptes und
wird weltweit auch so umgesetzt. Lowell Cooper, Vizepräsident der
Generalkonferenz, machte das in seinem Referat bei einem Symposi-
um im vergangenen Jahr sehr deutlich. Wir brauchen die Laienarbeit,
sagte er. Wir brauchen die Ministries, den Arbeitseinsatz, die Ideen
und Initiativen von normalen Gemeindegliedern. Ohne diese sei der
Auftrag, den wir haben, niemals zu bewältigen. Und er betonte, dass
diese Laienarbeit unabhängig sein müsse, also nicht unter der Kontrol-
le der offiziellen Gremien stehen dürfe. Aber dass beide Strukturen, die
offizielle und die Laienarbeit, auf dasselbe Ziel zuarbeiten: Menschen
für Christus zu gewinnen.
Auch Bernd Wöhner benutzte auf der letzten ENAD-Tagung (ASI-
Mitglied) ein anschauliches Bild. Er sagte sinngemäß: Die Gemeinde
ist wie ein großes Schiff, ein Ozeandampfer. Aber da gibt es auch noch
die vielen kleinen Schiffe (Initiativen von Gemeindegliedern), die in
bestimmten Gewässern viel besser agieren können und in der Lage
sind, die Menschen vom Ufer abzuholen und zu dem großen Dampfer
hinzubringen. Ohne die kleinen Schiffe wäre das große Schiff in vielen
Situationen manövrierunfähig, aber beide ergänzen sich.
Das biblische Konzept des allgemeinen Priestertums schließt je-
des einzelne Gemeindeglied bei der Verkündigung unserer Botschaft
mit ein. Auch Ellen White spricht immer wieder von der Verantwor-
tung des Einzelnen und der Unverzichtbarkeit der Arbeit der Gemein-
deglieder, die eigene Initiativen ergreifen und die Talente und Gaben,
die Gott ihnen gegeben hat, nach seiner Weisung einsetzen. „Dieses
Werk könnte niemals beendet werden, wenn nicht die Laienglieder
vollen Einsatz zeigen würden“, schrieben die Ellen-White-Treuhänder
zusammenfassend im Vorwort zum 9. Band der Zeugnisse, der sich
schwerpunktmäßig mit der Arbeit von Gemeindegliedern beschäf-
tigt. An anderer Stelle schreibt Ellen White: „Missiona-
risch aktive Personen, die selbstunterhaltend arbeiten,
sind oft sehr erfolgreich. Ihr Werk, anfangs klein und
bescheiden, vergrößert sich, wenn sie unter der Füh-
rung des Geistes Gottes vorwärts gehen. Zwei oder
drei Personen sollten zusammen ein evangelistisches
Unternehmen starten. Es kann sein, dass sie keine
spezielle Unterstützung von denen erhalten, die an der
Spitze des Werkes stehen, oder auch nicht finanziell gefördert werden.
Aber sie sollten dessen ungeachtet voranschreiten – beten, singen,
andere lehren, die Wahrheit ausleben … Gott ruft nach Arbeitern, die in
die Felder gehen, die weiß zur Ernte sind … Gehe vorwärts im Glauben,
und Gott wird bei dir sein.“ (Testimonies Bd 7, 23)
1904 schrieb sie: „Niemand sollte in Untätigkeit verharren, nur
weil er nicht dieselbe Art von Arbeit tun kann wie die erfahrensten
Diener Gottes … Nicht nur durch Männer in hohen Verantwortungs-
stellungen, nicht nur durch Männer, die in Ausschüssen und Komitees
Positionen bekleiden, nicht nur durch die Geschäftsführer unserer Ge-
sundheitszentren und Verlagshäuser soll das Werk vollbracht werden,
durch welches die Erde mit der Erkenntnis des Herrn erfüllt wird wie
Wellen das Meer bedecken. Dieses Werk kann nur vollbracht werden,
wenn die gesamte Gemeinde ihren Teil unter der Führung und Macht
Gottes erfüllt.“ (Pacific Union Recorder, 24. März 1904)
Aber zur Vollendung der Aufgabe nennt sie noch eine weitere Be-
dingung, die nicht aus den Augen verloren werden darf. „Erst wenn
wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen, kann das Werk vollendet
werden“, kann man viele Aussagen Ellen Whites zusammenfassend
wiedergeben. „Schließt euch zusammen, schließt
euch zusammen, schließt euch zusammen!“
ist ihr Aufruf. Nicht nur allein vor sich hin zu
„wurschteln“, sondern sich mit Gleichge-
sinnten auf allen Ebenen zu verbinden
– das sollte unser Ziel sein. Und hier
spielt ASI als Dachverband eine wich-
tige Rolle, um die Rahmenbedingungen
hierfür zu schaffen. Aber diese Zusam-
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menarbeit mit anderen kann manchmal auch eine Herausforderung
sein. Denn überall, wo wir hinschauen, stecken hinter den wunder-
vollen Programmen und Methoden immer Menschen mit all ihren
Schwächen, die sie noch besitzen. Trotz aller Unzulänglichkeiten die
Kommunikation und das Netzwerk missionarisch Gleichgesinnter zu
stärken und auszubauen – darin sehe ich einen der Schwerpunkte der
Arbeit des ASI-Dachverbandes. Wir sollten noch stärker ins Gespräch
kommen miteinander. Schauen, was der andere macht. Voneinander
lernen. Zusammenarbeiten. Und so Synergien schaffen, die allein
nicht möglich sind. Die Plattform und Rahmenbedingungen hierfür zu
verbessern, ist eines der Ziele, das wir in näherer Zukunft umsetzen
möchten.
