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Das Coaching-Magazin für bewusste Lebensführung 01|16 4,80 GESUNDE ERNÄHRUNG – SO STÄRKST DU MOTIVATION UND WILLENSKRAFT

GESUNDE ERNÄHRUNG - ayurveda-kochschule.de · 14 Nr. 01 | 2016 Was tut mir gut? Wo setzt gesunde Ernährung an? Das sind Fragen, die Menschen bereits seit Jahrtausenden beschäftigen

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Das Coaching-Magazin für bewusste Lebensführung 01|16 € 4,80

GESUNDEERNÄHRUNG –SO STÄRKST DUMOTIVATIONUND WILLENSKRAFT

14 Nr. 01 | 2016

Was tut mir gut? Wo setzt gesunde Ernährung an?

Das sind Fragen, die Menschen bereits seit Jahrtausenden beschäftigen. In allen Hochkulturenund Naturvölkern sind Empfehlungen über Ernährung und Lebensstil zu finden, wie z. B. beiden Inkas, im Ayurveda, der Fünf-Elemente-Lehre der Traditionellen Chinesischen Medizin,bei Hildegard von Bingen u. a.

© Rade Lukovic - Fotolia

Gesundheit aus Sicht des Ayurveda

15Nr. 01 | 2016

Generationen vor uns basierte das

Wissen zum Thema Ernährung und

Lebensstil auf den Kenntnissen der

fünf Elemente bzw. auf der Lehre der Kör-

persäfte. In unserer heutigen Zeit sprechen

wir von Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten,

Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenele-

menten und wir kennen zahllose Diäten

bzw. Ernährungsformen, wie Atkins, Dr.

Mayr-Kur, Low Carb, Vegane Ernährung,

Ayurveda etc.

Eine möglichst abwechslungsreiche und

Ballaststoffreiche Ernährung wird immer

empfohlen sowohl in den älteren Gesund-

heitslehren als auch in den modernen Er-

nährungswissenschaften. Eine ballaststoff-

reiche Ernährung beinhaltet viel frisches

Gemüse und Obst, Vollkorngetreide, Hül-

senfrüchte, mit Milchprodukten oder ohne,

mit Fleisch / Fisch / Ei oder ohne. Eine Er-

nährung, die durchaus sinnvoll ist. Denn

sie ist nicht nur vitamin- und mineralien-

reicher im Vergleich zu Fertigprodukten aus

dem Regal oder Fast Food, sondern gleich-

zeitig dient sie dazu, den Darm ständig zu

reinigen. Eine Maßnahme, die wichtig ist.

Ist der Darm verschlackt, können Nährstoffe

nicht mehr gut genug aufgespalten und

vom Körper aufgenommen werden. Die

Menge der „guten“ Lebensmittel ist nicht

allein entscheidend, wie viele Nährstoffe

der Stoffwechsel verarbeiten und Körper,

Geist und Seele aufnehmen können. Wir

können uns zwar von den besten Dingen

mit optimalsten Nährstoffen ernähren,

doch wenn der Darm verschlackt ist oder

eine Darmschwäche besteht, dann macht

das wenig Sinn und bringt wenig Nutzen.

Trotzdem ist es besser, statt sich von nähr-

stoffarmen Lebensmitteln zu ernähren.

