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COMPLETED TO PERFECTION YEARS

Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

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Ganter Interior is a general contractor and one of the leading companies in the world for shopfitting and interior work. More than 350 employees in Europe, the US and Asia take care of clients like Burberry, Louis Vuitton, Tom Ford, De Beers or Montblanc. In the magazine "COMPLETED TO PERFECTION" you can read about our history, our portfolio, our clients and a lot more. ______________________________ Ganter Interior ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Generalunternehmer, Laden- und Innenausbau. Über 350 Mitarbeitern in Europa, Nordamerika und Asien betreuen Premium-Marken wie Burberry, Louis Vuitton, Tom Ford, De Beers oder Montblanc. Im Magazin "COMPLETED TO PERFECTION" lesen sie über unsere Historie, unser Leistungsangebot, unsere Kunden und vieles mehr. Vervollständigt wird das Magazin durch Gastbeiträge namhafter Einzelhändler, Marken und Architekturbüros, mit denen wir zusammen arbeiten und die über ihre Sicht des Wandels in Architektur und Retail berichten.

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Page 1: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

COMPLETED TO PERFECTIONYEARS

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GENERALUNTERNEHMER // GENERAL CONTRACTORLADENBAU // SHOPFITTINGINNENAUSBAU // INTERIOR WORKYEARS

COMPLETED TO PERFECTION

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// Completed to perfection 20154

Page 5: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

LIEBE KUNDEN, LIEBE PARTNER,

DEAR CUSTOMERS, DEAR PARTNERS,

permanenter Wandel, das weiß jeder Unterneh-mer, bedeutet immer Risiko und Chance zugleich. Das gilt bei der Gründung, aber auch bei der erfolgreichen Weiterentwicklung eines Unter-nehmens. Nicht anders war es bei Ganter Interior.

Als ich im Jahr 1995 zusammen mit meinem damaligen Geschäftspartner in einer Zweieinhalb- Zimmerwohnung unser Unternehmen grün dete, waren es die Umwälzungen im Handel, die uns elektrisierten. Denn der Trend zur Filialisierung in den Innenstädten bot Einzelhändlern die große Chance, sich über eine individuelle Ladeneinrich-tung einen unverwechselbaren Auftritt zu ver-schaffen.

Wir waren überzeugt, darauf besser reagieren zu können als etablierte Ladenbauunternehmen. Unsere Idee war es, als flexibler und kostengüns-tiger Projektmanager gemeinsam mit den Archi tek-ten der Kunden einzigartige Inneneinrichtungen und komplette Innenausbauten zu realisieren.

Obwohl am Anfang viel Überzeugungsarbeit zu leisten war, setzte sich unser Konzept durch. Und es bewährte sich bei allen weiteren Trends: den Shop-in-Shop-Konzepten und erst recht, als die großen Marken- und Luxushersteller begannen, eigene Stores in den Städten zu bauen.

Das Ergebnis nach 20 Jahren: Ganter Interior beschäftigt 353 Mitarbeiter in sechs Ländergesell-schaften bei einem Umsatz von 126 Millionen Euro. Ohne eine hochmotivierte und engagierte Mannschaft hätten wir das nicht erreichen können. Deshalb bin ich zuerst meinen Mitarbeitern zu großem Dank verpflichtet. Auch in turbulenten Zeiten konnte ich mich immer auf sie verlassen.

Aber auch die Kunden und Partner möchte ich in den Dank einschließen. Deshalb lassen wir sie in diesem Jubiläumsmagazin gerne zu Wort kom-men – es geht dabei meistens um den Wandel. Er bleibt auch in Zukunft eine spannen de Heraus-forderung für uns.

As every entrepreneur knows, constant change is invariably associated with risks and opportuni-ties. This applies to both start-ups and successful corporate development. It was just the same for Ganter Interior.

When I and my business partner at that time founded the company in a two-room flat in 1995, we were electrified by the revolutions in the commer cial sector. The trend for multi-branch operations in city centres offered retailers great opportunities to make an unmistakeable im pres -sion with an individual store set-up.

We were convinced that we could react to this trend better than established shopfitting companies. Our idea was to realise unique interior furnishings and perform interior works in the role of flexible and low-cost project managers working in con-junction with the customers’ architects.

Although we had a lot of convincing to do at the beginning, our concept was able to assert itself. It also proved successful with all other trends, for example the shop-in-shop concept and especially when the large brand and luxury manufacturers started building their own city stores.

20 years later, Ganter Interior has 353 employees in six countries with revenues of € 126 million. We would not have been able to achieve this without our highly motivated and dedicated team. That’s why I would firstly like express my sincere grati-tude to my employees. I have always been able to rely on them, even in turbulent times.

I would also like to thank our customers and partners, which is why we have given them the opportu nity to contribute to this anniversary magazine – mostly about change. Change will continue to be an exciting challenge for us in the future, too.

Eine unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen Wishing you an entertaining read,

Ihr Michael Ganter

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24-27

VISUAL ELEMENTSIm Kleinen ganz groß

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YEARSDEVELOPMENT AND

CONSTRUCTIONGanz schön KEK

WORLDWIDE

Ganter Interior worldwide

20-23

Mercedes Me // Dior Parfums // Modehaus Engelhorn // Lindt & Sprüngli // Kentucky Fried Chicken // Rimowa // Sport Bittl // Adidas // Longchamp // Bolay+Bolay // Ratskeller // Siebenförcher // Session Music // Forever 21 // Vertu // Degusto // Aesop // Strenesse // Aesculap

Wir danken unseren Kunden für Ihr Vertrauen

und die gute Zusammenarbeit in den letzten 20 Jahren

CASE STUDIES &REFERENCES

32-57

KRAFTWERKErst Hammerwerk, dann Vorwerk,

jetzt Kraftwerk

58-63

CONSULTING

Im Dienste des Kunden – Beratung auf Augenhöhe

18-19

COMPLETED TO

PERFECTIONAus dem Südschwarzwald

in die ganze Welt – Eine 20-jährige

Erfolgsgeschichte

6-17

PRIVATE RESIDENCE

Ganter Interior realisiert Wohnträume

30-31

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IN PROCESS

78-83

KAISER MODEHÄUSER // HOUSEHAM HENDERSONBLOCHER BLOCHER PARTNERS // DAN PEARLMANCAPS // COORDINATION // IPPOLITO FLEITZ GROUP SAGUEZ & PARTNERS // STUDIO MOLYNEUXHEARTS ON FIRE // UNGER // MBA/S

GUEST ARTICLES91-137

WORKING FOR GANTER

INTERIORDie Mitarbeiter – unser größtes Kapital

64-69

LOGISTICSDie richtige Menge zur richtigen Zeit

am richtigen Ort

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DESIGNERS’ LUCKDie Angst des Architekten vorm Designer

88-90ENTREPRENEUR PORTRAIT

„Qualität ist wichtiger als Expansion“

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SOURCINGImmer auf der Suche nach

leistungsfähigen Lieferanten

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BURBERRYTransatlantischer handshake

für Burberry

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AUS DEM SCHWARZWALD IN DIE GANZE WELT –

EINE 20-JÄHRIGE ERFOLGSGESCHICHTE

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FROM THE BLACK FOREST ACROSS THE GLOBE – A 20-YEAR SUCCESS STORY

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„LADENBAU, INNENAUSBAU

ODER BEIDES – ALS GENERALUNTERNEHMER

ÜBERNIMMT GANTER INTERIOR JEDE

HERAUSFORDERUNG UND MEISTERT SIE

DURCH PERFEKTES PROJEKTMANAGEMENT.“

// Completed to perfection 201510

Page 11: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior

ES IST DIE GESCHICHTE EINES

RASANTEN AUFSTIEGS

In nur zwei Jahrzehnten hat sich Ganter Interior von einem Zweimannbetrieb zu einem der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Ladenbau und

Innenausbau entwickelt. Rund 350 Mitarbeiter in Europa, Asien und Nordamerika realisieren weltweit einzigartige Inneneinrichtungen und

komplette Innenausbauten, inklusive aller Generalunternehmerleistungen. Zum breiten Kundenspektrum zählen Architekten, Designer, Einzelhändler

und global aufgestellte Marken, deren kreative Entwürfe Ganter Interior in die Realität umsetzt. Dabei sind die Branchen, aus denen die Aufträge

kommen, genauso vielfältig wie die Länder, in denen die Projekte verwirklicht werden – von Fashion und Luxus über Technologie

bis hin zu privaten Bauvorhaben.

A ls Michael Ganter und sein Partner im Jahr 1995 mit ihrer Zweimannfirma an den Start gingen, war die Handels-landschaft geprägt von Fusionen gro-ßer Warenhäuser, in deren Folge die

Innenstädte immer vergleichbarer und eintöniger wurden. Diese Entwick-lung bot klassischen Einzelhändlern jedoch die Chance, sich durch unver-wechselbare und individuelle Einrichtungen für ihre Markenshops von der Masse der Wettbewerber abzuheben. Während bis dahin meist Ladenbau-unternehmen die Planung von Geschäften übernommen hatten, boten jetzt immer öfters freie Architekten die kreative Planung dieser „Marken-Insze-nierungen“ an.

Auf diese Architekten gingen die beiden Gründer mit ihrer eigenen Dienst-leistungsidee zu: Anders als bei klassischen Ladenbauunternehmen, die meist eigene Produktionsstätten unterhalten mussten und an eigene Regal- systeme gebunden waren, genügten Michael Ganter und seinem Kollegen ein

Schreibtisch und ein Computer für die Realisierung der Ladenkonzepte. Statt eigene, teure Produktionsstätten aufzubauen, griffen sie auf externe Lieferanten und Subunternehmer zurück und konnten damit auch individuelle Wünsche erfüllen. Die dadurch gewonnene Flexibilität und Schnelligkeit, gepaart mit einer schlanken Kostenstruktur, bildeten den Grundstein für den Erfolg.

Auch heute arbeitet Ganter Interior nach dem gleichen Prinzip, wenn auch mit mehr als 350 Mitarbeitern weltweit. Für jedes Projekt kann das Unter-nehmen auf ausgesuchte Lieferanten und 20 Jahre Know-how zurückgreifen, und bleibt so schnell, flexibel und kostenoptimiert wie in den Anfängen. Wichtigster Dreh- und Angelpunkt bei der weltweiten Umsetzung von Projekten sind die verschiedenen operativen Geschäftsbereiche im Unter-nehmen. Hier werden die kreativen Pläne von Architekten und Planern in die Tat umgesetzt. Flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege helfen dabei, enge Zeitpläne einzuhalten und auf Änderungswünsche in letzter Minute eingehen zu können.

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Page 12: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

”SHOPFITTING, INTERIOR

WORK OR BOTH,

GANTER INTERIOR ACCEPTS

EVERY CHALLENGE AND

MASTERS IT WITH PERFECT

PROJECT MANAGEMENT”

W hen Michael Ganter and his partner launched

their two-man business in 1995, the retail en-viron ment was dominated by mergers between large department stores that made city centres look increasingly similar and monotonous. This development gave classic retailers the opportunity to stand out from their competitors by featuring original, unmistakeable furnishings in their brand shops. While shop planning had previously mainly been the province of shopfitting companies, more and more freelance architects were now offering creative ”brand presentation“ planning.

The two founders approached these architects with their own service concept: unlike classic shopfitting companies, which often had to maintain their own production facilities and were bound to their own shelf systems, Michael Ganter and his colleague only needed a desk and a computer to realise the shop

concepts. Instead of constructing their own, expensive production facilities, they turned to external suppliers and subcontractors, a strategy that also allowed them to comply with individual requests. The flexibility and speed of this approach coupled with a lean cost structure laid the foundations of the company’s success.

Ganter Interior works by the same principle today, even though it now has over 350 employees worldwide. The company can draw on chosen suppliers and 20 years of expertise for every project, which means it is just as quick, flexible and cost-efficient as when it started out. The most critical factors when implementing projects around the world are the different operative business areas in the company. This is where the creative plans drawn up by the architects and planners are brought to life. Flat hierarchies and streamlined decision-making processes allow short deadlines to be met and last-minute changes to be made.

// Completed to perfection 201512

Page 13: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

THE STORY OF A RAPID RISE

In just two decades, Ganter Interior has grown from a two-man business to one of the world’s leading companies in the field of

shopfitting and interior work. Around 350 employees in Europe, Asia and North America realise unique interior furnishings and perform

interior works, including all general contractor services, on a daily basis. Our extensive client base includes architects, designers,

retailers and global brands whose creative designs are brought to life by Ganter Interior. The industries that provide the

contracts are just as diverse as the countries where the projects are realised – from fashion and luxury to

technology and private construction projects.

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Ganter Interior

Page 14: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

„GANTER INTERIOR SETZT

DIE KREATIVEN ENTWÜRFE

DER KUNDEN UM –

VON DER AUSFÜHRUNGS-

PLANUNG BIS ZUR

SCHLÜSSELFERTIGEN

ÜBERGABE.“

”GANTER INTERIOR

REALIZES THE CREATIVE

DRAFTS DEVELOPED BY

CLIENTS – FROM PLANNING

TO TURNKEY HANDOVER”.

// Completed to perfection 201514

Page 15: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

ie schlagkräftig aufgestellten Teams, die nach Kunden und Branchen aufgestellt sind, setzen sich aus verschiedenen Spezialisten zusammen. Sie bauen

dadurch wertvolles Wissen auf und können bestmöglichen Service bieten, denn sie kennen den Kunden und seine Ansprüche am besten. Der Service-gedanke geht bei Ganter Interior aber noch weiter. Die Bauleiter und Tech-niker des Unternehmens sind ausnahmslos rund um die Uhr für die Kunden erreichbar, können kurzfristig in den Flieger steigen und investieren viel Herzblut in die ihnen anvertrauten Projekte. Die Auftraggeber honorieren dies: Denn zum Kundenstamm von Ganter Interior gehören viele große Markenunternehmen, mit denen enge und langjährige Partner schaften bestehen, wie Burberry, Louis Vuitton, Montblanc, De Beers oder Longchamp. Und immer wieder kommen neue renommierte Kunden hinzu wie jüngst Tom Ford, Victoria s Secret, Thomas Sabo und Acne.

Die Entwicklung ist entsprechend beachtlich: In den letzten zehn Jahren ist der Umsatz des inhabergeführten Unternehmens durchschnittlich um ca. 32 % pro Jahr gestiegen und ließ im Geschäftsjahr 2013/2014 erstmals die 120-Millionen-Euro-Grenze hinter sich.

Auch die internationalen Tochtergesellschaften in den USA, Frankreich, Italien, Schweiz und China tragen zum Erfolg bei. Mit dieser welt weiten Aufstellung können global agierende Kunden bestens betreut und Kapazitäten länder- und sogar kontinentübergreifend eingesetzt werden. Mehr Informa-tionen über die einzelnen Standorte finden sich auf Seite 20 in diesem Magazin.

Auf stetigem Wachstumskurs befindet sich auch die Zahl der Mitarbeiter: Die Ganter-Gruppe zählt aktuell 353 Fachkräfte. Auch der eigene Nach-wuchs wird weiter fleißig rekrutiert, wie die Ausbildungsquote von über-durchschnittlichen 10,5 % belegt. Aber selbst mit derzeit 30 Auszubildenden in kaufmännischen und technischen Ausbildungsberufen bleibt die Suche nach engagierten Fachkräften in der hochspezialisierten Branche eine ständige Herausforderung.

he strong teams, which focus on specific customers and industries, comprise specialists in various areas. This allows them to accumulate valuable knowledge and offer the best service possible, because they know the most about the customer and his needs. However, Ganter Interior takes this service philosophy even further. The company’s construction supervisors and technicians are invariably available for customers around the clock. They can also jump on a plane at short notice and invest blood, sweat and tears into the projects entrusted to them. Clients appreciate this: Ganter Interior’s customer base includes many large brand companies with whom Ganter Interior has built up long-standing, close partnerships, e.g. Burberry, Louis Vuitton, Montblanc, De Beers and Longchamp. New, renowned customers are constantly being added to this base, the latest newcomers being Tom Ford, Victoria’s Secret, Thomas Sabo and Acne.

The company’s development is equally remar-kable: over the past ten years, the turnover of the owner-managed company has increased by an average of 32% a year, passing the €120 million mark for the first time during the financial year 2013/2014.

The international subsidiaries in the USA, France, Italy, Switzerland and China also play their part in this success. This global constellation provides optimum support for international customers and facilitates the use of resources across countries and even continents. You can find more information about the individual locations on page 20 in the magazine.

The number of employees is also constantly on the rise: The Ganter Group currently has 353 skilled employees. The company is also continuing to diligently recruit young talent and has an above-average training rate of 10.5%. However, even with 30 commercial and technical trainees currently at the company, the search for motivated and skilled employees in this highly specialised industry is a constant challenge.

DTRUND UM DIE UHR

FÜR KUNDEN ERREICHBAR

AVAILABLE FOR CUSTOMERS AROUND THE CLOCK

Ganter Interior

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ConsultingGanter Interior //

Ganter Interior gibt es seit 20 Jahren, gezielte Vertriebstätigkeiten hingegen erst seit rund vier Jahren. Wie kommt das?

Klaus Schweizer: Wir waren in der glücklichen Situation, in der Vergangen­heit mit unseren Kunden gemeinsam von einem Start­Up zu einem großen Unternehmen zu wachsen. Hinzu kommt, dass in unserer Branche viele Geschäfte über Empfehlungen zustande kommen, und unsere Kunden waren mit unseren Leistungen ja sehr zufrieden. Aber darauf wollten wir uns nicht allein verlassen, schon allein wegen unserer Unternehmensgröße. Deshalb haben wir uns vor vier Jahren entschieden, den Bereich Sales aufzu bauen, um zusätzliches Marktpotenzial zu erschließen und unser Portfolio auf breitere Füße zu stellen. Es war also auch eine Frage der Absicherung.

Und wie versteht ihr eure Arbeit?Klaus Schweizer: Im Prinzip kann man es in drei Bereiche einteilen. Der

erste Teil ist die Recherche und Analyse von Marktpotenzialen. Im nächsten Schritt sprechen wir dann Architekten und Kunden gezielt an, um ihnen zu zeigen, was Ganter Interior für sie leisten kann, egal ob im Bereich Möbel­/Ladenbau oder als Generalunternehmer. Der dritte, vielleicht sogar wichtigste Teil besteht in unserer Funktion als Berater. Gerade bei komplexen Projekten ist es für uns selbstverständlich, Kunden und Architekten schon vor Beginn zu beraten, wie anspruchsvolle Projekte technisch und wirtschaftlich sinnvoll angegangen werden können.

Was ist dein beruflicher Background?Klaus Schweizer: Nach einer Schreinerlehre habe ich Innenarchitektur an der

Hochschule Rosenheim studiert. Danach kamen zwölf Jahre Berufserfahrung als Planer im anspruchsvollen Innenausbau und Hochbau. Zu meinen Pro­jekten gehörten neben dem klassischen Innenausbau auch Hochbauprojekte wie Privathäuser, Kliniken, Verwaltungsgebäude und sogar Badeanstalten. Vor 10 Jahren habe ich dann als Projektleiter bei Ganter Interior angefangen, wurde später Head of Construction und bin heute Mitglied der Geschäftsleitung und verantworte den Bereich Business Development und Sales. Diese Band­breite an Erfahrung kann ich bei meiner Beratungstätigkeit für Ganter Interior gut einsetzen, da ich Architekten und Kunden auf Augenhöhe beraten kann. Ein Beispiel: Für unseren Kunden Victoria�s Secret war ich noch während der Ausschreibungsphase für eine Woche in deren Büro in New York, habe beraten, Konstruktionsskizzen erstellt, Modelle gebaut und Lösungswege aufgezeigt, obwohl wir den Auftrag noch gar nicht in der Tasche hatten. Am Ende haben wir ihn gewonnen. Manchmal muss man eben auch in Vorleistung gehen.

Wie ist euer Team aufgeteilt?Klaus Schweizer: Ich selbst betreue und berate in erster Linie Kunden aus

dem Non­Retail­Segment, zum Beispiel im Bereich Residential. Das sind anspruchsvolle Möbel­ und Innenausbauten für Privatwohnungen und Häuser. Mein Kollege Marc Schaffnit betreut unsere Kunden aus dem Bereich Retail und unterstützt bei der Akquise. Annika Albrecht ist unser Sales Support. Bei ihr laufen alle Informationen zusammen, und sie unterstützt uns bei der Recherche und Ansprache von Kunden, Architekten und Designern. Sie ist es auch, die den engen Kontakt zu ihnen hält und ist dadurch eine große Hilfe für Marc und mich.

Projekte im Bereich Innenausbau und Ladenbau werden immer komplexer. Eine gute

Beratung auf Augenhöhe ist wichtig, um Kunden wie Architekten zu überzeugen und

Projekte effizient abzuwickeln. Wir sprechen mit Klaus Schweizer über seine

beratende Funktion im Bereich Business Development und Sales bei Ganter Interior.

IM DIENSTE DES KUNDEN –

BERATUNG AUF

AUGEN- HÖHE

// Completed to perfection 201520

Page 21: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

my projects included construction projects such as private houses, hospitals, administrative buildings and even bathhouses. I began work as a project manager at Ganter Interior ten years ago, later becoming the Head of Cons­truction, and today I am a member of the management and responsible for the Business Development and Sales department. I can apply this range of expe­rience very well in my advisory work for Ganter Interior, because I am able to advise architects and customers on an equal footing. An example: during the tendering phase, I spent a week at the office of our customer Victoria‘s Secret in New York where I was able to advise them, draw construction sketches, build models and demonstrate solution processes, despite us not yet having the contract in the bag. We won the contract in the end. Sometimes you have to invest time and effort in advance.

How is your team divided?Klaus Schweizer: I mainly support and advise customers from the non­retail

sector, for example the residential segment. This includes complex furniture constructions and interior work for private apartments and houses. My colleague Marc Schaffnit handles our customers in the retail segment and helps with customer acquisition. Annika Albrecht is our sales support. All information converges with her and she helps us by researching and approaching customers, architects and designers. She is also the person who maintains close contact with these people, making her a great support to Marc and me.

Ganter Interior has been around for 20 years, but specific sales activities have only been taking place for four. Why is that?

Klaus Schweizer: We were lucky enough to grow from a start­up to a large company in parallel with our customers.. In addition, a lot of business in our industry comes from recommendations, and our customers were very satisfied by the services we provided. However, the size of our company meant that we did not want to rely on this alone. That�s why we decided four years ago to establish the sales department so that we could tap into additional market potential and broaden our portfolio. This means it was also a matter of security.

And how would you describe your work?Klaus Schweizer: Basically, you can divide it into three parts. The first

part is researching and analysing market potential. The next part is actively approaching architects and customers to show them what Ganter Interior can do, whether in the field of furniture construction or shopfitting or as a general contractor. The third and maybe most important part is our consulting work. Especially with complex projects, it�s a matter of course for us to advise customers and architects on how to approach demanding projects technically and financially even before they start.

What is your professional background?Klaus Schweizer: After a carpentry apprenticeship, I studied interior

architecture at the University of Applied Sciences in Rosenheim. This was followed by twelve years of professional experience as a planner for complicated interior work and building construction. Along with normal interior work,

Interior work and shopfitting are becoming increasingly complex. Good advice on an equal footing is important to convince customers such as architects and to facilitate efficient project handling. We spoke with Klaus Schweizer about his advisory function in the field of business development and sales at Ganter Interior.

SERVING THE CUSTOMER –

ADVICE ON AN EQUAL

FOOTING

Our consultants: Marc Schaffnit, Annika Albrecht, Klaus Schweizer

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Page 22: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Die Gründung der ersten Niederlassungen im Jahr 2008 leitete ein neues Kapitel in der Geschichte von Ganter Interior ein. Ziel war es, die vielen international aufgestellten Kunden noch

besser bedienen zu können und neue Märkte zu erschließen.

The foundation of the first branches in 2008 heralded the start of a new chapter in the history of Ganter Interior. The goal was to improve the services available to our many internationally

positioned customers and to open up new markets.

WORLDWIDEGANTER INTERIOR

EUROPE | ASIA | USA

22 // Completed to perfection 2015

WorldwideGanter Interior //

Page 23: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

WORLDWIDE

OSNABRÜCK

Die zweite deutsche Niederlassung wurde 2012 in Osnabrück gegründet. Das eingespielte Team mit 20 Mitarbeitern begeistert Kunden wie Chanel, Burberry, Depot, Brioni oder Michael Kors mit langjährigem Know-how. Mit rund 158.000 Einwohnern ist die Stadt nicht nur wirtschaftliches und kulturelles Oberzentrum im westlichen Teil Niedersachsens, sie liegt auch als einzige deutsche Großstadt mitten in einem Naturpark – dem UNESCO Geopark TERRA.vita. Auch die vielen kulturellen Angebote machen den Standort attraktiv.

The second German branch was founded in Osnabrück in 2012. The practised team with 20 employees has impressed customers such as Chanel, Burberry, Depot, Brioni and Michael Kors with its many years of expertise. With around 158,000 residents, the town is the economic and cultural centre of western Lower Saxony. It is also the only German town located in the middle of a nature park – the UNESCO Geopark TERRA.vita. The nume-rous cultural attractions also make this location desirable.

Ganter Interior GmbH // Niederlassung Osnabrück Adolf-Köhne-Str. 6 // 49090 OsnabrückFon: +49 541 911611-0 // Fax: [email protected]

TAUBERBISCHOFSHEIM

Die Niederlassung in Tauberbischofsheim, die 2008 gegründet wurde, befindet sich im ehemaligen Areal der Kurmainz-Kaserne auf dem Lau-rentiusberg in Stadtnähe. 40 Mitarbeiter erzielen auf 873 m² Büro- und 2851 m² Lagerfläche derzeit einen Jahresumsatz von ca. 16 Millionen Euro. Der Standort Tauberbischofsheim, strategisch günstig im Nordosten von Baden-Württemberg gelegen, ist Zentrum der Region Heilbronn-Franken zwischen Würzburg und Heilbronn. Aber nicht nur aus strategischen Gründen ist der Standort attraktiv, sondern auch aus Arbeitnehmersicht. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Altstadt, die von einer Stadt-mauer umgeben ist und zusammen mit dem Kurmainzischen Schloss aus dem 13. Jahrhundert und zahlreichen Renaissance-Häusern einen Besuch wert ist. Tauberbischofsheim ist außerdem bundesweit als Hochburg des Fechtsports bekannt und Olympiastützpunkt für mehrere Sportarten.

Founded in 2008, the branch in Tauberbischofsheim is located on the former site of the Electorate of Mainz’s barracks at Laurentiusberg near the town. A total of 40 employees are currently spread out over approx. 873 m² of office and 2,851 m² of storage space and generate annual revenues of around € 16 million. The office in Tauberbischofsheim, strategically situated in the north-east of Baden-Württemberg, is centrally located in the Heilbronn- Franconia region between Würzburg and Heilbronn. However, the location is not only desirable for strategic reasons, it’s also great from the em ployee’s perspective. One special sight here is the historic district, which is encircled by a town wall. With the 13th century Electorate of Mainz mansion and the numerous Renaissance houses, the town is definitely worth a visit. Tauber-bischofsheim is also known nationally as the heartland of fencing and is an Olympic centre for a number of sports.

Ganter Interior GmbH // Niederlassung TauberbischofsheimGanter Campus 4 // 97941 TauberbischofsheimFon: +49 9341 89547-0 // Fax: [email protected]

DEUTSCHLAND // GERMANY WALDKIRCH - HEADQUARTERS

Der Hauptsitz von Ganter Interior befindet sich in Waldkirch, einer Ge-meinde im Großraum der Stadt Freiburg. Hier arbeiten 250 Mitarbeiter in den Bereichen Projektmanagement, Einkauf, Logistik, IT und Verwaltung. Die Teams für die Abwicklung von Projekten sind nach Kunden aufgeteilt, um eine bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Zu den Kunden, die aus dem Headquarter betreut werden, gehören unter anderem Louis Vuitton, Tom Ford, Burberry, Victoria’s Secret, De Beers, Tiffany sowie zahlreiche verschiedene Einzelhandelsunternehmen in unterschiedlicher Größe, von der Apotheke bis hin zum mehrstöckigen Warenhaus. Im Jahr 2002 wurde Waldkirch als erste Stadt in Baden-Württemberg und zweite in Deutschland in die internationale Vereinigung der lebenswerten Städte aufgenommen.

Ganter Interior’s headquarters is located in Waldkirch, a small town in the metropolitan area of Freiburg im Breisgau. 250 employees work here in the fields of project management, purchasing, logistics, IT and administra-tion. The teams dedicated to implementing the projects are set up accor-ding to the customer in order to provide the best possible service. Some of the customers looked after at the company headquarters include Louis Vui tton, Tom Ford, Burberry, Victoria’s Secret, De Beers, Tiffany and ma ny other retailers of various sizes, from pharmacies to multi-storey de partment stores. In 2002, Waldkirch was the first town in Ba den- Württemberg and the second in Germany to become a part of the international association of towns with a high quality of life.

Ganter Interior GmbH // Am Kraftwerk 4 // 79183 WaldkirchFon: +49 7681-4018-0 // Fax: [email protected]

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Page 24: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

ITALIEN // ITALIAMERAN / MERANO

Im Herzen Südtirols, in der schönen Stadt Meran mit seiner eindrucksvollen Alpenkulisse, liegt der Firmensitz der Ganter Italia S.R.L.. Die Ge sell schaft mit ihren 25 Mitarbeitern hat ihre besondere Stärke im Bereich Generalunterneh-merleistungen und verbindet dieses Know-how mit Verständnis für den Luxusmarkt, nicht nur in Italien selbst. Dabei wickelt das Team um Niederlassungsleiter Stefan Platzgummer Pro-jekte oft gemeinsam mit dem deutschen Head-quarter oder der französischen Niederlassung ab. Die Standortwahl von Ganter Italia hat sich darüber hinaus als strategisch günstig erwiesen, weil alle Mitarbeiter schon „von Hause aus“ deutsch und italienisch sprechen, dazu meist Englisch als Drittsprache. Sie sind somit ein ide-ales Bindeglied zwischen dem Süden und den deutschsprachigen Staaten Europas.

The headquarters of Ganter Italia srl is located at the heart of South Tyrol, in the beautiful town of Merano with its impressive Alpine backdrop. The company has 25 employees and is particularly strong in the field of general contractor services, combining its expertise with its understanding of the luxury market. However, this is not limited to Italy. The team surrounding Branch Manager Stefan Platzgummer often handles projects jointly with the German head quarters or the French branch. The choice of location for Ganter Italia has proven itself as a strategically sound decision, because all employees can speak German and Italian “by nature”, often with English as a third language. This makes the team an ideal link between the southern and German- speaking European countries.

Ganter Italia S.R.L. // Via Luis-Zuegg 40 // 39012 MeranFon: +39 0473 015 0-00 // Fax: [email protected]

FRANKREICH // FRANCE PARIS

Paris wird nicht umsonst die Stadt der Mode genannt. Hier haben nicht nur die meisten Luxusmarken ihre Dependancen, auch Ganter Interior ist mit der Tochtergesellschaft Ganter France S.A.R.L. vertreten. Bruno Huvé leitet die 2010 gegründete Tochtergesellschaft mit ihren 10 Mitarbeitern, die alle mehrjährige Branchen-erfahrung mitbringen. Kunden, die von hier betreut werden, sind unter anderem Paule Ka, Godechot Pauliet, Céline oder Dior.

