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Landschaftspflegekonzept Bayern Band 11.9 Lebensraumtyp Streuwiesen Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege

Gesamtband Landschaftspflegekonzept Bayern, Band II.9 ... · Vorwort Mit dem Landschaftspflegekonzept Bayern wird erstmalig eine umfassende Zusam menschau wesentlicher aktueller Erkenntnisse

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  • Landschaftspflegekonzept Bayern

    Band 11.9

    Lebensraumtyp

    Streuwiesen

    Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung

    ��=�� und Umweltfragen

    Bayerische Akademie für Naturschutz und

    Landschaftspflege

  • Landschaftspflegekonzept Bayern

    �Band Il. 9

    Lebensraumtyp

    Streuwiesen

    Herausgeber:

    Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

    in Zusammenarbeit mit der

    Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL)

    D-83410 Laufen/Salzach, Postfach (83406) 1261

    Telefon (08682) 7097 -7098, Telefax (08682) 9497 und 1560

    1995

  • Titelbild: Mehlprimelaspekt bei Obersöching/WM ( 1982: Schon allein die überwältigende Blütenpracht einer noch bewirtschafteten Streuwiese verbietetjeden Dispul über die Pflegenotwendigkeit dieses in den letzten Jahrzehnten zum Mangelbiotop geschrumpften Lebensraumes. (Foto: A. Ringler)

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Band ll.9 Lebensraumtyp Streuwiesen

    ISBN 3-931175-08-1

    Zitiervorschlag: Quinger, B., Schwab, U., Ringler, A., Bräu, M., Strohwasser R. & Weber, J. (1995): Lebensraumtyp Streu wiesen.- Landschaft ·pllegekonzept Bayern, Band n. 9 (Alpeninstitut GmbH, Bremen); Projektleiter A. Ringler Hrsg.: Bayerisches Staatsministerium ftlr Landesentwicklung und Umweltfragen (StMLU) und Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspfleg (ANL), 396 Seiten; München

    Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege ist eine dem Geschäftsbereich des Bayerischen Staatsministeriums für Landesentwicklung und Umweltfragen angehörende Einrichtung.

    Auftraggeber:

    Auftragnehmer:

    Projektleitung:

    Bearbeitung:

    Mitarbeit:

    Zeichnungen:

    Redaktion:

    Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, Tel. 089/9214-0

    Alpeninstitut GmbH, Bremen Friedrich Mißler-Straße 42, 28211 Bremen, Tel. 0421120326

    Alfred Ringler

    Burkhard Quinger (Kap. 1.3.2, 1.3.3, 1.4.2, 1.4.3, 1.7, 1.8, 1.10, 2.1-2.3, 2.5, 2.6, 4.2.1, 4.2.5, 5.3; Beiträge zu Kap. 1.3.1, 1.6, 1.9, 1.1 1, 4.2.2, 4.2.4)

    Ulrich Schwab (Kap. 1.1, 1.2, 1.4.1, 1.8, 1.9, 1.11, 4.2.1, 4.2.2, 4.2.4, 4.2.6, 5.1, 5.2; Beiträge zu Kap. 1.3.2, 1.10, 2.3, 2.5, 4.2.3)

    Alfred Ringler (Kap. 1.3.1, 2.1.1.4, 4.1, 4.3, Beiträge zu Kap. 1.1, 1.2, 1.8, 4.2.1) Markus Bräu ( Kap. 1.5 und 4.2.2.2.2.; Faunateile in den Kap. 1.9, 2.1, 2.2) Ralph Strohwasser (Kap. 1.6, 2.4, 3.1 - 3.4, 4.2.3.1, Beiträge zu Kap. 2.l.l) Jochen Weber (Kap. 1.9.2, 1.9.3, 2.1.1.5; Beiträge zu Kap. 1.4.1;

    Verfasser des 1. Band Entwurfes)

    Gabriela Schneider (Kap. 1.11.2.4, Beiträge zu Kap. 1.8) Christoph Stein (Kap. 1.11.2.3, Beiträge zu Kap. 1.8) Thomas Eberherr (Beitrag Kap. 4.4)

    Christian Schuh-Hofer

    Susanne Arnold, Gerda Killer

    Schriftleitung und Redaktion bei der Herausgabe: Michael Grauvogl (StMLU) Dr. Notker Mallach (ANL) Marianne Zimmermann (ANL)

    Hinweis: Die im Landschaftspflegekonzept Bayern (LPK) vertretenen Anschauungen und Bewertungen sind Meinungen des oder der Verfasser(s) und werden nicht notwendigerweise aufgrund ihrer Darstellung im Rahmen des LPK vom Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen geteilt.

    Die Herstellung von Vervielfältigungen- auch auszugsweise- aus den Veröffentlichungen der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege sowie deren Benutzung zur Herstellung anderer Veröffentlichungen bedürfen der schriftlichen Genehmigung.

    Satz: ANL

    Druck: Fa. Grauer, Laufen

    Druck auf Recyclingpapier (aus 100% Altpapier)

  • Vorwort

    Mit dem Landschaftspflegekonzept Bayern wird erstmalig eine umfassende Zusammenschau wesentlicher aktueller Erkenntnisse zur Pflege und Entwicklung ökologisch wertvoller Lebensräume vorgelegt.

    Das Landschaftspflegekonzept

    - sammelt und bewertet Erfahrungen mit der Pflege naturnaher Lebensräume,

    - gibt Empfehlungen für extensive Bewirtschaftung und

    - formuliert Leitbilder für eine naturschutzfachlich begründete und von der Gesell-schaft mitgetragene Landschaftsentwicklung.

    Damit ist das Landschaftspflegekonzept eine Grundlage für Maßnahmen zur Umsetzung des Arten- und Biotopschutzprogramms und trägt zugleich dem Auftrag des Bayerischen Landtags im Beschluß vom 5. April1984, Nr. 10/3504, Rechnung.

    Die Fachaussagen des Landschaftspflegekonzeptes wurden von externen Fachleuten erarbeitet, die von Mitarbeitern der Naturschutzverwaltung unterstützt wurden. Ihnen gebührt für ihr Engagement bei der Ausarbeitung des umfangreichen, bisher in dieser Form einmaligen Werks, besonderer Dank.

    Die Umsetzung des Landschaftspflegekonzepts muß die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigen. Die hier gewonnenen Erfahrungen werden in Ergänzungen und Aktualisierungen des Landschaftspflegekonzepts einfließen müssen. Schon deshalb soll und kann das Werk weder gegenüber Behörden noch Dritten Verbindlichkeit entfalten. Zudem ersetzt die Einhaltung der im Landschaftspflegekonzept gemachten Vorschläge weder ein für Landschaftspflegemaßnahmen erforderliches Verwaltungsverfahren noch die Zustimmung von Grundstückseigentümern und Nutzungsberechtigten. Die Umsetzung der fachlichen Aussagen bedarf zudem im konkreten Einzelfall stets der sachgerechten Abwägung gegenüber bestehenden Rechten und Nutzungen.

    Das Landschaftspflegekonzept Bayern ist in erster Linie als fachliche Handreichung und Entscheidungshilfe für die Arbeit der Naturschutzbehörden in Umsetzung des Bayerischen Naturschutzgesetzes gedacht. Daneben kann es auch anderen Behörden, Kommunen, Verbänden und Fachleuten als Arbeitsgrundlage dienen, die die Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege unterstützen. Es soll darüber hinaus zu einem engeren fachlichen Zusammenwirken aller in Natur und Landschaft tätigen Kräfte beitragen und damit die Chance verbessern, die vorhandenen ökologisch wertvollen Lebensräume für die Zukunft zu sichern und in verarmten Landschaften neue Lebensräume zu schaffen.

    München/Laufen im November 1995

    Bayerisches Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen

    Bayerische Akademie für Naturschutz und , Landschaftspflege

  • Inhaltsverzeichnis

    Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

    1 Grundinformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    1.1 Charakterisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    1.1.1 Allgemeine Erscheinung, Komplexaufbau, Struktur . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

    1.1.2 Syntaxonomischer Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

    1.1.3 Abgrenzung zu anderen Lebensraumtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

    1.2 Wirkungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

    1.3 Standortverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

    1.3.1 Hydrogeologische Voraussetzungen, Bodenverhältnisse . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    1.3.1.1 Mineralische Böden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    1.3.1.2 Niedermoore, Moor- und Anmoorgleye . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

    1.3.1.3 Hoch- und Übergangsmoore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

    1.3.2 Wasserhaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    1.3.2.1 Grund- und Stauwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    1.3.2.2 Überflutungen und Überstauungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

    1.3.2.3 Vergleich des Wasserhaushalts einiger wichtiger Streuwiesentypen . . . . . . . 33

    1.3.3 Nährstoffe und Basenversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

    1.3.3.1 Stickstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

    1.3.3.2 Phosphor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

    1.3.3.3 Kalium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    1.3.4 Strahlung und Temperatur, Bestandsklima . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

    1.4 Pflanzenwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    1.4.1 Pflanzenökologische Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    1.4.1.1 Phänologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    1.4.1.2 Lebensformenspektrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

