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Gesunde Ernährung –Effektiver Umwelt-undKlimaschutz
Tanja Dräger de Teran
9. November 2012 1Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Zentrale Fragen für den WWF
• Welcher Zusammenhang besteht zwischen unserertäglichen Ernährung und Landnutzungsänderungenhier und anderswo in der Welt?
• In welchem Maße tragen wir mit unseren• In welchem Maße tragen wir mit unserenErnährungsgewohnheiten zum weltweitenFlächenverzehr bei?
• Ist die Entscheidung, was wir täglich essen wichtig fürdas Klima?
• Ist gesunde Ernährung gut für die Umwelt und gut fürdas Klima?
9. November 2012 2Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Untersuchungsgegenstand
• Ernährungsgewohnheiten undLebensmittelverschwendung inDeutschland
• Ermittlung des Flächen- und Klima-• Ermittlung des Flächen- und Klima-Fußabdrucks von Deutschland undpro Person
• Szenarien zu verändertenErnährungsgewohnheiten undderen Effekte auf denFlächenverbrauch und Emissionenvon Treibhausgasen
9. November 2012 3Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
DerDeutschenLust aufFleisch
Zu hoher Fleischkonsum
• Derzeit verbraucht jede Person inDeutschland 89,3 kg anFleischerzeugnissen pro Jahr(BMELV, 2012)(BMELV, 2012)
• Das ist doppelt so viel Fleisch wievor 100 Jahren.
• Und das ist doppelt so viel, wieErnährungsexperten ausgesundheitlichen Gründenempfehlen.
9. November 2012 5Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Wie vielFläche stecktim Fleisch?
Wie viel Soja essen wir mit,wenn wir Hähnchen oderSchweinefleisch zubereiten?
Wie hoch ist der „Flächen-und Soja-Fußabdruck“ vonSchweinebraten, Bratwurstoder eines Hamburger?
Konzept des virtuellen Landhandels
• Erster Schritt: Analyse der Import- und Exportströme desAgrarhandels für die EU und Deutschland für die Jahre2001 bis 2010 (Eurostat, 2011)
• Zweiter Schritt: Konvertierung der Handelsgüter in• Zweiter Schritt: Konvertierung der Handelsgüter inagrarische Rohprodukte, z. B. Weizenmehl zu Weizen.
• Dritter Schritt: Umwandlung der agrarischen Rohproduktein die benötigte Fläche umgewandelt.
• Gewichtung von regionalen Exporten und Importen mitregionalen Ertragsdaten und Umwandlung zuFlächenäquivalenten (FAO 2010)
9. November 2012 7Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Flächen-FußabdruckEU undDeutschlands
EUrund 30 Mio. ha.
Entspricht ca. einerFläche von Ungarn,
Flächeninanspruchnahme der EU und Deutschlands außerhalbdes EU-Territoriums durch Agrarhandel (Netto – Flächenimporte)
Flächen-Fußabdruck EU und Deutschland
Fläche von Ungarn,Portugal, Dänemarkund Niederlanden
Davon ca. 20 Mio. hain Südamerika
Deutschland
rund 7 Mio. ha
Entspricht FlächeBayerns
Davon ca. 4,4 Mio. hain Südamerika
9Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Flächen-Fußabdruck von Deutschland
Deutschland verfügt über eine landwirtschaftlicheNutzfläche von ca. 17 Mio. ha
Virtueller Flächenimport: fast 7 Mio. ha
Über 40 % der eigenen Flächenressource nochmalaußerhalb der EU in Anspruch genommen
10Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Soja -FußabdruckEU undEU undDeutschlands
Sojaflächen-Fußabdruck der EU
• Sojaflächen-Fußabdruck der EU:Fast 15 Mio. ha
• 88 % des Nettoimports anSojaprodukten stammt ausSojaprodukten stammt ausSüdamerika – hauptsächlichBrasilien und Argentinien
• In diesen beiden Ländern belegtdie EU um die 30% der gesamtenSoja-Anbaufläche
9. November 2012 12Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Sojaflächen-Fußabdruck von Deutschland
• Sojaflächen-Fußabdruck:2,6 Mio. Hektar
• 79% wird davon als Futtermittelverwendet.verwendet.
13Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
FlächenverbrauchdurchFleischkonsum
Flächen-Fußabdruck heute
Andere tierischeProdukte
250 m²
Getreide212 m²
Ölsaaten86 m²
Kaffee, Kakao, Tee208 m²
Obst und Gemüse62 m²
Andere pflanzlicheProdukte
66 m²
9. November 2012 15Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Flächen-Fußabdruckder Ernährungin Deutschland2008–2010(in m2/Person)
Insgesamt: 2300 m²
Rindfleisch351m²
Schweinefleisch;498
Milch579
66 m²
Wie viel Fläche stehtuns in Zukunft nochzur Verfügung?
Flächen-Fußabdruck heute - zukünftig?
Alle Agrarrohstoffe: 2900m²
Davon Ernährung: 2300m²
9. November 2012 17Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Davon Ernährung: 2300m²
Davon Tierische Lebensmittel:1.678m²
Verfügbare Fläche 2050: 2000m²
Ernährung undKlima
Ernährung und Klima
• Unsere Ernährung verursachtbeachtliche Emissionen vonTreibhausgasen (THG).
