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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait 1 Gelebte Liebe Geschichten der Ahl-ul-Bait Mehdi Adaryazdi

Gelebte Liebe Geschichten der Ahl-ul-BaitGelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait 4 Was du nicht willst, dass man dir tue 65 Bin ich nun auch ihr Feind? 65 Keine Grobheiten, bitte!

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Gelebte Liebe

Geschichten der Ahl-ul-Bait

Mehdi Adaryazdi

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Die Übersetzung ist gewidmet all jenen, die uns den Duft der Blume Ahl�ul�Bait bewahren.

Gelebte Liebe - Geschichten der Ahl-ul-Bait Mehdi Adaryazdi © 2010 m-haditec GmbH & Co. KG – Bremen www.mhaditec.de in Kooperation mit dem Islamischen Zentrum Hamburg ISBN 978-3-939416-41-8

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Im Namen des Erhabenen

Inhaltsverzeichnis

Vorwort .............................................................................................8 Prophet Muhammad (s.)..................................................................10

Besser als alle anderen..................................................................10 Verloren..., gefunden ....................................................................18 Zusammenarbeit............................................................................26 Segensreiches Geld.......................................................................33 Noble Gesinnung ..........................................................................36 Arbeitsverteilung ..........................................................................36 Das ist doch nicht schlimm! .........................................................37 Ebenbürtig.....................................................................................37 “Nachsicht“ heißt die Devise! ......................................................38 Hilfe für die Schwachen ...............................................................39 Eigener Hände Arbeit... ................................................................41 Der lästige Nachbar ......................................................................43 Was gebührt dem, der Andere nicht respektiert? .........................45 Über das Scherzen ........................................................................47 Wer kommt ins Paradies? .............................................................48 Das Kameljunge............................................................................48 Was ähnelt ihm am meisten? ........................................................49 Links und rechts............................................................................49 Schönheit macht nicht glücklich...................................................49 Das Weiße in den Augen... ...........................................................50 Naiman und der Honig..................................................................50 Kamel - Kebab..............................................................................52 Der Tausch....................................................................................53 Nachsicht und Verzeihen..............................................................54 Geht nur, ihr seid frei! ..................................................................57 Verschlüsseltes richtig deuten!.....................................................59 Mit Barmherzigkeit rechtgeleitet ..................................................61 Schweigt darüber!.........................................................................62 Die Attentäterin ............................................................................64

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Was du nicht willst, dass man dir tue... ........................................65 Bin ich nun auch ihr Feind?..........................................................65 Keine Grobheiten, bitte! ...............................................................66 Kein Misstrauen hervorrufen! ......................................................67 Weg der Gesundheit .....................................................................67 Die Rechte des anderen sind zu wahren!......................................68 Richtig reden! ...............................................................................68 Aus freien Stücken oder mittels Zwang?......................................69 Im Miteinander mit den Anderen..................................................69

Fatima (a.) .......................................................................................71 Es mag uns ein Vorbild sein!........................................................71 Bescheiden, aber glücklich ...........................................................78 “Tasbihat“ Fatima Zahras .............................................................79 Das Halsband ................................................................................80 Vorhang Ohrringe und Armbändchen ..........................................81 Fidha, die Freundin Fatimas (a.)...................................................83 Zuerst die anderen.........................................................................84

Imam Ali (a.)...................................................................................85 Der erste, der sich ihm anschloss..................................................85 Lauterkeit im Handeln ..................................................................88 Gerechtigkeit im wahrsten Sinne des Wortes...............................89 Versprechen sind einzuhalten!......................................................90 Das ist doch “Bait-ul-mal“............................................................91 Vor Gericht ...................................................................................92 Über ein deplaziertes Geständnis .................................................93 Politik und Herrschaft...................................................................95 Gewissheit und Vertrauen ............................................................97 Vom furchtlosen Gottesfürchtigen ...............................................97 Qanbar, der treue Wächter............................................................98 Er schenkt sein Schwert seinem Feind .........................................98 Über das Geben.............................................................................99 Die, die trockenes Brot aßen.........................................................99 Obgleich er Kalif ist?..................................................................100 Qanbar und das Gewand des Imam ............................................102 Faluda .........................................................................................102 Alte Schuhe.................................................................................103 Zwei Reisende und acht Brote....................................................104

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Imam Hasan (a.) ............................................................................106 Wer hat schöner geschrieben? ....................................................106 Taktvoll.......................................................................................108 Die Würde des anderen ist zu schützen ......................................108 Unser Ziel ist das gleiche............................................................109 Der springende Punkt .................................................................110 Ein arger Feind ...........................................................................110 Das ist besser! .............................................................................111 Vater von acht Töchtern .............................................................112 Salamun-alaikum - Friede sei mit dir! ........................................113 Aus Gutem wird Gutes geboren..................................................114 Wirkungsvolle Kondolenz ..........................................................115 Das Geständnis des Feindes .......................................................115