    1.4.1.3 Morphologische Anpassungen an den Wasserhaushalt . . . . . . . . . . . . . . 39

    1.4.1.4 Nährstoffhaushalt einiger Streuwiesenpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

    1.4.1.5 Vegetative und generative Verbreitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

    1.4.2 Artenspektrum der Streuwiesen-Lebensräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

    1.4.2.1 Gefäßpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

    1.4.2.1.1 Allgemein in Streuwiesen-Lebensräumen vorkommende Arten . . . . . . . . . 43

    1.4.2.1.2 Artengruppen verschiedener Standort-Typen in basenreichen Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    1.4.2.1.3 Artengruppen verschiedener Standort-Typen in basenarmen Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

    1.4.2.1.4 Arten verschiedener Arealtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

    1.4.2.1.5 Naturschutz- und pflegerelevante Eigenschaften von ausgewählten Arten der Streuwiesen-Lebensräume . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    1.4.2.2 Moose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

    5

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 1.4.2.2.1 Für bestimmte Standort-Konfigurationen in Streuwiesen-Lebensräumen charakteristische Artengruppen . . . . . . . . . . . 70

    1.4.2.2.2 Naturschutz- und pflegerelevante Eigenschaften einiger ausgewählter Moosarten der Streuwiesen-Lebensräume . . . . . . . . . 73

    1.4.3 Pflanzengemeinschaften in Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . 75

    1.4.3.1 Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

    1.4.3.2 Kleinseggen-, Kopfbinsen- und Haarbinsenrieder . . . . . . . . . . . . . . . . . 78

    1.4.3.3 Binsen-Sümpfe und Binsen-Quellrieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

    1.4.3.4 Großseggen-Streuwiesen, Großseggenrieder, Fadenseggenrieder und Röhrichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87

    1.4.3.5 Übersicht zur Vegetation der Hoch- und Übergangsmoore, der Bruch- und Moorwälder . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

    1.5 Tierwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

    1.5.1 Anpassungen von Tieren an Streuwiesen-Lebensräume . . . . . . . . . . . . . . . 94

    1.5.1.1 Einfluß des Standorts auf die Zusammensetzung der Zoozönose . . . . . . . . . 94

    1.5.1.2 Die Bedeutung der Vegetation als Nahrungs- und Strukturressource . . . . . . 95

    1.5.1.3 Einpassung des Lebenszyklusses von Streuwiesentieren in den Nutzungs- bzw. Pflegerhythmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

    1.5.2 Artenspektren in Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

    1.5.2.1 Säugetiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

    1.5.2.2 Vögel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

    1.5.2.3 Reptilien und Amphibien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

    1.5.2.4 Tagfalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

    1.5.2.5 Heuschrecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117

    1.5.2.6 Weitere Insektengruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123

    1.6 Traditionelle Bewirtschaftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

    1.6.1 Zur Entstehung von Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

    1.6.1.1 Hypothesen zur Entstehung erster streuwiesenartiger Vegetationsbestände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

    1.6.1.2 Weidewirtschaft auf Streuwiesenstandorten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134

    1.6.1.3 Entwicklung der Streuwiesenwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

    1.6.2 Bewirtschaftungspraxis der Streu- und Riedwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

    1.6.2.1 Mähzeitpunkt und Mähhäufigkeit, Pflege nach landbaulichen Gesichtspunkten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136

    1.6.2.2 Bergung des Schnittguts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137

    1.6.2.3 Weitere Bewirtschaftungsweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.6.2.3.1 Be- und Entwässerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.6.2.3.2 Kaltwasserröste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.6.2.3.3 Nutzung des Gehölzaufwuchses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.6.2.3.4 Torfnutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.6.2.3.5 Bodenmeliorierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.7 Für die Existenz wesentliche Lebensbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.7.1 Standortbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138

    1.7.2 Nutzungseinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140

    6

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 1.8 Verbreitung in Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    1.8.1 Landesweiter Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    1.8.2 Streuwiesenverbreitung in den Hauptnaturräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    1.8.3 Verteilung auf die Landkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145

    1.8.3.1 Regierungsbezirk Oberbayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146

    1.8.3.2 Regierungsbezirk Niederbayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

    1.8.3.3 Regierungsbezirk Oberpfalz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150

    1.8.3.4 Regierungsbezirk Oberfranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

    1.8.3.5 Regierungsbezirk Mittelfranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151

    1.8.3.6 Regierungsbezirk Unterfranken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152

    1.8.3.7 Regierungsbezirk Schwaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153

    1.9 Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

    1.9.1 Naturhaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

    1.9.1.1 Artenerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

    1.9.1.1.1 Gefährdete Pflanzenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155

    1.9.1.1.2 Gefährdete Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

    1.9.1.2 Lebensgemeinschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156

    1.9.1.3 Naturgüter / Landschaftshaushalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

    1.9.1.3.1 Wasserspeicherung und Wasserrückhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

    1.9.1.3.2 Stoffspeicherung und Stoffrückhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

    1.9.2 Landschaftsbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161

    1.9.3 Erd- und Heimatgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162

    1.10 Bewertung einzelner Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

    1.10.1 Pflanzen- und Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

    1.10.1.1 Farn- und Blütenpflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

    1.10.1.2 Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

    1.10.2 Vorkommen und Zustandsbeschaffenheit seltener Pflanzengemeinschaften . . . 164

    1.10.3 Strukturdiversität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

    1.10.4 Lebensraumkomplexe von Streuwiesen mit andersartigen, hochwertigen Ökosystemtypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

    1.10.5 Flächengröße, Vernetzungs- und Isolationsgrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 164

    1.10.6 Geologische und geomorphologische Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.10.7 Kulturhistorischer Informationsgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.10.8 Bedeutung für das Landschaftsbild, Erlebniswert . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.11 Gefährdung, Rückgang, Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.11.1 Rückgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.11.1.1 Rückgangsursachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

    1.11.1.2 Bilanzen zum Flächenrückgang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

    1.11.1.3 Artenrückgang und Artenverluste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169

    7

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 1.11.2 Zustand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 170

    1.11.2.1 Streuwiesen in den Voralpen und im Voralpinen Hügel- und Moorland . . . . 170

    1.11.2.2 Streuwiesen der Schotterplatten (Niederterrassenmoore) . . . . . . . . . . . . 172

    1.11.2.3 Streuwiesen des Unterbayerischen Tertiärhügellands und Donautals . . . . . 174

    1.11.2.4 Streuwiesen in Bayern nördlich der Donau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174

    1.11.3 Gefährdung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

    1.11.3.1 Aktuelle Zerstörungsgefahren für Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

    1.11.3.2 Brache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

    1.11.3.3 Schleichende Nutzungsintensivierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177

    1.11.3.4 Veränderte Nutzungsweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

    1.11.3.5 Randliche Eutrophierungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

    1.11.3.6 Erholungsnutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178

    1.11.3.7 Degradation durch Flächenzersplitterung und Isolation . . . . . . . . . . . . 179

    1.11.3.8 Weitere exogene Gefährdungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179

    2 Möglichkeiten für Pflege und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

    2.1 Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

    2.1.1 Auswirkungen verschiedener Pflegeformen auf die Streuwiesen-Lebensgemeinschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

    2.1.1.1 Herbstmahd (Streumahd) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 181

    2.1.1.2 Sommermahd (einmähdige Heunutzung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184

    2.1.1.3 Zweischürige Futterwiesennutzung mit extensiver Stallmistdüngung . . . . . 187

    2.1.1.4 Beweidung mit Rindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 187

    2.1.1.4.1 Nutzungsgeschichtliche Rahmenbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

    2.1.1.4.2 Auswirkungen der Rinder- (und Pferde-) Beweidung auf Standort und Oberflächenform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191

    2.1.1.4.3 Auswirkungen der Moor- und Streuwiesenbeweidungauf Vegetation und Flora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195

    2.1.1.4.4 Faunistische Auswirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

    2.1.1.4.5 Auswirkungen unterschiedlicher Weidesysteme, -periodenund Haltungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

    2.1.1.4.6 Gesichtspunkte der Tierernährung und Weidehygiene . . . . . . . . . . . . . . 202

    2.1.1.4.7 Auswirkungen auf die spätere Schnittpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

    2.1.1.4.8 Eignung verschiedener Rinderrassen zur Beweidung von Moor- und Anmoorweiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 203

    2.1.1.4.9 Schafbeweidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

    2.1.1.5 Kontrolliertes Brennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 206

    2.1.1.6 Mulchschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

    2.1.1.7 Entbuschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

    2.1.1.8 Rotierende Pflege (turnusmäßiger räumlicher und terminlicher Wechsel der Pflege), Kontrollierte Brache . . . . . . . . . . 208

    2.1.1.9 Auswirkungen der bei der Streumahd verwendeten Geräte . . . . . . . . . . 209

    2.1.2 Zusammenfassung und Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210

    2.2 Ungelenkte Entwicklung / Brache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214

    8

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 2.2.1 Verlauf der Sukzession / Auswirkungen auf Vegetation und Standort . . . . . . . 214

    2.2.1.1 Allgemeine Merkmale der Sukzessionsvorgängein brachgefallenen Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215

    2.2.1.2 Die wichtigsten Sukzessionsprozesse auf Streuwiesenbrachen . . . . . . . . . 215

    2.2.1.2.1 Verbuschung und Verwaldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2152.2.1.2.1.1 Allgemeine Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2152.2.1.2.1.2 Verhalten und Bedeutung einiger Gehölze auf Streuwiesenbrachen . . . . . 217

