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G 5949 4/2017 Jeder kann die Seele eines Anderen berühren Der Herbst in Scheideweg Der lange Weg nach Hohenleuben Weihnachten: Himmelsglanz trifft Erdenstaub Gottesdienst in der JVA Remscheid

Gefährdetenhilfe Scheideweg e.V. - 4/2017 · 2019. 11. 25. · Halfmann mit dem Berufskolleg Bleibergquelle. Ort und Zeit: Januar bis März 2018 Herausgeber: Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG

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  • G 59494/2017

    Jeder kann die Seele eines Anderen berühren

    Der Herbst in Scheideweg

    Der lange Weg nach Hohenleuben

    Weihnachten: Himmelsglanz trifft

    ErdenstaubGottesdienst in der JVA Remscheid

  • Gefängnis04.03. JVASchwerte–Gottesdienst(9:30)04.03. JVASiegburg–Gottesdienst(10:15)11.03. JVAHagen–Gottesdienst(10:30)11.03. JVARemscheid–Gottesdienst(10:30)18.03. JVAWuppertal-Ronsdorf–Gottesdienst(10:00)18.03. JVAWuppertal-Vohwinkel–GottesdienstemitGospelchor

    Derschlag(10:00+11:15)

    UnsereKontaktgruppentermineinNRWfindenSieunterwww.scheideweg.nrw–Terminbutton.AufWunschdermitunsverbundenenKontaktgruppenindenJVAenBerlin-TegelundHohenleubenhierkünftigauchihreVeranstaltungen:Kontaktgruppe JVA Hohenleuben:14täglichsamstagsKontaktgruppe JVA Berlin-Tegel:jedenersten,drittenundfünftenSamstagimMonat.

    Wir freuen uns sehr, wenn Sie die Gefängnisarbeit mit Ihrem Gebet begleiten.

    Erlebnispark27.12.2017–04.01.2018 wegenWeihnachtsferienundInventurgeschlossen22.02. DerDarmhatwirklichCharme–informativerImpulsabend

    mitJörgundHeikeHummelvonPhytoMed/Phytocept(Wermelskirchen)imCaféSCHEIDEWEG–Schmunzelninklusive(19:00)*

    01.–03.03. Frühlingserwachen–BegrüßenSiemitunsdenFrühlinginseinenfrischenFarben

    16.03. FreundeabendimCaféSCHEIDEWEG(19:00)* *WirbittenumAnmeldungunter02192-201240

    Termine Veranstaltungen

    Star Wars am Scheideweg ;-)?EshatschonetwasFuturistisches:DieFirmaInjoyplant,inUnterscheideweg1wöchentlicheinmobi-lesMuskeltrainingmitXBody-EMSGerätenfürexterneKundenanzubieten.DasAngebotistzugleichWerbungfürdenErlebnispark.

    Sonstiges03.02. TurnierderChristlichenFußball-Ligainder

    MehrzweckhalleHückeswagen(ab10:00)09.–13.02. SkifreizeitimAllgäu(Ansprechpartner:JörgHübner)28.04. GrundkursKontaktgruppenarbeitmitPfarrerStefan

    Richert(JVAWuppertal-Vohwinkel)imBegegnungs-zentrumSCHEIDEWEG/Unterscheideweg15,42499Hückeswagen(10:00–16:00)AnmeldungbittebeiWolfgangHlusiak,[email protected].

    20.,21.+22.03. AufführungendesPassionsmusicalsvonPetra

    HalfmannmitdemBerufskollegBleibergquelle.OrtundZeit:www.passion-musical.de

    Januar bis März 2018

    Herausgeber:GefährdetenhilfeSCHEIDEWEGe.V.Unterscheideweg1-3D-42499HückeswagenTel.:+49(0)21922011,Fax:+49(0)2192201215E-Mail:[email protected]:www.scheideweg.nrw

    Erscheinungsweise vierteljährlich.Die Ausgabe erscheint unentgeltlich.1.Vorsitzender:Dr.PeterChristianKnüppelGeschäftsführer:JörgHübner(V.i.S.d.P.)