Paris is not called the city of fashion for nothing. This is where most luxury brands have their branches, and also where Ganter Interior has its subsidiary Ganter France s.a.r.l. Bruno Huvé runs the subsidiary, founded in 2010, with 10 employees who all have years of experience in the industry. Customers dealt with here include Paule Ka, Godechot Pauliet, Céline and Dior.

Ganter France s.a.r.l. Avenue Ledru Rolin 81-83 // 75012 ParisFon: +33 (1) 5528 [email protected]

ENGLAND LONDON

Die Hauptstadt des Vereinten Königreichs, an der Themse gelegen, ist eines der wichtigsten Kultur-, Finanz- und Handelszentren der Welt, das immer mehr Haushalte mit hohem Einkom-men anzieht. Mittlerweile ist London die bevölke-rungsreichste Stadt der EU. Die Tochtergesell-schaft Ganter UK Ltd., London, ging 2008 an den Start, um Kunden auf der Insel noch besser betreuen zu können. Ganter Interior realisierte in den vergangenen Jahren mehrfach Projekte in Großbritannien für Kunden wie Burberry, Escada, De Beers, Wempe, Harry Winston, Hugo Boss. Aber auch der Bau privater Appartements in London gehört zum Leistungsspektrum.

The capital of the United Kingdom, lying on the River Thames, is one of the world‘s most important cultural, financial and trade centres, and is constantly attracting more households with higher incomes. London has become the city with the highest population in the EU. London subsidiary Ganter UK Ltd. was founded in 2008 to improve services for customers in the British Isles. Over the past few years, Ganter Interior has realised a number of projects in Britain for customers such as Burberry, Escada, De Beers, Wempe, Harry Winston and Hugo Boss. Ganter Interior‘s services also include the construction of private apartments in London.

SCHWEIZ // SUISSESCHENKON

Die jüngste Tochtergesellschaft wurde 2012 ge -grün det und hat ihren Sitz in Schenkon, im Kan-ton Luzern. Seit der Gründung hat das zehnköp-fige Team um Niederlassungsleiter Roman Hagen viele kleinere Einzelprojekte in der Region umgesetzt, aber auch zahlreiche namhafte Marken wie Dior, MCM, Jelmoli oder Mollerus konnten bereits als Kunden gewonnen werden. In den zu -rückliegenden Monaten wurden unter anderem Stores in London und Paris eröffnet. Besonders wichtig ist dem Unternehmen die regionale Verbundenheit. So arbeitet die Ganter Suisse bevorzugt mit lokalen Lieferanten aus der Um-gebung zusammen, womit sie die Zugehörigkeit zum Standort Schenkon und dem Kanton Luzern unterstreicht.

The newest subsidiary was founded in 2012 and is located in Schenkon in the canton of Lucerne. Since its foundation, the ten-person team surroun-ding Branch Manager Roman Hagen has carried out many small individual projects in the region and has also acquired many renowned brands such as Dior, MCM, Jelmoli and Mollerus as customers. In recent months, stores have been opened in locations such as London and Paris. The company attaches particular importance to regional ties. This is why Ganter Suisse prefers to work with local suppliers emphasising the sense of belonging to Schenkon and the canton of Lucerne.

Ganter Suisse AG // Zellgut 9 // 6214 SchenkonFon: +41 41 925 160-0 // Fax: [email protected]

24 // Completed to perfection 2015

WorldwideGanter Interior //

Page 25: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

CHINASHANGHAI / HONG KONG

Die 2010 gegründete Tochtergesellschaft Ganter Trading (Shanghai) Co., Ltd. befindet sich in der Xin Hua Street, einer Straße, in der die Menschen im Sommer unter Kastanienbäu-men ein Gefühl für das „alte“ Shanghai bekommen. Die Nähe zu den Kunden auf dem chinesischen Markt war einer der Hauptgründe für Ganter Interior, die Tochtergesellschaft in Shanghai zu gründen. Darüber hinaus ist China ein wichtiger Markt, um geeignete Lieferanten zu suchen und Partnerschaf-ten zu gründen. Die Vision von Ganter China lautet: deutsche Qualität und zuverlässiger Service vor Ort, kombiniert mit umfassendem Know-how im Bereich Engineering. Ganter China ist mit seinen 20 Mitarbeitern ein wertvolles Bindeglied der globalen Geschäfte von Ganter Interior. Über die Tochter-gesellschaft in Hong Kong wird das asiatische Geschäft außer-halb von China „Mainland“ kunden- und marktnah abgewickelt.

The subsidiary Ganter Trading (Shanghai) Co., Ltd., founded in 2010, is located on Xinhua road, a street where people get a feeling of “old” Shanghai in summer underneath the chestnut trees. The proximity to customers on the Chinese market was one of the main reasons why Ganter Interior founded this subsidiary in Shanghai. Furthermore, China is an important market when looking for suitable suppliers and establishing partnerships. Ganter China’s vision is: German quality and reliable local service combined with comprehensive expertise in the field of engineering. With its 20 employees, Ganter China is a valuable link in Ganter Interior’s global business. The subsidiary in Hong Kong also handles Asian business from Chinese “mainland” customers close to the market.

Ganter Trading Co., Ltd.Room 208-210, 2nd Floor // Hualian Development MansionNo. 728, Xinhua Road // 200052 ShanghaiFon: +86 21 5208 2529-100 // Fax: [email protected]

USA NEW YORK

Mitten im Herzen von Manhattan liegt das Büro der Ganter Interiors Inc.. Die 15 Mitarbeiter kennen den amerikanischen Markt seit vielen Jahren und betreuen langjährige sowie neue Kunden wie Burberry, Louis Vuitton, Prada oder Fendi. Das Team arbeitet eng mit den Kollegen in Europa und China zusammen, um Kunden weltweit bestens betreuen zu können. Nie-derlassungsleiter LaGrande Till kann dabei auf über 25 Jahre Erfahrung im Einzelhandel bauen. Diese Erfahrung im Ausbau von exquisiten Ladenflächen auf dem US-Markt wissen die Kunden zu schätzen. Ganter Interior in New York freut sich darauf, die gleiche Qualität und Service-stärke zu bieten, für die Ganter Interior in ganz Europa bekannt ist.

The Ganter Interior Inc. office is situated right at the heart of Manhattan. The 15 employees there have known the American market for many years and look after new and long-standing customers such Burberry, Louis Vuitton, Prada and Fendi. The team cooperates closely with its colleagues in Europe and China to give customers the best possible service. Branch Manager LaGrande Till can build on more than 25 years of retail experience. This experience in expanding luxury shop spaces on the US market is appreciated by customers. Ganter Interior in New York is pleased to offer the same quality and strength of service that Ganter Interior is known for throughout Europe.

Ganter Interiors Inc.231 West 29th Street // Suite 405 // 10001 New YorkFon: +1 212 643 946-4 // Fax: [email protected]

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Page 26: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Die Abkürzung KEK steht für das Ganter Interior

„Kompetenzzentrum Entwicklung und Konstruktion“.

Die im Jahr 2011 gegründete Abteilung ist interner

Dienstleister und unterstützt die Projektteams bei der Lösung

technisch anspruchsvoller Fragestellungen.

Das reicht von einfachen Konstruktionstipps

bis hin zur Entwicklung hochkomplexer

Vitrinen für Kunden aus dem Schmuck-Bereich.

Daniel Henke und

Daniel Kirchmann leiten den Bereich,

zu dem ein Kernteam von 7 Mitarbeitern gehört.

// Completed to perfection 201526

Page 27: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Development and constructionGanter Interior //

Ganz schön KEK

Was genau ist die Aufgabe des KEK-Teams?Daniel Kirchmann: Unser Aufgabengebiet ist

sehr vielschichtig: Es umfasst die Entwicklung von Sonderkonstruktionen und Prototypen, und geht weiter über aktive Konstruktionsunterstützung in den Projektbereichen bis hin zur Definition und Abbildung unserer Konstruktionsprozesse in den Systemen. Auch verschiedene Themen rund um technische Aus­ und Weiterbildung werden von uns betreut.

Daniel Henke: Oft müssen wir uns bei der Ent­wicklung von Prototypen in den Kunden hinein­versetzen, um seine Wünsche zu verstehen. Die Herausforderungen reichen beispielsweise von der Entwicklung außergewöhnlicher Oberflächen und mechatronischer Komponenten bis hin zu gan­zen Möbeln. Manchmal können wir auf Standard­ Bauteile zurückgreifen, manchmal fangen wir bei der Entwicklung wieder bei null an. Steht die technische Planung, stimmen wir mit unserem Einkauf geeignete Lieferanten ab, mit denen wir den weiteren Weg bis hin zur Realisierung der Prototypen gehen. Nach der Präsentation beim Kunden werden die Prototypen meist nochmals überarbeitet, bevor wir in Serie gehen.

Daniel Kirchmann: Wir konstruieren aber nicht nur fertige „Meisterstücke“. Oft sind es kleine Details, die der Kunde nur sekundär wahrnimmt, die jedoch für die Funktion entscheidend sind. Nicht selten müssen wir unter Zeitdruck entwickeln. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, einfache und clevere Lösungen zu finden, die auch die wirtschaftlichen Anforderungen erfüllen. Das ist mit ein Grund dafür, dass sich der Einkauf direkt neben uns befindet.

Klingt nach viel Tüftelei, was für Menschen arbeiten im KEK?

Daniel Kirchmann: Es gibt bei uns nicht „den“ typischen Mitarbeiter. Wir sind hauptsächlich Ingenieure, Schreiner und Leute mit anderem technischen Hintergrund. Viel wichtiger ist ein breites technisches Verständnis und der Ehrgeiz, die „perfekte“ Lösung zu finden: Oft müssen wir inter­disziplinär denken, eigene Lösungen stets kritisch hinterfragen, uns nicht davor scheuen, nochmals von vorne anzufangen. Nur so lassen sich die oft­mals sehr komplexen Kundenwünsche umsetzen.

Daniel Henke: Neulich hat mich jemand den „Q“ von Ganter Interior genannt, wie den Tüftler von James Bond. Das geht in die richtige Richtung, jedoch bin ich noch nicht so alt wie er.

Werden die Aufgabenstellungen bzw. die Entwürfe der Kunden anspruchsvoller?

Daniel Henke: Absolut! Auch wir spüren, dass unsere Kunden bestrebt sind, sich vom Wettbe­werb abzuheben. Das spiegelt sich in den Entwürfen und den Anforderungen wider. Allein beim Thema Beleuchtung tut sich sehr viel. LED­Leuchten „von der Stange“ sind oftmals nicht mehr gefragt. Hier entwickeln wir dann kundenspezifische Leuchten.

Daniel Kirchmann: Neulich haben wir für unseren Kunden Engelhorn ein Deckenschienen­system entwickelt, an dem die gesamte Beleuchtung sowie zusätzlich die gesamten Bestückungselemente hängend befestigt wurden. Bei elektrifizierten und über Kopf montierten Elementen sind hohe Anforderungen an die Sicherheit zu erfüllen. Das setzt ein fundiertes Verständnis von Material­eigenschaften, Produktionsmethoden, Statik und elektrotechnischen Bestimmungen voraus.

Daniel und Daniel, warum wurde das KEK ge-gründet?

Daniel Henke: Da unser Unternehmen in der Vergangenheit schnell gewachsen ist und der Bedarf unserer Kunden an technischen Lösungen stark zugenommen hat, war es eine logische Konsequenz, ein eigenes Kompetenzzentrum aufzubauen. Denn hier bündeln wir unser technisches Know­how und bauen eine „Wissensbasis“ auf, von der alle anderen Projektbereiche profitieren können.

Daniel Kirchmann: Wir bündeln aber nicht nur das Wissen, wir teilen es und tragen es zu den Kollegen in die einzelnen Bereiche. So bieten wir zum Beispiel regelmäßig Schulungen an der Ganter Interior Akademie an. Darüber hinaus verbringen alle technischen Auszubildenden ihre ersten Monate in der Firma bei uns. Wir beraten die Kol­legen auch im Tagesgeschäft und springen in die Teams, wenn ein Projekt Unterstützung braucht.

Daniel Henke, Daniel Kirchmann

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Page 28: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Daniel and Daniel, why was the CEC set up? Daniel Henke: As our company has grown very quickly in the past and

customer demands for more technical solutions have risen, the next logical step was to establish our own competence centre. Here we can combine our technical expertise and build a “knowledge base” that benefits all project areas.

Daniel Kirchmann: We don�t just bundle this knowledge, we share it and convey it to our colleagues in each department. This means for example that we can provide regular training sessions at the Ganter Interior Academy. Furthermore, all technical trainees spend their first few months in the company with us. We help our colleagues with their everyday business and jump into the teams whenever a project needs support.

What is the task of the CEC team exactly?Daniel Kirchmann: Our tasks are very widely: they include developing

special constructions and prototypes, providing active construction support in each project area and defining and mapping our construction processes in the systems. We are also responsible for various topics relating to education and training.

Daniel Henke: We often put ourselves in our customer�s shoes when developing prototypes in order to understand their requirements. The challenges may include developing unusual surfaces, mechatronic components and even whole items of furniture. Sometimes we can use standard components, but at other times we have to start at the drawing board. When it comes to technical design, we work with our colleagues in purchasing to find suitable suppliers who help us realise the prototypes. After presenting our work to the customer, the prototypes are usually revised before they go into production.

Daniel Kirchmann: We do not just create finished “masterpieces”, it�s often the small details that the customer only appreciates at a second glance that are actually essential for the proper functioning of the product. We regularly have to develop our products under time pressure. That is why it�s very important to find simple, clever solutions that also meet commercial requirements ­ this is one reason why the purchasing department is located right next to us.

The German abbreviation KEK stands for ”Competence Centre for

Development and Construction“ while also meaning „clever“.

Established in 2011, this department is an internal service provider that supports the project teams when

solving technically challenging issues. Its services range from simple

construction tips to the development of highly complex cabinets for customers

in the jewellery industry. Daniel Henke and Daniel Kirchmann

head the department, which consists of a core team of seven employees.

Really CLEVER!

Development and constructionGanter Interior //

// Completed to perfection 201528

Page 29: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Sounds like a lot of fiddling about. What kind of people work at the CEC?Daniel Kirchmann: There is no such thing as a “typical” employee in the

CEC. We are mainly engineers, joiners and people with other technical backgrounds. More important is a broad technical understanding and an ambition to find the “perfect” solution. We frequently have to think in an interdisciplinary way, critically question our own solutions and avoid shying away from starting from scratch. This is the only way to meet the customer�s often very complicated requirements.

Daniel Henke: Someone recently called me the “Q“ of Ganter Interior, like the quartermaster in James Bond. That isn�t a bad comparison, but I�m not quite as geeky as him.

Are customer requirements and designs becoming more complicated?Daniel Henke: Absolutely! We have also noticed that our customers are

striving to stand out from the competition. This is reflected in their designs and requirements. A lot is happening just in the field of lighting. “Off­the­shelf” LED lights are often no longer desired, which is why we develop custom­built lights.

Daniel Kirchmann: We recently developed a ceiling rail system for our customer engelhorn. The whole lighting system and all the equipment can be fixed to this system. There are very strict safety standards that must be met when dealing with electrified elements mounted overhead. This requires a thorough understanding of material properties, production methods, statics and electrotechnical regulations.

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Page 30: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Visual ElementsGanter Interior //

Small things are a big deal

Im Kleinen ganz groß

// Completed to perfection 201530

Page 31: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

„Visual Elements“ sorgen für eine ansprechende und wirkungs- volle Präsentation der Waren und sind oft das Tüpfelchen auf dem i bei der Gestaltung von Verkaufsräumen. Ganter Interior bietet seinen Kunden neben dem eigentlichen Laden- und Innenausbau auch Visual Elements an, die individuell nach Kundenwunsch bis zur Serienreife entwickelt werden.

In enger Zusammenarbeit mit der chinesischen Tochterge-sellschaft in Shanghai findet das Unternehmen passende Her-steller und steuert die Produktion, immer in enger Abstim-mung mit dem Kunden. Darüber hinaus bietet Ganter Interior auch die Abwicklung der kompletten Distribution an jeden gewünschten Ort der Welt.

Dieser Service kann durch einen auf den Kunden zuge-schnittenen Webshop ergänzt werden, über den jeder einzelne Store, egal ob in Paris oder New York, die gewünschte Menge seiner Produkte direkt bestellen kann. Wenige Tage später werden sie in den Laden geliefert. Denn Ganter Interior weiß, dass auch kleine Dinge ihren großen Auftritt verdienen.

Kein Laden ist ohne sie denkbar: Schuh- und Taschenständer,

Beautydisplays, SLG-trays, Deko-Elemente und mehr.

“Visual Elements” create an appealing, effective display of goods and are often the icing on the cake when designing shop floors. In addition to the usual shopfitting and interior work services, Ganter Interior offers its customers specially developed Visual Elements.

Working in close cooperation with the Chinese subsidiary in Shanghai, the company finds the right manufacturer and directs the serial production of the Visual Elements in increasingly close coordination with the customer. Ganter Interior also offers to handle all the logistics to any desired location.

This service can be complemented with a webshop tailored to the customer, which every single store, be it in Paris or New York, can use to order the desired quantity of VM props directly. The props are then delivered to the store a few days later. Ganter Interior knows that even small things deserve to make a big impression.

Shops would be unthinkable without them: shoe and coat stands, beauty displays, SLG trays, decorations and more.

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Page 32: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior realisiert Wohnträume Ganter Interior makes dream homes reality

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Page 33: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Private ResidenceGanter Interior //

Von denkmalgeschützten See-Villen mit klassi-schem Interior über noble Chalets in der Schweiz bis hin zu Lofts mit über 1.500 Quadratmetern in der Londoner City oder im fernen Kasachstan. „Gerade internationale Privatkunden aus dem gehobenen Segment wissen das hohe Qualitäts-empfinden und das ,German Engineering‘ von Ganter Interior zu schätzen“, weiß Michael Ganter und ergänzt: „Die jahrzehntelange Erfah rung aus dem Projektmanagement kommt uns auch im Bereich ,Private Residence‘ zu Gute.“

Ein Beispiel für das Vertrauen in die langjährige Erfahrung ist der Ausbau eines Stadthauses für den Inhaber eines internationalen Luxus-Labels. Für ihn hatte Ganter Interior einen exklusiven Laden auf der High Street in London gebaut. Von der abgelieferten Qualität begeistert, empfahl ihm sein Architekt, Ganter Interior für den Ausbau seines Privatdomizils zu engagieren.

Unzählige Jahre Erfahrung im Bereich Möbel- und Innenausbau kommen dem Unternehmen dabei entgegen. Egal, wie ausgefallen die Wünsche der privaten Bauherren sind, die Profis bei Ganter Interior kennen die Lösung für die anspruchs-vollen Bauherren und haben die passenden Liefe-ranten, auch für ausgefallene Wünsche.

So wurde jüngst in einer Privatwohnung in Almaty Naturstein aus dem Schwarzwald verbaut, den der Architekt unbedingt für seinen Kunden haben wollte. Ein kleines Stück Schwarzwald liegt nun in einem Luxusappartement in Kasachstan.

Im Bereich Private Residence ist darüber hin-aus Flexibilität und Schnelligkeit gefragt. Ein Bauherr aus Zentralasien änderte kurz vor der Übergabe des fertigen Projekts seine Meinung: Die Treppengeländer sollten entgegen den ur -sprüng lichen Plänen mit funkelnden Smaragden verziert werden. Ein klassischer Fall für die Abteilung strategischer Einkauf (siehe auch Seite 73). In letzter Minute fanden die Einkaufs-profis einen Edelsteinspezialisten aus Südamerika als Lieferanten.

Es sind genau diese Herausforderungen, die Ganter Interior liebt und gerne annimmt.

Alongside the classic shopfitting and interior

work services for retailers and global brands,

Ganter Interior‘s business is growing in another area.

As a general contractor, the company is converting an increasing number of sophisticated living areas

for private customers.

Neben dem klassischen Laden- und Innenaus baugeschäft für Einzelhändler und globale Mar ken wächst das Ge schäft bei Ganter Interior in einer weiteren Sparte. Das Unternehmen

baut als Generalunternehmer immer häufiger anspruchsvolle Wohnräume für Privatkunden aus.

From listed lake villas with classic interiors and noble chalets in Switzerland to lofts measuring over 1,500 m2 in central London and properties in faraway Kazakhstan: “International private customers in the luxury segment particularly appreciate the quality and ‚German engineering“ provided by Ganter Interior,” states Michael Ganter, adding: “Our decades of experience in project management work to our advantage in the ‘Private Residence’ segment. ”

One example of this trust in our years of expe-rience is a project involving the conversion of a town house for the owner of an international luxury label. Ganter Interior built an exclusive shop for this client on High Street in London. Impressed with the quality supplied, his architect advised him to hire Ganter Interior to convert his private residence.

The company benefits from countless years of experience in the field of furniture construction and interior work. No matter how unusual the client’s wishes, Ganter Interior knows the solution for complex clients and has the right suppliers for any special wishes.

Recently, natural stone from the Black Forest was built into a private apartment in Almaty, because the architect insisting on having it for their customer. A small piece of the Black Forest is now sitting in a luxury apartment in Kazakhstan.

Flexibility and speed are also sought after in the Private Residence segment. One client from Central Asia changed his mind just before delivery of the finished project. The stair rail was to be decorated with sparkling emeralds, contrary to the original plans - a classic case for the strategic purchasing department (cf. page 73). At the last minute, the purchasing specialists managed to find a jewel specialist from South America to supply the emeralds.

It is exactly this kind of challenge that Ganter Interior loves and gladly accepts.

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WIR DANKEN UNSEREN KUNDEN FÜR IHR VERTRAUEN UND DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT IN DEN LETZTEN 20 JAHREN:WE WOULD LIKE TO THANK OUR CUSTOMERS FOR THEIR TRUST AND THE PLEASANT COOPERATION OVER THE LAST 20 YEARS:

Ganter Interior // References

34 // Completed to perfection 2015

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WIR DANKEN UNSEREN KUNDEN FÜR IHR VERTRAUEN UND DIE GUTE ZUSAMMENARBEIT IN DEN LETZTEN 20 JAHREN:WE WOULD LIKE TO THANK OUR CUSTOMERS FOR THEIR TRUST AND THE PLEASANT COOPERATION OVER THE LAST 20 YEARS:

A Acne Adidas Aesculap Aesop Aigner Apart Apotheke am Theater AppelratCüpper Apriori Armani Audi Autostadt Wolfsburg B Basler Bäckerei Ruf Bally Basic B.Braun Benefit Bernd Wolf Betty Barclay BMW Bolay+Bolay Bork Bose Bredl Breuninger Brioni Bucherer Buch Kober Burberry C C&A Café Burse Calzedonia Canali Carl Gross Chanel Christa Probst Christian Dior CWF D Dahm&Schädler Daimler AG De Beers Degusto DER Touristik Delmod Depot Deutsche Bank Deutsche Börse Dior Parfums E Eckerle Edeka Energiers Engelhorn Escada Esteé Lauder Etihad F Faller Konfitüren Feldpausch Fendi Flughafen München Fogal Forever 21 Fossil G G-Star Garhammer Geers Georg Jensen Gerry Weber Godechot Pauliet Goethe Universität Grohe Gucci Guerlein Guess H Harry Winston Hearts on Fire H&M Hublot Hugo Boss I Intersport Bründl Innocean Intimissimi J Jelmoli J.Mendel K KaDeWe Kaiser Kastner&Öhler Kentucky Fried Chicken Kepler Park Kiton Kongresszentrum Taschkent L Lamborghini Laura Kent Laurèl L.C. Köhler Liberty of London Lindt&Sprüngli Lisa Moden Longchamp L‘Oréal Louis Vuitton LVMH M Mango Manor März Meissen Mercedes Benz MCM Michael Kors Mode Weber Modehaus Bär Mollerus Montblanc MoschMosch Mulberry Museé du Sport N Navyboot Nespresso Newounsa Nike O Optik Hess Oro Vivo Otto Kern P Paule Ka Paul&Shark Paul Smith Peuterey Pepe Jeans Peter Hahn Philipp Plein Porsche Design Porsche Zentren Prada Printemps Proenza Schouler Procter&Gamble Puma R Ralph Lauren Ratskeller Pforzheim Reischmann Rewa Rimowa Roeckl Rolex Roto S S.Oliver Sahco Hesslein Salamander Scabal Schladerer Schöffel Schuh Schäfer Session Music Silomon Sport Bittl Sport Bohny Stadtwerke Waldkirch Stella McCartney Strenesse Swarovski Swatch T Takko Tally Weijl The North Face Theo Wormland Thomas Sabo Tiffany&Co. TK Maxx Tom Ford Tom Tailor Tory Burch Tuzzi U UBS Unger Uniqlo Unicredit V van Laack Versace Vertu Via Appia Victorias Secret VitrA Vogelmann W Wella

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Ganter Interior // References

Mit einem normalen Autohaus hat der Mercedes Me Store an der Hamburger Binnenalster nicht mehr viel gemeinsam. Denn als Teil eines neuen Kon ze pts von Mercedes Benz stehen hier nicht mehr die Fahrzeuge im Vordergrund, sondern der Kunde. Er soll sich auf Anhieb in dem Store wohlfühlen und die Marke Mercedes noch intensiver erleben.

Ganter Interior steuerte dieses Projekt mit 550 m² als Generalunter-nehmer. Zunächst musste der Kellerbereich des historischen Gebäudes am Ballindamm mit ganzen 125 Stahldreh-Stützen und Jochträgern statisch verstärkt werden. Im nächsten Schritt folgte die komplette Entkernung des Showroom-Bereichs sowie der Einbau einer neuen Lüftungs-/Kühlungsan-

lage, neuer Daten technik (inkl. Elektroverteilerraum mit Verteiler- und Server schrank) und einer neuen, energiesparenden LED-Beleuchtung.

Danach wurde modernste Medientechnik integriert, die den Besucher mit Informationen versorgt. Für den dezenten Ton sorgt die Akustik-Decke, für die Sicherheit die neue Brand- und Einbruchmeldeanlage und für einen guten Tritt das hochwertige Parkett sowie die Kunstharz-Bodenbe-schichtung. Ein optisches Highlight ist auch die von Ganter Interior einge baute, geometrisch komplexe Wandverkleidungsvorsatzschale. Mit einer Länge von 45 m und schwarz lackierten Platten bis in ca. 5 m Höhe verleiht sie dem Showroom sein besonderes Ambiente. Ein weiterer Hin-gucker ist die Gastronomie-Thekenanlage mit Linoleum-Belag. Sie ist aus-gestattet mit einer Kühlvitrine sowie einer Rückwand mit integrierten Glas tür kühlschränken und einer italienischen Espresso-Maschine.

Auch das Backoffice hat Ganter Interior mit dem Sanitärbereich sowie drei Catering-Räumen ausgebaut und bestückt.

MERCEDES ME Kein normales Autohaus Architect: K T P Kauffmann Theilig & Partner

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MERCEDES ME no ordinary car dealership

The Mercedes me store on Hamburg’s Inner Alster no longer has much in common with a normal dealership. As part of the new Mercedes-Benz concept, it’s the customer and not the cars that take priority here. Customers should feel comfortable in the store right away, allowing them to experience the Mercedes brand more intensely.

Ganter Interior was the general contractor in charge of this 550 m² project. To begin with, the basement area of the historic building on Ballindamm

Street had to be statically reinforced with a total of 125 steel wire supports and cross-beams. The next step was to gut the entire showroom area and install a new ventilation/air conditioning system, new computer technology (incl. switchboard room with distribution and server cabinet) and new, energy-saving LED lighting.

Afterwards, cutting-edge media technology was integrated to provide visitors with information. The acoustic ceiling ensures a quiet atmosphere and the new fire and burglar alarm system guarantees security, while the high-end parquet flooring and synthetic resin floor coating eliminate any risk of slipping. One optical highlight is the intricate, geometric wall panel detailing, installed by Ganter Interior. 45 m in length with black-painted tiling rising to a height of approx. 5 m, this creates a special atmosphere in the showroom. Another eye-catcher is the gastronomy counter system with a linoleum surface. This system is equipped with a refrigerated dis-play counter, a rear wall with integrated glass door fridges and an Italian espresso machine.

Ganter Interior also expanded and equipped the back office with a sanitary area and three catering rooms.

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// Completed to perfection 201538

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DIOR PARFUMSDer zweite Stand-Alone-Store in London

Architect: Christian Dior S.A.

Ganter Interior // References

Für die Dior Beauty Boutique Covent Garden in London war Ganter Interior nicht nur als Ladenbauer verantwortlich, sondern auch als Entwickler eines speziell nach Kundenwunsch konzipierten Make-up-Spiegels. Dior eröffnete die 38 m² große Boutique am 15.11.2013 in London als zweiten Stand-Alone-Store weltweit. Den ersten Store dieser Art in Paris hatte Ganter Interior ebenfalls nur wenige Wochen zuvor realisiert. Zum Leis-tungsportfolio gehörten in London die technische Ausarbeitung sowie die Lieferung und Montage aller Wandanlagen, freistehenden Möbel und Kassenmöbel. Die verwendeten Materialien wie schwarze, hochglanz-lackierte Oberflächen, hochglanzpolierte Edelstahl-Elemente sowie strukturiertes und lackiertes Glas unterstreichen die hochwertige Charak-teristik der Beauty-Boutique.

Da die Boutique durch direkte und indirekte Beleuchtung einer ausge-klügelten Lichtplanung folgt, war ein außergewöhnlicher elektrotechnischer Planungsaufwand erforderlich. Deshalb mussten in der wohnzimmer-großen Beauty-Boutique ca. 700 m Kabel für LED verbaut werden, die über einen zentralen Punkt im Keller gesteuert werden. Vervollständigt wurde die Lichtplanung durch einen Make-up-Spiegel, der von Dior Make-Up Artists bei Kundenberatungen eingesetzt wird und unter-schiedliche Lichtszenarien (z.B. Tageslicht, Sonnenschein, Kerzenschein oder bewölktes Wetter) simulieren kann. Die Bedienung erfolgt dabei über ein Touch- panel. Die Anforderungen an den Spiegel hatte Dior selbst formu-liert (Größe, Form, Farbe, Oberfläche, Lichtszenarien sowie Touch-Bedie-nung). Die Umsetzung bei Ganter Interior übernahm das KEK-Team (Kompetenzzentrum Entwicklung und Konstruktion). Die Besonderheit ist die hohe Lichtleistung und das homogene Licht, bei dem sich einzelne LED-Punkte nicht abzeichnen. Eine von Ganter Interior speziell entwickelte Platine steuert die Lichtszenarien, die Dior gemeinsam mit Ganter Interior festgelegt hatte. Der Kunde kann über 5 Touchpanels die eingespeicher ten Lichtszenarien auswählen und die Lichtstärke über einen Dimmer regeln.

DIOR FRAGRANCES the second

stand-alone store in LondonGanter Interior was the shopfitter responsible for the Dior Beauty Boutique in Covent Garden, London, and also developed the specially designed make-up mirror requested by the customer. Dior opened the 38 m² London boutique on 15 November 2013; it is only the company’s second stand-alone store worldwide. The first store of its kind in Paris was also realised by

Ganter Interior just a few weeks previously. The services provided in London included the technical development, delivery and installation of all wall units, free-standing furniture and counters/shelves. The materials used, e.g. black, high-gloss varnished surfaces, high-gloss polished stainless steel elements and patterned, painted glass, emphasise the Beauty Boutique‘s high-end image.