Unser Umgang miteinander sollte immer von zwei Kernkonzep-
ten geprägt sein. Ich nenne das einmal „butterweich und felsenfest“.
Die Idee stammt aus einem Zitat von EGW: „Man ist immer auf der
sicheren Seite, wenn man sanftmütig, demütig und bescheiden ist und
ein weiches Herz zeigt. Gleichzeitig aber sollen wir so unerschütterlich
wie ein Fels stehen, wenn es um die Lehren Christi geht. Seine Worte
der Unterweisung sollen genauestens eingehalten werden. Nicht ein
einziges Wort dürfen wir aus den Augen verlieren. Wahrheit bleibt
ewig unverändert. Wir dürfen unser Vertrauen nicht
auf irgendeine Unwahrheit oder einen falschen Anspruch setzen. Wer
auch immer dies tut, wird erkennen müssen, dass der Preis dafür der
Verlust des ewigen Lebens ist.“ (Testimonies Bd 9, 266) Das sind
ernste Worte: Jesu Wahrheit ist absolut unverhandelbar.
Aber die Art und Weise, wie wir für diese Wahrheit einstehen,
sollte immer von dieser unvergleichlichen Sanftmut Christi geprägt
sein. Das kann manchmal schwer für uns Menschen sein, besonders
wenn das Gegenüber so ganz andere Auffassungen hat als man selbst
oder einen unfair behandelt. Ich fand die Kernsätze in dem „Kommu-
nikations-Knigge für glaubenstreue Adventisten“ (siehe Seite 6) des-
halb sehr hilfreich, wenn es darum geht, wie wir berechtigte Anliegen
vortragen. Ein wichtiges Anliegen verliert an Glaubwürdigkeit, wenn
man schreit oder den anderen persönlich angreift. Jesus hätte allen
Grund gehabt, die Fassung zu verlieren, als man ihn absolut unfair und
grundlos beschuldigte, anspuckte, verhöhnte, schlug und schließlich
grausam tötete. Aber seine Reaktion ist unglaublich: „Vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Wie wir uns verhalten, sollte immer Christi Geist widerspiegeln,
ohne dass wir deshalb etwas von der Wahrheit preisgeben müssen.
Ich sehe für ASI als Dachverband der Laieninitiativen und missio-
narisch ausgerichteten Unternehmen eine vielversprechende Zukunft.
Denn die missionarische Arbeit von Laiengliedern steckt eigentlich
erst in den Anfängen. Welches Wachstums-Potenzial ist möglich,
wenn wirklich jedes Gemeindeglied seine ihm von Gott gegebene Ver-
antwortung wahrnimmt? Diese Verantwortung des Einzelnen wird in
mittelfristiger Zukunft noch an Bedeutung zunehmen, denn wir wis-
sen aus inspirierter Quelle, dass der Tag kommt, wo keine evange-
listischen Unternehmungen mehr durch offizielle Gemeindestrukturen
möglich sein werden – dann wird die Verkündigung gänzlich auf den
Schultern der Gemeindeglieder ruhen.