    2.2.1.2.2 Verfilzung und Verbultung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182.2.1.2.2.1 Allgemeine Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2182.2.1.2.2.2 Verhalten und Bedeutung einiger Grasartiger

    auf Streuwiesenbrachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

    2.2.1.2.3 Verhochstaudung mit FILIPENDULION-Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

    2.2.1.2.4 Verhochstaudung mit Solidago-Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

    2.2.1.2.5 Verschilfung, Bildung von Pseudo-Röhrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

    2.2.1.2.6 Vergrasung mit Reitgras-Arten (Calamagrostis epigejos, C. varia) . . . . . . . 221

    2.2.1.2.7 Die "Verhochmoorung" (= Vertorfmoosung) brachliegender Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221

    2.2.1.3 Auswirkungen kurzfristiger Brache auf Flora und Vegetation . . . . . . . . . 221

    2.2.2 Auswirkungen auf die Fauna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222

    2.2.3 Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 224

    2.3 Nutzungsumwidmungen / Störeinflüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

    2.3.1 Aufforstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

    2.3.2 Eutrophierung und Düngung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

    2.3.2.1 Zur Erkennung von Eutrophierungsschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226

    2.3.2.2 Auswirkungen der Düngung auf die Streuwiesen-Vegetation . . . . . . . . . . 228

    2.3.3 Entwässerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

    2.3.3.1 Merkmale schwach entwässerter Hangquellmoore . . . . . . . . . . . . . . . 229

    2.3.3.2 Zu starke Grabenentwässerung in Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . . . . . . 230

    2.3.4 Mehrschnittnutzung, intensive Beweidung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

    2.3.5 Erholungsnutzung, Besucherverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

    2.3.5.1 Auswirkungen des Tritts auf die Vegetation von Streuwiesen . . . . . . . . . . 231

    2.3.5.2 Beunruhigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

    2.4 Pufferung und Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

    2.4.1 Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

    2.4.1.1 Trophische Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

    2.4.1.1.1 Die Bedeutung der Hauptnährelemente N, P und K bei Nährstoffeinträgen in Streuwiesen und Mooren für Eutrophierungser-scheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

    2.4.1.1.1.1 Die Bedeutung von N-Einträgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2342.4.1.1.1.2 Die Bedeutung von P-Einträgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2342.4.1.1.1.3 Die Bedeutung von K-Einträgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235

    2.4.1.1.2 Wege des Nährstoffeintrages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2352.4.1.1.2.1 Oberflächenabfluß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2352.4.1.1.2.2 Eutrophierung durch Grund- und Flußwasser . . . . . . . . . . . . . . . . 2352.4.1.1.2.3 Einwehung von Dünger und Laub- und Samenmaterial . . . . . . . . . . . 236

    2.4.1.1.3 Zur Empfindlichkeit von Vegetationsbeständen der Streuwiesen und Moore gegenüber Nährstoffeinträgen . . . . . . . . . . . 236

    9

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 2.4.1.1.4 Anmerkungen zu typischen Fehleinschätzungen des Pufferungsbedarfs bei Streuwiesen und Mooren . . . . . . . . . . . . . . 236

    2.4.1.2 Hydrologische Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

    2.4.1.2.1 Hochmoore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237

    2.4.1.2.2 Niedermoore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

    2.4.1.2.3 Trophische und bodenphysikalische Konsequenzen der Entwässerung . . . . 238

    2.4.1.2.4 Mögliche Fehleinschätzungen bei der Einschätzung des hydrologischen Pufferungsbedarfs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240

    2.4.2 Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240

    2.5 Wiederherstellung und Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240

    2.5.1 Wege zur Wiederherstellung und Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241

    2.5.1.1 Wiederherstellung von Streuwiesen aus Wirtschaftsgrünland . . . . . . . . . 241

    2.5.1.1.1 Ertragsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

    2.5.1.1.2 Nährstoffentzüge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243

    2.5.1.1.3 Änderungen der Vegetationszusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . 244

    2.5.1.2 Wiederherstellung aus langjährigen Brachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

    2.5.1.2.1 Beseitigung der Auswirkungen der Verfilzung . . . . . . . . . . . . . . . . . 247

    2.5.1.2.2 Beseitigung von FILIPENDULION-Hochstaudenfluren . . . . . . . . . . . . . . 248

    2.5.1.2.3 Beseitigung von Goldruten-Verhochstaudungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

    2.5.1.2.4 Bekämpfung des Land-Reitgrases (Calamagrostis epigejos) . . . . . . . . . . 249

    2.5.1.2.5 Bekämpfung des Schilfs (Phragmites australis) . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

    2.5.1.3 Wiederherstellung aus Aufforstungen und Verwaldungen . . . . . . . . . . . 249

    2.5.1.4 Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

    2.5.1.4.1 Neuanlageversuche durch Oberbodenabtrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250

    2.5.1.4.2 Transplantation und Replantation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

    2.5.2 Chancen und Grenzen von Wiederherstellung und Neuanlage . . . . . . . . . . . 253

    2.5.2.1 Regenerationschancen und Erfolgsaussichten für die Neuanlage von Streuwiesen in Abhängigkeit von der Ausgangssituation undmöglichen Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 254

    2.5.2.1.1 Wiederherstellung von Streuwiesen aus Wirtschaftsgrünland . . . . . . . . . . 254

    2.5.2.1.2 Wiederherstellung von Streuwiesen aus Brachen . . . . . . . . . . . . . . . . 255

    2.5.2.1.3 Wiederherstellung von Streuwiesen aus verbuschten, verwaldeten und aufgeforsteten Flächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

    2.5.2.1.4 Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255

    2.5.2.2 Ist die vollwertige Wiederherstellung von Streuwiesen an neuer Stelle möglich? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256

    2.6 Vernetzung und Biotopverbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257

    2.6.1 Die Notwendigkeit des Biotopverbundes als Konsequenz der Verinselung und der Isolation von Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . 258

    2.6.2 Die Eignung verschiedener Biotoptypen für den Verbund mit Streuwiesen . . . . 261

    2.6.2.1 Für den Biotopverbund mit Streuwiesen geeignete Flächenbiotope . . . . . . 261

    2.6.2.2 Für den Biotopverbund mit Streuwiesen geeignete Linearbiotope . . . . . . . 262

    2.6.2.3 Biotope mit ausgesprochener Barrierewirkung gegenüber Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 264

    2.6.3 Die Abhängigkeit des Vernetzungsgrades der Biotope von der Verbundstruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

    10

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 3 Situation und Problematik der Pflege und Entwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . 267

    3.1 Derzeitige Pflegepraxis in Bayern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

    3.1.1 Aktueller Stand der Streuwiesen-Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

    3.1.2 Staatliche Förderprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

    3.1.3 Maßnahmenträger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268

    3.1.3.1 Landwirte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268

    3.1.3.2 Maschinenringe und Landschaftspflegeverbände . . . . . . . . . . . . . . . . 268

    3.1.3.3 Untere Naturschutzbehörden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 268

    3.1.3.4 Streuwiesenpflege durch Naturschutzverbände . . . . . . . . . . . . . . . . . 268

    3.1.4 Verwertung bzw. Entsorgung des Ernteguts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

    3.2 Meinungsbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

    3.2.1 Meinungsbild in der Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

    3.2.2 Meinungsbild im Tourismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

    3.2.3 Meinungsbild im Naturschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270

    3.3 Räumliche Defizite in der Streuwiesenpflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271

    3.4 Durchführungsprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271

    3.4.1 Psychologisch-soziale Hindernisse in der Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . 271

    3.4.2 Betriebswirtschaftliche Schwellen in der Landwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . 272

    3.4.3 Konfliktbereich Grabenpflege und Grabenentwässerung . . . . . . . . . . . . . . 272

    3.4.4 Mähzeitpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

    3.4.5 Verwertung des Streugutes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

    3.4.6 Dogmatismus im Naturschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

    3.4.7 Konfliktvermeidung mit dem Bayerischen Waldgesetz beim Entbuschen brachgefallener Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

    4 Pflege- und Entwicklungskonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275

    4.1 Grundsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275

    4.2 Allgemeines Handlungs- und Maßnahmenkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

    4.2.1 Leitbilder, Pflege- und Entwicklungsziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

    4.2.1.1 Allgemeine Leitbilder zur inneren Pflegestruktur von Streuwiesenkomplexen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279

    4.2.1.2 Leitbilder, Pflege- und Entwicklungsziele für bestimmte Streuwiesen- und Niedermoortypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

    4.2.1.2.1 Streuwiesen-Lebensräume der Seebecken und flußbegleitender Talräume des Voralpinen Hügel- und Moorlandes und der Alpen . . . . . . . . 283

    4.2.1.2.2 Flut- und Brennen-Streuwiesen entlang der praealpinen Flüsse und der Donau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

    4.2.1.2.3 Streuwiesen der Grundmoränenlandschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290

    4.2.1.2.4 Kalkreiche Hangquellmoore, Schichtquellsümpfe und Quellfluren . . . . . . . 293

    11

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 4.2.1.2.5 Streuwiesen der Niederterrassenmoore . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

    4.2.1.2.6 Riedwiesen und Niedermoore der Mittelgebirge . . . . . . . . . . . . . . . . 299

    4.2.2 Pflegemaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

    4.2.2.1 Pflege der Bestandstypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

    4.2.2.1.1 Allgemeine Empfehlungen und Hinweise zur Streuwiesenpflege . . . . . . . . 302

    4.2.2.1.2 Pflege der schilfarmen, basenreichen Streuwiesen und mäßig nasser Kleinseggenrieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308