An extraordinary amount of electrotechnical planning was required, because the boutique has a very sophisticated lighting design consisting of both direct and indirect lighting. Approx. 700 m of cable for LED lighting consequently had to be installed in the lounge-sized Beauty Boutique, which is controlled via a central unit in the basement. The lighting design is rounded off by a make-up mirror, which is used by Dior make-up artists during customer consultations and can simulate different lighting scenarios (e.g. daylight, sunshine, candlelight or overcast weather). This is controlled via a touch panel. Dior specified the requirements for the mirror themselves (size, shape, colour, surface, lighting scenarios and touch operation). The CEC team (Competency Centre for Development and Construction) performed this task for Ganter Interior. The special feature of the mirror is the high light output and the homogeneous light, which stops that individual LED points standing out. One of Ganter Interior‘s specially developed PCBs controls the light scenarios, which Dior previously agreed with Ganter Interior. The customer can select any of the stored lighting scenarios using five touch panels and adjust the light strength using a dimmer.

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Ganter Interior // References

Das Modehaus Engelhorn in Mannheim gehört zu den Ikonen und Trendsettern im Fashion- Einzelhandel. Bereits seit mehr als zehn Jahren baut Ganter Interior für das Traditionsunternehmen Flächen aus und um.

Aufgabe beim jüngsten Projekt war es, auf drei Stockwerken Konzeptflächen von mehr als 1.400 m² zu möblieren und auszubauen. Hinzu kam als weitere Anforderung die Einrichtung eines neuen Maß-Atelier, in dem Kunden in besonderem Ambiente und mit Blick über die Mannheimer Altstadt betreut werden können. Um dem Maß-Ateilier einen unverwechselbaren Look zu geben, kamen Kupferblech, Eiche, Naturstein und Schwarzstahl als dominierende Materialien zum Einsatz. Für die

Konzeptflächen wurde zudem eine elektrifi-zierte Schiene installiert, die nicht nur 230-Volt-LED-Leuchten aufnehmen kann, sondern auch hängende Lasten und Warenträger. Diese inno-vative Konstruktion konzipierte das Architektur-büro Blocher Blocher Partners, die technische Um setzung lieferte Ganter Interior. Mithilfe die-ses flexiblen Systems kann Engelhorn die Flächen in kurzer Zeit komplett neu arrangieren bzw. dekorieren und eine ganz neue Raumwirkung erzielen. Ein weiterer technischer Hingucker in der Exquisit-Abteilung ist ein Spiegelregal aus UV-verklebtem und transluzentem Spezialglas. Diese Konstruktion, die Ganter Interior erstmals realisierte, ist einzigartig in Deutschland. Zu den Highlights gehört auch die Cham pagne r bar mit Absturzsicherung und Goldputz im 5. Stock werk. Über 1.600 goldfarbene Metall- Pailletten schmücken in einem 3D-Verlauf die Front und die Decke der Bar. Auch die haus-eigene Schneiderei soll Aufmerksamkeit auf sich ziehen, liegt sie doch hinter einer schön gestal-teten Industriefassade aus Metall, die einen offe-nen Blick zulässt.

Eine Herausforderung war der knappe Zeit-rahmen von nur fünf Monaten für die Realisie-rung des Projektes. Folge: Da größten teils alle Gewerke gleichzeitig tätig waren, be durfte es einer sehr engen und straffen Abstimmung. Das nächste Projekt der erfolgreichen Zusammenarbeit steht auch schon an: die Fertigstellung eines zweiten Restaurants. Ganter Interior hatte bereits das vor einem Jahr eröffnete Restaurant Opus V im Haus realisiert. Es ist zwischenzeitlich mit zwei Michelin-Sternen gekrönt.

Trendsetter im Fashion-Einzelhandel

MODEHAUS ENGELHORN Architect: Blocher Blocher Partners

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Fashion company engelhorn in Mannheim is an icon and trendsetter in fashion retailing. Ganter Interior has been expanding and converting space for this long-established company for more than ten years.

The latest project involved expanding and furnishing concept spaces of more than 1,400 m² across three levels. Another request was to furnish a new bespoke studio where customers can be attended to in a special atmosphere with a view over Mannheim‘s old town. Sheet copper, oak, natural stone and black steel were used as domin-ant materials to give this studio its unique look. An electrified rail was also installed for the concept spaces; this can hold 230 volt LED lights as well as suspended goods and racks. The architecture company Blocher Blocher Partners designed this

innovative construction, while Ganter Interior was responsible for the technical implementation. engelhorn can use this flexible system to com-pletely rearrange or redecorate its spaces in a very short space of time, thus creating a brand new atmosphere. Another technical highlight in the luxury department is the mirror shelf made of special UV-bonded translucent glass. This con-struction, which Ganter Interior realised for the first time, is unique in Germany.

Other features include a champagne bar with fall protection and gold plaster on the fifth floor. Over 1,600 gold-coloured metal sequins arranged in a 3D pattern adorn the front and ceiling of the bar. The in-house tailor shop also attracts attention as it sits behind a beautifully designed industrial façade made of metal, allowing people to look inside.

One particular challenge in this project was the tight project realisation deadline of just five months. This meant that most of the technical crew ended up working at the same time, a feat which required extremely tight coordination. The next project for this successful partnership is already lined up: the completion of a second restaurant. Ganter Interior also realised the res-taurant OPUS V, which opened in the building one year ago. This restaurant has since been awarded two Michelin stars.

ENGELHORN a trendsetter in

fashion retailing

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// Completed to perfection 201542

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Ganter Interior // References

LINDT & SPRÜNGLIEin Prestigeobjekt der besondereren Art realisierte Ganter Interior in 3.471 Metern Höhe auf dem Jungfraujoch: das Schoggi-Museum samt dem 90 m² großen Eingangsbereich wurde für den Schweizer Schokola-denhersteller Lindt & Sprüngli (im Auftrag der Habegger AG) gebaut – und das in rekordverdächtigen vier Wochen. Die tägliche Lieferung der Baumaterialien und die Anfahrt des Teams zur höchsten Baustelle Euro-pas erfolgten mit der Zahnradbahn, die um 4:30 Uhr auf das Jungfraujoch abfuhr. Ab 9:00 Uhr war ein Transport nicht mehr möglich, da die Bahn ab dieser Zeit für Touristen reserviert ist.

Oben angekommen, mussten die Monteure sämtliche Einrichtungsele-mente in den zweiten Stock tragen; wobei sich der Sauerstoffmangel bemerkbar machte - auf dieser Höhe hat die Luft 30 % weniger Sauerstoff. Da sich zahlreiche Gewerke während der Bauphase gleichzeitig auf der kleinen Baustelle drängelten, war eine straffe Projektorganisation die wichtigste Voraussetzung für die erfolgreiche Abwicklung. Das Museum selbst ist im Stile eines alten Fabrikhauses gehalten. Dabei erzeugt das Zusammenspiel von Wänden, die mit echtem Klinkerstein verbaut wurden, Dekormöbeln in alter Optik und modernster Projektionstechnik eine dichte Atmosphäre und zieht den Besucher in seinen Bann. In Hochzeiten werden hier bis zu 5.000 Besucher täglich erwartet.

Ganter Interior has realised a prestigious property of a very special kind, 3,471 metres above sea level on the Jungfraujoch: the Schoggi museum and its 90 m² foyer were built for Swiss chocolatiers Lindt & Sprüngli (by order of Habegger AG) – and that in a record-breaking four weeks. The daily delivery of building materials and the team’s journey to the highest construction site in Europe were made by rack railway, which left for the Jungfraujoch at 4.30 a.m. The railway could not be used after 9.00 a.m. as it was reserved for tourists.

Once at the top, the technicians had to carry all of the fittings up two floors – a task made even harder by the lack of air, which at that height contains 30% less oxygen. A large number of technicians were working on the small construction site at the same time, which meant that strict organisation of the project was the most important requirement for successful completion of this task.

The museum itself is in the style of an old factory. The synergy of real clinker brick walls, decorative antique-style furniture and cutting-edge projection technology creates a solid atmosphere that captivates visitors. Up to 5,000 visitors a day are expected during busy periods.

LINDT & SPRÜNGLI

a prestigious property 3,471 metres above

sea level

Prestigeobjekt in 3.417 Metern Höhe Architect: Habegger AG

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Ganter Interior // References

Mit dem Bau des Schnellrestaurants in Schweitenkirchen konnte Ganter Interior sein erstes komplettes Hochbauprojekt auf der grünen Wiese reali sieren. Die Bauzeit betrug rekordverdächtige zwölf Wochen.

Als Generalun ternehmer übernahm Ganter Interior den kompletten Bau und Innenausbau der neuen, 450 m² großen Filiale im Norden von München. Dazu gehörten außerdem alle Gewerke und die Verantwortung für die Leistungsphasen 4-8 einschließlich der Ausführungs- und Detail-planung sowie der statischen Berechnungen und Planungen. Der Auftrag-geber stellte lediglich die Möbel und Küchentechnik bereit. Zum Leis-tungsumfang auf dem rund 10.000 m² großen Areal gehörte aber nicht nur der Bau des Restaurants. Hierzu gehörte auch die Gestaltung der

Freiflächen, einschließlich Unterbau für Verkehrs wege, Asphaltierungs-arbeiten und Pflasterarbeiten für die Wegführung, eine Drive-thru-Spur mit zwei Schaltern und mehrere Parkplätze. Dafür wurde die Baugrube erstellt, die Retentionszisterne eingebaut und sämtliche Grund leitungen verlegt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil war auch das Anlegen der Ter rasse mitsamt Kinderspielgeräten.

Das Stahlbetongebäude aus ca. 100 m³ Beton und 25 Tonnen Stab- und Mattenstahl hat eine freitragende Dachkon struktion, bestehend aus einer Metalleindeckung mit Gefälledämmung und einer Kunststoffab-dichtung. Alle Arbeiten im Bereich Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär sowie die komplette Errichtung der speziellen Kühlhaus räume im Außen-bereich wurden speziell auf die Anforderungen der System gastronomie abgestimmt.

Das 1,5 Tonnen schwere Klima- und Lüftungsge rät, das auf einer speziell angefertigten Stahlunterkonstruktion steht, wurde auf dem Flachdach des Gebäudes platziert, die Fassade erhielt eine Schichtstoff-Verkleidung und Vollwärmeschutz. Ein besonderer Blickfang des Res taurants ist außerdem die großzügige Glasfassade in Pfosten-/Riegelkonst ruktion, die spannende Einblicke in das Restaurant ermöglicht.

Erstes komplettes Hochbauprojekt

KENTUCKY FRIED CHICKEN Architect: Kentucky Fried Chicken

// Completed to perfection 201544

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This fast-food restaurant in Schweitenkirchen was Ganter Interior’s first complete building project on a greenfield. The construction time was a record-breaking twelve weeks.

In its capacity as general contractor, Ganter Interior took over all construc-tion and interior work for the new 450 m2 restaurant located to the north of Munich. This included all contract work and responsibility for service phases 4–8 along with construction documentation, detailed planning, static calculations and designs. The client only provided the furniture and kitchen appliances.

However, restaurant construction was not the only service provided on the approximately 10,000 m2 plot. Other services included the develop-ment of open spaces, including the construction of transport substructures, bituminisation and paving work for paths, a drive-thru lane with two counters and numerous parking spaces. This work included excavating the foundations, installing retention cisterns and laying pipes and supply lines. Another important part of the package was the construction of the patio along with playing facilities for children.

Made of approx. 100 m³ of concrete and 25 tonnes of steel bars and matting, the reinforced concrete building has a free-standing roof construction consisting of a metal covering with tapered insulation and plastic sealing. All the heating, ventilation, air conditioning and sanitation work and all the fittings for the special outdoor cold storage facility were customised to meet the needs of system catering.

The 1.5 tonne air conditioning and ventilation unit, which stands on a custom-built steel substructure, was positioned on the building’s flat roof, while the front was fully insulated and given laminate cladding. Another eye-catching feature of the restaurant is the lavish glass façade with its post and mullion construction, which allows exciting views into the restaurant.

KENTUCKY FRIED CHICKEN

first complete building project

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Page 46: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

RIMOWA KITZBÜHL Architect: Architekturbüro Dahlbender

// Completed to perfection 201546

Page 47: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

SPORT BITTL ALLACH

Architect: Blocher Blocher Partners

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Page 48: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

ADIDAS BERLIN Architect: Christian Stötzer

// Completed to perfection 201548

Page 49: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

LONGCHAMP BADEN-BADEN Architect: Longchamp

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Page 50: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

BOLAY+BOLAY ULM

Architect: Labor Weltenbau Elmar Gauggel

// Completed to perfection 201550

Page 51: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

RATSKELLER PFORZHEIM Architect: urban matters UMnet

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Page 52: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

SIEBENFÖRCHER BRIXENArchitect: Ganter Italia srl.

// Completed to perfection 201552

Page 53: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

SESSION MUSIC WALLDORF Architect: Atelier Kontrast

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Page 54: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

FOREVER 21 WIEN Architect: Forever 21

// Completed to perfection 201554

Page 55: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

VERTU PARISArchitect: CAPS

Ganter Interior // References

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Page 56: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

DEGUSTO FREIBURG Architect: Fuchs & Maucher Architekten

// Completed to perfection 201556

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AESOP BERNArchitect: Eins:33

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STRENESSE BERLIN

Architect: Blocher Blocher Partners

// Completed to perfection 201558

Page 59: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Ganter Interior // References

AESCULAP BOCHUM

Architect: Atelier Brückner

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Page 60: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Erst Hammerwerk, dann Vorwerk, jetzt Kraftwerk

Die Firmenzentrale der Ganter Interior GmbH ist ein architektonisches Geschichtsbuch. Ein Jahrhundert lang wurde in dem Gebäude Garn gesponnen, dann kam die Pleite. Zehn Jahre später hatte

Michael Ganter die Vision, dem leerstehenden Gebäude neues Leben einzuhauchen.

First a forge mill, then an outbuilding, now a power house. Ganter Interior GmbH’s company headquarters is an architectural history book. Yarn was spun in this building until the company went bankrupt. Ten years later,

Michael Ganter had the vision of breathing some life back into the empty building.

KraftwerkGanter Interior //

// Completed to perfection 201560

Page 61: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

„Ich bin tief beeindruckt von der räumlichen und historischen Dimension dieses Gebäudes. Bei meiner ersten Begegnung mit dem ehemaligen Vorwerk der KSW, der Kollnauer Spinnerei und Weberei, stand es bereits neun Jahre leer. Trotzdem übte es sofort eine starke Faszination auf mich aus. Das leere Gebäude war mehr als eine leblose Hülle. Vielleicht brauchte man ein wenig Fantasie, um sich gleich das Hammerwerk zu vergegenwärtigen, mit dem hier 1683 alles begann und in dem die Erze aus den nahegelegenen Gruben verhüttet wurden.

Aber die Geschichte des großen, 1869 gegründeten Textilbetriebs, der mehrere Generationen das Leben von zeitweise fast 800 Beschäftigten geprägt hatte und die wichtigste Existenzgrundlage für den Ort Kollnau war, ist in diesem Industriebau nach wie vor präsent. Hier spürt man, dass Vergangenheit nicht einfach verschwindet, genauso wenig wie die Energie, mit der das Vorwerk zeitweilig aufgeladen war, als Interessierte aus aller Welt dort eine der modernsten Produktionsanlagen ihrer Zeit bestaunen konnten.

Dieses Gebäude hatte und hat Potenzial, und dieses wollte ich erschließen. Das Vorwerk sollte zu einem Ort der Kreativität, des Anspruchs, der Leiden­schaft, der Leistung, des Wachstums und damit zum „Kraftwerk“ werden. Es soll die Industriegeschichte dieses Geländes in die Zukunft weiterschreiben, ohne seine Vergangenheit zu vergessen. Hammerwerk, Vorwerk, Kraftwerk – diese Worte markieren keine gerade Linie, sondern eine Abfolge von Umbrü­chen, schmerzhaften Einschnitten und Neuanfängen. Dahinter stehen die Geschichten von Menschen, die hier gelebt und gearbeitet haben und auch weiter leben und arbeiten werden.“

“I am deeply impressed by the spatial and historical dimensions of this building. The first time I saw the former outbuilding of the KSW (Kollnau spinning and weaving factory), it had been standing empty for nine years. However, the building fascinated me immediately, because it was more than just a lifeless shell. Maybe you needed some imagination to visualise the old forge mill, which is how it began back in 1683 and where the ore from the nearby pits was smelted.

The history of the large textile factory founded in 1869 is still very much present in this industrial building. The factory influenced the lives of many generations, at one time employing nearly 800 people, and was the most important source of livelihood in the Kollnau area. Here you can feel that history does not simply disappear, no more than the energy that filled the outbuilding for a while when people from all over the world could marvel at one of the most advanced production plants of its time.

This building had and still has potential, and I wanted to tap it. The outbuil­ding was to become a place of creativity, aspiration, passion, performance and growth, and therefore a power house. It was to continue writing the industrial history of these premises in the future without forgetting its past. forge mill, outbuilding, power house – these terms do not indicate a straight line, but rather a series of changes, painful upheavals and new beginnings. Behind these lie the stories of the people who lived and worked here and also of those who will live and work here in the future.”

Michael Ganter (Auszug aus: Hammerwerk, Vorwerk, Kraftwerk – Die Biografie eines Industrieareals in Kollnau)Michael Ganter (Extract from “Hammerwerk, Vorwerk, Kraftwerk – The biography of an industrial site in Kollnau”)

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Page 62: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

KraftwerkGanter Interior //

// Completed to perfection 201562

Page 63: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

„ Die drei Säulen unseres Konzepts lauteten: Licht, Klima und Kommunikation.“

Architekten Hermann & Öttl

Rund 250 Mitarbeiter arbeiten heute im Kraft-werk, dem Hauptsitz der Ganter Interior GmbH. Eingebettet in der typischen Schwarzwaldland-schaft, blickt das 1999 von Michael Ganter er wor-bene Firmengebäude bereits auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück.

1890 erbaut, war das heutige Kraftwerk Teil des Areals der Kollnauer Baumwollspinnerei & Webe-rei AG. Das Unternehmen nutzte das Gebäude als Vorwerk, in dem die Mitarbeiter Baumwolle rei-nigten und für die Weiterverarbeitung sortierten. Knapp 10 Jahre stand das denkmalgeschützte Gebäude nach dem Konkurs und der Schließung 1990 leer. Geschäftsführer Michael Ganter, den der sanierungsbedürftige Industriebau des 19. Jahrhunderts faszinierte, war jedoch überzeugt, hier seine Vision einer ästhetischen Arbeitsumge-bung in einer offenen, kreativen und kommunika-tiven Atmosphäre umsetzen zu können.

Mit einem Architekturwettbewerb zur Sanie-rung und Umnutzung des Kraftwerks nahm die Idee von „Loftbüros“ Gestalt an. Die Aufgabe des Wettbewerbs war klar formuliert: Mit minima-len finanziellen und technischen Mitteln sollte das alte Industriegebäude so umgebaut werden, dass es den künftigen Nutzern ein Maximum an flexiblen Raumlösungen bieten würde. Oberste Priorität hatte dabei der Erhalt des historischen Charakters des Gebäudes. Das Münchner Archi-tekturbüro Hermann & Öttl konnte mit seinem offenen Konzept dreier integrierter Lichthöfe zur optimalen Nutzung des Gebäudes überzeugen.

Ziel der Planung war es, das Industriedenkmal zu erhalten und mit Hilfe offener Installationen, rohem Estrich, Kabelpritschen und einfachen Materialien einen „Werkstatt-Charakter“ zu er zeu-gen. Bei der Sanierung wurde auf die Er hal tung der alten Bausubstanz sehr viel Wert gelegt. Wichtig war den Bauherren, die konstruktiv und stilistisch prägenden Strukturen und Details, wie die Stahl-stützen, die preußischen Kappendecken, die Granit- treppen, den Aufzugsschacht sowie die historische Fassade mit ihrer Attika -Umrandung zu erhalten. Die neuen Fenster wurden trotz Auflagen zum Wärmeschutz und den Arbeitsstättenrichtlinien in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt den alten Fabrikfenstern stilecht nach empfunden. Die Kombination aus Altem und Neuem hat dazu bei-getragen, den Charme des historischen Fabrikge-bäudes zu erhalten und den noch ein modernes, designorientiertes Am bien te zu schaffen.

Im Jahr 2000 war es soweit: 20 Ganter Mitarbei-ter konnten neben mehreren Mietern in das neue Firmengebäude einziehen. Das rasante Wachstum der Ganter Interior GmbH machte über die Jahre aber immer wieder Aus- und Umbaumaßnahmen im Kraftwerk not wen dig, um neuen Platz für die Expansion zu schaffen.

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Today, around 250 employees work at the head-quarters of Ganter Interior GmbH. Nestled in typical Black Forest scenery, the company buil-ding was already able to look back on over 100 years of history when it was purchased by Michael Ganter in 1999.

Built in 1890, the modern-day building was part of the Kollnauer Baumwollspinnerei & Webe rei AG site. The company used the building as a place where workers could clean the wool and sort it for further processing. The listed buil-ding stood empty for nearly ten years after the bankruptcy and closure of its previous owner in 1990. Managing Director Michael Ganter, who was fascinated by the 19th century industrial building so desperately in need of restoration, was still convinced that his vision of an aesthetic work environment in an open, creative and communicative atmosphere could be realised.

The idea of “loft offices” took shape with the architecture competition to restore and convert the building. The task of the competition was clearly formulated: the old industrial building was to be converted using minimal financial and technical resources to provide the future user with the widest possible range of flexible room solutions. The top priority was to preserve the building’s historical character.

Munich-based architecture company Hermann & Öttl beat the competition hands down with its open concept of three integrated atria, designed to facilitate optimal use of the building.

“ The three pillars of our concept were: light, climate and communication.”

Architects Hermann & Öttl

The objective of the design was to preserve the industrial monument and create a “workshop character” with the aid of open installations, bare floors, cable racks and simple materials. During the restoration work, great importance was attached to preserving the old structure. For the owners, it was important to preserve the structure and details defining the construction and character of the building such as the steel supports, Prussian vaulted ceilings, granite steps, lift shaft and the historic façade with its attic border. Despite thermal insulation regulations and the statutory guidelines for workplaces, the new windows were modelled on the style of the old factory windows in close cooperation with the monument preservation authority. This combination of old and new has helped preserve the charm of the historic building while creating a modern, design- oriented atmosphere.

Everything was finally ready in 2000: 20 Ganter employees were able to move into the company building along with numerous other tenants. The rapid growth of Ganter Interior GmbH over the years has made repeated extensions and conversions necessary to create more space to expand.

KraftwerkGanter Interior //

// Completed to perfection 201564

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DIE MITARBEITER – UNSER GRÖSSTES KAPITAL

Sie sind das größte Kapital von Ganter Interior: rund 350 Mitarbeiter, die weltweit an acht verschiedenen Standorten arbeiten. Ihr Know-how im Projektgeschäft, im Einkauf, der Logistik und im Vertrieb

trägt zum rasanten Wachstum bei. Alleine in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Anzahl der Mitarbeiter verdoppelt.

Wer so dynamisch wächst, ist immer auf der Suche nach guten Mitarbeitern, die dieses Wachstum stützen und mit Leidenschaft vorantreiben.

// Completed to perfection 201566

Working for Ganter InteriorGanter Interior //

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Der Zeitdruck im Laden- und Innenausbau ist hoch. Nicht selten wird bis wenige Minuten vor Eröffnung geschraubt und montiert, während draußen schon lange Schlangen neugieriger Kunden warten. Motivierte Kollegen und ein perfekt eingespieltes Teamwork sind daher die Grundlage für den Erfolg, denn nur gemeinsam können die aufwendigen Aufgaben abgeschlossen werden.

Den Grundstein für ein hervorragendes Arbeitsklima hat Ganter Interior schon längst gelegt: Moderne Open-Space-Büros und Team- Arbeitsplätze sorgen für kurze Kommunika-tions wege und ein angenehmes Arbeitsumfeld, während die flachen Hierarchien und die offene Arbeitskultur, bei der sich alle Mitarbeiter duzen, zur angenehmen Atmosphäre beitragen. Für das leibliche Wohl sorgt das firmeneigene Bistro, in dem die Mitarbeiter dreimal in der Woche aus leckeren Gerichten wählen können. Auch die geografische Lage der Unternehmenszentrale in Waldkirch bietet den Mitarbeitern einiges.

Idyllisch gelegen im Dreiländer-Eck – Deut-schland, Schweiz, Frankreich – ist der Erholungs- und Freizeitwert enorm. Das charmante Freiburg im Breisgau liegt eine Viertelstunde entfernt, das schweizerische Basel ist in einer knappen Stunde zu erreichen. Wer gerne Ski oder Moun-tainbike fährt, wird hier auch glücklich: Die Berge liegen vor der Haustüre. Kurz gesagt: Hier wird gearbeitet, wo andere Urlaub machen.

The time pressure associated with shopfitting and interior work is very high. It’s not rare to still be screwing and assembling just minutes before an opening, while rows of curious customers wait outside. Motivated workers and perfect teamwork are therefore essential to our success, because complicated tasks can only be completed by teamwork.

Ganter Interior laid the foundation for an excellent working atmosphere long ago: modern, open-plan offices and team workstations ensure short communication channels and an attractive working environment, while the flat hierarchies and an open working culture in which employees show each other respect contribute towards a pleasant atmosphere. The company’s in-house bistro caters for employees’ physical needs by offering a choice of meals three times a week.

The geographical location of the company headquarters in Waldkirch is also very attractive for employees. Idyllically located at the crossroads between three countries – Germany, Switzerland and France – the potential for relaxation and leisure activities is immense. The charming town of Freiburg im Breisgau is 15 minutes away, while the Swiss city of Basel is nearly an hour away. This location really caters to those who enjoy skiing and mountain biking: the mountains are on your doorstep. In short: Ganter Interior works where others go on holiday.

WEITERBILDUNG AN DER GANTER INTERIOR AKADEMIETraining at the Ganter Interior Academy

Ein kontinuierlicher Wissenstransfer und ein breites Weiterbildungsprogramm bereitet die Mitarbeiter auf die spannenden und anspruchs-vollen Projekte vor. Dafür hat das Unternehmen vor Jahren die Ganter Interior Akademie ge-gründet. Hier werden fachliche Themen wie Baurecht, Einkauf, Projektmanagement und verschiedene Produktschulungen behandelt, aber auch Themen wie Selbstmanagement, Führung und Sprachkurse.

Die Kurse werden dabei regelmäßig an den Bedarf der Kollegen angepasst, um sie optimal zu fördern. Berufliche Weiterentwicklungen, z. B. vom Projektbearbeiter über Projektleiter bis hin zum Team- oder Bereichsleiter, sind möglich und auch gewünscht. Derzeit bietet die Akademie mehr als 60 Seminare an – einige davon werden von Mitarbeitern für Mitarbeiter gehalten, andere von externen Dozenten, Trainern oder Referenten angeboten.

Bei der persönlichen Entwicklung wird aber nicht nur auf Wissensaufbau gesetzt. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird geför-dert. So sind Väter in Elternzeit keine Seltenheit, ebenso freut man sich über Mütter, die nach ihrer Familienzeit wieder in das Unternehmen zurückkehren. Flexible Teilzeitmodelle helfen, Fachkräfte zu halten und geben den Mitarbeitern genügend Freiraum für die Gestaltung der Lebenssituation.

Und für den sportlichen Ausgleich zum Projekt-geschäft ist das Gesundheitsmanagement von Ganter Interior zuständig. Die Firma bietet ein breites Spektrum an Sport- und Fitnesspro-grammen an, wie Wirbelsäulengymnastik mit Physiotherapeuten in der Mittagspause oder Ergonomieberatung am eigenen Arbeitsplatz. Regelmäßige Gesundheitstage bieten zusätzli-che Anreize, etwas für die Gesundheit zu tun bzw. einen Ausgleich zum Arbeitsalltag zu finden.

Auch Maßnahmen zum Teambuilding werden gefördert. Regelmäßige Betriebsausflüge, Out-door-Events, Skiausflüge bis hin zu Ballonfahrten, Segeltörns oder die Teilnahme am Freiburg- Marathon sind nur einige Beispiele. Das jährliche Ganter Interior Sommerfest für Familien, die Neujahrsfeier für alle Mitarbeiter im Januar sowie die regelmäßigen Bereichsausflüge sind ebenfalls gern besuchte Veranstaltungen, die das „Wir“-Gefühl stärken und fördern.

Ganter Interior wächst weiter und sucht neue Kollegen an verschiedenen Standorten. Aktuelle Stellenangebote finden sich auf der Website von Ganter Interior: www.ganter-interior.com.

They are Ganter Interior’s biggest asset: around 350 employees working at eight different sites worldwide. Their expertise in the project business, purchasing, logistics and sales is contributing

to the company’s rapid growth. Employee numbers have doubled in the last five years alone. A company growing this fast is always on the lookout for new employees who will support

this growth and drive it forward with their passion.

EMPLOYEES – OUR GREATEST ASSET

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A constant transfer of knowledge and a compre-hensive training programme prepare employees for our exciting and complex projects. This is why the company founded the Ganter Interior Academy some years ago. This is where technical topics such building law, purchasing, project management and various product training sessions are covered, not to mention other topics such self-management, leadership and languages.

The courses are regularly adjusted to meet employees’ needs and provide them with optimal support. Professional training, e.g. from project team member and project manager to team/department leader, is available and desirable. The Academy currently offers over 60 seminars, some of which are held by employees for emplo-yees, while others are run by external lecturers, trainers and consultants.

However, knowledge is not the only focus of personal development. The integration of family

and career is also encouraged. This means that fathers on paternity leave are not a rare occurrence, while it’s also great to see mothers return to the company from their maternal leave. Flexible part-time schemes help retain skilled personnel and give employees enough freedom to organise their lives.

Ganter Interior’s health management is res-ponsible for providing a sporty balance to the company’s project business. The company offers a wide range of sport and fitness programmes such as spinal exercises with physiotherapists during the lunch break or ergonomic recom-mendations at individual workstations. Regular health days also offer the incentive to do something for your health or find a balance for the working day.

Team-building activities are also encouraged. Regular staff outings, outdoor events, ski trips and even balloon rides, sailing trips and partici-

pating in the Freiburg marathon are just some of the activities undertaken. The annual Ganter Interior summer party for families, the New Year’s celebration for all employees in January and the frequent staff outings are all popular events that strengthen and promote the feeling of togetherness in the company.

Ganter Interior is continuing to grow and look for new colleagues at different sites. For current job vacancies, visit the Ganter Interior website at: www.ganter-interior.com.

Eines von fünf Projekt-Teams im Headquarter //

One of five project teams

at the headquarters“

Mittagspause im Bistro //

Lunch at the bistro

// Completed to perfection 201568

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Working for Ganter InteriorGanter Interior //

COMPLETED TO PERFECTION. As an international leader in shop fitting and interior work, we realise unique projects all over the world. We supply all general contractor services from execution planning to turnkey delivery. With over 350 employees across

Europe, North America and Asia, premium brands such as Louis Vuitton, Porsche Design and Burberry and clients in the private and public sectors trust us to deliver. We are expanding our business and are looking for you to work in our team in Waldkirch as:

SITE MANAGER GENERAL CONSTRUCTION (F/M)

You will be solely responsible for the construction management of interior construction works and for the coordination, supervision and organisation of general sub-contracted services during the con- struction phase. You will guarantee the quality of the construction work and ensure the timely completion of the works according to schedule.

First and foremost, your role will be that of a specialised point of contact for our clients, architects and subcontractors. You will also be in charge of approval procedures, the rectification of defects and for project billing.