Ich freue mich darauf, als neue Präsidentin von ASI Deutschland
auf der sehr starken, fruchtbaren Vorarbeit unseres langjährigen
Vorsitzenden Gerhard Padderatz aufzubauen und sie weiterzuführen
– und gemeinsam mit euch dieses Werk Gottes voranzutreiben, das
uns als Gemeindegliedern aufgetragen wurde. Lasst uns im Gespräch
bleiben. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Feedback gebt, Ideen
mit mir teilt, aber auch Schwierigkeiten jeglicher Art, bei denen ich
euch gern unterstützen möchte, soweit es mir möglich ist. Möge Gott
unsere Arbeit segnen an dem Ort, an den er uns gestellt hat.
GABRIELE PIETRUSKA
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Auch gut zu wissen … Veränderungen einleiten
Wer Veränderung veranlassen will, muss
wissen, dass nur Kritisieren oder bloßes
Hinweisen auf Probleme nichts bewirkt.
Wer aber kreative Vorschläge und in-
telligente Anträge formuliert, wird eher
gehört und ebnet den Weg für nachhaltige
Veränderungen.
Taktik verstehen, cool bleiben
Wer sich der Wahrheit nicht verpflichtet fühlt,
kaschiert das gern mit rhetorischen Tricks:
1. In Frage stellen (Ist es wirklich so?)
2. Ins Lächerliche ziehen
Gegenmaßnahme: darauf bestehen, echte
Argumente zu bekommen.
©2014 SDG
1. Immer freundlich, ruhig, höflich
Was man von Ungläubigen lernen kann:
Sie sind (fast) immer freundlich. Wer an
die Schöpfung glaubt, sollte andere umso
freundlicher und höflicher behandeln. Aus-
nahmslos.
2. Respektvoll reden u. schreiben
Wie immer sich andere verhalten: respek-
tiere sie. Es fällt Menschen schwerer zu-
rückzuschlagen, wenn man sie respektiert.
(Sprüche 25,21-22)
3. Beginne mit Lobenswertem
Wer nur kritisiert, wird schnell als Nörg-
ler abgetan. Honoriere Gutes, protestiere,
wenn’s schlecht ist. Das macht dich aus-
gewogen und verschafft dir langfristig Re-
spekt.
4. Anfragen, nicht anklagen
Der Ton macht die Musik. Auch wenn man
das Übel mit Namen nennt, kann man es als
Anfrage, Vorschlag oder Empfehlung formu-
lieren.
5. Sachlich bleiben
Persönliche Angriffe sind tabu! Wir wollen ja
nicht Menschen fertig machen, wir kämpfen
für die Wahrheit.
6. Argumente statt VerdächtigungenWer mit Verdächtigungen argumentiert, hat schon verloren. Arbeite nur mit handfesten Argumenten.
7. Guten Willen zeigenHinhören, was der andere zu sagen hat. Nicht nur „Dampf ablassen”.
Kommunikations-Knigge für glaubenstreue AdventistenCHRIST-SEIN AUCH IM SAGEN UND SCHREIBEN
ATTRAKTIVCHRISTUSIM ALLTAGBEZEUGEN
Glaubenstheorie allein genügt nicht …“Ihr esset nun oder trinket, oder was ihr tut,
so tut es alles zu Gottes Ehre.”1. Korinther 10,31
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INFO
Unterstützung für Projekte von 2014
Folgende Projekte sollen nach Prüfung und Entscheidung des Vorstands für das kommende Jahr fi-
nanziell unterstützt werden. Hierzu werden die Spenden aus der Sammlung der Jahrestagung in Bogen-
hofen verwandt:
1. Aktive Christen e. V. für Einsätze mit Büchertischen und der Daniel-Statue in Fußgängerzonen
und auf Märkten der Städte. Bezuschussung von Materialkosten (Bücher), Daniel-Statuen für
verschiedene Missionsgruppen und Erstellung von speziellem Kindermaterial.
2. Leuchtturm – Hilfe für Menschen in Not e. V. für das Herstellen und Verteilen von Audio-Bibeln
für Analphabeten, besonders unter den Twa-Pygmäen in Süd-West-Uganda.
3. Joel Media Ministry e. V. für die Herstellung einer Dokumentation zum 600. Todestag von Jan
Hus im Sommer 2015 als Teil einer größer angelegten Reformationsreihe.
4. European Network of Adventist Doctors (ENAD) für den Ausbau der ENAD-Webpage, deren zen-
trale Rolle als übergeordnete Networking-Plattform adventistische Gesundheitsarbeit nach innen
in die Gemeinden und missionarisch nach außen fördert und stärkt.
5. Trainingszentrum für Gesundheitsmission (TGM): Bezuschussung eines Missionstrips (Materi-
alkosten, Unterstützung der Partnerorganisation bei der Entwicklung von Lehrmaterial, Reisekos-
tenzuschuss) in Kooperation mit Pure Light Ministries (Südafrika).