Wer Wert auf seine Gesundheit legt, ist gut

darin beraten, zum einen auf die Art der

Nahrungsmittel zu achten, gute Gewohn-

heiten zu pflegen und zusätzlich ein Au-

genmerk auf einen gesunden und gerei-

nigten Darm zu haben. Ein gereinigter

Darm ist die Grundlage für eine optimale

Versorgung des Körpers mit allem, was er

braucht. Ist der Darm gesund, dann ist

auch der Mensch gesund. Oder, wie ein

Sprichwort besagt: „Der Tod sitzt im Darm.“

Wobei nach Ansicht des Ayurveda die Ver-

dauung im Magen- und Darmtrakt nur der

Beginn einer ganzen Verdauungskette dar-

stellt. Die Gesundheitslehre Indiens sagt,

dass Verdauungsprozesse zwar hier star-

ten, aber darüber hinaus auch in den ein-

zelnen Geweben wie Lymphe, Blut-,

Fleisch-, Fett-, Knochen-, Knochenmark-

und Fortpflanzungsgewebe bis hin zur Zell -

ebene ablaufen und zusätzlich auf der

geistigen und psychischen Ebene stattfin-

den. Nach Aussage des Ayurveda werden

13 Arten von Hauptkörpergewebefeuern

unterschieden, die entscheidend sind für

unsere Gesundheit. Ist nur eines dieser

Feuer im Ungleichgewicht, dann kann un-

ser ganzes System davon beeinträchtigt

werden. Die Verdauungsenergie sitzt nach

dieser Betrachtungsweise im ganzen Sys-

tem aus Körper, Geist und Seele verteilt.

Caraka, ein indischer Gelehrter etwa 500

v. Chr., schreibt dazu: „Lebensspanne,

Komplexion, Stärke, Gesundheit, Begeis-

terung, Korpulenz, Glanz, Immunität, Ener-

gie, Hitzeprozesse und der Lebenshauch

– all diese Qualitäten sind vom Körperfeuer

abhängig. Erlischt dieses Feuer, stirbt man;

ist das Feuer funktionell gestört, sind

Krankheiten die Folge; brennt es regelrecht,

steht einem langen, beschwerdefreien Le-

ben nichts im Wege. Somit lässt sich Agni

(Körperfeuer) als grundlegende Ursache

für Gesundheit, Krankheit und Tod defi-

nieren.“ (Dieses Zitat wurde von Ralph

Steuernagel, HP, übersetzt.)

Woran erkennen wir ein gut funktionie-

rendes Körperfeuer, sprich Agni? Ein normal

funktionierendes Körperfeuer ist daran zu

erkennen, dass nach einem Essen ein

leichtes, waches und angenehmes Sätti-

gungsgefühl eintritt, wir konzentrations-

fähig und emotional zufrieden sind. Fühlen

wir uns hingegen nach dem Essen bei-

spielsweise müde und träge, dann haben

wir unser Körperfeuer mit zu schnellem

oder zu viel Essen belastet; oder es ist ge-

nerell schwächer und wir haben eine für

uns unpassende Nahrung gewählt. Kör-

perliche, aber auch psychische und geis-

tige Empfindungen finden Beachtung, um

zu erkennen und zu wissen, wie gut oder

weniger gut unser Körperfeuer ist.

Wie können wir das Körperfeuer stärken

und unsere Gesundheit erhalten? Zum ei-

nen durch Gewürze, da die meisten Ge-

würze Agni (die Körperfeuer) stärken. Nur

einige wenige wirken neutral. Zum anderen

wird Agni über unser Ess- und Trinkver-

halten gestärkt, wie z. B.: die Verdauung

beginnt bereits im Mund. Empfohlen wird,

einen Bissen 20-30 mal zu kauen und be-

wusst zu essen. Der Fernseher bleibt daher

aus und auch ein Buch, eine Zeitung oder

ähnlicher Lesestoff sollten nichts am Tisch

zu suchen haben. Entspannende Musik

zu hören oder positive Gespräche zu pfle-

gen ist hingegen gewünscht. Des Weiteren

wird der Stoffwechsel unterstützt, wenn

wir nicht zu häufig essen und vier bis fünf

Stunden ohne Zwischenmahlzeiten aus-

kommen. Stattdessen können wir in dieser

Zeit trinken, wenn wir durstig sind. Am

Besten eignen sich Wasser, Tee und natür-

lich gesüßte Schorlen. Weniger gut ist kurz

vor, während oder nach dem Essen zu

trinken. Vor dem Essen sollte eine Spanne

Eine gesunde Verdauung auf allen Ebenen ist eine wichtige Voraussetzung zur Erhaltung von Gesundheit.

ZUM THEMA

"Ayurveda - Wesen und Methodik" von Sub-hash Ranade, Haug Verlag, 1994 ISBAN 3-7760-1330-3

16 Nr. 01 | 2016

von einer halben Stunde liegen und erst

eine Stunde nach dem Essen kann wieder

etwas getrunken werden.

Warum ist das so? Flüssigkeiten verdünnen

unsere Verdauungssäfte und gute Verdau-

ungssäfte brauchen wir, um Nahrung op-

timal verdauen zu können.

