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Gemischte Tüte

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Kiosk- und Trinkhallenkultur in Dortmund. Bilder aus dem Mikrokosmos  Bude.

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KIOSK- UNDTRINKHALLENKULTUR IN DORTMUND.BILDER AUS DEM MIKROKOSMOS BUDE.

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Und ein wenig Text. So war die Anfangsidee nicht. Es sollten Bilder von

Buden, Kiosken und Trinkhallen sein, nicht mehr und nicht weniger.

Meine Erinnerungen aus der Kindheit gaben den Anstoß. Damals jeden

Tag ab zur Bude an der Ecke – auch wenn es nur ein paar Pfennige

waren, die gegen Süßkram eingetauscht werden mussten.

Dann kam wie immer alles anders. Die Bilder waren immer noch da,

aber an den Buden passierten Dinge, die Bilder nur begrenzt erfassen

können. Sollte ich euch eure nostalgischen Erinnerungen lassen oder

Licht ins Dunkel bringen? Ich fi nde ein wenig Licht kann nie schaden.

Was passiert gerade, als eigentlich nichts zu sehen ist? Bodo schreit

quer über die Strasse, neben dem Kiosk rasseln zwei Autos ineinander.

Aber was hat das mit Kiosk zu tun? Nach einiger Zeit an Dortmunder

Buden würde ich sagen: Alles. Denn nur, wenn man sich heute einmal

die Zeit nimmt, sich an eine beliebige Ecke zu stellen und bloß für 10

Minuten nicht immer nur das macht, was die Menschen heute sonst

so gerne tun – nämlich alles gleichzeitig und nichts richtig – dann

passieren solche Dinge vor deinen Augen.

Der Mikrokosmos Bude ist es, der in diesem Buch abgebildet wird.

Aber nur als Momentaufnahme, einzigartige Ereignisse und Geschich-

ten, Anekdoten – mal nur als Bild, mal mit Text. Geschichten, die ich

erlebt habe oder die andere erlebt haben.

Budenbilder eben, aber auch mit Menschen und ein wenig Text.

BUDENBILDER.„ABER AUCH MIT MENSCHEN, NE.“

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Was soll das eigentlich heißen? Bei den Ägyptern, die es wohl erfunden haben, war ein Kiosk

(ursp. Kjosk) ein von schmalen Säulen gestützter Baldachin, in dem das Bild einer Gottheit

aufgestellt wurde. Später übernahmen die Römer diesen Brauch, um die Kioske in Tempel-

anlagen ihrer Herrscher unterzubringen. Dort dienten diese als eine Art überdimensionaler

Götterschrein für die Kaiser. An der Bauweise änderte sich vom Prinzip nicht viel, die Kioske der

Kaiser waren nur größer und aus Stein.

Später bezeichnete man die Pavillons in den Parks und weitläufi gen Privatgärten der Sultans-

oder Königsfamilien im Orient als Kiosk. Sie waren aber, anders als heute, keine öff entlichen

Orte, sondern wie die Gärten und Parks auch nur den Besitzern und deren Familien zugänglich.

Wieder ein wenig weiter in der Zeit, wurden die Pavillons größer und auch prachtvoller. Sie

wurden der Öff entlichkeit zugänglich gemacht und standen an repräsentativen Orten, wie an

den Ufern des Bosporus und in öff entlichen Parkanlagen.

Um zum Punkt zu kommen: Lange waren Kioske nicht das, als was sie heute kennen. Aber

auch als Mitte des 19. Jahrhunderts endlich jemand auf die Idee kam, eine Trinkhalle aufzustel-

len, war das noch nicht so ganz eine Bude, an der es alles gibt. Trendsetzend, wie heute immer

noch in vielen Bereichen, waren die Berliner. Dort wurden die ersten Trinkhallen für die allge-

meine Erfrischung am Wegrand aufgebaut und erfreuten sich großer Beliebtheit. Was vielleicht

nicht zuletzt daran lag, dass kein geringerer als Martin Gropius für die Gestaltung der Häuschen

zuständig war. Dieser Trend schwappte dann schnell über ganz Deutschland in die Großstädte

und auff ällig fl ächendeckend auch ins Ruhrgebiet.

