6
Gedichtsvergleich Das Gedicht „Vorfrühling“ wurde 1892 zur Zeit des Symbolismus von Hugo von Hofmannsthal verfasst. Hugo von Hofmannsthal beschreibt die Welt, wie sie nach einem Untergang aussieht und wie diese langsam erneuert wird. Die Intention des Autors ist, die herrschende Untergangsstimmung aufzuzeigen und die Menschen anzuregen, eine Erneuerung vorzunehmen und somit ihr Leben zu verbessern. Das Gedicht ist in neun Strophen unterteilt. In der ersten Strophe weht der Frühlingswind durch kahle Alleen und bringt etwas Merkwürdiges mit sich. Was genau dieses Merkwürdige ist, erfährt man nicht. Der Weg des Windes wird in der zweiten Strophe deutlich. Der Wind weht am Weinen und am zerrütteten Haar vorbei. In der nächsten Strophe schüttelt er Akazienblüten von einem Baum hinunter und kühlt die Glieder eines oder mehrerer Menschen. In der vierten Strophe wird der Weg des Windes über ein Lächeln und über die Natur fortgeführt. Als nächstes weht er durch eine Flöte und lässt einen Ton ertönen. Der Himmel dämmert. In der sechsten Strophe fliegt der Wind leise durch ein Zimmer und löscht ein Licht. Die siebte Strophe ist eine Wiederholung der ersten Strophe. In der vorletzten Strophe wird beschrieben, wie der Wind durch eine kahle Allee weht und blasse Schatten hervorruft. Der Wind ist seit einer Nacht vorhanden und bringt einen Duft mit sich.

Gedichtsvergleich Hofmannsthal Stramm

  • Upload
    somalso

  • View
    233

  • Download
    14

Embed Size (px)

DESCRIPTION

jhhfhjh

Citation preview

Gedichtsvergleich

Das Gedicht Vorfrhling wurde 1892 zur Zeit des Symbolismus von Hugo von Hofmannsthal verfasst. Hugo von Hofmannsthal beschreibt die Welt, wie sie nach einem Untergang aussieht und wie diese langsam erneuert wird. Die Intention des Autors ist, die herrschende Untergangsstimmung aufzuzeigen und die Menschen anzuregen, eine Erneuerung vorzunehmen und somit ihr Leben zu verbessern.

Das Gedicht ist in neun Strophen unterteilt. In der ersten Strophe weht der Frhlingswind durch kahle Alleen und bringt etwas Merkwrdiges mit sich. Was genau dieses Merkwrdige ist, erfhrt man nicht. Der Weg des Windes wird in der zweiten Strophe deutlich. Der Wind weht am Weinen und am zerrtteten Haar vorbei. In der nchsten Strophe schttelt er Akazienblten von einem Baum hinunter und khlt die Glieder eines oder mehrerer Menschen. In der vierten Strophe wird der Weg des Windes ber ein Lcheln und ber die Natur fortgefhrt. Als nchstes weht er durch eine Flte und lsst einen Ton ertnen. Der Himmel dmmert. In der sechsten Strophe fliegt der Wind leise durch ein Zimmer und lscht ein Licht. Die siebte Strophe ist eine Wiederholung der ersten Strophe. In der vorletzten Strophe wird beschrieben, wie der Wind durch eine kahle Allee weht und blasse Schatten hervorruft. Der Wind ist seit einer Nacht vorhanden und bringt einen Duft mit sich.

Die neun Strophen des Gedichtes haben jeweils vier Verse. Jeder Vers besteht aus drei bis vier Wrtern. Das Reimschema in den ersten sieben Strophen ist der Kreuzreim. Die vorletzte Strophe ist ein Umarmender Reim. In der letzten Strophe reimt sich der zweite und vierte Vers, der erste und dritte Vers jedoch nicht. Die erste Strophe ist identisch mit der siebten Strophe. Der erste und dritte Vers einer Strophe sind immer Hauptstze, der zweite und vierte Vers sind immer Nebenstze. Vorwiegend werden Metaphern als Rhetorisches Mittel verwendet (Strophe 5, Vers 1-2 Er glitt durch die Flte Als schluchzender Schrei,, ).

Der Wind wird das ganze Gedicht ber als Metapher verwendet. Er stellt die Erneuerung dar. Er bringt eine Frische, einen neuen Duft in das Leben der Menschen. Die Nacht war dunkel und voller Leid, doch dann kommt die Dmmerung und der Wind weht ber das Land. Die Nacht ist eine Metapher fr den Untergang. Die Dmmerung ist eine Verbindung zu dem Titel des Gedichts Vorfrhling. Der Vorfrhling stellt den bergang von Winter zu Frhling dar. Dies kann man mit der Abhngigkeit des Tages von der Dmmerung vergleichen. Der Tag ist in diesem Fall das neue Lebe, welches klar und besser fr die Menschen ist. Der Wind, also die Erneuerung, hilft den Menschen, die ber ihr Elend weinen, ein neues Leben anzufangen. Das zerrttete Haar stellt die Unordnung und Orientierungslosigkeit der Menschen dar. Die Erneuerung schafft neue Perspektiven. Die atmend glhenden Glieder sind die Krper der Menschen. Die Menschen arbeiten und ihr Krper wird durch die Anstrengung erhitzt. Die Erneuerung erleichtert die Arbeit oder lsst eine Pause zu, sodass sich die Krper von der Erschpfung erholen knnen. Durch die neue Perspektive knnen die Menschen wieder lachen. Der Frhlingswind wird als seltsam bezeichnet, da er etwas Neues in sich trgt, welches die Menschen nicht kennen. Zu dieser Zeit war alles, was die Menschen nicht verstanden, merkwrdig, komisch und seltsam. Das Gedicht wurde zu der Zeit des Naturalismus geschrieben. Den Menschen, insbesondere den Arbeitern, ging es schlecht und sie lebten in Elend. Sie schufteten fr geringen Lohn den ganzen Tag in Fabriken. In den Kpfen der Menschen herrschte Untergangsstimmung. Diese war sozusagen auch begrndet, da viele an Hungersnot starben. Hugo von Hofmannsthal verfasste dieses Gedicht aus Hoffnung auf eine Verbesserung der Arbeitsverhltnisse und Gesellschaft durch seine Kritik.