6. Memento Medien e. V.: Hier sollen innovative evangelistische Videos und Dokumentationen für
das Erreichen von Menschen über die Online-Arbeit erstellt werden, die dem hohen geistlichen
Standard der Adventgemeinde entsprechen und im Internet teils kostenfrei, teils im Vertrieb an-
geboten werden.
7. Missionsgruppe Adventhoffnung: Bezuschussung der Büchertischmission in Mitteldeutschland für
das kommende Jahr. Im vergangenen Jahr wurden Bücher und Broschüren an interessierte Passanten,
mit denen intensive persönliche Gespräche geführt wurden, im Wert von rund 20.000 Euro verschenkt.
Wer in Bogenhofen nicht dabei war, aber diese Projekte finanziell unterstützen möchte,
kann seinen Beitrag auf das ASI-Konto IBAN DE14 6006 9738 0281 1680 08 bei der Volksbank
Freiberg und Umgebung eG unter dem Stichwort „Projekte 2014“ überweisen.
Unterstützte Projekte von 2013
Auf der ASI-Jahrestagung 2013 in Berlin war beschlossen worden, acht Projekte finanziell zu unter-
stützen. In Bogenhofen erstatteten die Empfänger Bericht über die Verwendung der Gelder:
1. Amazing Discoveries e. V. benutzte den Zuschuss zur Herstellung einer Voice-Over-Produktion
von „The Distraction Dilemma“, die demnächst abgeschlossen wird. In dieser Serie klärt Christian
Berdahl auf fundierte Weise darüber auf, wie Musik zu einer Falle in den christlichen Kirchen
werden kann.
2. Auf dem Gelände der Josia-Schule in Isny wurde ein Kinderspielplatz als missionarischer Treff-
punkt eingerichtet.
3. Das Center for Health & Prevention in Bulgarien freut sich über die Unterstützung zur Installa-
tion einer den technischen Anforderungen entsprechenden Entlüftungseinrichtung in der Küche,
damit die Genehmigung zur Eröffnung des Patientenbetriebs erteilt werden konnte. Inzwischen
konnte das Gesundheitszentrum schon vielen Patienten und Studenten zum Segen werden.
4. Der Verein Kindersabbatschule e. V. arbeitet an der Erstellung einer mehrteiligen Videoproduk-
tion über den Einsatz des von ihnen angebotenen beliebten GK-Materials für die Kinderarbeit.
Diese Serie wird auch im Internet angeboten werden.
5. Der Verein Advedia Vision e. V. hat sein geplantes Projekt zu 70 Prozent abgeschlossen: Hier soll
mit Serien im Internet und in Printmedien, durch Videoserien und Dokumentarfilme Menschen
Lebenshilfe geboten werden.
6. Eine Adventgemeinde in Russland muss noch andere Hürden überwinden, um die Renovierung
der Gemeinderäume mit den zur Verfügung gestellten Geldern in Angriff nehmen zu können. Die
Räumlichkeiten sollen für intensivere Missionsarbeit vor Ort genutzt werden.
7. Der Zusammenschluss der Missionsgruppen „Adventhoffnung“ konnte über sehr viele gesegnete
Einsätze in ostdeutschen Städten berichten, u. a. am Reformationstag in Wittenberg. Sie führten un-
zählige Gespräche mit Interessierten, an welche Bücher im Wert von 20.000 € verschenkt wurden.
8. Eine Teilzeit-Stelle für ASI-Mitarbeit wurde eingerichtet und ermöglichte viele Kontakte und Ein-
sätze.
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AUS DEM TAGEBUCH VON HENRY STOBER:
2000 Stimmen loben in dem überfüllten Saal den Schöpfergott
in einer Sprache, die ich nicht spreche: Portugiesisch. Doch ich kenne
dieses Lied auch in Deutsch: „Du großer Gott, wenn ich die Welt be-
trachte, die du geschaffen durch dein Allmachtswort …“
Ich befinde mich in Sao Paulo, Brasilien. Am Dienstag früh bin
ich hier gelandet, auf Einladung der Generalkonferenz: Ich möge doch
anwesend sein bei diesem Meilenstein der Verkündigung einer Bot-
schaft, die gerade um den kompletten Globus geht: „Die Schöpfung:
Die Erde ist Zeuge“, der ersten Engelsbotschaft aus Offenbarung 14.
Was für ein Ereignis!