    4.2.2.1.3 Pflege schilfreicher Seeriedstreuwiesen und Überflutungsstreuwiesen . . . . . 309

    4.2.2.1.4 Pflege wechselfrischer bis wechselfeuchter Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . 309

    4.2.2.1.5 Pflege der Quellmoore und Quellrieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310

    4.2.2.1.6 Pflege der Streuwiesen auf basenarmen Torfböden und auf (ehemaligen) Übergangs- und Hochmoorstandorten . . . . . . . . . . . . 311

    4.2.2.2 Abstimmung der Pflege auf die Ansprüche besonders naturschutzbedeutsamer Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

    4.2.2.2.1 Pflanzenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312

    4.2.2.2.2 Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317

    4.2.2.3 Pflegehinweise zu den Pflanzengemeinschaften in Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322

    4.2.2.3.1 Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322

    4.2.2.3.2 Kleinseggen-, Kopfbinsen-und Haarbinsenrieder . . . . . . . . . . . . . . . . 322

    4.2.2.3.3 Binsen-Sümpfe und Binsen-Quellrieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323

    4.2.2.3.4 Großseggen-Streuwiesen, Großseggenrieder und Röhrichte . . . . . . . . . . 324

    4.2.3 Pufferung und Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325

    4.2.3.1 Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325

    4.2.3.1.1 Trophische Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325

    4.2.3.1.2 Hydrologische Pufferung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326

    4.2.3.2 Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

    4.2.4 Wiederherstellung und Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327

    4.2.4.1 Wiederherstellung aus eutrophiertem bzw. melioriertem Feuchtgrünland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328

    4.2.4.1.1 Wahl des Schnittregimes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 328

    4.2.4.1.2 Vorgehensweise bei der Durchführung der Aushagerungsmahd . . . . . . . . 330

    4.2.4.1.3 Ausbringen von Samenmaterial, Ansalbung von Setzlingen undStecklingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330

    4.2.4.1.4 Wiedervernässungsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 330

    4.2.4.1.5 Sanierung beweidungsgeschädigter, aufgedüngter Streuwiesen . . . . . . . . . 331

    4.2.4.2 Wiederherstellung aus brachgefallenen und verbuschten Beständen . . . . . 331

    4.2.4.3 Wiederherstellung aus Aufforstungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332

    4.2.4.4 Neuanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

    4.2.5 Vernetzung und Biotopverbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 334

    4.2.6 Flankierende Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338

    4.2.6.1 Maßnahmen zur Regelung des Gebietswasserhaushalts . . . . . . . . . . . . . 338

    4.2.6.2 Lenkung des Besucherverkehrs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339

    4.2.6.3 Öffentlichkeitsarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 340

    4.3 Gebietsbezogenes Handlungs- und Maßnahmenkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . 341

    4.3.1 Landkreisspiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

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    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 4.3.1.1 Einteilung der Landkreise in Bestandssituationen . . . . . . . . . . . . . . . . 341

    4.3.1.2 Landkreise mit Schwerpunktverantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341

    4.3.1.3 Landkreise mit Alarm-Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

    4.3.1.4 Landkreise mit Notstand-Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

    4.3.2 Liste kompletter Streuwiesen-Lebensräume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344

    4.3.3 Entwicklungsschwerpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345

    4.4 Beispiele für Pflege- und Entwicklungsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345

    5 Technische und organisatorische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357

    5.1 Technik der Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357

    5.1.1 Geräte zur Durchführung der Mahd und des Mulchens . . . . . . . . . . . . . . 357

    5.1.2 Geräte zur Durchführung von Entbuschungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358

    5.2 Organisation und Förderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358

    5.2.1 Förderprogramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 358

    5.2.2 Organisatorische Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

    5.3 Wissenschaftliche und fachliche Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 359

    6 Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

    6.1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361

    6.2 Mündliche und schriftliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380

    6.3 Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 381

    6.4 Bildteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383

    13

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • Abbildungsverzeichnis

    Abb. 1/1: Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur von Kalk-Kleinseggenriedern imQuerschnitt (nach SUCCOW & JESCHKE 1986). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

    Abb. 1/2: Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur einer Kalk-Pfeifengraswiese imQuerschnitt (nach SUCCOW & JESCHKE 1986). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

    Abb. 1/3: Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur streugenutzter Großseggenriederim Querschnitt (nach SUCCOW & JESCHKE 1986). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

    Abb. 1/4: Grundwasserganglinien und -dauerlinien unterschiedlicher Streuwiesenstandorte.(nach Klötzli 1969) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

    Abb. 1/5: Nährstoffgehalte (% des Trockengewichts) von Molinia caerulea im Sproß und inSproßbasen sowie unterirdischen Organen von Anfang August bis Anfang No-vember; nach Pfadenhauer & Lütke Twenhöven (1986), verändert. . . . . . . . . . . . 41

    Abb. 1/6: Aktuelle Verbreitung des Sumpf-Knabenkrauts (Orchis palustris) in Bayern nachGÖSSMANN & WUCHERPFENNIG (1992:113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

    Abb. 1/7: Das Knotige Mastkraut gehört zu den Pflanzen-Arten der Streuwiesen-Lebensräume,die in den letzten 150 Jahren anscheinend mit am stärksten zurückgegangensind. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

    Abb. 1/8: Aktuelle Verbreitung der Sommer-Drehwurz (Spiranthes aestivalis) in Bayern nachGÖSSMANN & WUCHERPFENNIG (1992: 125)

    Abb. 1/9: Für Sumpfschrecken-Habitate charakteristische Vegetations-struktur . . . . . . . . . 120

    Abb. 1/10: Die von der Schilfgallenfliege in Streuwiesenbrachen erzeugten "Zigarrengallen"sind auch von Nicht-Entomologen leicht zu erkennen . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

    Abb. 1/11: Verbreitung von Streuwiesen in den Naturräumen Bayerns (eigene Darstellung). . . . 142

    Abb. 1/12: Verbreitung des Lungen-Enzians in Bayern nach SCHÖNFELDER & BRESINS-KY (1990: Karten-Nr. 1271). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143

    Abb. 1/13: Vergleich der Flächennutzung der Loisach- Kochelseemoore im Gemeindegebietvon Benediktbeuern (TÖL) 1948 und 1988 (nach Ganzert 1987). . . . . . . . . . . . 169

    Abb. 1/14: Zustand der streuwiesenartigen Restflächen im Westen Münchens um 1988 (Duhmeet al. 1986, aktualisiert durch eigene Er-hebungen). . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

    Abb. 1/15: Zustand der Streuwiesen im Landkreis Rottal- Inn (nach Erhebungen von Stein1988). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

    Abb. 2/1: Gefährdungsgrad einiger Streuwiesengesellschaften durch Besucherverkehr, Emp-findlichkeit gegenüber Druckeinwirkung und typische Ersatzgesellschaften(Ringler 1975, verändert). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

    Abb. 2/2: Die Pegelmeßreihen auf einem Hochmoor-Stillstandskomplex bei Bidingen/OALwährend einer relativ niederschlagsreichen Periode im April 1993 verdeutlichendie schwere laterale Entwässerbarkeit von Haftwasser. . . . . . . . . . . . . . . . . 238

    Abb. 2/3: Absenkung des Moorwasserspiegels durch Kiesabbau in leicht geneigtem Geländeam Beispiel Gundelfinger Moos/Lkrs. DIL (STROHWASSER 1993) . . . . . . . . . 239

    Abb. 2/4: Oben: Ein Graben am Unterhang bzw. in Richtung des Grund- und Hangwasserstro-mes hat geringere Entwässerungswirkung als ein Graben am Oberhang, dersenkrecht zum Grundwasserstrom verläuft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 239

    Abb. 2/5: Ertragsverlauf von Grünland bei der Aushagerung von zwei extremen Böden in Ab-hängigkeit von deren Nachlieferungsvermögen und Pufferkapazität für (limitie-rende) Nährstoffe (KAPFER 1988: 106) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

    Abb. 2/6: Die konkurrenzkräftigsten Rasengesellschaften in Abhängigkeit von Nährstoffversor-gung (X-Achse) und Schnitthäufigkeit pro Jahr (Y-Achse) auf kalkreichen, po-tentiellen Magerrasen-Standorten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

    Abb. 2/7: Veränderung des Deckungsgrads ausgewählter Pflanzenarten einer seit 15 Jahrenbrachliegenden wechselfeuchten Pfeifengraswiese nach Wiederaufnahme vonPflegeschnitten innerhalb von 5 Jahren (nach Briemle 1987). . . . . . . . . . . . . . 246

    Abb. 2/8: Veränderung des Deckungsgrads ausgewählter Pflanzenarten einer seit 15 Jahrenbrachliegenden Wiesenrauten- Hochstaudenflur nach Wiederaufnahme von Pfle-geschnitten innerhalb von 5 Jahren (nach Briemle 1987). . . . . . . . . . . . . . . . 248

    Abb. 2/9: Schematische Darstellung der Neuanlage potentieller Streuwiesenstandorte durch Bo-denabtrag und Mähgutaufbringung (nach Neumair_1988: 34, verändert). . . . . . . . 251

