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GEMEINDE MURG ORTSTEIL OBERHOF BEBAUUNGSPLAN „SPITTELHAU“ Entwurf zur Voranhörung gem. § 3(1) und § 4(1) in Verbindung mit § 2 (4) BauGB (Detaillierungsgrad der Umweltbelange) und Änderung des Flächennutzungsplanes

GEMEINDE MURG Murg Ortsteil Oberhof Bebauungsplan „Spittelhau“ Entwurf zur Voranhörung INHALTSÜBERSICHT: TEXTTEIL 1. ERFORDERNIS UND ZIELE DER PLANUNG 2. BISHERIGES VERFAHREN

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GEMEINDE MURG

ORTSTEIL OBERHOF

BEBAUUNGSPLAN „SPITTELHAU“

Entwurf zur Voranhörung gem. § 3(1) und § 4(1) in Verbindung mit

§ 2 (4) BauGB (Detaillierungsgrad der Umweltbelange) und Änderung des Flächennutzungsplanes

Gemeinde Murg Ortsteil Oberhof Bebauungsplan „Spittelhau“ Entwurf zur Voranhörung

INHALTSÜBERSICHT: TEXTTEIL

1. ERFORDERNIS UND ZIELE DER PLANUNG 2. BISHERIGES VERFAHREN 3. PLANGEBIET 4. NUTZUNG, GESTALTUNG UND ERSCHLIESSUNG 5. FREIRAUM UND UMWELT 6. KOSTEN UND REALISIERUNG

PLANTEIL

ABGRENZUNGSLAGEPLAN LAGEPLAN ENTWURF ZUR VORANHÖRUNG

ANLAGEN:

BÜRO KUNZ, TODTNAUBERG:

SCOPINGPAPIER gem. § 2 (4) BauGB VORENTWURF ZUR UMWELTPRÜFUNG vom 11.03.2013

Planungsgruppe Süd-West Dipl.Ing. Peter Heinrich Egi Freier Stadtplaner 79539 Lörrach Turmstrasse 22 07621-2300 Fax 8527 [email protected]

Gemeinde Murg Ortsteil Oberhof Bebauungsplan „SPITTELHAU“ Entwurf zur Voranhörung 1

Planungsgruppe Süd-West Dipl.Ing. Peter Heinrich Egi Freier Stadtplaner 79539 Lörrach Turmstrasse 22 07621-2300 Fax 8527 [email protected]

BEGRÜNDUNG 1. PLANUNGSERFORDERNIS UND ZIELE DER PLANUNG

In der Gemeinde Murg stehen keine Wohnbauflächen, auch innerhalb der bereits bebauten Siedlungsbereiche, zur Verfügung. Die vorhandenen, einzelnen Bau-lücken sind in privatem Besitz und werden in der Regel für den Eigenbedarf vorgehalten. Anfragen nach Wohnbauland, insbesondere von jungen Familien, liegen der Gemeinde vor, sofern keine Flächen angeboten werden können, muss mit einer weiteren Abwanderung gerechnet werden. Dieser Trend der vergangen-en Jahren ist statistisch belegbar. Murg ist eine der wenigen Gemeinden die noch ein natürliches Bevölkerungswachstum aufweisen können, aber mit großen Ab-wanderungsverlusten der Altersklassen der 25 – 40 Jährigen zu kämpfen haben. Dadurch, dass die Gemeinde seit ca. 10 Jahren kein größeres Baugebiet er-schließen konnte, sind derzeit insgesamt 35 überwiegend einheimische Bau-interessenten bei der Gemeinde vorgemerkt, ein Teil davon auch ganz konkret für Oberhof. Der Ortsteil ist ein attraktiver Wohnstandort in der Gemeinde, die öffentliche Infrastruktur (Kindergarten, etc. ) ist vorhanden. Die Gemeinde möchte mit der Ausweisung des Wohngebietes „SPITTELHAU“ dem vorhandenen Bedarf nachfrageorientiert gerecht werden und die baurechtlichen Voraussetzungen dafür schaffen. Der Bereich ist derzeit im wirksamen Flächennutzungsplan als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt, im Rahmen der Aufstellung des Be-bauungsplanes ist es deshalb erforderlich den Flächennutzungsplan zu ändern.

2. BISHERIGES VERFAHREN

Flächennutzungsplan Der Flächennutzungsplan der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Bad Säck-ingen wird derzeit fortgeschrieben. Die Voranhörung mit der frühzeitigen Be-teiligung der Öffentlichkeit gem. § 3(1) BauGB und der Behörden sowie der Sonstigen Träger Öffentlicher Belange gem. § 4(1) BauGB wurde Anfang 2012 bereits durchgeführt. Der entsprechende Auszug des Entwurfes für den Bereich des Ortsteiles Oberhof ist nachfolgend dargestellt:

FNP Fortschreibung - Entwurf zur Voranhörung

Fläche MO 07 „Spittelhau“ Entwurf Planungsgruppe Süd-West, Lörrach

Gemeinde Murg Ortsteil Oberhof Bebauungsplan „SPITTELHAU“ Entwurf zur Voranhörung 2

Planungsgruppe Süd-West Dipl.Ing. Peter Heinrich Egi Freier Stadtplaner 79539 Lörrach Turmstrasse 22 07621-2300 Fax 8527 [email protected]

Die eingegangen Anregungen aus der Voranhörung bezogen sich auf den Umfang der ausgewiesenen Flächengröße, die landwirtschaftlich hochwertigen Böden und die vorhandene landwirtschaftliche Nutzung. Ein angrenzender Be-trieb mit Großviehhaltung darf durch die geplante Wohnnutzung nicht einge-schränkt werden.

Aufgrund der eingegangen Anregungen hat sich die Gemeinde entschlossen ein Bebauungskonzept für den Bereich „Spittelhau“ zu erarbeiten, das als Grundlage für die erforderlichen Abstimmungsgespräche dienen sollte. Das Konzept ist nachfolgend dargestellt:

Bebauungskonzept - Alt

Entwurf Planungsgruppe Süd-West, Lörrach

Die tatsächlich überbaute Fläche wurde erheblich reduziert und auf eine Abrundung des Siedlungskörpers beschränkt. Im Konzept vorgesehen waren 2 Wohnhöfe, die über Fußwege miteinander verbunden und die von der Haustraße aus verkehrstechnisch erschlossen werden.

Am 29.11.2012 fand vor Ort eine Besprechung mit den betroffenen Grund-stückseigentümern und dem Landwirt statt. Dabei wurde die Bereitschaft zur Mitwirkung von allen Seiten deutlich zum Ausdruck gebracht. Hingewiesen wurde auf ein nördlich angrenzendes Grabensystem, das im Zuge der Realisierung mit in die Überlegungen einbezogen und ertüchtigt werden sollte. Des Weiteren ist es für die Ausübung der landwirtschaftlichen Nutzung erforderlich, dass auf eine Bebauung entlang der Haustraße und auf die geplanten direkten Zufahrten ins Gebiet verzichtet wird. Auf der Straße wird das Vieh vom Stall auf die Weiden östlich des Bereiches gebracht.

Die Ergebnisse wurden in den Entwurf eingearbeitet und am 11.03.2013 im Gemeinderat vorgestellt. Der Gemeinderat stimmte der geänderten Planung zu und beauftragte die Verwaltung die weiteren Verfahrensschritte einzuleiten.

Am 11.04.2013 und am 23.04.2013 wurden die Planungsabsichten der Gemeinde mit den maßgebenden Behörden erörtert. Die Rahmenbedingungen wurden erläutert und der vorhandene Bedarf aufgezeigt. Den geänderten Entwürfen für das Plangebiet „Spittelhau“ zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes und

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zur die Aufstellung des Bebauungsplanes wurde seitens der Behörden zugestimmt.

Die geänderte Planung wurde in der öffentlichen Sitzung des Gemeinsamen Ausschusses der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft am 14.05.2013 vorge-stellt und erörtert. Der Gemeinsame Ausschuss hat beschlossen den Bereich „Spittelhau“ in der geänderten Fassung als geplante Wohnbaufläche in das weitere Verfahren aufzunehmen. Die Größe der Fläche wurde von ursprünglich 2,4 ha im Vorentwurf auf 1,42 ha erheblich reduziert. Die Bereiche entlang der Haustraße wurden zur Vermeidung von Nutzungskonflikten als Flächen für die Landwirtschaft ausgewiesen. Der geänderte Entwurf zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes ist nachfolgend dargestellt:

FNP Fortschreibung – Entwurf zur Offenlage

Entwurf Planungsgruppe Süd-West, Lörrach

Bebauungsplan Der Gemeinderat der Gemeinde Murg hat am 11.03.2013 in öffentlicher Sitzung, auf der Grundlage des erörterten Entwurfes, die Aufstellung des Bebauungs-planes „SPITTELHAU“ beschlossen und den Empfehlungsbeschluss für die Änderung des Entwurfes zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes gefasst. Des Weiteren wurde in gleicher Sitzung beschlossen für den Bebauungsplan-entwurf die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gem. § 3(1) BauGB und die Voranhörung der Behörden sowie der sonstigen Träger Öffentlicher Belange gem. § 4(1) i.V. mit § 2(4) BauGB (Detaillierungsgrad der Umweltbelange) durch-zuführen.

Im Ortschaftsrat wurden die geänderten Entwürfe am 26.03.2013 in öffentlicher Sitzung vorgestellt. Bei der anschließende Erörterung wurden auch die anwesen-den, von der Planung betroffen Anwohner und die Bauinteressenten einbezogen. Es wurde daraufhingewiesen, dass die bestehende Einmündung der Haustraße in

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die Hännerstraße (L 151) übersichtlicher gestaltet und teilweise die bestehende Situation in der Haustraße sowie dem Egertenweg neu geordnet werden sollte. Der Ortschaftsrat Oberhof hat der geänderten Planung zugestimmt und em-pfohlen die erforderlichen Verfahrensschritte durchzuführen.

3. PLANGEBIET

Der Bereich grenzt an die vorhandene historische Bebauung im Westen und schließt den östlichen Ortsrand von Oberhof. Topografisch handelt es sich um ein Plateau, das in südliche Richtung leicht abfällt. Derzeit wird die Fläche landwirt-schaftlich als Grün- und Ackerland genutzt. Im Norden begrenzt ein kleiner Graben mit Gehölzbestand das Plangebiet.

Die Größe des Plangebietes beträgt ca. 3,0 ha, davon sollen 1,4 ha als Wohn-baufläche und 1,6 ha für die erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen genutzt wer-den.