    Redaktion: JuttaSieper,ChristineHildebrandt

    Bildnachweis: Cover©RainerFeistauer,übrigeFotos©GefährdetenhilfeSCHEIDEWEGe.V.

    Druck: DruckhausGummersbachPPGmbH

    Die Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG e.V. ist wegen der Betreuung und Wiedereingliederung von straffälligen, haftentlassenen und gefährdeten Personen vom Finanzamt als mildtätig anerkannt.

    DarüberhinausistsieineinejustizinterneDaten-bankeingetragenundkommtalsEmpfängerinvonGeldauflageninBetracht.DieseselektronischeVerzeichniswirdvonderGeneralstaatsanwalt-schaftDüsseldorfgeführt.

    Bankverbindung: KD-BankDortmund,IBAN:DE11350601901011509017BIC:GENODED1DKD

    www.scheideweg.nrw

    Impressum

    Unsere Fax-Nummer hat sich geändert.Statt 02192-2015 nun:

    -201252 (Begleitung)-201215 (Erlebnispark / GFH)-201200 (Gartenbau)

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  • Beispielhaft Die Stiftung MissionswerkWerner Heukelbachstellte kostenlos Broschüren zum Lutherjahr zurVerfügung.DiesehabenwirindenKontaktgrup-penverteilt.KommentarausdemMaßregelvoll-zug:‚IchhabedasHeftverschlungen.‘VielenDankfürdieseguteLiteratur.

    ImRahmenderAktion„GiroCents“überreichteunsdie Sparkasse Radevormwald-Hückeswagen imSeptembereinenScheckvon473,15€.Ganzherz-lichenDankdafür.BeiGiroCentskönnenKundenjedenMonatdieCents„hinterdemKomma“spen-denundfüreinenVereinihrerWahlstimmen.

    WährendSiedenRundbriefMitteDezemberlesen,feiern wir bereitsWeihnachten mit den Gefan-genen in unseren Gesprächsgruppen.Wir sinddankbar für Ihre Spenden für„Kaffeebomben“,Würfelzucker,Spekulatius,PaketefürdenMaßre-gelvollzug….

    DANKEanunsereEhrenamtlichen,dienichtnurzuWeihnachtenGefangenenMutmachen,Jesus,denHeiland,zusuchen.

    Weihnachten:2017gehtderTrendzusanftenundstimmungsvollenFarbenwieGold,Silber,Pastelltönen,SchneeweißundedlemSchwarz.Eswirdklassisch.DazuHolz,klugkombiniertmitBeton.Sterne,BäumeundTiereinvielenFormen.Bakery-StyleundnostalgischeMotivegrüßendasKindinuns.FiligraneWindlichter,FedernundwunderschöneChristbaumkugelnmachenFreude.NacheinerStärkungmitBrat-apfeltortestöbertenunsereKundennachZutatenfürihrepersönlicheWeihnachts-dekoration.Die Adventausstellung ist noch bis zum 23.12. geöffnet. Wir beschlie-ßen das Jahr an diesem Tag mit einem leckeren Weihnachtswaffel-Essen um 14:00 Uhr (bitte anmelden unter 02192-201240) und öffnen Boutique und Café wieder am 5. Januar 2018.

    Adventstage am 26.-28.Oktober

    Das Maß der Liebe ist die Liebe ohne Maß Franz von Sales

    Solus Christus= allein Christus

    (1. Johannes 4,9 NGÜ)

    Und Gottes Liebe zu uns ist daran sicht-

    bar geworden, dass Gott seinen einzigen

    Sohn in die Welt gesandt hat, um uns

    durch ihn das Leben zu geben.

    Wir wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest. Gott segne und begleite Sie und Euch im neuen Jahr 2018.

    Adventstage in Scheideweg 33

  • berühren

    Wenn wir über seelsorgerliches Reden nach-denken, denken wir über Zuhören nach. Und manchmal geht es allein um Zuhören.DasistaktiveArbeit: IchnehmedenAnderenernst,sehedieWelt,dieersieht.GesprächspausenundNachdenkengehörendazu.Wennange-bracht,macheichkonstruktiveVorschläge.IchberichteehrlichvonmeinenErfahrungenmitdemGlaubenundbieteGebetundpraktischeUnterstützungan.