• Unterscheidung in:• Unterscheidung in:
• „Direkte Emissionen“ entlangder Wertschöpfungskette –vom Acker bis zumPrivathaushalt
• „Indirekte Emissionen“ durchLandnutzungsänderungen
9. November 2012 19Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
9. November 2012 20Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
DirekteEmissionen
Berechnung der direkten THG
• Festlegung der Größen auf Grundlage einer Meta-Analyse
• Beispiel: 1kg Weizenmehl 1,68 kg CO2-Äquivalente,Schweinefleisch 7,99 kg CO2-ÄquivalenteSchweinefleisch 7,99 kg CO2-Äquivalente
• Zuweisung der THG-Emissionen zu denNahrungsmittelverbräuchen pro Person und Jahr
• Ergebnis:Jede Person in Deutschland setzt durch ihre Ernährungziemlich genau 2,0 t CO2-Äquivalente pro Jahr andirekten THG-Emissionen frei
9. November 2012 22Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
IndirekteEmissionen
Warum sind indirekteWarum sind indirekteEmissionen in Zusammenhangmit denErnährungsgewohnheiten vonBedeutung?
Umbruch Grünlandin Ackerland:einige Hundert
LandwirtschaftlicheProduktion inDeutschland:einige Hundert einige Hundert
Tonnen CO2-Äquivalente proHektar
einige HundertKilogramm CO2-Äquivalente proHektar
Berechnung der indirekten Emissionen
• Zuweisung von Kohlenstoffwerten für einzelneLandnutzungsänderungen
• Nach Tyner et al. (2010) erzeugenLandnutzungsänderungen z.B. in Europa: 169 t CO2/haLandnutzungsänderungen z.B. in Europa: 169 t CO2/haoder 151 t CO2/ha in Südamerika
• Basierend auf dem Ansatz der „virtuellen Fläche“ wurdendie spezifischen Emissionen durchLandnutzungsänderungen, die durch veränderteErnährungsgewohnheiten in Deutschland verursachtwerden, berechnet.
9. November 2012 26Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Kleine Veränderungen proPerson führen in derGesamtheit zu großenAuswirkungen
Konsum in Deutschland 2009/2010
• Nahrungsmittelverbrauch pro Person:2009: 667 kg 2010: 677 kg
• Mehrverbrauch von 10kg pro Person führt zur• Mehrverbrauch von 10kg pro Person führt zurbeträchtlicher Erhöhung des Flächenbedarfs zurErzeugung der zusätzlichen Nahrungsmittel:Insgesamt: ca. 215.000 ha
• Da Deutschland seine landwirtschaftliche Nutzfläche nichtmehr erweitern kann, werden die zusätzlich benötigtenFlächen im Ausland in Anspruch genommen.
9. November 2012 28Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Konsum in Deutschland 2009/2010
• Was bedeutet dies für die direkten und indirektenEmissionen?
• Zusätzliche direkte Emissionen vernachlässigbar
Aber
• Erhebliche indirekte Emissionen durchLandnutzungsänderungen (215.000 ha)
• Südamerika 37.000 ha ca. 5,6 Mio. t CO2-Emissionen
• Insgesamt 40 Mio. t CO2
9. November 2012 29Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
9. November 2012 30WWF Präsentation I Titel I Anlass
SzenarienGesundeErnährung
Szenarien – Fragestellung und Grundlage
Gesetzt den Fall, jeder in Deutschland lebendeKonsument, vom Kleinkind bis zum hochbetagtenSenior, ernährte sich ausnahmslos nach den empfohlenenRichtwerten, wie würden sich die Verzehrdaten ändern undRichtwerten, wie würden sich die Verzehrdaten ändern undwie sähen die spezifischen Veränderungen für dieaufgeführten Lebensmittelgruppen aus?
Berechnet wurden die Abweichungen zwischentatsächlichem Verzehr und entsprechenden Empfehlungenmit den Anteilen der jeweiligen Gruppen an derGesamtbevölkerung
32Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Gesunde Ernährung
Szenario I:Ernährung nachwissenschaftlichenEmpfehlungenEmpfehlungen
Dies bedeutet :75 % mehr Gemüse44 % weniger Fleisch
33Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
Vollständige Umsetzungder Empfehlungenführen zu 1,8 Mio. haführen zu 1,8 Mio. haLandgewinn
Dies entspricht der Größe Sachsens
Gesunde Ernährung –aktiver Klimaschutz
Enorme Einsparungen von THG möglich
• Umsetzung einer gesünderen Ernährung würde zuEinsparungen von 27 Mio. t CO2-Äquivalenten führen
• Davon 13 Mio. t „direkte Emissionen“ und 14 Mio. t durchVermeidung von Landnutzungsänderungen.Vermeidung von Landnutzungsänderungen.
• Dies entspricht der Emissionsmenge von 2,3 Mio.Neuwagen (120 g CO2-Ausstoß pro km,Gesamtfahrleistung von 100.000 km).
• Vierköpfige Familie: Verzicht auf eine 11.000 km langeAutofahrt
9. November 2012 36Nachhaltige Lebensstile , Vilm, 15-18. Oktober 2012
9. November 2012 37WWF Präsentation I Titel I Anlass
….und auf dem Tisch?
9. November 2012 39WWF Präsentation I Titel I Anlass
9. November 2012 40WWF Präsentation I Titel I Anlass
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
• Erhalt wertvoller Lebensräume undder Schutz des Klimas aufverschiedenen Wegen und Ebenenmöglichmöglich
• Ein einfacher und effizienter Wegist: eine gesunde Ernährung
• Und vor allem: Statt„Werktagsbraten“ wieder„Sonntagsbraten“
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Tu Dir und derNatur wasGutes –iss wenigeriss wenigerund dafürbesseresFleisch
www.wwf.de
Vielen Dank!
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