Eine gesunde Verdauung auf allen Ebenen

ist eine wichtige Voraussetzung zur Erhal-

tung von Gesundheit.

Ein gesunder Darm, ein gut funktionieren-

des Körperfeuer sind wichtige Vorausset-

zungen, wenn wir uns die Frage stellen,

wo gesunde Ernährung ansetzt. Um das

Körperfeuer in der Balance und am Leben

zu erhalten, helfen die für uns richtige

Wahl und Kombination der Nahrungsmittel

sowie gute Gewohnheiten zu pflegen.

Sowohl bei der Ernährung als auch Le-

bensweise betont Ayurveda, wie wichtig

es, ist beide Bereiche individuell auf den

Einzelnen anzupassen. Doch wie kann

eine individuelle Ernährung und Lebens-

weise geschehen? Eine gute Körperintui-

tion ist hierfür notwendig, um das Gespür

zu entwickeln, was mir gut tut und was

mir nicht gut tut.

Ayurveda, die Lehre Indiens, legt hierfür

als Basis die Körpersäfte zu Grunde, die

aus Eigenschaften bestehen. Diese Eigen-

schaften können beobachtet werden und

wir finden sie beispielsweise in Nahrungs-

mitteln, den Jahreszeiten, der Lebenswei-

se, Tageszeiten u.s.w. Drei Körpersäfte /

Doshas werden unterschieden, die Vata,

Pitta und Kapha genannt werden.

Vata, das feinstofflichste Dosha, ist für Be-

wegungsabläufe im Körper verantwortlich,

wie beispielsweise für den Blutkreislauf,

Herzrhythmus, Impulse des zentralen Ner-

vensystems, Tastsinn, unsere Atmung, Ge-

fühle, Ausscheidung, Sprache, Empfin-

dungsfähigkeit, unser Gehör und die bei-

den anderen Doshas. Die Elemente von

Vata sind Äther und Luft. Bei Vata finden

wir die Eigenschaften: fein, leicht, subtil,

trocken, kalt, rau, beweglich, wenig nahr-

haft und klar. Bitterer, scharfer und ad-

stringierender (zusammenziehender) /

herber Geschmack verstärken Vata.

Ist Vata im Gleichgewicht, dann funktio-

nieren alle Bewegungsabläufe normal und

wir sind auf der psychischen Ebene kreativ,

flexibel, leicht, glücklich und voller Freude.

Bei einer Störung, einem zu viel dieses

Doshas, treten Furcht, Nervosität, Angst

und Zittern auf. Körperlich können wir zu

Blähungen, Verstopfung und großer Tro-

ckenheit neigen.

Pitta ist von seiner Dichte weniger fein-

stofflich als Vata, jedoch nicht grobstofflich.

Seine Elemente sind Feuer und wenig Was-

ser. Dieses Dosha reguliert Stoffwechsel

und Wärmehaushalt sowie Durst- und Hun-

gerempfindungen. Seine Eigenschaften

sind heiß, scharf, penetrierend, nicht

schleimig, leicht fettig / ölig, hell, beweg-

lich, sich gut verteilend, flüssig und

schlecht riechend. Scharf, sauer und salzig

sind die Geschmacksrichtungen, die Pitta

erhöhen.

Ist Pitta im Gleichgewicht, dann sind wir

gut konzentriert, sprechen klar, sind mutig

und stark. Wir haben eine lebendige Aus-

strahlung und sind herzlich und gütig. Bei

einer Störung sind wir fordernd, ärgern

uns schnell, regen uns ständig auf und

kritisieren viel, auf der körperlichen Ebene

neigen wir zu großem Hunger und Durst

und dazu, stark zu schwitzen.

Kapha, das grobstoffliche Dosha, gibt un-

serem Körper Form und Halt. Seine Ele-

mente sind Wasser und Erde und die Ei-

genschaften von Kapha sind schleimig,

© monticellllo - Fotolia.com

Nr. 01 | 2016

ölig, langsam, träge, schwer, kalt, unbe-

weglich, statisch, stabil und starr. Ge-

schmacksrichtungen, die das Kapha-Dosha

erhöhen, sind süß, sauer und salzig.