4. NUTZUNG, GESTALTUNG UND ERSCHLIESSUNG

Das Gebiet soll als „Allgemeines Wohngebiet“ (WA gem. § 4 BauNVO) ausge-wiesen werden. Die Erschließung des Baugebietes ist über die vorhandenen Straßen aus möglich. Entgegen der ursprünglichen Erschließung über zwei Stich-straßen ist im neuen Entwurf eine Spange vom Egertenweg bis zur Haustraße vorgesehen. Das Prinzip der Wohnhöfe wurde beibehalten, ein Hof soll platzartig zum Quartiersmittelpunkt gestaltet werden. Der geänderte Entwurf ist nach-folgend dargestellt:

Vorentwurf Bebauungsplan - Neu

Entstehen können ca. 18 Grundstücke für Einfamilien- und Doppelhäuser mit Größen zwischen 500 und 750 qm für ca. 70 Einwohner. Dies ergibt einen Dichtewert von ca. 50 Einwohner/ha. Vorgesehen sind 2-geschossige Gebäude.

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Damit sich das Plangebiet in das vorhandene Orts- und Landschaftsbild einfügt sind die Vorgaben hinsichtlich der Dachformen analog der umgebenden Bebauung vorgesehen. Prägend ist das Satteldach mit unterschiedlichen Nei-gungen, daraus abgeleitet und weiterentwickelt wäre auch ein versetztes Pult-dach vorstellbar:

Dachformen

Die Gebäude sind nach Südwesten orientiert. Damit ist eine optimale Nutzung der Sonnenenergie gewährleistet.

Die Anschlüsse an die bestehenden Ver- und Entsorgungsnetze sind nach den ersten Untersuchungen ohne größeren Aufwand möglich.

Das Gebiet stellt aufgrund der geplanten Erschließungsstruktur, der vorge-sehenen Orientierung und der vorhandenen Infrastruktur in unmittelbarer Nähe, eine sehr wirtschaftliche Lösung sowohl für die Realisierung als auch für die nachfolgenden Betriebskosten dar.

5. FREIRAUM UND UMWELT

Im Rahmen der Umweltprüfung erfolgt die Darstellung der umweltrelevanten Be-einträchtigungen sowie der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen. Schutz-gebiete oder besonders geschützte Biotope sind im näheren Umfeld des Plan-gebietes nicht vorhanden.

Luftbild

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Für den Bereich des Bebauungsplanes wurden als Konfliktschwerpunkte festgestellt:

- Versiegelung und - überbauung von ca. 0,96 ha mit hohen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden durch den vollständigen Verlust der Boden-funktionen.

- Verlust von ca. 1,50 ha Fettwiese, 1,05 ha Pferdeweide, 0,42 ha Ackerfläche und 140 m² Graben und 460m² Privatgartenflächen mit geringer bis mittlerer Bedeutung als Lebensraum sowie 4 altere Obstbäume mit hoher Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen und Tiere.

- Geringe Beeinträchtigung des Kleinklimas und des Landschaftsbildes durch die zusätzliche Flächenversiegelung und Überbauung von ca. 0,96 ha.

Als Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung sind vorgesehen:

- Vermeidung von Schadstoffeinträgen während der Bauarbeiten, - fachgerechte Lagerung und Wiederverwendung des Oberbodens sowie

Rekultivierung und Tiefenlockerung von verdichteten Böden im Baufeld, - getrennte Lagerung des humosen Oberbodens und rekultivierungsfähigem

Unterboden sowie Einhaltung der max. Erdmietenhöhe von 2,5m, - Begrünung der Mieten für Oberboden bei einer Lagerzeit von über einem

Monat (z.B. mit Ölrettich) und Vermeidung von Verdichtungen im Bereich dr Lagermieten,

- Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen für Terrassen, Fußwege und Grundstückszufahrten, etc.,

- Festsetzung von Zisternen mit Zwangsentleerung

Ergebnis der bisherigen Untersuchungen Die durch das Baugebiet bzw. die erforderlichen Flächenversiegelungen und –überbauungen entstehenden Eingriffe, insbesondere für die Schutzgüter Pflanzen und Tiere können innerhalb des Plangebietes durch die Anlage der Hausgärten und Einzelbaumpflanzungen (Streuobstwiese) kompensiert werden. Für das Schutzgut Boden entsteht durch die Versiegelung von ca. 0,96 ha ein Kompen-sationsdefizit, das durch eine Überkompensation beim Schutzgut Pflanzen und Tiere abgedeckt werden kann.

6. REALISIERUNG UND KOSTEN

Die Gemeinde Murg konnte den überwiegenden Teil der Grundstücke erwerben, mit den übrigen Eigentümern der betroffenen Flächen konnte ein Einvernehmen über die Planung erzielt werden. Es ist beabsichtigt das Gebiet nach Rechtskraft des Bebauungsplanes, aufgrund der vorhandenen Nachfrage, umgehend zu erschließen. Die Bauplätze, die auf den gemeindeeigenen Grundstücken entstehen, werden einschließlich aller Kosten von der Gemeinde selbst ver-äußert.

Aufgestellt: Lörrach / Todtnauberg, den 11.03.2013

Umweltprüfung

Bebauungsplan „Spittelhau“ Gemeinde Murg – Gemarkung Oberhof

Festlegung des Untersuchungsrahmens - Scopingpapier –

Vorentwurf zum Umweltbericht

Stand: 11.03.2013

Vorhabenträger: Gemeinde Murg Bürgermeisteramt

79 730 Murg

Auftragnehmer:

Dipl. Ing. (FH) Georg Kunz Garten- und Landschaftsplanung Kurhausstraße 3 79674 Todtnauberg aufgestellt: 11.03.2013 Tel. 07671 / 96 28 70 Fax. 07671 / 96 28 71 e-mail: [email protected]

Dipl. Ing. (FH) Kunz Georg Umweltprüfung - Scopingpapier Garten- und Landschaftsplanung Bebauungsplan „Spittelhau“ Tel. 07671 / 962870 Gemeinde Murg / Gemarkung Oberhof

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Inhaltsverzeichnis

1  Einleitung ....................................................................................................................................... 1 1.1  Anlass, Grundlagen und Inhalte ............................................................................................. 1 

2  Allgemeine Festlegungen zur Vorgehensweise, Methodik und Detaillierungsgrad ............. 2 2.1  Abstimmungsvorlage zur integrativen Bearbeitung von Umweltprüfung, Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung, Grünordnung und Umweltbericht ................................................................. 2 2.2  Allgemeine Methodik .............................................................................................................. 3 2.3  Bewertungs- und Datengrundlagen und Detaillierungsgrad ................................................. 4 2.4  Ziele des Umweltschutzes ..................................................................................................... 6 

2.4.1  Ziele der Fachgesetze ....................................................................................................... 6 2.4.2  Ziele der Fachplanungen ................................................................................................... 8 2.4.3  Berücksichtigung bei der Aufstellung ................................................................................ 8 

3  Beschreibung des Vorhabens ..................................................................................................... 9 3.1  Inhalt und Ziele des Bebauungsplans .................................................................................... 9 

3.1.1  Alternativen ........................................................................................................................ 9 3.1.2  Belastungsfaktoren .......................................................................................................... 10 

3.1.2.1  Baubedingte Beeinträchtigungen ......................................................................................... 10 3.1.2.2  Anlagebedingte Beeinträchtigungen ..................................................................................... 10 3.1.2.3  Betriebsbedingte Beeinträchtigungen ................................................................................... 10 

4  Beschreibung und Bewertung der Schutzgüter sowie der Umweltauswirkungen ............. 11 4.1  Umweltentwicklung ohne das Vorhaben .............................................................................. 11 4.2  Schutzgut Tiere und Pflanzen .............................................................................................. 11 4.3  Schutzgut Boden .................................................................................................................. 15 4.4  Schutzgut Wasser ................................................................................................................ 17 

4.4.1  Oberflächengewässer ...................................................................................................... 17 4.4.2  Grundwasser ................................................................................................................... 18 

4.5  Schutzgut Klima / Luft .......................................................................................................... 19 4.6  Schutzgut Erholung / Landschaftsbild ................................................................................. 20 4.7  Biologische Vielfalt ............................................................................................................... 21 4.8  Schutzgut Menschliche Gesundheit .................................................................................... 21 4.9  Schutzgut Kultur- und Sachgüter ......................................................................................... 21 4.10  Emissionen und Energienutzung ......................................................................................... 21 4.11  Darstellung von umweltbezogenen Plänen ......................................................................... 22 4.12  Zusätzliche Angaben ........................................................................................................... 23 4.13  Wechselwirkungen ............................................................................................................... 22 4.14  Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen (Monitoring) ....................................................................................................................................... 23 

5  Ergebnis ....................................................................................................................................... 23 

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1 Einleitung 1.1 Anlass, Grundlagen und Inhalte Anlass

Anlass für die zu erstellende Umweltprüfung ist die Aufstellung des Bebauungsplanes „Spittelhau“ in Murg; Ortsteil Oberhof. Zur Abdeckung des örtlichen Bedarfs und aufgrund von verstärkten Anfragen nach Bauplätzen bei der Gemeinde soll die im FNP ausgewiesene Bauflächen „Spittelhau“ erschlossen und bebaut werden.

Die ca. 3.07 ha große Fläche liegt am östlichen Ortsrand von Oberhof einem Ortsteil von Murg. Bebaut soll nur eine kleine Teilfläche von ca. 1,5 ha werden. Die verbleibenden Restflächen werden für die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen herangezogen.

Die Flächen befinden sich bereits im Eigentum der Gemeinde.

Rechtliche Grundlagen

Nach § 2 (4) BauGB ist im Vorfeld der Erstellung der Umweltprüfung zunächst festzulegen, in welchem Umfang und Detaillierungsgrad die Ermittlung der umweltschützenden Belange für die Abwägung zu erfolgen hat. Dieser Verfahrensschritt wird im Zusammenhang mit der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und TÖB „Scoping“ genannt.

Einordnung im Bebauungsplan-verfahren

Im neuen Baugesetzbuch ist die Durchführung eines Scopings mit Unterrichtung der Behörden und der TÖB bzgl. der Inhalte und des Detaillierungsgrads der Umweltprüfung in einem möglichst frühen Planungsstadium vorgeschrieben. Das Scopingverfahren stellt in diesem Zusammenhang auch die Aufforderung an Behörden und TÖB dar, sich zu den Darstellungen hinsichtlich des Untersuchungsumfangs zu äußern. Hierdurch können in einem frühen Planungsstadium entsprechend Weichenstellungen (z.B. nach ergänzenden Gutachten) erfolgen, so dass im Verfahren zeitaufwändige Nacharbeiten und Ergänzungen der Unterlagen vermieden werden können.

