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Genug Hirn fürs Herz? Liebe und Partnerschaft mit erworbener Hirnverletzung. Fachtag der Selbsthilfe „Menschen mit erworbener Hirnschädigung und Angehörige in Familie, Partnerschaft und Beziehung“ Samstag, 25.10.2014 in Köln. Tobias Gräßer Klinischer Neuropsychologe (GNP) - PowerPoint PPT Presentation
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Genug Hirn fürs Herz?
Liebe und Partnerschaft mit erworbener Hirnverletzung
Tobias GräßerKlinischer Neuropsychologe (GNP)Systemischer Therapeut und Berater (IGST)Bonn
Fachtag der Selbsthilfe
„Menschen mit erworbener Hirnschädigung und Angehörige in Familie, Partnerschaft und Beziehung“Samstag, 25.10.2014 in Köln
Wieviel Hirn braucht das Herz?
“Die Vernunft ist des Herzens größte Feindin.”
Giacomo Casanova
“Das Schwierigste am Leben ist es, Herz und Kopf dazu zu bringen, zusammenzuarbeiten. In meinem Fall verkehren sie noch nicht mal auf freundschaftlicher Basis.”
Woody Allen
“Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert.”
Friedrich Nietzsche
Mythen und Ideale um Liebe und Partnerschaft
Ewige Liebe
Nie erlöschende sexuelle Leidenschaft
Guter Sex bis ins hohe Alter
Gleichberechtigung
Gleichverteilung von Rechten und Pflichten
Harmonisches, konfliktfreies Zusammenleben
Selbstverwirklichung und individuelles Glück
Die Realität
“Seine Ehe war zum größten Teile:
Verbrühte Milch und Langeweile.
Und darum wird beim Happy End
Im Film gewöhnlich abgeblend'.”
(Kurt Tucholsky)
Auswirkungen von Hirnverletzungen auf Partnerschaft
Trennung / Scheidung innerhalb 7 Jahre nach Erkrankung und Unfall 30 – 55%
Je kürzer die Partnerschaft, desto höher die Trennungswahrscheinlichkeit
Tendenziell: Frauen übernehmen eher die Rolle der Fürsorger als Männer
(Quelle: Nerb, 2008)
Auswirkungen von Hirnverletzungen auf Partnerschaft
Aber auch: Positive Veränderungen
Zunahme an Wärme und gegenseitigem Respekt
Gegenseitiges Gefühl von Verlässlichkeit
Fähigkeit, für den anderen zu sorgen, als positiver Beleg der eigenen Belastbarkeit
(Quelle: Nerb, 2008)
Wichtige Fragen und Themen
Unterstützung und Unter-/Über-Versorgung Veränderung der Machtverhältnisse “Exkommunikation” des Betroffenen Positive Nebenwirkungen der Erkrankung (z.B.
verwöhnt werden, von unangenehmen Aktivitäten befreit sein)
Ambivalente Gefühle in Bezug zur Erkrankung (Tabus, unmoralische / “verbotene” Gefühle und Gedanken)
Wichtige Fragen und Themen
Ressourcen und Stärken Beziehungs-Altlasten Quellen von Unterstützung (andere Angehörige,
Freunde, Nachbarn, professionelle Helfer)
Deswegen
Hirnverletzung als Familienerkrankung (Lezak 1988: “Brain damage is a family affair”)
Systemische Perspektive der Bewältigung einer Hirnverletzung, die Betroffene, Partner, Kinder, andere relevante Personen einbezieht
Erweiterung des therapeutischen Feldes mit Chancen und Risiken in der Krankheitsbewältigung
Bedeutsame Veränderungen beim Patienten
Körperliche Krankheitszeichen
Veränderungen von Denken und Gefühlen
Sprachliche und nichtsprachliche Kommunikation
Krankheitsbewusstsein / Einsicht
Persönlichkeitsveränderungen
Impulsivität, Aggressivität, Depression, Rückzug
Frustration und Verunsicherung
(Prigatano, 1999)
Bedeutsame Veränderungen beim Partner / Angehörigen
Sorge und Unterstützungswille
Eigene Belastbarkeit, Überlastung, Bewältigung
Rollenveränderungen (Versorger, Verantwortung)
Impulsivität, Aggressivität, Depression, Rückzug
Auswirkungen auf Paare und Familien
Rollenveränderungen, veränderte Fähigkeiten und Möglichkeiten bei Patient UND Partner (z.B. Einkommen, Erziehung, Verantwortungsbereiche, Finanzen, Autofahren)
Veränderungen in der Alltagsgestaltung Veränderungen von Zukunftsperspektiven,
Plänen, Erwartungen Unverständnis im Freundes- und
Bekanntenkreis, Gefühl der Isolation
Auswirkungen auf Paare und Familien
Veränderungen, möglicherweise Enttäuschungen, in Bezug auf die Gestaltung der Lebensbereiche
Liebe Sexualität Partnerschaft
Gefahr des Scheiterns am ehelichen Glücksgebot (Retzer, 2009)
Wo finde ich Hilfe und Unterstützung?
Freunde, Bekannte, Angehörige, Kinder Selbsthilfegruppen (Betroffene / Angehörige) Seminare / Workshops für Betroffene und
Angehörige (z.B. Hannelore-Kohl-Stiftung) Paarberatung / Paartherapie Neuropsychologische Therapie Individuelle Psychotherapie Beratungsstellen für Ehe, Familie, Partnerschaft
Wie ins Gespräch kommen?
Teilnahme am Fachtag der Selbsthilfe am 25.10. in Köln
Neugierig sein, den Partner fragenWünsche äußern (statt Kritik)Feste Zeiten für Austausch und Kontakt? Anknüpfen an frühere Gesprächskultur?
Fragen für Paare
Welche Veränderungen beim Partner stelle ich fest?
Was ist akzeptabel?
Womit tue ich mich schwer?
Was ist veränderbar? Womit muss ich mich (kurzfristig, mittelfristig, längerfristig) abfinden?
Welche Elemente unserer (früheren) Beziehung haben Bestand?
Was kann neu entwickelt werden?
Welche Wünsche habe ich an den anderen?
Fragen für Paare
Kann die Beziehung in ihrer alten Form fortgeführt werden?
Kann ich meine Rollen in der Partnerschaft verändern und bin ich mit der Veränderung einverstanden?
Möchte oder kann ich die Beziehung nicht mehr fortführen?
Wie können Körperlichkeit und Sexualität gestaltet werden? Überhaupt weiterhin gewünscht?
Fragen für Singles
Wünsche ich mir eine Paarbeziehung? Traue ich sie mir zu?
Was empfinde ich an mir attraktiv als PartnerIn?
Wie mache ich mich attraktiv als PartnerIn?
Wie komme ich in Kontakt mit möglichen Partnern?
Welche Erwartungen habe ich an potenzielle PartnerInnen?
Könnte auf eine Paarbeziehung auch verzichtet werden? Wie sähe das Leben ohne Paarbeziehung aus?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Kontakt:
Psychologische Praxis Tobias GräßerPoppelsdorfer Allee 40b
53115 BonnTelefon 0228 – [email protected]
www.tobiasgraesser.de