Interested? Then visit us at www.ganter-interior.com/career and send us your application, stating your salary expectations and your earliest possible start date. We look forward to hearing from you! Please contact Katharina Volk on +49 7681 4018-3290 with any queries. Ganter Interior GmbH, Am Kraftwerk 4, D-79183 Waldkirch

www.xing.com/companies/ganterinteriorgmbh www.facebook.com/ganterinterior www.linkedin.com/company/ganter_interior

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AUSBILDUNG BEI DER GANTER INTERIOR GMBHApprenticeships at Ganter Interior GmbH

Bereits seit elf Jahren bildet Ganter Interior junge Menschen in verschiedenen Ausbildungs-berufen aus, um sehr gut qualifizierte Nach-wuchskräfte für das Unternehmen zu rekrutieren. Die Ausbildungsquote lag in den letzten Jahren bei überdurchschnittlichen 10% und insgesamt haben bereits 42 junge Menschen ihre Ausbildung bei Ganter Interior abgeschlossen. Davon wurden 38 direkt in eine Festanstellung übernommen, zum Beispiel als technische Produkt designer, Industrie kaufleute oder als Bauzeichner.

Um den Auszubildenden einen guten Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen, werden sie von Beginn an von erfahrenen betrieblichen Ausbildungsbeauftragten und Ausbildungspaten begleitet. In den Einführungswochen erhalten die jungen Nachwuchskräfte Informationen zu internen Abläufen, Telefontraining, Projektab-wicklung oder zum Thema Arbeitsschutz.

Dadurch bekommen sie erste Einblicke in das Unternehmen, können sich mit älteren Auszubil-denden austauschen und sich besser kennenlernen. Neben fachbezogenen Inhalten werden Fremd-sprachen wie Englisch, Italienisch und Französisch in Kursen vermittelt, um die jungen Mitarbeiter optimal auf die Arbeit am internationalen Markt vorzubereiten.

Während ihrer Ausbildungszeit können die Nachwuchskräfte an verschiedenen Azubi- Projekten teilnehmen. Dazu gehören zum Bei-spiel die Organisation des Grillfestes und der Neujahrsfeier, das Praktikantenmanagement und die Organisation des jährlichen Azubi-Ausflugs. Da sie diese Projekte selbstständig organisieren müssen, lernen sie, Verantwortung zu überneh-men, Teamgeist zu zeigen und Projekte eigen-ständig abzuwickeln.

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Working for Ganter InteriorGanter Interior //

COMPLETED TO PERFECTION. As an international leader in shop fitting and interior work, we realise unique projects all over the world. We supply all general contractor services from execution planning to turnkey delivery. With over 350 employees across

Europe, North America and Asia, premium brands such as Louis Vuitton, Porsche Design and Burberry and clients from the private and public sectors trust us to deliver. We are expanding our business and are looking for you to work in our team in Waldkirch as:

PROJECT MANAGER (F/M) You will be in charge of the planning, management and commercial implementation of shopfitting and high-quality interior work projects – working autonomously and with an awareness of costs and quality. As part of the project, you will organise and coordinate

duties within the project team, from compiling the quotation to completing the project. First and foremost, your role will be as a specialised contact partner for our clients, architects and sub- contractors.

Interested? Then visit us at www.ganter-interior.com/career and send us your application, stating your salary expectations and your earliest possible start date. We look forward to hearing from you! Please contact Katharina Volk on +49 7681 4018-3290 with any queries. Ganter Interior GmbH, Am Kraftwerk 4, D-79183 Waldkirch

www.xing.com/companies/ganterinteriorgmbh www.facebook.com/ganterinterior www.linkedin.com/company/ganter_interior

20141125_Stellenanzeige_Magazin_2.indd 2 17.12.2014 16:32:41

Ganter Interior has been training young people in various occupations for eleven years with the aim of recruiting highly qualified young talent for the company. In the past few years, the training rate has been above average at 10 %, and 42 young people have completed their traineeships at Ganter Interior to date. 38 of them have been offered a permanent position, for example as technical product designers, industrial clerks and architectural draftsmen.

Trainees a good start in their careers and sup-ported by experienced company training officers and mentors. During the introductory weeks, the young employees receive information about internal processes, telephone training, project handling and occupational safety. This gives them an initial insight into the company and allows them to talk with older trainees and get to

know one another better. Besides subject-specific content, foreign languages such English, Italian and French are offered in courses to properly prepare the young employees for work on an international market.

During their traineeships, young employees can participate in various trainee projects. These include organising the big barbeque and the New Year’s celebration, managing interns and organising the annual trainee trip. As they have to organise these projects by themselves, they learn to take on responsibility, show team spirit handle projects independently.

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Jasmin Rautenberg //ehemalig Technische Auszubildende, jetzt Konstrukteurinformer technical apprentice, now constructor

„Mein Name ist Jasmin Rautenberg. Ich habe bei Ganter Interior eine Ausbildung zur technischen Produktdesignerin gemacht. Besonders angespro­chen haben mich die offene Atmosphäre sowie das

abwechslungsreiche und kreative Arbeiten. Als ich 2010 anfing, gab es im Unternehmen außer mir nur noch eine weitere Frau in diesem Aus bil­dungs beruf. Heute sind es ca. 40 technische und kaufmännische Azubis, die Hälfte der technischen Produktdesigner ist weiblich. Meine Ausbildung dauerte dreieinhalb Jahre. In dieser Zeit war ich pro Woche anderthalb Tage in der Berufsschule und dreieinhalb Tage im Unternehmen.

Eines der vielen positiven Dinge bei der Ausbil­dung bei Ganter Interior war, dass ich alle paar Monate die Ausbildungsabteilung wechselte. So bekam ich viel von der Firma und den verschiede­nen Projekten mit und lernte gleichzeitig alle Kol­legen kennen. In jedem Bereich stand mir ein Ausbilder unterstützend zur Seite, der mit mir die Aufgaben besprach und an den ich mich jederzeit wenden konnte. In den ersten Wochen der Ausbildung bekam ich viele Schulungen zu den EDV­Programmen, die bei Ganter Interior eingesetzt werden. Durch die netten Kollegen und die offene Teamarbeit bekam ich von Anfang an sehr viel vom Unternehmen und den Projektab­läufen mit. Meine Ausbildung habe ich im Januar erfolgreich abgeschlossen und arbeite seitdem als Konstrukteurin in dem Team, das Kunden wie Montblanc und Burberry betreut.„

“My name is Jasmin Rautenberg. I was an apprentice in technical product design at Ganter Interior. What really attracted me was the open atmosphere and the varied and creative work. When I started out in 2010, there was only one other woman at Ganter Interior who�d chosen this vocation. Today (2013), there are about 40 of us doing technical and commercial apprenticeships, and half the technical product designers are women.  My apprenticeship ran for three and a half years. During this time, I went to vocational school one and a half days a week and worked in the company three and a half days a week.

One of the many positive aspects of my appren­ticeship at Ganter Interior was that I changed departments every few months. This way, I found out a lot about the company and the various pro­jects and, at the same time, got to know all my colleagues.  In every department, a trainer was available any time I needed help, providing sup­port and talking me through my various tasks. In my first weeks of apprenticeship, I received a lot of training on the computer programs used at Gan­ter Interior. Through my friendly colleagues and the open teamwork, I got to know a lot about the company and the project processes, which made my work even more fascinating and interesting. I successfully finished my apprenticeship and work now as a constructor in the team that takes care of clients like Montblanc and Burberry.”

Albert Minchero //Project Manager

„Hola! Mein Name ist Alberto Minchero, ich bin Spanier und Project Manager bei Ganter Interior. Kurz bevor ich mein Studium der Architektur in Spanien abgeschlossen hatte, kam der wirtschaft­liche Stillstand im Land. Deshalb richtete ich meinen Blick über die Grenzen hinaus und fand zunächst eine Arbeit in einem Planungsbüro in Katar. Allerdings war mir das auf Dauer zu weit weg von meiner Heimat.

Bei meiner erneuten Suche im Internet bin ich dann auf die Stellenanzeige von Ganter Interior gestoßen und habe mich beworben. Gerade mal zwei Wochen lagen zwischen dem Abschicken meiner Unterlagen und dem unterschriebenen Arbeitsvertrag. Ich wurde in der Zeit am Telefon interviewt und zu einem Schnuppertag eingeladen. Danach wusste ich, es passte einfach.

Dass ich noch sehr wenig Deutsch spreche, ist kein Problem. Ich bekomme bei Ganter Interior zweimal in der Woche Deutschunterricht und meine Kollegen sprechen wie ich selbst sehr gut Englisch. Bei Ganter Interior gefällt mir, dass ich von Anfang an Verantwortung für Projekte trage, und dass ich so tolle Unterstützung von allen Seiten bekomme. Ich habe Kollegen aus Deutschland, Italien, Finnland, USA und anderen Ländern,

“Hola! My name is Alberto Minchero – I am Spanish and work for Ganter Interior as a project manager. Shortly before I graduated in architecture in Spain, economic stagnation hit the country. That�s why I looked beyond Spain�s borders and initially found work in a planning office in Qatar. However, this was too far away from home for me in the long run.

During a renewed search on the Internet, I came upon the job advertisement placed by Ganter Interior and applied. Just two weeks passed from sending my application documents to signing the employment contract. I was interviewed by tele­phone during this time and was invited to spend a trial day at Ganter Interior. After that, everything just fell into place.

It�s not a problem that I still speak so little Ger­man. I get German lessons at Ganter Interior twice a week, and my colleagues and I are able to speak English very well.  What I like at Ganter Interior is that I have been taking responsibility for projects from the beginning and that I get such

das ist eine spannende Arbeitskultur! Ich habe mich hier von Anfang an wohlgefühlt. Die Leute sind sehr zuvorkommend. Ich wohne jetzt in Frei­burg in einer Wohngemeinschaft. Die Stadt erinnert mich an meine Heimat Santander. Saludos, Alberto“

great support from everyone. I have colleagues from Germany, Italy, Finland, the USA, and other countries – it�s an exciting work culture! I felt at ease here right from the start. People are very forthcoming. I now share an apartment in Freiburg. The city reminds me of my home town, Santander. Saludos, Alberto”

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Entrepreneur PortraitGanter Interior //

„ QUALITÄT IST WICHTIGER ALS EXPANSION“

“ QUALITY IS MORE IMPORTANT THAN EXPANSION”

Auszug aus dem Artikel aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24.10.2011, Ressort Wirtschaft// Extract from an article in the Frankfurter Allgemeine Zeitung newspaper dated 24 October 2011, Financial section

Michael Ganter kennt „aahs“ und „oohs“ in allen Variationen. Wenn er Geschäftspartner aus Asien oder Amerika die schmale Stahltreppe hinauf aufs Dach des Fabrik gebäudes gelotst hat, kommen alle ins Staunen. Links reckt sich steil der 1241 Meter hohe Kandel empor, rechts hinter dem Kirch-turm von Waldkirch-Kollnau breitet sich Schwarzwald-Idylle mit Streuobstwiesen und Viehweiden aus – und mittendrin steht die uralte KSW-Fabrik, in der seit 1890 Baumwolle verarbeitet wurde. Das Industrie denkmal ist heute der Sitz der Ganter Interior GmbH und vom Eingang bis zum Dach der gelebte Beweis dafür, dass Unternehmenschef Michael Ganter etwas von Inszenierung versteht.

Inneneinrichtung ist sein Metier, und Ganter liefert alles, was die Kunden wünschen, ob Leucht-säule, Scheibenlift oder Deckenskulpturen. „Wir bauen auch die Theke für eine Apotheke oder liefern einen einzelnen Tisch für 400 Euro“, relativiert er. Das Brot-und Butter-Geschäft ist die Ausstattung von Läden mit Fußböden, Regalen, Verkaufs theken, Wand- und Deckenverkleidungen, beson ders für Modefilialisten. Dazu kommen viele Luxus-Labels von Prada bis Tiffany, von Porsche Design bis Vertu.

Michael Ganter has heard every variation on “aah” and “ooh”. When he takes business partners from Asia or America up the narrow steel steps to the roof of the factory building, they are always amazed. The 1,241 metre Kandel mountain looms to the left. To the right, behind the Waldkirch- Kollnau church steeple, stretches the idyllic Black Forest with meadows full of fruit and grazing animals. Right in the middle is the very old KSW factory, where wool was processed starting in 1890. Today, the industrial monument is the headquarters of Ganter Interior GmbH. From entrance to roof, it is living proof that company boss Michael Ganter knows a bit about presentation.

Interior furnishing is his profession, and Ganter delivers exactly what the customer wants, be it lighting columns, pane lifts or ceiling sculptures. “We also build counters for pharmacies and supply single tables for € 400,” he qualifies. The company‘s bread-and-butter business is furnishing shops with floors, shelves, sales counters and wall and ceiling cladding, especially for fashion retailers. Customers include numerous luxury labels such Prada, Tiffany, Porsche Design and Vertu.

// Completed to perfection 201572

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Das Unternehmergespräch The entrepreneur talkMichael Ganter, geschäftsführender Gesellschafter des Ladenbauers Ganter Interior.

// Michael Gantermanaging partner of shopfitting company Ganter Interior.

Waldkirch 23.10.2011Susanne Preuss, FAZ

Für exklusive Marken richtet ein Mittelständler aus Südbaden die Filialen mit dem passenden Interieur ein.

„Neulich habe ich das erste Mal den Rodeo Drive gesehen“, berichtet Ganter von einer Stippvisite zur Luxuseinkaufsmeile von Beverly Hills: „Eine schöne Straße mit ganz vielen Läden von uns.“ Ein-gekauft habe er aber nicht: „So ein Handy von Vertu für 30.000 Euro ist nicht meine Preisklasse.“ Das Bodenständige demonstriert Ganter bewusst, denn es passt zum Anspruch seines Unterneh-mens, alles perfekt und rechtzei tig zu erledigen. Mit dieser Philosophie hat es der Ladenbauer geschafft, innerhalb von 15 Jahren in eine Liga aufzusteigen, die ihm sehr wohl erlauben würde, ein Luxushandy zu kaufen.

Er erzählt von einem amerikanischen Wäsche- Label, das ein Jahr brauchte, bevor es den Auftrag für die erste Flagship-Filiale in Europa erteilte. Wer sich zähe Preisverhandlungen vorstellt, irrt indes: Die amerikanischen Manager wollten

1 Milliarde Dollar gekostet haben dürfte. Die Auft raggeber forderten kurz vor Abschluss des Projekts von Ganter funkelnde Smaragde als Ver-zierung für ein mit Blattgold belegtes Trep-pengeländer – koste es, was es wolle. Das Aben-teuer Taschkent hat sich tief eingebrannt ins Gedächtnis der Ganter-Mitar beiter, weil dort alles so maßlos war. Wegen der besonderen Eilbe-dürftigkeit wur de vieles aus dem Westen einge-flogen, die Waldkircher sorgten für 430 Tonnen Marmor.

Doch am Ende wurde die Sache brenzlig, weil der Auftraggeber unter fragwürdigen Umständen in die Insolvenz ging. Als die abenteuerliche Geschichte des Luxusbauwerks in der badischen Lokalpresse aufgegriffen wurde, waren einige Mitarbeiter durchaus um das Wohlergehen des Unternehmens besorgt; die Eltern von künftigen Azubis erkundigten sich, ob die Ausbildungsver-träge weiter gelten. Michael Ganter beschwich tigt, obwohl auch die Ganter Interior GmbH von 33 Millionen Euro Auftragswert noch 3 Millionen Euro Außenstände hat. Der Betrag indes ist schon abgeschrieben, versichert Ganter – und trotzdem wurde auch für 2009 ein Gewinn ausgewiesen. „Wir haben viel richtig gemacht. Wir haben nach Zahlungsfortschritt gebaut. Und wir haben von vornherein sehr gut kalkuliert, weil klar war, dass der Auftrag risikoreich ist“, erklärt Ganter. „Wir würden es wieder tun. Unternehmer tum ist immer ein Risiko.“

alles begutachten, was es bei Ganter und den Zulieferern zu sehen gibt, einschließlich der Lebensläufe der Mitarbeiter. „Da werden zum Teil Forderungen gestellt, die mit dem deutschen Datenschutz nur schwer vereinbar sind.“ Abgese-hen davon steht Ganter vor ganz praktischen Problemen: woher soll er jetzt schon wissen, wer in ein oder zwei Jahren, wenn das Projekt spruchreif ist, zur Verfügung steht?

Ohnehin hängt am Personal fast alles. Die Kunden hätten am liebsten Mitarbeiter, denen sie einfach sagen könnten: „Machen Sie es doch so wie damals in...“, erzählt er. Andererseits kann Ganter selbst für Stammkunden nicht immer genügend Personal vorhalten. So haben die Waldkircher jetzt einen Auftrag des Großkunden Burberry mangels Kapazität abgelehnt. „Für so ein Projekt braucht man 15 Mitarbeiter, und sie müssen eingearbeitet sein, damit die Qualität nicht leidet“, erklärt Ganter und fügt hinzu: „Wichtiger als Expansion ist Qualität.“ Fortlaufend sucht er Holzingenieure, Bauingenieure, Architekten und Innenarchitekten – aber nicht irgendwelche. „Wir suchen keine Kreativen. Wir suchen Leute, die Spaß daran haben, die Ideen anderer Leute umzusetzen und dem Kunden zu dienen.“ Den Interessenkonflikt mit Designern und Architek-ten versucht Ganter tunlichst zu vermeiden: „Wir leben davon, dass diese uns für kompetent halten.“ Das Vertrauen darauf, dass die Vorgaben exakt befolgt werden, gehört ebenso dazu wie der Wunsch nach „value engineering“: Dabei geht es darum, für eine bestimmte Idee die beste und kostengünstigste Umsetzung zu finden. Vor allem technisches Wissen ist gefragt, was durch-aus auch mit Tüftelei verbunden sein kann. Hat sich der Innenarchitekt eine Glaswand mit einge-legten Bambusrohren ausgedacht, darf die Reak-tion bei Ganter nicht lauten, dass Bambus bei der Verarbeitung verbrennen würde. Stattdes sen wird eine Lösung gesucht – in dem Fall das Ein-legen der Bambusrohre in ein Gel, das wiederum mit Glas überzogen wird.

Manchmal kommt es bei solchen Sonderwün-schen auf Geld gar nicht an. In extremer Weise hat die Ganter-Mannschaft das erfahren, als 2009 innerhalb eines halben Jahres in Taschkent ein Kongresshaus hochgezogen wurde, das insgesamt

„Der Rodeo Drive in Beverly Hills

ist eine schöne Straße – mit ganz vielen Läden von uns.“

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“I saw Rodeo Drive for the first time a little while ago,” said Ganter about a fleeting visit to the luxury retail strip in Beverly Hills. “A beautiful street with lots of shops designed by us.” However, he did not buy anything there: “A mobile phone from Vertu for € 30,000 is a bit out of my price range.” Ganter deliberately shows his down-to-earth character, because this goes with his company’s aspiration to finish everything perfectly and on time. With this philosophy, the shopfitter has managed in just 15 years to join a league that would indeed enable him to buy such a luxury mobile.

He talks about an American clothes label that took a year to issue a contract for its first flagship store in Europe. If you’re thinking about tough price negotiations, then you’re wrong: the Ameri-can managers wanted to find out everything about Ganter and its suppliers, even inspecting their employees’ résumés. “Requests were made that were very difficult to meet considering the German laws on data protection.” Apart from that, Ganter is also faced with very practical problems: how could he possibly know who would be avai-lable in a year or two when the project is ready for implementation?

building was erected in Tashkent in just one year at a total cost of $1 billion. Shortly before the end of the project, the client asked Ganter to use sparkling emeralds to decorate a stair rail coated in gold leaf – whatever the cost. The adventure in Tashkent left a huge impression on the Ganter employees, because everything there was on such a large scale. Due to the urgency of the task, a lot of materials had to be flown in from the West; workers in Waldkirch had to provide 430 tonnes of marble, for example.

However, things got quite risky towards the end because the client became bankrupt in suspicious circumstances. When the bizarre story of the luxury structure made its way into the media in Baden-Württemberg, some employees were worried about the company’s well-being, while some trainees’ parents enquired if the trainee contracts were still valid. Michael Ganter reassured them that it was OK, despite Ganter Interior GmbH still being owed another €3 mil-lion from a total contract value of €33 million. The amount has already been written off, Ganter assured them – nevertheless, a profit was still declared for 2009. “We did a lot right. We only built as we were being paid. We also made very good calculationsright from the start because it was clear that this was a high­risk contract,” explains Ganter. “We would do it again though. Business is always a risk”.

Nearly everything depends on the personnel. The customer would prefer to be sent have employees to whom they could say: “Just do it like you did in...” he says. However, Ganter is not always able to keep enough personnel available for regular customers. This led to staff in Wald-kirch declining a contract from key customer Burberry due to manpower shortages. “You need 15 workers for this kind of project, and they need to be familiarised with the job so that the quality doesn�t suffer,” explains Ganter, adding: “Quality is more impor tant than expansion”. He is continually on the look out for woodworkers, construction engineers, architects and interior architects – but not just anyone. “We are not just looking for creative people. We are looking for people who enjoy implementing other people�s ideas and pro­viding customer service”. Ganter tries to avoid conflicts of interests between designers and architects as far as possible: “We live from the fact that they see us as competent”. Trusting that the specifications will be met exactly is as much a part of this as the desire for value engineering: this means finding the perfect way to implement a particular idea cost-effectively. Technical knowledge is most in demand, and this can by all means involve a lot of fiddly work. If an inte-rior architect contrives a glass wall with built-in bamboo canes, Ganter cannot react by saying that bamboo would burn in the process. Instead, a solution is looked for – in this case inserting the bamboo canes in a gel which is then covered with glass.

When it comes to special wishes, money sometimes plays no role. The Ganter team experi-enced this in the extreme in 2009 when a congress

“Rodeo Drive in Beverly Hills

is a beautiful street – with lots of shops realized by us.”

A medium-sized company from southern Baden-Württemberg furnishes stores with optimum interiors for exclusive brands.

DER UNTERNEHMER // THE ENTREPRENEURMichael Ganter, aufgewachsen mit sechs Geschwistern auf einem Bauernhof in Hinterzarten, war drauf und dran, Profisportler zu werden: Bei der Bundeswehr

gehörte er der Sportfördergruppe der Biathleten an. Unternehmer wurde er über den Umweg einiger Gesellenjahre als Schreiner, den Besuch der Fachschule

für Holztechnik und einer Karriere in der Ladenbausparte des Möbelbauers Vitra. Reisen und Essen sind die Leidenschaften des 50 Jahre alten Vaters zweier Kinder –

und immer noch der Sport.

Raised with six siblings on a farm in Hinterzarten, Michael Ganter was committed to becoming a professional sportsman: while serving in the

Bundswehr (German armed forces), he belonged to the sports support group for biathletes. He became an entrepreneur by the indirect route after years as a carpenter, attending a technical college for woodworking and a career

in the shopfitting segment at furniture company Vitra. The 50-year-old father of two is passionate about travelling and food – and still loves sport.

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Page 75: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

SourcingGanter Interior //

Der immer größer werdende Kreis an anspruchsvollen Kunden, der mit dem Wachstum von Ganter Interior verbunden ist, stellt steigende Anforderungen an das Lieferanten netzwerk.

Die lokalen Zulieferer mit all ihren Qualitäten reichen schon lange nicht mehr aus, um die Forderungen und Mengen abzudecken. Eine immer wichtigere Aufgabe ist es daher, hochspezialisierte

Lieferanten für die Lösung gezielter Aufgabenstellungen zu finden, genauso wie Lieferanten aus ganz Europa, mit denen sich die Preisvorstellungen des Marktes realisieren lassen.

DIE SUCHE NACH LEISTUNGSFÄHIGEN LIEFERANTENTHE SEARCH FOR CAPABLE SUPPLIERS

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Page 76: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

SourcingGanter Interior //

Hier kommt die Abteilung „Strategischer & Ope-rativer Einkauf“ ins Spiel. Das Team bereist Städte bis in die hintersten Winkel Europas auf der Suche nach Lieferanten, die das Qualitätsver-sprechen von Ganter Interior erfüllen und die Firma auf ihrem Wachstumskurs unterstützen.

Unter der Leitung von Jochen Kuhnert versteht sich die Abteilung als firmeninterner Dienstleister für die Projektteams wie auch als Lieferanten- Entwickler und Lieferanten-„Versteher“.

Als Dienstleister unterstützt der strategische Einkauf die Projektteams bei der Auswahl von geeigneten Lieferanten. Auf Wunsch führen die Mitarbeiter Nachverhandlungen, optimieren Lie-fer- und Zahlungsbedingungen und organisieren Qualitätsabnahmen vor Ort.

Dabei scheut das Team auch keine langen Wege: Kürzlich wurden in drei Tagen drei Länder bereist, um fünf potenzielle Lieferanten für den Geschäftsbereich „Private Residence“ (mehr dazu auf Seite 30) zu besuchen. Die Reise führte von Deutschland über Österreich bis nach Slowenien. Dabei konnten Lieferanten mit ausgezeichneter Qualität, besonderem Know-how und großer Vielfalt an nicht alltäglichen Materialien gewon-nen werden.

Die Suche beginnt immer mit einer intensiven Marktrecherche im Vorfeld, um geeignete Liefe-ranten zu identifizieren. Beim anschließenden

Besuch vor Ort können die Einkaufsexperten dann die Leistungsfähigkeit kritisch prüfen. Fällt die Beurteilung positiv aus, wird der Lieferant in das Netzwerk von Ganter Interior aufgenommen. Momentan umfasst es mehr als 2.600 Lieferan ten weltweit.

In der Rolle des Lieferanten-Entwicklers baut der Einkauf Lieferanten auf, die bei speziellen Herausforderungen herangezogen werden. So konnten vor Kurzem für einen großen Kunden aus dem Bereich Schmuck und Mode die vorge-sehenen brünierten Messingoberflächen durch den günstigeren Werkstoff Aluminium ersetzt werden. Ein gemeinsam mit dem Lieferanten entwickeltes Beschichtungsverfahren erzeugt auf den Aluminiumflächen die gleiche Optik wie

echtes Messing, das davor eingesetzt wurde. Der Werkstoff Aluminium hat im Vergleich zu Messing auch serienmäßig die gewünschten scharfkantigen Profile, so profitiert der Kunde gleich doppelt.

Nicht zuletzt agiert die Abteilung auch als „Lieferanten-Versteher“. Das Lieferantennetzwerk wird immer globaler und jedes Land hat eigene Mentalitäten und Ansprechpartner, die betreut und verstanden werden müssen. Feste Bezugs-personen helfen dabei, das Netzwerk zu festigen. Beziehungen müssen wachsen und gepflegt wer-den, das gilt auch im Hinblick auf die Lieferanten.

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Page 77: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

This is where the “Strategic and Operative Purcha-sing” department comes into play. The team travels to different towns and cities in the remotest corners of Europe to find suppliers who meet Ganter Interior’s quality guarantee and will support the company as it grows.

Under the leadership of Jochen Kuhnert, this department sees itself as an internal service pro-vider for the company‘s project teams and as a supplier developer and supplier “specialist”.

As a service provider, strategic purchasing assists the project teams with choosing suitable suppliers. When requested, the employees conduct renegotiations, optimise supplier and payment conditions and organise quality acceptance on site.

The team does not shy away from long processes. A short while ago, three countries were visited over three days to visit five potential suppliers for the “Private Residence“ business unit (more info on page 30). The journey took participants from Germany via Austria to Slovenia. This faci-litated the acquisition of suppliers with outstan-ding quality, specific expertise and a wide variety of uncommon materials.

The search always begins with intensive preli-minary market research to identify suitable sup-pliers. The purchasing experts are then able to critically assess the performance of the suppliers on site during the subsequent visit. If a positive decision is made, the supplier is accepted into the Ganter Interior network, which currently consists of more than 2,600 suppliers worldwide.

In its role as supplier developer, the purchasing department establishes suppliers who are called upon for special challenges. This enabled the burnished brass surfaces required and arranged

The constantly growing circle of demanding customers linked with

Ganter Interior’s growth is confronting the supplier network with ever

more intensive challenges. For all of their qualities, local suppliers have not

been able to meet demands and supply sufficient quantities for a long time.

That is why the task of finding highly specialised suppliers to handle

specific functions is becoming increasingly important, as is finding suppliers from across

Europe who can take on the job for the prices asked

on the market.

for a recent assignment for an important customer in the jewellery and fashion segment to be repla-ced by low-cost aluminium. A coating process designed in cooperation with the supplier created the effect of real brass on the aluminium surfaces, producing the same appearance as before. Unlike brass, aluminium keeps the desired sharp- edged profile during mass production, so the benefits to the customer are twofold.

Finally, the department also functions as a “sup-plier specialist”. The supplier network is becoming increasingly globalised and every country has its own ways of thinking and contacts who have to be understood and supported. Specified contact per-sons help strengthen the network. Relationships have to grow and be taken care of, and this also applies to suppliers.

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DIE RICHTIGE MENGE ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT The right quantity at the right time in the right place

Von A wie Aserbaidschan bis Z wie Zypern, Ganter Interior baut auf der ganzen Welt. Aber nicht immer lassen sich geeignete Zulieferer direkt vor Ort finden.

Deshalb ist die Logistik und Lagerung aller Materialien eine stetig wachsende Herausforderung. Alleine im Jahr 2013 hat der Bereich

„Lager & Logistik“ 7.921 Transporte organisiert, davon rund 2.000 in den Export.

Rückblick in den Winter 2001: Rainer Oberrieder muss sich warm anziehen. Der erste Lagermitar-beiter von Ganter Interior hat seinen regulären Arbeitsplatz im damals unbeheizten Unterge-schoss des Firmengebäudes. Das reicht bei der Anzahl der Kunden und Materialien sowie spora-dischen Montagearbeiten völlig aus.

Sprung ins Jahr 2015: Die Ganter Interior GmbH ist rasant gewachsen und mit ihr die Anzahl der Kunden und das Material für Kunden. Rainer Oberrieder ist schon lange in eine von vier großen, beheizten Lagerhallen auf dem Firmengelände umgezogen. Warm anziehen muss er sich im Winter nicht mehr.

Denn nach und nach wurden über die Jahre für den wachsenden Flächenbedarf Lager ange-mietet und später gekauft. Inzwischen stehen in Waldkirch und der Niederlassung Tauberbi-schofsheim insgesamt 6.900 m² Lagerfläche zur Verfügung, um die sich aktuell acht Mitarbeiter

Tochtergesellschaften bei Themen wie nationalem und internationalem Frachtverkehr, Import und Export.

Die Herausforderung des Warenflusses wird dabei immer größer. Aus diesem Grund und um den komplexen gesetzlichen Anforderungen von Zoll und Wirtschaft gerecht zu werden, entschloss sich Ganter Interior, eine zentrale Stelle zu grün-den, die alle Wareneingänge verbucht.

Dies war die Geburtsstunde des Teams „SCM – Supply Chain Management“, das den Warenfluss der gesamten Firmengruppe abbildet und da-durch die anderen Geschäftsbereiche entlastet. Die Leitung des gesamten Bereichs „Lager & Logis-tik“ verantwortet seit 2009 Andreas Wachenheim, der mit seinem Team dafür sorgt, dass Ganter Interior auch in den kommenden Jahren seine Kunden bestmöglich bedienen kann – mit der rich-tigen Menge zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

und ein Auszubildender kümmern. Von hier aus werden Kunden wie Burberry, De Beers, Porsche Design, Escada, Hugo Boss, Betty Barcley und viele weitere bedient.