Sie hießen und heißen immer noch: Trinkhallen. Auf Grund ihrer kompakten und manchmal

pavillonähnlicher Bauart werden sie als Kiosk bezeichnet.

KOMISCHES WORT:

KIOSK!?

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„MACH ICH HALT

NE BUDE AUF.“So oder so ähnlich hört es sich an, wenn man die Geschichten der

Pächter und Betreiber hört. Manche sind schon nach ein paar Monaten

nicht mehr da und hinterlassen das Häuschen mit einer Erfahrung mehr

und einem nicht bezahlten Kredit.

„Mal eben is nich, dat is echt harte Arbeit.“ Man muss seine Kunden

kennen, stets ein off enes Ohr für sie haben und manchmal auch einfach

ihre immer gleichen Geschichten ertragen. Im Prinzip sitzt man nicht

den lieben langen Tag rum und „pimmelt ab“, sondern man sollte es

sich zum Beruf machen, Sozialstudien im Kopf zu führen. Wer kauft

was, was habe ich nicht und was könnte sich lohnen doch in den

Bestand mit aufzunehmen.

„Bude is harte Arbeit, kannse mir erzählen, wasse willst. Ich war dat

letzte ma auf Urlaub in Majorca vor 100 Jahre. Bin ich fast Pleite

gegangen bei.“

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„Gehste raus – biste da. Oscar schläft zwar

immer etwas länger, aber was will man

morgens um acht mit ner Kanne.“

Oscar, der eigentlich Özkan heißt, und sich

nicht viel daran stört, dass er so genannt

wird, hat eine winzige Bude am Heiligen Weg

in der Dortmunder Südstadt. Der Kiosk ist

ein Zubrot, was er sich bequem Tag für Tag

verdient.

„Man muss nicht viel machen, mal Einkaufen

und so, aber das geht ja schnell.“

Das Geschäft ist keine Goldgrube, aber Oscar

ist zufrieden.

„OSCARIS DER BESTE!“

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TIMMY UND ORKAN

sind die besten Freunde. Jeden Tag kommt Orkan mindestens fünf mal

rüber und fragt, ob Timmy raus kann zum Spielen. Orkan ist ein kleiner,

dicklicher Junge, der etwas schüchtern ist und nicht viele Freunde hat.

Doch mit Timmy ist er ein anderer Mensch. Und sogar der kleine Hund

scheint zu merken, dass er seinen Freund vor der großen Welt beschützen

muss. Das merkt man spätestens am Knurren des kleinen Fellknäuels,

wenn man Orkan zu nahe kommt.

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KIOSK ALS

KINDERGARTEN?!Kindertagesstätte? Zu teuer. Kindergarten? Keine freien Plätze.

Oma und Opa? Haben einen Kiosk.

Ideal!

Und was ist das für ein Paradies für ein Kind. Bunte Flaschen, knisternde

Tüten, Süßigkeiten, es ist die ganze Zeit etwas los und es kommen richtig

viele Leute, die mit einem spielen wollen. Was will man mehr für sein

Kind? Aber eigentlich sind solche Arrangements aus der Not geboren,

teilweise werden auch mehrere Kinder „gehütet“. Anders könnten Eltern

ihre Sprösslinge gar nicht mehr unterbringen, geschweige denn ernähren.

Da sag noch mal einer, am Kiosk gäb’s nur Kippen und Pils.

Manche Buden sind gut ausgestattete Pampers- und Babybreiläden,

vor allem in der Dortmunder Nordstadt.

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„WATT MACHSN DU DA?“

„Meine Diplomarbeit. Watt machst DU da?“ So begann ein recht interessanter Abend im

„Mikrokosmos Trinkhalle“. Hier wird das nämlich noch wörtlich genommen: Trinkhalle.