Imam Husain (a.)...........................................................................117 Etwas Neues zum Fest ................................................................117 Gute Art, sich zu versöhnen........................................................120 Was ist das beste Geschenk? ......................................................121 Das Recht sei dem, dem es gehört ..............................................122 Drei Fragen .................................................................................127 Ein Verlöbnis ist kein Geschäft!.................................................128 Zu Fuß zur Kaaba .......................................................................130

Imam Ali ibn Husain (a.) ..............................................................132 Reden oder Schweigen?..............................................................132 Dennoch freundliche Worte........................................................133 Himmlische Hilfen......................................................................134 Freiheit und Menschenwürde .....................................................136 Haus der Zuflucht .......................................................................138 Ruhe und Friede in beiden Welten .............................................138 Der Narr!.....................................................................................139 Nicht ausplaudern!......................................................................141 Inkognito.....................................................................................141

Imam Muhammad ibn Ali (a.) ......................................................143 Bau doch für die Ewigkeit!.........................................................143 Ein guter Rat ...............................................................................144 Wirklich nachahmenswert! .........................................................146 Damit sie sich freut.....................................................................147

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Weil Gott es so wollte ................................................................148 Ein gutes Beispiel .......................................................................149 Lebensschwierigkeiten ...............................................................150

Imam Dschafar ibn Muhammad (a.) .............................................152 Eine gute Antwort.......................................................................152 Der Lohn für hässliche Reden ....................................................152 Auch ein Edelstein ist dennoch nur ein Stein.............................153 Alt und neu .................................................................................153 Ein wahres Wort den “Besserwissern“!......................................154 Wert der Rede .............................................................................157 Maßhalten ...................................................................................157 Glaube und Welt .........................................................................159 Die Welt im Hühnerei?...............................................................160 Unter meinem Missgeschick sollst du nicht leiden! ...................161 Wer trägt den Schaden davon? ...................................................162 Verlässlichkeit ............................................................................163 Wahre den rechten Ton! .............................................................164 Unbekannter Spender..................................................................165 Arbeit und Auskommen..............................................................165 Wer ist klug?...............................................................................166

Imam Musa ibn Dschafar (a.)........................................................167 Feinde zu Freunden machen!......................................................167 Die goldene Mitte .......................................................................169 Ein irreführender Vergleich! ......................................................169 Er ist das Leben leid ...................................................................170 Finanzierung auf verschiedenen Gebieten..................................171 Vom couragierten Unbekannten .................................................171 Pass auf, mit wem du Umgang hast!...........................................176 Sieh darüber hinweg!..................................................................177

Imam Ali ibn Musa (a)..................................................................178 Gleichheit und Brüderlichkeit ....................................................178 Arbeitslohn .................................................................................178 Gute “Sparanlage“ ......................................................................179 Wessen Worten kann ich Glauben schenken? ............................181 Verhängnisvoller Argwohn ........................................................182 Das Vermächtnis des Zarathustraners ........................................187

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Politik und Wahrheit...................................................................188 Intrigen........................................................................................189

Imam Muhammad ibn Ali (a.) ......................................................191 Spielzeug für mich? ....................................................................191 Fragen und Antworten ................................................................192 Bescheidenheit............................................................................193 Begegnung auf der Straße...........................................................194 Ja, er weiß es! .............................................................................196

Imam Ali ibn Muhammad (a.) ......................................................199 Warum sollte es der Tag in Schuld sein? ...................................199 Auf friedlichem Wege ................................................................200 So war es, mein Sohn..................................................................201

Imam Hasan ibn Ali (a.)................................................................204 Ein geliebter Gefangener ............................................................204 Nur dann, wenn...........................................................................205 Der Imam und der arabische Philosoph......................................206 Warum ist das wohl so?..............................................................210

Imam Muhammad Mahdi (a.) .......................................................212 Vom wahren Imam und seinem Lügenonkel ..............................212 Gemeinsamkeiten........................................................................215

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Im Namen des Erhabenen

Vorwort

Das vorliegende Buch wurde im zweiten Jahrzehnt der Islamischen Revolution (ca. 1995) ohne Jahresangabe unter dem Titel “Gute Geschichten“ mit einer Auflage von 3000 Stück in Teheran (Islami-sche Republik Iran) von der Organisation “Sazeman-Tablighat-Islami“ gedruckt und veröffentlicht. Das Vorwort bestand aus dem schlichten Satz: „Wir hoffen, dass die Geschichten, die wir ausgewählt haben und denen renommierte Überlieferungen zugrunde liegen, dem kleinen und großen Leser Freude bereiten und ihn darüber hinaus anregen mögen zu kon-struktivem Nachdenken, Inschaallah.“ Übersetzerin aus dem Persi-schen Original war Hella S. Kamalian. Das wertvolle Buch beinhaltet Lebensgeschichten und Weisheiten der Ahl-ul-Bait1 (a.), also des Propheten (s.)2 des Islam und seiner auserwählten Nachkommenschaft (a.)3. Das Buch ist aufgeteilt in 14 Kapitel gemäß den 14 Reinen der Ahl-ul-Bait. Es würde den Rah-men dieses Buches sprengen die 14 heiligen Personen vorzustellen, so dass dafür auf andere Publikationen verwiesen wird4.