Neben der Lagerung, Verwaltung und Mon-tage von Kundenmaterialien ist der koordinierte Versand eine Herausforderung.

Anfang 2006 wurde die Abteilung „Logistik“ gegründet. Ein logischer Schritt, denn die Firma wuchs schnell und die Anzahl von Kunden aus aller Welt nahm ebenso schnell zu. Ab sofort ging es nicht nur um die Zwischenlagerung und Bearbeitung einer überschaubaren Menge an Materialien, sondern auch um den professionellen Versand weltweit.

Heute kümmert sich ein Team aus vier Kollegen und einem Auszubildenden um den Frachtverkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Sie betreuen die Zentrale in Waldkirch, alle deutschen Nieder-lassungen und ein Großteil der internationalen

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From Azerbaijan to England and Cyprus to the USA, Ganter Interior is growing across the world. However, suitable suppliers cannot always be found locally. That’s why the logistics and storage of all materials is an ever-growing challenge. The “Storage & Logistics” department organised 7,921 transports in 2013 alone, 2,000 of these for export.

Flashback to the winter of 2001: Rainer Oberrieder had to dress warmly. Ganter Interior’s first storage worker had a regular workstation in the then unheated basement of the company building. That was enough for the number of customers, materials and infrequent assembly work.

Jump to 2015: Ganter Interior has grown rapidly, and along with it the number of customers and materials. Rainer Oberrieder moved into one of

the four heated warehouses on the company property a long while back. He no longer has to dress warmly for winter.

As time went on and the years passed, ware-houses were rented and then purchased to cope with the growing need for space. There is now a total of 6,900 m2 of storage space in Waldkirch and at the subsidiary in Tauberbischofsheim, plenty to keep the eight employees and one trainee now working there busy. This is where customers such as Burberry, De Beers, Porsche Design, Escada, Hugo Boss and Betty Barcley are handled.

Besides storing, managing and and assembling customer materials, coordinating deliveries is another challenge.

The “Logistics” department was founded at the beginning of 2006. This was a logical step, because the company was growing quickly and the number of customers from around the world was multiply-ing just as quickly. It was now no longer about temporarily storing and processing a straight-forward quantity of materials, but also about professional, global delivery.

Today, a team of four workers and one trainee handle freight transport by land, sea and air. They support the headquarters in Waldkirch, all German branches and a majority of the international subsidiaries with issues such as national and interna tional freight transport and import and export.

This therefore increases the challenges relating to the flow of goods. For this reason, and to satisfy the complex legal requirements posed by customs and the economy, Ganter Interior decided to establish a central location where all receipts of goods are registered.

This marked the birth of the “SCM – Supply Chain Management” team, which maps the flow of goods for the entire Group, thereby relieving other business areas.

Andreas Wachenheim has been responsible for the “Storage & Logistics” department since 2009. He and his team ensure that Ganter Interior will be able to provide the right quantity at the right time and in the right place even in the coming years.

LogisticsGanter Interior //

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In processGanter Interior //

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In processGanter Interior //

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In processGanter Interior //

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BurberryGanter Interior //

TRANS ATLANTISCHER HANDSHAKE FÜR BURBERRYA transatlantic handshake for Burberry

Für das britische Modelabel Burberry baut Ganter Interior bereits seit mehr als 14 Jahren Läden auf der ganzen Welt. Beim Ausbau des Flagship-stores in San Francisco arbeitete das Headquarter des Laden- und Innen-ausbauers in Waldkirch eng mit seiner Tochtergesellschaft in New York zusammen. Der Vorteil für Burberry: Auf der einen Seite steht die lang-jährige Erfahrung des Headquarters mit ähnlichen Projekten des Mode- Labels, auf der anderen Seite brachte die Abwicklung über die Tochter in den USA steuerliche, logistische und versicherungsrechtliche Vorteile für Burberry mit sich. Während das Headquarter die Konzepterstellung, die technische Planung und Fertigung bis hin zum Transport der Möbel nach San Francisco übernahm, kümmerte sich das Team aus New York um die

Logistik, die Baustellensicherheit und alle anderen Besonderheiten der kalifornischen Bürokratie. Das Ergebnis ist ein für mehrere Millionen Euro kernsanierter Store über 4 Etagen mit 738 m² Fläche, der seit September 2014 in der Post Street in San Francisco das Label Burberry in Szene setzt. Rund 80 neue, von Ganter Interior entwickelte Möbel und Visual Props setzt Burberry in San Francisco ein. Über die transatlantische Koopera-tion zwischen Waldkirch und New York sprachen wir mit LaGrande Till, Niederlassungsleiter in New York, und Ulrich Bullinger, Bereichsleiter für den Kunden Burberry im Headquarter Waldkirch.

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Page 87: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Die Ganter Interior Gruppe ist mit fünf verschiedenen Tochtergesellschaften auf drei Kontinenten vertreten.

Somit können die Kunden, die ebenfalls international aufgestellt sind,

besser betreut und Projekte effizienter abgewickelt werden. Das Beispiel des Umbaus des neuen Burberry Flagshipstores

in San Francisco zeigt deutlich, wie Kunden davon profitieren.

Wie konntet ihr Burberry für eure transatlanti-sche Zusammenarbeit gewinnen?

Uli Bullinger: Wir arbeiten ja schon seit 14 Jahren für Burberry, es besteht also ein gewisses Vertrauen in unser Projekt­Know­how. Es war für die Ansprech partner bei Burberry schnell ersichtlich, dass sie durch die Zusammenarbeit von Waldkirch und New York nur Vorteile haben würden.

LaGrandeTill: Richtig, auf der einen Seite konnten wir die langjährige Erfahrung unseres Headquarters einbringen, auf der anderen Seite konnte sich der Kunde auf unseren Baustellen­ Support vor Ort verlassen. Und zu guter letzt gab es für Burberry auch noch einen positiven Effekt in Bezug auf Steuern und Versicherung.

Wie lief es mit der Abstimmung zwischen Waldkirch und New York?

Uli Bullinger: Wir hatten regelmäßige Meetings, Conference Calls und eine hochstandardisierte Projektdokumentation, also hatten alle Projekt­beteiligten schnell Zugriff auf alle relevante Informa­tionen und Details.

Welche Herausforderungen mussten in San Francisco gemeistert werden?

Uli Bullinger: Mit den strengen rechtlichen Vorgaben für Bauvorhaben in San Francisco mussten wir uns erst auseinandersetzen, z. B. mit der UL­Zertifizierung oder der LEED­Compliance. Glücklicherweise konnten uns unsere Kollegen aus New York in vielen Punkten weiterhelfen, wie bei den Anforderungen an den Möbelbau in einem erdbebengefährdeten Gebiet.

LaGrande Till: Die UL­Zertifizierung der Möbel wurde von Waldkirch koordiniert. Da wir früh mit einem Consultant aus den USA zusammen­arbeiteten und die Möbel vorab in Waldkirch geprüft wurden, verlief die Zertifizierung der Möbel in San Francisco reibungslos.

Uli Bullinger: Aber genauso spannend war die LEED­Zertifizierung. Hier mussten wir darauf achten, dass die Materialien der Möbel den Anfor­derungen genügten. Dafür mussten wir sogar Span­platten aus den USA importieren.

Das Projekt war logistisch anspruchsvoll, welche Hürden musstet ihr überwinden?

LaGrande Till: Wir mussten 136 Transportkisten mit einem Kran in das vierstöckige Gebäude bringen. Die Herausforderung dabei: Es war eine der Hauptverkehrsstraßen in San Francisco, ohne Bürgersteig, dafür mit Stromleitungen für die Stra­ßen bahn. Allein das hat 15 Nächte gedauert. Wir haben die Kisten mit einem innen liegenden Aus­zugs­ und Rollsystem angefertigt, damit wir die Ware direkt am Fenster der unterschiedlichen Stockwerke ausladen konnten. Danach konnte man die Kisten ganz einfach an die richtige Posi­tion im Raum schieben.

Am Ende hat alles geklappt, der Store wurde termingerecht übergeben, und Burberry war zu ­frieden. Jetzt freuen wir uns auf die nächsten gemeinsamen Projekte.

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Ganter Interior has been building shops for the British fashion label Burberry all over the world for more than fourteen years. The Waldkirch head quarters of the shopfitting and general con-tracting company worked closely together with its subsidiary in New York to fit out the flagship store in San Francisco.

The advantage for Burberry was that they could benefit from the long experience the headquarters has gained working on similar projects for the fashion label and also from the fiscal, logistical and insurance-related advantages that come from the project being handled by the subsidiary in the USA.

While the headquarters took responsibility for setting up the project management structure, the technical planning and for manufacturing and transporting the furniture to San Francisco, the team from New York looked after the logistics, construction site safety and all other specific details of Californian bureaucracy.

The result is a store with four floors measuring 738m² that has set the standards of quality and execution that the client expects in the prestigi-ous location on Post Street in San Francisco which opened in September 2014. Burberry used around 80 new pieces of furniture along with visual props designed by the client and engineered by Ganter Interior in its store in San Francisco.

We talked to LaGrande Till, branch manager in New York, and Ulrich Bullinger, head of the Burberry customer division at the headquarters in Waldkirch, about the transatlantic cooperation between Waldkirch and New York.

Ganter Interior Group has five subsidiaries on three continents.

This means better service for globally active customers and

more efficient project handling.The renovation work on the new

Burberry flagship store in San Francisco, for example,

clearly illustrates how customers benefit from this.

// Completed to perfection 201588 // Completed to perfection 2015

BurberryGanter Interior //

Page 89: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

How were you able to get Burberry on board for your transatlantic cooperation?

Uli Bullinger: We have been working with Burberry for fourteen years now and so the company has a certain degree of trust in our project expertise. It soon became apparent to Burberry that the cooperation between Waldkirch and New York could only be beneficial.

LaGrande: On the one hand, Burberry was able to rely on the vast experience that the Waldkirch team had gained from working on Burberry projects, while, on the other hand, we were able to provide on­site support by the New York team without there being a time difference.

How did Waldkirch and New York coordinate with each other?

Uli Bullinger: We had regular meetings, confe­rence calls and highly standardised project docu­mentation. This meant that everybody involved in the project had speedy access to all relevant information and details.

What challenges had to be overcome in San Francisco?

Uli Bullinger: First of all, we had to come to terms with the strict legal guidelines for construction projects, for example, with the UL certification and LEED compliance. Fortunately, our colleagues from New York were able to help us with many aspects relating to this, for example with the requirements for furniture construction in an earthquake zone.

LaGrande: The UL certification for furniture was coordinated by Waldkirch. The procedure for certifying furniture in San Francisco ran smoothly thanks to the preceding collaboration with a con­sul tant from the USA and the preliminary exami­nation of the furniture carried out in Waldkirch.

Uli Bullinger: The LEED certification procedure was just as tense. We had to ensure that the furniture materials met the necessary requirements. We even had to import chipboards from the USA to serve this purpose.

The project was demanding from a logistical point of view; what hurdles did you have to overcome?

LaGrande: We had to move 136 transport boxes into the four­storey building by crane. The challenge here was this: the store was located on one of the main roads in SAN FRANCISCO without any pavements, but with power lines in place for the tram. This alone took fifteen nights to complete. We made boxes with an internal pull­out and slide system so that we could unload the goods directly at the windows of the different floors. It was then a simple matter for us to move the boxes to the right position in the room.

Everything worked out in the end, the store was handed over on time and Burberry was satisfied. We are now looking forward to the next joint projects.

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„Wo der Architekt nichts weiß, macht er einen Kreis. Will er richtig böse sein, spricht er von Design.“

Text: Markus Frenzl, Erstveröffentlichung in Design Report 04/2014

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Page 91: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Die Abgrenzung oder Annäherung der beiden Disziplinen ist immer auch Ausdruck kultureller und gesellschaftlicher Entwicklungen: Für Max Bill etwa galt das Entwerfen von Möbeln noch in den Siebzigerjahren als eine willkommene Nebenbeschäftigung von Architekten, mit denen sich fehlendes Architektenhonorar ausgleichen ließ. Für Alessandro Mendini galt es als ausgemacht, dass sich Architekten, die sich mit der komplexen Problematik eines Baus befassen, leichter mit niederkomplexen Themen wie Möbeln befassen können, das Gegenteil aber kaum möglich sei. Längst aber ist aus einer Nebenbeschäftigung ein hoch spezialisiertes Aufgabengebiet geworden, längst sind Autos, Haushaltsgeräte oder User-Interfaces keine niederkomplexen Themen mehr. Schon lange möchte sich das Design nicht mehr mit der Rolle des verrückten Pausenclowns zufrieden geben, die es vor ein paar Jahrzehnten unter der Überschrift „Funktionalismuskritik“ bereitwillig übernommen hatte. Längst ist es das Normcore der Kreativ-branche, sich vom exaltierten Design abgrenzen zu wollen und gerade unter Designern ist es seit einigen Jahren en vogue, sich „Ex-Designer“ oder „Formgeber“ zu nennen. Design ist in den Medien zum Alltagsthema geworden, ein Designstudium ist kein Exotenfach mehr, Design will wieder stärker Gesellschaft gestalten, kommuniziert lauter denn je seine soziale Relevanz – und wildert damit in vielen Revieren der Architektur.

Architekten wie Designer haben es mit immer komplexeren Aufgaben zu tun, aber müssen ihre Entwürfe häufig gegenüber Entscheidern vertreten, die von der Materie keine Ahnung haben und die kulturellen Dimensionen gestalterischer Arbeit verkennen. Noch immer scheint dabei zwar ausge-macht, dass ein schlecht gestalteter Bau das Leben der Menschen stärker beeinträchtigt als eine schlecht gestaltete Kaffeemaschine. Doch womöglich ist das neu aufkommende Bashing zwischen den beiden Disziplinen auch Ausdruck eines zugespitzten Wettbewerbs im Zeitalter der Digitale, bei dem beiden die Rolle der Bewahrer des Gegenständlichen zukommt, während sich die Avantgarde längst im Virtuellen tummelt. Das Duell zwischen Architektur und Design lässt sich so auch als ein Armdrücken in einem immer härter geführten Verteilungskampf um die Gestaltung unserer Gesellschaft betrachten, für den man eigentlich auch die Kräfte bündeln könnte.

Liebe Architekten, können wir uns vielleicht für den Anfang dieser neuen Annäherung darauf einigen, dass Ihr aufhört, Design als Schimpf-wort zu benutzen? Und wir uns im Gegenzug dazu verpflichten, nicht länger die umkippenden Ungers-Stühle, den ergonomiebefreiten Barcelona-Sessel von Mies oder die nicht funktionierende Vitra-Feuerwache von Hadid als Belege für die Formverliebtheit, Ichbezogenheit und Funktionsignoranz von Architekten anzuführen? Die mikroarchitektonischen Kannen von Graves für Alessi oder Chipperfields peinliche Kopie des Plia-Stuhls? Wir könnten eventuell sogar darauf verzichten, bei jedem Gebäude mit einer Kreisform „wo der Architekt nichts weiß, macht er einen Kreis“ zu sagen. Und wir verlören kein Wort mehr über den Berliner Flughafen, über Palm Islands und alle Hotelbauten in Dubai, über eure Typo-Versuche, über mit Symbolik aufgeladene WM-Stadien und Hochhäuser, bei denen der Architekt den Fahrstuhl vergessen hat. Abgemacht?

Als Rem Koolhaas kürzlich sein Konzept für die Architektur-Biennale in Venedig vorstellte, mit der er nicht nur einen Rückblick auf die Moderne wagt, sondern sich auch intensiv mit architektonischen Elementen wie Fenstern, Türen, Heizungen, Balkonen oder Böden auseinandersetzt, betonte er gegenüber der Presse ausdrücklich, dass das „nichts mit Design zu tun“ habe. – In die Nähe des Designs gerückt zu werden, scheint für die meisten Architekten noch immer ebenso vernichtend zu sein, wie für einen seriösen Produktgestalter mit Harald Glööckler in Verbindung gebracht zu werden. Viele Architekten kultivieren ein Image als tiefgrün-dige, intellektuelle Gesellschaftsveränderer, betrachten Designer aber lediglich als irrelevante Oberflächenverhübscher. Im Gegenzug pflegen die Designer ihr Klischee vom Architekten als selbstverliebtem Demiurgen, dem praktische Anforderungen egal sind und Symbolik über alles geht.

Zahlreiche Animositäten zwischen Architekten und Designern lassen sich damit begründen, dass das Design als Disziplin, die erst mit der Industrialisierung entstand, der altehrwürdigen Architektur noch immer wie ein Spätgeborener erscheinen muss, mit dem es nun Liebe und Aner-kennung des Publikums teilen soll. Die Designgeschichte der Moderne wurde zum größten Teil von Architekten geschrieben, in vielen Ländern gab es bis weit ins 20. Jahrhundert hinein keine eigenständige Designaus-bildung und so ist die Berufsbezeichnung mancher Größe der Moderne zwangsläufig „Architekt und Designer“. Der Architekt Jesko Fezer, Profes-sor für Experimentelles Design in Hamburg, forderte kürzlich bei einer Tagung provokativ dazu auf, ihm einen einzigen relevanten Designer des 20. Jahrhunderts zu nennen, der kein Architekt war. Das Publikum schwieg, anstatt im Gegenzug ein paar Namen von Architekten des 21. Jahrhunderts einzufordern, die auch herausragende Designer sind.

Die Angst des

Architekten vorm

Designer

Designerglück

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Ganter Interior // Designers’ luck

Page 92: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

“If in doubt, an architect will draw

a circle. If they want to be really mean,

they talk about design”

Text: Markus Frenzl, First published in Design Report 04/2014

The architect‘s fear of designers

Designers’ luckWhen Rem Koolhaas presented his concept at the Venice Biennale a short while ago, he expressly emphasised to the press that it had “nothing to do with design” His concept looks back over modern times and also deals intensively with architectural elements such as windows, doors, heating, balconies and floors. Most architects still find it as devastating to be related to design as a respectable product designer would find it to be associated with Harald Glööckler. Many archi-tects build an image as a profound, intellectual social innovator and view designers as just irrele-vant surface decorators. In contrast, designers maintain their cliché of architects as narcissistic demiurges who do not care about practical requirements and give symbolism priority over everything.

Many of the animosities between architects and designers come from the fact that design as a discipline first came into being during the industrial revolution. Time-honoured architects presumably see designers as newcomers with whom they have to share the public’s love and recognition. The story of design in the modern age was largely written by architects. Many countries had no type of independent design education or qualification until well into the

20th century, which is why the job title for some of the big names of the modern era is inevitably “architect and designer” Architect Jesko Fezer, Professor of Experimental Design in Hamburg, provocatively challenged people at a recent conference to name him a single, relevant 20th century designer who wasn’t an architect. The audience went silent, rather than mentioning a few 21st century architects who are also brilliant designers.

The distinction between or convergence of the two disciplines is invariably an expression of cultural and social developments. For Max Bill, designing furniture was welcome additional work for architects in the 1970s who wanted to increase their meagre pay. For Alessandro Mendini, it was taken for granted that an architect who deals with complicated structural issues should also be able to work on simpler projects such as furniture, but the other way round was almost impossible. However, this additional work has long since become a highly specialised field, because cars, household appliances and user interfaces are no longer simple. The field of design has been dissatisfied with the role of silly comic relief for a long time now, a role that it readily adopted a few decades ago under the heading of “functional criticism”. Some time ago, it became the norm for the creative industry to move away from eccentric designs, and it has long been fashionable among designers in particular to call themselves an “ex-designer” or “moulder of forms” Design has become an everyday topic in the media and a

degree in design is no longer an exotic subject. Design wants to revert to its former role of intensely shaping society, is communicating its social relevance more loudly than ever and is moving in many areas that are the architect’s province.

Architects, like designers, are facing increasingly complex tasks, but have to advocate their designs to decision-makers who have no idea about the subject matter and underestimate the cultural dimensions of artistic work. However, it still seems to be taken for granted that a poorly designed building impairs people’s lives more than a poorly designed coffee machine does. If anything, the bashing that has grown up between the two disciplines is also an expression of the focused competition in the digital age. Both disciplines have been given the role of guardian of figurative representation, while avant-garde has long since entered the virtual world. Therefore, the duel between architecture and design can also be seen as an arm wrestle in an increasingly fierce struggle to shape our society, although these forces could actually be combined.

Dear architects, could we perhaps agree to stop using the word “design” as an insult at the start of this new convergence? In turn, we could try to stop using the capsizing Ungers chairs, the ergonomically inept Barcelona chair by Mies and the non-functioning Vitra Fire Station by Hadid as evidence of the love of form, egoism and functional ignorance of architects. Graves’ micro-architectural pots for Alessi and Chipper-field’s embarrassing copy of the Plia chair? We could even stop saying “if in doubt, an architect draws a circle” every time we see a circular buil-ding. And we will not waste another word about the Berlin airport, Palm Islands and the hotel buildings in Dubai or about your attempts at typography, your football stadiums packed with symbolism and high-rise buildings where the architect forgot the lift. Deal?

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Page 93: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

GASTBEITRÄGE GUEST ARTICLES

92 Kaiser Modehäuser Eine Einladung zum Verweilen An invitation to linger

96 Househam Henderson Retail Design im Wandel Retail design in transition

100 Blocher Blocher Partners Die Sinnlichkeit des Retail Designs The sensuality of retail design

104 dan pearlman Retail im Wandel – vom Einkaufsort zur Freizeitdestination The changing face of retail – from shopping location to leisure destination

112 COORDINATION Identität und Narration Identity and narration

116 Ippolito Fleitz Group Die Sehnsucht nach Unverwechselbarkeit Longing for uniqueness

120 Saguez & Partners Vom Ort zur Marke Turning a place into a brand

124 Studio Molyneux Die Wiedergeburt von Opulenz und Klassizismus The rebirth of opulence and classicism

128 Hearts On Fire Neues Shopping-Erlebnis beim DiamantenkaufRevolutionizing the Diamond Jewelry Shopping Experience

132 Unger Dare to be different

136 MBA/S MBA/S Visions

108 CAPS Design for Diamonds

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Eine Einladung zum Verweilen /////////// An invitation to linger

Beitrag // Article by Kaiser Modehäuser, Freiburg

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W enn der Vorhang zur Seite geht, betritt man eine neue Welt. Warme Farben umschmeicheln das Auge. Der Wand-

teppich vermittelt ein heimeliges Gefühl. Der Holz stuhl wirkt wie maßgeschneidert. Ein grauer Emaille-Strahler wirft sanftes Licht. Und das ist nur die Umkleidekabine.

Man sieht es auf den ersten Blick: In den Kaiser Modehäusern in Freiburg wird viel Wert auf ansprechendes und wohnliches Ambiente gelegt. Der Grund ist einfach: Damit kann man punkten. Das Internet hat das größere Sortiment, ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr geöffnet. „Dem müssen wir etwas entgegensetzen, einen Mehr­wert für unsere Kunden bieten“, sagt Heinz-Peter Böker, Geschäftsführer beim Modehaus Kaiser.

Kaiser ist ein langjähriger Partner von Ganter Interior. Nicht nur, weil man aus derselben Region stammt. „Uns verbindet auch das Ver­ständnis von Qualität und die internationale Ausrichtung“, so Böker. Stühle aus Skandinavien, Leuchten aus Tschechien, Sitzmöbel aus eng-lischen Manufakturen – bei Kaiser gibt es immer eine Vision, Liebe und Sorgfalt stecken in jedem Detail.

„Man braucht für jedes Haus ein ganzheitli­ches Konzept“, erklärt Böker. Gedacht wird es vom Kunden her. Welche Zielgruppe will man erreichen? Welches Sortiment an Jacken und Hemden, Hosen und Accessoires braucht man dafür? Welche Marken sollen präsentiert werden? Welche Trends aus Mode und Architektur fließen ein? Und dann ganz entscheidend: Welches Ambiente passt dazu und verstärkt die Gesamt-aussage? Wie schafft man es, dass der Kunde sich wie zu Hause fühlt? Oder: Dass er sich wünschte, er dürfte hier zu Hause sein.

Während die Billigketten auch heute noch auf schlichte weiße Wände mit Regalstangen, Einle-geböden und bunten, schreienden Preistafeln setzen, pflegt Kaiser einen anderen Stil. Jedes Geschäft ist eine Einladung, eine unausgespro-chene Aufforderung zum Verweilen. Die Sitz-ecken sind groß und hochwertig. Die Umkleiden sind wie eigene Zimmer. „Normalerweise sind sie der unangenehmste Ort für den Kunden, weil er sich hier entkleiden muss“, so Böker. Also ist Wohlfühl-Atmosphäre hier besonders wichtig.

Stimmung, Haptik, angenehme Farben. So entsteht ein intimer Raum mit hohem Wohlfühl-Faktor. Ein Ort, dem man sich gerne anvertraut.

Im Kaiser S1, dem Fashion-Trend-Haus für Herrenmode, war das Erdgeschoss bis vor einem Jahr eher schlicht und neutral gehalten. Die Kunden wechselten schnell in die anderen phantasievoll gestalteten Etagen. Dann wurde umgebaut. „Seither merken wir, dass sich vieles verändert hat.“ Es kommen mehr Kunden, die länger bleiben und auch mehr Geld ausgeben. Inneneinrichtung und Ladenbau wirken, sie sind ein Teil dieses Erfolgs, ist sich Böker sicher.

Das Ambiente und insbesondere der Laden-bau ist ein wichtiger Baustein des ganzheitlichen Ladenkonzepts bei den Kaiser Modehäusern, das Böker SAMT nennt. Es steht für die wech-selseitigen Beziehungen von Sortiment, Ambi-ente, Marketing und Team. „In einer angenehmen Atmosphäre fühlen sich auch unsere Mit arbeiter wohler“, bestätigt Böker. Und wer gerne zur Arbeit geht, der ist wahrscheinlich auch erfolgreicher dabei. ////////////////////////////////////////////// When the curtain rises, you enter a new world. Warm colours soothe the eye. The tapestry gives a homely feeling. The wooden chair seems to have been made specially for you. A grey enamel spotlight throws a soft light onto the stage. And that’s just the fitting room.

You can see it immediately: great importance is attached to an appealing and cosy atmosphere in the Kaiser Mode fashion boutiques. The reason for this is simple: it makes a good impres-sion. The Internet has the widest range of products and is open 365 days a year around the clock. “We have to offer something in res ponse to this, we have to offer our customers added value,” says Heinz Böker, Managing Director at Kaiser Mode.

Kaiser has been a partner of Ganter Interior for a number of years. Not just because they come from the same region: “We are bound by our under­standing of quality and our inter national focus,” state Böker Chairs from Scandinavia, lights from the Czech Republic, seating from English manufacturers – there is always a vision at Kaiser, and love and care are put into every little detail.

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“You need a holistic concept for every house,” explains Böker. We always think from the customer’s perspective. What is the target group in question? What range of jackets and shirts, trousers and accessories do you need for that group? Which brands should be presented? Which fashion and architectural trends are influential? And the decisive factor: what kind of atmosphere fits and reinforces the overarching statement? How do you make the customer feel at home? Or that they wished this was their home?

While the low-cost chains still go for plain white walls with clothes rails, insert shelves and bright, garish price boards, Kaiser maintains a different style. Every store is an invitation, an unspoken call to come in and stay a while. The seating areas are large and upmarket. The fitting rooms are like your own room at home. “They are normally the most unpleasant places for customers, because they have to undress there,” says Böker. This means that a pleasant atmosphere here is particularly important here. Mood, look and feel, pleasant colours: that’s how you create a cosy room with a high feel-good factor. A place where you can happily trust others.

The ground floor at Kaiser S1, the fashion trend boutique for men’s fashion, was kept rather plain and neutral until a year ago. The customers quickly moved onto the other more imaginatively designed floors. Then the department was converted. “We have noticed a lot of changes since then.” More customers come, and they stay longer and spend more money. Interior furnishings and shopfittings have an effect, they are a part of this success, Böker is sure of this.

The atmosphere and, in particular, the shopfittings are an important foundation for the holistic store concept at Kaiser Mode fashion boutiques, which Böker calls SAMT, standing for the mutual relationship between selection, atmosphere, marketing and team. “Our employees also feel more comfortable in a pleasant atmosphere,” confirms Böker. And if people enjoy going to work, they are likely to be more successful.

// Completed to perfection 201596

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About Kaiser ModehäuserDie Kaiser Modehäuser blicken auf eine über 60-jährige Erfolgsgeschichte zurück. Das inhabergeführte Unternehmen besteht aus 4 Filialen im Herzen von Freiburg und gehört mit seinem Sortiment internationaler Label und Designerkollektionen zu den ersten Adressen der deutschen Damen- und Herrenmodelandschaft. Das Einzugsgebiet geht weit über Freiburg hinaus bis in die grenznahen Gebiete des Elsasses und der Schweiz. Annähernd 300 Mitarbeiter werden auf über 7.000 m² Verkaufsfläche beschäftigt. Getreu dem Leitspruch des Unternehmens „Ein Lächeln verbindet“ sehen sich die Kaiser Modehäuser als Gastgeber für ihre Kunden. ////////////////

Kaiser fashion boutiques can look back on a success story spanning more than 60 years. The owner-managed company consists of four stores in the heart of Freiburg. With its range of international labels and designer collections, it’s one of the top places to go in the German women’s and men’s fashion scene. The catchment area covers far more than Freiburg, stretching out to the Alsace region and Switzerland. Nearly 300 staff are employed on over 7,000 m2 of shop floor. True to the company’s motto of “A smile connects people”, Kaiser fashion boutiques see themselves as hosts to their customers.

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Retail Design im Wandel//////////////// Retail design in transition

Beitrag // Article by Househam Henderson, Berlin

// Completed to perfection 201598

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A ls Architekten mit Spezialisierung auf den Einzelhandel im Luxussegment ist die Zukunft des Einzelhandels zum wichtigsten Faktor für das Wachstum unseres Unternehmens geworden. Aus diesem Grund haben wir uns ausgiebig mit der Zukunft des Retail Designs

beschäftigt. Hat der stationäre Einzelhandel eine sichere Zukunft? Trotzt des wachsenden Online-Handels werden noch immer 90% der Käufe im Einzelhandel im Ladengeschäft getätigt. Der stationäre Einzelhandel birgt eine Reihe von Vorteilen gegenüber dem Online-Handel, so z. B. die Möglichkeit, durch relevante, emotionale und persönliche Erlebnisse eine Beziehung aufzubauen oder die Gelegenheit, ein Produkt real zu erleben, zu sehen und anzufassen. Aber in erster Linie denken wir, dass Einkaufen als Freizeitbeschäftigung noch in den Kinderschuhen steckt. Die Kaufhauskette Selfridges in Großbritannien hat in Bezug auf das Einkaufserlebnis neue Standards gesetzt. Ein im Ladengeschäft integriertes Kino ist dabei nur eines von vielen wegweisenden Beispielen. Die Branche muss auf diese sich bietende Gelegenheit für Wachstum reagieren. Welchen Einfluss haben moderne Technologien auf das Retail Design?Technologie, Mobilität und soziale Medien haben den Einzelhandel verändert. Marken schaffen heute ein nahtloses, kanalübergreifendes Einkaufserlebnis für Ihre Kunden. Die digitale und mobile Revolution bietet neue Möglichkeiten.