Hinter einer Wand mit Zeitschriften saßen sie alle und philosophierten beim Feierabendbier

über das Leben, die Regierung und mich. Ich hab mich dazu gesetzt und mal zugehört, was

denn so in der Welt los ist.

Harald zum Beispiel schaff t bei Phoenix, drei Bandscheibenvorfälle hat er und jeden Tag

bewegt er mit der Schüppe fünf Tonnen. Fünf Tonnen was? Fünf Tonnen alles, was gerade

da ist. Schlacke, Schotter, Kalk. Spaß macht das nicht und gesund ist das erst recht nicht.

„Aber watt soll ich machn?“ Neben ihm sitzt seine 13-jährige Tochter und seine Frau.

Die drei kommen fast täglich hier vorbei und schnackeln noch ein wenig.

Die anderen kennen sie auch, die kommen auch immer nach Feierabend oder vor

„die Schicht“. „Der Dicke“ ist eigentlich aus Bayern, Kraftfahrer und Bayern-Fan, er redet

kaum. Heinz ist Tagelöhner und Exknacki. „Hier die Tattoos ... alles ausm Knast.

Brauchste sonne Typen nich für deine Arbeit?“ Fragt er und belächelt mich fast schon. Heinz

lebt einen Tag nach dem nächsten, manchmal ist er ganze Tage hier, mal kommt er lange

gar nicht, weil er einen Job in Essen oder Duisburg hat.

Wir köpfen das vierte Bier und alles ist irgendwie wie immer, auch mit dem Studenten, der

so gar nicht aus dieser Welt ist. „Jetz habense aber wieder was zum Erzählen die nächsten

Wochen“, sagt Haralds Tochter. Sie will Krankenschwester werden oder Tierärztin, nur Abitur

will sie nicht machen. Ja, ja, sie weiß, dass das mit dem Tierarzt nichts wird, aber Sprech-

stundenhilfe oder so halt...

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„SAFT UNDKUCHEN.“Mehr gibt es nicht im Diakoniekiosk am Nordmarkt. „Kaff ee gibts auch

noch“, klärt mich einer der Mitarbeiter auf. „Aber wenn wir hier Alkohol

verkaufen würden, wär die Polizei ja ständig hier.“

Der Kiosk am Nordmarkt ist mit seinen fast 100 Jahren der älteste in

ganz Dortmund. Er steht an einem der Brennpunkte der Stadt und

war lange als Junkie und Alkoholikertreff punkt verrufen. Um aber eine

bestimmte Trinkhallenklientel hier erst gar nicht zu bedienen, hat die

Diakonie den Kiosk übernommen und als Kaff eestube eingerichtet.

Die Mitarbeiter sind allesamt ehemalige Obdachlose, Alkoholiker

oder Drogenabhängige. Sie werden so zu einem Kommunikations-

schnittpunkt für all die Menschen, die am Nordmarktkiosk den Kontakt

suchen. Sie verstehen die Probleme und zeigen den Betroff enen, dass

man sein Leben immer noch in den Griff bekommen kann. Oder sie

bieten einfach täglich ein off enes Ohr für alle, die dort vorbeikommen,

um einen Kaff ee oder Tee mit ihnen zu trinken. Die Preise sind niedrig

und für zuverlässige Kunden schreiben sie auch schon mal an, aber

nur bis zu bestimmten Beträgen, denn man kann ja nie wissen, ob

man irgendwann selbst auf dem Deckel sitzen bleibt.

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SECURITY,CARHIFI UND BRACKELER BÜDCHEN.

Alles made by „Keule“ aka Ronald Gutsch. Ein Berliner Original. Er kam wegen der Liebe nach

Dortmund und übernahm die marode, heruntergewirtschaftete Bude, die in ein freistehendes

Privathaus integriert ist. Eigentlich hübsch, aber ohne Kunden nutzlos.