1 Als Ahl-ul-Bait (Leute des Hauses) werden die 14 “Reinen“ bezeichnet. Es sind der Prophet (s.), seine Tochter Fatima (a.) ihr Ehemann Imam Ali (a.) und die von ihnen abstammenden weiteren 11 Imame (a.). 2 Abkürzung für „sallalahu alaihi wa alihi wa-sallam“: „Allahs Segnungen und Gruß seien mit ihm und seiner Familie“. Sie wird verwendet für den Propheten Muhammad (s.). 3 Abkürzung für “alaihi salam“ oder “alaiha salam“: „Der Friede sei mit ihm/ihr“. Sie wird verwendet für die Reinen der Prophetenfamilie (Ahl-ul-Bait) und andere Propheten. 4 Z.B.: Kitab Al-Irschad - Das Buch der Rechtleitung; Das Leben Muhammads (s.), des Propheten des Islams, und das seiner Familie, den Ahl-ul-Bait. Von Scheich al-Mufid, m-haditec GmbH & Co KG zusammen mit Islamisches Zentrum Hamburg e.V., 2006, ISBN 978-3-939416-02-9

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Gelebte Liebe – Geschichten der Ahl-ul-Bait

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Die im Buch vorliegenden Geschichten sind auf gesicherte Überlie-ferungen zurückzuführen, wurden aber in eine einfachere zeitgemäße Sprache transferiert. Sie sind für jung und alt gleichermaßen ver-ständlich wie auch lehrreich. Nachdem die Erstauflage völlig vergriffen war, hat sich der Verlag m-haditec GmbH & Co KG entschlossen, das vorliegende Buch völ-lig zu überarbeiten, da insbesondere hinsichtlich Satzdruck und Er-läuterung einiger Begriffe auch für den weniger islamisch vorgebil-deten Leser ein Optimierungsbedarf bestand. Um dem Ergebnis auch einen dem wertvollen Inhalt entsprechenden Rahmen zu geben wur-de der Titel “Gelebte Liebe - Geschichten der Ahl-ul-Bait“. Die Herausgeber schließen sich der Hoffnung an, dass das vorlie-gende Buch dem kleinen und großen Leser Freude bereiten und uns alle Dankbarkeit und Liebe auf dem Weg Gottes lehren möge.

Titelbild der ursprünglichen Ausgabe

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Prophet Muhammad (s.)

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Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen

Prophet Muhammad (s.)

Besser als alle anderen

Das Elefantenjahr war jenes Jahr, in dem Abraha5 mit seinem Ele-fantenheer nach Mekka aufbrach, um die Kaaba zu zerstören. Er und fast alle seine Krieger wurden dort durch einen Steinhagel, den Vö-gel auf ihn niedergehen ließen, vernichtet. Da dieses Geschehen höchst erstaunlich und bemerkenswert war, legten die Leute Ara-biens ihre bisherige Zeitrechnung beiseite und begannen eine neue mit diesem Jahr, das sie “Elefantenjahr“ nannten. Nun zu unserer Geschichte: Es war das achte Jahr nach dem Elefantenereignis. Das heißt also: 45 Jahre vor dem Beginn der Hidschra6. Die Hadsch-Tage7 standen bevor, jene Tage, da die Leute zur Kaaba pilgern. Es war früh am Morgen. Im Schatten der Kaaba hatte sich Abdulmuttalib, der Ältes-te der Sippe Haschim und Oberhaupt des Stammes Quraisch, auf einer Bastmatte niedergesetzt, um die Sitzung zu leiten. Um ihn her-um scharten sich die Sippenältesten. Mekka zur Hadsch-Zeit zu ver-walten war nicht so einfach. Abgesehen von dem Parlamentarischen

5 Abraha al-Habaschi (der Abessinier) war zunächst der Feldherr des Negus Kaleb von Äthiopien und später selbst König des Jemen. Er neidete die Anziehungskraft der Kaaba bei den Arabern und griff mit Elefanten an. Sein Angriff wurde aber gemäß der 105. Sure im Heiligen Qur´an, die nach den angreifenden Elefanten benannt ist durch ein Wunder abgewehrt. Das Jahr wurde im vorislamischen Kalen-der nach diesem Ereignis als Jahr des Elefanten bezeichnet. Es war 570 n.Chr. In dem Jahr ist Prophet Muhammad (s.) geboren. 6 Mit “Auswanderung“ bzw. “Hidschra“ wird in der Regel die große Auswanderung des Propheten Muhammad (s.) von Mekka nach Medina beschrieben. Mit der gro-ßen Auswanderung beginnt die islamische Zeitrechnung. Im islamischen Mondka-lender wird die Jahreszahl dann durch die Abkürzung “n.d.H.“ (nach der Hidschra) ergänzt. Die Auswanderung begann Mitte Juli 622 n.Chr. an einem Freitag. 7 Pilgerfahrt nach Mekka