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MEDIENINFORMATION Greifswald, 9. November 2018 George-Palade-Preis an Greifswalder Wissenschaftler verliehen Auszeichnung ging erstmals an einen deutschen Mediziner Der George-Palade-Preis ist nach dem rumänisch-amerikanischem Medizin-Nobelpreisträger von 1974 George Emil Palade (1912-2008), dem Begründer der modernen Zellbiologie benannt. Der Preis wurde in der Vergangenheit sechsmal von der 1985 gegründeten Internationalen Pankreasgesellschaft (International Association of Pancreatology) an US-Amerikaner oder Briten für Verdienste in der Pankreasforschung verliehen. Die Gesellschaft vereinigt 2.500 Mitglieder aus 32 Ländern und hat am 2. November 2018 in Miami, Prof. Markus M. Lerch von der Universitätsmedizin Greifswald, als ersten Deutschen, mit dem Palade-Preis für seine Forschung zu den Krankheiten der Bauchspeicheldrüse ausgezeichnet. Zu den in der Laudatio genannten Entdeckungen der Arbeitsgruppe Lerch gehören die Aufklärung des Mechanismus, über den Gallensteine eine Pankreatitis auslösen und die Entdeckung des intrazellulären Kalziumsignals, das die Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse verursacht. Letzteres wurde zur Grundlage von zwei multizentrischen klinischen Studien, die von Greifswald aus koordiniert werden. Kürzlich erst gelang es der Arbeitsgruppe, die immunologischen Mechanismen der Pankreatitis aufzuklären, wodurch sich wiederum gänzlich neue Therapieoptionen eröffnen, sowie die Identifizierung einer Biomarkersignatur, an Hand derer sich die Entzündung des Pankreas vom Bauchspeicheldrüsen- Krebs unterscheiden lässt. Diese Signatur wird jetzt in einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten bundesweiten Studie auf ihre Eignung für die klinische Praxis getestet. „Greifswald hat mir die einmalige Gelegenheit eröffnet, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung nicht nur in der SHIP-Studie zu überprüfen, sondern sie auch in klinischen Studien direkt auf einen möglichen Nutzen für unsere Patienten zu untersuchen“, so Lerch. Der Palade-Preis zeichnet die Ergebnisse dieser Forschung aus. Markus Lerch studierte in Freiburg und Glasgow Medizin und wurde von einer Professur in Münster 2003 an die Universität Greifswald berufen, wo er die Klinik für Innere Medizin A leitet. Seine wissenschaftliche Ausbildung erhielt er an der Harvard Universität in Boston, dem Max-Planck-Institut in Martinsried und an der Universität Mailand bei dem Palade-Schüler Jacopo Meldolesi. Foto IAP/APA: Prof. Darwin Conwell (v. li.), Ohio; Prof. Markus M. Lerch, Greifswald und Prof. Pramod Gargh, Neu-Delhi. Universitätsmedizin Greifswald www.internationalpancreatology.org Klinik und Poliklinik für Innere Medizin A Direktor: Prof. Dr. med. Markus M. Lerch Sauerbruchstraße, 17475 Greifswald T + 49 3834 86-72 30 E [email protected] www.medizin.uni-greifswald.de www.facebook.com/UnimedizinGreifswald Instagram/Twitter @UMGreifswald

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Page 1: George-Palade-Preis an Greifswalder Wissenschaftler ... · MEDIENINFORMATION Greifswald, 9. November 2018 George-Palade-Preis an Greifswalder Wissenschaftler verliehen Auszeichnung

MEDIENINFORMATIONGreifswald, 9. November 2018

George-Palade-Preis an Greifswalder Wissenschaftler verliehenAuszeichnung ging erstmals an einen deutschen MedizinerDer George-Palade-Preis ist nach dem rumänisch-amerikanischem Medizin-Nobelpreisträger von 1974George Emil Palade (1912-2008), dem Begründer der modernen Zellbiologie benannt. Der Preis wurde inder Vergangenheit sechsmal von der 1985 gegründeten Internationalen Pankreasgesellschaft(International Association of Pancreatology) an US-Amerikaner oder Briten für Verdienste in derPankreasforschung verliehen. Die Gesellschaft vereinigt 2.500 Mitglieder aus 32 Ländern und hat am 2.November 2018 in Miami, Prof. Markus M. Lerch von der Universitätsmedizin Greifswald, als erstenDeutschen, mit dem Palade-Preis für seine Forschung zu den Krankheiten der Bauchspeicheldrüseausgezeichnet.Zu den in der Laudatio genannten Entdeckungen der Arbeitsgruppe Lerch gehören die Aufklärung desMechanismus, über den Gallensteine eine Pankreatitis auslösen und die Entdeckung des intrazellulärenKalziumsignals, das die Selbstverdauung der Bauchspeicheldrüse verursacht. Letzteres wurde zurGrundlage von zwei multizentrischen klinischen Studien, die von Greifswald aus koordiniert werden.Kürzlich erst gelang es der Arbeitsgruppe, die immunologischen Mechanismen der Pankreatitisaufzuklären, wodurch sich wiederum gänzlich neue Therapieoptionen eröffnen, sowie die Identifizierungeiner Biomarkersignatur, an Hand derer sich die Entzündung des Pankreas vom Bauchspeicheldrüsen-Krebs unterscheiden lässt. Diese Signatur wird jetzt in einer vom Bundesministerium für Bildung undForschung geförderten bundesweiten Studie auf ihre Eignung für die klinische Praxis getestet.„Greifswald hat mir die einmalige Gelegenheit eröffnet, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung nichtnur in der SHIP-Studie zu überprüfen, sondern sie auch in klinischen Studien direkt auf einen möglichenNutzen für unsere Patienten zu untersuchen“, so Lerch. Der Palade-Preis zeichnet die Ergebnisse dieserForschung aus.

Markus Lerch studierte in Freiburg und Glasgow Medizin und wurde von einer Professur in Münster 2003an die Universität Greifswald berufen, wo er die Klinik für Innere Medizin A leitet. Seine wissenschaftlicheAusbildung erhielt er an der Harvard Universität in Boston, dem Max-Planck-Institut in Martinsried und ander Universität Mailand bei dem Palade-Schüler Jacopo Meldolesi.

Foto IAP/APA: Prof. Darwin Conwell (v. li.), Ohio; Prof. Markus M. Lerch, Greifswald und Prof. PramodGargh, Neu-Delhi.

Universitätsmedizin Greifswald www.internationalpancreatology.orgKlinik und Poliklinik für Innere Medizin ADirektor: Prof. Dr. med. Markus M. LerchSauerbruchstraße, 17475 GreifswaldT + 49 3834 86-72 30E gastro@uni-greifswald.dewww.medizin.uni-greifswald.dewww.facebook.com/UnimedizinGreifswaldInstagram/Twitter @UMGreifswald

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