Das Konzept „Brackeler Büdchen“ übernahm er von einem Brackeler Urgestein, aber dazu

später mehr. Keule ist selbstständiger Spezialist für Autoalarmanlagen und stattet zusätzlich

jeden Wagen auf Wunsch auch mit einer HiFi-Anlage aus, „die richtich Bumms hat, weeste“.

Das Büdchen ist seine neue Baustelle und er führt ein straff es Regiment.

„Du kannst nich einfach ne Bude aufmachen, du musst dir de Leute ankieken und n bisschen

auf deren Wünsche einjehn. Nur so bekommste die Stammkunden wieder, die der Vorbesitzer

vergrault hat.“ Mit unternehmerischem Geschick, Erfahrung und einer Art, die ins Ruhrgebiet

passt wie der Topf auf den Deckel, baut er sein Büdchen wieder auf. Und die Geschäfte gehen

immer besser. Wenn man einen gut laufenden Kiosk hat, dann weiß man, wie viele Kunden

pro Tag kommen.

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SCHON WIEDER?BRACKELER BÜDCHEN. DIE ZWEITE!

Eigentlich ja die Erste. Dieses „Brackeler Büdchen“ war nämlich das erste. Lediglich das Konzept

wurde beim zweiten „Büdchen“ übernommen. Seit nunmehr 30 Jahren führt Ulrike Hemeke

den kleinen Kiosk, der nicht größer ist als eine kleine Gartenlaube und auch so aussieht. Sie ist

hier als kleines Mädchen aufgewachsen und kennt auch die meisten Stammkunden von Kind

an, oder eben umgekehrt.

„In Brackel gibts nicht viele Kioske und der Platz hier ist ideal. Morgens kommen hier die Berufs-

pendler und LKW-Fahrer her und bestücken sich mit Kaff ee, der BILD oder etwas Frühstück.

Gegen 14.00 Uhr sind dann immer die Jungs von der Stadt hier. Die kommen dann gerade wie-

der von irgendeinem Park, wo sie Rasen mähen waren oder die Mülltonnen ausgeleert werden

mussten, und fahren fast täglich zum Feierabend noch bei mir entlang. Die sind Gold wert. Ich

hab dann schon immer frischen Kaff ee bereitstehen. Und wenn ich mal noch etwas Müll habe,

nehmen die den auch gleich noch mit.“

Damit die Kunden so zahlreich und regelmäßig erscheinen, muss man sich auch immer wieder

mit ihnen beschäftigen und versuchen ihnen den Kiosk so schmackhaft wie möglich zu machen.

Vor der Bude ist ein breiter Parkstreifen, der nicht immer voll besetzt ist. Aber selbst, wenn kein

Platz mehr frei ist, ist die Straße immer noch breit genug, um mal kurz in zweiter Reihe stehen

zu bleiben und sich etwas zu kaufen. „Bei manchen Kunden mach ich auch mal ne Ausnahme

und bring denen ihre Zeitung oder den Kaff ee morgens zum Auto.“

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SIE KOMMEN UND GEHEN.„Kiosksterben“, sogar ein Wort gibt es inzwischen für das häufi g wechselnde Budenpersonal.

Ich habe in den 3 Monaten meiner Budentouren durch Dortmund irgendwann nicht mehr

mitgezählt. Ich kam zu einem Kiosk, an dem ich schon öfter Bilder gemacht hatte, aber

der Mensch, der drinnen saß, kannte mich nicht. Es war ein neuer Betreiber, der nichts von

meiner Arbeit wusste. Es stellte sich meist heraus, dass der ursprüngliche Betreiber den Kiosk

aufgeben musste. Ich erzählte also oft verwundert meine Geschichte nochmals.

Die neuen Pächter, Mieter oder Besitzer waren aber oft voller Begeisterung für ihre vermeint-

liche Goldgrube. Ein Konzept oder einen Wirtschaftsplan, mit dem sie dann ihre Träume

umsetzen wollten, hatten die Wenigsten – eigentlich keiner.

Ich habe mir einige der neu besetzten Buden gemerkt und schaue immer mal wieder vorbei.