    BisaufAusnahmen istes inderGesprächs-gruppenichtunsereAufgabe,Entscheidungenvorzugeben. Besser ist es, gemeinsam inGedanken eine Handlung und ihre Konse-quenzendurchzuspielenundverschiedenePer-spektiveneinzunehmen.Selbst die Lösung zu entdecken, stärkt den Anderen für künftige Entscheidungen.DannkönnenwirihninderUmsetzungunterstützen.DabeiistErmutigung die Hilfe mit der großen Kraft.

    Durch Reflektion lernen wir dazu:WelcheRollehabeicheingenommen?WerhatteeinengrößerenAnteilamGespräch?WaskannderAndereumsetzen?NichtimmerkönnenwirunseremGegenüberweiterhelfen.Wir erkennen unsere persönliche Grenze, überfordern uns nicht und holen Rat. WirsindnichtJesus.Nurbeiihmgibteszu100%,wasderMenschbraucht!

    Christine Hildebrandt u. Jutta Sieper

    Das Thema betrifft uns im Alltag, in der christlichen Gemeinde und in der Gefäng-nisarbeit: Wie gehen wir hilfreich miteinan-der um? Was bedeutet das große Wort „Seel-sorge“ für unsere Arbeit als Laien?InderBibelbegegnetunsSeelsorgeinBegrif-fenwie„ermutigen“,„ermahnen“,„trösten“und„zurechtbringen“.DiesgeschiehtinderGemein-schaft.Während in der westlichenWelt diechristlicheGemeindeofteineSelbstverständ-lichkeit ist,vollzieheneinsameundverfolgteChristen dasWort von Dietrich Bonhoeffernach: Christliche Gemeinschaft ist ein Ge-schenk Gottes. Allerdings erfahren wir diechristliche Gemeinde nicht immer als Ort,woman„feinundlieblich“(Psalm133,1)mit-einanderumgeht.Menschenmitunterschied-licherDynamik,Hintergrund,Alltagundper-sönlicherTheologie reibensichaneinander.DiechristlicheGemeinschaftisteinLern-undSpannungsfeld,indemwirreifen.Waswirhierlernen,könnenwir inanderenBeziehungen,etwaimGefängnisanwenden.SeelsorgerlichesHandelninderGemeinschaftwirdinderBibelungefähr60Malin„Einander“-Versenausgedrückt:einanderlieben,einandervergeben,einandertragen…Würdenwirdaspraktizieren,könnteunsereGemeinschafteineganzanderesein.

    DerPsychologeundSeelsorgerLawrenceCrabbschlussfolgert, dass viele Probleme hättengelöstwerdenkönnen,wennMenschenechteGemeinschafterlebthätten.HeilendeGemein-schaftkannsehrvielausrichten.JederkanndieSeeleeinesanderenberühren–durchgutesGespräch.Darin liegtunsereMöglichkeit inAbgrenzungzustrukturierterSeelsorgemitver-schiedenenSchwerpunkten(z.B.Ehe,Trauma)undfachlicherBeratung.

    Unsere Seelsorge ... ist „der ermutigende, annehmende, einan-der dienende, helfende Umgang miteinander“.DieseHerausforderungtreibtmichzuJesusundinsGebet.Ichdarfihneinladen,dabeizusein,wennichMenschenbegegne(Matthäus18,20).Jedes Gespräch beginnt mit der Aufmerksam-keit. Ichsignalisiere:„Ichbingekommen,ummitdirzureden,ichbinfürdichda.“Jesusist

    imUmgangmitMenscheneinVorbild.Unter-schiedlichsteSituationeninderBibelzeigen:ErinteressiertsichfürsieundfindetauchdenPunkt,woerSünde/Ewigkeitanspricht.Der Erfolg eines GesprächshängtnichtsosehrvonderStrategie,MethodeunddemFragenka-talogab,sondernist eine Sache des Herzens.EsgehtumDemut,HingabeunddieBereit-schaft,demNächstenzubegegnen.