Ich komme gerade von der eben zu Ende gegangenen Live-
Austria-Creation-Tour, die vom 21.-30. Oktober 2014 stattfand. Die
letzten Monate waren für mich wieder einmal unfassbar. Oft denke ich,
es sei keine Steigerung mehr möglich. Doch dann nimmt die Geschich-
te Ausmaße an, die unmöglich von menschlicher Hand gesteuert sein
können.
Wir erlebten den größten Einsatz in der STA-Geschichte Öster-
reichs. Ein Team, das so großartig zusammengewachsen ist und
so wunderbar harmoniert hat, dass eine Trennung wirklich schwer-
fiel. Die Tour wurde begleitet vom STA-Vorstand Österreichs, dem
Präsidenten Christian Grassl, Oliver Fichtberger und Marc Nau-
mann, auf dessen Schultern die Gesamtorganisation lastete. Das
Ergebnis: Über 6000 Zuschauer in allen Bundesländern kamen,
als das Projekt präsentiert wurde: ein völlig überarbeitetes Konzept
mit einer neuen Dokumentation
über Afrika – den Kontinent des
Ursprungs.
Dieser Erfolg ist ein großer
Segensbeweis Gottes, möglich
geworden durch die starke Iden-
tifikation der österreichischen
STA-Leitung und dem gewalti-
gen Einsatz der österreichischen
Geschwister, die sich mit dieser
Tour identifiziert haben. Diese
Unterstützung war derart einzigartig, dass es bis zu den Büros der Ge-
neralkonferenz, zu Ted Wilson und Williams Costa, vordrang und dazu
führte, dass sie diese gute Zusammenarbeit bei allen möglichen Prä-
sentationen erwähnen. So auch hier in Südamerika. Zwei Tage zuvor
erzählte Williams Costa vor 2000 Menschen und laufenden Kameras
mit Live-Übertragung an potentielle 80 Mio. Zuschauer in ganz Süd-
amerika bis nach Angola von dem gewaltigen Einsatz und Erfolg der
Austria-Creation-Tour 2014, an welcher er selbst teilgenommen hatte.
Auf dem Weg zu meinem Hotelzimmer sagte Williams später:
„Henry, du solltest wissen, wie dankbar wir als Generalkonferenz sind
über das, was in Österreich passiert ist. Es ist ein Zeichen für die ganze
Ted Wilson in Brasilien: „Die Schöpfung muss nicht bewiesen werden“
300 000 DVDs mit dem Schöpfungsfilm gehen an alle Studenten im Land.
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Welt. Ein Zeugnis für die Schöpferkraft Gottes, welches in Österreich
gesetzt wurde. Danke, im Namen der kompletten Generalkonferenz für
euren Einsatz und diesen gewaltigen Erfolg.“ Diesen Dank gebe ich
hiermit gerne an alle Mitarbeiter weiter.
Doch zurück nach Sao Paulo: Ted Wilson war ebenfalls eingela-
den worden zusammen mit dem kompletten Vorstand der Division, der
Union, den Vereinigungen und allen Predigern, bei diesem besonderen
Anlass dabei zu sein. 300 000 DVDs werden Ende November an alle
Studenten. Lehrer und Professoren kostenlos verteilt. 300 000!
Dann geht das Licht im Saal aus. Die mächtige Stimme des por-
tugiesischen Sprechers erfüllt den kompletten Raum: „Im Anfang…!
IM ANFANG SCHUF GOTT … die Himmel und die Erde … Gott sprach
… Und so geschah es!“
Ted Wilson hält danach eine gewaltige Ansprache über das Thema:
Macht es einen Unterschied, woran wir glauben? Macht es einen Unter-
schied, ob es eine Schöpfung gab oder eine Evolution? Er spricht über
die Einzigartigkeit unserer Botschaft. Evolution bedeutet eine Sackgasse
ohne Ausweg. Ein Kommen aus dem Nichts und ein Gehen ins Nichts.
Schöpfung dagegen ist ein Tor zur Hoffnung. Wir haben eine noble Her-
kunft, ein Leben mit Werten, eine greifbare Zukunft und ein Highlight am
Ende jeder der Sechs-Tage-Schöpfungswochen: den Sabbat!