Inhalte des Scoping-verfahrens

Thematisch Schwerpunkte des Scopingverfahrens sind:

die Darstellung der Vorgehensweise in der UP, im Zusammenhang mit der naturschutzrechtlichen Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung sowie den grünplanerischen Festsetzungen im Bebauungsplan,

die Darstellung der angewandten Methoden in der UP,

die Eingrenzung des Untersuchungsrahmens auf die erheblichen Sachverhalte,

Abgrenzung des Untersuchungsgebietes (ist bei verschiedenen Schutzgütern nicht identisch mit der Abgrenzung des Bebauungsplanes sein),

die Offenlegung der zur Verfügung stehenden Datenquellen,

die Ermittlung von fehlenden Daten,

die Unterrichtung der Behörden und TÖB sowie Abstimmung der Vorgehensweise, Methoden und Datengrundlagen

Als Gegenstand der Ermittlungen in der Scopingphase aber auch in der Umweltprüfung sind festgelegt:

die Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft und biologische Vielfalt sowie die Berücksichtigung des Wirkungsgefüges sowie möglicher Wechselwirkungen,

die Auswirkungen auf die Erhaltungsziele und die Schutzzwecke von FFH – und Vogelschutzgebieten,

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die Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt soweit sie umweltbezogen sind,

die Auswirkungen auf Kulturgüter und sonstige Sachgüter, soweit diese umweltbezogen sind,

die Vermeidung von Emissionen sowie der sparsame und effiziente Umgang mit Abfällen und Abwässern,

die Nutzung erneuerbarer Energien sowie der sparsame und effiziente Umgang mit Energie,

die Darstellungen in Landschaftsplänen sowie sonstigen umweltbezogenen Plänen,

die Erhaltung der bestmöglichen Luftqualität in bestimmten Gebieten.

Vorgehensweise im Scoping

Die Gliederung des nachfolgenden Scopingpapiers orientiert sich an der für die Umweltprüfung gemäß Anlage 2 zu § 2 (4) und § 2a BauGB festgelegten Inhalten der Umweltprüfung.

Darstellung des Bebauungsplanes mit Inhalt, Größe, Standort, Art- und Umfang der Planungen,

Darstellung von Vorgaben durch Fachgesetze und Fachpläne sowie der für das Plangebiet relevanten Umweltziele und deren Berücksichtigung,

Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen mit Berücksichtigung der Teilaspekte Bestandsaufnahmen, Prognose des Umweltzustandes bei Durchführung und Nichtdurchführung des Vorhabens, Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und Ausgleich von Beeinträchtigungen, Planungsalternativen,

Beschreibung der Verfahren der Umweltprüfung, Beschreibung der Maßnahmen zur Überwachung der Auswirkungen des Bebauungsplans (Monitoring) sowie allgemein verständliche Zusammenfassung.

Ergänzend erfolgen Festlegungen, in welcher Form die weiteren Teilaspekte der Umweltprüfung, wie z.B. die naturschutzrechtliche Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung, FFH – Vorprüfung und/oder FFH – Verträglichkeitsprüfung sowie die Erarbeitung von grünplanerischen Festsetzungen, für die Übernahme in den Bebauungsplan erfolgen sollen.

2 Allgemeine Festlegungen zur Vorgehensweise, Methodik und Detaillierungsgrad

2.1 Abstimmungsvorlage zur integrativen Bearbeitung von Umweltprüfung, Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung, Grünordnung und Umweltbericht

Zweck der Umweltprüfung

Ein wesentlicher Aspekt bei der Einführung der Umweltprüfung war neben der verstärkten Berücksichtigung der umweltschützenden Belange auch die Bündelung der verschiedenen Teilbearbeitungsgebiete wie der naturschutzrechtlichen Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung, der Grünordnungsplanung, der FFH – Vorprüfung bzw. der FFH – Verträglichkeitsprüfung.

allgemeine Vorgehensweise

Im Rahmen der hier durchzuführenden Umweltprüfung wird deshalb vorgeschlagen die eigentliche Umweltprüfung hinsichtlich der Eingriffs- Ausgleichsregelung nach §§ 20 bis 22 LNatSchG sowie hinsichtlich der grünplanerischen Festsetzungen (z.B. Pflanzgebote, Pflanzbindungen) zu ergänzen.

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Eingriffs- Ausgleichs-bilanzierung

Da sich die naturschutzrechtliche Eingriffs- Ausgleichsregelung auf die Schutzgüter Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser, Klima/Luft und Landschaft beschränkt, wird vorgeschlagen die Kapitel der Umweltprüfung zu diesen Schutzgütern mit Angaben zum Bestand, Bedeutung, Vorbelastung, Empfindlichkeit sowie durch die naturschutzrechtliche Eingriffs- Ausgleichbilanzierung zu ergänzen.

Grünordnung Hinsichtlich der grünorderischen Festsetzungen erfolgt in einem gesonderten Kapitel die Auflistung der aus Umweltsicht erforderlichen Festsetzungen sowie deren textliche Konkretisierung. Auf eine zeichnerische Darstellung der Maßnahmen wird im Hinblick auf die Verschlankung der Gesamtuntersuchung verzichtet. Die zeichnerische Darstellung erfolgt im eigentlichen Bebauungsplan und wird zwischen dem Städteplaner und dem Umweltgutachter entsprechend abgestimmt.

FFH – Gebiete Da im Vorhabenbereich keine FFH – Gebiete vorhanden und betroffen sind, erübrigt sich die Integration einer entsprechenden FFH – Vorprüfung bzw. FFH – Verträglichkeitsuntersuchung nach §§ 34 und 34 NatSchG in Verbindung mit § 10 NatSchG.

2.2 Allgemeine Methodik Bestands-erfassung

Für die abzuprüfenden Schutzgüter erfolgt im Plangebiet und falls erforderlich (z.B. Schutzgüter Grundwasser oder Klima/Luft) auch über das Plangebiet hinaus eine Bestandserfassung der örtlichen Ausprägung der Schutzgüter.

Hierzu erfolgen Kartierungen und Begehungen des Geländes sowie die Auswertung der vorliegenden Datengrundlagen (werden für die einzelnen Schutzgüter jeweils getrennt aufgeführt).

Neben der Erfassung der schutzgutsbezogenen Fakten erfolgt auch die Erfassung der ggf. vorhandenen Vorbelastungen für das jeweilige Schutzgut.

Bestands-bewertung

Die Bestandsbewertung gliedert sich in einzelne Teilschritte, die Bewertung der Bedeutung unter Berücksichtigung der vorhandenen Vorbelastung sowie die Abschätzung der Empfindlichkeit der Schutzgüter gegenüber den zu erwartenden Beeinträchtigungsfaktoren.

Sowohl bei der Bewertung der Bedeutung sowie bei der Bewertung der Empfindlichkeit wird ein 4 – stufiger Bewertungsrahmen (gering < mittel < hoch) als ausreichend erachtet.

Grundlagen der Bewertung bilden einschlägige Umweltqualitätsziele aus gesetzlichen Vorgaben (z.B. Naturschutzgesetz, Bodenschutzgesetz) und Vorgaben aus übergeordneten Planungen (z.B. Regionalplan, Flächennutzungsplan).

Die eigentliche Bewertung erfolgt über verbal – argumentative Ansätze, wie sie im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung seit längerem angewandt werden. Detaillierte methodische Ansätze können dem Handbuch der UVP (BUNGE/STORM 2005; Erich Schmidt Verlag) entnommen werden.

Prognose von Auswirkungen

Nach der Bestandserfassung und –bewertung erfolgt für die einzelnen Schutzgüter die Prognose der Auswirkungen. Hierbei erfolgt die verbal – argumentative Verknüpfung der zu erwartenden Beeinträchtigungsfaktoren, getrennt nach baubedingten, anlagebedingten und betriebsbedingten Beeinträchtigungen, und deren Stärke mit der in der Bestandserfassung ermittelten Bedeutung und Empfindlichkeit der Schutzgüter.

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In der Umweltprüfung ist neben der Darstellung der Auswirkungen durch die Planung auch eine Prognose hinsichtlich der Umweltentwicklung ohne Durchführung der Planung zu erstellen.

Hinsichtlich der darzustellenden Beeinträchtigungen erfolgt die Bewertung in einer 4 – stufigen Skala (unerheblich < gering < mittel < hoch).

Alternativen Sofern sich bei der Planung Alternativen ergeben, werden deren Auswirkungen in der entsprechenden Tiefenschärfe untersucht und die Varianten miteinander verglichen.

Als Ergebnis erfolgt diesbezüglich eine Empfehlung der aus Umweltsicht günstigeren Variante.

Die Entscheidung für oder gegen eine Variante ist Gegenstand der Abwägung des Gemeinderates. Die umweltrelevanten Gesichtspunkte sind hierbei in der Abwägung entsprechend zu berücksichtigen.

Vermeidung und Minimierung; Kompensation

In der Regel werden bei den ersten Konzeptionen für einen Bebauungsplan bereits Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung berücksichtigt. Darüber hinaus sind in der Umweltprüfung die weiterhin möglichen Vermeidungs- und Minimierungs-maßnahmen darzustellen und ggf. im Rahmen von grünorderischen Festsetzungen für die Übernahme in den Bebauungsplan aufzubereiten.

naturschutzrechtliche Eingriffs- Ausgleichs Bilanzierung

Die naturschutzrechtliche Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung erfolgt nur für die im Naturschutzgesetzt genannten Schutzgüter des Naturhaushaltes Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser, Klima/Luft und Landschaft. Die in der Umweltprüfung weiterhin abzuarbeitenden Sachverhaltes wie Gesundheit des Menschen, Verwendung von Energie usw. werden in diesem Zusammenhang nicht bilanziert.

Im Rahmen einer naturschutzrechtlichen Eingriffs- Ausgleichsbilanzierung wird zunächst ebenfalls über eine verbal argumentativ Verknüpfung der Eingriffe im Zusammenhang mit Fläche, Schwere und Komplexität der Auswirkungen der Bedarf der für das jeweilige Schutzgut erforderlichen Kompensationsmaßnahmen ermittelt.

In einem zweiten Schritt werden die im Plangebiet selbst oder außerhalb des Plangebietes geplanten Kompensationsmaßnahmen dargestellt, beschrieben sowie der mögliche Kompensationsgrad bestimmt. In wie weit hierbei eine vollständige Kompensation der Eingriffe angestrebt und umgesetzt wird, ist wie bisher Gegenstand der Abwägung durch den Gemeinderat.

Diese Bearbeitungsschritte erfolgen nach dem Leitfaden „Anwendung der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung im Landkreis Lörrach“ sowie „Leitfaden zur Führung eines Ökokontos im Landkreis Lörrach“.

Monitoring Im Hinblick auf das nach Durchführung des Bebauungsplanes erforderlichen Monitorings erflogen Angaben hinsichtlich der nach Umsetzung des Bebauungsplanes erforderlichen Überwachung der prognostizierten Auswirkungen sowie der Umsetzung der Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen sowie der Kompensation der Eingriffe.

2.3 Bewertungs- und Datengrundlagen und Detaillierungsgrad Datengrund-lagen

Im Zuge der Ermittlung der Datengrundlagen wurden alle dem Verfasser bekannten und für das Vorhaben relevanten Datengrundlagen in Form von Gutachten, Plänen, Literatur, Gesetze usw. aufgelistet.

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Bewertungs-grundlagen

Als Bewertungsgrundlagen dienen im Wesentlichen die nachfolgend aufgeführten Gesetze und Richtlinien.

Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG vom März 2002, geändert durch Gesetz vom 24. Juni 2004 Landesnaturschutzgesetzt LNatSchG in der Fassung der Bekanntmachung vom 29. März 1995,

zuletzt geändert am 01.01.2006 Bundesbodenschutzgesetz vom 07.März 1998 Bodenschutzgesetz (LBodSchG) von Baden-Württemberg vom Juni 1991 mit Fassung vom

Dezember 2004 UVM Baden – Württemberg 1995; Bewertung von Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit; Leitfaden

für Planungen und Gestattungsverfahren; Heft 31 Bundes Wasserhaushaltsgesetzt WHG in der Bekanntmachung vom 19. August 2002 Landes Wassergesetz WG in der Bekanntmachung vom 20. Januar 2005 22. BImSchV; 22. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes in der

Fassung vom 11.09.2002 23. BImSchV; 23. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetzes – Verordnung über die

Festlegung von Konzentrationswerten TA Luft: erst Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Bundesimmissionsschutzgesetz in der Fassung

vom 26. Juni 2002. DIN 18 005 Schallschutz im Städtebau; Stand Mai 1987 16. BImSchV; Verkehrslärmschutzverordnung vom 12. Juni 1990 Denkmalschutzgesetz DSchG in der Fassung vom 6. Dezember 1983, zuletzt geändert am 14.

Dezember 2004

Übergeordnete Planungen zur Umwelt Landschaftsrahmenplan Hochrhein – Bodensee – Stand Juni 2003

Regionalplan 2000 Hochrhein – Bodensee

Bewertungsmaterialien

Möglichkeiten der Umsetzung der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung 1999, Bundesamt für Naturschutz

Bewertung der Biotoptypen Baden Württembergs zur Bestimmung des Kompensationsbedarfs in der Eingriffsregelung 2003 ;Landesanstalt für Umweltschutz Baden Württemberg Lfu

Anwendung der Eingriffsregelung in der Bauleitplanung im Landkreis Lörrach 2001, Landratsamt Lörrach

Leitfaden zur Führung eines Ökokontos im Landkreis Lörrach 2001, Landratsamt Lörrach

Datengrund-lagen

Als Datengrundlagen die über die vor genannten Gesetze, übergeordneten Planungen und Vorgaben hinausgehen wurden bei der Bearbeitung der Umweltprüfung berücksichtigt bzw. ausgewertet: Landesanstalt für Umweltschutz, Biotopkartierung von Baden Württemberg LRA Waldshut; Kartierung der nach § 32 besonders geschützten Biotope ( digitale Grundlagen der Lfu) Landesanstalt für Umweltschutz 2005; Natura 2000 Schutzgebiete Flächennutzungsplan Gemeinde Murg Landschaftsplan 2000 der Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen, Herrischried, Murg und

Rickenbach, Kartierung der Biotoptypen im Gelände vom März 2006 Geologisches Landesamt Baden-Württemberg, Bodenübersichtskarte Baden-Württemberg Blatt Freiburg

- Süd, M 1 : 200.000 Geologisches Landesamt Baden – Württemberg, Bodenkundliche Übersichtskate von Baden –

Württemberg M 1:350 000 Trinationale Arbeitsgemeinschaft REKLIP, 1995; Klimaatlas Oberrhein Mitte - Süd, Atlas und Textband;

Detaillierungs-grad

Eine Festlegung des Detaillierungsgrades der Untersuchungen ist erst nach einer möglichst vollständigen Bestandserfassung, Auswertung der vorhandenen Datengrundlagen sowie Abschätzung der zu erwartenden Eingriffe sinnvoll.

Die Festlegung des Detaillierungsgrades erfolgt deshalb im Rahmen der Beschreibungen und Darstellungen der einzelnen Schutzgüter.

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2.4 Ziele des Umweltschutzes Vorbemerkung Die nachfolgend dargestellten Ziele des Umweltschutzes werden den entsprechenden

Fachgesetzen entnommen. Hierbei werden jedoch nur die allgemeinen Ziele und formulierten Grundsätze dargestellt.

2.4.1 Ziele der Fachgesetze Schutzgut Mensch BauGB

Berücksichtigung der Belange de Umweltschutzes sowie der Freizeit und Erholung bei der Aufstellung der Bauleitpläne, insbesondere die Vermeidung von Emissionen

BImSchG TA Luft VDI Richtlinie

Schutz des Menschen, der Tiere und der Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur- und Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Immissionen) sowie Vorbeugung hinsichtlich des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen),

TA Lärm

Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Geräusche sowie deren Vorsorge

DIN 18 005

16. BImSchV

Als Voraussetzung für gesunde Lebensverhältnisse für die Bevölkerung ist ein ausreichender Schallschutz notwendig, dessen Verringerung insbesondere am Entstehungsort, aber auch durch städtebauliche Maßnahmen in Form von Lärmvorsorge und – minderung bewirkt werden soll.

LAI Freizeit Lärm Richtlinie

Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor Freizeitlärm

Geruchs-immissionsrichtlinie

Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor Geruchsimmissionen, insbesondere landwirtschaftlicher Art.

BNatSchG / LNatSchG Zur Sicherung der Lebensgrundlage wird auch die Erholung in Natur und Landschaft herausgestellt.

Schutzgut Tiere und Pflanzen BNatSchG / LNatSchG Natur und Landschaft sind auf Grund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlagen des Menschen

auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen, zu entwickeln und wieder herzustellen, dass.

die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit des Naturhaushaltes,

die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Nutzungsfähigkeit der Naturgüter,

die Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensräume sowie

die Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie der Erholungswert von Natur und Landschaft

auf Dauer gesichert sind.

Des Weiteren sind die Belange des Arten- und Biotopschutzes zu berücksichtigen.

BauGB Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere

die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Klima, Luft und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt sowie

die Vermeidung und der Ausgleich von erheblichen Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungsfähigkeit und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes in seinen Bestandteilen

die Biologische Vielfalt

zu berücksichtigen.

FFH – Richtlinie

VogelSchRL

Sicherung der Artenvielfalt durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen

Schutz und Erhaltung sämtlicher wildlebender, heimischer Vogelarten und ihrer Lebensräume

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Schutzgut Boden BBodSchG LBodSchG Bodenschutzverordnung

Ziel der Bodenschutzgesetze ist:

der langfristig Schutz oder die Wiederherstellung des Bodens hinsichtlich seiner Funktionen im Naturhaushalt, insbesondere als

Lebensgrundlage und Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen,

o Bestandteil des Naturhaushaltes mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen,

o Ausgleichsmedium für stoffliche Einwirkungen (Grundwasserschutz)

o Archiv für Natur- und Kulturgeschichte.

o Standort für Rohstofflagerstädten, land- und forstwirtschaftliche sowie siedlungsbezogene und öffentliche Nutzungen.

der Schutz des Bodens vor schädlichen Bodenveränderungen

Vorsorgeregelungen gegen das Entstehen schädlicher Bodenveränderungen

Förderung und Sanierung schädlicher Bodenveränderungen und Altlasten sowie dadurch verursachter Gewässerverunreinigungen

BauGB Sparsamer und schonender Umgang mit Grund und Boden durch Wiedernutzbarmachung von Flächen, Nachverdichtung und Innenentwicklung zur Verringerung zusätzlicher Inanspruchnahme von Böden. Außerdem dürfen landwirtschaftlich, als Wald oder für Wohnungszwecke genutzte Flächen nur im notwendigen Ausmaß für andere Nutzungen in Anspruch genommen werden. Zusätzliche Anforderungen entstehen im Weiteren durch Kennzeichnungspflicht für erheblich mit umweltgefährdenden Stoffen belastete Böden.

Schutzgut Wasser Wasserhaushaltsgesetz

Landeswassergesetz

Sicherung der Gewässer als Bestandteil des Naturhaushaltes und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und deren Bewirtschaftung zum Wohl der Allgemeinheit und zur Unterlassung vermeidbarer Beeinträchtigungen ihrer Ökologischen Funktionen.

Ziel der Wasserwirtschaft ist der Schutz der Gewässer vor vermeidbaren Beeinträchtigungen und die sparsame Verwendung des Wassers sowie die Bewirtschaftung von Gewässern.

Sicherung des Grundwassers in seiner Qualität und Quantität vor Erheblichen Beeinträchtigungen als Lebensgrundlage für den Menschen, Tiere und Pflanzen.

BNatSchG

LNatSchG

Schutz, Pflege und Entwicklung von Naturhaushalt und Landschaft zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes (und damit auch der hydrologischen Verhältnisse) als Lebensgrundlage für den Menschen , Tiere und Pflanzen

Baugesetzbuch Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes bei der Aufstellung der Bauleitpläne sowie Berücksichtigung von wirtschaftlichen Belangen bei den Regelungen zu Wasserversorgung und Abwasserentsorgung

Schutzgut Klima / Luft Bundesimmissions-schutzgesetz incl. der Verordnungen

Schutz des Menschen, der Tiere und der Pflanzen, des Bodens, des Wassers, der Atmosphäre sowie der Kultur- und Sachgüter vor schädlichen Umwelteinwirkungen (Immissionen) sowie Vorbeugung hinsichtlich des Entstehens von Immissionen (Gefahren, erhebliche Nachteile und Belästigungen durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche Erscheinungen),

TA Luft Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor schädlichen Umwelteinwirkungen durch Luftverunreinigungen sowie deren Vorsorge zur Erzielung eines hohen Schutzniveaus für die gesamte Umwelt

BNatSchG

LNatSchG

Schutz, Pflege und Entwicklung von Naturhaushalt und Landschaft zur Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes (und damit auch der klimatischen Verhältnisse) als Lebensgrundlage für den Menschen , Tiere und Pflanzen

Baugesetzbuch Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes bei der Aufstellung der Bauleitpläne sowie Berücksichtigung des Klimaschutzes sowie Darstellung klimaschutzrelevanter Instrumente.

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Schutzgut Landschaft BNatSchG

LNatSchG

Schutz, Pflege und Entwicklung und ggfs. Wiederherstellung der Landschaft aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlage des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen im besiedelten und unbesiedelten Bereich zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit sowie des Erholungswertes von Natur und Landschaft.

Baugesetzbuch Erhaltung und Entwicklung des Orts- und Landschaftsbildes im Rahmen der Bauleitplanung. Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes bei der Aufstellung von Bauleitplänen .

Schutzgut Kultur- und Sachgüter DSchG

BNatSchG

Erhaltung historischer Kulturlandschaften und –landschaftsteilen von besonderer charakteristischen Eigenart sowie der Umgebung schützenswerter oder geschützter Kultur, Bau- und Bodendenkmälern sowie der Denkmäler selbst.

Baugesetzbuch Erhaltung von Kultur- und Sachgütern im Rahmen der Orts- und Landschaftsbilderhaltung und -entwicklung.

2.4.2 Ziele der Fachplanungen Vorbemerkung Als einschlägige Fachpläne liegen für das Gemeindegebiet von Murg lediglich der

Regionalplan sowie der Landschaftsplan 2000 für die Verwaltungsgemeinschaft Bad Säckingen, Herrischried, Murg und Rickenbach vor.

Das Plangebiet ist im Regionalplan nur teilweise als geplante Siedlungsfläche ausgewiesen und entspricht somit den Vorgaben des Regionalplanes.