    „Jede Jeck is anders“. SchoneinkleinerPersönlichkeitstestunterdenTeilnehmernbestätigtediekölscheWeisheit.Wirsindnormal,aberwieesdasmitdenAnde-ren?Philipper2,3undRömer15,7fordernunsauf,großvomAnderenzudenkenundeinan-dervorbehaltlosanzunehmen.EinzigartigkeitvonMenschenheißtauch:WennsichMerk-male ähneln, darf ich sie nicht übertragen.NichtjedeSabineistwiedieSabineausder4.Klasse.MeineeigenenErfahrungenkönneneinZeugnissein,mehrnicht.Jeder Mensch hat unterschiedliche prägende Erfahrungen und Erlebnisse gemacht:inderFamilie, inBeziehungen,aufderArbeit,mitSuchtmitteln, einschneidenden Verände-rungenundVerlusten….Man würde anders mit einem Menschen umgehen, wenn man seine Geschichte und nicht nur sein Gesicht kennen würde.1

    Wie geht nun ein gutes Gespräch? Also nicht von oben herab, mitVorwürfen,Neugier,Blitzdiagnosen,einem„Istdochnichtsoschlimm“odergeballterLebensweisheit…

    Am Kontaktgruppenmitarbeitertag referierte Martin Homberg (Wuppertal) zu „Seelsorgerlicher Gesprächsführung“. Vielen Dank für Deine guten Gedanken!

    1Vgl.eindrücklichesYouTubeVideo:Ifwecouldseeinsideotherpeople'shearts(clevelandclinic)

    Jeder kann die Seele eines Anderen

    KontaktgruppenmitarbeitertreffenSeptember 20174

  • KontaktgruppenArbeit

    Der Beginn ...AllesbegannmiteinempersönlichenTief.UndobwohlicheigentlichfürdieGefährdetenhilfezualtwar,konnte ich2006 indieWohnge-meinschaftvonJoachimundSwetlanaArm-brusteinziehenundneubeginnen.AlsichmalmitJoachimunterwegswar,fragteermich,obichmitinsGefängnisfahrenwolle.Ichkönntejaanfangenundüben,undirgendwannmalinSachsen,woichherkomme,mitsoeinerArbeitbeginnen.DerNachsatzwarziemlichschnellwiedervergessen,aber ichmeldetemichalsKontaktgruppenmitarbeiteran.EinigeWochenspäterunterhieltichmichmitHansEichbladt,demdamaligenLeiterderGefährdetenhilfe.AmEndeunseresGesprächssagteerzumir:„Jetzt beginnt die Übungszeit, später fängst du solch eine Arbeit in Sachsen an.“DieserSatzgingmirinsHerzundhatmichübermehrereTagenichtinRuhelosgelassen.IneinemGebetsagteich:„HerrJesus,wennesdeinWilleist,dassichdastunsoll,dannschickemir jemandenmit,derdieseArbeitkennt,unddermirwenigstensberatendzurSeitesteht.“Sobegann ichdieMitarbeitinderJVASiegburg,übernahmEnde2008dieGruppenleitungundengagiertemichinScheideweg.

    ... und was daraus geworden istDieJahregingeninsLand.UmmeineElternzuunterstützen,entschiedensichmeineFrauundich,2016mitunseremSohnwiedernachSach-senzuziehen.