Ich bin ergriffen von diesem wunderbaren Zeugnis eines Prä-
sidenten, den Gott wahrlich in dieses Amt gesetzt hat mit einem
Ziel: Die Gemeinde Gottes dorthin zu führen, wo ihr Platz in dieser
Zeit ist. Und wo ist der? Einer hoffnungslosen Welt zu helfen, die
Liebe Gottes zu erkennen, ihr zu vermitteln: Du bist kein Produkt
des Zufalls. Du bist erschaffen, weil Gott dich liebt. Weil Gott ei-
nen Plan für dich hat. Und weil er sein Leben für dich gegeben hat,
gibt es eine Zukunft, die weit über jeden Verstand hinausreicht.
Schöpfung muss nicht bewiesen werden. Der Mensch ist bereits
Zeuge der Schöpferkraft Gottes. Und ebenso ist es auch die Natur,
die Tierwelt, der geniale Rhythmus der Sieben-Tage-Woche und die
Komplexität des Lebens …
Am Ende des Abends, nachdem jedes Vorstandsmitglied seine
Unterstützung für dieses gewaltige Projekt zugesagt hat, knien die An-
wesenden vor einem Teil der 300 000 DVDs nieder, und Ted Wilson
betet und segnet diesen Outreach, diesen einzigartigen Einsatz in der
Geschichte Südamerikas.
Wie es weitergeht? Die nächsten Tage sind ausgefüllt mit dem
Produzieren von Sendungen für den landesweiten TV-Sender und der
Vorführung des Schöpfungsfilms vor Tausenden von Besuchern. An-
fang Dezember fliege ich mit meinem Freund und langjährigen Reise-
partner Heimo Lamm ins Pantanal an der bolivianischen Grenze, um
neue Aufnahmen zu machen.
Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden, was gerade
passiert. Ich bin erfüllt mit Freude und Dankbarkeit meinem Schöp-
fer gegenüber. Was Gott hier tut, sind Ausmaße jenseits aller Vorstel-
lungskraft. Doch das ist erst der Anfang …
2000 Menschen loben Gott, den Schöp-fer: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte …“
GK-Präsident Ted Wilson spricht über den Unterschied zwischen dem Glauben an eine Schöpfung und dem an eine Evolution.
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PROJEKT AMAZONAS
Wer macht mit?Vor etwa 35 Jahren lernten Sigrun und Heinz Schuma-
cher (Bendorf bei Koblenz) in Manaus/Brasilien den argenti-
nischen Prediger und Missionar Anibal Pittau kennen. Sigrun und
Heinz waren acht Tage mit ihm auf dem Missionsschiff „Luzeiro XIV“
im Amazonas-Dschungel unterwegs. Sie teilten das Leben der Einheimi-
schen, erlebten und filmten die adventistische Mission in diesem Teil der
Erde. Die Missionare arbeiteten damals – und tun es auch noch heute
– auf drei Schienen: Sie bringen den Ärmsten der Armen 1. medizinische
und 2. soziale Hilfe und 3. verkünden sie das Evangelium. Diese Arbeit ist
außerordentlich erfolgreich; überall entstehen neue Gemeinden.
Anibal hat jetzt einen Plan: Er versammelt an verschiedenen Or-
ten im Regenwald adventistische Familien zu Dorfgemeinschaften.
Jede dieser „Kommunen“ soll ein Unternehmen aufbauen: ein land-
wirtschaftliches Projekt oder eine Farm oder eine Ziegelei usw. So hat
in einem Fall eine Dorfgemeinschaft mit dem Sammeln von Nüssen
– in erster Linie Paranüsse – begonnen. Im vergangenen Jahr kamen
dabei zwei Tonnen Nüsse zusammen. Um sie für den Verkauf vorzube-
reiten, baute Anibal mit ihnen ein 30 m langes Holzhaus.
Diese Arbeit möchte Anibal nun weiter ausbauen, und zwar so-
wohl in Brasilien selbst als auch in Nordamerika und Europa. Er hat
dazu eine Non-profit-Organisation gegründet, über die der Export der
Urwald-Produkte abgewickelt werden soll (Associaçâo de Desenvolvi-
mento integral e humanitario//ASDEIH – IHDA in English).