Das vorliegende Werk Vorfrhling von August Stramm aus den Jahren 1914/15 ist der Epoche des Expressionismus zuzuordnen. Es handelt sich um eine Strophe mit 16 Versen und vier Stzen.Dabei bilden jeweils die Verse 1-3, 4-8, 9/10 sowie 11-16 einen durch Interpunktion gekennzeichneten Satz.Der Titel Vorfrhling deutet auf eine zu erwartende Besserung der aktuellen nicht explizit genannten - Situation hin, denn Frhling steht generell fr neues Leben und eine aufblhende Zeit nach dem kalten Winter.Demnach ist der Vorfrhling eine Art Hoffnung auf Hoffnung, wenn der eigentliche Frhling bereits die Hoffung auf Neues ist. In dieser doppelten Form, zeigt sich jedoch eher Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit auf Besserung.Zunchst scheinen die Begriffe wahllos Ttigkeiten zugeordnet zu sein, die nicht zusammen passen. Bei genauerer Analyse erkennt man jedoch, dass es sich um eine verzerrte Wahrnehmung handelt, die zwar unrealistisch, aber dennoch auf eine gewisse Art und Weise nachvollziehbar ist. Auffllig ist ebenfalls die stndige Personifizierung der Natur.Stramm verwendet Satzzeichen nur sehr unregelmig und unzureichend, sodass eine zustzliche Verstndniserschwernis vorliegt. Das Fehlen der Kommata wird durch die zahlreiche Verwendung des Wortes und jedoch relativiert.In Vers 1 spricht das lyrische Ich von sich in Pftzen jagenden Wolken. Hierbei handelt es sich um eine Spiegelung schnell vorbeiziehender (Regen-)Wolken im Wasser. Durch das Wort jagen wird bereits deutlich, dass dieser Sachverhalt eher als negativ und bedrohlich wahrgenommen wird, obwohl es sich um ein harmloses Naturschauspiel handelt.Der gleiche Satz wird im letzten Vers wiederholt, sodass eine Art Rahmen entsteht.Der nchste Vers wirft die Frage beim Leser auf, woher die frischen Leibesbrche stammen. Handelt es sich hier passend zum Entstehungszeitraum - um ein Kriegsgeschehen? Auch die erschpften Schatten (V.3) deuten auf ein vorangegangenes, anstrengendes und als schrecklich empfundenes Geschehnis hin.Bei der aufkreischenden Luft handelt es sich vermutlich um kreischende Vgel am Himmel oder aber um das Pfeifen des Windes (V.4/5). Eindeutig ist jedoch, dass auch dieses Gerusch unheimlich zu sein scheint, was durch die Worte heult und weht verstrkt wird.Im Folgenden wird vermutlich ein Verwunderter oder aber bereits gestorbener Mensch beschrieben (V.6-8), was wiederum auf ein Kriegsgeschehnis hindeutet. Das Adjektiv grau (V.8) steht in Verbindung mit Leib fr alt. Wer lter wird, bekommt graue Haare und wird sprichwrtlich alt und grau.Die herrschende Stille wird hier nicht als beschaulich und angenehm dargestellt, sondern belastet den Sprecher, der sich vermutlich eine lebendigere Szenerie wnscht (V.9/10).Eine Vernderung tritt ein, wenn die Sonne aufgeht (V.11). Jedoch wird auch an dieser Stelle nicht von Sonnenstrahlen oder positiven Wirkungen des Lichtes gesprochen, sondern von Flecken und Verbleichungen (V.12/14). Dies zeigt erneut die Unkonventionalitt der Metaphern, denn die Sonne symbolisiert normalerweise wie bereits der Frhling - HoffnungDer letzte Vers greift wie bereits erwhnt - den ersten noch mal auf, sodass eine Art Einrahmung des Geschehens bewirkt wird. Gleichzeitig wird deutlich, dass im Vergleich zum Beginn der Beschreibung all dieser Wahrnehmungen keine wirkliche Vernderung eingetreten ist und im Grunde genommen alles gleich geblieben ist.Das Werk ist whrend des ersten Weltkrieges entstanden, also eines gesellschaftlich unruhigen Zeit. Zeitgleich fand eine deutliche und weitreichende Industrialisierung und Technisierung statt, die mit Urbanisierung und Anonymitt der Individuen einherging, d.h. man kannte seine stdtischen Nachbarn nicht mehr so, wie man es vom Landleben her gewohnt war. So msste man eigentlich Annehmen, dass die Natur als Zufluchtsort vor diesen negativen Folgen diente. Doch das Gedicht verdeutlicht eine gegenteilige Tendenz. Die Natur ist kein Refugium, sondern Ort des Schreckens. Dies geht mit der verzerrten Wahrnehmung des Sprechers einher.Abschlieend lsst sich also feststellen, dass das Gedicht von Widersprchen und Unklarheiten geprgt ist, was vermutlich auf eine deutliche Verwirrung des Autors zurckzufhren ist, der zu dieser Zeit bereits am Kriegsgeschehen teilgenommen hatte und von dessen Folgen geprgt war.