    KurzvorunseremUmzugkamDanielPersianausunsererGemeindeaufmichzuundsage:„Sören,gehtmalvoraus,wirkommenhinter-her.“IndiesemMomentkamderGedankeandieGefängnisarbeit inSachsenwiederhoch.NacheinemabenteuerlichenUmzugundeinernochabenteuerlicherenRenovierung, fragtemichdieGideongruppeFalkenstein,obichzurWeihnachtsfeier,diesiejedesJahrinderHaftan-staltHohenleuben/Thüringenausrichten,mit-fahrenwolle.AmRandedieserWeihnachtsfeierhatte ichGelegenheit,mitdemAnstaltspfar-rerzureden.IchhabeihmkurzmeinAnliegengeschildert.Innerhalb von 10 Minuten waren wir uns einig, dass wir unbedingt mit Kon-taktgruppenarbeit beginnen müssen.Darauf-hinstellteichdemSicherheitsbeauftragtenderHaftanstaltunserKonzeptinschriftlicherFormvor.ImJunigabeseinTreffenmitdemAnstalts-leiter,demSicherheitsbeauftragten,demPfar-rerundmir.OhneeinenAbstrichakzeptiertensieunserKonzeptundwirkonntenalleoffenenFragenklären.AuchversprachunsderAnstalts-leiter,unsmitallenKräftenzuunterstützen.Sofandam29.07.derersteGottesdienststattundzweiWochenspäterbegannenwirmitderKon-taktgruppenarbeit.ZwarbliebenAnfechtungennichtaus:einmalkamnichteinGefangenerzurKontaktgruppe;dasnächsteMalwarichalsMit-arbeiteralleinmitdreiGefangenen.Dennochfahrenwir inzwischenmiteinemTeamvon8

    MitarbeiternallezweiWochenindieJVA.Auchorganisierenwir indiesemJahrwiedereineWeihnachtsfeiermitderGideongruppeFalken-steinundeinerBandausderGemeindeFalken-stein.ZuvorfreuenwirunsaufeinKonzertmitThomas„Rups“Unger.Wenn wir auf die vergangene Zeit zurück-schauen,dannhabenwirvieleGründe,Gottdankezusagen,seiesinderGefängnisarbeitoderalsFamilie.Wirdurftenerleben,wieGottdieTürenöffnet;wieerMenschenzurMitar-beitvorbereitetund imGefängnisVerständ-nisundUnterstützungfürdieKontaktgruppegeschaffenhat.Ichstaunenochheute,wasGotthiergetanhat.GottesZeitplanistundwarein-fachperfekt.

    Eine Bitte, die wir an euch haben:bittebetet fürdieGefängnisarbeitundauchfüruns.

    PS. Im November besuchten Jörg HübnerundFrankHildebrandtdieJVAHohenleuben.NebeneinemGesprächmitdemstellvertre-tendenAnstaltsleiter führtensieeinTagesse-minarzurSchulungderKontaktgruppenmit-arbeiterdurch.

    Der lange Weg nach Hohenleuben

    Jeder kann die Seele eines Anderen

    Vor 10 Jahren war es nur ein Gedanke. Jetzt gibt es eine Kontaktgruppe in der JVA Hohenleuben unter dem Dach der Gefährdetenhilfe SCHEIDEWEG. Sören Groß berichtet:

    Schulung der Kontaktgruppen-mitarbeiter der JVA Hohenleuben 55

  • Outdoortag der WGs mit der Bergi schen Bogen Butze

    Luther in Berlin

    Am16.NovembergestaltetedieLebensberaterinKatrinMehringimCaféSCHEI-DEWEGeinenImpulsabendzumThema„Trauer.“WiekannichdenVerlusteinesgeliebten Menschen bewältigen, sodass aus der Krise auch eine Chance wird?WelcheRessourcenstehenunsdabeizurVerfügung?WiekönnenwirandereinihrerTrauerbegleiten?LebhafteGesprächederrund30Gästeschlossensichan.

    Weltkindertag am 28. September Unterstützt von fleißigen Helfern beim Auf- und Abbau bot Josia Alberts eineRundeStreetsocceraufdemBahnhofsplatzan.SechsStundenkicktenHückeswa-generKinderinwechselndenGruppenundmitvielSpaß.GleichzeitigwarbdasAngebotfürunsereArbeitimBrunnenweg20.Derzeitnehmenzwischen16und24KindernamKidsclubteil;vielekommenauchunterderWocheaufdasGeländeundbesuchenFamilieHaeger.

    Am 29. Oktober wurde das Luther-Pop-Orato-rium zum Abschluss des Reformationsjahres inder Mercedes-Benz-Arena in Berlin vor 11.000Zuschauern aufgeführt. Einige unserer Sängerwaren wiederholt oder zum ersten Mal auf derBühneoderhinterdenKulissendabei:„IchkonntebishernichtsmitMusicalsanfangen.Abermitüber4000SängernimChorzusingen,daswargenial“.