Anibal sucht jetzt junge Leute in Deutschland, Österreich oder/
und der Schweiz, die bereit sind, in Westeuropa Kontaktpartner für
diese Organisation zu sein, die für die Produkte werben und den
Verkauf in die Hände nehmen. Wer sich für dieses Hilfsprojekt inte-
ressiert, kann sich hier informieren:
www.indiegogo.com/projects/amazon-jungle-eco-sustainable-project
Oder direkt bei: [email protected] SS
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Mit großer Dankbarkeit blicken wir – der Verein Aktive Christen – auf das
zu Ende gehende Jahr. Auch diesmal konnten wir für die Arbeit hier vor Ort in
unserer Begegnungsstätte wieder einige sehr gute Sprecher zu uns einladen,
die das Evangelium, Gottes gute Nachricht und unsere Gesundheitsbotschaft
an viele Gäste, aber auch Geschwister weitergaben. Durch unser Teestüb-
chen, das Frauenfrühstück und den Kochtreff bleiben die Kontakte erhalten
und wir können langsam Freundschaften aufbauen. Vor einiger Zeit haben wir
mit einem Bibelkreis begonnen und freuen uns, auch hier Gäste begrüßen zu
können. So erfreuen wir uns immer wieder der Hilfe Gottes. Soweit es möglich
war, waren wir jede Woche auf dem Wochenmarkt mit einem Bücherstand
präsent. Dabei haben wir etliche gute Gespräche geführt und konnten viele
Bücher weitergeben. Inzwischen haben wir begonnen, eine kleine Leihbüche-
rei aufzubauen und werden im nächsten Jahr mit dem Ausleihen anfangen.
Unsere Kraft ist nur sehr klein. Und doch lässt uns Gott wunderbare
Erfahrungen machen. Gerade in den letzten Wochen hat er uns eine weitere
Tür geöffnet, als wir an einem Sabbatnachmittag von Tür zu Tür gegangen
sind. In einigen Häusern, die keine fünf Minuten von unserer Begegnungsstät-
te entfernt liegen, hat man vor ca. drei Monaten alle möglichen „Flüchtlinge“
untergebracht.
Bei den Begegnungen trafen wir auf eine alleinstehende Frau mit drei
Kindern aus Syrien, eine andere (Katholikin) mit zwei Kindern, ebenfalls
aus Syrien. Ihr Mann lebt noch in der Heimat und arbeitet dort als Arzt. Sie
selbst ist Lehrerin. Außerdem ein muslimisches Ehepaar aus Palästina und
eine jesidische Familie, die sich sehr über unsere Bücher gefreut hat. Weiter
eine muslimische Familie mit drei Kindern aus Afghanistan. Sie hat ein beson-
ders tragisches Schicksal: Sie sind auf der letzten Station ihrer dreijährigen
Odyssee in Holland mit einer Fußfessel ausgestattet worden, damit sie nicht
fliehen. Die Frau ist psychisch sehr angeschlagen und hat versucht, sich die
Pulsadern aufzuschneiden. Nun nimmt sie Psychopharmaka, und ihr Mann
hat es mit dem Herzen. Wie schön wäre es, wenn jemand mit ihr jeden Tag
ein wenig spazieren gehen könnte und ihnen helfen würde, viel Rohkost zu
essen und Wasseranwendungen zu machen.
Vor kurzem wurde eine weitere Kurdin mit einem spastisch
behinderten Sohn (10) dort in eine der Wohnungen gebracht. Die
Ausstattung: ein Tisch, ein Stuhl, ein Bett (Stahlhochbett für zwei
Personen), ein Schrank, ein Teller. Sie benötigt dringend einen
Krankenrollstuhl und ein Sofa, beides konnten wir ihr inzwischen
vorbeibringen. Das Tragische ist, dass die Zukunft für diese Men-
schen sehr ungewiss ist und sie große Angst haben, wieder ab-
geschoben zu werden.
Wie ihr euch denken könnt, brauchen diese Menschen
jede Menge Unterstützung, vor allem Deutschunterricht und
Hausaufgabenhilfe, aber auch bestimmte andere Hilfen bei
den Ämtern, Zuwendung etc. Wir haben mit der Betreuung
begonnen, doch wir sind nur eine kleine Mannschaft vor Ort,
zwei, drei Geschwister. Da unsere Kraft sehr gering ist, wen-
de ich mich mit einer dringenden Bitte um Unterstützung an
euch:
•Wir benötigen viel Weisheit und die Leitung
durch den Heiligen Geist, um gute Entscheidungen zu
treffen, auch im Umgang mit den ethnischen Gruppen.
Wir brauchen so viel Kraft, Liebe, Freude, Ausdauer
und noch viel mehr.
•Bitte betet sehr ernsthaft für Arbeiter in
diesem Weinberg, der vor unserer Tür liegt, für
einen oder zwei Bibel- und Gesundheitsarbeiter,
die ggfs. auch mit Muslimen arbeiten können.