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    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • Abb. 2/10: Durch Anschneiden des Grundwasserhorizonts bei einer Kiesbaggerung im Donau-moos entstandener Kleinseggenried-Streifen (nach Jürging & Kaule 1977, verän-dert). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

    Abb. 2/11: Flächenverlust an intakter Streuwiese und relative Zunahme an beeinträchtigterStreuwiese durch Randeinflüsse aufgrund Lebensraumverinselung bzw. Zersplit-terung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 258

    Abb. 2/12: Beziehungen zwischen dem Grad der Beschattung und der Baumhöhe in Wald-schneisen in Abhängigkeit von der Schneisenweite und der Himmelsrichtung . . . . . 263

    Abb. 4/1: Leitbild 1: Innere Pflegestruktur von +/- ebener, zusammenhängender Pfeifengras-wiesen-Lebensräumen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

    Abb. 4/2: Leitbild 2: Innere Pflegestruktur eines Hangqellmoores mit Quellfluren. . . . . . . . 281

    Abb. 4/3: Räumliche Anwendungsbereiche der Leitbilder 3 bis 14. . . . . . . . . . . . . . . . . 283

    Abb. 4/4: Leitbild 3: Streuwiesenreiche Großniedermoore der Seebecken, seennahe Bereiche. . 285

    Abb. 4/5: Leitbild 4: Streuwiesenreiche Großniedermoore der Seebecken, flußnahe Bereiche. . 286

    Abb. 4/6: Leitbild 5: Großniedermoore mit stärker zersplitterten Streuwiesen-Lebensräumen. . 287

    Abb. 4/7: Leitbild 6: Flut- und Brennen-Streuwiesen entlang der praealpinen Flüsse und derOberen Donau, Darstellung im Querprofil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

    Abb. 4/8: Leitbild 7: Streuwiesen-Lebensräume der Drumlinfelder und der Molasserippe-Land-schaften des südlichen Alpenvorlandes und der Alpenrandzone. . . . . . . . . . . . . 290

    Abb. 4/9: Leitbild 8: Innere Strukturverteilung in durch Entwässerung veränderten Streuwiesen-Lebensräumen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

    Abb. 4/10: Leitbild 9: Raumstruktur quellmoor- und hangstreuwiesenreicher Leitenhänge undTalflanken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

    Abb. 4/11: zu Leitbild 10: Isolierte Hangstreuwiesen und -quellfluren des Tertiärhügellandsund des Albtraufs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

    Abb. 4/12: zu Leitbild 10: Anzustrebendes Biotop-Komplexgefüge am Albtrauf mitsamt denQuellriedern in den Stufen des Ornaten- und des Opalinustones. . . . . . . . . . . . . 297

    Abb. 4/13: Leitbild 12: Weithin isolierte, degradierte Streuwiesenrestfläche in der Agrarland-schaft. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

    Abb. 4/14: Leitbild 13: Tal-Streuwiesen in Mittelgebirgslandschaften. . . . . . . . . . . . . . . . 300

    Abb. 4/15: Leitbild 14: Bodensaure Quellmulden der Mittelgebirge. . . . . . . . . . . . . . . . 301Abb. 4/16: Schematische Darstellung der Anwendung von alljählicher Mahd, Rotationspflege

    und der kontrollierten Brache in einem Kleinseggenried, das an ein Schwing-deckenmoor (nicht pflegebedüftig) angrenzt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

    Abb. 4/17: Vorschlag für die Anlage eines 10-20 cm tiefen Handschaufel-Grabens zur Erhal-tung und Vermehrung der Sumpf-Fetthenne (nach KEMPF 1985: 37). . . . . . . . . 316

    Abb. 4/18: Pufferstreifen am Oberhang von Hangstreuwiesen zur Verhinderung der oberflächli-chen Nährstoffeinschwemmung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324

    Abb. 4/19: Schematischer Aufbau eines Streuwiesen-Lebensraum-verbunds. . . . . . . . . . . . 336Abb. 4/20: Vergleich zwischen einem gut und einem schlecht sturkturierten Streuwiesen/Gra-

    ben-Verbund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 337

    Abb. 4/21: Grabenunterhaltung in Streuwiesengebieten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338

    Tabellenverzeichnis

    Tab. 1/1: Blühaspektfolgen auf einem Kopfbinsenried und einer Enzian-Pfeifengraswiese (nachWeber & PFADENHAUER 1987 und Görs 1951, verändert) . . . . . . . . . . . . . . . 38

    Tab. 1/2: Nährstoffgehalte (gemessen in mg/ g-1 Trockensubstanz) in Sprossen einiger Streu-wiesenpflanzen im Sommer (nach Pfadenhauer 1989) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

    Tab. 1/3: Grundarten der Streuwiesen, Riedwiesen, Quellmoore und Quellsümpfe . . . . . . . . 43

    Tab. 1/4: Arten der Gebüsche, Wälder und langjähriger Brachen in Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

    Tab. 1/5: Oligotraphente Pflanzenarten nasser Streuwiesen und Kleinseggenrieder, sowohl imkalkreichen wie im kalkarmen (wenn auch nicht basenarmen) Milieu auftretend . . . . 45

    Tab. 1/6: Auf Übergangsformen zwischen Streu- und Feuchtwiesen hindeutende Arten . . . . . . 45

    Tab. 1/7: Arten basenreicher Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    Tab. 1/8: Trennarten des Mesobromion, die häufig mäßig feuchten und wechselfeuchten bis wech-selfrischen Kalk-Pfeifengraswiesen beigemischt sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

    15

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • Tab. 1/9: Arten der Kalk-Quellmoore und der Kalk-Quellsümpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . 48Tab. 1/10: Arten der Großseggen-Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49Tab. 1/11: Arten basenreicher Übergangsmoorkomplexe, die häufig in unmittelbarem Kontakt

    zu basenreichen Großseggen-Streuwiesen oder Kalk-Kleinseggenriedern stehen . . . . 50Tab. 1/12: Arten oligo- bis mesotropher Auen- und Seeried-Streuwiesen . . . . . . . . . . . . . . 51Tab. 1/13: Arten nährstoffarmer, durchsickerter und/oder überrieselter, offengehaltener Pionier-

    standorte auf basenreichem Substrat (oft reinen Quellkalken) . . . . . . . . . . . . . . 51Tab. 1/14: Arten meso- bis eutropher Pionierstandorte an Wegen, auf Fahrspuren oder auf Wen-

    deplätzen in Streuwiesen-Lebensräumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52Tab. 1/15: Arten kalkarmer, +/-saurer Pfeifengraswiesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Tab. 1/16: Arten kalkarmer, schwach saurer bis saurer Kleinseggenrieder und Quellmoore mit

    mäßiger oder schlechter Basenversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Tab. 1/17: Arten basenarmer Übergangsmoorkomplexe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54Tab. 1/18: Auswahl gefährdeter, zumindest in Streuwiesen-Lebensräumen eng an eine oder we-

    nige pflegerelevante Pflanzenarten gebundene Tierarten . . . . . . . . . . . . . . . . . 97Tab. 1/19: ABSP- Landkreisbände, die bei der Grobcharakterisierung der Verbreitung in Bay-

    ern berücksichtigt werden konnten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Tab. 1/20: In Streuwiesen-Lebensräumen vorkommende Nachtfalter mit Angaben zu ihrer Ver-

    breitung und Autökologie (wenn nicht anders angegeben nach BERGMANN1954 und KOCH 1984) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124

    Tab. 1/21: In Streuwiesen-Lebensräumen vorkommende Blattwespen-Arten und ihreWirtspflanzen (Angaben zusammengestellt aus KRAUS 1992) . . . . . . . . . . . . 128

    Tab. 1/22: An Streuwiesen (einschließlich Quellmoore) gebundene Farn- und Blütenpflanzender Roten Liste Bayerns (SCHÖNFELDER 1986), die zumindest regional inBayern in keinem weiteren Biotoptyp vorkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

    Tab. 1/23: Farn- und Blütenpflanzen der Roten Liste Bayerns (SCHÖNFELDER 1986) aus ver-wandten Lebensraumtypen, für die zumindest regional Streuwiesen wichtige zu-sätzliche Lebensräume bilden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

    Tab. 1/24: Tagfalterarten der Roten Liste Bayern, die ausschließlich oder schwerpunktmäßig inStreuwiesen-Lebensräumen vorkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

    Tab. 1/25: Tagfalterarten der Roten Liste Bayerns, für die Streuwiesen-Lebensräume zumindestregional einen von wenigen besiedelbaren Lebensraumtypen, oder einen wichti-gen Zusatzlebensraum neben einem anderen Hauptlebensraum darstellen. . . . . . . . 159

    Tab. 1/26: Heuschreckenarten der Roten Liste Bayern, die ausschließlich oder schwerpunkt-mäßig in Streuwiesen-Lebensräumen vorkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

    Tab. 1/27: Heuschreckenarten der Roten Liste Bayern, für die Streuwiesen-Lebensräume zu-mindest regional einen von wenigen besiedelbaren Lebensraumtypen, oder ei-nen wichtigen Zusatzlebensraum neben einem anderen Hauptlebensraum darstel-len . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159

    Tab. 1/28: Für Streuwiesen-Lebensräume charakteristische Pflanzengesellschaften, angeordnetnach ihrem Gefährdungsgrad (nach Walentowski et al. 1991) . . . . . . . . . . . . . 160