Ebenso sind dem Landschaftsplan keine entgegenstehenden Vorgaben hinsichtlich der geplanten Siedlungsentwicklung zu entnehmen.

2.4.3 Berücksichtigung bei der Aufstellung Vorbemerkung Aus der nachfolgenden vorläufigen Analyse der Umweltauswirkungen ergibt sich die Art

und Weise, wie diese hier dargelegten Ziele berücksichtigt werden. Dabei ist festzuhalten, dass die Ziele der Fachgesetze ohnehin einen bewertungsrelevanten Rahmen rein inhaltlicher Art darstellen, während die Zielvorgaben der Fachpläne über diesen inhaltlichen Rahmen hinaus auch konkrete räumlich zu berücksichtigende Festsetzungen vorgeben. So werden beispielsweise bestimmte schutzgutspezifische Raumeinheiten (z.B. Biotoptypen, Bodentypen etc) auf der Grundlage der jeweiligen gesetzlichen Vorgaben bewertet.

Damit stellen die gesetzlichen und fachplanerischen Ziele innerhalb der Umweltprüfung den finalen Maßstab für die Frage dar, welchen Umweltauswirkungen aus ökologischer Sicht in die Abwägung eingestellt werden müssen.

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3 Beschreibung des Vorhabens 3.1 Inhalt und Ziele des Bebauungsplans Inhalt und Ziele Bebauungsplans

Im Rahmen des Bebauungsplans „Spittelhau“ ist die Ausweisung eines Allgemeinen Wohngebietes mit einer Gesamtfläche von 3,07 ha vorgesehen. Die Erschließung erfolgt über eine Stichstraße von der Hausstraße zum Egertenweg. Die eigentliche Baufläche incl. der Erschließungsstraße beschränkt sich hierbei auf ca. 1,5 ha. Die verbleibenden Flächen werden für die erforderlichen Kompensationsmaßnahmen genutzt.

Insgesamt sind im Plangebiet 19 Einzelgrundstücke vorgesehen.

Standort Das Plangebiet liegt am östlichen Ortsrand von Oberhof, einem Ortsteil von Murg. Die innerörtliche Erschließung erfolgt über die Hausstraße und den Egertenweg.

Art und Umfang Das Plangebiet umfasst eine Gesamtfläche von 3,07 ha. Hiervon entfallen

1,61 ha auf landwirtschaftliches Grün,

1,24 ha auf die geplanten Wohngebietsflächen inkl. 0,06 ha auf bereits bebaute Grundstücke (Nettobaufläche),

0,22 ha auf die erforderlichen Verkehrsflächen und Zufahrten.

Die Nettobaufläche beläuft sich somit auf 1,24 ha. Hieraus ergibt sich bei einer GRZ von 0,4 zuzüglich 50 % überbaubare Nebenflächen insgesamt überbaubare Grundstücksflächen von 0,74 ha.

Nutzungsart

Nutzungsmaß

Als Nutzungsart wird für die Wohnbauflächen ein allgemeines Wohngebiet (WA) gemäß § 4 BauNVO ausgewiesen. Die tatsächlichen Nutzungsstrukturen und die Darstellung im Flächennutzungsplan werden dabei berücksichtigt.

Das zulässige Nutzungsmaß wird im zeichnerischen Teil des Bebauungsplans differenziert dargestellt.

Bedarf an Grund und Boden

Im Plangebiet ist ein bereits bebautes Grundstück mit einer Fläche von ca. 0,065 ha vorhanden. In diesem Bereich erfolgen keine zusätzlichen Eingriffe.

Weiterhin verbleiben aufgrund der vorhandenen Grundstückszuschnitte im östlichen Randbereich landwirtschaftliche Nutzflächen mit einer Größe von ca. 1,61 ha, die wie zukünftig extensiv bewirtschaftet werden sollen, so dass auch in diesen Bereich nicht mit Eingriffen zu rechnen ist.

Die beschränkt sich somit auf die geplanten Baugrundstücke mit ca. 1,24 ha und die Verkehrserschließung mit 0,22 ha. Insgesamt ergibt sich hieraus eine Eingriffsfläche von ca. 1,46 ha.

3.1.1 Alternativen Alternativen Im Rahmen der Umweltprüfung sind hinsichtlich des Bebauungsplanes auch

Alternativen zu prüfen. Beim vorliegenden Bebauungsplan wurde mit den Stichstraßen die Variante gewählt, die zu einer möglichst geringen Flächenversiegelung führt. Aufgrund der Hanglage sowie der äußeren Erschließung sind keine weiteren, sinnvollen Alternativen hinsichtlich der Erschließung des Geländes möglich. Auf die Untersuchung von Alternativen kann somit verzichtet werden.

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3.1.2 Belastungsfaktoren 3.1.2.1 Baubedingte Beeinträchtigungen

Lärmemissionen

Baubedingte Lärmemissionen entstehen vor allem durch den zeitlich befristeten Einsatz entsprechender Baugeräte während der Bauarbeiten beim Bau der Gebäude, Straßen sowie der Erschließungsanlagen mit Wasser- und Abwasserleitungen, Strom oder Telefon.

Da diese Beeinträchtigungen jedoch nur in einem zeitlich eng begrenzten Zeitrahmen auftreten, werden die hierdurch zu erwartenden Lärmemissionen insgesamt als unerheblich bis gering eingestuft.

Schadstoff-emissionen

Baubedingte Schadstoffemissionen entstehen durch den Einsatz der Baugeräte aber auch durch entsprechende Staubemissionen bei den Bauarbeiten.

Da diese Beeinträchtigungen jedoch ebenfalls nur in einem zeitlich eng begrenzten Zeitrahmen auftreten, werden die hierdurch zu erwartenden Schadstoffemissionen insgesamt als unerheblich eingestuft.

Schadstoffbelastungen durch Unfälle während der Bauarbeiten sind durch sachgemäßen und verantwortungsvollen Umgang sowie die Einhaltung der fachspezifischen Vorschriften zu vermeiden. Insgesamt wird hier davon ausgegangen, dass allenfalls ein geringes Risiko hinsichtlich der Freisetzung von Schadstoffen (z.B. Treib- und Schmierstoffe) während der Bauarbeiten besteht.

3.1.2.2 Anlagebedingte Beeinträchtigungen

Flächenversie-gelung und Überbauung

Als anlagebedingte Beeinträchtigungen sind in der Regel zusätzliche Flächenversiegelungen für Verkehrstrassen durch die Überbauung von Flächen mit Gebäuden zu erwarten.

Verkehrsflächen

Für die Erschließung des Baugebietes ist die Herstellung von ca. 0,22 ha Verkehrsflächen erforderlich.

Bauflächen

Im Plangebiet ergibt sich eine Nettobaufläche von 1,24 ha.

Aufgrund der GRZ von 0,4 zuzüglich 50 % für Nebenflächen ergibt sich eine durch Gebäude und Nebenflächen versiegelbare Fläche von ca. 0,74 ha.

Gesamtversiegelung

Insgesamt ergibt sich über die auf den Baugrundstücken versiegelbaren Flächen von ca. 0,74 ha zuzüglich der Verkehrsflächen mit 0,22 ha ergibt eine max. zusätzliche Flächenversiegelung von ca. 0,96 ha.

Flächeninan-spruchnahmen

Eingriffe durch Flächeninanspruchnahme ergeben sich durch die erforderlichen Geländemodellierungen in den Bereichen der Baugrundstücke. Diese beschränken sich auf die Flächen der nicht überbaubaren Baugrundstücke mit insgesamt ca. 0,5 ha.

3.1.2.3 Betriebsbedingte Beeinträchtigungen

Vorbemerkung Als betriebsbedingte Beeinträchtigungen sind die zusätzlichen Lärm- und Schadstoffemissionen darzustellen, die sich durch das Neubaugebiet ergeben. Aufgrund der mit 19 Wohneinheiten relativ geringen Dimension des Baugebietes ist nicht mit einer entscheidungserheblichen Zunahme des Ziel- und Quellverkehrs oder der Schadstoffemissionen durch die Gebäudeheizungen zu rechnen.

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Auf eine weitere Untersuchung der betriebsbedingten Beeinträchtigungen kann somit verzichtet werden.

4 Beschreibung und Bewertung der Schutzgüter sowie der Umweltauswirkungen

4.1 Umweltentwicklung ohne das Vorhaben Umweltent-wicklung ohne Vorhaben

Derzeit erfolgt die Nutzung der Fläche als Pferdeweide, Mähwiese sowie Acker.

Die Grünlandfläche ist für die Weidenutzung in kleine, quer zum Hang verlaufende Koppeln eingeteilt.

Ohne das Vorhaben wird die Fläche voraussichtlich weiterhin als landwirtschaftliche Nutzfläche und damit relativ intensiv genutzt werden. Eine Extensivierung oder Aufgabe der Nutzung ist derzeit als unwahrscheinlich einzustufen.

4.2 Schutzgut Tiere und Pflanzen Vorbemerkung Das Plangebiet liegt nördlich der Hausstraße und östlich des Egertenweg, am östlichen

Ortsrand der Teilgemeinde Oberhof. Südlich und östlich grenzen bereits bebaute Flächen an.

Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet für das Schutzgut Pflanzen und Tiere beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Bestand Im Plangebiet überwiegen die versiegelten und überbauten Flächen. Als Lebensräume lassen sich im Plangebiet unterscheiden:

Biotoptyp Privatgarten Privatgärten Im westlichen Bereich des Plangebiets befinden sich bestehende Privatgärten, welche u.a. aus Einzelbäumen und

Sträuchern, sowie Rasenflächen/Fettwiesenflächen bestehen. Hier erfolgen keine Eingriffe.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 3-4

HdUVP: Wertstufe: gering bis mittel

Fließgewässer Graben ost Im östlichen Randbereich befindet sich ein schmaler Entwässerungsgraben. Dieser ist von Fettwiese umgeben,

verläuft geradlinig und enthält keinerlei Ufervegetation. Schutzstatus: keiner Bewertung: Kaule: Wertstufe: 3-4 HdUVP: Wertstufe: gering bis mittel

Graben nord Im nördlichen Bereich des Plangebiets direkt an der Weide grenzt ein Graben. Dieser ist etwas breiter als der o.g. und ist von Brombeeren, sowie einer Gehölzreihe umgeben. Schutzstatus: keiner Bewertung: Kaule: Wertstufe: 4 - 5 HdUVP: Wertstufe: mittel bis hoch

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Biotoptyp Grünland Fettwiese

(Fettwiese mittlerer Standorte 33.41, Bewertung 13 Punkte)

G1

Das Plangebiet besteht vorwiegend aus Wiesen unterschiedlicher Ausprägung. Im südlichen Bereich, an der Hausstraße angrenzend, und im westlichen Bereich, zu den Häusern am Egertenweg, ist eine mehrschürige Fettwiese vorhanden. Die wird vorwiegend von Löwenzahn und Süßgräsern geprägt ist, aber auch von Klee, Spitzwegerich und Wiesenstorchenschnabel.