Lest, was Schwester White zu diesen Din-
gen sagt: Wenn sich unter diesen Menschen eini-
ge für Christus entscheiden, welchen wunderbaren
Dienst können sie dann unter ihren
eigenen Landsleuten tun: „In seiner
weisen Voraussicht hat Gott Men-
schen vor unsere Türen geführt und
sie uns in die Arme geworfen, damit sie
die Wahrheit kennen lernen. Sie sind dann in
der Lage, ein Werk zu tun, das wir niemals hätten
vollbringen können, nämlich das Licht zu Menschen
zu bringen, die andere Sprachen sprechen …“
CHRISTINA SCHMITZ | [email protected]
Eine Gelegenheit, die der Himmel schickt AS
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IMPRESSUMVerantwortliche Redakteurin:Sigrun [email protected]
Gestaltung und Produktion:www.looserwerbung.ch
Fotos:M. Farr (1), G. Padderatz (1), Th. Kasunic (2), Internet (3), bigstockphoto.com (5, 10, 11, 12), H. Stober (8, 9), Deborah Feingold/Corbis Outline (12).
TERMINE UND LINKS
ASI SCANDINAVIAN CONVENTION: Vom 31. Dezember
2014 bis 4. Januar 2015 in Malmö/Schweden mit Fred Hardinge
(Assoziierter Direktor der GK-Gesundheitsabteilung), Louis Tor-
res (Evangelist und Präsident der Guam-Mikronesien Division)
und Raafat Kamal (Präsident der Transeuropäischen Division).
Siehe auch www.ASIscandinavia.org.
ASI INTERNATIONAL CONVENTION 2015: Vom 5. bis 8. Au-
gust 2015 in Spokane, Washington. Info: www.ASIinternational.com.
ASI EUROPA KONGRESS 2015: Vom 26. bis 30. August 2015 in
Budapest. Siehe auch www.asi-europe.org.
Unter LIVE-AUSTRIA-CREATION TOUR kann man einen You-
Tube-Kurzfilm über die Eindrücke der Besucher des Schöpfungsfilms
in Wien anschauen, unter www.dieschoepfung.eu außerdem einen
Trailer.
INFORMATIONEN ÜBER BEN CARSON, den berühmten adven-
tistischen Neurochirurgen, den Anhänger der Republikanischen
Partei in USA gerne als Präsidentschaftskandidaten sehen
möchten, findet man unter folgenden Links, und zwar Auszüge
aus einer Predigt, seine Ansprache beim Gebetstreffen des US-
Präsidenten Obama; ein Dokumentarfilm und ein Spielfilm über
sein Leben: www.youtube.com/watch?v=Abdel_luhPY
www.youtube.com/watch?v=A9wO-HlAdrE
www.youtube.com/watch?v=7QQBj2EucZk
www.youtube.com/watch?v=y6THQGHY7gk
NEWS
ASI-Mitglieder, die ein PROJEKT FÜR EINEN FINANZIELLEN
ZUSCHUSS anmelden wollen, sollten dies in Zukunft rechtzeitig, am
besten bereits im Frühjahr tun. Der genaue Termin wird im ASI Newslet-
ter bekannt gegeben und sollte im eigenen Interesse beachtet werden.
Der Ort für die ASI-JAHRESTAGUNG 2015 steht noch nicht fest,
soll aber voraussichtlich im Norden Deutschlands liegen. Personen,
für die die Teilnahme an der letzten Tagung wegen der Entfernung
nach Bogenhofen nicht möglich war, werden sich freuen.
BERICHTIGUNG: In den letzten ASI News von September 2014
stand, das ASI-Mitglied EANN hätte seinen Austritt erklärt. Wir be-
richtigen: EANN war nie ASI-Mitglied, gemeint war STA-Online. Die
Verwechslung ergab sich, weil beide Organisationen denselben
Herausgeber haben.
Als neues ordentliches Mitglied begrüßen wir ganz herzlich: Mis-
sionszeitschrift BLICKPUNKT 2000 aus Mauer/Amstetten, Öster-
reich, vertreten durch Marianne Kerzendorfer.
EINLADUNG ZUR ASI-MITGLIEDSCHAFTIch möchte Mitglied werden und bitte um Zusendung
eines Mitgliedsantrages als
ordentliches Mitglied
assoziiertes Mitglied
förderndes Mitglied
Name
Firmierung/Branche
Straße
PLZ/Ort
Ich habe Fragen und bitte um Rückruf
Bitte einsenden an:
ASI Deutschland e.V. | Eichenkamp 9 | 23847 Kastorf
www.asideutschland.de | [email protected]
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