    Tab. 1/29: In einzelnen Landkreisen seit 1945 ausgestorbene und verschollene Pflanzenartender Roten Liste mit ehemaligem dortigen Vorkommen in Streuwiesen (unvoll-ständige Angaben; betreffende ABSP-Landkreisbände; Zahlheimer 1991; Stein1992) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171

    Tab. 1/30: Bayernweit ausgestorbene oder verschollene Arten mit ehemaligem Vorkommen inStreuwiesen (Gefährdungsgrad 0 der Roten Liste) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

    Tab. 2/1: Überblick über mögliche Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in Streuwiesen-Le-bensräumen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182

    Tab. 2/2: Pflanzenarten der Streuwiesen, die zumeist nicht vor Ende August zur Fruchtreife ge-langen und erst im September beginnen zu welken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 186

    Tab. 2/3 Standörtlich korrespondierende Weide- und Streuwiesengesellschaften im "MurnauerBecken" (FAAS 1994). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

    Tab. 2/4: Die potentielle natürliche Vegetation der Standorte verschiedener Streuwiesentypen(nach LUTZ 1959: 62): . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199

    Tab. 2/5: Trittgradient in einer artenarmen sauren Pfeifengraswiese . . . . . . . . . . . . . . . 216Tab. 3/1: Landkreisbezogener Vergleich zwischen den Flächen der in der Biotopkartierung er-

    faßten Lebensraumtypen "Streuwiesen und Flachmoore" (GS) und "Großseggen-rieder" (VG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 267

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    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • Tab. 4/1: Zuordnung der Leitbilder 3 mit 14 zu großen Landschaftseinheiten und derenKurzcharakterisierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 282

    Tab. 4/2: Verantwortung der einzelnen Landkreise für die Streuwiesenerhaltung. . . . . . . . . 340Tab. 4/3: Liste der kompletten G(anzflächen)- Streuwiesen-Lebensräume in Bayern . . . . . . 343Tab. 4/4: Entwicklungsschwerpunkte für Streuwiesen (Landkreise mit Alarm- und Notstandssi-

    tuation). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 348

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    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Inhaltsverzeichnis, Abbildungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis

  • 18

  • Einführung

    Mit Wollgras, Enzianteppichen, Mehlprimelflor,Trollblumen, Karlsszepter, Gladiolen und vielen Or-chideen besetzte Voralpenwiesen, im Herbst vomPfeifengras leuchtend rostrote Niederungen, plät-schernde Tuffquellen an den Talrändern, Bekas-sinen-, Wachtelkönig- und Brachvogel - Rufe, einbuntes Heer von Tagfaltern - all dies und noch vielmehr verbindet sich mit dem bäuerlich-trockenenBegriff "Streuwiesen" (altbairisch "Straa").

    Vor allem in den strohärmeren Gegenden des Alpen-vorlandes und der Mittelgebirge hielt sich dieseNutzungsform der Niedermoore und Riedwiesen,teilweise auch der mineralischen Niederungen undquelligen Hänge noch lange nach dem Krieg.

    Dann geriet dieser so artenreiche, landschafts-prägende und für die Pflege der Wasserschätze sobedeutsame Lebensraum durch Entfall der Einstreu-und Mistwirtschaft sowie durch Betriebsspe-zialisierung immer mehr in Bedrängnis.

    Die noch um 1950 kilometerweit bräunlich gefärb-ten artenreichen "Sauerwiesen" in den Voralpennie-derungen hatten sich vielfach wie beispielsweise inden schwäbischen Schottertälern bis 1980 weitge-hend in meist verbrachende, z.T. verbuschendeFragmente zwischen Meliorationsgrünland undMaisäckern umgewandelt. Bunte Hangquell-moorwiesen und Quellnischen des UnterbayerischenHügellandes waren überwiegend unansehnlich ver-filzt, wenn nicht mit Fichten aufgeforstet. Teichan-lagen traten oft an die Stelle der ehemaligen Quell-bereiche. Unangepaßte Beweidung ließ viele Flä-chen auch nach 1982 (Art. 6d(1) BayNatSchG) de-generieren.

    Dieses für Bayerns Kulturlandschaften nicht nurnaturkundlich, sondern auch kulturhistorisch undästhetisch so unersetzliche Kultursystem mit seinenvielen Teillebensräumen ist heute ein Fall für die"Intensivstation" der Landschaftspflege. Dabei gehtes nicht um eklektizistische Wiederbelebungs-versuche, sondern um

    • die Stabilisierung eines Artenpotentials undRestituierung von Lebensgemeinschaften, dieihre Primärstandorte meist verloren haben undheute zumindest im Tiefland oft nur mehr inNaßökosystemen überleben können;

    • die Regenerierung landschaftsökologischer Ri-sikostandorte der Landnutzung in Grund-wasseraustritts-, Überflutungs-, Torfzehrungs-,Grundwasser- und Hausbrunnensicherungs-zonen (Streuwiesen sind fast immer unde-klarierte Wasserschutzgebiete);

    • die Wiederherstellung bayerntypischer Erho-lungslandschaften, deren Erscheinungsbild we-sentlich von den extensiven Zwischentönen zwi-schen Löwenzahn-Fettwiese und Forst lebt;

    • die Integration naturschutzfachlich notwendigerMaßnahmen in aktuelle und zukünftige land-wirtschaftliche Betriebsabläufe, also eine inte-grierte Landwirtschafts-Naturschutz-Strategie.

    Dieser LPK-Band entwickelt hierzu Strategien,Leitbilder und konkrete Handlungsempfehlungen(Kap. 4), die auf einem soliden fachlichen Funda-ment (Kap. 1) aufbauen und gezielt die derzeit vor-herrschenden Pflege- und Entwicklungsproblemedieses Lebensraumes (Kap. 3) zu beheben versu-chen. Wesentliche Orientierungshilfen liefert dabeidie Analyse der biologischen Auswirkungen der zurZeit üblichen bzw. darüber hinaus in Betracht zuziehenden Maßnahmenalternativen (Kap. 2).

    Die Kernempfehlungen des Bandes haben nichts mitder musealen Erhaltung einiger Vorzeigestreu-wiesen zu tun. Das LPK nimmt alle, auch un-scheinbare Reliktflächen ernst und bindet sie imRahmen eines bayernweiten Feuchtverbundsystems(LPK-Grundlagen-Band I.1, Kap. 6.6) wieder in einmöglichst funktionierendes biologisch-hydro-logisches Wirkungsgefüge und zugleich dauerhaftesLandnutzungssystem ein.

    Dabei wäre es verfehlt, den Geltungsbereich derVorschläge auf Streuwiesen im engsten Sinne zubeschränken. Insbesondere in Nordbayern waren diein diesem Band einbezogenen Sauer- und Ried-wiesen auch Futterergänzungsflächen. Auch natür-lich offene Grundwassermoore (Niedermoore,Kalkflachmoore, Quellmoore) sind wegen ihres fastgleichen Arteninventars und Erscheinungsbildesnicht sinnvoll von den Streuwiesen zu trennen. Derlandschaftspflegerische Wirkungsbereich um-schließt alle den eigentlichen Kernlebensraum derStreuwiesen, Nieder- und Quellmoore biotisch er-gänzenden, abpuffernden oder erweiternden Zusatz-flächen (Gebüsche, Bruchwälder, renaturierungsge-eignete Fettwiesen und Äcker, Gräben). Für vieleGebiete könnte dieser Band auch "Niedermoore"heißen, da Streuwiesen die wichtigste Erschei-nungsform vom Grundwasser ernährter Moore sindbzw. waren.

    Den für die Erholungslandschaft ihrer Landkreisepolitisch Verantwortlichen soll dieser Band vor Au-gen führen, daß

    • die derzeitigen Pflegeanstrengungen noch nichtausreichen, um ein zukunftsfähiges Populations-system niedermoor- (streuwiesen-)typischer Ar-ten in der notwendigen landesweiten Verteilungzu erhalten und zu revitalisieren (vgl. LPK-Grundlagen-Band I.1, Kap. 5);

    • insbesondere in den Alarm- und Notstands-gebieten dieses Lebensraumtyps (vor allem dieLandkreise SW, NES, WÜ, KT, KU, HO, NEA,AN, FFB, DAH, FS, ED, LA, DGF, SR, AÖ,MÜ, EBE, RO, NU, GZ, DGL, A, R, EI, DON)nicht nur die samt und sonders hochbedrohtenRestflächen sorgfältiger als bisher gepflegt, son-dern auch durch zusätzliche Renaturierung undRe-Extensivierungsflächen ergänzt werdenmüssen;

    • erst die Extensivierung ehemaliger Niedermoor,Quell- und Talnaßbereiche und die Wieder-erweiterung gepflegter Streuwiesenbiotope

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Einführung

    19

  • die Gebietskulisse für eine spürbare pro-duktionsneutrale Einkommensaufstockung derinteressierten Landwirte schafft.

    Pflegeverträge auf den in den meisten Landkreisenflächenmäßig verschwindenden Restbiotopen sindim Sinne einer zukunftsorientierten naturschutz-integrierten Agrarpolitik nur ein Tropfen auf denheißen Stein.

    Dieser Band wäre nicht ohne zahlreiche Tips, Ge-spräche und Rückkopplungen mit externen Fachleu-ten, Naturschutzpraktiken und Landwirten zustan-degekommen. Insbesondere danken wir den vielenInformanten der BN-Kreisgruppen, den Vorständeneiniger Maschinenringe, den immer wieder ange-fragten unteren Naturschutzbehörden.