    Faszination Gott DieatemberaubendeBegegnungmitGottstandimMittelpunktdes„WiedenesterMännertages“am11.November.UnsereMännerausdenWGsnahmenanVorträgenvonStefanVatter,Workshopsunddem„GöttlicheFußball-Kabarett“vonDavidKadelteil.SpielerischeEinlagenmit100Bällensorgtendafür,dass Chili con Carne,Würstchen sowie Kuchennonstopvon800Männerngebührendgewürdigtwurden.ImmerwiedereinguterTag!

    Trauer: Erleben – Bewältigen – Begleiten

    JosiaAlberts:„MittagsumeinsgabeseinekleineEinführung.DanachgingesansSchmieden.DurchwiederholtesErhitzenundHämmernhabenwirsowohleineSpeerspitzealsaucheinMesserherge-stellt.DarauffolgtedasBogenschießen.DieMännerstelltenimWeit-undimZielschießenauf3DZiele(Gummitiere)ihreFähigkeitenunterBeweis.Aus-klingen ließen wir denTag ums Kohlenfeuer sit-zendbeileckeremGegrillten.“AktivitätenwiediesehabenüberHandwerkundSporthinauspositiveEffekte;dazumehrineinerspäterenAusgabe.

    Forum der Gefährdetenhilfen, Oktober 2017

    Gottesdienste in der JVA Wuppertal-Vohwinkel

    mit Hans-Jochen Wiese und Band am 5. November

    Internationales Forum der Gefähr-detenhilfen vom 20.-22. OktoberWasisteinGefährdetenhilfe-Forum?EinParkplatzmitAutokennzeichenausallenHimmelsrichtungenvormBlau-Kreuz-HeiminBurbach-Holzhausen.Über100junge und ältere Menschen, die Gotterlebt haben. Mitarbeiter, die Erfah-rungeninderGefängnisarbeitunddenWohngemeinschaftenaustauschen.EinsehrguterReferent–wieUlrichWeinhold

    von„Hilfe fürBrüder“.ErmutigungundHerausforderungdurchWorkshopsundPredigt.AlteFreundeumarmenundneueLeutekennenlernen.LautesGelächter,lebhaftesGespräch,gefalteteHändeundsehrleckeresEssen.Alleswar2017vor-handen–WirbedankenunsbeiGottfürdieseGemeinschaftundseinenSegen.

    Der Herbst inSCHEIDEWEG

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  • Gottesdienst im Gefängnis

    Erzählt uns von euch!HäufigbesuchenunsGruppen,dienichtnurdenselbstgebackenenKuchenunddieschöneAtmosphäreschätzen,sonderneinenBlickindieArbeitderGefähr-detenhilfewerfenwollen.IndenletztenMonatendurftenwirSeniorengruppenausverschiedenenGemeindenunddieMitarbeiterfrauenderSüd-Ost-Europa-Missionbegrüßen.VielenDankfürdaswohltuendeInteresse.

    Hans-JochenWiese:„Letzten Sonntag(22.Oktober)durftenwirzuneuntdenev. Gottesdienst in der JVA Bochummitgestalten.WirhatteneinpaarneueLieder imGepäck,diewirgemeinsammit dem 14-köpfigen GefangenenchoreingangseinweniggeübtundimWei-terenumsokräftigergesungenhaben.Ca.50Gefangene konnten am Gottes-dienstteilnehmen,dervonPfarrerBoykealsVerantwortlichemgeleitetwurde.MitinteressantenTexten–auchzurReforma-tion–sowiefetzigenLiedernkamwäh-renddesca.1–stündigenGottesdiensteskeine Langeweile auf.Vielmehr gab es

    reichlichGedankenanstöße,diebeiallenBesucherninKopfundHerzfürRegungsorgten.EineBesonderheitsteuerteeinjungerGefangenerbei,derseinejetzigeKnastsituation,seineLebensfehler,Trost-undHoffnungslosigkeitineinemmehr-minütigenHipHop-SprechgesangzumAusdruck brachte. Unser Schlagzeugerunterstützte den Mann ganz spontanaufseinemInstrument.Wirwarendank-barfürdasentspannteTeamderBochu-mer Bediensteten, die uns freundlichundgelasseninunseremhöchstengenZeitfensterhabenagierenlassen–GottseiDank.“