Eine dieser Möglichkeiten ist die Ortung innerhalb von Gebäuden, eine sich schnell entwickelnde Technologie, die es Einzelhändlern ermöglicht, die Bewegungen der Kunden entlang der Auslagen nachzuvollziehen und sich so einen Einblick in die Beliebtheit eines bestimmten Produkts zu ver-schaffen. Demografische Daten der Kunden werden dabei aus Gesichtserkennungs- und gesammelten Smartphone-Daten abgeleitet. Ein anderer Wachstumsbereich sind interaktive Anzeigen, wie z. B. die Bildschirme und Kameras, die wir für den Flagship-Schauraum von Audi am Piccadilly in London designt haben. Dort können die Kunden über Handbewegungen eine riesige Bildschirm-wand steuern, Videos von Fahrzeugen in realer Größe abspielen und mit zusätzlichen Funktionen ihren Wunsch-Audi zusammenstellen.

Niemals zuvor strömte so viel Technologie auf die Kunden ein wie heute. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, eine ruhige, einladende und anregende Einkaufsumgebung zu schaffen.Wie sehen Sie die Zukunft im Retail Design?

Ein Ort, an dem die Menschen Handel treiben, gibt es schon seit vielen Tausend Jahren, doch als architektonisches Konzept befindet sich dieser Ort ständig im Wandel, vom Forum Romanum über traditionelle Marktplätze bis hin zu beeindruckenden Flagshipstores oder aufsehenerregenden Pop-up-Stores von heute.

Die Art und Weise, wie wir mit Design umgehen, muss die Möglichkeiten für die Interaktion mit den Kunden widerspiegeln, die uns neue Technologien bieten. Die derzeitige Herausforderung für uns Designer ist es, den Veränderungen durch Technologie offen zu begegnen und neue Design-konzepte zu entwickeln, um dafür zu sorgen, dass sich Ladengeschäfte auch in Zukunft großer Beliebt-heit erfreuen, unsere Innenstädte am Leben bleiben und die Kunden weiterhin zufrieden sind. /////

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As architects specialising in the luxury retail sector, the future of retail has become the most important factor in the growth of our business. We have taken some time to consider the future of retail design.Will there always be stationary retail? Despite the increase of e-commerce, 90 percent of retail shopping is still done in-store. Stationary retail enjoys certain advantages over online retail, an opportunity to build relationships by creating relevant, emotional, personal experiences, the ability to see feel and touch a product, but most of all we consider that shopping as a leisure activity is still in its infancy. UK Selfridges has set the benchmark for creating in-store leisure experiences, their latest in-store cinema being just one example of them breaking new ground. Retail design will need to respond to this opportunity for growth. How is technology affecting retail design?Technology, mobility and social media have changed the retail landscape. Brands now implement seamless multi-channel shopping experiences for their customers. The online and mobile revolution offers new possibilities.

One such opportunity is indoor positioning, a fast-evolving technology that allows retailers to track shoppers’ physical movements along a display line, giving retailers information on the popularity of a product. Customer demographics are being derived from face recognition and by gathering smart phone data. Another area of growth is the interactive visual display, such as the array of screens and cameras we integrated into the Audi Flagship showroom on London’s Piccadilly. Custo-mers use hand movements to control an immense bank of screens to bring up videos of life-size cars, adding features to build a personalized Audi.

Never before has the consumer been the target of such a technological onslaught. Against this backdrop of frenzied activity, creating a calm, welcoming, engaging environment has never been so important.What is the future of retail design?A place for people to trade has existed for millennia but as an architectural concept it is constantly changing, from Forum Romanum via the traditional market square, to today s contemporary colourful flagships and attention-grabbing pop-ups.

The way we think about design has to reflect the new opportunities for customer interaction offered by new technologies. The challenge we face as designers today is to embrace the change driven by technology and evolve new design concepts to maintain the popularity of brick and mortar shops, preserve the vitality of our towns and cities and keep the customer satisfied.

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About Househam HendersonHouseham Henderson war 1989 mit dem Auftrag für den Flagshipstore von Armani in Londons Stadtteil Kensington erstmals im Einzelhandel im Luxussegment tätig. 25 Jahre und 800 Ladengeschäfte später verfügt das Unternehmen über 5 Büros in ganz Europa und mehr als 80 Mitarbeiter und realisiert hochwertige Einzelhandelsprojekte in mehr als 40 Ländern auf der ganzen Welt. Househam Henderson betreute allein im ver-gangenen Jahr 81 Geschäftseröffnungen und wird diese Zahl 2014 aller Voraussicht nach noch übertreffen. //////////////////

Househam Henderson started in the luxury retail market with Armani’s flagship store in Kensington London in 1989. 25 years later, the company has grown into a practice with 5 offices spread across Europe employing a staff of over 80 people, deliver-ing high-quality retail projects in over 40 countries worldwide and a track record of 800 completed stores. Househam Henderson opened 81 stores last year and looks set to increase this figure in 2014.

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Die Sinnlichkeit des Retaildesigns ////////// The sensuality of retail designBeitrag // Article by Blocher Blocher Partners, Stuttgart

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E s ist kein Geheimnis, dass unsere Innenstädte eine Renaissance erleben. Das zeigen nicht nur Passanten-frequenzen und Umsatzzahlen, sondern auch die

globale, gesellschaftliche Entwicklung. Nach einer Berechnung der Vereinten Nationen werden in absehbarer Zeit, und zwar um das Jahr 2050 herum, rund 75 Prozent der Weltbevölke-rung in Städten leben. Im Vergleich zu 10 Prozent Anfang des letzten Jahrhunderts und zirka 50 Prozent heutzutage. Davon profitieren natürlich die innerstädtischen Einkaufs-lagen. Ein Selbstläufer ist der Erfolg in 1A-Lage aber nicht. Händler müssen sich klar positionieren, um in der Innen-stadt bestehen zu können.

Die passende Frage dazu ist schnell gestellt: „Warum sollte sich ein Kunde gerade für mein Geschäft entscheiden?“ Zum Beispiel, weil das Unternehmen eine Botschaft hat und diese auch kommuniziert; kurz: Durch seine Gestaltung die Persön-lichkeit die Haltung ausdrückt und sich so von der Masse abhebt.

Heute muss sich die Marke natürlich auf allen Kanälen präsentieren und die Geschichte, die erzählt wird, sollte immer dieselbe Handschrift tragen.

Mit den richtigen Werkzeugen gelingt es, den Kunden auf seiner Customer Journey über alle Medien hinweg und an den unterschiedlichsten Standorten zu begleiten. Denn längst findet die erste Berührung nicht mehr im Store statt. Vorher haben sich die Kunden schon über Marken und Angebote im Internet informiert. Wer als Händler auf seiner Website mit guten Inhalten aufwartet, kann in dieser Phase schon mal Pluspunkte sammeln. Der Kunde surft aber nicht nur zu Hause, er ist auch mit seinem Handy unterwegs.

Der Point of Sale ist überall. Es gibt Tausende Möglich-keiten, darauf einzugehen. Vielleicht mit einer Augmented Reality-App. Interaktive Schaufenster können eine attraktive Verbindung zwischen physischem Raum und digitaler Welt schaffen. Immer gefragter ist das Click & Collect-Prinzip. Ein System, das Zukunft hat, wenn die Abholbereiche in den Sto-res attraktiv und barrierefrei erreichbar sind. Hier wird schon deutlich: Digital ist nicht alles.

Ergreifen und BegreifenEs gibt gute Gründe, warum Online-Unternehmen wie Google heute auf physische Stores setzen, denn der Mensch ist und bleibt ein sinnliches Wesen. Architektur und Innenarchitektur sind dreidimensionales Storytelling. Je mehr digitale Kanäle sich auftun, desto mehr spürt der Konsument den Wunsch nach dem, was man anfassen kann, dem Haptischen. Es ist also davon auszugehen, dass die Gestaltung am Point of Sale wichtiger wird. Mit den digitalen Berührungspunkten gemein-sam kann der Händler sich über Vielseitigkeit und Tiefe im Markt unterscheiden.

Ein Beispiel: Das Modehaus Garhammer in Waldkirchen ist ein Haus mit Magnetwirkung. Die Kunden entscheiden sich nicht nur, dort einzukaufen, sondern reisen im Schnitt 72 Kilometer an, um einen erlebnisreichen Einkaufstag zu ver-bringen. Auch Branchenvertreter kommen gern, um Anschau-ungsunterricht in Sachen Modekompetenz, Service- und Bera-tungsqualität zu nehmen. Nach der umfangreichsten Um- und Neubauaktion in der 117-jährigen Ge schichte des Familien-unternehmens gibt es dafür viele gute Gründe:

In drei Bauabschnitten wurde die vielschichtige Handels-immobilie behutsam vergrößert, im Bestand verdichtet und um einen rund 2500 Quadratmeter großen Neubau erweitert.

Individualität, Einzigartigkeit, Inszenierung, Emotion, Service – diese Begriffe umschreiben das Einkaufserlebnis bei Garhammer.

Sowohl die Aufenthaltsqualität als auch die Aufenthalts-dauer wurden durch die neu geschaffenen Flächen und Stil-welten weiter erhöht. Hierbei spielt auch das neu geschaffene Restaurant Johanns mit seiner ambitionierten Küche eine be-deutende Rolle. Gleichzeitig erfolgte ein maßvolles Trading-up der Sortimente, das von mittelpreisigen Einstiegspreislagen bis in das Premium- und Luxus-Segment reicht. Das übergeord-nete Thema, drinnen wie draußen: Tradition trifft Moderne. Garhammer lebt diese Dualität vor, indem Mode auf Welt-stadtniveau mit bayerischer Bodenständigkeit verkauft wird./////////////////////////////////////////////////////////////////////

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It’s no secret that our city centres are undergoing a revival. This is evident not only from the number of pedestrians and the turnover figures, but also from social developments throughout the world. According to a calculation by the United Nations, in the foreseeable future, indeed around the year 2050, around 75 per cent of the world’s population will live in cities. This is compared to the 10 percent at the start of the last century and the approx. 50 percent today. Inner-city retail areas are of course benefiting from this. However, a top location is no guarantee of success. Retailers have to clearly position themselves to survive in the city centre.

The most critical question is quickly formulated: “Why should a customer choose my business?” For example, because the company has a message, which it communicates. In short: by developing its personality, it expresses its approach and stands out from the crowd.

Brands have to present themselves on all channels nowadays, and the story told should always bear the same signature.

With the right tools, it is possible to accompany customers on their journey via all mediums and beyond and at a wide range of locations. The initial contact with a brand has not taken place in-store for a long time. Customers often read up on brands and offers in the Internet beforehand. If a retailer presents good content on their website, this phase can create a good impression at an early stage. However, customers not only surf the Internet at home, but also on their mobile phones while on the go.

The point of sale is everywhere. There are thousands of opportunities catering to this. Maybe with an Augmented Reality app. Interactive shop windows can create an appealing connection between physical space and the digital world. The Click & Collect principle is gaining in importance. This is a system with a future if the in-store collection zones are attractive and readily accessible. However, it is clear that digital isn’t everything.Grasping and comprehendingThere are good reasons why online companies such as Google still rely on physical stores, i.e. because human beings are and always will be sensory creatures. Architecture and interior architecture represent 3D storytelling. The greater the number of digital channels, the more the consumer feels the desire to have something to touch, for haptic feedback. Therefore we can assume that the design of the Point of Sale is gaining in importance.

Together with the digital points of contact, the retailer can distinguish itself by versatility and market depth.

An example: the fashion boutique Garhammer in Waldkirchen is a boutique with an attractive force. Not only do customers decide to experience an eventful shopping day out there, but also drive an average of 72 km to get there. Branch managers also come gladly to take visual lessons on fashion competency and service and consultation quality. After the most com-prehensive conversion and con struction project in the family-run company’s 117-year history, there are lots of good reasons for this.

The multilayered retail property has been carefully extended, the available space optimised and expanded with a new building measuring around 2,500 m2. Individuality, uniqueness, presentation, emotion, service – these words outline the shopping experience at Garhammer.

The quality and duration of people’s stays have been further increased by newly designed spaces and styles. The newly-created restaurant Johanns with its ambitious cuisine has played an important role here. At the same time, a moderate trade-up of the product range has also taken place, covering everything from medium-entry price levels to the premium and luxury segments. The overarching theme, inside and out: tradition meets modernity. Garhammer lives this duality by selling a mixture of cosmopolitan fashion with Bavarian down-to-earthness.

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Page 105: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

About Blocher Blocher PartnersDas Architektur- und Designbüro Blocher Blocher Partners wurde 1989 gegründet. Heute arbeiten 160 Mitarbeiter an den Standorten Stuttgart, Mannheim und Neu Delhi interdiszi-plinär zusammen. Zum Tätigkeitsfeld gehören neben den klassi-schen Aufgaben der Architektur und Innenarchitektur die Ent-wicklung und Realisierung sämtlicher Retail-Formate von Shopping Centern über Department Stores bis hin zu Monobrand- Konzepten.

Die besondere Kompetenz liegt dabei in der engen Verzah-nung von Architektur, Innenarchitektur und Kommunikation. Gemeinsam mit den Tochterunternehmen Shops und View bietet die international erfolgreiche Bürogemeinschaft ein umfangreiches Leistungsspektrum an, darunter auch Visual Merchandising, Dekoration, Corporate Design und Publishing. //////////////////////////////////////////////////////////////////////The architecture and design company Blocher Blocher Partners was founded in 1989. Today, 160 employees work together and build a bridge between disciplines at the sites in Stuttgart, Mannheim and New Delhi. Alongside the tasks typical of architecture and interior architecture, the company also develops and realises all sorts of retail formats from shopping centres and department stores to monobrand concepts.

The special skill here lies in the close interweaving of architecture, interior architecture and communication. Together with the subsidiaries Shops and View, the internationally successful office partnership offers a comprehensive range of services, including visual merchandising, decoration, corporate design and publishing.

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Page 106: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Dass der Handel sich durch unseren Wandel in eine digitale Gesell-schaft radikal ändert, ist für unsere Branche natürlich keine Neuig-keit mehr. Doch der Diskurs darüber, was das konkret für den

Retail bedeutet, bleibt spannend. Kaufen wir alles nur noch online? Ja und nein. Einkaufen im Sinne von reiner Bedarfsdeckung wird sich in naher Zukunft vor allem online abspielen. „Ich will einen gelben Pullover, ich brauche Milch, ich muss das neue Gereon Rath Abenteuer lesen“ – solche einfachen Konsumbefriedigungen verlagern sich auf ein paar kurze Klicks ins Netz. Shopping wird hingegen die Antwort auf die Frage: „Was wollen wir heute Schönes machen?“. Familien entscheiden sich an einem Samstag zwischen Zoobesuch und Bummeln in der Stadt, Freundinnen zwischen einer Boutique-Tour und einem Tag im Spa.

Einkauf ist Bedarfsdeckung, Shopping ist Freizeitaktivität. Da alles im Bereich Bedarf sich ins Internet verlagern wird, muss sich der stationäre Handel mit dem Freizeitverhalten der Konsumenten auseinandersetzen. Ein Konsument, der seine Freizeit gestaltet, verhält sich anders als jener, der einkaufen geht. Neben Produkten erwarten Konsumenten einen emotionalen Mehrwert, denn sie geben etwas, was ihnen wichtiger ist als Geld. Die wichtigste Währung des modernen Konsumenten heißt mitt-lerweile Zeit.

Für die Retail-Industrie bedeutet das eine ganz neue Herausforderung, denn sie konkurriert nun nicht mehr nur mit anderen Stores, sondern mit einer Vielfalt an Freizeitangeboten. Ein Shop muss zu einem Erlebnis werden und stationärer Handel im Allgemeinen sich als Teil der Freizeit-industrie begreifen.

Bei dan pearlman entwickeln wir seit 15 Jahren Freizeitdestinationen. Für Projekte wie den Zoo Hannover, den Chester Zoo oder den Safari Park Xiangjiang beschäftigen wir uns intensiv mit den Wünschen der Menschen an ihre Freizeit. Wovon träumen sie, was sind ihre Bedürfnisse und wie kann ein Erlebnisort daran anknüpfen? Genauso lange wie mit der Freizeit-branche beschäftigen wir uns mit Retail. Wir leben und verstehen beide Welten und arbeiten auf der Schnittstelle.

Was auf den Retail zukommt ist, dass er neben dem verkaufsorientierten „Umsatz pro Quadratmeter“ mit „Erlebnis pro Quadratmeter“ einen weiteren KPI entwickeln und diesen mit Leben füllen muss. Marc O‘ Polo ist mit dan pearlman diesen Schritt gegangen. Weg von einem ästhetischen, aber eher nüchternem Retail hin zu einer Geschichten erzählenden skandi-navischen Wohnwelt. Der Flagshipstore in Berlin erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen das DGNB Zertifikat in Gold für Nachhaltigkeit. Auch das ist eine weitere wichtige Geschichte für Konsu-menten. Wohlfühlen hat nicht nur mit Ästhetik zu tun.

Dan pearlman setzt hier intensiv auf Dialog mit der Branche. Das Experten-Team bietet hierzu Workshops an, spricht auf Konferenzen über das Thema und hat eine Videoreihe gestartet und auf danpearlman.com online gestellt. Darin teilen Mitarbeiter und Persönlichkeiten aus der Retail-Branche ihre Visionen und Ideen zu dem Thema „Erlebnis pro Quadratmeter“. Ein Diskurs über Einzelhandel als Erlebniswelt ist wichtig, damit die Retailbranche langfristig wettbewerbsfähig bleibt. ////////////

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Page 107: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

Beitrag // Article by dan pearlman, Berlin

Retail im Wandel – vom Einkaufsort zur Freizeitdestination ///////////

The changing face of retail – from shopping location

to leisure destination

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Page 108: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

The fact that retail is being radically changed by our transition into a digital society is nothing new for our industry. However, the dialogue about what this really means for retail is still a hot topic. Will we only buy things online? Yes or no. Shopping in the sense of fulfilling needs will mostly take place online in the near future. “I want a yellow jumper, I need milk, I have to read the new Gereon Rath adventure” – such simple consumer needs can be met by a few quick clicks online. By contrast, shopping will be the answer to the question: “What nice thing do we want to do today?” On Saturdays, families will decide between a visit to the zoo and strolling through town, while girlfriends will decide between a boutique tour and a day at the spa.

Buying is a means to an end, shopping is a leisure activity. Seeing as everything that comes under “need” will make the transition to the Internet, static retail has to deal with consumer leisure behaviour. A consumer who organises his or her free time behaves differently to one who goes shopping. Alongside products, consumers expect emotional added value, because they are giving something more important than money. The most important currency for modern consumers is now their time.

This means a whole new challenge for the retail industry, because it is not just competing with other stores, but rather with a variety of leisure activities. A shop has to become an ex -perience, and static retail in general has to realise itself as a part of the leisure industry.

// Completed to perfection 2015108

Page 109: Ganter Interior Magazin "COMPLETED TO PERFECTION"

At dan pearlman, we have been developing leisure destinations for 15 years. We focus intensive ly on people’s leisure wishes in projects such as Hanover Zoo, Chester Zoo and the Xiangjiang Safari Park. What do they dream of, what are their needs and how can an experience venue tie in with this? We have been dealing with the retail industry for the same length of time as the leisure industry. We live and understand both worlds and work at the interface.

What’s happened to the retail industry is that, in addition to the sales-oriented “turnover per square metre”, it has to come to terms with “experience per square metre”, develop a new KPI for this and then fill it with life. Marc O’Polo took this step with dan pearlman, moving away from the aesthetic but some-what mundane retail industry to a storytelling Scandinavian living environment. The flagship store in Berlin received the DGNB gold certificate for sustainability from the Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (German Sustainable Building Council). This is another important story for consumers. Well-being is not always linked to aesthetics.

dan pearlman focuses intensely on dialogue in the industry. The team of experts offers workshops and speaks about this topic at conferences. It has also started a series of videos, which it has uploaded to danpearlman.com In these videos, employees and personalities from the retail industry express their visions and ideas regarding “experience per square metre”. A discussion about retail as an experience is important to keep the retail industry competitive in the long run.

About the author and dan pearlmanNicole Srock.Stanley is a co-founder and CEO of the dan pearlman strategic creative agency. She is an expert in brand, leisure and retail strategies. With the help of innovative methods and an interdisciplinary and intercultural team, the agency creates holistic concepts and experiences for renowned brands such as Marc O’Polo, Mercedes-Benz, Commerzbank, Lufthansa and Runners Point. The agency runs the educational institution “DAN ACADEMY” with branches at five sites across Germany and has received several awards for its innovative strategy and design concepts.

Über die Autorin und dan pearlmanNicole Srock.Stanley ist Mitgründerin, sowie CEO der strate-gischen Kreativagentur dan pearlman. Sie ist Expertin für Marken-, Freizeit- und Retail-Strategien. Mit Hilfe innovativer Methoden und einem interdisziplinären und interkulturellen Team, kreiert die Agentur ganzheitliche Konzepte und Erlebnisse für renommierte Marken wie Marc O‘ Polo, Mercedes-Benz, Commerzbank, Lufthansa und Runners Point. Die Agentur betreibt die Bildungsinstitution „DAN ACADEMY“ an fünf Standorten in Deutschland und wurde vielfach für ihre inno-vativen Strategie- und Designkonzepte ausgezeichnet. ////////

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D e Beers, The Juweller of Light und weltweit führender Experte für Diamanten, engagierte CAPS mit dem Auftrag, die Markenaussage in seinen Ladengeschäften mit neuem Leben zu füllen. Inspiriert von der einzigartigen Brillanz der De Beers Diamanten schaffen die aufregenden

neuen Elemente des von CAPS entwickelten Ladenkonzepts ein alles überstrahlendes Funkeln. Dank unauffälliger aber doch leistungsstarker Beleuchtung wird das klassisch gemusterte

Diamantgravur-Glas von De Beers in der Ladenfront ebenso wie in den Trennwänden im Innern zum Glanzstück.

Dieses charakteristische und markengeschützte Design spiegelt das innere Leuchten der De Beers Diamanten architektonisch wider und sorgt für ein subtiles Licht, das die fein gravierten Linien auf dem exklusivsten und klarsten Glas durchdringt, das heute auf dem Markt erhältlich ist.

Der Kontrast zu den schwarzen, hochglanzlackierten Wänden unterstreicht auf dramatische Weise das besondere Design der Schmuckstücke von De Beers. Ein luxuriöses, handgefertigtes Gewebe aus Metall dient als Hintergrund für die Schaukästen, und Sitzbereiche geben der durch die Expertise der Marke De Beers geschaffenen Atmosphäre des Vertrauens und der Seriosität einen Hauch von Wärme und Intimität. Ein Boden aus Ebenholz und Seidenteppiche im gleichen Farbton wie die Wandgestaltung schaffen im offenen Ladendesign eine unauffällige Abgrenzung zwischen unterschiedlichen Produktkategorien. Die facettierten und wie High Heels geformten Beine der leichten Vitrinen unterstreichen die feminine Eleganz, die den Schmuck von De Beers auszeichnet.

Die Ladengestaltung von De Beers ist ein einzigartiges, modernes Statement und unverwechsel-bar in der Welt der exklusivsten Schmuckmarken. ///////////////////////////////////////////

Design for Diamonds

// Completed to perfection 2015110

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Beitrag // Article by CAPS, Zürich

De Beers, “The Jeweller of Light” and world leader in diamond expertise, approached CAPS with the brief to revitalize their brand expression in stores. Inspired by the unique brilliance of De Beers’ diamonds, the exciting new elements of the CAPS-designed store concept create a sparkling effect throughout.

Illuminated by subtle yet powerful lighting, the classic De Beers diamond-engraved glass pattern becomes the highlight of the storefront as well as the interior walls partitioning.

This iconic branded design is an architectural expression of the inner brilliance of De Beers diamonds, revealing the subtle depth of light carried through the crafted water jet lines on the most exclusive and transparent glass quality one can achieve today.

The contrast with the black high gloss lacquered walls dramatically enhances the De Beers Diamond Jewelry crafted designs. Luxurious handcrafted metallic woven fabric used as backdrop canvas to the jewelry cases and seating areas add a warm and intimate touch to the atmosphere of confidence and trust that the De Beers Brand expertise inspires. Ebony wood flooring and silk woven rugs in tone with the wall fabric subtly distinguish the various display areas by product categories in this open and freely browsable floor plan.

The facetted and high-heeled legs of the very light display counter design add to the feminine elegance distinctive of the De Beers Diamond Jewelry identity.

The De Beers store identity is a unique contemporary statement and a landmark design in the world of the most exclusive jewelry brands.

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Hearts On FireRegeln sind da, um gebrochen zu werden.

Als der visionäre Unternehmensgründer Glenn Rothman mit dem Auftrag, den Hearts On Fire Markentempel neu zu gestalten, an CAPS- Gründer Christophe Carpente herantrat, führte sein Wunsch, eine revolutionäre Verkaufszere-monie zu gestalten, zu wahrer Innovation.

Anstelle von traditionellen, horizontalen Vitrinen auf dem Boden laden von der Decke hängende, mit Schmuck besetzte Schaukästen die Kunden dazu ein, sich frei im Laden zu bewe-gen, und dabei in einer einmaligen Umgebung The World’s most Perfectly Cut Diamond und die Markendesign-Kollektionen zu entdecken.

Sie möchten einen Ring anprobieren? Marken-botschafter aktivieren für Sie einen versteckten Mechanismus und wie durch Magie öffnet sich eine Schublade am schwebenden Schaukasten und berührt mit subtiler Eleganz Ihre Hand.

Während die Beleuchtung in den Schaukästen allein Monate der Entwicklung gekostet hat, um die außergewöhnliche Brillanz der Hearts On Fire Diamanten perfekt in Szene zu setzen, schafft das dimmbare Deckenlicht genug Inti-mität, um sich willkommen zu fühlen.

Und was die verwendeten Materialien angeht, trifft Christophe Carpente den Geschmack von Männern und Frauen. Gespaltener, glänzender Schieferstein aus Otta in Norwegen und hellgraue, ovale Seidenteppiche bilden das Arrangement am Boden. Ebenso wie die halb-durchsichtig gewebten, metallischen Vorhänge als Hintergrund für die schwarzen Edelstahlträ-ger der Schaukästen strahlt das Ladendesign eine moderne, elegante und selbstbewusst-femi-nine Atmosphäre aus.

Die auf interaktiven Digitalbildschirmen im gesamten Geschäft präsentierten Markenwerte und Bilder sprechen diejenigen Besucher an, die mehr über die besondere Qualität der Hearts On Fire Diamanten erfahren möchten. An den mit grauem Leder bezogenen, weich geformten Tischen in der Ladenmitte kommt es zu leiden-schaftlichen Diskussionen um das jeweilige Lieblingsdesign. Mit seinen mit Seidensamt und Leder bezogenen Möbeln bietet der Lounge- Bereich mehr Privatsphäre und lädt zu ent-spannten Gesprächen ein.

Die in Glas gehaltene Ladenfront steht für die Vision der Marke eines transparenten, intensiven und einladenden Einkauferlebnisses. Luxuriös und wahrhaft modern – das CAPS-Projekt für Hearts On Fire in Philadelphia und Tainan setzt neue Akzente in der Welt der Luxus-Juweliere. //////////////////////////////////////////////////////Rules are made to be broken.When visionary founder Glenn Rothman met Christophe Carpente with a mission for CAPS to revamp the Hearts On Fire brand temple, his desire for creating a revolutionary selling cere-mony led to true innovation.

Instead of traditional horizontal display counters on the floor, facetted jewellery display boxes suspended from the ceiling invite the client to stroll freely around the store and discover The World’s most Perfectly Cut Diamond and its branded design collections in a unique setting.

Want to try a ring? Brand ambassadors activate a secret mechanism, and a jewellery tray magic-ally moves out of the suspended jewellery box, reaching your hand with subtle elegance.

Where lighting in the jewellery boxes has required months of engineering in order to

enhance the exceptional brilliance of Hearts On Fire diamonds, dimmable LED ceiling lighting create the intimacy required for comfortable browsing.

And when it comes to picking up materials, Christophe Carpente appeals to both men’s and women’s hearts. Cleaved black sparkling Otta stone from Norway and light grey oval shaped silk rugs dominate the f loor layout. From the translucent silver metallic woven curtains that make up the background to the black stainless steel rods of the jewellery boxes, the store exhales a contemporary, refined and confident feminine atmosphere.

The brand values and imagery displayed throughout the store using interactive digital screens appeal to the visitors who are keen to know more about the rational and exceptional quality of Hearts On Fire diamonds. Passionate discussions about their favourite designs happen while sitting around the softly shaped grey leather covered community tables anchored in the centre of the store. The lounge area furnished with silk velvet and leather upholstered furniture allows for more privacy and relaxed conversations.

The glass storefront expresses the brand�s vision of a transparent, intense and engaging retail experience.

Luxurious and truly modern, the CAPS projects for Hearts On Fire in Philadelphia and Tainan are setting new standards in the world of high end jewellery.

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About CAPSCAPS ist ein Schweizer Architekturbüro, das sich in den vergangenen 20 Jahren zum Wunschpartner für weltweite Luxusmarken wie Cartier, De Beers, Vertu, Christian Lacroix, Hugo Boss und Escada – um nur einige zu nennen – entwickelt hat, die sich Ladendesigns wünschen, die präzise ihre reiche und komplexe Markenpersönlichkeit widerspiegeln.

Für ein solch renommiertes Architekturbüro zeigt sich Gründer Christophe Carpente überraschend nahbar und charmant. Für ihn ist Zuhören wichtiger als Sprechen, Neugier wichtiger als künstlerische Distanz iertheit und er glaubt fest daran, dass er und seine Kollegen zunächst ein beinahe forensisches Verständnis der einzigartigen Marken-identität und der Markenwerte erlangen müssen, um ein Ladendesign zu schaffen, das häufig zum zeitlosen und zentralen Anker für den kommer-ziellen Erfolg der Luxusbranche wird.

Erst dann kann die kreative Arbeit beginnen, wobei hochtrabende State-ments zugunsten einer maßvollen und doch überzeugenden Umsetzung der DNS der Marke gemieden werden. Dabei kommt in Bezug auf Raum, Beleuchtung und Materialien, Möbel und visuelle Werbemittel ein gefühls-betonter Ansatz zum Tragen, mit dessen Hilfe eine Vielzahl von subtilen Ausdrucksebenen geschaffen wird, die schlussendlich für die Markenge-staltung in einem Luxusgeschäft entscheidend sind.

Die Umsetzung an den einzelnen Ladenstandorten erfolgt dank der engagierten Aufmerksamkeit und Koordination, mit der CAPS sein Netz-werk von professionellen Experten auf vier Kontinenten leitet, völlig reibungslos.

Nachdem das erfolgreiche Architekturbüro Luxusgeschäfte designt und umgesetzt hat, in denen sich die Persönlichkeit der Marke spiegelt und nicht die des Architekten, wendet CAPS seine Designphilosophie nun in Wohn- und Industrieprojekten an. ///////////////////////////////////////////CAPS is a discreet Swiss architecture practice that over the last 20 years has become the destination of choice for global luxury brands such as Cartier, De Beers, Vertu, Christian Lacroix, Hugo Boss and Escada – to name but a few – looking for store designs that are a precise reflection of their rich and complex brand personalities.

For such an acclaimed agency, its founder Christophe Carpente is surprisingly approachable and soft-spoken. He values listening over speaking, curiosity over artistic detachment, and firmly believes that his studio must gain an almost forensic understanding of the brand’s unique identity and values in order to create retail spaces that often become the timeless anchors at the heart of the commercial success of the luxury segment.

Only then can the creative work begin, eschewing grandiose statements in favour of a carefully measured yet powerful expression of the brand’s DNA, using a sensorial approach to space, lighting and materials, furniture and visual merchandising, designing a wealth of subtle expressive layers throughout that are ultimately essential to the branding of a luxury store.