Das Bild ist jedoch immer dasselbe. Von außen sieht alles aus wie immer, drinnen hat sich

auch nicht viel geändert und vor dem Kiosk steht auch nie jemand.

„Das ist die Wirtschaftskrise, das kommt noch, die Vorbesitzer haben die Leute einfach nur

vergrault, an Zigaretten verdient man nichts...“

So fängt der Anfang vom Ende bei den meisten wieder an. Sie warten auf ihren Erfolg und

warten und warten.

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WO WAR ICH EIGENTLICH?EINE KLEINE UBERSICHT...

1.TrinkhalleMärkische Str. 60Inhhaber Unbekannt

5.Kiosk WilmsErnst-Mehlich-Str. 7Inh. Karin Wilms

3.KioskPrinz-Friedrich-Karl-Str. 23Inh. Y. Shain

7.KioskWilhelmstr. 84Inh. Serdar Sirin

2.KioskHeiliger Weg 60Inh. Özkan „Oscar“ Aydin

6.KioskHohe Str. 55Inh. Bavany Balachandran

4.KioskSaarlandstr. 116aInh. B. Assadollahzadeh

8.KioskHüttemannstr. 18Inh. Surkithanala Chandramahan

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17.KioskGneisenaustr. 67Inh. H. Miftarowski

9.KioskHüttemannstr. 34Zu verkaufen

21.KioskHerder Str. 13

13.KioskWrangelplatzInh. Ö. Turkut

19.KioskFeldherrnstr. 12Inh. Funda Dernek

11.KioskBorsigstr. 64Inh. Gokbogan Besi

23.Kurt‘s KioskLessingstr. 16Inh. Kurt

15.KioskGneisenaustr. 14Inh. Usama Al Berani

18.KioskScharnhorststr. 44Inh. Erika Kötter

10.KioskOesterholzstr. 81Inh. B. Stutzke

22.TrinkhalleMozartstr. 22Inh. Mimoune El Achi

14.KioskScharnhorststr. 13Inh. R. Papadopoulous

20.KioskSchützenstr. 74Inh. W. Arianpour

12.KioskDerner Str. 399Inh. Christa Schack

24.KioskSchützenstr. 2Inh. Deniz Deniz

16.KioskScharnhorststr. 50Inh. H. Hoff mann

25.Rodi KioskWesterbleichstr. 51Inh. Yasin Akbod

29.Brackeler BüdchenWickesweg 45Inh. Ronald Gutsch

27.Bergmann Bier KioskHoher Wall 36Inh. Bergmann Privatbrauerei

31.Kiosk RömerBrackeler Hellweg 93 Inh. U. Römer

26.Kiosk am NordmarktNordmarkt / MalinckrodstraßeInh. Diakonie Dortmund

30.KioskKüpferstr. 27Inh. N. S, ahin

28.KioskBorsigstr. 32Inh. Leyla Belek

32.KioskBrackeler Hellweg 135aInh. Anuja Mohan

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33.Brackeler BüdchenHolzwickeder Str. 7Inh. Ulrike Hemeke

41.KioskMarkgrafenstr. 74Inh. Sergeji Novoshilov

37.Kiosk am OstentorHans-Litten-Str. 12Inh. Abdullah Sentürk

35.KioskRobert-Koch-Str. 14Inh. S. Bagcik

43.KioskLeibnizstr. 12Geschlossen

44.KioskSaarlandstr. 40Inh. K. Karathanasopoulou

39Kiosk Weißenburger Str. 4Inh. Tharman Vigneswharham

34.KioskLandgrafenstr. 57Inh. Hüseyin Aktuna

42.Kiosk Kaiserstr. 203Inh. Peter Joswig & Norbert Bläthner

38.KioskOestermärsch 59Inh. Agba Nehamvalabudha

36.KioskGoebenstr. 1Inh. Y. Vaniamparampil

40.KioskChemnitzer Str. 23Inh. Jeton Neziri

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