    Für Geländeführungen, Anregungen und Auskünfte(z.T. schon lange vor Inangriffnahme dieses Bandes)ist unter anderem zu danken:

    Frau B. KÜSPERT (LRA Wunsiedel) sowie denHerren R. BERG (LfU MÜnchen), Dr. W. BRAUN(Landesanstalt f. Bodenkultur und Pflanzenbau), Dr.E. DÖRR (Kempten), K. FENDT (Landwirt/Ober-ammergau), K. FREUDE (LRA Lindau), J. FREU-DING (Landwirt/Ingenried-Ostallgäu), H.-J. GE-ROLD (Maschinenring Oberland), Herrn HAAS(LRA Garmisch-Partenkirchen), V. HERDEN(LRA Miesbach), K. KLEYN (Hohenau), W.KRAUS (LRA Weilheim), MAIER (LRA Traun-stein), P. MÜLLER (AHO-Südbayern), H.-J. PAIN,Machtlfing (Maschinenring Starnberg), J.SCHIEGG (Landwirt in Trauchgau/Ostallgäu), Dr.H. SCHMEIDL (Bernau), SCHRÖPL (SpitalhofKempten), Dr. M. SCHUCH (Landesanstalt für Bo-denkultur u. Pflanzenbau), Dr. F. SCHUTZ (BNStarnberg), A. SPÄGELE (BN/Untermedlingen),Dr. A. STREHLER (TUM Freising-Weihen-stephan), P. STROHWASSER (LRA Garmisch-Par-tenkirchen), Dr. W. WESTHUS (Landesanstalt fürUmweltschutz Thüringen/Jena) und WÖRLE (Ma-schinenring Oberland).

    Eine Hervorhebung verdienen die Bemühungen vonHerrn H. STEININGER (Bund Naturschutz) undfast allen BN-Kreisgruppen, die uns Einblick in ihrePflegeaktivitäten und -erfahrungen gaben, sowie diemehrtägigen Führungen der Herren Prof. Dr. H.ZEIDLER (Würzburg) und H. KLONZ (BNPeissenberg).

    Posthum ist zwei Vorkämpfern der Streuwiesen-erhaltung, die immer wieder den Lobpreis der alpen-vorländischen Streuwiesen gesungen haben, für vie-le "augenöffnende" Exkursionen und Wegweisun-gen zu danken: Prof. Dr. O. KRAUS; dem Leiter derdamaligen Landesstelle für Naturschutz und A.MICHELER, dem jahrzehntelangen Leiter der ober-bayerischen Regierungsstelle für Naturschutz.

    Für einige kritische Anregungen zum ersten Rohent-wurf des Bandes und für die Erlaubnis, die Instituts-bibliothek benutzen zu dürfen, danken wir HerrnProf. Dr. J. PFADENHAUER (TUM Freising-Wei-henstephan/Lehrstuhl f. Landschaftsökologie II).Herr Dr. D. MAAS (TUM Freising-Weihenste-phan/Lehrstuhl für Landschaftsökologie II) unter-stützte uns mit einigen Literaturhinweisen. Im fach-lichen Austausch standen wir außerdem mit denHerren Dr. W. KONOLD (Univ. Hohenheim), Dr. A.KAPFER (Radolfzell) und Dr. T. EGLOFF (Zürich).Allen Herren sei für fruchtbare Diskussionsbeiträgeherzlich gedankt.

    Herr Dr. BRAUNHOFER (Reg. v. Obb.) begleiteteden Band mit profunder Kritik. Den ReferatsleiternMR D. MAYERL und MR D. SEDLMAYER ge-bührt unser Dank für die Nachsicht bei unaus-weichlichen Verzögerungen und Engpässen. HerrM. GRAUVOGL (StMLU) trug mit konstruktiverDurchsicht und unermüdlicher Vermittlungsarbeitwesentlich zum Endergebnis bei.

    Nicht zuletzt soll an dieser Stelle auch allen älterenLandwirten gedankt werden, die mit ihren Vorfahrendiesen Biotoptyp in seiner unnachahmlichen Schön-heit in unsere Zeit hinein gerettet haben. Viele Ge-ländegespräche mit "Streuwiesenbauern" in denLkr. BGL, TS, RO, TÖL, WM, GAP, OAL, OAgehören zu den wichtigsten "unzitierten Hinter-grundinformationen" dieses Werkes. Es ist gut zuwissen, daß es auch heute noch - wie z.B. am Samer-berg/RO und im Isarwinkel - Landwirte gibt, die ausFreude am Enzian ihre Streuwiesen pflegen ("weil ined seng kann, wia ois zuawochst!") und manchmaldabei sogar die Naturschutzförderung in den Windschlagen.

    Möge der "Streuwiesenband" einen Anstoß geben,einem weithin fast untergegangenen Lebensraumwieder seinen angestammten, wenn auch "auf-polierten" Platz in Bayerns Kulturlandschaften zu-rückzugeben.

    20

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Einführung

  • 1 Grundinformationen

    Der "Therapie" (vgl. Kap. 2-5) muß die Bestands-aufnahme und Objektanalyse vorausgehen. Hilfrei-ches Handeln (oder auch Unterlassen) setzt, wie injedem anderen Ökosystemtyp auch, eine Grund-kenntnis der

    - bestimmenden, abiotoischen Faktoren (Kap. 1.3,S. 25),

    - kennzeichnenden Tier- und Pflanzenwelt ein-schließlich der (Pflege-) Ansprüche naturschutz-vorrangiger Arten (Kap. 1.4, S. 37, und Kap. 1.5,S. 93),

    - prägenden traditionellen Bewirtschaftung undihres sozioökonomisch-agrarstrukturellen Hin-tergrundes (Kap. 1.6, S. 133),

    - aller für Streuwiesen- (bzw. Niedermoor-) Bio-zönosen existenzwichtigen Milieubedingungen(Kap. 1.7, S. 138),

    - der naturraum- und landkreisbezogenen Verbrei-tung und der wichtigsten regionaltypischen Aus-prägungen (Kap. 1.8, S. 141),

    - der aktuellen Gefährdungssituation und bereitsfrüher eingetretener Verluste (Kap. 1.11, S. 165)

    voraus.

    Dieser Analyse vorgeschaltet ist eine zusammenfas-sende Kurzcharakterisierung und Definition des Le-bensraumtyps (Kap. 1.1, S. 21) und eine Abgren-zung des "bandspezifischen" landschaftspflegeri-schen Wirkungsbereiches, der teilweise deutlichüber den heute als "Streuwiesen- oder Niedermoor-rest" kartierbaren Flächenbestand hinausreichenmuß (Kap. 1.2, S. 25).

    Das Ganze wird ergänzt und "extrahiert" durch eineknappe Würdigung der naturhaushaltlichen, natur-schützerischen und landschaftlichen Bedeutung desBiotopkomplexes "Streuwiese" im größeren Raum(Kap. 1.9, S. 155) und eine Diskussion vorrangigerBewertungskriterien für einzelne Flächenbestände(Kap. 1.10, S. 163).

    1.1 Charakterisierung(Bearbeitet von U. Schwab, A. Ringler)

    Der Begriff "Streuwiese" bezeichnet keinen klardefinierten Vegetationstyp, sondern eine traditionel-le Nutzungsform: Jede Form extensiv genutztenFeuchtgrünlandes, das nicht gedüngt, im Turnus voneinem bis wenigen Jahren im Spätsommer, Herbstoder Winter gemäht wird und dessen Erntegut alsEinstreu in die Ställe gebracht wird bzw. wurde.

    Fast alle wenig bestockten Niedermoore, sogar einTeil der offenen Zwischenmoore (z.B. BraunesSchnabelried Rynchosporetum fuscae) sind in Bay-ern (irgendwann einmal) Streuflächen gewesen.

    Ein sehr breites Spektrum an Pflanzen- und Tierge-meinschaften spiegelt Unterschiede der Standorthy-drologie ("mittlerer" Nässegrad, geringe oder starkeSchwankungen der Bodenwasserstände, O2-reichesoder O2-armes Bodenwasser), des Substrates, der

    Basen- und Kalkversorgung, der Nutzung, der Kli-maräume und anderer Faktoren wider.

    Der Altbaier nennt Niedermoor- (Streuwiesen-) Le-bensräume zumeist "Moos" (z. Erdinger Moos,Dachauer Moos, Ampermoos, das "eigentliche" =nordöstliche Murnauer Moos usw.) bzw. "Möser",Hochmoore dagegen "Filze(n)". Im Schwäbischenist "Ried(er)" (z.B. Donauried, Langenauer Ried,Pfaffenhauser Ried, Wemdinger Ried usw.) mehr fürNiederungsmoore (Streuwiesen), "Moos" für Hoch-und Übergangsmoore gebräuchlich. Die geringereFlächen- und Nutzungsrelevanz von "Streuwiesen"und Niedermooren in Nordbayern brachte es mitsich, daß sich hier nicht überall eine volkstümlicheNomenklatur ausgebildet hat ("-Moor", "-Moos","-Wiesen", "-Wasen" u.a.).