The supply of single store locations follows naturally thanks to CAPS dedication and coordination of its network of professional experts on four continents.

Having created and supplied luxury stores that mirror the brand�s personality rather than the architect’s, CAPS is now successfully applying its philosophy and skills to residential and industrial projects.

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G anter Interior im Gespräch mit Flip Sellin, Design Director von COORDINATION BerlinCOORDINATION realisiert schwer punktmäßig Pro-

jekte im Bereich Corporate Architecture, Private Interiors und Ausstellungsdesign – wie unterscheidet sich da Ihre jeweilige Herangehensweise an ein neues Projekt?

Sellin: Wir gehen immer erst mal auf die Suche nach der „Identität“ des jeweiligen Kunden und des Überthemas. Im Prinzip versuchen wir mit einem sehr feinen Gespür, die speziellen Bedürfnisse unserer jeweiligen Auftraggeber herauszuarbeiten. Ich denke, dass eine große Stärke unserer Arbeitsweise dann darin liegt, auch in der Planungsphase sehr genau auf die Umsetzung der Details und der Beibehaltung der individuell festgestellten Anforderungen zu achten, so dass wir jedem Kunden das jeweils optimale Resultat erarbeiten.

Sind es erst einmal die gleichen Fragen, die Sie sich zu Anfang eines Projekts stellen, unabhängig davon, ob es sich um einen Messestand, eine Firmenzentrale oder eine Aus-stellung handelt?

Sellin: Generell unterscheiden sich Projekte aus dem Bereich der Markenkommunikation natürlich deutlich von themati­schen Ausstellungen. Ein Unterschied z. B. ist, dass bei Aus­stellungen oft eine Überfülle an Inhalten vorhanden ist, die wir entsprechend sortieren und für den Besucher in eine lesbare und anregende Form bringen möchten. Bei der räumlichen Marken­kommunikation ist es häufig anders: hier stehen Funktion, die Produkte und die Firmenphilosophie im Vordergrund. Für komplexe Inhalte oder differenzierte Markenbotschaften, aus denen wir räumliche Gefüge ableiten können, sind dann oft unsere Ideen und unser Können gefragt. Das Ziel ist aber immer, unterschiedliche Bausteine zu einem schlüssigen und ästheti­schen Gesamtbild zu fügen. Ein spannendes Raumerlebnis ergibt sich dann aus einer eher abstrakten Umsetzung der Mar­kenwerte, der Produktphilosophie oder der Inhaltsvermittlung.

Wie ist Ihre konzeptionelle Herangehensweise?Sellin: Bei Markenthemen schauen wir, wie bisher räumliche

Kommunikation eingesetzt wurde und wie gut diese funktioniert hat. Oft geht es dann um eine Redefinition und eine Aktu­

alisierung des Markenbildes. Da lässt sich dann oft sehr gut ansetzen, indem man sich beim Look and Feel durch eine Leitidee, z. B. der örtlichen Kultur, inspirieren lässt. Diese Herangehensweise hat auch bei unserem Projekt für Nike in London sehr gut funktioniert. Ein Mix aus der Sport­DNA und Versatzstücke englischer Stilelemente mit popkulturellen Zitaten ergaben hier eine sehr spannende Kombination. Schon im Pitch haben wir mit unserer Haltung überzeugen können. Als Resultat kamen atmosphärisch sehr dichte, unterhaltsame und unterschiedliche Räume heraus, in denen aber überall unser gestalterisches Leitmotiv, unser Stil und die DNA von Nike erkennbar blieben – obwohl auf 400 m² nur ein einziges Firmenlogo gezeigt wird.

Gibt es eine spezielle COORDINATION- Handschrift?Sellin: Es gibt sicherlich ein gewisses formales Spektrum, in

dem wir uns stärker zu Hause fühlen. Mittlerweile ist es aber auch die Tiefe der Durchdringung, die unsere Arbeit ganz gut beschreibt. Besonders spannend ist es für uns, wenn wie z. B. bei Residential­Projekten unser ganzes Know­how gefordert ist. Und das geht dann von der Architektur und dem Interior Design über das individuelle Design von Möbeln, Licht, die Ausstattung und Geschirr bis hin zu der Beratung und dem Einkauf von Kunst für die neuen Räume. Und damit das richtig gut passt, muss man seinen Bauherrn gut kennen und sich viel Vertrauen erarbeitet haben.

Wie wichtig ist Ihnen das Erzählen von Geschichten in Ihren Entwürfen?

Sellin: Erzählerische Momente bei der Gestaltung von Räumen sind mittlerweile ein ganz wichtiger Aspekt unserer Arbeit geworden. Es sind genau die kleinen und großen, die offensichtlichen und versteckten narrativen Momente wie auch bei Nike, die einem Projekt Charakter und Tiefe geben. Der Medizintechnik­Riese B. Braun Melsungen ist beispiels­weise ursprünglich aus einer kleinen Apotheke entstanden. Aus diesem Detail haben wir für das Besucherzentrum das Motiv eines abstrakten, raumgreifenden neun Meter hohen Apothekerschranks entwickelt, in dem die historischen Pro­dukte direkt neben ihren heutigen Pendants gezeigt werden.

Identität und Narration ////////// Identity and narration Beitrag // Article by COORDINATION, Berlin

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Wie wichtig ist die Auszeichnung durch diverse internationale Designpreise für Ihre Firma?

Sellin: Es tut schon gut, wenn man neben zu ­friedenen Kunden auch von „außerhalb“ Zu­stimmung für die geleistete Arbeit bekommt. Besonders freut uns das Spektrum der ausgezeich­neten Projekte: vom temporären Bau / Event über Brandspaces, Einzelinstallationen bis hin zum Möbeldesign von Serienprodukten.

Es fällt auf, dass COORDINATION von eini­gen Auftraggebern immer wieder für neue Pro­jekte verpflichtet wird wie z. B. aktuell auch beim Projekt in Almaty, das wir mit Ganter Interior realisieren, oder die Messestände für Roy Robson.

Kann man bei Ihrem Ansatz von dem Wunsch nach einer „gemeinsamen Weiterentwicklung“ sprechen, die den Kunden mit einschließt?

Sellin: Bei einigen Kunden ergibt sich eine besondere Chemie des Vertrauens, dessen logi­sche Konsequenz ein langfristiges Fortführen der Zusammenarbeit ist. Und aus einer langen ge­meinsamen Historie schöpfen beide Seiten zu­sätzlichen Enthusiasmus.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was wür-den Sie gerne einmal entwerfen und warum?

Sellin: Für die Entwicklung eines größeren Hotels würden wir unsere während der letzten 10 Jahre gesammelten Kompetenzen gut einsetzen und erweitern können. Commercial­ und Residen­tial Interior kombinieren sich dort mit Produkt­ und Möbeldesign. Ein großes Hospitality­Pro­jekt, das könnten wir uns gut vorstellen. /////////

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Ganter Interior talks to Flip Sellin, Design Director at COORDINATION, Berlin.

COORDINATION mainly realises projects in the field of corporate architecture, private interiors and exhibition design – how does your approach change with each new project?

Sellin: Firstly, we always look for the “identity” of the respective customer and the overarching topic. Basically, we try to work out the particular needs of our current client using our very subtle intuition. I think one great strength of our approach is that we pay a lot of attention to implementing details and maintaining the individually determined require­ments even in the planning phase. This allows us to achieve the ideal result for every customer.

Do you ask yourselves the same questions to begin with, no matter whether you’re working on a trade fair stand, a company’s headquarters or an exhibition?

Sellin: Generally speaking, projects in the field of brand communication are distinctly different from theme­based exhibitions. One difference with exhibitions, for example, is that they often have an abundance of content, which we sort according ly and aim to put in a recognisable and stimulating form. Spatial brand communication is often diffe­rent: function, the products and company phi­losophy take priority here. Our ideas and skills are often sought after for complex content or sophisti cated brand messages from which we can derive spatial structures. However, the goal is always to combine different components with a coherent and aesthetic overall image. An exciting spatial experience is then created by a somewhat abstract translation of the brand values, product philoso­phy and content communication.

What is your conceptual approach?Sellin: For brand­related topics, we look at how

spatial communication was previously used and how well it worked. The task is then normally to redefine and update the brand image. This can usually be assessed very well by taking inspiration from the look and feel of a central theme, e.g. the

local culture. This approach worked very well in our project for Nike in London. A mixture of sports DNA and English­style pieces with pop culture quotes presented a very exciting combination here. We were able to impress the client with our approach in the pitch. As a result, very atmospheric, dense, entertaining and different spaces emerged in which our creative central theme, our style and the DNA of Nike were visible throughout – despite there only being one company logo across 400 m2.

Does COORDINATION have a special style?Sellin: There is probably a certain formal

spectrum that we feel more at home working in. However, a certain sense of profound penetration would be a good description of our work. What really excites us is when a project, e.g. a residential project, demands our entire range of expertise. This ranges from architecture, interior design and designing furniture, lights, equipment and table­ware to consultation and purchasing art for the new spaces. And to make all this suitable, you have to know your client well and have developed a lot of trust with them.

How important is it to you to tell stories in your designs?

Sellin: Narrative elements have become an important aspect of our work when designing rooms. As with Nike, it�s the small and large and the obvious and hidden narrative moments that give a project character and depth. The medical technology giant B. Braun Melsungen, for example, originally started out as a small pharmacy. Using this detail, we developed the theme of an abstract, extensive, nine­metre­high pharmacy cabinet where old­school products are placed right next to their modern counterparts.

How important to your company are the various international design prizes you have won?

Sellin: It�s nice to get “outside” approval of the work you�ve done in addition to having satisfied customers. We are particularly pleased by the range of distinguished projects: from temporary constructions/events and brand spaces to indi­vidual installations and designing furniture for serial products.

It‘s noticeable that some clients keep on returning to COORDINATION for new projects, like the current project in Almaty that Ganter Interior is realising, or the trade fair stands for Roy Robson. Regarding your approach, is it possible to speak of a desire to “develop together” that also includes the customer?

Sellin: A certain chemistry of trust develops with some customers, the logical consequence of which is a long­term continuation of our co ­operation. A long, joint history gives both sides even more enthusiasm.

If you could have one wish: what would you most like to design and why?

Sellin: We could put the skills we have gathered over the past ten years into good use by develop-ing a large hotel, which would also expand these skills. This is where commercial and residential interior design meets product and furniture design. We can well imagine a project in the hospitality sector.

About COORDINATIONCOORDINATION ist ein vielfach ausgezeichnetes Design- und Architektur-büro aus Berlin, spezialisiert auf die Gestaltung kommunikationsstarker Designlösungen für die Bereiche Interior, Corporate Interior, Produkt-design und Ausstellungsarchitektur. Das Büro treibt die Suche nach frischen Ideen und ungewöhnlichen Lösungen an: COORDINATION ist seit 2004 eine Ideenwerkstatt voller kreativer Energie, kombiniert mit fundierter Erfahrung in professioneller Ausführung. Sie gestalten leidenschaftlich, planen verlässlich und arbeiten strategisch. //////////////////////////COORDINATION is an awarding-winning design and architecture company from Berlin that specialises in creating highly communicative design solutions in the fields of interior design, corporate interior design, product design and exhibition architecture. The company actively searches for fresh ideas and unusual solutions. COORDINATION has been a work-shop for ideas full of creative energy since 2004, combined with profound experience in professional design. They design with passion, plan reliably and work strategically.

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D ie Rolle der Innenarchitekten hat sich stark gewan-delt. Es reicht nicht mehr aus, schöne Räume zu gestalten. Es geht vielmehr darum, Identitäten zu

schaffen und Emotionen zu wecken, um sich von der immer stärkeren Konkurrenz abzuheben.

Konsumenten in der heutigen Zeit hinterfragen die Leistun-gen der Produkte immer mehr. Dies gilt auf allen Ebenen, beim Kauf von Kleidung genauso wie bei der Arztwahl. Die verschiedenen Zielgruppen sind bestens informiert, vernetzt und visuell übersättigt. Wer seine Klientel heute erreichen will, muss sich in einem Umfeld wachsender Auswahl und Vergleichsmöglichkeiten positionieren. Es gilt, sich unver-wechselbar und wiedererkennbar zu machen.

In unserer Arbeit geht es deshalb darum, eine tragfähige, relevante Idee zu finden. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein markantes Key Visual, das auch nach außen visuelle Akzente setzen kann. Ein Element, mit dem wir das erreichen, ist die Deckengestaltung. In vielen unserer Retail-Projekte ist sie das identitätsstiftende Moment: Im Storekonzept des russischen Haushaltsgeräteherstellers BORK definiert ein großer Leucht-kubus an der Decke mit intensiver Farbigkeit das emotionale Zentrum des Raumes und verweist gleichzeitig auf Marken-werte wie Präzision und Dauerhaftigkeit. Im Verkaufsraum der Weinhandlung Höchst referenzieren 150 mundgeblasene Glaselemente in Materialität und Farbgebung auf die Welt des Weins, schaffen ein sinnliches Ambiente und sprechen Genussmenschen direkt an. Und im Glockenturm von Taschkent lässt eine elegante wie spielerische Lichtlinie in Verbindung mit der perforierten Wand- und Deckenbeklei-dung aus spiegelpoliertem Edelstahl den gesamten Raum wie eine Schmuckschatulle erstrahlen.

Die Sehnsucht nach Unverwechselbarkeit ist aber keines-falls auf den Retail-Bereich beschränkt. Im Wohnbereich ist es zwar erste Aufgabe, dass sich die Kunden wohlfühlen. Aber trotzdem wollen sie sich auch mit ihren privaten Räumen

repräsentieren. Gleichzeitig verschmelzen hier die Lebens-welten: Arbeitswelten werden wohnlicher und Wohnräume werden beeinflusst von Hotel- und Gastrowelten oder Retail-Inszenierungen. Design ist praktisch überall verfügbar, wird aufgesogen. Es gilt, jenseits dieser konsumierten Bilder etwas zu finden, das im intimsten Bereich etwas Unverwech-selbares schafft. Wir werden quasi beauftragt, Räume zu ent-werfen, die ihre Geschichte bereits mitbringen.

Unverwechselbarkeit ist ein Wunsch aller unserer Kun-den. Heute ist alles Marke, muss kommunizierbar sein, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Es gilt, in einer visuell übersättigten Lebenswelt Differenzen herzustellen. Unverwech-selbarkeit ist für uns dabei aber keine rein visuelle Eigen-schaft, sondern sie ist der inhaltliche Kern einer starken ganzheitlichen Idee. Diese funktioniert nur, wenn sie durch-gängig ausgearbeitet ist. Sie muss nach innen wie nach außen funktionieren. Der Kunde muss sich darin wiederfinden, die Idee leben können, und die Adressaten müssen die Botschaft verstehen. ////////////////////////////////////////////////////////The role of the interior architect has changed radically. It no longer suffices to design beautiful spaces. It’s much more about creating identities and prompting emotions to stand out from the ever fiercer competition.

Consumers in the modern age are increasingly questioning product performance. This applies on all levels, from purcha-sing clothes to choosing a doctor. The different target groups are well-informed, networked and visually overloaded. If you want to reach your clientele today, you have to position your-self in an environment of growing choice and comparisons. You have to make yourself unmistakeable and recognisable.

Therefore, our work is about finding a viable, relevant idea. A key role here is played by a distinctive key visual that can also make an outward visual impression. One element we use to achieve this is ceiling design. This is the identity- establishing element in many of our retail projects.

Die Sehnsucht nach Unverwechselbarkeit /////////////Longing for uniquenessBeitrag // Article by Ippolito Fleitz Group, Stuttgart

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In the store concept for the Russian household appliance anufacturer BORK, a large light cube on the ceiling featuring intense colours defines the emotional centre of the space while indicating brand values such as preci-sion and durability. On the shop floor at the wine store in Höchst, 150 hand-blown glass elements incorporate materials and colour schemes referring to the world of wine while creating a sensory atmosphere and appealing directly to epicureans. And in the bell tower at Tashkent, ele-gant and playful lighting combined with the perforated wall and ceiling lining made of mirror-polished stainless steel make the entire room shine like a jewellery box.

However, longing for uniqueness is in no way restricted to the retail sector. The very first task is to make customers feel at home in living areas. However, they also want to represent themselves with their private spaces. Here different environments come together at the same time: working environments are becoming more homely and living areas are being influenced by hotel and gastronomy environments and also by retail presentations. Design is available practically everywhere and is being absorbed. The task is to find something beyond these consumed images that creates something unmistakeable in a very intimate space. We are effectively commissioned to design spaces that bring their own stories with them.

All of our customers want uniqueness. Today, it’s all about communicating brand identity in order to be financially successful. You have to establish differences in an environment bombarded with information. To us, however, uniqueness is not merely a visual characteristic, but rather the substantial core of a strong, holistic idea. This only works if it is developed consistently. It has to work both internally and externally. The customers have to be able to see themselves it in and live the idea, and the recipients have to understand the message.

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About Ippolito Fleitz Group GmbHDie Ippolito Fleitz Group ist ein multidisziplinäres Studio für Gestaltung mit Sitz in Stuttgart. Das Studio wurde 2002 von Peter Ippolito und Gunter Fleitz gegründet. Derzeit besteht das Team aus 40 Architekten, Innenarchitekten, Produkt- und Kommunikationsdesignern. Die Projekte wurden mit mehr als 200 nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter zwei Mal der Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Silber, mehreren iF communication design awards in Gold, red dot awards, ADC-Nägel usw. ///////////////The Ippolito Fleitz Group is a multidisciplinary design studio based in Stuttgart. The studio was founded by Peter Ippolito and Gunter Fleitz in 2002. The team currently comprises 40 architects, interior architects and product and communication designers. Their projects have been awarded more than 200 national and international prizes, including the silver German Design Prize (twice), numerous gold iF Communication Design Awards, Red Dot Awards, ADC Nails etc.

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A ls Designagentur und Markenspezialist studiert Saguez & Partners Gewohnheiten, um MARKante Orte zu gestalten ... und den dazu passenden Lebensstil. Ob Retail oder Travel Retail, Einkaufszen-

trum, Bürogebäude oder Freizeitcenter: Durch die Gestaltung verschie-dener, auf den jeweiligen Lebensmoment abgestimmter Bereiche verleiht sie jedem Standort, jeder Umgebung und jeder Kulturstätte neue, richtungs-weisende Akzente. Die Designmanufaktur ist ein Ort des kreativen Schaffens und der Lebenskunst. Nach dem Muster der Designmanufaktur, in der sie untergebracht ist, konzipiert auch die Agentur multifunktionale Bereiche für jeden Lebensmoment. So hat jeder Tag und jede Jahreszeit ganz eigene Rituale: Ankunft im Hof, wo sich der Garten in herbstlichen Farben präsentiert. Frühstück auf dem Sonnendeck im Sommer oder vor dem Kaminfeuer im Winter. Meeting auf der Terrasse an schönen Tagen. Sport am Ende des Arbeitstags …

Die Agentur ist auf den Parcours des Nutzers, das Serviceangebot und alle Ausdrucksformen der unterschiedlichen Lebensorte fokussiert, lässt ihr innovatives Know-how in die Marke und in die Nutzung der ver-schiedenen Orte einfließen und konzipiert dabei ein leistungsstarkes Arbeitsinstrument. Jeder Ort erzählt eine einzigartige, mit seinem eigenen Werdegang verbundene Geschichte. //////////////////////////////////////////The Saguez & Partners design agency, experts in branding, observes forms of use to design places that stand out and the life to go with them. Starting from a site, an environment or a heritage, it creates a new approach, whether in retail, retail travel, shopping centres, offices and leisure facilities, by means of various spaces dedicated to each moment of life. Manufacture Design, a place for creation, production and lifestyle. Like at Manufacture Design, where it is located, the agency creates multi- purpose spaces for each moment of life. Every day and every season have their rituals: arrival in the back yard where the kitchen garden is taking on its autumn colours. Breakfast on the deck in summer or in front of the fire place in winter. Get together on the patio in good weather. Playing sport after a day at work…

By studying how guests use the hotel, the services offered and all modes of expression of living spaces, the agency brings innovative expertise relating to the brand and use in different places, by creating an efficient facility. Every place tells a unique and remarkable brand story rooted in its heritage.

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Vom Ort zur Marke ///// Turning a place into a brand Beitrag // Article by Saguez & Partners, Saint-Ouen

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Eine neue Marken-Expertise für die Hotellerie und den FreizeitsektorDie Agentur ist bereits im Bereich Gewerbeimmobilien vertreten und erweitert jetzt mit Saguez Lifestyle®, das speziell für die Bereich Hotellerie und Freizeit entwickelt wurde, sein Angebot für den Dienstleistungssektor. Das Credo: „Die Kunst des Lebens im Hotel im Rhythmus der Lebensmo-mente“. In jedem Hotel kreiert Saguez Lifestyle® unter Einbeziehung seiner Geschichte und seiner Umgebung im Innen- und Außenbereich zahlreiche, auf den jeweiligen Zweck ausgerichtete Räume für Lebensmomente vor, während und nach dem Aufenthalt: Empfang, Entspannung, Gastronomie, Wellness, Spiel, Business, Geselligkeit und Momente der Entdeckungen. Sie integrieren Multifunktionalität, Riten sowie Tages- und Jahreszeiten in das Leben im Hotel und schaffen neue, einzigartige Lebensorte. //////////New expertise dedicated to hotel and leisure businessesAlready active in the commercial building sector, the agency is expanding its offer into the services sector by launching Saguez Lifestyle®, dedicated to hotel and leisure businesses. The credo: “Hotel lifestyle at a pace set by moments of life”. In each hotel, Saguez Lifestyle® creates multiple spaces for living moments of life before, during and after the stay, inside and out-side the hotel, linked to its history and its environment: welcome, relaxa-tion, good food, well-being, play, work, socialising, new things… part of the multiple uses, rituals and the day and seasons to make up hotel life or reconnect with unique places of life.

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About Saguez & Partners1998 von Olivier Saguez auf der Basis der einfachen Idee „Marke kommt von Markieren“ gegründet, lässt die Global-Design-Agentur Saguez & Partners die Markenstrategie zu einem Bestandteil ihres Corporate Images, ihrer Arbeitsweise, ihrer realen und virtuellen Schaffensräume, ihrer Mitarbeiter sowie ihrer Produkte und Dienstleistungen werden. Im Herzen des Indus-triedenkmals von Saint-Ouen hat sich 2004 die Designmanufaktur einen Steinwurf vom Trödelmarkt entfernt in einer ehemaligen Fabrik niederge-lassen. Sie zählt heute 140 Mitarbeiter, die sich in 4 Bereichen betätigen (S&P Markenstrategie – S&P Markenidentität – S&P Interaktiv – S&P Architektur), mit Büros in Nantes, Madrid, São Paulo und Hongkong. Innerhalb von 16 Jahren hat Saguez & Partners über 200 Markenprojekte in über 30 Ländern realisiert, für die die Agentur mit 120 Preisen und Auszeichnungen belohnt wurde. /////////////////////////////////////////////

Created in 1998 by Olivier Saguez from a simple idea, “In brand, there is branding”, the global design agency Saguez & Partners exemplifies the brand strategy in its corporate image, its physical and virtual places, its testimonials, its people, products and services. At the heart of the indust-rial heritage in Saint-Ouen, in a former factory redesigned in 2004, just around the corner from the Flea Market, Manufacture Design now has 140 employees, 4 expert centres (S&P Strategies – S&P Identities – S&P Interactive – S&P Architectures) and offices in Nantes, Madrid, São Paulo and Hong Kong. In 16 years, Saguez & Partners has completed more than 200 branding projects, in more than 30 countries, and has won 120 prizes and awards.

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Die Wiedergeburt von Opulenz und Klassizismus //////////////////// The rebirth of opulence and classicism

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Beitrag // Article by Studio Molyneux, Paris

Ganter Interior fragt: Herr Molyneux, gibt es eine Wiedergeburt und Neudefinition der Opulenz und des Klassizismus in der Raumgestaltung?

Sie fragen nach der Wiederkehr von zwei sehr unterschiedlichen Konzepten in der Innendekoration, die jedoch häufig miteinander verknüpft werden: Opulenz und Klassizismus. Aber um auf Ihre Frage nach einer Wieder-kehr von Opulenz und Klassizismus in der Raumgestaltung zurückzu-kommen, ich weiß nicht, ob diese Ideen wieder da sind, aber ich kann nur hoffen, dass sie nie ganz verschwunden waren.

Es wäre interessant, Spekulationen über den Grund dieser Verknüpfung anzustellen, denn auf den ersten Blick scheint es keine Verbindungen zwischen den beiden Konzepten zu geben.

Warum wird der Begriff Opulenz, der doch üblicherweise für großen Reichtum und einen Überfluss an materiellen Gütern steht, in der allge-meinen Vorstellung mit Klassizismus verknüpft, der zumeist mit Tradition und einer eher konservativen Ästhetik verbunden ist? Ich denke, wir müssen die Bedeutung dieser beiden Begriffe genauer definieren.

Ich denke, Reichtum sollte hier weniger in seiner geläufigen Bedeutung verstanden und eher im übertragenen Sinne als Reichhaltigkeit, Fülle und dadurch auch Monumentalität und Grandeur begriffen werden.

Für den Klassizismus wiederum ist vermutlich die beste Definition die historische. Die klassizistische Epoche bezeichnet die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. Sie begann in Frankreich und breitete sich von dort auf ganz Europa aus. In ihr entwickelte sich eine Bewegung in der Kultur, den Künsten, der Philosophie und der Literatur, die ihre Vorbilder im antiken Griechenland und Rom suchte und auf den Prinzipien von Gleichgewicht, Harmonie und Vernunft gründete. Im Zuge der nachfolgenden Neubeurtei-lung und Kritik des Klassizismus erhielt der Begriff im unvorteilhaften Vergleich zur Moderne eine abwertende Bedeutung.

Ich weiß nicht, ob Opulenz und Klassizismus allein passende Begriffe sind, um meine Entwürfe zu beschreiben, doch die mit ihnen verbundenen Konzepte von Maßstab, Gleichgewicht und Harmonie nehme ich gerne an. ///////////////////////////////////////////////////////////////////////////////////Ganter Interior asks: Monsieur Molyneux, is there a rebirth and redefinition of opulence and classicism currently taking place in interior design?

You ask me about the return to decoration of two concepts that are quite different but are often associated: opulence and classicism. To respond to your question about the return of opulence and classicism in interior design, I do not know if these ideas are back, but I can only hope that they did not completely disappear.

It would be interesting to speculate about the reasons for this association, since at first glance they do not appear to have any connection.

Why, when the term opulence generally means extreme wealth, an abundance of material goods, is it associated in the public imagination with classicism, which commonly connotes tradition and a rather conser-vative aesthetic? I think we need to refine the meaning of these two words.

The term wealth is to be taken, I think, less in its common meaning than in its literary sense, denoting breadth, generosity, and thereby, monumen-tality and grandeur.

As for classicism, the best definition is probably the historic one. The classical period is the second half of the seventeenth century, initially in France, then in the rest of Europe. It saw the development of a cultural, artistic, philosophical and literary movement with models drawn from ancient Greece and Rome, based on the principles of balance, harmony and reason. With the subsequent reassessment and criticism of classicism, the term acquired a pejorative sense, compared unfavorably to modernism.

I do not know if opulence and classicism alone are suitable terms to describe my designs, but I willingly embrace the concepts of scale, balance and harmony attached to them.

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Natürlich unterliegt die Raumgestaltung wie alle kreativen Bereiche der Mode und kurzlebigen, wechselnden Modeerscheinungen, die wiederum auf sogenannten „Trends“ beruhen. Das ist ganz normal und eng verbunden mit dem universellen menschlichen Bedürfnis nach Veränderung und Neuem. Natürlich gibt es einen nicht unerheblichen wirtschaftlichen Vor-teil, den der Verkauf modischer Gegenstände und die daraus folgende Belebung des Marktes bieten.

Ich finde es sehr lästig, wenn die Tradition für tot und vergangen erklärt wird und aktuelle Trends zur Zukunft der Raumgestaltung ausgerufen werden. Die Kurzlebigkeit dieser sogenannten Zukunft hat mich schon immer verwundert. Ein Trend überlebt häufig nicht mehr als zehn Jahre und Arbeiten, die zu eng einem bestimmten Trend folgen, sind ebenso schnell überholt.

Ich strebe nach etwas Zeitloserem. Ich glaube fest daran, dass Qualität und Güte diese oberflächlichen und auf gewisse Weise sterilen Debatten überdauern. Jedes Produkt echter Qualität und Güte verfügt über die inhärente Fähigkeit, sich von anderen durch eine Zeitlosigkeit abzugren-zen, die keiner Mode unterliegt.

Ich weigere mich, die Vergangenheit zu ver-gessen, lehne jedoch Innovationen ebenso wenig ab, vorausgesetzt das Neue birgt auch Qualität. Es gibt genug Platz für alle. Ich selbst liebe es, von einem Projekt zum nächsten ganz unter-schiedliche Welten zu schaffen. Innerhalb eines Projekts vermische ich Stile, Epochen, Farben und Materialien. Das eine, alles überspannende Ziel ist die Harmonie des Ganzen und das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Kompo-nenten. Ich gestalte Räume für moderne Männer und Frauen, die mit der Zeit gehen. Ich erwecke eher etwas zum Leben als dass ich es nachbilde. Ich biete meinen Kunden das Beste, das es gibt, unabhängig davon, ob es von heute ist oder aus der Vergangenheit stammt. Es gibt keinen zwangsläufigen Widerspruch zwischen wahrer Modernität und Tradition. Es überrascht, wenn man sieht, wie aktuelle Kunst in einer klassi-schen Kulisse präsentiert werden kann. Führen Sie sich einmal vor Augen, welch ideale Umge-bung das Schloss Versailles und seine Gärten für aktuelle Kunstaustellungen bieten – von Jeff Koons bis Takashi Murakami und Giuseppe Penone. Man sollte vorgefertigten Meinungen wie zum Beispiel, dass nur schlichte weiße Wände sich eignen, um bedeutende Kunstwerke zu präsentieren, oder dass ein minimalistischer Ansatz Ausdruck der Gegenwart ist, immer mit Misstrauen begegnen. Dieses Denken, das über 30 Jahre angesagt war, wird durch die aktuelle Renovierung des Musée d‘Orsay und die triumphale Rückkehr einer durchdachten Farbwahl für die Wände, durch die die Kunstwerke noch besser wirken können, in Frage gestellt. Warum sollte man immer nur einen möglichen Weg gehen, wenn man doch alle beschreiten kann? Der französische Begriff „Ensemblier“, der einen ganz-heitlichen Ansatz in der Raumgestaltung beschreibt, passt perfekt für mich, da er an die Grundlagen meiner Arbeit erinnert: das Nebeneinander und das Mischen von Stilen.

Für mich gibt es nichts Schlimmeres als die falsche Modernität, die ich für das Konformistischste und Langweiligste auf der ganzen Welt halte. Man kann die Vergangenheit genauso wenig vollständig hinter sich lassen wie man das Neue leugnen kann. Häufig erscheint dies, als würde man etwas verstecken wollen, einerseits vielleicht einen Mangel an Kultur und ande-rerseits eine Unfähigkeit, die Vielfalt zeitgenössischer Kunst und moder-nen Designs zu erkennen. Ich persönlich habe mich entschieden, für alles offen zu bleiben. Ich möchte mich auch weiterhin ungehindert vom einen zum anderen bewegen, ohne Einschränkungen für meine Vorstellungskraft.