    Nachrichtenaus SCHEIDEWEG

    Gottesdienste in der JVA Wuppertal-Vohwinkel

    mit Hans-Jochen Wiese und Band am 5. November

    Wohnen und Arbeiten

    GeorgeistindieWGeingezogen.WirheißenDichherzlichwillkommenundwünschenDirgute,ver-änderndeErfahrungen.TobiashatseinePrüfungzumSanitäterbestan-den.(s.a.DerScheideweg2/2017).„GuteFahrt“wünschenwirVolkerReimer nachdererfolg-reichenLKW-Prüfung.Leo KleinhansundBernice DegensindausdemSaarlandzuunsgezogen.LeoarbeitetinderWohngemeinschaftinUnterscheideweg1undinderVerwaltung;BerniceengagiertsichimCafé.Nicole Bleystiegim2.LehrjahralsVerkäuferinbeiunsein.Herzlichwillkommen,wirfreuenunsüberEureMitarbeit.Nico HildebrandtundCharis StreubelarbeitenneuimCafémit.IhrseideineguteUnterstützungfürdasTeamundBereiche-rungdurchEureFreundlichkeit!

    Bernd StorekhateindreijährigesStudiumimBereichPsychologiebegonnenundistweiter-hinmiteinerhalbenStelleinderBegleitungderjungenLeuteengagiert.

    Dominik KegelhatnachseinerAusbildungzumBau-undObjektbeschichtereinweiteresJahrmit-gearbeitet.InzwischenhatereineneueStelleineinemMalerbetrieb.Schön,dassDubeiunswarst,wirwünschenDirallesGuteundGottesSegen!

    Helmut SchellenbergbeendeteseineMitarbeitinderSchuldnerberatungundhateineneueStelleinKölnangetreten.MenscheninNotliegenHelmutamHerzen.Erhatrund10JahreseinWissenalsJuristeingesetztundKartonsvollerPapierbearbeitet.SokonntennichtnurunserejungenLeute,sondernauchSchuldnerausderRegionfinanziellaufatmen.LieberHelmut,wirdankenDirsehrfürDeinekompetenteArbeit,dasimmerguteMiteinanderundDeinenHumor.GottesSegenfürdieZukunft!Seitdem2.Okto-berführtderRechtsanwaltChristoph Kant unsereSchuldnerberatungfort.VielenDankfürDeinEngagement!

    JedesJahrrichtetderBundespräsidenteinBür-gerfestimSchlossBellevueaus.Am8.SeptemberwarRosa Maria Nägelkrämeralseinevon4.000PersonenausganzDeutschlandeingeladen,„diemitihremherausragendenehrenamtlichenEnga-gementzueinerlebendigenBürgergesellschaftbeitragen“.„Rosi“leiteteineunsererKontaktgrup-penfürFraueninderJVAKöln.Wasfüreinewun-dervolleWürdigungDeiner24jährigenArbeit!

    Seit20JahrenbestehteineKontaktgruppen-arbeit in der JVA Berlin-Tegel.SiewurdevonunseremZweigvereinGefährdetenhilfeWarengGmbHinitiiertundvonChristenvorOrtweiter-geführt.MichaelundAndreaKuhleyundRudolfDomainsindseitBeginnaktivdabei.WirfreuenunsmitEuchüberdasJubiläumundallevonGottgeschenkteGnade.

    Ich schenke Euch MusikAm18.NovemberveranstaltetedieSängerinSeforaNelsonmitAdelheidAbt(Vio-line)undRenateBusse(Cello)einBenefizkonzertzugunstenderGefährdetenhilfeSCHEIDEWEG.SeforaswarmeStimme,mitdersieeigeneundalteLiedervortrug,begeistertedieZuhöreraufden180StühlenimBegegnungszentrum.PersönlichesausihremLeben,einemLebenmitGott–tiefgründigundwitzig–aberimmerecht,kaman.HerzlichenDankfürdiesenschönenAbend,dessenMelodienmitunsgehen.