Südwestlich befindet sich eine kleine Fläche auf der Wiese, die sich als ehemaliges Silage Lager erkennen lässt. Im westlichen Bereich befindet zudem ein Einzelbaum (siehe da).

Im nordöstlichen Bereich des Plangebiets befindet sich eine Wiese, welche nur selten gemäht wird, so dass hier hochwüchsige Süßgräser vorzufinden sind. Eine detailliertere Betrachtung war aufgrund der Schneeverhältnisse nicht möglich.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 4-5

HdUVP: Wertstufe: mittel

Pferdeweide

(Fettweide mittlerer Standorte 33.52, 13 Punkte)

G3

Mittig und nördlich besteht das Plangebiet aus einer Pferdeweide. Im mittleren Bereich befinden sich drei alte Obstbäume, hier sind um die Einzelbäume Trittschäden vorzufinden. Im nördlichen Bereich wurde eine Überdachung für einen Pferdewagen gebaut.

Auf der Weide sind vorwiegend Süßgräser und Spitzwegerich zu finden.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 4-5

HdUVP: Wertstufe: mittel

Acker (37.11)

G2

Zwischen Fettwiese und Pferdeweide befindet sich ein Acker. Aufgrund der anthropogenen Überprägung wird dieser als gering bewertet.

Zudem ist nördlich des Plangebiets, direkt an der Gehölzreihe, ein Acker zu finden.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 2

HdUVP: Wertstufe: gering

Einzelbäume Auf der Fettwiese im Westbereich befindet sich ein ca. 20 m hoher alter Obstbaum mit einem BHD von mind. 60 cm.

Auf der Pferdeweide sind 3 Obstbäume zu finden, welche in etwa eine Höhe von 10 m und einen BHD von 50 cm haben. Teilweise sind hier Spalten in der Borke vorhanden, welche als Lebensraum für Vögel oder Fledermäuse dienen können.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 6-7

HdUVP: Wertstufe: hoch

Gehölzgalerie H1 Im nördlichen Bereich des Plangebiets befindet sich entlang des Grabens eine Gehölzgalerie.

Im Unterbewuchs ist diese von vorwiegend Brombeere umgeben. Die Gehölze sind v.a. Pappel, Eschen, vereinzelt Hasel und Kirsche. Hier war auch ein Vogelnest zu finden.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 6-7

HdUVP: Wertstufe: hoch

Baumgruppe H2 Am Egertenweg, im nordwestlichen Bereich der Fläche, befindet sich eine Baumgruppe aus Esche.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 5-6

HdUVP: Wertstufe: mittel bis hoch

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Straßen und versiegelte oder überbaute Flächen Straßen Südlich wird die Planfläche von der Hausstraße und westlich vom Egertenweg abgegrenzt.

Schutzstatus: keiner

Bewertung: Kaule: Wertstufe: 1-2

HdUVP: Wertstufe: Defizitbereich

Vorbelastung Als Vorbelastung hinsichtlich der beschriebenen Vegetationseinheiten ist die landwirtschaftliche Nutzung zu nennen.

Weiter Vorbelastungen durch Verkehrsbelastung, Zerschneidungswirkungen oder ähnliches sind hingegen allenfalls in untergeordnetem Umfang vorhanden.

Bedeutung /

Empfindlichkeit

Im Plangebiet sind Lebensräume mit geringer bis hoher Bedeutung anzutreffen.

Ein Vorkommen von besonders zu schützenden Arten oder Biotoptypen ist nicht gegeben. Schutzgebiete, FFH – Gebiete oder nach § 30 BNatSchG besonders geschützte Biotope sind nicht vorhanden.

Die Empfindlichkeit der einzelnen Biotoptypen gegenüber einer weiteren Überbauung oder Flächenversiegelung ist analog zur Bedeutung der Flächen einzustufen.

prognostizierte Auswirkungen

Im Wesentlichen beschränken sich die Eingriffe auf die zusätzlichen Flächenversiegelungen und -inanspruchnahmen der vorhandenen Pferdeweideflächen, Fettwiese und Ackerflächen mit geringer bis allgemeiner Bedeutung. Die Gehölzreihe, sowie die Baumgruppe werden von der Versiegelung nicht betroffen.

Die 4 vorhandenen Einzelbäume können nach derzeitigem Kenntnisstand nicht erhalten werden.

Im Bereich des Bebauungsplanes erfolgen durch die neuen Gebäude und die Geländemodellierungen im Bereich der Privatgärten, die Erschließung und Baugrundstücke Eingriffe auf einer Gesamtfläche von ca. 1,46 ha. Betroffen sind hier die gesamte Pferdeweide und Ackerfläche, sowie ein Teil der Fettwiese und des östlichen Grabens mit geringer bis mittlerer Bedeutung.

Bewertung Bestand

LUBW Nr. Biotoptyp Biotopwert Fläche in m2 Ökopunkteinnerhalb des Vorhabenbereichs

33.41 Fettwiese mittlerer Standorte 13 15.000 195.00033.52 Fettweide 13 10.560 137.28060.63 Privatgarten 6 460 2.76037.10 Acker 4 4.220 16.88042.20 Graben mit Vegetation 16 140 2.24041.10 Gehölzgalerie 17 120 2.04045.40 Bäume 1.000 4 4.00060.10 Gebäude / Verkehrsflächen 1 200 200

Insgesamt 30.704 360.400

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Vermeidung und Minimierung

Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung sind derzeit nicht möglich oder sinnvoll. Die in der Fläche vorhandenen Streuobstbäume können nach derzeitigem Kenntnisstand nicht erhalten werden.

Weiter hochwertige Vegetationsbestände wie Hecken oder Bäume sind auf der Eingriffsfläche nicht vorhanden.

Ausgleichsmaßnahmen

Als Ausgleich sind im Vorhabensbereich folgende Maßnahmen vorgesehen:

Extensivierung der Grünlandnutzung zur Entwicklung von hochwertigen Magerwiesenflächen

Pflanzung von 36 Streuobstbäumen im Randbereich zum Baugebiet

Pflanzung von min. 25 Einzelbäumen im Bereich der Baugrundstücke

Verlegung und naturnahe Gestaltung des nördlich zum Plangebiet verlaufenden Wassergrabens mit Anlage von Flachuferzonen, wechselnde Böschungsneigungen sowie Bepflanzung der Uferflächen mit standortgerechten Gehölzen

Bewertung Planung

LUBW Nr. Biotoptyp Biotopwert Fläche in qm, Stück

Ökopunkte

innerhalb des Vorhabenbereichs33.51 Magerweide 21 14.640 307.44012.10 naturnaher Bachabschnitt 35 1.440 50.40045.30 Einzelbäume 600 36 21.60045.30 Einzelbäume Baugrundstücke 600 25 15.00060.63 Gärten 6 5000 30.00060.10 Bauwerke und versiegelte Fläche 1 9.600 9.600

Insgesamt 30.741 434.040

Überkompensation ‐73.640

Ingesamt können die relativ geringen Eingriffe für das Schutzgut Pflanzen und Tiere durch die Anlage der privaten Gartenflächen, die Extensivierung der Grünlandnutzung, die naturnahe Gestaltung des Wassergrabens die geplanten Baumpflanzungen vollständig kompensiert werden.

Die hierdurch entstehende Überkompention erfolgt im Hinblick auf die beim Schutzgut Boden nicht kompensierbaren Eingriffe durch die Flächenversiegelung.

Monitoring Besondere Maßnahmen im Rahmen des Monitorings sind nicht erforderlich. Die Gemeinde sollte nach Abschluss der Bauarbeiten die Durchführung der festgesetzten Maßnahmen in bezug auf Pflanzgebote und Pflanzbindungen, die Herstellung des naturnahen Grabens sowie die extensive Wiesennutzung entsprechend kontrollieren.

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4.3 Schutzgut Boden Methodik Über die Auswertung der vor genannte Datengrundlagen erfolgt die Erfassung und

Darstellung der im Plangebiet vorhandenen natürlichen Böden.

Die Bestandserfassung erfolgt in Anlehnung an das Bodenschutzgesetz auf der Grundlage der Methodik von Heft 31 zur Bewertung der Böden nach ihrer Leistungsfähigkeit.

Zur Berücksichtigung der Einzelfunktionen für das Schutzgut Boden sind gemäß dem § 2 (2) Nr. 1 a.) bis c.) des Bundesbodenschutzgesetzes zu untersuchen:

die natürliche Bodenfruchtbarkeit

Funktion als Ausgleichskörper im Wasserkreislauf,

Funktion als Filter und Puffer für Schadstoffe

Standort für die natürliche Vegetation

Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Bestand In der petrogeographischen Übersichtskarte des Hotzenwaldes ist als geologisches Ausgangsgestein der Bodenbildung Geneisanatexit des kristallinen Grundgebirges angegeben.

Gemäß der Bodenübersichtskarte von Baden – Württemberg (Geowissenschaftliche Übersichtskarte von B.W. M 1:200.000) entstehen über die natürliche Bodenbildung aus dem anstehenden Grundgestein Braunerde aus Fließerden und Gneisverwitterungsmaterial (a 31).

In Bezug auf die Funktionen hinsichtlich des Wasserhaushaltes, der Filter- und Pufferfunktionen gegenüber Schadstoffen sowie der Funktion als Standort für Kulturpflanzen ist den Böden eine mittlere Bedeutung zuzuordnen.

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Die Böden des Plangebiets werden insgesamt mit 1,83 Punkten bewertet.

Da im Plangebiet Flächen mit extremen Standorteigenschaften (z.B. Trockenheit, Nässe) fehlen kann den Böden hinsichtlich der Funktion als Standort für die natürliche Vegetation eine mittlere Wertigkeit zugeordnet werden.

Eine besondere Bedeutung der Böden in kulturhistorischer Hinsicht ist nicht zu erkennen. Insgesamt ist somit den Braunerdeböden eine mittlere Bedeutung hinsichtlich der Bodenfunktionen zuzuordnen.

Vorbelastung Weitere Vorbelastungen durch Schadstoffe, Altlasten oder ähnliches sind derzeit nicht

bekannt. Ebenso sind im Gelände keine Hinweise auf übermäßige Düngung oder den Einsatz von Herbiziden oder Pestiziden zu finden.

Bedeutung /

Empfindlichkeit

Insgesamt ist für den bisherigen Außenbereich mit vorhandener landwirtschaftlicher Nutzung von einer mittleren Bedeutung der vorhandenen Böden hinsichtlich der natürlichen Bodenfunktionen auszugehen.

Eine grundsätzlich hohe Empfindlichkeit besteht gegenüber einer Bebauung bzw. Flächenversiegelung.

Mittlere Empfindlichkeiten der Böden bestehen gegenüber Geländemodellierungen mit Abgrabungen und Aufschüttungen.

prognostizierte Auswirkungen

Im Bereich des Bebauungsplanes entstehen durch die Flächenversiegelung und –überbauung und den dadurch bedingten vollständigen Verlust der Bodenfunktionen auf einer max. Fläche von ca. 0,96 ha hohe Beeinträchtigungen. Hierbei entfallen 0,74 ha auf die Baugrundstücke sowie 0,22 ha für die Verkehrsflächen.