Dieses Gefühl der Kontinuität ermöglicht es mir auch, durch meine Entwürfe am Erhalt und insbesondere am Wandel der künstlerischen Berufe teilzuhaben, und das ist etwas, auf das ich ganz besonders stolz bin. Zwanzigjährige dabei zu sehen, wie sie die Jahrhunderte alten Fertigkeiten erlernen, ist sehr aufregend. Es gibt kein besseres Gegenmittel für einen zu nostalgischen Blick auf die Vergangenheit, als mit eigenen Augen zu sehen, wie dieses traditionelle Wissen an eine neue Generation weiterge-geben wird. Und nochmals: Tradition ist kein Hinderungsgrund für die Anwendung fortschrittlicher Technologien. Die Handwerkskunst öffnet sich für innovative Techniken wie Entwürfe und 3D-Modellierung am Computer, Laserschneiden oder die Verwendung neuer synthetischer Materialien. Dieser ständige Dialog zwischen Erbe und Innovation garan-tiert die hochwertigen Produkte, die heute einen großen Beitrag zu unserer Wirtschaft leisten. Das traditionelle Kunsthandwerk, das in Frankreich unter dem Titel „Entreprise du Patrimoine Vivant“ (Lebendes Kulturgut)

nun ein eigenes, offizielles Gütesiegel erhalten hat, erzielt große Erfolge auf dem Exportmarkt und hilft dabei, sich gegen die Flut qualitativ minder-wertiger Produkte zu stellen, die nur geringen oder keinen Mehrwert bieten. Die französische Luxusgüterbranche konnte ihren guten Ruf auf dieser Kultur der Güte und Qualität aufbauen. Die Branche wird immer besser und stärker, und ihre professionellen und hochwertigen Produkte wecken den Neid der ganzen Welt.

Ich habe in Frankreich eine Stiftung* ins Leben gerufen, deren Aufgabe es ist, das Kunsthandwerk zu unterstützen und zu fördern. Die Stiftung hat ihren Sitz im Château Pouy-sur-Vannes in der Champagne, dessen Restaurierung ich kürzlich abgeschlossen habe. Es macht mir viel Freude, wenn ich daran denke, dass dieses Schloss aus dem 12. Jahrhundert die besten Absolventen der Hochschulen für angewandte Kunst in Frankreich und aus dem Rest der Welt willkommen heißen wird. Ein Stipendienpro-gramm wird es ihnen ermöglichen, ihr Wissen weiter zu vertiefen. Eine Partnerschaft mit privaten Verbänden für den Denkmalschutz, deren Mitglied ich bin (der „World Monuments Fund“ und die „French Heritage Society“) wird ihnen Gelegenheit bieten, an den größten historischen Restaurierungsprojekten mitzuarbeiten, die wir unterstützen. Sie sehen also, ich trenne meine Arbeit tatsächlich nicht von meiner Leidenschaft für Güte, Talent, Innovation und Schönheit.

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*Fondation Juan Pablo Molyneux pour soutenir et promouvoir les métiers d’art

About About Juan Pablo MolynexJuan Pablo Molyneux ist ein international gefei-erter Innenarchitekt. Als überzeugter Klassizist gestaltet er lebendige Innenräume, die in der Geschichte verwurzelt sind, ohne historische Nachbildungen zu sein. Seine Arbeiten sind mutig, vielseitig, klug ... und unverwechselbar. Molyneux hat in Südamerika, den USA, Kanada, Europa, Russland und im Nahen Osten die Innen-räume für private Häuser und Wohnungen gestaltet. Zu seinen öffentlichen Arbeiten zählt der Pavilion of Treaties für die Russische Föde-ration in St. Petersburg und mehrere öffentliche Räume des Cercle de l’Union Interalliée in Paris. //////////////////////////////////////////////////////

Juan Pablo Molyneux is an internationally acclaimed interior designer. A committed classicist, he creates spirited interiors that are rooted in history without being historical recreations. His work is bold, eclectic, witty…and unmistakably his own. Molyneux has created private residences in South America, the United States, Canada, Europe, Russia, and the Middle East. His public spaces include the Pavilion of Treaties for the Federation of Russia in St. Petersburg and several public rooms of the Cercle de l’Union Interalliée in Paris.

Of course, like any creative field, decorating is subject to fashion and short-lived, fluctuating fads, themselves driven by these so-called “trends” This is, after all, normal and closely linked to the universal human desire for change and novelty. There is an economic benefit, not negligible in the least, of energizing the market by allowing for the sale of fashionable items.

What is most annoying is when tradition has been declared dead and gone and current trends are proclaimed the future of interior design. I have always been struck by the brevity of these so-called futures! A trend does not often last longer than a decade, and work that follows a trend too closely is quickly outdated.

I strive for something more timeless. I firmly believe that quality and excellence outlive these artificial and somewhat sterile debates. Any product of real quality and excellence has the inherent capacity to stand apart from others with a timelessness that is not subject to fashion.

I refuse either to forget the past or to reject innovation, provided that quality is found within the novelty. There is room for everybody. I myself love to create very different worlds from one project to another. Within a single project, I mix styles, periods, colors and materials. The only overriding goal is the harmony of the whole and the balance between these various components. I create interiors for men and women of their time, fully in tune with the times. I evoke more than I reconstruct. I offer my clients the best that exists, whether from the present or from the past. There is no inherent contradiction between true modernity and tradition. It is striking to see how the most contemporary art can be presented in a classical setting. Look how the surroun-dings of the château and the park of Versailles lent themselves perfectly to the latest contempo-rary art exhibitions held there (Jeff Koons to Takashi Murakami, and Giuseppe Penone). One should always be suspicious of preconceived notions such as the insistence that plain white walls are the only way to display great works of art, or that a minimalist approach expresses the essence of the contemporary. This thinking, in vogue for over 30 years, has been challenged by the recent renovation of the galleries of the Musée d’Orsay and the triumphant return of more elaborate colors on walls, which set off the art to great advantage. Why adhere to one way of doing things, when you can do it all? The old term “ensemblier”, describing a holistic approach to interior design, suits me per-fectly, as it evokes the very basis of my work, juxtaposition and mixing styles.

There is nothing worse to me than the false modernity which I consider the most conformist and most boring thing in the world. One cannot make a clean sweep of the past any more than one can deny the new. Often, this seems like hiding something, perhaps a lack of culture on one hand, and on the other, the inability to recognize the richness of contem-porary art and design. Personally, I choose to stay open to everything. I want to carry on moving freely from one to the other, without any hin-drance to my imagination.

This sense of continuity also enables me to be part, through my designs, of the safeguarding and especially the transmission of the professions of the arts, something of which I am particularly proud. To see 20 year-olds acquire the skills of the centuries is very exciting. There is no better cure for an overly nostalgic view of the past than watching with one’s own eyes as this traditional knowledge is passed on to a new generation. And again, tradition does not preclude the use of advanced technologies. The Fine Arts and Crafts open themselves to innovative techniques like design and computer modeling, laser cutting, or the use of new synthetic materials.

This ongoing dialogue between heritage and innovation is a guarantee of the very high quality products that have become a major contributor to our economy. The field of arts and crafts that in France is referred to by the term “living heritage company” now has its own official label, and is achie-ving great success on the export market, helping to stem the influx of poor quality products with little or no added value. The French luxury goods industry has built its fine international reputation from this culture of excel-lence and quality. The industry continues to go from strength to strength, and its expertise and top quality products are the envy of the world.

In France, I established a foundation* whose goal is to support and promote the Arts and Crafts. It is based at the Château Pouy-sur-Vannes, in Champagne, which I have just finished restoring. It gives me great pleasure to think that this twelfth-century castle will welcome the best young graduates from the major French applied arts colleges and those in the rest of the world. A scholarship scheme will enable them to further

improve their knowledge. A partnership with private associations for historic preservation to which I belong (“The World Monuments Fund” and “The French Heritage Society”) will offer them opportunities to work on the major histo-ric restoration projects we are sponsoring. You see, there really is no separation between my work and my passion for excellence, talent, innovation, and beauty.

Juan Pablo MolyneuxParis, September 10, 2014

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Neues Shopping-Erlebnis beim Diamantenkauf ////////Revolutionizing the diamond jewelry shopping experience

Beitrag // Article by Hearts On Fire, Boston

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A ngie Kielt, Public Relations Managerin bei Hearts On Fire, spricht über das Verkaufskonzept und die Kundenansprache des Diamantenspezialisten

Die Luxusdiamantenmarke Hearts On Fire wurde 1996 gegründet und vertreibt ihre Produkte über unabhängige Juweliergeschäfte in 34 Ländern weltweit. Bekannt für die besondere Schönheit, Brillanz und den unvergleichlichen Wert seiner Diamanten erfüllt Hearts On Fire voll und ganz das Markenversprechen „The World‘s Most Perfectly Cut Diamond“ und ist dank seiner sowohl zeitlosen als auch modernen Schmuckdesigns noch immer die am schnellsten wachsende Marke in der gesamten Edelsteinbranche.

Das Verbraucherverhalten hat sich in Bezug auf die Erwartungen an das Shopping-Erlebnis verändert, und das gilt heute besonders für den Markt für hochwertigen Schmuck. Der moderne Käufer von Luxusschmuck erwartet Engagement, persönlichen Kontakt und den Einsatz von Techno-logie, wie es in anderen Konsumbereichen bereits weit verbreitet ist.

Aus diesem Grund hat Hearts On Fire in den USA (King of Prussia und The Forum Shops in Las Vegas), Taiwan sowie im November in Shanghai (das erste von vielen geplanten Geschäften in China) Ladengeschäfte eröffnet, die alle ein in seiner Art einmaliges Verkaufskonzept zeigen. Dieses einzigartige Verkaufskonzept durchbricht die konventionellen Grenzen beim Einkaufen und sorgt für ein angenehmes, interaktives und unterhaltsames Erlebnis beim Diamantenkauf.

Deshalb sind die Geschäfte von Hearts On Fire anders als andere Juwelier geschäfte. Es gibt keine traditionellen Vitrinen, weder eine ein-schüchternde Umgebung noch eine formale Einrichtung. Stattdessen hat die Marke in ihren Geschäften ein schlankes und modernes Design mit innovativen Merkmalen eingeführt, darunter Schaukästen auf Augen-höhe, die es ermöglichen, dass Verkäufer und Kunde nebeneinander stehen und so eine persönlichere Beziehung entsteht, eine digital ergänzte Umge-bung, die den Kunden zusätzliche Informationen über die Marke ver-mittelt, und große Tische, an denen die Kunden miteinander ins Gespräch kommen können.

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Die größeren, eigenen Ladengeschäfte erhöhen auf positive Weise die Aufmerksamkeit und das Interesse für die Marke und vermitteln außer-dem das Besondere an Hearts On Fire. Dies ist Teil einer übergeordneten Strategie, um sich nicht nur als zugängliches Juweliergeschäft für anspruchs-volle Diamantenkäufer und technikaffine Verbraucher zu etablieren, sondern als eine moderne Marke, die zu beiden eine emotionale und ratio-nale Verbindung herstellt.

Und das ist erst der Anfang. Wir befinden uns in einer neuen Zeit, wenn es darum geht, wie Verbraucher Produkte von Luxusmarken kaufen, und in dieser neuen Zeit geht es darum, ob es einer Luxusmarke gelingt, eine Verbindung zum Käufer herzustellen. Hearts On Fire ist stolz darauf, bei dieser Revolution an vorderster Front mitgewirkt zu haben, doch wir geben uns damit noch nicht zufrieden. Halten Sie also in den großen Metropol-regionen der Welt Ausschau nach den wirklich einzigartigen Geschäften von Hearts On Fire. ////////////////////////////////////////////////////////////Hearts on Fire Public Relations Manager Angie Kielt about the concept and customer approach of the diamond expert

Founded in 1996, Hearts On Fire is a luxury diamond jewelry brand sold by independent retail jewelry stores in 34 countries around the world. Renowned for its superlative beauty, brilliance, and incomparable value of its diamonds, Hearts On Fire delivers its brand promise, “The World�s Most Perfectly Cut Diamond”, and has remained the fastest growing brand in the jewelry industry, offering diamond jewelry designs that are both timeless and modern.

In today�s market, consumer behavior has evolved when it comes to how they want to experience shopping, especially for fine jewelry. Engagement, personal interaction and technology, which are commonplace in other cate-gories, are becoming the expectation for the modern luxury jewelry shopper.

As a result, Hearts On Fire has introduced standalone stores in the U.S. (King of Prussia and The Forum Shops in Las Vegas), Taiwan, and in November, Shanghai, the first of many new stores in Greater China - all which feature a new, first-of-its-kind retail concept. This unique retail concept breaks conventional shopping barriers, making the diamond jewelry retail experience enjoyable, interactive, and fun.

This is why the Hearts On Fire stores are unlike any other jewelry store. Gone are the traditional display cases, intimidating environments and formal layouts. Instead, the brand has introduced a sleek and modern store design with innovative features including eye-level jewel cases that allow sales associates and customers to work side-by-side for a more personal relationship; a digitally enhanced environment that empowers consumers to learn about the brand; and community tables that encourage consumer interaction.

The larger, standalone boutiques drive desirable awareness and excitement about the brand, while educating consumers about the Hearts On Fire difference. It�s part of an overall strategy to establish itself as not just an approachable jewelry store for the sophisticated diamond buyer and tech-savvy consumer, but instead, as a modern brand that connects to them both emotionally and rationally.

And this is just the beginning. It is now a new era of how consumers shop for luxury brands, a new era in terms of how successful luxury brands connect with consumers. Hearts On Fire is proud to have been at the fore-front of this revolution, but they aren�t stopping there. So keep an eye out for even more of these incredibly unique Hearts On Fire stores coming to major metropolitan areas all around the world.

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About Hearts On FireHearts On Fire wurde 1996 gegründet und ist heute ein über alle Kanäle

hinweg tätiger, weltweit führender Hersteller, Vermarkter und Designer von Marken- und Luxusdiamanten und Diamantenschmuck. Das Unter-nehmen gehört zu den bekanntesten und umsatzstärksten Marken für Luxusdiamantenschmuck auf der ganzen Welt. Hearts On Fire vertreibt seinen Schmuck weltweit über führende, unabhängige Vertriebspartner mit mehr als 500 Standorten in 32 Ländern, 10 eigene HOF-Geschäfte weltweit, heartsonfire.com und autorisierte Händler-Websites. Weitere Informationen finden Sie unter www.heartsonfire.com. /////////////////////Hearts On Fire was founded in 1996 and is a leading global multi-channel

manufacturer, marketer and designer of luxury branded diamonds and diamond jewelry, and one of the most widely recognized and best-selling luxury diamond jewelry brands in the world. Hearts On Fire delivers its jewelry through its best-in-class, global independent retail partner net-work covering over 500 locations in 32 countries, 10 HOF stores globally, heartsonfire.com and authorized HOF retailer websites. For more infor-mation, please visit www.heartsonfire.com.

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Dare to be differentBeitrag // Article by Unger, Hamburg

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A uf rund 1.000 qm finden nicht nur die begehrtesten Modelabels der Welt, sondern auch ein shopeigenes Deli, ein renommierter Florist und eine Beauty-Lounge Platz: Bei Uzwei in der Hamburger

Kaisergalerie verschwimmen die Grenzen zwischen Luxusmode und Lifestyle.

Stellen Sie sich vor, Sie schlagen ein internationales Modemagazin auf und können die darin gezeigten Looks direkt kaufen – ohne dafür unzählige Geschäfte und Onlineshops durchforsten und dann doch feststellen zu müssen, dass die Teile längst ausverkauft sind. Was fast zu schön klingt, um wahr zu sein, ist in Hamburg jetzt Realität: Mit Uzwei eröffnete Florian Braun – Inhaber des Traditionshauses Unger – in der frisch renovierten Kaisergalerie Ende September ein völlig neues Shop-Konzept, welches die Grenzen zwischen internationaler Luxusmode und aktuellen Lifestyle- Themen verschwimmen und die Shoppingtour zum Einkaufs-Erlebnis der besonderen Art werden lässt.

Manch einer mag es für puren Wahnsinn halten, einen zweiten Laden zu eröffnen, während andere große Multibrand-Stores den harten Be -ding ungen des Einzelhandels nicht mehr standhalten und dicht machen müssen. Für Florian Braun hingegen war die Neueröffnung nur eine Frage der Zeit und „unsere Antwort auf ein sich zunehmend veränderndes Konsum-verhalten“. Als Sohn von Michael und Susanne Braun, die Unger bereits 1982 am Neuen Wall eröffneten, wurde ihm ein außerordentliches Gespür für Trends sprichwörtlich in die Wiege gelegt. Beginnend mit dem Besuch der ersten Modenschau und endend mit der Übernahme des Familienun-ternehmens spielte High Fashion in seinem Leben schon immer eine große Rolle. Inspirationen für das neue Konzept fand er neben seinen Ein-kaufsreisen auch auf dem Dover Street Market in New York oder aber der Lane Crawford in Hongkong. „Ich bin jetzt 10 Jahre in diesem Job und habe wirklich alles, was mich über diese Zeit begeistert und inspiriert hat, versucht, in unser neues Konzept mit einzubringen“. ////////////////////////Spread across approx. 1,000 m2 are not only the world‘s most coveted fashion labels, but also an in-store deli, a renowned florist and a beauty lounge area. The boundaries between luxury fashion and lifestyle are blurred at Uzwei in the Kaisergalerie in Hamburg.

Just imagine: you open an international fashion magazine and can buy the outfits on show straight away – without having to trawl through countless shops and online stores, only to find that the items have been sold out for ages. It almost sounds too good to be true, but in Hamburg it is now reality. Florian Braun, owner of the traditional fashion company Unger, has opened a totally new store concept with Uzwei in the newly renovated Kaisergalerie. This store blurs the boundaries between international luxury fashion and current lifestyle topics, turning a shopping trip into a shopping experience of a very special kind.

Some find it absolute madness to open a second store, while other large multi-brand stores cannot withstand the hard retail conditions and are having to close their stores. However, for Florian Braun the new opening was just a matter of time and “our answer to increasingly shifting consumer behaviour” As son of Michael and Susanne Braun, who opened Unger on Neuer Wall in 1982, he was literally born with an extraordinary feeling for trends. Beginning with the visit to his first fashion show and ending with taking on the family company, high fashion has always played a large role in his life. He found inspiration for the new concept on his shopping journeys, which included Dover Street Market in New York and Lane Craw-ford Hong Kong. “I have been doing this job for ten years now and really tried to incorporate everything that’s impressed and inspired me during this time into our new concept”.

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Spieglein, Spieglein an der Wand, welches Kleid macht mich zur Schönsten im ganzen Land? Das Ergebnis ist ein bis ins kleinste Detail durchgestylter Store mit gemüt-lichem Deli und eigenem Floristen. Ähnlich wie ein Hochglanz-Magazin ist Uzwei in verschiedene Rubriken von Fashion über Beauty und Lifestyle bis hin zu Food aufgeteilt: Neben internationalen High End Labels wie Dries van Noten und jungen Contemporary Brands wie 3.1 Phillip Lim wartet Uzwei mit dem ersten Stella McCartney Shop-in-Shop Deutschlands sowie einem großzügigen Diane von Furstenberg Corner auf. In der Schmuck-Abteilung funkeln die schönsten Pretiosen aus aller Welt um die Wette, in der Sports Lounge kommen Fitness-Fans auf ihre Kosten und in der Beauty-Boutique sind die neuesten Pflegeprodukte exklusiver Marken wie Grown Alchemist, Rodial und Sunday Riley versammelt. Wer sich nun vor lauter It-Bags und Must-haves nicht mehr entscheiden kann, macht es einfach wie im Märchen und fragt einen der Spiegel in den Umkleidekabinen um Rat. Diese sind nämlich mit einem innovativen „Sharing-the-Look-System“ ausgestattet und mit den wichtigsten Social- Media-Plattformen verbunden. So lassen sich die neuen Lieblingslooks kinderleicht via Instagram und Facebook mit den Freunden teilen, liken und kommentieren. Schneewittchen wäre begeistert! Elisa Brunke

Mirror, mirror, on the wall, which dress makes me the prettiest of them all? The result is a store that has been styled down to the last detail with a cosy deli and its own florist. Similar to a glossy magazine, Uzwei is divided into different categories – from fashion and beauty to lifestyle and food. In addition to high-end labels like Dries van Noten and young contemporary brands like 3.1 Phillip Lim, Uzwei is home to the first Stella McCartney shop-in-shop in Germany and a spacious Diane von Furstenberg corner. The jewellery section has beautiful, sparkling pieces of jewellery from around the world to show off, while fitness fans are catered for in the sports lounge. The beauty boutique has the latest care products by exclusive brands such as Grown Alchemist, Rodial and Sunday Riley. So, if you can’t decide between it bags and must-haves, simply do it like the fairy tale and ask the mirror in the fitting room for advice. The mirrors here are equipped with the innovative “sharing the look” system and linked with popular social media platforms. This makes it a piece of cake to share, like and comment on the new popular looks on Instagram and Facebook. Snow White would be thrilled! Elisa Brunke

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About UngerDas Modehaus UNGER wurde 1878 von Gustav Wilhelm Unger gegründet. 1953 wurde UNGER von den Eheleuten Erich und Helene Braun erworben, und in den Jahren des Wirtschaftswunders wurde das von Helene Braun geführte Haus ein Inbegriff für exklusive Damen-Luxusmode.Sohn Michael Braun machte dann zusammen mit Frau Susanne Braun UNGER zu einem der Top-Einzelhandels-geschäfte in Deutschland (über 1.000 m² Verkaufsfläche). Im Jahre 2005 stieg mit Florian Braun die dritte Generation in die Firma ein. Er ist seit seinem 30. Geburtstag haupt-verantwortlich für das operative Geschäft. 2007 launchte er den Online-Shop unger­fashion.com und gründete 2014 sein neuestes Projekt Uzwei in der Kaisergalerie.

Fashion boutique Unger was founded in 1878 by Gustav Wilhelm Unger. In 1953, Unger was purchased by husband and wife Erich and Helene Braun. During the years of the economic miracle, the boutique run by Helene Braun became the epitome of luxury women’s fashion.Together with his wife Susanne Braun, son Michael Braun turned Unger into one of Germany’s top retail businesses (with 1,000 m2 of sales floor). In 2005, Florian Braun became the third generation to enter the company and has been in charge of operational activities since his 30th birthday. He launched the online shop unger­fashion.com in 2007 and in 2014 created his first new project, Uzwei in Kaisergalerie.

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R etail wird immer mehr Geschichten erzählen. Die Strahlkraft der Geschichte eines Lebensstils, einer Haltung, einer Herkunft, seiner Innovationskraft, seiner Herstellung, seiner Aufbereitung und

Vermittlung etc. Es geht um Geschichten, die das Produkt mit dem Kun-den als Akteur und Nutzer überzeugend verbinden. Sie stärken Marken, können sie er halten und erneuern. Ihre Kohärenz als sinnstiftender Zusammenhang spielt dann eine entscheidende Rolle für die optimale Synchronisation von Architektur und Storedesign mit Produktvermitt-lung und Kauferlebnis. Die eigene Geschichte wird wiedererkennbarer Ort, Atmos phäre, Raum und Kommunikation. So werden Stores zu Aus-stellungen, mit deren Gestalt und Aussage sich die Kunden nicht nur identifizieren, sondern die sie weitertragen.

Menschen lieben Marken mit erzählter und erlebter Ge schichte, die Teil ihrer Kultur sind oder eine fremde Kultur erläutern und erlebbar machen. Sie wünschen Transparenz und Vertrautheit. Aber sie lieben auch Inspira-tion und die Lust am Neuen. Neugierde als wichtiger geistiger Rohstoff weckt im Kunden Interesse an Produktion und Distribution, vom Rohstoff über das Material bis zum Design und dem zum feel and touch Erlebnis des Produkts in seiner Raumwelt des Verkaufs. Warum sieht es so aus, was ist es eigentlich, was steckt dahinter, wie wird es sich weiter entwickeln?

Diese Haltung intensiven Wissenwollens bringen Kunden nach dem Produkt auch seiner Verkaufsumgebung entgegen. Die Antworten auf die Fragen als Quellen der Inspiration und Ev olution für das Store-Design sind unsere Vision des Re tails, in dem personalisierte Store-Apps genauso wichtig für die Kun den bindung und das In-Store-Kauferlebnis werden, wie es der per sön liche Kontakt zum Store Management und seinem Team sind.

Wir glauben, dass in einer Welt, in der alles sofort und mit trügerischer Treffsicherheit gegoogelt werden kann, die persönliche Empfehlung einer Vertrauensperson in dem Maß wieder eine entscheidendere Rolle spielt, in dem das Bewusstsein über die gezielte Steuerung und Beeinflussung der Antworten der Suchmaschine zunimmt.

High-End- und Luxury-Retail sollten mit den Rezeptionen und dem Personal der besten Hotels konkurrieren und Bags Bars auch zu Insi-dertheken und Orten des Ankommens und des Austauschs werden. Flag-shipstores kombinieren Maisons mit Grand Hotels, die Reisende in der Stadt gesamtheitlich willkommen heißen und als zentraler Anlaufort vielfäl-tige Annehmlichkeiten inhouse oder in der Nähe vermitteln.

Store-Mitarbeiter werden gute Zuhörer und Geschichten erzähler. Store- Ambiente bietet Raum für den Ausdruck lokaler Eigenarten, Raffinessen und Trends, in denen Menschen auch als Kunden eine Haltung prägen und gemeinsam mit den Produkten Ausdruck dieser Haltung werden. Kunden, Mitarbeiter, Produkte und ihre Raumwelten werden zu urbanen Hotspots und Melting-Pots der Einkaufskommunikation und Kultur an ihren Orten. ////////////////////////////////////////////////////

Retail has an ever-increasing number of stories to tell, the charisma of a story about a lifestyle, an approach, an origin and its innovative power, making, preparation and communication, etc. It�s about stories that con-vincingly connect the customer, the protagonist and user, with the product. They reinforce brands, maintain them and renew them. Their coherency as a meaningful connection plays a decisive role in the perfect synchroni-sation between architect and store design with product communication and shopping experience. Recognisable locations, atmospheres, space and communication become their own stories. This turns stores into exhibitions, the design and statement of which customers can not only identify with, but take with them.

People love brands with narrated and experienced stories that are a part of their culture or explain a foreign culture and make it come alive. They want transparency and familiarity, but they also love inspiration and the desire for new things. Curiosity is an important psychological resource that arouses customers interest in production and distribution, from a commodity and material to the design and look and feel of a product in its landscape of sale. Why does it look like that, what exactly is it, what goes on behind it, how will it continue to develop?

Customers show an insatiable thirst for knowledge about both the product and its retail environment. The answers to these questions as sources of

inspiration and evolution for store design are our vision of retail, in which personalised store apps are just as important to customer retention and the in-store shopping experience as the personal contact to the store management and their team.

We believe that in a world where everything can be instantly Googled with misleading accuracy, personal recommendations from a trusted person are again playing a decisive role inasmuch as people are becoming aware of how search engine results are being controlled and influenced.

High-end and luxury retail should compete with the receptions and staff at top hotels, while bag bars should become social bars – places where you feel welcome and people come to chat. Flagship stores combine a homely feeling with that of a grand hotel, welcoming travellers properly to the city and acting as a central location for a variety of amenities both in-house and in the area.

Store employees are becoming good listeners and storytellers. The atmosphere in a store offers scope to express local quirks, subtleties and trends in which customers define a mindset and, together with the products, become an expression of it. Customers, employees, products and interior landscapes are becoming urban hotspots and melting pots of retail communication and the culture in their areas.

About MBA/SMBA/S, Matthias Bauer Associates Stuttgart, ist ein inter disziplinäres Team aus Architekten, Ingenieuren, Innenarchitekten, Projektmanagern und Bauleitern. Seit 1999 beraten, entwerfen und realisieren sie das gesamte Spektrum von Architektur über Städtebau bis zur Landschaftsplanung.

Das professionelle Team bietet seinen Auftraggebern individuelle und innovative Lösungen, die auf einer intensiven Auseinandersetzung mit den Anforderungen sowie synergetischen Schlussfolgerungen beruhen. Die Zusammenarbeit mit Experten ermöglicht die Integration von inno-vativen Materialien und einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit in die cha-rismatischen Designs. Die Architektur von MBA/S wurde durch Aus-zeichnungen wie den ICONIC Award in der Kategorie Architecture Best of Best sowie eine Nominierung für den Mies van der Rohe Award 2015, den Architekturpreis der Europäischen Union, bereits mehrfach geehrt. www.mbas.de //////////////////////////////////////////////////MBA/S, Matthias Bauer Associates in Stuttgart, is a multidisciplinary team of architects, engineers, interior designers, project managers and construction managers. Since 1999, they have been advising on, designing and implementing the full range of services from architecture, to urban-ism and Landscaping.

The professional team provides its clients with individual and innovative solutions that result from intensive analysis and synergetic conclusions. The collaborations with specialists allows for the integration of innovative materials and overall sustainability within charismatic designs. The archi-tecture of MBA/S has been acknowledged on several occasions with awards such as the ICONIC award Architecture Best of Best and the nomi-nation for the Mies van der Rohe award 2015, the European Union prize for architecture. www.mbas.de

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MBA/S VisionsBeitrag // Article by MBA/S, Matthias Bauer Associates, Stuttgart

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Concept & Art Direction Sarah Hunger // www.sarahhunger.deStefan Lautenschläger // www.freilaut.net

Image Processing & RetouchTibor Dufner // www.tibordufner.de

Project ManagementPeter Fränsemeier // Ganter Interior GmbH

Print Druckerei Herbstritt GmbH

© 2015

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Picture creditP. 2: Jigal Fichtner // P. 3, 4, 12, 19, 25, 27 (top), 53, 54, 58, 60 (top left and right), 63, 65, 69, 72, 74: Flashpoint Studio GbR // P. 5 (left), 26, 66, 76, 77: Peter Fränsemeier // P. 5 (right) 22, 23, 28, 29, 43, 59, 60 (middle left, bottom) 68, 73, 78-83, 86, 87: Ganter Interior // P. 24, 27 (bottom), 111 (right), 128-131: Hearts On Fire // P. 30, 112-115: diephotodesigner.de // P. 31, 108-110, 111 left: CAPS // P. 34, 35: Daimler AG // P. 36+37: Christian Dior P.A. // P. 38, 39 (top): Engelhorn // P. 39 (bottom), 45, 100-103: Fabian Aurel Hild // P. 40, 41: Habegger AG // P. 42: Burger King // P. 44: Rimowa // P. 46: Dirk Tacke // P. 47: Sonja Bell // P. 48: Labor Weltenbau Elmar Gauggel // P. 49: Swen Carlin // P. 50: Siebenförcher // P. 51: Rüdiger Glatz // P. 52: Forever21 // P. 55: Aesop // P. 56: Klaus Mellenthin // P. 57: Brigida González // P. 84, 85: Burberry // P. 90: Grellgelb, Katja Gloggengiesser // P. 92-95 Kaiser Modehäuser // P. 96-99: Audi AG // P. 104-107: Guido Leifhelm // P. 116-119: Zooey Braun // P. 120-123: Saguez & Partners // P. 124: Ari Espay © Juan Pablo Molyneux // P. 125 (Rendering): Alexandre Malignan / J.P. Molyneux Studio © Juan Pablo Molyneux // P. 127: Xavier Bejot. © Juan Pablo Molyneux // P. 132-135: Clemens Bell // P. 137: R. Halbe

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