    SCHEIDEWEG

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    Amalie Sieveking (1794 – 1859) wurde als „Mutter der Armen und Kranken“ bekannt. In ihrer Heimatstadt Hamburg gründete sie ein Werk der sozialen Vor-und Fürsorge, mit dem sie ihrer Zeit weit vorauseilte.

    AlsjungesMädchensehntesichAmalieSievekingnacheinerlohnendenAufgabe.HandarbeitenzuerledigenundaufeinenEhemannzuwarten,wieessichfüreineTochterausgutemHausegehörte,warenihrnichtgenug.Alssie19Jahrealtwar,erfülltesichihrHerzenswunsch,Mädchenzuunterrichten.DaesnochkeineSchulpflichtgab,warenEltern,dieWertaufBildung für ihreTöchter legten, frohüberdieseMöglichkeit.BaldunterrichtetAmalieneunMädchenmitvielFreudeundgroßerGewissen-haftigkeit.1816beteiligtesiesichanderGründungeinerArmenschuleundverbrachtevondaanihreSonntagnachmittagemitdenKindern.

    Als1831inHamburgdieCholeraausbrach,wusstesichAmalievonGottgerufen,ineinemCholerahospitalzuhelfen.Esfolgten7WochenstrengvonderAußenweltabgeschieden,umdieKrankenzupflegen,erstdannebbtedieEpidemieab.ZuBeginnwurdesiemisstrauischvondenÄrztenbeobachtet.SiepflegtejedochdieSchwerkrankenvollerHingabeundorganisatorischem Geschick, so dass ihr bald die Leitung des Pflege-personalsübertragenwurde.AmaliebekamEinblickindieLebensver-hältnissederkrankenFrauen:schlechteArbeitsbedingungen,EngeundmangelndeHygieneindenMietskasernen,Krankheiten,TrunksuchtderMänner,verwahrlosteKinderundArmut.Diemeistenihrerkaumgeheil-tenPatientinnenmusstesieindiesesElendentlassen.InAmaliereiftedieVisionzuhelfen.Siegründeteam23.Mai1832denerstenweiblichenVereinfürArmen-undKrankenpflege.

    Amalie Sieveking – Pionierin der Sozialarbeit

    SeinZielwaresnicht,Almosenzuverteilen,sondern„HilfezurSelbsthilfe“zugeben,wasAmaliemitvielEinfallsreichtumundGeschickumsetzte.Baldbetreutensieundihre12Mitarbeiterinnenüber100Familien.ImLaufederJahrewuchsderVereinauf80Mitarbeiterinnen.DiebedrückendeWohnsituationderArbeiterfamilienveranlassteAmaliezumHausbau.NachdreiJahrengabdas„Amalienstift“9FamilienineinemerstaunlichmodernenGebäudeeineHeimat.DazukameinKinderhos-pitalundnachdemgroßenBrand1842inHamburgzweiWohnhäusermitje24Wohnungen.

    AmaliedienteunermüdlichdernotleidendenBevölkerung.IhrModellfandNachahmerindenstetigwachsendenIndustriestädten.DieKöniginvonDänemarkludsienachKopenhagenein.DesgleichenKöniginElisa-bethvonPreußennachBerlin.AmalienanntediesozialenMissständeklarbeimNamenundscheutekeineAuseinandersetzungen:„Ichhabesicherlichnichtmehrgetanalsvieleandere,aberichhabemehrdarü-bergeschriebenundindieWelthinausposaunt…EsmussderHerrauchseineTrompeterhaben“.

    1857begingderVereinsein25jährigesJubiläum.AbdanahmAmaliesKraftstetigab.Am5.MärzgabsieihrenSchulkinderndieletzteUnter-richtsstunde.Am1.April1859starbsie.

    AnihremGrablasderGeistlichevonTabea(Apostelgeschichte9,36),dererstenDiakonin.MittenindenaufbrechendensozialenundgeistigenProblemendesindustriellenZeitalterswarAmalieeinesolcheJüngeringewesen.GegründetimGlaubenwusstesiedenProblemendieserZeitzubegegnen. Christine Hildebrandt