Weitere Beeinträchtigungen ergeben sich durch die in den Seitenbereichen der Gebäude sowie der Straße erforderlichen Geländemodellierungen mit einer Fläche von ca. 0,5 ha. Aufgrund der anschließenden Mutterbodenandeckung verbleiben hierdurch jedoch keine anhaltenden Beeinträchtigungen.

Vermeidung und Minimierung

Eine Vermeidung und / oder Minimierung ist durch eine Beschränkung der Flächenversiegelung auf das unbedingt erforderliche Maß, durch die Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen im Bereich der Stellplätze und Gehwege sowie einen entsprechend sorgfältigen Umgang bei der Lagerung und Wiederverwendung des anfallenden Mutterbodens möglich.

Als Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen sind vorzusehen:

Befestigung von Stellplatzflächen mit wasserdurchlässigen Belägen. Reduzierung der Flächenversiegelung auf die unbedingt erforderlichen Flächen Vermeidung von Schadstoffeinträgen während der Bauarbeiten fachgerechte Lagerung und Wiederverwendung des Oberbodens

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Bei der fachgerechten Lagerung und Wiederverwendung des humosen Oberbodens sind zu beachten:

die Lagerhöhe auf den Mieten darf 2,0 m nicht überschreiten getrennte Lagerung von humosen Oberboden und rekultivierungsfähigem

Unterboden kein Befahren der Lagermieten mit Transportfahrzeugen bei einer Lagerdauer über 1 Monat sind die Mieten zu begrünen (z.B. mit

Ölrechtich)

Weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen für das Schutzgut Boden stehen derzeit nicht zur Verfügung.

Berechnung der Ökopunkte

Über die mittlere Eignung als Standort für Kulturpflanzen, geringe bis mittlere Filter- und Pufferwirkungen sowie die mittlere Leistungsfähigkeit im Wasserkreislauf (2,0 – 1,5 – 2,0) ergibt sich die Gesamtbewertung 1,83. Die Eingriffe durch die Flächenversiegelung werden daher mit 7,32 Ökopunkten pro m² versiegelte Fläche bewertet.

Bei einer Neuversiegelung von 9.600 m² ergibt sich bei 7,32 Ökopunkten pro m² ein Kompensationsbedarf von 70.272 Ökopunkten.

Kompensation Ausgleichsmaßnahmen mit einer Entsiegelung von überbauten Flächen oder Extensivie-rung von landwirtschaftlichen Flächen stehen im Untersuchungsgebiet und der Umgebung nicht zur Verfügung.

Die Kompensation der Eingriffe erfolgt über das Schutzgut Pflanzen und Tiere und die hier erreichbare Überkompensation.

Das Defizit beim Schutzgut Boden von 70.272 Ökopunkten kann durch die Überkompensation beim Schutzgut Pflanzen und Tiere vollständig ersetzt werden.

Monitoring Im Rahmen der Umsetzung des Bebauungsplanes ist die Einhaltung der GRZ – Flächen bzw. die ordnungsgemäße Lagerung des Oberbodens während der Bauarbeiten sowie die Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen im Bereich der Gehwege und Stellplätze zu achten.

4.4 Schutzgut Wasser 4.4.1 Oberflächengewässer Methodik Im Rahmen der Bestandserfassung werden die vorhandenen Oberflächengewässer

kurz anhand ihrer ökomorphologischen Merkmale beschrieben. Konkrete Daten hinsichtlich der Wassermengen oder der Gewässergüte liegen derzeit nicht vor.

Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Bestand und Bedeutung

Vorbelastung

Empfindlichkeit

Westlich des Plangebiets verläuft, etwa 100 m entfernt, der Bach Hänner Wuhr bzw. der Schreierbach, welcher nordwestlich und südwestlich als § 30 Biotop kartiert wurde und als naturnaher Abschnitt eines Flachlandbaches beschrieben wird. Er ist von hoher Bedeutung.

Die beiden Gräben direkt im Plangebiet sind von geringer bis mittlerer Bedeutung.

Die Empfindlichkeit ist analog zur Bedeutung zu bewerten.

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prognostizierte Auswirkungen

Eine Überbauung von Fließgewässern ist zu erwarten.

Vermeidung und Minimierung

Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung sind nicht erforderlich.

Ergebnis Da keine Eingriffe in die vorhandenen Wassergräben erfolgen, werden keine Kompensationsmaßnahmen erforderlich.

Durch die Verlegung des nördlichen Wassergrabens auf das Baugrundstück und die naturnahe Gestaltung des verlegten Grabens mit leicht mäandrierender Linienführung, Gestaltung von Kiesbänken, flachen Uferzonen sowie einer standortgerechten Bepflanzung erfolgen entsprechende Aufwertungsmaßnahmen für das Schutzgut Oberflächengewässer.

4.4.2 Grundwasser Methodik Da für das Untersuchungsgebiet keine konkreten Daten über Grundwasserflurabstand

oder die Grundwasserqualität vorliegen, erfolgt die Bewertung anhand der örtlichen Gegebenheiten sowie Erfahrungswerte bei Bauvorhaben in der Umgebung.

Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Circa 300 m westlich des Plangebiets befindet sich das WSG Moosquellen. Aufgrund der Entfernung ist jedoch nicht mit einer Beeinträchtigung zu rechnen.

Bestand / Bedeutung

Die Grundwasserneubildung ist aufgrund der Niederschlagsmengen von ca. 1.100 mm pro Jahr bei einer gleichzeitig relativ hohen Durchschnittstemperatur und der dadurch bedingten relativ hohen Verdunstungsrate als mittel einzustufen. Konkrete Aussagen zum Grundwasserflurabstand können hier nicht gemacht werden. Aufgrund der Hanglage ist jedoch nicht mit einem stehenden Grundwasserkörper sondern allenfalls mit Hangschichtwasser zu rechnen. Eine Nutzung der Grundwasservorkommen zur Trinkwassergewinnung besteht im Gebiet nicht.

Insgesamt ist das Plangebiet in Bezug auf das Schutzgut Grundwasser als Bereich von geringer bis mittlerer Bedeutung einzustufen.

Vorbelastung Fremdverursachte Schadstoffbelastungen hinsichtlich der Grundwasservorkommen sind derzeit nicht bekannt. Allenfalls die Düngung der Grünland- und Ackerflächen mit Gülle oder Festmist kann zeitweise zu erhöhten Nitratgehalten des Hangschichtwassers führen.

Empfindlichkeit Die Empfindlichkeit hinsichtlich einer Reduzierung der Grundwasserneubildung bzw. Eingriffen in die Grundwasserstruktur durch Gründungsbauwerke wird analog zur Bedeutung bewertet.

Zusätzliche Beeinträchtigungen durch Schadstoffeinträge sind nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten.

prognostizierte Auswirkungen

Beeinträchtigungen hinsichtlich der Grundwasserneubildung entstehen durch die zusätzliche Flächenversiegelung und –überbauung von ca. 0,96 ha.

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Vermeidung und Minimierung

Im Hinblick auf die Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen sollten berücksichtigt werden:

Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen im Bereich von Fußwegen und Stellplätzen,

Vermeidung von Schadstoffemissionen mit wassergefährdenden Stoffen während der Bauarbeiten (z.B. Treib- und Schmierstoffe),

Festsetzung von Zisternen mit Zwangsentleerung,

Derzeit wird geprüft, ob die Dachflächenabwässer im Bereich der angrenzenden Grünlandflächen versickert werden können. Aufgrund der Hanglage ist die Herstellung von Sickermulden jedoch etwas problematisch.

Kompensation Die naturschutzrechtlich relevanten Eingriffe von ca. 0,96 ha können durch die Festsetzungen von wasserdurchlässigen Belägen sowie der Zisternen mit Zwangsentleerung weitgehend minimiert werden, so dass insgesamt keine anhaltenden und erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Grundwasser verbleiben.

Monitoring Im Zuge der Baumaßnahmen und Baugenehmigungen ist auf die Einhaltung der zulässigen Flächenversiegelungen, die Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen bei Fußwegen und Stellplatzflächen sowie den Einbau der Zisternen zu achten.

Weitere Überwachungsmaßnahmen sind voraussichtlich nicht erforderlich.

4.5 Schutzgut Klima / Luft Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Bestand Das Makroklima wird vor allem durch die geographische Lage des Vorhabensbereiches beeinflusst. Die geplante Erweiterungsfläche liegt auf einer Höhe von ca. 500 m ü.NN.. Die Jahresmitteltemperatur liegt bei ca. 8 bis 9o C. Der Jahresniederschlag erreicht ca. 1.100 mm/ Jahr. Die Tallagen der Rheinniederung sind mit 50 – 70 Nebeltagen im Jahr stark inversionsgefährdet. Lokale Berg- und Talwindsysteme bestehen im Plangebiet nicht.

Bedeutung / Empfindlichkeit

Die Empfindlichkeit des Lokalklimas gegenüber der Versiegelung von Grünland- und Ackerflächen kann als gering bis mittel eingestuft werden.

Die Empfindlichkeit im Hinblick auf den Verlust der Streuobstbäume auf den Flächen ist als mittel bis hoch einzustufen.

prognostizierte Auswirkungen

Im Bereich des Bebauungsplans sind durch den Verlust von ca. 0,96 ha landwirtschaftlich genutzter Grünlandflächen sowie von 4 Einzelbäumen durch die Flächenversiegelung und –überbauung geringe Beeinträchtigungen des Kleinklimas zu erwarten.

Kompensation Zur Kompensation der Eingriffe im Bereich des Bebauungsplans werden auf den Grundstücken je angefangene 300 m² verbleibende Grünfläche die Pflanzung von 1 standortgerechten Baum festgesetzt. Aufgrund der Grundstücksgrößen kann derzeit von der Pflanzung von 25 Bäumen ausgegangen werden.

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Weiterhin erfolgt im östlichen Bereich des Plangebiets die Pflanzung von insgesamt 36 Streuobstbäumen sowie in nördlichen Randbereich die Bepflanzung des verlegten Grabens.

Hiermit können die Eingriffe für das Schutzgut Klima/Luft vollständig und schutzgutspezifisch kompensiert werden können.

Monitoring Im Zuge der Baumaßnahmen und Baugenehmigungen ist auf die Einhaltung der zulässigen Flächenversiegelungen sowie die Durchführung der Pflanzgebote bzw. die Einhaltung der Pflanzbindungen zu achten.

Weitere Überwachungsmaßnahmen sind voraussichtlich nicht erforderlich.

4.6 Schutzgut Erholung / Landschaftsbild Untersuchungs-gebiet

Das Untersuchungsgebiet beschränkt sich auf das Plangebiet des Bebauungsplanes. Auswirkungen über das Plangebiet hinaus können ausgeschlossen werden.

Bestand / Bedeutung

Das Plangebiet wird im Wesentlichen durch die großflächige Pferdeweide mit Einzelbäumen und die vorhandenen Fettwiese und Ackerfläche geprägt.