    1.1.1 Allgemeine Erscheinung, Komplexaufbau, Struktur

    In der meist weitgehend geschlossenen Vegetations-decke ist die Moosschicht im allgemeinen deutlicherausgeprägt als im Wirtschaftsgrünland oder inTrockenrasen. Die Krautschicht (besser Gras-schicht, da oft nur geringer Kräuter-Deckungsanteil)besitzt in vielen Streuwiesengesellschaften eine vielgeringere Halmdichte als in Fettwiesen. Der pflanz-liche Aufwuchs wirkt aufgrund hoher Kieselsäure-gehalte starr und hart. Die Vegetationsperiode istvergleichsweise kurz (Anfang Mai bis Mitte Sep-tember). Dann erscheinen Streuwiesen matt- bisdunkelgrün, während der langen Winterruhe dage-gen gelb-bis graubraun. Insbesondere Pfeifengras-wiesen färben sich schon ab Ende August bräunlich.

    Kleinseggenrieder auf den nässeren und besondersnährstoffarmen Standorten sind mit einer mittlerenWuchshöhe von 15-20 cm ausgesprochen kurzrasigund mit einer Phytomasseproduktion von 1-2, 5tTockengewicht/ ha und Jahr (KLAPP 1965) ertrags-arm. Die geringe Deckung der Grasschicht (dünn-halmiger und -blättriger Habitus) läßt viel Licht aufden Boden fallen. Sogar auf den Horsten können"zartgebaute" Begleiter mit geringen Wurzelraum-ansprüchen durchkommen (z.B. Bartsia alpina undSelaginella selaginoides in Kopfried-Bulten; (s.(Abb.1/1, S. 22). Die Horststruktur typischer Sauer-gräser wie Davallsegge und Kopfried läßt in denZwischenräumen Platz für konkurrenzschwacheRosettenpflanzen wie Mehlprimel, Fettkrautarten,Enziane.

    Pfeifengraswiesen auf nur zeitweise vernäßten,mäßig nährstoffarmen Standorten zeichnen sichdurch einen mittelhohen Wuchs von ca. 30- 40 cmaus, wobei häufig zwei unscharf voneinander zutrennende Blütenhorizonte entwickelt sind. IhreProduktivität liegt zwischen 2 und 5 t Trockenge-wicht/ ha im Jahr (EGLOFF 1986 und KAPFER(1988; s. Abb. 1/2, S. 23). Besonders produktivePfeifengraswiesen auf Mineralboden können nach

    21

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Kap. 1: Grundinformationen

  • Angaben von FINCKH (1953) Erträge von bis zu 7tTrockensubstanz pro ha und Jahr erbringen.

    Mit zunehmendem standörtlichen Närstoffangebot,aber auch bei abnehmender Nutzungsintensität stei-gen Produktivität und Wuchshöhe. HochwüchsigeStauden wie das Mädesüß (Filipendula ulmaria)oder Röhrichtpflanzen wie das Schilf (Phragmitesaustralis) treten an die Stelle der niederen (Sauer-)Gräser. Bis 4 m hohe Schilfröhrichte, teilweise frü-her in die Streumahd einbezogen, gehören zu denproduktivsten mitteleuropäischen Ökosystemenüberhaupt..

    Auf besonders nassen, noch nutzbaren Standortensind häufig Großseggenrieder entwickelt, die biszu 8 t Trockengewicht/ ha und Jahr (KAPFER 1988)liefern können (s. Abb. 1/3, S. 23).

    Streuwiesen besitzen in der Regel ein deutlich dif-ferenziertes Mikrorelief erkennen: Kleine schlen-kenartige Vertiefungen bzw. größere, zeitweise was-sergefüllte (Flut)Mulden wechseln mit bultigenGrashorsten oder flachen Erhebungen, z.B minera-lischen Aufschüttungen in Überflutungsbereichenvon Fließgewässern. Relief- und nutzungsbedingtsind in die größtenteils +/-geschlossene Vegetati-onsdecke meist Torf- oder Kalkschlamm-bedeckte,offene Bodenstellen eingestreut. Quellmoore ent-halten zusätzlich ständig sickernasse Rinnen, z.T.auch kleine Quelltrichter, Quellkuppen bzw. ober-flächliche Quellkalkabscheidungen oder Quell-

    bäche. An frühere Entwässerungsversuche erinnernoft kleine, vielfach versumpfte Gräben.

    Insbesondere nasse, nur schwer zugängliche undkaum bewirtschaftbare Randzonen werden häufigvon Röhricht, Hochstaudenfluren oder Moorwei-dengebüsch eingenommen. Insbesondere in nieder-schlagsreichen Gebieten reichen häufig Übergangs-und Hochmoorkomplexe in den traditionellen Streu-nutzungsbereich hinein (Alpenrand, Grundgebirge,auch östliches Tertiärhügelland)..

    Die Übergangszone zum Kulturland in Becken oderTälern wird im Idealfall von Feuchtwiesen einge-nommen (s. LPK-Band II.6 "Feuchtwiesen"), amMoorrand bzw. bei Standortwechsel zu nicht grund-wasserbeeinflußten Mineralböden gehen Streuwie-sen in bodensaure Magerrasen oder Kalkmagerrasenüber und sind eng mit diesen verzahnt (s. LPK-Bän-de II.1 "Kalkmagerrasen" und II.3 "Bodensaure Ma-gerrasen").

    1.1.2 Syntaxonomischer Überblick(Bearbeitet von B. Quinger)

    Die Streuwiesen umfassen einen Ausschnitt desfeuchten Flügels der Grünland-Gesellschaften (MO-LINIO-ARRHENATHERETEA), der Kleinseggen- undZwischenmoor-Gesellschaften (Scheuch-zerio-Ca-ricetea) und der Röhrichte und Großseggen-Gesell-schaften (PHRAGMITETEA).

    Abbildung 1/1

    Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur von Kalk-Kleinseggenriedern im Querschnitt (nach SUC-COW & JESCHKE 1986)1 Carex davalliana, 2 Dactylorhiza incarnata, 3 Tofieldia calyculata, 4 Primula farinosa, 5 Schoenus ferrugineus,6 Juncus articulatus, 7 Menyanthes trifoiliata, 8 Pinguicula vulgaris, 9 Parnassia palustris, 10 Carex hostiana,11 Gentiana utriculosa, 12 Carex flava, 13 Eriophorum latifolium, 14 Eleocharis quinquefolia, 15 Carex panicea

    22

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Kap. 1: Grundinformationen

  • Abbildung 1/2

    Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur einer Kalk-Pfeifengraswiese im Querschnitt (nach SUCCOW& JESCHKE 1986)1 Serratula tinctoria, 2 Carex panicea, 3 Molinia caerulea, 4 Selinum carvifolia, 5 Potentilla erecta, 6 Gentianapneumonanthe, 7 Thalicthrum flavum, 8 Sanguisorba officinalis, 9 Succisa pratensis, 10 Allium angulosum,11 Epipactus palustris, 12 Iris sibirica

    Abbildung 1/3

    Schematische Darstellung der Vegetations-Struktur streugenutzter Großseggenrieder im Querschnitt (nachSUCCOW & JESCHKE 1986)1 Carex elata, 2 Dactylorhiza majalis, 3 Mentha aquatica, 4 Lycopus europaeus, 5 Carex rostrata, 6 Pedicularispalustris, 7 Scutellaria galericulata, 8 Peucedanum palustre

    23

    Landschaftspflegekonzept Bayern, Bd.II.9 Streuwiesen � StMLU/ANL 1995

    Kap. 1: Grundinformationen

  • - Pfeifengras-Streuwiesen (MOLINION) umfasseneine Standortamplitude von basisch bis sauer,mäßig naß bis mäßig feucht, mit häufig starkwechselnden Grundwasserständen (wechselnaßbis wechselfrisch). Bei vorherrschend hohemGrundwasserstand mischen sich sehr stark Ele-mente der Kleinseggen-Sümpfe bei (s.u.), aufnur kurzfristig grundwasserbeeinflußten Stand-orten Arten der Kalk-Halbtrockenrasen (MESO-BROMION) bzw. Borstgrasrasen (NARDION;VIOLION CANINAE).

    Sehr nah verwandt mit dem MOLINION ist das

    - CNIDION (Subkontinentale Brenndoldenwie-sen); diesem Verband zuzurechnende Pflanzen-bestände treten in Bayern nur sehr selten undfragmentarisch in größeren Flußtälern auf.

    Auch Kleinseggenrieder sind/waren in Bayern fastimmer Streuwiesen. Zu den Kalkflachmooren oderKalk-Kleinseggenriedern gehören u.a.

    - CARICETUM DAVALLIANAE (Davallseggenried)- SCHOENETUM FERRUGINEI (Rostrotes Kopfbin-

    senried)- SCHOENETUM NIGRICANTIS (Schwarzes Kopf-

    binsenried)

    Die kalkarmen Kleinseggenrieder sind im VerbandCaricion fuscae (Bodensaure Quellsümpfe) zusam-mengefaßt. Als Streuwiesengesellschaften könnenvor allem gelten die Assoziationen

    - PARNASSIO-CARICETUM FUSCAE (Herzblatt-Braunseggensumpf);

    - CARICETUM FUSCAE (Braunseggen- Sumpf).

    In Streuwiesen-Lebensräume häufig eingestreutsind Übergangs- und Hochmoore mit Pflanzenge-meinschaften der