Bei einem ausgeglichenen Kapha sind wir

stabil, wohlproportioniert, schön und ver-

gebend, haben viel Geduld, eine gute

Selbstkontrolle, lang dauernde Beziehun-

gen, ein gutes Immunsystem, sind pflicht-

bewusst und aufrichtig. Ein Zuviel führt

zu Trägheit, Gleichgültigkeit, Geiz, Dumpf-

heit und Übergewicht, fettiger Haut, Aller-

gien und langsamer Verdauung, Überge-

wicht und Fettleibigkeit.

Wer die Doshas mit ihren Eigenschaften

kennt, kann mit ein wenig Übung gut und

leicht für sich herausfinden: Was tut mir

gut und was kann ich daher bevorzugen?

Was tut mir nicht gut und was soll ich eher

meiden?

Sowohl Ernährung als auch Lebensweise

beeinflussen die Doshas. Eine Regel gibt

es dazu: Gleiche Eigenschaften ergänzen

und gegensätzliche schwächen sich.

Beispiel: Wenn ein Mensch zu viel Feuer /

Pitta hat, ständig hungrig und durstig ist,

viel schwitzt, dazu von seiner Stimmung

her schnell ärgerlich und zornig reagiert,

dann sind erhitzende Nahrungsmittel zu

reduzieren oder zu meiden. Sehr scharfe

Gewürze, heiße Getränke, saures Obst, Jo-

ghurt, säurebildende Nahrungsmittel soll-

ten vorübergehend gestrichen werden und

durch frisches Gemüse, Rohkost, Salate,

Reis, Mungobohnen, weißes Fleisch / wei-

ßen Fisch und milde Gewürze ersetzt wer-

den.

Genauso ist es bei übermäßiger Luft / Vata

auf körperlicher und geistiger Ebene. Wir

können dann viele Eigenschaften des Va-

ta-Doshas feststellen und durch süße, sau-

re und salzige Speisen ausgleichen, auch

durch erdige Nahrungsmittel wie Rote Bete,

Karotten, Kartoffeln mit Ghee, auch mal

durch rotes Fleisch / roten Fisch, aber

auch durch Ruhe und Ordnung im Alltag

und unserer Lebensweise. In Bezug auf

Hülsenfrüchte ist nur Mung-Dal möglich.

Bei einem zu viel an Schwere / Kapha

brauchen wir Leichtigkeit und Feuer. Sind

wir zu träge geworden, helfen zum Beispiel

Sport oder mal etwas außerhalb der Rou-

tine zu tun. Über die Ernährung können

wir leichte Nahrungsmittel wie Gemüse,

Gerste, Hirse, Tapioka, Rote Linsen, Kicher-

erbsen, Suppen wählen und stärker wür-

zen.

Im Ayurveda setzt das Gefühl von Gesund-

heit am eigenen Empfinden an. Fühle ich

mich nach einem Essen wohl? Wie fühle

ich mich, wenn ich zu viel reise bzw. un-

terwegs bin? Was gibt mir Energie? Was

raubt mir Energie? Fragen, die einen be-

schäftigen und Veränderungen herbeifüh-

ren sollen. Packen wir’s an und gehen wir

den Weg der Gesundheit. GesundSein ist

ein Weg und ein immerwährender Prozess.

GesundSein bedeutet nicht nur allein die

Abwesenheit von Krankheit, sondern hier-

zu gehören mehrere Faktoren, wie z. B.

die Harmonie der Körpersäfte, eine gute

Qualität der Gewebe (nicht zu viel oder zu

wenig), gute Ausscheidungen, freie Lei-

tungsbahnen, eine normale Funktion des

Körperfeuers, klare Sinnesfunktionen, ein

klarer Geist und Freude an der Natur der

Seele. Wenn all das im Lot ist, dann spricht

Ayurveda von Gesundheit. In diesem Sinne

wünsche ich allen Lesern viel Freude am

Prozess der eigenen Gesundheit.

KONTAKTMartina Kobs-Metzger

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VerlagM.A.M. Maiworm GmbHRüdesheimer Str. 40 | 65239 HochheimTelefon 06146 9074-0Fax 06146 [email protected]

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