Baumbestände sind durch die Einzelbäume, sowie der Gehölzgalerie am nördlichen Graben, vorhanden. Ein Eingriff in die Gehölzgalerie findet nicht statt.

Der Fläche ist eine mittlere Bedeutung hinsichtlich des Schutzgutes Landschaftsbild / Erholung zuzuordnen.

Empfindlichkeit Aufgrund der bereits vorhandenen Erschließungsstraße und der fehlenden Erholungsnutzung bestehen hinsichtlich der Erholungseignung und des Landschaftsbildes nur geringe bis mittlere Empfindlichkeiten gegenüber der geplanten Bebauung.

prognostizierte Auswirkungen

Durch den Neubau erfolgen der Verlust von bislang landwirtschaftlich genutzten Freiflächen mit Einzelbäumen sowie die Beeinträchtigungen durch die neuen Baukörper und die Erschließungsstraße.

Kompensation / Bilanzierung

Zur Kompensation der Eingriffe im Bereich des Bebauungsplans werden auf den Grundstücken je angefangene 300 m² verbleibende Grünfläche die Pflanzung von 1 standortgerechten Baum festgesetzt. Aufgrund der Grundstücksgrößen kann derzeit von der Pflanzung von 25 Bäumen ausgegangen werden.

Weiterhin erfolgt im östlichen Bereich des Plangebiets die Pflanzung von insgesamt 36 Streuobstbäumen sowie in nördlichen Randbereich die Bepflanzung des verlegten Grabens.

Hiermit können die Eingriffe für das Schutzgut Landschaftsbild vollständig und schutzgutspezifisch kompensiert werden können.

Monitoring Keine Maßnahmen erforderlich.

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4.7 Biologische Vielfalt Vorbemerkung Aufgrund der bestehenden und relativ intensiven Nutzung der Fläche als Pferdeweide,

Fettwiese und Acker ist bei einer Bebauung und Anlage der Privatgärten nicht mit gravierenden Beeinträchtigungen der biologischen Artenvielfalt zu rechnen. Weder ein Verlust von Lebensräumen mit hoher Artenvielfalt noch die Schaffung von Lebensräumen mit hoher Artenvielfalt ist zu erwarten.

Auf eine weitere Darstellung und Untersuchung dieses Sachverhaltes kann in der Umweltprüfung verzichtet werden.

4.8 Schutzgut Menschliche Gesundheit Vorbemerkung Beeinträchtigungen der Menschlichen Gesundheit entstehen in der Regel durch Lärm-

und Schadstoffemissionen.

Entscheidungserhebliche Lärm- und Schadstoffemissionen bleiben im vorliegenden Fall auf die baubedingten Emissionen beschränkt. Wie bereits erläutert können diese Beeinträchtigungen aufgrund des zeitlich befristeten Auftretens als unerheblich eingestuft werden.

Betriebsbedingte Beeinträchtigungen der bereits vorhandenen Siedlungsbereiche durch den Ziel- und Quellverkehr oder die Beheizung der Gebäude können aufgrund der relativ geringen Flächengröße des Baugebietes ebenfalls als unerheblich eingestuft werden.

Auf eine weitere Darstellung des Sachverhaltes kann somit verzichtet werden.

4.9 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Vorbemerkung Als Kulturgüter werden die denkmalgeschützten Gebäude oder Kulturdenkmale wie z.B.

Wegkreuze erfasst. Als Sachgüter sind die vorhandenen Baulichkeiten darzustellen. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind im Plangebiet keine Bodendenkmale, denkmalgeschützten Gebäude oder sonstige Kulturdenkmale vorhanden, so dass auf eine weitere Darstellung verzichtet werden kann.

Als Sachgüter sind in der Regel vorhandene bauliche Anlagen zu untersuchen. Diesbezüglich ist anzumerken, dass das vorhandene Einzelhaus unverändert erhalten bleibt und somit auch hinsichtlich der Sachgüter keine erheblichen Eingriffe zu erwarten sind.

Auf eine weitere Darstellung des Sachverhaltes kann somit verzichtet werden.

4.10 Emissionen und Energienutzung Vorbemerkung Durch die zusätzliche Bebauung mit ca. 19 zusätzlichen Gebäuden ist weder eine

entscheidungserhebliche Erhöhung der Schadstoffemissionen für die Energie- und Wärmeversorgung der Gebäude noch durch das zusätzliche Verkehrsaufkommen zu erwarten.

Hinsichtlich der Nutzung von regenerativen Energien wurde auf die Südausrichtung der Dachflächen geachtet.

Ob oder in wie weit für die Beheizung der neuen Gebäude die Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen in Frage kommt, obliegt den Bauherren selbst.

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Hinsichtlich der Luftqualität sind bei Einhaltung der entsprechenden Abgaswerte der Heizungsanlagen keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Im Rahmen der Umweltprüfung erfolgen diesbezüglich keine vertiefenden Untersuchungen.

4.11 Darstellung von umweltbezogenen Plänen Vorbemerkung Derzeit liegen für das Plangebiet keine umweltbezogenen Pläne vor, die im Rahmen

der Bauleitplanung zu berücksichtigen wären.

4.12 Wechselwirkungen Vorbemerkung Im Rahmen der vertiefenden Umweltprüfung werden die entscheidungserheblichen

Wechselwirkungen herausgearbeitet und ggf. näher untersucht.

Mensch Tiere/ Pflanzen

Boden Wasser Klima Landschaftsbild

Mensch Struktur und Ausprägung des Wohnumfeldes und des Erholungsraumes

- Grundwasser als Brauchwasserlieferant und ggf. zur Trinkwassersicherung

Steuerung der Luftqualität und es Mikroklimas. Beeinflussung des Wohnumfeldes und des Wohlbefinden

Erholungsraum

Tiere/

Pflanzen

Störungen und Verdrängen von Arten, Trittbelastung und Eutrophierung, Artenverschiebung

Standort und Standortfaktor für Pflanzen, Standort und Lebensmedium für höhere Tiere und Bodenlebewesen

Standortfaktor für Pflanzen und Tiere

Luftqualität und Standortfaktor

Grundstruktur für unterschiedliche Biotope

Boden Trittbelastung, Verdichtung, Strukturveränderung, Veränderung der Bodeneigenschaften

Zusammensetzung der Bodenfauna, Einfluss auf die Bodengenese

Einflussfaktor für die Bodengenese

Einflussfaktor für die Bodengenese

Grundstruktur für unterschiedliche Böden

Wasser Eutrophierung und Stoffeinträge, Gefährdung durch Verschmutzung

Vegetation als Wasserspeicher

Grundwasserfilter und Wasserspeicher

Steuerung der Grundwasserneubildung

Einflussfaktor für das Mikroklima

Klima - Steuerung des Mikroklima z. B. durch Beschattung

Einfluss auf das Mikroklima

Einflussfaktor für die Verdunstungsrate

Einflussfaktor für die Ausbildung des Mikroklimas

Landschafts-

bild

Neubaustrukturen, Nutzungsänderung, Veränderung der Eigenart

Vegetation als charakteristisches Landschaftselement

Bodenrelief als charakteristisches Landschaftselement

- Landschaftsbildner über die Erosionsvorgänge, Materialablagerungen durch ehem. Gletscher

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4.13 Zusätzliche Angaben Technische Verfahren bei der Umweltprüfung

Besonderheiten bei den technischen Verfahren zur Umweltprüfung sind derzeit nicht vorgesehen.

Schwierigkeiten bei der Datenermittlung

Die Datengrundlage ist aufgrund des vorhandenen Landschaftsplanes sowie der weiterhin ausgewerteten Datengrundlagen für die Bearbeitung der Umweltprüfung völlig ausreichend.

Es ergaben sich keine Schwierigkeiten hinsichtlich der Erfassung des Datenmaterials.

4.14 Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Überwachung der erheblichen Auswirkungen (Monitoring)

Maßnahmen Als Maßnahmen sind nach derzeitigem Kenntnisstand vorzusehen:

Überwachung der maximalen Flächenüberbauung und –versiegelung im Rahmen der Bauanträge,

Überwachung der Durchführung der Pflanzgebote und Pflanzbindungen in regelmäßigen Abständen von 10 Jahren durch die Gemeinde.

Überwachung bzgl. der Herstellung des naturnahen Grabens im nördlichen Randbereich

Überwachung in bezug auf die Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen im Bereich der Stellplätze und Fußwege durch die Gemeinde.

5 Ergebnis Ergebnis Für den Bereich des Bebauungsplanes wurden als Konfliktschwerpunkte festgestellt:

Versiegelung und –überbauung von ca. 0,96 ha mit hohen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden durch den vollständigen Verlust der Bodenfunktionen.

Verlust von ca. 1,5 ha Fettwiese, 1,05 ha Pferdeweide, 0,42 ha Ackerfläche und 140 m² Graben und 460 m² Privatgartenflächen mit geringer bis mittlerer Bedeutung als Lebensraum und 4 älteren Obstbäumen mit hoher Bedeutung für das Schutzgut Pflanzen und Tiere.

Geringe Beeinträchtigungen des Kleinklimas und des Landschaftsbildes durch die zusätzliche Flächenversiegelung und Überbauung von ca. 0,96 ha.

Als Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen sind vorgesehen:

Vermeidung von Schadstoffeinträgen während der Bauarbeiten, fachgerechte Lagerung und Wiederverwendung des Oberbodens sowie

Rekultivierung und Tiefenlockerung von verdichteten Böden im Baufeld, getrennte Lagerung des humosen Oberbodens und rekultivierungsfähigem

Unterboden sowie Einhaltung der max. Erdmietenhöhe von 2,5 m, Begrünung der Mieten für Oberboden bei einer Lagezeit von über 1 Monat (z.B.

mit Ölrettich) und Vermeidung von Verdichtungen im Bereich der Lagermieten, Verwendung von wasserdurchlässigen Belägen für Terrassen, Fußwege und

Grundstückszufahrten, Festsetzung von Zisternen mit Zwangsentleerung

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Zur Kompensation der Eingriffe erfolgen Festsetzungen hinsichtlich von Baum- und Strauchpflanzungen im Bereich der Privatgartenflächen. Hierdurch können die relativ geringen Beeinträchtigungen für die Schutzgüter Klima und Landschaftsbild schutzgutspezifisch und vollständig kompensiert werden.

Zur Kompensation der Eingriffe für das Schutzgut Pflanzen und Tiere erfolgt auf der erhaltenen Grünfläche die Herstellung eines Streuobstbestands mit Pflanzung von 36 hochstämmigen Streuobstbäumen sowie die Verlegung und naturnahe Gestaltung des nördlichen Wassergrabens.

Durch die Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Plangebietes sind keine positiven Effekte hinsichtlich des Schutzgutes Boden erreichbar, so das für das Schutzgut Boden aufgrund der zusätzlichen Flächenversiegelung von ca. 0,96 ha ein entsprechendes Kompensationsdefizit entsteht. Das Kompensationsdefizit kann durch die beim Schutzgut Pflanzen und Tiere ereichbare Überkompensation entsprechend abgedeckt werden.